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Full text of "Deutsche chroniken aus Boehmen"

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/  ^  6  5",  H  S^ 


Sarfaart  Collrgc  líbrarg 


FROM    IHE  GIFT  OF 

WILLIAM    ENDICOTT,  Jr, 


OF    BOSTON 


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DEUTSCHE  CHRONIKEM 


AUS 


:bceh]vijbis 


HERAUSGEQEBEN  VON 


Dr.  L.   SCHLESINGER 


IM  AUFTRAGE  DES  VEREÍNES  FOR  GESCHIGHTE  DER  DEUTSGHEN 

IN  BOEHMEN. 


Band  I. 

3DIE  C|HRONIK  ^DER  jáTADT  ^LBOGEN. 


PRAG  1879. 

Verlag  des  Vereim,  in  CoramlsMion  bei  F.  Teuipsky  in  Pritg  nud  F.  A.  Brockhaos  in  Leipilg. 
DRUCK  DER  AOTIEN-GEBELLSCHAFT  BOHEMIA. 


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DIE 

Chronik  der  Stadt  Elbogen 

(1471-1504)   . 


BBABBEITET  VON 


Dr.  L.    SCHLESINGEB. 


IM  AUFTRAGE  DES  VEREINES  FÚR  GESCHICHTE  DER  DEUTSCHEN 

IN  BCEHMEN. 


I  ■  ^p  ■ 


PRAG  1879. 

Vertag  4m  Vereins,  in  Commitsloii  bel  F.  Tempsky  InPng  audF.  A.Brookhau  In  Leipsig. 
DRUCK  DBK  ACTIEN-GBSELLSOHAPT  BOHEMIA. 


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Harvard  Coilege  Library 
Jan.   12,   1912 
Gift  of 
WiUiaxn  Bndicott,  Jr. 


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Vorwort. 


Ueber  die  hohe  Bedeutung  voxt  StUdtechroniken  aU  Ge- 
Bchichísquellen  einerseits  und  als  SprachdenkrnUler  andrerseita 
besteht  kein  Zweifel.  Die  von  der  MUnchner  historischen 
Commission  herausgegehenen  ^Chroniken  der  detUschen  Stddte^ 
UuBsem  mit  jedem  neuen  Bandě  immer  eindringlicher  ihren 
fSrdemden  Einfluss  auf  die  gedeihliche  Fortentwicklung  der 
Geschichtsehreihung,  sowie  der  deutschen  SprachwissenscJiaft. 
Eš  steht  nicht  zu  enoarten,  dass  diese  so  gross  angelegte  und 
vortrefflith  geleitete  Milnchn^r  Chronikensammlung  Bdhmen, 
gpeciell  Deutschhbhmen  in  die  Orenzen  ihrea  Arheitshereiches 
einbeziehen  toerde,  soli  dasselbe  sich  ja  doch  nur  Uher  die  álten 
zehn  Mdxmilianischen  Kreise  atisdehnen.  Es  ist  doher  gewiss 
eine  umerem  Vereine  zukommende  Aufgahe,  das  deutscJie 
Chronikenmaterial  unseres  Vaťerlandes  zu  sammeln  und  in 
geeigneter  Auswahl  nach  und  nach  der  Verójfenilichung  zu- 
zufUhren.  Filgen  wir  uns  doch  damit  eineni  grossen  gemein- 
deutschen  Untemehnien  mit  unseren  bescheidenen  Mitteln  und 
Krdften  ein  und  tragen  zíígleich  unseren  lokálgeschichtlichen 
Bedilrfnissen  billige  Rechnung. 

Ueber  Anregung  der  ersten  Sektion  unseres  Vereines  hat 
der  Ausschvss  in  seiner  Sitzung  vom  26.  Juni  v,  J.  den 
BescJUuss  gefasst,  mit  der  Publikatíon  der  Elbogner  Chronik 
die  Reihe  der  deutschbohmischen  Chroniken  zu  erdffnen,  Zu- 
niichsi  sollen  die  Trautenauer  und  Eger&r  Chroniiken  in's 
^^^   gefasst    werden.     Nach    dem   Beispiel    der    ^deutschen 


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—    IV    - 

Sttídtechrontken^  eine  besandere  Oruppirung  bei  der  Heraus- 
gabe  zu  verdnlcusen,  schien  nickt  gut  thunlich,  da  die  Samm- 
lungsarbeiten  noch  lange  nicht  beetidet  sind,  Ubrigens  es  bei  uns 
gerade  mit  Riicksicht  auf  die  geographische  Vertheilung  der 
Sprachstdmme  schwierig  toH/rde^  eine  genaue  AbgrUnzung  der 
Gi^ppen  zu  Jlnden.  Unseren  VerhiUtnissen  wird  es  femer  enť 
sprechenj  mitunter  bis  irťs  siebenzehnte  JaJirhundert  heraufzu- 
gehen,  Selhstverstdndlich  sollen  auch  in  unserer  Sammlung  die 
deutschen  LandesStifts-  und  sonstigen  Ortschroniken  nicht  aus- 
gescJdossen  sein^  und  es  wurde  in  dieser  Beziehung  bereits  wieder- 
holt  an  die  Veróffentlichung  des  deutschen  PuLkawa  gedacht. 
Offen  mag  die  Frage  bleiben^  ob  nicht  auch  Uebersetzungen 
tschechischer  Chroniken  in  weiterer  Reíhe  in  Aussicht  genommen 
werden  sollen.  Im  Uebrigen  haben  wir  uns  an  die  von  Hegel 
im  ersten  Bandě  der  deutschen  StUdtechroniken  mitgetheilten  Ge- 
sichtspunkte  bei  der  Herausgábe  zu  halten  gesucht  und  werden 
im  Speziellefí  bei  jedem  Bandě  die  nothwendige  Rechen- 
schaft  geben. 

Prag^  im  Jwni  1879. 

Dr.  L.  Schlesinger. 


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Einleitimg. 


JSs  gibt  wohl  kaum  eine  zweite  Stadt  in  unserem  Vater- 
lande,  in  deren  Lage  und  BauaH  sich  der  Cli  ar  aktér  einer 
mittelcdterlichen  Festung  so  scharf  ausprdgt,  tcie  hei  Elhogen 
an  der  Eger,  zwischen  der  ehemaligen  alten  freien  Reichsstadt 
Eger  und  dem  weltbekannten  Curorte  Karhhad  gelegen.  Auf 
dem  linksseitigen  Ufer  des  melgekrilmmten  Flvssthales  sřeigt 
pldtzlich  ein  vndchtiger  Granithlock  empor,  welchen  die  Eger 
in  fast  kreisfdrmiger  Windung  ringsum  bespUlt  und  zur  Insel 
formty  die  nur  durch  eine  schmale  Landzunge  vonNorden  her 
zugUnglich  wird,  Auf  der  mUssig  grossen  Platte  des  Felsens 
erhebt  sich,  umgeben  von  Ringmauer  und  ThUrmen,  Schloss 
und  Stadt  Elbogen,  einen  landschaftlich  schbnen^  romantischen 
Anblick  gewUhrendf  den  ein Kenner,  wie G'óthe, i^Uhmend  anerkannte 
und  der  Dichter  Komer  begeistert  besang.  Alljdhrlich  folgen 
dem  Beispiele  der  genannten  zwei  Dichter  Tausende  von  Karls- 
bader  Curgdsten  und  wandem  im  reizefixden  Egerthale  fluss- 
aufwdrts  zur  interessanten  Hochburg,  welchen  Namen  unsere 
Stadt  thatscLchlich  verdient,  Bei  diesem  so  lohnenden  Ausjluge 
hat  man  Gelegenheit,  noch  mancherlei  Seltsamkeiten  zu  besich- 
tigen^  welche  Elbogen  toeit  Uber  die  Orenzen  unseres  Vater- 
landes  hinaus  bekannt  gemacht  haben.  Der  verstehierte  Hoch- 
zeitszug  der  umnderlichen  Hansheiling-Felsen  im  schattigen 
Thalgrunde  versetzt  uns  auf  den  Schauplatz  der  Sage  vom 
deutsch-bohmischen  Faust  und  rufi  die  Erinne^mng  wach  an 
dis  lieblichen.  Weisen  des  Marschner^schen  Tmiwerkes,  Der  Ge- 
genstand  einer  zweiten  Sage  vom  ^verwilnschten  Burggrafen^' 
wird  auf  dem  Elbogner  Rathhause  aufbetvahrt  und  *  hat  seit 
jeher  die  Naturforscher,   die  in  demselben  vor  Jahrhunderten 


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—    VI    — 

zur  Erde  ge/falleiies  Meteoreisen  erkannten,  lebhaft  interessirt. 
Dem  Techniker  bieten  die  hochgespannte  KettenhrUcke,  die 
grosaartigen  Porzdlan-  und  Glasfabrikeriy  sowie  die  Vicinal- 
eisenbáhn  —  die  erste  des  Landea  —  wohl  geeignete  Anzie- 
hungspunkte.  Aucli  der  Schulmann  geht  beim  Besuche  Elbogens 
nicht  her  aus.  Eine  der  iiltesten  Reahchulen  des  Landes, 
von  der  Commune  gegrUndet  und  erhalten,  die  nach  kurzer 
Unterbrechung  jilngst  ihre  urspiHlngliche  Organisation  tcieder- 
gefunden,  weiast  reiche  Sammlungen  und  unter  Lehrem  und 
Schillern  klangvoUe  Namen  auf, 

Und  der  Historikert  Er  ateht  hier,  so  vei^mutliet  er  mit 
Rechty  vor  einer  reichen  Fundgrube  geschichtlicher  Fprschung 
mit  viel  verspi^echendei'  Ausbeute  fUr  die  heimische  Stiidte  und 
Landesgeschichte,  Bei  naherefni  Zuaehen  wird  er  állerdings 
wahrnehmen,  dass  %war  schon  vielfach  gesucht  und  geforscht 
wurde,  ober  es  doch  nur  bei  einer  ganz  obej^dchlichen  ScJiHr- 
fung  verblieby  und  der  unsystematisch  getriebene  Abbau  nur 
UberflUssig  viel  Schutt  und  gehaltloses  Gestein  zu  Tage  gefdr- 
deH  hat,  dessen  Wegrdumung  des  kritisclien  Fachmannes  erste 
Aufgabe  sein  wird,  Die  bisherige  Historiographie  Elbogens 
ist  ungeniigend  und  unangelhaft,  und  ich  kann  von  diesem  Ur- 
tkeile  auck  den  neuesten  Versuch  PróckVs,  was  die  Ultere  Ge- 
schichte  der  Stadt  anbelangt^  nicht  ausschliessen,  ')  Die  Her- 
ausgabe  eines  Grund  legenden  Urkundenbuches  solíte  die  auf 
die  glanzende  Vergangenkeit  ihrer  Stadt  mit  gutem  Rechte 
stolze  Bilrgerschaft  als  Ehrensache  ansehen.  Das  wenn  auck 
ungeordnete  und  in  frilherer  Zeit  von  gewissenlosen  Sammlem 
leider  vielfach  geplilnde/ii^e  stčídtische  Archiv  bietet  noch  immer 
schUtzenswerthes  Materiále  genvg,  und  die  Archive  von  Eger, 
Prag,  Wien^  Dresden  u,  a.  ergdnzen  nach  meinen  Erfahrungen 
in  reichhaltiger  Fillle. 


*)  Ich  verweise  auf  meine  „Studie  zur  alleren  GeschicJUe  Elbogens^ 
in  den  Mittheilungen  des  Vereimt  fur  GeacMchte  der  DeuUchen  in  Bohrnen^ 
Jahrg,  XVII,  Mír  ist  ganz  unveratiindlich,  wie  der  sonst  80  fteissige  und 
um  die  Heimathaurkunde  des  Egerlandes  ao  verdienatvoUe  Ptbkl  meine  eben 
citirte  Studie  bia  auf  ein  einzigea  (noch  dazu  veratUmmeltea)  Citát  ignoriren^ 
und  aich  in  der  Reproduzierung  von  wisaenachaftlich  nicht  haltbaren  Ge- 
aehichlsfabeln  faat    auaachlieaalich  an  Bruach  und  Heber  a/nlehnen  konnte' 


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—  vn  — 

Einen  fUr  di^  Fundamentírung  der  Elbogner  Sfadtge- 
schichte  hochst  wichtigen  Baustein  glauhen  wir  durch  Ver- 
offentUchung  der  nachfolgenden  Chronik  zu  legen,  die  Ubrigens 
auch  noch  ein  allgemeinerea  Interesse  in  Áfiaprvch  zu  nehmen 
geeignet  ist.  Schon  Palacký  *)  hat  von  letzterem  Staiidpunkt 
auf  dieBedeutung  derselben  aufmerksam  gemacht  und  sie  bei 
der  Darstellung  der  Schlickfschen  Streitigkciten  verwertheL 
Neben  Palacky  beniitzten  die  Clironik  noch  Heisinger^),  Ber- 
nau  ^)  und  Prbkl,  *)  Doch  nur  Heisinger  schbpfte  direkt  aus 
der  Originalquelle^  wahrend  Ber  nau  sich  offenbar  einer  hochst 
mangelhaften  Abachrift  bediente,  und  Prbckl  sich  nur  auf 
Bemav^a  fliichtige,  namentlich  in  der  Chronologie  vergriffene 
Abhandlung  stUtzte. 

Dieses  Originál,  welches  wir  unserer  Publikation  zu 
Grunde  legen^  besteht  in  einem  Grossquartband  von  35  Cm, 
Hbhe  und  28  Cm.  Breite.  Derselbe  enthdlt  43  Bldtter,  in 
Hohe  und  Breite  7a  ^'''*'  kleiner  ala  der  Einband,  iwn  gutem, 
festen,  alten  Linnenpapi&r  gelblicher  Farbe  mit  unten  stehenden 
Wasserzeichen.  *)  Eín  Kopf-  und  ein  Schlussblatt  neuesten  Da- 
tums  umschliessen  die  alte  Handschrift,    die  sich   gegenwdrtig 


')  Bohmische  Gescfíichie  V  2  8.  83,  84  Anmerkung.  Oh  Palacky  durch 
Herm  P.  A,  Sehmitt  das  Originál  der  Chronik  zur  Ver/iigung  erhalten 
haíj  mochlen  wir  bezweifeln.  Alsdann  tcaren  einige  chronologische  Irr* 
Oiumer  in  seiner  bbhm.  Geachichte  eben^o  wenig  zu  erklaren,  wie  die  Be- 
merkung,  „dasa  die  Chronik  unriehtig  geschrieben  ist.*^ 

*)  Jahrtsberlcht  der  Oberreahchule  und  des  Unterrealgynmasiums  zu 
Elhogen  1870  (j^Die  Stadt  Elbogen  und  die  Herm  v.  ScJilick^.)  Kurzer, 
guter  Auszug,  doch  mit  einigen  unrichtigen  Nanien  und  Daten. 

')  Commotovia  Jahrg.  V.  („Burg  und  Stadt  Elbogen  unter  der  Herr- 
9chaft  der  Familie  Schlick.'^) 

*)  V.  Prokl  ^Oeschichte  der  Stadt  Elbogen^ y  wUhrend  der  Drucklegung 
bÍ9  2um  funften  Heft  erachienen. 


*)  Die   wirkliche    Hóhe   von   a   b   ist    Í2   cm.,    die   Breite    von    c   d 
ist  S  cm. 


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—  vm  -- 

in  einen   bescheidenen    schwarzen  Papiereinband    aus    unserer 
Zeit  hulit.     Das  Kopfblatt  trčígt  von  uiigeschickter  Hand   die 
Aufschrift:  „Urkundensammlung  uber  die  Streitigkeiten  der 
Stadt  Elbogen  mit  den  Grafen  Schlick  1476  bis  1497,  recte 
1471  bis  1504."     Von  den  43  alten  Quartbllittern  der  Hand- 
schrift,  ivelche  von  neuerer  Hand  von  1  bis  43  foliirt,    aller* 
dinga  auch  ettoas  beschnitten  wurden,  sind  die  Seiten  23ay  25a, 
41b,  42a  und  43b   unbeschrieben.     Axif  den  Seiten  42b    und 
43a  findet  sick  unier  dem  Titel  „De  virgula  divina  seu  virga 
furcíata"  ein  lateinischer  Avfsatz  aus  dem  vorigen  JahrhundeH. 
Die  Ubrigen  Seiten  enthalten  den  von  uns  jntblicirten  Wortlaut 
der  Chronik  in  einer  schdnen^  deutlichen,  festen  Schrift ,    wie 
sie   im    Ausgange    des    XV.    Jahrhunderts    gebrduchlich    war. 
Die    gleichzeitige  Handschrift  trdgt  alle  Anzeichen  eines  Au- 
tographs.  Eine  zweite  Handschrift  dlteren  Datums  ist  nicht  be- 
kannt.     Es  ist  wahrscheinlich,  da^s  vnsere  Vorlage  ursprilng- 
Uch  mehr  Bldtter  enthielt  und  vielleicht  den  Gang  der  Ereig- 
nisse  bis  zum  Jahre  1506  fortfUhrte.     Die  gegenwdrtige  Avf- 
einanderfolge  der  Bldtter^  wie  sie  durch  die  modeme  Foliirwig 
markirt  und  durch  den  Einband  festgehalten    ist,     entspricht 
entschieden    nicht   der    alten    Ordnung,    auch    abgesehen   von 
einem    oder   dem   andem   ganz    fehlenden    Blatte.      Bei    der 
Herausgabe  sv^hten  wir  wo  mVglich  die  ursprUngliche  Anord- 
nung  toiederherzustellen.  ') 

Die  Chronik  umfasst  den  Zeitraum  von  1471  Apríl  1. 
bis  1504  Januar  5.  Von  den  Jahren  1472  bis  1475,  ferner 
von  1477  bis  14S2,  von  1484  bis  1488  incl.  bringt  sie  kei- 
nerlei  Nachrichten.  Von  1489  Juli  31.  bis  1504  Januar  5. 
ist  fast  jedeš  Jahr  mit  reichem  Materiále  bedacht.  Dasselbe 
besteht  aus  dem  eigentlich  erzdhlenden  chronikálischen  Theile 
und  av^  zahlreichen  (im  Ganzen  62)  Urkunden,  die  vom 
Chronisten  dem  vollen  Wortlaute  nach  aufgenommen  und  in 
den  erzdhlenden  Theil  chronologisch  verwoben  wurden.  Wir 
haben  der  Deutlichkeit  und  des  schnelleren  Ueberblickes  wegen 
die  tirkundlichen  Partien  durch  einen  kompresseren  Druck 
schon  dusserlich  gekennzeichnet. 

*)  Der  erate  Ahaatz    „und  noch  dem  etc.'*    auf   S.  124    tehliessl    sieh 
vielleicht  hetaer  on  den  Brief  v.  1502  Dezemher  6  S.   i  11  an. 


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—    IX    — 

Stofflich  bekandelt  die  Chronik  den  bedeutsamsten  Abschnitt 
der  Elboffner  Stadigeschichte.  Avs  einem  Flecken  unterhalb 
der  koniglichen  Grembwrg  hervorgegangen,  entwickelte  sich 
Elbogen  im  XIII.  Jahrhunderte  zur  freien  koniglichen  Stadt, 
erlangte  unter  den  Luxerrdmrgern  umfassende  Gerechtsame 
und  Privilegien,  und  schwingt  sich  mit  seinem  enttvickelten 
Stadirecht  bald  filr  eine  game  Chruppe  kleinerer  Nachbarstddte 
zum  massgebenden  Vorort  empor.  Ah  Grenz-  und  Einbruchs- 
station  gelegen  an  der  michtigen  Strassenlinie  Eger-Prag  blUht 
die  Stadt  zu  einem  stark  besuchten  ZoU-  und  Handelsplatz 
aufy  uad  die  strebsame  Bilrgerschaft  gelangt  zu  ansehnlichem 
WohUtand  und  achtunggebietender  Macht,  die  sie,  sowie  ihre 
deutsche  Natíonalitdt  auch  Uber  die  Stddte  und  Deutschthum 
vemichtenden  Husitenkriege  hinaus  zu  bewahren  verstand. 
Im  Schlussjahre  dieser  unheilvollen  Kdmpfe  aber  umrde  der 
Keim  zu  einer  langen  drangsalvollen  Leidensperiode  unserer 
Stadt  gelegt.  Konig  Sigmund,  der  stets  geldbedilrftigey  ver- 
pfdndete  dieselbe  sammt  Schloss  und  Landschaft  von  Elbogen 
am  28.  Septemier  1434  seinem  Kanzler  Kašpar  Schlick,  dem 
bekannten  BegrUnder  des  Ruhmes  und  Glanzes  eines  mUchtigen 
AdeUgeschlechtes,  das  im  nordwestlichen  Bohmen  seine  Herr- 
schaft  vom  Bohmerwcdd  bis  zum  Erzgebirge  ausdehnte.  *)  Nach 
dem  Tode  Kaspai^^s  succedirten  im  Pfandbesitze  von  Elbogen 
sein  Bruder  Mathdus  {1449—1487),  auf  diesen  sein  Sohn 
Hieronymus  (i 487—  9Í),  und  auf  diesen  dessen  Sohn  Sebastian 
Schlick  {1491 — 1528).  Zweierlei  gegen  das  freiheitliche  Gemein- 
wesen  der  Elbogner  gerichtete  Bestrebungen  machten  sich  unter 
der  Schlick^schen  Herrschaft  im  Ausgange  des  XV.  Jáhr- 
hunderts  bemerkbar.  Zuerst  versuchte  Mathes  Schlick  Elbogen, 
Stadt,  Schloss  und  Herrschaft  in  den  Besitz  der  sdchsischen 
FUrsten  zu  bringen,  als  aber  dies  nicht  gelang,  gab  sich  na- 
mentlich  Mathes  zweiter  Nachfolger,  Sebastian  Schlick,  alle 
MUhe,  den  Pfandbesitz  von  Elbogen  in  eltien  erbeigenthiim- 
lichen  umzuwandeln,  die  koniglidie  Stadt  ihres  freien  autonomen 
Charakters  zu  entkleiden  und  in  das  abhdngige  Verhdliniss 
der  Schutzunterthdnigkeit  zu  bringen.     Der  AusfUhrung  dieser 

')  Trotz  mannigfacher  Vorarheiten  fehlt  ea  an  einer  krilUchen  Ge- 
sehiehte  diesea  toiefitigen  OeschlechUs, 


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—    X    — 

von  der  Schlidťschen  Familie  mit  grosser  Energie  hetriebenen 
PlUne  wiedersetzte  sich  die  Bilrgerschaft  von  Elbogen  mit  sel- 
tenem  Muthe  uiid  ausdauen^nder  ZdhigkeiL  Mit  offenem,  uner- 
schrockenem  Manneswort^  mit  historisch  begrilndeter,  juristisch 
scharfsinnig  abgefasster  Klage  und  Vertheidigungsschrift,  durch 
Depviation  aufDeputation  an'8  Landrecht  und  an  den  KUnig^durch 
Abschliesaung  von  BUndnissen  mit  der  Nackbarstadt  KarUbad 
und  der  Ritterschaft  des  Elbogner  Kreises  und  endlich  mit 
dem  scharfen  Schwerte  in  der  Faust  streitet  die  kleine  tapfre 
BUrgerschaar  gegen  das  machtige  stolze  Herrengeachlecht,  das 
sich  zum  Aerger  des  hohen  Adels  den  bis  dahin  in  Bokmen 
nicht  Ublichen  Grafentitel  beilegte.  Die  Darstellung  dieses 
erbitterten  Freiheifskampfes  bildet  den  eigentlichen  Gegenstand 
unserer  Chranik.  Der  unter  Kdnig  Wladislav/s  schwčíchlicher 
Regierung  allenthalben  im  Lande  gefUhrte  Streit  der  StčLdte 
gegen  den  Adel  darf  nicht  als  allgemeine  Ursache  des  heftigen 
Eimelnkampfes  zwischen  Elbogen^s  BUrgern  und  Sebastian 
Schlick  angesehen  werden,  Die  Schlicke  gingen  in  ihrem  un- 
gestiimen  Angriff  viel  weiter,  als  die  anderen  bbhmischeu 
Herren^  und  die  Elbogner  hatten  nicht  bloss  um  einzelne  Ge- 
rechtsame,  sondern  um  ihre  volle  freiheitliche  Existenz  zu 
kčímpfen,  Und  wie  dieser  ^^  Elbogner  Krieg''  aus  tiefer  lie- 
genden  Ursachen  und  schdrfer  zugespitzten  GegensUtzen  enť 
brannte,  so  nahm  er  auch  einen  weit  eiregteren  Verlauf  und 
erfuhr  einen  wesentlich  anderen  Abschluss,  als  der  allgemeine 
Stddtekampf  des  Landes,  Die  Elbogner  gingen  aus  dem 
langwierigen,  von  ihnen  mit  so  bewundeimngswUrdiger  Aus- 
dauer  gefiihrten  Freiheitskampfe  als  Sieger  hervor.  Durch 
den  Landtagsbeschluss  vom  21,  Mdrz  1506  wurde  das  gute 
Recht  der  BUrger  anerkannt,  die  so  vielfach  verbrieften  Pri- 
vilegien  der  kóniglichen  Stadt  neuerdings  bestatiget  und  den 
anmassenden  GelUsten  der  Pfandbesitzer  fiir  alle  Zeiten  ein 
f ester   Riegel   vorgelegt.  ^)     An   dem  Siege  nahmen  der    zum 


')  Wtr  bringen  als  letzte  Beilage  eine  dewtsehe  Uelerselzwig  dieser  in 
Uchechischer  Sprache  gefaatten  und  bereita  gechttekten  Landtagsentachei- 
dung.  Die  ergdnzende  Egerer  Urkunde^  die  noch  ungedruckt  í«ť,  ufid  avf 
die  Palckcky   (V.  2,  8,  108)  verweUt^    konnte    nicht   vorgefunden   werden. 


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—    XI    — 

Sehlosse  Elbogen  im  Lehenverhdltniss  steheiide  kleineAdel  des 
Kreises  und  die  Stadt  Karlsbad  Anťheily  xoelch*  beide,  von 
denScklicken  gleichfcdls  in  ihrer  Freiheit  bedroht,  aU  wacVre 
Burtdesgenossen  der  Elbogner  sich  bewUhrt  hatten. 

Bietei  somit  unsere  Chronik  im  Wesentlichen  ein  bis  in 
aUe  Eimelnheiten  ausgefilhrtesj  trefflich  gezeichnetes  Bild  des 
um  seine  Freiheit  ringenden  BUrgerťhums  einer  einzelnen 
Stadt,  so  wirft  sie  ajidrerseits  die  hellsten  Streiflichter  auý  die 
gleichzeitigen  politischen  VerhUltnisse  und  Kulturzíístande  des 
gamen  Landes^  Welch'  trauHge  Rolle  spielt  da  wieder  der  wie 
das  Rohr  im  Winde  hin-  und  herschwankende  Konig  Wladislaw  ! 
WelcV  stolzen,  herausfordemden  Ton  schlagt  nicht  der  Adel 
und  der  hohe  Beamtenstand  des  Landes  an!  Wie  weit  war 
nicht  schon  die  Tschechisirung  in  Bohmen  vorwdrts  geschritten  ! 
Mussteii  doch  die  ^stockdeutschen^^  Elbogner  beim  Landreclit 
und  bei  Hofe  mittelst  Dollmetschem  verkehren,  da  man  sie 
rmr  tschechisch  ansprach  und  beschied.  Es  weht  eben  die  Luft 
der  Wladislaunschen  Landesordnung,  des  berilchtigten  Rendl- 
rechtes,  dessen  Concipient,  neberibei  bemerkt,  uns  zweimal  in 
der  Chronik  begegnet,  —  Dass  dieselbe  die  eingehendsten 
Na^ihrichten  Uber  stadt ische  Einrichtungen  und  bUrgerliche  Zu- 
stdnde  des  XV.  JahrhundeHs  bringt,  dass  wir  Uber  Admini- 
stration  und  Gerichtswesen,  Uber  die  Rathsioahly  Handwerker- 
einrichtungeny  uber  die  Art  der  Stadtbefestigung,  Uber  die 
Wichtigkeit  der  StadtschlUssel  und  dergl,  auf  das  AusfUhr- 
Uchste  belehrt  werden,  dass  wir  authentische  Nachioeise  Uber 
die  Verhdltnisse  der  sogenannten  Elbogner  y^Mannschaff^^ 
deren  Beziehungen  zum  Schloss  und  zur  Stadt  erhálteny  und 
das*  uns  gelegentlich  gam  interessante  Einblicke  in  das 
Privatleben  der  BUrger  und  des  Adels  gewUhrt  werden,  (ich 
erinnere  z,  B.  an  die  Karlsbader  Hochzeit)  macht  das  Buch 
um  so  werthvoller. 

Was  nun  die  Provenienz  der  Chronik  anbelangt,  so  liegen 

*'ns  uber  die  Entstehungsart,  wie  Uber  den  Verfasser  keinerlei 

irekte  Angaben  vor,  Mit  Sicherheit  kann  jedoch  auch  nach  nur 

berfldchlicher  LektUre  die  Behauptung  aufgestellt  werden,  dass 

r  es  mit  der  Niederschrift  eines  Zeitgenossen  zu  thun  haben. 


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—  xn  — 

der  fUr  vide  erzdhlte  Ereignisse  zugleich  die  Autoritdt  eines 
Augemeugen  fUr  sich  in  Anspruch  nehmen  darf.  Der  frische 
Ton  der  Sprache  schon,  der  sich  nicht  selten  zu  dramatischer 
Lebendigkeit  ěteigert,  Idsst  auf  die  Unmitteliarkeit  scJdiessen, 
mit  welcher  die  Thatsachen  auf  deú  Verfasser  vnrkten.  Ofť 
mals  venMh  der  unvollkommene  Satzbau  geradezu  die  Host, 
mit  welcher  der  Schreiber  im  Eindrucke  des  eben  Gesehenen 
and  Gehdrten  die  Feder  filhrte.  DarsteUungen  mit  so  einge- 
henden  Dialogen,  wie  wir  sie  z,  B.  S.  16,  28,  44,  68, 
S,  114 — 119  oder  S.  134 — 138  finden^  kdnnen  kaum  anders, 
als  Bofort  nach  frischer  That  entworfen  worden  sein,  Die 
Redewendung  auf  S.  135  „ya  ich  glaub"  etc.  erhebt  die 
Meinungj  das&  der  Autor  wenigstens  Augenzeuge  des  dort  er- 
zUhlten  Vorganges  gewesen^  fast  zur  zweifellosen  Thatsache. 
Nicht  weniger  sicher  scheint  es  zu  sein,  dass  derselbe  Mitglied 
der  viděn  an  die  Schlicke,  an's  Landrecht,  oder  zum  Konig 
gesendeten  Bathsdeputationen  gewesen  ist  Seite  18  erzdhit  er^ 
er  hábe  die  drei  Kreuze  auf  dem  Schiltberge  bei  Ofen  gesehen, 
die  zum  Andenken  an  die  dort  1491  erschlagenen  und  be- 
grabenen  drei  Begleiter  des  gleichfalls  dort  ermordeten  Jero- 
nimtut  Schlick  gesetzt  worden  waren.  *)  Diirfte  dies  nicht 
gdegentlich  der  Reise  geschehen  sein,  die  im  Jahre  1497  eine 
Elbogner  Botschaft,  bestehend  aus  dem  Kaplan  Johannes 
Nehinger,  dem  BUrger  Nickel  Knotner  und  dem  Stadtschreiber 
Kašpar  Fitler,  zum  Konige  nach  Ofen  unternahmf  (S,  38), 
Wir  stellen  hiemit  allerdings  eine  ziemdich  unvermittdte  An- 
šicht  auf  thuen  dies  ober  nur  deswegen,  weil  toir  aus  viděn 
anderen  Orilnden  in  einem  der  drei  genannten  Deputirten  den 
Verfa^sfier  unserer  Chronik  vermuthen.  Unter  densdben  mUssen 
wir  uns  einen  in  die  Vorgdnge  vollstdndig  'eingeweihten  Mann 
voi^stdlen,  der  im  Streite  den  Standpunkt  derStadt  mit  mass- 
voUem  Eifer  einnimmt.  Er  kennt  genau  die  Verhandlungen 
des  Stadtrathes,  die  miindlichen  Aeusserungen  der  Schlicke  und 
der  Landesbeamteny  sowie  alle  Einzelnheiten,  die  sich  bei  den 
Deputationsreisen  abspidten,  Ihn  sind  alle  wichtigen  Schrift- 


')  Wir  kennen  nebst  dieser  Stelle  nur  noch  die  vorhin   ertocíhnte  auf 
8,  136y  wo  der  Autor  in  der  ersten  Peraon  spricht. 


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—  xm  — 

stUcke  zugdnglich;  bringt  er  doch  nicht  weniger  ah  zweiunď 
seckzig  Nummem  dem  voUen  Wortlaute  nach  in  guter  Ab- 
schrift,  Er  bedient  sich  endlich  ein&i^  Mundart,  die  vrir  recht 
woU  cds  die  den  gebildeteren  Elbognem  jener  Zeit  eigen- 
ihUmliche  ansehen  kdnnm.  Alle  diese  Voraussetzungen  treffen 
unter  sdmmtlichen  Persdnlichkeiten^  die  in  der  Chronik  irgend 
wie  sich  hervorragender  bethUtigen,  am  ehesten  bei  dem  obge- 
nannten  Kašpar  Fitler  zu,  der  ausdrUcklich  als  Theílnehmer 
von  zwolf  Deputationsreisen  nach  Prag  (7),  Kmmmau  (2), 
BUrglitz  {í),  Kuttenberg  (1)  und  Ofen  (1)  bezeichnet  toird. 
Derselbe  dUrfte  in  seiner  Eigenschaft  als  Stadtschreiber  auch 
die  sonstige  Qualijikatíon  und  Neigung  zum  Chronisten  am 
ehesten  besessen  haben^  wenn  er  nicht  geradezu  durch  amt- 
lichen  Auftrag  znr  Zusammenstellung  des  vollstUndigen  Pro- 
cessmaterials  —  als  eine  solche  kann  nUndich  die  Chronik 
auch  angesehen  werden  —  veranlasst  worden  ist,  Dass  dem 
Stadtschreiber  alle  Verhandlungen  im  Rathe,  iíberhaupt  aUe 
VorgUnge  in  der  Stadt  und  auf  dem  Schlosse  zur  avihentischen 
Kenntniss  gelangen  mvssten,  dass  gerade  er  in  der  Lage  war, 
sich  Copien  aller  wichtigen  AktenstUcke  anzulegen,  unterliegt 
keinem  Zweifel.  Der  Stadtschreiber  von  Elbogen  mird  wohl 
auch  ein  echtes  Stadikind  gewesen  sein,  das  seine  Mwndart 
nicht  verldugnen  kann  und  in  deraelben  uns  sogar  den  Worť 
laut  der  koniglichen  Vrkunden  reproducirt.  Auch  Idsst  sich 
recht  gut  aus  demStande  des  vermutheten  Verfassers  erkiUren, 
dass  er  wohl  selbstverstdndlich  der  Anwalt  des  guten  Rechtes 
der  Stadt  ist,  sich  ober  in  seinen  Aeusserungen  den  mdchtigen 
Pfandbesitzem  gegenUber  doch  mit  aller  Vorsicht  bewegt, 
Haben  ja  doch  selbst  der  BUrgermeister  und  die  Rathsherren 
auch  im  Jieftigsten  Wortwechsel  mit  den  gestrengen  Schlossherm 
niemals  den  gewohnten  Respekt  vor  denselben  unterdrilckt. 
Neben  Kašpar  Fitler  kdnnte  als  Verfasser  der  Chronik  allen- 
falls  noch  der  oftgenannte  Rathsherr  Johannes  Tuchmachery 
nach  unserer  Ansicht  ober  mit  viel  geringerer  Wahrscheinlich- 
lichkeit,  in  Frage  kommen, 

Dass  wir  die  Handschrift  fUr  ein  Autograph  halten^ 
haben  wir  schon  einmal  bemerkt.  Bestimmend  fUr  diese  Mei- 
nung  ist  der  voUstdndig  gleichzeitige   Charakter   der  Schrift, 


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-     XIV    — 

die,  wie  man  sof  ort  siehty  selbst  das  absatzweise  Nieder- 
schreiben  erkennen  Ičlsst,  femer  die  von  keinem  Ahechreibevy 
soudem  von  der  verbessernden  Hand  des  Autors  ange- 
brachten  Korrektureny  das  absichtliche  Leerlassen  van  ganzen 
Seiten  u.  s,  w. 

Diese  Ueberzeugung  kat  uns  betcogen,  bei  der  Herausgabe 
die  Textkritik  nach  noch  konservativeren  Grundsdtzen  einzu- 
richten,  als  wir  sonst  schon  zu  beobachten  pflegen.  V  und  j 
haben  wir  nur  konsonantisch,  u  tíiid  i  nur  vokalisch  ange- 
wendet  gegen  den  fortwdhrend  sckwankenden  Oebrauch  der 
Handschrift  in  diesem  Falle.  Da^gegen  behielten  wir  das  fUr 
kurzes  und  langes  i  stehende  j  durchgangig  bei,  ebenso  das 
fUr  u  im  Inlaute  gebrachte  w.  Liessen  wir  somit  den  Voka- 
lismus  der  Handschrift  vdllig  unangetastety  so  verftihren  wir 
auch  in  konsonantischer  Beziehun^  in  der  schonendsten  Weise, 
wurden  Uhrigens  hierin  schon  durch  die  verhdltnissmčlssig  em- 
fache  Ch^thografie  des  Manuscriytes  unterstUtzt.  Die  Verdop- 
pelung  des  n  liebt  der  Schreiber  bei  allen  auf  en  endigenden 
Formen,  besonders  beim  Infinitiv  und  Particip  der  Ver- 
gangenheit  (lassenn ,  gelassenn) ,  beim  Haupt  -  und  Bei- 
worte  (hochgeborenn  hemn),  bei  Prdpositionen  (inn,  vann, 
zwischenn^  nebenn),  femer  in  der  Mitte  bei  „unnd"  u,  s,  w, 
In  allen  diesen  Fdllen  wurde  ein  n  getilgt.  Andere  unorga- 
nische  Verdoppelungen  des  Consonanten  finden  sich  seiten  ;  wo 
mundartliche  Ursachen  auf  eine  solche  einwirkten  (z,  B,  sellig, 
gelauffen,  erschinnen  etc.)  glaubten  wir  nicht  verkilrzeiid  ein- 
greifen  zu  dUrfen.  Filr  miteinander  wechselndes  tc  und  cz, 
das  wir  im  Auslaute  beibehielteny  setzten  wir  imAnkmte  ein- 
facJies  z.  Gleichfalls  beibehalten  wurde  s,  ss  tind  sz ;  nxír 
das  W<)rtchen  „so",  welches  einigemale  als  „szo"  erscheint, 
haben  wir  in  der  ersten  Foi^n  gebracht.  Das  hdufige,  wenn 
auch  nicht  durchwegs  konseguent  angewandte  sz  im  Auslaute 
behielten  wir  genau  der  Handschrift  folgend  bei,  weil  eine 
gewisse  fU''  die  Uebergangszeit  nicht  ganz  gleichgiltige  Gesetz- 
mlissigkeit  in  der  Anwendung  desselben  doch  wahrgeiwmmen 
werden  kann.  —  Um  eine  andere  Eigenthilndichkeit  de«  Ma- 
nuskripts  nicht  zu  verwischen,  haben  wir  die  auseinandsrge 
haltenen     dar  nach,     dar  an,    dar  umb,    hir  inne,    hir  nach, 


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—    XV    — 

fi,  «.  to,  nicht  zusammengezogen ;  zu  heim  Infinitiv,  wdches 
die  Handschrift  hald  zusammenzieht,  bald  niclitj  haben  toir 
dnrchwegs  auseinandergehalten.  —  GUmUch  anschliessen 
kcnnteii  wir  tins  femer  der  Absatzeintheilung  des  Schreibers. 
Dagegen  war  es  noťhwendig,  die  Interpunktiony  zu  welcher 
diejser  auch  nicht  den  leisesten  Anlauf  nimmt,  vollstclndig  neu 
nnd  ztoar  unseremi  modemen  Grundsdtzen  gemUss  einzusetzen. 
Es  war  dies  bei  dem  venvickelten  Satzbau  und  der  mitunter 
recht  dunklen  Ausdrucksweise  der  Handschrift  keine  leichte 
Arbeit.  Wenn  wir  dessenungeachtet  in  der  HUufigkeit  der 
Amcendung  von  Unterscheidungszeichen  hie  und  da  etwa  zu 
weitgegangen  sind,  so  mag  man  daratis  nur  unser  Bestreben 
erkennen,  die  Verstdndlichkeit  des  Textes  erleichtem  und  bei 
nnklaren  Stellen  tcenigsiens  eine  Auffassung,  filr  die  wir 
selbstverstUndlich  nicht  die  Unfehlbarkeit  in  Anspruch  nehmen^ 
andeuien  zu  wollen. 

Detn  Beispiele  der  deutschen  Chroniken  ýolgend  suchten 
wir  unser e  Edition  durch  Heranziehung  des  einschldgigen  ge- 
druckten  und,  so  tveit  es  moglich  war,  auch  des  ungedHickten 
Aíat^riales  zu  ergiinzen,  BezUglich  des  Oedruckten  genilgten  die 
einfacheji  Citáte  in  den  Anmerkungen.  Dos  Ungedruckte^  das  vdr 
in  die  Beilagen  verwieseny  entnahmen  loir  dem  filr  bbhmische 
Geschichte  so  reichhaltigen  Hauptstaatsarchiv  inDresden,  dem 
Elbogner  und  Egerer  Stadtarchiv,  dem  Statthaltereiarchiv 
in  Pra^  und  einem  in  unserem  Besitze  befindlichen  y^Copiale 
Elbogner  PHvilegien^  avs  dem  Jahre  1638,  Bei  der  Redák- 
tion  dieser  Urkunden  wurden  die  im  „BiUxer  Stadthuche'' 
angewendeten  Grundsdtze  beobachtet. 

Das  Register  wurde  nicht  blos  auf  die  Verzeichnung  der 
Personen-  und  Ortsnameiiy  sondem  auch  auf  Anfuhrung  des 
sachlich  Wichtigen  aussgedehnt.  In  dasselbe  verwiesen  wir  auch 
die  ErklcLrung  der  Ortsnamen  und  die  Bestimmung  der 
geographischen  Lage  der  Ortschaften,  Wir  wollten  durch 
diesen  Ubrigens  ja  nicht  netien  Vorgang  die  sonst  im  Anmer- 
'  ingstkeile  Platz  greifenden  Wiederholungen  vermeiden, 

Eine    besondere   Besprechung    der    Sprache  der   Chronik, 
wie  die  Bearbeitung  des  Glossars  iíbernahm  in  freundlicher 


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^ 


—    XVI    — 

Weise  Herr  Professor  A,  Hruschka,  dem  wir  hiefilr  auf 
das  Verbindlichste  danken.  Unsem  Dank  sprechen  wir  femer 
miSf  dem  Herm  O.  L.  Heinl,  BUrgermeister  von  Elbogen^  dsr 
uns  werthvolle  Mantiskripte  anvertrauiej  den  Vorstclnden  der 
obea  genanitten  Archive^  die  uns  die  Beniltzung  ihrer  Samm- 
hmt^en  auf  das  Zuvorkommendste  gestatteten,  und  dem  Aus- 
schus£  unseres  Vereines,  der  die  Herausgabe  und  vMrdigeAus- 
stattung  des  Buches  ermdglichte,  ^) 


^)  Das  mir  bekannte  spátere  Chronikenmaterial  Elhogcns  ist  fast 
wertlilos,  80  die  Chronik  des  Georg  Thomas  Funk  (1740 — 4G  Biirgor- 
mcUter  von  Eger  und  Elbogen)  (vgl.  Heisinger  1.  c.  S.  5)  und  die  Chronik 
des  Elbogncr  Biirger  und  Rathsverwandten  JohannFriedrich  Wipner 
(1748),  auf  die  mich  Herr  H.  Gradl  aufmerksam  machte. 


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Text  der  Chronik. 


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Di  beteydung   zwischen  hern  Mathisen  und  hern  Wenz-     u. 

law  Slick  etc.  tind  eim  rath  [der]  stád  IHbogen  in  der  verlager 

rang  der  stád,  durcli  den  hochgeboren  firsten  und  hern  hern 

Albrichten  herzog   zu  Sachsen  etc.  gescheen,  und  etliche  ge- 

scheene  geschichte  und  handlung  zwischen  den  hern  Slicken 

und    koniglichen   stád  Elbogen,    so  sich  begeben  haben,    hiť 

an  gezeichent  und  eins  teylstbegriffen :  *) 

Noch.  Cristi  unsers  liben  hern  gepuert  vierzenhundert 
und  in  eim  und  sibentzigsten  Jaré  am  nechaten  mantag  noch  uti 
dem  suntag  judica  in  der  heyligen  vasten  haben  wir  himach  ^**'""  *' 
beschriben  mit  namen  Nickel  vam  Perglesz,  Jorg  Meinl  aúsz 
der  erbem  manschaft  in  dem  kreysz  und  Niclos  Seybat, 
Wentzel  Tuchmacher  und  Paulus  Cadener,  burger  in  der 
stád  Elpogen,  eintrechtigliclien  aufgehaben,  hingelegt  und 
versuent  imd  verricht  vehd  und  zwitracht,  spěn  imd  unwil- 
len,  so  awischen  den  wolgeboren  hern  hern  Mathisen  und 
hern  Wentzlaw  Slicken  van  Lasan  etc.  eins  und  den  ersa- 
men  weisen  burgermeister,  rath  und  gemein  der  stád  Elpo- 
gen   des  andem  teils   erstanden  und  gewest  sein  und  das   in 


')  Mit  dem  naehfolgenden  Vergleiche  schliesst  das  Unternehmcn  ab, 
das  Herzog  Albrecht  von  Sachsen  im  Einverstandnisse  mit  den  Schlicken 
im  Friihjahre  1471  gegen  Elbogen  plante.  Ucber  daHKelbe  bringen  wir  im 
Anhange  eine  grosHcre  Anzahl  bis  jetzt  ungedruckter  Urkunden,  durch 
welche  bínreichendc8  Licht  iiber  die  Vorgiinge  des  Jahres  1471,  insbeson- 
dere  aucli  iiber  die  Einzelheitcn  des  Kampfes  im  Miirz  dieses  Jahres  vcrbreitet 
wird^  von  wolch*  letztercn  Palacky  (Gcsch.  Bohm.  V.  1.  S,  13 — 16)  meint,  dass 
sie  nicht  Ijekannt  seien.  —  Vergl.  hiezu :  Langen,  Albrecht  d.  fiehersto, 
S.  72  flg.,  Marker  Bnrggi^ťenthnm  Mcissen  S.  368  (be»onder»  iiber  die 
Planenschcn  Strcitigkeiten)  und  Palacky  1.  c.  —  Esclienlocrs  unwichtige 
hieher  gehorige  Stelle  lautet  (Kimcsoh  II.  S.  217) :  j^Vun  stát  an  war  er 
(Albrecht)  auf  mit  treATlichcr  Macht  und  zoge  vor  den  EUebogen,  welchen 
er  meinete  einzunehmen.  Darein  H.  Zdenko  von  Stemberg  den  jungen 
Herm  von  Planěn  sante  mit  500  Pferden.  Davon  die  Meissner  vor  dem 
Ellebogen  nach  grossen  empfangenen  Schaden  abziehen  mnssten  und  den 
Ellebogen  mit  Schanden  lassen." 


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-     2     - 

beywesung  und   vorjehung  Bemhartz   van  Schonpergk   niar- 
scnalks,  hem  Heinrich  vam  Ende  ritter,  Nickel  Pflug  haubt- 
man  zu  Leiptzigk  und  Herman  van  WeÍHpacli,  unsers  gnedi- 
gen  hem   herzog  Albricht  van  Sachsen  etc.  rette,  in  massen 
himach  beachriben  steht:    ziim  ersten,    das   her  Mathis    und 
her  Wentzhiw   obgnant    sullen  prauchen   der  hersehaft    zum 
Elpogen,   inmassen   sy  der  fúr  dem  entstanden  unwillen  ge- 
tan  haben,  und  dy  vam  Elbogen  sullen  in  gewant  sein,  auch 
in    massen  fur  dem  gemelten  unwillen  gewest  sein,  und  her 
Mathis   imd    her  Wentzlaw  sullen    dy  vam  Elbogen    bleiben 
lassen    bey    aller   irer  freyheyt  tmd  gewonheyt,    und  der    in 
van  beden  teylen  nichtz  mehr  noch  rayner  furzunemen,  den 
wy  es  fiir  dem  gemeltem  unwillen   gewest  ist  angeferde.    es 
sullen   auch   dy  vam  Elbogen  nymant  in  dy  stád  lassen^  da 
van  hem  Mathisen  und  hem  Wentzlaw  noch  dem  slosz   ein- 
cherley  schaden  zugezogen  oder  getan  werd,    das  in  an  irer 
herlicKeit   brengen    mucht.      desgleichen    sullen  her  Mathis 
und  her  Wentzlaw  und  dy  iren  nymand  aiďdas  slosz  nemen, 
noch  lassen,  dar  ausz  den  van  Elbogen  und  der  stád  eincher- 
ley- schaden  entstehen  odergescheen  mucht.  item  so  her  Ma- 
this und   her   Wentzlaw  bey  der  hersehaft  obgemelt  nymer 
bleyben  noch  der  nymmer  behalten  wolten,  so  sullen  sy  doch 
dy   vam  Elbogen    an  keine   andere  hersehaft  brengen    oder 
verweisen,    sy    komen   es   dan   miteinander   zu    auftrag   und 
erkenfiiusz   fur  ein    konigk    zu  Během,  den    unser   heyliger 
vater  der  babst    und  der  allerdurchleuchtigste  unser  gnedig- 
ster   her    ein  Romischer   keyser  fur    ein   Konigk    zu  Během 
haben.     yedoch  mugen  dy  vam  Elbogen  dise    geschicht  wol 
brengen,   wen  in  dasz  eben  ist,    an  unsem  allerdurchleuchti- 
gisten  hem  den  konigk  zuHungem  und  Během,  item  unsers 
gnedigen  hern  van  Sachsen  obgemelte  rethe  und  haubtleuthe 
sullen   mit  dem  heere    gentzlicii   van  der  stadt  Elbogen  und 
irem    gelager     allenthalben    abrawmen    und    hinweg    zihen, 
iderman   an    sein    heym   wesen   an  schaden    der  wolgeboren 
des  eltern  und  des  jungem  hem   van  Plawen    und    an  scha< 
den  der    vam  Elbogen  und   aller  der  iren  lewth  und  gutere. 
und  so  sulch  heer  hynwegk  komet,  dar  nach  in  zweyen  oder 
dreyen  stunden  noch  einander  volgend  angeferde  sullen  auch 
dy  geste  ausz  der  stadt  nachzyhen ;  dar  nach  auch  in  so  viel 
zeiten,    wy   erst  geraelt   ist,  sullen  unsere  gnedige    hem  van 
Sachsen    etc.    obgemelte  dyncr   und  untertanen,    dy  airf  dem 
slosz  sein,  mit  sampt  iren  dienem  und  knechten  und  andemi 
volek,    das  da  oben  ist,    ausgeslossen   das  gewonlich  heerge- 
sinde,    hem  Mathisen  und  hem  Wentzlaw   mit  iren  pferdeii, 
hamusch    und  hab    an   entgeltiuis    auch   weg  zihen  und  ider 
!«>•     teyl  dem  anderm  an  schaden  und  angeferde  pisz  an  sein  ger 


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—     3     — 

ware .  und  mit  diesen  obgeschriben  sachen  und  puuckten 
sal  alle  vehede  und  zwjiiracht,  wy  sich  dy  gemacht  und 
vorlauffen  hat,  clein  ader  grosz  und  nemlich  aller  unwill  und 
widerwertickeit  van  beyden  teylen  und  allen  iren  helfem 
gescheen  und  mit  namen  den  erlauchten  hocligeboren  fursten 
und  hem  hem  Albrichtén  herzog  zu  Sachsen  etc.  unsern 
gnedigen  hem,  der  erbem  manschaft,  steten  und  mergten 
und  gemeyniglicli  allen  inwonem  im  Elbogner  kreyBz  aji 
eim  und  dem  wolgeboren  hem  van  Plawen  etc.  van  der  vam 
Elbogen  wegen  ain  andemteyl  und  allen  van  beyden  teylen 
iren  mannen  und  dienern  und  unterthanen  alles  desz  obge- 
meltens  unwillens  halben  kein  andere  vehde  oder  zuspruche 
dar  einzuzihen)  und  zwischen  den,  dy  dar  unter  verdacht 
und  gewant  sein,  alles  gantz  abgethaen,  vorsiihent,  verricht 
und  hingelegt  sein  und  des  in  kunftigen  zeiten  in  argk 
nyroer  gein  ein  ander  zu  antén  noch  zu  gedencken  noch  in 
rachsal  farzunemen,  noch  auch  nicht  zu  efforn,  wy  das  van 
menschen  synu  und  list  erdacht  mocht  werden,  alle  geferde 
und  argelist  hirinne  gentzlich  auszgesóheiďen.  sulohe  beyde 
teyle  obgnant  van  iren  und  iren  helfer  wegen  auch  obgnant 
mit  mundt  und  mit  hant  bey  iren  treuwen  und  eren  geredt 
und  gelobt  haben  zu  halten,  und  zu  steter  sicherheyt  haben 
wir  obgnant  teydungslewth  idem  teyl  gleycher  lawth  ein 
verrichtz  brief  geban,  desz  sy  van  beden  teylen  ire  insigel 
und  her  Wentzíaw  sein  signedt  darauf  gedruckt  haben.  so 
haben  auch  dy  obgnanten  unsers  gnedigen  hem  van  Šách- 
senn  etc.  rete  mit  namen  Bernhart  van  Schonpergk  mar- 
Bchalky  her  Heinrich  vam  Mende  ritter  imd  Herman  van ' 
Weygpach  ire  signet  anstad  irer  insigel,  wan  sy  der  bey  in 
nicht  gehapt  haben,  und  wír  obgemelten  teydungslewth  mit 
namen  Niclosz  vam  Perglesz,  Jorg  Meynl  und  Paiuus  Cadener 
unser  insigel  daran  gedruckt,  in  der  Itraft  wir  Niclosz  Seybat 
und  Wentzel  Tuchmacher  hir  an  zu  diesem  mal  auch  ver- 
faengen.   *) 

Dar   nach   als   man   zehelt  noch   Cristi  gepueii;  tausent 

vierhundert   und  im   sechs  und   sibentzigsten  jařen  am  tiige  j^VJ?. 

Marie  Magdaleně  ist  dy  stád  Elbogen  ausgebrant,  und  etliche 

frome   lewthe   mit   verbronnen.    ab    sulcher   schaden    durdi 

eygen  fewer  oder.  eingelegt,  ist  nicht  offenbaer.  ^) 

*)  Dieselbe  Urkunde  iindct  sich  in  un-wescntlich  abweichendem  Wortlaute 
(fiUschfich  wird  das  Jahr  1479  gcnannt)  zweiuial  im  Haiiptstaatsarchive 
m  Dreeden:  Cop.  59  Bl.  2  fig. 

"*)  Ab  einschliigige  Ereignúae  z^aáschen  1471  und  1476  erwiíhnen  wir : 
o)  Im  Jahre   1473  wurde   auf  dera    ersten  Beneschauer  Laudtage  'be- 

1* 


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—    4    — 

sepVso  ^^^  ^^^^  ^^  ^®"^  selben  jaré  am  abent  Remigií  ist  her 

NicIoBz  iind  her  Wentzel  Slick  mit  den  francken  hem  Sig- 
mundt  van  Swarzenpergk  und  Jorgen  van  Rosenbergk 
bey  nacht  uber  dy  Eger  hinten  ins  sIobz  gestigen  und  dy 
stád  gewaltigliehen  uberfallen  und  alles,  das  dar  inne  gewest, 
genomen,  viel  fromer  leuth  in  das  elend  getriben.  desz  sich 
dy  vam  Elbogen  unbesorgt  gewest,  und  dy  konigliche  stád 
zu  in  genomen^  und  alle,  dy  sy  durch  gnad  dar  inne  haben 
bleiben  laasen  oder  einkomen,  haben  in  erbhuldung  mussen 
sweren.  ab  dasz  mit  wissen  koniglicher  maiestat  gescheen  sey 
oder  nicht,  ist  verporgen.  doch  sulche  stád,  dy  in  alleine 
verpfant,  in  erbhultung  genomen  und  gehalten.   *) 

M»  Item  als  man  zehelt  der   weniger  zael  Christi  ira  drey 

und  achtzigistim  jaré  am  freitag  fur  dem  heyligen  palmtage 
hat  dy  konigliche  maiestet  eim  biu'germeister  und  rath  ge- 
schriben  als  himach  volgt  : 

Wladislaus  van  gotz  gnaden  konigk  zu  Během,  mar- 
grave  zu  Merhem  etc.  den  ersamen  weisen  unsem  liben 
getreuwen  burgermeister  imd  rathe  der  stád  Elbogen.  ersa- 
men lieben  getreuwen!  wir  begeren  van  euch  emstlicher 
Apríl  2.  meynung,  das  ir  auf  mitwoch,  den  nachsten  noch  dem  hey- 
ligen ostertag  schierst  kunftigen,  etliche  ausz  euch  der  eltisten 


ziiglich  der  Ordnung  im  Elbogncr  Kreise  bestiinmt,  dass  dic  Verweser 
desBelben,  so  oft  es  nothwendig  erscheint,  an  die  řiir  Bohmen  eingesetzten 
Hauptleute  verwiescn  werden  sollcn.  (Palacky  Gesch.  Bohm.  V.  1.  S.  91.) 

b)  Die  Bulle  des  Papstes  Sixtu«  v.  1475  Okt.  17.   (im  Anhange). 

c)  Die  Streitigkeiten  der  Herren  von  Planěn  mit  den  8achsischen 
Fiirsten  u.  den  Schlicken  wShren  v.  1471  bis  1476  n.  daruber  hinans.  S. 
MUrker  1.  c.  S.  366  flg. 

d)  Im  Jahre  1476  Apríl  4.  bestatiget  K.  Wladislaw  doni  M.  Schlick 
die  Gerechtsame  auf  Elbogen  u.  erweitert  dieselben  auch  auf  dessen  drei 
B<5hne.  (Siehe  im  Anhange  die  Urkunde  v.  1476  Apríl  4.  und  Arch.  íeský  VI. 
S.  6  flg.) 

')  Auf  diese  Ueberrumpelung  von  1476  Sept.  30.  bezieht  sich  Signuind 
von  Schwarzenbcrg  in  seinem  Briefe  an  die  Stadt  Egcr  von  1476  Dezem- 
ber  6,  den  wii-  im  Anhange  mittheilen.  —  Zuni  Jahre  1479  vergleiche  die 
Confinnation  der  Priviligien  Elbogens  durch  Konig  \Vla4ÍRlaw  in  der  Ur- 
kunde von  1479  Oktobor  6.  im  Anhange.  —  Im  Jahre  1482  Apríl  21.  wur- 
den  auf  dem  Briixer  Tage  die  Plauenschen  Streitigkeiten  beglichen.  S. 
Langen,  Albrecht  der  Bcherzte  S.  137  flg.,  Miirker  Burggrafenthum  Meisseii 
8.   370. 


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—    5    — 

mit  foliem  gewalt  in  unsem  koniglichen  hoef  forderlich  ver- 
orden  und  bey  uns  habcn  wolt;  so  wir  dan  sachen  halben 
aldo  mit  euch  zu  handeln  haben,  dar  ausz  ir  unsere  meynung 
und  willen  ferrer  wol  veniemen  wert.  dar  nach  hapt  euch 
ernstlich  zu  richten.  geben  zu  Prag  am  freytag  fur  dem  bey- j,^*^®*!. 
ligem  palmtage  unsers  reiches  im  zwelftem  jaré. 

AIs  sulcher  brief  also  an  ein  rath  komen  und  gelesen, 
hat  in  ein  rath  hern  Jeronymus  Slick,  der  zur  zeit  van 
wegen  seins  vaters  und  anderer  seiner  brudere  geantwort, 
und  an  sein  gnad  gehangen,  und  dy  weyl  sy  in  erbhultung 
gesworen  und  ire  hern  sein,  wes  sy  sich  dar  inne  halten 
sullen,  gnediglich  raten,  wen  sy  an  sein  wissen  und  willen 
nyrgen  hin  schicken  wellen.  desz  sich  her  Jeronymus  bedacht 
im<l  aiď  sulche  fodrung  konigliche  majestát  ein  rath  heissen 
hin  ein  schicken.  desz  sich  ein  erber  rath  nicht  gesewmpt,  j.. 
imd  etliche  ausz  den  eldisten,  Erharden  Schmidt^  Wentze] 
Tuchmacher  und  Wentzel  Eckel  hin  ein  verordent  mit  gnug- 
licher  macht  als  sy  airf  tag  und  stund  fur  sein  k.  gnaden 
sint  gestanden,  hat  sein  k.  gnaden  an  sy  fragen  lassen,  wy 
sy  den  hern  Slicken  gesworen  haben;  den  so  sy  in  erb- 
hultung gesworen,  haben  sy  imrecht  gethan.  es  hat  auch  sein 
k.  g.  dar  an  kein  gefallen.  dar  auf  liat  Wentzel  Tuchmacher 
gesagt,  sein  k.  g.  geruch  in  so  gncdig  zu  sein,  dasz  sy  das 
also  an  ein  rath  mugen  brengen,  wollen  sein  g.  desz  ein  ant- 
wort  geben.  dasz  in  sein  k.  mt.  vergont  hat.  habea  sy  sulch 
k.  m.  meynung  fur  ein  gantzen  rat  bracht  und  an  hem 
Jeroným  auch  gelangen.  haben  sein  k.  g.  antwort  zu  geben  ma- 
nich  und  viel  rethe  gehapt,  neben  in  her  Jeroným,  doch 
nicht  muntlich,  sunder  brieflich  mit  wissen  und  willen  hern 
Jeroným    sein   k.   g.    in  diesim  lauth  antwort  zngeschriben : 

Dem  durchleuchtigistem  grosmechtigisteni  fursten  und 
hern  hern  Wladislao,  konigk  zu  Během,  marcgraven  zu  Mer- 
hem,  zu  Lausitz  etc,  unserm  allergnedigstem  hern.  durch- 
lenchtigister  grosmechtigister  konigk,  allergnedigster  her ! 
unser  unterthenig  willig  und  gehorsam  dienst  ewerm  k.  g. 
alzeit  demutiglichen  bereyt.  gnedigster  her !  auf  ewer  konig- 
lichen  gnaden   begern   haben  wir  etliche  unsere  ratz  frunde 


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—     6     — 

zu  ewern  k.  g.  geschickt,  an  dy  e.  k.  g.  firagweis  begeren 
hat  lassen,  welcherley  masse  wir  unser  herschaft,  den 
Slicken,  etc.  hulťung  gethan.  sulche  e.  k.  g.  frag  sy  wider  an 
uns  gebracht  haben  etc.  fugen  wir  e.  k.  g.  demutiglichen 
zu  wissen,  dasz  uns  etliche  aiisz  den  eldisten  bericht  haben, 
wy  das  sy  mitsampt  und  neben  der  erber  manschaft  im 
Elpogner  kreisz  van-e.  k.  g.  forfar,  konigk  Jorgen  loblicher 
gedechtnusz,  verweist  an  licni  Mathisen  Slick  und  sein  erben 
treuw,  gehorsam  und  gewertick  zu  sein  noch  laut  irer  ver- 
Bchreybung  an  seincr  k.  g.  stád.  den  gnedigster  konigk  es 
hat  sich  fur  etlichen  vergangen  jařen  zwischen  der  gemelten 
umer  herschaft  und  der  stád  etiicher  unwillen  begeben,  da 
durch  etliche  ausz  der  stád  geweist  wurden  sint  aber  alle, 
dy  unser  herschaft  in  der  stád  wonend  bleiben  haben  lassen, 
und  dy  hernách  durch  furpeth  und  gnaden  willen  herein  ge- 
zogen  sint,  haben  gelobt  und  erbhidtung  gesworen  noch  laut 
irer  verschreibung,  und  verhoffen  uns  dar  inne,  wy  fromen 
leuthen  zusteht,  also  zu  halten,  c.  k.  g.  dar  auf  demutiglichen 
betend;  uns  in  unser  antwort  in  ungnaden  nicht  zu  vermer- 
cken,  sunder  dy  gnediglichen  van  uns  aufzunemen.  dasz  woUen 
wir  umb  e.  k.  g.  als  unsern  gnedigsten  hem  alzeit  demu- 
tiglichen verdienen..  geben  am  mantag  noch  Marci  ewange- 
apÍh^28.  lístae  anno  dom.  etc.  im   Ixxxiii" 

Wy  wol  sulcher  brief  van  eim  rath  ist  ausgangen,  ist 
cr  doch  durch  hem  Jeroným  also  van  wort  zu  worte  ge- 
macht.  wen  so  er  noch  lauth  gescheener  handlung  suit  sein 
geschriben  worden,  wy  dy  hem,  dy  Slicken,  dy  k.  stát  uber- 
fallen,  eingenoraen  etc,  villeicht  den  hern  zu  ungelimpf 
komen.  hkt  ein  rat  zu  der  zeit  nicht  anders  wellen  fugen. 
welcher  brief  durch  ein  rath  geschickt,  doch  van  dem  poten 
nicht  anbracht  und  an  wissen  eins  ratz  *  verhalten,  als  sich 
hirnach  weyter  wirt  eroffen.  was  aber  dy  k.  mt.  weyter  fur 
hat  welle  ncmeu,  aber  ausz  was  ursachen  sulche  frage  ge- 
scheen,  ist  verpurgen, 

Aber  viel  und  oft  sein  k.  g.  durch  dy  ausgetriben 
fromen  lewth  angeruft,  und  sulche  gewaldige  ubuiig  an  in  van 
den  hern  Slicken  gescheen,  und  gerechtickeyt  begeert,  ist 
in  verhalten;  in  was  meynung,  sein  k.  g.  unverporgen,  also 
dasz  Bidche   fodrung  k,  mt.   villeicht   durch  den  auflauf  und 


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—    7    — 

grosz  ubel,  dar  nach  im  herbst  zu  Prag  gescheen^  vergessen 
und  verhindert  worden.  *) 

Do  dy  Proger  und  gemeyner  pubel  uber  dy  jfromen 
cristen  ein  samlung  und  auflauf  niachten^  der  viel  erschlugen 
und  umbbrachten,  ist  aUo  weyter  nicht  gedacht,  wider  von 
der  herschaft  noch  ein  rathe.  den  ein  rath  und  gantze  ge- 
meine  sich  der  SHcken  als  irer  erbhem  gehalten.  wy  wol 
ein  rath  viel  und  ofte  mnb  gufte  und  gabe,  auch  umb  auf- 
satzung  eins  maels  mit  dem  maltze,  do  dy  herschaft  ye  van 
eim  maltzc;  dasz  man  prewen  suit,  ein  strich  maltz  wolt  ha- 
ben,  angefochten  ist  worden,  haben  sy  sich  doch  desz,  so  viel 
ív  mochten^  mit  iron  freyheiten  (dy  in  dy  Slicken  in  der 
8tad  verlisen,  genoraen  und  wider  geben)  doch  eins  teyls 
behalten,  wider  setzt  und  nicht  thun  haben  wollen.  nichtz 
wenigers  haben  sy  der  herschaft  zu  zeiten  noch  inhalt  der 
register  gelt  Icyen  mussen.  ab  dasz  wirt  wider  geben  oder 
nicht,  lasz  ich  bleiben.  denn  gepieten  und  schaffen  in  gemeinen 
dingen  itzimdt  mit  nachreisen,  itzundt  mit  der  gejewt,  itzundt 
mit  gleiten  und  andem  viel  sachen  hat  ein  arme  gemein  thun 
mussen  und  sich  noch  in  als  iren  erbhern  richten  und  halten. 
dasz  ein  gemein,  wy  wol  sy  desz  nicht  pflichtig  gewest,  getan 
und  sich  wider  dy  herschaft  ny  gesatzt,  sunder  als  erbleuthe 
der  gehalten  getrewlich  und  unterthenig. 

Also  haben  bmelte  hern  dy  k.  stád  Elbogen  in  der  «,. 
erbhaldung  gehalten  und  besessen,  dy  in  doch  umb  ein  gelt 
verpfant  gewest  es  hat  auch  her  Jeronimus  von  wegen  hern 
Mathisen  seins  vutera,  hern  Niclosen  und  hern  Caspar 
seiner  bnider  dasz  regiment  gefuert  und  regiert,  so  lang  und 
sy  dy  guter  zuslagen  haben.  dy  selbige  zuslahung  ist  im 
anfang  also  gewest,  dasz  her  Niclosz  Valkenaw  mit  seincr  zu- 
gehorung  und  her  Jeronimus  Slackenwerth  mit  seiner  zuge- 
horung   und   her  Caspar    dy   herlichkeyt  und    stád  Elbogen 


*)  Der  Chronist  nunut  liier  uud  iu  den  folgeudou  Zrilen  oifeubar  dcu 
blntigcn  Septemberauffftand  in  Prag  v.  J.  1483.  Vergl.  Palacky  1.  c.  S. 
t51  dg. 


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—    8    — 

getapt.     ist  aber  solche  zuslahung  zwischen   den  hem  nicht 

lang    bliben,     wy   wol    ein  itzlicher  seinen   teyl   etliche   jaer 

Víesesseii  und  inne  gehapt,  und  himach  ein  andere  furgenomen. 

rly  selbe  ist  gescheen,  in  massen  hernách  ist  beschriben :  ^) 

J***^  Noch    Cristi    unsers   liben    hern  gepuert  vieraenhundert 

und  im  newn  und  achtzigistim  jaré  am  frcitag  noch  sent 
.Jncofs  tag  desheyligeu  zwclfpoten  sint  wir  hernách  beschriben 
mit  naraen  Heinrich  Rewsse  van  Plawen  der  elter,  her 
?Ai  Greutz  und  Kranichfelt,  Wentzlaw  Slick,  her  zur  Weis- 
kirch  und  Hertenpergk,  als  obleuth,  und  dy  nechsten  gesipten 
ťrunde  Heinrich  burgrave  zu  Meissen,  grave  zum  Harten- 
Htein,  her  van  Phiwen,  Ernst  grave  van  (ileichen  und  her  zu 
Petzaw  etc,  Ludwigk  Schenck,  her  zu  Tautenpergk,  Cristof, 
Uf>r  van  Guttenstein  zum  Rabenstein,  hauptraan  in8atzer  kreysz, 
Jan  van  Lockewitz,  her  zum  Hassenstein,  und  Heintz  Grisse 
van  Mentzes  zum  Tzedlitz,  als  zusitzor,  van  den  wolgeboren 
h^m  Niclosz,  hern  Jeroným  und  hern  Caspar  SHcken  gebru- 
drre,  hem  zur  Weiskirchen  und  Elbogen  etc,  gepeten  worden 
irer  erbteylung  halben,  so  sy  furmals  durch  sich  selbst  fur- 
•  anlast  und  ire  gutere  noch  irem  vater  in  gotgedacht  entsla- 

gen,  sy  furder  fruntlichen  und  gutlichen  durch  sulchen  iren 
anlast  zu  entschcyden.  also  haben  wir  obgnanten  obleuth  und 
lí^usitze  dise  ire  betě  angenomen  und  mit  irer  aller  guten  willen 
und  wissen  dise  erbteylung  verfast  und  gemacht,  auf  das 
sich  dy  gnantcn  liern  Slick  gebnidere  und  alle  ire  erben  sich 


')   Fiir  die  Zcit  von  1483  liis  1489  erganzon  folgende  Stiicke: 

a)  Konig  Wladiřílaw  trifft  im  Jabro  148;i  zwoi  Entscheidungen  in 
řícn  Strcitigkeiten  dor  Sclilicke  mít  donen  von  Planěn,  betrcffpnd  die  Aus- 
Uefening  der  Unterthanen  (Fliichtlinge  aus  Elbogen)  nnd  das  von  beiden 
Sciten  in  Ansprncb  íjonommene  Recht,  Zinn  zu  scbmelzen.  (Arcbiv  cesk}''^ 
VI.  S.  654  u.  658.) 

b)  Die  Schlicke  werden  1483  Juni  2ó.  von  Papat  Sixtus  IV.  neucr- 
(Ungs  in  den  Bann  gelegt.  (Tbeiner  mon.  liist.  Polen.  11.  223  íl«?.) 

c)  Das  Landreclit  enfc^ebeidet  1486  Mfirz  10.  íiber  die  von  H.  Solilick 
%  ttrgelegten,  angebiich  von  K.  Sigmnnd  an  Kašpar  Scbliek  vcrliebenen 
<  Třrechtsamc.  (Lunig,  spec.  .saec.  t.  O.  p.  1186,  Steniberg,  Umrii<se  einer 
íírscb.  der  bobm.  Bergwerke  I.  S.  312  íig.,  Palacky  Gescb.  Bohm.  V.  I.  S.  282.) 

d)  Die  Bittscbríft  der  Elbogner  Fliicbtlinge  v.  1486,  die  Scbmitt  in 
?'eJner  „Gegchichte  der  pr.  Schutzcncompagnie  zu  Elbogen"  S.  11  erwahnt, 
tU^rmalen  aber  nicht  mebr  zu  finden  ist. 

«)  1489  Juli  16.  erlangt  Hieronymus  Sclilick  von  Konig  Wladislaw 
rli<^  Versicbening,  dass  die  Schlick'scho  Pfandscbaft  nur  allein  vom  Konige 
ííiiifgelost  werden  koime.  (Palacky  1.  c.  S.  447.) 

/)  Der  Konig  entscheidet  1487  Dezeraber  20.  im  8treite  zwisclion 
11.  Scbliek  und,  H.  v.  Plauen  zu  Gunsten  des  Let/^teren  wegen  der  Ge- 
liebtfizustandigkeit  der  Konigswartcr  Lebnsleute.  (Arcbiv  český  VI.  S.  55lí.) 

g)  Der  Konig  entscbeidet  1488  Apríl  24.  beziiglich  des  Eides,  den 
die  Ritterschaft  im  Elbogner  Kreise  zu  leLsten  haťte.  (Arch.  český  VI.  S.  560.) 


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—    9    — 

wissen  hinfiir  zu  ewigen  gezeiten,  itzlicher  seina  teyls,  zu  halten* 
haben  iind  gebraucnen  noch  dem  pesten,  ala  imd  ehe  desz 
genissen,  der  masse  iind  form  stuck  weise  gesetzt,  wy  her 
nach  voígt: 

Zum  ersten  sal  her  Niclosz  Slick  fiir  sich  und  alle  seín 
erben  dasz  hawsz,  dasz  man  desz  margraven  hawsz  nennet,  im 
slos  zuni  Elbogen  haben  und  zii  dem  das  slosz  und  margt 
Valkenaw  und  Heinrichsgrun  mit  aller  seiner  ein  und  zuge- 
horung  nnd  auch  dy  guter,  so  dv  gnanten  hern  Slick  van 
irer  raumen,  nemlich  Sebergk  und  Neudeck  mit  aller  irer  zu- 
gehorung  und  Kamersgrun  und  alle  schuldc  zu  seinem  toyl 
mit  seinen  erben  geprauchen.  zum  andem  aal  her  Jeronim 
Slick  dy  zwu  kempnat  mitsampt  der  kuchen  und  keller 
vam  understen  untz  auf  das  oberste,  was  sy  furgemacht 
haben,  zusampt  der  stád  Elbogen  mit  manschatten  und  aller 
aberkeyt  gleyten,  zollen,  nutzen,  zinsen  und  gerichten,  den 
zehenden  umb  dy  stadt,  fiirstgelt  und  dar  zu  daa  ganze 
burggut,  als  van  alter  geim  Elbogen  gel)raucht  worden  ist, 
und  das  Warmpad  mit  aller  seiner  zugehorung,  zol,  geschefte 
und  losungen  ungeferlichen,  wy  das  alles  namen  hat,  und  dar 
zu  dy  ablosung  zu  Kunspergk,  auch  dy  smeltzhutten  zwischen 
den  thoren  zum  Elbogen  sal  gepraucht  und  gehalten  werden, 
vy  dasz  her  Mathis  Slick  ir  vater,  dem  got  gnedig  sey,  ge- 
scliickt  hat,  zu  seinem  teyl  mit  seinen  erben  haben  und  ge- 
prauchen. zum  dritten  sal  her  Caspar  Slick  dy  rotě  kemp- 
nadt  im  slos  zum  Elbogen,  dy  stád  Slackenwerd,  dy  stád 
Lichtenstad,  den  Monchof  mit  aller  irer  ein  und  zugehonmg 
zusampt  dem  zolle  zu  Slackenwerd  und  dem  zolle  zum  Ro- 
desfart  zu  seinem  teyl  mit  seinen  erben  haben  und  ge- 
prauchen. item  her  »řeronym  und  scin  erben  mit  dem  teyl 
zum  Elbogen  sullen  auch  mit  der  erber  manschaft  des  kreisz 
Elbogen  zu  schaíFen  und  gepieten  haben.  dar  ein  sullen  im  dv 
andem  seine  brudere  und  ire  erben  uberall  kein  eintrag  noch 
einhalt  thun,  ausgeslossen  wo  eincherley  zugrif,  an  welchen 
ortem  und  enden  im  lande  gescheen,  so  den  dy  erbere  man- 
schaft van  herm  Niclosen,  hern  Caspar  oder  den  iren  ange- 
ruflFen  wurden,  dem  selbigem  nach  sullen  sy  volge  zu  der  eyle 
thun.  und  auch  dy  lehen  der  erber  manschaft  zum  Stein  ge- 
horend  und  dy  lehen,  dy  sy  vam  hem  van  Plawen  áhkomen 
Mnd,  wo  dy  zu  fellen  komen,  sullen  dy  hern  alle  drey  und 
ire  erben  semptlichen  behalten.  her  .Jeroným  und  sein  erben 
í^ullen  dy  lehen  van  aller  dreyer  hem  und  aller  irer  erben 
wegen  thun  imd  leyen,  und  der  erste  anfahel  an  den  Plaw- 
nischen  lehen,  der  sal  hern  Jeroným  und  sein  erben  zufur 
behalten  sein.  was  sich  den*  hernách  vorfellet,  das  sal  alle 
wege  gleich  geteylt  werden.     item  wen  her  Niclosz  und  her 


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J 


—     10    — 

Caspar  der  erbem  manne  ein  adeř  meher  zu  iřer  notdorft  zu 
dinftte  bedurfen  wurden,  dar  umb  sulen  sy  herrn  Jeroným 
begrusBen ;  der  sal  mit  in  verschaíFen.  das  van  in  also  geBcheen 
*••  salT  in  als  dan  tur  schaden  van  hem  Niclosen,  hem  Caspar 
und  iren  erben  gestanden  werden.  item  dy  ofBung  gal  hem 
Niclosen  und  sein  erben  auf  seinem  teyl  als  in  das  margraven 
hawsz  und  hem  Caspar  und  sein  erben  auf  seinem  teyl  als 
in  dy  rotě  kempnat  auf  dem  slosse  und  durch  dy  stád  Elbogen 
alwegen  zu  aller  irer  notdorft  cin  und  ausz  haben.  und  welcher 
unter  in  mit  imandz  zuschicken  gewonne  er  keme  zu  veheden 
ader  anders,  und  her  Jeronvm  mitsampt  dem  andem  seinem 
bruder  desz  selbigem  zu  recfit  mechtig  werden,  und  der  wider- 
teyl  das  recht  nicht  annemou  wolt,  als  dan  sal  her  Jeroným 
vorgonnen,  in  seiner  stád  Elbogen  seinen  brudem  und  den 
iren  umb  iren  pfenning  zu  žeren,  doch  dasz  auch  gehalten  am 
slosse  und  an  der  stád,  und  dy  dar  inne  sein  werden,  und 
hem  Jeroným  an  schaden.  dasz  sal  also  van  in  und  allen  iren 
erben  zu  ewigen  zeiten  ein  bestetigung  sein  und  gehalten 
werden.  item  her  Niclosz  und  her  Caspar  und  ire  erben  sullen 
hem  Jeroným  imd  sein  erben  ofhung  an  den  slossen  und 
steten,  so  in  dieser  teylung  zugefallen  sint,  auch  oífen  sein 
in  aller  masz,  als  er  6n  mit  der  stád  Elbogen  imd  mit  den 
seinen  verponden  ist.  item  umb  dy  wiltpann  und  gejagt  sal 
es  also  gehalten  werden,  das  ein  itzlicher  auf  seinen  teyl  und 
in  seinen  gerichten  und  dy  wiltpann  zusampt  dem  hultz  halten 
imd  haben  sal. 

Item  ab  das  land  oder  ir  einer  eincherley  anstossc  ge- 
wonne, das  durch  eyle  der  notdorft  einer  so  pald  den  andern 
nicht  mucht  verkunden,  nichtz  dister  mynders  sal  sich  der 
andere  sulchs  zu  weren  unterstehen.  was  dan  dar  auf  van 
zerung,  gleit  und  schaden  empfangen  wirt,  dasz  sal  der  sel- 
bige  verrechen.  so  sullen  dy  andern,  so  viel  und  ein  itzlichen 
angepuert,  disem  ii-em  bruder  widerkeren  und  in  einer  ka- 
temmer  oder  nach  der  nechsten  gesipten  frunde  erkcntnusz 
bezalen  an  widerred.  item  abs  kunniglichen  dar  zu  keme, 
das  sich  herzuge  begeben  wurden,  so  sullen  alle  drey  teyl 
fur  einen  man  sein,  zíhen  oder  schicken.  item  ab  imandz 
were,  das  allen  teylen  oder  ir  iden  einen  in  sunderheyt  in 
ginind,  •poden  oder  andem  seinen  gutem  anspreche,  es  were 
rechtlichen  oder  sunst  mit  unpillichen  fumemen,  so  sullen 
alle  drey  teyl  mit  recht  oder  anderer  kegenwere  fm*  einen 
man  den  selben  vertreten,  ein  als  viel  angehen,  als  den 
andem,  und  das  strafgleyt  sal  bey  dem  burgut  bleiben.  das 
sullen  dy  andem  zwene  helfen  schutzen  und  schirmen  noch 
irem  vermugen,  als  oft  sulchs  *not  thun  wirt.  und  welichem 
teyle  mit  recht  was  angewonnen  wui-de,  so  sullen  dy  andem 


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—   11   — 

zwene  teyle  dem  selbigen  noch  der  neehaten  gentrlen 
franden  erkentnuBz  widerstatung  tfaun.  item  es  mag  auch  ir 
itslidiermacht  haben  in  dem  seinem  zu  geleiten  hindan  gesatzt 
dcm,  der  nicht  dem  andem  widerwertig  ist,  oder  das  dem 
andem  teile  zu  schaden  komen  muchte  ungeferlichen.  item 
eintrechtigem  paw,  der  sal  also  gehalten  werden  van  dem 
raném  thore  dy  maure  pisz  an  des  margraven  hawsz  und  van 
danne  pisz  an  dy  gtadmawre.  auch  sal  ir  itziichem  gleich  sein 
freydy  thorpforten,  wege  und  derhoefim  slosge;  derzwinger, 
ftchlachthawsZy  pachausz,  zistem  sullen  allenthalben  zu  gleicner 
hahung  gemein  sein  eim  als  dem  andem.  auch  bo  mngen  sy 
einen  gemeinen  gtal  in  zwinger  bawen  in  allen  zugute.  wo 
aber  dy  zwene  nicht  wollten,  bo  mag  der  eine  auf  sein  dritten 
teyl  einen  machen  lassen,  doch  den  andem  teilen  an  schaden. 
item  sal  auch  keiner  nichtz  vei^ufFen  noch  versetzen,  er 
sal  es  dem  andem  zulíir  anschiben  und  das  selbige  als  dan 
jar  imd  tag  zugute  halten.  wo  sy  sich  aber  der  versatzung 
oder  kauís  noch  der  fiomde  erkentnusz  nicht  vertragen 
mnchten,  somag  ein  itzlicher  als  dan  das  seine  noch  seinem 
pesten  verkaufen  oder  versetzen,  wem  er  wil,  doch.  seinem 
genopz  und  keinem  hoern.  item  es  sal  keiner  ausz  dem  ge- 
nlechtc  nichtz  raacht  haben  zu  verschicken,  dert  seiner 
selen  selliékeit  noch.  so  aber  got  uber  in  gepoet  und  nicht 
leibs  erben  lies,  was  dan  verhanten  were,  días  sullen  als  dan 
dy  andem  zwene  teylen  gleich.  item  es  sal  auch  ir  keiner. 
80  ein  vahel  geschicht,  an  desz  andem  weibs  gut  teyl  haben, 
sunder  den  frauwen  hir  inne  ir  gut  nach  folgen  noch  lauth 
irer  vermechnusz.  item  ab  sy  kunftiglichen  zwischen  in  oder 
iren  erben  irrung  begebe,  dasz  sullen  sy  gein  ein  ander  mit 
der  tat  nicht  antahen^  sundem  auf  hem  Sigmundt  van  Swar- 
tzenbergk,  hem  Heinrichen  Rewssen  den  eltern  hem  zu 
Grewtz,  hem  Wentzlaw  Slick  ire  erben,  bnideře  oder  sone 
als  dy  nesten  gesipten  frunde  komen.  wy  sy  den  dy  selbige 
fcutlichen  entscheiden,  das  sal  allenthalben  gehalten  werden. 
item  ab  ire  aimleuth  spruch  oder  fodining  zu  einander 
ze  haben  vermeinten,  so  sai  der  clager  dem  antworter  nach 
faren ,  in  das  gerichte ,  dar  inne  er  gesessen  ist ,  und 
den  dem  clager  slewnig  rechtens  verhulfen  werden.  item 
ab  es  sich  begebe,  das  ir  eins  armleuth  in  des  andem 
^ríchten  etwas  mit  pussen  ader  wandel  verfulen,  so  sal  einer 
dem  andem  dy  seinen  mít  sulcher  pues  heym  weisen.  item 
ab  ir  einer  ausz  in  mit  des  andern  unterthanen,  es  wer  ausz 
den  manschaften,  steten,  mergten  oder  dorfem  in  irmng 
kemen,  ausz  was  ursachen  das  were,  so  sullen  dy  andem  dy 
sachen  verhoren  und  zu  entschiden  noch  der  billickeyt  maoht 
luiben.    item    ab    sy    eincherley    einspruch     oder    anfodrung     sb. 


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—     12    — 

van  ihrem  vater,  dera  ^ot  gnad,  an  sy  koraen  weren  oder 
vermeinten,  anfodrung  zii  haben,  dasz  RuUen  sy  zu  gleichem 
teyl  thun.  i  tem  desz  Paulsdorffers  lehen  und  dy  anspruche 
bey  herzog  Jorgen  siillen  sy  geprauchen,  noch  dem  sy  ein 
ander  brive  dar  uber  geben  werden.  item  was  alte  diener 
weren,  den  man  wissentlich  schuldig  were,  oder  was  ir  vater 
zu  kirchen  oder  anders  geschickt  oder  geschaiíb  hete,  dasz 
sullen  sy  alle  drey  fur  einen  man  auszrichten  an  alles  geferde. 
item  herNiclosz  sal  auch  ditz  jaer  den  nechsten  dinstag  noch 
der  bniderschaft  anheben  iren  vater,  ihre  forfodem  und 
ire  erben  mit  einem  loblichcm  begengknus  und  jartag  be- 
gehen  lassen,  das  andere  jar  sal  es  her  Jeroným  thun,  da« 
dritte  jaer  sal  es  herCaspar  thun  und  der  masz  van  in  iren 
erben  van  jar  zu  jaer  ewiglichen  gehalten  werden.  item  es 
sal  auch  ein  gewelbe  gemách t  werden  auf  liem  JeronjTn 
teyl  in  das  sloes  und  auf  ir  aller  dreyer  darlegung  mit  dreyen 
slosseln  verspeiiih,  und  ir  itzlicher  dar  zu  ein  slussel  haben; 
dar  ein  sullen  alle  privilegia  brive  und  gerechtickeyt  gelegt 
werden.  item  alle  drey  teyl  sullen  dy  hernách  geschriben 
personen  zu  gleichen  téyl  halten  mit  aller  irer  notdiirft :  item 
den  thorsperrer  an  der  stád,  item  den  thonvertel  auf  dem 
aloBse,  item  den  thorner,  itera  den  puchsmeister,  item.  ein 
wachter;  dy  personen  sullen  den  hem  allen  dreyen  gelobt 
und  gesworen  sein.  item  wen  her  Jeroným  mit  tode  ver- 
schide,  da  got  lang  fur  sey,  so  sullen  als  dan  dy  obge- 
schriben  seyn  vettem,  oheni  imd  ire  sone  als  dy  nechsten 
gesipten  frunde  einen  ausz  in  neben  den  furmimdon,  so  her 
Jeroným  sein  kinden  erkysen  wirt,  erwelen  und  geben,  den 
kyndern  getrewlich  furzustehen,  mit  dem  selbigem  teyl  fur 
sich  und  mit  der  erber  manschatt  van  der  hem  Slicken 
aller  wegen  zu  schaíFen  haben  und  zu  gepieten  und  dasz 
regiment  zu  ftiren  in  aller  masz,  wy  dasz  her  Jeroným  selbsten 
genapt  hat,  so  lang  dy  kinder  mundig  werden.  in  dise  erb- 
teylung,  wie  durch  ims  obgnant  oblewth  und  zusitze  hierfur 
aufgezeichent  und  furgeschriben  ist,  haben  sich  dy  gnanten 
hern  Slick  gebrudere  fur  sich  und  alle  ire  erben  vorwillet, 
raechtig  und  an  allen  abgang  stet,  vest,  erblich,  ewiglich  und 
an  allen  mittcl  zehalten.  das  also  zu  thun,  das  haben  sy  uns 
mit  munde  und  hant  bey  iren  gutcn  waren  treuwen  zugesagt, 
imd  desz  zu  urkunde  haben  sy  ire  cygne  insigel  hir  ange- 
hangen.  das  also  gescheen  ist,  wy  dieser  brief  in  sich  helt, 
das  haben  wir  obgomeltcn  oblewth  und  zusitze  unser  itzlicher 
sein  eygen  insigel  zu  gezeuckuusz  diser  erbteylung  neben  dy 
iren  wissentlich  lassen  hengen.  im  jaré  und  tage,  wy  oben 
geschriben. 


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—    13    — 

Also  hat  sich  ein  itsslicher  her  *)  seins  teyls  und  her  Je- 
ronymus  des  Elbogens  unterwunden,  eingenomen  und  be^ 
sessen.  und  auf  zeit  desz  nehst  benanten  jaers  am  mitwoch  mot.  ii. 
desz  tages  sancti  Martini  hat  her  Jeroným  arm  und  reych  der 
8tad  Elbogen  semptiichen  aufs  rathawsz  gefodert  und  an  sy 
begeert,  noch  dem  her  Niclosz  und  her  Caspar,  seine  brudere, 
dy  vam  Elpogen,  ein  gantze  gemein,  auf  hewth  irergelubde 
imd  pflichte^  so  sy  in  verwant  gewest,  ledig  und  loes  gesagt 
und  an  in  verweist  haben,  im  und  sein  erben  auf  ein  newes 
erbhultung  zu  thun  und  globen.  dar  auf  ein  raťh  sein  gnad 
gepeten,  sy  bey  iren  forigen  gelubden  bleiben  zu  lassen,  an 
gesehen  dasz  sy  sich  ny  anders  in  iren  glubden  gein  sein 
gnaden,  den  fromen  leuten  zustehet,  gehalten  und  noch  thun 
wollen.  desz  sich  sein  gnad  noch  kurtzem  bedacht  gutwiUig 
erzaigt  und  bey  irem  forigen  gelubden  hat  bleiben  lassen, 
doch  also,  ab  sache  were,  das  sein  gnad  todes  halben  abging 
oder  sunst  gefangen  wurd,  dasz  got  nicht  wolle,  dasz  sich  dan 
dy  vam  Elbogen  arm  und  reych  seiner  gnaden  erben  alsirér 
hem  wy  im  halten  sullen.  des  sich  arm  und  reych  also  zu  thun 
vorwilt  und  ab  ein  rath  einen  auswoner  in  dy  stád  zu  mit- 
burger  oder  mitwoner  au&eme,  dasz  der  selbige  swere  und 
globe,  sein  gnaden,  seiner  gnaden  erben,  rath  und  gemein 
getrew,  gehorsam  und  gewertig  zu  sein.  und  zuletzt  hat  rath 
und  gemein  sein  gnaden  gepeten,  sy  bey  iren  pi-ivilegi^n, 
briven,  gewonheiten  und  alt  herkomen  bleiben  zu  lassen. 
hat  sein  gnad  gesagt,  dasz  gemě  thun,  leib  und  gut  neben 
in  dar  setzen.  das  sein  gnaden  arm  und  reych  gedanckt,  sich 
sein  und  seiner  gnaden  erben  als  from  lewt  halten  wollen. 
auf  seiner  gnaden  seyten  zur  zeit  da  bey  gewest  dy  erbem 


*}  Nach  Bruschius  „GnindliclieBeschreibung  des  Fichtelberges''  S.  26 
ítarb  Matthfius  ftchlick  im  Jahre  1487;  er  wurde  in  der  Elbogner  Kirche 
links  Tom  Altar  begraben.  Die  Inschríft  des  verloren  gegangenen  Grab- 
Ateixu)  lautete  nach  Kuglers  neueiii  Godenkbuche  von  Elbogen :  „Anno 
1467  die  sanctac  Ludmillac  (16.  Sept.)  obilt  magnifíciis  et  generosus 
dominiu)  d.  Mathaus  Schlick,  qui  justo  titulo  dominus  Elbogae  (?)  ad  25 
annos  posscdit,  cnjus  anima  sit  in  páce*'.  (Hensingcr  Jahresbericht  der 
.Oberrealschule  v.  Elbogen  1870.)  Zu  don  26  annos  vergleiche  iibrigens 
die  eoirecteren  62  Jahre  bei  Brusch. 


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—     14    — 

und  ve8ten  Maihifi  Hiaserl^  Dytrich  Mangolt  und  andere  meher. 
ako  hat  her  Jeroným  Slick  dy  stadElbogen  niit  seinem  teyl 
inne  gehapt  und  regiert,  wol  nud  frundlichen  mit  seinen 
burgem  gelebt^  sy  in  guter  uchutzung  und  schirm  gehalten. 
dar  inne  dy  burger  wolgefallen  gehabt  und  sich  seiner  gnaden 
noch  aller  pilliokeit  gehalten. 

junřis.  Dar  naoh  der  weniger  zael  Christi  unsers  líben  herm 
im  newnzigstim  jaré  umb  Viti  ist  her  Jeronymus  Slick  mít 
der  k.  mt.  WladislaO;  konigk  zu  Během,  do  sein  k.  mt 
konigk  zu  Hungem  ÍBt  erwelt  und  gekronet  worden,  in  dy 
^-  reyse  gein  Hungem  geriten  und  mit  etiichen  wegen  und 
pferden  gereist.  ^)  hat  dy  vam  Elbogen  nichtz  gestanden, 
noch  keine  hulf  dar  zu  gethan.  und  ist  wider  komen  am  funf- 

oet.  ift.  zendem  tage  desz  manids  octobris.  ^)  also  in  diesen  zeiten,  ausz 
was  ursachen  oder  eingissung  boser  rethe,  denn  einickeit 
nicht  liebt  meher  zimi  bosen  den  guten  geneigt,  vielleicht 
durch  vorleytung  teufelichens  ratz  oder  verhengknuB  gotes, 
dasz  ftioh  her  Jeronimus  erzomet,  seiner  witz,  clugheit  und 
remunft  vergessen,  wy  wol  er  far  andem  ein  farsichtiger, 
oluger,  verstendiger  her  ertzehelt  gewesen  und  mancher  wider- 
wertickeyt  widerstanden ;  doch  desz  gnanten  manids  octobris 

o«t.  16.  am  fanfandzweynzigstim  tage  aller  seiner  vemunft  und 
clugheit  vergessen,  dem  fihomen  und  erbem  und  vehsten  aken 
manne  Mickel  Bemsteiner  mit  grossem  emst  gefencklich  an- 

oct.  i5.  genomen.  und  desz  morgens  írue  am  tage  Crispini  und  Cris- 
piniani,  wy  wol  der  selbige  frome  alte  mann  an  seinem 
auszfaren,  ab  in  der  zuchtiger,  Ventzel  gnant,  (den  der  her 
und  andere  zuchtiger  far  im  und  nach  gehalten,  und  dy  vam 
Elpogen,  wy  wol  in  dasz  wider  gewest,  auch  sein  woehenlon 
haben  geben  mussen)  vam  slosse  her  ab  faerte,  und  neben 
im  Hans  Gumpel  dy   zeyt  hawsz  voyt  auf  dem   slosse  imd 


*)  Die  Kronuug  áoH  Konigfs  fand  am  21.  September  zu  Stnhlweifisen- 
barg  stAtt. 

')  1490  Oktober21.  (Ursulatag)  stiirzte  der  Thurm  bei  derZugbríicke 
am  Stadttbore  ein  und  begnib  unter  seinem  Schutte  zwei  Miinuer  Bammt 
einer  Frau.  (Heusinger  nacb  Kuglers  Gedenkbueh.) 


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—     15     — 

Michel  Gasler  stadríchter  waren  zeter  uber  gewalt  und  un- 
recht  zu  dreyen  malen,  ehe  und  er  an  da8  stád  thoet  brachte, 
geschryen,  hat  in  nicht  mugen  helfen,  srander  das  thoer  auf- 
gesIoBsen  und  aii  alle  gerichtz  ordnung  im  in  seinem  konig- 
lichem  gleyt,  dar  auf  er  «ich  beruflFen,  »ein  kopf  in  achreuoken 
hat  lassen  abslahen.  dar  ansz  víel  und  grosz  schaden  und  un- 
rath  ist  erstanden,  als  her  nacb^  so  viel  am  ti^  wislich  ist^ 
wirt  begriíFen.  wen  nochsuloher  gewaltsamer  ubung,  an  dem 
fromen  alten  manne  gescheen,  her  Jeronymus  nye  recht  írolieh 
worden,  als  dasz  viel  fromen  leuthen  wissen  ist  und  unvor- 
porgen.  so  her  Jeronimus  dasz  mit  wissen  der  vam  Elpogen 
gethan,  nicht  gescheen  were.  in  demselbigen  jaré  desz  itzt 
benanten  manidz  am  dreissigistim  tage  hat  her  Jeronimus  oct*8o 
verschaft  und  dem  edeln  und  vesten  Mathisz  Hisserie  bey 
nacht  sein  sitz  Codaw  erlauffen  und  in  suchen  lassen.  der 
selbige  Hisserie  zu  rechter  zeit  heraussen  noch  hašen  gewest. 
80  er  an  heym  gewest  were  und  in  begriíFen,  wy  es  imwer 
ergangen,  ist  mir  verporgen.  denn  er  dancke  gote  und  seinem 
fromen  weibe,  dy  den,  als  sy  sahe  dy  geschichte,  zum  sitze 
oben  hinaus  geschryen  und,  als  sich  gebuert,  iren  liben  ge- 
mahel  wamet.  da  mit  er  also  da  von  ist  komen. 

Dar  nach  in  dem  jaré  am  zweynzigstim  tage  des  nov.  ío. 
,  manidz  november  ist  einer,  Strausz  gnant,  im  walde  erslagen 
worden  und  umb  bracht  van  einem,'  Hans  Grunwalt  gnant, 
dem  ganzen  lande  zugut  gethan,'  auch  nichtz  dar  umb  begert 
zu  haben.  der  selbige  Strausz  dasz  gantze  Elpogner  land  und 
dy  hem  Slicken  hat  bekrigt,  víel  schadenus,  mort  und  brant 
getan,  und  ist  sein  hant  an  dy  schrencke  zum  Elpogen  an- 
genagelt  worden.  man  sagt,  dasz  sey  dy  ursach  gewest,  dasz 
her  Jeronimus  suUe  haben  eingenomen  eine  pewthe  oder 
Bchatzunge,  sulle  im  zustendig  gewest  sein. 

Anno  domini  etc.  im  ein  und  newnzigstim  iare  am  sun-    i4»i 
abent  der  heyligen  ostem  hat  her  Jeronimus  rath  und  gantze 
gemein  zum  Elpogen  aufs  rathausz  vei-poth.  do  sy  alle  bey 
einander  gewest,  ist  her   Jeronimus  mit  hem  Sigmundt  van 


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—     16    — 

Swartzpergk  und  hem  Niclosen  Slick  und  hem  Nicloseti 
Sehirntínger  ritter  auch  hinauf  komen.  bey  im  ist  gewest 
.forg  vam  Reytzenstein,  dy  zeit  hauptmann  zum  Elbogen, 
Dytrich  Maiigolt  und  lantachreiber  zum  Colmpach  und  Hans 
Jumpel.  hat  her  Jeronímus  gesagtzu  eim  rath  und  gemeine: 
,J]ben  frunde!  ich  versyhe  mich  ein  itzliche  zeit  nicht  zum 
Elpogen  zu  sein,  dar  umb  ist  mein  befehel  und  beger,  dasz  ir 
au  ineiner  stád  hem  Sigmundt  entgegen  gehorsam  seyt,  als  mir 
jselbst"  desz  hat  sich  rath  und  gemein  bedacht  und  sein  gnaden 
zugesagt,  dasz  gemě  zu  thun.  also  hat  der  burgermeister  van 
wegen  i'at  und  gemein  hem  Sigmundt  gelobt  mit  hant  und 
munde,  im  gehorsam  zu  sein  an  stád  hem  Jeroným,  hat  her 
Sigmundt  geret  an  eides  stadt.  hat  einer  ausz  dem  rath  im 
geantwort:  „meyn  *)  gnediger  her",  den  wy  der  burgermeister 
^tiret  hat.  darauf  hat  her  Jeronimus  gesagt:  ^a  her,  wy  es 
dejT  burgermeister  hat  gesprochen,  also  sal  es  bleiben."  dar 
an  ist  her  Sigmundt  benugt  geweset.  also  hat  her  Sigmundt 
i^im  rat  und  gantzer  gemein  zugesagt,  sy  bey  allen  iren  pri- 
viltígien,  freyheitenundalt  her  komen,  wy  und  her  Jeronimus 
^ethan,  bleiben  lassen,  und  geret,  der  loblichen  cron  zu  Během 
und  der  koniglichen  maiestet  kein  arg  zuwenden,  sunder 
«ich  als  ein  ander  getreuwen  der  loblichen  cron  wil  halten. 
iiiit  dem  also  hinweg  geschiden  auf  dasz  mal.  hat  Jorg  vam 
Eeytzenstein  auf  geheisz  hem  Jeroným  sein  hauptmanschaft 
pfticht  und  gelubde  mit  hant  und  munde  hem  Jeroným  aiď- 
gesagt.  desz  gleichen  hat  her  Jeronimus  Ditrich  Mangolt 
^efodert.  hat  Mangolt  gesagt,  er  verzey  sich  seiner  gnaden 
berschaft  nicht,  wen  er  sey  ein  mitburger;  was  ein  andern 
mitburger  antreffe,  desz  sey  er  auch  gewilligt.  dar  an  hat  her 
Joíi-onimus  ein  gnug  gehabt.  wy  wol  sulche  vorweisung  ge- 
aolieen  hat,  hat  dennoch  her  Sigmundt  an  stád  seiner  gnaden 
iiy  ichtz  mit  den  vam  Elpogen  zu  thun  geschaft;  ist  auch 
zum  Elbogen  nicht  bliben  und  van  stundan  hin  weg  geriten. 


»)  In  d.  H.  S.   „neyn.' 


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—     17    — 

und  uber  etliche  tage  dar  nach,  ehe  und  her  Jeroným  hin 
weg  geriten^hather  Sigmundthern  Jeroným  wider  geschriben 
und  sulchem  befehel  wider  heym  geben.  der  selbige  brief  in 
im  aUo  helt: 

Meyn  frimtlichen  dienst,  und  was  ich  libs  und  ^tes 
vermagk,  alzeit  zuňir.  edler  wolgebomer  firuntlicher  liber 
vetter!  noch  dem  ir  furmals,  als  ir  mit  meinen  gnedigsten  , 
hem  dem  konigk  ete.  gein  Hiingem  zogt  und  ewre  herschaft 
zum  Elbogen  befahelt  ín  ewerm  abwesen  desz  zu  guťeracht 
zu  haben,  desz  gleichen  ir  mir  itzund  auch  zu  verstehen  geben, 
wy  ir  in  meynung  auszureiten  seyt,  und  abermals  dy  surge  • 
aufgepunden :  nu  were  mein  rath  und  gar  gut  beduncken,  west 
ir  nicnt  grossen  nutz  zu  suchen,  ir  blibt  do  heym  und  wartet 
desz  ewem  seiber;  wen  sich  dy  leufte  geswynde  anlassen, 
dasz  euch  wol  aufsehens  not  tnut  an  dem  orth,  dem  nach 
hab  ich  auch  viel  zu  thun  mit  meinen  und  meins  soens  ge- 
scheften,  auch  meiner  gnedigen  hem  halben,  damit  ich  wenig 
dar  zu  nutz  sein  mag.  dar  umb  wollet  ewer  reyten  unter 
wegen  lassen  und  ewem  sachen  selbst  auszwarten,  wen  ir 
in  der  zeit  nymands  anders  raeher  den  euch  selbst  verpflicht 
seyt,  und  getrawt  nicht  idermann.  imd  den  befehel,  aen  ir 
mir  gethan  habt,  und  dasz  mir  dy  vam  Elbogen  und  andere 
ewre  stete  neben  ewem  brudem  sulten  gehorsam  sein,  und 
dy  vam  Elbogen  als  gehorsam  from  leuth  zugesagt  haben 
zu  thun  in  ewem  abwesen,  (^er  selben  gehorsam  suUen  sy 
van  mir  unangezogen  bleiben,  wen  es  nichtz  auf  im  hat.  wo 
sich  aber  einer  dar  auf  behelfen,  als  ich  nicht  vermein  ge- 
ácheen  sal  oder  wirt,  der  sal  gantz  frey,  ledig  und  loesz  van 
mir  sein  in  kraft  ditz  brives;  imd  bet  euch  als  mein  frunt- 
lichen  liben  vettem,  das  van  mir  im  pesten  aufzunemen, 
wen  ich  auch  mit  vehede  und  mit  sweren  dinsten  beladen 
pin.  wen  es  euch  aber  ye  not  thun  wirt,  so  wist  ir,  das  ich 
mein  leib  und  gut  zu  euch  setz.  dan  war  inne  ich  euch  an- 
geneme  dinstparkeyt  weysz  zu  erzeigen,  thu  ich  gerne.  datum 
am  simtag  misericordia  domini  anno  etc.  im  Ixxxxi".  Apířn? 

Dar  nach  in  dem  selben  jaré  noch  desz  heyligen  war- 
leichnams  tage  ausz  was  bewegrund  und  ursachen  hat  sich 
her  Jeronimus  also  heymlich  verordent  mit  im  ein  erbem 
man,  Keller  gnant,  und  Michel  Gaesler,  dy  zeit  stadrichter, 
und  einem  knechte  Nicolesch,  und  in  meynmig,  gein  Hun- 
geni  zu  der  k.  mt.  zu  reyten,  auf  den  weg  gemacht.  und 
ala   sein   gnad   geyn  Wyenn   komen   und    seine   pferde   mit 

2 


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—     18    — 

jnun  ^®*^  knechte  stehen  lassen,  den  andem  tag  fur  Margaretě 
auf  ein  rolwagen  gesessen  in  meynung,  gein  Ofen  zu  komen . 
anf  dem  Schiltperg  auf  vier  ineylen  van  Ofen  jemnierlichen 
und  eleglichen  seín  gnad,  Kellcr,  richter  und  der  furknecht 
ennordt,  erslageii  und  alles  bey  in  gefunden  berawbt  und 
genomen  worden.  der  selbe  seiner  gnaden  knecht  Nicolesch, 
•  als  er/la8  zu  Wyem[?]  vernomen  und  den  grundt  erfaren,  dy 
eleglichen  undjemerlichemere  an  heym  geim  Elbogen  brachy 
desz  sich  arm  und  reych  groaz  beweynt,  bekomert  aulchs  jemer- 
liches  todesz  und  nicht  unpilHch  iresemiorten  hern  todjemer- 
lichen  beclagt  und  betracht  haben.  ist  sein  gnad  gein  Wyen 
gefuert,  und  dy  andem  drey  an  der  walstadt  auf  dem  Schiltperg 
begraben.  do  selbst  sint  drey  creutz  in  ein  eychen  gehawen 
und  noch   stehen,  dy  ich  gesehen  hab.  ^) 

Wy  wol  her  Jeronimus  zur  zeit  seins  lebens  ein  ge- 
schefte  gethan,  wes  sich  seine  kinder  noch  im  halten,  sint 
sy  doch  als  dann  unmundig  gewest.  dasz  ire  gesipte  frunde 
erkant  und  den  wolgeboren  hern  liern  Caspar  Slick,  hern 
Jeronymus  bnider  etc,  dy  herlickeyt  und  stád  Elbogen  drey 
jaer  noch  ein  ander  gesatzt  und  regment  gelassen.  also  hat 
sein  gnad  dasz  regiment  angenomen.  und  zu  ausgang  der 
dreyer  jaré  im  sechs  und  newnzigistin  jaré  am  vier  und 
zweynzigistim  tage  des  manidz  may  hat  her  Caspar  Slick 
entgegen  heni  Niclosz  Slick  Jorg  Voygt  van  wegen  hern  Sig- 
mundz  van  Swartzpergk  fur  eim  erbem  rath  stád  Elbogen 
und  entgegen  der  erbem  und  vesten  Jorgen  vam  Reytzenstein, 
Matliis  Vnrver  und  viel  andern  fromen,  glaubwirdigen  leuten 
den  hera  Sebastiane,  hern  Quiríno  und  hera  Albrichten  ge- 
brudere,   hem   Jeronymus  kinden,  seins  einnemens  und  aus- 


')  Eino  nouerc  Glosse  bcinerkt,  dass  Hieri)nyiiui8  Schlick  xu  Wion  in 
der  Karmeliterkirche  bc^abcn  worden  ist. 

„Hicronymus  Herr  auf  Elbogen,  deutschcr  Lehcnhauptmann  iin 
KSnigreich  Bbhmen,  ist  A.  1491  in  Hungarn  antm  Schiltberg  zwischen 
Ofen  und  Gran  erschosscn  worden.  Liegt  zu  Wiou  in  dem  CarmeUten- 
kloster,  wie  es  heut  zu  Tag  die  Grabschríft  ausweisict,  begraben."  (Bru- 
schius  Fichtelberg  8.  27). 


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—     19     — 

gebens,  seins  regimentz  ein  redliche,  aufrichtige  und  lobliche 
rechniing  geťhan  noch  ínhalt  der  register.  der  selben  register 
eins  her  Caspar  uud  das  andere  ein  rath  ziim  Elbogen  in 
halten,  und  sint  dy  gnanten  hern  Sebastian  etc.  hem  Caspam 
uber  Bulche  gethane  rechnung  meher  wen  drey  hundert 
gulden  schuldig  bliben,  so  er  sy  alle  van  irer  und  andern 
hem  und  frunde  betě  wegen  alle  erlaseen.  wy  dasz  gescheen, 
haben  dy  gegenwertigen  wissen. 

[*)  Also  nach  gethaner  reclmung  hern  Caspers  hat  her 
Sebastian  ala  der  elter  brader  und  erbe  hem  Jeronymus 
selliger  dasz  regiment  angenommen.  haben  in*)  dy  vam 
Elbogen  doch  zur  zeit,  da  her  Casper  noch  dasz  regiment 
van  iren  wegen  inne  gehabt,  *)  und  andern  sein  brudem  in 
massen,  wy  irem  vater  verpflicht  erbhultung  getan  und 
gesworen  und  sich  der  als  irer  hem  gehalten.  nicht  lang 
dar  nach,  als  sulche  gelubde  und  einnemung  der  eyd  van 
gnanten  hem  gescheen,  ist  nicht  lang  hernách  ein  koniglich 
brief  und  mandát  den  vam  Elpogen  zukomen.  dasz  selbige 
in  im  also  hat  gehalten : 

Wladislaus  van  gotz  gnaden  zu  Hungern,  Během  etc. 
konigk,  margrave  zuMerhemetc.  fursichtige  liben  getreuwen! 
wir  werden  bericht,  wy  ir  zur  erbhultung  van  Jeronimus 
Slicken  weysen  dy  selben  zu  thun  erfodert  uiíd  angelangt 
werdet.  wo  dem  also  were,  dy  weylen  dy  obgnanten  Slicken 
alleine  dy  pfantschaft  haben  dar  an,  der  sy  sich  halten  sullen 
und  nicht  anders,  und  ir  sulche  erbhultung  gethan  hettet, 
befremdet  uns  nicht  wenigk  van  euch^  hetten  auch  darob  5^ 
gar  kein  gefallen.  wv  dem  allen,  woUet  hir  inne  hinfiir 
nymands  erbhultung  thun  und  euch  also  halten,  als  ir  uns 
als  ewerm  rechten  naturlichem  erbhern  und  konigk  schuldig 
und  pflichtig  seyt,  ist  unser  befehel  und  emstliche  mey- 
nung.  geben  zu  Ofen  am  tage  Michahelis  annorum  etc. 
Ixxxxii®  unser  reyche  des  Hungrischem  etc.  im  dritten  und 
desz  Bemischen  im  zwey  und  zwenzigsten  jařen.]  ^)  8»*1*  w 


*)  Von  [ — ]  ron  Seite  5a,  5b  eingeschoben. 

*— *)  ist  am  Rande  gesehríeben. 

')  Ám  Rande  dle  neuere  Olosse  „Erbhultung   abgeschafft.' 

2* 


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—     20    — 

^  Es    ist   auch   dem   gnanten  *  hem  jCaspar    in  zeit  seiner 

regirung   ein    schrift  und   durch   befehel   k.    mt.    geschribeii 
wtirden  in  nach  volgender  weise : 

Georg  van  der  Daub  zu  der  Leyppe,  oberster  hofrichter 
tltiHZ  koniglichen  hoefs  zu  Během  und  seiner  k.  mt  procurator, 
mein  dienstfiu*  an.  wolgebomer  her  und  frund!  ausz  befehel 
meins  gnedigsten  hem  desz  konigs  zu  Hungarn,  Během  etc. 
rair  emstlich  als  seiner  k.  mt.  procurator  befolen,  euch  zu 
sehreiben,  das  ir  dy  ewern  van  Slackenwerd  und  als  ein 
formund  hem  Jeronimus  selligen  erben  meins  liben  swagers 
dy  vam  Elbogen  und  Warmpad,  wy  dy  mít  namen  an  einer 
jícdel  hir  inne  verslossen  angezeichent,  auf-  den  freitag  der 
sclúerst  komend  katemer  in  der  vasten  fiir  das  land  gerichte 
alhy  her  fur  stellet.  als  dan  auf  gemeltc  zeit  wirt  in  konig- 
iíeher  maiestet  befehel  van  mir  unvorhalten  bleiben.  datum 
iiuf  dem  slos  Prag  sunabent  sancti  Thomae  apostoli  anno  etc. 
119Í)    im  93®.  *) 

Dor.  ai.  ^ 

Sulche  geladne  zum  Elbogen  sint  gewest  Hans  Plumel, 
Ventzel  Eckel,  Waccalarius,  Engelhart,  Johaimes  Tuchmacher 
und  Hans  Potzschirer.  als  her  Caspar  sein  gnad  sulch  mandát 
for  ein  rat  getragen,  ist  eim  rat  fi-emd  gewest.  wy  wol  sulche 
geladne  viel  und  offce  ein  rath  gebeten  in  zu  geraten,  wes 
sy  sich  hir  inne  halten  sídlen,  ist  eim  rat  swer  gewest  und 
wf^nig  dar  zu  gerateu.  haben  doch  hem  Caspam  an  stád  der 
juiigenhem  in  retig  zusein  angelauífen,  ab  sy  liinein  zyhen 
suUen  oder  nicht.  dar  auf  sein  gnad  noch  viel  anlauffen  zu 
in  gesagt:  „liben  frund!  mcin  meinung  ist,  das  ir  steht  und 
ily  mandát  nicht  verachtet,  wen  ich  musz  auch  stehen",  also 
»mt  dy  geladen  unbewuster  ursachen  hinein  gefaren;  mit 
í^werer  muh    und  zerung  hinein  komen.    hat   her  Caspar   sy 

')  Ergiinzend  hiezu  vcrgl.  K.  Wladifllaws  £rlass  ddto.  Pěst  1493 
Nov.  26.  (Arch.  řeský  VI.  S.  660.)  Durch  dcnselben  wcrdcn  der  Oberst- 
Idtínniercr  Heinrich  v.  Neuhaus  und  der  Obersthofrichtor  Georg  von  Duba 
liciuiftragt,  bci  dem  Landesgerichte  dic  Klage  des  KSnigs  gegen  die 
Rnider  Schlick  zu  fiihren,  gegen  Hieronynuis,  der  einen  Landedelmanu 
trcttz  des  koniglichen  Geleitsbriefes  habc  kopfen  lasscn,  und  gegen  Nikolaus 
und  Kašpar,  welche  die  Ritterschaft  des  Elbogner  Kreises  auf  verschiedenc 
Wiíifle  belastigen  und  bedni cken,  indem  sie  dieselben  zu  Verschreibungen 
iitithigen,  welche  der  bohmischen  Krone  zum  Bchadcn  gcreichen.  — 

Zu  diescr  Zeit  fíigt  sich  auch  das  Schreibcn  von  1493  Dezember  8. 
im  Anhange  ein. 


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—    21     — 

selbst  noch  inhalt  desz  mandatz  fiir  dasz  landrecht  presentiert. 

also   8Ínt   dy   gnanten    an  dy  schreiber  geweist  worden.    dy 

aelben    haben   8y   angefodert,   das   sy  ftweren  siillen  und  dy 

warheit  sagen,    wy  ny  den  hern  Slicken   hultung  getan  und 

gesworen,    auch   wy    sich   der  handel  in  der  stád  gewynnen 

verloffen  hábe.    der  meynung  desz   haben  sy  sich   gewydert 

und  gebeten  sy  desz  zu  vertragen,  dy  weyl  dy  ding  landwissig 

sein.  haben  aber  nichtz  erlangen  mugen,  sunder  dy  schreiber 

der  landtafel  in    gesagt:    „líben  fininde!  dasz    ist  der  k.  mt. 

meinung;  dasz  ir  dy  warheit  sagt.  so  ir  dasz  nicht  thuen  wert, 

mucht  euch  ein    ergers  wíderfaren."    also  haben  dy  gnanten 

menner,  dy  weyl  sy  ye  sagen  sullen,  umb  ein  bedachtaufdy 

necháte  katemer  gebeten,  der  in  zugelassen  ist  worden.  dar  nach 

auf  dy  nehste  katemer  pfingsten  sintsy  widerhinein/gefarenund  JJÍ^. 

sich  angesagt.  sint  dy  hern  desz  rechtens  nicht  alle  verhanden 

gewest  und  aber  nicht  gesagt,  sunder  auf  Michahelis  dar  nach  sept.M. 

wider  zu  stehen  gefodert.  also  sint  sy  zum  dritten  mael  auf 

Michahelis  aber  erschinnen.   hat  her  Caspar  sy  aber  fur  das 

recht  presentiert,  haben  dy  hern  sy  an  dy  schreiber  verweist. 

also    haben    sy    ein    itzlicher   in  sunderheit  auf  das  cnicifix 

sweren    mussen   und   s*igen   mussen,  wy   dy   hern   Slick  dy 

stád  eingenomen,    und   wy   sy    in   erbhultung  haben  sweren 

mussen;  und  ein  itzlicher  in  sunderheit,  was  im  bewust  sey, 

dy  warheit  sagen  mussen.  das  haben  dy  schreiber  angeschriben 

und  sy  wider  an  heym  zihen  lassen.  — 

Dar  nach  als  dy  k.  mt.  im  siben  und  newnzigstim  jaré    U9i 

in  der  heyligen  palmwochen  van  Hungern  kein  Prag  komen,  *)  i»— 18. 

hat  sein  k.  mt  eim  rath  zu  Elbogen  geschriben  und  mandát 

geschickt,    etliche    burgere   gein    Prag   gefodert  in   sídchem 

lauth:  . 

Den  fursichtigen  wurgermeister  imd  rathmanen  der  stete 
Elbogen  und  Keyserkarispad,    unsern  liben  getreuwen,  Wla- 


»)  Nach  Palacky   (1.   e.  ř?.  438)    traf   K.  Wladislaw   ani  27.  Februar 
íd  Prag  ein. 


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—     22     — 

dislíius  van  gotz  gnaden  zu  Himgcrn^  Beliem  etc.  konigk 
liTien  getreuwen!  begeren,  das  ir  ewrc  mitburgere,  als  nemlich 
Ventzel  Eckel,  stadrichter,  Erharden  Smidt,  Hackensmidt, 
Kickeln  Reinl,  Potzschirer,  Engelharten  Tuchmacher,  Plximel, 
Fleischmann,  Waccalarum,  Johanem  Tuchmacher,  Lorentzen 
Scherer  und  Swartzen  Sneider  zum  Elbogen,  und  Eckel, 
Lí'derer,  Gilg  Fischer,  Gh^ies,  Lenhart,  Fleischman,  Lucas 
iind  Hamersmidt,  burgere  im  Keyserkarlspade,  fur  uns  auf 
iém    díui  schierstige  heyligthum  sehicken  und  stellen   suUet.     was 

^Kii  7,  ^^,j^  ^^^  ^y  erbem  manne  ausz  dem  Elbognischem"  ki-eisz  van 
ín  begeren,  werden  sy  wol  hořen  und  neben  dem  rechten, 
nn  viel  und  pillich,  zu  gescheen,  anders  nicht  haldet.  das  ist 
imsere  emstiiche  meynung.  datum  Prag  am  mitwoch  fiir 
jmlraarum  anno  etc.  Ixxxxvii**.  unser  reycho  de.s  Hiingrischen 

Wpmi!VH*n:^  Mbendem,  des  Bemischen  im  sechs  und  zwenzigstira. 

Als  ein  ratli  aulch  k.  mt  mandát  verlesen,  haben  sy  das 
au  hern  Sebastian  gelangen  und  .sein  gnad  umb  rath  gebeten ; 
tlen  sein  gnad  sey  irer  her,  an  seiner  gnaden  wisen,  willen 
und  rath  wollen  sy  hin  ein  nicht  zyhen;  sy  verhofFen,  sein 
gnad  werd  sy  desz  entheben.  dar  auťhat  her  Sebastian  gesagt- 
„liben  firunde!  ich  weis  euch  her  inne  nicht  zu  raten,  den 
mein  meynung  ist,  das  ir  hin  ein  zihet  und  hořet,  was  der 
knnigk  ewer  wil ;  wen  ir  wist  euch  wol  zu  halten.  auch 
nmsz  ich  sqlbst  hin  ein  zihen.  dar  umb  kan  ich  euch  des 
nicht  verantNvorten,  sunder  ich  wil  haben,  das  ir  hin  ein  zihet."* 

Also  sint  dy  bnanten  ausgeslossen  Lorentz  Scherer  und 
SwHrtze  Sneider  hin  ein  gein  Prag  gefaren  und  sich  fiu*  dy 
k,  rat.  geantwort.  also  hat  sein  k.  g.  durch  den  hochsten 
cantzel  schreiber  Neydecker  in  sagen  lassen  und  bcgeii;,  dasz 
ay  suUen  sagen,  wy  sich  dy  sacli  allenthalben  mit  den  hern 
Slicken  in  der  gewynung  der  stád  verlaufFen  und  in  gesworen 
haben.  dar  auť  haben  sy  sein  k.  mt.  demutig  gebeten,  dy 
iveil  sy  fiirmals  haben  sweren  mussen,  und  gesagt,  das  den 
fhirch  dy  schreiber  angeschriben  imd  ein  gezeichcnt  wurden, 
sein  k.  g,  wolle  sy  desz  weytcr  vertragen.  wen  sy  muchten 
meher  oder  weniger  sagen,  wen  sy  fur  getan,  so  mucht  es 
in  an  iren  eren  smach  oder  entgelt  l)rengen.  dar  auf  der 
Uantzel  schreiber   in  gegenwart    desz   konigs   zu   in   gesagt: 


X 


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-    23    — 

;,Iibenfrund!  mein  gnedigater  her,  derkonigk,  wil  euch  noch 
nymands  an  sein  ercn  verletzen ;  dar  umb  Hult  ir  ewer  bewust 
sagen,  »al  eiich  kein  schaden  brengen  an  ewren  eren."  also 
haben  seiner  k.  mt.  dy  meynung,  wy  fiir  angezcigt,  gesagt 
und  gereth.  was  aber  dy  k.  nit.  weyter  hat  fiímemen  wolle, 
ist  in  verporgen,  Himder  wider  verpoth,  zu  stehen  auf  dy 
nehst  kunftigen  pfingsten.  als  dan  wil  sein  k.  nit.  erkennea 
geben  und  aein  meynung  eroffen. 

Auf  zeit  und  vei-potung  k.  mt.  in  der  katemner  1JJ7 
plinsten  sint  viel  gnante  biu^gere  abermals  als  gehor* 
samé  erschinnen,  und  zui*  zeit,  als  sy  hinein  haben  zyhen 
wollen,  ist  auch  her  Sebastian  auch  hin  ein  und  her  Niclosz 
und  her  Caspar  Slick  gcfodert.  es  ist  auch  zuř  selben 
zeit  her  Hans  van  Seynsheym  niit  etlichen  pferden  gein 
Elbogen  eingeritcn.  hat  her  Niclosz  sampt  hem  Sebastian  an 
ein  rath  gelangt  sprochend :  „liben  fninde !  es  werden  etiiche 
mein  hem  und  frimde  in  der  nacht  komen,  ein  pferd  ader 
hundert  werden  mit  rair  gein  Prag  reyten,  woltet  dy  herein 
lassen."  ausz  was  gnind  sulche  rede  gangen,  ist  etlichen 
verporgen,  also  dasz  ein  gautze  gemeine  auf  gewest  und  dy 
nacht  gewacht  und  dy  stád  in  hutě  gehalten  und  betracht 
dasz  verterben,  ťur  an  in  gescheen,  und  nicht  genieint,  jemandz 
meher  bey  nacht  ein  zu  lassen.  es  ist  auch  nymantz  erschynnen 
und  hinein  in  dy  sťad  begert.  nichtz  dister  wenigcr  es  mugen 
pferd  verhanden  gewest  und  híwthe;  so  sy  hinein  komen 
weren,  ab  gutz  oder  poese  dar  ausz  komen,  ist  verporgen- 
und  hat  rath  und  gemeine  mit  grosson  sorgen  imd  beswerung 
dy  stád  in  hutc  gehalten.  also  sint  dy  burger  und  dy  hem 
zu  Prag  erschinnen  und  fur  das  landrccht  gefodert.  als  dan 
ist  ein  rechtspruch  durch  dy  k.  mt.  und  dy  hem  der  land- 
tafel  ausgangen  in  nachgeschribnem  lauthe: 

In    quaterno     nostrorum      obligationum      anno    domini  ,**?^g 
m^cccc^xcvii^  in  den  sachen,  dy  zwischen  Sebastianům  und 
Quirinum,   etwan  Jeronimus    Slicken   sonen,  auf   einem  und 
zwischen  Elpognischen  mannen  und  Bemsteiner  des   andem 
teyls:  als  der   obgeschriben  Bemsteiner   geclagt,   das   etwan 


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—    24     — 

Jeronimus  Slick,  der  obgeschriben  Sebastiana  und  Quirinus 
vater,  des  selben  Bernsteiners  vater  in  koniglicliem  gleit  an 
alle  sein  verschulten  verschaft  hat  zu  enthaupten,  da  ent- 
íiegen  Sebastian  und  Quirinus  habon  in  antwort  gesagt,  sy 
wiftsen  des  nit,  war  umb  suichs  dem  Nicloes  Bemsteiner  van 
im  gescheen  sey,  und-  sy  sein  zú  der  zeit  kinder  gewest ; 
íúm  haben  dy  liem  und  bladecken  *)  in  vollem  rechten  in 
beder  teyl  sachen  rede  und  widerred  gehoert  und  eygentlich 
Ijewegen,  also  der  halben  geruchen  schaffen:  so  und  Jero- 
nimus Slick,  der  obgeschriben  Sebastianus  und  Quirinus 
vater,  an  Bemsteiner  in  konigiichem  gleyt  wider  recht  und 
uider  mannen  zum  Elpogen  aussatzung  gewait  angelegt  hat 
und  bey  nechtlicher  weyl  zu  enthaubten  geachaft,  das  er, 
Jeronimus  Slick,  des  nit  thun  suit  haben,  und  so  erlebtund 
ťur  rechten  stund,  dasz  er  van  sulcher  tad  wegen  den  hals 
und  gut  verloren  hct.  aber  so  und  Jeronimus  in  der  zeit, 
líhe  und  dy  šach  zu  verhore  koraen,  auch  erslagen  ist,  sal  den 
obgeschriben  Sebastian  und  Quirin  desz  selbe  iers  vaters  ver- 
íichulten  zu  irem  hals  nicht  gehen.  aber  so  und  der  Bem- 
steiner van  dem  selben  Jeronimus  Slicken  in  konigiichem 
qlmt  wider  alle  freihung  und  der  mannen  zum  Elbogen  recht 
Huch  ny  nichtz  auf  in  beybracht,  das  er  was  wider  seine  ere 
gcthan,  oder  das  er  dasz  wert  were,  und  dar  nach  bey  necht- 
licher weyle  enthaupt,  das  desz  selbe  unrecht  nu  dem  ver- 
íítorben  Bemsteiner  noch  seinen  erben  an  iren  eren  zu  ein- 
cherley  mynderung  nit  sein  sal,  wen  Jeronimus  Slick  im 
den  tod  getan  hat  an  recht  mit  gewait  und  macht,  und  das 
liinfuran  des  ein  ewig  gedechtnusz  sey,  das  es  im,  Niclosen 
Bemsteiner,  van  dem  obgeschriben  Jeronimus  unrecht  imd 
wider  recht  gescheen  sey,  der  selben  sachen  halben  geruchen 
i\y  hem  und  bladecken  im  vollem  rechten  schafFen,  das  dy 
ííbgeschriben  Sebastian  und  Quirin  zwey  hundert  gulden 
reynisch  zu  der  kirche,  zu  welcher  Sebastian  desz  obgeschri- 
bens  Niclos  Bemsteiners  son  verschaft,  in  vierzen  tagen  noch 
íiinander  volgend  an  alles  lenger  verzihen  eygentlich  geben 
sall,  das  ein  ewige  gedechtnusz  und  messe  umb  des  Bem- 
Htciners  sele  aufgericht  sey  oder  werde.  was  dan  dy  schaden 
belangt,  dy  der  Sebastian  Bemsteiner  noch  seins  vaters  ere 
gestanden,  zu  seinen  k.  gnaden  geriten  und  zum  rechten  ge- 
rttanden,  genomen  hat,  das  der  Sebastian  Bemsteiner  des 
halben  zwen  frund  ausz  gebe  und  sy,  Sebastian  und  Quirin, 
auch  zwene,  das  man  sy  umb  dy  schaden  vereine.    wo  man 


\)  Wladiken.  Der  Rechtspruch  fand  ara  3.  Juni  statt.  Hicher  gehoren 
die  zwei  Urkunden  von  1497  Juni  3  im  Arch.  deaký  S.  662  u.  566. 


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—    25    — 

sy  aber  nicht  vereinen  rauch[t] ,  das  bede  teyl  fur  den  **» 
hem  in  voUen  rechten  zu  morgenst  noch  sent  Jeronimus  tag 
schierst  kiinftig  stehen,  und  was  im  aldo  van  den  hem  iren 
gnaden  geschaft  wirt,  das  sy  sich  also  halten.  was  den  andem 
mannen  im  Elpogner  kreisz  in  beruert,  dy  dan  dy  clag  gefuert 
haben,  wy  Jeronimus  und  auch  Sebastian  und  Quirin  seine 
sone  in  wider  ire  freiheit  imd  aussatzung  unrecht  und  gedrank 
getan,  aldo  dy  hern  und  edelewth  in  voUen  rechten  also  des 
halben  genichen  zu  schaffen :  wen  der  konigk  sein  gnad,  unser 
gnedigster  her,  wirt  dar  zu  zeit  und  tag  setzen  und  dy  per- 
sonen  benúmen,  dy  den  alle  sachen  zwischen  den  gnanten 
Sebastian  Quirin  und  mannen  hořen  sullen,  und  wen  insein 
konigliche  gnade  genichet  vier  wochen  zufiiran  vorkunden, 
das  sy  fur  in  stehen,  wo  hin  in  der  tag  und  malstad  benent 
wirt,  aldo  sullen  sy  fur  in  steen.  und  was  in  den  durch  dy 
selbigen  personen,  van  seiner  koniglichen  gnad  auszgegeben, 
gefunden  und  geschaft  wirt,  also  dasz  sy  sich  halten.  und  so 
dan  dy  sachen  zu  dieser  zeit  zwischen  den  obgeschriben  par- 
teyen  kein  ende  nemen  mag,  sunder  ausz  beqwemlichen  ursacnen 
das  auf  einsehen  der  personen,  so  durch  sein  koniglich  gnad 
benumpt,  erstreckt  ist,  dasz  dy  obgeschribne  Sebastian  und 
Quirin  seinen  k.  g.  bey  treuwen  und  eren  gefenknusz  globen, 
und  das  sy  des  nicht  ledig  sein,  es  neme  den  dy  šach  fur 
mit  den  mannen  ein  end,  es  geschee  den  den  selben  allen, 
was  durch  dy,  dy  sein  k.  g.  auszgibt,  genugk.  und  sey  den, 
das  sy  sein  k.  g.  himach  mit  der  hand  ledig  lasse,  und  so 
in  sein  k.  g.  vier  wochen  fur  geim  Elbogen  zu  wissen  thut, 
so  sullen  sy  sich  seinen  k.  g.  stellen.  wo  aber  in  der  zeit 
sein  k.  g.  van  todesz  wegen  abgieng,  so  sullen  sy  der  selben 
gelubden  und  gefenknusz  nit  ledig  sein,  sy  werden  den  durch 
dy  hem  und  edelleuth  in  vollen  rechten  der  gefenknusz  und 
glubde  ledig.  vmd  sy,  dy  mannen,  das  sy  sich  auch  neben 
irer  freyheyt  und  aussatzung  also  gegen  in  halten  und  sy, 
Sebastian  imd  Quirin,  den  mannen  noch  den  steten  mit  nichte 
argea  gedenken  sullen,  das  sy  umb  ire  recht  und  freiheit 
gestanden  sint,  und  sullen  sy  bey  irer  freiheit  behalten. 

In  sachen  zwischen  ííiclosen  Slicken  an  einem  und 
zwischen  den  mannen  Elpogners  kreisz  des  andern  teyls :  das 
dy  manne  ober  den  obgeschriben  Niclosen  Slicken  geclagt 
haben,  wy  er  in  ire  gutere  genomen  und  ander  meher  un- 
rechtlickeit  gethan  wider  recht  und  ir  freihoit  und  aussatzung, 
do  den  her  Kiclosz  bey  eren  und  treuwen  verstrickt  ist,  dasz 
er  in  den  selbigen  clagen  antwurten  und  er  stehen  und  ausz 
stehen  sal,  aldo  hat  er  Niclosz  den  selbigen  glubd  imd  ver- 
puntnusz  nit  lit  genuge  getan  und  vam  rechten  hin  weg  ge- 
rjrten.  und  dar  nach  aber  van  seinen  k.  g.  beschickt  wurden, 


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—    26    - 

da8  er  ťur  seine  giiaden  imd  f\ir  deni  landrechten  steen  sal 
und  den  obgeBchribeii  mannen  gerecht  sein.  dem  selbigen  er 
auch  nit  gnug  gethan  und  nit  gestanden  und  durch  dy  ur- 
sache  gegen  seine  k.  g.  und  gegcn  dem  rechten  alles  sein 
gut,  es  sey  erblich  oder  verschreybung,  waserley  unter  seiner 
gnaden  herlickeyt  hab,  verloren  und  verfallen  hat,  und  sein 
k.  g.  mag  da  mit  thun^  als  mit  seinen  eigen,  was  seine  konig- 
lichen  gnaden  bedunket  und  gefellich  wirt. 

In  sachen  zwischen  Caspar  Slicken  an  einem  und  zwischen 
den  mannen  in  Elpogner  kreisz  des  andem  teyls :  als  dy  manne 
clag  gefuert  haben,  wy  in  der  Caspar  Slick  wider  ire  aus- 
natzung  und  freyheit  unrecht  und  gedrank  gethan,  aldo  haben 
dy  hem  und  edelleutli  in  vollen  rechten  also  da  van  gerucht 
ze  schaíFen :  wen  sein  k.  g.  unser  gnedigster  her  wirt  geruchen 
dar  zu  zeit  und  tag  bestymnen  und  personen  benumen, 
welche  dy  alle  sachen  zwischen  den  obgeschriben  Caspar 
Slicken  und  mannen  hořen  sullen,  und  wen  in  sein  konigliche 
gnad  vier  woehen  fur  geruchet  zu  wissen  thun,  das  sy  fui* 
in  stehen  aldo,  wo  hin  in  der  tag  imd  malstad  benennet 
wird,  das  sy  beyde  teyl  fur  in  stehen,  und  was  in  durch  dy 
selben  personen,  van  seinen  k.  g.  ausgcgeben,  gefunden  und 
geschaft  wirt,  also  das  sy  sich  halten,  und  sy,  dy  manne, 
das  sy  sich  auch  neben  irer  freiheit  und  aussatzimg  also 
gegen  im,  Casparn,  halten,  und  er,  Caspar,  mannen  noch  den 
steten  sal  mit  nichte  orges  bedenken,  das  sy  umb  ire  freyheyt 
und  recht  gestanden  sint,  imd  sal  sy  bey  irer  fi-eiheit  bleiben 
lassen. 

.    Noch    Cristi    gepuert    m^cccc^xcvii®  jařen    am   erechtag 

Juni «.  noch  sent  Bonifacii  tage  diese  verschreibung  ist  ausz  den  land- 

tafeln  ausgeschriben  mit  verwillung   desz  aller    durchleuchti- 

gisten  fursten  und  hem  hern  Wladislaus  zu  Hungem,  Během 

etc.  konigk  unter  Jeroniraus  van  Skuhrew  an  stád  kamerers 

konigreichs  zu  Během  und  Heinrichen  Bieschin  van  Bieschin 

an    stád    landrichters    konigreichs   zu   Během,     dar  auf  van 

seinen  koniglichen  gnaden  geschickt  wui^den  Putta  van  Rysen- 

bergk  und  van  Swyhaw,    oberster  landrichter  konigreichs  zu 

Během,  van  den  hem  van  seinen  gnaden  in  sunderheit  gesa  . . 

Veram  bullám  precedentium  habent  ipsi  vasalli  et 

nobiliste  ipsis  et  nobis  in  usům.  nos  etiam  ad  solven- 

dam  illam  nostram  tribuimus  pecuniam. 

Noch  dem  und  sulch  rechtspruch  ausgangen  und  an  ein 
rath  gelangt,  nicht  lang  dar  nach  hat  ein  rath  den  hern 
Sebastian  ersucht  imd  aufs  slos  zu  sein  gnaden  etliche  ausz 
in,  dy   eldisten,    sein  gnad   gebeten,    dy  weyl    sy  neben  der 


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7a 
1497 


—     27     — 

ritterschaft  bey  iren  freyheiten  zu  bleiben  durch  recht  erkant, 
sein  gnad  wolle  sy  der  erbhiJdung,  dy  sy  in  haben  thun 
muiíícn,  ledig  zelen  imd  auch  dy  slussel  zu  der  stád  thoren? 
dy  ir  eltem  fur  der  stád  eiímemuug  gehapt  und  die  btadt 
seibst  gespert  haben.  dar  auff  hat  seín  gnad  ausz  zornigeramute 
|j:eiMigt:  ^ir  seyt  dy  meynen,  dy  weyl  ich  und  niein  bnider 
un^er  gelt  auf  euch  und  nicht  wider  haben,  so  bin  ich  ewer 
konigk  und  keyser,  so  habt  ir  auch  kein  andem  hem  den 
mich,  und  ich  pin  euch  erbhem  gnug  und  geste  euch  ewers 
fiímemeuB  nicht;  es  ist  auch  dy  stád  niein  und  meiner 
bruder,  dy  wollenwir  noch  imsenujwillen  auf  und  zu  sliesen. 
dar  umbpin  ich  nicht  im  sinne  euch  siilche  slussel  ze  geben." 
mit  sulchen  und  viel  andem  zomigen  und  smelichen  worten 
den  jenigen,  van  ratz  wegen  geschickt,  zugeredt  und  ab- 
geweist.  das  sy  also  an  ein  rath  gebracht  und  auf  dasz  mal 
gescheen  laasen.  nicht  lang  dar  nach  ungeferlichen  acht  tage 
i»t  ein  koniglich  mandát  an  dy  vain  Elbogen  gelangt,  ausz 
was  gnind  und  anrégen  eim  rath  verpurgen,  in  sulchem  lauth : 

Wir  Wladislaus  van  gotz  gnaden  zu  Hungem,  Během 
etc.  konigk,  margrave  zu  Mcrhem  etc.  entpiten  den  ersamen 
ungem  liben  getreuwen  burgermeister ,  rathe  und  gantzer 
pemeine  unser  erbstad  Elpogen  unser  kohigliche  gnad.  liben 
getreuwen!  wir  haben  in  etwas  viel  merglichen  und  tref- 
lichen  ursachen  verstanden,  da  mit  imser  ritterschaft  unsere 
liben  getrewen  aiď  dem  selben  unserm  koniglichen  eygen- 
thum  de8  kreisž  Elpogen  furgewaldigt,  also  das  in  nach  iren 
eren,  leibden  und  gutem  gestanden  wurden  ist,  dtvs  dan 
etlichen  mit  sweren  schaden  begegendt,  dasz  wir  aber  doch 
al«  den  unsem  erbmannen  euch  und  sy  und  nicht  unpillich 
far  snlcher  gewaltsamer  ubungzu  schutzen  imd  zu  schirmen 
uad  sulchs  zuverhuten  schuldig,  das  wir  dach  mit  nymands 
pessers,  dan  mit  uns  selbsten  zu  thim  wissen,  dar  umb  mit 
euch  verschaffen  und  emstlich  gebiten:  wen  und  zu  welcher 
jseit  ir  erfiiert  oder  van  den  selben  unsern  erbmanen  imd 
ntterscbaften  angeruft  und  zu  unserm  namen  vcrmaent  wurdt, 
welchem  unter  in  eincherlei  unpillicher  gewalt  geschege,  so 
wíi  len  wir,  das  ir  alles  ewei^s  vermugens  mit  ewern  leibden 
íin  guttem  der  selbigen  unser  ritterschaft  hulflich  und  neben 
de:  1  rechtspruch,  so  ir  an  der  landtaffel  ausgangcn  gehoert 
dutíh   uns,    dy   hem  am  rechten  und   durch    dy    ritterschaft 


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—    28     -^ 

beslossen,    das   dy  ritterschaft  und   ir  bey  ewem   freyheiten, 

Srivilegien  imd  alt  herkomen  bleiben  suit,  beistendig  sein. 
ergegen  haben  wir  der  selbigen  unser  ritterschaft  widerumb 
befeíung  tliun  lassen,  al)  eincherlei  gewaltz  ader  unpillicher 
schade  gein  eiich  fiirgenomen  wolť  werden,  das  sy  aller 
masse,  wy  ir  gein  in,  sy  gein  euch  noch  allem  irem  ver- 
mugen  leibs  und  guetz  beystendig  sein-  suUen.  der  ma8se 
wir  unsem  liben  getreuwen  burgermeister  und  rate  unser 
stád  Eger  auch  auf  ewer  ansuchen  mit  pillicher  hidf  ver- 
mugens  nicht  zu  verlassen  disen  unsem  geschefte,  dasz  doch 
also  in  gantzen  unsenn  gemute  und  anders  nicht  ist,  euch 
also  damach  zu  richten  und  zu  haben  hapt.  das  ist  unser  ernst- 
licher  will ;  doch  dasz  denoch  den  Slicken  van  euch  und  ideim, 
so  viel  in  pillich  gescheen  sal,  ergee  und  beschee,  cnders 
nicht  zuthuende  bey  unser  swerer  straf  und  hochsten  lui- 
gnaden  meydung.  datum  Prag  am  suntag  fur  Viti  anno 
1497  domini  etc.  Ixxxxvii  unser  reyche  desz  Hungrischen  ira  si- 
jnni  11.  bendem  und  desz  Bemischen  im  xxvi  jařen. 

7b  Als   sulch   koniglich   mandát  an    ein    rath   gelangt   und 

ciner  gantzen  gemein  gesamelt  und  gelesen,  ist  her  Sebastian 
auch  auf  dasz  rathausz  komen.  hat  ein  rath  sein  gnaden  gesagt: 
„gnediger  her !  e\ver  gnad  sagt  und  wil,  dasz  wir  ewre  erb- 
leuthe  sein  und  kein  andern,  den  ewem  gnaden  haben.  nu 
schreibt  uns  dy  k.  mt.  als  seiner  k.  g.  erbleuthen,  so  konnen 
und  mugen  wir  ye  nicht  zwene  erbhem  haben.  dy  weyl  wir 
ewem  gnaden  versetzt  und  zu  unsem  freyheiten  und  privi- 
legien  rechtlich  erkant,  verhoffen,  ewer  gnad  lasz  uns  pillich 
der  erbhultung  ledig,  so  wir  ewem  gnaden  gethan."  dar  auf 
hat  der  her  gesagt:  „dy  weil  ich  und  mein  brudere  unser 
gelt  auf  euch  haben,  so  pin  ich  euch  erbhems  gnug  und 
gestehe  dem  konige  nichtz  hir  inne,  wen  ir  seyt  mein  und 
nicht  desz  konigs.  vermeint  ir  aber  beswert  zu  sein,  so  wil  ich 
mit  euch  fur  komen  fur  dy  k.  mt,  wclchen  tag  ir  wolt"  dasz 
ein  rath  an  hat  genomen  und  im  gesagt:  „gnediger[h!]  dy  weyl 
ewer  gnad  uns  dy  wilkoer  gipt,  ewem  gnaden  ein  tag  zu  setzen, 
80  sagen  wir  ewern  gnaden,  dasz  wir  auf  donnerstag  kunftig 
fur  der  k.  mt.  erscheinen  woUen,  und  dar  umb  erkennen 
lassen,  ewr  gnad  kome  oder  nicht,  so  woUen  wir  uns  da  hin 
finden."  hat  s.  g.  gesagt:    „ich   hab  zu  thuYi   und  kan  eincr 


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—    29    — 

solchen  kurtzen  tagsatzung  nicht  warten,  sunder  nempteuch 

xiiii  tage  fiir  oder  lenger,   wil    ich  mit  euch  furkomen.'*  hai 

ein  rath  und  gemein  nicht  thuen  wellen,  simder  auf  ementen 

tag  Niclosz  Reinl,  Johannes  Tuchmacher,  neBeii  in  den  stad- 

Bchreiber  zu  der   k.   mt   abgefertigt,    dy   den   dy   k.  mt.  auf 

Burgiesz  funden  haben.     ist  her  Sebastian  nicht  erschinnen, 

do  den  dy  k.  mt.  den  hem  Sebastian  und  Quirin  geschriben, 

den    vam  Elpogen  dy   shissel    zu  der   stád  thoren  wider  zu- 

geben  in  diesim  lawth: 

Wladislaus  van  gotz  gnaden  zu  Hungern  und  Během 
kimigk  und  margrave  zu  Merhem  ete.  den  edeln  unsern 
liben  getreuwen  Sebastian  und  Quyrin  van  der  Weiskirch. 
edeln  liben  getreuwen!  uns  ist  ewr  schreiben  zukomen,  dy 
vam  Elpogen  betreffend.  so  sein  sy  auch  itzt  bey  uns  gewest, 
an  uns  clagende  gebracht,  wy  in  ichte  wyder  ire  freyheyten 
van  euch  geschee  und  besundem,  das  ir  in  dy  slussele  fiir 
den  thoren  der  stád  nicht  wider  keren  wolt.  das  uns  gar 
ein  ungewonlichs  bedeucht,  das  sy  irer  der  stád  thoren  nicht 
mechtig  und  gewaltig  sein  suUen,  so  dach  alle  unsere  konig- 
liche  stete  in  unserm  konigkreiche  der  freyheit  geprauchen. 
der  halben  wir  euch  gepieten,  ir  sullet  aller  widerred  unter- 
wegen  gelassen  und  in  ire  slussel  widerkeren  van  den  irer 
der  stád  thoren  und  in  sy  frey  lassen.  wir  gepiten  euch, 
das  ir  Niclosen  Slick,  auch  keinen  seiner  dyner,  wider  seine 
helfer,  auch  keine  auszlendere,  der  ir  nicht  mocht  gewaltig 
sein,  nicht  ein  lassen  wolt,  und  ewer  slos,  das  ir  das  also 
bewaert,  das  wir  des  gewis  sein  mochten.  das  gepiten  wir 
euch  bey  unser  gnad  und  bey  verlisung  ewr  guter,  dy  ir 
unter  uns  hapt,  das  ir  euch  also  halt,  als  wir  euch  schreiben, 
darzu  das  ir  fiir  uns  gesteet  auf  dem  slos  zu  Prag  entlich 
van  dem  freytag  uber  acht  tage,  wen  dy  vam  Elpogen  auch 
auf  den  selbigen  tag  fur  uns  gesteheen  sullen;  do  wollen  wir 
in  allen  sachen  zwischen  euch  sehen.  geben  auf  Borglesz  am  j^^P^ 
donnerstag  fur  Johannis  etc. 

Wy   woi    sulch    k.    mt.    mandát    und    gcschefte,     den     s* 

van  Elpogen  dy  slussel  zu  der  stád  thoren  zu  geben,  an  dy 

bmelte  hem  gelangt  und  presentiert  worden,    haben  sy  dem 

kein  fiilg  gethan,  sunder  sich  an  dy  k.  mt.  gemuhet;  da  durch 

stin  k,  g.  weyter  ein  nith  geschriben  in  diesim  lauth: 

Den  ftirsichtígen  unsern  liben  getreuwen  rathmann 
der  stod  Elpogen. 


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—     30    — 

Wladislaus  van  gotz  gnaďen  zu  Hungern,  Během  etc. 
konigk.  fursichtige  libé  getrewe !  wir  haben  den  edein  unsern 
getrewen  liben  Sebastian  und  Quirin  Slicken,  hem  zuř  Weis- 
kirchen,  geschrjj)en  und  befolen,  sy  sídlen  van  hewt  uber 
acht  tage  iren  boten  bey  uns  haben ;  durch  den  selben  wellen 
wir  euch  und  jn  tag  und  stell  fui*  uns  emennen.  dar  umb 
woUet  80  lang  geduld  haben  und  in  keinen  widerwillen  mit 
den  gemelten  SÍicken  geben,  sunder  unsers  entscheids  warten. 
dar  an  thut  ir  unser  emste  meynung.  datum  Prag  am  mantag 
juni*'i9  ^^^^  ^^^^  siímo  domini  etc.  Ixxxxvii,  unser  reyche  des  Hung- 
*  rischen  im  sibendem^  des  Bemischen  im  xxvii®. 

Nicht    lang   hirnach    hat   dy    k.    mtaber    den 

vam    Elpogen    geschriben    der    gethan    schrift 

nach: 

Den  fiirsichtigen    unsem  getreuwen  burgenneister 
\\ná  gemeine  unser  stád  Elpogen. 

Wladislaus  van  gotz  gnaden  zu  Hungem,  Během  etc. 
konigk.  fursichtige  libé  getrewe!  als  wir  euch  mit  den  edeln 
unsem  getreuwen  Sebastian  und  Quirinen,  gebrudem,  den 
SÍicken,  ewer  gebrechen  nodi  laut  unsers  rechtspruchs  zů 
entschaiden  itzt  fur  uns  gefodert  gehabt,  das  aber,  als  wir 
gerne  getan,  auf  ditz  malen  viel  unser  andern  getreflichen 
gescheft  nicht  hat  sein  mugen,  wir  nu  dar  umb  wir  haben 
ander  meher  unsers  reichs  zu  Během  vast  anligenden  sachen 
van  diesim  mantag  uber  vierzen  tage  etwe  viel  unser  rethe 
vam  adel  imd  der  ritterschaft  geim  Cuttenperg  einzukomen 
imd  bey  uns  zu  sein  beschickt.  do  selbsthin  wir  euch  noch 
der  sachen  zugut  mit  den  gnanten  SÍicken  auch  fur  bescheiden 
und  inen  desz  gleiche  schreiben  imd  mit  sundem  befelhen, 
auf  sulchen  tag  mit  euch  kegenwertig  zu  sein  und  mit  in  alle 
dy  freyheit,  brive  und  brivilegien,  so  éuch  ire  furehem  ge- 
nomen  haben,  fui*  uns  auf  legen,  da  wir  euch  dann  mit  einem 
gantzem  ende  sampt  ewer  stád  slussel  halben  abrichten  und 
allenthalb,  was  billich  und  recht  ist,  gnediglich  als  getreuwe 
unterthane  vorsorgen  wollen.  und  wy  wir  euch  fur  mandát 
geben  haben,  den  selben  nach  wir  aber  bey  euch  vermanen, 
mit  verhutung  und  ffuter  bewarung  gnante  unsere  konigliche 
stád  wol  in  acht  und  zu  dieser  cleiner  zeit  lang  gute,  willige 
gcdidt  haben  und  sunder  viel  fremder  gest  einzulassen  ent- 
gegen  seyt  in  allen  gehorsam,  als  getreuwen  zusteht,  und  wir 
noch  here  anders  nidit  erkant  haben,  versehen  wir  uns  ai 
euch,  noch  zukunftig  in  gehorsam  gein  uns  halten  wert,  wollen 
wir  in  allen  gnaden  gein  euch  erkennen.  geben  auf  unserm 
slos  zu  Prag  am  mantag  noch  unser  liben  frauwen  tag  visita- 


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—    31.  — 

cíonis  unser  reiche  des   Hungrischen   im   sibendem   und  des  j^^^^ 
Bemischen  im  xxvii®. 

Auf  sulclie   k.  mandath   und    fiirbeschiedt   hat  eiii  radí 

und  gemeiii  Niclosen  Reinl,  Johannem  Tuchmacher,  gesworen 

desz  ratz,  auch  Caspar  Fitler,  dy  zeit  in  der  ewaser  gemein, 

volmechtíglich  rnit  sampt   briven,    brivilegien,    auch    etlichen 

kuntschaften   uber  dy   slussel,    so    dy  stád  fui*  alter  gehabt, 

hin  ein  auf  Cuttenbergk  geschickt  und   mit    swerer   costung 

abgefertígt,   welche   kuntschaften   auch   hir  nach  geschriben. 

ala  dann  sint  dy  Slicken,  her  Niclosz,  her  Casper,  her  Sebastian 

und  her  Quirin  auch   erschinnen,    der  gleichen   etiiche  vam 

adel  desz  creisz  Elpogens,  auch  einer  desz  ratz  Warmpad,  *) 

Lucas^  mit  dynne  compariert.   des  gleichen  der  edel  Matthis^ 

Hisserll,    auch  vielleicht  seiner  šach   zu  thun  gehabt,    hinein 

geriten ;  der  den  vam  Elpogen  und  den  adel  viel  fruchtparlich 

imd  hulflich  in  iren  sachen  gewest  und  beystand  getlianund 

alle  ding  ye  gemě  gut  geschen  und  helfen   machen  etc.   dy 

kontschaften    sich   noch    einander   anheben  und  also  laiitten. 

es  hat  auch  ein  rath  dy  stád  auf  befehel   k.  mt.   mit    swere 

muh   und    wach    tag    und  nacht    in    hutung   gehalten    und     ^^ 

der  stád  bawren  zu   in   gefodert,    und   alle  nacht  ein  vertel 

der  stád  gowacht,    mid  eins  teyls  in  den  thurmen  bey   den 

puchsen  gelegen,    lenger  den    ein   halbcs  jaer   mit   swerer 

muh  gehalten,  da  mit  sy  ungezweifelt  schaden  verkomen. 

Schonfelt. 

Wir  richter,  rat  und  gantze  gemein  desz  margtz  Schonfelt 
bekennen  in  diesim  offen  brive  fur  aller  meniglich,  dy  in  sehen, 
hořen  oder  lesen,  dasz  wir  uns  auf  fleissige  betě  desz  erbem 
weisen  burgenneisters  und  rat  der  stád  Elpogen  erfurst  und 
emssiglichen  eriímert  haben  der  slussel  halben,  da  mit  dy 
stád  Elpogen  zu  und  auf  geslossen  wirt.  in  desz  der  warhey  t 
schriftliche  kuntschaft  und  urkund  zu  geben,  sagen  wir  und 
bekennen,  dasz  uns  nach  wpl  in  frischim  gedechtnus  ist, 
das,  ehe  dy  hem,  dy  Slicken,  dy  bmelte  stadt  gewaldigt  und 
gewonnen,  burgermeister  imd  rath  itzt  bnant  dy  slussel,  dy 
stád  zu  bewaren,  auf  und  zu  zeslissen  inne  gehapt.    und  dy 


')  Warmpiid  steht  am  Rande. 


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-    32    - 

weyl  sy  in  dy  stád  gehandelt,  ist  der  thorsperrer  frue  und 
spaet  zu  eim  burgcrmeister,  dy  slussel  zu  entpfliaen,  gangen 
und  alweg  noch  dein  zu  und  auť  sperren  eim  burgcrmeister 
wider  angeben.  und  also  fur  der  gewaldigung  der  stád  der 
slussel  und  nicht.  dy  herschaft  gewaldig  gewest  und  dy  stád 
in  hut  gehalten,  dasz  uns  und  andem  umbligenden  mergkten 
und  dem  gantzem  lande  siien,  eynickeyt  dar  ausz  entstanden, 
und  in  verlisung  der  stád  gewaldigliclicn  durch  dy  lierschaft 
eim  rath  genomen  und  entfremdt  sint  worden  und  inne  ge- 
halten.  das  uns  sulchs  bewust  sey,  sagen  wir  bey  dem  eyd, 
80  wir  zum  rechten  auch  und  unscrm  erbhcm  gethan  haben. 
desz  zu  gezeugknusz  geben  wir  in  dysen  brief  mit  unsc»rs 
margktz  unten  aufgedruckten  insigel  besigelt  noch  Cristi  ge- 
buert  tausent  vierhundert  und  im  siben  und  newnzigstim  jaré 
14W    am  sunabent  noch  sent  Veytz  tage,  desz  heyligen  merterers. 


Juni  17 


Engelstadt. 

Wir  burgcrmeister  und  rathe  ziir  Engelstadt  bekennen 
und  thun  kunt  mit  diesim  imserm  oťfen  brive  gein  allcr  meniglich, 
dy  in  sehen,  hořen  ader  lesen,  dasz  fiir  ims  in  unsem  sitzend 
rath  erschinnen  ist  ein  ersame  potschaft  mit  volkumlicher 
macht  cins  erbern  weisen  burgermeisters,  rathes  und  einer 
gantzen  gemein  der  stád  Elpogen,  mit  namen  Hans  Colb, 
Hans  Miick,  geswonie  mitbm*gere  do  selbst,  uns  mit  demu- 
tigem  fleis  gebeten,  was  uns  und  den  unsern  ires  altherkomens 
imd  sunderlich  der  stád  slussel  halben  bewust  sey  und  unsers 
wissens,  in  der  warheit  ein  schriftliche  urkund  zu  geben.  also 
haben  wir  bui^genneister  und  rathe  der  gnanten  Engelstad 
angesehen  ir  zimlich  und  demutig  gcbete  und  sunderlich  der 
warhcyt  zu  eren,  dy  nit  zu  verhalten,  wy  wol  ein  newer 
anfanck  bey  uns  ist,  doch  unter  cinander  crfiu^st  und  erfa- 
ren  an  unsern  e[l]disten,  ratz  frunden  und  mitburgem,  dy 
im  land  ertzogen,  gesessen  und  wonhaft  gewesen  sint,  dy 
uns  bei  iren  eyden  und  pflichten,  als  sich  den  gepuert,  xmter- 
richten  und  frey,  lauter  sagen:  dajs  in  wares  kunthund  wissen 
sey,  dás  fiu'  alt  her  komen  ein  ersamer  weiser  burgermeister 
und  rath  der  stád  Elbogen  dy  stád  slussel  in  iren  henden 
gebrauch  und  gewalt  gehabt  haben,  auf  und  zu  gespert,  als 
oft  das  dy  not  erfodert  hab  zu  irem  nutz,  fromen  und  gut- 
dunken,  so  lang  bisz  dy  gemelte  stád  Elpogcn  bey  nechtlicher 
zeit  und  weyl  erstigen  und  mit  gewalt  uberfallen  sQy  worden. 
aldo  haben  dy  gemelten  burgere  der  stád  Elbogen  ire  stád 
slussele  neben  andem  iren  gutern  durch  gewalt  verloren.  das 
dem  also  und  anders  nit  ist,  sprechen  wir  burgcrmeister 
und  rath  der  oft  gemelten  Engelstad  bey  dem  ayd  und  pflicht, 


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—    33    — 

da  mít  wir  ziim  rechten  und  unserm  erbhem  verpunten  sint. 
des  zu  warer  urkundt  und  gezeucknusz  haben  wir  unser  stád 
inBigel  zu  ende  diser  schrift  thun  drucken,  der  geben  ist 
noch  Criati  unsers  hem  gebuert  virtzenhundert  und  dor  nach 
im  siben  und  newnzigstim  jařen  am  sunabent  noch  sent  junl^n. 
Veitz  tage. 

Schlackenwald. 

Wir  burgermeister,  richter  und  rathe  und  gantze  gemein 
desz  margktz  Siackenwald  bekennen  in  diesim  oflfen  brive  fiir 
meniglich,  dy  in  sehen,  hořen  ader  lesen,  dasz  wir  uns  auf 
fleissige  betě  des  erbem  weisen  burgermeister  und  rathe  der 
stád  Elpogen  erfiirst  und  erinnert  haben  der  slussel  halben, 
da  mit  dy  stád  Elpogen  zu  und  auf  geslossen  wirt^  5n  des 
der  warheit,  und  uns  bewust  ist^  ein  schrifUiiche  urkundt 
zu  geben :  sagen  und  bekennen  mit  kraft  ditz  brives ,  das  »• 
uns  in  frischem  gedechtnus  ist,  dasz,  ehe  dy  hern,  dy  Siicken, 
bmelte  stád  gewaldigt  und  gewonnen  haben,  burgermeister 
und  rath  itz  bnant  dy  slussel,  dy  stadzubewaren,  auf  imd  zu 
zuslissen,  innen  gehabt;  und  dy  weyl  sy  in  dy  stadtaus  und 
ein  gehandelt  haben,  ist  der  thoer  sperrer,  zur  zeit  Hans 
Schuster  gnant,  frue  und  spát  zu  eim  burgermeister  dy  slussel 
za  entpfahen  gangen  und  alweg  noch  dem  zu  und  am  speren 
ein  burgermeister  wider  angeben;  und  also  fiir  der  gewal- 
digung  der  stád  der  slussel  und  nicht  dy  herschaft  gewaldig 
gewest,  haben  da  mit  dv  stád  in  hut  und  schutz  gehalten, 
das  uns  und  andem  umbíigenden  steten,  mergten,  auch  dem 
gantzen  lande  síin,  einickeyt  dar  ausz  entstanden;  imd  in 
verlisung  der  stád  sulche  slussel  gewaldiglichen  durch  dy 
herschaft  eim  rath  genomen  und  entfremdt  sint  worden  imd 
innegehalten.  das  uns  sulchs  also  bewust  und  gescheen  sey, 
sagen  wir  bey  dem  eyd,  den  wir  zum  rechten  imd  unserm 
erbhem  getan  haben.  des  zu  gezeugknusz  geben  wirindiesen 
brie^  besigelt  mit  unsers  imten  aufgedrucktem  insigel  noch 
Cristi  gepuert  vierženhundert  und  im  siben  und  newnzigstim  j^i  ^^ 
jařen  am  sunabent  noch  sent  Veytz  tage. 

Betzschawe. 

Wir  burgermeister  und  rath  der  stád  Betzschaw  bekennen 

in  diesim  offen  brive  fur  aller  meniglich,  dy  in  sehen,  hořen 

oder  lesen^    das  wir  durch  fleissige  betě   der   erbem   weisen 

^ttigermeister  und  rathe  der  stád  Elbogen  etliche  alte  mennere, 

insere  mitburgere,  dy  ein  teyl  vast  bey  hundert  jaer  im  leben, 

Q  sunderheit  den  wirdigen  hem  Wentzeslaus  Rymer,  unsem 

eekorger,    und  mit  namen  Mathis  Pucher,  Hans  Ruprecht^ 

Ventzel  Seydel,  Nickel  Huter  und  Nickel  Haesz  fur  uns  ge- 

3 


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/ 


—    34    — 

fodert  und  sy  bey  iren  hochsten  eyden,  und  so  hoch  zum 
rechten  gepuert,  befragt^  was  in  bewust  sey  der  sIuBsel 
haiben^  da  mit  man  dy  stád  Elbogen  beschleust^  wer  sy  von 
alter  inne  gehabt:  haben  dy  gnante  mennere  ňir  uns  auf 
flulche  gethane  frag  in  einer  gemein  und  ein  itzlicher  in 
sunderheit  gesagt,  das  in  wol  bewust  sey,  das,  dy  weyl  sy 
in  dy  gnante  sted  Elpogen,  ehe  und  sy  dy  hem,  ay  Siicken, 
gewonnen  haben,  dar  ein  gehandelt,  ausz  und  ein  gangen, 
haben  alweg  burgermeister  und  rath  dy  slussel  zuř  stád  inne 
gehabt,  und  alweg  desz  morgens  firue  hab  der  thoersperrer 
dy  slussel  bey  eim  burgermeister  angenomen  und  im  dy  noch 
dem  auf  und  zusperren  wider  geantwort.  der  massen  wir  auch 
nicht  anders  wissen,  den  das  ein  burgermeister  und  raťh 
zimi  Elpogen  fur  der  gewaldigung  der  stád  der  slussel  ge- 
waldig  gewest  und  dy  stád  do  mit  bewaert,  das  uns  auch 
und  den  andem  umb  legenden  steten  und  mergkten  und 
dem  gantzen  lande  nutz,  fried,  eynickeyt  erstanden  und 
fruchtbaer  gewest  und  in  der  verlisung  der  stád  van  den 
gnan  [ten]  hem  neben  ander  irer  verlustigen  hab  gewaldiglichen 
genomen  und  inne  gehalten.  desz  wir  in  der  warheit  zu  eren 
dise  kuntschaft  mit  teylen  und  geben  mit  unserm  unten  auf- 
gednickten  stád  insigel  besigelt  noch  Cristi  gebuert  tausent 
i4ňi  vierhundert  und  im  siben  und  newnziffstim  lare  am  sunabent 
''""•noch  Viti.  ^        ^ 

Kunigspergk. 

Wir  burgermeister  und  rath  der  stád  Kunigspergk  be- 
kennen  offenlich  mit  disim  unserm  offen  brief  fur  ider  meniglich, 
das  zu  uns  komen  und  zugeschickt  sint  van  einen  ersamen 
weysen  rath  und  gemein  der  stád  Elbogen,  van  uns  begert, 
in  der  warheit  ein  kuntschaft  zu  geben,  unser  bewust  umb 
ire  stadt  thoer  slussel,  wer  dy  innen  gehabt  haben ;  nii 
zimpt  nymand  dy  warhei  [t]  zu  spařen,  sunder  zu  leuttem : 
80  ist  uns  wol  bewust  und  wissen,  das  fur  der  stád  Elbogen 
gewynnen  dy  thoer  slussel  ein  ersamer  weiser  rath  innen 
haben  gehapt.  des  zu  warer  bekentnufs]  haben  wir  unser 
stád  insigel  zu  endt  der  schrifk  thun  arucken.  datum  auf 
Juni  17.  den  sunabent  noch  sent  Veytz  tage,  desz  heyligen  merterers, 
im  siben  und  newnzigstim  jaré  der  wenigsten  žale.  — 

Schoneck. 

Anno  domini  m®cccc**lxxxxvii  jar  ist  fur  uns  van  Schoneck 
ein  erber  und  weiser  rath  der  stád  Elbogen  komen  und  uns 
gebeten,  in  ein  ware  kuntschafk  und  urkund  der  slussel 
halben  fiir  gewynung  der  stád  zu  geben :  so  sagen  wir  burger- 
meister, richter  und  rath  und  ein  ganze  gemein  van  Schoneck 


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—    35    — 

bey  unser  warheit  und  verpflicht  imser  bewust  also,  das  dy 
gnanten  hem  vam  Elpogen  ire  slussel  der  stád  fur  gewynung 
gebraucht  und  in  gewalt  gehabt  haben  fur  alter  her  komen. 
aes  zu  urkund  haben  wir  unser  stád  sigel  an  disen  brief 
gedruckt  geben  suna  [bent]  noch  Viti  im  xcvii  jaře  der^^^^^^ 
myner  zael. 

[B  u  c  h  a  w.  ') 

Wir  burgenneister  und  rath  der  stád  Buchaw  bekennen 
und  thun  kunt  mit  diesim  unserm  offen  brief  fur  allermenig* 
lichen,  dy  in  sehen^  hořen  oder  lesen,  das  fiir  uns  komen 
sein  dy  hem  und  burger  der  erbem  stád  Elbogen  und  haben 
forbracht,  wy  in  etwas  not  sey  van  wegen  der  erbem  stád 
fUbogen^  wy  dy  stád  gehalten  sey  worden  fur  zeiten  und 
fur  alt  her^  und  haben  uns  gebeten  demutiglichen  und  gar 
firuntlichen  unsers  wissen  der  warheit  umb  eine  kuntschaft: 
also  hab  wir  an  gesehen  irer  zymlich  gebet,  als  sich  den 
gepuert  dy  warheit  nymant  zu  verhalten  sunder  mitzuteileny 
und  dar  auf  sag  wir^  das  ein  erber  rat  der  erbem  stád  El- 
bogen aiweg  und  fur  alther  aus  keiserlicher  und  koniglicher 
begnadung  und  fireiheit  dy  slussel  der  erber  stád  Elbogen  zu 
allen  zeiten  in  irer  hant  und  eygner  gewalt  gehabt  haben^ 
und  der  erbem  stád  nutz  und  eben  gewesen  ist  bisz  auf  dy 
zeit,  do  dy  erber  stád  Elbogen  bey  nacht  und  bey  nebel 
uber  stigen  wort,  do  mit  gewalt  ir  freyheit  und  dy  slussel 
der  erbem  stád  mit  gewalt  genomen  worden.  desz  zu  urkund 
und  sterk  der  warheyt  hab  wir  unser  stád  insigel  thun  drucken 
zu  end  der  schrift,  der  den  geben  ist  an  der  mynnem  zal 
siben  und  newnzigstim  jaré  am  sunabent  noch  sent  Veyt,  i7.  jam 
des  heyligen  merterers.] 

Als  nii  dy  bnanten  van  rath  und  gemein  ausgeschikt  m> 
auf  Cuttenpergk  erschinnen  und  mit  rath  and  beystand  yiel 
guter  lewth  und  sunderlichen  desz  bnanten  Mathis  Hisserl, 
k.  mt.  procurator,  Reinl  *)  gnant,  auszbracht  dasz  wort  van 
wegen  der  vam  Elpogen,  bemisch  zu  reden  vermugt;  sínt  her 
Sebastian  und  her  Quirín  und  auch  dy  vam  Elpogen  fur  dy 
k.  mt  gefodert;  do  sein  k.  g.  sampt  den  hem  gesessen.  als 
dan  hat  bnanter  Reinl  anligen  der  vam  Elpogen,  belangen 
dy    slussel   und   erbhultung  etc.    —    sy  haben  auch  sulche 


*)  Von  [— ]  ans  16b  u.  16a  herbeig^ezogen. 

*)  Der  bekannte  Albrecht  Bendi  von  Anschawa,  weleher  von  1497  bis 
1509  kSniglicber  Prokurátor  war. 

3» 


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—    36    — 

kuntschaften  und  ire  freiheyt  und  prívilegien  noch  inhalt  desz 
mandatz  in  iren  henden  gehalten  und  demutigiichen  dy  zu- 
verhoren  gebeten.  ist  aber  als  dann  keine  verleseii;  noch 
gehoert  wurden,  in  der  meynung,  ire  sachen  gnuglich  verzeheelt 
etc.  dar  wider  als  van  wegen  hem  Sebastians  und  Quirins 
her  Caspar  Slick  geret  und  gesagt,  dasz  bnante  hem  in  dy 
sliisgel  nicht  genomen,  sunder  van  irem  vater  ankomen;  sy 
haben  auch  keine  brive  noch  prívilegien  den  vam  Elpogen 
zustendig.  der  meynung  sint  bode  part  als  denn  abgeschiden 
und  dar  nach  uber  den  andem  tag  wider  furgefodert  hat 
der  her  van  Bemstein  *)  zu  der  zeit  van  wegen  k.  mt  aus- 
gesprochen  und  bemisch  den  entschied  zwíschen  den  hem 
und  burgem  geret.  aber  ungezweyfelt :  so  dy  k.  mt  sulche 
kuntschaften  und  privilegien  verhoert  hette,  dy  weyl  dy 
burger  fur  durch  sein  k.  g.  durch  recht  zu  iren  freyheiten 
erkanth  sint  wurden,  den  burgem  dy  slussel  imaberkant 
bliben  weren.  der  selbe  spruch  und  recesz  in  bemisch  geben 
also  verdeutzst  ist : 

Als  dy  burgere  vam  Elbogen  beschuldigt  haben  Quirin 
und  Sebastian  gebruder  van  Weiszkirchen,  wv  sy  in  dy  slussel 
van  der  stád,  ay  sy  in  genomen  haben,  nicht  geben  wollen, 
und,  noch  dem  sy  pfantschaft  sint,  dasz  man  sy  mit  erblichen 
eiden  und  glubden  verstrickt  hab  imd  in  ire  freyheit  genomen, 
aldo  der  konigk  sein  gnad  mit  seinen  reten  also  da  van 
gemcht  zu  schaffen :  so  und  sv  dy  Slicken  desz  slosz  und  der 
stád  hem  sein,  habeií  sy  wilkoer  dy  slussel  bey  in  zu  lassen 
aber  dy  den  burgem  zu  geben.  sunder  was  dy  eyd  imd 
glubnusz  beruert,  ausz  den  selben  erbeyden  und  glubden  sullen 
sis  ledig  lassen  und  sy  mit  eyd  verstricken,  als  auf  verpfent 
lewt  gehoert,  und  das  also:  ^wir  sweren und  globen  got  und 
allen  heiligen  und  den  wolgeboren  hem  Quirin  und  hem  Se- 
bastian, gebradem  van  Weiskirchen,  unsera  gnedigen  pfanthem 
und  iren  erben  treuw  imd  imterthenickeit  ze  leisten  nach  inhalt 
irer  verschreybung,  als  verpfenten  guten  lewten  zustet.  desz 
beten  wir  got  uns  zu  helfen  und  alle  heyligen."  des  selben 
ffleich  sullen  dy  burger  vam  Warmpad  auch  thun.  und  was 
dy  aussatzung  oder  freyheyt,    dy  in  genomen   sint,    belangt, 

')  Ueber  Wilhelm   von    Pernstein   (Oberhofmeister  und   Priísident  des 
KammergerichteB)  S.  Palacky  1.  c.  V.  1.    8.  399  flg. 


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—    37    — 

der  konigk  sein  gnad  geriicht,  den  selben  burgern  dise  begna- 
digung  zu  thun :  was  und  sy  beweisen  mugen,  dasz  sy  furmals 
genapt  haben,  dasz  in  sein  gnad  das  gerucht  wider  zu  geben. 
und  was  dy  selben  recht  und  widerwertickeit  betrift,  dy 
zwischen  den  selben  Slicken  und  burgem  vam  Elbogen  und 
Warmpad  gewesen  sint,  sulchs  sullen  sy  den  selben  burgem 
in  keinem  úbel  gedenken,  so  und  sy  umb  ire  freyheit  gerecht 
haben.  wo  aber  in  dasz  in  eincherley  ubel  gedacht  wurde, 
das  in  sein  gnad  dasselb  nicht  gering  gerucht  zu  wegen, 
simder  sich  zu  in  halten  als  zu  den  ungehorsamen.  gescheen 
in  konigiieher  maiestat  kamer  und  van  eygen  seiner  k.  mt. 
hem  Wladislai  gesclieft  ausz  den  registem  ffezogen  mit  seyner 
maiestat  insigel  befestigt  tausent  vierhunaert  und  in  dem  ii»7 
siben  und  newnzigstim  jaré  am  freytag  fiir  Magdaleně.  *) 

Es  haben  auch  dy  burger  zu  befestigung  der  stád  etliche 
blanken  unter  dem  slosz  neben  der  Eger  herab  gesatzt,  auch  . 
ein  felgattem  innewendigk  uber  dasz  inner  thoer  gemacht,  so 
esz  not  thun  wurde  den  nyder  zu  lassen.  das  ist  dem  hem 
Sebastian  wider  gewest,  wy  wol  dy  blanken  anfenglich  mit 
seiner  gnaden  willen  und  wissen  gemacht,  ist  im  zu  letzt 
wider  gewesen  und  dasz  wider  fiíchten,  als  hir  nach  volgt 
wen  sich  dy  burger  noch  manigfeltiger  wamung  besurgt  und, 
mit  grosser,  swerer  muhe  und  costung  dy  stád  bewacht.  dasz 
den  hem  wider  ist  gewest  und  sulcher  irer  wach  grosz  verdriesz 
getragen. 

Wy  wol  der  konigliche  recesz  auf  Kuttenperg  aus-  !<)• 
gangen  den  hem  zu  s weren  in  sich  helt,  dasz  den  bnante  hem  van 
den  vam  Elpogen  zu  thun  begert,  haben  sich  des  dy  vam 
Elpogen  gewidert  zu  thun  ausz  der  ursachen,  dy  weyl  sy  bey  iren 
freiheiten  zu  bleiben  und  alt  her  komen  rechtlichen  erkant,  und 
ire  eltem  furmals  und  sy  nymands  wen  der  k.  mt.  besworen 
haben  und  neben  dem  adel  bliben,  verhoffen  sy,  dy  k.  mt 
werd  sy  noch  da  bey  bleiben  lassen,  wenn  sy  wellen  sein 
gnaden  gemě  globen  nach  lawth  irer  verschreibung.  sulchs 
haben  dy  hem  nicht  annemen  wellen.  also  hat  sich  dy  šach 
rhalten^  viel  red,  nachrede,  gespot  und  entsetzung  eim  rath 


')  K.   Wladialaw  verweilto  von  11—22.  Juli  1497  in  Kuttenberg. 


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—     38    — 

durch  dy  hofischen,  wy  wol  dasz  vielleicht  an  wissen  und 
willen  gescheen  der  hem,  dennoch  ein  rat  mit  grosser  gedult 
erliden.  sy  haben  sich  auch  ein  rath  im  pesten  erkanth  und 
etliche  gemussigt,  hiu  ab  zu  der  k.  mt.  gein  Ofen  geschickt, 
nemlich  hern  Johannes  Nehinger,  prister,  Nickel  Knotner 
und  Caspar  Fitler^  ín  vcrhoffhung  an  sein  k.  g.  demutiglích 
gelangen  und  gebeten,  auf  dasz  sy  bey  irem  alt  herkomen 
bleiben  mugen.  dy  weyl  ire  eltem  und  sy  furmals  alleine 
der  k.  mt  gesworen  und  nicht  den  hem,  sein  k.  mt  gerucbe 
sy  noch  da  bey  gnediglíchen  bleiben  zu  lassen.  der  meynung 
nach  auf  sulch  supplikatzen  dy  k.  mt.  den  hern  am  rechten,  ') 
zu  Prag  gesessen,  geschriben  und  clerlich,  wes  sich  dy  hern 
und  dy  burgere  gein  ein  ander  halteU;  eroffent  sulchen  brief 
dy  bnante  geschickte  an  dy  hern  zu  Prag  bracht  haben  und 
gepresentiert  wy  und  welcher  form  sulch  koniglicher  brief 
in  sich  gehalten,  ist  hir  nicht  begriffen ;  den  der  her  hauptmann 
k.  mt,  her  Peter  van  Rosenpergk,  ^)  hat  den  burgem  ge- 
schriben, dar  inne  zuvermerken  k.  mt.  beťchel.  dy  selbe  schrift 
in  im  also  lautet: 

Den  ersamen  weysen  burgermeister  und  rathe  der 
stád  Elbogen,  meinen  liben  frunden. 

Peter  van  Rosenbergk,  haubman  des  konigreichs  zu 
Během  etc.  mein  dienst  ersam  weys  liben  frunde!  ir  thut 
mich  itzund  unter  andem  schriftlich  berichten  des  koniglichen 
rechtspruchs  halben,  fur  der  koniglichen  landtafel  alhy  ausz- 
gangen,  das  ewer  herschaft  nymantz  arges  gewarten  sol,  das 
ir  umb  ewr  freyheit  seyt  gestanden,  und  sullen  dymannund 
stet  bey  iren  freyheyten,  privilegien  und  altem  herkomen 
bleiben  lassen,  und  ab  ewr  herschaft  euch  in  eincherley  gegen 
mir  beclagen  wurden,  mich  bitend,  euch  zu  antwort  komen 
lassen  etc.:  suit  ir  wissen,  das  ich  desz  gemfitž  nicht  pin, 
ymands  an  glewblich  urkunde  was  ungeburlicher  clag  zu  ge- 
staten,    dar    durch   ymantz    unverantwort   verkurtzung    suit 

fescheen.  aber  her  Sebastian  Slick  hat  van  seinem  und  seiner 
ruder  wegen  mich  eins  koniglichen  spriíchs  und  reces  bericht 


')  Landrecht. 

*)  Bevor  K.  Wladislaw  aus  Kuttenberg  schied,  einannte  er  Peter  von 
Bosenberg  znm  Landeshaaptmann,  der  in  dieser  Eigenschaft  bis  zum  No- 
yember  1499  blieb. 


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—     39    — 

und  sich  dar  auf  beclagt^  wie  ir  euch  widert  dem  selben 
spnich  ein  benugen  zu  tnun,  dem  er  alzeit  willig  sey  nach 
desz  selben  spruchs  ínhalt  volg  zu  thun,  mich  an  stád  und 
van  wegen  k.  mt.  gebeten  mit  euch  zu  verschaffen,  dem  selben 
spruch  nach  zu  komen  und  im  mitsambt  seinen  brudem 
neben  der  pillíckeit  zu  bewaren  etc.  demnach  ich  an  euch 
begere,  als  pald  ir  van  ewr  herschaft  ewr  glubde,  der  erb- 
hmtung  halben  getan,  werdent  erlassen,  desz  sich  her  Se^ 
bastían  willig  erpewt  zu  erfugen,  das  ir  als  dann  an  verzugk 
wider  umb  gegen  ewr  herschaft  so  viel  thut  und  verfuget, 
als  der  koniglichen  maiestat  spruch  und  reces  in  seinen 
punkten  und  artickeln  ausz  weiset,  und  euch  der  massen  gegen 
ewr  herschaft  gehorsamlichen  verhaldet.  datum  Prag  am  freytag  U97 
noch  8.  Francisci  annorum  etc.  xc^ii^  ^°*'^' 

Noch  dem  und  sulcher  brief  an  ein  rath  komen  und  lob 
her  Sebastian  begert,  dasz  in  dy  vam  Elbogen  auf  sulch 
mandát  des  haubtmans  gluben  und  sweren  sullen^  des  sich 
ein  rath  und  gemein  gewidert  undgesagt:  „gnediger  her!  dy 
weyl  wir  durch  recht  zu  unsern  freyheiten  erkant  und  unsere 
freiheit  ausweist^  mit  keiner  newkeyt  beswert  zu  werden,  so 
haben  wir  far  nymandz  wen  der  k.  mt  gesworen  und  ewem 
gnaden  furfaren  alleine  globt;  den  wen  uns  ewr  gnad  der 
erbhultung  hat  ledig  gelassen,  so  wollen  wir  ewem  gnaden 
wider  gereden  und  globen  noch  laut  ewrer  verschreybung." 
das  der  her  nicht  hat  thun  wellen;  mit  zorné  und  mit 
bedroung  van  einer  pjemein  geschiden.  hir  umb  hat  ein  rath 
hem  Peter  van  Rosenpergk,  k.  rat.  haubtmann^  wider  ge* 
Bchriben  in  dieser  meynung: 

Dem  wolgeboren  hem  hem  Peter  van  Rosenpergk, 
oberster  haubtmann  des  konigkreychs  zu  Během, 
unserm  gnedigsten  hem. 

Wolgebomer  her  ewem  gnaden  unser  unvordrossen  willig 

dienst  zuftir.  gnediger  her !  als  uns  ewr  gnad  in  ewem  schriften 

erkennen  hat  geben,  auch  unsern  geschickten  frunden  zugesagt, 

das  uns  unsere  herschaft  der  erbhultung,  dy  wir  in  bezwungen 

haben  mussen  thun,   ledig   sagen    suUen,  mit  weiterm  inhalt 

laben  wir  zu  dank  angenomen.  dar  auf  wir  unsere  herschaft 

lebeten,  sulchen  ewem  gnaden  schriften  nach  uns   der   erb- 

oltung  ledig  lassen,  wollen  wir  in  dar  nach   wider  gereden 

^d  globen,  getreuw,  gehorsam  und  gwertig  zu  sein  als  unserm 


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—    40    — 

pfantheriiy  und  alle  jaer  zum  rechten  sweren,  wy  das  fur 
alther  gewest,  als  das  dy  k.  maiestat  und  dy  hern  gesprochen 
haben.  vermeynen  sy  nicht  anzunemen,  sunder  sy  wellen 
haben,  dasz  wir  in  sweren  sullen,  das  wir  iren  furfaren 
neben  den  erbern  mannen  doch  nye  getan,  auch  wider  unsere 
freyheyt,  privilegien,  auch  wider  ire  versehreybung  und  den 
loblichen  rechtspruch  ist,  zu  Prag  gescheen,  dar  umb  ewr 
gnad  demutig  betend,  uns  ein  gnedig  unterweysung  geben 
und  unser  g.  hem  do  hin  weysen,  uns  sulclier  bezwungner 
erbhultung  ledig  zu  laasen,  auch  sulche  glubde  und  pflichte, 
wy  fur  alter  gewest  und  iren  furfaren  neben  den  erbem 
mannen  gethan,  van  uns  gnediglichen  auftiemen,  uns  bev 
dem  k.  rechtspruch,  briven  und  privilegien,  dy  wir  gnuglich 
alzeit  erputig  gewest  zu  beweisen  und  nach  dor  auf  beruffen, 
gnediglich  bíeiben  lassen,  woUen  wir  mit  unsem  gehorsam 
verpflichten  dinsten  alzeit  gein  ewern  gnaden  und  der  lob- 
OoL*i8.  lichen  cron  demutig  verdienen,  datum  am  mitwoch  noch  Galii 
anno  etc.  im  Ixxxxvii**. 

Es  hat  her  Sebastian  auf  eins  ratz  und  gemein  fumemen 
nicht  gesetigt  sein  welle.  dar  umb  sulchs  wider  an  den  konig- 
lichen  hauptmann  gelangen  lassen,  in  massen  desz  haubmans 
schrift  eim  rath,  hir  nach  angezeigt,  getan  ausweist. 

Den   erbem   und   weísen  burgermeister  und   rate 
der  stád  Elbogen,  meinen  guten  frunden. 

Peter  van  Rosenbergk,  haubmann  desz  konigkreichs  zu 
Během  mein  dienst  ersam  weise  liben  frundt!  her  Sebastian 
Slick  hat  mir  itzt  aber  zugeschriben,  wy  cr  auf  mein  geschaft 
ist  willig  gewesen,  euch  der  erbhultung  ledig  zu  lassen,  so  ir 
hinwider  im  geloben  wellet  inhalt  des  koniglichen  ausspmchs 
und  reces,  am  jungsten  bescheen.  des  er  aber  van  euch 
nicht  hat  abnemen  mugen,  das  ir  euch  dar  inne  gegen  im 
der  massen  verhalten  wellet.  dar  umb  an  stád  der  koniglichen 
maiestat,  meins  gnedigsten  hern,  beger  ich  an  euch :  so  euch 
der  berurte  her  Sebastian  van  sein  und  seiner  bruder  wegen 
sulcher  erbhultimg  ledig  saget,  als  ich  im  itzt  zugeschriben, 
sulchs  auf  Martini  schirsten  zu  thun,  das  in  massen  der 
koniglich  spruch  und  reces  inhalt,  der  euch  dann  mitkonig- 
lichém  insigel  versigelt  durch  den  bmelten  hem  Sebastian 
fargehalten  wirdt,  wider  umb  im  und  sein  brudem  gelobt, 
hultung  thut  und  euch  gegen  im  als  ewr  herschaft  gehor- 
samlich  verhaldet,  in  massen  ich  euch  furmals  van  Brage 
verstentlich  zugeschriben  und  mit  euch  vcrschaft  hábe,  geben 


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—    41     — 

m  Croraenawe  am  suntag  noch  sant  Simonis  und  Jude  tage  oif^^w. 
anno  domini  etc.  im  Ixxxxvii". 

Auf  sulche    getane    schrift   ist    rath    und    gemein    auf 

1497 

bestympten  tag  Martini  auf  das  rath  hawsz  zusamen  gefodert*  nov.  ii. 
als  dann  ist  her  Sebastian  und  her  Quirin,  Nickel  vam  Saher 
und  ander  meher  neben  den  hern  gestanden.  es  ist  auch  der 
edel  her  Felix  Vitztum  auf  Newe  Schonburgk  durch  dy  k. 
mt.  hauptmann  dar  zu  verordent  und  auch  aldo  erschinnen, 
van  beden  teylen  gebrechen  zu  verhoren.  als  dann  hat  ein 
erber  raili  in  alle  der  stád  freyheyt  und  privilegien  hořen 
lassen ;  dy  selben  clerlich  ausweysen,  das  dy  vam  Elbogen 
mit  keiner  newkeyt  sullen  beswert  werden,  und  sy  bey  irer 
alten  gewonheyt  bleiben  zu  lassen.  sy  sint  auch  durch  recht 
erkant  da  bey  zu  bleiben,  und  dy  weyl  ire  forfaren  den 
Slicken,  noch  keiner  herschaft,  sunder  der  koniglichen  maiestet 
gesworen,  irem  naturlichem  erbhem,  und  den  hern  furmals 
alleme  gelobt,  verhoffen,  ire  gnaden  werd  sy  auch  da  bey 
bleiben  lassen.  und  so  ire  gnad  sy  der  erbhultung  ledig  žele,  so 
woUen  sy  in  wider  geretenund  globen  noch  lawth  irer  verschrey- 
btmg.  haben  dy  hern  nicht  thuen  wellen,  sunder  ein  harten, 
sweren  eyd  furgehalten ;  wolle  rath  und  gemeine  in  den  sweren, 
w)  woUen  sies  der  erbhultung  ledig  lassen.  hat  eine  gemeine 
nicht  wolle  thun,  sunder  wy  fíir  alt  her  komen  in  gereden 
und  globen  woUen.  haben  dy  hern  abgeslagen  *)  [und  zu  hern 
Felix  gesagt:  „her,  dy  weyl  ir  van  dem  koniglichen  hauptman 
alher  geschickt  und  merken  mugt,  das  kein  fehel  an  uns 
ist,  80  wollen  wir  dy  vam  Elpogen  der  erbhultung  ledig 
sagen.  noch  lauth  des  recesz  werden  sy  uns  wider  umb  sweren. 
noch  inhalt  des  selben  wert  ir  auch  wol  sehen  und  hořen." 
und  also  an  den  k.  hauptman  gelangen  lassen,  und  haben 
also  her  Sebastian  fiir  sich  und  seine  brudere  dy  vam  El- 
bogen der  getanen  erbhultung  mit  hant  und  mimde  ledig 
elassen  und  gesagt  und  dar  auf  van  den  vam  Elbogen  begert, 


')  Folgrnde  Worte  sind  aasgestrichen :  „und  mit  zome  vom  rathause 
tngen."    Von  [ — ]  von  lib  hereingezogen. 


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-    42    — 

ín  wider  umb  zu  sweren.  haben  dy  vam  Elpogen  also  nicht 
thun  woUen,  sundem  den  hem  zu  thun  zugesagt  wye  for,  und 
das  dem  k.  faaubtmaiiy  wy  sích  dy  šach  aufdentagbegeben, 
in  diesim  lauth  zugeschriben : 

Dem  wolgeboren  hern  Peter  van  Rosenbergk, 
oberster  haubtman  des  konigkreychs  zu  Během 
etc.y  unserm  gnedigen  hern. 

Wolgebomer  her,  ewem  gnaden,  unser  unverdrossen 
williff  dynst  alzeit  zuňir.  gnediger  her!  noch  dem  uns  ewrer 
gnad  hat  geschriben  und  ein  ta^satzung  zwischen  unsem 
ffnedigen  hem  und  uns  auf  itzt  Martini  getan^  dar  zu  sich 
der  edel  her,  her  Felix  Vitzthum  durch  befehel  ewem 
gnaden  auch  verfugt,  der  sich  zwischen  peyder  parth  soviel 
befleíssigt  und  zu  verhore  genomen,  das  unser  gnediger  her, 
her  Sebastian  uns  der  erbhultung  fur  sich  und  sein  brudere 
ledig  gesagt,  doch  das  wir  im  wider  umb  sweren  suUen  noch 
inhalt  des  recesz.  wir  haben  auch  sein  gnaden,  ehe  und  er 
uns  ledig  gelassen,  eroffent,  wy  wir  im  und  sein  brudem 
globen  und  gereden  wollen  getreuw,  gehorsam  und  gewertig 
zusein  als  unserm  pfanthem  noch  lawth  irer  verschrevbung, 
und  ab  imand  in  widerrecht  eincherley  thun  woU,  neben  in 
leib  und  leben  als  from  lewth  dar  setzen  und  alle  jaer  in 
zum  rechten  sweren,  wy  fur  alther  und  iren  forfodem  getan 
haben.  hat  aber  sein  gnad  nicht  wollen  annemen,  sunder 
alweg  noch  lawt  desz  recesz  zu  sweren  furgenomen.  dar  aut 
wir  gesagt:  „her!  uns  und  der  erbem  ritterschaft  undsteten 
Elpogner  kreysz  ist  ein  rechtspruch  gescheen  und  in  dy 
lobliche  landtafel  eingeschriben.  wir  sint  auch  gefreyet  van 
keysem  und  konigen  aller  loblicher  gedechtnusz,  mit  keyner 
newckeyt  beswert  zu  werden,  dy  wir  auch  eins  teyls  hem 
Felix  haben  hořen  lassen.  zympt  ims  nicht  da  wyder  zu  thun, 
noch  dy  ritterschaft  und  stete  Elpogner  kreysz  weyter  ein- 
zufuren,  das  wir  tetten,  so  wir  ewem  gnaden  noch  lawt  des 
reces  swuren.  den  ewer  gnad  neme  dy  glubde  egemelt  van 
uns  auf,  so  wollen  wir  umb  dasz  sweren,  das  wir  meher 
thun  sullen,  den  wir  fiir  alter  getan  haben,  mít  ewem  gnaden 
far  dy  wolgeboren  hem  des  rechtens  der  loblichen  lancltaffel 
zu  Prag  farkomen  und  noch  verhorung  desz  rechtspruchs  in 
dy  landtaffel  eingeschriben  und  unser  freiheyt,  dy  wir  alweg 
erputig  gewest  sint  zu  hořen,  auch  ewrer  gnaden  gerechtigkeyt 
far  legen  lassen.  wes  uns  dy  hem  als  dan  durch  recht  er- 
kennen,  euch  meher  thun  sullen,  sein  wir  willig."  das  sy 
aber  nicht  haben  wollen  an  nemen.  wir  haben  in  auch  zu- 
gesagt, dy  weyl  sy  unsere  glubde  ye  nicht  wollen  annemen, 


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r^^ 


—    43    — 

wollen  wir  uns  dennoch  iren  gnaden  an  stád  der  k.  mt.  als 
from  lewth  halten  in  bejstendig  zu  sein,  verhoffen,  ir  gnad 
werd  der  gleichen  gein  uns  auch  also  thun,  das  sy  uns  auch 
zugesagt  haben.  wir  haben  auch  fur  dor  verlisung  der  konig- 
licnea  stád  neben  der  rítterschaft  nymands  anders^  den  der 
L  mt  als  unserm  naturlichem  erbhem,  eyd  gesworen.  dy 
wejl  unser  herschaft  uns  nti  desz  erbeyds.  ledig  hat  gelassen, 
gint  wir  wiligl  und  erputig,  wider  umb  seiner  k.  mt.  als 
nnserm  naturlichem  erbnem  zu  sweren  oder  ewem  gnaden 
a&  stád  seiner  koniglichen  maiestet^  unsers  aUergnedigsten 
hem;  dasz  wir  ewem  gnaden  mit  muntlicher  potschaft  fleis- 
siglichen  entdeckt  wolten  haben.  aber  sich  hat  ein  edelman, 
der  sich  Rybischt  nennet,  ausgeschossen^  ^)  als  landmaszweisz 
gehoert  wirt,  und  der  ganzen  cron  viend  worden ;  auch  etliche 
maonen  in  unserm  kreysz  getan.  der  ursachen  unser  keiner 
fbr  am  thor  sicher  reyten  thaer.  doch  noch  verhoffen  an  ewr 
gnaden  nútsampt  erzeigung  unser  freyheit^  dar  auf  wir  uns 
alzeit  beruflt  haben^  und  rechtspruch  zu  erewgen  ewer  gnad 
demutig  betend;  unsere  entdeckte  geschichte  mit  unser  herschaft 
in  gnaden  versteen  und  unsere  hem  do  hin  weisen,  bey  ii* 
sulchen  glubden  und  pflichten  und  erpitung  bleyben  ze  lassen 
und  van  uns  gnedig  auf  nemen,  als  uns  ungezweifelt  her 
FeKx  Vitzthum  ewem  gnaden  den  abschied  zwischen  unsem 
hem  und  uns  auch  etlicher  massenicht  wirt  verhalten.  ewer 
gnad  woUe  unser  schreiben  und  unsere  grosse  beswerde^  so 
wir  der  cron  zugut  gelieden  und  noch  leiden  mussen,  in 
enaden  erkennen  und  uns  uber  dy  biUickeit  nicht  dringen 
lassen.  wen  wir  uns  ye  neben  der  loblichen  cron  als  Érom 
leuth  gehalten  und  noch  gemě  thun  wollen,  als  wir  uns  ver- 
Behen,  ewer  gnad  uns  da  bey  gnedigen  schutz  geben  und 
gnedigUchen  da  bey  behalten,  wollen  wir  mit  unsem  armen 
verpflichten  dinsten  gein  ewem  gnad  willig  und  gemě  ver- 
dienen.  datum  am  suntac:  noch  Martini  anno  etc.  imlxxxxvii.    i*^ 

^  Not.  It 

Dar  nach  nicht  lang  ist  der  konigliche  hauptmann  mit  sampt 
etlichen  hem  der  cron  gein  Pilssen  komen;  hat  rath  und 
gemeine  zu  seinen  pniaden  verordent  und  gemussigt  mit  gnug- 
licher  gewalt,  Johamiem  Tuchmacher  und  Caspar  Fitler,  stad- 
scfareiber,  eins  ratz  und  gemein  anligen,  angst  und  nodt  allent- 
halben  muntlichen  zu  unterrichten.  also  synt  sy  zu  seinen 
!  aden  komen  und  wy  gemelt  den  abschied  zwischen  den 
;m  und  einer  gemein,   auch  dy  ferlickeyt  der  stád,  so  sy 

')  „ausgeschloBBen*'? 


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—    44    — 

tragen  mit  wachen  und  thor  huten,  auch  dy  manígfeltige  an- 
fechtnng,  morderey  und  pflackerey  umb  dy  stád,  oben  und 
unten  im  lande  teglichen  gescheen,  gnuglichen  unterrichtung 
gethan.  dar  auf  hat  her  Peter  van  Rosenbergk  in  gesagt  — 
bey  sein  gnad  gewest  der  geystliche  her  van  Strackenítz  — :  ') 
„líben  frundt!  wur  umb  seyt  ir  so  ungehorsam  und  wider- 
setzt  euch  des  koníglichen  recesz,  auf  Kottenpergk  ausgangen. 
do  hoert  und  seht^  dasz  mír  dy  k.  mt.  hat  gesehriben  und 
emstlichen  befolen,  das  ir  dem  recesz  fulg  thun  suit,"  und 
sulchen  brief  gelesen,  „und  wil  an  stád  koniglicher  maiestet, 
das  ir  dem  also  nachkumpt"  dar  auf  haben  dy  zwene  gnant 
sein  gnaden  geantwort:  „gnediger  her!  sulten  wir  denn  hem 
Slicken  sweren,  haben  unsere  eltem  ny  gethan,  imd  ist  ein 
abbroch  unser  freyheyt,  dy  clerlichen  ausweysen,  mit  keiner 
newckeyt  beswert  zu  werden ;  den  wir  sint  durch  recht  erkant, 
bey  unsem  freyheyten  zu  bleyben.  verhoffen,  ewer  gnad  werd 
uns  gnediglichen  desz  schutz  geben ;  wenn  wir  woUen  den  hem 
Slicken  gereden  und  geloben  und  zufor  unserm  allergnedigsten 
hem  dem  konigk,  unserm  naturlichem  erbhem,  sweren,  wy 
fur  alt  her  ist  komen,  ewr  gnad  demutig  betend,  uns  gnedig- 
lichen da  bey  bleiben  lassen."  mit  sulchen  und  viel  andem 
reden  dor  auf  hat  sein  gnad  gesagt:  „liben  frundt!  das  ir 
thim  suit,  ist  nicht  wider  ewre  freyheyt;  wen  dy  k.  mt.  wil 
das  also  zu  thun  gehabt  haben  noch  lawt  seíner  k.  g.  befehel. 
dar  umb  so  gepieth  und  schaf  mit  euch  an  stád  k.  mt.,  dasz 
ir  auf  zukunftig  sent  Niklosz  tag  den  hem  Slicken  gelobt 
und  sweert  und  inhalt  des  recesz  fulg  thuet.  so  wil  ich  den 
Slicken  schreiben,  das  sy  euch  der  erbhultung  als  dan  fur 
ledig  sagen  sullen.  und  wy  der  recesz  in  sich  helt,  also  thu^t 
nicht  meher,  noch  weniger.  so  wil  ich  hem  Felix  Vitzthum 
auch  schreyben,  sich  do  hin  fugen.  wen  dy  k.  mt.  wil  haben, 
das   ir  den  Slicken   sweren  suit,    sal  ewem  freyheyten   kein 

')  Ala  Grandprior  (der  Johanniter)  von  Strakonítz  fungirte  von  1468 — 
1611  Johannes  von  Schwamberg;  als  Prioren  von  Strakonítz  werden  um 
diese  Zeit  angefíihrt  Gregor  von  Fridek  (1480)  u.  Johannes  von  Gabel 
(1603)  (Frind  Kirchengeschichte  Bohm.  IV.  B.  S.  204,  209.) 


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—    46    — 

schaden  brengen.  wurden  aber  dy  Slicken  auch  wider  ewre 
freyheyt  eincherley  unpillickeyt  beweisen,  brengt  das  an  mich, 
ich  wil  euch  an  stád  k.  mt.  schutz  uAd  schirm  geben  als  ein 
fromer  her.  so  ir  aber  dasz  nicht  thun  wert,  so  ist  mein  emst- 
lich  befehel,  das  ir  auf  zukunftige  katemer  zu  Prag  stehen 
wert  fíir  mir  imd  den  andem  hem  als  dy  ungehorsame." 
also  haben  dy  bnannten  auf  das  mal  nichtz  weyter  mugen 
eriangen  und  da  mit  an  heym  geryten. 

Snlcfas  des  haubtmans  fiímemen  und  koniglichen  befehel 
habén  bnante  Johannes  Tuchmacher  und  Caspar  Fitler  wider 
an  ein  rath  bracht  und  einer  gemein  furgehalten.  und  dy 
weyl  das  koniglicher  maiestet  emstlich  befehel  ist,  dem  recesz 
fulg  zu  thun  und  den  Slicken  sweren  noch  inhalt  des  recesz, 
áuch  den  freiheiten  kein  schaden  zu  brengen,  ist  rath  und 
gemein  auf  tag  sancti  Nicolai  alle  gesamelt.  als  dan  ist  her  i^ 
PeUx  Vitzthum  erschinnen ;  auch  her  Sebastian  und  her  Quirin 
Nickel  vam  Saher  neben  in  sampt  viel  lewthen  dar  zu  gefodert 
and  gebeten.  als  dan  hat  rat  und  gemein  sein  gnaden  zu- 
gesagt:  dy  weyl  sy  nu  wissen,  das  sulchs  k.  mt.  befehel 
sey  und  in  an  iren  freiheiten  kein  abproch  geschee,  sint  sy 
gewilt  dem  selben  fulg  zu  thun.  und  auf  den  nehsten  freitag  i>»c-8. 
noch  Nicolai  aber  ein  gantze  gemein  gesamelt  haben  gelobt 
und  gesworen  in  diesem  lawt:  „wir  sweren  und  globen  got 
dem  hem  und  allen  heyligen  und  den  wolgeboren  hem  hem 
Quirin  und  hérn  Sebastiane,'  gebruder  van  der  Weiskyrch, 
unsem  gnedigen  pfanthem,  als  ire  verpfante  lewte  und  iren 
erben  getrewheit  und  unterthenickeit  zu  halten  noch  irer  ver- 
schreibung,  als  fromen  pfantiewten  zugebuert,  als  uns  got 
helfund  alle  heyligen."  dar  auf  haben  dy  gnanten  hem  gesagt, 
dy  vam  Elpogen  bey  iren  briven  und  privilegien,  stadgerech- 
tickeit  und  allem  alt  her  komen  und  koniglichem  rechtspruch 
bleiben  lassen  als  from  hem.  da  bey  sint  gewest  zwene  desz 
atz  van  Petzaw,  zwene  van  Slackenwald  und  etiíche  van 
Schlackenwerd,  auch  desz  ratz,  dar  zu  van  eim  rat  zum  El- 
jogen  gebeten,  etliche  van  der  Lichtenstad,   van   Valkenaw, 


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—    46    - 

Oossengrun  uud  Schonfelt   auch  etlíche  vam  adel,   Sndres 
Gk)merawer,N(?)Ha8elawer,  Jorg  Steinwacli  der  dingezugehoert 

Also  nu  dy  vam  Elpogen  gelobt  und  gesworeii;  in  zu- 
versicht,  rue  zu  haben.  nicht  lang  dar  nach  hat  her  Sebastian 
dj  vam  Elpogen  und  ein  rat  fiirgefiEist  und  durch  Nickel 
vam  Saher  reden  und  sagen  lassen :  noch  dem  sy  ein  gattem 
uber  das  thoer  haben  machen  lassen  und  blanken  hinter 
dem  slos  an  der  Eger^  ist  sein  beger,  dy  selben  wider  ab- 
zuprechen,  wen  er  gattem  und  blanken  da  nicht  haben  wil. 
80  ein  rat  das  thue^  sehe  er  gemě,  so  aber  dasz  nicht  ge- 
schegCy  must  er  sich  des  beclagen.  dar  auf  hat  im  ein  rath 
ein  bedacht  genomen  und  dar  umb  ein  ganze  gemein  beschickt 
und  uber  etiiche  tage  im  djse  antwort  getan  und  gesagt: 
j,gnedigerher!  wir  haben  ein  gattem  uber  das  thoer  gehangen 
der  stád  zu  nutz  und  ewem  gnaden  nicht  zu  schaden.  wir 
haben  das  fur  alt  her  bracht^  dy  stád  auf  unser  erkentnusz 
zu  pessem.  merken,  das  der  gattem  der  stád  nutz  prengt, 
auch  e.  g.  kein  schaden;  sint  nicht  in  meynung  den  abzu- 
brechen.  auch  haben  wir  dy  blanken  hinter  dem  slos  mit 
ewerm  wissen  und  willen  gesatzt^  stehen  auch  auf  unserm 
stadgute,  und  sint  fur  auch  da  blanken  und  ein  zawn  ge- 
standen;  vermeinen  dy  nicht  abzubrechen  und  beteUi  ewer 
gnad  wolle  sulch  fumeme  gein  uns  nicht  thun.  wen  wir  haben 
des  ein  koniglich  befehel,  dy  stád  zu  bewaren  und  in  hut  za 
haben.^  darauf  hat  der  her  ges^:  y,ich  gestehe  dem  konige 
nichtz.  ich  pin  ewer  konige  und  dy  stád  ist  mein^  und  ir 
seyt  mein  und  must  thun,  was  ich  euch  heysse."  dar  auf 
ein  rath:  „her!  wir  sint  euch  versatzt;  alles,  das  vrir  euch 
pflichtig  sint  zu  thun,  thun  wir  gemě."  dar  auf  hat  der  her 
gesagt:  „ich  wil,  dasz  ir  den  gattem  und  blanken  abprecht 
und  thuet,  was  ich  euch  heisse.  dy  weil  ir  das  nicht  thuet, 
so  will  ich  ewer  gnediger  her 'nicht  sein."  dar  auf  ein  rath 
geantwort:  „gnediger  her!  wir  sint  ewem  gnaden  verpfant, 
haben  ewem  gnaden  gelobt  und  gesworen  noch  lauth  ewer 
yerschreibímg.    alles,   das   wir  ewem  gnaden  pflichtig   sein 


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—    47    — 

zu  thun,  woUen  wir  gemě  thun ;  beten,  ewer  gnad  wolle  uns 
bey  unsem  freiheyt,  privilegien  bleiben  lassen  und  unser 
gnediger  her  sein.''  dar  auf  hat  er  geantwort:  „áy  weil  ir 
nicht  ťhuet^  was  ích  euch  heysse,  kan  ich  ewer  gnediger  her 
nícht  sein.^  und  also  vam  rathause  gangen  und  an  den  ko- 
niglichen  haubtmann  hinter  eim  rath  anbracht  dar  auf  der 
hauptmann  den  vam  Elbogen  geschriben  in  disem  lauth: 

Den  ersamen  weysen  burgermeister  und  rath  der 
stád  Elbogen,  meinen  guten  firunden. 

Peter  van  Rosenbergk,  haubman  desz  konigkreychs  zu 
Během  etc.>  mein  dinst  ersamen  weisen  guten  frunde!  der 
wolgeboren  her,  her  Sebastian  Slick  van  Weiszkirchen  zimi 
Elbogen  hat  mir  clagende  forbracht,  wy  ir  einen  gattem  fur 
das  stád  thoer  bey  euch  gemacht  habt,  damit  er  und  dy 
seinen  der  slussel  zu  dem  thoer  frei  nicht  prauchen  mugen, 
auch  blanken  umb  dasz  slos  gemacht,  dy  nicht  fuglich  sein. 
und  als  ir  euch  wider  in  und  sein  bruder  etziich  zeit  in  un- 
willen  gesetzt  und  beswerung  auf  dy  lewte  gelegt,  das  etz- 
Hchen  nit  leidlich,  sunder  neben  irer  hem  willen  verhalten 
und  van  ewrer  gemeinschaft  gewichen  etc.  so  aber  k.  mt 
geschefte  in  sich  halten,  das  ewr  herschaft  dy  slussel  ewers 
stád  ťhors  innen  haben  und  gebrauchen  sullen,  und  ir  in  mit 
unterthenickeyt  gehorsam  ze  sein:  dem  nach  beger  ich  an 
euch  entlich,  dasz  ir  den  selben  gattem  und  dy  blanken  an 
verzug  hin  und  weg  thuet;  und  noch  dem  dy  gehabt  zwytracht 
ir  entschaft  erlangt  und  zu  fiidlichem  wesen  komen,  wellent 
dy  selben,  so  ausz  und  van  ewr  gemeinschaft  sich  etzliche 
zeit  gehalten,  wider  ein  komen  und  ir  narung  als  dy  andem 
ewr  mitburger  fridlich  und  gerulich  suchen  und  haben  lassen 
und  in  guter  eynickeyt  hinfiiran  mit  einander  gegen  ewrer 
herschaft  ewrer  pflicht  nach,  wy  sich  gepuert,  verhaldet,  auf 
das  ich  hinftiran  sulchs  beclagens  van  euch  uberhaben  bleib. 
datum  Prag  am  sunabent  ftir  Thome  apostoli  annorum  etc.  1497 
xcvii«.  "^•^•*«- 

Auf  sulche  gethane  schrift  hem  Peters  van  Rosenbergk 
hat  ein  rath  vam  Elpogen  sein  g.  wider  schriftlichen  geantwort 
in  nach  volgender  weyse: 

Wolgebomer  her,  ewem  gnaden  unser  unvordrossen  dynst 
alzeit  zu&r.  gnediger  her  I  ewer  ^ad  hat  uns  geschriben,  wie 
sich  der  wolgebome  her,  her  Sebastian  Slick,  unser  gnediger 
her,  fur  ewem  gnaden  beclagt  hábe,  das  wir  ein  gattem  fiir 


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—    48    — 

das  stád  thoer  gemacht  haben,  sy  der  slussel  zum  thoer 
nicht  frev  gebrauchen  mugen,  auch  blanken,  dy  nicht  fííglich 
seiii;  umo  das  slos  gemacht  uncí  unsere  ungehorsame  mítbiirger 
einzenemen  mit  verrerm  inhalt  ewer  gnad  schrift;  der  'wir 
e.  g.  ein  copey  hirmit  schicken  etc.  gnediger  her!  derdurch- 
leuchtígiste^grosmechtigste,  unser  allergnedigsterher  der  konigk 
uns  schríftlicheii  geboten  und  emstlichen  verschaft,  seiner  k. 
mt  erbstad  Elpogen  in  fleissiger  hutě  und  bewarung  zu  haben, 
dy  getrewlich  versorgen,  der  massen  ewer  gnad,  auch  dy 
haubtleuth  der  loblichen  cron  weylend  getan,  haben  wir  als 
gehorsam  seiner  t  mt.  und  nicht  unpillich,  so  viel  wir  vermugt 
und  noch  gemě  thun,  ein  gater  fur  das  stadthoer  der  stád 
und  slos  zu  gut  gemacht  und  alleine  zu  not  sachen,  ab  sich 
begebe,  dy  stád  uberlaufen  wurd,  frey  gehengt  und  der 
herschaft,  auch  den  slusseln  zum  thoer  gantz  ungehindert, 
dasz  sich  am  tage  in  der  warheyt  also  beweist  und  anders 
nicht  wirt  erfimden,  der  massen  etliche  blanken  unten  am 
wasser  gesatzt  auf  unser  stadgut,  da  fur  langen  jařen  auch 
blanken  gestanden,  und  durch  befehel  hem  Jeronimus  selliger, 
irs  yaterS;  ausz  swerer  muh  und  cost  ein  zawn  machen  haben 
mussen,  imd  als  der  abgangen,  im  pesten  erkant  mit  willen 
unser  herschaft  dem  k.  erb  und  allenthalben  unsem  hem 
***  an  schaden  wider  blanken  do  hin  gesatzt  und  verfertigt, 
meher  loblich  den  streflich  erfunden  sal  werden.  nu  wir  aber 
durch  befehel  unbesichtigt,  auch  unvorantwort  ewem  gnaden 
sulche  verfestun^  abthun  sullen,  dasz  wir  durch  befehel  k.  mt., 
auch  der  haubtleuth  zur  zeit  gemacht  und  als  gehorsam 
allenthalben  zu  nutz  verpracht,  uns  und  der  k.  st^d  zu  schaden 
durch  e.  g.  befehel  gemussigt  werden,  als  wir  nicht  hofien, 
sunder  ewr  gnad  andere  unterrichtung  auňieme  und  uns 
sulchen  cleinen  glauben  nicht  zumesse,  wer  uns  sAver;  den 
wir  uns  imser  hem  als  from  verpfante  lewte  getreulich  halten 
woUen,  auch  unsers  allergnedigsten  hem,  des  kunigs,  unsers 
naturlichen  erbhem  gebot  und  befehel  in  demutigem  gehorsam 
verfuren,  auch  unsere  ungehorsame  mitburgere  in  unser  bur- 
gerschafP  noch  laut  unser  freiheit,  dar  zu  wir  zu  Prag  fur  der 
lanttafel  durch  recht  erkant  und  e.  g.  uns  zugesagt  dar  uber 
hanthaben  und  schutzen  prauchen  lassen.  den  wir  durch  uns 
selbst  wider  unser  herschaft  in  unwillen  ny  gesatzt  haben, 
sunder  wir  durch  dy  k.  mt  und  dy  hern  desz  rechtens  gefodert 
und  geladen  und  durch  geheisz  imsers  hem  als  gehorsam  ge- 
standen;  auch  beswerung  den  geboten  k.  mt,  das  dy  stád 
van  der  cron  nicht  entwant  werd,  auf  uns  gelegt  und  nichtz 
wider  unser  herschaft  in  der  warheit  zu  ernnden  hirmit  ge- 
handelt  haben,  ewer  gnad  fleissiglichen  betend,  sulchen  berurten 
clagen  grund  erkennen  und  ein  libhaber  gotlicher  gerechtic- 


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—    49    — 

keyt  imd  stadhalter  k,  mt.  uns  unverhoert,  als  uns  e.  g. 
geschriben  und  zugesagt,  bey  unser  freyheyt  und  rechtsprucn 
behalten  und  sulclien  k.  mt.  befehel  zu  ruck  nícfat  endem, 
Bimder  dy  stád  in  fursichtiger  behutung  an  schaden  der  . 
berschaft  bewaren  lassen,  schutz  und  schirm  da  bey  geben. 
das  wollen  wir  gein  sein  k.  g.  van  euch  grosz  dank  sagen 
und  gein  ewem  gnaden  willig  und  gemě  verdienen.  datum 
am  mantag  noch  Erhardi  anno  domini  etc.  im  achtundnewn-  jiiíf  15. 
zigstim  jařen. 

Wy  wol  ein  rath  sulche  schríft  dem  koniglichen  haubtmann 
getan,  sich  versehen,  gnugliche  unterrichtung  entpfangen  suit 
haben,  dennoch  als  dy  unrath  im  pesten  unterkomen  sich 
mnntlicben  zu  verantworten  und  der  ding  sein  gnad  unter- 
richtung zu  thun  Waccalarium,  Sichelsmidt,  Niclosen  Beinl, 
Johannem  Tuchmacher  und  Caspar  Fitler,  stadschreiber,  ge- 
sworen  des  ratz,  do  liin  vermugt  und  verfertigt  auf  fireytag 
noch  invocavit,  dar  nach  zu  Prag  fur  sein  gnaden  gestanden.  ***''  ®' 
als  dann  sein  gnad,  wie  oben  geschriben  steht,  des  gattem, 
blaoken,  auch  der  ungehorsamen  mitburger  halben  gnugliche 
unterrichtung  getan  und  sein  gnad  demutiglich  gebeten,  sulchen 
gattem  und  blanken,  der  stád  zugute  gemacht,  also  bleiben 
zu  lassen,  wen  es  unser  herschaft  an  den  slusseln  auf  und 
zuzesperren,  als  sy  sich  beclagt,  kein  hindrung  brengt.  so 
aber  sein  gnad  vermeinte,  anders  were,  sein  gnad  geruche 
auf  eins  ratz  costung  glaubwirdige  lewt  do  hin  verorden  und 
hesichtigen  lassen.  so  es  in  hindrung  brenge,  den  gemě 
abthun,  vcrhoíFen,  sulchs  unbesichtigt  abzuthun  nicht  ver- 
schaíFen  werde.  mit  sulchen  und  viel  andem  reden  gnuglich 
anbracht.  dar  auf  der  haubtmann  geantwort:  ^liben  finmde! 
ewer  her,  her  Sebastian,  ist  itzund  auch  da.  ich  setz  euch 
tag  und  stund  auf  dinstag  zukunftig  far  mir  und  andem  hem  ***""'• 
in  der  kamem  ze  stehen;  wirt  clag  und  antwort  gein  ein 
ander  verhoert  werden  und  euch  der  dinge  entscheiden." 
^\T  auf  haben  dy  geschickten  gesagt:  „gnediger  her!  wir 
lUt  nicht  dar  umb  hy  mit  unsem  hem  zu  rechten ;  wen  wir 
umals  durch  recht  entslicht  bey  unsem  freyheiten  zu  bleiben, 
ach  durch  den  koniglichen  recesz,  wes  sich  ein  itziich  teyl 

4 


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—    50    — 

Ualten.  beten  cwer  gnad  uns  reclitens  zuentladen.'*  hat  sein  gnad 
gesagt:  „liben  frundl  als  dann  wert  ir  entscheiden  werden; 
dar  umb  wil  ich,  das  ir  auf  tag  und  stunde  stet,  wil  ich 
ewem  hem  auch  zu  thun  verkimden."  wy  wol  das  den  ge- 
Bchickten  swer  gewesen,  doch  nicht  haben  thoren  [sic]  abslahen 
imd  auf  tag  und  stund  fur  dy  hem  komen.  als  dan  hat  Sarer 
van  wegen  hem  Sebastian  viel  und  lange  clag  getan,  van 
orst  des  gattem,  zum  andern  der  blanken  halben ;  zum  dritten 
«ich  beclagt :  noch  dem  und  Elpogen  ein  konigliche  stád  sey, 
und  in  allen  koniglichen  steten  der  loblichen  cron  ein  camerer 
alle  jaer  ein  newen  rat  setzt  und  noch  seinem  willen  verordent, 
verhoft  her  Sebastian,  dy  weyl  er  der  stád  ein  her  sey  und 
i^^  sein  gelt  dar  auf  hábe,  sey  pillich  und  recht,  das  er  und 
nicht  dy  burgere  alle  jaer  ein  newen  rat  noch  irem  erkent- 
nusz  setz  und  verkere.  auch  noch  dem  her  Sebastian  und 
Bein  brudere  der  stád  hem  sein  und  das  gleyt  auf  der  ko- 
niglichen strasse  halte,  verhoft,  im  werd  durch  recht  erkant, 
dasz  im  dy  burger  vam  Elpogen,  wen  und  er  sy  fodert,  auf 
der  strassen  zu  seiner  notdorft  geleyten  helfen  und  sich  da 
wider  nicht  setzen  werden.  sulche  clage  van  wegen  hem  Se- 
bastian Sarer  bemisch  getan.  wy  wol  dy  geschickten  ir 
keiner  der  bemischen  sprach  nicht  verstanden,  ^)  doch  also  viel 
unterrichtung  gehabt  gehapt  [?],  also  clagend  gelawth.  sy  haben 
auch  dy  hern  demiitiglich  gebeten,  dy  weyl  sy  an  der  grenitz 
am  orth  der  cron  gelegen  und  bemischer  zung  mangeln,  ire 
gnad  geruch  sy  ire  notdorft  in  der  dewtzschin  sprach  reden 
lasse.  ab  das  dy  hem  wol  hetten  mugen  thun,  hat  doch 
Sarer  nicht  wollen  nach  geben.  dem  nach  als  dy  geschickten 
Ycmomen,  dasz  Sarer  meher  in  seiner  clag,  wen  furmals  ge- 
Bcheen,  furet,  nemlich  ein  rat  zu  setzen  und  zu  geleyten,  haben 
sy  sich  80  viel  beworben  und  mit  rath  guter  lewth  undsun- 
derlichen  desz  edeln  Mathis  Hisserle  und  einen,  Snabel  gnant, 
ausbracht  ire  notdorft  zu  reden.  und  dy  weyl  sy  suleher  clage 


*)  Bereits  in  Kuttenbcrg  hAben  die  Elbogner  die  Unbilligkcit  der  aus- 
fichliesslich  tschecbischen  Amtssprachc  crfahren  miissen.  S.  S.  35,  36. 


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-    51    - 

unbedacht  gewest  sint,  auch  furmals  ein  rath  noch  dy  burger 
dar  umb  nicht  angefochten,  durch  gnanten  Snabel  reden  lassen, 
auch  das  sy  dar  umb  van  eim  rath  nicht  geschickt  sint  mit 
hem  Sebastian  eincherley  zu  rechten.  sy  haben  auch  des  kein 
befehel  noch  macht,  dasz  zu  thun^  und  alleine  komen  des 
gattem  und  blanken  halben,  den  hem  haubtman  grundz  zu 
oníerrichten.  dar  umb  ire  gnad  gebeten,  in  erlaubnisz  geben, 
wollen  sy  dasz  an  ire  gute  firunde  und  ganze  gemeinlangen 
lassen.  dar  auf  dy  hem  gesprochen :  „liben  frunde!  daszmugt 
ir  wol  thun.''  und  der  haubtman  geret :  „dar  umb  emenne 
ich  euch  ein  tag  mit  hem  Sebastian  auf  dinstag  noch  pfingsten  j^  5 
zukunftig  mit  gantzer  macht  zu  stehen  und  ein  itzlich  teyl 
mit  aller  seiner  gerechtickeyt,  briven  und  privilegien  hir 
inne  zu  erscheynen ;  als  dann  wollen  dy  hem  euch  entlichen 
entscheyden."  und  also  abgeschiden.  sulchen  abschied  dyge- 
schickten  wider  anheym  in  rath  und  gemein  bracht.  sulche 
Sarers  gethane  clage  fremde  und  unbedacht  gewest;  auch 
furmals  den  vam  Elbogen  xmd  iren  forfahren  ny  ai^esonnen 
worden  und  nicht  wenigers  ein  fremdes  ding  gewesen.  dar 
nach  als  her  Sebastian  an  heym  komen,  hat  ein  rath  sein 
gnad  gebeten,  sulch  sein  fremdes  fumemen  van  in  wenden 
und  sy  ein  rath  setzen  lassen,  wy  fur  alther  komen,  und  ir 
gnediger  her  sein.  „den  wir  wollen  thun  willig  und  gemě, 
was  wir  ewem  gnaden  pflichtig  sint  zu  thun.  **  hat  er  gesagt: 
rja  ir  wolt  aber  nicht  thuen,  was  ich  euch  heysse.'*  es  hat 
auch  ein  rat  kein  gnad  noch  gunst  an  im  erlangen  mugen, 
den  alweg  gesagt :  „ir  seyt  mein,  dar  umb  must  ir  thun,  was 
ich  euch  heysse."  dar  auf  ein  rath  viel  und  oft gesagt:  „her 
wir  wollen  e.  g.  gemě  thun,  was  wir  zu  thun  pflichtig  sint." 
ako  ist  ein  newer  rath  nicht  gesetzt  worden  pisz  zu  end 
der  sachen,  als  hir  nach  volgt.  auch  in  den  leuften  kein 
stadrecht  gesessen.  nichtz  mynners  hat  ein  rath  grosz  surge, 
uh  und  arbey t  gehabt,  sulch  ir  altherkomen  zu  behalten.  sy 
iben  auch  Johannem  Tuchmacher  und  vielgnanten  iren  stad- 
'lireyber  sampt  iren  freiheiten,  briven  und  privilegien  sunabent  *4**3' 

4* 


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—    52     — 

imch  invencio  sanctae  cruci»  abgcfertigt  und  bey  gehorsam 
Af\  hin  gemussigt  zu  dem  wolgeboren  hem,  hem  Peter  van 
Roscnbergk,  koniglichen  haubtman  zu  Krumeiiaw,  anheym 
auclien  lassen.  dy  selben  alle  ire  privilegien  scin  gnaden 
fiirgelegt  und  lesen  lassen  und  sein  g.  demutig  gebeten,  sy 
díl  bey  behalten,  in  massen  sein  gnad  uns  das  fiirmals  zu- 
gesagt.  wcn  der  anfechtung,  so  her  Sebastian  an  uns  thut, 
vrrhoften  pillich  van  im  entladen  zu  scin.  wen  sein  gnad  uns 
íitr  umb  den  gattem,  dar  nach  umb  dy  blanken  angeclagt 
luid  itzundt  ein  newen  rath  zu  sctzen  und  das  gleyt  zu  holten 
ťurgenomen,  abzunehmen,  kein  frid  sein  muchte,  dy  weil  er 
uns  uber  dy  pUlickeit  ye  mussigen  wolt,  dy  lenge  nymer 
TA\  komen.  in  massen  dy  selben  geschickten  sein  gnad  allent- 
balben  grund  unterrichten,  nicht  van  noten  alles  zu  schreiben. 
dcB  sich  sein  gnad  gnediglich  gein  in  erzeigt  und  gnuglich 
verhoert  hat,  doch  im  letztern  den  abschied  geben :  „liben 
frund !  zyht  an  heym,  dy  weyl  euch  und  ewem  hem  ein  tag 
iat  bestimpt ;  desz  selben  wartct,  und  was  ir  gnugliche  bewey- 
8ung  sampt  ewren  freiheiten  alsdann  haben  mugkt,  mugt  ir 
gcnissen.  ich  wil  auch  als  dann  mit  ewem  hem  so  viel  handeln, 
euch  bey  der  billickeyt  bleiben  lassen,  versehe  mich,  mir 
folgen  werd."  also  haben  dy  selben  geschickte  van  sein  gnaden 
brive  und  mandát  an  etliche  mergktc  umb  ir  ersuchcn kunt^chaft 
žu  geben  genomen;  sulche  ire  potschaft  wider  an  ein  rath 
bracht.  also  hat  sich  ein  rath  gemuht  an  etliche  raergkte  und 
stete,  zu  irer  notdorft  kuntschaft  der  warheit  auszuprengen. 
dy  selben  kuntschaft  ein  itzliche  in  sunderheit  hir  nach  an- 
gezeichent  worden.  es  ist  auch  in  mitler  zeit  ein  brief  van 
dem  k.  haubmann  durch  anregen  hern  Sebastian  eim  rath 
zukomeU;  der  in  sich  also  helt: 

Den  ersamen  weisen  burgermeister  und  rathe  der 
stád  zum  Elbogen,  meinen  guten  frunden. 

Peter  van  Roscnbergk,  des  konigkreichs  zu  Během  haubt- 
mnn  etc,  mein  dinst  zufur.  ersamen  weisen  guten  frunde! 
hrr  Sebastian  Slick  hat  mich  ersuchen  lassen,  noch  dem  er 
auf  dinstag  noch  der  schierstkomenden  quatemer  zu  Prag  fur 


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-    53    - 

mir  gegen  euch  etzlicher  gebrechen  halben  erscheinen  sal, 
thut  er  mich  beten,  das  ich  meins  amptz  halben  euch  schreíben 
woUe,  das  ir  dy  angezeigten  person,  wy  hernách  folgt,  mit 
ewr  begnadung  und  freyheiten  auf  dem  selben  tag  gegen  im 
gein  Prag  fiir  mich  abfertigt  etc.  dem  nach  ich  an  euch 
begere,  das  ir  nemlich  ausz  ewren^  rathe  und  gemein  zum 
Elbogen  Niclosen  Reindlen,  Johanisen  Tuchmacher,  Wacka- 
larium,  stadschreiber,  Hackensmid,  Knotner,  Engelharten, 
Odelheyder,  Potzschirer,  Jorgen  Smidt,  Erharden  Smidt, 
Hanjsen  Schutz,  Graben,  Hans  Seyler,  Linhart  Korschner  und 
Dytelnn  mit  aÚer  ewrer  privilegien  und  freyheiten  auf  den 
angezeigten  dinstag  fur  mich  gein  Prag  thuet  abfertigen,  auf 
das  sy  auf  hern  Sebastian  clag  mit  irer  autwort  erscheinen. 
datum  Krumenaw  am  freitag  nach  invencion  desz  heyligen  !*?« 
krewtz  anno  domini  etc.  Ixxxxviij". 

Auf  sídch  mandát  desz  haubtmans  hat  ein  rath  sein  gnaden 
wider  geschriben  in  nachfolgender  meynung: 

Wolgebomer  her,  ewem  gnaden  unser  unvordrossen 
willig  dienst  zufiir.  gnedigerher!  als  ewer  gnad  auf  ersuchen 
hern  Sebastian  etc,  unsers  gnedigen  hern,  uns  geschriben, 
etliche  angezeigte  ausz  unserm  rat  und  gemein  fur  ewr  gnad 
zu  verfertigen,  auf  clag  des  bmelten  unsers  gnedign  hn.  antwort 
zuthuii,  haben  wir  sulch  ewr  gnaden  schreiben  und  mandát 
noch  unserm  vermugen  aufgenomen,  uns  armen  lewten  gar 
erschrecklich  van  unserm  hern  zu  erfaren.  den,  gnedigerher! 
wir  haben  zu  viel  malen  unsem  hern,  hern  Sebastian  sein 
gnaden  zugesagt,  dasz  wir  als  from  leuth  halten  woUen,  ab 
imand  der  unser,  wer  der  were,  wider  sein  gnad  eincherley, 
das  er  nicht  thim  suit,  tetě,  mit  was  sachen  das  were,  und 
sich  gein  sein  gnaden  nicht  hilt,  in  massen  wir  sein  g.  ver- 
pflicht  sint,  und  an  uns  brach  t  wurde,  wolten  wir  uns  dar 
inne  gar  gepurlich  halten.  so  den  sein  gnad  van  den  selben 
gefoderten  mennem  mit  eincherley  unubung  an  sein  gnaden 
gescheen  sein  suit,  ny  ichtz  an  uns  bracht,  bedeucht  uns, 
sein  gnad  rmsz  armleuth  gar  grosz  beswere  und  dy  unsem  zu 
gi-ossen  zerung  und  tincost  fodern,  wen  wirstadrecht  haben 
und  dar  uber  unser  erfarung  und  schub  an  dy  hern  van  Eger 
und  nyndert  anderswo  noch  lauth  keyserlichen  und  koniglichen 
briven  und  privilegien  van  unsem  allergnedigsten  hern  aller 
loblicher  gedechtnus  gnediglichen  begobt,  confirmiert  und 
istetigt  und  van  irem  hern  vater,  hern  Jeroným  selliger, 
id  iren  anhem,  hern  Mathisen,  auch  andem  iren  farforen 
nd  inhabem  der  koniglichen  stád  und  burge.  sulch  seiner 
Tad  fumemen  unsem  eltern  und  uns  ny  not  gescheen  noch 


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—    54    — 

furgenomen;  den  alweg  bey  unsem  stadrechten  bleiben  haben 
lassen,  in  massen  unsere  freyheit  clerlicher  oiFen.  dar  umb 
wir  ewr  gnaden  als  unsem  gnedigsten  hem  demutig  betend 
nnsem  hem  Sebastian  sein  gnad  gnediglich  dar  an  weysen, 
sulch  sein  ungnad  und  fumemen  gein  uns  und  den  unsem 
gnediglich  abwend  und  uns  bey  unsem  freyheiten,  stadrechten, 
i4>»'  wy  far  alt  her  das  uns  sein  gnad  zugesagt,  bleyben  lasse 
und  zu  grossen  scheden  nicht  notige,  so  wir  und  dy  unsem 
des  vermugena  nicht  sein.  wen  wir  alles  gemě  thun  wollen, 
dasz  wir  sein  gnaden  verpílicht  und  schmdig  sint^  und  der 
sulchs  nicht  thun  wolt  und  der  unser  were,  uns  geburlich 
gein  im  halten^  als  from  leuth  irem  hem  schuldig  zu  thun 
sint  verhoffen,  ewr  gnad  unser  antwort  gnediglich  erkennen 
und  bey  sulcher  unser  freyheit  hanthaben.  das  sint  wir  pflichtig 
mit  unsem  armen  gehorsam  dinst  willig  und  gemě  zuver- 
lui^s.  dienen.  datum  am  mantag  noch  Urbani  anno  etc.  im  Ixxxxviij^ 

Euntschaft  uber  dasz  ratsetzen  van  den 
van  Petzaw. 

Auf  befehel  und  ernstlichs  gebote  des  wolgeboren  hem 
hem  Peters  van  Rosenbergk,  konigkreychs  zu  Během  haubt- 
mann  etc,  unsers  gnedigen  hem,  bekennen  wir  burgermeistei: 
und  rath  der  stád  jBetzschaw  mit  diesim  unserm  brive,  das 
wir  dy  eldisten  diser  stád  Betzaw  und  weychpilds  und  auch 
dy  jenigen,  so  etwas  lange  zeit  und  jaré  in  aer  koniglichen 
stád  Elbogen  hewsenlich  gesessen  und  gewonet,  auch  etliche, 
BO  irer  lumtyrung  der  selben  stád  Elpogen  fur  etwas  viel 
jařen  ausz  und  ein  gehabt,  fur  uns  gefodert,  wie  und  sich  zu 
recht  gebuert,  befragt,  welcher  gestalt  und  wy  fur  her  alle- 
wegen  ein  rath  in  der  ko.  stád  Elbogen  jerlichen  gesatzt  und 
vemewet  ist  worden.  dy  haben  alle  emstymig  gesagt,  das 
in  wars  kunt  und  wissen  sey,  bey  iren  gezeiten  und  alle- 
wegen  irs  gedenkens  ein  rath  also  erkoren,  versatzt  und 
vemewt:  jerliohen  und  alleweg  einsten  im  jaré  sint  dy  rat- 
hem  ires  eydes  ledig  gesagt ;  dar  auf  zwene  ausz  dem  rathe 
und  zwene  ausz  der  gemeine  gekoren  worden ;  dy  haben  mussen 
einen  harten  eyd  sweren  den  rath  zu  kysen  und  zu  erwelen, 
so  das  dann  gescheen,  sint  dy  selben  gekomen  und  andere 
auf  das  rathausz  gefodert.  so  nun  der  rath  gegenwort,  noch 
dem  hem  auf  das  slos  geschickt,  beten  lassen,  hinab  auf  dasz 
rathausz  zu  komen,  dar  bey  zu  sein,  das  dy  erwelten  und  newe 
gesatzte  rathern  den  eyd  zum  rathe  und  rechten  thun,  anzu- 
hořen,  zu  zeiten  ist  der  her  vam  slos  selbst  komen  und  auch 
zu  zeiten  imands  das  anzuhoren  geschickt  sie  haben  auch 
gesagt,   das  rath  und  gemein  der  ko.  stád  Elbogen  bisher  in 


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t4»8 
BlaiSS. 


—      55      — 

Eawlichem  wesen  mit  thoren,  thurme,  mauren,  graben  oder 
lanken,  wie  sich  den  ein  stád  zu  befeaten  gebuert  und  wy 
andern  ko.  steten  angehoert,  desz  gleichen  dy  blanken  iu  der 
Robitzsch^  bey  dem  wasser  allwegen  gewesen,  dar  ein  in 
aymantz  ny  geret  oder  geweret  hat.  so  wissen  wir  auch  selbsten 
nit  anders,  auch  ny  anders  gehoert,  dan  in  massen  wy  oben 
angezeigt  mit  erbitung  sulch  irer  und  unserer  bewust.  wy  an 
díesim  unserm  zeugknus,  so  wir  ausz  geschefte  ko.  haubtmans 
thuen,  nit  genugsam  were,  woUen  wir  das  an  den  enden,  do 
es  kraft  h^en  wurd,  muntlichen  bekennen  und  dar  zu  thun, 
80  viel  und  recht,  in  und  mit  kraft  ditz  brives.  desz  haben  wir 
zn  urkund  unser  stád  insigel  hiran  wissentlichen  thun  drucken. 
gescheen  dinstag  in  der  creutz  wochen  anno  etc.  im  Ixxxxviij. 

Schlackenwald. 

Wir  burgermeister  und  rath  desz  margktz  Schlackenwald 
bekennen  in  disim  ofFen  brive,  das  ausz  emstlich  befehel  und 
mandát  desz   wolgeboren  hern,  hern  Peter  van  Rosenbergk, 
ko,  maiestat  haubtmann  zu  Během  etc,  unsers  gnedigen  hern, 
wir  uns   fleissiglichen   erinnert   und   unsem   eldisten   erfurst 
haben,  in  welcher  weise  und  gestalt  fur  alter  und  alweg  ein 
rath   in  der  ko.  stád   Elbogen  einer   gemein  fur    zu   stehen 
jerlich  gesatzt  und  vemewt   ist   worden.   diz  zeugknusz  und 
iinser  war  wissen  der  warheit  zu  eren  den  burgem  vam  El- 
bogen hir    mit    eroffen  und    in    kraft  diz  brives  bekennen,    i5«. 
das  uns  und  den  eldisten  in  unserm  margkt  haben  wir  fur 
uns  gefodert,    wie    und   sich   zu  recht  gebuert  befragt,  war 
wissen  und  kunt  ist:  das   alleweg  dy  burgere  zum  Elbogen 
allejarund  nicht  dy  herschaft  der  selben  stád  ein  rat  gesatzt 
und  gekoren  haben  in  sulcher  weise,  das  jerlich  auf  mitwoch 
noch    cinerem   in    der  heyligen    vasten   ein    geswomer  rath 
zwene  ausz  der  geswonie  gemeine  und  dy  geswome  gemeine 
zwen  kysen  ausz  dem  rate;  dy  vier  aufire  eydein  rat  gesatzt 
und  gekoren  haben   an   allermeniglich   hindrung   und  einred 
der  herschaft.  dy  selben  also  gekoren   einer  ganzen  gemein 
auf  ire  gesworen  eyd  getrewlich  furgestanden,  miig  und  macht 
aller  ding  zu  thun  und  lassen  gehabt  und  dy  ko.  stád  alleweg 
bisz  auf  hewt  mít  bawen  und  festigung  der  loblichen  kron  zu 
eren  und  nutz  und  in  zu  fromen  an  allermeniglich  hindemusz. 
wo  an  diesen  unsem  zeugknus,  so  wir  ausz  gescheft  koniglichs 
haubtmans  thun,    nicht   genugsam   were,   woUen   wir  das  an 
'^en  enden,  do  es  kraft  haben   wurd,   muntlichen  bekennen, 
o  viel  recht  ist,  dar  zuthun.  hir  umb  und  des  alleszuwarer 
iirkund  geben  wir  diesen  brief  besigelt  mit  desz  margkte  zu 
llackenwalt  aufgedrucktem  insigel,  gescheen .  und  geben  anno 
lomini  etc.  im  xcviij"  am  dinstag  fur  dem  heyligen  pfingstag.  ^***  **- 


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—    56 


Se  ho  nf  el  t. 


Wir  richter  und  geswome  desz  margktz  Schonfelt  be- 
kenneii  in  diesim  offen  brive,  das  auf  ernstlich  befehel  und 
mandát  des  wolgeboren  hern,  herrn  Peter  van  Rosenbergk, 
k,  niL  haubtman  zu  Během  etc,  unsers  gnedign  hern,  wir 
un&  fleissiglichen  erinnert  und  unsem  eldisten  erforst  haben, 
in  welcher  weise  und  gestalt  fur  alther  und  alleweg  ein  rath 
in  der  k.  stád  Elbogen  einer  gemein  fur  zu  stehen  jerlichen 
geaatzt  und  vemewet  ist  worden,  ditz  gezeucknusz  und  unser 
war  wissen  der  warheit  zu  eren  ůen  burgern  vara  Elbogen 
bir  mit  eroffen  und  in  kraft  ditz  brives  bekennen,  das  wir 
van  den  eldisten  in  unserm  margkt  fur  gefordert  haben,  wy 
und  aich  zu  recht  gebuert  befragt,  war  wissen  und  kunt  ist : 
das  alleweg  dy  burgere  vam  Elbogen  alle  jar  und  nicht  dy 
hersehaft  derselben  stád  ein  rath  gesatzt  und  gekoren  haben 
iji  sulcher  weyse,  das  jerlichen  auf  mitwoch  noch  cinerem 
in  der  heyligen  vasten  ein  geswomer  rat  zwene  aus  der  ge- 
sworen  gemein  und  dy  gesworen  gemein  zwene  kysen  ausz 
dem  rate;  dy  vire  auf  ire  eyd  ein  rat  gesatzt  und  gekoren 
haben  an  allermeniglich  hindioing  und  einred  der  herschaft. 
dy  selben  gekoren  also  einer  ganzen  gemein  auf  ire  ^esworne 
eyd  getrewlich  fiu*  gestanden,  miig  und  macht  aller  ding 
zu  tliuji  und  lassen  gehabt  und  dy  ko.  stád  mit  bawen  und 
befestigen  noch  aller  notdorft  der  loblichen  cron  zu  eren  und 
in  zn  nutz  mug  und  macht  haben  an  meniglich  hindernusz. 
wo  íin  dieser  zeugknusz  nicht  gnugsam  were,  wollen  wir  das 
an  dem  ende,  do  es  kraft  haben  wurd,  muntlichen  bekennen, 
so  viel  recht  ist,  dor  zuthun.  des  alles  zu  warer  urkunt 
geben  wir  diesen  brief  besigelt  mit  unserm  desz  margktz  auf- 
gedrucktem  insigel.  gescheen  und  geben  anno  domini  etc.  im 
xcviij**  am  mantag  fur  dem  heyligen  pfingstag. 

Lichtenstad. 

Wir  burgermeister  und  rat  zur  Lichtenstad  mit  diesim 
unserm  offen  brive  bekennen,  das  uns  dy  ersamen  und  weysen 
hern  burgermeister  und  rath  der  stád  Elbogen  haben  thun 
beten,  was  unser  bewust  sey  iers  ratz  vernewung,  auch  was 
bey  unser  alt  her  komen  des  ratz  veniewung  gewonheyt  ist, 
in  doHK  řschriftliche  kuntschaft  zu  geben.  also  haben  wir  uns 
sfiu  tltíru  ersten  befragt  und  erinnert,  das  wir  gehoeii;  haben, 
daa  dy  burgere  zimi  Elbogen  fur,  ehe  dy  stád  gewonnen 
wort,  als  wen  sy  dy  eyd  aiďgaben  der  herschaft,  dan  ausz  in 
vier  bíderman  gekoren  und  verordent ;  dy  selben  wey ter  ein 
15ÍJ  rat  gekoren,  pisz  ein  rath  volkomen  vorordent.  als  dan  der 
herěichaft  verkundet  und  an  stát   ko.    mt.    iren  gnaden   oder 


14^^ 


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—    57    — 

einem  ambtman,  der  da  zu  tuchtig  gewest,  gesworen.  auch  so 
ist  bey  unser  altherkomen  eins  ratz  vemewung  dy  gewonheyt, . 
dasz  zu  den  zeiten,  als  unser  jarzeit,  so  wir  dy  eyd  auf  ^eben 
und  unser  gnedigen  hem  amptniann,  der  dar  zu  tuglicii  ist, 
bey  uns  dy  eyd  auf  nympt,  als  dan  van  stundan  so  pfligt 
der  selbige  ambtmann  dy  zwcn  burgermeister,  alten  und  newen, 
bey  im  halten  und  mit  in  noch  ander  zwen  erwelen.  dy  sel- 
bigen  vire  voromen  dar  nach  zu  in  andere,  dy  zum  rechten 
tuglich  sein,  so  viel  und  sich  zu  einem  rath  gebuert.  als  dan 
thun  wir  dy  eyd  an  stád  ko.  mt  unser  gnedigen  herschaft 
oder  seiner  gnad  amptman,  den  sein  gnad  dar  zu  hat  ver- 
ornet.  das  dem  also,  sagen  wir  bey  den  eyden  und  pflichten 
zum  rechten  gethan.  zu  urkund  so  haben  wir  unser  stád 
secreten  insigel  wissend  zu  ende  diz  brives  thun  drucken, 
der  geben  ist  noch  Cristi  gebuert  der  weniger  zael  im  acht  149^ 
und  newnzigstim  jařen  am  donnerstag  noch  Bonifacii.  ^^"^^' 

Schlackenwerd. 

Wir  burgermeister,  rath  und  geswome  gemein  der  stád 
Slackenwerd,  als  uns  dy  ersamen  und  weisen  burgermeister 
und  rath  der  stád  Elbogen  betlich  ersuchen  haben  lassen 
umb  kSren  irs  rats,  wy  das  bey  in  gestalt  gehabt  hab,  in  des 
unser  brieflich  urkund  zu  geben,  stucher  irer  fleissigen  betě 
nach  mit  diesim  unserm  offen  brive  fiir  allen,  dy  in  senen  oder 
hořen  lesen,  bekennen  und  thim  kunt :  das  wir  warlich  nit 
gehoert,  noch  selbst  nit  wissen  anders,  dan  das  dy  vam  El- 
bogen fur  der  stád  ein  nemen  unter  in  selbst  iren  rath  vorkert 
und  geordent  haben,  als  wir  dan  uber  menschlich  gedechtnusz 
und  einhaltung  unser  herschaft  an  stád  ko.  mt.  also  bey  uns 
alweg  gepraucnt  imd  gehalten  haben  und  noch  halten.  so  wir 
den  rath  bey  uns  vorkeren  wollen,  sagen  wir  unser  herschaft 
den  eyd,  so  wir  zum  rechten  thun  haben,  auf;  so  sint  den  da 
fur  vier  piderleuth  dar  zu  erwelt,  dy  auf  ire  eyd  und  gewissen 
einen  newen  rath  frum  piderleuth  dar  zu  tuglich  mit  und 
neben  in  zu  sitzen  kuren  und  vororden.  und  so  dan  dyselben 
gekurten  alle  zusamen  komen,  thun  wir  das  unser  herschaft 
kunt.  dem  ader  seiner  gnaden  amptmann,  der  dar  zu  tuglich 
ist,  dem  ers  befihelt,  sweren  wir  an  ko.  mt.  stád  zum  rechten. 
und  das  dem  so  sey,  sprechen  wir  bey  unsem  eyden  zum 
rechten  und  rat  gesworen.  und  auf  fleissige  betě  obgemelter 
burgermeister  und  rat  zum  Elbogen  haben  wir  unser  ober- 
"anten  stát  secret  insigel  imten  auf  diesen  brief  lassen  drucken 
ich  Gristz.  gebuert  vierzenhundert  und  im  achtundnewnzi- 
tstem  jaře  mitwoch  nach  dem  heyligen  pfingstag.  Jume. 


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—    58    — 


Schoneck. 


Wir  bui'germeister  und  rath  der  stád  Schoneck  bekennen 
mit  disem  ofFen  brive  tur  meniglicli,  dy  in  sehen,  hořen  oder 
k^sen,  das  uns  dy  ersamen  weysen  burgermeister  und  rath 
iler  stád  Elbogen  ersucht,  gebeten  und  mit  recht  darzu  ge- 
braeht,  in  kuntschaft  zu  geben,  was  uns  bewust  sey,  dy  weyl 
wir  fur  alt  her  unsere  recht  und  erfarung  van  in  nemen,  wer 
ein  rat  bey  in  fur  alt  her  gesatzt  und  dy  stád  in  weslichem 
biiw  gehalten.  dar  auf  wir  uns  fleissiglichen  bedacht  und 
tlurťh  uns  und  unsere  eldisten  befragt.  dy  weyl  wir  mit  recht 
ílo  liin  gedrungen  sein,  sulch  ir  ansuchen,  dy  furgemelten 
ytuck  unsern  bewust  dy  warheit  zu  geben,  sagen  wir  in  kraft 
diz  brives  den  bnanten  burgern  zum  Elbogen:  das  uns  wol 
bewust  ist  und  van  unsern  eltem  ny  anders  vernomen  haben, 
disn  dasz  dy  burger  ein  rath  alle  jar  gesatzt  und  gekoren 
hiiben,  und  also  fur  viel  langen  jařen  her  bracht,  und  nicht 
dy  herschaft.  dy  selben  einer  gemein  auf  ire  geswome  evd 
getreulich  furgestanden  und  an  einred  meniglich  und  der 
herschaft  ungehindert  und  noch  irem  erkentnusz  dy  ko.  stád 
mit  bawen  versorgt  haben  und  zu  aller  ir  notdorft  der  stád 
thoren,  thm^men,  mewren,  zwingern,  schroten  blanken  umb 
dy  stád,  gettern  und  falgattem  uber  ire  thore  gemacht  und 
dy  der  loDlichen  cron  zu  gut  mit  grosser  swerer  muh  und 
arboyt  befestigt  und  mit  werhaftiger  hant  erhalten  haben.  wir 
luíben  auch  zwene  unsers  ratz  eldisten  bey  in  blanken  umb 
dy  stíit  und  ein  falgattern  uber  ire  thore,  so  sy  der  stád 
zu  l)efestung  gemacht  haben,  besichtigen  lassen  und  nicht 
merken,  das  sulcher  baw  irer  herschaft  hindrung  breng  an 
iren  slossen,  dy  thor  auf  und  zu  zuspeiTcn,  sunder  grosser 
nutz  und  fromen  der  stát  sey,  dy  weyl  sy  an  der  grentz 
gelegen  ist,  vil  anstusse  musz  leiden,  und  sich  dy  selben 
buri^er  bey  der  loblichen  cron  redlich  gehalten  als  from  leuth, 
deá  wir  in  lob  und  alles  gut  nach  sagen.  dasz  dem  also  sey 
und  nicht  anders  wissen,  geben  wir  in  dise  kuntschaft  mit 
unserm  unten  aufgedrucktem  stád  insigel  besigelt  noch  Christi 
t^i^buert  der  mynnern  zal  im  achtundnewnzigstim  iare  den 
iiechsten  mantag  nochdesz  heyligen  creutz  tag  nocn  ostern, 
M*i*7.  dť>ch  uns  und  unser  stád  anschaden. 

Kunigsbergk. 

Auf  bsunder  schriftlich  befehel  des  edeln,  wolgeboren 
licrn,  hern  Peter  van  Rosenberg,  an  stád  und  van  wegen 
k<>.  mt.  Hungern,  Během  etc.  desz  konigkreichs  zu  Během 
liaubman,  an  uns  den  vam  Elbogen  kuntschaft  irer  handJung 
gerechtickeit,  so  viel  uns  kunt  und  wir  van  in  bericht  werden, 


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—    59    — 

sy  nit  zu  verhindem  vermaent  hat,  umb  dasz  dy  ersamen 
weysen  burgermeister  und  rath  vam  Elbogen  uns  gutlich 
ersucht,  gebeten  und  angelangt,  in  imser  stád  freyheit  und 
alt  her  komen,  so  wir  van  keysem  und  konigen  begnad, 
becreftigt  und  gehantfest  sein,  nemlich  wer  bey  uns  umb  ein 
newen  rath  zu  erwelen  und  stát  zu  befestigen  gestalt  hab, 
des  der  warheit  nicht  zu  verhalten  begert  haben;  angesehen 
sulch  ir  zymlich  begem,  das  zu  verantworten  wissen  haben 
wir  burgermeister,  rat  und  ganze  gemein  zu  Konigspergk  in 
diesim  oflFen  brive  fur  meniglich  bekennen:  zu  der  zeit,  so 
wir  alhye  bey  uns  ein  newen  rat  setzen  und  kSren,  erscheynt 
ein  ambtman,  und  van  dem  alten  rate  an  stát  und  van  wegen 
luisers  gnedigsten  hem,  konigs  der  loblichen  cron  zu  Během, 
dy  eyd  auf  nympt ;  dar  nach  der  selbe  alt  rath  wehelt  und 
kuert  zwene  ausz  der  gemein ;  des  selben  gleychen  kuren  dy 
gemeyn  zwen  ausz  den  selben  des  gedachten  ratz.  dy  viere 
also  gewehelt  haben  den  rat  an  alle  hindemusz  macht  kuren 
und  zu  setzen.  so  das  nu  verbracht,  an  stád  unsers  gnedigsten  i6b. 
hem,  des  kunigs  ete.,  gedachter  ambtman  den  also  erkurten 
gesetzten  newen  rat  den  eyd  furstabt  zum  rechten,  den  nach 
pillickeit  haben  zu  halten.  auchunser  stadrecht,  verschobner 
urteyl  entschidung  und  erfanmg  wir  und  unser  veter  van  den 
burgem  vam  Elbogen  und  nyndert  anders  suchen,  so  fiir 
langer  zeit  herbracht,  und  noch  also  halten,  und  unser  stád 
mit  schroten  blank(in,  greben  redlich  noch  notdorft  zu  befesten 
macht  haben.  der  und  ander  meher  freiheyt  als  gewonheit 
recht  in  andem  steten,  mergkten  der  loblichen  cron  zu  Během 
begriffen  van  den  allerdurcnleuchtigisten  fursten,  unsers  gne- 
digsten hern  Sigmundt  Romischer  keyser  mit  zu  gebrauchen 
begnad,  selbst  ausgesprochen  hat,  auch  van  andem  konigen 
und  keysem  der  loblichen  cron  zu  Během  etc.  begnad,  be- 
stetigt,  gefreyet  van  meniglich  ungehindert  suUen  bleiben. 
dar  uber  haben  des  zu  warer  bekentnusz  haben  wir  berurt 
burgermeister,  rat  und  gemein  zu  Kunigspergk  unser  stát 
insigel  zu  end  der  schrift  thun  drucken.  gescheen  dinstag  Ma*m. 
noch  Urbani  pape  m^^cccc*'  im  Ixxxxviij". 

Nach  dem  und   der   ko.  haubtmann,  wy  furgemelt,  den 

hem  Sebastian  Slick  etc.  und  auch  dy  burger  vam  Elpogen 

ein  tag  bestympt   zu  Prag  fur   sein   gnaden   zu  stehen,  dar 

^u  den  ein  rath  und  gemein  Waccalarium,  Sichelawer,  Nickel 

leinl,  Johannem  Tuchmacher,  gesworen  des  ratz,  und  Caspar 

í^itler,  iren  stadschreyber,   fur  den   ko.   haubmann   van  iren 

^egen  zu  stehen  auf  dinstag  noch  suntag  trinitatis  hinein  ge-  '^°°*  ^* 


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—    60 


14M 
Juni  K. 


^■. 


mossigt  und  verordent.  wy  wol  sich  dy  selbeii  das  zu  thun 
gewidert,  doch  bey  dem  gehordam,  80  ingepoten,  nichthaben 
abslahen  mugen  und  mit  gnuglicher  abfertung  irer  freyheit 
kantschaften,  briven  und  privilegien  zu  Prag  erschynen.  wy 
wol  den  selben  geschíckten  dy  šach  swer  gewest,  ursachen 
das  ir  keiner  der  bemischen  sprach  verstant  gehapt,  doch 
sich  also  viel  gemuhet  durch  rath  und  huli  des  edeln  Mathis 
Hisserl  und  ander  hem  und  guten  firunde  den  erbem  hern 
magistrům  Procopium,  oberster  stadschreyber  zu  Prag,  neben 
sich  braoht  und  mit  swerer  muh  als  der  dewtzsche  sprach 
nicht  verstanden,  sunder  in  lateynischer  zung  eins  ratz  anligen, 
brive  und  privilegien  alle  und  gnuglichen  irer  sachen  unter- 
richt  getan.  und  wy  fur  angezeigt,  als  dann  fur  dy  hem  in 
der  koniglichen  stuben  im  kamerrechten  gestanden.  do  Sarer 
van  wegen  hem  Sebastian  sich  uber  dy  burger  beclagt,  nemlich 
dasz  dy  burger  ein  falgattern  uber  das  stát  thber  innewenig 
gemacht^  der  sy  verhindert,  das  sy  dy  thoer  auf  und  zu 
nicht  mugen  slissen  etc.,  auch  blanken  imterm  slos,  dy  nicht 
fuglich  sein,  gemacht  etc,  auch  íurgenomen  ein  ratzusetzen 
und  vororden  etc,  und  das  dy  .burger  durch  geheysz  des  z 
hem  nicht  haben  wellen  auf  der  strassen  gleyten,  wy  das 
uben  gnuglich  angezeigt.  auf  sulche  clage  dy  geschickten 
durch  magistrům  Procopium,  auch  den  erbem  und  vesten 
Snabel  gnant  gnunglichen  verantwort,  alle  punkt  imd  artickel 
beweist,  keyserlíche,  konigliche  und  andere  brive  und  kunt- 
schaft  aufgelegt  haben,  auch  verhoert  und  gelesen  worden, 
dar  auf  dy  hem,  zur  zeit  im  rechten  gesessen,  erkant  und 
gesprochen  haben  am  sunabent  dar  nach  in  nachvolgender 
meynung;  ist  aber  in  bemisch  ausgesprochen  und  ins  register 
also  geschriben  worden: 

In  der  zwytracht  zwischen  hern   Sebastianům  und  Qui- 
rinum  Slicken,  gebrudem,  auf  einem  teyl  und  burgem  vam 
Elbogen  auf  dem  anderm  teyl :  do  selben,  do  dy  hern  Slickei 
dy    burger  beschuldigt  haben,    wy    das   sy   nach    erfinduii( 
und  recesz  ko.   mt.  inwendig  der  stád   ein  gattem  gemách 
haben,   das    fur   nicht    gewest   ist,   und   des    gleichen    new< 


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r^ 


—    61    — 

blanken  unterhalben  der  stád  gemacht  und  gesetzt  hetten, 
ucd  wy  dae  sy  uber  irer  hem  willen  und  wissen  unter  in  selbst 
ein  rat  setzen  wolten,  und  wy  sy  auf  dy  strasz  leute  zu  besichem 
dy  strasz  nicht  schicken  wolten,  und  wy  sy  gewapent  leuth 
auf  dy  stád  einiassen  und  dy  selbigen  wider  iren  willen 
in  der  stád  auihielten  wider  dy  furgeschribne  artickel,  haben  lu. 
sich  dy  burger  vam  Elpogen  widersetzt  und  liaben  gesprochen 
und  gesagt,  wy  das  sy  den  selben  gattem  und  dy  blanken 
zu  einer  bestung  und  sicherung  der  stád  gemacht  hetten 
und  meher,  das  sy  van  alt  her  unter  in  selbst  ein  rat 
gesetzt  hetten,  und  desz  selbigen  haben  sy  etzliche  kuntschaft 
und  zeugknusz  erzeigt.  und  van  wegen  der  strassen  sagen 
sy,  wv  der  herre  ein  newes  gleyt  erdacht  hab  und  sy  nicht 
scholdig  und  pflichtig  sint,  dasz  selbige  zu  geley  ten  und  besichem, 
wen  war  umb  der  her  van  dem  den  nutz  neme,  und  auf  der 
stád  das  selbige  van  alter  her  nicht  gewest  ist  und  merer, 
das  sy  ire  erbleute  und  untersasse  van  unsicherheit  weffen 
der  stád  zu  in  auf  dy  stád  gelassen  haben.  do  selben  hat 
der  her  haubmann  sein  gnad  mit  andem  hem  rath  an  stád 
ko.  mt  van  der  artickel  wegen  geschaft  und  gepoten:  zum 
ersten,  was  sich  des  gattem  und  blanken  halben  antrift,  sinte- 
mal  da«  sy  das  noch  k.  mt.  erfndung  und  recesz  van  newen 
dingen  und  an  wissen  irer  hem  gemacht  und  gepawet  haben, 
dasz  sy  das  selbige  in  zweyen  wochen  zurutten  und  brechen 
Bullen,  so  das  selbige  ire  hem  mit  in  schafFen  und  heyssen. 
und  was  sich  antrift  ein  rat  zu  setzen,  das  selbige  das  also 
bleibe,  das  dy  burger  erwelen  sullen  viere,  und  wen  sy  ein 
rath  erwehelt  haben,  dasz  dy  selben  den  hem  noch  ge- 
wonheyt  des  rechtens  swei^en  sullen;  und  dy  erwelung  sal 
bleiben  pisz  auf  weiter  schaffung  und  gepitung  koniglicher 
mi  und  was  sich  antrift  dy  besicherung  und  bereytung  der 
strasse,  sintemal  dasz  gleit  der  hem  ist  und  sy  den  nutz  da 
van  nemen,  dasz  dv  hern  selber  ire  dyner  mit  dera  gleyt 
schicken  sullen,  auch  meher,  dasz  dy  burger  an  wissen  und 
willen  irer  hem  gewapent  leuth  auf  dy  stád  nicht  lassen  sullen. 
actum  in  camera  sabbato  post  corporis  Cristi  anno  etc.  im  98.  j^\q 

Als  nu  dy  geschickten  sulchen  spruch  mit  iren  hem 
und  guten  frunden  vemamen,  dar  inne  vermerkt,  dasz  ein 
rat  sal  gesatzt  werden  durch  dy  viere  unz  auf  weyter  vor- 
spliaffen  k.  mt.,  sint  sy  van  stund  an  rath  worden  und  im 
I  iten  erkant,  sich  an  dy  k.  mt.  zu  muhen  und  sulchs  irs 
a  jerkomens  und  gerechtickeyt  bestetigimg  auszzubrengen. 
"9     wol  in  das  swer  gewesen,  doch  haben  sy  des  edeln  und 


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—    62    — 

veliřítěn  Mathis  Hisserlen,  der  sich  van  wegen  einer  ganzen 
geitiťíin  in  diesen  sachen  viel  luid  ofte  getreulich  gemuhet, 
ratli  genomen,  sulchen  handel  anzunemen  gebeten,  sich  nicht 
sfeWTiien,  sunder  an  dy  ko.  mt.  zu  prengen,  angesehen  des 
ínliait  desz  recesz,  das  sein  k.  mt.  den  vam  Elpogen  irer 
^jťhiipten  privilegien  wider  umb  newe  freyheyt,  wes  sy  be- 
^vejéen  mugen,  geben  und  in  mit  etlichen  kuntschaften  und 
brive  an  sein  k.  g.  verfertigt  und  geben ;  der  denn  jnit  grosser, 
líwei^r  muhe  alleilie  umb  gerechtickeit  der  vam  Elpogen  sich 
mi  dy  ko.  mt.  gemuhet,  durch  hulf  seiner  hern  imd  guten 
ÍTUnden  diz  privilegium  und  confirmazen  zu  einer  ewigen, 
festciiy  steten  haltung  einer  gantzen  gemein  gnediglichen 
ausbracht  imd  erlangt,  des  im  dy  vam  Elpogen  nicht  unpillich 
díiiik  sagen  sulten  und  kunftiglich  nicht  vergessen.  dasz  selbige 
privilegiiun  in  sich  also  helt,  van  wort  zu  worte  lauttend: 

Wir  Wladislaus  van  gotz  gnaden  zu  Hungern,  Během, 
Daljoatien,  Croatien  etc.  konigk,  marggrave  zu  Merhern, 
herzog  zu  Lutzenburgk  und  in  Slesien,  marggrave  in  Lausitz 
etc,  bekennen  ofFenlich  íur  meniglich,  dasz  in  ob  verschynnen 
jařen  fur  uns  komen  sein  dy  fursichtigen  burgermeister,  rath- 
man  und  gemein  unser  stád  Elbogen,  unscre  liben  getreuwen, 
und  haben  uns  claglich  zu  erkennen  geben,  wy  in  dy  edeln 
Kicloaz  und  etwan  Jeronymus  ')  Slick,  hem  zur  Weiskyrchen, 
auch  unsere  getreuwen,  da  sy  dy  selbe  stád  uberfallen,  viel 
íitiRz  unsern  burgern  ausgetriben,  auch  gemeiner  stád  alle  und 
itz liché  frcyheyt,  privilegia,  brive  und  gerechtickeit  genomen 
liabcm,  uns  demutiglich  betend,  das  wir  in  ausz  koniglicher 
niildc  umb  gotis  und  gerechtickeit  wille  geruchten  so  gnedig 
zti  ř*ein,  sulche  in  genomen  und  entwente  privilegia  wider 
7M  jLijeben  und  zu  vernewen.  das  haben  wir  in  jener  zeit  in 
anřít  hung  irer  treuw  und  dienst  bey  unsern  forfaren  der  cron 
iTb.  Bťliem  und  uns  erzeigt,  da  durch  sy  dan  das  mal  in  ver- 
terblichen  schaden  komen  und  obgemelter  irer  privilegia  ge- 
waltlich  beraubt  sein,  gnediglich  zugesagt:  so  viel  sy  und 
{lurch  glaubwirdigen  schein  anzeigen  muchten,  fur  uberfallung 
und  einnemimg  ([er  stád  privilegia  gehabt  und  gebraucht 
hettcn,  so  viel  wulten  wir  in  und  gemeiner  stád  widergeben 


^)  Vor  „Slick'*  steht  am  Rande  von  anderer  Haud  geschriebcn  •'    ng^c- 
brudere." 


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—    63    — 

und  vemewen.  dar  auf  sein  sy  abermals  durch  ir  erber  bot- 
schaft  far  uns  komen  und  haben  uns  ir  íurgehapten  freiheit 
und  privilegia  glaubwirdige  vidimus  und  van  viel  steten  glaub- 
wirdige  ^ezeucknusz  und  kuntschaft,  als  van  wort  zu  worte 
himach  lolgen: 

Wir  Greorg  abt  zu  Waltsassen  bekennen  und  thun  kunt 
allenneniglich,  das  fur  uns  konaen  sein  dy  ersamen  Mathis 
Dilg  und  Nickel  Knotner,  bevde  geswome  desz  ratz  zuna 
Elbogen,  und  haben  uns  ein  orief  auf  pergamen  geschriben 
furbracht,  der  mit  der  erwirgen  und  vesten  Hansen  Honynger 
und  Albrichten  Bemsteiners  als  spruchmenner,  auch  der  erbem 
und  weisen  desz  ratz  zu  Nurenbergk  und  Eger  als  zeugen 
snlchs  spruchs,  auch  der  bethe  umb  dy  insigel  aigen  an- 
hangenden  insigeln  bekreftigt  van  wort  zu  worte  des  lautz, 
wy  himach  volget: 

Wir  Hans  Honinger  und  Albricht  Bemsteiner  bekemien 
mit  disim  oflFen  brief  allen  den,  dy  in  sehen  oder  hořen 
lesen,  das  wir  geteydingt  haben  zwischen  dem  rate  zum 
Elpogen  und  der  ganzen  gemeine  do  selbst  van  zwitracht, 
dv  sich  van  N.  Hertenperger  wegen  verlauffen  hat  und  umb 
aUen  unwillen,  der  sicn  da  zwischen  gemacht  hat,  das  sy 
van  beyden  parteyen  mit  ganzer  macht  gewilkuert  und  ver- 
folgt  haben  bey  iren  guten,  waren  treuwen  und  eren,  was  wir 
obgnant  darumb  ansprechen  *)  den  zu  fiilgen  und  an  allen  ein- 
trag  und  widerred  stet  und  ganz  zu  halten  alles,  das  hir  nach 
beschriben  stet:  zum  erstenso  sal  der  rath  zwene  kysen  ausz 
der  gesworen  gemein,  und  dy  ffeswome  gemein  sal  zwene 
kysen  ausz  dem  rate;  dy  vire  smlen  bey  iren  eyden  ein  rat 
kysen  und  aetzen,  und  vier  und  zwenzig  van  der  gemein,  dy 
selben,  dy  also  gekoren  werden,  sullen  mugen  und  macht 
haben,  afle  ding  zuthun  und  zulassen,  als  van  alter  her  ist 
komen.  dar  wider  sal  sich  nymant  setzen  in  keinerley  weise. 
auch  ab  rat  und  gemeine  stussig  oder  zwitrechtig  wurd,  so 
sullen  sy  das  nit  vemer  schiben  suchen,  noch  holen,  sunder 
sy  sullen  komen  fur  den  erbergem  rat  zu  Eger,  der  sal  sy 
des  entscheiden.  und  wy  sy  van  demselben  rate  entscheiden 
und  geweist  werden,  da  bey  sal  es  unwidersprechlich  bleiben. 
auch  sal  kein  hantwerk  den  rat,  noch  gemeine  dringen,  noch 
ein  hantwerk  das  ander  in  keinerley  weise,  simder  bey  ge- 
wonlichen  rechten  lassen  bleiben.  auch  sal  nymant  kein  auf- 
lauf  noch  samnung  wider  den  rat  und  geswome  gemein 
machen,  noch  mit  gewapenter  hant  recht  fodem,  sunder  ider- 


*)  Nach  „aneprechen^  folgendicdiirchgestríchenen  Worte  „mitgantzer 
icht  gewaikuert  und  verfalgt." 


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—    64    — 

man  sal  sich  lasscn  bentigen  an  stadrechten,  als  van  alter 
her  komen  ist.  wer  aber  šach,  das  ymant  uberfiire,  den  hat 
ein  rat  und  geswome  gemeine  dar  umb  zu  straffen  und  zu 
pussen  noch  allem  herkomen,  und  sulch  vorfallen  pues  sullen 
sy  an  einen  ffemeinen  nutz  keren  und  wenden.  auch  sal  man 
dy  losung  anlegen  iderman  noch  seinem  vermugen.  was  in 
der  losung  leyt,  und  wy  ein  rath  und  dy  geswome  gemein 
erkent,  wen  auch  der  rat  und  dy  gesworen  gemein  dar  zu 
geben  wirdt  dy  losung  einzunemen,  dy  selben  sullen  da 
van  dem  rate  und  gesworen  gemein  alle  jar  redliche  rechnung 
thun.  des  zu  urkund  und  warem  bekentnus  haben  wir  egnantn 
Hans  Honinger  und  Albricht  Bemsteiner  unser  insigcl  ge- 
hangen  an  diesen  brief.  so  seindes  alles  gebeten  zeugenvan 

***•  beden  teilen,  die  erbergen  und  in  aller  weisheit  fnrsichtigen 
der  rate  zu  Nurenbergk  und  der  rate  zu  Eger,  dasz  sy  ire 
stete  insigel  zu  gezeucknus  auch  an  diesen  brief  gehangen 
haben.  (des  auch  wir  der  rath  zu  Kurenbergk  und  der  rathe 
zu  Eger  simderlich  an  diesem  brief  bekennen,  das  wir  van 
baiden  vorgnantn  teyle  fleissigen  betě  wegen  unsere  stete 
insigl  zu  gezeucknus  also  an  diesen  brief  gehangen  haben)  *) 
doch  uns,  unsem  steten  und  unsern  nochkomeri  an  schaden. 
der  brief  ist  geben  am  mantag  noch  dem  suntag  oculi  in  der 
vasten  nach  Cristz    gebuert   vierzenhundert  und  in  dem  ein 

''^^^g  und  dreissigisten  jařen. 

Und  wan  oder  wir  obgemelter  abt  sulchen  obgeschriben 
brief  in  eygener  person  fleissiglích  ubcrlesen  und  ansigeln, 
iren  umbschriften,  clauseln,  punktcn,  artickeln  und  allen  sachen 
ganz  gerecht  und  unvermeligt  gesehen  und  erktuit,  haben 
wir  van  betě  wbgen  der  obgeschriben  gesworen  des  ratz  zum 
Elpogen  den  selben  brief  in  diz  vidiraus  schreyben,  zihen 
imd  machen,  dar  auf  mit  unserm  aigen  hir  unton  anhangendem 
insigel  vervvaren  lasscn.  gescheen  zu  Waltsassen  am  eritag 
noch  dem  suntag  jubilate  noch  Cristi  unsers  liben  hem  gebuert 
mIís.   vierzenhundert  und  in  dem  achtundne^Tizigstim  jařen.  *) 

i«b.  furbracht  und  dy  zu  vemewen,  auch  gnediglich  zu  zelassen 

und  zu  bestaten  mit  ganzem  fleisz  gebeten.  des  haben  wir 
angesehen  ire  treuwe  dinst  verterben  und  fleissig  gebet  oben 
angczeigt  in  und  allen  iren  nach  komen  alle  und  itzliche 
herinne  aufgedruckte  irer  furgehabten  freiheiten;  privilegien 
und  gerechtickeytcn  und  dar  zu  ire  alte  gute  gewonheit  und 
herkomen,  dy  sy  redlich  herbracht  haben,  in  allen  iren  stucken, 


Marr 


1498 


*)  Das  Eingeklammertc  wird  am  Rand  mit  „non"  íflossiert. 

')  Es  folgen  die  Kuntschaften  von  Bchlackenwcrth  v.  1498  Juni  6. 
und  von  Konigsbcrg  v.  1498  Mai  29.  im  selben  Wortlaute,  wie  sie  bereit« 
auf  S.  67  u.  58  crscheinen. 


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-    65    - 

i  punkten  und  artickeln  gnediglich  vernewet,  confirmiert  und 
I  bestetigty  vernewen,  confinuieren  und  besteten  in  und  ge- 
[  meiner  stát  alle  und  itzliche  liie  mit  in  kraft  diz  brives  ausz 
[  Bemischer  koniglicher  macht  wissentlich,  setzen  und  wollen, 
j  das  sy  und  ire  nach  komen  sich  der  gebrauclien,  haben, 
I  halten,  nutzen  und  genissen  gleichennasz,  als  ob  sy  van 
I  wort  zu  worte  in  diesim  brive  begriffen  und  beschriben  weren. 
und  dy  weyl  sulche  unsere  stád  ausserhalb  der  cron  an  der 
grenitz  gelegen,  manigfeltig  widerwertickeyt  erwart,  woUen 
wir,  das  ein  itzlicher  dar  inne  wonend  burgerliche  handlung 
nicht  faře,  er  sey  den  durch  ein  rat  zu  burger  aufgenomen, 
den  ein  rat  also  dar  zu  tuchtig  aufoenien  sol,  aucli  urlaub 
wider  zu  geben,  als  sy  das  far  alt  her  braclit  haben,  auch 
80  oft  in  not  ist  zu  iren  gemeinen  nutz  ein  ewssere  gemein 
zu  in  fodem  und  also  in  einickeyt  leben,  auíruer  unter  ein- 
ander  zu  vermeiden  und  dy  stád  auswenig  und  inwenig  allent- 
halben,  wo  ay  erkennen,  mit  thurmen,  mit  pforten  und 
thoren  befestigen  sullen  und  mugen  angefar  dem  slos  do 
selbst  so  aber,  wer  der  were,  sich  unser  mandát  und  frey- 
hung  invemickung  setzen  und  sich  noch  eim  rath  ungehor- 
samglich  hielt,  den  selben  zu  straf,  wy  sy  das  herbrachť,  an- 
nemen  und  so  als  dan  der  gedachten  stád  burgern  und  ein- 
wonem  van  dem  haubtman  und  hern  unser  cron  Během 
rechtlich  zuerkant  ist,  dy  weyl  dy  Slick,  ire  pfanthern,  den 
zol  und  gleytzgelt  nemen,  das  dy  burger  nicht  schuldig  sein 
mit  iren  lewten  ze  leyten,  sunder  ire  gedachto  hern,  dy  des 
nutz  nemen,  wollen  wir  auch  emstlich,  das  sy  und  gemeine 
stád  van  iren  pfandhern,  der  erben  imd  nach  komen  nicht  ge- 
drungen  werden,  noch  schuldig  sein  sullen.  auch  das  sy 
and  ire  leuth  mit  keiner  newen  zolnemung  beswerer,  sunder 
dy  ganz  abthun  und  gegen  der  stád  lewthen  noch  andern 
gebrauchen,  noch  nemen  sullen.  und  dy  weyl  des  eyds  halben, 
80  oft  gedachte  unsere  stád  iren  pfandhern  und  so  ir  burger- 
meister,  rathman  und  geswomenjerlichenzum  rcch ten  s weren 
mussen,  viel  zwytracht  gewest,  habén  wir  den  eyd,  wy  der 
gescheen  sol,  als  durch  uns  und  unser  viel  gestympten  cron- 
bem  zu  Během  zu  Kuttenpergk  rechtlich  erkant  und  be- 
schriben  ist  mit  bemischen  worten  und  auch  leutterlich  ver- 
dewtzscht,  hir  ein  schreyben  lassen :  (also  der  eyd  bemisch 
etc.  und  ist  also  verdewtzscht  eingescbriben.)  „wir  s weren  und 
globen  got  dem  hern  und  allen  heiligen  und  den  odeln  hei-n 
^m  Quirino,  hern  Sebastiane,  gebrudern  van  Weiskirch, 
sem  pfanthern  und  gnedigen  hern,  und  iren  erben  treuw 
id  unterthenickeyt  zu  leysten  noch  irer  verschreybung,  als 
if  verpfant  gut  lewth  gehoert,  als  uns  got  helf  und  alle 
iyligen."     und  wollen  dar  auf,  das  burgermeister,  rathman 


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1 


t 


—    6G 


lÁm 


II  nd  gemeine,  so  oft  áy  iren  pfanthern  treuw  und  gehorsam 
ze  gein  oder  zum  rechten  sweren,  also  und  nicht  anders  sweren 
imd  van  irem  pfandhern  anders  zu  sweren,  sunst  auch  zu 
nichte  unpilliehen  sullen  gedrungen  werden  bey  unser  hochsten 
slfHf  und  ungnad  meydung.  desz  zu  urkund  haben  wir  unser 
koniglieli  insígel  hír  an  hengen  lassen.  geben  zu  Offen  am 
tiig  nativitatis  Marie  noch  Cristi  gebuert  vierzenhundert  und 
iii  dem  acht  und  newnzigstim  unser  reyche  des  Hungrischen 
».  ini  newndem  und  des  Bemischen  im  acht  und  zweynzigstem 
jarťu. 

Ad  relacionem  magnifici  domini  Johannis  de  Schel- 
lenpergk,  supremi  caneellarii    regni   Bohemíae.    ^) 

!»•  Es  ist  auch  ein  brief  van  der  ko.  mt.  ausgangen,  an  dy 

víiia  Elbogen  komen  zu  denselben  zeiten,  wes  sich  eine  gemein 
und  ein  rat  halten  sullen  des  lautz^  hernách  volgt: 

Wir  Wladislaus  van  gots  gnaden  zu  Hungern,  Během 
etc-  kunigk,  margrave  zu  Merhem,  herzog  zu  Lutzenburgk 
und  in  der  Slesie,  margrave  zu  Lausitz,  entpiten  den  fur- 
eichtigen,  unsem  getreuwen  burgermeister,  rathmannen  und 
ganzer  gemeine  unser  erbstad  Elbogen  unser  kuniglich  gnad 
und  alles  gut.  liben  getreuwen!  wir  hořen,  das  sich  etliche 
ausz  euch  mit  manigfeltiger,  ungehorsamer  ubung  gegen  und 
wider  einen  burgermeister,  rate  und  dy  geswomen  ausz  der 
gemeine  eigen  willens  zu  gebrauchen  furnemen  und,  so  sich 
zu  burgerlichem  wesen  nicht  erhaischt,  zu  gezenk  und  auf- 
ruer  befleissigen.  ob  déme  wir  nit  wenig  misfal  haben,  begeren 
van  euch  und  mit  ernst  verschaffen  alíen  und  itzlichen  der 
selben  unser  erbstad  Elbogen  inwonem,  das  ewer  keiner 
nichtz  handel  noch  wandel,  er  sey  den  durch  ein  rath  zu 
burger  aufgenomen,  als  dan  ein  rath  van  alters  her  und  noch 
ein  iglichen,  der  darzu  tuchtig,  aufzunemen  und  enturiauben 
iu  machten.  und  auch  ab  eime  rate  und  euch  ausz  der  ge- 
sworen  gemeine  etwas  alleine  in  handlung  zu  swere,  daraiď 
woUen  wir,  das  ir  eine  ganze  gemeine  zu  euch  fodem  sollet 
und  als  dan  durch  rate   und  ganze  gemeine  das  peste,  so  in 


*)  Dieses  Privilegium  íindet  sich  noch  vor  im  Privilegienbuch  v.  1638 
Juni  2,  ferner  in  einer  Perg.  Handschríft  des  bohmischen  Musenms  (6  C. 
2),  iiD  Egerer  Archiv  (Kasten  C.  1.  fasc.  40  im  Exzerpt.  Nach  dem  Pri- 
vllegienbuche  lautet  der  Eid  in  tschcchischer  Sprache :  ,,PrzÍ8aháme  a  sli- 
buj em  panu  bohu  a  wssem  a  urosnym  panom,  panu  Guirinowi  a  panu 
S€'baBtíanowi  bratřjm  holiczw  panům  nassira  milostiwym  a  zastawnim  a 
dicdiczem  g^ch  wiemost  a  poddanost  zachowati  wedle  zapissuov,  gích  yako 
nu  dobr^  lyda  zastawne  slussie  tack  nam  pan  buoch  pomohay  wssiczkní  swaii.'* 


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r — 


—    fi7    — 

den  selben  sachcn  furzunemen.  vorschaffen  niit  euch  und 
wollen,  das  ir  euch  alle  samptlichen  und  ewr  ider  in  sunder- 
heit  ewre  freyheit,  dy  wir  euch  auf  ewre  redliche  anzeigen 
gnediglieh  bestetiget,  dem  nach  also  richtet  und  haldet  und 
in  gehorsanier  eynickeyt  mit  ein  ander  Itebet.  wurd  imandz 
diz  unser  mandát  in  veruckung  setzen,  den  selbigen  als  ewern 
mitburger  zu  straf  nemen  und  ein  iglichen  bey  ewerm  stad- 
rechte  bleyben,  daruber  auch  nicht  femer  gedrungen  werden 
sulle,  dem  also  und  nicht  anders  thuend,  als  libé  und  euch 
sey  unsere  swere  straf  und  ungnaden  meydung.  doch  das  ir 
den  edeln  unsern  liben  getreuwen  Sebastiane  und  Quirino 
den  Slicken,  die  weylen  sy  ewre  pfantheni  sein,  thut  noch 
laut  irer  vorschreybung,  so  viel  una  píUich.  zu  urkund  haben 
wir  unser  koniglich  insigel  an  diesen  brief  aufdrucken  lassen, 
der  geben  ist  zu  Ofen  ara  tage  Marie  nativitatis  noch  Cristi 
gebuert  vierzenhundert  und  im  achtundnewnzigstim  unser 
reyche  des  Hungrischen  im  newnden  und  des  Bemischen  im  HeVt^s. 
achtundzweynzigsten  jařen. 

Item  anno  domini  etc.  im  Ixxxxviij  jařen  am^freitag  noch  ^**p  ^''* 
assumptionem  Marie  hat  sich  begeben,  das  Mertel  Franck, 
als  er  sich  fur  eim  rath  fur  xiiij  tagen,  so  er  mit  Fritzen 
Fleischmann  zu  thun  gehabt,  verwilt  ein  kuntschaft  zu  brengen? 
wy  er  mít  dera  fleisch,  das  er  weylent  gein  Eger  getragen, 
gehandelt  hab,  sulche  kuntschaft  ein  rat  van  im  begert  ausz- 
zulegen,  in  massen  er  sich  fur  eim  rat  verwilt  hábe.  hat 
Mertel  geret,  er  hab  sich  des  nicht  verwilt,  sunder  er  hab 
gesagt,  wo  im  das  not  thun  worde,  wolle  er  des  kuntschaft 
brengen.  hat  ein  rat  zu  im  gesagt:  „Mertel,  du  hast  also 
geret,  ist  ein  ganz  hantwerk  bey  gcwest.  du  hast  auch  dy 
geswome  schawer,  da  sy  dir  dein  fleisch  geschawt  und  noch 
deinem  willen  nicht  gesetzt  haben,  geschulten,  gesmeht  und 
ire  eyd  geret  und  lugen  straíft  uns  in  ein  ganzen  rat  sitzend. 
bist  ein  mitburger,  machst  dich  ungehorsam.  wir  wollen  dich 
dar  umb  strafFen  und  als  unsern  mitburger  einlegen."  wy 
sich  nu  Mertel  mit  seinen  frevelichen  groben  worten  gein 
eim  rat  widersetzt,  hir  nach  gnuglich  begriffen,  denn  als  in 
ein  rat  in  keller  gelegt,  nicht  uber  lang  ist  her  Sebastian 
komen  und  in  an  wissen  und  willen  eins  rats  mit  gewalt 
ausz  gefenknusz  genomen  und  wider  ein  ganzen  rat  und  gemein 


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n 


—    68    — 

ein  gleyt  geben.  wy  sich  Mertel  weyter  gein  rat  und  gemein 
gehalten,  vint  man  hernách  beschriben.  den  der  meynung 
dea  hem  was,  dy  weyl  sich  Mertel  auf  in  het  beruffen,  wolt 
er  iti  und  ein  rat  dar  umb  verhoren  und  entscheiden.  vermeint 
ein  rat,  sy  weren  zu  rat  und  recht  gesworen,  in  wer  nicht 
notf  Bo  ein  mitburger  verbrech  und  sy  auf  ire  eyd  erkant, 
Hich  init  im  dar  umb  erkennen  lassen.  es  vermeint  der  her, 
weii  sicli  einer  auf  in  beruffet,  der  suit  da  bey  bleiben.  das 
im  ein  rat  nicht  gestendig,  sunder,  wer  pinichig  und  unge- 
horsara  were,  den  wolten  sy  straffen,  wy  fur  alt  her  komen 
xuid  uoch  befehel  k.  mt.  nicht  anders  thun.  dar  ein  sich 
den  ein  ganze  gemein  verwilt  hat,  das  willig  zu  tragen. 

^  Wywol  her  Sebastian  sein  gnad  vielleicht  das    und  ein 

anders  wol  het  lassen  bleiben  und  ein  rat  rait  iren  mitburgern, 
wy  fur  alt  her  komen,  prauchen  lassen,  sint  doeh  etliche, 
nemlich  Nickel  vam  Saher  und  andere  meher  ungesetigt,  ein 
newes  uber  das  ander  fanden,  ein  rath  zu  viel  uncost  und 
zeruiig  gedrungen,  wolten  sy  anders  ire  alte  stád  gerechtic- 
keyt,  gewonheit  und  freyheyt  behalten,  viel  und  oft  sein  gnad 
gebeten,  sy  gnediglich  bleiben  lassen  und  ir  gnediger  her 
aein,  dar  auf  sein  gnad  alweg  gesagt:  „dy  weyl  und  ir  nicht 
thuet,  was  ich  euch  heysse,  wil  ich  ewr  gnediger  her  nicht 
sein,**  dar  auf  ein  rat  geantwort :  „wir  wollen  e.  g.  thun, 
das  wir  pflichtig  und  schuldig  sint  zu  thun,  williglichen  und 
geru ;  beten  ewer  gnaden,  uns  bey  unserm  alt  her  komen, 
freíheit  und  privilegien  gnediglich  bleiben  lassen."  aber 
alweg  gesagt :  „ir  must  thun,  was  ich  euch  heysse,"  und 
aich  zu  viel  malen  wider  ein  rat  erzomt  des  ein  rat  kein 
guiiiát  noch  gnad  hat  mugen  erlangen ;  aber  dennoch  uber 
jrem  altherkomen  und  privilegien,  so  viel  an  in  gewest,  fest 
gehíilten  unz  zu  der  zeit,  do  sich  sein  gnad  gerust  zu  der 
'  k.  mt.  gein  Hungem  in  dynst  zu  reyten.  das  den  ein  rat 
nicht  lang  da  far  sein  gnaden  aber  gebeten,  sein  gnad  wol 
ir  gnedig  her  sein,  sy  wollen  auch  sich  auch  gein  sein  gnaden 
in  allem,  das  sy  im  pflichtig  und  schuldig  zu  thun  sint,  ge- 


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—    69    — 

horsamglich  halten.  sy  haben  aber  kein  gunst  noch  gutlickejt 
mugen  erlangen;  den  sein  gnad  zu  in  gesagt :  ^ír  suit  sehen, 
ich  reist  zu  der  k.  mt. ;  ir  must  thun,  was  ich  euch  heísse, 
und  ich  wil  euch  graiisemer  werden,  wen  ichyegewestbyn." 
dy  und  andere  rede  eín  rat  gehoert^  kein  gunst  haben  er- 
langen mngen.  also  ist  sein  gnad  umb  sent  Erhartz  tag  hin  jl^^^^ 
weg  zu  der  k.  mt.  mit  vj  pferden  geriten.  was  aber  sein 
gnad  ausgericht,  verpurgen  ligt.  und  dar  nach  des  selben 
jaers  am  abent  sancti  Andree  wider  komen.  nov.  29. 

Es  hat  sich  auch  begeben  in  dem  selben  jare^    das   ein 

zHritracht   und  ein  hader  in  eim  piher  hawse  bey  nacht   ge- 

Bcheen  durch  etiiche  mitburger   und    nemlich    einer^   Endres 

Lederer  gnant,  da  durch  der  richter  durch  den  wirt    verpot 

zu  komen,  dy,  wy  sich  noch  stád  ordnung  erhaysch,  zu  ver- 

porgen.  des  sich  Endres  Lederer  geweert,  wy  wol  in  etiiche, 

wirt  und    wirthin  und  andere  meher   dar  umb    mit    worten 

gestraft,  sich  wider  den  richter  nicht  setzen,  dar  auf  Endres 

Lederer  gesagt,  er  wolle  in  richter  und  gesworen  scheyssen. 

bey  sulchen  reden  ist  ein  gesworner  des  ratz  gesessen.    desz 

morgens  frue  ist  der   richter   in   ein   rath    komen   und    sich 

beclagt  uber  Endres   Lederer,   wy   er   sulche  •  smeliche   red 

getan;  und  dy  weyi  er  sey  ein  mitburger,    clag  er  das  eim 

rate  in  zuversicht,  dar  inne  zu  beweisen,   seim   g.    hn.   und 

gerichte  sulche  verachtung   weyter   nicht   geschee.     wen   es 

sey  ein  gesworner  dabey  gewest,  den  sulle  ein  rat  befragen, 

wirt  man  den  grundt  erfaren.  wy  wol  in  bey  wesen  des  herrens 

I         Endres  Lederer  der  red  nicht  bekant,  und  der  richter  zuim 

gesagt:    „du  hast  das  geret,  wil  ich  dich  mit  eim  gesworen 

i         und  aadem  meher  uber  weisen."  sint  dy  ding    ausz   andern 

'         notsachen  also  verlengert  unz  auf  mitwoch  fur  puriíicationem  ''■"•  ^' 

Marie ;  ist  der  gesworne  befragt  wurden.  wy  wol  er  sich  des 

zu  sagen  viel  und  ofte  gewidert,  dennoch  durch  ein   rat   ge- 

bdert  dy  warheyt  zu  sagen,  der  den  dy    meynung,    wy   der 

ichter  sich  beclagt,  auch  gesagt  hat.  dar  auf  ein  rat  Endressen 

u  thunn  gelegt  und  dar  nach  freitag   noch  Dorothee    wider  *"•»>.  s. 


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70 


iXim 


ausz  dem  thurra  genomen,  doch  das  dise  hernách  beschribne, 
Erhart  Pinter,  Endrcs  8chelm,  Hans  Colbborcr,  Hans  Clorell, 
biirg  worden  in  der  gestalt,  das  Endres  Lederer  sal  thun, 
was  in  ein  rat  heyssct,  und  vven  man  sy  fodert,  in  fur 
ein  rat  wider  zii  stellen  in  noch  eins  ratz  crkentaiusz  zu- 
straffen.  so  er  aber  sulcher  straf  nicht  wolt  nach  komen, 
noch  seincr  antwort,  das  sy  in  wider  in  thurra,  dar  ausz  sy 
in  gcnomen  haben,  stellen.  eodem  anno  am  freitag  noch  Ja- 
cobi  apostoli  haben  dy  burgen  Endressen  selbst  fur  ein  rat 
bracht  und  nyraer  stehen  wellen,  und  zu  Endressen  ein  rat 
gesagt,  dy  weyl  er  dy  bschuldigung  desz  richters,  desz  ini 
ein  geswomer  gestanden,  gehoert  hábe,  wollt  er  dar  umb 
eins  ratz  strafFe  leidcn  oder  nicht.  hat  Endres  Lederer  gesagt, 
fír  hab  das  nicht  gethan,  dar  umb  woUe  er  sich  in  keine 
straf  geben.  dar  auf  haben  in  seine  burgen  wider  in  thurm 
"^cstelt,  sint  irer  burgschaft  van  eim  rat  ledig  gesagt  wurden. 
ivy  wol  viel  und  ofte  sich  bnanten  Endressen  frund  und 
sweger  gein  eim  rat  geniuht,  in  ausz  gefenknus  zu  brengen, 
das  in  ein  rat  alzeit  willig  gewest  auf  burgschaft  auszugeben, 
aber  nymanz  burg  fur  in  worden  mucht;  vielleicht  auch  so 
lang  nicht  gelegen,  wo  Endres  sein  droliche  wort  im  thurm 
gclassen,  und  dy  weyl  Endres  in  den  lewften  eim  rate  viel 
imd  ofte  widerspenigk  und  wider  ein  rat  neben  dem  hern 
gestanden,  der  massen  Fabián  van  Veyltz  in  abwesen  des 
hern  haubtmann  angeruffen,  in  ausz  gefenknusz  helffen.  dar 
auf  Fabián  van  Veyltz  ein  rat  viel  und  oft  ersucht;  das  ein 
rat  willig  gewest,  doch  das  Endres  verpurg  oder  verschrey- 
hung  thue.  hat  Endres  ny  thun  wellen,  dar  ein  der  haubt- 
mann also  zu  thun  nicht  unpillich  zu  gescheen.  [?]  do  das  Endres 
nicht  hat  wellen  annemcn,  hat  eim  rat  nicht  gefugt,  in  aus- 
zulassen.  uber  das  hat  sich  bnanter  haubtmann  an  wissen 
rins  ratz  schriftlichen  an  den  k.  haubtman  hern  Peter  van 
Uosenbergk  beclagt  in  noch  geschribner  weyse: 


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—     71     — 

i 

I  Dem   wolgeboren    hern   hern   Petern    van  Rosen- 

bergky    obirster   haubtman    des    konigkreychs   zu 
I  Během,  meinem  gnedigem  hern. 

I  Wolgeborner   her,    mein  ganz    willig    dinst   sint   ewem 

I  gnad  zuvor.  Gnediger  her!  ungezweifelt  ewem  gnaden  sey 
írischer  gedechtnusz,  dasz  zu  der  zeit,  als  mein  gnediger  her,  her 
Sebastian,  her  van  der  Weiskyrchen  etc,  mich  durch  Nickel 
í  vam  Saer  ewem  gnaden  als  seinen  ambtman  befolhen,  das 
ewem  gnaden  mit  mir  der  selben  zeit  verschaft  und  begeert, 
nichtz  eygen  willigs  fumemen  zugebrauchen,  sunder  ab  mir  ein- 
cherley  zu  handen  stíes,  das  an  ewern  gnaden  gelangen  lassen, 
wolt  sich  ewr  gnad  in  sulchem  mir  hulflíchen  und  retlichen 
gnedigiichen  erzeigen.  des  ich  mích  bísher  als  gehorsamer 
gehalten,  und  ab  got  wil,  hinfur  sulcher  mas  halten  wil.  wan 
aber  itzund  dy  notdorft  erfordert,  dise  nach  geschribne  hand- 
lung  an  stať  meins  gnedigen  hern  ewern  gnaden  eroffen,  bith 
ich  ewr  gnad  gnediglich  zu  vememen,  das  ein  armer  hant- 
werksmann  mit  namen  Endres  Lederer  durch  einen  burger- 
meister  imd  rat  der  stád  Elpogen  numals  lange  zeit  in  zweyen 

Sefenknus  enthalten.  geben  im  ursach,  er  sal  meiner  gnedigen 
em  richter  und  einen  gesworen  zum  Elpogen  mit  worten 
gesmet  haben.  des  doch  der  arman  in  keinerley  weise  be- 
kentlíchen  und  verhoft,  es  sulle  im  in  warheit  nymermer  bey 
bracht  werden,  sunder  er  hat  sich  alles  erpoten  und  nach 
hewt  des  tages  umb  alles,  das,  so  sy  in  umb  beschuldigen, 
wolle  er  in  steen  fiir  meinen  gnedigen  hern  oder  fur  in  selbst 
zu  recht,  und  was  als  da  an  der  ende  einem  erkant,  des 
wolle  er  geniessen  und  entgelten.  er  wolle  sich  auch  gegen 
in  allen  oder  zu  welchem  er  in  sunderheyt  zu  sprechen  hábe, 
an  recht  benugen  lassen  und  in  das  gnugsamlich  verburgen, 
dem  also  nach  zu  komen  und  sunst  in  oder  der  iren  keins 
argen  zu  gewarten.  dar  auf  ich  an  stát  meiner  gnedigen  hern 
mit  den  vam  Elpogen  verschaft^  den  armen  bey  seiner  gleich- 
messigenerpitung  bleiben  und  inausz  gefenknusz  komen  lassen. 
das  aber  alles  unangesehen  wirt,  der  arman  durch  sy  uber 
sein  rechtlich  erpitimg  gewaltsamlichen  mit  gefenknusz  be- 
swert  und  im  wege  und  meynung  fur  halten,  dy  dem  nicht 
anzunemen,  auch  nicht  mugíichen,  iren  willen  zu  crsetigen, 
hat  ewer  gnad  abzunemen.  und  ab  dy  vam  Elpogen  einen 
tetner  oder  morder  in  gefenknus  hetten,  sy  wolten  den  wider 
dy  billickeit  handeln,  so  musten  sy  in  bey  recht  bleiben 
^'\s8en.  das  aber  dem  armann  bisher  nicht  mugen  widerfaren ; 
ber  als  der  arman  sagt,  so  sey  nicht  dy  ursach,  in  massen 
y  in  beschuldigen,  es  ist  in  auch  der  nicht  gestendig,  sunder 
ermeint,    nachdem    er   in    der  zwitracht,   so  sich  zwischen 


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—     72    — 

*^  meinen  hern  und  den  burgern  gehalten,  den  dem  hern  meher 
dan  den  burgern  zufellig  gcwest,  des  miisz  er  itzundt  ent- 
gelten,  vielleicht  gedenken  mit  dem  ebcnpild  zu  setzen,  das 
sich  ander  meiner  guedigen  hemanhengung  zu  sein  schew  8ullen 
entpfahen.  hir  urab  ewr  gnad  dienstiichs  flois  petend,  an  stád  ko. 
mt.  mit  den  van  Elbogen  emstlichen  zu  vorschaffen,  das  sy  den 
armanauf  sein  gleich  erbitung,  in  massen  oben  anzaigt,  ausz  ge- 
fenknus  komen  lassen,  in  also  gewaltsamlich  ferrer  riieht  be- 
sweren,  als  mir  ganz  nicht  zweifelt,  ewer  gnad  thun  werd.  und 
ab  dy  vam  Elbogen  dieser  seincr  erpitung  nicht  gesetigt  sein 
wolten,  80  erpewth  ich  mich  an  staa  meiner  gnedigen  hern, 
schreib  auch  selhat  ewern  gnaden  hie  mit  zw,  das  ich  den  • 
armann  auf  sent  Mertins  tag  schirsten,  oder  wen  mir  des  van 
ewem  gnaden  cin  tag  emenet  wirt,  fur  ewr  gnad  stellen 
wil.  imd  was  ewr  gnad  allein  oder  sampt  dem  cammer  gericht 
auf  der  vam  Elj)ogcn  clag  und  sein  antwort,  dergleichcn  auf 
sein  clag  und  der  vam  Elbogen  antwort  sprcchen  oder  er- 
kennen,  das  sal  der  arman  besetigt  sein  und  bleiben  der 
zuversicht,  ewr  gnad  werd  diese  erpitung  als  gnugsamlich 
ermessen;  und  ab  dy  vam  Elpogen  ausilucht  hir  inne  fiir 
wenten  wolten,  sy  als  ungehorsame  erkennen,  irs  eygen  lí^qilens 
nicht  gestaten,  sunder  mir  bey  diesim  boten  gnediglíchen  in 
schriften  raten  und  anzeigen  thun,  wy  mir  hirinne  gegcn 
ircm  ungehorsara  hinfur  fuglich  gepur  zehalten.  das  wil  ich 
umb  ewr  gnad  mit  willigen  fleis  verdicnen.  des  ewer  gnad 
1499  beschribene  antwort,  datum  suntag  Egidy  anno  etc.  Ixxxxviiij®. 
**P**  ^  Fabián    van  Veyltzsch,   haubtman    zum   Elpogen. 

Auf  aulche  cla^e  bniuten  haubtman s  hat  her  Peter  van 
Rosenbergk,  k.  mt.  haubtman,  den  vam  Elbogen  geschriben 
in  nach  volgender  weise  : 

Mein  dienst  mit  guten  willcn  zuvor.  ersameu  wcisen  liben 
frundt!  Fabián  van  Veyltzsch,  haubtrnan  zum  Elpogen,  hat 
mir  ytz  geschriben  van  eins  armen  hantwerks  mans  mit  namen 
Endres  Lederers  wegen,  gegen  dem  ir  etwas  unwillens  etlicher 
unzimlicher  wort  halbcn,  so  er  geret  sal  haben  etc.,  furge- 
nomen,  dar  umb  ir  in  dan,  uber  das  er  doch  der  massen 
ganz  nit  gestanden,  gefenknusz  und  don  selben  auf  sein 
w^Uig  und  bilHch  erpiten,  in  massc  inligend  copey  vermeltes 
haubtmans  schreiben  anzeigt,  fur  her  Sebastian,  hern  zur 
Weiskirchen,  noch  fur  euch  oder  andem  pillichen  enden, 
auch  auf  des  selben  haubmans  van  seinen  wegen  ersuchen 
bisher  nit  ausgeben  habt  wollen :  das  mich  dan,  wo  dem 
also  were,  nit  billich  bedunket,  und  ist  dar  auf  mein  ernstlich 
bogeren    an  euch,   sulchen    unwillen   noch   gutlich    auf   sein 


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r 


—     73    — 


fiirberuert  erbiten  abzustelleii  und  mergnanten  burger  sulcher 
fenknusz  auf  burgschaft  ledig  zu  zelen,  wo  ir  euch  dan  zu 
bederseyt  desfaalb  gutlích  ye  nicht  vertragen  mocht,  so  er- 
nenne  und  bestymb  ich  euch  hir  mit  einen  tag  nemlich  auf 
Martini  sehierst  durch  ewem  volmechtigen  anwalt  fur  mich 
gein  Prag  zu  rechtlicher  oder  gutlicher  verhorungzu  erscheinen, 
aldo  dann  furgnant  Fabián  vanVeyltzsch  den  selben  burger 
auch  zustellen  erbutig  und  ah  dann  ferrer  durch  mich  zwischen 
ewT  nach  billichem  und  entlichem  entschied  gehandelt  sal 
werden.  datum  Krumenaw  am  mantafi:  nach  nativitatem  Marie  i*99 
anno  etc.  Ixxxxviuj. 

Sulche  desz  ko.  haubtmans  schrift  zu  verantworten  und 
nicht  unbillich  auch  der  clage,  so  Fabián  van  Veyltzsch, 
haabtman  zum  Elpogen,  uber  ein  rat  zum  Elpogen  hinter  ir 
bewust  gescheeU;  hat  ein  rath  Jorgen  Odelheyder  und  Caspar 
Fitler,  gtadschreiber,  zu  sein  gnaden  zuzihen  geraussigt.  wy 
wol  dy  selben  alle  und  itzliche  punkt  desz  Lederers  vam 
anfang,  mittel  und  end  muntlichen  gnugsam  fur  dem  konig- 
lichen  haubtman  ftir  antwort,  haben  sy  dennoch  sulche  ire 
verantM^ortung  sein  gnaden  und  andere  anligen  auf  schrift- 
liehen  angeben  in  nach  geschribnem  laut : 

Grosmechtiger  imd  wolgebomer  edler  her !  ewer  gnad  *-"* 
geruchen  unser  anligen  notdorft,  wy  hir  nach  angezeigt,  un- 
verdrislich  zu  vememen.  anfangs  einer  unser  mitburger,  gnant 
Endres  Lederer,  hat  unser  gnedigen  hern  richter  zum  Elbogen, 
dar  bey  einen  ausz  unserm  rath  mit  imzymlichen  bosen  worten 
groblich  beleidigt  und  gesmecht^  da  durch  er  gefenclich  an- 
genomen  und  enthalten  wirt.  wy  wol  in  mitler  zeit  seiner 
gefenknus  etzliche  wege  zu  erledigen  seiner  gefencknus  dinend 
a|jj  burgschaft  zu  thun  furgenomen,  aber  auf  seinen  teyl  ver- 
CKíhtlich  angesehen^  auch  eins  teyls  der  burgschaft  nicht  ge- 
haben  mugen.  da  mit  wir  aber  kunftigen  unratz,  so  uns  van 
im  erstehen  mucht,  noch  dera  er  seins  gemiitz  ein  eigen 
willig  mcnsch  ist,  uberhaben  bleiben,  ist  im  zu  letzt  ein  ver- 
schreibung  oder  urfed  uber  sich  zu  geben  van  uns  furgehalten, 
der  er  aber  nicht  vermeint  anzunemen  und  tut  uns  uber 
Bolch  furgehalten  pilHckeit  ín  seiner  gefenknus  fur  und  fur 
nait  boser  nachred  schelten  und  bedrohen  etc.  weiter  gne- 
dij  r  her!  als  dy  stád  Elpogen  in  der  cron  zu  Během  ám 
cw  áerstem  ort  und  ganz  an  der  grenitz  gelegen,  deshalben 
wii  meher  den  andere  leuth  gefcrlickeit  und  anstusse  haben 
zu   ísoi^n,  ist  van  uns    dem  rathe  und  van  der  gemein  im 


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^ 


74 


pesten  furgenomen  und  dar  zu  verwilligt,  als,  wen  dy  wach, 
torhuten  und  andcre  notdorft  der  stád  nach  unser  ordnung 
betreffe,  daa  derselbige  sulche  rait  seiner  selbst  person  ver- 
wese  und  vertrette,  dar  inne  sich  etzliche  unsere  raitburgere 
widerspenigk  und  ungehorsam  merken  lassen  etc.  zum  letzten, 
gnediger  her !  wirt  umb  dy  stád  Elpogen  allenthalben  auf  den 
strassen  viel  und  raancherley  pflackerey  und  wildc  anstosse 
gepflegen,  des  halben  wir  mit  unser  hantirung  und  gewerbe 
grossen  nachteyl  und  bcswerde  und  verhinderung  leyden, 
den  wir  noch  staten  und  noch  unser  notdorft  nicht  auswarten 
mugen,  das  uns  zu  merglichem  verterblichem  schaden  thut 
reichen  etc.  deshalben  an  stád  und  van  wegen  k.  mt  zu 
Hungern  etc,  unsers  allergnedigsten  hern,  ewr  gnad,  als  iinsem 
gnedigen  hem,  wir  rait  unterthenigem  demutigem  fleis  thun 
anruíFen  betend  e.  g.  als  unsern  gnedigen  hern  geruchen 
gnediglichen  dar  an  zu  sein  und  so  viel  verfugen,  das  wir  bey 
unsern  zimlichen  und  billichen  furnemen,  dem  gefangen  fur- 
gehalten,  gehanthabt  und  da  van  unbedrungen  bleiben,  auf 
ďas  wir  kunftigen  unratz,  so  dar  ausz  komen  mucht,  entladen, 
auch  der  ungehorsamen  widerspenigen  unsz  mitburger  in  ireni 
unbillichem  furnemen  nicht  zu  stewren  oder  fudern,  sundcr 
íly  sulchen  betrachten,  furwilligten,  furgenomen  gemein  nutz 
und  fromen  der  stád  verachten  und  dar  an  verprechen,  noch 
unserm  erkentnusz  inhalt  unser  privilegia  und  begnadung  dy 
straf  aufhemen,  und  das  etzliche  mittel  und  wege  mit  fleis 
furgenomen  T\'iirden,  da  durch  dy  pflackerey  und  beschedigung 
auf  den  strassen  abgewendet  und  in  guten  gerutem  wesen 
seinen  anstand  mucht  erlangen.  das  woUen  wir  mit  unsern 
armen  dinst  lunb  e.  g.  als  unsern  g.  hern  alzcit  in  unter- 
theniger  gehorsamer  willickeyt  mit  ungespartem  fleis  getrew- 
iichen  verdienen. 

Auf  sulch  anbrengen  muntlichen  und  schriftlichen  der 
konigliche  haubtman  Fabián  van  Veyltzsch  geschriben,  nicht 
hir  eingeschriben,  doch  so  viel  gehandelt,  da  mit  Endres 
Lederer  ausz  gefenknusz  komen  mucht,  doch  in  der  gestalt, 
das  Endres  verpurge,  sulcher  gefenknusz  n}Tner  in  arg  zu 
gedenken,  welche  burgschaft  ist  im  schriftlichen  furgehalten 
tmd  gelesen.  dar  ein  dy  burgen  und  Endres  Lederer  dem 
I  also  nachzukomen  inhalt  der  selben  burgschaft  verwillt,  und 
dy  burgen  mit  hant  und  munt  gelobt  eim  burgermeister  haben 
oct^ís,  '^  nachgeschribner  weyse :  also  dar  nach  am  mitwoch  Severini 
6Ínt  Hans  Beyer,  Endressen  bruder,  und  Hans  Wentzel,  sein 


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—     75    — 

frundty  mitburger  zu  Eger,  und  Hans  Clorell,  sein  swager, 
mitburger  zum  Elpogen,  fur  ein  rat  entgegen  Fabián  van 
Veyltzsch,  haubtmans,  gepeten  burg  zu  werden;  dy  ein  rat 
zu  borgen  aufgenomen,  dasz  sy  mit  gesampter  hant  ein  burger- 
meister  geret  und  globt,  Endres  seiner  verhandlung  noch 
gefenknusz  nymmer  meher  in  keinem  arg  zu  gedenken,  auch  **** 
nymandz  dister  freuder  zu  sein,  noch  gein  dem  wolgeboren 
hera  Sebastian,  hem  Quirin  und  hem  Albrichten  etc,  unsem 
gnedigen  hern,  und  iren  gnaden  verwanten,  burgermeister, 
rath  und  gemeine,  vorwanten  und  unterthanen  mit  worten 
noch  mit  werken  nicht  antén  noch  efem  in  keinem  argk. 
het  er  aber  zu  imands  zu  sprechen  oder  ein  ander  zu  im, 
daaz  far  unserm  stadrechten  und  nyndert  anderswo  austragen, 
het  er  aber  zu  eim  rath,  das  mit  recht  und  an  billichen 
enden  furzunemen. 

Auf  sulche  gelesne  burgschaft  haben  sy  alle  drey  mit 
hant  und  mund  ein  burgermeister  gelobt,  dy  gantz,  stet  und 
fest  zuhalten,  imd  burg  worden  entgegen  Endressen  Lederers, 
der  sy  dar  umb  hať  gepeten.  und  auf  dy  selbige  stund  hat 
Endres  Lederer  dem  gestrengen  unserm  gnedigen  hern  haubt- 
man  mit  hantgebenden  treuwen  und  eren  gelobt,  der  massen 
dem  burgermeister  und  mit  aufgeragkten  vingem  dem  haubt- 
man  ein  gelarten  eyd  zu  got  und  den  heyligen  gesworen,  dy 
bmelten  seine  burgen  der  burgschaft  in  kein  scheden  furen, 
sunder  das  sy  dem  burgermeister  gelobt  haben,  ganz,  stet 
und  vest  wil  halten  noch  lauth  getaner  bm^gschaft. 

Noch  dem  und  Mertel  Frank,  den  man  sunst  Maulmertel 
nennet,  wy  oben  angezeigt,  ausz  gefenknus  komen  und  durch 
ein  mitburger,  Fritz  Necker,  mit  recht  angelangt  und  recht- 
fluchtig  worden  der  ding,  der  her  auch  sein  anwalt  wider  ein 
rath  geleyt  geben,  dar  nach  viendt  worden,  dy  vam  Elpogen 
be  chedigt  und  gemortbrenth  und  vermeint,  gerechtickeyt  zu 
Ha  3n ;  noch  inhalt  seiner  clag  zetel  fiir  den  hern  bracht  und 
im  ein  rat  zum  Elpogen  nicht  gestendig,   auch  in  irer  brief- 


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—     76    — 

lichen  and  muntlichen  an   hem  gelangten   antwort  hir  nach 
folgend  ist  zu  vememen: 

j^^..  Vormergkt  anno  domini  etc.  tausent   funfhundert 

Í*are  am  sunabent  noch  Erhardi  setz  ich  Mertel 
Trank  zu  den  van  Elpogen  schult  und  spruch, 
wy  hernách  volgen,  der  ursaehen  sy  mich  van  in 
und  in  vehed  gedrungen. 

Item  zum  ersten  so  ich  als  einer  desz  hantwerks  der 
fleischer  zum  Elpogen  gewest,  mein  hantwergk  wy  erlieh 
und  redlich  meins  vermugens  gearbt  und  vorweylt,  in  ofher 
bank  schotzen  geslacht,  žildo  bey  dem  Fritz  Fleischman  als 
geswomer  meyster  und  schawer  gestanden  und  verhanden 
gesehen,  und  ab  in  was  bedeucht  hette,  doch  unvormelt,  bisz 
ich  der  zeit,  wy  gewpnheit,  sulch  fleisch,  desz  bey  andcm 
wenig  verhanden,  hab  hin  hawen  und  verkauffen  wollen,  hat 
mir  Fritz  Fleischmann  das  bey  seinem  ampt  verpoten. 

Item  her  auf  hab  ich  mich  des  unpillichen  gescheens 
beswert  zu  sein  bedeucht  und  doch  stil  gehalten,  hit  mich 
des  zum  ersten  auch  zum  endern  mal  an  Erhart  Smidt,  dy 
zeit  burgermeister,  bec)agt  und  dar  auf  mit  flcis  gepeten  mir 
sulch  fleisch,  wy  pillich,  schawen  zu  lassen,  mir  ungezweifelt, 
werd  Fritz  Fleischmans  verpot  noch  seinen  schulden  nicht 
erfinden.  do  hat  der  burgermeister  mit  Fritzen  verschaft,  mir 
noch  ordnung  seins  amptz  sulch  fleisch  zu  schawen,  welch 
gescheft  er  angenomen,  oder  nicht  thun  wellen.  zum  andem 
mal  aber  der  burgermeister  wy  fur  mit  im  verschaft  und 
zwen  desz  ratz  neben  in  dav  zu  geben.  sulch  geschefte  er 
aber  angenomen,  und  doch  nicht  thun  wollen.  da  mit  seinem 
ampt  nicht  benug  getan,  hir  inne  seins  eygen  willens  praucht, 
mir  mein  gut  verterblich  gemacht,  mich  des  haubtgutz  mit 
der   unerfintlichen   beruchtung   in  merglich  scheden  gefuert 

Item  der  ursachen  ich  Fritzen  Fleischman  mit  furechter 
verclag  fiir  ein  rat  fiímam,  dar  auf  mich  der  burgermeister 
und  rath  vam  rechten  genomen  mit  der  zusag  sich  des  zu 
erfaren,  welch  erfarung  mir  mit  langer  verzoglickeit  und 
raerglichen  schaden,  mit  enperung  meins  haubtgutz  und  mit 
der  beruchtung  fur  híelten  und  doch  zuletzt  mir  und  meinen 
22a  mit  gesellen  Cuntz  Tucken  das  haubtgut  vorlegten  und  be- 
zaleten  und  dar  auf  mich  mit  Fritzen  Fleischman  bey  treuwen 
und  eren  als  durch  Thumshirn,  dy  zeit  ein  eldister,  van 
ratz  wegen  fur  eim  rath  richten. 

Item  welche  richtung  aber  durch  Fritzen  Fleischmí  i 
an  mir  uberfaren  und  nicht  gehalten.  des  ich  mich  aberm?  s 
an  ein  burgermeister   und  rat  zum  Elbogen  beclagt^  mit  i  i 


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—    77     — 

zu  verschaíFen,  mich  bey  sulcher  richtung  bleyben  lassen.  wolt 
ein  rat  nicht  arniemen^  sunder  sy  waren  Fritzen  Fleischman 
seins  eygen  wiliens  gestendig. 

Item  der  ursaehen,  so  ich  mit  Fritzen  gericht,  an  mir 
uberfaren  und  bey  sulcher  richtung  van  einem  rat  nicht  ge- 
schutzt  noch  gehanthabt  werden  wolt  und  also  vam  rechten 
genomen  und  mich  des  an  dy  oberkeyt,  an  den  wolgeboren 
hern,  hem  Sebastian,  her  van  Weyskirclien  und  lier  zum 
Elpogen,  erclagte,  der  halben  mir  sein  gnad  Ernsten,  seiner 
gnaden  dyner  und  hofschreyber,  zuschuf,  van  wegen  seiner 
gnaden  mit  dem  rate  zu  reden,  mich  kegen  und  wider  Fritzen 
Fleischman  bey  sulcher  richtung  zu  verschutzen  und  hanthaben. 
was  mir  aber  unhulflich,  sunder  mir  Fritz  Fleischman  sulcher 
richtung  auszfellig,  des  im  ein  rath  zufellig.  des  ich  in  peident- 
halben  nicht  gestendig  noch  im  grund  unerfintlich  sich  der 
ursaehen,  so  mir  ein  rat  mein  haubtgut,  der  halben  ich  mit 
Pritz  Fleischmann  irrig  worden,  bezaelt  und  auch  ari  Thums- 
him  selbst  erweist,  wy  dy  richtung  bescheen,  und  wy  dann 
her  Sebastian  ein  rat  der  halben  beschickt  zu  fragen  und  durch 
zwen  des  ratz  geschickte  und  sunsten  mir  ungezweifelt  gnuglich 
erfaren  ist  zu  vermerken,  wy  mir  ein  rat  mit  sampt  Fritzen 
Fleischmans  neyd  und  hasz  unpillichs  furnemen  noch  meim 
leibe^  ere  und  gut  gestanden,  wy  der  masz  meher  hirnach 
volgt. 

Item  meher  nam  ich  Fritzen  Fleischmann  aber  mit  recht- 
licher  verclag  fur  ein  rat  zum  Elbogen  umb  ein  gulden,  dar 
zu  Fritz  sein  antwort  teth,  und  satzten  das  beidenthalben 
zu  recht,  welcher  urteyl  zu  versprechen,  so  oftmals  ersucht, 
mir  ny  und  noch  bisher  in  das  vierde  jaer  mugen  widerfaren. 
der  halben  mich  aber  in  merglich  scheden  gefuert  und  hab 
rechtlos  bleiben  mussen. 

Item  meher  hab  ich  Fritzen  Fleischman  eins  lambs  halben 
beschuidigt  fur  dem  hantwerk  der  fleischér  zum  Elbogen. 
da  wider  Fritz  aber  seins  eigen  wiliens  gepraucht,  van  dem 
hantwerk  auf  ein  rath  geflohen,  der  ursaehen  mir  das  hantwerk 
kegen  und  wider  Fritzen  Fleischman  fur  ein  rat  beystendig. 
sagt  ein  rath,  sich  der  šach  noch  schult  und  antwort  zu 
erfaren,  des  ich  also  wartend  und  bey  eim  rath  oftmals  er- 
sucht, wes  sy  sich  in  der  sachen  erlaren.  das  mir  aber  nicht 
widerfaren  wolt,  da  mit  mir  alweg  mein  rechtlich  furbrengen 
und  anfodrung  zu  merglichen  schaden  und  vorterbnus  vor- 
Bt-pften  und  Fritzen  wider  mich  seins  eygenwillens  vorhulflich 
u:   1  beystendig  der  masz  teglich  in  mich  verhetzten, 

Item  so  ich  in  mittel  des  handels  mein  hantwerk  mit 
P  mels  eyden  arbeyte  und  vermeinte  ye  zu  verdolden  und 
u.    h   getrewlich  zu  neren,    lisz  sich  ein  ratíi  irs  fur  an  mir 


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—     78    — 

geubten  handels  und  mutwillens  nicht  benugen  und  sagtcn 
zu  im,  wo  er  mich  nicht  verlegte,  bo  kunt  ich  des  hantwerks 
nicht  gearbeiten ;  und  wolten  dar  umb  im  noch  in  unser  gtit 
nicht  schawen  noch  schawen  lassen.  der  masz  haben  sy  Pluraels 
eyden  van  mir  getriben  und  da  mit  mich  gesmehet  und  mir 
niein  hantwerk  zu   mer  verterblichem  schaden  nyder  gelegt. 

Item  des  ein  rat  dar  an  nicht  benugig  und  mit  behen- 
dickeyt  unpiilicher  fumemung  mir  noch  meinen  leib,  ere  und 
gut  zu  stehen  ertichten,  wy  (?)  mich  bewilligt  van  einem  hant- 
wergk  zu  Eger  in  ein  rath  geim  Elbogen  ein  kuntscfaaft 
zu  brengen,  wy  das  fleisch,  da  mit  ich  mit  Fritzcn  Fleischmans 
anfangs  irrig  und  gericht  worden,  van  einem  hantwerk  zu 
Eger  wer  geschawet  worden.  sulcher  bewillung  ich  eim  rath 
nicht  gestendigk  und  noch  nicht  gestee,  widerrette,  als  sich 
in  im  selbst  erweist,  so  mir  mein  gut  verlangst  van  eim 
rath  bezaelt  nnd  mit  Fritzen  gericht  mich  daruber  fenglich 
angenomen,  gestuckt  und  gepfluckt,  da  mit  da  hin  zu  notigen, 
in  des  beyfeliiger,  den  ich  in  kein  zufahel  gab.  dar  umb  sy 
mich  in  tliurm  und  mit  sweren  gefenknusz  belestigiten. 

á«i'  Item  abermals    zu   merken,    wie   mir  ein   rat   mitsampt 

Fritzen  Fieischman  noch  meinen  leib,  ere  und  gut  gestanden 
und  Fritzen  wider  mich  unpillich  fiirschub  und  fodrung  teten 
uber  das,  so  ich  doch  Fritzen  obgemelt  der  gerichten  sachen, 
so  er  an  mir  uberfaren,  und  ander  zuspruch  halben  obbe- 
ruert  bey  dem  rath  rechtlich  und  guUich  in  meinen  anclagen 
und  zuspruchen  het,  des  anfangs  mir  bey  eim  rath  vorspert 
und  van  in  nicht  eriangen  mucht,  das  mich  Fritz  Fieisch- 
man umb  der  anred  willen  der  gerichten  šach  an  mir  uber- 
faren, der  halben  umb  ein  widerspruch  rechtlich  ansprach, 
desz  ich  mich  fur  den  rechten,  wy  dy  šach  zwischen  mir  und 
im  gericht  an  mir  uberfaren,  seins  fumemens  nicht  gestendig, 
als  (lan  hem  Sebastian  wissend  und  mich  desz  vam  rechten 
auf  hern  Sebastian  mechtiglich  zu  ubersagen  und  erkennen 
zu  lassen  erputig,  des  mich  sein  gnad  der  meinung  und  pil- 
lickeyt  noch  zu  verhoren  und  erkennen  aufnam  ader  der  rat 
zum  Elpogen  dar  uber  iren  hem  obgnant  vorachten  und 
Fritzen  Fieischman  seiner  unergrunten  und  unerfintlichen  un- 
rechtlichen  furnemung  wider  mich  entlich  verhulfen,  das  mir 
aber  wider  Fritzen  ny  widerfaren  wolt. 

Item  so  ich  das  vermerkte,  wy  mir  der  masse  ein  rath 
zum  Elpogen  unpiilicher  weise  allenthalben  obenberuert  noch 
meinen  leib,  ere  und  gut  trachten,  da  wider  ich  gedachte 
und  begert  van  eim  rath  mir  urlaub  und  kuntschaft  zu  geben, 
wy  ich  mich  verhalten  und  van  in  entprochen  mucht;  mir 
von  in  nicht  widerfaren. 


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—     79    — 

Item  der  nrsachen  aller  obenberurt  auf  das  kurzte 
entdcckt  mít  vorbleybung  seins  merglichen  anhangs  mich  ein 
rath  van  in  und  in  vehd  gedrungen,  hernachmals  auf  mein 
erpitung  mich  mit  den  vam  Elpogen  fur  den  gestrengen  und 
vehsten  Fabián  van  Veyltzsch,  hewtman  zum  Elpogen,  zu 
verhoning  komen  und  mich  gnanten  haubtnian  auf  dy  wol- 
geboren  hem,  hem  Wentzlaw,  hem  Niclosen,  hern  Casparn, 
alle  hem  zu  und  van  Weiszkirchen  etc,  mich  meclitiglich 
mit  den  zum  Elpogen  erkennen,  welchen  der  hem  einen  oder 
meher  auf  unser  vennugen  gnanter  haubtman  bey  sich  haben 
wolt,  erpoten,  das  mir  gein  den  vam  Eibogen  alles  un- 
hulflich  und  van  in  verechtlich*  den  und  allen  angezeigkten 
ursacben  nach^  wy  mich  dy  zum  Eibogen  an  meinen  glymf 
und  hantwerk  unverschult  ausz  eygem  mutwillen  gesmeht,  als 
hoch  als  umb  dy  sechzigk  gulden  schaden  gefuert,  wil  ich 
van  in  noch  meiner  eren  notdorft  und  desz  genomen  schadens 
erstatung  und  vorlegt  haben,  so  hoch  mag  erkant  werden. 

Sulche  wy  bmelt  clagen  Mertel  Frank  fur  hem  Sebastian 
schriftlichen  bracht,  nicht  wenigers,  wo  dera  also  were, 
kurzung  gescheen.  dar  auf  dy  vam  Elpogen  dem  hern  dy 
meynuug  gesagt :  dy  weyl  Mertel  sein  unergrunten  eygen 
willen  und  fumemen  schriftlichen  und  anders,  wy  furm 
haubtman  weylent  gescheen,  fiirbren[g]t,  wollen  sy  da  wider 
setzen  und  dy  warheit  sein  gnaden  der  gleichen  auch  schrift- 
lichen hořen  und  vememen  lassen.  dar  auf  ein  zeit  genamen 
und  zu  ausgang  gesetzter  tagzeit  dy  vam  Elpogen  und  Mertel 
fur  sein  gnaden  erschjmnen.  haben  dy  vam  Elpogen  ire  wider 
red,  so  viel  sy  belangt,  wy  hernách  volgt,  auch  hořen 
lassen : 

Auf  schult  und  spruch,  so  Mertel  Frank  wider  ')  ^sb 
dy  van  Elpogen  schriftlichen  verfast  und  venneint 
zu  haben.  was  dy  van  Elpogen  betrift  inhalt  seiner 
clagzetel,  diese  hernách  angezeigte  widersatzung 
^ointlichen  aufs  kurzte  vermergt.  was  aber  Fritzen 
Fleischman  belangt,  sich  dar  wider  wol  wirt  ver- 
nemen  lassen. 

Noch  dem  und  Mertel  Frank  ín  seiner  dritten  satzung 
u  íit,  wy  er  mit  Fritzen  Fleischman,  ursachen  das  er  im 
8  in  fleisch  nicht  hat  schawen  wellen  etc,    fur   ein    rat    fur- 


*)  Die  Seite  23r  íbí  uiibetichrleben. 


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—    80    — 

gefast,  und  ein  burgermeister  nnd  rath  in  vam  rechten 
nomen  etc,  gestet  im  ein  rath  nicht.  den  das  mag  sein,  Jas 
Mertel  Fritzen  fur  ein  rath  beclagt  hat  iirsachen  gemelt^  hat 
ein  rat  dy  ding  verschuben  sich  zu  erfaren,  wnr  umb  im  sein 
fleisch  nicht  hat  Bchawen  wollen,  auch  wur  umb  Mertel  dasz 
fleisch  gein  Eger  getragen.  wer  unrecht  getan  dar  umb  zu- 
straffen^  und  angeselien  das  Mertel  arm  gewest  und  nicht 
zu  schaden  kame,  sein  fleisch  bezaelt  und  nicht  dar  umb, 
das  er  recht  gethan,  das  fleisch  gein  Eger  zu  tragen.  den  so 
Mertel  seiner  šach  ye  so  gérecht  het  sein  welle,  der  gesworen 
schawer,  dy  sich  nicht  lang  verzugen,  noch  stád  ordnung 
pillich  erharret  und  eygen  willens  sich  nicht  het  durfen 
prauchen  das  gein  Eger  zu  tragen;  ist  auch  ein  unerhorlicb 
sacli  und  wider  hantwerks  gewonheit  und  ab  Mertel  auf 
vei-poth  Fritzens  sein  fleisch  hangen  het  lassen  und  im  un- 
geburlich  Aviderfaren,  so  viel  der  gebure  wider  gescheen 
mussen,  dadurch  abzunemen  eygen  willen  Mertels  und  seins 
unerfuntlichen  fui*nemens,  so  er  melt,  dasz  ein  rat  Fritzen 
eigen  willens  wider  in  gestendig,  in  der  warheit,  als  er  melt, 
nicht  erfinden,  so  Mertel  dasz  recht  unverspert  und  im  ny 
gewegert,  hat  ein  rat  kein  wisscn,  in  der  dingk  vam  rechten 
genomen  ursachen  hernách  begriffen. 

Aber  als  Mertel  setzt,  wy  ein  rath  in  und  Fritzen  der 
ding  gericht  und  geslícht  hab  bey  treuwen  und  eren  und 
durch  Thumshirn,  dy  zeit  ein  eldister  am  rat  gesessen,  ist 
im  ein  rath  ny  gestanden  und  noch  nicht  gesteet,  ursachen 
das  eim  rat  sulche  richtung  nicht  wer  zu  thun  gewest,  wen 
dy  ding  Fritzen  nicht  allcine,  sunder  dy  andem  drey,  Thumshim, 
Engelhart  und  Lantzendorffer,  mit  im  gesworen  schawer  gewest 
mit  betreffehd.  dar  umb  sey  sulche  šach  zwischen  Fritzen 
und  Mertel,  wy  oben  angezeigt,  verschuben,  sich  der  ding 
bey  den  andern  gesworen  zu  erferen,  da  mit  nymantz  unrechtens 
zu  gestaten.  dar  umb  Mertel  sulchen  sein  eigen  willen  pillich 
unterwegen  liesz  und  ein  rat  nicht  imorfintliche  sache,  da  mit 
er  warlich  besteen  wolt,  zu  mcsse.  und  als  er  melt,  wy  im 
ein  rath  unbillich  neyd  und  haesz  sampt  Fritzen  getragen 
und  nach  seim  leibe,  ere  und  gut  gestanden,  abzunemen,  so 
dem  also  were,  nicht  unpillich  geschege,  so  Mertel  recht- 
fluchtig,  als  oflich  am  tag  wiirden  ist,  arm  und  revch  ausz 
eigem  augenomen  mutwillen  wider  got,  ere  und  recht  befehdt 
und  beschedigt,  das  ein  ganze  gemein  ye  van  im  billich 
entladen  were. 

Was  aber  aulangt  den  gulden,  dar  umb  Mertel  Fritzen 
mit  recht  geclagt  und  ein  ratli  in  vam  rechten  genomen  urtel 
nicht  zu  versprechen,  ist  eim  rat  nicht  wissen,  haben  auch 
kein  urtel  inne  der  dinge  zu  versprechen,   aber  den  grundt 


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r 


—  Sl- 
zu entdecken.  hat  sich  begeben,  dasz  Lanzendorffer  Fritzen 
mit  Techt  geclagt^  wy  er  Mertel  zu  im  geschíckt  hábe,  im 
ein  gulden  zu  leyen ;  sulchen  gulden  hab  Lantzendorffer  Mertel 
geben,  dem  Fritzen  zu  brengen.  ist  durch  urtel  und  recht  erk&at 
worden,  dasz  Lantzendorffer  sulchen  gulden  am  Mertel,  dem 
er  in  geben  hat,  fodem  sol  undmag.  aber  dasz  Mertel  Fritzen 
dar  mnb  mit  recht  angefodert,  hat  ein  rat  kein  wissen,  ver- 
meynen  auch  nicht,  das  Fritz  sage,  das  dy  urtel  dar  umb 
ztt  versprechen  inne  haben,  dasz  sich  abermals  anders,  den 
Mertel  tumympt,  beweist. 

Was  aber  des  lambs  halben  betreffend  sagt  ein  rath, 
das  sulche  dingk  ein  ganz  hantwerk  und  nicht  Mertel  alleine 
anlaiige.  so  Fritz  oder  ein  ander  etwas  unpillichs  da  mit 
gehandelt  hette,  ir  ordnung  in  eim  hantwerk  haben,  wes 
sy  sich  dar  umb  halten  sullen.  ist  Mertel  nicht  van  noten, 
was  ein  ganz  hantwerk  belangt,  zu  yerfechten.  doch  Mertel 
m  dem  und  eim  andem  rechtens  ny  gewegert  haben,  auch 
Fritzen,  der  selbst  witrig  ist,  wider  in  ny  verhetzt,  noch 
Fritzen  unpillichs  fumemens  gestat  vermeintvielleicht  Mertel, 
sein  unerfintlich  fíímemen  mit  eim  rat  zu  pessem,  was  aber 
der  warheit  gemesz,  nicht  widersetzen. 

Dasz  aber  ein  rath  gewert  sulle  haben,  Plumels  eydem  **» 
mit  Mertel  nicht  zu  arbeyten,  hat  es  dy  gestalt :  als  weilent 
dy  viere  gesworen  noch  ordnung  auf  ire  eyd  fleisch  unter 
den  benken  geschawet,  haben  sy  Mertels  fleisch  weniger  gesatzt 
zu  gelten  wen  Ulrich  Fleischmans  und  erkant  auf  ire  eyde, 
dasz  Ulrich  fleisch  pesser  gewest  wen  Mertels.  dar  auf  hat 
Mertel  dy  gesworen  schawer  geschulten  und  mit  worten  ge- 
smehet;  gesagt,  sy  schawen  noch  gunst  und  nicht  noch  ge- 
rechtickeyt,  sein  fleisch  sey  als  gut  als  Ulrichs,  sulle  sich 
mit  dem  fleische  beweysen,  und  den  vier  gesworen  groblich 
fur  viel  lewten  in  ire  eydgereth.  desz  sich  dy  geswome  fur 
eim  rath  beclagt;  dar  auf  ein  rath  etliche  geswome  meher 
dar  zu  eeben.  ist  ungeferlich  der  richter  zu  in  komen,  semptlich 
dulch  fleisch  auch  besichtigt.  hat  sich  aber  in  der  warheit 
(ímden,  das  Mertels  fleisch  wol  geringer  gewest  wen  desz 
Ulrichen.  umb  sulche  smeliche  verachtung  der  gesworen  ein 
rat  Merteln  wy  hernách  gefodert  imd  straffen  wellen  etc. 
fiulchs  angesehen  und  dy  weyl  Plumels  eydem  mit  Merten 
arbeite  und,  als  er  melt,  in  verlegte,  wolt  sich  und  nicht  un- 
pillich  zemen,  im  sein  fleisch  nicht  zu  schawen.  dasz  aber  ein 
~^t  Lantzendorffer  van  im  getriben,   ist  im  ein  rat  nicht  ge- 

mdi^.  80  sich  Mertel  selbst  nicht  smehet,  van  eim  rat  wol 

tertei  frank  blibe. 

Item  als  Mertel  melt,  wy  ein  rath  mit  unpillichem    fur- 

imen  und  auf  in  ertichten  behendickeit  noch    seinem   leib, 

6 


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—    82    — 

ere  und  gut  gestandeii;  gefenclich  gestuckt  und  gepAuckt^in 

thurm  gelegt    etc,   dar  inne   Mertel  den  grundt  der  sachen 

versweigt,  zympt  sich  zu  eroffen.    den  es  nat   sich  begeben, 

das  Fritz  Fleischmann  Merteln  fur  ein  rath  beclagie,    wy  in 

Mertel  geschulten,    trewlos  und  erlos  gezaelt  dar  umb,    das 

er  eine  bericlite  sache  wider  in  geant  nette.    dar  auf  Mertel 

sein  antwort  tette  und  sagte,  wy  ein  richtung  durch  ein  rath 

zwischen  Fritzen  und  im  bey  treuwen  und   eren   belangend 

das  fleischy  so  im  Fritz  nicht  het  wellen  schawen  und  er  gein 

Eger  getragen,  do  es  im  in  eim  hantwerk  fur   gut  wer  ge- 

Bchawet  worden,  gemacht,  dy  Fritz  nich   het    gehalten.     als 

ein  rat  dy  ursachen  vemamen,  zum  Mertel  gesagt :  ^dumelst 

ein  richtung,  der  dir  ein  rat  nicht  gestendig  ist  und  ny  ge- 

standen,   und   sagst,   ein   rath   hat  dir   dein  fleisch  dar  umb 

bezaelt;  dasz  es  gut  gewest,  und  dy   dingk  gerícht,  und  sey 

dir  zu  Eger  gut  geschawet  wurden."  dar  aiu  Mertel  gesagt: 

Ja  es  ist  also  gescheen,  ich  wil  desz  wol  kuntschaft  brengen, 

iías  mir  sulch  fleisch  in  eim  hantwerk  zu  Eger  gut  geschawet 

ist  wurden."  dar  auf  hat  im  ein  ratxiiij  tage  zu  geben,  sulche 

kuntschaft  zu  brengen.  zu  ausgang  der  xiiij   tage  ist  Mertel 

fur  ein  rat  gefodert  worden,  sulche  kuntscliaft  auszulegen,  in 

massen  er  sich  verwilt.  hat  Mertel  gesagt,  er  hábe  das  nicht 

gereth,  sunder  wo  es  im  not  thun  wurde,  und  ein  rat  neme 

im  dingk  fur,  dy  nicht  gescheen.  hat  ein  rat  gesagt :  „Mertel, 

du  hast  also  gereth,  ist  ein  ganz  hantwerk  bey  gewest,  und 

lugenstrafst  ein  rath.  bist  ein  mitbtirger,  pillich  van  dir  ent- 

laden.  du  hast  auch  furmals  dy  gesworne  schawer  geschulten, 

gesmehet  und  verhoent  und   lugenstrafst    uns   unter   augen. 

wir  wollen  dich  dar  umb  als  unsem    mitburger  straffen  und 

einlegen."  hat  Mertel  gesagt:    „ehe  und  ir  mich  einlegt,  wil 

ich  ein   oder  meher   zukratzen  und  reyssen.^  dar  inne  Eíeins 

oyds  er  eim   rath  als  ein  ander  mitburger   getan,   vergessen 

und  zu  den  gesworen  gesagt,  do  man  in  hat  eingelegt :  „wirt 

nicht  lané  uber  drey  tage  sein,   dy  mich   einlegen,   wil   ich 

wider  einlegen."    er  wisse,    das   er  nicht  lange  bleibe  ligen, 

und   er    sulle   das   sagen,    hab   in    der  herre  heyssen  reden. 

auch  zu  eim  rat  gesagt,  man  musse  in  sleuffen   und  tragen, 

er  wolle  nicht  gehen.     auf  sulche  seine  drotzliche  rede  und 

hoen,  so  ein  rat  wol  billig  an  dem  orte  van  im,    so   er    ein 

gehorsamer  mitburger  het  sein  wellen,  entladen,   und  das  er 

dy  gesworen  schawer  geschulten,   6n  ein  rat  in    keller  und 

nicht  in  thurm,  als  er  sagt,   eingelegt  als  iren  mitburger  zu 

straffen,  und  ist  nicht  erticht,  sunder  groblich  durch  in  also 

gescheen  und  yerhandelt  und  viel   fremden  lewten,    da  bey 

gewest,  wislich.    dasz  im  vielleicht  umb  seiner  armut  willen 

nicht  gedacht  wer  wurden,   so   er    selbst  geswigen.   und   dy 


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—    83    — 

ding  sint  war  und  also  gescheen.  in  hat  auch  ein  rat  nicht 
benotigt,  kuntschaft;  zu  brengen,  sunder  er  sich  selbst  fdr  eim 
rath  in  gegenwart  eins  ganzen  hantwerks  verwilt,  ader  nicht 
nach  komen. 

Item  als  Mertel  melt,  wy  in  Fritz  mit  recht  angefiíchten, 
in  seinen  artikel  gesetzt,  das  ein  rat  Fritzen  unpillich 
fiurschub  getan  etc.^  fehelt  Mertel  desz  grundtZ;  auch  so  er 
wolt,  wol  anders  wuste,  den  dy  selben  ding  also  ergangen.  ^j, 
wen  noch  den  obgescheen  dingen  hat  Fritz  Fleischman  Merteln 
angeíuchten,  wy  er  in  trewlosz  und  erlosz  geschulten,  und 
noch  ordnung  des  rechtens  begert,  seiner  eren  notdurft  statung 
za  thun,  wen  er  wer  der  sachen  al  eein  lebtag  mit  Merteln 
ny  gericht  worden.  dar  auf  noch  etlichen    rechten    der  wol- 

?eboren  her,  her  Sebastian  etc.,  unser  ,  gnediger  her,  durch 
lumel,  Wenzel  Eckel,  Johannes  Tiichmacher  und  Hans 
Gluer,  geswome  desz  ratz,  an  ein  rat  begeert  in  dy  dingk 
zu  sehen^  das  Mertel  und  Fritz  ausserhalb  rechtens  gericht 
wnrden.  dar  auf  sy  sein  gnad  geantwort,  das  dy  ding  eim 
rat  mchtz  zu  schaffen  geben,  wen  ein  rat  verdechtlich  wurd, 
80  sy  dy  richtung  zwischen  in  tetten,  den  es  suit  eim 
itzUcnem  recht  fiilgen.  dem  nach  hat  Mertel  auf  Fritzen  clag 
fiinn  rechten  geantwort,  wy  in  ein  rat  mit  Fritzen  desz  fleisch 
halben  bey  treuwen  und  eren  gericht,  vmd  hat  sich  des  auf 
ein  rath  durch  recht  gezogen.  des  sich  Fritz  der  gleichen 
zu  ubersagen  auf  ein  rath  auch  gewurffen,  ire  sage  wol  und 
wee  thun  lassen.  ist  ein  rat  ir  bewust  zu  sagen  vam  richter 
wy  recht  befragt;  dar  auf  ein  rath  gesagt,  das  sy  nicht 
wiszen  haben  van  sulcher  richtung,  sint  dem  Mertel  auch  des 
uye  gestanden,  das  sy  Fritzen  und  In  belangend  das  fleisch 
gericht  hetten;  wen  dy  šach  Fritzen  nicht  alleine,  sunder 
dy  andemmit  in  gesworen  betreffend.  do  Mertel  sulch  zeugknusz 
entfallen  und  Fritzen  das  recht  gedygen,  ist  Meii;el  mit  zorn 
und  Bchelten  vam  rechten  geflohen  und  rechtfluchtig  wurden, 
ak  das  dem  richter,  zur  zeit  dasz  recht  gesessen,  wol  indenk 
Í8t,  und  Fritzen  des  rechtens  weyter  nicht  stendig  gewest. 
80  aber  Mertel  sich  furm  rechten  auf  unsem  gnedigen  hem, 
hem  Sebastian,  sein  gnad,  sich  zu  ubersagen  beruft  und  van 
beden  teylen  verwilt,  das  recht  aber  dermasz  sein  fiirgang 
gehalten,  der  massen  dy  warheyt  gnuglich  am  tag  ligt,  was 
ungrandtz  unerfintlich  und  unrechtlich  fumemen  Slertel  hat, 
der  ofiFenlich  fur  eim  geordentem  rechten  an  wissen  und 
willen  des  richters  entgegen  viel  fromer  lewth  rechtfluchtig 
^  rden,  in  meynung  sein  unbegrunte  eygen  willen  in  dy 
^  rheyt  zu  brengen. 

Item  auch  hat  Mertel  sein  mitburgerrecht  willig  in  eim 
n  1  aufgeben,  dasz  er  villeicht  durch  sein  handlung  verloren 

6* 


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—    84    — 

mucht  haben,  und  dy  weyl  er  kimtschaft  seins  urlaubs  an 
im  selbst  gehalten,  unnotig  im  dy  schriftlich  mit  zu  teylen. 
Aber  als  Mertel  im  letzten  beruert,  wy  in  ein  rat  van 
in  und  in  vehed  eedrungen,  mit  weyterm  inhalt,  daran  er 
eim  rath  unrecht  mut.  den  so  Mertel  nicht  rechtfluchtig  wer 
wurden  und  sich  als  ein  ander  gehorsamer  mitburger  gehalten, 
wy  fur  her,  wol  zum  Elbogen  bliben.  dy  weyl  und  er  das 
recht  nicht  hat  wollen  leyden  und  durch  eygen  mut- 
willen  hinweg  gangen,  fehed  und  vientschaft  gein  den  vam 
Elbogen  wider  recht  furgefast,  das  dy  vam  Elbogen  zu  der 
zeit  naben  mussen  gescheen  lassen.  und  noch  getanen  schaden 
sich  auf  den  gestrengen  Fabián  van  Veyltzsch,  haubman 
zum  Elbogen^  mrzukomen  erpoten,  das  im  ein  rat  nicht  ab- 
geschlagen.  do  sein  gestrenkeit  beder  teyl  red  und  antwort 
gnuglich  vemomen,  auch  sein  entschaft  gehalten,  wol  innen 
hat,  wen  ein  rath  Merteln  seins  unerfintlichen  fiímemens 
nicht  gestendig.  so  aber  Mertel  recht  het  mugen  erleiden, 
das  im  ny  gewegert,  nicht  fluchtig  wurd,  in  massen  im  sein 
handel  gnuglich  eroflfent,  dise  antwort  kurtz  angezeichent, 
desz  zu  notdorft  der  sachen  wol  mer  wer  zu  erzelen,  doch 
wider  Merteln  rauntlichen  nicht  wollen  verhalten.  und  dar 
auf  sein  gnaden  gebeten,  dy  weyl  Mertel  also  rechtfluchtig 
worden  und  sy  unpillich  wider  got,  ere  und  recht  vient  worden, 
sy  beschedigt  una  gemortbrent,  desz  sy  im  in  der  warbeit 
nicht  ursach  geben,  wolt  in  sulchen  eigen  willen,  frevel  und 
gewaltsame  ubung  leyd  sein  lassen,  verhoffen,  sein  gnad  werd 
im  das  leyt  sein  lassen,  in  hulf  und  beystand  zu  thun,  als  sich 
zu  eim  mortbrenner  gehoert.  ist  im  aber  wenig  zu  herzen 
gangen;  doch  ab  dy  vam  Elpogen  und  Mertel  der  ding  bey 
im  bleiben  wollen,  ein  bedacht  untz  auf  invocavit  geben,  den 
pede  teyl  angenomen.  aber  in  mitler  Merten  dem  hem  sulchen 
bedacht  aufgeschriben,  dy  weyl  im  dy  vam  Elpogen  sechzigk 
gulden  nicht  geben  wollen  und  sein  scheden  legen,  wisse  er 
dy  šach  sein  gnad  nicht  weyter  macht  ze  geben.  haben  dy 
vam  Elpogen  sulcher  tagzeit  gewart,  und  dv  weyl  Mertel 
nicht  komen,  also  gescheen  lassen,  dach  dem  hem  erkennen 
geben,  nicht  not  zu  schreiben. 

ynii  ^)Wy  wol  und  nach  dem   dy  vam  Elpogen  mit  hem  Se- 

bastian Slick  durch  sein  clagen  gantz  geslicht  und  durch 
recht  entschiden,  wy  oben  angezeigt,  und  sich  versehen  rue 
ze  haben,  hat  sy  aber  nicht  mugen  helfen.  und  dy  weyl  er 
gein  Ofen  geiyten  und  Fabián  van  Veyltzsch  an  seiner  stád 

')  Seite  26a  igt  nicht  beschrioben. 


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—    86    — 

zu  haubtman  gesetzt,  des  sich  dy  vam  Elbogen  guter  einickeit 
yersehen.  und  noch  dem  der  edel  Mathis  Hisserll  dem  vam 
Elpogen  in  iren  sachen  viel  und  stetz  retlichen  und  beystendig 
gewest  und  zu  einer  zeit  den  vam  Elpogen  ein  sendbrief, 
wy  und  sy  sich,  ab  sy  weyter  angefochten  wurden,  in  iren 
sachen  halten  sulten,  da  bey  new  zeitigen^  wy  und  sulcher 
hrief  in  eim  rath  verlesen,  und  dy  in  weyter  zu  iren  henden 
genomen,  durch  unfleis  ist  verloren  wurden  und  hem  Sebastian 
geín  Ofen  geschickt  wurden,  der  den  sulchen  brief  mit  den 
8eynigen  noch  seinen  fomemen  ausgelegt  und  glosiert,  den 
vam  Elpogen  und  benantem  Hisserl  zum  ergsten  furgenomen 
und  dar  auf  van  Ofen  sein  haubtmann  Fabián  van  Veyltz 
mit  eingelegter  des  selben  briefs  copey  einer  gemein  gelessen, 
gesriben  in  der  meynung,  das  sich  dy  Elpogen  des  Hisseris 
enthun,  mit  im  nichtz  zu  schicken  noch  zu  schaffen  haben 
stillten.  dy  meynung  der  haubtman  einer  gemein  auch  munt- 
lichen  gesagt,  neben  im  Nickel  vam  Saher,  der  dy  ding  nicht 
gewenigrt,  in  der  form,  als  suit  ein  gemein  auf  ein  rath 
ein  verdrisz  nemen  und  van  in  weichen.  das  ein  gantze  ge- 
mein als  from  lewťh  nicht  thun  wellen.  wy  ein  rath  das  aber 
ein  anders  im  pesten  betracht,  und  wer  in  ire  freiheyt  zu 
behalten  nutzlichen  ist,  fiímympt,  ist  alweg  ir  wille  gewest, 
und  noch,  wy  wol  Nickel  vam  Saher  als  dann  zu  einer  gemein 
geret:  „liben  feimd!  ir  suit  euch  zwen,  drey  ader  vier  nicht 
verfuren  lasseii",  das  etliche  vam  rat  vorantwort :  „wirwollen 
ein  gemein  nicht  verfiiren,  sunder  wir  haben  uns  unsers 
hem  mit  recht  weren  mussen  und  nach  tun  wellen  als  from 
lewth,  und  ir  Nickel  vam  Saher  seyt  beflissen  ein  gemein 
wider  ein  rath  zu  setzen.  das  suit  ir  nicht  zu  wege  brengen, 
wen  ir  seyt  unser  her  nicht.  dar  umb  wollen  wir  sulches 
foder  van  euch  entladen  sein.  denn  so  Mathis  Hisserl  etwas 
unnillichs  geschriben,  zu  sein  zeiten  wol  weysz  zuverantworten. 
da  umb  sagen  wir  also,  unser  her  las  uns  nur  mit  fride 
ui  wy  fur  alt  her  bleibeíi,  konnen  wir  des  und  eins  andems 
en   ^ren;  so  aber  das  nicht  geschicht,  mussen  wir  den  und 


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ein  andern  unser  freiheit  und  alt  her  komen  zuerhalten  an- 
[anffen^.  auch  bat  der  haubtmann  in  demselben  desz  hem  brive 
gelesen,  dy  weyl  und  Niclas  Hackensmidt  verkauft  hab  und 
ííich  hořen  lassen,  das  er  hin  weg  zyhen  welle,  sey  sein  mey- 
iiung,  das  der  selbe  weyter  nicht  gehalten  werd  und  in  zyhen 
lassen,  er  woUe  in  auch  in  der  stád  nicht  wissen.  da  wider 
ein  rath  geret:  ,,e8  begibt  sich  viel  und  ofte  in  steten,  das 
einer  verkauft  und  kauft,  und  ist  kein  ursach  ein  dar  umb 
íiin  weg  zu  treyben.  dy  weyl  sich  Hackensmidt  und  sein 
nitem  neben  in  fromlich  und  redlich  bey  der  stád  gehalten, 
wollen  sy  in  dar  umb  van  in  nicht  wissen.  het  aber  Hacken- 
Hmid  aber  ein  ander  unpillichs  gehandelt,  der  suit  das  noch 
ordnung  des  nechtens  entgelten.  in  der  meynung  hat  der 
íiaubtmann  gesagt,  er  woUe  dem  hem  dy  meynung  also 
říclireyben  und  so  viel  ankeren,  versehe  sich,  sein  gnad  werd 
rlas  und  ein  anders  bleiben  lassen.  ab  das  also  gescheen  oder 
nicht,  mag  ich  nicht  wissen.  den  eins  ist  an  tag  komen,  das 
oin  schrift  vam  Elpogen  dem  hem  Sebastian  Slick  gein  Ofen 
geschickt,  wes  er  sich  uber  dy  man  und  dy  vam  Elbogen 
gein  der  ko.  mt.  beclagen  sulle,  das  dem  glimpf  und  frid 
wider  ist.  dy  selbe  schrift  ist  ein  rath  van  Ofen  zugeschickt 
der  das  selbige  geschriben,  wil  vielleicht,  das  van  im  nicht 
wissen  haben,  imd  van  wort  zu  worte  also  lautth: 

2«a  Item    zu    gedenken,   was  bey    der   k.    mt.   anzu- 

brengen  sei. 

Item  erstlichen  der  erber  man  halben  ist  not  dise  mey- 
nung zu  handeln.  noch  dem  sich  dy  selben  den  hern  aller 
l>flicht  und  huldung  zu  thun  noch  tod  iers  vaters  selligen  bisher 
enthalten,  wy  wol  dy  k.  mt.  dicker  mals  bey  in  zu  gescheen  ver- 
řichaft,  das  also  unfruchtbar,  verechtlichen  angesehen.  villeicht 
íiusz  der  ursachen  gescheen,  das  sy  alle  iren  fleis,  muh  und 
sorg  do  hin  geben  ire  hern  zu  vertreiben,  als  des  dy  k.  mt 
wisen,  welcher  masz  mit  grossen  clag,  der  viel  am  grund 
versamelt,  ire  hem  gegen  der  k.  mt.  angetragen,  vermeint 
zu  erbegen,  sv  wider  keyserliche  und  konigliche  privilegien 
tmd  verschreibung  abzulósen.  das  doch  sein  k.  mt.  als  lieb- 
haber  des  rechtens  imd  gerechtickeit  nit  angesehen,  simder 
^y  durch  erkentnusz  des  rechten  bey  sulchen  iren  verschrei- 


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—    87    — 

bnngen  gnediglich   bleiben   lasseii;  wy  wol  sy  der  halben  in 

riSE  beswenmg,  cost,  muh  und  scheden  gefuert,  als  das  86Ín 
mt  an  zwenel  wol  ermessen  und  abzunemen. 

Aber  noch  dem  und  sintmals  dy  k.  mt  bmelt  heni  gne- 
diglichen  bey  der  herschaft  Elbogner  kreisz  hat  gerucht  zu 
bleiben  lasBen  laut  irer  verschreybung  denst,  wider  setzen 
«ich  dy  selben  manne,  wy  oben  angezeigt;  in  hultung  zu  thun, 
nemen  far  sich  dy  ursach  sprechend,  sy  haben  mein  vater, 
hem  Jeronymus  selliger,  glub  und  pflicht  getan  fur  sicb, 
bera  Niclosen  und  bem  Caspem,  seine  bruder,  vertrauwen, 
sy  sein  den  íungen  hem  kein  pflicht  zu  thun  schuldig,  dy 
weyl  sy  durch  gnanten  hem  Niclosen  und  hem  Caspam  nicht 
leáig  eezehelt  werden.  sulcher  irer  furgenomen  antwort  tre^ 
her  Sebastian  und  sein  bruder  grosz  beswerung,  als  wol  ab- 
zunemen,  und  absgleich  also,  das  sy  hem  Jeronymus  selligen, 
wy  ir  furgeben  anzeigt,  pflicht  eetan,  und  her  Niclos  und 
her  Caspar  wolten  ir  der  nicht  ledig  sagen,  vermeinten  viel- 
leicht  auch  gerechtickeit  sey  in  zu  haben,  sulten  dar  umbdy 

1*angen  hem  als  inhaber  des  Steyns,  da  alle  lehen  und  obere- 
Leit  zugehoren,  irer  verpflichten  oberkeit,  dy  in  noch  an- 
zeirang  irer  teylbrive  zustendig,  entperen,  mucht  dy  billickeit 
nicht  erleiden,  ewer  k.  mt  unterthenigís  fleis  betend  gnedig- 
lichen  geruchen,  durch  e.  k.  m.  mandát  mit  gnanten  hem 
Kiclosen  und  hem  Caspem  zu  verschaffen,  das  sy  dy  berurten 
manne,  ab  sy  in  eincnerley  verpflicht  ledig  sagen  wolten, 
auf  das  dy  manne  ditz  zu  auszzug  nicht  bedurften,  furwenden 
und  auch  mit  den  mannen  verschaffen,  dasz  sy  den  gnanten 
hem  hultung  thun,  globen  und  sweren,  wy  das  in  e.  k.  mt 
konigkreych  der,  loblichen  cron  Během  pillich  gewonheit 
und  recht  und  so  aber  dy  gnanten  her  Caspar  und  her  Niclosz, 
oder  dy  erbern  manne  mr  inne  eincherley  auszflucht  furwenten 
wolten,  bith  her  Sebastian  e.  k.  mt.  demutiglichen,  dem  wol- 
geboren  hem,  hem  Peter  van  Rosenbergk,  konigkreychs  zu 
Během  haubtman,  gnediglichen  zu  befehelen,  das  er  den  par- 
theyen  gegen  den  jungen  hem  oder  iren  anwalten  fur  sich 
aof  das  foderlist  tag  setz  und  nach  verhorung  des  handels, 
an  welcher  partey  er  unpillichs  oder  eigen  wil  befund,  an 
stád  e.  k.  mt.  verschaf  abzustellen,  und  wy  der  gnante  haubt- 
mann  sprechen  und  erkenen  wirt,  das  dy  manne  hern  Se- 
bastian und  seinen  bmdem  hulten  und  sweren  suUen.  das 
wil  er  besetigt  sein  der  zuversicht,  e.  k.  mt.  werd  mit  den 
mannen  verschaffen,  sich  der  masz  auch  besetigen  lassen,  da 
mit  uncost  vermyden.  das  wil  er  mit  seinen  willigen  dinsten 
umb  e.  k.  mt  untertenigiichen  und  gehorsam  sein  zu  ver- 
dienen. 


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—     88    — 

Vemer  was  dy  burger  zum  Elpogen  beruert,  hat  es  dv 

řestalt:  als  e.  k.  mť.  imgezweifelt  in  gedechtnus,  wy  dy^sei- 
ieen  gegen  hem  Sebastian  und  seinen  brudem  der  slussel 
hiuben  und  ander  mutwilliger  clag  an  e.  k.  mt.  getragen,  das 
doch  zu  letzt  zum  Cottenperg  durch  e.  k.  mt.  entschieden 
sulcher  masz,  das  sich  dy  bmelten  hem  versehen,  gnante  burger 
vam  Elbo^n  sulten  sich  hinfur  noch  in  als  iren  hem  in  aller  ge- 
horsam  gehalten  und  erzeigt  haben.  das  aber  nicht  lengergestan- 
den,  sunder  als  palt  nach  dem,  als  sy  vam  Cuttenperg  an  heym 
komen  imd  entpfímden;  das  in  dy  slussel  durch  e.  k.  m.  erkant, 
unterstunten  sy  sich  einen  falgattem  fur  dy  thoer  ze  machen, 
und  80  der  nyder  gelassen,  hetten  dy  hem  zu  den  slussem 
mit  den  slusseln  nicht  komen  mugen.  sy  unterfingen  sich 
auch^  das  slos  unter  dem  perg  zu  verblanken  der  meynung, 
dy  hem  sulten  an  iren  willen  nit  auf  und  ab  komen  mu^n. 
sy  wolten  auch  einen  rath  bemelter  stád  ganz  noch  irem  willen 
setzen.  das  alles  und  ander  ursach  meher  e.  k.  mt.  haubtman 
sampt  etlichen  hem  gnugsamlich  verhoert  imd  noch  aller 
pillickeit  entschiden  lauth  eins  recesz  der  halben  ausganígen. 
aber  allein  umb  den  rath  zu  setzen,  das  hat  der  haubtman 
auf  e.  k.  mt.  zu  entscheiden  angestalt.  das  auch  her  Sebastian 
und  sein  bruder  so  bald  nicht  mucnt  angcregt  haben,  oder 
in  ist  in  newckeit  durch  dy  vam  Elpogen  begegent,  da  durch 
in  van  noten  sulchs  an  e.  k.  m.  zu  gelangen  lassen,  und  sich 
e.  k.  m.  des  keinen  verdrisz  zu  nemen,  sunder  gnediglich  zu 
verhoren,  wan  es  hat  dy  gestalt:  do  her  Sebastian  sich  zu 
e.  k.  m.  in  dienst  erhaben  und  kein  Prag  komen,  hat  er  einen 
knecht  Nicolesch,  seinen  vettem  hem  Nicolosz  vorwant,  bey 
im  gehabt.  do  selbst  sich  Mathis  Hisserll  in  dy  herberg  be- 
fiinden  mit  einen  vorpfluck  brive,  den  selbigen  knecht  peinlich 
an  nemen  wellen,  das  aber  noch  seinem  willen  nit  mugen 
ei^ehen.  von  der  selbigen  zeit  her  Niclosz  mit  allen  seinen 
dynem  und  knechten  e.  k.  m.  haubtmans  gleit,  der  wegen 
sulcher  brief  nicht  stád  gehabt;  aber  noch  dem  her  Sebastian 
uber  Mathisen  Hisserll  und  nit  unpillich  verdrisz  entpfangen, 
hat  er  mit  im  geret  und  gesagt,  war  umb  er  diser  zeit  mit 
dem  brief  kome,  so  er  doch  wisse,  das  er  sich  erhaben  in 
e.  k.  mt.  dienst  zu  zihen,  der  zuversicht,  er  suit  im  seins 
fumemen  auf  sulchem  wege  pillich  ungehindert  lassen,  und 
war  umb  er  mit  dem  brive  nit  geim  Elboffen  kiim,  weyl 
doch  der  knecht  etliche  zeit  zimi  Elbogen  bey  im  gewest. 
dar  airf  Hisserl  geantwort,  es  wer  nit  vormyden,  sulchen 
brief  het  er  zwey  oder  drey  mal  zum  Elbogen  gehabt,  es 
het  sich  aber  ny  welle  schicken,  das  der  knecht  in  gegen- 
wertickeit  des  nem  het  mugen  betreten  werden.  und  als  der 
her  van  im  verstanden,   dasz  er  bey  den  vam  Elpogen    so 


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viel  fodrung  sein  vorpfluck  brief  aus  und  ein  zu  schicken,  wen 
in  gelangt,  auch  gut  wissen,  das  dy  van  Elbogen  allen  iren 
rath,  sulchen  zwitracht  zwischen  sich  den  hem  und  in  ge- 
halten,  bey  Hisserll,  der  im  hessig  wider  ere  noch  gutz  gaen, 
entpfangen,  bat  er  seinem  haubtman  van  Brag  zu  ruck  ge- 
schrieben  und  im  befolen,  mit  den  vam  Elpogen  zu  verschaf- 
fen,  das  sy  hinfiir  mit  gnanten  Hisserl  kem  gescheft  haben 
sulten.  das  aber  bey  den  vam  Elbogen  als  ungehorsamg- 
lichen  veracbtet,  als  das  e.  k.  m.  ausz  diesem  brieflf,  des 
Mathis  Hisserl  bantsehrift,  cierlicben  zu  vememen,  welcher 
masz  er  mit  den  vam  Elpogen  zu  bescheen  nit  leidlichen  zu 
verdulten,  e.  k.  mt.  unterteniclichen  betend,  weyl  hir  aus 
zu  vennerken,  das  dy  van  Elpogen  ye  nit  gemfitz  mit  irem 
iem  in  rue  zu  sitzen^  gnediglichen  zu  erkennen  und  verscbaf- 
fen,  das  dy  bem  zymlichen  und  billichen  do  aelbst  einen 
rat  zu  setzen  und  entsetzen  mug  und  macht  haben  noch  irem 
gefallen,  angesehen  das  sulchs  in  der  loblichen  cron  Během 
keiner  stád  verhengt,  ire  rat  noch  irem  gefallen  zubesetzen, 
sunder  der  camerer  an  stád  e.  k.  mt.  hat  das  in  gewalt  zu 
thun.  so  dan  dy  hem  Slick  alle  oberkeyt  als  e.  k.  m.  selbst 
lauth  ihrer  verschreibung  uber  stád  Elpogen  und  den  selben 
kreisz  haben^  wirt  in  des  ein  rat  zu  setzen  an  stád  e.  k.  m. 
dister  muglicher  verhenfft  und  gestat.  auch  gnedigster  konigk 
sich  hat  in  der  zwitracht,  so  dy  van  Elpogen  gegen  iren 
hem  furgenomen,  begeben,  das  etliche  fur  dy  andern  sich 
beflissen  den  hem  wider  willen,  und  was  in  vordrislich,  zu 
erzeigen,  und  noch  teglichen  mit  Mathisen  Hisserl  in  ubung 
zwiscnen  den  hem  und  burgem  zwitracht  zu  erwegen,  als 
das  ab  zu  nemen  sich  in  Hisserlis  brief  erzeigt,  das  sy  nach 
den  slusseln,  welch  in  durch  e.  k.  m.  sampt  den  hem  ab 
erkant,  thuren  (?)  stellen,  das  sy  denselbigen  nit  gelibt  rue 
zuhabeU;  dar  ausz  zubesorgen,dy  hemmuchten  desz  airflenger 
weg  liicht  erdulden.  es  ist  auch  versorglichen,  wo  es  dy  leng 
also  suit  weren,  es  muchten  in  der  stád  und  den  hem  aufruer 
entspringen,  da  durch  mort  und  blut  vergissung  bescheen, 
als  das  zu  viel  malen  durch  sy  furgenomen,  den  hem  zu 
erzeigen,  wo  es  noch  der  selbigen  will  het  suUen  vorendt 
werden,  das  doch  dy  so  unpartheyschen  allweg  unterstanden. 
und  am  meysten  dy  ursach,  dasz  dy  bruder  alle  drey  sich 
zu  dynst  ergeben  imd  keiner  anheym  sulchen  schaden  zu 
vermeiden,  gnedigster  konigk  bit  her  Sebastian,  e.  k.  mt 
wolle  gnediglichen  geruchen  zu  verhengen,  das  dy  selbigen 
arch  sy  an  alle  verletzung  irer  leib  und  guter  ausz  der 
tad  geurlabt  und  das  ir  in  gerewmer  zeit  wol  mit  nutz 
erkauffen  und  weg  zihen,  auf  das  ich[t]  nach  folgender 
seit  ergers  dar  ausz   entspring  den  gnanten  hem  und  der 


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—    90    — 

loblíchen  cron  zu  schaden  und  nachteyl,  des  ye  dy  hem, 
als  wftyt  ir  leyb  und  leben  reycht,  nit  gerne  gestaten.  sy 
aint  auch  e.  k.  m.  der  masz  verschriben,  das  in  nicht  fug- 
lichen  su  erdulden  das  jenige  in  zweifel  zu  tragen,  das 
e.  k<  m.  oder  der  cron  mucht  nachteyl  geberen,  sunder  síd- 
chen  zweyfel  gentzlichen  ausz  zu  rewten,  sich  verhoflfen, 
e,  k.  m.  werd  dy  gnediglichen  bedenken  mit  pillickeyt  er- 
meBgcti.  das  wollen  sy  umb  e.  k.  m.  als  iren  allergnedigsten 
hem  mít  untertheniger  gehorsam  williglichen  verdienen. 

Wy  wol  sulche  clage  also  hin  ab  gein  Ofen  hem  Se- 
baBtian  uber  dy  edellewt  und  dy  vam  Elpogen  zugeschickt, 
des  sich  keiner  teyl  versehen,  doch  dy  vam  Elpogen  der 
zuven^icht,  der  sulch  unwarheyt  auf  sy  geschriben^  nicht 
gcwegt,  dy  weyl  sy  irer  ding  allenthalben  mit  den  Slicken 
entBchiden,  auch  den  hem  kein  ursach  sulchs  irs  íumemens 
gcbon,  den  alleine  das  sy  sich  haben  mussen  schutzen  irer 
gerechtickeyt,  und  das  mit  recht.  da  durch  her  Sebastian 
aiď  ^y  erhitzt^  und  dy  van  iren  wegen  in  sachen  ausz  gehorsam 
gehandeltihaben,  also  inhalt  der  clag  an  dy  k,  mt.  furge- 
nomen  in  ungnaden  zu  brengen,  das  doch  sein  k.  m.  als  lib- 
haber  der  gerechtickeit  irem  fumemen  nicht  verhengt,  und 
wy  wol  sulchs  durch  sein  k.  g.  in  rue  wol  wer  bliben, 
dennoch  durch  beywesens  hem  Sebastians  sein  k.  mt.  vielleicht 
der  ding  auf  dy  vam  Elpogen  entsetzt,  untz  der  edel  und 
vestě  Mathis  Hisserl  hinab  zu  seiner  k.  mt.  geryten,  den 
brief  van  im  an  dy  vam  Elpogen  geschriben,  dar  auf  hem 
Sebastian  und  sein  beystand  vermeinten  in  und  dy  vam 
Elpogen  in  k.  ungnad  zu  brengen,  gnuglichen  verantwort  und 
dy  varn  Elpogen  allenthalben  entred.  des  sein  k.  mt  den 
grundt  entpfangen,  hem  Sebastian  seins  fíímemens  als  dan 
nicht  gestanden.  nichtz  dister  weniger,  dy  weyl  her  Sebastian 
an  dem  k.  hoef  zu  Hungem  dynend  gewest,  sich  wider  dy 
vam  Elpogen  befleissigt  seinem  fumemen,  wy  angezeigt^  fulg 
1409  zví  thun  und  ein  brief  mit  im,  als  er  am  abent  Ándree  im 
*  '  "  99  jařen  an  heym  geim  Elpogen  komen,  uber  dy  manne  und 
und  dy  vam  Elpogen  ausbracht  und  also  verhalten,  untzam 


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tage  Valentini  im  500  jařen  eim  rath  antworten   hat  lasseri,  yj^^, 
welcher  brief  also  van  wort  zu  worte  in  im  gehalten : 

Wladislaus  van  gotz  gnaden  zu  Hungem,  Během  etc. 
kanigk;  den  erenvesten  erbem  iind  fiirsichtigen  manschaft 
zum  Ste3nfi  gehorend,  burgermeister  und  rathman  der  atad 
Elbogen,  unsem  liben  getreuwen.  erenvest  erber  fursichtige 
lib  getrew!  uns  unterricht  der  edel  Sebastian  Slick,  her  zu 
Weiskirch,  unser  hofgesinde  und  liber  getreuwer,  in  namen 
sein  und  seiner  bruder,  wy  ir  euch  mit  inen  der  freyheit 
halb,  80  sy  und  auch  ir  ze  haben  vermeinth,  nicht  vertragen 
kunden.  dy  weyl  wir  den  geneygt  sein  wejrter  zwytracht, 
80  deshalb  zwischen  euch  erstehen  muchten,  zu  vorkomen^ 
haben  wir  weg  auf  meynung  hir  nach  volgend  zum  pesten 
íurgenomen  und  wellen,  das  ir  van  der  manschaft  zim  Stein 
gehorend  und  ir  burgermeister  und  rathman  der  stát  Elbogen 
auf  mitfaaten  nechst  kunftig  mit  aller  der  freyheit,  der  ir 
euch  wider  ewre  obgemelte  hem  zu  behelfen  vermeint,  íur 
den  hem  der  cron  Během  gesteet  und  dy  selben  furlegt; 
der  gleich  haben  wir  obgedacfaten  Sebastian  und  seinen  brudem 
befolen.  was  erlewtterung  den  dy  hem  thuen,  wollen  wir, 
das  ir  euch  zu  beyder  seyt  dar  nach  haldet.  dar  an  tut  ir 
unser  emste  meynung.  datum  Presburgk  am  freytag  noch 
Martini  anno  Ixxxxviiii  unser  reyche  des  Hungrischen  im  ze-  Novf^is 
hendem,  des  Bemischen  im  xxviiii. 

Ex  comissione  propria  maiestatis  regiae  etc. 

Noch  dem  ein  rath  sulchen  brief  uberlesen  und  sich  ^^ 
nicht  versehen,  sy  uber  dy  rechtspmche  gescheen  weyter 
beiagen,  haben  sy  den  hem  gebeten,  wy  gemelt  bleyben 
hissen.  dar  auf  der  her  drey  artickel  ein  rat  fur  gehalten. 
wo  ein  rath  dy  thuen  wellen,  sey  er  wol  gemeint  sy  mit 
rue  ze  lassen;  so  sy  aber  das  nicht  thuen,  sullen  sy  noch 
lauth  t  brives  mit  im  zu  Prag  fur  den  hem  steen.  zum 
ersten,  wer  sich  van  den  mitburgem  auf  in  beruft,  dar  uber 
sal  der  herre  erkennen  und  nicht  der  rath.  zum  andem,  wer 
dem  hem  in  der  stád  nicht  gefellich  ist,  das  er  in  wil  ur- 
laben  noch  seinem  willen  und  nicht  ein  rat.  zum  dritten, 
dasz  er  ein  rat  setzen  und  vororden  wil  noch  seinem  gefallen. 
sulch  des  hem  fiímemen  ein  rath  einer  ganze  gemein  fiir- 
gehalten  und  sy  suntag  invocavit  beschickt,  ab  sy  das  thun 


1500 
Min  8. 


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—    92    — 

wellen  oder  nicht,  iind  einer  gemein  ein  bedacht  geben.  und 
dar  nach  dínstag  ala  ein  gantze  gemein  gesammelt^  und  der 
her  auf  dem  rat  hause  auch  gewest,  haben  &y  sein  gnad 
gebeten  bleiben  zulassen  und  seins  fumemens  gein  in  nicht 
brauchen  geruche,  angesehen  das  sein  g.  einer  ganzen  ge- 
mein zugesagt,  da  sy  im  geholt  und  gesworen,  er  wolle  sy 
lassen  bleiben  bey  iren  freiheiten  und  alten  herkomen.  „das 
wir  also  nicht  konnen  merken,  den  was  wir  e.  g,  gesworen, 
woUen  wir  als  from  leuth  halten,  Und  das  uns  e.  g.  zuge- 
sagt,  e.  g.  werd  uns  auch  halten,  so  wer  sulch  e.  g.  fumemen 
ganz  dawider.  so  aber  e.  g.  uns  ye  nicht  wil  bleiben  lassen, 
mussen  wir  gescheen  lassen;  konnen  das  auf  ditz  mal  nicht 
bessern."  dar  auf  ein  rat  Johannem  Tuchmacher  und  Caspar 
Fitler,  stadschreiber,  mit  voliér  macht  auf  mitfksten  zu  stehen 

j^^jg  hingefertigt  imd  als  sy  donnerstag  far  oculi  sint  hin  weg 
geritten,  ist  in  der  her  bey  Tonitz,  do  er  wider  van  Prag 
komen,  gegegent,  zu  in  gesagt,  sy  bedurfen  nicht  hin  ein 
rejrten  der  ursachen,  wen  alle  šach  unz  auf  pfingsten  ver- 
schoben  sey  worden.  also  sint  sy  wider  umb  kaert  und  an 
heym  bliben. 

Aber  her  Sebastian  hat  sich  nicht  lang  gesewmpt,  und 
als  der  ein   ganze  gemein,   wy  oben  beruert,   wider  dy  pil- 

Miirz  ií6.  lickeyt  zu  noten  dor  nach  donnerstag  fíir  letare  sich  heymlich 

erhoben   und  zu  der  k.  mt.  gein  Ofen   geritten  vielleicht  in 

meynung  seinem  famemen   falg  zu  thun ;   des   sich  ein  rath 

mit  hulf  irer  guten  ťrundt  und  bmelt  Mathissen   auch  nicht 

gesewmpt  und  wy  far  in  gescheen   in  ruck  zubeclagen  be- 

sorgt,  der  k.  mt  geschriben  und  mit  eim  poten  gein  Ofen 

gescbickt,  wy  hir  nach  volgt: 

Dem  durchleuchtigistem  grosmechti^stem  farsten  und 
hem,  hem  Wladislao,  zu  Hungem  und  Během  etc.  kunigk, 
margrave  zu  Merhem,  herzog  in  Slesien  und  Lutzenburg  und 
mai^ave  zu  Lausitz  etc.,  unserm  allergnedigsten  hem.  durch- 
leuchtigister  grosmechtigister  konigk,  allergnedígster  her! 
unser  demutig  gehorsam  unterthenickeyt  ewem  k.  g.  ala 
unserm  allergnedigsten  rechten  erbhem  alzeit  bereyt.  gne- 
digster  konigk!   uns   ist  in  verschynner   zeit  zu  erkennen 


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—    93    — 

geben^  wy  wir  fur  e.  k.  g.  swerlich  beclagt  sein  worden, 
ala  wj*  wir  uns  mít  ungenorsam  und  eygen  willen  gegen 
unsem  ff,  hem,  hem  Sebastian  Slick  hielten,  und  so  wir  im 
van  rectt  zu  diun  schuldig  als  verpfante  leute  widersetzten. 
den  got  wisse^  das  wir  sulchs  gemuetz  ny  gewest,  sunder 
wes  wir  aein  gnaden  zu  thun  pflichtig,  so  fer  bnanter  her 
dar  an  ge&etigt  sein  wolt,  dv  weyl  wir  in  verpfant  nymer 
anders  erfunden  werden,  sonder  gemě  thun  und  thun  wellen. 
den,  gnedigster  konigk!  noch  dem  durch  e.  k.  wird  sampt 
den  hem  dee  landrechtens  zu  Prag  rechtlichen  erkant,  uns 
bey  unsem  freiheiten  und  stád  alter  her  prauchter  gewonheyt 
bleiben  zu  laBseU;  des  uns  her  Sebastian  SUck  sein  gnad  auch 
xngesagtj  inhalt  ewemk.  m.  recesz  airfCottenpergk  gescheen 
áeia  gnaden  gesworen  haben,  des  wir  uns  zusein  gnad  also 
zu  gescheen  verhoften;  aber  van  tag  zu  tage  mit  grosser,  asa 
swerer  newckeit  an  ablassen  sein  gnad  sich  wider  unser  stád 
alter  hergebrachter  gewonheit  und  privilegien,  durch  e.  k.  m. 
gnediglich  bestetigt,  uns  zu  jgrossen  sweren  nach  reysen  und 
zerung  fumymft,  des  wir  doch  durch  e.  k.  wird  entlichen 
entschiden  Ln  grosser,  demutiger  verhofiiung,  uns  armen  ver- 
p£anton  Icuten  als  unser  aller  gnedigster  her  und  erbher 
gncdiglichen  da  bey  zu  behalten,  so  wir  ye  kein  andem  trošt 
allein  got  und  e.  k.  wird  haben,  beruft  in  allen  landen  der 
gerechtickeit,  auch  der  armen  schutzer  uber  unser  freyheit 
und  her  geprauchte  alte  stád  gewonheyt,  so  wir  durch  viel 
glaubwirdig  zeucknusz  stete  und  mergkte  fur  e.  k.  m.  haubt- 
mann  und  andere  hem,  wir  fur  alter  gehapt,  zu  Prag  recht- 
lich  beweist^  laut  desz  rechtspruchs  gnediglich  bedenken,  und 
wo  wir  mit  eincherley  forbracht,  unsz  antwort  und  unschult 
gnediglich  verhoren,  uns  armen  kein  beswerung  wider  unser 
Btadgewonheit  und  privilegien  auszubrengen  demutig  ver- 
hoffen,  unáern  hem  Sebastian  Slick  do  hin  weisen,  wes  wir 
ÍB  als  verpfant  leuťh  schuldigk,  so  wir  alzeit  willig  zuthun 
erputig^  van  uns  gnediglich  an  nemen  und  inhalt  e.  k.  g. 
rechtepruch  und  recesz  gnediglich  unbedrungen  bleiben  lassen 
und  unser  unschult,  wy  durch  den  vesten  Mathis  Hisserl  an 
e.  k.  mt.  bracht,  gnedigUchen  erkennen,  woUen  wir  mit  imserm 
dematigem  steten  gebet  umb  gsunt  und  lang  leben  e.  k.  g. 
gein  gote  alzeit  beflissen  und  alles  vermugens  leibs  und 
guten  gehorsaníglich  verdienen.  datum  mitwoch  noch  letare  imo 
anno  domini  etc.  500.  ^ 

E.  k.  m.  burgermeister  rat  und  gemein  stád  El- 
bogen. 

Auí  sulche  entschuldigung  dy  k.  mt.  den  burgem  zum 

Elbogen  wider  geschriben,  des  gleichen  hem  Sebastiano  und 


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n 


—    94    — 

sein  brudem  und  den   mannen  desz  kreysz  und   sy  fur   dy 
liern  gein  Prag  geweist,  welch  der  burger  schrift  also  inhelt : 

WladislauS;  von  gotz  gnaden  zu  Hungern,  Během  etc. 
kf>ni^'k,  den  fursichtigen  burgermeister,  rath  und  gemeiner 
títad  Elbogen,  unsem  liben  getreuwen.  fursichtige  libé  getrew ! 
ak  ir  uns  itzt  geschriben,  wie  ir  durch  ewre  hem,  dy 
Slicken,  bey  uns  swerlich  beclagt  und,da  bey  zu  erkennen 
geben,  euch  wird  unser  rechtspruch  zwischen  ewem  hem 
und  euch,  durch  uns  und  unsere  rete  der  cron  zu  Během 
bescheen,  durch  dy  selben  ewer  hem  nicht  gehalten,  sunder 
da  \\  ider  und  vrider  ewre  fipeiheit  und  der  stát  van  alter  her 
gebrauchten  gewonheit  van  in  groslich  beswerdt  und  be- 
dran^  werdt,  bitend,  euch  dar  inne  gnediglich  zuversehen  etc., 
niit  merer  inhalt  desz  selben  ewers  schreiben  haben  wir  ver- 
noiriíTi  und  wellen  den  hem  der  landtafel  zu  Prag  schreiben, 
aucli  dem  edeln  Johansen  van  Schellenpergk,  obersten  cantzler 
desz  konigkreychs  zu  Během,  unserm  liben  getreuwen,  be- 
veholen,  euch  und  dv  gemelten  ewr  hem  auf  itzt  kunftig 
fiuatuortempora  zu  pnngsten  zu  vorhoren  und  sulch  irrung 
und  zwytracht  zwischen  ewr,  wy  sich  gepuert  und  billích  ist, 
zu  ^utem  end  zu  bringen,  also  das  kein  teyl  wider  sein 
genchtickeit  verkurtzt,  sunder  da  bey  gehalten  und  gehant- 
habt  wird.  dar  nach  wist  euch  zu  richten  und  gemelten  tag 
imd  zeit  mitsampt  ewem  hem,  den  wir  auch  desz  halben 
achíiiben,  mit  euch  zu  Prag  zu  steen,  nachzekomen.  da- 
15O0  tuni  Ofen  suntags  noch  sent  Georgen  tag  anno  domini""xv 
Apríl  ífi.  ^^^(.p  reiche  des  Hungrischen  im  zehenden  und  des  Bemi- 
scheu  im  newn  und  zwenzigsten  jařen. 

Ex  commissione  propría  maiestatis  regie. 
jttBis.  Anno  eodem  freitag  fur  pfingsten  ist  her  Quirinus  Slick 

widrr  komen  aus  der  Littey  ^)  vam  grossen  herzog,  bey  dem 
er  im  dinst  gewest.  sint  dy  burger,  ein  ganzer  rat  desz  mor- 
geriíy  frue  noch  der  hoemesz  aiďs  slos  gangen  und  in,  als 
ííich  gepuert,  entpfangen.  sint  bede  bruder  bey  sammen  ge- 
*8^  weet.  hat  ein  rath  ire  gnaden  gebeten,  als  sy  furmals  oft 
getao,  sy  desz  zuges  gein  Prag  vertragen  und  ir  gnediger 
her  Bein.  haben  dy  hem  das  nicht  tun  wellen  und  den  brief, 
80  in  dy  k.  mt.  geschriben,  gelesen  und  da  bey  reden  lassen, 

^)  Lithauen:  „Quirinus  ist  geistlich  und  ein  deutscher  Ordensherr 
gowesdiT  a  1498  in  Polen  gezog^n  und  darinnen  bliben."  Diese  Nachricht 
des  Brasch  (Fichtelberg)  S.  27)  widerlégt  theilweise  das  Obige. 


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—    95    — 

d&B  in  nicht  fugt  an  heym  zu  bleiben,  dy  weyl  dy  k.  mt 
Bchreibty  das  die  hem  den  rechtspruch  zwischen  in  und  den 
vam  Elpogen  gescheen  nicKt  halten  sulten;  durch  dy  van 
Elpogen  an  sein  k.  g.  geclagt^  wer  in  Bwer^  das  auf  in 
bleiben  za  lasaen.  doch  hat  her  Sebastian  da  bey  geret,  woU 
ein  rat  dy  drey  artickel,  so  er  in  furgehalten,  thun,  dorfen 
sy  nicht  hin  ein  zihen.  dasz  ein  rat  nicht  hat  wellen  tun  und 
geret:  y,gnedigen  hem!  es  ist  ein  rat  swerlichen  an  dyk.  mt. 
bracht  und  beclagt  wurden,  des  sy  nicht  verdient  haben.  desz 
in  dy  k.  mt  mit  swerer  droe  geschrieben,  das  ein  rat  nicht 
hat  mugen  erdolden  und  sich  sulcher  beclagung  gein  der 
L  mt  entschuldigt  und  ire  geprechen  und  anlegen  als  irem 
natorlichem  erbhem  entdeckt  und  nicht  unpillich^  dy  weyl 
wir  ewem  g,  verpfemty  und  wes  wir  e.  g.  pflichtig,  gemě 
ďnm;  und  ewr  gnad  vermeint  uns  da  bey  nicht  bleiben 
lassen,  so  mussen  wir  inhalt  k.  mandát  zu  Prag  steen.^  und 
also  abgeschiden.  es  ist  auch  zum  ersten,  do  her  Sebastian 
zu  der  k,  mt  in  dienst  geryten,  dy  prebend,  als  gewonlichen 
anf  allen  koniglichen  burgen  den  schulern  auf  dy  schule 
wirt  gebeU;  abgeprochen  und  untz  her  nicht  gegeben  wur. 
den.  wy  wol  ein  rat  in  mitler  zeit  mit  dem  haubtman  und 
mit  her  Sebastian,  als  er  wider  ausz  dem  dinst  komen,  der 
halben,  dy  prebend  wy  fiir  alt  her  zugeben,  gebeten,  ist  in 
aber  kein  entlich  antwort  wurden.  der  massen  sy  sein  gnaď 
abermals  gebeten ;  dar  auf  sein  gnad  hat  lassen  reden  durch 
den  haubtman,  sein  gnad  wisse  wol,  das  sulche  prebend  ist 
geben  wurden,  und  er  auch  selbst  getan,  aber  das  ers  ver- 
pflicht  sey,  gestee  er  nicht.  den  wol  er  dy  geben,  mag  er 
thon  oder  lassen,  wolle  des  unvorpímten  sein.  haben  desz 
mak  weyter  nichtz  meher  da  van  gehandelt  und  iren  ab- 
achied  genomen.  und  van  stund  Johannem  Tuchmacher, 
Jorgen  Odeheyder,  ire  ratz  frunde,  und  Caspam  Fitler,  stad- 
chreyber  gein  Prag  am  pfingstag  ausz  zu  reyten  verordent,  i5oo 
as  sy  ausz  gehorsam  haben  thun  mussen.  dy  selben  ausz 
anzer  macht  eins  ratz  zu  sich  den  edeln  Mathissen  Hisserl 


Janit. 


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—    96    - 

in  rath  zu  errettung  irer  freyheyt  und  altherkomen  genomen. 
wy  wol  der  selbe  Hisserl  ftirmals  grosse  muli  und  arLeyt 
van  wegen  der  van  Elpogen  gehapt,  aber  nichtz  wenigers 
neben  den  geschickten  der  masse  getan,  sich  luit  muh  und 
arbeyt  zu  errettung  der  vam  Elpogen  gerechtickejt  nicht 
gespaert  und  zu  Prag  also  gelegen  und  dy  heni  der  land- 
tafel,  auch  hem  cantzler  angelauffen,  inhalt  k,  schrift  dy 
vam  Elpogen  und  hem  Sebastian  fur  beschiden.  ungezweyfelt 
Nikel  Sarer  van  wegen  der  hem  nicht  gefeyertj  wen  er 
gefrewet  dyfvam  Elpogen  in  schaden  zufuren.  wy  wol  van 
peden  teylen  muh  und  arbeyt  gescheen,  sint  sy  fur  dy  hem 
1500  nicht  komen,  sunder  mitwoch  fur  corporis  Christi  haLen  dy 
hem  desz  rechtens  hem  Gyttersy  vam  Guttenstein  etc  und 
Nickel  vam  Saher  zu  den  mannen  desz  kreysz  Elpogen,  sint 
gewest  Gilg  van  Steinpach,  Luppolt  Hardecker^  Hans  Far- 
reyter  und  Wilhelm  vam  Perglesz,  den  vam  Elpogen  und 
den  vam  Warmpad  geschickt  und  in  sagen  laBsen,  das  her 
Sebastian  sall  den  mannen  und  steten  Elbogen  und  Warm- 
pad Bchutz  und  schirm  geben  imd  sy  bey  íren  freiheiten 
und  altherkomen  bleiben  lassen;  des  gleichen  sullen  dy  manne 
und  stete,  was  sy  dem  hem  pflichtig  sint,  thun  und  siich 
gutlichen  mit  ein  ander  eynen.  so  sy  sich  aber  nicht  ver- 
eynen  kunnen,  sullen  sy  auf  dy  nechste  kíitemner  widei" 
komen;  'sullen  sy  dy  ersten  sein,  dy  man  far  lassen  will. 
imd  da  mit  also  abgeschiden. 

Sulchs  haben  dy  vam  Elbogen  vermeint  woiter  van 
Slicken  nicht  angelangt  werden;  sint  auch  van  in  nicht  an- 

®®^*' ***' gefodert  wurden.  den  am  freitag  fur  Michaelin  dar  nach 
ist  Fabián  van  Veyltzsch  in  ein  rath  komen  imd  van  wegen 
desz  hem  ein  rath  gein  Prag  gefodert,  mit  in  zu  stehen.  de«z 

Sept.  26. 1^^^  ^j^  ^^^j^  simabent  dar  nach  gebeten,  sy  sídchcr  reyae 
zu  entladen,  wen  sy  mit  im  gericht  sein.  haben  etiiche  vam 
adel  im  lande,  dy  zur  zeit  bey  dem  hem  geweat,  dar  zti 
geret;  und  dy  ding  auf  verhore  sulchen  zug  abgestelt  eim 
idem  seiner  gerechtickeit  an  schaden. 


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i 


-    97    — 

Hye  Í8t  zu  merken^  wy  far  nit  weyt  vam  anfang  berurt, 

als  her  Jeronimus   im  newnzigstim  jaře  den  hof  Codaw  ge- 

wonnen^  eingenomen  und  Ventzel  Hisserl  dar  auf  gefangen; 

wy  und  dy  selbe   handlung   gescheen,   unverporgen  etc.  hat 

Mathis  Hisserl    hern   Sebastian,   hem  Quyrin   und  hern  Al- 

brichteny    hém   Jeronymus   sone,    zu  Prag  mit  recht  fiirge- 

nomen  und  dar  auf  ein  mandát  van  den   hern  zu  Prag  den 

vam  Elbogen  zugeschiekt,  im  kuntschaft  zu  geben,  wy  sich 

sulcher  handel   begeben   hát,    welch   mandát   in  im  also  hat 

gehalten : 

Jann,  her  van  Janewitz  und  Petersburgk  zum 
Weíssenwasser  etc.,  oberster  burgrave  zu  Prag 
und  Albricht  van  Leskobitz  etc.,  cammermeister, 
vorwesere  der  haubtmanschaft  des  konigkreichs 
zu  Během. 

Den  ersamen  weisen  burgermeister  und  rate  der  stád 
Elbogen,  unsem  guten  fininden,  unsern  dienst  zufur.  ersamen 
weisen  guten  frunde!  der  erber  vestě  Mathis  Hisserle  van 
Codaw  zu  Polum  hat  uns  anbracht,  wy  ir  seinen  vater 
Ventzel  Hisserl  fiir  vergangner  zeit  bey  nechtlicher  weyl  mit 
pnchsen  und  anderm  geretíi,  zum  emst  gehorig,  und  Codaw, 
seinen  sytz,  angewonen,  was  dar  auf  gefellig,  geblundert,  das 
mit  sampt  im  angenomen  und  zum  Elbogen  gefuert,  seinen 
teych  und  behalter  abgezogen  imd  gevischt.  dar  umb  bmelter 
Hisserl  hem  Sebastian,  Quirin  und  Albrichten,  hem  Jeroným 
Slicken  sone,  mit  recht  fiirgenomen.  ab  sulcher  zugk  durch 
euch  selbst  vorbracht  und  gescheen  sey  oder  hem  Jeroným 
Slicken.  befehel  und  gescheft,  van  wem  dy  haubtleuth  vor- 
ordent,  und  wer  dy  gewest  sein,  ewer  ware  kimtschaft  und 
zeucknusz  seins  rechtens  mit  nichte  mag  entperen;  und  dy 
weyl  Mathis  Hisserl  ewr  freyheit,  da  mit  ir  begnadt  seit, 
tfit  erkennen,  das  ir  an  keinen  andem  enden  den  ftir  der 
k.  mt  oder  ewem  rechten  seit  schuldig  zu  geben,  imd  wir 
van  k.  mt.  diser  zeit  vorordent,  dy  haubtmanschaft  diser 
eron  zu  Během  zu  verwesen,  der  halben  gnanter  Hisserl 
ambtz  halben  uns  angeruftbey  euch  zu  verfugen,  da  mit  er 
angezeigter  handlung  zu  notdorft  seins  rechtens  ewer  kunt- 
schaft unvorhindert  bleybe.  hir  umb  und  wegen  k.  mt. 
ungem,  Během  etc.,  unsers  gnedigsten  hern,  wir  an  euch 
ageren  imd  verschaffen,  dise  angezeigte  cvvre  mitwoner 
ad  ir  selbs  ewers  wissens  sulche  zeugknusz  noch  ordnung 
wers  rechtens  unter  ewem  sigel  beslossen  dem  obgedachtem 

7 


SOa 


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—    98     — 

Hisserl  gebt  oder  euch  da  mit  ítzt  kunftiger  quatuortemporam 
fur  uns  ner  eyn  stellet,  auf  das  der  gemeltt^  Hisserl  i^eiiier 
gereehtickeyt  unvorkurzt,  und  ir  kunftiger  seheden,  áy  eueh, 
wo  ir  ungehorsam  erscheint,  erwachsen  muclit<'ii,  imbiiswcrt 
und  unangezugen  bleibt.  datum  auf  dem  si  os  Prag  aoj 
dinstag  nacli  sent  Margareten  tag  der  heyli^en  jumfrnu^ven 
1500    und  marteryn  anno  domini  etc.  xv*". 

Jull    14.  "^ 

Nicht  uniang  dar  nach  hat  her  Sebastian  %S!íek  Am 
gleichen  auch  ein  mandát  van  der  oberkeit  zix  Frag  au  dy 
vam  Elbogen  bracht,  im  des  handels  auch  zu  aeiner  notdorft 
kuntschaft  zu  geben.  wy  wol  sulchs  den  vam  Elbogen  i&wer 
gewest,  doch  dy  mandát  der  uberkeit  zu  Prjig  nicht  zu  ver- 
achten,  haben  sy  beden  teyien  ein  itzlicheu  in  í>under]ioit 
iren  bewust  eins  lauetz  kuntschaft  geben,  nicht  van  noteu 
hir  ein  zu  schreiben. 

i^?6  Anno    eiusdem    1502   [?]    mantag    der    heilígen     piing- 

sten  auf  erastlich  mandát  hem  Wilhelm  vani  Bcnifltein  auf 
HelfFenstein,  oberster  hofineister  dy  zeit  des  konigkreichs  zu 
Během,  hat  ein  rath  hern  Niclosen  Slick  auch  iiuf  Beín  an- 
regen  in  gleichem  lauth  mit  dem  ebnanten  kuntschaften  ein 
kuntschaft  geben,  der  er  gesint  zu  praucheii  wider  Mjithi^ 
Hisserl. 
»b  Anno    domini    ftmCzenhundert    jaré   am    tiige    der    eylt 

okt.  21.  tausent  jumfrauwen  *)  haben  her  Sebastian,  \nír  Qw3TÍn,  her 
Albricht  Slick  dy  pastey  hinter  dem  pfarliocf  mit  freyein 
guten  willen  an  wissen  und  willen  eins  rabí  und  gcmein 
selbst  angezunnet  und  ganz  abgebrennet.  mit  in  ist  ir  hoef 
gesinde  gewest,  Gilg  Eckel,  Gerstenperger,  ciner  van  Zed- 
witz  und  Burgel.  das  dem  also  ist  gewest,  haben  zum  ei*sten 
her  Erhart  Rulsz,  pfarher  zum  Elpogen,  her  Johannee  Ne- 
hinger,  her  Niclos  Frosch  und  her  Mathis,  dy  xcit  eappellíin 
do  selbst,  her  Niclos  Smid,  prediger,  her  Endret*  Wíldj  olt- 
prediger,  und  viel  andere  lewth.  dar  zu  hat  ein  rat  und 
gemein  stille  gehalten ;  aber  uniang  dar  nach  hat  ein  rat  ein 


')  Wohl  1500  Juni  8. 

»)  Bei  Palacky  V.  2  S.  06  die  falsche  Datierung   150^. 


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—    99    — 

newe   pastey  wider  an  das   selbige  ortli  gesatzt  iind  bawen 
lassen  der  stát  zu  nutz  und  were. 

*)  [Anno  domini  funfzenhundert  iind  zwey  jaře  sunabent    ^^ 
fiir  irnser  liben  frauwen  tag    licht  messe  ist  der  durchleuch-  ^*°'  *** 
tigste,    grosmechtigste    furst    und    her,    her   Wladislaus,    zu 
Hungem  und  Během  ete.  konigk,  van  Ofen  gein  Prag  komen 
und  auf  sent  Wentzlaws  bergk  eingeriten. 

Anno  eiusdem  suntag  letare,  als  man  in  gewonlicher  Man  «. 
weise  alle  jaer,  wie  oben  steet,  ein  newen  rat  ordent  und 
kíest,  halten  dy  hem  des  ratz,  der  newe  rath,  am  tag  letare 
ein  mael  naeh  der  hoemesse.  etwan  haben  sy  das  zu  abentz 
gehalten  und  laděn  den  hem  auffem  slosz  und  iren  haubt- 
man  und  den  statrichter  dar  zii  und  essen  dasz  mit  freuden. 
hat  ein  ratli  als  hewt  aueh  thuen  wellen.  hat  her  Sebastian 
Slick  zu  eim  rat  geschickt  ríoeh  zweyen  des  ratz  zu  im  aufs 
slos  zu  komen.  hat  ein  rat  also  getan.  hat  der  Jier  zu  den 
zweyen  desz  ratz  gesagt,  das  sy  eim  rat  sagen  sullen:  noch 
dem  ein  rat  der  herschaft  alle  jaer  zu  geben  pflichtig  ist  ein 
mael,  woUe  er  das  mael  nicht  essen,  sunder  er  woUe  umb 
sulch  mael  x  schock  haben,  sulle  im  ein  rath  noch  hyent 
geben,  er  musse  das  zu  zerung  gein  Prag  haben.  als  das 
an  ein  rat  also  bracht  und  da  van  gehandelt,  aueh  fiirraaels 
nicht  gescheen,  wider  zum  hem  geschickt  und  gesagt :  wy 
sy  alle  jaer  ein  mael  halten  und  ire  eltem  aueh  getan,  dar 
zu  haben  sy  dy  herschaft  geladen,  beten  noch  sein  gnad 
sulch  mael  mit  in  essen.  dar  auff  er  ein  bedacht  genomen 
und  zugesagt,  mit  in  zu  essen.  das  sein  gnad  also  getan  und 
auf  das  mahel  nichtz  meher  gedacht.  dasz  selbige  mael  hat 
bey  vii  schock  gi'Oschen  gestanden  ungeferlich. 

Wy  wol  ein  erber  rath  hem  Sebastian  und  hem  Al- 
brichten  gebrudere  iren  gnaden  und  Fabián  van  Veyltzch, 
dy  zeit  haubtmann,  wy  sy  das  fur  alt  her  bracht,  und  stad- 
richter    aufs    mael  geladen,    dy  denn   also   erschynnen,    aber 


')  Von  [ — ]  30a  eingeachoben.  —  Ueber   die  Ankunft  K.  Wladialaus 
in  Prag  s.  Palacky  V.  2  S.  37. 


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1 


—     100     — 

her  Sebastian  hat  etHche  edellewth  mit  im  auf  sulch  inael 
zu  der  zeit  bracht,  sint  van  eim  ratfa  nicht  geladen,  anch 
ungedankt  abschiden,  iind  dy  zu  seinem  tische  sitzen 
heyssen.  hat  ein  rat  seynen  gnaden  zu  eren  nicht  abgesla- 
gen,  so  68  aber  durch  ein  rat  suit  gescheen  sein,  unterlassen 
ursachen  hir  mit  zu  unterlassen.  dy  selben  edellewt  sint 
gewest  Ot  imd  Casper  van  Zedwitz  und  Ribitzsch,  Hans 
van  der  Heyd  und  desz  Hardeckers  son.  ich  glaiib  eim  rat 
meher  zu  spot  und  hoen,  den  zu  eren  gescheen. 

i50f  Anno   eiusdem   dinstas:  nach   palmárům  ist  Fabián  van 

Veyltzsch,  dy  zeit  haubtman  zum  Elbogen  gewest,  van  seinen 
dinst  abgeschiden  imd  vam  Elpogen  sein  weg  geriten,  der 
sich,  dy  zeit  er  zum  Elbogen  gewest,  gaer  redlich  geín  den 
vam  Elpogen  gehalten ;  wy  wol  er  zur  zeit  und  nit  unpillich 
als  ein  diner  seines  hem  willen  thun  hat  mussen,  dennoch 
zwitracht,  so  viel  an  im  gewest,  imterstanden.  ist  dy  her- 
schaft  und  dy  vam  Elpogen  bey  seinem  abscheiden  in  ruhe 
gesessen.] 

M«nt  Anno  domini  funfzenhundert  und  zwey  jaer  ungeverlich 

der  marter  wochen  ist  der  wolgeboren  her  Niclos  Slick  etc 
alle  seiner  sache  und  sentenzen,  wy  anfenglich  beschriben, 
durch  dy  k.  mt.  und  hern  gericht  und,  als  man  sagt,  ausz 
der  lanttafel  ausgethan  wurden.  wy  aber  dise  richtung  ge- 
scheen, trag  ich  kein  wissen.  wen  er  ist  gesint  mit  recht 
nach  zu  forschen,  wer  sein  bruder,  hem  Jeroným,  ermort, 
nachzufulgen  und  dar  umb  kuntschaft  ausz  zu  brengen  sich 
Mat  16.  gemuhet  und  am  mantag  píingsten  eodem  anno  mit  Mathisen 
Hisserl  auf  kunftig  freitag  zu  Prag  zu  stehen  ausgeriten,  den 
er  verzigkt,  imib  seins  bruders  tod  sulle  wissen  haben.  wen 
bnanter  her  Niclosz  Slick  weylent  Ma;thisen  Hisserl  in  seinen 
eygen  hofe  zu  Codaw  hat  gefangen  und  also  gefangen  geín 
Schoneck  bracht,  und  des  nachtz,  do  her  Niclosz  entslaffen, 
auch  dy  andom,  dy  des  Mathisen  hutten,  ist  Mathis  Hisserl 
in  entworden  imd  gein  Codaw  komen  und  also  aus  dem  Elbo- 
ginschem  kreisz  verkauft  und  auf  Polum  nit  weyt  van  Lutitz 


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—    101     — 

nntz  hy  her  gekaufl  und  gesessen.  der  her  Niclosen  iimb 
lulche  tat  viel  malen  geladen,  aber  her  Niclos  ausz  ursachen 
im  ersten  gemelt  nit  gestanden,  aber  heút  zu  tagen  mit  ein 
aader  ire  sachen  zu  Prag  rechtlichen  auszutragen  furge- 
nomen.  was  end  sein  wirt,  mit  der  zeit  wol  vernemen. 

Eodem  anno  donnerstag  der  heyligen  ostern  ist  dy  k.  mt.  mi^*!. 
wider  zu  Brag  gein  Ofen  ausgeryten.  was  aber  eein  k.  mt., 
dy  weyl  er  zu  Prag  gewest,  gehandelt,  ist  den  jenigen  wis- 
sen,  da  bey  gewest.  doch  so  viel  dy  hem,  dy  Slick,  land, 
8tet  und  mergkte  Elpognischen  kreisz  belangt;  ein  wenig  her- 
nách begriffen.  aber  es  ist  lant  schellig;  das  dy  stete  der 
cron  zu  Během  nit  vast  woll  mit  der  k.  mt.  stehen  etlicher 
artickel  halben,  so  sich  dy  stete  uber  dy  hern  in  der  cron 
und  den  adel  beclagt  doch  ist  ein  entlicher  aniasz  durch  dy 
hem,  land  und  stete  gemacht  wurden,  der  k.  mt.  wider  den 
Turken  gelt  und  ein  stewer  zu  geben.  *)  sulche  vorwilligung 
dar  nach  snntag  exaudi  durch  den  hem  van  Plawen,  als  ***** 
der,  dem  des  durch  dy  k.  mt.  befehel  geben,  auch  das  er 
ein  haubtpman  desz  Elbognischen  kreis,  als  er  gesagt,  sein 
suUe,  ins  land  geschickt,  hem,  stete  und  landsessen  ein  iden 
in  sunderheyt  zu  wissen  getan,  sulch  Turken  gelt  zu  geben. 
dar  auf  her  Sebastian  dy  hem,  sein  vettem,  landschaft, 
prister,  stete  und  mergte  mer  malen  dar  umb  zusammen  ge- 
fodert  und  im  rath  gefunden,  der  k.  mt.  zu  schreiben  des 
Tarken  geltz  halben  das  gnediglich  zu  erlassen ;  auch  was  dy 
haabtmanschaft  betrift,  her  Sebastian  und  sein  vettern  in  nit 
zu  dolden,  der  her  van  Plawen  uber  ir  land  ein  haubtman 
zn  sein,  der  k.  mt.  geschriben,  und  auf  freitag  noch  Margaretě  J«h  <«• 
8ulche  srift  der  hem,  landschaft  und  stete  ausgangen,  welche 
srift  eins  ratz  zimi  Elbogen,  wy  im  andem  blat  hernách 
volg,  lautett.  *) 

Bertel  Beck,   ein   mitburger,   ist   ein  gesworner  meister    8ob 
auf  dem  hantwerk  und  hat  gersten  unter  das  rucken  brot 


O  Vergl.  znm  StíCndestreit  u.  zur  Turkensteuer  Palacky  V.  1.  S.  37  flg. 
')  8cheint  ein  Blatt  zu  fehlen. 


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—     102    — 

gepachen;     dar  umb  in  ein  rat  umb  v  schock  groschen  ge- 
straft,    doch  2  schock   durch  bet   erlassen.    gescheen   suntag 

mÍ?8.  exaudi  eodem  anno.  unlang  dar  nach  hat  her  Sebastian 
nach  bnantem  Becken  geschickt,  aufs  slos  zu  im  zu 
komen.  als  Beck  ist  komen,  hat  her  Sebastian  zu  im  gesagt : 
„dich  hat  ein  rat  gestraft,  und  du  hast  das  brot  gefelscht, 
gersten  mel  fur  nicken  mehel  verkauft  und  bist  ein  ge- 
swomer  meister  auf  deim  hantwerk;  du  salt  mir  x  schock 
.  groschen  geben  oder  in  thurm  gehen."^  wy  wol  sich  Beck 
desz  gewidert,  er  sey  durch  ein  rat  gestraft,  verhof  sein  gnad 
nichtz  pflíchtig;  dar  auf  sich  der  her  erzumt  imd  in  einlegen 
wellen  und  in  uber  redt,  das  sich  Beck  ausz  furchte  dasz 
gefenknus  zu  flihen  verwilt,  dem  hem  in  xiv  tagen  funf 
schock'groschen  zu  geben.  zu  ausgang  der  xiv  tage,  als  Beck 
mit  dem  gelde  nit  komen,  hat  in  der  her  in  thurm  gelegt, 
untz  so  lang  er  sulche  v  schock  gebe.  wy  wol  sich  ein  rat 
viel  malen,  ehe  und  das  gescheen,  an  hem  gemuht,  ire  mit- 
burgere  also  nit  benotigen  und  gebeten,  also  nit  furzunemen, 
nichtz  am  hem  crlangen  mugen.    dar  auf  ein   rat  ein  ganze 

juii  4.  gemein  am  tage  Procopii  aufs  rathausz  gcfodei%  dar  inne  zu 
handeln  Becken  zu  entledigen.  dar  auf  Johanem  Tuchmacher, 
stadsreiber  und  etliche  meher  desz  ratz  aiich  aus  der  cusse- 
ren  gemein  zum  hern  in  der  Dytrichen  hausz  geschickt,  dy 
sein  gnad  van  ratz  wegen  und  einer  ganzen  gemein  gebeten, 
Becken  an  entgelt  ledig  lassen.  wen  dy  weyl  dy  gericht  und 
gerichtz  felle  seiner  gnaden  zustendigk,  suit  Beck  fur  recht 
komen,  und  das  gnuglich  furgewisscn  und  alles,  das  Beck 
im  rechten  vorbrochen,  ab  es  auch  den  hals  betreff,  wold  er 
im  wol  und  wee  thun  lassen.  hat  sein  gnad  nit  thun,  sunder 
er  hab  sich  vorwilt,  im  v  schock  zu  geben,  wolle  sich  nit 
fugen,  uber  sein  vorwilligung  mit  im  zu  rechten  und  nit  anders 
thun  wellen.  doch  da  bey  geret,  wo  im  ein  rath  Becken  sein 
straf  gelt  wider  gebe,  wolle  er  im  das  sein  auch  erlassen. 
hat  ein  rat  nit  thun  welle,  auch  hat  sein  gnad  gemelt  imd 
verpoten,   ein  rath  suUe  dy  eussere   gemein   an   sein  wissen 


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r 


—     103    — 

und  willen  hin  fuder  nit  ziisamen  fodem;  so  aber  ein  rat 
das  thun  wiird,  must  er  sy  als  dy  ungehorsamen  erkennen. 
bey  sein  g.  sint  gewest  der  jung  her  van  Swyhe,  Cristof 
Hofinan,  Fridrich  van  der  Oelsz  und  seiner  g.  hofgeainde. 
do  rat  und  gemein  mit  sulchem  glympf  niehtz  hat  mugen 
erlangen  und  ein  gemein  unwillíg  wurden ;  gewalt  mit  gewalt 
zn  weren,  dasz  in  ein  rath  verpoten.  dar  uber  ein  rat  Gilgen 
van  Steinpach;  Hansen  Furreyter,  Heinrich  van  Globen  und 
Albrícht  Hisserl,  dy  erbeni  und  vesten,  und  gepeten,  mit 
dem  hem  zu  reden  Becken  halben,  wy  oben  gezeigkt,  in  an 
entgelt  ledíg  lassen  und  dasz  recht  Airslahen.  als  sy  zun 
hem  komen  und  sein  gnad  gebcten,  hat  sein  g.  zu  in  ge- 
sagt:  „hapt  ir  meher  zu  reden?"  hat  Steinpach:  „ja  her!  so 
ir  Becken  nit  ledig  sagt,  haben  wir  mehr  zu  reden*"  also  ist 
Beck  an  entgelt  desz  hem  ledig  worden. 

Anhebung  des  hospitaels  zwischen  thoren.  ^i* 

Anno   domini   funfzenhundert    und   im  andem   jařen   is 
der  erste  stein  am  tage  decoUacionis   sancti  Johannis  g^^^g^  xu8% 
wurden   durch    dy   wirdigen   hem  prediger    und  zwen  cap- 
pellan  der  pfar  sancti  Wentzeslai.     wen   ein   erber  rath  den 
erwirdigen  hem,   hem  Ambrosio,    dechent  und  administrátor 
des  bisthums  und  stiftz  zu  Brag,  das  zu  vergonnen   ersucht? 
wen  etwan  in  der  verlagerung    der    stád    mit   vergunst  der 
obersten  geistlichen   prelaten   zu  Prag  das  spitahel  fur  dem 
thoer  umb  ferlickeit   der    stád    abgebrochen,    doch    mit  zu- 
sagung  das  wider  zubawen.  sulchs  ein  erber  rat  zu  hertzen 
genomen   und   den   dinst  gotes  zu  meren,    wy  oben  gemelt, 
fiirgenomen.     hat   bnanter   dechent   dem  wirdigen  hern   ma- 
gistro Conrado,    dechent   und   pfarher   zu  Slackenwerd,    ge- 
sriben  und  gepoten,  sulchen  stein  zu  legen,  dar  umb  in  ein 
rat  ersucht  und  gepeten.     do  sein  wird  am  suntag  fiir  Bar-  ^"«-  •* 
tholomei  komen  fur  dy  stád  und  sulch  mandát  zu  verfuren? 
und  dy  stád  den  selben  suntag   durch   hern  Sebastian  Slick 
zugeslossen  gewest,  nymantz  ein  noch  auszhat  wellen  lassen,. 
ist  der  dechent  wider   an  heym  geriten.     dar  auf  in  ein  rat 


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—     104    — 

■wíňer  ersucht  und  gebeten,  den  stein  zu  legen ;  und  sein  wird 
sich  ein  wenig  unbillig  erzaigt  und  ein  rat  gesriben,  es  ihu, 
^er  do  welle  mit  andern  meynungen.  dar  auf  ein  rat  den 
pfarher  hem  Erhart  Rulsz  ersucht,  den  ersten  stein  legen 
zii  lassen ;  das  der  pfarher  swacheit  seins  leibs  durch  sich 
sclhst  nit  thun  mugen,  bnante  seine  cappellan  dar  zu  ver- 
ordent,  dy  den  sulchen  stein  in  der  ere  gotes  zufur  und  ein 
liHubtfrauwen  sancte  Elisabet,  Margaretě  und  andern  liben 
lií^yligen  gelegt.  und  auf  bnanten  tag  zu  bawen  angefangen^ 
und  ist  auf  den  ersten  stein  472  schock  und  ein  perlenbant 
gelegt  wurden.  und  dy  stád,  dar  auf  noian  sulch  spitael  an- 
gefangen  zu  bawen,  ist  ein  hausung  gewest,  hat  Nickel  Elbel 
iniie  gehapt;  hat  im  ein  rat  dasz  abkauft  und  bezahelt. 

J'^^'^,,  Anno  eiusdem  sunabent  fur  Bartholomei  hat  her  Seba- 

Btian  zum  burgermeister  Odelheider  gesagt:  „burgermeister! 
8chaf  mir  xxx  gesellen,  dy  redlich  in  irem  hamisch  und 
gerete  morgen  frue  am  thoer  sein,  mit  mir  geim  Colin  gehen." 
ist  auf  sulchen  suntag  kyrchweyhung  zum  Colin  gewest.  ist 
ein  rat  retig  wurden  und  zum  hem  verschaft  zwen  desz  ratz, 
ííein  gnad  gebeten,  sídche  ding  nit  fiir  zuneraen,  angesehen 
daa  wenig  leuth  in  der  stát  sein,  ab  fewer  oder  andere  wider- 
wertickeit  enstunde;  doch  im  x  gesellen  zugesagt  hat  aber 
sein  gnad  nit  annemen  wellen.  des  morgens  sint  dy  gesellen 
am  thoer  ui^d  viel  andere  gesellen  ara  thoer  gewest  und 
Tiiit  sein  g.  gehen  wellen  und  ein  teyls  in  den  hewsem 
11  eben  dem  thoer,  do  man  biher  geschenkt,  gessen  und 
tnmken.  und  do  der  her  zum  thoer,  das  noch  zu  gespert, 
gf*8chickt  und  nicht  so  viel,  als  er  gewolt,  befunden,  ist  der 
selbige  wescher  zum  hern  gangen  imd  gesagt^  es  sey  ny- 
mantz  bey  dem  thoer,  und  als  ein  menger  nicht  dasz  peste 
gnret.  gleicher  zeit  hat  man  zum  spreng  zu  samen  geslagen, 
uTid  sich  dy  leuth  das  weyhwasser,  als  gewonlich  zu  nemen 
gesamelt,  auch  der  burgermeister.  hat  der  her,  hinter  im 
sein  hoefgesinde  mit  iren  weren,  zum  burgermeister  gesagt: 
„burgermeister!  wy  das  du  mir   nit  hast  gesellen  verordent, 


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fr^ 


—    105    — 

als  ich  dir  befolen  hab,  das  dir  gott  dy  drusse  gebe."  und 
an  sein  messer  griffen,  sein  arm  vom  gewant  geloest,  sein 
messer  ein  wenig  gezogen  und  gesagt:  „ich  wolt  dich  wol 
durch  dein  kopf  hawen,  du  vorreterisoher  boswicht,  du  und 
alle  desz  ratz  und  alle  mit  eynander,  ir  seyt  vorreterische 
trewlosse  boswicht.  es  sey  ein  eyd  gesworen,"  und  zweu 
finger  ausgeregt,  „ich  wil  euch  erwurgen,  oder  ir  must  mich  «i^ 
erwurgen.  wen  es  gleích  hundert  jaer  anstunde^  wil  ich  mich 
an  euch  rechen."  mit  viel  grobem  worten,  wy  wol  ein  ge- 
mein  auf  dem  kirchof,  do  wir  sulchs  pillich  entladen  van 
im  gewest,  bewegt  und  grossen  imdrat  zu  besorgen.  hat  ein 
rat  nichtz  verantwort  und  noch  tisch  ein  gemein  gesamelt? 
wen  der  her  arm  und  reich  meniglich  den  ganzen  tag  bede 
thoer  zugeslossen,  nymandz  ein  noch  ausgelassen  und  also 
den  tag  vorslossen  gehalten.  ist  der  her  vara  slosz  auf  den 
margt  gangen  und  an  dem  forigem  nit  beniigt  und  gesagt: 
„fewer  heer,  fewer  heer,  dy  hurensone  alle  vorbrenen,"  und 
der  rede  viel.  und  das  got  nit  hat  haben  wellen,  so  fewer 
oder  ander  ungluck  zugeslagen,  arm  und  reich,  junk  und 
alt  alle  vorbrennen  und  vorterben  mussen.  am  abent  ist  her 
Niclos  und  her  Casper  Slick  fur  das  thoer,  das  noch  gespert 
gewest,  komen  und  noch  hem  Sebastian  geschickt,  der  den 
auf  hat  geslossen  und  hin  ausz  zu  in  gangen.  ist  aber  ein 
gemein  am  thoer  gesammelt,  und  do  her  Sebastian  her  ein 
gangen  und  gesagt:  „ir  boswicht,  stet  ir  da?"  das  ein  ge- 
mein mit  sweren  herzen  aber  geliden,  unrat  zu  vérmeiden* 
auf  sulche  bedrohung  ist  eim  rath  viel  und  oft  wamung 
komen,  wy  man  den  Elbogen  gewynnen  wil,  und  auf  sehen 
sal,  wen  etlich  hundert  pferdt  und  fusknecht  zu  vielmakn 
verhanden  gewest  und  gesehen  wurden.  ab  es  aber  also  sey, 
ist  verporgen,  aber  wol  zu  glauben.  dar  auf  rat  und  gemein 
grosz  surg  und  wach  gehapt  tag  und  nacht,  in  sorgen  sulcher 
ídrohung  warten  mussen.  auf  sulche  scheldung  und  leste- 
ung  das  stadreoht  nit  gesessen.  hat  her  Sebastian,  aus  was 
rsachen   man  das  recht  nit  sitze,   oder  ab  man  das  sitzen 


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—    106    — 

wil  oder   nit,    ein  rat  befragt.    des    ein  rat  ein  bedacht  ge- 

nomeii;  im  antwort  zu  geben ;  doch  noch  gehapten  rat  wider 

gesessen. 

Es  hat  auch  ein  rat  nit  unterlassen  und  zu  den  mannen 

desz  kreisz,  do  sy   im   Warrapad  gesammelt,  geschickt  und 

aller  oben  ergangner  uach  umb  rat  angelangt  aber  sy  haben 

eim  rathe  kein  rat  geben,  sunder  gesagt :  ein  rat  musz  seibst 

wissen,   was  in  zu  thun  und  lassen  sey,   wen  in  fuge  in  dy 

ding  wenig  zu  raten. 

1502  Anno  domini  etc.   im   andem  jařen  sunabent  noch  desz 

^^^'    '  heyligen  creutz  tag  der  erhebung  haben  etliche  hundert  man 

und  pferd  gesammet  rotte,  als  man  sagt  Meisner  gewest,  den 

abt  van  der  Teppel  angriffen,   im  dorffer  auspucht  und  eins 

verbrent  und  alles  genomen,    was    sy  funden,    und  viel  kue 

hin  weg  getriben  und  etliche  manne  gefangen,  ausz  und  ein 

gezogen  an  hindrung. 

okt.  to.         Anno  eiusdem  donnerstag  noch  Galii  hat  Mathis  Hisserl 

den  obersten  kemraerer  des  rechtens  zu  Brag  auf  hem  Niclasz 

Slick   gein  Hertenperg  furs  slos   gefuert   mit   etlich  hundert 

mannen  noch  laut  seiner' gerechtickeit,  so  er  mit  im  hath. 

^)  [ Wie  wol  sich  dy  vam  Elbogen  irer  beswemus   an  dy 

k.  mt.  und  sunst  aiidere  hern  in  der  kron  erclagt,  viel  malcn 

in  van  hem  Sebastian  gescheen,  haben  sy  sich  doch  sunder- 

lich  der  geschichte   fur  bmelt  an   ir  k.  mt.  gelangen  lassen, 

wy  hernách  volgt: 

Durchleuchtigister,  grosmechtigister  konigk,  aller  gne- 
digster  her,  e.  k.  g.  unser  gehorsame  unterthenickeit  mit 
ganzer  demut  alzeit  zufur.  gnedigster  konig!  als  e.  k.  mt. 
sampt  den  wolgeboren  hem  der  cron,  am  landrechten  zu 
Brag  sessig,  ein  rechtlichen  entschied  zwischen  den  wol- 
geboren hem,  hem  Sebastian  Slick  und  sein  brudem  und 
uns  getan,  den  wir  armleuth  alzeit  in  gehorsamer  unter- 
thenickeit e.  k.  mt.  gerne  halten  in  verhofirnc,  bnanter  her 
Sebastian  Slick,  unser  her,  uns  dar  uber  nit  bedringen  und 
da  bey  bleiben  lassen ;  aber  uns  mag  sulcher  e.  k.  mt.,  aucb 
der  hern  der  cron  rechtlichc  entschidung  so  viel  nit  hulflicl 

*)  Von  [ — ]  aiis  85a,  35b  eiugegchoben. 


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—    107    — 

sein,  sunder  teglichen  mit  swerer  gewaltigung,  so  her  Se- 
stian  sein  gnad  an  luis  beflissen  zu  thun,  unvordient  und 
wider  recht  leiden  miissen,  des  wir  bnotigt,  ewer  k.  mt.  als 
unsemi  naturlichen  erbhem,  ein  liphaber  der  gerechtickeit, 
demutiglich  zu  clagen  e.  k.  mt  demutiglich  betend,  sulche 
unsere  beswerung  gnediglichen  zu  verhoren.  allergnedigster 
konig!  es  hat  sich  begeben,  das  wir  einen  unsem  mitburger 
umb  sein  verschuldung  in  unsere  burgerliche  straf  gefeng- 
liehen  angenomen.  hat  her  Sebastian  Slick  sulchen  unsem 
mitburger  ausz  unsem  gefenknus  mit  gewalt  genomen  und 
durch  sein  schutz  weg  komen  lassen,  der  dar  nach  unser 
freudt  worden,  uns  gemortbrent  und  grosse  scheden  zubracht. 
er  leuft  auch  mit  gewalt  in  unsere  heusere  bey  nechtlicher 
weyl  sampt  seinen  hofgesinde,  sehlegt  uns  und  gewaldigt 
uns  noch  seinen  gefallen ;  und  wen  im  dy  armen  hantvvergere 
arbeyten  und  iren  Ion  fodem,  so  wil  er  sy  durch  dy  kopf 
hawen  und  zu  arbeiten  notigen.  des  wir  armen  sulcher  ge- 
waldigung  gros  beswert.  dar  an  ungesetigt  er,  seine  brudere 
und  hoefgesinde  mit  gutem  willen  e.  k.  mt.  stád  pasteyen, 
der  stát  zu  nutz  gebawet,  an  gezunnet  und  in  grundt  an 
der  stát  mawre  ausgebrenct;  so  got  der  almechtige  uns 
armen  nit  verhut,  alle  da  durch  vorbrenet  wurden.  sulche 
und  viel  gewaltsam  ubung  an  uns  armen  viel  gescheen,  als 
dv  nit  haben  ire  gerechtickeit  ausz  arrautz  noten  zu  fodem, 
alle  mit  gedidt  haben  leiden  mussen.  aber  des  kein  aufhore 
van  in  haben,  simder  noch  imsem  eren,  leib  und  gutern 
gedenkt  des  sein  gnad  uns  unter  augen  gesagt  an  eim  sun- 
tag  auf  dem  kirchof,  da  viel  volk  das  weywasser  zu  nemen 
gesamelt,  hat  er  unsern  burgermeister  durch  sein  kopf 
hawen  wellen  und  uns  armen  leuthen  an  imsem  eren  ent- 
setzt,  rat  und  gemein  trewlosse  vorreterische  boswicht  ge- 
schulten,  zwen  finger  aufgehoben  und  ein  eid  gesworen,  wen 
es  hundert  jaer  anstunde,  woUe  er  uns  erwurgen  und  alle 
vorbrennen.  dar  auf  uns  armen  den  ganzen  tag  dy  stát 
thoer  bis  in  dy  nacht  verslossen,  nymandz  aus  noch  ein 
komen  lassen  und  also  gefenglich  gehalten,  wen  sein  gnad 
dy  slussel  zu  den  thoren  hat  und  nit  wir,  da  durch  viel 
fromer  leuth  hunger  und  notdorí*t  crliden.  das  wir  armen 
vorpfanten  lewth  aber  mit  gedult  erliJen,  uns  dar  uber  grosse 
wamung  van  tag  zu  tag  zukumpt,  und  auslendisch  volk  zu 
rosse  und  ftisse  viel  und  ofte  im  land  ersehen,  mit  grosser, 
swerer  muh  wach  und  thoerhuten,  tag  und  nacht  e.  k.  mt. 
e  bstat,  da  mit  sy  der  cron  nit  entwant,  in  hutě  und  vor- 
y  irung  mit  grossem  unserm  vorterben  nu  in  das  funfte  jaer 
e  bahen,  und  dy  weil  wir  armen  dus  recht  in  der  cron  und 
a  les,  was  bnanter  her  Sebastian  zu  uns  zu  sprechen,  wol  er- 


d5b 


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—    108    — 

leiden  mugen,  uber  e.  k.  mt.  landfiíd  uns  zu  erwurgen, 
weib  und  kind  iind  e.  k.  mt.  erbstadt  zu  vorbrennen,  das 
got  und  e.  k.  mt.  als  unsem  naturlichen  erbhem  erbarme^ 
un8*kein  recht  an  im  nit  helfen,  zu  nymandz  wen  zu  e.  k.  mt 
imib  schutZ;  als  dy  auf  dem  orth  der  cron  gelegen,  van 
meniglich  verlasseU;  wider  gewalt  unsers  pfanthem  uns  armen 
gnediglichen  erhoren,  ab  auch  bnanter  her  Sebastian  sein 
gnad  oder  sein  anwald  an  e.  k.  mt.  uns  ín  ruck  angeben 
wurd,  zu  unser  demutigen  antwort  fur  e.  k.  mt.  oder  e.  k.  mt 
anwalden  der  cron  zu  Během  gnediglichem  komen  und  for- 
fudem  lassen^  da  mit  wir  armen  also  unschuldiglichen  an 
unsem  eren,  leibden  und  gutem  unvorletzt  und  bei  recht 
bleiben  mugen.  dar  umb  den  Ion  van  gote  hv  zeitlich  und 
in  jenen  leben  hundertfechtig  entpfahen,  woílen  wir  umb 
e.  k.  mt.  um  glucksam  lang  leben  mit  unserm  steten  gepeth 
gein  gote  untertenig  gehorsam  alzeit  schuldig;  willig  und 
l5k^^  gemě  verdienen.  datum  suntag  noch  Galii  annorum  domini 
okL  ».  jjj^  andem.] 

8í*  Anno   eiusdem  hat  her  Sebastian  Slick  burgermeister, 

rath  und  gemein  gein  Prag  fur  das  kammerrecht  geladen  und 

Ni»v.  11.  auf  Martini  mit  im  fiir  den  hem  do  selbst  stehen  diser  ur- 

sacheu;   das   er  ein  rath  setzen  will,   und  nymandz  der  mit- 

burgere  an  sein  wissen  und  willen  van  der  stát  zihe,  er  hab 

den  desz  weglosz  van  im  génomen.  item  ab  ein  rat  ein  mit- 

burger  straíFen  wolt,  und  sich  auf  in  beruffet,  da  bey  bleibe. 

item  wer  im  nit  gefellich   in  der  stát,   in  zu  urlauben.     dise 

ladung   ist  hernách,    wy  wol  sy  bemisch,    im   sechsten  blate 

noch  irem  sin  verdeutzst  und  ein  geschriben. 

')  [Wilhelm  van  Bernstein  und  auf  Helffenstein,  hochster 
koniglicher  van  Během  hoftneister.  fursichtiře,  libé  frunde! 
es  sal  euch  unvoi^porgen  sein,  das  an  mich  her  Sebastian 
Slick  van  der  Weiskirchen  etc.  mit  seinen  und  seinen  eigen 
ungeteilten  gebrudere  nemlich  gepracht  hat  imd  tut  kunt, 
das  er  fur  mir  und  komerrecht  euch  schuldigen  wil,  was 
antreffend  ist  dy  ordnung  und  burger  alda  bey  euch  zum 
Elbogen:  dasz  antreffend  ist  den  rath  zu  setzen,  das  ir  wolt 
ein  rath  setzen  noch  ewerm  willen  und  gedunken  und  ym, 
hem  Slicken,  wolt  ir  kein  macht  und  willen  vergonnen. 
item  das  ir  nicht  wellet,  das  sy,  dv  hem  Slicken,  imanta 
der  in  nicht  beheglich  were,  macht  hetten,  ausz  der  stád  z 


')  Von  [ — ]  37b  (das  sechste  Blatt)  eingoschoben. 


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—     109    -~ 

urlanben.  ítem  das  ir  leuth  aufriempt  in  dy  stát  an  wissen 
der  hern  und  dy  mussen  eim  rat  sweren,  und  dem  hem 
wellen  sy  nichtz  verpflicht  sein.  item  wen  sich  imandz  ausz 
der  stád  auf  dy  hem  beruft,  so  welt  ir  in  nicht  da  bey 
bleiben  lassen  oder  hapt  ewem  willen  mit  im.  item  wen 
sich  ymandz  weg  ausz  der  stád  zeucht,  so  nympt  keiner  kein 
Jibzug  brief  van  den  hem.  durch  welche  gemelte  sachen  hat 
mich  gebeten  der  obgeschriben  her  Sebastian,  das  ich  euch 
mit  im  van  dem  fur  mir  entschichte.  dar  umb  leg  ich .  euch 
ein  zeit;  den  tag  des  heyligen  senct  Mertin  nechst  zukunítig, 
das  ir  auf  den  tag  fur  mir,  Air  den  hem  und  adel  des 
kimigs  ^nad  rat  im  kamerrecht  auf  dem  slos  zu  Brag  ge- 
íteet  und  dem  offcgemelten  hem  Sebastian  Slicken  van  Weis- 
kírchen  gerecht  werdet.  geben  auf  Brager  slos  ym  tausent  v*  q^***^ 
Hnd  im  andem  jaer  dem  mitwoch  noch  sent  Gallen.] 

Auf  sulche  ladung  ist  Johannes  Tuchmacher  und  Casper 
FitleT;  stadschreiber;  van  eim  rath  gein  Prag  zu  zihen  und 
gekoren,  dy  den  ausz  gehorsam  hin  ein  geriten  und  auf  Mar-  not.  n. 
tini  sich  furm  rechten  angesagt;  aber  sulcher  ladung  ein 
anísehub  untz  aufs  heylthum  kunftig  genomen^  mit  verwillung  Dee.  25. 
hem  Sebastian  fur  den  schreibem  gescheen.  und  also  in  das 
regiBter  eingeschriben  und  wider  anheym  geryten. 

*)[Anno  eiusdem  etc.  im  andem  jařen  hat  sich  der  hoch- 
geboren  her,  her  Heinrich,  desz  heiligen  romischen  reichs 
burgrave  zu  Meissen,  grave  vam  Hartenstein,  her  van  Plawen 
imd  landvoyt  in  Nyderlausitz,  sein  gnad  im  Warmpad  hořen 
Ussen  und  van  sich  geschriben,  wy  er  durch  dy  k.  mt.  vor- 
ordent  sei,  do  sein  k.  mt.  jungst  zu  Brag  gewest,  und  des 
ein  k.  brief  geweist,  zu  eim  haubtman  des  kreis  Elbogen. 
das  dy  hem  Slick  nit  sein  gestendig  gewest  und  in  dafur 
nit  haben  wellen,  dy  weyl  sy  hem  sein  des  kreisz,  sein  zu 
keinem  hauptman  nit  bedurffen.  mit  andem  mer  reden  als 
dan  gescheen  etc. 

Und  als  dy  vam  Elbogen  der  k.  mt.,  wy  gemelt,  ge- 
acshriben  und  kein  antwort  entpfangen  und  sich  sídcher  be- 
drohung  besorgt,  sulche  bedrohung  eroífent  und  weyter  erclagt 


')  Yon  [--]  Yon  35b,  36a  eingeschoben. 


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Ma 


—    110    — 

bey  hern  und  guten  lewten  und  auch  an  den  hem  van  Plawen, 
wy  hernách  fíilgt: 

Hoehgebomer  her!   ewem  gnaden  unser  willig,   unvor- 
drossen  dinst  alzeit  zufur.  gnediger  her!  wir  haben  nit  lang 
vorgangen   dem    durchleuchtigistim    grosmechtigsten   fursten 
und    hern,    hem  Wladislao,    zu    Hungcm    und   Během  ko- 
nigk   etc.,    unserm   allergnedigsten  hem  und   erbhern,    dise 
.  angezeigte  unsere  unaufhorliche  beswerde,  so  der  wolgeboren 
her,   her  Sebastian  Slick,   unser  her,   teglich  wider  uns  fur 
nympt  wider  unsere   alt  herkomen   und  fi-eiheit,    durch   seia 
k.  mt  confirmiert,  auch  sampt  den  hem  der  cron  zu  Během 
da  bei  zu  bleiben  rechtlichen  gespruchen,  geschriben ;  ist  uns 
van  seiner  k.  mt.  dar  auf  kein  antwort  worden,  zu  besorgen, 
sulch   unser  srift  an  sein   k.  mt.  nit  gelangt.     wen   uns  dy 
grosse  not  ursacht,  sulche  unsere  beswerde  auch  zu  en^ettung 
unser  ere,  leib  und  gutund  zufiir  dy  k.  stát  nit  zuverswei- 
gen,    auf  das  uns  nit  geschee  als  unsem  forfodem,  dy  van 
den  hem  Slicken  mit  Dewtzschen  vorlagert,  e.  g.  unvorporgen, 
dar  nach  uber  stigen,    ire   gutere   genomen,   in  das  betrubte 
elend   vorjagt,      crsuchen   wir   e.  g.   demutiglich   betend   als 
durch   sein   k.  mt.   vorordenter  haubtman  zu  kreis  Elbogen, 
dy   selbige   unsere   beswerde,  hir  angezeigt,   gnediglich   imd 
unvordrislich  zu  verhoren :  zum  ersten,  noch  dem  wir  durch 
dy  k.  mt.  sampt  den  hem   der  cron   zu  Během   bey  unsem 
freiheiten   und  alten  gewonheiten   zu  bleiben  rechtlichen  er- 
kant,   hat   uns  her  Sebastian  Slick  zugesagt  uns  da  bey  zu 
bleiben  lassen.  aber  wir  werden  durch  in  teglich  genotrecht, 
fur  dy  hem  gein  Prag  geladen,  und  unser  keiner  der  sprach 
nit  kiindig,    unser  gerechtickeit  nit  mugen  eroffen,   so  unser 
dewtzschc  sprach  nit  gehorig   sein  wil,  ims  zu  schaden    fur- 
genomen.     item   her  Sebastian  Slick   hat   einen   unsem  mit- 
burger  ausz  unsem  gefenknusz  mit  gewalt  genomen  und  durch 
sein  schutz   hin  weg  komen  lassen,   der  darauf  unser  freud 
worden,  uns  gemortbrent  und  grosse  scheden  zugewent.  item 
sein  gnad  uberleuft  unsere  mitburger  bei  nacht  in  iren  hew- 
sem   mit   seinen    hoefgesinde,    šlecht    sy   und   gewaldigt   sy 
noch  seinen  gefallen,  und  wen  im  dy  armen  hantwerks  lewth 
arbeiten   und  iren  Ion  fodem,    so  wil   er   sy  durch   dy  kopí 
hawen,  notigt  sy  im  zu  arbeiten.  item  sein  gnad  vorpot  unsei^e 
mitburger  aufs  slos  zu  im,    und  wen  sy  komen  in  vertrauwen 
zu   sein   gnaden,    so   feht   er   sy  und   legt  sy  in  thurm,   ge- 
waldigt sy  noch  seinen   gefallen.     item   her  Sebastian,    seine 
brudere  und  hoefgesinde  mit  seinem  driitz  und  uns  zu  hoen 
und  schaden  ein  pastei,    der  k.  stád   zu   nutz  und  were  ge- 
bawet,   mit  iren  henden  angezunnet  und  ausgebrent;  so  got 


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r 


—    111    — 


der  almechtige  uns  armen  nit  verhut,  alle  dadurch  yorbrent 
wurden.  item  dar  an  ungesetigt  hať  her  Sebastian  Slick  un- 
sern  burgermeister  an  eim  suntag  auf  dem  kirchof,  da  ider- 
man  gesamelt  daB  weywasser  zu  nemen^  mit  gefaster  were, 
Mnter  im  sein  hofgesinde,  durch  sein  kopf  hawen  wellen  und 
UM  armen  an  unsem  eren  offentlich  entsetzt,  rat  und  gemein 
trewlosz  vorreterische  boswicht  geschulten,  zwen  finger  auf- 
gehoben  und  ein  eyd  gesworen,  wen  es  hundert  jar  anstunde, 
wulle  er  uns  erwurgen  und  alle  vorbrennen.  und  dar  auf  dy 
stát  thore  den  ganzen  tag  bisz  in  dy  nacht  verslossen,  ny- 
mandz  ausz  noch  ein  komen  lassen,  uns  also  den  tag  ge- 
fenglich  gehalten,  wen  er  dy  slussel  zum  thoren  hat^  vorspert 
uns,  wen  er  wil,  noch  seinen  gefallen.  dise  und  viel  meher 
gewaltsamer  ubung  an  uns  gescheen  wir  mit  gedult  erliden 
e.  g.  demutiglich  betend,  sulche  unsere  beswerd,  bedrohung 
und  besorgnus  leibs,  ere  und  gut  an  sein  k.  mt.  unsem 
allergnedigsten  hem  zu  brengen  und  als  van  sein  k.  mt. 
haubtman  des  kreisz  vorordent  uns  armen  vorpfanten  leuten 
an  sein  k.  mt.  foderlichen  sein,  wen  wir  nymandz  wen  sein 
k.  mt,  unsem  allergnedigsten  hem  und  erbhem  und  e.  g., 
ein  haubtman  des  kreisz,  van  sein  k.  g.  verordent,  hir  inne 
vissen  zu  ersuchen  in  demutiger  verhofung,  van  hem  Seba- 
stian Slick,  unserm  hem,  seins  notrechtens  wider  unsere 
freiheit  und  altherkomen  gewonheit  entladen,  seine  bedrohung 
und  gewaltsam  ubung  an  uns  armen  unvorschulten,  vorpfenten 
leuten  zu  verbrengen  nit  gestat  werd.  wen  wir  gemě  fur  seiner 
k.  mt  aller  anclag,  so  her  Sebastian  zu  ims  vermeint,  ant- 
worten  woUen  und  gewilligt,  im  und  sein  brudem,  iren  g., 
unsem  gnedigen  hem,  wes  wir  in  pflichtig  und  schuldig 
zu  tun,  ^eme  vorbrengen.  woUen  wir  umb  e.  g.  mit  unsem 
armen  dmsten  als  unsem  gnedigen  hem  willig  und  gemě 
verdienen.  datum  am  tage  Nicolai  annorum  domini  etc.  im 
andem.] 


1602 
Dec.  6. 


Anno  domini  eiusdem  mitwoch  noch  Lucie  sintdy  edelleuth  Dec.  h. 
des  landz  Elpogens  zum  Elbogen  auf  dem  rathause  und  ein 
ganzer  rath  gesammelt  und  noch  lawth  desz  koniglichen  com- 
mission,  wy  hernách  geschriben,  sich  mit  ein  ander  contra- 
hiert,  mit  band  und  mit  munde  an  ein  ander  glubig  wurden, 
ab  sy  imandz,  wer  der  were,  gewaldigen  und  wider  ire 
feibeit  notrechten  oder  dringen  und  unrecht  thun  wulde, 
( 018  das  ander,  als  der  adel  dy  stát  und  dy  stát  den  adel, 
1  cht  lassen,   sunder  an  ein  ander  mit  leib  und  gut  hulflich 


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—    112    - 

und  retíich  sein  und  als  fur  ein  man  neben  einander  stehen 
als  from  leuth,  damit  das  koniglich  erb,  land  und  Btad,  bei 
iren  altherkomen  und  freiheiten  bleiben.  liaben  auch  daa 
bede  teyl  hern  Sebastian  sulche  handlung  van  stundan  er- 
offent  und  sein  gnad  gebeten^  in  als  ein  her  des  Steins  sy 
dar  uber  hanthabeU;  schutzen  und  schirmen.  das  in  sein 
gnad  also  zu  thun,  was  anders  wider  sein  verschreibung  nit 
ist^  zugesagt  hat. 

Desz  gleichen  ein  rath  vam  Warmpad  in  sulche  vereynung 
mit  in,  auch  waa  land  und  stát  Elpogen  betreffend,  und  sj 
als  fíir  ein  man  eim  so  viel  als  den  andern  betreffend  zu- 
gesagt mit  hand  und  munde,  im  Warmpad  dinstag  nach  dem 

j5j^,  cristage  anno  etc  im  3®  jaré  zu  thun  vorwilt  haben.  *)  ditz 
Dec.  í7.  ^^  jjj^^  commisz  ist  hernách  beschriben  bey  disem  zeichen. ') 
Feb.  6.  Anno  eiusdem  mantag  Dorothee,  als  Seyffret  vam  Saher, 

Qilgen  van  Steinpach,  zu  Otnebitz  gesessen,  zur  ehe  genomen 
und  dy  hochzeit  ins  Warmpad  gelegt,  dar  auf  dy  wolgeboren 
hern  her  Sebastian,  her  Quirin  und  her  Albricht,  gebrudere, 
hern  van  Weiskirchen  etc,  her  Jan,  her  Wulf  vam  Gutten- 
stein,  her  Hans  und  her  Sebastian  Pflug  vam  Rabenstein, 
hern  auf  Petzaw  etc.,  und  viel  andere  edele  und  gute  leuth 
dar  auf  komen,  auch  zwen  des  ratz  vam  Elpogen,  Adelheider 
und  Zuleger,  dar  zu  geschaft.  wy  wol  sunst  etliche  burgere 
vam  Elbogen  irer  gescheft  da  gewest  und  zur  zeit,  do  man 
das  mahel  desz  selben  tages  auf  der  hochzeit  gessen  hat  und 
dy  nachessere  zu  tisch  gesessen  und  dy  hern  und  edeln 
zu  tanzen  mit  den    jumf&auwen   auf   dem  tanz  podem  an- 

8>b  gefangen,  hat  sich  ein  auílauf  am  tanz  erhoben,  das  dy  hern 
Sebastian  Slick  und  her  Sebastian  Pflug  auf  ein  ander  ge- 
hawen,  an  einander  fast  vorwund,  viel  vam  adel  auch  der 
Pflug   und  hern  vam   Guttenstein  vorwund  und  her  Hansen 


')  Bei  Palacky  falsch  datiert. 

')  Diesmal  vcrweist  ein  Zeichen  der  Handschrift  auf  das  Einzoscliie- 
bendě  auf  S.  39a,  wo  unter  demBelben  Zeicheu  die  Urkunde  Wladislawi 
d.  dto  Prag  1497  Juni  11.,  die  sich  bereits  S.  27  u.  28  abgedrnckt  findet 
neuerdin^  gebracht  wird. 


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—     113    — 

Pflug  ein  knecht  ermord  wurden.  es  sint  auch  dy  zwen  hem, 
dy  Pfluge,  ehe  den  her  Sebastian  Slick  vam  tanz  podem 
komen  und  durch  Krewsels  hawsz,  mit  in  Mathis  Hisserlns 
son  und  andere  meher  durch  dy  Toppel  zu  fiisse  aufTelbitz 
und  sich  nit  gesewmpt  komen.  in  dem  her  Sebastian  Slick 
und  sein  zwen  brudere  nach  geeylt  und  .ein  gemein  auf  und 
angeslagen  mit  grossem  auf  lauf  imgezweifelt,  wo  dy  hemim 
ersten  ankomen  wurden,  mit  swerem  schaden  unergangen* 
es  ist  her  Wulff  vam  Guttenstein  van  stund  van  hem  Slicken 
auf  dy  k.  mt.  verstrickt  wurden.  es  ist  auch  her  Quirinus 
Shck  van  eim  gesellen,  den  hem  vam  Guttenstein  zustendig, 
in  dem  gehawen  wurden ;  der  selbige  knecht  van  sein  gnaden 
dar  wyder  geslagen  und  £ast  seer  vorwund  wurden.  in  dem 
hat  man  dy  hem,  dy  Pflug  und  hern  Jan  vam  Guttenstein 
mit  grosser  aufruer  gesucht  und  nit  fiinden,  doch  hem  Jan 
auf  dy  letzt  funden  und  auch  vorstrickt  wurden  auf  ir  k.  mt. 
in  dem  das  gerucht  erschalt,  wy  dy  hem  Pfluge  auf  Telbitz 
sein,  haben  dy  hem  Slick  Telbitz  belegt  und  noch  volk  ge- 
schickt,  sy  mit  gewalt  van  Telbitz  zu  gewynen.  in  der  nacht 
sint  dy  vam  Elpogen  mit  puchssen  ausgewest  und  etlich 
vam  landc ;  sint  furn  Telbitz  nit  komen,  sunder  her  Sebastian 
hem  van  Globen  gesagt,  er  sulle  Albricht  Hisserl  und  Cristof 
Ho&nan  sagen,  das  sy  den  hern  Pflug  sagen,  wo  sy  sich  als 
morgen  dinstag  geim  Elbogen  stellen  wollen  und  in  das  zu 
sagen,  mugen  sy  wolvan  Telbitz  wider  ins  Warmpad  gehen ; 
80  sy  aber  das  nit  thun,  gedenkt  er  sy  mit  gewalt  herab 
gewynen.  sídche  werbung  sullen  sy  thun,  sal  in  kein  nach 
teyl  brengen  und  ia  kein  smach  noch  unglimpf  dar  ausz  ent- 
stehen.  sulchs  hat  Heinrich  van  Globen  Albricht  Hisserl  imd 
Hofman  zugesagt.  dar  auf  dy  zwen  edeln  den  hem  Pflugen 
imd  den  andern  edeln,  bei  iren  gnaden  gewest,  diae  meynung 
gesagt,  das  dy  hern  Pfluge  und  dy  andern  neben  in  zu  thun 
ugesagt,  dar  auf  ins  Warmpad  komen.  des  nachtes  sint 
y  hem  Slick,  alle  drei  hem  Sebastian  gefaren,  und  dy  vam 
illbogen   und  dy   andem  fusknecht   geim  Elbogen  gangen. 

8 


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—    114    — 

ríh^i,  item  des  morgen  dinstag  hat  her  Sebastian  an  ein  rat  EI- 
pogen  begert^  h^m  Niclosen  Slick,  der  den  zur  zeit  mit  etiich 
hondert  mannen  bej  der  zigelhutten  gelegen,  in  dy  stát  ein 
zu  lassen.  hat  ein  rat  nit  thuen  welle,  snnder  xx  gesellen, 
dy  faem  Niclosen  sein,  in  dy  stát  zu  konien  vergiint.  es  hat 
auch  sein  gnad  ein  rat  gebeten,  ein  gesellen  oder  xxx  aufs 
slosz  zu  legen,  wen  er  verseh  sich,  dy  hem  Pflug  werden  sich 
geim  Elbogen  stellen,  aufs  slosz,  ab  sich  dar  inne  tmwille 
wolt  entporen  den  zu  unterkomen.  das  ein  rat  also  getan 
und  dy  gesellen  aufs  slos  verordent.  gleicher  weyl  sint  dy 
bmelten  hem  vam  Quttenstein  und  dy  z  wen  hem,  dy  Pflug, 
ungeferlich  mit  xx  pferden  an  gattem  komen,  auch  dy  xx 
gesellen  van  Valkenaw  in  dy  stát  eingangen.  ist  her  Qui- 
rinus  und  etliche  edel  vam  slosse  zu  den  hem  an  gattem 
íurs  thoer  gangen,  haben  dy  hem  Pflug  gesagt:  „her  wir 
stellen  uns  hy  her  geim  Elpogen,  wir  beten  euch  aber  uns 
der  glubd  ledig  zelen,  sunder  uns  auf  dy  k.  mt.  und  dy 
hem  der  cron  verstricken;  wir  mugen  dy  k.  mt,  dy  hem 
zu  Prag  und  das  recht  erleiden.^  ist  aber  unangenomen, 
sunder  alle  vier  aufs  slos  gangen.  hat  her  Sebastian  Sliok 
zu  eim  rat  verschaft,  zu  im  zu  komen.  hat  ein  rath  Lorentz 
Tascher,  burgermeister,  Engelhart  Tuohmacher,  Johannem 
Tuchmacher,  Waltasar  Wagner,  Hawenschilt,  sint  hernách 
Jorg  Odelheider  und  Zuleger  auch  komen,  aufs  slos  verordent 
n«  sint  sy  zum  hem  komen,  hat  her  Sebastian,  und  dy  zeit  bey 
in  gewest  her  Wentzlaw  Slick  son,  Friderich  van  der  Oels, 
Jorg  vam  Eglofstein,  Wentzel  vam  Pergiesz  \md  Jorg  Stein- 
wach,  angehoben,  dy  handlung  uben  bmelt  erzehelt  und 
begeert,  im  in  dy  šach  raten.  haben  dy  hern  desz  ratz  gesagt: 
„dise  šach  ist  uns  unvorstendig  dar  ein  zu  raten,  wen  es  ist 
kein  burgerlicher  handel;  unser  rath  were,  ir  beschicket  dy 
vam  adel,  und  was  sy  mit  uns  und  wir  mit  in  ewern  gnaden 
im  pesten  raten,  wellen  wir  mit  e.  g.  thun  helfen."  sint  dy 
hem  ungesetigt  und  gesagt:  „wir  mussen  wissen,  was  uns 
hir  inne  zu  thun  sey^,  und  aufgestanden,  herfiir  auffen  podem 


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—    115    — 

gangen  und  do  mit  den  seynigen  raigeslagt  dennoch  hat 
einer  van  den  burgem  als  dan  zu  hem  Sebastian  gesagt: 
„her!  mein  rat  were,  irverstricketdy  hemauf  dy  k.  mt,  aber 
anfs  recht  ader  auf  dy  hern  gein  Prag,  wen  ir  sy  manet  umb 
ewre  scholt  furkomen.^  hat  her  Sebastian  nit  thun  wellen 
und  gesagt:  „es  kumpt  auf  dy  letzt  denoch  wol  da  hin.^ 
in  mitler  zeit  sint  etliche  vam  adel  hinauf  komen,  nemlich 
Heinrich  van  Globen^  Albrícht  Hisserll,  Cristof  Hofinann, 
Sebalt  Purreyter  und  Mertin  Roder.  hat  sy  der  her  Sebastian 
auch  umb  rat  gebeten,  haben  sy  zu  im  gesagt:  „her!  unser 
rat  were,  ir  vorstricket  dy  hem  gein  Prag  fur  recht,  aber 
auf  ir  k.  mt  und  prauchet  kein  gewalt  mit  in,  wen  ir  wist, 
das  gewalt  grosz  wirt  geacht  in  der  cron."  hat  der  her  gesagt: 
„liben  fitind!  ich  wil  nymandz  kein  gewalt  thun^;  und  also 
hinab  in  dy  mittem  stuben  gangen.  gleicher  zeit  haben  dy 
hem  gessen,  wen  sein  g.  in  ein  mahel  zugericht.  do  das 
mahel  vergangen,  sint  dy  hem  aufgestanden.  hat  her  Hans 
Pflug  gesagt  zu  hem  Sebastian  in  gegenwart  der  andem 
hem,  der  edeln,  der  burger  und  viel  van  Valkenaw,  dy  her 
Niclos  Slick  hin  ein  verschaft,  nemlich  Getzengrund,  richter, 
Eberhart  und  Michel  Springer  und  andereviel  meher:  „her 
wir  stellen  uns,  noch  dem  ewre  edelleuth  entgegen  van  ewem 
Wegen  uns  alher  verstrickt  haben,  und  beten  euch,  wellet 
uns  sulcher  verstrickung  ledig  sagen,  wen  wir  wellen  euch 
geloben,  und  ab  ir  dar  an  kein  gnug,  das  selbe  vorpurgen, 
wes  ir  zu  uns  zu  sprechen,  dy  šach  íur  ir  k.  mt.  furs  recht 
gein  Prag  oder  fur  den  hem  auszutragen.^  hat  der  her  nit 
thun  welle  und  gesagt:  er  welle  sy  in  thurm  einlegen,  wen 
sy  haben  im  das  gleit,  so  er  in  geben,  gebrochen  und  in 
ermorden  wellen,  des  er  sich  zu  in  unversehen  sey.  dar  auf 
hat  her  Jahan  gesagt :  „wir  beten  euch,  her,  dasz  nit  zu  thun,  * 
wen  ich  und  mein  bruder  Wulf  haben  uns  auf  das  mahel, 
)  wir  auf  dy  hochzeit  geriten,  mit  disen  hern  also  vereint,  • 
as  sy  angeht,  uns  auch  antreíFen  sal.  dar  umb,  so  ir  sy  in 
lurm  wert  legen,  so  must  ir  ims  zu  in  legen,  wen  wir  hinter 

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—     116    — 

in  nit  bleiben  wellen."  hat  her  Sebastian  gesagt :  „Hbenhem! 
ich  verseh  mich,  wert  euch  gefenknusz  zu  mir  nit  noten, 
wen  ich  van  euch  hichtz  weisz  und  versehe  niídi  uud  mein 
brttdere  alles  guten  zu  euch  der  abred  nach^  m  wir  zu  Prag 
Martini  verschinnen  mit  ein  ander  gehalten".  [hy  isit  zu  inerken, 
das  her  Sebastian  mit  den  hern  vam  Guttenstein  imd  andem 
hem  meher  zuř  selben  zeit  ein  pund  uber  ňy  arni  stát  El- 
pogen  gemacht;  sy  zu  gewynnen,  als  das  deu  her  Jííhn  vam 
Guttenstein  itzt  den  burgem,  auch  den  edelu  wellist  gesagt 
hat.  mit  was  trauwen  her  Sebastian  uber  Ay  btirger  vam 
Elbogen  umb  geht,  mag  ein  ider  hy  merken.]  „dar  umb  no 
bet  ich  euch,  woltet  euch  gefenknusz  zu  mir  mit  noteii^.  hat 
her  Jan  gesagt:  „ich  bet  euch,  her,  woltet  sul  eben  gewalt  au 
den  hem  Pflugen  nicht  thun  und  sy  bey  ireu  píllichen  ge- 
poten  und  bey  recht  bleiben  lassen;  wen  ir  whU  wy  grosx 
man  den  gewalt  in  der  cron  rechent,  und  ^vellet  mich  und 
mein  bruder  nit  treulosz  machen  unser  zusage  nach^  wír  in 
getan.  wir  sint  in  ewer  gewalt,  mugt  uns  wol  uher  dy  maun^ 
MU  hinab  werffen,  wen  wir  wollen  van  in  nit  wfHcheii".  wy  woi 
her  Sebastian  dy  hern  vam  Guttenstein  vielmalen  gepeteu, 
sich  mit  gefenknusz  zu  im  und  sein  brudem  nit  naten,  haben 
dy  hern  vam  Guttenstein  alweg  gesagt,  dasz  sy  nit  anders 
thun  wellen,  wen  ubel  und  gut  mit  den  hem  Pflugen 
auf  dasz  mahel  leiden.  hat  her  Sebastian,  dy  weyl  sy  n.it 
anders  thun,  so  mussen  sy  mit  den  hem  PflugRii  in  thiirm. 
hat  her  Hans  Pflug  gesagt:  „ich  berufFe  mi  cli  auf  ir  k. 
mt.,  aufs  recht  und  dy  hem  zu  Prag,  im<í  ir  nnlt  dybe 
und  schelk  und  nicht  from  hem  in  ewro  thurm  legen,  und 
bet  euch  alle  meiner  erpitung,  so  ich  thu,  zu  gedenken"",  und 
gesagt:  „ir  edelleuth  hat  uns  anders  zugesagt,  ehe  und  wir 
van  Telbitz  komen;  dar  umb  so  verman  ich  euch  der  sel- 
bigen  zusage,  es  sey  den,  das  sy  an  uns  f;ehalten  werd 
wil  ich  euch  dar  auf  schelten.'*  dar  auf  dy  edcln  gesagt  zu 
hem  Sebastian:  „her!  ir  hapt  uns  zugesagt,  wir  sídlen  dise 
hem  geim  Elbogen  verstricken,  sol  uns  kein  verletzung  sein. 


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—    117    — 

vennanen  euch  diser  zusag  ims  za  halten  und  kein  gewalt 
weiter  an  disen  hem  uben.^  das  viel  malen  gescheen.  hat 
her  Sebastian  gesagt:  „was  ich  euch  zugesagt  hab^  dar  inne 
wil  ich  mich  als  ein  fromer  her  halten.^  es  haben  auch  dj 
bui^r  viel  malen  den  hem  gebeten,  dy  ding  nit  also  fhr 
nemen  and  dy  hern  auf  ir  k.  mt  und  aufs  recht  vorstríckeni 
da  mit  sein  gnaden  und  in  und  dem  land  kein  schaden  dar 
aasz  erwachse.  hat  nit  sein  wellen^  sunder  der  her  hat  den 
burgem  geboten,  dy  hem  in  thurm  legen.  haben  dy  burger 
den  hem  gebeten,  nicht  also  furzunemen,  sunder  dy  hem 
bey  irer  billichen  erbitung  za  bleiben.  dar  auf  der  gesagt  und 
8Ích  erzomt:  „ich  vermane  euch  vamEIpogen  bey  dem  eyd 
und  pflichten^  so  ir  mir  getan  hapt^  dise  hem  in  thurm  zu 
legen  und  geht  hin  und  steigt  fiir  und  nach  und  last  sy 
kmein."  haben  dy  bui^er  alweg  gebeten,  desz  gleichen  dy 
edein  und  also  ausz  der  stuben  aui  den  poden  gangen.  bat 
her  Sebastian  aber  angehoben  und  gesagt:  „ich  vermane 
euch,  burger  vam  Elpogen,  aber  wy  fur,  dise  hem  einzu- 
legen."  do  dy  burger  und  dy  edeln  neben  in  gebeten,  sein 
gnad  sulle  dy  hern  bey  sulcher  piilichen  erpitung  lassen 
bleiben,  sich  und  sy  nit  in  schaden  furen,  und  nichtz  er- 
langen  konnen,  haben  dy  burger  gesagt:  „g.  her!  wir  sint 
van  eim  rat  ewr  gnaden  beger  zu  ewem  gnaden  verordent 
zu  komeu;  wir  wellen  sulch  e.  g.  fumemen  an  ein  rath  bren- 
gen ;  was  den  eins  ratz  meynung  ist,  wider  erkennen  geben, 
wen  dy  šach  wil  uns  hinter  eim  rat  zu  thun  nit  fugen."  bat 
sich  der  her  erzomt  und  gesagt:  „schauet  liben  hern,  dise 
woUen  aller  erst  rat  pflegen,"  und  gesagt:  „ich  vermane  ein 
itzlichen  in  sunderheit  bei  dem  eyd,  so  er  mir  getan,  das 
ir  dise  hem  einlegt."  haben  sy  aber  den  hem  gebeten,  dise 
šach  nit  also  fumemen  und  dy  hem  bey  iren  piilichen  er- 
piten  bleiben  lassen.  hat  der  her  nit  gewolt  und  sich  erzomt 
nd  gesagt:  o,  o  ir  vam  Elpogen!  was  thut  ir  hewt  an 
«rem  hem.  ir  hapt  mich  wellen  lassen  ermorden  und  kein 
alf  wider  dy  selben  thun.    also  thet  ir  auch,   wen  sy  mich 


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—    118    - 

gar  erslagen  hetten.^  hat  einer  van  Valkenaw  gesagt:  Ja 
her!  wen  ir  bed  erslagen  wert  worden,  wer  als  eins."  dar 
auf  dy  burger  gesagt:  „er  ist  nit  from  van  art,  der  ein 
Bulchs  gemě  sehe,  und  ir  van  Valkenaw  vormest  euch^  uns 
sfiu  flchenden,  und  ir,  her,  lat  euch  diese  leut  vorfuren  euch 
und  nns  zu  schaden.  wir  sein  da,  leib  und  leben  neben  ewem 
gn&den  lassen,  wer  euch.gewalt  thun  wil,  beten  e.  g.  auch 
kein  gewalt  thun."  ist  zu  merken  dise  handlung,  da  der 
unwille  im  Warmpad  gescheen,  sint  dy  burger  zum  Elbogen 
und  nit  entgegen  gewest,  ab  dy  vam  Valkenaw  nit  fromlich 
gcret  haben,  sunder  sich  benotigt,  dy  vam  Elpogen  zu 
einefaen.  wy  wol  das  dy  burger  gnuglich  verantwort,  ist  nit 
aiigesehen.  es  ist  aber  zu  merken,  und  ab  das  dy  burger 
getan  und  dy  hem  einlegen  wellen,  hat  her  Sebastian  den 
pundt,  80  er  mit  den  hem  uber  dy  vam  Elpogen  gemacht, 
beatetigen  wellen,  da  mit  dy  hem  ursach  zu  in  hetten,  und 
sulch  sein  fiímemen  auf  dy  vam  Elpogen  zu  letzt  komen, 
vielleicht  do  er  und  dy  andem  hem  gesehen,  das  dy  burger 
gewilligt  gewest  sy  einzulegen,  selbst  abgestelt.  also  wer  den 
dy  ursach  auf  den  burgem  bliben,  und  dy  hem  dister 
^^  hitziger  auf  dy  vam  Elbogen  wurden.  also  noch  viel  beten 
der  edeln  und  der  burgem  hat  sich  der  her  bedacht  und 
dy  zwen  hern,  hem  Hansen  und  hem  Sebastian,  also  vor- 
Btríckt,  das  dy  zwen  hem  vam  Ghittenstein  haben  allen  dreyen 
brudem,  den  Slicken,  eim  iden  in  sunderheit  mit  hand  und 
miuid  bey  treuwen  und  eren  gereden,  wen  er  sy  mane,  dasz 
sy  wellen  dy  zwen  hem  Pflug  geim  Elpogen  stellen.  das 
abo  gescheen  und  vam  slosse  in  dy  herberge  gangen;  sint 
sy  imd  ire  gesinde  alle  vier  hiem  in  der  herberge  bliben  bisz 
auf  donnerstag.  haben  sich  dy  andem  hem  vam  Ghittenstein, 
her  Cristof,  her  Heinrich,  her  Gittersich,  her  Jorg  imd  andere 
ire  frunschaft  und  dy  Pflugischen,  auch  der  her  vam  Plauwen 
mit  eim  heer  gesanunelt,  als  man  sagt  bey  fimf  tausent 
mann,  und  fum  Elbogen  mit  guten  leuthen  umb  seygers 
zwei   noch  mittage  in  dy  Loe,    so   man   gein  Slackenwald 


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—    119    — 

gehet,  gelagert.  nit  lang  ist  der  her  van  Plauwen  uber  dy 
bnick  gangen  und  unter  dem  selben  thoer  bey  der  brucken 
gehart  ist  her  Sebastian  vam  slosz  herab  gangen  ins  thoer 
stablen.  hat  der  her  van  Plawen  an  hem  Sebastian  brengen 
lassen :  noch  dem  er  sey  vorordent  van  der  k.  mt.  ein  haubt- 
man  uber  Elbogner  kreisz,  des  ej*  ir  k.  mt.  brive  hábe,  haben 
ín  dy  hem  vam  Guttenstein  amptz  halben  ersucht,  van  wegen 
der  hem  Pfluge,  so  er  gefisuigen,  mit  im  zu  handehi.  hat  her 
Sebastian  meren  malen  dise  antwort  im  geben :  er  haldě  in  fíir 
kein  haubtman,  wisse  auch  mit  im  als  eim  hauptman  nichtz 
zn  handehi,  er  sey  ein  her  desz  kreisz,  den  woUe  er  mit  im 
handehi  als  ein  her  van  Plawen,  woUe  er  gemě  thuen.  dise 
rede  ist  hin  und  her  getragen,  und  zu  letzt  der  van  Plawen 
gesagt:  so  er  mit  im  nit  woUe  handeln  als  mit  eim  haubt- 
man,  so  woUe  er  doch  mit  im  als  ein  her  van  Plawen 
hanďeln.  hat  her  Sebastian  angenomen,  und  am  ewsem 
schrank  unter  Albrícht  Becken  hawse  der  her  van  Plawen 
ausserhalb  desz  sckranks  und  her  Sebastian  hir  hinnen  ge. 
atanden.  do  der  herre  van  Plauwen,  wur  umb  er  da  sey, 
erzehelt,  auch  her  Sebastian  dy  geschichte  obenbmelt  gnug- 
lichen  eroffent ;  und  van  der  zeit  untz  in  dy  nacht  gnuglich 
red  und  widerred  gescheen,  doch  zu  letzt  her  Sebastian  sich 
vorwilt,  dy  hem  Pfluge  und  hem  vam  Guttenstein  irer  gelobde 
ledig  zu  lassen,  doch  also,  was  her  Sebastian  zu  in  hábe, 
fur  den  hem  zu  Prag  auf  Martini  kimftig  tmgeladen  zu 
stehen  und  ausstehen.  das  dy  hem  also  zu  thun  zugesagt, 
doch  das  in  her  Sebastian  und  sein  bruder  der  gleichen 
auch  stehen  wellen,  wen  sy  in  laděn  werden.  dar  auf  her 
Sebastian  dy  hem  als  der  eldiste  untem  bmdem  ledig  ge- 
zehelt,  und  sint  also  mit  den  andemhern  und  dem  herehin 
weg  gezogen.  was  aber  das  heer  schaden  gethan  hat  am 
hulze,  so  sy  in  der  zeit  vorbrent  hatten,  ist  gnuglich  bezahelt 
wurden;  sunst  nymandz  schaden  gethan. 

Es  sint  auch  zu  den  zeiten  her  Sebastian  Slick  und  her 
Qnirin  for  ein  rath  komen   und  ermelt,   wy  sy  ein  contract 


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I 


—    120    — 

mit  den  van  Nurenbergk,  dar  umb  dy  van  Nurenbergk  in 
ein  gnug  gemacht^  das  ir  slosz,  stát  und  Warmpad  den  van 
Nurenbergk  ein  offhung  sein  sal  zu  irer  notdorft  bey  tag 
und  nacht,  wen  sy  komen,  ein  zu  lassen  und  auf  ire  be- 
achedigere  ausz  und  ein  zihen  mugen,  und  gebeten,  das  ein 
rat  auch  vergonnen  wolten.  dar  auf  ein  rath  mit  einer 
gemein  retig  wurden,  auch  bey  etlichen  hem  der  eron  rat 
gepflegt  und  in  rat  iunden^  das  in  ein  sulchs  nit  zu  thun  sey, 
und  bnanten  hem  abgesagt.  ausz  was  ursachen  der  hem  fiir- 
Dtímeii  sulchs  geseheen,  auslender  in  dy  konigliche  stát  ein- 
zu  lassen,  ist  iren  gnaden  .wissen,  wen  wol  abzunemen  der 
bedrohung  nach,  so  her  Sebastian  den  vam  Elpogen  getan, 
fcsieh  íiit  unpillich  fur  im  zu  versehen. 
3iíb  1^  i^jjg  jj^^  ^^^j^  gj^^  Y^^  j^j^  unterlassen,  sich  der  massen  an 

hern  Albricht  van  CoUabrath,  newlich  van  irer  k.  mt.  zu 
ťauzler  vorordent,  *)  gemuht  und  ire  gebrechen  auch  erclagt 
und  aein  gnaden  auch  geschriben,  wy  hernách  volgt: 

Dem  wolgeboren  hem,  hem  Albricht  van  CoUa- 
brat,  her  auf  Libenstein,  k.  mt.  oberster  canzler 
und  hofineister  des  konigkreichs  zu  Během  etc, 
unserm  gnedigen  hem. 

Wolgeborner  her,  e.  g.  unser  gehorsam,  willig  dinst 
alzeit  zuvor.  g.  her!  als  e.  g.  durch  unseřn  allergnedigsten 
Iieniy  konig  zu  Hungem  und  Éehem  etc,  ein  oberster  canzler 
ír  k,  mt.  verordent,  uns  armen  neben  andern  irer  k.  mt  erb- 
Jeuthen  und  unterthanen  in  unsern  anligen  gnediglichen  zu 
verHelien,  sint  wir  sulcher  begnadung,  e.  g.  getan,  nit  wenig 
eifrewet,  gluck  und  sellickeit  van  got  e.  g.  unvorspaert. 
guediger  her!  wir  armen  irer  k.  mt.  erbleuth  und  den  wol- 
geboren hem,  hem  Sebastian  Slick  imd  seiner  gnaden  brudem 
veriitant  erleiden  so  viel  und  grosz  beswemusz  van  unsern 
hern  und  an  ablassen  sich  wider  uns  entporen,  wie  wol  wir 
díus  nit  gerne  thuen,  doch  benotigt,  unsere  ere,  leib  und  gut 
z  o  erretten,  ewem  gnaden  an  stát  irer  k.  mt.  zu  erclagen 
dematig  betend,    sulche    imsere    beswerde   gnediglichen  ver- 


I 


*)  Von  [ — ]  von  36b  und  37a  eingeschoben. 

^J  Im  Januar  1503  wird  Heinrich  v.  Neuhaus  Oberstburggraf,  Johann 
v.  bchellenberg .  Oberstlandkfimmerer  und  Albrecht  v.  Kolowrat  Oberster 
KaDzU^r. 


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—    121    — 

hořen,  gnediger  her!  wir  eint  van  unserm  hem  Sebastian 
Slick  etwan  nnter  augen  fur  einer  kirchmeng  an  unsern 
treuwen  und  eren  so  hart  entsetzt,  und  sein  gnad  ein  eid 
gesworen,  er  woUe  nns  erwurgen,  und  dai'  uber  offenlich  geret, 
ims  allen  zu  verbrennen,  das  wir  armen  irer  k.  mt.  erbleuth 
van  im  teglich  warten  mussen.  er  hat  uns  auch,  als  das 
offenlich  erschalt,  in  etliche  hem  der  eron  getragen;  so  ire 
gnad  unsere  grosse  unschult  nit  erfaren,  da  durch  in  grossen 
verterben  komen.  es  hat  sich  auch  itzt  vergangen  tagen  auf 
einer  hochzeit  im  Warmpad  ein  zwitracht  begeben  zwischen 
ansem  hem  und  den  wolgeboren  hem,  hem  Hansen  und 
hem  Sebastian  Pílug.  als  sy  van  sein  gnaden  vorstríckt  sampt 
den  wolgeboren  hem,  hem  Jan  und  hem  Wulf  vam  Gutten- 
stein  etc.  geim  Elpogen  komen,  hat  uns  unser  her,  her  Se- 
bastian gefodert;  des  wir  etliche  unser  ratz  frunde  zu  sein 
gnaden  verordent  hat  er  in  gepoten,  gnante  hem  in  thurm 
gefenglich  einzulegen;  des  sy  sein  gnaden  iren  getreuwen 
rat  geben  und,  in  nit  zu  thun  sey,  entschuldigt.  dar  umb  hat 
er  sy  und  uns  abermals  an  unsern  treuwen  und  eren  ent- 
setzt.  des  e.  g,  durch  itzt  bnante  hem  dy  warheit,  das  wir 
uns  dar  inne  als  fromleuth  gehalten  und  gruntlich  unterricht, 
wirt  vomemen  sulcher  vorletzung  an  unsern  treuwen  und 
eren  und  besorgnus  leibs  und  lebens  und  uns  zu  vorbrennen 
bnotigt  des  zu  retten,  nit  lenger  furtragen  konnen.  es  hat 
uns  auch  sein  gnad  dy  van  Nurenberg  zu  iren  sachen  in 
der  stát  ausz  und  ein  zu  reyten  in  ein  ofnung  zu  sein  ange- 
sonnen,  desz  wir  uns  bishér  zu  thun  unterlassen,  ursachen  das 
uns  durch  irer  k.  mt.  und  auch  van  den  hem  der  cron 
weylend  kein  auslender  in  dy  k.  stát  einzulassen  verpoten 
wirt,  uns  armen  van  unserm  hem  zum  ergsten  gepilt  und 
zu  schaden  fiirgenomen.  dise  und  viel  gewaltsam  ubung  an 
uns  gescheeH,  dem  edeln  festen  Mathisz  Hisserl  zugesriben 
e.  g.  muntlichen  viel  paesz  zu  unterrichten,  e.  g.  mit  aller 
demut  an  stát  ir  k.  mt.  unsers  allergnedigsten  hem  und  erb- 
hem  hirmit  ersuchen  und  beten,  sulche  grosse  zwangsal  und 
gewaltsam  ubung  an  unsern  eren,  leib  und  gutem  zu  ver- 
brengen,  uns  armen  unschuldigen  zu  erwurgen  und  zu  ver- 
brenen  nit  gestaten  und  gnediglichen  mit  unsern  hem  ab- 
schaffen,  als  das  e.  g.  an  stát  irer  k.  mt.  ganz  macht  zu  thun 
hat,  gnediglichen  schutz  geben ;  auch  was  dy  van  Nurenberg 
betreffend,  wes  wir  uns  dar  inne  halten,  gnediglichen  unter- 
richt geben,  damit  wir  armen  van  der  cron  nit  gedrungen 
rerden.  angesehen  dy  manigfeltige  gewerbe,  so  ditz  jaer  van 
len  Tewtzschen  furgenomen,  wo  der  almechtige  got  uns  nit  87a. 
řewaert,  als  eins  teyls  mit  dem  hem  van  der  Teppel,  an  taff 
ins  zu  schaden  komen,   in  demutiger  zuversieht,  e.  g.  wera 


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—    122    — 

sulch  unser  anbrengen  nit  unzymlich  ermesBcii  und  ima 
bey  billickeit  erhalten.  wen  wir  gewilligt  alles^  das  wir 
unsem  hem  verpflicht  zuthim,  gemě  vorbrengen,  verhoffen, 
auch  sy  uns  bey  unsem  freiheiten  und  altherkomen,  dar  zu 
wir  rechtlich  erkant,  bleiben  lassen.  umb  sulche  e.  g.  guttat 
den  Ion  van  gote  dar  umb  entpfahen;  wollen  wir  mit  unsem 
amien  untertenigen  dinsten  gein  e.  g.  willig  und  gemě  vor- 
Fěb^^a  dienen.  datum  suntag  noch  Appolonie  virginis  anno  etctercío-] 

Peí*^i!o  Anno    eiusdem    im    dritten  jařen  mantag  fur  kathedra 

sancti  Petři  ist  eim  raťh  ein  brief  zukomen,  dar  inne  zn 
merken,  wes  sich  dy  vam  Elbogen  versehen  aidlen,  van 
etlichen  hem  ausgangen,  nemlichen  Thyme  van  Koltitzj  her 
auf  Grauppen,  Cristof  her  vam  Guttenstein  und  auf  Raben- 
Btein,  Heinrich  her  vam  Guttenstein  und  zu  Tacha^  Getterzich 
her  vam  Guttenstein  und  zu  Kysch,  Wilhelm  her  van  Eylen- 
burg  auf  Ronaw,  Jhan  her  van  der  WeitmU  und  zu  Comptaw^ 
Jhan  her  vam  Guttenstein  auf  Breitenstein,  Wulf  her  vam 
Guttenstein  und  zu  Bela,  Michel  her  van  der  Weytmolnf 
Schpan  van  Odenburg,  Christoff  her  von  der  \Veitm61,  Se- 
bastian her  van  der  WeitmSl  etc.  mit  andem  hem  und 
frunden,  dy  auf  ditz  mael  unser  insigel  mit  gebrauchen ; 

Den  ersamen   weisen  burgermeister   und  rat  atat 
Elbogen,  unsem  guten  frunden. 

Unsem  gunst  mit  gutem  willen  bevor.  ersam  und  weisen 
gut  gonner!  wir  werden  gleublieh  bericht,  wy  ir  gein  dem 
wolgeboren  hem,  hem  Sebastian  Slicken,  hem  zur  Weis- 
kirchen  und  Elbogen,  unserm  liben  ohem,  swager  und  fi-imd 
wider  pillikeyt  etUcher  fumemen  pílegt  und  ungchorsamglich 
erzaigt  und  zu  sulchem  der  gleichen  ewr  gemein  mit  fleia 
anhaltet,  aufruer  gein  den  selben  ewem  hem  zu  erwcgen  im 
zu  schaden  und  abpruch  seiner  vorschreibung  und  herlickeit, 
dasz  wir  ungem  genoert,  uns  aller  pillicher  fumemen  zn  euch 
versehen  hetten,  als  euch  wol  zymet.  auch  geret  suit  sein, 
her  Sebastian  obgnant  sein  swester  weg  geschiekt,  an  etlichen 
enden  fewer  eingelegt  hadt  sullen  werden.  sulch  genicht,  im 
iinschuldig  zugefiigt,  in  der  warheyt  nymer  bey  braclit  wer- 
den suit  etc.  dem  selbigen  und  seiner  entschiddigung  nach, 
dem  wir  nit  unglauben  geben  mugen,  dy  weil  wir  nit  andera 
.  gnmdts  entpfahen,  trauwen  wir  euch,  ir  woltet  euch  gein 
ewem  hem  neben  seiner  vorschreibung  ewr  vorpflicht  nach 


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—    123    — 

gein  im,  wy  pillich  und  ir  zu  thun  schuldig  seit,  und  anders, 
wie  bisher  gescheen,  erzaigen  und  halten  als  gein  ewem 
hem  gehorsamglichen.  het  ir  eincherlei  beswening  van  inie 
und  woltet  uns  dy  furbrengen,  wolten  wir  handeln^  sulchs 
abzustellen.  wu  ir  aber  eigen  willens  gebrauchen,  wy  wir 
bericht,  fiirgescheen  sey,  als  wir  uns  dan  zu  euch  versehen, 
nit  gescheen  soUe,  wolten  wir  sulchs  an  den  enden,  wu 
pillim,  anbrengen,  mit  fleis  dar  auf  gedenken,  ftimemen 
und  verhelffen,  da  durch  obgnanter  unser  obem,  swager  und 
frundt  wider  pillickeit  unbedrungen  darbei  bleiben  mucht, 
wes  er  und  sein  bruder  recht  hetten.  in  zuversicht,  werdt 
euch  selbest  weisen  und  der  gebure  nach  gein  ewr  herschaft, 
als  sich  fromen  untertanen  gebuert,  halten  und  erzaigen, 
desz  wir  zusampt  der  pillickeit  umb  euch  und  dy  ewem  in 
guten  zu  erkennen  gedenken,  begem  desz  ewr  antwort,  nach 
der  wir  uns  entlichen  richten  muchten.  geben  am  suntag 
noch  Elisabet  noch  Christi  unsers  liben  hem  gebuert  tausent 
funizenhundert  und  im  andem  jařen.  not^io 

Auf  sulche  schrift  rath  statElbogen  bnanten 
hern  dise  antwort  getan: 

Wolgebome  hem,  e.  g.  seind  unser  willig,  unvordrossen 
dinst  zufor.  gnedigen  hem!  e.  g.  thun  uns  schreiben,  wie 
ir  gleublich  bericht  seit,  das  wir  gein  den  wolgeboren  hem 
Sebastian  Slick,  her  zur  Weiskirchen  etc,  unsem  gnedigen 
hem  wider  dy  billickeit  etlicher  fiímemung  pílegen  und  un- 
gehorsamglich  erzaigen  sullen  und  zu  dem  der  gleichen 
onsere  gemein  mit  neis  anhalten,  aufrure  gein  dem  selbigen 
unserm  nem  zu  erwegen  im  zu  schaden  und  abpruch  seiner 
vorschreibung  und  herlickeit;  auch  geret  suit  sein,  her  Se- 
bastian obgnant  sein  swester  weg  geschickt,  an  etlichen 
enden  fewer  eingelegt  het  sullen  werden,  sulch  geracht,  sein 
gnaden  unschuldig  zugefugt,  in  der  warheyt  nymer  bey 
pracht  suit  werden.  mit  furder  inhaltz  ewr  gnaden  brief)  ^^ 
seins  datum  suntag  nach  Elisabet  vorschinnen  ausgangen, 
als  heut  dato  an  uns  gelan^  haben  wir  angenomen  und 
mit  fleisz  angehoert,  wer  sulchs  an  e.  g.  getragen  uns  zu 
schaden  fiirgenomen.  den  gnedige  hem!  e.  g.  unvorporgen, 
das  wir  sint  etwan  durch  unsem  allergnedigsten  hem,  hem 
zu  Hnngem  und  Během  etc.  konigk,  imserm  allergnedigsten 
hem  und  erbhem,  und  auch  dy  wolgeboren  hem  des  rech- 
tens  au  Brag  mit  hem  Sebastian  Slick,  unserm  hem,  recht- 
chent  entschiden,  wes  sich  sein  gnad  gein  uns  und  wir 
ein  sein  gnaden  halten  sullen.  das  wir  also  bisher  imd 
infíider  alles,  des  wir  sein  gnad  pflichtig  und  schuldig^  zu 
\un,   gemě  tíiuen;    sint  nicht  dy,   das  wir  eincherlei  wider 


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—    124    — 

dy  pillickeit  oder  fumemung  pflegten  oder  pflegen  wulten, 
mit  ungehorsamglicher  erzeigung  wider  sein  gnad  sulten 
verhalten,  auch  unsere  gemein  mit  nichte  anhalten  eincherlei 
aufruer  zu  erwegen.  haben  auch  kein  wissen  des  fewers 
halbeii;  wy  angezeigt,  van  uns  erlioert  wurden.  aber  wir 
sint  des  in  hoen  vertrauwen,  sein  gnad  uns  bey  sulchen 
koniglichen  und  der  hern  der  eron  rechtspruchen  und  ent- 
Bchiden^  mermalen  getan,  gnediglich  bleiben  lassen.  wu  aber 
her  Sebastian,  unser  her,  e.  g.  mit  eincherlei  clag  oder  hulf 
wider  uns  zu  thun  ersucht  hette,  das  wir  doch  sein  gnaden 
nit  ursachen  geben  haben,  auch  ungern  thun  wolten;  das 
wir  aber  in  uns  ermessen  raugen,  sulch  schrift  van  ewem 
selbsten  thuen  nit  ausgangen,  beten  wir  ewr  aller  gnaden 
mit  fleis  als  unsere  gnedige  hern,  uns  armen  zu  verun- 
glimpfen  nit  annemen,  sunder  hern  Sebastians,  unsers  hern, 
an  e.  g.  bi-engen  grund  erfurschen.  dabei  e.  g.  mag  er- 
merken,  das  wir  una  alles,  wir  im  pflichtig  zu  thun,  auch 
wes  wir  begnadt  und  durch  ir  k.  m.  bestetigt  und  zu  recht 
erkant,  als  fromen  getreuwen  leuten  zusteet,  gerne  halten 
wollen.  in  beslusz  begeert  desz  unser  antwort,  noch  der  ir 
euch  entlichen  richten  muchtet^  mugen  wir  e.  g.  gnediglichen 
willen  und  nit  aus  imgnaden  uns  zu  wissen  fugen  gerne 
anhoren,  wo  mit  wir  auch  wusten  aller  e.  gnaden  als  unsem 
gnedigen  hern  zu  dinen.  dasz  thun  wir  mit  unvordrossen  fleis 
alzeit  willig  und  gerne.  datum  dinstag  vigilie  kathedra  Petři 
150S    anno  domini  etc.  im  dritten  laren. 

Peb.  21.  •' 

Und  nochdem  der  her  van  Plawen  sulche  anligen  der 
vam  Elbogen  verstanden,  wol  zu  vermuten,  das  an  ir  k.  mt 
gelangt,  als  dan  irer  k.  mt.  schrift,  im  behendigt,  ausweist, 
wy  himach  folgt: 

Wladislaus,  van  gotz  gnaden  zu  Hungei:n  und 
Během  konigk  dem  hochgeboren  hern  Heinrichen, 
burgraven  zu  Meissen,  graven  z  um  Hartenstein, 
her  van  Blawen  und  landvoit  in  Niderlausitz,  un- 
serm  liben  getreuwen. 

Hochgebomer  besunder  Jiber  getreuwer !  wir  haben  nit 
allein  sunder  der  vam  Elbogen  und  der  van  Tepel,  auch 
der  ritterschaft  und  raanschaft  Elpogner  kreisz  schreiben,  uns 
itzt  getan  und  zugesant,  der  grosseu  und  unpillicher  beswe- 
rung,  80  in  mutwilliglichen  van  den  Slicken  beschiecht,  hořen 
lesen  und  vernomen  und  schreiben  dem  edeln,  unserm  liben 
getreuwen  Albrichten  van  CoUabrat  auf  Libenstein,  konigk- 
reichs   zu  Během  obersten   canzler,   zu   dem   sy  umb    sulch 


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—    125    — 

und  ander  ir  notdorft  zuflucht  haben  mugen,  befelend,  den 
Slicken  in  unserm  namen  emstlich  zu  schreiben  und  zu  gepiten, 
dy  vam  Elpogen  und  Tepel,  auch  dv  ritterschaft  und  man- 
schaft  Elbogner  kreis  wider  ir  freyneyt  und  alt  herkomen 
und  sunst  in  keiner  weise  zu  besweren  noch  zu  bekomern, 
und  das  sy  auch,  dy  Slicken,  das  landrecht  des  selbigen 
creisz;  wy  van  alters  gewesen,  besetzen  und  handeln.  wir 
schreiben  auch  itzt  bnanten  unserm  canzler,  das  er  und 
anderc  hem  weg  und  mittel  finde,  wan  dy  vam  Elpogen 
oder  dy  manschaft  des  selben  kreisz  umb  ire  sachen  und 
notdorft  fur  das  landsrecht  gein  Brag  komen,  das  sy  alle 
ire  sachen  und  notdorft,  wy  das  fiir  alters  gewesen,  tewtzsch 
reden  und  fiir  brengen  mugen.  dan  der  ablosung  halb  dir 
auf  der  selbigen  stát  und  slos  Elpogen  und  des  kreisz  zu 
geben  und  zu  vergonnen,  als  du  uns  in  sunderheit  geschriben, 
schreiben  wir  auch  gedachten  unserm  canzler,  in  dy  register 
zu  sehen  und  schawen,  in  was  summa  und  wy  in,  den  Slicken, 
das  vorschriben  und  vorpfend  ist,  uns  sulchs  schriftlichen 
zu  erkunden,  und  so  wir  des  wissen  gewynen,  wpUen  wir 
dir  als  dan  sídcher  ablosung  weyter  unser  meynung  und 
antwort  wissen  lassen.  und  noch  dem  uns  dy  vam  Elpogen, 
dy  ritterschaft  und  manschaft  desz  selbigen  kreisz  und  dy  van 
Tepel  geschriben,  betend,  in  dy  stewer  und  hulf  wider  dy 
Turken  zu  ringem  oder  aber,  wo  das  nit  sein  kunde,  gne- 
digKch  zu  vergonnen,  das  sy  dy  selbsten  zwischen  ein  ander 
noch  irem  vermugen  anslahen  und  einnehmen  muchten,  ist 
dar  auf  unser  befehel,  das  du  inen  allen  van  unsem  wegen 
eapt,  das  sy  sich  mit  einander  einen  und  dar  ein  geben 
sulche  steuer  und  hulf  anzuslahen  und  auszurichten,  wy 
dy  bewilligung  gemeniglich  durch  alle  stande  der  cron  zu 
Během  bescheen  ist.  der  vierhundert  pferd  halben,  wy  dy, 
als  du  uns  gesriben,  noch  der  van  Tepel  schaden  starg  ge- 
halten,  ist  unser  meynung  dem  eigentlich  erfaren  zu  haben, 
wer  dy  gewesen  sint,  war  umb  und  auf  weme  sy  gehalten 
haben,  uns  als  dan  schriftlich  zu  erkimden.  Mathis  Hisserlis 
halben  haben  wir  den  hem,  so  itzt  hy  bey  ims  gewesen, 
hevolen,  dy  sachen  zwischen  im  und  Slicken  laut  des  recht- 
spmchs  zu  end  zu  brengen.  datum  Ofen  freitag  noch  puriíi-  i508 
cationem  Marie  anno  domini  etc.  xv*"  im  dritten,  unser  reyche 
des  Hungrischen  im  dreyzenden  und  des  Bemischen  im  zwei 
nnd  dreissigisten  jařen. 

Ex  commissione  propria  maiestatis  regie. 
Ire   konigliche  maiestet  hat   den  vam  Elbogen  bemisch 
i  t  ire  getane  clage  auch  geschriben,  und  ist  also  vordewtzt 
^   rden: 


Peb.3. 


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—    126    — 

Ersamen,  unsem  liben  getreuwen!  naéh  dem,  als  ir 
uns  schreibt  und  offenbaert  owre  viel  angehen  und  abdringen, 
welche  euch  gescheen  van  ewern  vorsetzten  hem,  denselbi- 
gen  allen  haben  wir  vemomen  ausz  ewerm  schreiben,  wo  wir 
dan  den  hem  und  edeln  haben  bevolen,  im  landrechten  an 
unser  stát,  was  unter  euch  und  yn  ist,  das  alles  zu  verhoren, 
und  80  euch  wurde  was  wider  ay  abred  und  ewre  begaben 
van  yn  gescheen,  das  selbige  ausgehoert  an  unser  stát  das 
wider  ein  zubrengen,  dar  umb  das  ir  zu  sulcher  verhorung 
w^\a  ®^i^^®  person  ausclailbt  auf  den  eritztag  noch  quatuortempo- 
'  ra  nechst  komend  mit  aller  notdorft  fur  den  selbigen  hern 
und  edeln  im  landreett  zu  stehenr  auch  ist  uns  angetragen, 
das  ewre  hem  eincherlei  abred  mit  den  van  Nurenbergk 
sulten  getan  haben,  das  das  sios  und  stát  Elbogen  zu  irer 
notdorft  yn  auf  getan  wurde.  so  euch  was  wissend  davan 
ist,  wir  gepiten  euch,  so  ewre  hern  wolten  euch  dar  zu 
zwingen,  ir  das  mit  nichte  zugeben  solt  an  unser  wissen, 
das  ir  ymantz  fremdes  yn  ewre  stát  einlassen  suit,  welcher 
dan  ir  wol  mechtie  nicht  mucht  sein.  so  wir  doch  den 
glauben  in  dy  Slicke  nicht  haben,  das  sy  sy  in  sulche 
ding  wider  recht  ordnung  und  vorpindung  sulten  geben ;  wo 
wir  in  auch  dar  van  scnreiben  wurden,  sy  aber  euch  dar 
uber  zwingen,  tut  uns  wissen  an  unterlasz,  so  musten  wir 
das  anders  versorgen. 

Item  der  gleichen  hat  ir  k.  mt.  den  mannen  Elbogner 
kreisz  auch  geschriben  und  sy  fur  dy  hern  der  cron  gein 
Prag  verpot  auf  dinstag,  wy  dy  vam  Elbogen,  mit  irer  ge- 
rechtickeit  zu  stehen,  dar  auf  sy  etliche  van  in,  des  gleichen 
dy  vam  Elbogen  Johanem  Tuchmacher  und  Jorgen  Adel- 
heider  hin  ein  verordent.  also  sint  dy  edeln  und  bm^er, 
auch  dy  vam  Warmpad  fiir  hern  canzler  und  andem  hem  mit 
iren  clagen,  wy  oben  angezeigt,  gestanden  notdorftiglich ;  aber 
her  Sebastian  Slick  aussen  bliben,  auch  nymantz  van  seint 
wegen  entgegen  gewest.  dar  auf  dychem  nichtz  geteylt[?]  noch 
erkant,  sundem  den  mannen,  den  vam  Elbogen,  Warmpad, 
gesagt,  das  sy  sich  suUen  fiigen  mit  iren  freyheiten  und 
Apríl  4.  gerechtickeiten  dinstag  noch  judica  kunftig  gein  Eger,  als 
dan  werden  etliche  hem  der  cron  da  auch  sein ;  der  gleichen 
wellen  sy  hem  Sebastian  Slick  auch  schreiben,  da  hin  zu 
komen,   und  sy  irer  gebrechen  entscheiden.  welche  srift  an 


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L 


—    127    — 

hem  Sebastian  getan  also  ist  verdewtast  wurden,  wy  hernacli 
vulgt: 

Wolgeboren  hem,  liben  finnd!  unser  gnedigster  her  und  »«* 
konig,  ir  konigliche  gnaden,  han  nns  geschaft  und  bevolen, 
each  mit  den  mannen  und  steten  desz  Elbognischen  kreis 
zuYorhoren,  und  sy,  dy  manne,  uns  ir  k.  gnaden  brive  fur- 
geweisty  dar  inne  ire  k.  gnaden  verschaft,  euch  fur  uns  zu- 
verhoren  und  zu  gescheen.  dor  auf  so  dy  mannen,  auch  dy 
stete  mit  aller  irer  notdorft  fur  uns  gestanden,  geruft  und 
gebeten  einer  verhorune,  bei  dem  auch  ire  beswerung,  dy 
in  yan  euch  uber  ire  altherkomen,  aussatzung  und  gerech- 
tickeiten  bescheen,  verkundet,  besunder  das  den  mannen  ir 
landrecht  neben  altherkomender  ^erechtickeit  unersetzt  sey, 
und  das  auch  den  bui^em  van  hem  Niclosen,  ewerm  vet- 
tem,  vorboten  sey,  alle  sachen  zu  margte  in  ire  stete  zu 
fbren.  dar  umb  wir  euch  ausz  befehel  k.  mt.  vormanen,  das 
ir  ynen  dy  alle  sachen,  das  yn  zu  beswerung  ist  und  wider 
rechtlich  ordnung  beschiet,  gein  yn  dasz  zu  pessem  und 
verandem,  den  mannen  ir  landgericht  zu  setzen  und  bey 
altherkomen,  rechten  und  aussatzungen,  auch  dy  burger 
neben  irer  abberednusz  zu  behalten,  so  fem  sy  dy  mit  euch 
haben.  und  was  fiirder  anlangt  dy  vam  Warmpad  und  ander 
alle  manen,  noch  geschaň  k.  mt.  befeheln  und  verschaffen, 
dasz  ir  mit  keinen  gewalt  keinerlei  weise  sy  nit  bedrangt, 
noch  auch  ewem  vettem,  hem  Niclosen,  desz  gleichen  zu  thun 
nit  Yorstatet.  basz  der  sache  zu  vorhorung  und  dar  umb  diser 
aller  sachen  mit  den  mannen  und  auch  den  steten  suit  ir 
auf  dinstag  noch  dem  suntag  judica  erstkomende  fur  den 
hem  und  ritterschaften,  dy  zu  Eger  auf  dy  zeit  sein  werden, 
furgestehen,  do  selbst  dy  manne  und  van  steten  des  gleich 
sein  sollen.  so  haben  wir  van  uns  und  auf  bevehel  k.  mt. 
gnanten  hem  und  van  der  ritterschaft  befehel  euch  an  unser 
stát  verhoren  und  noch  sídcher  verhore  euch  beyde  teyl  zu 
bescheiden  und  erkennen,  was  ir  euch  gein  in  halten  und 
sy  wider  umb  euch  zu  thun  schuldig  sein  sollen.  dem  tut 
also  und  nit  anders,  so  fem  ir  der  k.  mt.  zom  vermeiden 
wolt;  dan  zu  verseen  were,  wo  ir  euch  dieser  verhore  ent- 
setzen,  das  ir  dar  inne  mer  ewem  willen  den  der  gerech- 
tickeit  fur  haben  zu  gebrauchen.  geben  auf  dem  slos  zu 
Prag  am  mitwoch  noch  reminiscere  etc.  xV  tercio.  Maw^ifi. 

Es  ist  aber  sulche  tagsatzung  gein  Eger  durch  dy  hern 
c  r  kron  abgekundt  und  nit  fiir  sich  gangen;  ausz  was  ur- 
í  jhen  iren  gnaden  unvorporgen.  dar  umb  der  edeln  und 
'   mElpogen  sachen  in  der  forigen  aufs  heylthum  gein  Prag 


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—     128    — 

aÍS^žb  í^steten  blíben,  und  aufs  heylthum  Johannem  Tuchmacher 
und  Caspam  Fitler,  stadschreiber,  dy  zeit  ein  rat  gein  Prag 
verordent ;  des  gleichen  dy  edeba  desz  kreisz  aucb  getan,  alle 
fiir  ein  man  irer  gerechtickeit  mit  hem  Sebastian  fiirm 
kammerrechten  zu  stehen. 

Aber  do  her  Sebastian^  auch  her  Casper  Slick  dunerstag 

Aprii27  urm  heyltum  uuffen  Retzschen  oben  ein  geriten,  und  der 
weg  vam  Retzscheen  auf  dy  Clein  Seyten  bey  sent  Bene- 
dicten  verfallen,  nit  hinab  gekunt,  zu  ruck  gesint  den  slein- 
weg  hinab  zu  reyten,  sint  dy  hem  vam  Guttenstein,  her 
Heinrich,  her  Joan  und  her  Wulff,  auch  auf  den  Retzscheen 
in  unter  augen  geriten,  vil  leicht  bedacht  dy  geschichte  im 
Warmpad  gescheen  und  geschrihen:  „stecht  tot,  slat  tod,  es 
sint  dy  rechten."  ist  her  Sebastian,  und  mit  in  gewest,  ge- 
flohen,  wen  er  yn  zu  swach  gewest,  und  zimi  slosse  zu.  in 
dem  ist  seíner  diener  einer,  Jorg  Siimmer,  durch  bed  packen 
gestochen ;  sint  van  der  Slicke  viere  ins  slos,  und  vier  van 
den  Burgenischen  in  nach  gefolgt;  dise  achte  sint  ins  slos 
komen,  gefangen  und  eingelegt  worden.  her  Sebastian  ist 
aber  dy  steynen  staffeln  hinab,  und  dy  Burgenischen  ym 
nachgeriten,  und  entworden,  in  diser  aufrure  hem  Sebastian 
der  wetzscko,  ^)  dar  inne  sein  gerechtickeit  und  gelt  gehapt, 
dem  jenigen,  der  yn  gefuert,  vam  pferd  geruckt  und  ver- 
loren  worden,  und  dy  bnanten  edeln  und  burger  vam  El- 
pogen  des  furbeschidz  furs  recht  vam  heylthum  untz  auf 
mitwoch  furm  rechten  gestandcn.  am  mitwoch  hat  einer 
aussem  rechten,  Reynl,  ^)  k.  mt.  procurator,  oflFenlich  geruffen, 
das  dy  raannen  desz  kreisz  Elpogen  und  dy  burger  vam  El- 
pogen  auf  ditz  mahei  an  heym  zihen  sollen  und  auf  Martini 
kunftig  wider  furs  kammerrecht  komen,  dy  wcyi  her  Se- 
bastian Slick  sein  wetzscko  mit  seiner  gerechtickeit  verloren; 
woUen  dy  hem  desz  rechtens  alle  sachen  yn  belangend,  auch 
den  hem  van  Plawen,  untz  auf  Martini  verschriben.  dar  ai  F 


')  Hangotasche. 
.  *)  Rcndl  v.  Anschowa. 


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—    129    — 

dy  edeln  und  dy  burgere  abgeschiden  und  wider  an  heym 
gezogen. 

Sein   konigliche    maiestet    hat    geschriben    den    edeln,     ^^ 
unsem   liben   getreuwen    Niclasen,    Casparn   und  Sebastian, 
den  Slicken,  gebrudem  und  gevettem  van  der  Weiskirchen : 

Wladislaus,    van   gotz    gnaden   zu  Hungem    und 
Behm  etc.  konig. 

Edeln  liben  getreuwen!  wir  haben  euch  vtěl  (?)  ^)  zeit 
nachfolgende  hoře  zu  schreiben  und  befelen  lassen,  was  an- 
langt  dy  erber  manschaft  mitsampt  den  van  steten  auf  viel 
irer  anligen  oder  zufiiderligste  mit  in  dar  umb  zu  verhoren 
und  weisen  lassen  und  dasselbige  etlíchen  unser  crone  hem 
zwischen  ewr  zu  handeln  und  i^rzunemen  etlicb  mahel  be- 
volen,  des  ir  dan,  als  ir  wist,  da  hin  zu  komen  beschickt 
worden,  aber  auf  ewem  teyl  dar  inne  nv  furgestanden,  des 
wir  nit  wenig  auf  des  andern  teil  stetfich  fiirtragen  unge- 
fidlis  tragen.  also  darumb  auf  weytem  betracht  disz  handels 
haben  wir  iczt  aber  der  erbar  mannen  und  der  van  steten 
anligen  gnediglich  angesehen  und  zu  einen  entlichem  fur- 
nemen  uns  aigentlich  bevehel  hir  inne  an  unser  stát  den 
hem  unser  crone  Během,  so  das  landrecht  besitzen,  getán, 
dy  selbigen  irrigen  sachen  mit  ewrer,  den  mannen  und  den 
van  steten  auf  ein  ende  zu  vorhoren  und  rechtlichen  ewrs 
irsalg  dar  umb  erkennen  und  ansprechen.  das  selbe  so  zwi- 
schen bevehlen  wir  euch  hir  mit  emstlich  und  des  bey  vor- 
Hsung  aller  ewrer  privilegien,  guter  und  gerechtickeit  vor- 
manen,  zur  zeit  iczt  der  quatuortempora  nehst  erseheinenden 
auf  dem  dinstag  nach  Jeronimi,  da  man  ander  neben  sachen 
verhoert,  fur  ay  hem  obgnant  mit  itzlicher  ewrer  notdurft, 
dy  euch  zu  ewerm  behelf  dienen  mag,  furzuffesteen,  mit 
gnanten  erbem  mannen  und  den  van  steten,  dy  wir  des- 
selben  tages  auch  zu  komen  verbot  haben,  vorhoren  und 
erkennen  lassen,  und  da  selbst  der  sachen  ganz  fur  und 
auszustehen,  kein  andern  behelf  zu  nemen  bey  den  penen 
und  verlust,  ir  vormelt  vémomen  hapt,  kein  anders.zu  thun 
bey  vermeydung  unser  ungnaden.  datum  Ofen  am  tage  Bor- 
tholomei  anno  domini  etc.  xv*  im  dritten  laren.  iftw 

'  Aug.  u, 

Ex  commissione  propria  maiestatis  regie. 
Item  desz  gleichen  sein  k.  mt.  den  mannen  und  steten 
bognischen  kreis,  wy  hernách  volgt,  auch  geschriben : 

';  Viel? 


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—    130    — 

Den  Btrengen  ernfesten  fursichtigen  und  weisen  ritter- 
Bchaft;  manschaften  und  steten  unsers  Elbognischen  kreis^ 
unsem  liben  getrewen. 

Wladislaus  etc. 

Strenee  ernfeste  fiirsichtige  und  weise,  liben  getreuwen! 
zu  gnediglichen  betracht  haben  wir  angesehen  ewrer  viel 
besweťde  und  anbrengen^  das  ir  bisher  zu  ewem  pfantzhem 
fiir  uns  anbrachty  und  demnach  an  unser  stát  den  hem  und 
wladecken,  so  das  landgericbte  in  unser  cron  Během  be- 
sitzen,    austraglich    zwíschen    ewer  beyder   part  zu  handeln 

ou^  befolen,  zu  nagst  erscheinende  dinstag  nach  itzt  kunftig 
Jeronimi  und  entlich  dar  umb  auszusprechen,  wie  wír  dann 
durch  unsem  vorbot  brive  ewem  gnanten  pfantzhem  bey 
ernstlichen  penen  und  yorlisung  irer  privilegien,  guter  und 
gerechtickeit  zusenden  lassen  habeíi.  dasselbe  so  auch  mit 
zu  wissen  vormanen  wir  euch  auch  alle,  uf  vermelte  zeit 
kegenwertig  bey  den  penen,  ewm  pfantzhem  aufgelegt  ist, 
mit  aJler  ewrer  notdorn  entlich  zu  erscheinen,  daselbsten  ewr 
irrigen  sachen  mit  ewm  pfantzhem  zu  verhoren  und  recht- 
lichen  abscheiden  und  erkennen  lassen  unde  kein  anders. 

Ang.  94.  ^i^^jji  offen  am  tage  Bartholomei  unser  reiche  des  Hungri- 
schen  im  drevzenden  und  desz  Bemischen  im  zwei  und 
dreissigisten  jařen. 

Ex  mandato  proprio  regie  maiestatis. 

^^  Auf  sulche  irer  k.  mt.  geschefte   haben   dy  ritterschaft 

desz  kreis  Elbogen,  desz  gleichen  ein  rath  zum  Elpogen 
Kickel  Reinly  Jorg  Odelheider,  Lorenz  Tascher  und  Casparn 
Fitleer^  stadschreiber^  ir  ratz  frunde,  desz  gleichen  dy  vam 
Warmpad  ir  ratz  frunde,  und  itzlicher  teyl  mit  iren  firei- 
heiten  und  gerechtickeyten  gein  Prag  fur  dy  hem  desz  land- 
rechtens  verordent,  und  ritterschafi;  Elbogen  und  Warmpad 
der  zusag  nach  lauth  desz  koniglichen  commisz  alle  for  ein 
man  gestanden.  *)  desz  haben  dy  ritterschaft  ire  dagen  wider 
hem  Sebastian  getan,  sint  ire  freyheit  gelesen  worden  und 
ire  clagen  gnuglich  durch  dy  hem  verhoert,  desz  gleiclien 
dy  vam  Elpogen  und  Warmpad  ire  freiheit  offenlióh  erzaigt 


*)  Wegen  des  grossen  Zwiespaltes  am  Hieronymuslandtago  kamei 
viele  Beisitzer  des  Landrechtes  niďit  nach  Prag  und  das  Landrecht  hiel 
desshalb  keine  Sitzung.  (Palacky  V.  2  S.  82.) 


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—    131    — 

ond  menigiich  gesehen.     aber  es  íst  kein  clag  in  sunderheit 
van  steten  eroffent,   den  allein,    was  dy  ritterschai^  gedagt, 
wy  sy  dy  vam  Elpogen  und  Warmpad  .bey  iren  freiheiten, 
alten  gewonheiten  und  gerechtickeiten  und  k.  rechtspruchen 
van  hem  Sebastian  Slick   nit  pleiben  konen  und  stehen  als 
dy  gehorsamen    irer  k.  mt.  mit  iren  freiheiten  und  gerech- 
tickeiten^ versehen  sich,  dy  hem  Slick  werden  der  gléichen 
ire  freiheiten  und  grundbrive  auch  auflegen  und  hořen  lassen. 
dar  auf  Nickel  vam  Saher  van  wegen  hern  Sebastian  Slick 
als  sein  redner    ein  copien  aufgelegt;    ist  aber  nit  gnugsam 
erkant  und  durch  dy  hem  rechtlichen  gesprochen,  das  noch 
verschaffung  k.  mt.  ire  grundbrive  und  alle  ire  gerechtickeyt 
auflegen  sullen  zu  verhoren.  haben  dy  Slick  nit  thun  wellen 
xmi  unter    andem   reden   gesagt^    sy   sind   nit   schuldig  ire 
bríve    und   gerechtickeit    aldo  au£sulegen  und  hořen  lassen^ 
sunder  fur  irer  k.  m*í  dar  auf  dy  hem  noch  gehaptem  rathe 
8^^*>  ^y  weyl  dy  manne  und  stete  Elpognischen  kreisz  als 
dy  gehorsamen  irer  k.  mt.  mit  irer  gerechtickeit  erscheynen, 
und  her  Sebastian  Slick    sulchs  vorechtig   und   als    ein  un. 
gehorsamer^    woUen   sy  sulchs  irer  k.  mt.  schrciben,   wes  sy 
sich  weyter  wissen  zu  halten.  das   denn  also  gescheen,  und 
also  abgeschiden  und  van  stundan  ir  k.  mt.  unter  dem  land- 
sigel  geschriben  haben.  also  haben  dy  vam  Elpogen  sich  irer 
k.  mt.  mandát  gehalten.  ist  her  Sebastian  Slick  dar  nach  auf 
Martini  fur   dy  hem   des  cammerrechtens  getretten,    und  dy  ^lets 
vam  Elpogen   nit  gestanden,    sunder    sich   der  gepot  k.  mt. 
gehalten.     als    dan   hat  man  dy  vam  Elpogen  gefodert.     ist 
Mathis  Hisserl  do  van   wegen    der  vam  Elpogen  gestanden 
und  sy  vorantwort,  auch  ire  brive,  so  dy  vam  Elpogen  den 
hem   desz  cammerrechtens   geschriben,  den   hem  geantwort, 
dy  den   gnuglich  verlesen  wurden,  wy    sy  gefreyet,   nyrgen 
wen  fur  irer  k.  mt.  zu  stehen,    auch   wy  sy  dy  k.  mt.  und 
I  rn  Sebastian   fur  dy  hem  desz   landrechtens  geweist,  und 
s      als   dy   gehorsam   gestanden,    welchen  ir  k.  mt.  mandát 
s  h  noch  gehorsamglich  halten  wellen.  ist  in  aber  auf  dasz 

9* 


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1 


—    132 


mahel  nit  hulflich  gewest,  sunder  áj  hem  desz  cammer- 
rechtens  haben  hern  Sebastian  seín  šach  erstanden  zuerkant 
in  mek  den  vam  Elpogen.  ') 

Des  haben  sich  der  adel  des  kreisz,  auch  dy  vam  El- 
pogen beswert  ňinden;  uber  verweysung  irer  k.  mt  for 
zweyen  rechten  zu  stehen^  auch  uber  Ire  freiheit,  dar  zu  sy 
ftir  rechtlich  erkant,  weyter  dar  uber  erkennen  und  rechten 
lassen.  haben  den  hem  sulchs  sprechens  nit  gesteen  wellen 
und  beswert  funden;  dar  auf  der  adel  und  sy  als  fiir  ein 
man  den  edeln  Mathisen  Hisserl  yermucht;  gein  Ofen  zu 
irer  k.  mt  geschickt  und  verordent,  der  sulchs  van  eins 
gemeinen  nutz  wegen,  wy  wol  es  im  swer  gewest,  angenommen 
und  geryten,  sich  der  grossen  muh  nit  verdrissen  lassen, 
sulche  notprestung;  dy  her  Sebastian  land  und  stete  belestigt, 
wider  an  ir  kr.  mt.  gebracht  dar  auf  ir  k.  mt  der  ritter- 
schaft  und  steten  desz  kreisz  Elpogen  also  schreibt : 

^cji  Wladislaus^   van   gotz   gnaden  zu  Hungem   und 

Během  etc.  konigk. 

Den  emfesten  und  fursichtigen  der  ritterschaft,  manschafi 
und  den  steten  im  Elpogner  kreisz,  unsem  liben  getreuwen. 

Ernfeste  und  fursichtig  lib  getreuw !  wir  haben  ewr 
anligen  und  beswerung  vemomen.  uns  nit  hetten  versehen, 
uber  unser  forig  schreiben  solt  anders  gein  euch  fíirgenomen 
sein,  den  wy  es  dy  hem  am  landrechten  auf  unser  befehel 
au%estelt  haben.  dy  wevl  ir  dan  van  ewem  pfandshem 
weiter  bedrangt  werdet,  thu  wir  in  schreiben  und  schaffeU; 
das  er  euch  mit  allen  sachen  unbemuhet  sal  lassen,  an  ewr 
freiheyt  und  aitherkomen  mit  nichte  beswere,  sunder  sich 
unser  forigen    und   itzigen   schreiben  nach  halden,   pey  der 

Seen,  dar  auf  gesetzt  ist,  unser  zukunft  erbeiten,  wellen  wir 
isen  handel  selbst  verhoren  und  wissen  haben,  wer  sich 
gehorsam  tmd  unserm  gescheft  nach  gehalten  hat  oder  der 
peen  vorfallen.  wissen  wir  uns  forder  dar  innen  weyter 
wpl  zu  halten.  wollen  euch  auch  an  ewr  fireyheit  und  rechten 
nit  vorkurzen  lassen;  bevelen  euch  hirmit  und  wellen,  das 
ir  an  einander  helfet,  wer"  euch  gewalt  thun  wolt  mit  brant^ 
rauberei  ader  ander  ubeltat,  das  wider  recht  were,  im  kreisz 


')   Den   Schlicken   wurde   g^e^en   die   Elbogiier    das    ConUunazrecht 
(právo  stane)  zugesprochen.  (Ibidem.) 


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—    133    — 

es  were  pey  tag  oder  pei  nacht,  dar  zu  wol  wir  ouch  mit 
enaden  geneigt  sein^  euch  dar  innen  nit  zu  verlassen;  auch 
oas  ir  ewr  landrecht  soUet  siczen^  wie  das  fur  altherkomen 
ist,  euch  nymandz  da  van  entzihen  lassen.  wird  euch  imandz 
uber  unser  gescheft  dar  an  hindem^  uns  zu  verkunden,  da 
mit  wir  wissen,  an  wem  der  bruch  sey,  uns  dar  nach  wissen 
gen  denen  zu  balten.  dar  an  tut  ir  unser  meynung.  datum 
Ofen  suntags  fur  Thome  apostoli  anno  domini  etc.  xv*  im  tJ*^, 
drítten  unser  reyche  desz  Himgrischen  im  vierzenden  und  des 
Bemíschen  im  drey  und  dreissigisten  jařen. 


Des  gleichen  hat  auch  ir  kon.  maiestet  hern 
Sebastian  Slick,  wie  hernách  volgt,  geschriben: 

Dem  edeln  Sebastian  Slick,  hern  van  Weiskirchen  und 
zum  Elpogen,  unserm  liben  getrewen.  edler  liber  getreuwer! 
wir  haoen  vemomen,  das  du  dy  vam  Elpogen  habst  fur- 
genomen  mit  dem  cammerrechten  etlicher  stuck  halben  lir 
freiheit  betreffend  und  sy  vermeinst  da  mit  zu  ubereilen.  das 
wir  uns  zu  dir  nit  hetten  versehen  uber  unser  gescheft  dich 
der  masz  zu  erzeigen,  nach  dem  wir  dir  und  in  haben  ge- 
schríben  und  verschaft,  mit  allen  ewem  freyheyten,  brief 
und  gerechtickeit  fur  den  hern  am  landrechten  imser  cron 
Behm  zu  steen  und  umb  aJle  šach,  so  ir  mit  einander  irrig 
seity  entlichen  entschied  warten,  pei  verlisung  der  šach  und 
aller  fferechtickeyt.  hetten  ims  versehen,  du  sulst  dich  unserm 
schreiben  nach,  auch  unser  cron  Během  der  hern,  am  rechten 
sitzen,  auf  schub  gehalten  haben  und  nit  anderswo  gesucht, 
dan  wy  unser  furbescheid  anzeigt;  wellen  van  dir  haben, 
das  du  dy  vam  Elbogen  unbemuhet  salt  lassen  und  ire. 
stadrecht,  wy  sy  dy  fur  alt  her  gepracht  haben,  mit  nichte 
irrest,  dan  wir  sy  péi  unser  schrift  und  pillich  ftirbeschied 
woUen  behalten  und  sulchen  handel  zwischen  euch  selbst 
verhoren,  wer  den  streflich  gehandelt  hat,  wissen  wir  uns 
auch  zu  halten  und  nit  zu  verlasen.  befelen  dir  hirmit  und 
wollen,  das  du  dy  vam  Elpogen,  Warmpad  und  ritterschaft, 
noch  ir  armleut  keinen  unrecht  thuest  und  den  Gilg  Stein- 
pach  sein  baw  an  seim  sitz  nit  werest,  noch  dem  wir  dir 
tur  auch  dar  umb  geschriben  haben,  und  im  oder  sein  leuten 
vorgleichung  thuest,  was  im  mit  dem  teich  ertrenkt  ist  zwi- 
schen und  der  katemer  iczt  in  der  fasten,  auch  ir  landrecht, 
wy  fíir  alt  her  komen  ist,  lassen  sitzen  un  geirt  und  nymand 
í  '.  van  abwendeU;  dy  fur  dar  zu  gehoren.  wurd  das  van  dir 
(  er  imandz  veracht,  wissen  wir  uns  der  und  ander  ver- 
i  htung  nach  zu  erzaígen.  du  salt  auch  Cristof  Hofman  sein 
1    Is  gericht  lassen  sitzen,  wy  das  fur  alt  herkomen  ist,  und 


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—    134    — 

mit  gewalt  nit  weren.  dunkt  dich  aber  was  da  wider  za  haben, 
magst  du  in  mit  recht  ftLmemen  laut  des  kreisz  freiheit,  da 
mit  keim  teyl  gewalt  ader  unrecht  geschee,  dich  unserm  ge- 
scheft  nach  habeat  zu  ríchten  und  dir  selbst  an  deiner  ver- 
schreibung  nit  schaden  tuest;  dan  wir  woUen,  das  unser 
ritterschafty  stete  und  inwoner  wider  ir  recht  und  freiheit  nit 
bedrangt   werden.    dar  an  vorbrengst   du    unser  emstliche 

Dw^n.  meynung.  datum  Ofen  ut  supra  in  cdia  littera. 
^  Ala   sulche  brive   donnerstag  fiir  der  heiligen    drei  ko- 

jan.  4.  nigen  tag  eim  rat  zugeschickt  und  bevolen,  hem  Sebastian 
sein  brief  durch  etiiche  vom  adel  und  zwen  desz  ratz  geben, 
dar  auf  sy  dy  erbern  vesten  Heinrich  van  Globen,  Cristof 
Meinl  und  Ot  van  Spamek,  Venzel  Eckel  und  Lorenzen 
Pinter  mit  sulchem  brive  zumhem,  im  zu  geben,  geschickt 
als  sy  for  dem  slos  thoer  zum  hem  Sebastian  komen  und 
Globnerangehaben  zureden,  hat  her  Sebastian  zumSpamecker 
gesagt:  „wy  das  du  her  auf  geest  in  das  mein?^  hat  Ott 
geantwort:  „war  umb  sal  ich  nit  herein  gehen?"  hat  der 
her  gesagt:  ^du  salt  mir  nicht  in  das  mein  gehen.  ich  pin 
dir  nit  holt^  hat  Ot  gesagt:  „war  umb  seit  ir  mir  nit  holt? 
ir  wist  ye  kein  schalkeit  van  mir.^  hat  her  Sebastian  ge- 
sagt: „ya,  ich  weis  schalkheit  und  bosheit  van  dir."  hat  Ot 
gesagt:  „wist  ir  schalcheit  und  bosheit  van  mir,  so  sagst, 
wil  ich  mich  verantworten."  in  dem  hat  der  her  noch  ein 
mahel  gesagt:  „ich  weis  schalkheit  und  bosheit  van  dir" 
und  untem  rock  griffen  zum  messer.  do  das  Spamecker 
gesehen,  ist  er  zu  ruck  treten,  an  sein  swert  griffen.  hat 
her  Sebastian  gesagt:  „wolst  du  dich  mein  weren?"  hat 
Ot  gesagt:  „wy  anders  her,  wen  ir  mich  slahen  woltet?" 
dar  auf  hat  der  her  geschrihen:  „spies  her,  spies  her."  also 
hat  Ot  sein  swert  gewonnen  und  dy  staffein  zu  ruck  hinab 
gelauffen.  ist  des  hem  knecht  gleicher  zeit  dy  bmck  herauf 
gangen.  hat  der  her  zu  im  gesagt:  „sich  drauf  Hans,  las  in 
nit  hyn."  also  ist  Ot  uber  den  kirchof  hinab,  und  der  knecht 
im  mit  blosser  wer  nach  gelauffen.  hat  der  her  ein  spies  im 
slosz  genomen  und  herab  zum  stád  thoer  gelauffen  und  das 
zugeslagen.    ist    Spamecker   in  Hackensmidz  hausz,  dy  zeit 


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—    135    — 

bnrgermeister;  komen^  und  her  Sebastian  dy  stát  herauf  und 
iderman  angeschrihen,  wen  er  gesehen:  r^&uf,  auf  uber 
Spamecker,  der  mich  hat  ermorden  wellen.^  in  dem  ist  dem 
hern  seín  hofgesínd  und  etliche  van  der  gemein  zukomen 
dem  burgermeister  fur  sein  hausz,  und  mit  grossem  geschrej 
der  her  gesagt  viel  malen:  „burgermeister  gib  mir  Spamecker 
herauszy  der  mích  ermorden  hat  wollen."  und  als  dy  van  der 
gemein  dise  red  gehoert  und  nit  anders  gewust,  im  sey 
also^  und  dem  hern  seiner  red  zu  gefallen  und  also  fiir  dem 
burgermeister  mit  gefaster  were  und  mit  gespanten  arm- 
brusten  und  pfeyl  dar  auf  gestanden,  hat  der  burgermeister 
gesagt:  „ich  pit  ewr  gnad;  mir  in  meim  hause  kein  gewalt 
thuni"  dar  auf  der  her:  „ich  wil  dir  kein  gewalt  thun;  gib 
mir  Sparnecker  herausZ;  der  mích  hat  wellen  ermorden."  dar 
auf  hat  Globner  gesagt:  „ey  herre,  dy  ding  sint  anders  ge- 
scheen."  hat  im  der  her  geantwort:  „sweig  Globner,  ich  wil 
dich  nit  hořen,  ich  beger  Spameckers,  der  mich  hat  wellen 
ermorden  in  dem  meinen;  das  ir  mir  den  gebt,  das  ich  in 
in  thurm  lege."  sulcher  red  viel  und  schendung,  ao  der  her 
dem  bugermeister  und  dy  neben  im  waren  tetě,  gescheen; 
also  sprach  der  Lewn  vam  Jenessen,  des  hern  pawren:  „ey 
her,  last  ims  zuslahen;  iczunt  ist  es  zeit."  und  andere  meher 
gesagt:  „ey,  ey,  slaht  zu  und  machtz  ausz;  es  ist  iczt  zeit. 
seht  ir  nit,  das  ir  viel  jungem  rathe  hinder  euch  hapt?" 
ya  ich  glaub,  wo  der  her  ein  wort  gesprochen:  „slaht  zu," 
wer  burgermeister,  dy  zwen  edeln  und  all,  dy  bei  in  im 
hause  stunden,  van  einer  gemein  erslagen  worden,  und  ďy 
pei  dem  hern  waren.  aber  der  her  hat  an  sich  gehalten  und 
stet,  wy  gemelt,  Spamecker  gefodert  er  hat  auch  kein  red 
van  nymands  zu  der  zeit  hořen  wellen.  hat  im  der  burger- 
meister gesagt:  „her!  Spamecker  ist  mit  eim  k.  brive  zu 
ewem  gnaden  in  geschef  der  k.  mt.  komen;  hat  er  ewr 
^aden  ermorden  wellen,  ist  uns  nit  liep;  wir  wollen  in 
3r8tricken,  ist  er  hynnen,  auf  dy  k.  mt  ader  auf  dy  hern 
HZ  hoen  rechtens  zu  Prag,  ewern  gnaden  dar  umb  gerecht 


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—    136    — 

zu  werden.^  hat  der  her  gesagt:  „ír  suit  mir  den  geben  íb 
meine  hende;  ich  wil  in  yn  thurm  legen  tind  wil  im  recht 
thun,  und  ir  suit  das  recfat  uber  in  sprechen.^  In  mitler 
zeit  sint  etliche  van  der  gemein  hinten  ein  ins  hawsz  zum 
burgermeister  komen  und  sich  auch  gesterkt.  hat  der  her 
gesagt:  ^nu  burgermeister,  ich  foder  Spamecker  van  euch, 
der  mich  hat  wellen  morden,  das  ir  mir  den  gebt,  das  ich 
yn  in  thurm  lege;  und  wil  im  kein  walt  thun,  ich  wil  im 
recht  thun,  und  ir  wolt  mir  den  nit  geben.  so  sag  ich  dir 
zu,  such  yn  und  antwort  mir  yn.  lest  du  ihn  aber  hin  weg, 
wil  ich  das  van  euch  sagen  imd  schreiben  und  zu  deim 
leib  und  leben  suchen."  in  dem  van  der  thuer  hindaen  ge- 
treten  und  gefodert  alle,  dy  pei  im  stehen  wellen.  sint  eins 
teils  van  der  gemein  zu  im  getreten,  eins  teils  van  der 
gemein  sint  stil  gestanden,  sich  dy  ursach  zu  erfaren.  und 
als  man  so  hort,  hat  angeslagen  und  dy  gemein  sich  ge- 
samelt.  ist  der  her  Jorg  vam  Eglofsteyn  und  andere  sein 
hofgesind  aufs  slos  gangen  und  dem  burgermeister  gesagt^ 
den  Spamecker  zu  suchen  und  im  zu  antworten.  dar  zu  hat 
der  her  etliche  sein  pawern  geben  und  in  gesucht,  aber  nit 
kpnnen  fienden.  wen  es  sich  nu  in  dy  nacht  verzugen  und 
Spamecker  uber  dy  stadtmaure  hinten  hin  ab  gefallen  und 
in  dy  Rabitz  kommen,  und  Rabitzer  begriffen  und  gebalten^ 
dasz  dem  burgermeister  in  geheym  zu  wissen  getan.  und  da 
dy  gemein  gleicher  zeit  auffem  rathausz  gewest,  hat  in  ein 
rath  erzelet  den  anfang,  wy  Spamecker  in  koniglicher  pot- 
schaft  mit  eim  koniglichen  brive  und  van  unser  aller  wegen 
den  dem  hem  zu  antworten,  dar  zu  neben  andem  edeln 
verordent,  und  das  sich  dy  ding  anders,  wen  der  gesagt, 
begeben  haben.  hat  dy  ganze  gemein  gesagt:  dy  weyl  er 
van  unsem  wegen  dar  zu  kome  mit  eim  koniglichen  brive, 
und  den  grund  nu  wissen,  woll  in  nit  fugen  den  uber  zu 
antworten,  und  man  sulle  yn  suchen.  wollen  auch  uber  in: 
halten  als  from  leuth;  doch  man  suUc  sich  mit  also  ver- 
waren,    da  mit  er  auch  nit  entwerd.    und  hat  der  herre  aul 


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—    137    — 

sliessen  lassen  das  Rabitz  thoer;  und  da  ein  rath  Spamecker 
funden,  in  auf  den  Rabitz  thurm  gelegt  und  in  bewacht. 
áuch  van  dem  adel  zu  wissen  getan;  dy  sich  nit  gesewmpt 
und  mit  dem  fraesten  mit  iren  armerleuten  geim  Elpogen 
komen.  ist  dy  stadt  pisz  auf  newn  stunden  zugeslossen  gewest. 
und  do  der  her  erfaren,  das  Spamecker  gefunden  wurden^ 
hat  er  dy  stád  aufgeslossen  und  mermalen  herab  geschickt^ 
durch  sein  dyner,  Spamecker  im  zu  antworten ;  wo  man  das 
nit  tun,  wolle  er  pey  tausent  schocken  zu  peinlichen  rechten 
auf  yn  vor  burgen.  als  dy  edeln  und  ein  rat  desz  hem  bot- 
schaft  am  freitag  also  verstanden,  haben  sy  auch  zum  hem  jao.  5. 
hinauf  geschickt  Heinrich  van  Globen,  Cristof  Meinl,  Venzel 
Eckel;  Lorenz  Pinter  und  etlích  aus  der  eusser  gem  ein,  und 
Globner  den  k.  brief  geben,  dem  hem  zu  antworten.  als 
Globner  sulchen  brief  dem  hem  geben  wellen,  hat  der  her 
zu  ym  gesagt:  „ich  wil  yn  van  dii*  nit  nemen;  wen  mir 
aber  der  konig  ein  brief  pei  seim  poten  schickt,  so  wil  ich 
yn  annemen."  hat  Globner  gesagt:  „ich  bet  euch,  her,  ver- 
gest  ewers  zoms,  wen  dy  ding  sint  nit  so  swermutig,  als 
irs  fumempt."  dar  auf  der  her  gesagt:  „du  leugst  ins  maul 
hineyn.'?  dar  auf  sint  sy  vam  hem  gangen. 

Item   nit   lang   dar  nach   sint   sy  durch  den  hem  wider 

hinauf  verpot.     hat  ein  rat  etliche  mer  van  der  gemein  dar 

zu  geben  und  den  brief  Meinl  dem  hem  zu  antworten.   sint 

zum  hem  komen,  hat  Meinl  den  brief  in  seiner  hant  gehapt 

und  gesagt:  „e.  g.  wol  den  k.  brief  van  mir  annemen."  dar 

auf  der  her  gesagt:  „ich  hab  nit  dar  umb  nach  dir  geschickt* 

leck  mich  im  arsch  mit  dem  brive;"  und  den  brief  aber  nit 

nemen  wellen.     also  sint  sy  vam   slosz  gangen.    haben   sich 

auffem    slosz    gesterkt   imd   van    der    zeit    das   besetzt,    íro 

puchssen    alle    auf  dy   stád   gericht,    das  gespeist  und  ííI  ir 

notdorfk   hinauf  gefuert.     am   sunabent  frue   ist  der  heiligen 

•ei   konigen  tag;     als    sy  dasz   slosz   mer  den  mit  hundert  J»»  ^• 

annen  beseczt,  ist  der  adel  merer  teyls  und  ir  armleut  mit 

dy  Btad  komen   und    neben    eim    rath    ordnung  gemacht 


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—    138    — 

und  in  der  stát  gelegen.  der  her  aber,  do  er  nocli  viel  her 
abschafFung,  war  umb  man  so  viel  volks  in  dy  stát  We^ne^ 
dy  ursach  wolt  wissen,  auch  dy  vam  adel  und  Elpogen  wider 
umb  fragten,  war  umb  er  das  siosz  beseczet  nud  aicli  also 
speisset;  ist  der  her  hin  weg  gein  Valkenaw  umb  vesperzeit 
geriten.  van  der  stund  haben  sy  das  slos  noch  mer  gespcie^ 
beseczt  und  behut  tag  und  nacht  mit  macht.   ^) 


*)  Leider  bricht  hier  die  Chronik  ab.  Uiber  die  weitprc  Entwicklniif 
der  Ereignisse  s.  Stáři  let.  éesk.  8.  266,  276,  276  Palacky  V,  2.  S.  S4- 
86,  94 — 108 ;  Heisinger  S.  18  flg.  und  folgende  iin  Arclijv  Česky  abgo- 
dnickte  Urkunden : 

a)  1504  Juni  4.  (VI.  S.  292), 

h)  1606  Juli  (8.  d.)  (VI.  S.  318), 

c)  1606  Oktober  4.  (V    S.  322), 

d)  1606  Oktober  16.  (VI.  S.  327), 

e)  1606  Oktober  15-  21  (VI.  8. 
/)  1606  MSrz  21.   (VI.    8.  332     337).     Vonletztrer,   eiopin    LandUgi 

erkentnifls,  welches  den  langcn  8treit  beendigt,  finden  sicb  mx  VÁhit^n^r  At 
chiv  Ůbersetzungen. 


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Beilagen. 


[11  Herzog  Albrecht  von  SachseM  ťheilt  den  Elbognern 
mit,  dass  Mathes  und  Wenzel  SchUck  Schlosz  und  Stadt 
Elbogen  an  die  von  Sachaen  verkauft  hábe  und  fordert  sie 
aufy  dem  dahin  gesandten  bevoUmUchtigten  sdchsischen  Rath 
Kašpar  von  Schdnburg  zu  huldigen,     [létl  Mdrzf] 

Albrecht  von  gots  gnaden  kerzog  zu  Sachsen  etc.  lant- 
grave  in  Doringen  und  margrave  zu  Missen.  den  ersamen 
weisen  burgermeister  rathe  und  ganzen  gemeyne  der  stát 
zum  Elbogen  empieten  wir  unsem  grus  zuvor.  lieben  be- 
sundem!  uns  zwifelt  nicht^  uch  sey  durch  die  edeln  unsere 
lieben  getruwen  em  Mattes  und  em  Wenczlawen  Slick  von 
Lazan  gevettere  hem  zur  Weissenkirch,  burgraven  zue  Eger 
und  Elpogen,  zu  erkennen  gegeben,  ader  ap  nicht  gesheen 
were,  uch  nochmals  zu  erkennen  gegeben  werde,  wie  das 
8Íe  uns  alle  ire  gerechtikeit  so  sie  noch  jrnhalt  koniglicher 
verschreibung  an  dem  lant,  slos  unde  stát  zum  Elpogen 
biszher  gehabt^  verkoufft  haben  noch  meldimg  unser  beidersit 
brive  undireynander  doruber  gegeben.  doruff  schicken  wir 
zu  uch  dissen  geinwertigen  unsern  rath  unde  lieben  getrewen 
em  Caspam  von  Schonberg  ritter  mit  gnuglicher  empfe- 
lunge  unde  macht  bevor^  in  unsz  bis  uff  unser  ankunfit  glubde 
unde  zusage  an  unser  stát  uffzunemen  unde  zu  empfahen, 
also  das  ir  uch  mit  aller  gerechtikeit,  so  ir  den  genanten 
em  Mathes  und  em  Wenczlaw  noch  ynhalt  irer  verschreibung 
biszher  verwant  und  verpflicht  gewest  seit,  an  uns  zu  halden 
und  uns  domit  gewertig  sein  wuUit.  dorumb  begem  wir  von 
uch  allen  und  uwer  iglichen  besundern  mit  ganzem  vlis 
gutlich,  ir  wuUet  uff  ein  sulch  dem  genanten  unserm  rate 
an  unser  stát  unde  an  unser  handt  sulche  glubde  und  zusage 
tun,  bisz  mir  personlich  by  uch  komen  und  die  ding  mit 
uch  noch  nohturft  handeln,  fumemen  unde  bestellen,  uch  auch 
dem  guten  em  Caspam  ader  déme,  an  den  er  uch  von  unser 
wegen  wiesen  werdet,  als  nach  uns  selbs  richten  und  ym 
gewerdig  sin  bisz  uff  unsre  ankunfft  ader  ander  empfelung. 
uch  in  déme  gutwillig  bewisen  unde  erfunden  lassen,  als  wir 
6U  gescheen  an  uch  nicht  zwiveln  und  einen  ganzen  getreuwen 


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—     140    — 

haben^  kompt  uns  von  uch  allen  unde  uwer  iglichen  besundern 
wol  zii  dancke  zukunftiglich  in  gnaden  zu  erkennen.  ') 

Aus  dem  konigl,  $dchs,   H,  St.  Arch,   in  Dresden,    WurUmberg  Arch, 
Bohm.  Sachen  Kaps,  6,  Bl.  183.  Concept  au/  Papier. 

[2.]  KurfUrst  Eiiut  uiid  Herzog  Albrecht  von  íhchsen  be- 
kennen  dem  Mathdxts  und  Wenzel  orhlick  „von  Land,  Schloss 
und  Stadt  in  Elhogen  lechter  redlicher  ISchuld  23,000  Rhei- 
nischer  Gulden  achuldig  geworden  zu  sein^'  und  geloben  dieae 
Schuld  bis  Dienstag  nach  dem  Leipziger  Markt  (Cantate) 
einzuldsen.  Die  Stdd^  Leipzigj  Zwickau  und  Chemnitz  ver- 
8chreibeji  sich  ah  Bilrgen  und  Selbstschuldige.  Am  Sonntag  Octdi. 
—  1471.   Mdrz  i7.«) 

Au9  dem  Elhogner  Archiv.    Mir  $land  nur  eine  mangelaehafle  Copie 
zur  VerfiÁgung,  wesswegen  ich  die  Urkunde  anck  nicht  vollinhaHlich  bringe. 

[3.]  Herzog  Albrecht  berichtet  an  KurfUrst  Ernst  iiiw  die 
Weigerung  der  Stadt  Elbogen,  den  sclch^ischen  Rdthen  zu 
huldigen,  dass  die  Herm  von  Plauen  und  andere  die  Stadt 
unterstUtzteny  wesstcegen  der  KurfUrst  selbst  tveitere  HUfs- 
truppen  nachsenden  mdge.  Úl  sni  t  z  1471.  Mdrz  22. 

Sunderliche  libé  mit  ganzen  truwen  allezeit  zuvor. 
hochgebomer  furste,  lieber  bnider!  ala  wir  am  ersten  von 
uwer  liebe  gescheiden  unde  gein  Czwigkaw  komcn  sint,  haben 
wir  von  stunt  nach  etlichen  den  uneem  reysegen  unde  tra- 
banten,  so  ir  in  disser  ingelegten  zedel  verzeichent  findet, 
geschrieben,  der  dannen  einsteils  uff  hutě  freitag  eysteils  uff 
mome  sonnabent  und  die  andem  in  zweyen  tagen  domoch 
by  uns  kommen  suUen.  und  als  wir  am  dinstage  nestver- 
gangen  her  gein  Olsznicz  sint  komen,  haben  wir  uff  mit- 
woch  domoch  fru  unsere  rete  unde  lieben  getruwen  era 
Caspam  von  Schonberg  ritter  imde  Herman  von  Wiesembach 
mit  unsem  offen  briven  einen  an  die  erbar  mannen  unde 
lantschaft  geyn  Elpogen  gehorende,  einen  an  die  burgermeister, 
rate  unde  ganzen  gemeyne  zum  Elbogen  unde  einen  an  die 
burger  zu  Slackenwerde  von  uns  gefertigt  unde  an  yú  begert, 
denselben  unsem  retten  uff  sulchen  kouff,  so  wir  mit  den 
edein  em  Mattes  unde  em  Wenczlawen  Slick  etc.  umbe  yre 


*)  Diese  wichtige  (nicht  daticrte)  Urkundo  fallt  wohl  in  den  Anfang 
des  Jahres  1471  oder  Ende  1470.  C.  Brusch  (Fichtelberg  S.  18)  eniílilt 
zum  Jahre  1470,  dass  die  Schlieke,  da  die  Elbogner  nicht  geboraamen 
woUten,  die  Stadt  imi  23.000  Rh.  Gulden  an  Ernst  und  Albrecht  v.  Sachaen 
verkauft  hátten.     Vcrgl.  [2]. 

^)  Yergleiche  hiezu  den  SchadloBbrief  d.  dto.  Dresden  1471  MansS., 
welchen  Kuírfurst  Ernst  und  Herzog  Albrecht  dem  Rathe  zu  Chemnitz  au8- 
stcUen  (Codex  diplom.  Saxoniae  U.  6  Bd.  S.  202).  Brusch  1.  c.  nennl 
die  StSdte  Leipzig,  Zwicka  und  „Penick<'(!)  als  Biirgen. 


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n 


—     141 


gerechtikeit,  als  sie  noch  ynhalt  koniglicher  verschreibunge 
an  den  lande  und  Btat  zutn  Elbogen  gehabt,  troffen  unde 
getan  hetten^  an  unser  stát  unde  an  unser  hende,  bisz  an 
unB  zuBage  unde  glubde  zu  tuně.  als  lieber  bruder  ist  Her- 
man von  Wissembach  uff  hutě  fru  umb  des  seygers  dreye, 
der  dannen  hiute  die  nacht  geritten  hat,  alleyne  her  by  uns 
komen  und  hat  uns  bericht,  wie  sie  von  dem  rate  zum  El- 
bogen an  alle  verdingknisz  ingelassen  sint,  unde  noch  irer 
inkunfft  haben  er  Mattes  unde  er  Wenczlaw  Slick  vom  slosse 
hinabe  by  den  rat  geschickt  unde  yn  lassen  erzelen,  wie 
das  sie  uns  ire  gerechtikeit,  so  sie  an  den  lande  unde  stát 
zum  Elbogen  noch  ynhalt  koniglicher  verschreibunge  ge- 
habt,  verkoufft  hetten  und  an  yn  begert  unde  gebeten,  unsem 
reten  an  unser  stát  glubde  unde  huldunge  zu  thune.  deshalben 
sich  der  rat  mit  vast  vszczogen  [?]  gewidert  unde  gebeten,  als 
er  Mattes  gesagt  hat,  ein  sulchs  gein  yn  nicht  furzunemen, 
sie  wolten  yn  lieber  mit  einer  stewr  von  zwey  ader  dry 
tusent  schocken  zu  hulffe  komen.  des  hetten  sich  die  gnanten 
er  Mattes  unde  er  Wenclaw  nicht  widlen  annemen  noch  be- 
geben,  sundem  slechts  an  yn  begert,  unsem  reten  an  unser 
stát  zusage  unde  huldunge  zu  tuně.  das  dannen  aber  nicht 
hette  wmlen  sin;  sundern  undir  vyl  ergangenem  handel 
hetten  der  rat  zum  Elbogen  gebeten,  yn  vier  wochen  schub 
unde  bedenken  zu  geben.  des  hetten  aie  gnanten  hem  Slick 
nicht  wullen  tun,  sundern  yn  furhalten  lassen,  sie  hetten  uns 
solch  yre  gerechtikeit  wie  obingemelt,  in  massen  sie  dannen 
das  noch  ynhalt  koniglicher  verschreibunge,  die  sie  yn  fur- 
halten wolten,  recht  und  macht  zu  thune  hetten,  redelich 
unde  uffrichtiglich  verkoufFt,  sie  wolten  uns  auch  den  kouff 
halten  unde  yn  kein  bedencken  geben.  dannen  sie  merckten, 
dorusz  ir  furhaben  nichts  anders  den  kunigk  von  Hungem 
donimb  zu  ersuchen  unde  rats  zu  erholen  lassen,  des  yn 
keine  not  tetě  noch  zu  glympíFe  ader  zu  nucze  komen  mochte. 
yn  geburte  auch  doruff  nicht  zu  warten,  so  sie  ye  nach  ynhalt 
kuniglicher  verschreibunge  ganze  vollkomen  macht  hetten, 
solch  obingemelte  ire  gerechtikeit  ane  menigliche  verhin- 
derange  uns  zu  verkouffen.  unde  haben  an  yn  gemutet,  uff 
hnte  morgen  yre  gemeyne  und  inwoner  bey  einander  zu 
haben,  so  wolten  sie  yn  ire  konigliche  brive  zu  erkennen 
geben  und  weren  ane  zwivel,  so  sie  die  vememen,  sie  wurden 
yn  eine  gute  antwort  thun  und  sich  in  salch  zusage  unde 
nuldung  gein  unsem  reten  begeben.  es  hetten  auch  die 
gnanten  er  Mattes  und  er  Wenczlaw  Slick  die  yren  hutě  by 
oie  ritterschaft  und  landschaff);  geym  Elbogen  gehórende  ge- 
ichickt^  sulch  glubde  und  zusage  unsem  reten  an  tmser  stát 
LU  Ume;  doby  dannen  die  vom  Elbogen  auch  zwene  bestalt 


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—    142    — 

hetten,    zu  hořen  irnde    zu   erlemen,    was    sie   in  déme  tun 
wuUen,  und  ist  versehelich,  so  BÍch  dieselben  in  sulch  glubde 
und  zusage  begeben  wurden,  das  sie  dannen  auch  desto  eher 
bewegt  werden  mochten^  déme  also  zu  tuně.  wir  haben  auch 
hutě  nochmittage  Herman  von  Wissenbach  wider  geym  Elbogen 
gefertigt ;  wie  er  nti  die  ding  finden  wirdet,  konnen  wir  nicht 
gewissen.  doch  so  werden  wir  one  eylende  botschaffl;  von  em 
Caspam  unde  ym    nicht    gelassen,  dannen,  lieber  bruder,  er 
Mattes  er  Wenczlaw   unde  er  Niclas  Slick,    auch  er  Caspar 
von  Schonbeig,    Apel   und    Hans    von  Tettaw  sind  uff  dem 
slosse   zum    Elbogen.  unde  der  rath   doselbst  wuUen  hinfur 
nymand   der    unsem    auch  die   Slick  angehorende  wider  zu 
rosse   noch   zu    fusse    mer   in  die  stát  lasseu;  und  was  sich 
mer  handels   begeben   hat,    uwer   libé  usz   unser,   auch  em 
Mattes  schrifften  unde   zedeln,   uch  in  Bemharts  von  S^on- 
berg  unsers  rats  brive  zugesant  eigentlich  vemommen.     wir 
haben  hutě  durch  eine  botschaft  er  Benische  von  der  Weyt- 
mole,  auch  durch  eine  kuntschaft  Cristoffels'  Steinbachs  und 
ander  mer  vemomen,    wie   das    der  von  Plawen,  Swamberg 
und   andere   die  furder  nacht  hundert  drabanten  in  die  stát 
geym  Elbogen  sullen    geschíckt  haben;   so   sullen  sich  auch 
der    von    btemberg,    Swamberg,    Plauwen    und    ander  mer 
zugericht  haben,    uff  huite    ader   morne   zu  nacht  mit  einer 
merglichen    zal    volks    in    die    stát    doselbs    zu    komen,    in 
meynunge  und  verejmigunge  den   vom  Elbogen   uns  ganzen 
widerstant  und  widersacz  zu  thune  unde  die  herm  Slick  von 
dem  Elbogen  zu  brengen.  was  aber  warlich  doran  ist,  koimen 
wir  nicht  gewissen.   dannen  wir  sind  in  meynunge  uff  sonn- 
tag  schirsten  etlich  die  unsern  .  .  .  unde  mit  hilffe  er  Mattes 
unde    sun  Wenczlaws    das    slos    zum  Elbogen  zu  bemannen 
unde  der  unsem,  so  vil  not    sin   wirdet,   hinuff  zu  schicken, 
das  dannen,  als  ir  vememen,  ane  widerstant  nicht  wohl  gesin 
kan.    himmbe   bitten    dorumbe  uwer   liben  mit  ganzem  vlis 
frundlich,  ir  wullet  von  stunt  an  den  ortem  unser  lande,  da 
uch  das  zu  thune  am  nesten  unde  bequemsten  ist,  zwey  ader 
dry  tusent  man  zu  rosse  unde  zu  fusse  beschriben  und    zu- 
sampne  brengen  und  die  eyns  zihens  unsumelich  her  by  uns 
gein  Olsznicz  komen  lassen.  und  ap  wir  von  hynnen  gezogen 
weren,  so  sullen  sie  etlich   die   unsern  hinder  uns  allhie  ge- 
lassen  unde    doruff   zu    warten   finden  von  den  uffgenomen 
unde  ferrer  by  uns  oder  wohin  wir  die  haben  woUen  bracht 
werden,  ap  sulch  obingemelt  widerstant  unde  furnemen  vor- 
handen  ware  unde  uns  begegen  wurde,  das  wir  mit  den  un- 
sem  geschickt  weren,  déme   nach  notturf);  zuvorkomen  und 
darwider   zu  gedenken.   wannen   uwer  libé  wol  zu  mercken 
hat,  nu   wir   uns    der   dinge  so  hart  angenomen  haben  und 


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—    143    — 

80  tiff  darhinder  komen  sint;  das  uns  in  kelner  weise  fugen 
wil,  ane  endung  unsers  furhabens  dovon  zu  lassen^  ver- 
8ch7mp£fimg,  hon  und  spot  uns  doruff  ane  zwivel,  wo  wir 
BO  stumpff  .  .  .  entstunde  dodurch  zu  vermeiden.  doby  wir 
dannen  allen  vlis  thun^  auch  was  uns  furder  begent,  uch 
das  unverhalden  wissen  lassen  unde  umbe  uwer  liebe  freunt< 
Uch  und  bruderlich  gemě  verdinen  woUen.  geben  zu  Olsznicz 
am  fritage  noch  oculi  anno  domini  etc.  Ixx  primo.  *) 

Auě  dem  kdnigl,  i'dch».  H,  8U  Archiv  ť.  Ih'e9den  WUrtemh,  Arch, 
Bohm.  Soch.  Kaptel    V,  BL  166,  166.    Pafier,  Koncept. 

[4.]  Otto  von  Spameck  beríchtet  an  Herman  von  Weiaenbachy 
doHs  Maihes  Schlick  mit  zwei  Rdihen  von  Elhogen  und  der 
Mannschaft  zu  Sattel  unterhandelt  hábe,  und  dasa  man  Uber- 
eingekommen  sei,  die  Unterhandlungen  in  der  Stadt  zu  been- 
digen.    Sattel  1471  Mdrz  22. 

Mein  freuntlich  willige  dinst  zuvor.  besunder  gunstiger 
frefind!  ewr  schreiben  hat  mir  gepiirt,  darinnen  ire  anne 
mich  begeret^  eiich  zii  erkunden  des  abschides,  als  heut 
zum  Sattei  geschen,  der  manschaft  auch  der  vom  Elbogen 
halben  etc.  aJso  fiige  ich  eúch  zii  wissen^  das  mein  here  her 
Hathes  selbs  persčnlich  mit  zweyen  des  rattes  vom  Elbogen 
zum  Sattel  pey  der  manschaft  gewest  íst  und  hat  da  nach 
notdorft  mit  der  manschaft  und  den  zweyen  vom  Elbogen 
geredet;  darinen  wart  fur  das  pěst  ftu'genomen;  das  drey 
aus  den  mannen  mit  meinen  hem  gein  Elbogen  ritten^  auf 
das  ab  mit  eynem  ratt  entlichen  gehandelt  mocht  werden, 
ab  der  handel  eintrechtiklich  furgenomen  wurde  von  landt 
und  stadt   und  in  gíicht  gekart.    des  ich  in  gutter  hoffiiuug 

Sin  und  als  vili  ich  vorsche^  die  manschaft  getrewlich  han- 
elt  und  stet  morgen  niie  anne  dem  wie  der  abschid  sein 
wirt  pleibt  euch  unverporgen.  mit  meniglichen  fleisse  etc. 
auch  80  ist  der  Morbach  noch  bey  mir  und  hart;  in  mossen 
ir  von  .  .  .  geschiden  seyt  datum  zum  Satel  etc.  am  £rei- 
tag  zu  nacht  nést  noch  oculi  im  Ixxj. ') 

[Unten  rechts:] 
[In  tergo:]  Otto  .  .  .  Spameck. 

Dem   gestrengen  und  vesten  Herman  von  Weisenbach 
zum  Honfels  (?)  meinen  besunder  guten  freund, 
Ihidem  Bl.  167.     Orig.  OescM.  Pap.  Br.    Siegel  zer$tort. 

')  In  einer  Nachschrift  sagt  Albrecht,  dass  er  nur  100, Sch.  Geld 
útgenommén,  davon  Bchon  einen  Theil  verzehrt,  im  Amte  Ólsnitz  aber 
ein  Geld  gfonden  hábe,  wesswegen  ihm  der  Brader  200  Sch.  nachschi- 
ceii  mSge. 

*)  Obiges  Schreiben  sendet  Herman  von  Weiiisenbach  am  23.  Mfins 
u  Herzog  Albrecht.    (Ibidem  Bl.  168.  Orig.  Gesch.  Pap.  Br.) 


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—    144    — 

[5.]  Kašpar  von  Schonberg,  Appel  und  Hans  von  Tettaw  be- 
richten  an  Hz.  Albrechty  dass  sie  sich  init  den  BUrgern  v,  M- 
bogen  verabredetj  am  Freitag  (Tag  der  Daiií^ng)  in  Sattd  za 
einer  Berathung  zusammenzukommen.  Sie  bitten  ferner  um 
Munition.  Datum  Freitag  vor  unser  frawen  tag,  1471  MUrz  22. 

Ibidem  Bl.  173.     Orig.  Qeaehl.  Pap.  Br,  BesehUdtgUs  Siegel. 

[6.]  Caspar  von  Schonburg,  Appel  u.  Hans  von  Tettaw  be- 
richten  an  Herzog  Albrechty  die  Ělbogner  seien  nicht  geneigt, 
die  Herzoglichen  aufzunehmeny  sie  bereiten  Widerstand  vor, 
wollen  den  vonPlawen  einlassen;  —  das  Schhss  sei  in  iíblem 
Zustandj  es  fehle  an  Lebensmitteln.  etc,  Sonabent  fur  unsera 
líben  frauen  tag.   1471  MUrz  23. 

Ihidem  BL  Í74.   Orig,  Oschl  Pap.  Br.    Siegel  fehU, 

[7.]  Bemhard  von  Schdnberg,  Hermann  von  Weiszenb<ich, 
Oótz  von  Welflisdorf,  Sittich  von  Zedwitz  und  Qeorg  von 
Reynsberg  berichten  an  den  Herzog  Albrecht  von  Sachsen, 
wie  sie  vor  Elbogen  angekommen,  die  Stadt  aber  feindselig 
und  von  Hilfstruppen  der  von  Plauen  unterstUtzt  gefunden  ; 
der  Herzog  mJóge  jUr  Nahrungsmittel,  Waffen  und  Munition 
sorgen.     [Elbogen]  1471  Mdrz  25, 

Gnediger  here!  wir  sint  ufF  hewte  montag  frwe  her  vor 
den  Elbogen  komen^    habín   uns    gar   nahen    do    bey   nider 

feslagen.  alz  baldě  wir  her  quomen,  babin  sich  dj  aus 
er  stát  fintlich  keyn  uns  erzeigt,  zu  nns  mit  buchszin  und 
pfeylin  gar  sere  geschossin,  ouch  etzlicbe  dy  unsem  ge- 
wundt;  dorausz  ewir  gnad  vorstet,  wy  der  fride,  der  durch 
dy  ewim  zu  haldin  zu  gesaget,  waz  ist  gehaltin  worden. 
gnediger  here!  an  den  endin,  do  wir  zum  slosse  obir  daz 
wassir  am  bestin  hettin  komen  mogin^  babin  sy  einen  schrot 
und  gutte  were  gebawet,  den  zu  zit  am  andern  ortte  ist 
weyter  dennen  vor  durch  uns  besehin.  wir  alle  fínden  dy 
sache  also,  daz  wir  an  gros  beswerung  und  schadin  an  den 
bergk  nicht  komen  mogin;  so  wir  denně,  ab  es  der  zu 
qweme,  an  den  bergk  allir  dinge  komen,  so  sint  wir  in 
grossin  sorge,  ab  wir  den  bergk  ansteygen  mogin.  gnediger 
here!  man  saget  uns,  auch  habin  wir  etzlich  gesehin,  daz 
heute  Vj^^  hynnyn  komen  sint,  daz  nu  der  von  Plawen 
iiiy^"  in  der  stát  hette.  waz  dy  stát  selbir  vermag,  wissin 
wir  nicht.  so  wir  in  daz  slos  komen  weren,  saget  man  uns, 
sy  haben  in  der  stát  £Q  keyn  dem  slosze  gebawet  wir 
habin  heute  wenigk  lust  an  unsem  drabantin  gesehin.  waz 
hertiket  sal  enthaídin  werdin,  musz  alles  obir  ewir  gnadin 
gute  leute  gehin.  wir  habin,  als  ewir  gnad  weis,  keyn 
wayn  noch  krippin;     deszhalbin   habin  wir  xmser  pferd  alle 


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rr 


—    145    — 

eyn  crosse  meyle  von  uns  in  den  margkt  keyn  Falgkenaw 
schicKen  mossin.  wy  bewarlich  dy  selbigen  unsir  knecht 
und  pferd  dor  innen  legen,  konnen  wir  ewir  gnadin  nicbt 
von  geschreibin;  es  treget  ouch  wogenisz.  item  wir  babin 
mit  hem  Matis  off  den  handel  mit  ewir  gnadin  rettin  ffered 
und  im  gesaget,  daz  ewir  gnade  uns  demselbigen  obscneide 
noch  geschicket  hette ;  wy  wol  wir  dy  sacbin  alle,  dy  em 
Matis  25U  vorsnrgin  geburtin,  dem  abschidt  noch  im  k^ym 
stucke  gemesse  fiindin,  dennocb  woltin  wir  so  von  im  und 
den  seynen  weysse  und  wege,  waz  man  in  den  sacbin  thun 
solde  etc.  etc montag  nach  letare  im  Ixxi.  *) 

[Unten  rechts :] 
Bemhart  von  Schonenberg,  Herman  von  Weiszenbach, 
Gocz  von  Wolffisdorf,    Sittích  von   Czedewicz,    Jorg 
von  Reynsperg. 

Pn  tergo:] 
Dem   hocbgeboren    fursten   und  hem   hem  Albrecht  von 
gots  gnaden  herczogen  von  Sachsen  etc.  unsem  gnedigen 
Ueben  hem  etc.  .  . 
Ibidem  Bl.  169,  Orig.  Geschl  Pop,  Br.  Siegel  fehlt. 

[8]  Bemhard  von  ScJťánberg  berichtet  an  Herzog  Albrecht 
v.  Sacnsen  Uber  die  Schwierigkeiten  der  Belagerung  Elhogena, 
vber  eine  Unterredung  Gilgs  von  Kauffymg  mit  Reimnch  von 
Plaven  und  bittet  den  Herzog  um  (Sreld  und  Mannschaft. 
Vor  Elbogen  1471  Mdrz  26. 

Gnediger  here!  als  wir  ewir  gnad  am  nestin  befoUin 
bat^  waz  wir  iczund  in  deszin  thun  adir  uns  begegin  wurde, 
ewim  gnadin  daz  nu  vor  botschaft  nicht  laszin^  fiige  ich 
cwem  gnaden  wissin,  daz  wir  noch  gar  nichts  ausgericht 
habin;  sundir  wir  findin  dy  sache  so  hertte,  daz  wir  vor 
hynn«i  ehir  wir  in  daz  slos  eedenckin  eyn  grosse  erbeyt 
an  wagin,  dy  wir  mit  bretin  behengen,  und  tarssen  imd  dy 
hyn  zu  trey bin  ouch  korbě  und  fasz  zu  seczin,  do  mit  wir 
an  daz  wassir  komen  mochtin^  alles  vorhin  machen  mussin^ 
dor  zu  wir  noch  baz  oflF  dy  stunde  zymerleute ,  beylle, 
schauffeln,  hawen,  und  waz  zu  sulchem  notdorffit  ist,  von 
em  Matus  und  den  seynen  nicht  babin  bekomen  mogin.  und 
habin  gestem   den   tagk    do   mitte   zubracht,    daz  wir   dy 


*)  In  einer  Nachschrift  werden  Mannschaft,  BUchsen,  Pfeile,  Pnlver 
md  Spiesse  Terlangt.  —  In  einem  andem  andatierten  Schreiben  (Ibidem 
"^I.  187.  Oríg.  Geschl.  Pap.  Br.)  beríchten  Bemhard  von  Schonenberg, 
^kel  Pflng  and  Hermann  von  Weyseenbach  an  Herzog  Albrecht  Uber 
ie  Torgenommene  Besichtigung  der  Zag&iige  zum  Schlosse  Elbogen. 

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—    146    — 

t 

fihende  kawme  von  dem  schermoczel  in  der  vorstat  getrebin 
babin,    unsir   fasknecbte   haltin  sicfa  in  dem  geschicke  und 
emste;   der  dach  noch  gar  cleyne  gewest  ist,  &8te  obil,  daz 
unB    zu    Bulchir    herter  not,    dy  man   bey  nacht  und  nicbt 
anders  Bust  zu  thun  ist,  thun  sal,  gar  obil  gefellet   gnediger 
bere !  es  were  gros  not,  daz  ewir  gnad  bey  tagk  und  nacbte 
mebir    leutte   Bchickete.     es    ist  umb  dy  stát  so  wunderlích 
gestalt,  daz  wir  mit  bo  wenigk  leutin  zu  dem  thim,  dar  wir 
umb   by   Bint,   nicbt  vorBurget   sint,    daz   man  den  dyngen 
irgent   eyn    gutte  masse  mocbte   angewinen.    denně  es  stet 
alBO :  wo  wir  zu  der  stát  sullin,  daz  muBZ  mit  vil  beBwenmge 
vor  den  buschBin  gescbebin;    dorzu   babin  By  gebawet,   daz 
sy  mogin    obir  uns  und  widir  an  ir  ^ewarszam  an  zweyen 
adir  iij    enden  lauffen.     ewir  gnad  eyUe  mit  den  leutin,    ab 
iBt   gancz    not.     gnedigir   bere!   ich   bab  gar  kein  gelt,    icb 
kan    ouch   keins    erburgin.     wir   babin    gestim   den  ganzin 
tagk   alle    nichts    baz  off  dy  nacbt  zu  essin  gehabeť,   newte 
wiBsin  wir  noch   wenigir.     her  Matus   lest   uns   nichtes   ssu- 
fum,   ber   hat   uns  angesaget,   uns  sulle  byn   fíirdir  genugk 
zugefíird   werdin;   des   sind  wir  in  boíGn.    gestem  sint  uns 
iij    fusknechte  erscbossin,    der  firde   aff  aen  tot  wund;    der 
lange  Fruheler,    ist   ouch  wund,  adir   ab    got  wil  nicbt    zu 
Bchadin.  des  gleichin  eczlicbe  fusknechte.   so  dy  burger  von 
Elbogin  necbtin  spate  von  ewim  gnadin  qwamen,    scbickete 
icb  Gigelt  [Gilg?]  von  Kouffungo  mit  in,  sy  vor  den  unsem 
zu  vorsurgm,  in  dy  stát;    mit   dem   hatte   der  von  Plawen 
rede  gebabet,   undir  andim  wortin  gesaget:    ber  gonste  den 
burgem  irs  tedigen  wol,  sunder  en  solde  nymand  zu  keiner 
andem  tedingk  brengin ;    her  were  in  dy  stát  komen,   aeym 
hem  dem  konige  von  Hungam  zu  em  und  mocht  im  seyne 
Btad   helfin  zu  befaaltin;   waz  in  den  dingen  sulde  gebandelt 
werdin,   wolde  ber  an  keym  ende  denně  vor  seynem  konige 
geBcbebin  und  erkennen  lassin;   wol  wolde  er  gestatin,    daz 
ewir  gnadin    rethe    und  dyner  aus   dem  slosse  an  ir  gewar 
rittin.  daz  alles  bab  ich  ewim  gnadin  ym  bestin  zu  scbreibin 
nicbt   vorfaaltin  wollin    in   hoffin,   ewir  gnad  neme  daz  gne- 
di^licb  auff.    noch  ewim  gnadin  ricbte   ich  mich  gehorszam- 
lich.     datum  vor   dem  Elbogin  bey  dem  galgin  am  dinatag 
noch  letare. 

[Unten  recbts:] 

[In  tergo:]  B.  v.  Schonbergk. 

Seině   gnaden  hem  Albrecht   herzog  v.  Sachsen  etc. 
Ihidem  Bl  160.  Orig.  Oetehl.  Pap,  Br,  mit  Pap.  Siegel.. 


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[9]  Heinrichy  Bvrggraf  zu  Meissen,  der  jUngere  Herr  zu 
Plauetif  an  Kdnig  Maťhias:  Nachdem  frUhere  Botschaften 
unbeantwortet  hliehen,  berichte  er,  daas  Albrecht  von  Sachaen 
verlatUen  laase,  Kdnig  von  Bdhmen  zu  werden,  daas  er  die 
Stadt  Elbogen  im  Einverstdndnisa  mit  den  Schlicken  belagere; 
er  aei  den  Biírgern  mit  Fusevólk  zu  Hilfe  gekommen;  der 
Kdnig  mbge  den  von  Schwamberg  und  aie  von  PiUen  cUs 
Béistand  senden.    Elbogen  1471  Miirz  27. 

Allerdurchleuchtigister  groszmechtiger  konig!  unser  willig 
untertenig    dinst    ewem    konigklichen    gnaden    allzeit    mit 
vleiss    bereit     gnedigster  herr!    wir  haben  zwir  bottschafflt 
auflf  einander    an   ewer  koni^klich    made  gefertigt   und  die 
erst  zu  wevhnachten,    die  anaer  in    diser  vasten,    und  ewer 
k.  g.  geschnben,  wo  hin  uns,  wenn  uns  ewer  k.  g.  beschyed, 
nach  ewem  k.  g.  gefallen  mit  viertzig  ader  vier  und  dreissig 
pferden    nach    unsem   vermogen   zugeschickt   und    gerustigt 
an  ewer  k.  g.  hofe  zu  reiten  und   bei  ewem  gnaden  zu  be- 
harren    in   ganczen  vertrawen,  ewer   k.  g.   uns   des   wol  on 
Bchaden  halten  wurde.     so    unser   vatter    und  wir  von   den 
ketzem  und  imsem  veinden  diszen   krieg  in  sunderheit  ditz 
iare   und   im    wynter    gar   verderbet    sind    und   nicht   zuzu 
bassen    haben^    als    der    und   ander    unser    schade   von  den 
herren  von  Sachsen  uns  entstanden,  ewem  k.  g.  unverporgen 
iat    derselben    botten   ist  uns  keiner  widerkomen,   und  be- 
BOigen,  das  die  unterwegen  abkomen  sind.   nun  begibt  sichs 
mnb  unseres  vatters  und  unser  sloszs  gar  wunderlich,  darauff 
wir  Borg  nye  gehabt  haben.     hertzog  Albrecht  von  Sachsen, 
als  wir  bericht  sint,    lesst  rede   gehen   und  untersteht  sich, 
zu  Pehem  konig  zu  werden.     der  hat  sein  rete  und  ampt- 
leut,   nemlich    erren   Caspar  von   Schonberg,    er  Albrechten 
Sack  ritter  und  Herman  Weyssenpach,  Appeln  und  Hanssen 
von  Tettaw   mit  etlichen  rajsigen  zeug  gein  Elbogen  durch 
die   stát   und    ins  slosz  geschickt   und  das  von  feint  wegen 
lassen  einnemen.    das  haben  ime  also  err  Mathes  Slick  und 
sein  vettem  pfleger  zum  Elpogen  vor  zeiten  von  konielicher 
niacht  geseczt,  uberantwurt  und  abegetreten  und  die  burger 
in  der  statt  emstlich  erfordert,  den  gnanten  reten  und  ampt- 
lenten  von   herczog  Albrechts    wegen    glubde   und  huldung 
zu  tun.    nun  haben  dieselben   burger    vor   ewem  k.  g.  als 
eym  rechten  konig  zu  Pehem  erbhuldung  getan  und  als  iren 
konig   und  herren  erkannt   und  gebetten,    das    man   ine   an 
ewer  er&rung  frist  gebe,    wye   sye  von  ewem  k.  g.  sich  in 
den  sachen  zu  halten  geheyssen  wurden,   nachdem   sye  erb- 
Uch  zu  der  crone  zu  Pehem  gehoren,  und  err  Mathesen  nye 
anders  denn   als  ein  pfleger  erkant  haben;  solch  irist  haben 


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—    148    — 

in  die  genanten  rete,  ampleute  und  pfleger  nicht  wolt  geben, 
Bundem   in   fíirgehalden;    so   sye  das  nit  tun  wurden,  wurd 
man  sich  anders  gen  íne  erzaigen.  auff  das  haben  bjb  unsem 
vatter    und   uns    eylends    besucht   und   von    ewem   gnaden 
wegen  umb   hilf  und   rettung   gebetten.     also    haben    unser 
vatter  und  wir  gemerckt,  das  die  leut  alles  trostes  verlassen 
waren,    und  ewer  k.  g.  mocht   umb  die  statt,   die  vest   und 
n^ercklichen    ortt    des  landes   innen  hatt,    und  der  wirdigen 
cron  ein  groBser  schade   dayon   komen;     und  wye  wol   uns 
das    zerung  und  kost   halben  gar    swere  gewest   ist,    haben 
wir    dannoch  angesehen    der   herren  von  Sachsen  schedlich 
{iimemung,    und   nachdem   wir    ewem   k.  g.  manschaft  und 
dinsts  halben  gewant  sint,  uns  in  aygner  person  mit  etlichem 
fuBZVolk   am  samcztag   nehstvergangen  in   die  stát  Elbogen 
geíuget   und    den    auff  dem    slosse,    das   den  mit  der  statt 
mauer  begriffen  ist,   zu  starek  wurden   und   also  die  burger 
und  statt   entrett  und  behalten.     also  haben  ims  die  herren 
von  Sachsen    mit   zweyen  heren  verlagem  lassen,   und  zum 
dritten   sei  wir  mit  dem  slosz  verlagert.    darauf  'sei  wir  der 
auff  dem    slosz   veindt    wurden    nach    inhalt   diszer    einge- 
slossen  copien.  wye   nu  ewer  k.  g.  furder  mit  uns  schaffen, 
ob    wir    die    statt   auff  rettung   ewer   gnaden   halten  soUen, 
were  notturft,   das   ewer  konigíich   gnade  unsem  oheim  von 
Swamberg  die  von  Pilzzen  und  ewer  gnaden  hofleut  uns  zu 
rettung    und   entschuttung   der   veindt    schicket;     wenn    sie 
stercken  sich  teglich  in  den  heren,  und  sye  uns  und  an  dem 
ortt   oblegen,  mechten  sye    damach  wol  vil    imrats   hin    ein 
ins   land    stiften    und   umb    Cadan,    Kommetaw,    Briix    und 
andem  mehr   gedenken.     das  ewer  k.  g.  am   ersten  wol  zu 
unterstehen    hatt,    und    was   uns    ewer  k.  g.  nu  derhalben 
entpfelhen  \m<\  rait  uns  schaffen  wirdet,  sol  uns   ewer  k.  g. 
unverspart  leibs  und  gutts  gancz  willig  erfinden.  in  getrawen 
einer  k.  g.    da?^  gen   uns   mit   gnaden  erkennen  werde,  und 
bitten  ewer  gnedig  antwurtt,    was  ewem  k.  g.  in  den  sachen 
gemaint  ist.  gegeben  zum  Elbogen  in  der  statt  am  mittwoch 
nach  letare  anno  domini  etc.  Ixx  primo. 

[Unten  rechts:] 
Heinrich;  burggrave  zu  Meyssen,  grave  von  Hartten- 
stein,  der  jung  herr  zu  Plawen. 

[In  tergo:] 
Dem  allerdurchleuchtigisten  groszmechtigen  fursten  und 
herren  Mathyas  zu  Hungarn,  Pehem,  Dalmacien,  Croa- 
cien  etc.  konig,  marggraven  zu  Merhem,  hertzogen  zu 
Lutzenburg  und  in  Slesien  und  marggraven  zu  Lauaitz, 
unsem  gnedigsten  herren. 


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—    149    — 

Ibidem  Orig.  Gťšchl.  Pap,  Br,  Zerstorte*  SiegeL  Bin  ZeUel  (foigí) 
imgeiehlantn. 

Was  uns  auch  ewer  k.  g.  zu  rettung  schickén  ader 
beyellen  wurde,  bitten  wir  ewer  k.  g.  denseiben  zu  bevellen, 
ab  die  gnanten  von  Sachsen  an  unsers  vatters  und  unsem 
slossen  icht  anfahen  wurden,  das  uns  diselben  bevolhen 
weren,  wenn  wir  uns  mit  der  stát  Elbogen  an  leuten  und 
andem  dingen  vast  entblosset  haben  und  doch  von  ewer 
k  g.  wegen  zu  solchen  sachen  komen.     datum  ut  supra. 

^tfi  Hhmaler  Papierstreifen  der  vortgen  Vrkunde  angeklebt, 

[10]  Heinrich,  Burggraf  zu  Meisaen,  der  jUngere  Herr  zu 
Plauen,  sendet  den  ScMickeii,  weil  diese  Elbogen  der  Krone 
Bdhmen  entfremden  woU&n,  den  Fehdebrief.  Elbogen  1471 
M&rz  27. 

Wisset  alle  Slicke,  wie  ir  in  sunderheit  mit  namen 
heisset,  herm  zur  Weissenkirch  und  alle  andere,  die  mit 
uch  auf  dem  slosse  und  wer  die  sind:  nochdem  ir  slos 
und  stád  Elbogen,  daz  do  ein  erblich  zugehorung  ist  der 
wirdigen  cron  zu  Beheira,  der  landsese  wir  sind,  ane  wissen 
und  willen  unsers  gnedigsten  hem  des  kunigs  zu  Hungem 
und  Behmen  etc.  zu  untreuwen  habt  woUen  entwenden,  der 
wirdigen  cron  entzihen  und  in  fremde  hende,  die  nicht  land- 
sesen  sind  der  wirdigen  cron  zu  Beheim,  brengen,  sind  wir 
als  ein  diener  und  hofgesinde  unsers  gnedigsten  hem  des 
konigs,  dem  solch  stád  erbhuldung  getan,  umb  rettung  er- 
sucht  und  angerufen,  haben  darauf  betracht,  was  wir  der 
vorgenanten  cron  schuldig  und  unsem  gnedigsten  hem  ko- 
nige  pflichig  sind,  und  haben  uns  mit  huf  gots  seiner  k.  e. 
andre  unsre  hem  und  freunde  in  der  cron  zu  Beheim,  solen 
seiner  k.  g.  und  der  wirdigen  cron  stát  zu  retten,  bisz  an 
sein  gnade  understanden.  und  darumb  so  wollen  wir  Hein- 
rich, burggrave  zu  Meissen,  grave  von  Hartenstein,  der 
junge  herr  zu  Plawen,  mit  allen  unsem  manen  und  dinem 
und  allen  unsim  helfem  und  helfirs  helfem  ewer  aller  und 
iglichs  in  sunderheit  imd  aller  ewer  helfer  und  helfers  helfer 
oflfen  feynd  sein,  und  was  wir  euch  bei  tag  und  nacht 
schadens  getan  und  zugefugen  mugen  und  auf  ewer  und 
der  ewera  schaden  brengen  konnen,  wollen  wir,  das  unsre 
ere  geín  uch  und  iglichen  imd  allen  denselbin  beward,  und 
was  wir  mer  bewarung  bedorfften,  alle  hiemit  getan  haben, 
und  uch  von  eren  und  rechts  wegen  forder  nichs  pflichtig 
uoch  keyner  antwurtt  schuldig  sein.  und  zihin  uns  das  an 
den  genanten  unsers  gnedigsten  und  den  konig  zu  fride  und 


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—    150    — 

unfride.    versígelt  mit  unsem  zuruck  auffgedruckten  insigel 
am  mittwoch  nach  letare  anno  etc.  Ixx  prímo. 

Ibidem  BU  162,  163,  Orig.  Geaehl.  Pap.  Siegel  fehkn,  In  dupplo 
vorhúnden. 

[11]  Heinrich,  Buragraf  zu  Meissen,  der  jUngere  Herr  von 
Plaueriy  an  den  Oherstowrggrafen  Zdenko  von  Stemherg:  die 
Schliche  háben  Elbogen  an  die  Sachsen  Uberliefert,  er  sei  dlen 
Bilrgem  zu  Hilfe  geeilt  und  werde  mit  diesen  von  drei  /Sei- 
ten  belagert;  er  bittet  um  schleunige  Hilfe.  Elbogen  1471 
Mdrz  28. 

Unsem  freuntlichen  dinst  zuvor.  wolgebomer  edler  be- 
sunder  freuntlicher  lieber  ewager!  herr  Mathes  Slick  mit 
seinen  vettem  haben  zugericht,  slosz,  stát  nnd  landt  Elbogen^ 
das  do  erblich  zugehorung  ist  der  wirdigen  cron  zu  Pehem, 
zu  entwenden  und  uber  zu  antwurtten  und  haben  ytz  am 
mittwochen  nach  oculi  der  hem  von  Sachsen  rete  una  ampt- 
leutC;  nemlich  em  Caspam  Schonberg,  ern  Albrecht  Sack 
ritter,  Herman  von  Weyssenbach,  Appeln  imd  Hansen  von 
Tettaw  ander  mit  ettiichs  reisigem  zeug  durch  die  statt  und 
ins  slosz  bracht  und  die  burger  ^erfordert,  das  sye  denselben 
reten  solden  huldung  and  glubde  tun.  nun  hat  diselbige 
statt  vor  langer  weil  unserm  gnedigsten  hem  dem  konie 
erbhuldung  getan  und  als  iren  konig  und  hem  erkant  una 
aufgenomen  und  haben  gebetten  diselbigen  Slick  und  der 
hem  von  Meissen  rete,  das  sie  in  wolten  holung  und  fi-ist 
geton  an  unsem  gnedigsten  hem  den  konig,  wye  sein  k.  g. 
mit  ine  schaffen  wurde,  auff  das  sye  iren  eren  auch  genug 
totten.  sulch  frist  hat  man  ine  nicht  wolt  geben,  sunder  von 
stund  an  nottigen,  die  huldung  zu  tun  und  erinnert,  wie  ir 
herr  herzog  Albrecht  zu  Pehem  konig  solt  werden,  als  wir 
berícht  sind.  also  haben  die  fromen  leut  unsem  hem  und 
vatter  und  uns  angeloffen,  sie  und  ire  stát  unserm  gnedigsten 
hem  dem  konig  und  der  cron  zu  gut  zu  retten;  also  sind 
wir  in  eigner  person  mit  ettlichen  foszknechten  als  ein  landt- 
sesse  der  cron  zu  Pehem  und  in  sunderheit  dyener  und 
hofgesind  unsers  gnedigsten  hem  des  konigs  der  cron  imd 
seiner  k.  g.  zu  gut  in  die  stát  komen  imd  die  zu  retten 
und  bei  der  cron  zu  behalten  bisz  an  sein  gnad  under- 
standen,  und  nach  inhalt  dieser  copíen  veyndt  wurden«  also 
haben  uns  die  gnanten  hem  von  Meyssen  mit  zweyen  heren 
verlagem  lassen,  so  sind  wir  zum  dritten  mit  dem  slosz, 
das  mit  der  stát  mauer  begriffen  ist,  auch  verlagert  bitten 
wir  euch  als  unsem  bestmdem  lieben  freund  und  swager, 
ir  wollet  an  unsem  gnedigsten  hem  den  konig  gemuet  sein^ 
auch   selbs  vleiss  und  arbeit  darínnen  haben,   das  wir  mit 


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—    151    ~ 

fioleher  seiner  koniglichen  gnaden  stát  gerett  wurden;  wann 
so  die  deutschen  fursten  das  eingenommen  und  uns  daraasz 
dringen  mochte,  sye  weitter  ins  landt  umb  Cadan,  Kometaw 
and  Bnix  gedencken  und  unsem  gnedigsten  hem  dem  konig 
und  der  cron  zu  Pehem  mercklichin  unrat  und  schaden  zu 
zyhen^  als  allerding  wol  verhanden  ist,  und  doch  den  yein- 
den  gar  wol  und  vil  ab  zu  brechen  wftre.  des  woUet  guten 
ylei8  haben  und  als  unser  swager  und  freund  erzaigen 
wollet^  woUen  wir  allezeit  freuntlích  umb  euch  vordyenen. 
s^ben  zum  Elbogen  am  donerstag  nach  letare  anno  etc. 
Ixx  primo. 

[Unten  rechts:] 
Heinrich,  burggrave  zu  Meyssen,  grave  vom  Hartten- 
8tein,  der  jung  her  von  Plawen. 
[In  tergo:] 
Dem    edeln  wolgeboren   herren  Zdencken   von  Stemberř, 
obersten    burggraven    zu   Prage    und    bayder  konigreich 
Hungarn  und  Pehem  obersten  bauptman,  imsern  besundem 
freuntlichen  lieben  swager. 

Undem  Bl,  164,  Orig.  GesM.  Pap,  Br.  Siegel  fehlt. 

[12]  Heinrich,  Burggraf  zu  Meissen,  der  Ultere  Herr  von 
Plaueny  an  Konig  Mathias:  Elbogen  werde  von  den  Sachaen, 
fodchen-die  Schlicke  Stadty  Schloss  und  Landschaft  Ubergeben^ 
bdagert'^  er  hábe  den  Bilrgem  von  Elbogen  aeinen  Sohn  mit 
350  Mann  zu  Hilfe  gesendeť^  der  Kdnig  mdge  BeÍ8tand  leisten, 
1471  Mdrz  29. 

Allerdurchleuchtígster  grossmechtigster  her  und  konig, 
mein  willige  gehorsame  untertenige  dinst  seindt  ewem  konig- 
lichen  gnaden  zu  voran  bereyt.  gnedigster  konig !  sich  hať  be- 
geben,  das  die  von  Sachsen  und  der  &irzik  eins  worden  sindt 
mit  hem  Mathes  Slick  und  seinen  vettem,  das  sie  den  von 
Sachsen  slos  und  stadt  Elpogen  mit  sampt  der  landschafft 
an  der  mittwochen  vor  letare  ubergeben  habon.  also  seindt 
des  die  purger  zum  Elpogen  ynnen  worden  und  haben  sich 
darinne  gemuet  an  mich  und  meinen  son  imd  uns  angeruffen, 
nmb  hilf  und  peystandt  yn  zu  thun,  domit  sie  der  wirdigen 
cron  zu  Pehm  und  ewem  k.  g.  nicht  entwant  und  ent- 
pfremdt  wůrden,  angesehen  wie  sie  dorch  die  process  dorch 
onsem  heiligsten  vater  den  pabst  und  seiner  heilikeit  le- 
gaten  herticlich  ersueht  und  abgefordert  seindt  worden  von 
dem  GKrziken  den  ketzer,  dorinne  sie  sich  gehorsamlich  als 
rome  cristen  gehalden  haben,  vorder  von  seiner  heilikeit 
^ten  an  ewer  k.  g.  geweiset  sindt  als  an  einen  besteti^en 
:onig  der  Bomischen  kirchen  und  an  unser  aller  erweíten 
lero  und  konig,  und  sie  ewem  k.  g.  pflicht  tmd   gehorsam 


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_j 


—    152    — 

getan  haben  als  einem  konig  zu  Pehm.  allergnedigster  her! 
80  wir  von  yn  so  hach  una  manchveldiclich  ermant  sindt 
worden  als  ewer  k.  g.  untertenige,  hat  sich  mein  son  von 
erst  mit  zwei  hundert  manen  werlichen  zu  yn  yn  die  stadt 
gefuget  am  negsten  sonnabend  vor  letare.  also  haben  die 
von  Sachsen  an  unser  lieben  frawen  annunciatíonis  tag  die 
stadt  mit  zweyen  heren  verlagem  lassen ;  also  hab  ich  sider- 
mals  meinem  son  noch  auf  IV,  hundert  man  zu  hulfe  yn 
die  stadt  geschickt;  den  gnedigster  her!  sie  sindt  mit  dem 
slosz  und  den  zweyen  heren  vast  uberladen.  darumb  ewem 
k.  g.  wol  notturft  thuet,  eylend  dawider  zu  gedencken,  da- 
mit  mein  son  und  die  fromen  leuth  entschutt  mochten  werden. 
sie  haben  auch  erbhuldimg  von  der  stát  begeret  und  die 
rede  keyn  yn  verlawten  lassen,  wie  ir  her  herzog  Albrecht 
konig  zu  Pehm  werden  solde,  als  ewer  k.  g.  das  wol  weiter 
erfaren  wirt,  wie  sie  nach  dem  konigkreicn  und  ewer  k.  g. 
landt  steen,  und  so  der  Girzik  nicht  gestorben  wer,  so 
salten  uns  die  ketzer  Harttenstein  undPetczaw  unsre  stósser 
verlagert  haben.  dergleichen  dy  von  Eger  mit  der  von 
Sachsen  hilf  Konigswart  auch  unser  slosz  verlagert  salten 
haben  auff  meynung,  uns  ganz  zu  vertreibeu.  darumb  aller- 
gnedigster her!  haben  wir  getan  als  die,  die  ewem  k.  g. 
imd  verpflicht  und  gewandt  sindt,  das  nach  den  besten  bisz- 
her  helfen  zu  unterstehen,  domit  ewem  k.  g.  und  der  cron 
solcher  abzugk  von  den  von  Sachsen  und  den  Slicken  mocht 
unterkomen  werden.  auch  gnedigster  her !  sewme  ewer  k.  g. 
dorinne  nicht,  dodorch  ewem  k.  g.  icht  andere  unradt  ersteen 
mftchte.  denn  worinne  ich  ewem  k.  g.  zu  willen  und  dinste 
werden  kan,  das  thue  ich  allzeit  gern  als  meinen  gnedigsten 
herri.  gegeben  am  freitag  noch  letare  anno  domini  millesimo 
quadringentesimo  Ixx  primo.  *) 

[Unten  rechts:] 
Heinrich,  burggrave  zu  Meiszen,   grave  von  Bíartten- 
stein,  der  elder  her  zu  Plawen. 

[In  tergo:] 
Dem  allerdurchleuchtigsten  und  grossmechtigsten  herrn 
hem  MatthiasQhen  konig  zu  Ungarn  und  yn  Pehm,  Dal- 
macien  und  Croacien  konig,  hercogen  in  Slesien,  march- 
graven  zu  Merhern  imd  yn  Lawsicz,  mein  allergnedigsten 
hem. 

Ibidem  Bh  166,  Orig.  Geschl,  Pop.  Br.  Beschddigtes  SiegeL 


')  Fast  denflelben  Wortlaut  hat  Bl.  165,  nur  mit  der  Adresse  und 
Ansprache:.  „Dem  wolgeboren  edln  hem  hem  Zdenken  von  Stemberg, 
^beroator,  obersten  purggrafen  za  Prag,  meinen  freuntlichen  swager.^* 


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—    153    — 

[13]  Die  sdcJmschen  Rdihe  und  HauptleiUe  berichten  an 
Herzoq  Albrecht  Uber  den  Vergleich  zwischen  Mathes  Schlick 
und  aer  Siadt  Elbogen  vom  i.  April.  Elbo gen  1471 
Apríl  2. 

Guedíger  here !  noch  dem  uns  ewir  fdrstlich  gnad  gestem 
off  unser  nést  gethan  schriffit  antwerd  zu  gesohickt,  der  yn- 
halt  habin  wir  gar  gehorszamlích  vorstandin  und  ewir  gnadin 
begeni;  wy  sich  áj  sachin  endettin^  ewir  gnadin  daz  eylende 
wissin  zu  lassin.  gnedigir  here!  dy  gebrechin,  so  sich  zwischsin 
ero  Matus  und  den  von  Elbogin  ergebin  habin,  sint  alle  auff 
furm  und  meynunge,  wy  wir  ewim  gnadin  nést  zu  geschrebin 
habin,  vorthediget  und  von  beyden  teylin  angenomen.  dach 
80  sullin  dy  sachin,  wy  dy  vortediget  seyn,  heute  dinstagk 
allir  und  eygentlich  yn  geschriffk  brocht  und  vorsigelt  werdm. 
ab  sich  in  demselbigen  ichtes  anderunge  der  dinge  ergebin 
wil,  dor  durch  der  bethedingk  zurúckt  wurde,  konnen  wir 
ewir  gnadin  nicbt  eygentlich  von  schreibin.  bleibet  es  dobey, 
wy  dorvon  geredt  ist,  so  sulle  wir  morgin  auffbrechin,  der 
von  Plawen  ausz  der  stát  reytin,  er  Matus  seyn  slos  und 
herschaft  widir  in  nemen,  ewir  gnadin  rethe  und  dyner  ouch 
an  entheldin  heraus  reytin.  ab  sich  abir  dy  dinck  in  ichte 
andbm  adir  vorlengin,  wollin  wir  an  eylend  botschafft  nicht 
lassin.  datum  Elbogen  am  dinstrag  fiye.  *) 

[Unten  rechts:] 
Bethe  und  haptleut  des  heeres. 
[In  tergo:] 

Dem  gnedigen  herm  herzoge  in  Sachsen. 

Ibidem  Bl,  179,  Orig.  (seschl.  Pap,  Br,  mii  Pap.  Siegel. 

[141  Jan  Lasetowicze  beríchtet  an  Herm  Zdenko  von  Stem- 
berg  neost  andem^  dass  Elbogen  von  den  MeUsner  Pursten 
bdagert  werde^  und  bittet  um  Hilfe.  Feria  iii  post  dominicam 
judica.     Pilaen  1471  April  2. 

Ibidem  Bl.  167.  Ge»M.  Pap,  Br.  Siegd  fehlt.  In  UehechUeher 
Syrache.  GMLruckt  hei  PcUtusky  Arch.  ^esky  V.  316  flg. 

[15]  Burian  der  JUngere  von  Ghittenstein  sendet  an  den 
Bwrggrafen  von  EngeUburg  aufgefangene  Briefe  zur  Weiter- 
befórderung  an  den  Herzog  von  Sachsen,     1471  April  6, 

Mein  dinst  zuvor.  liber  frendt !  ich  schick  euoh  dy  briff 
des  hem  von  Plawen.  etc.   dy  antwort   ir   meinen  gnedigen 


*)  Siehe  8.  1.  flg.  d.  Chronik.  Bl.  182  im  Staatsarchiv  (ibidem)  bringt 
«dnen  Entwnrf  des  Vertrags  v.  1.  Apríl. 


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—    154    — 

hem  hem  Priderichen  ')  herzogen  von  Sachsen  und  sicket 
By  in  hier,  ader  wo  sein  gnad  ist,  unverzielilich,  wen  sein 
mir  unter  weg  worden  etc.  datum  sabbato  ante  palmárům 
amiorum  Ixxi.  *) 

[Unten  rechts:] 
Burian  der  jungere  von  Guttenstein. 
[In  tergo:] 
Dem  erDern  vesten  etc.  purgraff  zu  Engelburk  sol .  der 
brieff  etc. 

Ibidem  BU  1S8.  Ortg,  GeaM,  Pap.  Br»  Siegel  zerětorL 

[161  Kdnig  Maťhias  an  Ernst  und  Albrecht  von  Sachsen : 
8Íe  mdchten  Élhogen,  das  ihm  dem  Kdnige  gehUre,  unbehelligt 
Idsaen  und  das  Belagerungsheer  zurUckziehen.  Znaim  1471 
Apfil  8.  (?) 

Wir  Mathias  von  gots  gnaden  zu  Hungem  zu  Během 
kunig  etc.  embieten   den   hochgebomen   fursten   unsem   be- 

sunder  lieben  ohemen  und  swager des  heiligen 

Romischen  reichs  etc.  kurfursten  und  Albrechten  gebruedern 

landgraven   in   Doringen   und  marggraven   in 

Meissen  unsem  fruntlichen  grusz  .  .  .  was  wir  liebs  und 
guts  vermugen  bevor.  hochgeboren  fiirsten!  uns  ist  ange- 
langt,  wie  der  Mathes  Slick  unser  gsloss  Elbogen  in  ewr 
handt  geantwurt  hett  und  darausz  dieselb  unser  stát  Elbogen 
verre  bekriegen,  auch  die  statleut  mit  glubd,  huldigunge  ewr 
lieb  gehorsam  und  gewertig  ze  sein  betwingen  vermaynet, 
die  auch  nu  mit  ewem  here  umbelegt  hiet.  das  uns  von 
ewer  lieb  gar  frembd  nymbt,  nach  dem  und  wir  mit  der- 
selben  ewer  lieb  albeg  fruntliche  und  gute  verstentnusz  ge- 
habt  haben.  darzu  so  sind  dieselben  unser  lewt  njemands 
mer  mit  glubd  verpunden,  wenn  sy  uns  ainmalen  als  .  . 
kunig  zu  Během  und  iren  rechten  erbhern  gehuldigt  haben. 
wie  denn  allen  begem  wir  euch  mit  vleisz  bittende,  ir  woUet 
dieselben  unser  lewt  und  die  stát  Elbogen  hinfttr  unbekumert 
lassen  und  sy  verre  nicht  bekriegen.  hieten  aber  ewer  lieb 
ader  die  ewem  zu  in  ichts  zesprechen,  und  so  wir  darumb 
von  ewer  lieb  angelangt  wurden,  so  sein  wir  willig,  der- 
selben  ewer  lieb  und  ain  yeglichen  recht  .  .  zu  ergoen  ze- 
lassen.  darumb  wir  trawen  ewer  lieb,   ir  werdet  die  benannt 


)  Friedrich? 
^)  Guttenstein  fing  die  vorhergehenden  yon  den  Plawon  ausgefertig- 
ten  Schríftstiicke  [9 — 12]  auf,  schickte  sie  an  den  von  Engelsburg  und 
dieser  befórderte  sie  weiter  an  die  sachsischen  Fursten.  So  erklftrt  sich 
denn  auch  das  Yorhandensein  dieser  Urkunden  im  konig.  slichs.  H.  St 
Archiv  in  Dresden. 


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—    155    — 

onser  stát  Elbogen  nnbekiunmert;  stmder  das  volk^  so  sich 
far  dieselb  trnser  stát  geslagen  hat,  wieder  ablaiten  .  .  . 
daran  tun  ims  ewer  lieb  sunder  danknemen  wolgevallen. 
geben  za  Znoym  am  Montag  ....  palm  suntag  anno  do- 
mini etc.  Ixxi;  nnser  reiche  des  Hungrischen  etc.  im  vir- 
zeBenden  ....  Beheimischen  im  andem  jařen. 

[Unten  rechts:] 
Ad  mandátům  domini  regis. 
[In  tergo:] 

Den  hochgeborenen  fursten  imsem  besunderlichen  ohemen 
und  swager  hem  Emsten  des  heiligen  Romischen  reichs 
etc.  kurrorsten  und  Albrechten,  gebrudern  herzogen  zu 
Sachsen,  landgraven  in  Doringen  und  marggraven  in 
Meissen. 

Ibidem  BL  169.  Orig.  Qeschl,  Fap,  Br.  und  Pap.  Siegel,  Die  punk* 
tírtm  Stellen  9Índ  durcJUdchert. 

[17]  Der  pUpstliche  Legat  Bischof  Laurentius  von  Fer- 
rara  mahnt  Ernst  und  Albrecht  von  Sachsen  von  ihrem  Unter- 
nehmen  gegen  Elbogen  ob,     Znaim  1471  April  8. 

Irluchten  fursten  und  hem,  allelibisten  hem  und  frundc ! 
onsem  grus.  es  haben  geclagt  die  inwoner  der  stát  zum  El- 
bogen rar  dem  durchluchtigisten  fursten  hem  Mathian  zu 
Hungem,  Během  etc  konige  und  fur  uns,  wie  das  unangesehen 
das   sie    und   auch  in   unser  geinwertickeit  itzunt  lange  die 

fflicht  und  getrawickeit  globdnis  und  huldung  demselben 
em  konige  haben  getan,  itzunt  durch  uwer  irluchten  her- 
lickeiten  mit  mancherley  beswerung  und  belestigungen  wider 
sie  fíirgenomen,  werden  benotiget,  das  sie  dergleichen  globdnis 
und  huldung,  wir  wissen  aber  nicht  umb  was  sachen  willen, 
uch  tun  sullen.  dieselbe  sache  uns  so  vil  grosser  missehagung 
hat  bracht  so  grossen  schaden  den  gescheflften  des  cristlichen 
glaubens  wir  zu  fallen  ferchten,  die  sache  mochte  sich  auch 
m  vil  arges  zihen,  simderlich  dorumb  man  dieselben  lute  also 
ware    gloubigen    ader    cristen  und  gehorsame  ir  pflicht  dem 

£  antén  konige  und  heiligen  bebstlichen  stule  auch  nicht  one 
likeit  der  widerwertigen  ketzer  haben  getan.  und  dorumb 
werden  sie  billich  von  allen  gloubigen  gelobet,  und  yn  sulte 
vil  mehir  gunst  dann  beschedigung  werden  zugefíigt.  weren 
aber  etlich  sachen  von  uch  ader  eym  andem  wider  die 
gnanten  vom  Elbogen,  so  mochten  uwer  irluchten  herlickeiten 
Jso  wir  nicht  zwiveln,  so  ir  wullet  von  andem  mit  uwem 
indertan  zu  gescheen,  das  dem  gnanten  konige  ader  uns  zu 
msen  tun,  oerhalben  nicht  von  demselben  konige  geburlich 
echt  und  von  uns  rechte  innerung  oder  vlissigung  were  ge- 


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—    156    — 

spart,  und  so  nu  uwer  erluchtigkeit  das  tun,  geschjt  das 
mcht.  und  darumb  so  yormanen  wir  dieselbigen  uwer  irlueh- 
tickeíten  in  dem  hem  und  auch  anzusehen  den  heiligen 
cristen  glouben  dem  in  gehorsam  habt  getan  bitten  und  fleben, 
das  ir  von  sulcher  und  aller  ander  frenclichen  widerstant 
gein  den  von  Elbogen  wullet  uffhoren.  und  als  wir  vorge- 
sagt  haben,  ab  ir  sachen  wider  dieselben  hettet,  wullet  dan 
vormittelst  des  rechten  fur  dem  gnanten  darchluchtigsten 
hem  konige  nachkomen,  der  so  wir  nicht  zwiveln,  tun  wirdet, 
was  recht  ist.  zu  dem  wuUen  wir  auch  unsem  vlis  tun^  ab 
es  notturft  wirdet  sin.  des  wir  uns  gemě  erbyten  und  vor- 
heissen  dei^selben  uwem  iriuchten  herlickeiten  die  wir  alle 
wege  wol  mogende  begern  in  dem  hern.  zu  Znojma  am 
achten  tage  des  apríllen  M.cccclxxi. 

[Unten  rechts:] 
Laurentius,  bischove  zuFerrarien,  bebstlicher  legate. 

Ibidem  BL  171,  Gleiohzeitige  Uebertetzung  der  doůelbtt  unter  BUtíX 
170  at^euHihrten  lateiniéchen  OrigincUurkunde. 

[181  Der  Raih  von  Elbogen  schreiht  an  die  von  Eger 
wegen  des  Zutrittes  der  Egerer  in  die  Stadt  Elbogen.  El- 
bogen 1471  April  10, 

Unser  freuntlich  dinst  zuvor.  erbem  weissen  lieben 
herrn!  ewr  schreiben,  wie  wir  und  die  unsem  euch  offen- 
werlich  bereden,  und  die  ewem  in  imser  stát  nit  einlassen 
wollen,  etc.  hábe  wir  vemomen  und  ftigen  euch  wissen:  nach 
dem  und  wir  unversorgter  šach  und  eylend  uber  zogen 
und  verlagert  sein,  sey  wir  warlich  bericht,  dass  die  ewem 
den  selben  unsem  wider  sachen^  prot,  pyr  und  ander  speyss 
und  notturft  wider  uns  zu  gefurt  haben.  uns  unnachperlich 
bedeucht  hat  imd  nach  sulcher  begriffiier  beteydigung  haben 
dieselben  ewem  awsz,  dem  hehre  in  unser  stát  begert,  mey- 
net  wir  zu  sulcher  gezeit  einzulassen  die  ader  andre,  als 
das  here  auff  brach,  nit  pillich  zu  sein;  ader  die  andere 
ewre,  die  damach  an  unser  stát  komen,  eingelassen  sein,  und 
etliche  der  ewren  noch  bey  uns  iren  handel  haben  und  in 
eyn  geen,  euch  in  eym  sulchen  nicht  verprochen  haben,  so 
uns  in  sulcher  ferlikeit  nott  thuet,  die  sachen  machtung  zu 
haben.  geben  am  mitwoch  in  der  marter  wochen  anno  do- 
mini etc.  Ixx  primo. 

[Unten  rechts:] 
[In  tergo:]  Der  rate  zum  Elbogen. 

Dem  erbern  und  weisen  herren  burgermeister  und  rate 

der  stát  Eger,  unseren  guten  giinera. 

Aus  dem  Egerer  Archiv,  Kaaten  C,  1,  F<uc.  90  Orig.  Gešch.  Pap, 
Br,  mit  2  stark  bewhddigten  Siegéln, 


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-    157    - 

[19]  Kurfilrst  Ernst  sendet  an  den  pdpstUchen  Legaten 
ein  Promemoria  in  der  Elhogner  Angelegenheity  aus  welchem 
hervargehe,  daas  die  DarsteUung  der  Elbogner  nicht  richtig 
ist.  Dresden  1471  April  28.  ^) 

Aus  dem  kbnigU  síich*.  H,  SU  Arch,  in  Dresden  WUrtemberg.  Arch, 
BSkm.  Saeh,  Kaps,  5.  Bl  172.  Copie  Pap,  {lateinisch). 

[20]  Kdnig  Mathiaa  ve7*gleickt  sich  mit  den  sdchsischen 
FUrsten  toegen  des  Unternehmens  gegen  Elbogen,  wegen  der 
Besitzvngen  der  Sachsen  in  Bdhmen  und  beatimmt  M.  Schlick 
tur Anerkennung  seines  bdhmischen  Klmigthums.  Iglau  1471 
Juni  19. 

Wir  Mathias  von  gots  gnaden  zu  HuBgeni;  Behmen  etc. 
konig,  marggrave  zu  Merhem  etc.  bekennen  offenlich  mit 
diesem  bríve :  als  der  hochgeboren  furst,  unser  lieber  swager 
her  Albrecht  herzog  zu  Sachsen,  lantgrave  in  Doringen  und 
mai^grave  zu  Meissen  etc.  etlicher  bewegunge  halben  in 
unser  konigreich  zu  Behmen  mit  here  gezogen  ist,  das  wir 
von  derselbigen  inzuge  in  unser  konigreieh  und  ausz  sunder 
frundschaft,  so  wir  sunderlich  zu  den  hochgebomen  fursten 
hem  Emsten  auch  herzogen  zu  Sachsen  etc.  des  heiligen 
Romischen  reichs  erzmarschalk  und  kurňirsten,  unsem  lioen 
swager  seinen  libé  bruder  und  seiner  firr  [?]  ander  unser 
ftunde  gutlich  und  Épundich  beteidinget,  vertragen  und  ver- 
qmiget  haben,  inmassen  als  hiemach  volget:  von  ersten  so 
sollen  alle  vergangen  sache,  wie  sich  die  unz  uff  disen  hu- 
tigen  tag  zwischen  unser  imd  denselben  unsem  swágem, 
unser  und  ir  beyder  land  und  lewt  begeben  und  verlawffen 
habin,  gantz  tod  und  ab  sein,  sollen  und  wullen  aller  obge- 
schriben  gesohicht  halben  gegen  beyden  ir  liebe  und  aljfen 
iren  landen  und  lewten  wider  mit  krige  ader  keiner  ander 
beschedigunff,  durch  kein  weg,  wie  ymand  die  erdencken  mag^ 
beswerung  thun  ader  fumemen  weder  durch  uns  selbs  ader 
jmand  anders  schaffen  ader  in  thun  gestatten  in  keinem 
wege.  und  wann  wir  von  unserm  heiligen  vater  dem  babst, 
onserm  vater  dem  Komischen  keiser  und  ir  libé  fur  eynen 
konig  zu  Behmen  und  kurfursten  auffgenomen  werden,  so 
sollen  und  wullen  wir  die  gemelten  unser  liben  swager  bey 
allen  slossen  und  steten,  so  sie  von  der  kron  zu  Behmen 
und  besunder  von  etwan  konig  Jorgen  zu  lehn  entpfangen 
habin,  behalden  und  on  widerwertigkeit  bliben  lassen ;  dorzu 
alle  ir  verschreibung,  so  sie  von  den  vorigen  konigen  von 
Behmen  uber  ir  lehn  habin,  auch  alle  ander  vorschreibung 
zwischen   weyland    den  konigen    und    der  kron  zu  Behmen 

*)  Dm  Promemoria  selbst  ist  nicht  vorhanden. 


I' 
I 


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—    158    — 

und  den  hertzogen  von  Sachsen  auszgangen,  ir  líbe  und  iren 
landen  und  luten  gegeben,  vemewen  und  bestetigen  und  ire 
liben  bej  allen  iren  anfallen,  wie  die  rechtlich  uff  sie  komen 
oder  fallen  mogen',  bliben  lasBen,  ín  kein  verhinderung  doran 
thun^  das  ymands  zu  thun  gestatten  noch  verhengen^  uns 
dorein  nicht  legen^  sunder  iren  liben  getrewlichen  dorzu 
helfen  und  íurdem  die  einzubrengen.  Mattes  Slig  sal  auch 
uns  hie  zwiechen  und  sant  Bartholomeustag  schirsťkomende 
die  pflicht,  80  er  eynem  konige  zu  Behmen  noch  inhaltseiner 
verschreibung  von  unser  herschaft  zu  dem  Elpogen  schuldig 
iBt,  thun  und  sich  gegin  uns  als  ein  konig  zu  Behmen  no(£ 
inhalt  seiner  verschreibung  bliben  lassen,  und  von  dem  Eln- 
pogen  imd  seiner  zugehorung  nicht  dringen,  noch  das  ymands 
andem  gestatten  weder  mit  fehde  ader  one  vehde  ader  keiner 
ander  beswerung  im  dhaynen  weg  allis  trewlich  und  on  ge- 
verde.  mit  urkimde  disz  brifs  mit  xmsem  anhangenden  inge- 
sigel.  geben  zu  der  Igla  am  mitwoche  vor  sant  Johannstage 
sunwenden  nach  Cristi  gepurt  vierzehnhundert  nnd  im  eyn 
und  sibenzigsten  jaré  imser  reiche  des  Ungerischen  im  xiiii 
und  des  Romischen  im  dritten  jore. 

Ihidem  Loc,  8790  ^Copeyen  van  ver^chiedenen'^  etc,  FoL  /.  2. 

[21]  Herzog  Albrecht  von  Sachwn  bekennty  sich  mit  Kdnig 
Mathias  giitlich  verglichen  zu  haben.  Ctílln  an  der  Elbe  1471 
Donneratag  nach   Vitus,     Kolin  1471  Juni  20. 

Ibidem  Loc.  8790.  Fol,  2, 

[22]  Maihdus  Schlick  berichtet  an  seinen  Sohn  (Hiero- 
nymus)  Uber  die  Fehde  mit  denen  von  Plauen  und  fordert  ihn 
aufy  die  sdchsischen  Filrsten  um  Intervention  bei  Kónig  Ma- 
thias zu  ersuchen,    Hartenberg  1471  Juni  22. 

Liber  sune!  ich  lasz  dich  wissen^  das  her  Wenczlab  und 
dein  bruder  mit  den  mannen  veint  worden  sinth  desz  alten 
von  Plawen;  und  haben  yn  eyn  nam  gethun  zu  Konigfart, 
da  selbest  den  margk  und  mayrhoff  gepucht  auch  zu  Sandawe, 
und  ward  umb  eyn  geringes  versawmpt,  das  sie  den  hoff 
und  die  kirchen  auch  erloffen  hetten.  und  in  andem  dorffem 
haben  sie  auch  genomen,  und  sie  haben  wol  vihe  genomen 
als  pey  vi  *)  scbogken,  die  unser  und  der  andem  geweszen 
sindt;  und  unszer  schaff  bey  iii°  *)  dobey  funden.  auch  haben 
sie  yn  den  swarcen  teich  abgegraben,  dorynnen  vil  fisch 
gewesen  sinth;  sie  abe  nymandts  zu  nutz  komen.  den 
heynt  in  der  nacht  hat   er  uns   funf  dorffer  abgeprant  und 


•)6. 
«)  800. 


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—    159    — 

hat  domit  den  mort  prant  angehaben.  nun  werben  sich  peid 
von  Plawen  ser  um  folgk  und  haben  suldt  auszgeruflft  und 
Tonneyiien,  xms  mit  macht  zu  verzyhen  und  zu  brennen. 
und  hat  flich  an  viel  enden  beclagt,  wie  wir  yn  groszen 
shaden  myt  mort,  branth  gethan  haben.  das  denn  nicht 
ge&heen  ist,  es  geshee  denn  nun  furder,  nun  her  den  pranth 
angehaBen  hat  und  dobey  geshriben,  wie  ich  von  der  hei- 
ligen  Bomishen  kirchen  auf  der  ketzer  seyten  getreten  sey, 
und  schreibet  mir  meyner  gnedigen  hem  halben  vil  unr 
gelfimpfis  zu,  wie  ich  alles,  das  mein  herm  verrat,  was 
wider  den  konig  von  Ungem  ist  und  ich  nort[!]  erfaren  kann. 
ich  lasz  besteen  zu  semer  zeit,^  wenn  ich  wasz  ab  got  wil 
aller  šach  recht  fertig,  wie  wol  ich  seyn  meher  en^lt  den 
ichs  genewsz  gen  den  falschen  lewten  etc. 

rtem  BO  hat  er  zween  briff  pracht  von  meinem  gnedigen 
hem  den  konig  von  Ungem,  den  eynen  an  die  von  Élbogen, 
das   sie  yn  au&emen  sullen  zu  eynen  haubtmann  und  das 

SI  seyne  konigliche  gnade  iii"  ^)  ungerisch  gulden  uflf  den 
bogen  vorschriben  hábe.  hat  er  nun  an  die  von  Elbogen 
pracht  und  gesant  imd  begert,  yn  auff  zu  nemen,  so  wulle 
er  lewt  hyn  nyn  legen.  wtilten  sie  seyn  nicht  thun,  so  must 
ersz  widder  an  meyn  g.  hem  konig  pringen  imd  gelangen 
lazen.  desz  haben  sye  yn  eyn  bedacht  genomen,  unz  uff 
den  nehesten  sontag  sufien  sie  ym  entlich  antworten.  was 
nun  geschicht,  weisz  ich  nicht  doch  vorsieh  ich  mich,  sie 
werden  sich  desz  auffhalden  und  widder  potschaffl;  an  meyn 
hem  den  konig  zu  thun;  alzo  haben  sie  mich  selbest  durch 
zween  desz  rats  wissen  lazen.  nim  tat  ich  yn  nicht  wol 
vortrawen,  wann  sie  mochten  esz  darům  an  mich  pracht 
haben  zu  einer  beschemi^  ^),  das  sie  es  iczund  nicht  thun 
hetten  wollen  und  dorunu)  zu  konigk  gesant  der  heth  sie 
es  nun  muntlich  geheissen;  dorum  so  hetten  sie  ym  nicht 
andresz  getan  mogen  etc. 

Item  der  ander  briff  helt  vnne,  das  yn  die  erbem  von 
Schlagkenwerd,  Falkenaw,  Lichtenstadt  und  ander  ynwoner 
auflnemen  sullen  als  iren  pfleger  adder  pur^graffen,  und  wie 
ichs  verwirgkt  sulde  haben,  dorum  das  ichs  meynen  gne- 
digen herm  hábe  wullen  yn  gewen  etc.  adder  an  die  mann 
hat  er  noch  nichtes  gelangen  lassen;  er  wil  villeicht  vor 
vornemen,  wie  es  ym  mit  den  von  Elbogen  ergehe. 

Item  drey  mandát  haben  die  geistlichen  lazen  ausz- 
gehen:   nemlich  alle  mein  g.  herm  herzog  Albrecht  'mich 


')   3000. 

'*)  beacheínung? 


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—    160    — 

ser  vorreden  [?]  ich  hábe  aber  so  vil  mit  yn  tispotirt,  das 
sie  do  mit  ruen.  das  alles  zu  lang  zu  schreiben  were;  so 
wult  ich  euch  mit  den  ábschrifiten  auch  nicht  bekammem. 
und  sitz  also  gar  in  groszer  beschwerong  und  pyn  non  in 
den  kri^k  kommen.  wann  Appel  von  Tettaw  entpotten,  ich 
mocht  keyne  beqwemere  zeit  dorzu  haben,  dann  iczimdt 
mich  zu  wem,  so  wult  er  mir  volgk  thim,  desz^leich  mir 
her  marschalgk  von  Schonburg  zu  thun  geschreben  hath. 
nim  hab  ich  Appel  von  Thetaw  umb  solchs  geschreben;  der 
ist  willig^  mir  ymaniden  zu  schicken  und  hat  mir  am  domstag 
vorgangen  iii*  *)  drabanten  zugeschickt  gegen  Kunigsperg.  der 
thar  ich  uff  mejrn  veint  nicht  geprauchen,  wann  die  schriflft, 
die  am  newligisten  ym  von  meynen  gn.  hem  gescheen  ist, 
helt  nicht  in  pefellungk,  mir  zu  helfen^  sundem  ab  mích 
ymandt  beschedigen  wult,  den  helfem  widderstandt  zu  thun, 
dan  het  ich  die  hilf  zu  der  folgk  imd  der  lewt  geprawchen 
mocht  hoffit  wir  hinder  die  hoff  zu  Eunigszwart  und  Sandaw 
zu  komen,   dann  hofl%  ich,   das   ersz  widder  unsz  nicht  auff 

Sringen  mocht ;  adder  alzo  besorge  ich,  sol  ich  der  folg  und 
er  lewt  nicht  geprawchen,  so  werd  ich  yn  mit  den  meyn 
nicht  vil  getan  m5gen,  und  wurd  mir  obir  hant  nemen^  und 
were  vil  pesser  villeicht,  ich  heth  nicht  angehaben  und  meyns 
gnaden  hem  zukunfft  erharret  und  so  ich  nun  doryn  kumen 
pyn,  so  pith  seyn  furstlich  gnad  demuetiglich,  unverzoglicfa 
Appel  von  Tettaw  zu  schreiben,  mir  volkumlich  gen  den  von 
Plawen  zu  verhelfen.  wil  ich  umb  seyne  f.  gnade  allezeit 
demutiglich  vordynen. 

Ich  werd  nun  noch  sehwerlicher  gen  meynen  hem  koni^ 
von  Ungem  vorclagt  werden,  die  šach  grosz  machen,  und 
ich  verantwort  mich  nicht  und  mocht  alzo  umbs  landt  kumen 
und  hab  doch  noch  got  dem  hem  zu  nymandts  keyn  hoffungk 
den  zu  meyn  g.  hem.  der  konig  gedenckt  ym,  ich  hebe  mit 
dem  von  Plawen  an.  so  weisz  sein  g.  nicht,  dasz  esz  vor 
dreissig  jaré  her  pey  meynen  brudem  hem  Caspar  seligen 
und  pei  mir  her  gewert  hat,  das  sie  uns,  und  die  noch  den 
unsem  gestanden  haben,  vormals  uns  bekriegt  haben,  und 
dann  ye  gericht  ist  wurden,  adder  nicht  lang  gehalden.  aber 
iczundt  meynen  sie,  das  ir  zeit  recht  ersehen  haben,  und 
under  dem  schein  des  glawbens  sich  wemtlich  und  geist- 
lichen  behelfen  mit  unbestendigen  furpringen,  do  von  ich 
zu  zeyten  nicht  gewust,  noch  von  nymande  weder  muntUcli 
noch  schriftlich  dorumb  zu  red  gesaczt  pin,  meyn  antwort 
zu  vorhoren.     ich   hábe   meyns  hem  desz  legaten  nycht  ge- 


»)  800. 


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—    161    — 

nyszen  konnen,  der  uns  eyn  commission  gegeben  hat,  fur 
drey  prelaten  zu  komen  zu  eynen  tag  gen  Eemnach  bey 
dem  pan,  nemlich  fhr  íneynen  hem  den  weihpischoff  zu 
Regenspnrgk  und  die  ebbt  zu  Waltsassen  und  Speinshart. 
ich  kome  mer  dan  mit  i'  *J  pferden  dohiu;  die  von  Plawen 
bleiben  aussen.  das  dem  íegaten  alles  geschrebin  wart.  er 
mich  auch  entpotten  hat,  ich  sulle  micb  wem,  wannen  er  wol 
westy  wie  er  mir  Hertinberg  hett  wuUen  lazen  besteigeU; 
den  Elbogen  uber  das  eysz  erlauffen  lazen,  Slockenwerd  und 
das  Warmpad  wullen  lazen  auszprennen.  und  der  dinge  sint 
so  Til  die  geschen  sindt,  \má  alles  tegelich  geschen.  mit  mord 
kam  prandt,  unser  arm  lewt  ge&ngen  gesaczt,  das  ich  mich 
in  die  were  hab  múszen  setzen.  wir  haben  auch  unsere 
schaff  als  bei  iii'^)  yczundt  bej  ym  fimden  ane  ander  vihe 
und  hábe.  suh  mem  gnediger  her  der  konigk  den  grunt 
und  warheit  wissen,  ich  wult  an  zweiffel,  sein  konigliche 
gnade  werde  kein  gefallen  doran  haben.  dorumb  lieber  son! 
bitíi  meyne  gnedige  hem,  mich  zu  verantworten  lazen,  dor- 
mit  wir  alzo  nicht  um  das  unsere  qwemen.  wenn  ehe  meyner 
gnedigen  hem  en  nyn  zohe,  was  ich  in  willen,  mich  zuvor 
antworten,  und  path  seyne  gnade,  mir  ymandesz  mit  zu 
Bchigken.  schreben  mir  meyne  gnedigen  hem  peyde  mer 
denn  eyn  priff,  das  zu  beruen  lazen  unz  nach  dem  tag  zu 
Prage.  da!s  ich  alzo  gethan  hábe  und  auch  alzeit  noch  iren 
furstlichen  gnad  richte.  und  zo  ich  noch  nicht  weisz,  was  ir 
furstlichen  gnaden  wille  ist,  dorumb  so  bith  sein  gnade, 
gnedigUch  dorin  zu  raten.  und  ab  meyn  gnediger  her 
ymandes  uns  vorantworten  liesz,  wann  ich  nymandts  zu 
schigken  adder  zo  hem  Matiasen  den  Ungerischen  hem,  und 
du  sicher  komen  mochten  zu  meynen  hem  dem  konigk  und 
das  ir  ein  heth,  (?)  die  šach  gereden  kondt  mit  notdurat  und 
auch  mit  erpittunge,  als  sichs  gepurt,  wer  mir  hoch  zu  dangk. 
und  das  kunth  der  liber  marschalgk  adder  her  Bemhart 
adder  Herman  Weispach  wol,  wenn  sichs  anders  alzo  begebe, 
das  sie  in  sicherheit  zu  konige  reyssen  wurden.  und  man 
most  seyne  konigliche  g.  vorzelen,  das  die  sache  nicht 
newe,  sundem  vor  vil  jařen  her  gewert  hette  etc,  als  fur 
berort  ist,  und  wie  dorynne  nichts  geschee  bey  seyn  k.  g. 
dieweil  meyn  g.  her  dorynne  ist,  besurge  ich,  esz  wirt  mir 
obil  zu  stehen,  dorumb  so  thu  darynne  dein  m5gelichen 
fieisz.  der  alte  gram  und  vintschaft  komet  aller  her,  dorumb 
dasz  mein  pruder  selig  und  ich  unszem  gnedigen  hem  von 
'ogent  auff  getrewlich  gedint  haben,  und  ab  got  wil  bisz  an 

')  100. 

*;  300. 

11 


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—     162    — 

unsem  ende  thun  woUen  und  uns  von  yren  f.  g.  nicht  er- 
schregken  lazen  wullen.  imd  lasz  mich  auch  an  potschafit 
nicht^  fertige  mír  den  andem  potten,  was  der  marschalgk 
guts  erlangt  heth.  die  sache  wir  nue  alle  neW;  nu  wir  zu 
vehden  komen  sinth  ete. 

Item  sage  ingeheym  meynen  gnedigen  hem  den  obir- 
marschalgk  auch  hem  Bernhart  von  Schonburg  etc.  und  sust 
rede  nicht  weit  davon,  das  der  von  Swampurg  zu  mir 
geschigkt  hat  und  wult  sich  mit  mir  umb  den  Elbogen  vor- 
tragen,  desz^leichen  er  Worgan  *)  erlemen  (?),  auch  ab  wir  den 
konig  von  Ungem  sulten  an  schiben,  domit  wir  nicht  ahso 
umb  das  unszer  queme.  wenn  die  stát  von  Elbogen  allein 
teth,  zo  heth  esz  keyn  noth  nicht,  aber  alzo  prengen  sie 
uns  der  tage  eins  gewislich,  dorumb  sie  wullen  mir  nichts 
noch  nymands  ynlazen.  das  ist  mir  zu  male  swer,  adder  die 
Plawnischen  haben  ganz  recht  dynne. 

Item  pisz  mit  sampt  hem  Albrecht  Sak,  doran  des 
Caspar  iunglicher  mit  seym  slosz,  das  er  mevn  gnedigen 
hem  williglich  erpewt  auch  iczunt  veint  weraen  wolt,  in 
seyner  gnaden  shucz  genommen  werden  und  mir  adder  ym 
das  zu  geschreben  wurde  5  wann  dein  bruder  Niclas  hat  yms 
lazen  zusagen,  das  mein  s.  yn  in  seyner  yn  schucz  genom- 
men hab  auff  hem  Albrechts  Saks  rede  mit  seyn  furstlichen 
gnaden.  darumb  gethan  wult  er  den  grunth  gemě  pasz  wis- 
sen  etc.  Item  dein  her  der  cardinal  und  all  seyn  hoffgesinde 
schreiben  noch  dir,  zu  ym  zu  kommen,  adder  ich  seně  dich 
bey  kevn  hem  uff  erden  lieber,  denn  bey  meyn  gnedigen 
hem,  den  pisz  unvordrossen  zu  dynen,  das  kompt  mir  von 
dir  zu  dangke. 

Item  als  das  geschreben  was,  qwam  mir  potschaft,  das 
die  von  Elbogen  uns  das  slosz  an  der  Eger  gar  verpawet, 
das  der  von  rlawn  slosz  und  stát  ye  ynnemen  wult,  und 
der  konig  hets  ym  gegeben.  ich  hone  mein  g.  her  lasz  yms 
nicht  sweher  sein,  bey  dem  konig  unvorzihn  zu  erbeten 
lazen,  und  das  mir  scliir  antwort  werden  mocht.  ich  wult 
gemě,  das  bey  dem  konige  von  Ungem  gemeldet  wurde,  ehe 
die  von  Elbogen  dahyn  qwemen  etc.  sage  meynen  g.  hem 
meyn  untertenigen  gehorszamen  willigen  dinst^  auch  alle 
andem  meynen  hem  den  rethen  meyn  willigen  dinst.  datum 
zu  Hertenberg  anno  domini  etc.  im  Ixxi  am  sonnabente  vor 
Johann  baptist.  [Unten  rechts:] 

M.  S. 

Ihidtm  Bl,  166f  167.  Coneepi  auf  Papier. 


')  Burian? 


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r^ 


163 


^]  Heinrich  Burggraf  zu  Meisaen^  der  jilngere  Hérr 
von  Planěn^  theUt  der  Mannschaft  des  Elbogner  Kreiees  mit, 
dasB  er  sie  von  der  den  Schlicken  angeaagten  Fehde  anagenom- 
men  hábe,  und  dase  er  Nachricht  Uber  ihr  Verhalten  er- 
warte.     Petschau  1471  Juni  26. 

Heinrich  burgraf  zu  Meissen,  grafen  von  Harten- 
stein,  der  jung  her  zu  Plawen. 

Unsem  grus  lieben  besundem !  wir  sind  von  mercklicher 
trefflicher  ursach  wegen  auf  heWt  hem  Mates  und  Wenczlabs 
Slicks  und  aller  der  iren  veint  worden  und  haben  doch 
dorín  alle  erbare  manschafft  des  Elbogner  kraysz  awsge- 
Bchiden.  dorumb  begem  wir  von  uch  eyn  wissenschaft,  ab 
wir  mit  den  gnanten  unsem  veinten  zu  schaden  ader  schicken 
gewunnen  [?í,  wes  wir  uns  zu  uch  dorin  versehen  soUen 
ewer  beschríben  antwort.  datum  zu  Betschaw  am  Mitwoch 
Johannis  und  Pauli  anno  etc.  Ixx  primo. 

[In  tergo:] 

Den   erenvesten   unsem  gelarewen    und  lieben  besundem, 
der  erbam  manschaft  gemaynlich  im  Elbogner  kraysz. 
Ihidem  BL  210,  Orig.  Otšchl  Pap,  Br.  Biegel  fehlt. 

[24]  Kurfilrst  Emet  verwendet  sich  bei  Konig  Mathiae 
f&r  m.  Schlick,  daas  dieaem  dessen  Recht  an  der  Herrschaft 
Elbogen  in  Gemdseheit  des  zvnschen  dem  Kdnig  und  Herzog 
Alhreckt  zu  Iglau  geschlossen^en  Vertrages  erhalten  werde. 
Ohne  Datum.     1471.  ^) 

Ibid.  6  Bl,  181,   Concept.  Pap, 

[26]  Bischof  Johann  v.  Jerusalem  fordert  die  Elbogner 
im  Ňamen  des  p&pstlichen  Legaten  Laurentius,  Bischof s  von 
Ferraray  und  des  Kdnigs  Mathias  auý\  dem  Maihes  Schlick 
gehorsam  zu  sein.     Ohne  Datum  1471.  ^) 

Wir  Johanns  von  gots  gnaden  bischoff  zu  Jeropolitan 
und  in  der  sachen  des  crewtz  gemeyner  comissary  etc.  em- 
bieten  den  ersamen  und  weisen  burgermeister,  rat  und  gantze 
gemein  der  stát  zu  Elbogen  unsem  grus.  und  lassen  uch 
wisBen,  das  wir  von  dem  hochwirdigen  fursten  und  hem 
hem  Laurencio  bischoff  zu  Ferrerer  bebstlichen  legaten  etc 
ein  credentzbriff  an  den  wolgeboren  edeln  hem  Mates  Sligk 
von   JLazan    hem    zur  Weysenkirchen   etc.   bracht  und   auff 


*)  Vílí  mochten  dieses  Schreiben  in  Zusammenhang  mit  [22]  bringen ; 
•  durfie  alsdann  fHihestens  Ende  Juni  faUen. 

*)  Disz  Schreiben  wohl  die  Folge  von  [22]  u.  [24],  also  nicht  vor 
Inde  Juni  za  datieren. 

11* 


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—    164    — 

die  selbe  credentz  etwas  werbuDg  an  in  getan  haben.  dorauff 
er  uns  dann  nottorfftíglich  geantwort;  auch  nnderríchtuiige 
und  underweisung  getan  hat.  dobey  seine  vorschreibung  und 
privilegia  verhoren  lassen,  die  wir  dann  verstanden  una  wol 
vernomen  haben,  doran  una  benugt.  nachdem  nii  sein  hoch- 
wirdigkeit  zu  unpillikeit  und  wider  recht  nymant  dringen 
wily  ist  unB  v6n  oem  egenanten  hem  dem  bebstlichen  legaten 
auch  von  dem  durchleuchti^ten  fursten  und  hem  hern  Ma- 
tias  zu  Hungem  und  zu  Behmen  konig  unsem  gnedigen 
hem  etc.  bevolhen,  mit  uch  zu  schaffen  und  haysBen,  dem 
obgenanten  hem  Matesen  sein  vettem  und  Iren  erben  ver- 
sprechen  und  gereden,  getrew,  gehorsam;  gewertig  und  pei- 
stendig  zu  sein  als  uwem  hem  nach  lawt  ir  verschreibung. 
und  doraufif  von  gewalt  der  egenanten  unser  ^edigen  hern 
schaflten  wir  ernstlich  in  craffk  ditz  brief  und  hayssen  solcha 
hem  Mattes  zu  thun  und  zu  volfuren,  wie  obir  berurt  ist 
und  ab  ir  dorín  sewmig  sein  wurt,  musten  wir  uns  geyn 
uch  ferrer  halden,  nachdem  uns  bevolhen  ist.  und  tut  dorín 
als  wir  uch  vertrawen. 

Ibidem  BL  179,  ISO.     Coneept  oder  Capie  in  dvpplo, 

[26]  KurfUrst  Ernst  stimmt  in  einem  eigenen  Revef*8€ 
dem  vergleiche  seines  Brvders  Albrecht  mit  Řlhiig  Matkias 
hei,  Dinstag  nach  assumptionis  Marie.  Regenaburg  1471 
August  20. 

Ibidem  Loe.  8790  foL  3. 

^7[  Der  Rath  van  Etbogen  bittet  den  KurfUrst  Ernst 
und  nerzog  Albrecht  von  Sachsen^  deren  Vogt  von  Schonberg 
Namens  Hdnerkopf  die  weitere  Bekrieguug  EÍbogens  zu  urUer- 
sagen  und  fUr  den  angerichteten  Schaden  zum  Ersatz  zu  ver- 
hcUten  —  femer  den  Elbognem,  welche  die  Leipziger  Messe 
besuchen,  freids  Qeleit  zu  gewdhren.  Elbogen  1471  Sep- 
tember  10. 

Irleuchten  hochgeboren  fursten  und  gnedigen  lieben  hem ! 
unser  willige  onverdrosin  dinste  ewem  furstenlichen  gnaden 
zuvoran  allezeit  bereit.  und  fíigen  ewem  furstenlichen  gna- 
den wissen,  mit  clage  furbrengende,  das  uns  Hdnerkopf,  voyt 
zu  Schonperg,  ewer  gnaden  dyner  und  imderthan,  bekriegt 
hat  armen  lewtten  zu  gotes  dinste  unser  lieben  firawenmesBe 
gehorende  uns  zu  versprechen  steen  ^ossen  gemercklichen 
schaden  gethan,  ire  hábe  und  viech  wider  recht  genomen  und 
das  geen  Schonperg  auff  ewer  gnaden  giiter  getriben  und 
gebracht  und  sich  doch  zu  derselbig  zeit  gem  und  als  sich 
gepurt  nicht  bewart  hat.  hábe  wir  der  sachen  halb  der 
n*awen  Metschin  geschríben  und  nichts  entlichs  und  daselbist 
zu  antwort  worden    ist     denn  wie   sie  in  vorlawbt  hab  und 


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—     165    — 

vor  ewern  ftlrsteiilíchen  gnaden  rechtens  sten  woldt,  ab  wir 
8ie  in  schuldig  hetten  und  sulchen  gewaldt,  hoclunath  und 
onrecht  unzheer  wie  wol  onleydlicli  haben  gemtlst  dulden, 
ewer  furstenliche  gnade  in  dem&tigen  dinstlichen  vleys  bit- 
tende  als  unser  gnedigste  hern,  das  ewer  gnade  darob  sein 
und  mit  demselbigen  Honerkopf  bestellen  und  schaffen  wol- 
len,  damit  wir  onbekriegt  yon  in  hin  fiirbasz  bleyben  mochten, 
und  den  selben  armen  lewten  sulche  ire  genomen  hab  on 
ferrer  ent^eltnis  widergeben  wiird,  ansehénde  das  der  selbig 
Honerkopf  kein  redlicbe  schuld  zu  uns  hat^  darumb  er  uns 
bekrie^et  und  den  unsem  sulchen  grossen  schaden  gethan 
soldt  haben.  auch  bitten  wir  ewer  fiirstliche  gnade,  so  gnedig 
zu  sein  und  unsem^  die  Leypczker  jarmark  schirstkUnftig 
besuchen  wtlrden,  ein  sicher  ongeferlich  gleit  ab  und  zu 
zuzihen  durch  ewer  gnedig  schriffl;  gnedidich  zu  versorgen 
und  in  das  zu  geben,  das  wir  in  den  und  andem  befinden 
genossen  haben.  das  durchleuchtigisten  fiirsten  und  hem 
nem  Mathias  zu  Ungem  und  zu  Během  etc.  konigs  imsers 
allergnedigsten  hem  hochwirdiger  und  edler  potschaft  imd 
rethe  vorbete,  die  als  wir  vemomen  haben  mit  ewern  furst- 
lichen  gnaden  und  nemlich  mit  dem  irlauchten  hochgeboren 
ííirBten  und  hem  hem  Ernst  kiirfurst  und  herzog  zu  Sach- 
sen  etc.  unsem  gnedigen  hem  yczund  zu  Rengspurg  unsem 
halben  geredt  haben,  wolle  wir  umb  ewer  furstenliche  gnade 
nach  gepiire  aller  unser  vermúge  in  allen  demiltigen  vleys 
williklicn  allezeit  gem  verdinen.  geben  am  dinstag  nach 
onserer   lieben  frawen  tag  der  gepurt  anno  dom.  etc.    Ixxi. 

[TJnten  rechts:] 
Der  rate  zum  Elbogen. 
[In  tergo:] 
Den   irleuchten   hochgebom  fursten   und  hem  hem  Ernst 
des    heiligen    Romischen    reichs    erzmarschalk    und   kur- 
fiirst  und  hem  Albrechten,  gebrudem   herzogen   zu  Sach- 
sen,  lantgraven  in  Durin^en  und  margraven  zu  Meissen  etc. 
unsem  gnedigen  lieben  herren. 

Ibiden  WUrt.  Arch.  Bóhm.  Soch.  Kaps,  5,  BL  176   Orig.  Gěchl,  Pap. 
Br.    SiegelfehU, 

[28]  Pamt  Sixtus  IV,  schreibt  an  die  Aebte  von  Walt- 
gassen  und  Orilnhain  und  an  den  Děkan  der  Prager  Kirche 
in  Angdegenheit  der  Bannlegung  des  Mathdus,  Wenzel,  Ni- 
kolaus  und  Jeronymus  ScMick,     Rom  1475  Oktober  17. 

Sixtus  episcopus  servus  servorum  dei  dilectis  filiis  in 
(Valtsaxen  et  de  Grrunhain  Ratisponensis  et  Misnensis  dioces. 
Qonast^riorm  abbatibus,  decano  ecclesiae  Pragensis  salutem 
i;  apostolicam  benedictionem.     humilibus  suppíicum  votis  li- 


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—     166    — 

benter  annuimus  eaque  faToribuB  prosequimur  oportanis. 
exhibita  siquidem  nobis  nuper  pro  parte  dilectorum  filiorum 
nobilium  virorom  Mathei,  Wenczelaíy  Nicolai  et  Jeronimi 
Slick  dominorum  opidi  Cubitensis  Pragensis  diocesis  petício 
continebat,  quod  olim  dilectí  fílii,  clerus  ac  uníversi  incolae 
et  habitatores  dictí  opidi  falso  asserentes,  quod  Matheus, 
Wenczelaus,  Nicolaus  et  Jeronimus  praedicti  prae&tum  opi- 
dum  fere  totaliter  et  illius  parrochialem  ecclesiam  cum  suis 
omamentis  et  clenodiis  ac  eukaristie  gacramentum  in  eadem 
ecclesia  ignis  incendio  concremassent  et  quosdam  ex  dictis 
incolis  et  habitatoribus  temere  captivassent  et  suis  bonis 
spoliassent  aliasque  graves  íniurias  eis  irrogassent,  venera- 
bilis  fratris  nostri  Rudolphi  episcopi  Wratislaviensis  in  partibus 
illis  apostolicae  sedla  nuncii  habentis  ut  dicebat  in  elsďem  par- 
tibus  utendi  et  fungendi  omnibus  auctoritatibus  et  potestatibus 
in  quibuscunque  causis,  quibus,  legati  de  latere  in  provinciis 
eis  decretis  uti  et  fungi  solent,  speciálem  praedictae  sedis 
litteras  facultatem  super  biis  ad  dilectos  íilios  Procopium 
Pragensis  et  Stanislaum  Luthomislensis  ecclesiarum  archi- 
diaconoB  litteras  impetrarunt,  per  quas  ipse  Rudolphus  epis- 
copus  dictis  archidiaconis  dedit  in  mandatís,  ut  si  nremisaa 
invenirent  veritate  subniti  Matheum,  Wenczelaum,  Ňicolaum 
et  Jeronimum  predictos  excommimicationis  anathematis  et 
alias  tunc  expressas  poenas  incidisse  declararent  ac  ioca 
Matheo,  Wenczelao,  Nicolao  et  Jeronimo  praedictis  subiecta 
ecdesiastico  supponerent  interdicto,  donec  ipsi  Matheus, 
Wenczelaus,  Nicolaus  et  Jeronimus  de  dampnis  et  iniuriiš 
huiusmodi  clero  ac  incolis  et  habitatoribus  praefatis  satis- 
facerent  competenter,  dictisque  clero  ac  incolis  et  habitatoribus 
falso  referentibus  praedictis  archidiaconis  praemisea  omnia 
tempore  impetracionis  litterarum  praedictarum  íuisse  et  esse 
vera  iidem  archidiaconi  ad  falsam  relationem  huiusmodi  nulla 
super  relatis  ipsis  cognitione  previa,  et  quanquam  sibi  de 
illis  non  constaret  nec  notoria  essent  de  íacto  dictarum  litte- 
rarum forma  non  servata  Matheo^  Wenczelao,  Nicolao  et 
Jeronimo  praedictis  in  infra  certum  tunc  expressům  terminům 
clero  ac  incolis  et  habitatoribus  praefatis  de  dampnis  et  in- 
iuriiš huiusmodi  satisfacerent  vel  interím  cum  eis  super  hiis 
amicabiliter  concordarent.  per  suas  litteras  mandarunt  alio- 
quin  opidum  et  Ioca  praedicta  ecdesiastico  supposuerunt  in- 
terdicto,  et  si  interdictum  huiusmodi  per  certum  tunc  etiam 
expressům  terminům  animo  sustinerent  indurato,  ex  tunc  in 
eos  et  eorum  quemlibet  excomminicationis  sententia(m)  pro- 
mulgarunt  illamque  ipsos  ex  tunc  eo  ipso  incidisse  declara- 
runt,  unde  Matheus,  Wenczelaus,  Nicolaus  et  Jeronimus  prae- 
dicti sentientes  ex  hiis  indebite  se  gravari  ad  sedem  praedictam 


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—    167    — 

appellarant  et  deinde  nobis  hnmiliter  supplicarunt,  ut  causám 
appeUationia  huiusmodi  aliquibus  probis  virís  in  partibusJiUis 
eommíttere  ipsosque  Matheum^  WeQczelaum,  Nicolaum  et  Je- 
ronimom  ab  eadem  excommunicationis  senteatia  ad  cautelam 
absoM,  neenon  interdictom  huiusmodi  in  opido  et  locis  prae- 
fatis  ui  praefertur  positum  relaxari  mandare  et  alias  eis  in 
praemissifl  oportune  providere  de  benignitate  aposto}ica  digna-  . 
remor:  nos  itaque  huiusmodi  supplicationibus  inclinati  discré- 
tioni  vestre  per  apostolica  scripta  mandamus,  quatinus  vos 
vel  duo  aut  unus  vestrum  vocatis  clero  ac  incolis  et  habitatori- 
bus  praefatis  et  aliis  qui  fuerint  evocandi  Matheo^  Wenczelao, 
Nicolao  et  Jeronimo  praedictis,  si  hoc  humilíter  petiériiit, 
recepta  tamen  prius  ab  eis  cautione  ydonea  super  hoc  quo 
excommunicati  habentur,  quod  si  dietám  excommunicationis 
sententlam  in  eos  latám  yobis  constiterit;  fóre  iustam  nostris 
et  ecclesiae  mandatis  parebunt  huiusmodi  absolutionis  bene- 
ficium  ad  cautelam  auctoritate  nostra  inpendatis  dictuinaUe 
interdictum  relaxetis,  si  et  prout  iustum  fuerit,  super  aíiis 
vero  auditis  hincinde  propositis^  quod  iustum  fiierit  appella 
tione  remota  decematis  per  censuram  ecclesiasticam  miniter 
observari  proviso,  ne  aliqua  singularis  persona  ex  incolis  et 
habitatoribus  praedictis  auctoritate  praesentium  ad  iudicium 
evocetur  seu  in  illos  vel  dictum  opidum  interdictí  sententiam 
proferatis^  nisi  super  hoc  a  nobis  mandátům  receperitis  spe- 
ciale,  non  obstantibus  felicis  recordationis  Bonifacii  papae  Vili. 
praedecessoris  nostri  quibus  cavetur  ne  quis  extra  suam  ci- 
vitatem  vel  diocesim  nisi  incertis  exceptis  casibus  et  in  illis 
ultra  unam  dietám  a  fine  suae  dioceseos  ad  iudicium  evocetur, 
Beu  ne  iudices  a  sede  deputati  praedicta  extra  civitatem  vel 
diocesim  in  quibus  deputati  fuerint  contra  quoscunque  pro- 
cedere  aut  alii  vel  aliis  vices  suas  committere  praesumant 
dummodo  ultra  duas  dictas  aliquis  auctoritate  praesentium 
non  trahatur  et  aliis  apostolicis  constitutionibus  contrariis 
quibuscunque  aut  si  clero  et  incolis  ac  habitatoribus  praedictis 
vel  quibu&vis  aliis  communiter  vel  divisim  a  dieta  sit  sede 
indoltum  quod  interdici  suspendi  vel  excommunicari  aut  extra 
vel  ultra  čerta  loca  ad  iudicium  evocari  non  possint  per  lit- 
teras  apostolicas  non  facientes  plenám  et  expressam  ac  de 
verbo  aíd  verbum  de  indulto  huiusmodi  mentionem.  datum 
Romae  apud  sanctum  Petrům  anno  incamationis  dominicae 
millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  quinto,  sextodecimo 
kalendas  novembris,  pontificatus  nostri  anno  quinto. 
Ibideni  BL  176,  Capie, 

[29]  Klmig   Wladidavs  bestdtiget  dem  Mathes  Schlik  die 
rerecktsame  auf  Elbogen,  die  mích  dessen  Sóhne  Niklaa,  Je- 


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—    168    — 

róntfmu8   und  Kasper   „unabgeldst^   geniéssen  aoUen.     Prag 
1476  April  4. 

Wir  Wladislaus  yon  gots  gnaden  konig  zuBehem,  mař- 
grave  za  Meheniy  herzoge  zu  Lucemburg  unde  Slesien^  mar- 
grave  zu  Lusicz  bekennen  offenlich  mit  disem  brieve  aller- 
meniglichin :   das  fur  uns  kommen   ist  der  edel  Mathis  Slik 
von  Lazan,  herr  zu  WeyBsenkircheUy  unser  libir  getrewer  uud 
hat  uns   demutiglíchen   gebeten,    dsA  wir  im,    seinen   sonen 
und  Tettem  alle  und  igfiche  ire  gnad,  freiheit,  recht,  hant- 
festen,  brive,  privilegia,  gute  gewonbeit  unde  alte  herkomen, 
die  van  iren  altfordem  und  in  von  kunigen  zu  Během  unsern 
vorfordem  gegeben  sind,  zu  vemewen,   zu  confirmiren  und 
zu  bestettisen  gnediclichen  geruchten.     des  haben  wir  ange- 
8^en  sol(£e  seine  demutige   betě,  darzu  betracht  getrewe, 
willige,  angeneme  díenst,  die  der  bemelte  Mathis  unsern  vor- 
fordem unde  unser  kron  zu  Behmen  oft  und  dick  willig- 
lichen   nuczlíchen    und   unvordrossentlichen   getan   hat   und 
teglich  tut  und  hinfdr  in  zukunftigin   zeiten  tun  sol  unde 
mage^  und  haben  darům  mit  wolbedachtem  mute,  gutem  rate 
und  rechter  wissen   demselben  Mathisen,   seinen  sonen   und 
vetem,  allen  iren  erben  und  nachkomen  alle  und  igliche  ire 
gnado;   freyheity    rechtbrie^    privilegia,   hantfesten,   gute   ge- 
wonbeit imd  alte  herkomen,  oie  iren  altvordem  imd  yne  von 
unsern   vorfordem   kunigen   zu   Behmen   gegeben    sind,    in 
aJlen  iren  stucken  und  hegreiffungen,  wie  dann  die  von  wort 
zu   wort   lauten  und  begnffen   sind,   gnediclichen  vemewet, 
coníirmirt,  bestettiget  unde  bekreftiget,  vemewen,  confirmiren, 
besteti^en  imd  bekreftigen  yn  die  von  koniglicher  macht  in 
craft  mz  briefs   und  meynen,    seczen  unde  wollen,   das  sie 
furbas  mehr  alle  kreftig  und  máchtig  sein,  und  das  sie  aneb 
dabei  bleiben  und  der  an  allen   andem  gebrauchen  imd  ge- 
niessen  soUen  und  mogen  gleicherweys,   als   ob  sie  alle  von 
wort   zu    wort    in   diesen   unsern   brief  begriflten   unde    ge- 
schriben  weren,   von   allermeniglich  ungehindert,   dabej  wir 
sie   auch  schuczen,   schirmen  und   handhaben  wollen   als    ir 
gnedi^er  herr.    und  nachdem  unser  vorfor,  der  etwan  konig 
Jorg  Toblicher  gedechtnus,  dem  bemelten  Mathesen  vorschrí- 
ben,    das    er   imser    slossir  Eger   und  Elbogen   sein   lebtag 
unabgelost  mit  iren  zugehorimgen  ynnen  haben  soU  und  auf 
das  der  genant  Mathes  unser  kunigliche  milde  durch  seinen 
dinst  willen   empfinden  moge,   so   haben  wir  im  die  sunder 
gnade  getan,   das  seine   sone  nemlich  Niclas,  Jeroným  und 
Kasper  solch  unser   slos  Elbogen  mit   aller  zugehorung,   wie 
vor  oerurt,  noch  auf  ire  bemelte  drey  leibe  unaogelost  ynnen 
haben  sollen  imd  gebrauchin,    und  verschreybin  yn  das   von 


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—    169    — 

koniglicher  macht  in  kraft  diez  bríefes.  so  sie  aber  Ton 
tods  wegen  abgingen,  alsdann  sol  uns  und  unsim  nachkom.- 
meii;  konigen  zu  Během  die  ablosung  gestat  werden  noch 
laut  irer  verschreibung.  imd  wir  ^bieten  darumb  allen  und 
jeglichen  unsem  und  der  crone  Behmen  undertanen  unde 
getrewen,  in  welchen  wirden,  stant  adir  wesen  die  séin, 
emstlichen  und  vestiglichen  mit  disen  brief,  das  sie  dievor- 
genannten  Matheseu,  Kiclassen,  Jeroným  und  Caspem  seine 
sonc;  Tettern  unde  ire  erben  und  nachkommen  an  solchin 
egedachten  iren  gnaden^/  freiheiten^  rechten,  briven,  prívile- 
gien,  hantfesten,  gut  gewonheit  und  altherkommen  und  diser 
nnser  bestettigung  und  begnadung  furpas  nit  hindem,  noch 
iiren  in  keinerley  weisz,  simder  sy  dabey  hanthaben,  schuczen' 
und  Bchirmen  und  genuglichin  bleiben  lasseny  als  lieb  in  sej, 
nnser  swere  imgnade  zu  yormeyden.  mit  urkund  diz  bríefs 
yersigelt  mit  unsem  koniglichen  anhengenden  insigel.  geben 
za  Prage  am  donerstag  nach  dem  simtag  jucLica  in  der  hei- 
ligen  vasten  nach  Crizts  geburt  vierzehenhundert  damach  im 
sechs  und  sibenzigisten,  imsers  reichs  im  funften  jařen. 

Nach  einer  von  K,  Renner  genommenen  Copie  nua   dem  k.  k.   Stati* 
haUereiarehwů  i.  Prag.     Vergl.  Arch.  ííeský  VI.  S.  549. 

[30]  Sigmund  von  Schwarzenberg  fordert  von  den  Egerem 
die  JÍdhlung  von  hundert  Otdden  fUr  die  Sckonung  ihres 
Oebietes  Settens  seiner  vonEJhogen  ábziehenden  Hofleute.  Elr- 
bogen  1476  December  6. 

Sigmundt  herr  zu  Schwartzemberg,  unsem  gms  zuvor 
ersamen  weisen  lieben  besundem !  als  wir  in  yergangen  tagen 
den  EUbogen  die  stát  durch  hilfe  gots  des  almechigen  auch 
imsrer  herm  imd  guten  freunde  eroberten,  schickt  ir  ewer 
knechte  einen  on  credentz  zu  uns  und  liest  ims  biten,  so 
wir  wider  hinausz  riten,  unsere  hofelewthe  und  zewgk  durch 
ewer  land  und  gebiete  on  ewer  und  der  ewem  schaden  zu 
fhren;  wart  demselben  ewem  knechte  antwort  von  uns,  die 
euch,  als  uns  nit  zweyfelt,  von  ime  underhalten  ist.  doruíF 
fertigt  ir  einen  ewer  ratzfreunde  mit  einer  credentz  zu  uns, 
der  dergleichen  werbung  und  bethe,  die  ewer  knecht  vor 
an  uns  getan  hett,  auch  an  uns  thett.  dem  gaben  wir  zu 
antwort:  wir  wolten  es  gemě  thun,  doch  das  uns  etwas 
von  euch  dorumb  beschee,  und  vorderten  hundert  gulden, 
die  uns  denn  derselbe  ewer  ratzfreunt  von  ewren  wegen  zu 
geben  verwenet  also  do  wir  nun  mit  unsem  zewge  hinausz 
1  iten,  kerten  wir  emsigen  fleisz  an  mit  wider  und  ftir  ren- 
]  en  neben  hinder  und  vor  dem  zewge,  domit  wir  die  hofe- 
1  iwtiie  bey  einander  behielten,  uff  das  euch  und  den  ewem 
1  úa  schade  gefugt  ward,  nachdem  etwie  mancher  nnder  dem 


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1 


—     170    — 

26wge  der  ewern  abegesagter  veindt  was.  und  in  demselben 
widw  und  fur  rennen  verterbten  wir  zwei  pfert  fur  ander 
halp  hundert  gulden;  vordem  wir  an  euch  gutlich  bitende, 
uns  sollich  zwei  pfert,  so  wir  uff  ewer  bethe  in  ewern  dienst 
verterbt  haben^  zu  bezalen  oder-aber  uns  die  hundert  gul- 
den, so  uns  dorumb  von  ewern  ratzfreunde  zu  geben  ver- 
wenet  sein,  in  acht  tagen  den  nechsten  her  gein  dem  Elbogen 
zu  schicken.  das  woUen  wir  hínfur,  so  es  zu  schulden  kompt, 
in  der  gleichen  oder  raererem  geneigt  sein  umb  euch  zu  be- 
schulden,  denn  wo  soUichs  von  euch  nit  beschee,  milsten  wir 
des  ein  vorderer  an  euch  sein.  datum  zum  Elbogen  under 
unsem  secret  am  freitage  nach  sant  Endres  tage  anno  etc 
Ixxrj.  •) 
[In  tergo:J 

Den    ersamen  weisen  burgermeistern   und  rathe  zu  Eger, 

unsem  lieben  besundem. 

Ám  dem  Egerer  Arch.  Kasten  C.  1,  Feuc.  90,  Oňg.  GeschL  Pap. 
Br,  nUt  Pap.  Sieg. 

[31]  Lorenz  Hanuach,  vertríeberier  Elbogner^  bittet  seinen 
Schwager  Wenzel  Buchetberger  in  Eger,  ihm  die  Abschrift 
eines  Briefes  zu  verschaffen,  den  Sigmund  von  Seinsheim  an 
die  Egerer  geschrieben,  'brraupen  1476  Dezember  8. 

Meinen  willigen  fruntlichen  dinst  erberger  unde  wehe- 
ster  firuntlicher  lieber  herr  unde  schwager!  ich  fuegk  ewer 
liebe  zu  wissen,  daz  ich  von  dreien  heiligen  vatem  den 
bebsten,  van  kaiser  salliger  gedechtnis,  von  konigen  unde 
fursten  unde  heren  unde  gaistlich  unde  weltlich  mit  ir«r 
hulf  unde  schrift  unser  gerachtikait  erlangt  haben,  das  alle 
standt  der  gantzen  werlit  hulf  soUn  thun,  da  vil  von  zu 
schreiben  were,  und  auch  nicht  fuglich  ist,  dor  von  zu 
schreiben.  denn  ich  wer  so  selbs  personlich  bei  euch,  ab 
got  wil  hoff  ich  in  ainer  kurz  wol  vonemen  werth  unde 
unser  gerachtickait  nhie  neher  beikomen  sint.  nu  hat  mir 
ayn  guter  frunt  in  trewe  zu  wissen  getan,  wie  die  Schlik- 
ken  in  korczer  zeit  vorgangen,  das  her  Segemunt  von  Seins- 
hayn  die  stát  unde  schlosz  zu  dem  Elpogen  ayngenommen 
hette  von  wegen  das  markgraven  von  Brambork,  unde  her 
Segemunt  ayn  erberen  raet  der  loblichen  stát  Egem  ayn 
prief  geschikt  hot,  dorinne  sich  her  Sigemunt  von  Seins- 
nain  sain  titulům  geschriben  ayn  burgrave  adder  ayn  pfleger 
von  wegen  meins  gnedigen  hem  margraven  aus  der  stát 
Elpogen,    bitt   ich    ewer  liebe  demutiklichen   und   umb    de- 


')  Die  Ziffern  der  Jahreszahl  sind   nicht    deatlich;    mit    Rucksichl 
auf  das  Seite  4  in  der  Chronik  Erz^hlte  haben  wir  1476  datiert. 


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—    171    — 

gerachtíkait  gotis  wille,  ir  wolt  mir  von  den  erbem  raet  zu 
llgem  Sluch  seynt  brief  mir  zuschikken  bei  zaiger  dis 
biiefis,  mags  aber  nicht  gesayn,  das  ir  mir  doch  wolt  von 
irer  erbem  waisshait  und  van  der  ere  gotís  wegen  unde 
von  der  hailigen  gotis  gerachtíkait  wegen  ayn  vidimus 
onter  der  erbem  staet  sie^el  schigken^  wert  und  wolt  von 
meindt  weigen  zo  gutwilTigk  sain  und  wollet  trewlichen 
fleisz  ankeren  an  den  erberen  raet  demutíglichén  bietten 
mít  solchen  schrieften  nicht  zuvorsagen^  dor  umbe  ir  alle 
ab  got  wil  im  himmel  unde  auff  eraen  ain  grossen  loen 
entpfaen  wert  und  den  grossen  ablasz  ausz  gegangen  von 
unsem  hailigen  watem  den  babst^  den  die  kaiserliche 
maiestaet  salíiger  gedachtniss  mit  sainen  kaiserlichen  ge- 
schrífften  bezaiget  und  mit  briefe  kaigen  alle  welt.  der 
umbe  bitte  ich  euch  gar  demutígleich^  ir  welt  awem  tleisz 
ankeren  und  wollet  den  lohen  vom  dem  almachtigenn  got 
nehemen.  woUe  wir  arme  lewte  alle  got  dem  almachtigen  vor 
ewer  alle  langk  leben  ebige  sallikait  pitten.  dattum  in 
Ghrawppen  an  der  entpfanunge  unser  liben  frawen  Maria  in 
dem  Ixxvi  [?]  ')  jaré  der  mínnem  zael. 
[Unten  rechtsl 
Lorens  Hanusch,  eyn  voÚmachtiger  gewalthaber 
der  armen  lewte  ausz  der  koniglichen  stát  Elpogen 
[In  tergo:]  vertrieben. 

Den  edeln  unde  vehesten  Wenzcel  Buchelberger,  wanhaf- 
tigk  zu  Eger,  mainen  liben  fruntlichen  hern  und  schwoger. 

Au8  dem  Egerer  Archive  Kasten  C.  i,  Fcuc.  90,  Orig,  Oesch.  Pap. 
Br.  mit  zerttdrtem  SiegeL 

[321  Kdnig  WladislaiLs  hestdtiget  die  Gerechtsame  und 
Pňvúegten,  toelche  die  Stadt  Elbogen  von  den  frilheren  Kd- 
nigen  Bohmens  erhalten.     Prag  1479  Ok t ober  6. 

Wladislaus  dei  gratia  Bohemiae  rex,  Moraviae  marchio, 
Lucemburgensis  et  Silesiae  dux  ac  Lusatiae  marchío  ad  per- 
netoam  rei  memoriam:  civitas  nostra  Cubitensis  ob  ejus 
ndem  et  constantíam  liberalitate  divorum  olim  antecessorum 
nostrorum  Romanorum  et  Bohemiae  regum  precipuis  donis 
et  libertatibus  est  honestata,  merito  etiam  itaque  nostris  fa- 
voribus  est  munienda,  ut  nostro  beneficio  regio  consolata  ac 
roborata  vigorem  suarum  gratíarum  servare  firmiter  valeat 
et  possít.  saně  itaque  pro  parte  magnanimi  consulatus,  jura- 
tonun  et  totius  communitatis  jam  dictae  civitatís '  nostrae 
Jubitensis  fidelium  nostrorum  duectorum  est  npbis  humiliter 

')  £ine  Archivabemerkung  in  der  Urkande  lost  die  Datierung  mit 
414  auf  Yergl.  die  einschlSgíge  bei  Prbckl  (Geschichte  Elbogens  S.  73  flg.) 
ibgedrackte  Urknnde. 


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—     172    — 

supplícatuni;  quatenus  ipsís  omneš  literas^  gratias,  emunitates, 
libertateB  pr&rogativas^  laudabiles  confluetadines^  donationes, 
concessioneSy  privilegia  quoque  indulta  et  jura  universa^  qu&s 
et  quae  eidem  civitati  et  ejus  incolís  olím  serenissimi  Boma- 
norum  ímperatores  et  Bohemiae  reges  dederunt^  contulenmt 
et  coocesserunt;  approbare^  ratificare,  innovare  et  gratiosias 
confirmare  dignaremur :  nos  itaqae  attentis  dicte  civitatis 
Cubitensis  fideli  nobís  aspirientia  in  prompte  obsequendo  et 
placendo  perseverentia  et  dílectione  integra  votis  jam  dictis 
gratiose  annuimns,  auapropter  non  per  errorem  aut  impro- 
vide,  sed  animo  deliberato,  cum  sáno  consilio  procerum  et 
aliorum  nostrorum  fídelium^  ex  čerta  nostra  scientia,  autho- 
ritate  regia  íam  dictas  omneš  et  singulas  literas,  gratiaa, 
emunitateS;  libertates  praerogativas,  laudabiles  consuetudines^ 
donationes,  concessiones^  privilegia  quoque  indulta  et  jara 
imiversa^  quas  et  quae  práíatae  civitati  Cubitensi  olim  sere- 
nissimi Romanorum  imperatores  et  Bohemiae  reges  prft- 
decessores  nostrí^  sígnanter  Johatines,  Carolus,  Wenceslaus, 
Sigismundus,  Ladislaus,  Georgius  et  cáteri  ^uicumque  reges 
et  principes  eis  deJerunt  et  contulerunt,  ipsi  civitati  et  ejus 
incolis  prásentibus  et  íuturis  approbamus,  ratifícamuB^  inno 
vamus  et  gratiosius  confírmamus  in  omnibus  earundem  lite- 
rarum  et  privilegiorum  punctis;  clausulis,  articulis  et  senten- 
tiis  taliter  omnino,  ac  si  eadem  privilegia  et  literae  his  nostrís 
literis  expresse  de  verbo  ad  verbum  integre  essent  insertae, 
decementes  eadem  autoritate  regia^  ipsas  omneš  literas  et 
privilegia  obtinere  debere  fírmum  et  validum  robur  perpetuis 
temporibus  in  futurum,  nulli  ergo  omnino  hominimi  liceat, 
hanc  paginam  nostrae  confirmationis  voluntatis  et  decretí 
quovis  módo  infringere  sub  poena  indignátionis  nostre  regiae 
nostrorumve  successorum,  quam  contra  facientes  noverint 
se  irremissibiliter  incursuros.  in  quorum  Mem  robur  et 
testimonium  presentes  nostras  literas  fíeri  et  sigíllo  nostrae 
regalis  majestatis  jussímus  muniri.  datum  Pragae  die  quinta 
mensis  Octobris  anno  domini  1479,  regni  nostri  anno  nono. 
Auě  dem  CopicUbuch  der  Stadt  Elhogen  v.  163S. 

[33]  Der  hohmische  Landtag  fdllt  einen  Schiedsspruch  in 
dem  Streite  zwiscken  den  Schlicken  einerseits  uiid  den  Stddten 
Elhogen,  Karlsbad  und  vnd  den  Mannen  des  Kreises  Elbogen 
andererseits.  1506  Mdrz  21. 

Da  auf  dem  aUgemeinen  Landtag  die  Brilder  Sebastian,  Qoirín  ond 
Albrecht  Schlíck  von  HolajČ  und  Wenzel  und  Nikolaus  Schlick  einer- 
seits  nud  Aie  Mannen  des  Eibogner  Kreisea  und  die  Elbogner  und 
Karlsbader  Biirger  andererseits  —  den  drei  Stfinden  den  Schiedsspnich 
vollstandig  anheimstellten,  erkennen  wir  folgendermassen : 

Item  8oU  Sebastian  Schlick  mít  seinen  Brudern  Qoirín  und  Albrecht 


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—    173    — 

in  semeitt  vollen  Besitzthnm  bleiben,  dasselbe  mit  seinen  Bnidern  ontheil- 
bar  behalten  und  es  sowie  friiiier  obne  alles  Hindemiss  jetzt  nnd  in  Zu- 
kanft  genieasen. 

Item  sollen  die  obgenannten  Sebastian,  Qmiin  nnd  Albrecht  Schlick 
die  Elbogner  and  Karlsbader  Biirger  wieder  in  ihre  Wohnsitze,  in  die 
Stidte  Elbogen  nnd  Karlsbad  anfnebmen,  so  dass  sie  wieder  in  den  Be- 
sitz  ihrer  Hftoser,  Grundstiicke  nnd  Wohnungen  eingesetzt  werden. 

Item  sollen  die  Mannen  nnd  Biirger  von  Elbogen  nnd  Karlsbad  das 
Bandniss,  das  sie  nnter  cinander  geschlossen  nnd  besiegelt,  sofort  yor 
Ihren  Gnaden  den  Herren  anflSsen  und  vemichten. 

Was  femer  den  Gmndbesitz  der  Mannen  nnd  Biirger  von  Elbogen 
nad  Karlsbad  betrifft,  welchen  die  Schlicke  inne  haben,  diese  nnd  Srn- 
liché  Gnmdstiieke  sollen  die  Schlicke  in  zwei  Wochen  vom  hentigen  Tage 
an  die  Mannen  nnd  Biirger  abtreten,  damit  diese  mit  ihren  Gmndstiicken 
mid  Lenten  frei  schalten  und  walten  konnen,  ohne  allen  Widerstand  und 
Hindening  der  Schlicke  und  deren  Helfershelfer,  wie  es  ihre  Prívilegien 
beorkunden. 

Item  da  die  Schlicke  die  Burg  des  Heinrich  y.  Plauen  Namens  Gras- 
Uti  (Grezles)  besetzt  halten,  sollen  sie  diese  Burg  dem  Herm  von  Plauen 
miTerzuglieh  wieder  herausgeben  und  zwar  auch  vom  heutigen  Tage  binnen 
2wei  Wochen. 

Item  da  der  Hauptmann  S.  M.  des  Konigs,  Jiřík  von  N&silí,  Hanpt- 
maim  anf  Schloss  Btirglitz,  Schloss  und  Stadt  Kai-lsbad  besetzt  hďlt,  soli 
dieses  Schloss  Karlsbad  mit  AUem,  was  Hauptmann  Jiřik  besetzt  httlt, 
den  Herren  Schlick  abgetreten  werden  vom  heutigen  Tage  binnen  zwei 
Wochen. 

Item  da  swischen  den  obgenannten  Parteien  beziiglich  der  Streitig- 
keiten,  die  zwischen  ihnen  entstanden,  verschledene  Erkenntnisse  gefSUt, 
sollen  alle  solche  Erkenntnisse,  soweit  sie  die  Ehre  betreffen,  von  den 
Parteien  anfgehoben,  aus  der  Landtafel  gelSscht  nnd  vemichtet  werden, 
mit  Bewilligimg  der  Herren  I.  Gnaden  und  Wladjken  des  Landrechtes, 
Qod  alle  Absduifien,  welche  etwa  die  Mannen  oder  wer  inuner  von  diesen 
Efkenntnissen  angefertigt,  sollen  zunickgestellt  werden. 

Item  Auch  das  wurde  besonders  ansbedungen  und  fest  bestimmt, 
dass  keine  von  den  genannten  Parteien,  noch  deren  beiderseitige  Freunde 
und  Helfer  all  dieser  Angelegenhoiten,  welche  in  íruherer  Zeit  zwischen 
ihnen  entstanden  und  wie  inuner  endeten,  jetzt,  kiinftig  und  ewig  in  kom- 
menden  Zeiten,  einander  in  arger  Weise  gedenken  sollen,  weder  in  Worten 
noch  in  Werken ;  dass  keine  Person  die  andere  anklagen,  noch  sie  irgend- 
wie  beschimpfen  ,  'weder  die  Mannen ,  noch  irgend  ein  anderer ;  falls 
sich  eine  Partei  oder  wer  immer  nicht  damach,  besonders  nach  dem 
ObenerwShnten  verhalte,  dann  soUe  einer  den  andcm  wegen  Ehrenbelei- 
digong  belangen  diirfen;  ebenso  sollen  die  oben  genannten  Erkenntnisse, 
welche  zwischen  den  obenerwáhnten  Parteien  in  die  Tafeln  eingeschrieben 
wnrden,  weder  ihnen  noch  ihren  jetzigen  oder  kitnftigen  Erben  keiner  von 
beiden  Parteien  irg^ndwie  an  ihrer  Ehre  oder  gutem  Rnfe  Schaden  oder 
Nachtheil  bringen,  weder  don  Schlicken,  den  Mannen,  noch  den  Bíirgem 
jetzt  und  in  ktinftigen  Zeiten ;  und  alle  Fehdebriefe  von  beiden  Parteien 
floUen  zwischen  ihnen  von  diesem  Tage  erloschen  sein  und  ebenso  alle  Schfi- 
den  nicht  nur  zwischen  den  Parteien,  soudem  auch  zwischen  ihren  Helfem. 
Item  in  diesen  Ycrtrag  sind  alle  jene  aufgenommen,  welche  inuner 
den  Schlicken  gegen  die  obgenannten  Mannen  und  Biirger,  ebenso  wer 
in  aer  diesen  Mannen  und  Bíirgem  gegen  die  Schlicke  beigestanden,  so 
da  8  dieser  Beistand  keiner  Seite  an  ihrer  Ehre  und  gutem  Bnfe  zum 
Se  laden  gereichen  solle. 

Item  was  den  Mathias  Hirsle  und  den  Schemtinger  betrifft,  so 
ttl  rtragen  diese  die  SchUchtung  ihres  Streites  mit  Nikolaus  Schlick  acht 


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—    174    - 

Sehiedsríclitem ;  nnd  vor  diesen  soUen  sie  zu  nitchsten  Ffiagsten  Qaa- 
temb«r  ihre  Anklagen  vorbiingen,  and  eine  Partei  soli  nicht  der  andern 
widersprechen. 

Item  die  beiderseitigen  Qefangenen  soUen  frei  seÍD  und  sofort  ohne 
Verzng  freigelassen  werden. 

Item  goUen  all«  Fehden,  welche  zwischen  dom  ganzen  Lande  einer- 
seits  nnd  den  Herren  Scblick  andererseits  bestanden  and  cntstanden, 
erldschen. 

Item  da  der  Herr  Heinrich  von  Planěn  und  die  Herren  Ton  Gatten* 
stein  und  Pflng  den  Herren  Bchlicken  die  Fehde  erklXrten,  soli  awischen 
ihnen  diese  Fehde  erloschen.  Ebenso  soUen  die  Schlicke  die  Fehdebríefe, 
die  sie  von  den  Herren  des  Ritterstandes  nnd  derStftdte  des  Konigreiches 
B5hmen  haben,  von  hente  binnen  der  nlichsten  14  Tage  heransgeben  nnd 
bei  dem  Prager  Burggrafen  niederlegen ;  wonn  aie  einen  von  dieaen  Fehde- 
bríefen  nicht  heransgeben  wtirden,  nnd  er  kfime  irgendwo  zum  Vorscheine, 
soli  er  Niemandem  zum  Schaden  gereichen,  sondem  er  soli  vemichtet 
werden;  denh  dieser  Fehdebrícf  soli  erloschen,  und  die  Schlicke  sowie 
alle  Elbogner  Mannen  nnd  Biirger  sollen  soUen  sich  mhig  verhalten,  so- 
wie  die  ubrigen  Bewohner  des  Konigreiches  Bohmen  gegen  alleBewohner 
desselben  Konigreiches  jetzt  nnd  in  kiinftigen  Zeiten. 

Und  da  anch  die  Mannen  ihre  Prívilegien  vorlegten  mít  der  Bitte, 
dass  sie  ihnen  erhalten  blieben,  nnd  ebenso  die  Elbogner  Biirger,  welche 
letzteren  die  BestStignng  ihrer  Rechte  vorzeigtcn,  welche  durch  Feoer 
vemichtet  worden,  mit  dem  Bemerken,  dass  Uinen  in  diesem  MajestSts- 
bríefe  althergebrachte  Oewohnheiten  verbríeft  worden  seien,  welche  Qe* 
wohnheiten  sie  nannten,  dass  sie  nach  diesem  Brauche  die  Schliissel  vod 
der  Stadt  haben  woUten,  femer  die  Bathsherm  einsetzen  und  aoch,  wem 
sie  wollten,  aufnehmen  nnd  entlassen  kdnnten  ohne  den  Willen  ihrer 
Herren  —  und  hieřUr  zeigten  sie  Majestlítsbriefe  und  Rechtsspríiche ;  da- 
gegen  sagten  die  oberwjihnten  Briider  Schlick,  dass  sie  hleruber  eín 
Urtheil  hjitten,  gefKllt  von  8.  M.  dem  Konige  nnd  den  Herren  zn  Kntten* 
berg,  und  dass  es  von  dem  Willen  ihrcr  Briider  abh&ige,  die  BchlCÍBsel 
selbst  zu  behalten  oder  sie  den  Burgem  zn  geben ;  nnd  weiter  sagten  sie, 
dass  Kaiser  Sigmnnd  8.  M.  ihren  Voríahren  den  Elbogner  Kreia  mit  den 
Mannen  nnd  allem  Zngehor  nnd  Herrschaften  verpfftndet  hábe:  da  ent- 
scheidet  auf  Yerlangen  beider  Parteien  der  offentliche  Landtag,  nachdem 
er  ihre  Majestfttsbriefe  sowie  die  Entscheidungen  des  Konigs  GÍeorgrolim- 
vollen  Andenkens  nnd  auch  8.  M.  des  Konigs  unseres  Herm  gehSrt, 
wio  fogt: 

Da  die  Mannen  die  Bestlítignng  des  Kaisers  Karl  vorgezeigt,  worin 
derselbe  den  Majestfitsbríef  des  Konigs  Johann  best&tigt,  in  welchem  fol- 
gfende  Punkte  stehen:  dass  keiner  von  diesen  Lehensmlinnem  und  Be« 
wohnem  vor  das  Cudengerícht  zn  Prag  oder  ein  anderes,  nfimlich  vor 
die  Landtafel  oder  das  Landesgerícht  vorgefordert  werden  diirfe,  oder 
durchans  nicht  wegen  irgcnd  welcher  Verschreibnngen  von  den  Richtera 
nnserer  Kreise  des  KSnigreichs  Bohmen  geríchtet  werden,  sondem  nnr 
sie  selbst  sind  verpflichtet,  in  einem  jedem  Vorfalle  nnd  in  jedem  Střelte 
vor  nns  oder  vor  nnseren  Elbogner  Burggrafen  sich  zu  verantworten,  and 
so  oft  diese  Mannen  nnd  Lohenslente  in  unserem  Dienste  sind,  aollen 
wir  ihnen,  sobald  sie  ihre  Wohnungen  verlassen,  bis  zu  ihrer  Riickkehr 
alles  N5thige  geben  nnd  alle  Schfiden,  die  sie  in  unseren  Dienste  erlei- 
den  nnd  gerecht  nachweisen,  verguten ;  wenn  wir  es  nicht  thfiten,  sollen 
die,  denen  solche  8chltden  nicht  vergutet  wnrden,  so  lange  nicht  ve  "- 
pflichtet  sein  nns  zn  dienen,  so  Unge  wir  ihnen  far  diese  Schfiden  nie^t 
Ersatz  geleistet,  nnd  erst  wenn  diess  geschehen,  sollen  sie  zu  Dienatt  d 
verpflichtet  sein«  —  Auch  alle  Giiter,  welche  sie  von  demselben  Schlosje 
zu  Lehen    haben,    sollen   nicht   des  Érbrechts   verlustig   sein,   und    wed  ir 


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—     175    — 

ftttf  xrnB  noch  aaf  eisen  anderon  Besitzer  oder  Burggrafen  desselben 
Schloflses  fidlen;  soudem  jeder  Besitzer  kann  sein  Gnt  mít  denselben 
DienBtverpfliehtungen  geben  oder  vererben,  wem  es  beliebt,  bei  Lebseiten 
oder  im  Sterben;  falls  diess  nicht  geschieht,  falle  es  ani  den  nitcbsten 
Yenrandten.  Anch  wenn  einer  von  den  Mannen  jemanden  todtete  oder 
anders  wie  sich  vergehe,  dass  er  znm  Tode  verurtheilt  wiirde,  so  soli  da  s 
Gnt  des  Verurtheilten  firei  dem  Erben  znfallen ;  wenn  aber  ein  solcher 
sich  dem  Geríchte  nicht  stellen  wUrde,  so  soli  das  Erbgut  des  Fliichtigen 
und  das  Recht  seiner  Frau  unserer  Gnade  anheim  fallen,  nnd  der  Burg- 
graf  dieses  Sehlosses  soli  es  in  seine  Macht  nehmen  un  d  verwalten,  aber 
yon  den  Zinsleuten  soUen  sie  den  gerechten  Zins  einnehmen,  so  lange 
mcbt  das  Gut  einem  anderen  iibertragen  wfire,  oder  er  wieder  zu  unserer 
Gnade  zuriickgekehrt  wXre. 

Und  anch  wenn  ein  Bauer,  der  auf  einem  Lehensgute  sitzt.  oder 
ein  anderer  jemanden  todten  oder  sich  einer  anderen  That  scbuldig  machen 
worde,  fur  welche  er  den  Tod  verdiente,  und  dabei  gefangen  wUrde,  soli 
ihn  nnser  Burggraf  nnr  Uber  sein  Leben  richten;  aber  das  Gnt  des 
Schuldigen,  bewegUches  wie  unbewegliches ,  ob  er  sich  dem  Geríchte 
Stelle  oder  fliehe,  fiíllt  auf  seinen  Herm,  dessen  Hintersasse  er  ist,  und 
der  Burggraf  hat  hier  nichts.  Und  wenn  jemand  von  den  Mannen  auf 
seinem  Gute  Kleinvieb  oder  Grossvieh,  Saat,  Gras  oder  anderes  ohne 
Erben  fandě,  was  sich  da  vermehrt  hat  —  soli  auch  der  nabere  Erbe 
der  Besitzer  dieser  Dinge  sein. 

Itetn  alle  im  Elbogner  Kreise  wohnende  Mannen  sollen  iiberall  in 
dem  Kreise  alle  Vogel,  Kleinwild,  ausgenommen  Hirsche  und  Hirschklihe, 
jagen  ditrfen,  ausser  in  den  angelegten  Burggrenzen,  welche  Burggehege 
(imrkheck!)  heissen. 

líem  auch  die  besondere  Gnade  wird  denselben  Mannen  oder  ihren 
Lenten  in  demselben  Majestátsbríefe  gewfihrt,  dass  sie  —  falls  sie  oder 
ihre  Leute  in  eine  Geldstrafe  oder  Busse  im  Geríchte  oder  ausser  dem 
(i«ríehte  verfidlen  wíirden  —  diese  Geldbusse  bloss  bei  der  Stadt  El- 
bogen  KU  leisten  verpflichtet  sein. 

Und  Yon  der  koniglichen  Abgabe  steht  in  dem  M^jestíttsbríefe  fol- 
gendes:  dass  alle  und  jeder  Bewohner  dieses  Kreises  nach  der  Zahlung 
nud  Schlitzung  des  Jahreszinses  an  Geld,  Getreide  oder  Zehent  nach  dem 
Branche  dieses  Kreises  zahlen  solle,  so  dass  jeder,  der  Zins  zabit,  die 
HSIfle  davon,  falls  eine  Steuer  auferlegt  wtirde,  zu  geben  und  zu  zahlen 
▼erpflichtet  sein  wurde;  daríiber  hinaus  sollen  jene  Bewohner  in  nichts 
belftstígt  werden.- 

Und  da  jene  Bríider  Sebastian,  Quirin  und  Albrecht  SchUck  den 
Pfandbrief  des  Konigs  Sigmund  zeigten,  wodurch  er  ihren  Yorfahren  den 
Kreia  Elbogen  mit  den  Mannen  und  allem  Zugehor  und  Herrschaften 
verachreibt,  so  wie  er  S.  M.  selbst  sie  besessen  und  inne  gehabt,  daher 
sollten  jene  Bríider  Schlick  sich  gegen  die  Mannen  nach  ihren  Yer- 
pfiiehtnngen  und  allen  anderen  Artikeln,  die  zu  Kuttenberg  bestímmt 
worden  und  aus  ihrem  Majestfitsbríefen  ontnommen  wurden,  benehmen, 
gerade  so,  wie  I.  M.  die  Konige  von  Bohmen  selbst  es  gothan,  so  lange  sie 
im  Besitze  des  Elbogner  Ki-cises  waren ;  und  jene  Mannen  wieder  sollten 
zu  den  obgenannten  Bríidem  Schlick  in  allen  Diensten,  zu  denen  sie  nach 
den  auf  Kuttenberg  festgesetztcn  und  aus  ihrem  Mi^estfitsbriefe  heraus- 
geschríebenen  Artikeln  von  den  genannten  Bríidem  oder  deren  Erben 
aufgeboten  wurden,  gerade  so  verhalten,  wie  zu  ihren  Herren  die  iiber 
I  '  i  die  Herrschaft  haben,  so  wie  sich  ihre  Yorfahren  zu  I.  M.  den  Konigen 
i     állen  den  erwáhnten  Diensten  verhielten. 

Was  femer  das  Lehnsgerícht  des  Elbogner  Kreises  betrífit,  00  sollen 

<    we  Mannen,  da  sie  eine  Entscheidung  S.  M.  des  Konigs  unseres  Herm 

rgeseigt,    zu  diesem  Geríchte    folg^ndermassen  schworen:    „leh   gelobe 


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—    176    — 

nud  8cliw5re  dem  durchlauchtigsten  Fiinten  und  Herm  Heim  WUdúlaw 
meinem  KUnige  von  Ungam^  Bohmen  etc.  den  Henm  Sebastian  von  Lažan, 
alfl  meinem  Herrn  anstatt  S.  M.  des  Konigs.*'  Und  so  soUen  sicli  dle 
Mannen  den  BrUdem  ^genUber  nach  diesem  Eid  nnd  der  Entscheidnng 
S.  M.  des  Konigs  benehmen. 

Und  wie  die  Elbogner  BUrgcr  den  Majest&tebrief  des  Kaisers  Karl 
vorzeigten,  wodurch  S.  M.  diese  Biirger,  ihre  jetzigen  nnd  ktinfligeQ 
Erben,  fQr  ewig  von  allen  Abgaben  befreit,  von  der  Beistener  an  Schoue&f 
Zins  nnd  allen  anderen  Abgaben,  8ie  m^gpen  wie  immer  heisaen,  nnd 
besonders  von  dem  koniglichen  Zoll,  nnd  auch  in  nnbewnssten  und  irrígen 
Streitigkeiten  sollten  sie  sich  nirgend  andershin  nm  Urtheil  nnd  Erkennt- 
nÍBs  zn  bemfen  haben,  ala  an  díe  Stadt  Eger.  Auch  roU  es  keinem 
Menschen  gestattet  sein,  Wirthshfiuser,  Brfiuhfiuser,  MaUdbrren,  Schmie- 
den  auf  eine  Meile  von  dieser  Stadt  zn  erbanen,  ansser  denen,  die  schon 
von  Aliers  her  privilegirt  waren. 

Auch  wenn  irgend  welche  adelige  Mannen  oder  Leute,  welcher  Art 
und  Standes  immer  in  der  oberwiíhnten  Stadt  Elbogen  oder  in  der  Yor- 
stadt  wohnen  woUten,  die  sollten  alle  vcrpflichtet  sein,  die  Schosse  nnd 
Abgaben  zn  leisten,  und  allen  Leistungen  nnd  Anordnnngen  wie  andere 
Bewohner  sich  zn  fligen. 

Auch  wenn  es  sich  ereignete,  dass  ein  Morder  oder  Biidber  oder 
ein  anderer  Verbrecher  unter  den  Biirgem  und  Bewohnem  wSre,  nnd  in 
welcher  unschicklicher  That  oder  Werke  immer  getroffen  wnrde ,  90  dsM 
er  deshalb  proscríbirt  oder  vom  Landgerícht  verurtheilt  wurde,  wollen 
wir  nicht,  dass  sein  Gut,  Erbe,  Dorfer  oder  Vorwerke  auch  die  beweg- 
Uchen  Sachen,  welche  er  hinterlassen  solíte,  seinen  Erben  genommen 
wiirden,  ausser  wenn  ein  solcher  Verbrecher  durch  solches  Gut  sich  von 
der  Proscription  oder  dem  Tode  befreien  woUte. 

Und  daher  sollen  die  Briider  Sebastian,  Quirin  und  Albrecht  die 
Biirger  von  Elbogen  nach  all*  dem,  wie  es  der  MajestStsbríef  Kaiser 
Kark  enthiilt,  in  allen  auf  Kuttenberg  festgesetzten  Artíkeln  behandeln; 
und  die  BUrger  von  Elbogen  sollen  ~  da  dle  obgenaxmten  Briider  den 
Bfiyesttttsbríef  Kaiser  Sigmunds  vorlegten,  worin  er  ihnen  den  Elbogner 
Kreis  mit  allen  Herrschaften  verpíHndet  und  wedei  sich  S.  M.,  ausser  der 
Auslosung,  noch  den  kiinftigen  K<5nigen  etwas  vorbehalten  —  sie  soUen 
sich  zn  Sebastian,  Quirin  und  Albrecht  so  und  mit  der  Ergebenheit  ver- 
halten,  wie  es  ihre  Vorfahren  den  Konigen  BShmens  I.  M.  gegenuber 
gethan. 

Und  die  Biirger  klagten,  dass  ihnen  obgenannte  Briider  die  Schliissel 
zur  Stadt  nehmen,  welche  ihnen  zum  Bewab*en  von  Altersher  gehorten. 
Da  zeigten  die  Briider  Sebastian,  Quirin  und  Albrecht  eine  zwiscben 
den  Parteien  getroffene  Entscheidung ,  worin  S.  M.  folgendermassen 
hierín  zu  entscheiden  geruhten:  da  sie  die  Schlicke  die  Herren  des 
Schlosses  und  der  Stadt  sind,  haben  sie  den  fireien  Willen,  die  Schliissel 
bei  sich  zu  behalten  oder  sie  den  Burgem  zu  lassen,  und  daher  bleibt  es 
dem  Willen  der  genannten  Briider  und  ihrer  Nachkommen  iiberlassen, 
die  Schliissel  der  Stadt  Elbogen  bei  sich  zu  behalten  oder  sic  den  Biir- 
gem zu  geben. 

Und  was  den  Eid  derselben  Biirger  den  Schlicken  gegenuber  betrífit, 
sollen  sich  die  Parteien  nach  dieser  Entscheidung  verhalten.  Und  da  jene 
Biirger  den  MajestStsbríef  des  Kaisers  Karl  zeigten,  dass  S.  M.  ihnw 
aithergebrachte  Gebrftuche  gebe  und  bestfttige,  welche  (Jebriíache  die 
Biirger  nannten:  dass  sie  selbst  sich  Rathsherm  w&hlen  und  in  die  Stidt 
aufnehmen  konnten,  wenn  sie  wollten,  und  ebenso  entlassen  kdnnten,  v  er 
nicht  mehr  tmter  Omen  sein  will  —  so  sollen  die  Biiiger  diese  €}«brSn<  be 
an  den  kommenden  Pfíngsten-Quatember  vor  den  Herren  I.  G.  und  i^en 
Wladyken  auf  dem  vollen  Geríchte  des  Landes  beweisen ;  und  die  Bru  er 


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•    —    177    — 

ScUick  soUen  anch  ihre  Qorechtsame  dagcgen  vorzeigcn  and  erweisen, 
dass  jenc  Buiiger  diese  llacht  nie  hatten  and  ansubten. 

Was  dann  die  Burger  von  Karlsbad  betrifft,  die  auch  ihro  Piiri- 
legien  vorgelegt,  weldie  darthan,  dass  sie  sich  ganz  nach  dem  Rechto 
verhalten  sollen,  wie  die  Elbogner  Bíirger,  so  sollen  die  Schlicke  sich  daran 
halten.  Und  sie  die  SLarlsbader  soUen  sich  anch  gegen  die  Schlicke  so 
Tcrhalten,  wie  gegen  ihre  Herren,  so  wie  sie  verpflichtet  waren,  sich 
gegen  L  M.  die  Konige  von  Bohmen  za  verhalten.  Und  da  sich  die 
Ktflsbader  anch  daranf  beríofen,  dass  sie  sich  auch  den  Bath  w&hlen 
dorfen  and  entlassen  and  aafhehmon  konnten,  sollen  sie  das  auch  an 
dem  niichsten  Pfingsten-Qaatember  vor  den  Herren  and  Wladyken  vor 
dem  vollen  Gerichte  des  Landes  beweisen,  und  die  Schlicke  mogen  auch 
tban,  wie  oben  bei  den  Elbognem  goschrieben  wird ;  sie  haben  den  freien 
Willen,  wie  gegen  die  Elbogner,  gegen  sie  za  sprechen  oder  za  beweisen. 

Und  diesen  Bescheid  sollen  sich  beide  Parteien  auf  ewige  und 
kSnftige  Zeiten  erhalten.  Falls  welche  inuner  von  den^Parteien  diesen  Be- 
scheid im  Ganzen  oder  irgend  einen  Punkt  nicht  beobachten  wiirde,  so 
8oU  es  die  andere  Partoi  bei  S.  M.  dem  Konige,  dem  jetzigen  oder  kiinf  • 
tigen,  und  wenn  S.  M.  der  Konig  nicht  im  Lainde  wSre,  so  vor  den  Herm 
und  Wladyken  beim  vollen  Gerichte  des  Landes  anhSngig  machen,  und 
da  sollen  die  Herren  I.  G.  und  die  Wladyken  desselben  Gerichtes  die 
sich  nicht  daran  haltende  Partei  vorladen  lassen  und  in  der  Yorladung 
angeben,  worin  sich  diese  Partei  nicht  an  die  oberwahnte  Entscheidung 
liiilt,  and  sie  solle  an  dem  nachsten  Quatember  nach  dieser  Yorladung 
encheinen;  und  stellt  sich  die  vorgeladene  Patei  nicht,  so  soli  der  sich 
stellenden  Partei  das  Contumazrecht  iiber  sie  ertheilt  werden;  falls  sie 
sich  stellt  nnd  von  L  G.  den  Herren  entschieden  wtirde,  dass  eino  Partei 
^ch  an  irgend  etwas  nicht  hSlt,  sollen  sie  den  Auftrag  geben,  dass  sie 
alles  halten  und  dem  Befehle  der  Herren  Geniige  thun;  falls  eine  Partei 
d^  was  die  Herren  entschieden  und  befahlen,  nicht  Geniige  leisten 
wfirde,  soli  sie  in  dieselbe  Strafe  verfallen,  wie  der,  welcher  dem  Rechte 
widerspricht  und  ihm  nicht  Genuge  leistét.  ') 

Gegeben  zur  Erínnerung.  Die  Aussage  (Zeugniss)  aller  Beamten. 
G^ben  Samstag,  am  Tage  des  hl.  Benedikt,  im  J.  d.  H.  1606. 

Uebersetzung  des  der  LandtafeL  (Nr.  42  lit.  D.  21—25)  entnommenen 
Isehechischen  OriginaU,  gedruckt  bei  Palacky j  Archiv  S,  VL  8.  332—337. 


*)  Das  erwfihnto  Privilegium  K.  Johanns  1341  Mai  4.  Prag)    ist  ge- 
d  aen  bei  „Heimerl,  die  deutsche  Lohenhauntrnannschaft"  S.  49. 

12 


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Sprache  der  Chronik. 

Die  Sprache  der  Elbogner  Chronik  ist  ein  mitteldeiitsohťr 
Dialekt,  eine  Mischung  oberdeutscher  und  mitteldtíutíiťiier 
Elemente.  Die  folgenden  Zeilen  soUen  eine  moglichst  koappe 
Darstellung  der  Lautverhaltnisse  geben. 

I.  Yocale. 

a  ist  filr  o  eingetreten  in  van,  vam  (fast  durchwegs)í  ab 
(3,  48.  4,  10.  7,  16  ete.),  sal  (3,  2.  9,  5.  12.  22  etcA 
ader  (3,  3.  10,  1.  11.  etc.),  dach  (21,  31.  29,  19.  eM 
nach  (40,  14.  etc),  genamen  (79,  25.),  aberkeyt  (9. 16.) 
—  a  schwankt  mit  e  in  nachsten  (4,  21.),  nechsten  {% 
10.  10,  34.  etc),  geschaft  (40,  27.),  geschefte  (18,  16. 
28,  10.  etc),  inhalt  (40,  37.),  helt  (17,  4.  37,  27,  etc), 
gettem  (58,  22.),  gattem  (58,  22.  26  etc),  maieatat  {4, 
10.  40,  2.),  maiestet  (4,  15.  16,  21  etc);  fiir  rahd.  e 
ist  a  eingetreten  in  verlagerung  (1,  2.),  gelager  (2, 33.). 
Der  Riickumlaut  findet  nicht  immer  statt :  gesetzt  (9,  3, 
61,  30),  benent  (25,  14.  26,  19),  versetzt  ř28,  261 
ementen  (29,  3.)  etc  Fiir  au  steht  a  in  geunabt  (83, 
44\  urlaben  (91,  35^,  gegen  urlaub  (65,  12),  ent 
urlauben  (66,  31).  Contral^ion  hat  stattgeftindeTi  ín 
malstad  (25,  14.  26,  19),  lat  (118,  5),  han  (127,  4). 
slat  (128,  13). 

e  als  Umlaut  von  a  ist  sehr  háufíg  und  nur  einmal  durťh 
á  vertreten  (majestát  5,  14).  In  md.  Weise  steht  e 
fiir  a  in  wen  (6,  26.  15,  Š.  etc).  den  (22,  32,  28, 
23  etc),  manigfeltige  (44,  1.  65,  9.  etc  A  felgattern  (37, 
17),  sent  (8,  6.  25,  2.  etc,  sant  41,  1),  spěn  (1,  l^\ 
desz  r30,  29),  dergegen  (28,  3),  enders  (28,  15),  endern 
76,  19),  merterers  (32,  15.  34,  37  etc),  graiiseiuer 
(69,  4),  dechent  (103,  21  etc).  Fiir  i  findet  sich  e  id 
brengen  (2,  17.  23.  29.  etc,  bringen  (94,  21),  tin 
legenden  (34,  16),  wáhrend  es  in  demutig  (22,  3  , 
demutiglich  ř50,  24  etc),  demut  řl21,  34),  vertel  (.'  , 
21),  denst  (87,  6)  auf  ie  zuriickgent.    mha.  ei  ist  zd   j 


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—    179    — 

geworden  in  zwenzig  (19,  34.  22,  15),  urtel  (81,  4.  8), 
vertel  (31,  21),  gewegert  (81, 17  etc),  ohem  (122,  27  etc.), 
gemeniglich  (126,  30).  e  und  ei  fínden  sicn  neben  ein- 
ander  in  bede  (26,  1.  36,  9  etc),  beyde  (3,  19.  26, 
20  etc.)  und  deren  Formen.  Zu  erwáhnen  ist  noch 
stublen  (119,  4\ 

Ungemein  naufíg  begegnet  Synkope  und  Apokope 
dcB  e;  jede  Seite  bietet  Beispiele  hiefur:  bleiben, 
bmelte,  bnanten,  obgnant,  gleiten,  gwertig,  bsundef, 
bschuldigung,  gsunt,  teyls,  leibs,  weibs,  vormanten, 
gewenigrt  etc.  —  setz,  nab,  werd,  schaf,  heli,  wurd, 
red  etc.  Mit  dem  Vokal  schwindet  auch  ein  Consonant : 
betracht,  gelawth,  bericht,  gereth  (geret,  gered),  werd 
(52,  22),  vint  (68,  2),  begnad  (59,  4  etc.);  áhnlich 
36,  25  desz  slosz,  58,  37  des  creutz  etc.;  ein  (acc.  41, 
20  etc.),  eigem  (8,  40)  etc.  Dem  gegeniiber  steht  die 
Anfugung  eines  e  in  sahe  (15,  19),  ichte  (29,  15),  ge- 
bote  (54,  19),  rate  (64,  15.  17  etc),  gutere  (8,  20), 
heusere  (107,  13). 

tritt  fur  e  ein  in  wider  (státs),  itzlicher  (9,  1.  21,  20. 
23)  etc,  dister  (10,  29.  23,  24  etc) ;  es  schwankt  mit  e 
in  herinne  (22,  21.  64,  39),  hirinne  (11,  27.  28,  31). 
hernách  (8,  7.  9,  3  etc),  himach  (76,  1).  Den  Umlaut 
des  u  vertritt  dieser  Vokal  in  firsten  (1,  3).  Synkope 
hat  statt^efunden  in  regment  (18,  20);  Contrakzion  in 
"d.  ist  das  i  in  den  Endsilben: 
dreissigstim  (15,  13),  achtzigistim 
),  dewtzBchin  (50,  Ú6)  und  sonst 
sehr  oft. 

steht  fíir  a  in  hoken  (52,  10),  begobt  (53,  40),  orges 
(26,  15),  wort  (35,  4.  24.  66,  40),  komerrecht  (108,  34), 
gegenwort  (54,  28),  holen  (63,  34),  Bortholomei  (129, 
d6J;  fisuforen  (53,  43).  Sehr  háufig  ist  der  Wechsel  von 
o  und  u:  bekomert  (18,  9),  abbroch  (44,  14),  thoren 
(15,  5),  ober  (25,  39);  notdorfft  (10,  1.  9,  28  etc), 
notdurft  (12,  20),  erdolden  (95,  11),  dolden  (101,  27), 
erdulden  (89,  33.  90, 4),  foder  (85, 31),  hinfuder  (103,  ij, 
erforst  (56,  5),  erfurst  (66,  19),  worde  (67,  27),  wurde 
(37,  18.  45,  1  etc)  etc;  ebenso  steht  u  far  und  neben 
o  in:  falgen  (63,  24.  83,  21),  folgen  (66,  15),  surge 
(17,  11.  51,  32),  sorg,  (86,  32),  angefuchten  (83,  6.  10), 
angefochten  (85,  5),  uben  (60,  22.  114,  28),  oben  (64, 
37),  gespruchen  (110,  12),  gesprochen  (131,  11);  háufig 
ist  femer  wulle  (111,  9),  wulten  (124,  1),  wuíde  (111, 
40),  muchte  (22,  35.  36  etc)  neben  den  Formen  mit 
o  etc.   md.   ist  vor  anstatt  ver  (2,   1.  3,  3.  10,  14.  20, 

12* 


hat  stattgetunden  m  re{ 
hynnen  (135,  34).  Md. 
diesim  (5,  30.  42,  3\  d 
(8,  6),   eltisten  (4,  22), 


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—    180    —     • 

15.  25,  13  etc).  —  Neben  vorlauffen  (3,  3),  angelauffén 
(20,  25)  begegnet  verloffen  (21,  6).  Fiir  e  scheint  o 
zu  stehen  in  worden  (70,  20)  und  in  entprochen  (78, 
44).  —  Der  Umlaut  dea  o  Degegnet  selten  und  wird 
durch  8  bezeichnet:  abzul5sen  (86,  36),  n5ten  (98,  14); 
k5ren  (neben  kuren  s.  Glossar)  57,  21,  59,  11.  Die 
Form  5n,  welche  10,  22.  33,  13.  82,  41  vorkommt,  steht 
wol  fur  en  zz:  in. 
u.  Dass  dieser  Vokal  fíir  und  neben  o  steht,  s.  sub  o.  — 
mhd.  iu  vertritt  u  in  frund,  firuntlichen.  Die  Endsilbe 
nisz  erscheint  nur  einmal  (51,  7),  soust  immer  nusz  (2, 
25.  45.  10,  34.  11,  2.  18  etc.).  Fůr  mhd.  á  steht  u  in 
wurumb  (44,  6.  119,  19),  wu  023,  5.  7.  124,  8).  Altes 
a  vertritt  u  in  hamusch  (2,  45);  5  in  zwu  (9,  13);  íe 
in  verfulen  (11,  40).  zu  fiir  zer  findet  sich  in  zurutten 
(61,  24).  Ob  uberall,  wo  ix  steht,  auch  wirklich  der 
UnaJaut  gemeint  sein  soli,  bleibt  zweifelhaft;  vielleicht 
woUte  damit  der  Schreiber  unserer  Chronik  nur  den 
Vokal  bezeichnen  im  Gregensatz  zu  u  ^  v,  das  sich  oft 
findet,  was  allerdings  dann  nicht  consequent  durchgefiihrt 
ware.  Meistens  aber  finden  sich  neben  den  Formen  mit 
ů  auch  solche  mit  u  (sliissel  36,  7.  slussel  12,  16. 35, 
38.  36,  16  etc.  mug  55,  35.  56,  21.  mug  56,  24.  be- 
niigen  61,  1.  benugen  71,  30.  demutiglich  50,  24.  de- 
mutiglich  49,  20.  beniimen  25,  11,  benumen  26,  15  etc.); 
und  liesse  sich  in  nil  (35,  30.  43,  7  etc.),  dkrzii  (99, 
13),  tiit  (97,  32),  vgl.  auch  laůtten  (31,  18)  úberhaupt 
an  den  Umlaut  denken? 


IL  Diphthdnge. 

ei,  ai.  Fiir  mhd.  i  ist  uberall  ei  eingetreten ;  durch  Contrak- 
zion  entstanden  begegnet  ei  in  gein,  geim  (sehr  oft;), 
teydungslewth  (3,  23.  30)  etc.  ai  findet  sich  inerzaigt 
(13,  15),  entschaiden  (30,  21),  ayd  (32,  44),  aigen  (63, 
13.  64,  31),  baiden  (64,  19),  erhaischt  (66,  25),  an- 
zaigt  (72,  7). 
au  ist  uberall  fiir  mhd.  ň  eingetreten  bis  auf  ůf  (130,  16). 
Ob  in  den  Formen  laíitten  (31,  18),  glaiib  (100,  8), 
graíisemer  (69,  4),  ausclaiibt  (126,  10)  der  Umlaut  ge- 
meint ist,  bleibt  fraglich;  durch  eu  ist  er  sonst  be- 
zeichnet; in  glewblich  (38,  32),  mewren  (58,  21),  ge- 
rewmer  (89,  44),  hewtman  (79,  5)  erscheint  der  Lmilaut 
liber  Gebtlhr  erweitert  au  findet  sich  auch  in  er- 
lauchten  (3,  5). 


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—     181     — 

eu  ist  nicht  nur  Umlaut  von  au,  es  steht  auch  iiberall  ftir 
mh(L  iu;  fíir  ei  findet  es  sich  in  gejewt  (7, 18),  freuder 
(75,  7);  freud  (107,  12.  110,  33),  drevzenden  (130,  22). 

ie.  Keben  altem  ie  begeffnet  bereits  i:  dienst  (3,  24.  5,  7. 
6,  24  etc),  dinsten  (40,  16.  43,  32),  dynst  (42,  9.  47, 
38),  lieben  (4,  20),  liben  (9,  8.  8,  5  etc),  nye  (15,  9. 
40,  5),  ny  (7,  22.  13,  12.  Í6,  32  etc);  dy,  wy,  sy  sind 
h&ufiger  als  die  Formen  mit  ie,  iderman  (2,  34),  ider 
(2,  45),  idem  (3,  23)  etc  etc  Ueber  ein  anderes  ie  s. 
d.  Zerdehnimgslaute.  Die  diphthongische  Aussprache 
bestatigt  piher  (69,  11),  biher  (104,  26). 

ue.  Mhd.  uo  ist  gewonlicn  zu  u  geworden;  daneben  be- 
gegnet  der  alte  Diphthong  in  der  Form  ue:  gepuert, 
versuent,  pues,  geniert,  beruert,  gemuetz  etc  ue  er- 
Bcheint  in  sílen  (32,  7)  imd  in  der  Form  versvhent 
(3,  14),  welche  von  der  Doppellautigkeit  Zeugnis  gibt. 
Ueber  ue  vgl.  npch  die  Zerdehnungslaute. 
oi  begegnet   in  voyt    (14,  31.    124,  34)   und   ou  in   ouch 


(133,  1). 


III.  Zerdehnungslaute. 


Eine  Eigentilmlichkeit  aller  md.  Dialekte  ist  die  Vocal- 
zerdehnung,  welche  (nach  H.  Riickert  „Darstellung  der 
schles.  Mundart"  in  der  Zeitschrift  fiir  Geschichte  und  Alter- 
thum  Schlesiens,  VITI,  pag.  239)  K.  Schroer  „Latein.  Voca- 
bnlar  von  1420"  pag.  61  bereits  fíir  das  nordbohmische 
nachgcwiesen  hat  Auch  in  unserer  Chronik  finden  wir 
diesen  unbestimmten,  vokalischen  Nachklang  (státs  mit  e 
bezeichnet)  und  zwar  in  folgenden  Fállen: 

ae:  zael  (35,  6.  57,  15),  mael  (22,  17.  99,  11,  19  etc),  ge- 
zaelt  (82,  5),  hospitaels  (103,  16),  bezaelt  (77,  17.  78, 
16);  vermaent  (27,  25.  59,  1),  abgethaen  (3,  14),  gaen 
ř89,  4),  hindaen  (136,  12);  jaer  (12,  9.  13,  14.  33, 
41  etc).  unvorspaert  řl20,  18),  gespaert  (96,  6),  be- 
waert  (29,  7.  34,  15  etc),  offenbaert  (126,  2),  umbkaert 
(92,  19l  gaer  (100,  13),  fruchtbaer  ^34,  18),  Saer  (71, 8), 
thaer  (43,  16).  Aber  nicht  nur  nacn  Liquiden  erscheint 
ae:  paesz  (121,  33),  Gaeszler  (17,  39),  Haesz  (33,  44), 
haesz  (86,  36),  spaet  (32,  2).  Dass  die  Aussprache 
wirklich  diphthongisch  war,  beweist  derEinschub  eines 


h:    anfahel    (9,   43),    vahel    (11,   26),    befahelt   (17,  9), 
■   ■  (99,  28.  128,  29.  134,  25  etc),  bezahelt  (104,  13, 
>2\    zufahel   (78,  18),    spitahel  (103,  24);     neben 
(85,  17.  23.  112,  15)  auch  Sarer  (96,  9). 


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—    182    — 

oe:  Oelsz  (103,  4.  114,  26),  hoen  (82,  39.  100,  9),  soens 
(17,  16),  verhoent  (82,  28);  thoer  (33,  20.  34,  ÍO  et€.), 
zugehoert  (46,  12),  hoert  (44,  8),  unverhoert  (49,  1), 
angehoert  (123,  36),  gehoert  (24,  8.  27,  38  eteA  wilkoer 
(28,  35.  36,  26),  verhoert  (36,  14.  49,  33  ctc),  erhoert 
(124,  5);  sloesz  (11,  16),  loesz  (17,  28),  gelnest  (105,  21, 
Nicloes  (24,  5);  gepoet  (11,  23),  hoef  (5,  1.  11,  9,  20,  5). 
Einschub  von  h  findet  hier  nicht  statt.  — 

ee:  erweelt  (Hs.  18»),  seel  (33,  43);  peen  (132,  30.  33), 
Retzscheen  (128,  8.  11);  begeert  (71,  9.  83,  16.  114,  2ÍH. 
heer  (exercitus  2,  32.  37.  43.  118,  33.  119,  31),  heor 
(105,  17),  seer  (113,  13\  geweert  (69,  15),  sweert  (44, 
27),  Fitleer  (130,  28);  die  Doppellautigkeit  beweist  ein- 
geschobenes  n:  wehelt  (59,  14).  gewehelt  (59,  17),  er- 
wehelt  (61,  28),  zehelt  (3,  35),  gezehelt  (86,  13,  11?, 
29),  erzehelt  (14,  20.  114,  28.  119,  20),  fehel  41,  26), 
fehelt  (83,  7),  befehel  (17,  3.  21.  19,  31.  20,  6.  15  etc.\ 
befehelen  (87,  34),  mehel  (102,  7);  meher  (10,  1.  17, 
20.  25,  40  etc.  etc).  Hierher  gchoren  auch  dle  Formcn 

fehen,  stehen,  neben  geen,  steen,  ferner  ehe  (9,  2*  31, 
4  etc).  Wie  lebendig  die  Vokalzerdehnung  war,  zeigen 
die  Pormen  gesteheen  (29,  32),  verzeheeli  (36,  4),  in 
denen  nebst  der  alten  Zerdehnung  bereits  čine  zweite, 
jíingere  erscheint. 

ie:  viel  (stats),  dieser  (39,  28.  10,  21.  12,  41  etc),  díesen 
(3,  1.  14,  14  etc),  diesim  (5,  30,  42,  3  etc),  gelieden 
(43,  26),  fried  (34,  17),  iers  (24,  18.  56,  35),  beschiccbt 
(124,  40),  fienden  (136,  21),  beschiet  (127,  18).  Die 
Doppellautigkeit  bezeugt  befihelt  (57,  Š7)  í  vgl.  auch 
piher  (69,  11.  104,  26),  geschrihen  (128,  13  etc), 

ue:  Diesen  Zerdehnungslaut  finden  wir  wol  in  gewilkuerÉ 
(63,  22),  kuert  (59,  15),  vgl.  wilkoer  und  in  thuer 
(136,  12). 

aue:  Selbst  hinter  dem  Diphthonge  au  begegnet  jener  Nach- 
laut  e:  lauetz  98,  14. 

IV.  Consonanten. 

1.     Lippenlaute. 

p  tritt  sehr  haufig  fíir  b  ein   und  zwar   sowol  vor  Cúiiť^> 
nanten    als    vor    Vokalen,    wofiir  jede    Seitc    Beispiele 
bietet.  —    Fíir   p   steht  b  in  babst  (2,  26),    geblimder 
(97,  22\  brivUegien  (31,  6),  Brag  (40,  41.  103,  22  etc.) 
ausgefaílen  ist  b  in  bekomert  (18,9),  bekomern  (125,5) 
Oft  wird  p  eingeschoben :  kempnat  (9, 13.  10,  8),  sampí 


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íl 


—    183    — 

(2,  42.  9,  13^,  nempt  (29, 1. 109, 1),  bestympten  (41, 4), 
zympt  (42,  31.  82,  3),  nachkumpt  (44,  11),  benumpt 
(25,  21)  etc.    b  íst  angefíigt  in  bestymb  (70,  4). 

F  und  v  wechseln  mit  einander;  geminiertes  f  begegnet 
in  angeruffen  (9,  36),  bemffen  (15,  5  etc),  landtaffel 
(42,  37.  39),  strafiTen  (67,  32.  68,  10  etc),  straffe  (70, 
13)  etc  Vereinfachung  ist  dagegen  eingetreten  in  ofiiung 
řlO,  30),  schaf  (44,  25),  verhoften  (52,  8  etc),  getreflich 
(30,  22).  f  Bteht  fur  b  in  Jacofs  8,  7,  v  ftir  w  in  Ventzel 
14,  27.  20,  19  etc.  Die  hártere  Stufe  der  Labialaspirata 
ist  státfi  durch  pf  ausgedriickt  (entpfhaen  32,  2  ist  wol 
Schreibfehler  fiir  entpfahen);  neben  letzterem  erscheint 
f  in  glymf  (79,  13),  glympf  (86,  20.  103,  5).  Fiir  f  ist 
f  eingetreten  in  entpfangen  (49,  11),  entpfiinden  (88, 
0),  vorpfluck  (88,  30.  89,  1.)  Suffigiertes  w  findet  sich 
noch  in  frauwen  (11, 27  etc),  treuwen  (3,  21.  12,  39  etc), 
getreuwen  (4,  19.  20  etc.\  vertrawen  (87,  20),  ja  sogar 
in  getreuw  (42,  19) ;  zweifelhaft  ist  es  in  folgenden  Fál- 
len:  bawen  (11,  12.  56,  22  etc),  newen  (50,  11.  14), 
gepawet  (61,  23),  schawer  (67,  30),  hawen  (76,  15); 
wegge£allen  ist  es  in  rue  (46,  4.  84,  40  etc),  droe  (95, 
10).  w  ist  ftir  b  eingetreten  in  wiirgermeister  (21,  Šl), 
Waltasar  (114,  23),  wáhrend  neben  wladecken  (130,  9) 
die  Form  bladecken  (24,  7.  31)  vorkommt. 

m  ist  ausgefallen  in  arman  (71,  22.  35  etc^;  aus  ng  ist  es 
entstanden  in  jumfrauwen  (98,  6.  24).  Neben  bestymnen 
(26,  15)  findet  sich  eynstimig  (54,  30). 

2.    Zungenlaute. 

d  fiir  t  begegnet  anlautend  in  drotzliche  (82,  38),  driitz 
(110,43);  dagegen  ist  die  Tenuis  fiir  die  Media  in  ver- 
terben  (23,  22.  64,  37),  verterblich  (76,  20.  78,  6),  vor- 
terbnus  (77,  41)  eingetreten. 

Im  Inlaute  schwanken  Media  und  Tenuis :  erbhuldung 
(4,  9.  27,  2),  erbhultung  (4,  12.  5,  10.  21),  gewaldige 
(6,  36),  gewaltiglichen  (4,  5);  halten  (5,  18.  7,  20.  9, 
17  etc),  haldet  (22,  12.  39,  13.  40,  41),  eltem  (27,  4), 
eidisten  (6,  16.  26,  44);  zedel  (20,  12),  zetel  (75,  33), 
gereden  (41,  23.  42,  19),  gereten  (41,  19}  etc  Ver- 
schárfiing  der  Media  zuř  Tenuis  trat  ein  in  antén  (3, 
16.  75,  11),  fiirwenten  (72,  20.  86,  31),  dister  (10,  29. 
23,  24),  verschulten  (24,  3. 18),  witrig  (81, 18),  wáhrend 
die  Tenuis  zur  Media  erweicht  erscheint  in  geíiden  (105, 
26),  erliden  ř38,  3.  111,  13).  Ungebiihrliche  Gemination 
der  Tenuis  findet  sich  in  rette  (2,  4),   tetten  (42,  33), 


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—     1H4    — 

lauttend  (62, 15),  vertrette  (74, 4),  getretten  (131,  25).  - 
Ausgefallen  ist  d  in  innewenig  60,  16.  inwenig  65,  16. 
auswenig  66,  16.  vorornen  (57,  8),  verornet  (57,  11), 
erwirgen  (43,  10).  t  fiel  aus  in  wolst  (134,  28).  Im 
Auslaute  wechselt  die  Tenuis  mit  der  Media,  nur  ist 
jene  h&uiiger;  neben  beiden  findet  sich  auch  dt.  An- 
gefíigt  ist  ein  d  in  nymand  (2,  18  etc),  weylend  (48, 
10);  nd  in  itzund  (17,  10).  Dieselbe  Geltung  hat  das  t 
in  allenthalben  (2,  33.  11,  34),  anlast  (8,  2z\  wissent- 
lich  (12,  6),  eigentlich  (24,  8.  35),  weylent  (67,  23.  79, 
23),  nymant  (63,  32),  ymant  (64, 2),  reist  (69, 3),  selbst 
ř61,  2),  dechent  (103,  21  etc),  itzt  (40,  27),  rechtlichent 
n23,  42)  etc.  Diesen  Pállen  gegeniiber  steht  der  Aus- 
fall  des  t  in  vormechnusz  (11,  28),  haubmann  (38,  22. 
40,  21.  52,  29  etc.),  enperung  (76,  36),  nich  (82,  11), 
erhaysch  (69, 14),  volg  (101,  31),  is  (103, 17),  pfingsteg 
(55,  45.  56,  30  etc.),  frunschaft  (118,,  32),  geschef 
(134,  28).  --. 

Als   Bezeichnung  der    Dentalaspirata  finden   sich  ohne 

•jede  Consequenz   sz,   tz,  ss,   s,    die  einander  willkůrlich  ab- 

wechseln ;  z  tritt  fiir  s  oft  nach  Dentalen  ein :  grundz  (61, 6), 

margktz  (55,  43  etc),  Cristz  (57,  42  etc),  ratz  (58,  25)  etc. 

8.  In  den  Verbindungen  si,  srn,  sn,  sw  erscheint  s  ungetriiht 
mit  Ausnahme  von  schlachthawsz  (11,  20),  Schlacken- 
wald  (55,14.15),  Schlackenwerd  (57,  17),  schlegt  (107, 
14);  neben  regelmassig  vorkommendem  Bchriň,  geschri- 
ben,  schreiber  etc.  begegnet  srift  (101,  29.  30.  110,14), 
gesriben  (85,  14.  103,  29.  104,  2),  sreiber  (102,  22). 
Éingeschooen  ist  s  in  sagst  (134,  á3);  im  Auslaute  an- 
gehángt  in  imands  (54,  43.  75,  12)  neben  ymantz  (38, 
33),  nymantz  (38,  26),  nyraanz  (70,  20).  Ausgefallen  ist 
8  in  lugenstrafft  (67,  32)  und  ofter  im  Genitiv,  z.  B. 
Ulrich  (81,  27),  fleisch  (83,  22\ 

1.  Ungebůhrliche  Gemination  fináet  statt  in  selliger  (19, 
11.  20,  10.  53,  14);  fiir  r  ist  1  eingetreten  in  thorwertcl, 
(12,  21)  wáhrend  in  edelewth  (25,  8)  ein  1  verloren 
gieng. 

r  ist  weggefallen  in  erfodert  (19,  23),  gefodert  (13,  5.  23, 
13.  29  etc),  fodrung  (11,  35.  89,  1),  vorvodem  (12,  10. 
42,  23),  daneben  begegnen  allerdings  auch  die  Forman 
mit  r;  fiidern  (74,  21),  foder  (=  mhd.  viirder  86,  31), 
fiider  (103,  1).  In  der  Zusammensetzung  fiel  ein  r  wcf 
in  veruckung  (67,  6). 

n.  Fiir  nn  ist  nd  eingetreten  in  mynders  (10, 29),  wáhreiií 
in  angezunnet  (98,  27.  107,  20.  110,  45)  nd  zu  nn  gc 


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—    185    — 

worden  ist  rr  wurde  zu  m  in  verner  (63,  34.  67,  8). 
Ausgefalleii  ist  n  in  verhofung  (106, 33.  111, 22),  kunigk, 
konigk  (stats).  Im  Auslaut  schwand  n:  woíle  (23,  5. 
41,  23),  weUe  (40,  20.  80,  10.  88,  44.  102,  34  etc), 
fdrneme  (46,  23).  en  ist  ausgefallen  bei  der  Inversion: 
hab  wir  (35, 16.  26),  sag  wir  (35, 18),  thu  wir  (132,  26). 
Angefiigt  erscheint  n  in  sundem  (11,  30,  42,  2),  gnung- 
Uchen  (60,  24),  burgern  (118,  22).  Aus  friiherem  m  ist 
n  entstanden  m  eyden  (7<,  45.  7e,  5),  poden  (117,  16. 
podem  112,  27.  114,  35  etc.) 

«  3.     Eehllaute. 

Fiir  anlautendes  g  tritt  k  ein  in  kegenwere  (10,  41), 
kegen  (77,  11.  36),  kein  (21,  27).  Anstatt  der  Tenuis  er- 
scheint die  Media  in  mergten  (3,  7),  margt  (9,  7),  merglich 
(77,  30),  hantwergere  (107,  15),  starg  (125,  32),  also  stats 
nacK  r.  gk  findet  sich  ofter,  z.  B.  hinwegk  (2,  37),  argk 
(3,  15),  Hertenpergk  (8,  10),  Ludwigk  (8,  13),  begengknus 
(12,  11),  konigk  (2,  25.  27.  30  etc),  vermagk  (17,  6),  inne- 
wendigk  (37,  7),  mugkt  (52,  19),  mergkte  (52,  23)  etc.  etc. 
—  In  der  Zusammensetzong  fiel  ein  g  aus  in  burgrave  (8, 

1.  97,  12),  margrave  (4,  18.  10,  6.  11,  7  etc),  beweerund 
(17,  37);  femer  in  Kunsperg]^  (9,  21.  Kunigspergk  34,  25. 
26),  pfinsten  (23,  10),  furbrent  (79,  20).  —  g  steht  fíir  h 
in  geschege  (46,  11.  80,  38),  schlegt  (107, 14.  šlecht  40, 36), 
nag8t(130,  li).  —  Fúr  anlautendes  k  steht  mitunter  c:  clein, 
Cristi,  cron,  clugheit,  beclagt,  costung  etc. 

ch  ist  fUr  g  eingetreten  in  eincherley  (2, 16. 19.  9,  34  etc); 
fiir  h  steht  es  in  šlecht  (40,  36),  gesmecht  (73,  27.  gemehet 
78,  5.  gesmeht  97,  31.  79,  14);  fSr  mhd.  ht  ist  regelmassig 
cht  zu  nnden.  ch  ist  ausgefallen  in  foderlist  (87,  36) ;  bemer- 
kenswert  ist  noch  hundertfechtig  Í108,  14). 

h  ist  ausgefallen  in  Monchof  (9,  27),  befolen  (44,  9.  be 
folhen  71,  8),  nit  (24,  5.  14),  kirchof  (105,  10  etc),  hoern 
(11,  21).  gescheen  (sehr  oft),  hoemesz  (94,  33.  99,  11),  hoen 
(124,  6.  135,  35),  weywasser  (107,  28),  verseen  (127,  37), 
leyen  (4,  43,  81,  3).  Als  Stellvertreter  eines  finiheren  w  fin- 
det sich  h  in  bedrohen  (73,  38,  bedrohung  (105,  27.  be- 
droung  39,  26),  ruhe  (100,  17.  rue  46,  4J;  fiir  alteres 
j    ist  es  eingetreten  in  muhen  (61,  41),  gemunet  (60,  7.  62, 

2,  10).  Eingeschoben  ist  h  in  fi^eihung.  Ueber  das  íi,  welches 
als  diakritísches  Zeichen  zwischen  Zerdehnungslauten  steht, 
B.  oben  unter  III.  Zur  Deckung  des  Hiatus  steht  h  in 
Michahel,  geschrihen  (128,  13. 134,  2.  30).  —  Als  Dehnungs- 
zeicben  findet   sich   b   haufig:    mehr  (2,  12.    ^ler  103,    14), 


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—     186    — 

steht  (2,  5),  nehmen  (52,  11),  vehsten  (14,  23.  62^  1\  for- 
fahren  (51,  18),  geht  (115,  34.  117,  14)  etc.  etc.  Neben 
nechsten  (8,  10.  10,  34),  necháte  (21,  13),  nechst  (91,  16- 
96,  23)  begegnen  die  md.  Formen  nehst  (13,  3.  23,  7)  iind 
nesten  (11,  o3).  Erwáhnenswert  sind  noch  die  Ziisamincn- 
setzungen  •  mít  heit:  billickeit  (11,  45  etc.),  einickeit  (14, 
15),  widerwertickeit  (14,  20),  ferlickeit  (43,  41),  gerechtickeit 
(45,  30)  und  gerechtigkeyt  (42,  40),  oberckeit  (86,  19),  ge- 
strenkeit  (84,  14),  swacheit  (104,  5);  schalkeit  (134,  21), 
schalcheit   (134,   23),    schalkheit  (134,  22.  25).  — 

Ueber  die  Liquida  ist  noch  zu  bemerken,  dass  oft  íhre 
Gemination  im  In-  und  Auslaut  vereinfacht  wird.  — 

Neben  j  begegnet  i  und  y:  beiagen  (91,  28),  raaiestet 
(4,  15.  16,  21.  20,  15  etc.);  ya  (134,  22.  135,  25).  — 


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-I 


Glossar. 


Abfertmig    tfO,    5.     Áií9rU»tung  mit 

VoUfnachL 
abzagbríef  109y  7.  vgl,  weglosz. 
abríchten    80^  38,    (tbthuny   vor  Ge- 

riehl  abfertiffen. 
abscheiden  130^  20.  enUcheiden, 
alweg  4Bj  25,  89  etc,  alle  wege,  9, 

46.    alleweg  54,  38  etc.    alwegen 

10,  9.  65,  4.  aUewegen  54,  28. 82. 

hestandig,  rmmer, 
anfahel  5,  48.    das  Geld,  das  der- 

jenigey  weleher  evn  LéhensgrU  uber- 

nimmí,   detn    ObereigenthUmer   zu 

za/den  hai.   anfal  158,  8. 
angeferde  2,  18.  46.  ohne  MinterlisL 
anlassen  sich  17,  14.  tich  Sndem. 
anlasz  101,  14.   anlast  8,  22.   Com- 

pronUss. 
anlegen  Ay  losung  64^  6.  bcTneasen. 
ankomen  9,  89.  86,  7.     bekommen. 

erhalten,  erben. 
aanemen  ^7,  28.    featnehmen,  atre- 

tiertH.  peinlich  a.  88,  81. 
aoflchiben  es  einem   11,   16.    einen 

begUnsligen,  Vorschub  lei^ten.  162, 

11. 
anflinnen  51^  18,  wie  nkd. 
aiulahen   118,   7.   186,    16.    an  die 

Ghcken  mit  dem  Schtcengel,  stewer 

a.    126,    26.   29.    au/erlegen,    be- 

stimmen. 
toflprechen  einen  in  —   10,  89.  ge- 

richtlich  belangen  wegen;  68,  24. 

78,  29.   129,  24. 

utellen  88,  21.  au/sehieben. 


antragen  86,  84.    88,  4.     126,    12, 

klagen,  verklagen. 
antworten  sich  far  dy  k.  mt  22,  28. 

9Ích  ikr  prHaentieren. 
antwortor  11,  36.  der  AngékUigte, 
aufiíthreiben  84,    32.    avfkUmdigen, 

aufaagen. 
auspucben  106,  13.  ausplUndern,  a. 

pnchen. 
aussatzung  24,  12,  26,  7,  33.  4/.  26, 

11,  28.  36,  37.  Primleg. 
ausBchieszen  48,  18,  auaachliesaen, 
auBzfellig  77,  14,  nicht  zuetimmend. 
auszgeben  24,   41.  26,    16.  26.    26, 

21,  namhaft  maehen,  beatimmen. 
auszríchten  124,  29.    bezahlen,   ent- 

richten, 
aoszstehen  26,  48.  119,  26.  129, 34. 

auaharren  vor  Gericht. 
anszzug  87,  26.  Vorwand,  Auaflucht, 

a.  nszzog  — 

BegpniBsen  10,  3,  anaprecken, 

behalter  97,  24.  Ort,  wo  Fiache  ge- 
halten  werden. 

behelfen  sich  aof  etwas  17, 27.  aich 
berufen  auf  etwas. 

beiagen  91,  28.  verfolgen. 

benugen,  benug  thun  89,  2.  76,  29. 
geniigen,  nachkommen.  benngt  sein 
16,  17.  zufrieden  aein  vgl.  noeh 
64,  1,  71,  30.  78,  1,  105,  16, 

benumen  25,  11,  21.  26,  15.  nam- 
h(^t  rnsfikent 


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—     188    — 


bernchtong  76,  31,  37,  das  Bringen 
in  Ublen  Ruf, 

beruft  93,  23,  herúhmt. 

besetig^  sein  72,  Í8  (gesetigt  93,  7) 
zufrieden  aein, 

bestaten  64,  36.  besteten  65^  2,  be- 
stíUigen,  gestaiten, 

bestung  61,  9,  Brfealigung, 

beteydong  1,  1,  Verahredung,  Ah- 
schluss  eines  Vertragea, 

bladecken  24,  7.  31.  Wladioken, 
edellenth  {25,  8.  31.  26, 31),  Das- 
selbe  Wort  ist  wol  anch  gemeint 
bei  Kodiz,  Leben  des  hl.  Ludwig 
pag.  27,  1:  ,do  Torstorte  he  alle 
bose  rete  und  orblasunge  der 
untogintlichen  pladekin  (g.  f>la- 
decken)'  uoo/Ur  die  A.  R.  bieten: 
ydissipavit  consilia  malomm,  re- 
probayit  persuasiones  m agnát o- 
rům*;  Kodiz  hat  dat  Wort  noeh 
30, 12,  vgl,  auch  wladecken  130,  9. 

Damit  alt  conj,  in  jetziger  Bedeu- 

lung  74,  34.  107,  43. 
darlegung  12, 16.  Kotten,  Au^wand. 
demnach    17,    14,    50,   28.    femer, 

demnaeh, 
dynne  31,  13,  darinn, 
drusse  105, 1.  DrUtengetcktour,  Petť 

betUe. 

Eben  2,19,  35,22,  gelegen,  pattend. 
effem  5,  17,  75,  11,  r&ehen. 
eyden  77,  45,  78,  5.  Eidam. 
eigen  fewer  3,  39.  im  C^gentatz  zu 

„einlegen''  t.  d, 
ejgentlich  24,  35,  genau. 
eincherley    2,    16.    20.    9,    34,    11, 

46  etc,  irgend  ein, 
einlegen  fewer  3,  39,  brandtliften, 
einnemung   (der   eyd)    19,    16,  Ab- 

nahme. 
enthalt,  an  entheldin  153,  21,  ohne 
Venceilen, 


enthun   85,    15,   tich  lottageuj    Us- 

machen, 
entprechen  78,  44.    von   einer  An- 

klage  freisprechen,    einer    Sache 

entledigen. 
entschichten  109,  9,  enttchtiden. 
entschůtten  152,  12.  befreUn, 
entscbuttong  148,  25.  Befr^iung^ 
.  erbeiten  132,  30,  warten, 
erechtag  26,  28,  erítag  64,  32.  eriix- 

tag  126,  10.  Dimttag, 
erewgen  43,  18.  xdgen,  darthun, 
erfarung  53,    37.     58,   6.     147,   K2. 

Autfortchung,  Erkundiguttfj. 
erftirschen  124,  16,  (erfurst  čí/,  29. 

32,  30  etc,)  er/ortchen. 
erstehen  25,  43.  vor  Gerichí  {durch 

Stehen)  erwerben. 
erwegen  122,   26.   123,  28.    124,  4. 

anregen,  anttiften, 
etwan   23,  34,  36,  121,  2.    tZ%  .HS. 

vormaZt;  103,  23,  fjoeil-and.     etwe 

viel  30,  25,  sdenUich  vieL 

Fehel  41,  26,  Fehler. 

flieben  auf  —  77.  35,  teiue  Zujittchl 

nehnien  bei  — . 
furder,    forder,    fuder,    foder    (mhd^ 

vUrder)  fUrder,  fortan, 
forde rlich  5,  /.  beUd.  auf  das  foder- 

list  87,  36, 
fragweis  6,  1,  fragend. 
freude   75,   7,  gewaltthdtig,    O^t^if;, 

keck;    freudt   107,   12,     ItO,  33. 

treulot,  abtríinnig, 
fugen  70,  30,  pattend,  fuglirh  íťfíři. 
furanlassen  8,  20.  compromitHeren. 
furbeschiedt  31,  3,  Zitation. 
furbringen  93,  29,  anklagen, 
for  echt  76,  33,     Hier    itt   ir-ol   #íii 

Sehreibfehier  amunehmen;  vgL  mit 

rechtUcher    verklag   77,    'Jrii.    ttad 

furm  rechten  83,  22.  36. 
fnmemen  76,  33.  93,  19.  97,  6.  ,97, 

26,  gerichtlich  belangen;    Slt  10. 


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—    189    — 


S^,  23.  87,  8,  13.   vorgeben,  vor- 

tchiiizen. 
fnratabcn  69,  20.  vorspreehen. 
fiiTstg-Blt  9,  17.  Ertrag  des  Fontes. 
i       ftinfeEiden   ^7,   26.  sur  Verantwor- 

tunj  ziehen;  87,  31.  vorgeben. 

Gfíhi^ií   zum   hals    24,   19.     on   den 

Ha}4,  an*9  Lében  géhen. 
gejagt  10,  23.   gejewt  7,  18.    Jagd. 
gelangen  imp.  89,  2.  gelUsten. 
gelarter  eyd  75,  23.  vorgesproehener 

Eid. 
geleiten    —  11,   3.    60,    19.  30  eU. 

emenReUenden  aehirmen  und  do- 

Jur  die  Qehuhr  erheben.  vgl.  lejten. 
gepurn    143,    17.     widerfahren,    zu 

Theil  werden. 
gereden  39,  24.  39.  41,  19.  23.  etc. 

geloben. 
geschefte    18,    16.    28,    10.    29.    36. 

geicheft  37,  12.  66,  39.    geschaft 

40,  27.  Oebot,  Erl4U8 ;  Testament. 
gespeist  137,  31.  Protnant. 
gesteo,  gestehen  27,  9.   28,  31.   46, 

26  ete.  zugestehen. 
ge^flich  30,  22.  bedeulend,  wichtig. 
gewant   2,8.  3,  14.  148, 18.  162,23. 

ín   einem  VerhUlinis  ttehend  zu, 

fferpfliehlet. 
geware  3, 1.  SicherJieU,  9Íeherer  Avf- 

enUuUí. 
gleit  7,  19.  9,  16.  10,  31  eU.  Schutz 

au/  dem  Wege;  Zoll  fUr  daa  Oe- 

leite  (gleitzgelt  66,  26).  vgl.  strqf- 

gleit. 
gficht  143,  28.  toolfiir  guetjguett? 
gufte  7,  8.  etaU  gíh? 

Haltcn  126,  32.  34.  lauem,  trn  Hin- 

terhcUte  liegen. 
hant  25,  26.  41,  32.  Handschlag. 
Unforan  47,  40.  fortan. 
hiilegen  1,  14.  3.  16.  beilegen. 
ho  iing  160,  26  restanratío  juris  vel 
rerocatio  rerborom. 


Innerung  166,  44.  Erinnerung. 
irrig  werden  77,  17.  78, 12.  in  Streit 

gerathen;  irrig  sein  133,  22. 
jumfrauwe  98,  6.  24.  112,  27.  Jung- 
frau. 

Katemmer  10,  33.   katemcr  20,  13. 

21,  13.    14  etc.    katemner  23,  9. 

96,  23.  =»  quatiiortempora  94,  19. 

98,  J  etc.  Quatemberf osten)  vier- 

teljahr. 
komen   auf  —     11,   33.    steh   dem 

Sehiedespruche    Jemandes    unter- 

werfen;  Uhnlich  2,  24. 
costung  31,  8.  49,  26.  Kotten,  Auf- 

wand. 
kuren,  kSren  67,  21.  34.  36,  69,  11. 

16.  17. 
kurzung  79,20.   Verkiirzung,  Beein- 
trcichtigung. 

Landwissig    21,    6.    im  Lande   be- 

kannt. 
landmaszweisz    43^  13.    im   Lande, 

allgemein. 
laugen  an  —  22,  17.  23.  16.  61,  8. 

bitten. 
lantschellig   101,   11.   allgemein  be- 

aprochen. 
legen  84,  33.   die  Koeten  tragen  e. 

Terlegen. 
leyten  66,  26  e.  geleiten. 
losung  9, 20.  64,  6.  7.  Oeldeinnakme 

durch  Steuererhebung,  Steuer,  Ab- 

gabe. 

Malstad  26,    14.  26,   19.   Geriehte- 

atdtte. 
menger  104,  30.  Friedensatorer,  Ztoi- 

8ehentr'dger. 
myner:   der  myner  zael    36,   6.  27. 

68,   36.  Jdhreszahl   ohne  Angabe 

de$  Jahrhunderte.  vgl.  wenig. 
morgenst  26,  2.  morgen. 
mug    66,    36.    66,   21.    24.     Macht, 

KrafL 


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—    190    — 


n 


iunten  au  einen  141,  37,  van  ikm 
verUMgen, 

Kam  168,  32,  BeuU. 

nyndert  63,  38,  75,  13.  nirgmd. 

nuft  Í59,  11.  nur, 

Eit^tBache  69,  30,  dringende  Uraaehe. 

mitnaia  71,  19,  neulichf 

(|l»eniant  67,  40,  oheň  genamnL 
ol>lenth  8,  10.  22,  Sehiedtriéhter, 

PjLťhaus  11,  10.  Baekhaus,  Bdekerei, 
jíilM^kerey  44,  2,  74,  7, 26.  Stratten- 

r^ubereL 
IjHnťken  78,  17,  82,  1.    tadeln,   be- 

schimp/en. 
liiUf^n  121,  30,  McTidr/en^  zušpitzen, 
pnichig  68,  9.  treubrUehig, 
[>i)ihen  168,  33,    plUndem   9,  ans- 

piichen. 
piiHBea  64,  4,  strafen. 

Rx^oht,  rechten  hegegnet  in  tnelen 
ítfdentarten :  anfechten  mit  r.  83, 
G,  to.  anfodern  mit  r.  8i,  7.  ííir- 
iicraen  mit  r.  96,  6,  97,  26.  ant- 
wurten  fiirm  r.  83,  22,  entladen 
tltis  r.  60,  1.  {b^reien  von  der 
OťriehUverhandlurig).  fliehen  yam 
r.  83, 33  (=  rechtfluchtig  werden). 
ijfti  r.  ňmlahen  103,  11,  fwr  r. 
komen  102,  27.  nemen  vam  r.  76, 
34.  W,  7.  80,  1.  22,  44,  setzen 
vq  r.  77,  27,  das  r.  ntzen  83, 34, 
far  r.  ventrícken  116,  10,  im  r. 
vorbrechon  102,  28  (gegen  dat  E, 
fěhlen),  rechteoB  wegem  81,  17. 
—  eíc. 

rtťíitauchtig  80,  38,  83,  33.  42,  84, 
rf.  22.  iieh  dem  Oeriehte  erUxiehend. 

retíf  20,  26.  104,  19,  rathend, 

rolwai^ii  18,  2,  EeUewagen. 

-B^\itLáeiiMĚ  16,  27.  Schaden, 
Ht-Ijtífmoczel  146,  39,  ScharmuUsel, 


schicken  9, 24, 12,  7.  tetUmmUarúch 

vermaehůn,  legieren. 
schotze  76,  11.  Sehops. 
schrenke  16,  6,  28,   urmdurUer  Oe- 

richttplatM, 
Bchrot    144,  29.  u.  pl,  68,   20.   59^ 

26.  aneinanderg^fUgte  roke  Baum- 
stamme,  xw  Wehre  und  Verthei- 
digung  dienend. 

Hchiib    63,  37.     133,  26.     141,  23. 

Rathterholung  bei  einem  hoheren 

GerirJUe;  VbertDeiiung  eineš  Pro- 

zešses  an  etne  hbhere  Instanz, 
sehen  in  —  83,   17.  tich  aU  Ver- 

mUUer,  SeMedsrtchter  emer  Sache 

annehmen. 
seyger  118,  34.  141,  6.  Uhr. 
settigen.40,  20.  72,  10.  btfriedigen^ 

zvfriedenaiellen. 
seUen  18,  20.  znweUen;  49,  30.  87, 

36.  66,  4.  festšetzen,   bettimmen; 

67,  31.  taxieren. 
sitz  16,  16. 19.  Haui,  Hof,  Wohntitz. 
8pen  1,  16.   Spannung,   Zwietraeht, 

Streittgkeit. 
speissen  138,  6.   mit  LthenamiUeln 

veršthen. 
spreng    104,    31.    dat   Beaprengen, 

jene  Ceremonie,    bei  tpelcher  der 

Prietter  die  Oemeinde  mit  Weih- 

WMter  besprengt. 
spnich  11,  36.  reehtliehe  Forderung, 

Antpruck. 
statung  83,  11.  Vergiltung. 
stehen  20,  27.  21,  17.  23,  7  ete.  vor 

Gerieht  ttehen;  st  nach  —  24,  39^ 

27,  27.  77,  23  etc  verlangen,  et 
zu  erreieJien  tuehen. 

stellen    20,    14.    22,   9.   70,  6.   etc. 

prdtentieren.  stellen  nach  89,  31. 

ttrdfen  naeh. 
stendig  83,  36.  gettdndigf 
sterk  36,  26.  Stdrkung. 
stymmen;  vil  gest.  66,  36.  genannL 
Btrafgleit  10,  43.  StrafgeleiUgeld. 


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J 


—    191    — 


staeken  79,  17.  82,  1,  hetehimpfm. 
stOBSíg  63,  33,  uneint. 

Tarase   145,  32,    kleiner,   lUnglich- 

runder  Schild, 
teydungsleath  3,  30,  8chied$riehter. 
tejlen  126y  34,  urtheileny  durch  Ur- 

theil  enUcheiden, 
totner  71,  40.  Morder, 
thaer  43,    16.    thar   160,   12.  «.  d. 

Folg. 
thoren,  thoren  89,  3í.  60,  5.  wagen. 

Ubereilen  133,  17.  Ubervortheilen. 
aber&ren  64,  2,  76,   43.  77,  6,  78, 

24.  31.  ubertreten,   datoider  han- 

deln;  unterUiwen. 
ttberaagen  83,  26,  37.    widerlegen, 

anaberkant  36,  16.  zuerkanrU. 

nnan^zogen  i7,  26.  98,  6.  unge- 
mahnt, 

nud  an  eonj,  und  rdat.  angeftigt: 
efae  und  15,  2,  16,  34.  17,  1  etc, 
waa  und  37,  2.  so  und  36,  25. 
37,  7.  nochdem  und  39,  16.  60, 
9.  76,  27.  won  und  60,  18,  wie 
and  64,  27.  66,  12,  dyweil  und 
68,  21.  —  80  Tiel  Bj  und  62,  34. 
als  und  ehe  9,  2,  — 

ongesetigt  114,  34.  unzvfrieden. 

nnratli  73,  32.  19,  106,  26.  undrat 
105,  11.  NaehtheU. 

onterkomen  49,  12.  verhindem. 

nntenasae  61,  17.  UrUerthan. 

nnteratehen  89,  38.  verhindem. 

nnubung  63, 33,  9e7UechU  Hcmdlung, 

onyenneligt  64,  28.  unversehrt. 

oszczog  141^  16.  daas.  vde  auszzug. 

Vahel  11,  26.  Tode$fáll,  Tod, 

val  9,  40.    Úbergang  eines  Lehena- 

guieg  an  einen  anderen  Beeitzer. 
erfertígen  63,  22.   62,  8.  =»  abfer- 

%en  63, 6. 12.  auěrUtien  mii  einer 

VoUmaeht. 


verfestung  48^  26,  Btfeštígtmg, 
'  verforen  48,  36.  voUfShren. 
verding^knisz  141,  8,  Vertrag, 
verhalten  6,  31.  38.  vorenthalten. 
verkeren,  vorkeren  60,  16.   57,  26. 

30.  neu  wdhlen, 
verkomen  31,  24.    verhindem,  ver- 

hmen. 
verlangst  79,  16.  vor  langer  Zeit. 
Terlegen,  vorlegen  77,  2.  76, 38.  79 

17,  81,  40,  die  Koaten  tragen. 
verrichtzbrief  3,  24.    Urkunde  4Uíer 

einen  Vertrag,  einen  Auegleich. 
verschicken  11,  12.  legieren. 
yerschieben  69,  21.   an  eine  hohere 

Inatanz  Ubertoeieen. 
vereetzen  64,  32.  neu  wahlen. 
veraprechen  77,  28,  80, 46. 46. 81, 9, 

gegen  etwaa  apreehen. 
vertragen  21,  7.  22,  35,  94, 36.  ver- 

echonen,  úberhehen. 
verwant   18,  8,   Í39,  26.    betheiligt, 

unterlhan. 
verwenen  169,  46,  170,  6.   abseJda- 

gen,  vtrweigern, 
verzejen    sich     16,    27,    etwae   ab- 

aehlagen,  veraagen, 
verzigken  100,  29.  begichtígen,  ver- 

diUíhtigen, 
vlisíigung  166,  44,  SorgfaltŤ 
Yorjehung  2,  1.  Auaaage, 
vorpfluck-brif  88,   30,    89,    1.    ein 

Brief,    Urkunde,    tmageatelU   auf 

einen  FUkhtigen. 
Yorroden  160,  1.  Falachea  berichten 

von  Jemanden, 
vorweylen  ein  bantwergk  76,  10.  ea 

betreiben. 

Walt  136,  8.  QewalL 
wandel  li,  40.  Buaae,  Strafe, 
warleichnamstag  17,  36,  Frohnleich- 

namatag. 
waserley  26,  6.  waa, 
weglosz    108,   24,    Abgabe  an  den 

Guta-  oder  Zinaherm  beim  Abzuge 


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1 


192    — 


tjon  mnem  Gute;  darm  wol  aueheine 

lírkunde  darUber,  vgl.  abzngbriof. 
wehťi  170,  23,  totrt^  lieh. 
Tven  5,  Í2,  16^  28.  17,  19  eU,  denn, 

wfíiL    19,  5.  22,  36  ete,  ala  (heim 

eomp.),  27,  33,  wann. 
wenlg,   der  weniger,  der  wemgston 

zaI  67,  16,  34,  38,  9.  myner. 
werfen    aich   an    —    83,    26.    steh 

vfínden  an. 
werijtlieh  160,  39.  welUieh. 
wesc-kor  104,    29.    SchwiUzer,    (vgl, 

nhd,  Oewasch), 
wefiUch  68,  7,   In  w.  baw  in  gutem 

Zu»Uinde, 

wetzscko    (tlaviaeh)     128,     22,    31, 

liUngetctaehe. 
wíd*  rkeren    10,  33.  29^  17.  22,  zu- 

rilfkerataUen. 
vhJersponigk  70,  23.  74,  6.  20.  irť- 

detrpenstig. 


widersprnch  78,  29.   Wtderruf, 
widerstatttng  11,  2,  VergUtung. 
wilkueren  63,  22,  beackliesaen,  ein 
vňlligen. 

Zihen  sich  auf  —  83,  24.   aich  be- 

rt^fen  au/. 
znchtíger  14,  27,  28,  Sehar/riehter, 
zufahel    78,   18.   BeiaUmmung,   Zu- 

atimmung, 
znfellig  72,  2,  77,  14.   beiatimmend, 

anhanglieh. 
zufuran  25,  13.  im  Voraua. 
zugrif  9,  36.  feindlicher  EinfaU. 
znBammenslahen    104,   31,  aeiL  dU 

Glocken,    daa   letzU  ZeieTien  mit 

den  Qloeken  geben. 
zositz  12,  34.  42.  Beiaitzer. 
znslahen  106,  19.  aich  himsugeaellm. 
zuspmch  3, 12.  78,  24.  26.  Anapruch, 

rechíliehe  Forderung. 


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Google 

L 


1 


Register. 


Adt^tfielilcr  n,  Oddbnider. 
Albrecht,  Herzo^  v,  SAchsen  1  — 3, 

VA9  fl|í,  146  flg.  103,  164,  166. 
Altftitttcl  H.  SAttcL 
Amfiroi^iun  Dechftnt,  Administrátor 

in  Prag  103, 
A  a  .4 1  Ji  n  íl  e  r  (DGutflehe)  29,  30, 107, 

110,  120,  121. 

Bauern  der  Schlíckc  135, 136, 176. 

^    ^        v.  E«  i*,  Elbogen. 
fťock  Albrecht,  Biirfi-er  119. 
Bí^ck  Bertfll,   Blirgor  101  flg. 
Bela  s.  GiitU^nsitxbm. 
BerneiteJn  a.  Pemiítcifi, 
Bornstiííncr  Albnclit  63,  64. 
Bernsteinor  NJckd  14,  23,  24. 
Bornstelncr  St^boAtrnn  23,  24. 
Bctzschftw,  Betscliftwe,  s.  Pet- 

schau. 
Boyor  Hj&íís,  Biirger  74. 
Hiůschln  Hciiirich  v.  Bieschin  26. 
BladpckoQ  n.  Wljidicken. 
BonifaeitiB  VUI.  Papat  167. 
Borfa^leH;^  s,  Biirf^Utz. 
Briig-e  í*.  Prag. 
^Teit6D3t(JÍii  «»  Guttenstoin. 


Briix  (Bmx)  Stadt  148,  161. 

B  uch  au  (Buchaw)  Stadt  5  St.  o. 

v.  E.  36. 
Buchelberg^er  Wenzel,  Bíirger  v. 

Eger  170,  171. 
Bucher   Mathia,     Biirger   in    Pet- 

schau  33. 
Burgel,    wahrscheinlich    das    Dorf 

Piirgles  (Burgles)  1  St.  s.  s.  w.  v. 

Hartonberg,  Dienstmann  aus  98. 
Burgles  z  s.  Biirglitz. 
Biirglitz  (Borglesz,  Burglesz)  ko- 

nigl.  Schloss  29,  173. 

Oad  an  s.  Kaděn. 

Cadener  Paulus,  Biirger  1,  3. 

Chiesch  (Kysch)    Stfidtchon  8  St. 

08(5.  v.  E.  —  8.  Guttenstein. 
Chemnitz,  Stadt  in  Sachsen   140. 
C  h  o  d  a  n  (Codaw)  Schloss  niit  Dorf 

1  St.  n.  v.  E.  16,  97,  100.  Teich 

97. 
Cloreil  Hans,  Biirger,  70,  75. 
Codaw  s.  Chodau. 
Colb  Hans,  Biirger  32. 
Colbborer  Hans,  Biirger  70. 
Colin   s.  Kulm. 
Collobrath  s.  Kolowrat. 


*)  Abktirzuíi^^ini :  u-  ^a  nordlich,  s.  =  siidlich,  o.  =  ostlich,  w.  =  westlich. 
^=^  Elbogen.  Die  (»hne  weitere  Bezeichnung  als  Biirger  angordhrtcn 
psonoo  a  i  ml  E|lío^n(?r  Biirger  . 

13 


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194    — 


Golmbach  Landschreiber  zum  16. 
Cornptaw  s.  Weitmul, Kommotau. 
Co  11  radu 8,    Pfarrer  in  Schlacken- 

ivcrth  103. 
C<>lln  an  d.  Elbe  s.  Kolin. 
Urumenawe  s.  Krummau. 
Ciittenperg  s.  Kuttenberg. 
CKedewics;  s.  Zedwitz. 
Cawigkaw  s.  Zwickau. 


Dallwitz(Telbitz)  Dorf  */,  St.  n. 

T.  Karlsbad  113,  116. 
D  K  u  b  Georg  v.  der,  zu  der  Loyppe, 

uherster  Hofrichter  20. 
Dtjiitsehe  s.  Aoslfinder. 
Dilg  Mathis,  BUrger  63. 
Do  nit  z    (Tonitz)    Dorf    \   St.   w. 

von  Karlsbad  92. 
Driísden  i.  Sachsen  157. 
Dytel  Biirger  53. 
D^trich  BUrger  102. 


SbDrhart  Biirger  v.  Falkenau  115. 
Eckel  BUrger  v.  Karlsbad  22. 
Erkel  Gilg,  Dienstmann  98. 
Eckel  Wenzel,    Burger   5,  20,  22, 

83,  134,  137. 
Egor   Fluss     4,    37,   46,    47,    145, 

161,  162. 
E  ^  e  r  Schloss  168. 
E^KT  Stadt  28,  53,  63,  64,  67,  75, 
7tí,   80,   82,    126,    127,    139,    162, 
trí6,  169,  170,  171,  176. 
E^-lofstein  Jorg  v.  114,  136. 
KHiel  Nickel,  Burger  104. 
KEbog'enKreis,Land,  Manneu 
(Adel,  Ritterscliaft)    1,   3,   6,  9, 
11,  12,  15,  22—28,  31,  37,  38, 
40,  42-44,  46,  87,  90,  91,  94, 
96,    100,    101,    106,    109—111^ 
114,    115,    119,    124—134,  136^ 
137,    140,    141,    143,    150,    161, 
163,   172  flg. 
ij  a  u  e  r  u  1 75. 


Kreistag,  IjatiJtAg  101. 

Landrecht  125,   127,  183, 

Lehen  9  flg.  ST,  174  flg. 
Elbogen  Kreid,  Lancl,   Maunen* 

Leheneid  175,  17fi. 

Lebengerieht  176,  ITtí. 
Elbogen  Stndt 

Abgaben  7,  9,  176. 

Álteste  4,  5,  fí.  m. 

Bannmeilo  171V 

Blanken  s.  Boíestiffiingr* 

Bastoi  98,  99,  107,   110. 

Baueru  31. 

Backer  101   flg. 

Befestiguiig  (Blauken,  Fa!l- 
gatter)  37,  46^49,  51,  52.  55, 
56,  58—61,  65,  88,  114.  144, 
146  flg.  I6*a  flg. 

Bierhaus  68, 

BrUcke  119. 

Bu rge r a uf nahrne  G5,  66,  174, 
176. 

Burgermeifiter  1,  4,  16,  21, 
27,  30—34,  38,  40,  47,  62,  62, 
65,  66,  71,  74,  75,  76,  80,  í)l, 
93,  94,  97,  104,  107,  108,  lil, 
122,  139,   110,   163. 

Erbhuldigiiufí  4—7,  13,  19, 
.21,  27,  28,  ;iň,  :íii,  ,^9—42,  44, 
87,  147  flg.  176. 

Eroberung  5,  G,  62,  169. 

Fallgattor  ».  Befe&ti^ug. 

Feuersbrutiflt  3,  122,  123,  124, 
166,  174. 

Fleischer  07,  68,  7G  flg. 

Forstgeld  H. 

Galgen  14G. 

Geffingniiis  67,  69-75,  78,  82, 
102,  107,  líO,  116,   135  flg, 

Geleite  7,   10,  50,  52,  00,  61,  ti5> 

Geleitsgelil  G5, 

Gemoine(gnnze)  27—30,32,40, 
41,  43,  45,  46,  53,  5i»,  02^66, 
68,  73,  75,  85,  91,  92,  94,  98, 
102,  103,  105,  111,  ItO,  135^ 
137,  139,  140,  163,   171. 


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—    196 


Oetneine   Itt^f^ere  31,    65,    102, 

ElboRon  Stadt, 

G  e  r  t  c?  ti  t  ]t.  Richter. 

Grabcti  55,  fiS. 

G  rundstiickn  173. 

Handwork,  Handwerker  63, 
67,  68,  76  ňg.  101  flg.  107,  110. 

Hiuflcír  (WohnungeD)  173. 

Herberpo  118. 

Hochmosso  í*4,  99. 

Hn±$pUa]    t(>3  ňg. 

Kap  lán  fí  38,98,  103,  104. 

K  i  re  li  6  166. 

Kirclihof  105,  107,  111,  134. 

La^e  146  %. 

L  o  a  un  g  64, 

Murkt  127. 

MarktpUtz   106. 

Manern  11,  56,  68,  107,  116, 
136,   148,   160. 

P  farrer  9«. 

Pfarrliof  m,  103. 

Prebetide  95. 

Prťílígťf  m,  103. 

Rath,  Rathmannen  1,  4— 7» 
13,  15,  16,  18—23,  26—29,  31 
^36,  38-43,  45—47,  49,  51— 
53,  5Í>,  m,  íí2,  64—71,  73,  75 
—86,  88,  91—106,  109,  111, 
112,  114,  117,  119,  120,  122, 
1^3,  128,  130,  134,  137,  139— 
141,    U3,  163,  164,  165,  171. 

Rathhatiíi  13,  16,  28,  41,  47, 
02.   102,   111,  136. 

EaíhHwahl  TiO— 52,  54-61,  63 
89,  91,  99,   100,  108,  174,  176 

Kiehter  (Gcricht)  69—71,  73, 
81,  83,  99,   102. 

Robitsch  (Rabitz)  Vorstadt  65, 
13fi,  137,  145, 176,  Thor  v.  137, 
Thrírm  v.  KH. 

?  í^  h  ID  e  I  K  h  ii  1 1  e  9. 

Srhule  95. 

řitadtííťhliiatíel  27,29—36,47, 
48,  87,  89,  107,  111,  174,  176. 


Stadtschreiber  s.  Fitler. 
Elbogen  Stadt. 

Thore  11,  16,  27,  29,  37,  43, 
44,  47,  66,  68,  60,  65,  74,  88, 
103—106,  107,  111,  114,  119, 
133. 

Thor  sper  rer  12,  32,  33,  34. 

Thorstube  119. 

Thiinne  51,  55,  68,  65,  110, 
116—117,  120. 

Unterth&nigkoitseid  46,  66, 
117. 

Vorstadt  s.  Robitsch. 

Wasserweihe  104,  107,  111. 

Ziegelhhtte  114. 

ZoU  66,  176. 
Elbogen  Schloss  (Stein)  2,  9—12, 
16,  26,  29,  36,  37,  46,  47,  64, 
58,  60,  66,  87,  88,  91,  94,  99, 
102,  106,  110,  112,  114,  118— 
120,  125,  126,  134,  137  flg. 
145  flg.  161   flg.  172  flg. 

Backhaus  11. 

Biichsenmeister  12. 

Burggehege  176. 

Burggut  9  flg. 

Jagd  7,  10,  175. 

Lehen  (Steinlehon)  9  flg.  87, 
174  flg. 

Markgrafenhaus  9,  10.  11. 

Schlachthaua  11. 

Thorwartel  12. 

Thíirmer  12. 

Voigt  8.  Gumpel. 

Z  is  torné  19. 
Ende  (Mende)    Heinrich   v.,   Ritter 

2,  3. 
Engelhart  Biirger  20,  63,  80. 
Engolsburg  (Engelsbiirk)  Schloss 

von  Engelstadt  163,  154. 
Engelstadt  (Engelhaus)  Stadt   2 

St.  o.  von  Karlsbad  32. 
Ernst  Hofschreiber  77. 
Ernst  Knrfursi  v.  Sachsen  140  flg. 

163,  164,  166. 

13* 


\ 


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—     196     — 


Eylenburg  Wilhelm   v.,   auf 
maw  122. 


Ro- 


F  u  1  k  e  n  a  u  (Falgkonaw,  Falkenaw, 

Valkenaw)  Stadt,  Schloss  2  St  w. 

v.E.  7,  9,  46,  114,  115,118,138, 

146,  159. 
Fischer  Gilg,   Biirřer  von  Karls- 

liad  22. 
Fítler    (Fitleer)    Caapar,     SUdt- 

schreiber  29,   81,   38,  43,  45,  49, 

61,  53  (?),    69,    73,   92,   96,  109, 

128,  130. 
F I  e  i  8  c  h  m  a  n  Biirger  v.  Karlsbad  22. 
Fleischman  Fritze  67,   76—83. 
Fleischman  Ullrích  81. 
Frank  Mertel  (Maulmertel)  67,  68, 

75  flg.  81  flg. 
Frosch  NicloB,  Kaplan  98. 
F  r ah  e  1  e  r,  der  lange,  sfichs.  Soldát 

146. 
Fureyter  Hans  96,  103. 
Furreyter  Sebald  115. 

Qasler    (Gaesler)    Michael,     Stadt- 

ríchter  15,  17,  18. 
Gííorg  Abt  v.  Waldsassen  63. 
G  t?  o  r  g  (Girzik,  Jorg)  Konig  v.  Boh- 

men  6,  151,  152,  157,  172,  174. 
Gerstenberger  Dienstmann  98. 
Oetzengrund   Richter  v.   Falke- 

nau  116. 
Girzik  8.  Georg. 
Gteichen  Ernst  Graf  v.,  Herr  zu 

Petschau  8. 
Globen  Heinrich  v.  103,  113,  116, 

134  flg. 
Gluer  Hans,  Biirger  83. 
Gomerawer  Endres  46. 
Oossengriin  (Gossengnm)  Markt 

\  St.  W8W.  v.  Hartenberg  46. 
(iraben,  Biirger  53. 
Graslitz  (Chrezles) Burg  2  St.  n.  w. 

v.  E.  173. 
Graupen  (Grawpen)  Stadt  bei  Tep- 

litz  170,  171. 


Grentz  s.  Plauen, 

Grezles  s.  Gra^ilíts. 

Gries  Biirger  v.  KarL4iad  *2á. 

Grisse    Heintz    y,    Mentzus    ztiin 

Tzedlitz  8. 
Grunwalt  HanH  16. 
Griinhain  (Gninhřuii)  Abt  t.  165. 
G  u  m  p  e  1  (Jnmpel)  Haiiíi,  Hausvoi^ 

auf  dem  Schlos^c  m  E.  14^  16. 
Gattenstein  BurSiin  (Worgau)  d. 

Jiingere  v.  153,  154,  I6íí. 
Guttenstein  ChrÍ8tof  Herr  v.  ddíI 

zum  Eabenstein  8,  118,  122. 
Guttenstein  Gjtt^riiy  (Gittorsich) 

v.  und  zu  Kysríi  96,   118»  liř2, 
Guttenstein  Heinricli   v.  nnfl  itii 

Tachau  118,  122,  128* 
Guttenstein  Jan  v.  und  auffírci- 

tenstein  112  ůg.  Itil,  lti2,  12S. 
Guttenstein  Jorg  v,  118. 
Gutt  enstein  Wulf  v.  und  zn  Bela 

112  flg.  121,  122,  128. 

Hackonsmidt  NiťUí^i  BUrger- 
meister  22,  63,  86,  134  flg. 

Ha  es  z  Nickel,  Biirger  v.  Petachau 
33. 

Hamersmidt  BurgiJr  v.  Karlsbad 
22. 

Hans,  Knecht  134. 

HanuBch  Lorenz,  vortriebcner  Biir- 
ger 170,  171. 

Hardecker  Luppolt  %. 

Hardecker  Sobu  100. 

Hartenberg  (Hcrtenbergk,  Hertin- 
berg)  Schloss  3%  St.  ivnw.  t,  E. 
8,  106,  158,  IGl,  162. 

Hartenstein  St  hlouft  1 5  2^  s.Plauen. 

Haselawer  N.  46. 

Hassenstein  s.  Lohkowítz. 

Hawenschilt  Burger  114. 

Heinrichsgriiu,  St^tcbonííVí  SL 
nw.  v.  E.  9. 

Helffenstein  s.  Pemsttíín. 

Hertenperger  ří.  %3. 

Hertenpergk  s.  Uartenbi^. 


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—    197     — 


Heyd  Hans  v.  der  100. 

Hisserl  (Hirsle,  Hisserle,  Hiaserll) 

Albrecht  103,  113,  115. 
r,       „      Mathis  14,  16,  31,  35,  60, 

60,  62,  86,  88  fíg.  92  flg.  97,  98, 

100,  106,  113,  121,  126,  131,132, 

173,  174. 

B      „       Wenzel  97,  98. 
Hofman  Cristof  103,  113, 116,  133. 
Honinger  (Honynger)  Hans  63,  64. 
Honerkopf,    Vogt  v.  Schonberg 

164,  166. 
HaterNickel,Burgeri.  Petíichau38. 

Iglan  (Igla)    Stadt   i.  MShreu    167» 
158,  163. 

Jan  e  8  8  e  n  (Jenessen)  Dorf  1 '/,  St. 

no.  v.  E.  186. 
Janewitz   Jan,    Herr   v.   und   zu 

Petersbarg,  Oborstburggraf  97. 
J  o  h  a  n  n  Bischof  v.  Jerusalem  163. 
Johann,    Konig   v.   Bohmen    172, 

174. 
Jorg  Herzog  12. 
Jnmpel  s.  Gampel. 

Kaděn  (Cadan)  Stadt  148,  161. 
K  a  m  m  e  r  8  g  r  a  n  (Kamersgrun)  Dorf 

ly,  SL  oso.  v.  Neudek  9. 
Kammerrecht    49,   60,  108,  109, 

128,  131  flg. 
Karl  rV.  Kaiser,  Konig  v.  Bohmen 

172,  176. 
KarUbad  (Keyserkarlsbad,  Warm- 

bad)  Stadt  9,  20  flg.  31,    36,  37, 

96,  106,    109,    112  flg.    118,   120, 

121,  126  flg.  130  flg.  161,  172  flg. 
Karlsbad  Schloss  173. 
Kauffung   (Konffimge)   Gilg  (Gi- 

^elt)  v.  146,  146. 

eller,  Biirger  17,  18. 

emnach  161. 

ttotner  Nickel,  Biirger  38,  63,  63. 

•Jlin  (Colln  a.  d,Elbe)  Stadt  158. 


K  o  1  o  w  r  a  t  (Collobrath)  Albrecht  v., 

Oberster  Kanzler  120,  124. 
Koltitz  Thyme  ▼.,  Herr  aufGrau- 

pen  122. 
Kommotan  (Comptaw,   Kometaw, 

Kommotaw)    Stadt  122,  148,  161. 
Korschner  Linhart,  Biirger  63. 
Konigsberg  (Konigspevgk,  Kuns- 

pergk)  Stadt  3%  St.  wsw.   v.  E. 

9,  34,  68,  69,  160. 
Konigswart  (Konigfart,   Kunigs- 

wart)  Stadt,  Schloss  6  St.  s.  v.  E.  * 

152,  168,  160. 
Kranichfelt  h.  Planěn. 
Krewsel    Hansbesitzer   in   Karls- 

bad  113. 
K  r  u  m  m  a  u  (Crumenawe,  Krumenaw) 

Stadt   im   siidl.   Bohmen   41,    62, 

63,  73. 
Kulm    (Colin,    Maríaknhn)    Wall- 

fahrtsort  3  St.  w.  v.  E.  104. 
Kunigsberg,  Eunsperg  s.  KonigH- 

berg. 
Kuttenberg  (Cnttemperg,  Kotten- 

pergk)  Stadt  30,  31,  36. 
Kuttenberger  Recess  36,  37,  44, 

66,  88,  93,  174,  176,  176. 
Kysch  8.  Chiesch. 

Itadislaus,  Konig  v.  Bohmen  172. 

Landfriede  108. 

Landrecht  20,  21,  23,  26,  38,  93, 

106,  126,  126,  129,    130  flg.  173, 

174,  176,  177. 
Landsiegel  131. 
Landtafel  21,  23,  26,  27,  38,  42, 

48,  94,  96,  100,    173,  174. 
Landtag  172  flg. 
Lasstowicze  Jan  163. 
Lantzendorffer,  Biirger  80,  81. 
Laurentiu8   v.   Ferrara,  Bischof, 

pSpstl.  Legat  166,  163. 
Lederer  Endres,    Biirger  69    flg. 

dessen  Bruder  74. 
Lederer,   Biirger  v.  Karlsbad    22. 
Lehen  s.  Schloss  (Stein). 


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—    198 


r 


L  e  h  e  n  PlauenBche  9. 

Leipzig  (Leipzigk)  Stadt  2,  140. 
„  „  Mense  (Leypczker  jar- 
mark) 164,  166. 

Leskobitz  Albrecht  v.,  Kammer* 
meister  97. 

Lewn  v.  Jenessen  s.  Janessen  135. 

Lichtenstadt  (Lichtenstad)  Stadt 
2 V,  St.  n.  v.  KarUbad  9,  46,  66, 
57,  169. 

Lithauen  (Littoy)  94. 

Lobkowitz  (Lockewitz)  Jan  v., 
Herr  zum  Hassenstein  8. 

Loe  Thal  bei  £.  118. 

Lncas  Biirger  v.  Karlsbad  22. 

Luditz  (Lutitz)  Stadt  7  St.  oso. 
v.  E.  100. 

Mangolt  Dytrich  14,  16. 
Mariakulm  s.  Kulm. 
Mathias,    Konig  v.    Ungarn    146 

—149,  161,  152,  .154,  166,  157— 

166. 
Mat  his.  Kaplan  98. 
Maulmertel  s.  Frank  Mertel. 
Meinl  Cristof  134,  137. 
Meinl  (Meynl)  Jorg  1,  3. 
Meisner  Kriegsvolk  106,  140  flg. 
Mende  Heinrich  v.,  s.  Ende. 
Ment  ze  8  s.  Grisse. 
Metschin  Fran  164. 
M  orb  ach  Kriegsmann  (?)  143. 
Monchhof  s.  Miinchhof. 
Miick  Hans,  Biirger  32. 
Miinchhof  (MonchhoQ  Dorf  1  '/^  St. 

n.  v.  E.  9. 


Hasili  Jiřík   v.,    Hauptmann   auf 

Schloss  Biirglitz  173. 
Neckcr  Fritz,  Biirger  75. 
N  e  h  i  n  g  e  r  Johannes,  Kaplan  38,  98. 
Neudcck  Stadt  3  St.  n.  v.  E.  9. 
Newe  Schonburg  s.  Vitztum. 
Nejdecker  Kanzelschreiber  22. 
íiicolesch  Knecht  17,  18,  88. 


Niirnberg  (Nuir abergk)  Stadt  6.% 

64,  120,  121,  126. 

Odelhejder  (Ad  elholďcr)  Joif , 
Biirgermeister  03,  73,  96,  IH, 
112,  114,  126,  130. 

Odenburg  Sch|mTj  v.  122. 

0  fen  Stadt  in  Uní^nrii  18,  19,  38,  ůe. 
67,  84,  86,  86,  ÍH),  92,  94,  99,  101, 
125,  129,  130,   132,  !33,  134. 

Olsnicz  8.  Olsuitz. 
Otnebitz  s.  Stťinpftťrh. 
0 1 8  n  i  t  z  (Olsznicz)  8tadt  in  Sar^Eiseii 
140,  142,  143. 

01  sz  Friedrich  von  der  103,  U4 

Paulsdorfer  Lebcn  12. 
Perglesz  Nickol  v.  1,  3* 
Perglesz  Wenxel  t_  114. 
Perglesz  Wilhclm  v.  9(5, 
Pcrnstein  (BeraHtdn)  \Villi(?ljn  v. 

auf  Helffenstein,  Obcrsthofmpístír 

36,  98,  108. 
Petersburgk  s,  JahqwÍíx. 
Petschau  (Betncliaw,  BetEfscIiartc, 

Petzcaw,  Petzaw)   Stadt,  tichlos*, 

3  St.  80.  v.  E.  8,  33,  34,  46,  H 

65,  112,  152,  163. 

Pflug  Nickel,  Kaiiptojianti  zu  Leip- 

zig  2. 
Pflug  Hans  von  Itab^ustem  Xí'2ůg, 

121. 
Pflug     Sebastian    von    RAbciuiteiB 

112  flg.  121. 
Pilsen  (Pilssen,  Pilizen)  &tAdt  41, 

148,  153. 
Pinter  Erhard,  Ríirgcr  70. 
Pinter  Lorenz,  Biirger  134,  lí^"- 
Plauen  (Plawen)  Hciímch  R(?w*ií 

von,    der  Altere,  Herr   scu  Greuta 

und  Kranichfcld,  1,  3,  8,  11,  101, 

140  flg. 
Plauen  Heinrich  von »  dcrJiiní   rt^ 

Graf  zum  Hartcnsteiu,  2,  :i,  8,    '\9, 

110,  118,    119,    124,    128,   UC   í|. 

163  flg.  173,  174, 


IXfc.,. 


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-     199 


Plumel  Ilans,    Burger  20,  22,  77, 
78,  83. 
Sein  Eidam  81. 

Pohlem  vPolum)  Dorf  1'/,  St.  nw. 
v.  Luditas  97,  100. 

Potzschirer  Hans,  Bíirger  20, 
22,  53. 

Prag  (Brag,  Brage)  Stadt,  6,  7,  20, 
21,  22,  23,  28,  29,  30,  38,  39,  40, 
42,  46,  47,  48,  49,  62,  63,  69,  60, 
73,  88,  89,  92—98,  100,  101, 
103,  106,  108,  109,  110,  116,  116, 
123,  125,  126,  127,  128,  130,  136, 
169,  172. 

fl    „    S.  Benedikt  128. 

„    „    Hmdschin    (Retschen,    Ret- 
acheen)  128. 

r    f>     Kleinseite  128. 

p    y,    Schloss  128. 

„    „     Stadtschreiber  60. 

n    n     Stiege  steinerne  128. 

•    „     Wentelawsberg  99. 

PreBsbnrg  (Prespurgk)  Stadt  in 
Ungam  91. 

Procopiug,  Archidiakon  y.  Prag 
166. 

ProcopiuB,  Magister ,  Oberster 
Stadtschreiber  y.  Prag  60. 

Piirgles  8.  Burgel. 

Babenstein    s.   Guttenstein    und 

Pflug. 
Rabitz  fl.  Robitsch. 
Regensburg    (Rengspurg)    Stadt 

164,   166.     Weihbisehof  v.  161. 
Reinl(Reindl),  Nickel,  Burger  22, 

29,  31,  49,  63,  69,  130. 
Rendel    (Reinl,    Reynel)    Albrecht 

▼on  Aoschowa,  Prokurátor  36,  128. 
RetBchen,    Retscheen  (Hradscliin) 

8.  Prag. 
^eynsberg  Georg  von  144,    146. 
•oytzenstein  Jorg  von,   Haupt- 

mann  in  E.  16.  18. 

ibitzsch  8.  Zedwitz. 

o  bit  ach  (Rabitz)  Vorstadt  v.  E. 


66,  136,  137,  146,  176,  Thor  137, 

Thurm  137. 
Roder  Mertin  116. 
Rodisfurt  (Rodesfart)  Dorf  2  St. 

ní),  v.  Karlsbad  ' . 
Rom  Stadt  167. 
Ronaw  s.  Eylonburg. 
Rosenbergk  Jorg  von  4. 
Rosenbergk  Peter  von,  Landes- 

hauptmann    38,    39,    40,    42,    44, 

47,    62,   63,   64,   66,   68,    70,    71, 

72,  87. 
Rudolf  Bischof  v.  Breslau  166. 
Rula  z  Erhart,  Pfarrer  98,  104. 
Ruprecht  Hans,  Burger  aua  Pet- 

achau  33. 
Rybischt  Edelmann  43. 
Rymer    Wenzel,     Seelsorger    von 

Petschau  33. 
Rysenborgk   Putta    von    u.    von 

Swyhaw,  Oberster  Landrichter  26. 

8aaz  Kreis  8. 

Sack  Albrecht,  Ritter  147, 160, 162. 

Saher  (Sarer)  Nickel  von   41,  46, 

46,   50,   61,    60,   68,    71,   86,   96, 

131. 
Saher  Seyffret  von  112. 
S  and  au  (Sandaw,  Sandawe)   Stadt 

1  St.  w.  v.  Konigswart  168,  160. 
Sattel,  Altsattel (Satel) Dorf  V,  St. 

w.  E.  143,  144. 
Schellenbergk  Johannes  v.,  Ober- 
ster Kanzler  66,  94. 
Schelm  Endres,  Burger  70. 
Schenk  Ludwig,  Herr  zu  Tauten- 

bergk  8. 
Scherer  Lorenz,  Bíirger  22. 
SchiltbeVg  der  bei  Ofen  18. 
S  c  h  m  i  d  t  Erhai'd,  Burgermeister  6, 

22,  76. 
Schirntinger  (Schemtinger)   Ni- 

clas,  Ritter  16,  173,  174. 
Schlaekenwald      (Slackenwald) 

Stadt    IV,  St.    so.    v.  E.    33,  46, 

66,  118. 


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^ 


200 


Schlackenwerth  (Schlagken- 
werd,  Slakenwerd,  Slackenwerde, 
Slackenwerth,  Slockenwerd)  Stadt 
2  St.  n5.  T.  karlsbad  7,  9,  20, 
46,  67,  103,  140,  169,  161. 
Schlick  (SUck) 

Albrecht  18,  76,  97,   98,  99, 
112,  172  ůg. 
„  „  HieronymUB    6—10,    12,  14, 
15,    17—20,    28,   24,   26,  48, 
63,  62,  87,  97,  100,  168, 166, 
—169. 
„  „  Kašpar  7—10,  12,13,18—21, 
28,    26,   81,  36,  79,  87,  106, 
128,  129,  160,  168,  169. 
„  „  MathUuR    1,    2,   6,   7,   9,   63, 
139-143,  146  flg.    163—169. 
„  „  Niklas  4,    7—10,    12,  13,  16, 
18,  23,   26,   29,    31,    62,    79, 
87,  88,  98, 100, 101, 106,  106, 
114,  116,  127,  129,  142,  162, 
166—169,  172  flg. 
„  „  Quirin  18,  23,  24,  26,  29,30, 
31,   36,   36,    41,   46,   60,   66, 
67,  76,  94,  97,  98,  112,  113, 
119,  172  flg. 
„  „  Sebastian  18,  19,  22—26,  28 
—31,  36-42,  46,  46,  47,  49 
—64,  69,  60,  66,  67,  68,  71, 
72,  76,  77-79,  83-93,  96— 
114,  116,  117, 119-122, 124, 
126,  128—138,  172  flg. 
„  „  Wenzel  1-4,11,79,114,139, 
—142,    168,    163,    165,    166, 
167,  172  flg. 
Schonperg    Schlosz    in    Bachsen 

164. 
Schonpergk    (Schonburg,    Scho- 
nenberg)  Bemhard   v.,   Marschall 
2,    3,    142,    144,    146,    146,    160, 
161,  162. 
Schonburg  (Schonberg)  Kašpar  v. 

139,  140,  142,  144,  147,  160. 
Schbneck   (Schoneck)    im    Voig^- 
lande  34,  36,  68,  100. 


Schonfeld  (Schonfelt)  Stadt  2  St. 

8<>.  v.  E.  31,  46,  66. 
Schuster  Hans,  Thorsperrer  33. 
Schutz  Hans,  Burger  63. 
Schwarzenberg   (Swarzenpergk, 

Swartzbergk)   Sigmand   v.  Seins- 

hayn   4,    11,  15—18,  169,  170. 
Seoberg    (Sebergk)    Gnt,    Schloss 

2  St  nw.  v.  Eger  9. . 
Seybat  Niklos,  Burger  1,  3. 
Sejdel   Wenzel,    Burger   t.   Pet- 

schau  33. 
Seyler  Hans,  Burger  63. 
Sein 8 hayn  Sigmund  v.  s.  Schwar« 

zenberg. 
Seynsheym  Hans  v.  23. 
Sichelawer,  Biirger  69. 
Sichelsmidt,  Burger  49. 
Sigmund   Konig   v.    Bohmen   59, 

172,  174,  176,  176. 
Sixtus  IV.,  Papst  166  flg. 
Skuhrew  Jeronymus  y.  26. 
Slackenwald    s.   Schlackenwald. 
Slackenwerd,    Slockenwerd, 

Slackenwerth  s.  Schlackenwerd. 
Smid  Niclas,  Prediger  98. 
Smidt  Erhard,  Burger  63. 
Smidt  Jorg,  Biirger  63. 
S  n  a  b  e  1 ,     Vertreter    der   Elbogner 

60,  61,  60. 
Sparnec?c  Otto  (Ot)  von,  134  flg. 

143. 
Speinshart  Abt  v.  161. 
Springer  Michel,    Biirger  v.  Fal- 

kenau  116. 
Stanislaus,  Archidlakon  v.  Leito- 

mischl  166. 
Stein  (Steyn)   s.  Schloss  Elbogcn. 
Steinbach  (Steinpach,  Steinwach) 

Chrístoflfel  142. 
„  „  G  i  1  g,  zu  Otnebitz  gesessen,  96, 

103,  112,  133. 
„  „  Jorg  46,  114. 
Stornberg  Zdenko  v.,  Oberstburg- 

graf  150,  161,  163. 


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—     201     — 


Strackonitz  Herr  v.  44. 
S  trans  z,  Kánber  15. 
Šommer  Jorg,  Diener  128. 
Swamberg    (Swampurg)    Herr   v. 

m,  162. 
Swartze  Sneider,  Biirger  22. 
Swjhaw  8.  Rysenbergk. 
Swyhe  Jangherr  v.  103. 

Tachau   (Tacha)   Stadt   im  westl. 

Bohmen  s.  Guttenstein. 
Tascher    Lorenz ,     Biirgermeister 

114,  130. 
Tantenbergk  s.  Schenck. 
Teich  schwarzer  168. 
Telbitz  8.  Dallwitz. 
Tepel  (Toppel)  Fluss  118. 
Tepel  (Teppei;    Kloster,   Abt    106, 

121,  124,  126. 
Tettaw   Apel    v.    142,    144,    147, 

150,  160. 
„  „  Hans  v.  142,  144,  147,  150 
Thnmahirn,   Áltester   76,  77,  80. 
Tonitz  8.  Donitz. 
TschecbÍBche    Amtssprache    36, 

36,  50,  60,  110. 
Taebmacher  Engelhart,    Biirger 
22,  114. 

Tnebmacher  Jobannes,  Biiiger 
20,  22^  29,  31,  43,  46,  49,  61, 
63,  69,  ^,  92,  95,  102,  109,  114, 
126,  128. 

Tuchmacher  Wenzel,  Biirger  1, 
3,  5. 

Tucke  Cuntz,   Fleischergeselle  76. 

Turkensteuer  101,  126. 

Tzedlitz  8.  Grisse. 

UngarD,  Land  17,  21,  68,  90. 

Un-aer  Mathls,  18. 

Ui    irkSmmerer  60,  89. 

V I    lenaw  8.  Falkenan. 

Ve     1 8  c h  (Veyltz)  Fabián  v.,  Haupt- 


•  mann  70,  72—75,  79,  84,  86,  96, 

99,  100. 
V  i  t  z  t  u  m  (Vitzthum)  Felix  auf  Neu- 

scbonbnrg  (Nfewe   Schonburg)  41, 

42,  44,  46. 

Vorpfluck  Brief  88,  89. 
Voygt  Jorg  18. 

W  accal  aurius,    BUrger   20,   22, 

49,  63,  69. 
Wagner  Waltasar,  Biirger  114. 
Wald8aa8eii  (Waltsassen,    Walt- 

saxen)  in  Baiem,  Klo8ter,  Abt  63, 

64,  161,  166, 
Warmbad  (Warmpad)  s.  Karlsbad, 
Weglassrecht  108  flg. 
Weiszenbach  (Weispacb,  Wey»- 

senbach,  Wissembach)  Hermann  v. 

140—146,  147,  160,  161. 
W  e  i  t  m  ii  1     (Weitmoel ,      Weitmol , 
Weytmole)  Beni8cb  v.  der  142. 
„  „  Cristof  v.  der  122. 
„  „  Johann    v.    der   iind   zu   Kom- 

motau  122. 
„   „  Micbel  v.  der  122. 
j    „  Sebastian  v.  der  122. 
\VelfÍ8dorf  (Wolffisdorf,  Gocz  v.) 

Goetz  v.  144,  145. 
W  e  n  t  z  1  a  w  8  b  c  r  g  s.  Prag. 
Wenzel  Hans,  Biirger  74. 
Wenzel  (Ventzel),  Henker  14. 
Wenzel,  Konig  v.  Bohmen  172. 
Weyspach  Hennan  v.  3. 
W  i e n  (Wyem?  Wyenn)  Stadt  17, 18. 
Wild  Endres,  Altprediger  98. 
Wissenbach  s.  Weiszenbach. 
Wladicken  (Bladecken)   24,  130, 

173,  176,  177. 
Wladislaus  Konig  v.  Bohmen  4, 

6,  14,  19,  22,  23,  26,  27,  29,  30, 

37,   62,   66,   91,  92,  94,  99,  110, 

124,  129,  130,  132,  167,  168,  169, 

171,  172,  176. 


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—    202     — 

Wolffisdorf  8.  Welfisdorf.  Zedwitj  Ott  v.  u.  v.  RSbítidi  tOO, 

W  organ  8.  Gnttenstein,  BurUn.  ^  „  Sittich  v.  144,  145, 

Wyem?  Wyenn  s.  Wien.  Z  n  a  i  m  (Znoym,  Znojmn)   L  Mih- 

ren  166,  166. 

Xedwitz  Dienstmann  aus  98.  Zuleger,  Biirger  112,  114. 

Z  e d w i t z  (Czedewicz,)  Kašpar  v.  u.  Zwickaa     (Czwig-kaw)     Stadt    b 
v.  Ribitzch  100.  Qachgen  140. 


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Inhaltsverzeiohniss. 

Vorwort    .    ,    .    , • DI 

Einleituug V 

Text  aer  Chromk^ 1 

Beitagen  (1—33) 139 

Spracbe  der  Chronik 178 

Glossar     .    .    ,    . 187 

Register 193 


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'■^1^ 


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■^ 


DEUTSCHE  CHRONIKEN 


b<^£3:1s.£:e:3^ 


HERAU80E0EBEM  VOH 


Dr.    L.    S  CH  lesí  N  GER. 


IM  AUFTRAGE  DES  VEREINS  FÚR  GESCHICHTE  DER  DEUTSCHEN 

IN  BCEHMEN. 


BAND  II: 

SIMON  HOTTELS  chronik  DER  STADT  TRAUTENAU. 


PRAG  1881. 

YurU^  des  Vereins,  in  Commlssion  bel  Dominikas  in  Prag  und  F.  U.  Brockliaus  in  Leipzl^. 
K.  K.  HOFBUCHDRUCKERÉI  A.  HAASE,  PRAG, 


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/ 


SV  'V      '.  ' 


SIMON  HOTTELS 


Chronik  der  Stadt  Trautenau. 


(i-is^S:— leoi). 


BEARBEITET  VON 


Dr.    L.    SCHLESINGER. 


IM  AUFTRAGE  DES  VEREINS  FÚR  GESGHICHTE  DER  DEUTSCHKN 

IN  BCEHMEN. 


PRAG  1881. 

^erlag  des  Vereioa,  In  Commission  bei  Dominikas  In Prag  und  F.  H.  Brockhans  lu  LeiitEJc 
K.  K.  HOFBUCUDRUCKEREI  A.  HAASE,  PRAG. 


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^inleitung. 


Spaí  der  Zdt  der  letzten  Přemysliden  bildete  sich  in  Bóhmen 
die  Ofípjlogenhtiít  lieraus ,  den  kbniglichen  Wittwen  die  Ein- 
kUnfte  eimr  odefr  mehrerer  koniglichen  Stddte  zum  lehensldng- 
Uehen  Ntitzgenusse  zuziiweisen,  wesswegen  diese  Stddte  den 
Nanmví  kUnígtiche  Leibgedingstcidte  erhielfen.  Allmdhlich  ent- 
wirkeltů  nlcJi  als  Hofamt  ein  besonderes  Unterkammeramt  der 
K^aígiiiy  tDfdchí^s  die  oberete  Venoaltung  dieaer  Stddte  leitete, 
die  nunmehr  im  Beayntemtile  schlechthin  y,unterkammeramtliclie^^ 
genaunt  imwden  zum  UnterscJnede  von  den  ^landesunterkam- 
méTumtUclien^ ^  welcJie  dem  Landesunterkammeramte  unterge- 
ordnet  waren.  Der  Ehre  der  Leibgedingschaft  der  koniglichen 
WíttwBu  er/reuřen  sich  im  Verlaufe  der  Zeiten  neun  Stddte, 
(Chrudim,  Ilohenmanthj  Jaromirsch,  Koniggrdtz,  Koniginhof, 
Afelnik,  Nmihidschow,  Polifschkay  Trautenau),  die  alle  mit 
An«naJtme  mu  Melnik  im  nordostlichen  Viertel  des  Landes 
gelegen  9Índ  und  daselbst  jetzt  noch  zu  den  tvichtigeren  Reprd- 
gení antén  cřťs  Stddtewesens  gehoren.  Am  hocJisten  im  Norden, 
nahé  au  der  Landesgrdnze  erhebt  sich  Trautenau,  die  Perle 
des  blihnischen  Riesengebirges.  Entsianden  auf  altem  Konigs- 
bodeUf  gewíikrttí  es  ehemals  der  Koniginwittwe  reichliche  Ein- 
kUnfte^  žil  Eude  des  XVI.  Jahrhunderts   gedieh   es  zu  solcher 


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^ 


wj- 


-  VI  — 

Bliithe,  dass  es  atis  eigenen  Mitteln  die  volle  Selhstvei^waltung 
und  den  iimliegenden  koniglichen  Besitz  enoerben  konnte,  in 
der  Gegemvart  aber  erwuchs  es  zu  einer  der  hervorragendsten 
Iwhistriestadte  des  Landes,  bekannt  auf  dein  Weltmarkte  durch 
die  Specialitdt  einer  hochentwickelten  Flachsgamspinnerei.  Die 
deutsche  Liter aturgeschichte  nennt  die  frettndliche  Stadt  dis 
Geburtsort  des  Dichters  Uffo  Horný  die  strategisch  wichtige 
Position  an  einem  der  Landesthore  rUckte  sie  bei  állen  feind 
lichen  Verwicklungen  mit  dem  ndrdlichen  Nachbar  auf  den 
unmittelbaren  Kriegsschajíplatz,  so  namentlich  in  den  schlesischen 
Kriegen  des  vorigen  Jahrhunderts  und  neuestens  in  dem  ver- 
hťingnissvoUen  Feldzuge  des  Jahres  1866, 

Die  Quellan  zur  geschichtlichen  Erforschung  der  wechsel- 
vollen  Vergangenheit  Trautenaus  fliessen  gerade  nicht  sparlich, 
Urkundliclies  Materiále  bergen  die  Land-  und  Lehentafel, 
sowie  die  Univ&i^sitdtsbibliothek  in  Prag  und  filr  die  neuere 
Zeit  das  stlidtisclie  Archiv  in  Trautenau.  Chronikálische  Nach- 
richten  liefern  Jan  Beckovský  ^)  und  eine  sogenannte  Riesen- 
gebirgschronik^) ,  letztere  allerdings  fast  ohne  allen  wissen- 
schaftlichen  Belang. 

Die  weitav^  wichtigsten  Geschichtschreiber  von  Trautenau 
aber  sind  Simon  Hilttel  au^  dem  XVI.  Jahrhunderte  und  dessen 
trefflicher  Nachfolger  Julius  Lippert  aus  unserer  Zeit^), 

Simon  Hilttel  *)y  dessen  Hauptwerk  wir  im  Nachsfehenden 
zur  Veroffentlichung  biňrigen,  wurde  zu  Trautenau  im  Jahre  1530 
gahoren  und  dilrfte  nicht  lange  nach  dem  Jahre  1601  gestorben 


^)  Pbaelkyne  starých  pržíbiehuw  eieskych,  1700y  w  Praie. 

^;  Illustnrte  Chronik  von  Bohmen.  11,  Bd.  S,  449  fig, 

^)  Beitrage  zur  Geachichte  Bohmens   AbtheiL    lil.   (hernnsgegehen   vom 

Vereine  fur  Oeschichte   der  Deutachen   in   Bohmen)    Ortageachichien. 

Bd.  1.  Geachichte  der  Stadt  Trautenau.  Bearbeitei  von  Julius  Lippert 

Prag  1868. 
*)  Ea  komToen  nodi  die  Formen  Hittel,  Hyttel  und  Ilutelua  vor. 


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-  VII  - 

8ein  ^).  Von  den  viděn  in  der  Heimathsstadt  lebenden  Name^ia 
vettem  kann  man  wohl  auf  eine  weitverzweigte  in  Trautenau 
sesshafíe  Familie  Namens  Hiltřel  sMiessen,  wenn  auch  direkte 
Angaben  Uber  gegenseitige  Blvtsverwandschaft  nioht  zu  Gebote 
stehen^).  Schon  in  seinem  zwei  und  zwanzigsten  Lebensjahre 
am  10.  Januar  l/)o2  verehelichte  sich  unser  Chronist  mit  der 
lochter  des  BUrgers  MeHen  Hrlldel,  Namens  SaAina^).  „Goft 
gebe  um  seinen  Segen!^',  ruft  er  bei  dieaer  Gelegenkeit  aus. 
Wir  haben  gar  keinen  Anhaltspunkř,  der  uns  errathen  liesse, 
ob  dieter  Wunsch  in  ErfUllung  gegnngen  ist  oder  nicht.  Selbst 
ob  des  etwaigen  Kindersegens  werden  wir  im  Unklaren  gelasaenf 
toenn  nicht  andere  das  absolvte  Schweigen  des  Vaters  als  Hin- 
fjDeis  auf  jeglichen  Mangel  eines  solclien  gedeutet  werden  muss. 
Oder  soli  man  aus  der  einzigen  Stelle  des  Menioriativ,  wo  der 
Chronist  ganz  im  Allgemeinen  nur  von  den  j^Seinen*'  spricht, 
auf  das  Gegentheil  schliessent ^)  Vielleicht  darf  man  auch 
annehmen,  dass  Frau  Sabina  ihren  Mann  Uberlebt  hat,  da 
dieser  sonst  doch  wohl  ihr  Todesjahr  verzeichnet  hdtte.  Seinen 
hauslichen  Herd  tinter  eigenem  Dache  grilndet  sich  HUtřel  ein 
Jakr  nach  seiner  Verheirathung,  indem  er  am  25,  Oktober  1553 
in  sein  ihm  gehoriges  Haus  einzieht^    das   er  eben  neu  erbaul 


^)  Im  Jahre  1582 ^  in  welchem  er  den  Auazug  aus  aeinem  MemoriaUv 
sehriéby  giht  er  sein  Lebensalter  auf  52  Jahre  an  (S.  343).  Die 
unter  den  auf  deii  Brand  von  1583  sich  heziehenden  Versen  stehende 
Altersangabe  yaelas  GT"  diirfle  woJil  nur  daJiin  zu  deuten  sein^ 
deus  die  Verse  im  JaJire  1597  eingetragen  wurden,  Fiir  diese  spatere 
Eintragung  spricht  auch  dte  ersichtlich  spalere  Niederschrift  der- 
seiben  Verse  am  Rande  des  Gedichtes  von  1583.  (S.  276.)  Sa 
iange  Hútlel  es  uberhaupi  im  Stande  war,  fiihrle  er  sein  so  vieh 
Jahre  sorgfallig  gepflegtes  und  geliehtes  Memoriativ  gewiss  fořt. 
Da  dasselbe  mit  dem  Schluss  des  Jahres  1601  dftbricht^  mag  der 
Chronist  selbst  bald  darauf  falls  er  nicht  Vdngere  Zeit  krank  dar- 
niederlagy  gestorben  sein, 

';  Siehe  im  Index  8.  407. 

';  S.   129, 

*)  S.  257. 


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-  vm  — 

haUi%^).  Der  junge  Haushesitzer  bptreibt  nls  bUrgerlichen 
Ntflwnngszweig  das  Gewerhe  der  Mahrei.  Er  wulmet  nich 
dhiHem  seinem  lienife  mit  besonderer  Vorliebe  vnd  war  von 
tU*r  Bedenituiig  seines  Standes,  der  ihn  Uber  die  geioohnlichen 
jlnmlwerker  erhob,  tief  durchdrungen.  So  oft  er  seinsn  eigenen 
Nfitmn  niederschreibt,  versliumt  er  niemah  das  Prlidikat  j^der 
AMnler^  hinzusnisetzen. 

Der  Zeit  und  den  drtlichen  VerhUltnisaen  entsprechend, 
iitmint  Simon  HUttel  ala  Malér  eine  Mittelstellung  zwischen 
flnndwerker  und  KUmtler  ein,  Er  polychromiert  die  Hduser 
uimr  Mitbilrgery  malt  mit  besonderer  Sorgfalt  die  Giebelfelder 
nud  schreibt  nach  gutem  alten  Brauche  gereimte  Sprilchlein 
tntt  zierlícJien  Buchstaben  ein.  ^)  Auch  der  kaiserliclte  Haupt- 
nitínn  Felix  Kunesch  von  Jemnik  vei^endet  ihn  gelegentlich 
dtix  Neubaues  des  Schlosses  zu  Dekorationsarbeiten  und  Uber- 
irllgt  ihm  insbesoiulere  die  malerische  Ausschmilckung  der 
Feunte^r,  ^)  In  den  weiten  Rliumen  der  Stadtkirche  findet  Huttel 
fUís  Feld  zur  Entwicklung  einer  mehr  kUnstlerischen  ThUtig- 
hut.  Bei  der  Anfertigung  der  in  der  Kirche  aufgestellten 
Kpiiaphien,  unter  denen  sein  eigenes,  bei  der  Bemálnng  der 
*lpit  verschiedenen  Zechen  gehórigen  Chore^  des  Predigfstuhles 
und  dergl,  wurde  sei)ie  Kunstfertigkeit  in  Anspnich  genommen. 
Er  war  es  wohl  auch,  der  im  Jahre  1564,  als  die  Nachricht 
rom  Tode  des  Kaisers  Ferdinand  eintraf ,  den  Pfeiler  in 
dpv  Kirche  schwarz  und  weiss  mit  dem  kaiseřlichen  Wappen 
ufi^l  der  Jahreszahl  gemalet,  *)  Im  Jahre  1581  Ubermalt  er 
ffiit  ^alte  Passion^y  die  schon  104  Jahre  alt  war,  und  betofil- 
ligt  iunerhalb  vler  Wochen  diesm  grossere  Stilck  Arbeit,  Der 
nhrbare   Meister   Nikel   Arnt^    sebus   Zeichens   ein   Barbierei', 

^)  8.  25S,   274. 
^J  B,  3Í8, 
•}  S.  177. 


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—  IX  — 

hntte  mit  Vor^cissen  des  Rathes  und  des  Pfarrers  den  Kilnstler 
hí^u  beMuftragty  ihm  aher  nur  das  spUrliche  Honorár  von 
fflnf  TJtahrn  verabfolgt.  Huttel  macht  hiezu  folgende  die 
Frommigkeif.  sieines  Sinnes  und  die  eigene  WerthschHtzung 
míwr  Arbeíishistung  charakter  i sierende  Bemerknng :  y,Der 
Mahr  hal  das  Seině  auch  dábei  geťhan,  mehr  als  12  Thaler 
étm  Leiden  CJiristi  zu  Lobe^  der  Kirche  zur  Zier,  einem  ehr- 
samen  Ratk  su  EhreUy  der  ganzen  Gemeinde  zum  Woldgefallen 
und  zu  seinem  und  der  Seinigen  guten  Gedčlchtnisse.^ ') 

In  seinen  Musestunden  stellt  sich  Hiittel  in  der  uneigen- 
nilizitjiUu  Weise  in  den  Dienst  der  Interessen  seiner  Vater- 
itadt^  deren  Schicksale  ihn  ununterbrochen  auf  das  Lebhaf teste 
beschdfttgen.  Bei  állen  Gefahren,  in  Feuers-  und  Wassersnoth 
ist  er  der  ersfe  auf  dem  Platze,  und  ist  Niemand  anderer 
bei  der  Handy  so  signalisiert  er  selbst  mit  der  Sturmglocke  den 
MUbUrgern  die  allgemeine  Gefahry  so  bei  der  Puherexplosion 
im  Jahve  1662.  ^)  Ohne  Hiittel  wird  in  der  Stadt  kein  Fest 
ijefetei*tf  er  hilft  bei  allen  Gelegenheiten  mit  Rath  uml  Thatj 
MÍbst  beivi  Komodienspiel  der  Dilettanten ,  loobei  er  sich 
ije.rne  nndanlcbare  Nebenrolkn  zutheilen  IčLsst,  ^)  Im  erbitterten 
Kampfe  der  Stadt  gegen  den  gewaltthatigen  Pfandsbesitzer 
CliTÍstof  von  Gendorf  steht  Hiittel  in  der  Reihe  der  Filhrer 
der  ihre  Freih&iten  und  Gerechtsame  vertheidigenden  Bilrger- 
*chaft.  So  wié  die  andem^  weigert  auch  er  sich  standhaft^  den 
Huldigungseid  gegen  alles  Herkommen  knieend  zu  schworen,  *) 
Und  als  der  Rath  und  die  Gemeinde  im  weiterem.  Verlaufe 
des  Kampfss  zur  Schlichtung  des  Zwiespalts  auf  das  Schlo ^s 
citiert  werdeUf  benUtzt  er,  den  Auguren  gleich^  einen  Vorfall 
im  Bereiche  der  Vogelwelt,  um  seine  Mitbílrger  zum  muthigen 

V  8.  U7. 

*;  H,  1€7, 
';  S.  304. 
\j  S.   146. 


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_  X  — 

Auskarren  im  langwierigen  Streite  anzueifem.  Im  gross&ií 
Schlosshofe  sah  nlimlich  die  eimiehende  Gemeinde  dem  Kamp/^ 
eines  Storclies  mit  Dolilen  zu  und  vei^wunderte  sich,  wie  die 
letzteren  den  grossen  Gegner  dreimal  von  der  Mmier  weghisBen 
und  verjagten,  ^Seht  ihr Nachbaren,^  sprach  da  schlagfeftig  pro- 
pJiezeiend  Hilttely  „das  bedeutet  etwas  ISÍeíies,  Der  Storrh  he- 
deutet  den  Herm  und  die  Dohlen  die  Gemeinde  von  Travte  na  u: 
Also  werden  die  Trauienauer  den  Platz  behaupten!^^) 

Dass  der  seiner  Vaterstadt  80  treu  ergebene  und  fUr  doJt 
allgemeine  Wohl  unermUdlich  ťhdtige  Mann,  der  sich  mit  ainem 
gewissen  Stolze  ^civis  Truínoviensis^  nennty  durch  das  Ver- 
trmien  seiner  Mitbilrger  zu  den  hocJisten  Ehrenposten  iu  der 
Gemeinde  berufen  vmrde,  ist  eigentlich  selbstverstlindlich.  Jm 
Jahre  1573  tourde  er  zum  Rathsmann  erwUhlt,^)  und  im  da- 
rauf  folgenden  Jahre  trUgt  er  eine  Zeit  lang  die  BUrde  des 
BUrgermeiateramtes,^)  Doch  scheint  eSy  dass  das  geringe  Be- 
hagen  an  der  bureaukratisch  administrativen  Thdtigkeit  imd 
der  Hang  zu  anderweitigen  Liéblingsbeschaftigungen  ihn  %}er- 
anlasst  habeUj  einer  etwaigen  Wiederumhl  absichtlich  ans  dem 
Wege  zu  gelien, 

Solcher  mit  einer  gewissen  Leidenschaftlichkeit  gepý^giar 
Lieblingsbeschdftigungen  hatte  ndmlich  Hilttel  zwei  —  einmal 
die  topographische  Erforschung  der  Umgebung  von  T7'aufe}mni 
das  andere  Mol  die  Pjiege  der  heimischen  Lokal ge^chichfť. 

Dass  von  dem  geschidten  Auge  des  Malers  die  Reize  der 
prdclttigen  Gebivgslandschaft  von  Trautenau  mit  hUherem 
Verstíindnisse  erfasst  wurdeny  liegt  nahé,  und  ebenso  begvdjlick 
isty  dass  der  Malér  das  Wandern  Uher  Berg  und  Thal,  durch 
Wald     und     Flur     mit     wahrer     Herzenslust     betrieb.      Von 


3;  S.  151,  152. 
')  S,  213. 
^)  S.  214. 


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-  XI  — 

einer  solchen  grdsseren  Vergnilgungsexcursion  nimmt  er  zum 
Jahre  1677  atisdrUcklich  Notiz,  indem  er  erzdfdty  dass  er  in 
diesem  Jahre  am  7.  August  mit  eiíf  Nachham  auf  den 
j^Riesenberg  (Schneekoppe)  zu  dberst  Mnaufspaziereť^  ist,  ^) 
Somt  berichtet  er  von  seinen  Wanderfahrten  nur,  wenn  diese 
irgend  einen  práktischen  Zweck  verfolgten.  Im  Jahre  1558 
unternimrnt  er  am  2,  November  im  Verein  mit  dem  Schulm^ister 
Valerius  Griinberg  und  den  Biirgern  Christof  Ilgner  und  Hans 
Teuffel  eíne  Expedition  zur  Avffindung  eines  alten  verfallenen 
BergwerkeSy  der  sogenannten  Goldgrvbe  im  Pfaffentvalde.  *) 

Am  ausgiebigsten  aber  konnte  Huttel  seiner  Wanderlust 
bei  den  sogenannten  Grenzbegehungen  genilgen,  wobei  er  zugleich 
das  NUtzliche  mít  dem  Angenehmen  vereinigte.  Nach  der  Ge- 
pftogenheit  des  XVL  Jahrhnnderts  wurden  die  Grenzlinien 
zwischen  den  einzelnen  Gemarkungen  durch  Uussere  Kennzeichen : 
Baumeinschnitte,  Steine  mit  Buchstaben,  Ziffern  oder  Wappen, 
Ackerfurchen  und  dergl.  festgehalten,  Von  Zeit  zu  Zeit  wurden 
die  Grenzzeichen  ernenert  und  durch  alte  Gedenkmdnner  dem 
GedUchtnisse  der  jUngeren  Generation  der  Lauf  der  Marken 
Ubeiiiejert.  Es  lourden  desswegen  von  Seiten  der  EigenthUmer 
regelmassige  Grenzbegehungen  abgehalten,  und  solche  insbeson- 
dere  dann  veranlasst,  wenn  Grenzstreitigkeiten  zwischen  den 
Anrainern  av^gehrochen  waren,  Bei  allen  Grenzbegehungen 
nuHy  die  der  Rath  von  Trautenau  in  der  zweiten  Hlílfte  des 
XVL  Jahrhnnderts  anordnete,  oder  zu  denen  er  als  betheiligte 
Partei  zugezogen  wurde,  jínden  wir  unter  den  stddtischen  Ver- 
tretern  mit  der  gróssten  Regelmlissigkeit  Simon  Huttel,  wie  als 
unentbehrliches  Mitglied.  GelegentUch  der  Generalre vision  der 
Trautenauer  Grenzen  im  Jahre  1573  nennt  sich  HWtel  geradezu 
f^^n   j^Grenitzenbeschreiberj^  ^)    icomit    er    sich   wohl    als   Pro- 


')  S.  225, 

V  S,  148. 

V  iS.  201, 


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1 


—  XII  — 

tokoUfilhrer  der  Grenzebegeliungskommission  hezeiclinet  wissen 
toilL  Zu  diesem  Amte  qualijicierte  er  sich  nicht  bloss  vei^moge 
seiner  hervorragenden  Lokalkenntmssej  soiidera  auch  wegen 
seiner  Gewandtheit  mit  der  Feder  und  seiner  Feriigkeit  im 
Zeichnen  und  der  Feldmesskunst 

Nicht  bloss  der  Rath  von  Trautenaiij  sondern  auch  die 
kniserlichen  Behorden  nahmen  die  fachmcínnischen  Kenntnisse 
Hiittels  ia  Grenzangelegenheiten  und  Vemiessungsarbeiten  genie 
in  Ánspruch.  Im  Jahre  1564  begieng  eine  kaiserliche  Kommis- 
sion  die  grosse  Waldsfrecke  zwischen  Trautenau  und  Kóniginh^f 
f,da8  Konigreich'^  genannt,  Hilttel,  der  als  Vertravsn^mann 
seiner  Vaterstadt  der  Kommission  benoohnte,  icurde  von  dieser 
gebeten,  die  Geameterarbeiten  zu  ílbernehmen,  was  er  wiUig 
fhat  yfAlso  haben  mich  die  kaisorlichen  KommissUre  ange- 
sprocheny^  erzííhlt  er,  ,//ass  icli  ihnen  die  GrUnzen  uim 
Konigreich  abreissen  und  entwerfen  solíte^  welches  ich  tvillig 
getlian  hábe,  Also  hábe  ich  Alles  fleissig  abgamalet  und  hábe 
angefangen  bei  Marschow  bis  oberhalb  Bohnúsch  Purwitz  — 
sammt  alleu  Grdnzen  und  Dorfern  zu  beiden  Seiien  den 
Konigreichs.  Und  sind  wir  vom  6,  bis  15.  Juli,  dus  ist  in 
10  TageUj  allererst  henimgekommen,^  ')  Im  Jahre  1569 
kamen  Knttenbergische  Markscheider  nach  Marschendorf,  welche 
im  Auftrage  des  Kaiaers  Vermessuvgen  im  Riesengebirge  vor- 
nahmen  behufs  der  geplanten  Anlage  nener  Wasserklansen 
zum  Flossen  des  Ilolzes,  das  fíir  die  Knttanbergischen  Werke 
aus  dem  Grenzgehivge  bezogen  ivurde.  Auch  diese  loandten  sich 
au  Huttel,  der  sich  eben  im.  Kreppelhof  aufhieltj  und  baten 
ihn  brieflich ,  ,^ihnen  zu  helfen  das  Riesengebirge  abzu- 
marscheiden.^  Innerhalb  vier  Wochen  wurden  damals  untťr 
Miticirkung  Hilftah  die  ííohen  der  wichtigsteii  Berge  des 
Riesengebirges    gemessen    und  in   den   Thdlern  Nivelliei^ungen 


•;  S.  177, 


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—  xm  - 

vorgenommen.  Den  Riesoiberg  selbsty  das  ist  die  Schneékoppe, 
fanden  sie  vom  Riesengrunde  aus  ge'*'echnGty  1920  Ellen  hoch.  ') 
Noch  an  zwei  andern  ini  Auftrage  r/er  Kuttenhergischen 
kaiserlichen  Beamten  vorgenommenen  Vemiessungsarbeiten  be- 
theillgt  8Ích  Hiittel:  im  Jahre  1574  im  Kdnigreichy  wo  dle 
Trautenatier  filr  die  Abholzung  in  ihren  Stadtwdldem  enť 
schadigf-  werden  sollteri^),  und  1677 ,  in  tcelchem  Jahre  die 
roíi  den  Kaiserlichen  abgeholzten  Strecken  der  Trautenauer 
Walder  aufgenommen  wurden.  ^) 

Da  mm  Hiittel  seine  zu  arntlichen  Zwecken  vorgenom- 
metien  Aufzeichnungen  zum  grossen  TTieile  seiner  Chronik 
einverleibte,*)  80  hat  er  uns  ein  hochst  schcitzenswertJies  historisch- 
geographisches  Materiále  uberliefert,  das  Uber  Lage  und  Namen 
der  Fluren,  Waldreviere  j  Wasserlciufe  und  dergl,  in  der 
iceitesten  Uingebung  von  Trautenau  vor  dreihtuidert  Jahren 
ein  vollstdndiges  und  anschaxdiches  Bild  gewclhrt, 

Zn  seinen  somtigen  Verdiensten  gesellte  ndmlich  Hiittel 
auch  das  fUr  uns  weitan-s  wichtigste  als  Chronist  seiner  Vafer- 
stadt,  Filr  den  um  alle  dffentlichen  Verhdltnisse  und  Vor- 
gdnge  in  Trautenau  sich  eingeliend  Interessierenden  lag  das 
Bedilrfniss  uahe,  sich  auch  in  der  Geschichte  der  Vergangen- 
heit  des  geliebten  Heimathsortes  genauer  zn  orientieren.  Da 
ihm  auch  sein  Malerberuf  einen  gewissen  Sinn  filr  das  Alter- 
thUmliche  einjldsste,  so  ist  es  erkldrlich,  dass  er  allerhand 
jjAntiquitdten  und  Scarteken^^)  sanimelte  und  beispielsweise  die 
im  Jahre  1534  irt}  goldenen  Knaufe  des  Kirchthurms  gefun- 
denen  „Briefe*^    an  sich  brachte,^)     Seině  zeitweilige  Stellung 

V  S.  190. 

V  S.  215. 

^)  S.  225,  226. 

\)  S.  ÍSO  Pj.,    145  flg.,    150,  151,    176,  177,  178,   201  ftg.,    260,   261, 
267  J(g.,  271,  2S8  flg.,  292. 

•'■;  s.  í. 

*)  S.  68, 


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—  XIV  — 

ah  Rathsherr  und  Bilrgermeister  verschaffte  ihm  Kenniniss 
mn  den  im  RathhausQ  anfbewahrten  Akteriy  und  setn  befretin- 
fhfes  Verhdltniss  mit  den  eimelnen  Stadfpfarrern,  besonders 
mít  MaHin  Tabernatcyr  (Kretschmer),  dem  er  sammt  Familie 
tíine  Zeit  lang  in  seinem  Hanse  gccstliche  Auf nahrne  gewcíhrte, 
ť.rmdglichte  den  Einblick  in  die  Dohtmente  des  Pfarrei- 
mrhivs.  Die  kundigen  Stadthchreiber  und  die  gelehrten  Seel- 
sitrger  mogen  ihm  denn  auch  ihre  andei^weitige  UnterstUtzung 
nicht  versagt  haben,  so  dass  er  im  Jahre  1578  sich  entschlosa, 
íHti  „Gedlichtnissbuch^  seiner  Vaterstadt  amtdegen  y^das  er 
tjleich  einem  Heiligthum  gehaltenj  seinem  lieben  Vaterlande, 
tilneni  ehrbaren  Rathe  und  gemeiner  Stadt  Trautenau  zu  Ehren 
ifnd  seinem  eigenen  Namen  zum  gnten  GedUchtnisse,'^  *) 

Dieses  Geddchtnissbxich,  das  Hilttel  selbst  zumeist  Memo- 
rlntivy  seltener  Memoriále  nennt,  ist  in  der  Anlage  eines 
Diariums  gehalten^  das  es  ilbrigens  seit  1578  nicht  blos  der 
Fof-m  nach,  sondern  auch  in  der  That  darstellt.  Es  beginnt 
mil  dem  Jahre  1484,  greift  in  der  ErzUhlung  von  der  Griln- 
tiitag  der  Kirche  bis  ins  XlL  Jahrhunde^'t  zurilck  und  bricht 
mit  dem  4,  Dacember  1601  ab.  Filr  die  dlteren  Zeitperioden 
Ituií  es  den  Schwerpunkt  anf  die  Auseinandersetznng  der  Privi- 
hujien  und  des  PfandschaftsverhUltnisses  der  Stadt,  auf  die 
(rrilndungsgeschichte  der  Kirche,  des  Hospitals  und  der  Schule 
und  avf  Daten  iíber  einzelne  Pfarrer,  Kaplline,  Schulmeister, 
und  Kantoren,  Je  mehr  sich  der  Chronist  der  Zeit  nahevt,  in 
trdcher  er  sdbst  schon  beobachtete  und  miterlebte,  desto  weiter^ 
fiber  auch  minutióser  fasst  er  den  Stoff  der  Darstellung,  wélcher 
Nichts,  auch  das  minder  Wesentliche  nicht,  entzogen  wird. 
Dus  Memoriativ  gewinnt  so  filr  die  zweife  HUlfte  des 
XVL  Jahrhunderts  den  Werth  eines  Reperloriums  von  Auf- 
zeichnungen   aller   nur    halbwegs  hemerkenswerthen  Ereignisse 


')  S   U 


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-  XV  - 

auf  dem  Gebiete  des  stddtischen  und  hiírgerlichen  Lebens  nnd 
ersetzt  tma,  um  einen  Masstab  von  heute  aitzulegen,  eine  statt- 
liche  Reihe  von  Jahrgfingen  eines  aorgfaltig  redigierten  Lokal- 
journah.  Es  entfaltet  sich  in  demaelben  unsem  Blicken  das  bis  in 
die  kleinsten  ZUge  treti  wiedergegebene  Spiegelbild  d^.s  Alltags- 
lebens  einer  kleinen  Stadt  vor  dreihundert  Jahren,  und  dank- 
barst  *wird  imbesondere  der  Kulturhistoriker  die  Fillle  scheinbar 
geringfiigiger  Notizen  in  den  Kauf  n^hmen,  da  ja  gerade  er 
der  Ueberlieferting  dergleichen  Materials  nicht  gut  enť 
rathen  kann. 

Hilttels  Auffassung  der  Verhciltnisse  ist  eine  voUig  nn- 
befangeney  und  eine  wohlthuende  Objektivitdt  durchweht  seine 
schlichte  Darsfellungstoeise,  Er  htílt  sich  weitab  von  jedem 
personlichen  Angriffy  und  nur  in  seltenen  Fdllen  klingt  aus 
der  Kulte  der  breiten  Erzdhlung  ein  starkereř  Ton  subjektiv&i* 
Empjindung  he/raus,  In  tadelnder  Weise  spHcht  er  sich  Uber 
das  eigenwillige  und  trotzige  Benehmen  des  hitzigen  Pfarrers 
Johannes  Timus  ausj  *)  und  dis  wegen  dessen  Verabschiedung 
von  Seiten  des  Rathes  in  der  Gemeinde  die  Umfrage  gehalten 
wurdey  kann  er  sich  nicht  enthalteiiy  seine  entschiedene  Ab- 
sUmmung  mit  einem  kurzen  „non  nolo''  zu  verzeichnen.^)  In 
dusserst  vorsichtťger  Weise  nur  kritisiert  Hilttel  solche  Mass- 
regeln  des  Stadtregimentes ,  die  seinen  Beifall  nicht  finden 
konnen,  Zum  Jahre  1591  klagt  er  Uber  den  j^hinter  Vonvissen 
des  gemeinen  Mannes^  eiligst  vorgenommenen  Verkauf  der 
Ober-  und  MittelmUhle,  sotoie  des  Pferdezolles  und  zeiht  den 
Rath  der  Nachldssigkeit  und  Saumseligkeit  des  Handelns  im 
richtigen  Augenblicke,  Die  Stadt  sei  in  grosse  Schulden  ge- 
rathen,  will  er  weiter  av^fílhren,  doch  da  un1erh*icht  er  sich, 
áls  ob  er  sich   bei   einem  Wagnisse    ertappt  hiitte   und  sagt: 


V  S.  22Q. 


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—  XVI  - 

„Táce  frater,  tu  habes  malam  vocem."  ^)  Als  trn  Jahre  1698 
die  Stadt  die  umliegenden  Dorfer  kaiifte^  wurde  von  den 
BUiffera  eine  „Selbstavjlage^  zugestanderiy  deren  freiwilUgen 
Charakter  er  durch  das  in  der  Klammer  hinzugefUgte  „6c- 
driintjí^^  ironisiert,  Wenn  er  dabei  bemerktj  j^was  sich  mit 
Peter  Scheibern  damah  zutrug,  ist  meniglich  bewttssty^  so 
scheittí  er  damit  auch  atif  einen  von  ikm  nicht  zu  billigenden 
Vorfall  hinweisen  zu  wollen.  ^)  Auch  die  Schenkung  einer 
Ftejschbank  an  den  jungen  Hans  Picker  im  Jahre  1599  j^von 
der  Gitmein  wegen,^  muss  ihm  nicht  vdllig  ordnungsgemd^s 
vorgekommen  sein.  Doch  bemerkt  er  ganz  schUchtem:  „ego 
iieacio.'*  ^)  Deutlicher  spricht  er  schon  Uber  die  im  Jahre  1601 
he^chlossene  Bier-  beziehungsweise  Brausteuer,  Es  regt  sich 
in  ihm  offenbar  der  y^bravberechtigte*^  BUrger^  und  er  nennt 
die  neve  Uvilage  eine  Schwdchung  der  alten  Privilegien  ^so 
die  Kaiser  Rudolfus  und  sein  Grossvater  Ferdinand  der  Stndt 
Trauienau  gegeben,  dass  die  Mitwohner  frei  brduen  sollten 
i^hne  solche  schwere  Auflage  oder  Geldgeben,^  ^) 

Wenn  es  schwer  sein  dUrfte,  diese  wenigen  Fdlle  persón- 
(icher  Kritik  luiseres' Chronisten  zu  vermehren^  so  miissen  wir 
ikm  ferner  das  lobende  Zeugniss  ausstellen,  dass  er  auch  in 
reliijiUsen  Fragen,  die  im  XV L  Jahrhunderte  so  viele  ztim 
Ueberťifer  verleiteten,  gemdssigten  Anschauungen  hvidigte, 
Vom  chronikalischen  Siandpunkt  ist  es  eigentlich  zu  bedarierit, 
das»  Hilttel  als  Zeifgenosse  der  auch  in  Travtenau  siegreich 
einziehenden  Reformation  so  wenig  direkte  Nachrichten  Uber 
dle  Protestantisiei^ng  seiner  Vaterstadt  bHngt.  Dass  er  sich 
selbsé  der  iieuen  Lehre  zuneigtCj  konnen  wir  allerdings  atis 
manchurlei  Andeutungen  mit  Sicherheit  schliessen.     Aíartínus 

'}  5.  312, 

^)  :rss,  334. 
^)  8.  335. 
\)  H.  339. 


I 


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xvn  — 


Lutker  ist  ihm  ein   ^eh^wilrdiger^  und  j^heiliger^  Mann^  und 

Huttéls  Schuld  ist  es  nichf,  wenn  ein  spdterer  Glossator  diese 

Prddikate  im  Manuskripte  in   j^ehrrilhrig^  und  yjieillos^  um- 

wandelte,^)  Dass  die  Kreuzheii'n  oder  „Kreuzpfaffen^^  ausNeisse 

im  Jahre  1521  die  Seelsorge  in  Trautenau  aufliessen,  begrilsst 

der  Chronist  mit   einem  freudigen:    „Laus  Deo^^,   und   mit 

sichtlicher  Zufriedenheit  erzdhlt  er  von  der  lauten  Opposition^ 

wdche  der  Seifensieder  Matheus  Freise  dem  Pfarrer  Johannes 

im  Korbě  í»  der  Kirche  machte^  loenn  dieser  von  der  Kanzel 

herab  gegen  die  Lutherische  Lehre  gewaltig  losdonnerte,   HeiT 

Johannes  im  Korbě  verstieg  sich  ober  auch  in  seinen  Predigten, 

ioie  Hilttel  nieint,  oftmals  allzuhoch  am  „Papistenberg,^  dass 

es  woJd  einer  Leiter  bedurft  h&ttey    um  ihm  wieder  herabzu- 

hdfen,^)    Den  Reformen^  die  einzelne  Pfarrer y  namentlich  in 

der  Einschrdnkung  der  Feiertage^  der  Abschaffung  der  Proces- 

sioneny  der  Roratenandachtj  des  WetterUiutens  und  dergL  an- 

bahnten,   zollt  er  seinen   vollen  Beifáll  —  nur  nicht  gewissen 

NeuerungeTíy  die  Pfarrer  Johannes  2  imus  einzufUhren  bdiebte, 

z.  B.   der   Taxe  von  1    Thaler  fUr   den  Schulmeister  beim 

Áuslduten   einer  Leiche  mit   der  grossenGlocke.  —  FiJúr  die 

Ausschreitungen  und  Blóssen  der  einzelnen  geistlichen  Seelen- 

hirten,  mogen  diese  nun  katholisch  oder  protestantisch  g^twesen 

sein,  ist  unser  Chronist  keineswegs  blindy   und   wir  verweisen 

nur  auf  das  Behagen,  mit  welchem  er  uns  von  den  menschlichen 

Schwdchen  des  Schlossmonches  Petrus  „eines  gar  grossen  Scor- 

tators"  oder  den  tollen  Streichen  des  Pfan^verwesers  Hieronymvs 

Hirschj  eines  guten  Bibastikus  und  RaufboldeSj   des  AusfUhr' 

lichen  erzdhlt.  ^) 


V  S.  líO. 
v  S.  48, 
»;  S   347. 

V  S.  346,  35Í  fl. 


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—  XVIII  — 

Im  Uebrigen  war  HUttel  ein  fronimer,  gottesfilrchtigcr 
Mann.  Er  vemahm  gerne  daa  WortGottes  aus  beredtem  Munde 
und  legie  selbst  eine  Sammlung  von  23  Predigten  atiy  die 
viímchiedene  Pfarrherrn  in  Trautenau  gehalten.  ^)  Dass  er  der 
Kírche  die  Passionsgeschichle  fast  umsonst  gemalety  haben  toir 
i^eJion  oben  angefUhrt,  Bei  ErwUhnung  von  Tode»fallen  ruft 
ťr  dem  Hingeschiedenen  ein  fromme%  j^requiescat^  oder  j^OoU 
gmid  ihm^  nach,  Einmal  beklagt  er  sich  sehr  dariiber,  dasi 
mu  Chriettag  nur  4  Persoíien  zur  heiL  Kommunion  gegangen 
sííítín, ')  bei  Erztíhlung  von  UnglilckafHllen  nimmt  er  GeUgen- 
heitf  um  auf  die  Warnungen  Gottes  hinzuweisen  vnd  zur  Busse 
zii  mahnen.  In  teinem  spdteren  Alter  echUeast  er  den  Bei*icht 
uber  die  einzelnen  Jahre  zumeist  mít  einem  ^nUthigen  Danky 
iiasB  ihn  Gott  das  Jahr  hábe  Uberleben  lasseny  und  mit  der 
frommen  Bitte  um  weitere  Gnade  und  Segen. 

Die  Form  Hiltteh  tet  eine  ungezwungen  einfache  und 
schlicht  treuherzige,  Seině  Sprache  entzieht  sich  ztoar  nicht 
ffUnzlich  dem  Einfltisse  de8  hkalen  Dialektes,  lehni  sich  ober 
lni  Ganzen  und  GroBsen  dem  eben  gangbaren  Schrifideutsch 
íifi.  Im  Jahre  1583  gelegentlich  des  grossen  BrandunglilckeSy 
das  am  12,  Sepiember  Trautenau  ereilie^  schwingi  er  sich  auf 
ihn  Pegasus,  um  die  wUihende  Feuersbrunst  in  einem  ziemlich 
iiilchtemeny  ober  gui  gereimten  Liede  zu  be»ingen,^)  Ob  die 
Prophezeiung  des  y^stamligen  Andres^  ^)  als  Geistesprodukt  des 
C/tronisien  anzusehen  isiy  wie  Lippert  meini,  scheint  mir  schon 
in  Hinblick  auf  die  Sprache  doch  sehr  zweifelhaff,  Die  von 
Lippert  angenommene  Tendenz  des  Propheien  liesse  sich  Ubrigens 
tait  der  sonsiigen  Harmlosigkeit  Hilttels  schtoer  in  Einklang 
hvingen. 


>)  s. 

182. 

v  8. 

295. 

';  s. 

275  flg. 

V  s. 

117  flg. 

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^  XIX  - 

D(X8  Meynoriativ  enťhdlt  nehst  der  fortlaufenden  ErzUhlung 
eine  AmaJd  von  UrkundeVy  die  Hilttel  zumeist  dem  Stadt-  und 
Pfarrarchive  von  Traidenati  entlehnte.  Die  díplomatische  Oe- 
naiiigkeit  der  Abschriften  ist  Hnsserst  fraglich  ;  invielen  Fdllen, 
woM  bei  allen  Uchechischen  Urkunden^  hatte  der  Chronist  selbst 
8chon  mangelhafte  Kopien  aU  Vorlage.  Der  erzlihlende  Text, 
der  die  Trautenaver  VerhcLltnisse  béhandelt^  wírd  bfter  unter- 
broóhen  durch  Nachričhten  nus  Bohmen  Uberliaupt  tind  durch 
zttmeist  gereimte  Verslein  Uber  tcíchtige  eben  vorgefallene  Welt- 
ereignisse,  Wir  haben  diese  PartieUy  $owie  den  urkundlichen 
Theil  durch  einen  beaondeim  Druck  von  den  Trautenauer  Nach- 
ričhten abgehoben. 

Hilttel  war  nichts  weniger  als  ein  Gelehrter^  und  man 
wírd  bei  dem  schlichten  Stadtchronisten  nur  eine  gerínge 
wissenschaftliche  Bildung  voraussetzen  dilrfen,  Seině  Kennť 
nisse  im  Latein,  wenn  sie  ilberhaupt  Uber  die  Handhahung 
gewisser  SprUchlein  sich  hinavs  erstreckteiij  dUrften  sehr 
mangelhaft  gewesen  sein.^)  Besser  zeigt  er  sich  mít  der  tsche- 
ckiéchen  Sprache  veHraut,  doch  fdllt  ihm  deren  Schriftgebrauch 
schwer  genug.  Nur  Uber  spUrliche  Literátu rbehelfe  verfUgte  er, 
und  der  Mangel  richtigen  Einblickes  in  die  Hltere  Landesge- 
schichte  zeigt  sich  insbesondere  in  seinem  spdteren  Werke  Uber 
die  Entstehung  Trautenaus  und  der  NaclibardUrfer*  — 
FUr  die  im  Memoriativ  gebrachten  Nachričhten  aus  der  bbh- 
mischen  Oeschichte  verweist  der  Verfasser  zweimal  avf  die 
y^bdhmische  Chronika^, ^)  Hajek,  den  man  zundchst  darunter 
vermuůhen  mdchte,  ist,  wie  9Ích  bei  genauerer  Untersuchung 
heravsstellty  nicht  gemeint,  sondern  HUttel  dUrfte  vielmehr  eine 


y  Erachreibt:  ^tu  habes  malá  voce,  —  niscio"  oder  kopiert  anatatt  „bis 
sexta  tota**  „bis  senátora"  u.  dergl.  Die  Kopie  der  Urkunde  von 
1301  Jan,  1,  Í9t  dusaerst  mangelhafL  Die  korrupte  Vheraetzung 
dUrfte  nicht  eijtmal  HiiUels   Werk  sein,  (S.  S.  17.) 

V  5.  5,  26. 


♦♦ 


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^ 


—  XX 


f/er  Handschriften  der  alten  tschechíschen  Animlislen  ^)  henHtzt 
hfihen.  MU  diesen  stimmen  vaniltch  seine  Notizen  miínnt^r 
wllrtlich  ilberein,  wuhrend  vor*  Hajek  formelle  uiul  tiaehlkhf' 
AbweicMingen  stattfinden.  Dos  mit  Hajek  GemehinehiffUcy 
hat  dieser  eben  axich  den  alten  Aniialisten  entlehnt,  J>tt'  Kmah 
von  den  allgemsinen  Welthiindeln  erhielt  der  Clironlut  tlurrh 
Flugschrifřen  y^gedruckte  oder  new  Zeitungen,^  die  er  ntki% 
nnd  in  denen  er  wohl  auch  schon  die  reproduzierte  wr^ificl^vti' 
Form  vorfand,  FUr  die  Erzdhlung  von  der  Schlachf  bťi  L*- 
panto  cUiert  er  als  Qitelle  den  Malér  Baltazar  Jemnischen ,^) 
pír  die  Schilderung  des  Erdbebens  in  Ofen  beniltzt  er  einen 
Originalbericht ,  der  nach  Tumau  gelangt  war.^)  Einmal 
h(^zilglich  Maximilians  L  Gefangennahme  verweist  er  atif  die 
^Kaiserchronik,^  —  V&rworren  ist  HUtteU  Chronologie  in  der 
nlteren  Zeit,  eítoa  bis  zum  Jahre  1560.  Die  angegebenen 
Monatstage  stimmen  mit  den  Datieimngen  nnch  Heiligenfesten 
MÍten  Uberein.  Hilttel  halte  offenbar  keinen  richtigen  Schlilssel 
ZUT  Umrechnungy  namentlich  mag  er  alten  und  neueii  Kalender 
mincechselt  haben,  Am  Rande  gibt  der  Nenner  der  in  Bruch- 
form  wiederholten  Datieruiig  den  richtigen  Monatstag  auj 
(}}*und  der  Zeitbestimmung  nach  den  Heiligentagen  an.  Der 
i  t  regorianische  Kalender  wird  von  Hilttel  erst  seit  dem  Jahre 
J5SG  in  konsequente  Anwendung  gebracht,^) 

Nebst  dem  Memoriativ  haben  sich  noch  zwei  andere 
Jňstorische  Werke  Hilttels  erhalten  —  der  y^Auszug^'  aus  dem 
Ahmoriativ  und  eine  Chronik  Uber  die  Entstehung  Trau- 
tíinatis  und  der  Nachbardorfer,  „Den  kurzen  Auszug  aus  dera 
Memoriativ  hat  er**,  um  mit  seinen  eigenen  Worten  zu  redm^ 
,,gemacht  anstatt  einer  Chronika   uber  die  Stadt  Trautenau 


J  Stari  lefopUotce  česatl^ 

')  S.  197. 

')  S,  230, 

»;  8,  275,  Anm.  6,  S,  287. 


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~  XXI  — 

etc.  von  dem  1493  Jahr  au  bis  in  das  1582  Jahr,  darínnen 
er  34  Pfarrherrn  und  Kaplane  und  26  Schulraeister,  Cantoren 
und  Organisten,  so  in  82  Jahren  alhieher  gen  Trautnaw 
vocieret  sind  worden,  nemblich  59  Personen  ordentlichen 
beschrieben."  ^)  Die  ancjefiíhrten  Zahleiij  die  ilhrigeiis  in  der 
Handschrift  radiert  und  ilberschrieben  sind,  stimmen  nicht  zu- 
sammen,  Ans  den  spdteren  Eintragungen  und  den  vorgenom- 
7nenen  Korrekturen^  hesonders  aber  au8  einem  Hinweis  aiif 
den  yjAuszug^^  im  Alemoriativ  zum  Jahre  1668^)  ist  wohl  zn 
scJiliessen,  dasa  die  Abfassung  des  ^Auszuges^^  noch  vor  dem 
Jahre  1578  in  Angrijf  genommen  wurde  und  vielleicht  auf 
eÍ7iem  dlteren  Koncepte  des  Memoriatives  beruht  Diese  Ansicht 
rechtferiigt  sich  noch  dadurchj  dass  der  y^Aíiszug*^,  den  man 
fUglich  eine  Kirchen-  und  Schnlchroník  von  Trautenau  nennen 
konnte^  einzelne  AusfUhrungen  bringt,  welche  das  vorliegende 
Alemoriativ  nicht  kennt,  In  nnserer  Edition  haben  wir  uns  auf 
die    Wiedergabe  diener  Stellen  beschrdnkt,^) 

Das  dritte  We7'k  schrieb  Huttel  im  Jahre  1595  angeblich 
auf  Anregung  des  Pfarrers  Johannes  Hinz.*)  Es  ist  diess 
eine  Sammlung  von  Sa^en  Uber  die  GrUndung  Traufenaus 
und  der  benachbarten  Ddrfer,  die  auf  einen  wissenschaftlichen 
Werth  absolut  gar  keinen  Anspruch  machen  kann.  Der  Ver- 
faaser  Ubertrumpft  in  der  Erfindung  der  fábelhaftesten  Griln- 
dungsgeschichten  den  bekannten  Hajek,  nur  dass  er  bei  Weitem 
nicht  dessen  Kenntnisse  in  der  Landesgeschichte  verrHth.  Wir 
glavhen  schon,  ein  VberjlUssiges  gefhan  zii  haben,  tvenn  wir 
in  den  Beilagen  die  Ueberschriften  der  einzelnen  Abschnitte 
dieses  Hachwerkes  bringen,  ^)    Es  lag  uns  iibrigens  nicht,  wie 


V  5,  343. 

V  S,  188. 

V  S.  341  fy. 

V  Nach  Lipperl  5.  76. 
»;  5.  362  fy. 


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^ 


—  xxn 


heím  Memoriativ  und  dem  Anszuge^  die  Originalhandrnlírifi 
des  ChronisteUj  sondem  eine  moderně  Kopie  vóm  Jahre  ÍS40 
vor^  die  Uberdiesa  spdtere  Zugaben  enthUlt  ^) 

Die  unserer  Edition  des  Memoriativ  und  des  Anszu^es 
zu  Grunde  gelegte  Handsckrift  hesteht  in  einem  Foliohand 
tíon  22  Cm.  Breite  und  34  Cm,  Hohe,  welcher  283  Papitr- 
bldtter  gleicher  Grosse  enthdlt.  Davon  sind  die  zwei  entrn 
nicht  paginiert,  Vom  dritten  Blatte  Iduft  eine  mit  děr  Ab- 
fassung  des  Kodex  gleichzeitige  Foliirung  von  1  bis  279.  Doch 
Jinden  sieh  zwischen  Fol.  34  und  Fol.  35  und  zwischeu  BhiH 
182  und  183  je  ein  nicht  numeriertes  Blatř.  Nach  FoL  279 
ist  ein  auf  der  Vorderseite  beschriebenes  Quartblatt  eingt* 
bundenj  dann  fulgt  ein  leeres  Schlussblatt,  Nicht  beschri^^ien 
sind  die  RUckseite  des  ersten  Blattes,  die  Vorderseite  des 
zweiten  Blattes  und  von  den  foliirten  llby  35a^  39oy  275fi 
und  279b.  Auf  der  Vorderseite  des  ersten  Blattes  steht  von 
einer  Hand  aus  unserer  Zeit:  „M.  Se.  Chronica  urbis  Trutnaw 
in  rcg.  Bohemise,  conscripta  a  Simoně  Hittel  pictore  Tnit- 
nowii.  continet  res  gestas  ab  a.  1493  usque  1600,"  Eticas 
iiefer  steht:  „Emmanuel  Ferdinandi  N.  144  —  nuncN.  17"  *) 
Das  feste  Papier  der  Handschrift  hat  eine  gelbliche  Furhi 
und  trdgt  verschiedenartige  Wasserzeichen,  unter  welchm  sich 
am  bftesten  die  Figur  eines  Schweinchens  und  die  eines  Heitev- 
sporns  toiederholt.  Wir  dilrften  nicht  fehl  gehen,  wenn  icir  in 
diesem  Materiále  ein  Produkt  der  im  XVL  Jahrhundeite  in 
Trautenau  bereits  bestehenden  Papiei*mUhley  deren  Besitzer 
Ufter  wechselny  erblicken.  ^)  Der  im  Grossen  und  Ganzen  recht 
gut   konservierte  Kodex   ist   in   braunem  Leder  ohne  alte  Ver- 


^)  Aufgenommen  von  Josef  Watsch  aus  Althuch^   dermalen   im  Beshzc 
des  Vereins  fur  Oeschiehte  der  Deutschen  in  Blíhmen, 

y  Letzterer  tcar  offenbar  einmal  EigenthUmer  des  Kodex,  welcher  nun 
mehr  in  der  Manuseriptensammlung  d^s  Vereins  fur  Gesehi^hie  df 
Deutschen  in  Bbhmen  aufgestellt  ist. 

^)  S,  Papiermiihle  im  Index,  * 


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—  xxin  - 

ziemng  gehunden;  von  deii  ursp^iinglich  vier  avs  ungebleick* 
tem  Leinengarn  verfertigten  SchltLSibUndern  siná  noch  drei  vor- 
handen, 

Das8  wir  in  der  Handschrift  ein  Autograph  Huttels  vor 

mis  haben,  unterliegt  keinem  Zweifel,  Der  Charakter  der  Schrift, 

die  Orihographie  und  Zeicheiisetzung,  die  Ancyrdnung  der  Ah- 

sdtzey  die   gedrdngte  Farm   der  Einscháltungeny    die    an   der 

Langseite   quer   zum  Texte   laufenden   Randbemerkungenj    die 

Art  und  Weise   der  Korrekturen  tragen  deutlich  den  Stempeť 

einer   urspriinglichen  Niederschrift.     Die  Uusseren  Merkmalť 

eirns  Origináldiariums   treten    besonders   in   den   SchriftzUgen 

1        hervor,  die  in  den  ersten  Partien  fest  und  energisch  sind,    in 

I        den  spUteren  Abtheilungen   ober  an  Kraft    verlieren   und  auf 

den  letzten  Seiten   die  zitternde  Hand   des  Greises   verrathen, 

Bei  der  Wiedergabe  des  Textes  liessen  wir  uns  von  den- 

I        sdhen  kon^ervativen  Orundslltzen   leiten,   die   bei  Bearbeitwhj 

\        der  Elbogner  Chronik  beobachtet  wurden,  v  und  j  fanden  nur 

aU  Konsonanten^  u  und  i  nur  als  Vokale  Anwendungj  wdhrend 

die  Haiidschrift  schwankt   und   nur  fUr   das   u    im  Anlaute 

mit  einer  gewissen  Konsequenz  v  aetzt,     v   mit   deru  verstUm- 

mdten    e     darUber     weiidet    der    Chronist    fast    durchweffi* 

filr  ii   an,    welche   modeme  Form   von   uns    in  Gebrauch  ge- 

nommen  tcurde,     w  fUr  u  im  Auslaute,    bfter  auch  dafUr  ii 

mit  w  zugleich  haben  wir  beibehalten,  Dagegen  haben  wir  da^ 

fUr  i  ungemein  beliebte,    manchmal  auch  filr  j    gebrauch te  y 

I       nur  in   den  Eigennamen   (die  iíberhaupt  huchstabengetreu  ge 

bracht  icurden)    und   Fremdworten    in   Anivendung   gebracitt. 

Im  Konsonantismus  ist  die  Handschrift  der  Gepfiogenheit  des 

XV L  Jahrhunderts    gemdss    mit    ziemlich    viel    ilberflUssigmi 

Pallasi  und  zwar  ohne  alle  Konsequenz  beladen.     Eine  rUck- 

8  cktslose  Vereinfachung  vorzunehmen,   konuten  wir   uns  nirM 

e  ischliessen,     Wo  immer  namlich   dialekt ische  Einwirkungen 

t  rausgesetzt  werden  durften^  haben  wir  voUe  Schonung  geUht 


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—  XXIV  — 

v  lid  namentlich  helíehfe  Verdoppehmgen  belassen,  Gewisse 
gam  unorganisdie  Verdopplungen  des  Konsonanten  aber,  tcie 
die  des  Schluss-n  im  Infinitiv  oder  Particip^  bei  Haupť 
nud  Beiwdytern  oder  bei  Prdpositionen  (gehenn,  gegangenn, 
herenn,  liebenn,  inn,  vonn),  femer  in  der  Mitte  (unnd)  haben 
wir  rtdvziert.  Die  ebenso  unmotivterte  Verdoppelung  des  t  am 
Eiide  (zeitt,  hundertt)  u)id  des  f  am  Anfange  und  Ende  (pffand, 
atiíf)  wvrde  vereinfacht,  selbětverstUndlich  auch  das  oft  ge- 
branchte  dtt  (inhaldtt).  Fiir  das  gerne  angewandte  gk  wnrde  g 
oder  k  nach  unserm  Gebraucke  eingesetzt,  tz  xourde  im  An- 
lante  dvrch  z  ersetztj  im  Auslaute  aber  belassen,  Unberilhrt 
hliebeu  8,  88,  8Z,  wenn  sie  von  der  Handschrift  auch  nicht 
Vlit  Konsequenz  in  Antcendung  gebracht  tvorden  sind.  Ein 
tceíteres  Eingreifen  in  die  Orthographie  des  Chronisten  er- 
lanbten  wir  vns  nur  bezilglich  der  grossmi  Anfangsbiichstaben, 
ditt  wir  lediglich  am  Anfange  eines  Absaizes  und  bei  Eigen- 
namen  verwendeten.  *) 

Die  Absafzeintheilung  des  Chronisten  haben  wir  voli- 
Bt/hidig  beibehalten,  In  der  Satzzeichenstellung  aber  sind  wir 
selbstUndig  den  gegenwUrtig  geltendi.m  GrundsUtzen  gemd^  ver- 
fiihren,  Die  Handschrift  kennt  nur  den  Beistrich  in  ganz 
rvgelloser  A  nwendung. 

Im  Anmerkungstheile  beschrankten  wir  uns  auf  die  Nach- 
ivvise  etwaiger  Quellen  oder  anderer  Berichte  xtnd  auf  die 
Uichtigstellung  mancher  Daten.  Dass  wir  dabei  nur  das 
NUherliegende  berUcksichl igten,  gebot  schon  die  Raumbkonomie. 

')  lHiftel  beobachlet  hezuglich  der  (jrosten  Anfangahucfistahen  gar  kein 
Prinzip,  Andere  Korrekturen  namentllch  an  gewissen  inkonsequenten 
Schreibweisen  einzelner  Worter  vorznnehmen^  hielten  wir  nicht  Jur 
zireckmdssigy  und  wir  liessen  daher  giiter  neben  giitter  (dioUktisch) 
Jiantwork  neben  hantwerg  w.  *.  w.  Nur  fur  die  so  Jidufig  und  in 
den  manigfachsten  Formen  vorkommtnden  rat,  radt,  ratb,  radit,  radth 
und  Trantnaw,  Trauttnaw,  Trautnau,  Trauttnau,  Trauttenaw  etc, 
wdhlteii  wir  die  konaequente  Schreibung  rath  und  Trautnaw. 


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-  XXV  — 

Wir  hielten  es  Ubrigena  dem  Einsiclitigen  gegeniiber  filr  ganz 
UberflUssig,  jeden  khinen  nnd  grossen  Lapsus,  mit  dem  Huttel 
steh  an  der  Weltgeschichte  versUndigtey  zu  denunzieren.  Li 
Nachweisen  Uber  Trautenauer  Sachen  konnien  wir  gleichfalls 
sparsam  verfahreny  da  Lipperts  gut  orientierende  Geschichte 
in  vielen  Fdllen  aushilft,  auf  welches  Buch  wir  desswegen 
hier  im  Allgemeinen  noch  einmal  verweisen.  Auch  dem  Bei- 
lagentheil  gewdhrten  wir  nur  knappen  Raum,  und  nahmen  wir 
in  demselben  nur  das  auf^  was  die  Handschrift  selbst  bot 
und  an  einem  andern  Platze  nicht  unterbracht  werden  konnte^ 
Dus  urkundliche  Materiále  der  Land-  und  Lehentafel  und 
anderer  Archive  hereinzubeziekerij  hUtte  v  tel  zu  weit  ge/Uhrt^ 
und  muss  die  Bearbeitung  desselben  eineni  Urkundenbuche  von 
Trautenau  Uberlassen  bleiben.  Dagegen  glaubten  wir  jenen 
Beníítzern  des  Buches,  welche  der  tschechischen  Sprache  nicht 
mUchtig  sindy  es  schuldig  zu  sein,  die  im  Memoriattve  ge- 
brachřen  tschechischen  Urkunden  durch  ausztigsweise  Ueber- 
setzungen  verstdndlich  zu  machen, 

Auf  die  Zusammenstellung  des  Registers  wurde  álle 
Sorgfalt  verwendet.  In  Bezug  auf  Orts-  und  Personennamen 
kann  es  nichts  Belangloses  geben.  Den  weniger  bekannten  Orts- 
benennungen  wurde  die  Angábe  der  geographischen  Lage  hin- 
zugefilgt,  Im  Sachlichen  haben  wir  dem  Grundsatze  gehuldigt 
ein  Zuviel  werde  dankbarer  accepiiert  werden^  dis  ein  Zuwenig. 

Die  Erárterung  der  sprachlichen  Eigenthilmlichkeiten  des 
Chronisteuy  sowie  die  Bearbeitung  des  Olossars  hat,  wie  bei 
der  Elbogner  Chroniky  auch  diesmal  Herr  Professor  A,  Hruschkay 
Ubernommen,  dem  wir  nnsern  Dank  hiefiir  aussprechen,  Zu 
gleichem  Danke  sind  wir  Herm  Professor  F,  BardacJizi  ver- 
pflichtety  der  uns  bei  der  Redaktion  der  tschechischen  Ur- 
kunden béhilflich  war. 


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DAS    MEMORIATIV. 


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Anno  domini  1578  jar  am  tage  Jacobi  Labe  icli  Simon 
Htttel,  malér  zu  Trautnaw  angefangen,  dieses  gedechtnisbuch 
ordentliclien  nach  der  jarzal  Christi  nach  ordniing  der  monden 
and  tage  laut  des  calendari  ríchtig  zu  beschreiben,  was  sich  in 
hundert  und  ....  jařen  jerlich  za  Trautnaw  (und  anderswo) 
gedechtniswirdige  geschichten  haben  zugetragen  zwischen  der 
stať  Trautnaw  und  ihren  alten  pfandsherachaften,  auch  ab- 
schriflen  deutzsch,  behmisch  und  lateinisch  ihrer  privilegíen, 
recht  und  gerechtigkeiten,  der  hospitalischen  und  gemeiner  stát 
zugehSrungen  und  begnadungen,  auch  von  deni  anfang  der 
geistlichen  beneficien,  erbauung  der  kirchen  und  ihren  pfar- 
hern,  schulmaistern  und  cantoressen,  wie  und  zu  welcher  zeit 
sie  gelebt  und  ire  ampt  verrichtet  haben  bis  auf  diese  zeit. 
welchs  ich  mit  viel  miihy  aus  vielen  antiquiteten  und  scarteken 
zasamen  componiret  und  gleich  wie  vor  ein  heiitumb  behalten, 
gottlob  meínem  lieben  vaterlande^  eínem  ehrbarn  rath  und  ge- 
meiner stát  Trautnaw  zu  ehren  unJ  meinem  namen  zu  guttem 
gedechtnis  der  zeit  etc.  und  so  jemands  was  mehers  dan  ich  ge- 
wust,  die  warheitsol  im  gern  vorgiinstiget  sein  ín  daz  buch  zu 
schreiben  etc,  etc.  *) 


^)  Auf  der  Rucksaite   des   ersten  nicht  paginirten,   stark  beschXdigten 
Biattes. 


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p-'.?^- 


i- 


46a 


1484 


Feb. 

17/16. 


46b 


1484. 

Memoriatief  was  sich  ira  1484  jar  zu  Truutnaw  hat  zuge- 
tragen  und  verlauffón. 

Anno  domini  1484  den  17.  tag  februarii  am  sontag  nach 
Valentini  ward  diese  confinnation  von  kůnig  Wladiszlauo  Frid- 
richen  von  Schumburg  uber  das  lehngut  Schatzler  und  pfandt- 
Bchaft  Trautnaw  die  verschreibung  gegeben. 

Wir  Wladiszlausz  etc.  etc.  bekennen  mit  diesem  brief 
ofFentlich,  das  vor  uns  komen  ist  der  wolgebom  unser  lieber 
getreuer  Fridrich  von  Schumburg  und  hat  uns  etiíche  brief 
und  verschreibungen  mit  anhangenden  insígiin  ganz  unver- 
maehliget  gezaiget :  einen  von  der  durchleichtigen  fíirstin  und 
frawen  frauen  Barbara  Behmischen  kSnigin,  darinen  sie  dem 
gestrengen  unserm  getreuen  licben  Hansen  von  Wamszdorf 
auf  dem  schlosz  Trautnaw  mit  seiner  zugehftrung  anderthalb- 
hundert  und  drei  und  zwentzig  schock  groschen  behmisch 
verschrieben  hat;  item  den  andern  brief  von  kónig  Ladiszlauen 
unserm  vorfordern  ISblicher  gedechtnis,  darinnen  er  dem  be- 
riimten  Hansen  auf  demselben  schlosz  zu  Trautnaw  und  den 
zugehSrigen  giltem  funfhundert  schock  groschen  Behmisch 
verschrieben  hat;  item  den  dritten  brief  von  uns  ausgendt,  dar- 
innen wier  dem  selben  Hansen  und  itzt  gewelten  Fridriche  auf 
beríirtera  gut  zu  Trautnaw  zweihunaert  schock  groschen 
und  nach  andere  zweihundert  schock  groschen  auf  gepew 
zuwenden  hinzugeschrieben  haben;  item  den  vierden  brief 
von  berhiirtem  ktinig  Ladiszlaw,  darinnen  er  etwo  dem  wol- 
gebomen  Georgen  von  Kunstadt  und  Poydiebradt  dieselbe 
zeit  gubernator  im  kSnigreych  Behaym  ihn  ein  kauf  umb  das 
schlosz  Schatzler  von  Georgen  und  Chrystoffen  gebrudem  den 
Szedlitzen  wilig  und  denselben  kauf  bekreftiget;  item  den 
fiinften  brief  von  weilandt  k&nig  Georgen  ISblycher  gedechtnisz, 
darinnen  er  dem  gemelten  Hansen  und  seinen  erben  das  schlosz 
Schaetzler  erblich  giebet  lehensweyse;  auch  ein  confinnation 
von  itzt  genantem  k&nig  Georg  uber  der  kiinigin  Barbara 
und  konig  Ladiszlaus   brief  auf  Trautnaw,   darinen  er  nach 


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—    3   — 

sieben   und   zwenzig  schock   groschen  geldts   auf  demselben 
gut    hinzuschreibt  ,*     item     unserer    brief    sechs,     darinnen 
wier  gedachten  Fridrich  das  schlosz  Landshut  gegeben  und 
ihme  darauf  tausent  schock  groschen  Behmisch  verschrieben     , 
haben;   item   etzlich   desselben  Hansen   erbbriefe  und  uber- 
gaben  und  vogtai  zu  Trautnaw ;  und  darzu  hat  er  uns  zaigt 
ein  guten  willen  mit  angehengten  insigilln  von  gemelten  Hansen 
ven  Wamsdorf,  den  er  beriirten  Fridrichen  von  Schumburg 
und  seinen  erben  auf  ber&rte  brief  gemacht  hat ;  in  demselben 
brief  und  guten  willen  giebt  er  auch  sein  recht  und  gerechtig- 
keyt,  80  er  auf  das  gut  Ryssenburgk  in  der  landtaffel  verschrie- 
ben hat  dem  gemelten  Fridrichen  und  seinen  erben  und  nach-    47a 
komen,    wie   dan  dieselben   briefe  alle   solches  lauterer  und 
klerlich  vormiigen  und  melden.    darauf  hat  uns  gemelter  Frid- 
rich gebetten,  ime  solchen  brief  zu  coníirmiren  und  ihme  dar- 
neben  mit  etwas  mehrem  begnaden  zu  vorsehen,  das  wir  dan 
nach  in  ansehung  seiner  getreuen  und  nutzlichen  dienst  die 
er  uns  biszher  gethan  etc.  etc.  mit  zeitigem  rath  unserer  rete 
ausz  kiiniglicher  macht  zu  Behaim  dem  beriirten  Fridrichen 
und  seinen  erben  alle  obbemelte  briefe  sambt  dem  beriirten 
guten  willen  in  allen  ihren  puncten,  clauseln  und  inhaltungen, 
als  ob  dieselben  von  word  zu  word  hierinen  geschrieben  stun- 
den,   bekreftiget,   bestetigt  und   confirmirt  haben,   thun   das 
selb  auch  hiemit  wissentlich  also,  das  er  derselben  brief  und 
alles  des  rechtens  und  gerechtigkeit  so  er  an  sich  gebracht 
allenthalben  ungeirret  geniessen  soli  und  miig  etc.  etc.  und 
darzu  haben  wier  ihme   diese  femer  gen^d   gethan,   das  er 
auf  besserung  und  gepew  des  schlosz  zu  Trautnaw  andert  halb 
hundert  schock  groschen  Behmisch  anlegen  muge,  und  wasz  er 
also  auf  solche  besserung  gelegt  zu  seyn  beweisen  wirdet,  das 
solle  ihme  zu  der  zeit  der  ablSsung  sambt  der  vorigen  suma, 
so  er  darauf  verschrieben  hat,   bemelt  und  verricht  werden. 
und  wer  diesen  brief  mit  seinem  guten  willen  inhaben  wird, 
der  sol  alles  des  rechts  und  gerechtigkeit  wie  er  selbst  geniessen 
und  gebrauchen  etc,  etc.   zu  urkundt  gegeben  zu  Kuttenberg 
den  sontag  nach  Valentyni  im  tausent  fierhundert  und  vier  und 
achtzigisten  jar  unsers  reichs  im  6.  Feb.  15. 

Dieses  1484  jar  den  1.  juni   eonabend  nach  des   h.  leichnams  tag  ')    ^^"* 
Koniggretz  gar  ansbrant  znsambt  der  vorstadt  etc.  etc. 

Díb  jar  war  die  hohe  schni  zu  Mentz  fundirt. ') 


')  Fiíllt  auf  den  19.  Juni,   den  auch  Bienenberg  Geschichte  der  Stadt 
KSniggrStz  S.  390  hat    Vergl.  stáři  letopisowé  ěesstj  S.  242. 

^)  Schon  im  Jahre  1477. 


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4    — 


47b  1485. 

1485  Memoriatief  und  gedechtnis,  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zu 

getragen  im  1485  jar. 
Mars  10.  Anno  domini  im  1485  den  10.  tag  martzi  nach  der  vierden 
wochen  der  fasten  war  ein  groser  landtag  aufm  Kuttenberg, 
auf  welchem  under  andem  artikeln  k5nig  Wladiszlauus  be- 
Bchlossen,  den  stetten  und  stenden  in  Během  neue  confirmatio- 
nen  und  bestetigungen  ihrer  ahen  privilegionen  zu  geben.  aus 
diesem  ist  ein  e.  rath  gemainer  stadt  Trautnaw  vorursacht  wor- 
den,  ihr  alte  privilegion  zu  confirmiren  und  von  neues  zu  be- 
stetigen  lassen.  liaben  derwegen  zum  HoflF  vor  einem  e.  rath 
dise  Trautnawische  abgcsante  rathspersonen  gezeuget,  nemb- 
lieh  die  elsten  in  der  gemeín  ete.  etc. 

Beschreibmig  des  gezeugnis  bo  ein  e.  rath  der  statt  Traut- 
^^    naw  hat  zum  Hoff  gegeben  anno  d.  1485  den  20.  tag  mai  *) 
am  montag  nach  pfingsten  etc.  etc. 

Aller  aller  durclileucbtigister  kiinig  und  herr,  gnediger  her  I 
eíir  kflniglichen  gnaden  sein  unsere  underthenige  demutige 
díenste  in  aller  gehorsamkeit.  stetis  den  almechtigen  gott 
bitten,  e.  k.  m.  gnediglich  zu  geben  lange  gesundheit  und 
gliickselige  herschung  etc.  etc.  wier  biirgermaister  und  rath- 
man  der  stadt  Hoff  thun  e.  m.  kundt,  dasz  glaubwirdige  leute, 
menner,  biirgermaister,  rath  und  die  eidisten  von  der  gemeine 
der  stadt  Trautnaw  filr  uns  in  unsern  volsitzenden  rath  komen 
seind  und  alda,  wie  sichs  zu  reclits  gebirt,  under  eidespflicht 
bekandt  und  ausgesagt  neben  ihrer  alten  maiestet  und  verbro- 
nenen  brieferei  und  uralten  begnadungen,  der  sie  zum  tail  nach 
haben,  wie  das  sii  des  in  der  warheit  von  den  eidisten  menem 
zu  Trautnaw  und  sonst  bericht  worden  8Índ»  als  nemblich  voiu 
4811  alten  pfaffen  Matern  Remler  und  Paulen  Remler  schuster,  Faerlse 
Thomel,  Potzkendorfer,  George  Nvparth,  Pawl  Mentzell,  Hans 
Thalnar  von  der  Aldenbuchen,  den  alten  Volantt,  den  alten 
Hertel,  Pitzsch  Wentzeln  und  andere  viel  etc.  etc.  dieser  stiiek, 
clauseln,  artikel,  wye  hernách  von  wort  zu  wort  beschrieben 
stehet,  item  die  stadt  Trautnaw  ist  durch  den  aller  durchleuch- 
tigisten  fíirsten  und  herm  herm  Johansen  den  ersten  diaz  na- 
mens  des  zehenden  kónigs  in  Během  anno  domini  1304*) 
dies  jar,  als  kSnig  Hans  die  Schlesznischen  fíirsten  und  ander 


')  1486  fSllt  Pfingstmontag  auf  den  23.  Mai. 

^)  Soli  wohl  heissen  1340,  wie  auch  Lippert  annimmt. 


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—    o     — 

umbliegende  herschafteii  ihm  undei^han  macht,  und  ihr  land 
zu  diesem  kunigreich  Během  ewieg  in  die  manschaft  zuiiaigt, 
-wie  dan  dieselbigen  begabung  und  maiestet  uber  die  stadt 
Trautnaw  weiter  anzeiget,  auch  solchs  in  der  Behmischen  cro- 
nika  kurz  beschrieben  klerlich  ausweiset  etc.  etc.  dieses  k6- 
nigen  Johansen  kunig  zu  Během  seliger  und  ISblicher  ge- 
dechtniss  unter  seiner  kíin.  m.  in  obgenentem  Mceciij  ^^  jar 
ist  die  stadt  Trautnaw  mít  der  maiestat  auszgesetzt  una  be- 
gnadet  worden  mit  funfzig  huben  und  aller  herligkeit  umb  die 
stadt  Trautnaw  gelegen,  Hohenbríick  und  Aldestadť,  Junge- 
buche  und  umb  Weigelsdorf  gelegen,  wie  dan  das  stadtbuch 
in  sich  helt,  darzu  niit  rechten  und  freihaiten^  wie  ein  ander 
kunigliche  stadt^  das  dorf  die  Parsznytz  sunderlich  als  gantz 
mit  hoffen,  leutten,  welden,  wiesen  mit  dem  wasser  Aupa  und 
Liitzschen  sambt  dera  Peterdorffer  wasser  oder  die  bach^  so 
fern  es  in  ihren  gemercken  ist  oder  grenitzen  gelegen  ist  mit  48b 
voliér  herligkeit,  ausgenomen  vier  huben,  die  der  voitei  zu 
Trautnaw  zu  gehSren,  zu  oberst  in  der  Parsznitz  auf  dem  sande 
gelegen,  welche  die  zeit  Olszner  gehalten  und  Grosznykel  und 
Weber  Nickel  und  Simon  Berimardt,  item  das  wasser  die 
Auppa,  80  fern  es  in  unsem  grentzen  der  stadt  Trautnaw  zu- 
geh6rig  und  gelegen  ist  zu  der  Jungenbuchen  in  der  Alden- 
stadt  under  der  Parsznytz  under  dem  Kautt  bisz  hienauf  an  der 
Rissenburger  gut  ist  es  unser  der  stadt  Trautnaw.  auf  der 
Aupen  mag  auch  aus  den  mitwonern  arm  imd  reich  zu  seiner 
notdurft  fischen  an  der  mittwoch  und  freitag  bis  zu  mitage, 
und  so  das  wasser  sich  tr&bt  und  vol  ubrig  ist,  mag  als  dan 
ein  jeder  ausz  der  stadt  gehen  mit  einem  hamen^  und  wasz  er 
zum  uffer  zeucht,  das  ist  sein.  und  der  hame  sol  sein  drei 
ehlen  weit  im  setzen.  item  die  stadt  soli  haben  zwene  fischer, 
und  der  foit  sol  haben  einen  fischer,  item  der  wochenmarkt 
ist  alweg  am  donnerstag  frei  alenthalben  mit  rossen  und  an- 
derem  und  sol  alwege  am  donnerstage  gehalten  werden.  item 
der  rath  sol  alle  jar  vorneuret  werden  zu  Trautnaw  nach  an- 
zeigung  und  angebung  der  personen  des  alten  raths  zweierlei, 
und  auB  denen  sol  ein  neuer  rath  genomen  und  beschrieben 
werden,  und  sollen  sein  tugliche  leute  bekandt  vorhaltene  und 
der  gemeine  getreue.  item  so  jemands  was  verschuldet  oder 
was  wieder  die  rechte  handelt,  derselbige  soli  nach  seiner  ver- 
wirkung  ,von  der  stadt  rathe  neben  irem  rechten  gestrafft  wer-  4«a 
den.  item  kain  ubeltheter  sol  aiď  der  stadt  unkost  gerechtfer- 
tiget  werden,  es  wer  den,  das  er  der  stadt  oder  desselben  under- 
thanen  schaden  gethan  hette.   item  wer  ein  solchen  ubeltheter 


»)  S.  4  Anm.  2. 


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—   6   — 

begrieífe  und  zu  der  atadt  gefengniss  brechte  und  recht  zu  im 
begerte,  derselbige  sol  die  gerichte  vorgenugen.  item  die  umb- 
wonenden  richter  soUen  stetz  zu  dreien  gemeinen  stadt  rech- 
ten  im  jaře  sein,  ein  jeder  richter  mit  zweien  geschwomen 
sol  alda  offenbareu  bei  ihren  eiden,  die  sie  haben,  wasz  schaden 
der  stadt  gescbicht  oder  deraselbigen  kreisse^  nemblich  zuř  Jun- 
genbuchen  der,  richter  und  der  Trauttenbacher  richter,  der 
Bernszdorffer,  Olszner,  Pettersdorffer  und  GebersdorfFer  rich- 
ter. und  welcher  richter  das  nicht  thete,  der  vorfelt  der  stadt 
zehen  schock.  und  welcher  wasz  wiszlichen  vorschwiege  scha- 
den, und  in  déme  jemandis  schaden  geschehe,  sol  ers  wieder- 
keren  und  der  stadt  zehen  schock  verfallen  sein.  item  in 
einer  meilen  umb  die  stadt  soli  kein  kretzschmer  sein,  er 
schencke  dan  Trautnawer  bier.  item  was  der  zoll  anbelanget, 
desselben  in  der  stád  ist  ein  jeder  mitwohner  oder  gesesener 
in  der  stadt  und  vor  der  stadt  gefreiet.  lege  aber  jemandes 
ungesessen  in  der  stadt  und  handlet  derselbige,  sol  geben  halben 
zol.  item  welche  ausz  der  stadt  bier  fiihren,  diesel bigen  sind 
zolfrei.  item  welche  am  markttage  hierein  zum  markte  fiiren 
und  denselben  tag  wieder  hinweg,  die  dorfen  auch  kein  zol 
geben.  bliebe  aber  jemandes  ňber  naclit  vom  donerstage  bisz 
auf  den  freitag,  der  sol  billich  schuldig  sein,  zol  zu  geben.  item 
der  voit  sol  haben  und  halten  in  seiner  muhl  zwei  pferde, 
und  mit  denselben  sol  er  fahren  den  biirgern  und  vorstettem 
in  und  ausz  der  múhl  maltz  und  ander  getraide.  desgleichen 
auch  in  den  andem  mtihlen,  als  in  der  schlosz  und  spittallen 
miihlen.    und  was  also  fur  uns  die  abgeschriebene  under  aides- 

f)flicht  bekandt,  das  wollen  sie  auch  vor  eur.  kai.  m.  munt- 
ichen  sagen. 

Und  zu  solchem  ihrem  bekendtnusz  haben  wier  burger- 

maister  und  rathmane  der  stadt  Hoff  mít  gutem  wissen  unser 

stadt  insiegel  an  diesen  brief  thun  driicken,  welcher  gegeben 

und  beschrieben  ist  in  unserm  volsitzenden  rath  am  moutage 

mL1^23.  ^^ch  dem  heiligen  pfingsttage  jm  xiiii*^  Ixxxv  jaré  etc.  etc. 

mÍ*^io  Anno    domini   im  1485  jar   nach  der  vierden  wochen   in   der   fasten 

'  da  war  ein  grosser  landtag  aufm  Kuttenberg  don  10.  tag  marci,  aui 
welchem  unter  andem  artikeln  vom  kiinig  Wladiszlaueu  beschlossen,  das 
die,  80  unter  beiderlei  gestalt  das  sacrament  emp6ngen,  nicht  solten  die 
untordriicken,  welche  das  sacrament  nur  unter  einerlei  .gestalt  nemen^  nnd 
sie  weder  schenten  nach  schelten.  und  disz  gobot  soU  30  jar  stehen  and 
unverbrichUchen  gehalten  werden.  ^)  Item  in  diesem  1485  jar  sind  die 
eisenhemer  onterlialben  dem  Johanisbron  weggebrant  worden  und  uncr- 
bauet  vorblieben  etc.  etc. 


')  Vergl.  Palacky  Gesch.  B.  V.  I  .8.  272  flg.  (Der  Landtag  dauerte  rom 
13.  bis  20.  Miirz.) 


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—   7    — 

1486.  50a 

Memoriatief  wasz  sich  zu  Trautnaw  im  1486.  jar  hat  zu    m«6 
getragen  etc.  etc. 

Anno  domini  1486  ward  der  einhunderste  und  4ichtzehende  kalser 
Maximilianus  der  1.  dis  namens  wie  in  diesen  hienach  geschriebenen  reimen 
zu  sehen  ist  etc.  etc. 

MaximilianuB  der  held 

War  zu  dem  kaiserthum  erwelt, 

Ein  teurer  fiirst  nnd  streitbar  held  síghaft, 

Groszmiittígf  ktiner  leibskraft, 

Gelert,  mancberlei  zungen  kundig,  * 

In  allen  rítterspieln  ausbiindig, 

Kegiert  drei  und  dreisig  jar, 

Vom  Flemling  er  gfefangen  war, 

Mit  Venedig  bet  er  lang  krig, 

An  WeUchem  land  erlangt  er  sieg, 

An  Bebaim  er  preisz  erwarb, 

Zu  Wels  er  seliglichen  starb.  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1486.  den  3.  tag  mai  befahl  der  wol-  ^^ 
geborne  herr  herr  Frydrich  von  Schumburg  pfandsinhaber  der 
fitat  Trautnaw  dem  burgermaisterPaulenRemlern  dem  schuster, 
das  er  den  stainweg  vor  dem  ober  thor  und  mittel  thor  lassen 
von  newes  wiederum  pflastem  solíte,  solchs  geschach  den 
soramer  und  herbst  uber  mit  hilfe  und  fuhre  der  pfandsher- 
schafk  ihrer  pauersleute,  so  zum  burglihen  zuř  manschaft 
Trautnaw  íns  kírchspiel  gehSrig  seind  etc.  etc. 

Kaiser  Fridrich  kam  zu  Franckfurt  an. 
Mit  seinom  son  Maximilian,  ward  konlg. 


1487. 


50b 


Memoriatief  was  sich  in  dem  1487  jar  zu  Trautnaw  hat  zu    i487 
getragen  etcet 

Anno  domini  im  1487  jar  im  andem  jar  der  regierung 
kaiser  Maximiliani  des  ersten  disz  namens  und  des  einhun- 
dersten  und  achtzehenden  kaisers,  zur  zeit  konig  Wladiszlauus 
des  siebzehenden  kSnigs  in  Během  im  sechzehenden  jar  sei- 
ner  regierung,  zur  zeit  des  konigs  Mathiaschs  in  Ungem, 
welcher  kfinig  Mathiasch  ein  beredung  und  verschreibung  mít 
dem  Behmischen  kunig  Wladiszlauus  hatten^  das  sie  beide  zu 


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-.    8    — 

gleich  Hungern  und  Během  herschen  solten  und  als  eyn  k&nig 
regieren,  und  nach  absterben  eines  kiiniges  solt  der  ander 
kúníg  beide  kíinigreieh  Behaim  und  Hungern  regieren.  *)  der 
wegen  hat  ein  e.  rath  gemeiner  stadt  Trautnaw  aus  ihrem 
m^ttel  zwo  personen  abgefertiget,  nemblich  den  her  Hanns 
Thalnar  und  Mattern  R«mlem,  das  sie  sind  in  das  land  zu  Un- 
gem  gezogen  in  die  stadt  Ofen  zum  k&nig  Matiasz  niit  schrift- 
lieher  vorbitt  und  suplicationen,  nachdem  die  statt  Trautnaw 
unlangst  vor  kurtz  versehienen  jařen  durcbs  feur  mit  braut 
vertorben.  und  zu  wiedererbauung  solcher  stát  Trautnaw  sind 
die  abgesanten  vom  kiinig  Mathiasch  guttlich  mit  einer  maiestat 
und  privilegien  uber  den  zol  gemeiner  stát  Trautnaw  einzu- 
komen  begnadet  gegoben  und  convinniret  mit  einem  groseen 
anhangenden  siegill,  wie  nach  gottlob  zur  stelle  vorhanden 
ist  etcet. 

1488. 

Memoriatief  und  gedechtnisz  was  sich  ym  1488  jar  zu 
Trautnaw  hat  zugetragen. 

April25.  Anno  domini  im  1488  den  25.  aprilis  am  Tage  sauet  Marcus  íing  man 

den  kaiser  Maximilian  zii  Braek.  gleich  zu  der  test  zog  vor  Oent  da»  r5- 
mische  reich  etcet.  etcet.  ^) 

Anno  domini  im  1488  jar  im  maien  ist  der  alte  brunen 
auf  dem  schloszhofe,  so  im  pferdestal  stunde  ungefehr  ein 
klaffter  von  der  stadtmaur  gegen  dem  wasser  Aupa  zu,  mit 
neuwen  dielen  uberdielet  worden.  dan  wan  man  hinunter  ge- 
worfen  hat,  so  hat  es  geklungen,  als  grosse  kessel  oder  zinen 
gefesse  oder  hamisch  drinen  lege,  wie  doch  wol  zu  gedenken 
ist,  dasz  etwas  vor  alten  zeiten  darein  mag  sein  geworfen 
worden. 

Dieses  jar  ist  der  ander  brunnen,  so  kaum  zwolf  schritte 
vom  schloszhofthur  stehet,  wieder  angerichtet  und  gezogen 
worden  etcet.  etcet.  in  diesem  jar  sind  die  rh&r,  so  am  schlosz- 
berge  gegen  der  mittel  miihl  uber  von  der  eingegangenen 
wasserkunst,  zum  theil  eingegangen  und  etzlíche  sind  ausge- 
graben  worden. 


51a 

14S8 


^)  Sind  offenbar  die  Vertriígi:  von  Ofen  und  Olmiiti  gemeint,  die  aber 

ins  Jahr  1478  fallen. 
^)  Die  Gefangenschaít MaxinriliADB  in  Briigge  dauerte  t.  5.  Feb.  b.  z.  1 6.  Hai. 


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^■^^Í*S5K 


Dez.  3. 


—   9    — 

In  diesem  jar  faat  ein  mitwoner  zu  Trautnaw  vor  dem  ni-    i488 
derthor  in  des  alden  Kolwen  hause  gewonet  mít  namen  Paul 
Kolbe,  der  hot  sein  weip  iin  spittelgnmde  lassen  in  schutten 
erschlagen  und  hat  woln  mit  der  magt  weglauíFen,  dan  sie  hat 
es  in  geheissen.  also  warden  sie  ergriffen  und  beide  gerichtet. 

1489.  51b 

Memoriatief  und  gedechtnisz  was  sich  im  1489  jar  zu  Traut-    lisa 
naw  hat  zugetragen. 

Anno  domini  im  1489  jar  den  28.  tag  novembris  den  ^^-  ^»- 
donerstagvor  sanct  Barbara  geschach  der  auszspruch  zwischen 
den  herm  Fridrich  von  Schumburg  und  dem  inhaber  Choto- 
witz  dem  hem  Jan  Kozogedz  von  wegen  der  wald  im  kiinig- 
reich  und  forsthabers.  nota  obbemelter  auszspruch  ist  bei  der 
hoftaffei  zu  Prag  in  dem  Trautnawischen  mannpuch  zu  finden. 

Letha  bozyho  tysitzeho  cccclxxxiiij®  ten  tztwrtek  pržed 
swatu  panů  Barbaru  wte  przy  a  ruozniczy,  kteráž  se  mezi  uro- 
zeným panem  panem  Frydrichem  Schumburka  strany  gedna 
a  Janem  z  Kozoged  z  strany  druhé,  jakož  gest  zialowai  pan 
Schumburk  przed  zahagenym  saudem,  kterakby  Jan  Kozo- 
gedzky  we  wolnie  a  pychu  branyel  se  daty  kftry  i  owes  ktoumto 
zamku;  kterissz  prawa  dawati  mágy  geho  chudý  lide  y  proty 
tomu  gest  powiedicl  Jan  Kozogedzky,  poniewadž  se  gemu 
prawu  geho  zawira  y  lidem  geho,  a  zve  gich  proto  daty  nechtiell 
a  nato  gest  ukázal  magestatt  krala  Janna  Slepého  j  giny  listy, 
kteréž  ma  pokmenu  swem  y  pani  Many  sedice  na  saudye  kázali 
sobie  ten  magistat  czysty,  a  tu  gsu  wyrem  nalezly  obdarowanie 
TV^elike  kmenu  geho,  a  tak  stogy  kdibi  mykdi  dali  kur  any  owsa 
k  rzézennemu  zámku,  i  proti  tomu  gest  pan  pan  Fridrich 
z  Ssumburgk  powiediel  uslyssawsse  magestatt,  zie  sem  ja  tobye 
sprawedlnosty  twe  nezawrzél  any  zawiram  a  thoha  se  podawage 
na  pana  Eunassa  Železná  a  pana  Janna  Podstranskeu,  zie  kdissz 
gsu  byli  poslaný  od  Kozegedzkeho  ku  panu  Prozbyse  gemu 
sprawedlnost  zawirati  a  geho  lidem  a  pan  gest  ponych  po- 
wiediel, zie  gemu  sprawedlnost  geho  nezawyra,  kteraussy  ma 
a  pokazaty  mussi  y  protoss  pany  Mannowe  nalezly  za  prawo, 
aby  pan  z  Ssumburka  zachowal  Janná  z  Kozogied  przy  geho 
sprawedlnoty,  aKozogedzky  taky  aby  kázal  lydem  swym  platity 
to  czo  platyt!  magv  a  tzoss  gest  owsa  za  drzalého  lonykeho 
aby  se  promynůl  a  letossny  aby  dan  byl  etcet.  etc.  etc. 

Abschrieft  ausz  dem  Trautnawischen  manpuch,  was  ge- 
stalt  das  dorf  Hertmesdorff  von  den  Sylbern  an  die  hem  von 


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—  10  - 

Schumburg  gen  Trautnaw  komen/  bei  der  hoftaffel  zu  Prag  zu 

finden  in  dem  Trautnawiachen  manpuch.   ist  behmisch  abge- 

Dez.6/4.  schrieben  im  1489  den  6.  tag  deeembris  am  freitag  S.  Barbara. 

Weypíz  zknyhi  manzskych  Trutnowzskych.  téhož  letha 
bozy^  tisytzoho  cccclxxxix®  w  patek  den  swate  Barbary  uro- 
zeny Jann  z  Kozoged  w  Chotowiky  Jan  Zyiwar  z  Pilnikoa 
a  w  Breczteynie  inagitze  plnťL  mocz  po  Hanussowy  Zilwarowy 
z  starých  Bukůow  po  prziteli  swem,  tzo  se  Herttwikowitze  do 
teytze  odemzdali  y  ugistilí  urozenému  panů  panů  Frídrichowy 
z  Ssumburka  a  z  rirsstenssteyna  na  Truttnowie  y  przed  stupi- 
ligsau  swrchu  psaný  przed  urozeného  panossy  AIsse  zSssanowa 
a  na  Hostinom^  který  jest  seděl  na  jeho  mystie  kralowske  a  sem 
sedietze  za  hogném  soudu  Hanuss  z  Warnstorífu  Kunessem 
z  Želéžna  Jann  z  Habru  a  Ffilip  od  miesta  dwůoi*ů  v  odevzdaly 
gsu  wes  Herttwikowitze  swrhu  psamemů  Alssowi  diediczky 
sewssym  prawem  tak  yakz  gest  pan  Hanuss  Zilwar  držai  my 
tu  sobie  nepozustawugitze  a  swrhu  psaný  Aless  sedie  na  geho 
miestíe  máge  toho  plna  moczy  y  podal  gest  y  puogczyl  uroze- 
nému panu  panu  Fridrichowy  z  Sssumburka  z  messtie  prawem 
te  wzsy  swrchu  psané  Hertwikowitz  gemu  y  geho  diedieutzuow 
tak  jakž  Trutnawzkeho  prawa  za  prawo  ma  etcet.  etcet. 

Anno  d.  1489  zog  der  kaiser  MaximiUau  aus  dem  Niederland,  da  erhiib 
sich  der  Schweitzer  krig  etcet.  etcet. 


62b 


MIrz25. 


1490. 

Memoriatief  und    gedeclmiss  was   sich  im  1490  jar  zu 
-  Trautnaw  hat  zueetraffen. 

April   5.  ^  ^ 

1490  Anno  domini   im  1490  den  25.  tag  mertzi   den  montag 

nach  palmárům  starb  kiinig  Mathiasch  in  Uhgem.  *)  also 
kam  díe  Ungrische  kron  und  kenigkreich  an  den  Behmischen 
Juni  80.  kiinig  Wladislawo,  und  bald  dis  jar  die  mitwoch  nach  sanct 
Johannés  des  Teuffers'*)  k5nig  Wladislauus  zog  aus  Prag 
in  Ungeřn  zu  empfahung  die  Ungrische  kron  neben  der 
beredung  und  vorschreibung ,  welche  er  hat  mit  konig 
Mathiaschen,  und  alda  gekrSnet  war.  also  ist  diese  zeit  der 
wolgeborne  herr  herr  Fridrich  von  Schumburg  diese  zeit 
pfandsinhaber  der  statt  Trautnaw    ins  Ungerland   mit   dem 


')  Mathias  starb  am  Palmdiensta^  d«  i    den  6.  Apríl.  Den  Palmmontag 

haben  die  stáři  letop.  česst.  S  247. 
')  Der  Auszng   fnnd   Hittwoch  vor   Johann   d.    i.    den   23.   Juni  atatt. 

Vergl.  stáři  letop.  éesst.  S.  247.  Palacky  6.  1.  S.  339, 


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—  11  — 

kfinig  Wladislawo  gen  OfFen  zuř  Hungrischen  kr8nuDg  ge- 
zogen  und  hat  etzlíche  Trautnawische  diener  mit  sich  gehabt, 
welche  ihm  seiaen  speisewagen  und  rtiatung  nachgefuhret 
haben,  also  das  der  obgemelte  herr  her  Fridrich  von  Schum- 
burg  und  Pirscbenstein  auf  Trautnaw  etcet.  etcet.  auf  solcher 
krSnung  sich  wol  gehalten  im  rennen,  stechen  und  turniern, 
das  loenniglichen  ein  ge£allen  daran  gehabt,  dem  neuen  k5mg 
zu  ehm  sein  manschaft  beweist  zu  erhalten  die  manschaft 
Trautnaw  etcet.  etcet. 

Item  in  diesem  1490  jar  war  der  steinbroch  zwischen  dem 
Hopfenberg  und  Galgenberg  in  Kratzigs  graeblin  genent  allent- 
halben  frei,  stein  zu  brechen  zur  statt  mauren  und  gebeuden. 

Also  erhenckt  sich  einer  an  ein  kirszbaum  mit  namen 
(  *),  da  bleib  der  steinbroch  Hgen  und  verwuchs  Kratzigs 

greblin  mit  gestreichen. 

1491. 


')  Leerer  Bauiii. 

')  Stáři  letop.  česst.  8.  248  erzShlen:  Im  Jahre  des  Heri-n  1491  am 
Freitag  nach  d.  Pauli  Bekeht-nng  ereignete  sich  in  der  Kirche  der 
Muttergottes  vom  Teyn  Folgendes:  Nach  der  Messe  vertheilte  der 
Príester  den  Leib  und  das  Blut  des  Herm  Jesus  Ghristus,  trat  anch 
zu  einem  Weibe  mit  dem  Blute  Gottea  Und  dabei  stand  irgend  ein 
Deutscher  bei  dem  Gitter  zusehend,  und  auf  das  Weib  zutretend 
versetzte  er  ihr  einen  Schlag  anf  den  Kopf,  dass  er  ihr  den  Mund 
an  dem  Kelch  zerhieb.  Man  warf  diesen  Deutschen  ins  Gefíingniss, 
aber  entliess  ihn  wieder  und  that  ihm  desswegen  Nichts. 


6Sa 


Memoriatief  und  gedechtnisz  was  sich  im  1491  jar  zu    1491 
Trautnaw  hat  zugetragen  etcet.  etcet. 

Anno  domini   im  1491  jar    schneidt  man  dem   kaiser    Fridrich   den 
fnss  ab  etcet.  etcet.,  wie  diese  reime  besagen: 
Der  einhunderste  und  17.  kaiser 
Fridrich  der  dritte  (dis  namens)  durchleuchtig 
Begiert  mit  andacbt  nicht  prechtig 
Auf  drei  und  funfzig  jar,  nachdem 
Er  sucbet  heim  Jerusalem 
Die  heilige  stadt,  da  Ghristus  Hed. 
In  grossem  alter  er  vorschied. 
Dieses  jar  ein  herfart  man  gen  Ungem  thet, 
Das  reich  sich  auf  das  Lechfeld  legt. 

In-  diesem  1491  geschah  ein  ding  gar  unvernumffcig  in  der  kircheu 
zur  mutter  gottes  vorm  Tejn.  do  der  pfar  ein  weip  beicht,  sprang  einer 
hinztt  und  schlug  sie  aufs  haubt,  das  er  ihra  maul  wiedem  kelch  sties, 
und  drumb  in  die  bittelei  gefíirt  und  mit  dem  schwert  und  feuwr  ge- 
straft  wardt.  2) 


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—  12  — 

Item  in  diescm  jar  kuuig  WladiszUuus  Bělehrad  das  fórderste  scblosz 
mít  gewalt  gewan,  welches  zuvor  von  Maximilian  ein  son  kaiser  Fridríchs 
ira  mít  gewalt  entwendt  wardt  etc.  etc.  ^) 

In  diesem  jar  hat  es  im  Behmerland  grosz  wasser  gehabt 

und  sonderlich  zu  Trautnaw  da  ist  uber  dem  Bisengepii^  im 

sommer  ein  wolkenbruch  im  mitage  gefallen^  das  do  das  wasser 

zu  Trautnaw  getempt  hat  ao  hoch  bis  neun  schritte  von  fleisch- 

benken  und  bis  uber  die  dritte  stuflfe  am  honaltar,  bis  an  weissen 

streifen  an  Patzelts    gestaine.     es  ist  aber  in  einer   halben 

stunden  alles  verschossen.   es  ist  einer  vorher  gerant  und  hat 

das  volk  gewarnet  etc.  etc. 

53b  1492. 

1492  Menioriatief  und  gedechtnisz  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zu 

getragen  im  1492  jar. 
-P^^i^i  Anno  domini  im  1492  den  29.  tag  apríllis  am  montag  nach  cantate 

**•  haben  die  heuer  aufm  Kuttenberg  gewonen  aus  alten  gniben  und  fíinden 
viel  menschen  boine,  und  die  waren  der  leiite,  welche  vor  die  deiitzschen 
von  wpgens  glaubens  in  die  gniben  geworfen  hatten.  es  war  anch  unter 
in  funden  ein  leib  oder  koqjer  mit  einer  gantzen  kasell  nnr  die  bmst  und 
seiten,  den  die  hauer  gewonen  sie  nnr  mit  den  kratzen  und  tragen  8ie« 
ausspensend,  das  niehts  anders  dan  wi  weiroch  ruch.  und  also  etzlicbe 
sprachen,  das  dis  solt  sein  pfaff  Hans  Chůdka,  der  pfar  vom  Kaurzim, 
welcher  mit  andem  pfarhem  gefangeu  und  in  die  schacht  vor  Ixxiij  jařen 
von  den  deutzschen  geworfen.  *) 

De«.  28.  Anno  domini  1492  jar  den  28  tag  decembris  an  der  un- 
schiildígen  kindlein  tag  starb  der  alte  pfaíf  Mattern  Kamler 
alhie  zu  Trautnaw  und  ward  hinter  den  kirchhof  begraben. 
unter  das  crucifix  auf  seinem  grabstein  ist  nur  ein  grosz 
kreitz  ausgehawen,  solcher  grabstain  ist  itzunder  alles  mit  erde 
beschiittet  und  mit  rašen  und  grasz  verwaxen  etcet. 

Dez.  30.  Anno  domini  1492  den  30.  tag  decembris  ward  der  her 
Johannes  Rubinus  schulmaister  zu  Trautnaw.  er  war  der  ge- 
burt  von  Parchwitz  ein  lange  Person,  der  zu  Rom  lange  zeit 
studirt  und  der  welschen  sprachen  und  grichischen  wol  erkuD- 
diget  war  etc.  etc.  ^) 


')  Stelle  richtig   nach  Palacky  5.,   S.  363  flg.  u.  Krones  Handbnch  d. 

Oeschichte  Oesterreichs  II.  B.  8.  488. 
^)  Stan  letop.  desst.  S.  249  ohne  Datum  aiemlich  lihnlich.     Ueber  die 

Ermordang  doa  Btadtpfarrera  von  Kauřim  M.  Johann  Chodek  i.  J.  1  19. 

vergl.  Palacky  1.  c.  III.  2.  S.  76. 
')  Am  Rande:     Kaiser  Fridríchen  schneit  man  den  Kus  ab, 
Zu  Lintz  er  seinen  geist  aafgab. 

(Friedrich  f  1493  August  19.) 


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-  13  — 

1493.  54* 

Memoriatief  und  gedechtnise  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zu    i4»8 

geďagen  im  1493  jar. 

Anoo  domini  im  1493  jar  den  20.  tag  januarí  ward  Maxiznilianus  Jan.  20. 
der  39.  christlichste  kaiser  gekronet.*)  dieses  jar  kamen  unter  diesem 
kaiser  Maximiliano  anf  die  lautzknecht  auf  dem  Ungersperg  bei  Sehlech- 
statt,  welche  man  zum  ersten  blut8::apfon  nennet  dSeser  gai-t  bruder 
orden  weret  nach  bis  auf  dlesen  tag.  je  mehr  einer  posporten  hat,  je 
besser  lantz  er  ist.  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1493  jar  don  20.  tag  jannari  ist  der  ehr- jan.  20. 
wirdige  herr  Caspar  Gyrick  der  geburt  von  der  Neyssen  der 
alte  techent  und  pfarher  alhie  her  gen  Trautnaw  gezogen  und 
ist  sein  leben  lang  zu  Trautnaw  techent  verblieben  acht  und 
zwenzig  jar  lang,  bis  man  schreib  152(í.  er  starb  den  27.  tag 
januari  sonnabend  nach  Pauli  bekerung  *)  und  ist  allhie  zuTraut- 
naw  nach  dem  brauch  pristerlicher  wirdigeit  nach  ehrlich  zur 
erden  bestattet  worden.  seines  ordens  ein  alter  kreizherr  ge- 
wesen.  er  ligt  in  der  kirchen  alhie  begraben,  wie  man  zun  der 
hallenthtir  hienein  gehet  zur  rechten  hand  neben  dem  kreitz- 
hern  her  Johaiisen  von  derNeussen.  man  hat  in  in  einen  mesz- 
gewant  ins  grab  geleget  únd  haben  in  ein  waxen  kelch  auf  die  64b 
brust  gesatzt  zu  einem  gedechtnis,  das  er  die  kirche  zu  Traut- 
naw mit  dem  grossen  giilden  kelch  begabet  hat,  den  sie  nach 
in  der  kirchen  haben.  von  seinem  begrebnis  findt  man  weiter 
zu  lesen  der  zeit  und  jarzal  nach  etc.  etc. 

Díeser  obbmelte  herr  Caspar  Gyrik  techent  zu  Trautnaw 
hat  bei  seinem  leben  diese  hienach  beschriebene  kirchen  in 
seinem  techentambt  alle  reformiret,  die  vor  alters  in  das  Traut- 
nawische  weichbilde  zu  techentei  gehorig  gewesen  sind:  nem 
lich  die  kirche  zu  Trautnaw  in  der  ehr  der  apostel  zurtei- 
lung,  die  kirche  zur  Aldestatt  in  der  ehr  sant  Veyt  sind  geweiet 
worden,  die  kirche  zur  Olssen,  zu  Bernsdorff,  zu  Albendorff,  zu 
Qnalisch,  zuMerkelsdorff,  zum  BehmischonWemersdorflF,  zum 
Aupel,  zuRognitz,  zumSchwul,  zumRoszperg,  zurPrausznitz,') 
55um  Soer,  zur  Alden-Buchen,  zu  Ketzelsdorff,  zu  Pihiíkaw,  zu 
Kottwitz,  zu  Wiltzschitz,  zu  Arn,  zui*  Behmischen  Aelsen,  zu 


')  Die  Kronang  MaxImiHans  fand  1486  Apríl  9  statt. 
^)  FSUt  aut*  den  28.  Januar,  da  1620  ein  Schaltjahr  ist. 
*)  Am  Rande:  „su  Grades." 


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—  14  — 

Gíszdorff,  zuLangnaw,  zum  Mohern,  zumSeuffen,  zur  Jungen- 
buchen,  etc.  etc.  man  hat  auch  viel  alte  copeien  und  abschriften 
lateinisch  und  deutzsche;  antiquiteten,  maieeteten  und  confir- 
matíonen  und  begnadungen  uber  die  Trautnawische  kirche  und 
hospitalischen  gutter  und  grunde  funden^  so  alhie  her  zur  pro- 
besteí  gehSrig  sein,  auch  wen  und  zu  welcher  zeit  die  Traut- 
nawische kirche  ist  erbauet  worden  und  verlegt,  wie  alles 
beschriben  folgen  wird  etc.  etc. 

^^  Item  wen  und  zu  wilcher  zeit  die  kirche  alhie  zu  Traut- 

naw  ist  erbauet  worden  und  durch  wen  etc.  etc. 

iiM  Anno  domini  ein  tausent  ein  hundert  vier  imd  dreissig  ist 

die  kirche  allhie  zu  Trautnaw  erbauet  worden  zu  der  zeit  des 
kaisers  Lothary,  da  der  funf  und  zwenzigíste  furst  Sobislavus 
in  Během  regierte.  in  diesem  jar  starb  der  bíschof  Menardus  zu 
Prage.  *)  da  ward  Johannes,  der  Probst  auf  dem  Wischeradt, 
der  eilfte  bischof  zu  Prage  an  seine  statt  zum  bischof  erwehlet. 
dieser  bischof  Johannes  war  ein  naher  freund  des  edlen  hem 
Egidius  von  Schwabenich,  der  dieselbig  zeit  ein  herr  uber 
new  Trautnaw  auf  der  Aupen  war.  dieser  her  £^idius  hatte 
zwene  sSne;  der  elste  hisz  Vitkowy/der  jiingste  hies  Besz- 
konis.  ^)   also  hat  sich  dieser  herr  Egidius  von  Schwabenich 

5a  mít  seinen  s&hnen  berathen,  dasz  sie  wolten  eine  kirche  zu  New 
Trautnaw  bawen  und  ein  ewiges  gestifft  aufrichten  und  solche 
kírchen  und  hohspittal  und  derrer  briidem  also  mit  benefícien 
und  kirchen^  guttern  mit  daerfern,  welden  und  grfinden  nach 
verm6glichem  wolgefallen  gern  versorgen  und  versehen.  und 
sind  bald  auf  solchen  beschlus  der  herr  Egidius  und  seine  sóne 
Vytkowi  und  Beszkoni  gen  Prage  zu  ihrem  hem  hem  fettern 
dem  bíschof  Jan  auf  den  Wischirad  gezogen  und  haben  ihrem 
herm  fettern  ihren  willen  und  wolmeinung  des  kirchen  bauena 
furbracht,  auch  wie  sie  gern  ihnen  wolten  ein  ewig  gestifit  und 
namen  machen  mit  beneficien  und  kirchen  und  hohspitalischen 
grtinden  und  guttern.  haben  auch  den  bischof  Johannes  de- 
motig  gebetteU;  ihnen  als  ihren  geliebsten  hern  fettern  ihren 


')  Bischofť  Meinhard  starb  1134  Jnli  3.    Die  Wahl  Johannes  fSUlt  auf 

1134  Sept.  29. 
')  Uber  die  ychwabenitze  siehe  Stadtbnch  v.  Briix  S.  203,  Tomek  Ge- 

schichte  Prags  i.  S.  492. 


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-   15  — 

willen  und  begehrn  helfen  mit  rath  und  hilfe  zu  erfollen,  wel- 
ches  dem  bischof  Jan  gar  wolgefelig  war.  und  bald  ohn  seum-  5b 
lich  hat  er  ihr  gestiíFte  und  all  ihrfe  benificia  in  schriften  ver- 
fassen  lassen  und  solche  brife^  wie  hie  nach  folgend  uber  die 
TrautnawÍ8che  kirche  und  hohspittal  confirmiret  und  bestetíget 
mit  furstlichen  brief  und  sigeln  begnadet  hat  etc.  ect.  ferner 
60  hat  dieser  ailfte  pregische  bischof  Johannes  ein  suma  gel- 
des  aus  vorehrung  eines  behmischen  bischofthumbs  seinen 
hem  und  fettem  gcschanckt,  die  kirche  zu  New  Trautnaw 
darmit  aufzubawen.  ferner  so  hat  dieser  bischof  Jan  die  Traut- 
nawische  kirche  mit  geistlichem  schutz  und  recht  versorget 
und  der  kirchen  zu  Trautnaw  inen  das  Kloster  Zderasiensis 
von  Prage  vorgesetzt  unter  ihrem  schutz  ihre  geistlichen  ober 
geben^  sie  zu  consecrieren  als  ihre  gubematores.  auch  soli  die 
kirche  zu  Trautnaw  ihre  confírmationen  und  brifliche  benefi- 
cien  uber  die  kirche  und  techentei  und  hohspital  bein  dem  apt 
und  brudem  in  dem  Kloster  Zderasiensis  in  vorwanmg  sein  6» 
und  haben  soUen^  ausgenomen  die  iidimus.  ferner  so  sol  das 
kloster  Zderasiensis  in  Prage  dem  kloster  in  Schwetitz  zu 
getan  sein,  und  der  aptischin  also  auch  die  kirche  zu  Trautnaw 
mit  ober  einverleíbt.^)  und  sie  derselben  bruder,  guteni,  gestiff- 
ten,  hospitalischen  grunden  und  beneficien  ihre  5bersten  con- 
fessores  und  defensores  sein  sollen.  und  ferner  so  sol  das  kloster 
in  Schwetitz  gen  Gerusalem  zum^'heiligen  grabe  gehSren  etc.  etc. 
und  nach  solcher  convirmation  ist  der  her  Egídius  mit  seinen 
s5nen  wieder  gen  Trautnaw  gezogen  und  flugs  an  der  kirchen 
gebauet.  und  ira  jar  anno  domini  MC  35  den  16.  tag  septembris  seVtfie 
ist  die  kirche  zu  Trautnaw  consecriret  imd  erstlich  eingeweihet 
worden  durch  den  pregischen  bischof  Johannes.  der  hat  den 
ersten  Probst  ein  die  Trautnawische  kirche  eingesatzt  und  ge- 
foret  Hugo  de  Paganis  mit  namen  genent,  ein  kreitzher  etc. 
etc.  die  sontag  hat  man  zu  Prag  und  anderszwo  drei  sonen  se- 
hen  scheinen  etzliche  stunden.  also  hat  die  kirche  gestanden 
vom  MC  36  jar  bis  ins  1583  jar,  das  macht  vier  hundert  und 
acht  und  virtzig  jar. 


*)  Sind  wohl   die   Verhíiltiiisse  v.    1631    anticipirt,    in   wolchem  Jahro 
Zderas  an  Schwatz  gelangte.  S.  Frind  Kirchen geschiclite  IV.  263. 


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^ 


—   16  — 

Die  ander  coiifirmation. 

6b  Darnach  nach  der  ersten  confirmation  uber  die  Trautna- 

witiche  kircheii  benefícien  und  hohspital  ist  erst  uber  huadert 
imd  zwelf  jar  die  ander  confírmatzion  gegeben  worden,   wie 

1226  folget:  anuo  domini  1226  zur  zeit  kaiser  Fridrichen  des  an- 
dern  und  zur  zeit  Wentzeslauusen  dem  ersten  und  vierten  konig 
iii  Během  etc.  ete.,  wie  in  nach  folgender  maiestet  und  brife  zu 
ersehen  ist.  von  der  zeit  an  zu  rechnen  sind  drei  hundert  und 
sex  und  íuntzigjar  bis  auf  das  1583  jar  etc.  etc.  diese  zeit  kam 
der  barfusser  und  der  prediger  orden  sehr  auf. 

Die  drite  confirmation. 

uber  die  Trautnawischen  geistliehen  kirchen  und  hohspitali- 
schen  gestifte  und  griinde  ist  erst  uber  28  jar  darnach  ausbracht 
worden  zuř  zeit  nach  absterben  Conrady  des  vierten  gubema- 

i«54  tores  des  rSmischen  reichs  im  jar  anno  domini  1254  im  ersten 
jar  Przemyssels  anders  Otkar  genent  des  fíinften  k5nigs  in 
Během  der  ander  son  k5nig,  Wentzels.  dieser  funíte  konig  be- 
stetiget  und  confirmiret  die    Trautnawischen  hohspitalischen 

'»  griinden,  so  zur  kirchen  und  geistliehen  probistei  geh&m.  sol- 
che  benefícia  und  donation  des  gestifts  geschach  zur  zeit  Gre- 
gory des  26.  bischofs  zu  Prage  *).  und  ist  von  derselben  jar  zal 
anno  domini  1254,  bis  man  schrib  1583  jar,  sind  drei  hundert 
und  acht  und  zwentzig  jar  verflossen  etc.  etc. 

Die  vierde   bestettigung 

uber  die  Trauttnawische  probesteí  und  hohspitalischen  grande 
etc.  etc.  ist  aber  erst  darnach  der  dritten  confirmation  uber  47 
jar  ausbracht  worden  anno  domini  líiOl  zu  der  zeit  des  herm 
Haynrichs  von  Rosenberg  behmischen  camerers  im  5.  jar  der 
regierung  des  ersten  dis  namens,  konig  Wentzels  des  vierden 
konigs  in  Během  zuř  zeit  des  herr  Petters  Basiliensis^)  des  27. 
i  Pregischen  bischofs  aufm  Wyscherad  dieser  zeit  des  Behmer- 

I  landes  vorgesatzter  cantzler.  und  ist  von  anno  domini  MCCCI 


^)  Bischof  Gregor  war  der  28.  Bischof  von  Prag  nnd  hatte  den  Biscl 

8tiihl  inne  von  1296—1301. 
^}  Peter  Aichspalter  gemeint,  der  aber  níemals  Prager  Bischof  gewe" 


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-  17  - 

bia  ius   1583  jar  verlauífen   zwei   Imndert  und  neinzehen  jar     7b 
etc.  etc.  also  ist  von  der  jarzal  anno  domini  MXXXIIII.  jar  an- 
zufahen  bis  ins  1583  jar  sind  vorschmen  vier  hundert  und 
acht  und  vierzig  jar  nach  erbauung  der  kirclien  alhie  zuTraut- 
naw  und  hohapitales. 

Nu  fdget  die  lateinische  und  deutzsche  coniirmation  und 
briefliche  bestetigung  uber  die  Trautnawische  probestei  und 
hohspitalischen  gestifte,  wie  folget  etc.  etc. :  *) 

Nu  folget  die  deutzsche  confirmati  &ber  die  hospitalischen     cb 
gr&nde  und  guter  zu  Trautnaw. 

Wir  Wenzeslauus  Ton  gottes  genaden  der  erste  und  vierde 
k5nig  in  Během  und  Poln  wollen^  das  allen  und  itzlichen  kundt 
Bei  nach  laut  und  inhalt  dieses  kegenwerti^en  briefes,  das  wier 
<ier  geistlichen  menner  suplication  und  h5cnliche  und  demdtíge 
bitte  gnaedigiicben  und  gunstiglichen  angesehen  und  gefiirdert, 
als  nemblich  des  probests  und  confents  des  closterď  Zderasiensis 
iur  Prage,  bruder  des  ordens  des  heiligen  grabs^  inen  die  gebung 
oder  die  begebung  der  Lůtzen^  das  Gebersdorf  und  Dóberlin^ 
welche  daerfer  bei  der  stadt  New  Trautnaw  auf  der  Aupen^  die 
iizund  unser  ist^  aber  ein  markt  freie  durchgengestelie,  welche  62a 
mit  einem  namen  genenet  wird  New  Trautnaw  auf  der  Áupen^ 
die  itzund  unser  ist^  eiuer  miihlen,  einer  fleischbank  voUer 
2echen  den  daselbst  von  den  strafen  oder  penen  und  inkomen 
von  einer  itzlichen  schuld  in  dem  ganzen  Aupischen  lande 
von  allen  und  itzlichen  getraiden  der  jerlichen  friichte  und 
^inkomen  derrer  hoffe,  die  itzunt  sein  oder  werden  mftchten 
in  demselben  lande,  der  kirchen  daselbst  zu  New  Trautnaw  auf 
der  Aupen  und  in  Praussnitz  mit  ihren  zugehSren  und  alten 
gerechtigkaiten,  dem  špital  daselbst  zu  Trautnaw,  dem  probst 
und  den  obgenanten  briidern  und  derselbenen  unterworfenen 
oder  unterthanen  des  spitals  daselbst  aller  und  itzlicher  aus- 
gesprocbenen  worten  und  thaten  vor  alden  ffezeiten  durch  einen 
edlen  man  Egidium  von  Suabenech,  zur  selben  zeit  ein  herr  der 
iitadt  New  Trautnaw  auf  der  Aupen,  ihrer  dSrfer  und  aller  obge- 
nanten, wie  es  dan  in  desselbi«^en  bricfe  uberílussige  und  l&b- 
Hchem  gedechtnis  des  ehrwirdígen  hern  Johannis  eines  Prae- 
gischen  bischofs  vor  zeilen  mit  warhaftigen  sigein  bestetiget    «žb 


')  £»  folgt  auf  S.  68a — 62b  eine  mangelhafto  Kopie  rler  lateínischen 
ITrkunde  von  1801  Jan.  6,  deron  gute  Edition  nach  dem  Originále 
der  k.  Universitatsbibliothek  unii  bei  Emler  Reg.  II.  S.  804  ilg.  vor- 
liegt.  (Vergl.  auch  hiezii  die  ron  Lipj)ert  S.  132  flg.  gebrachten 
Urknnden.)  Die  dentache,  wenn  anch  hochst  corrupte  IJebersetzung 
glaubtea  wir  nieht  wegla«sen  zu  soUen.  Von  Seite  14  (55a~58a)  bis 
hieher  ist  die  Copie  aus  den  MS.  8.  4b  řolgeude  gcnommen  worden. 

2 


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~  18  — 

und  befestiget  ist,  desselbigen  gleichen  auch  pfarhern  einzu- 
setzen  derer  kirchen  in  den  daerfem  Bemhardadorf,  ()ls8e  und 
Albendorf,  auch  ein  halbe  íleischbank  bei  der  Aupen  und  aber 
ein  halben  fleischbank  in  dem  vorgenannten  dorf  bei  der 
Liitzschen.  die  welde,  die  auch  liegen  zwischen  der  Liitzschen 
und  DSberlin,  seind  frei,  auch  freie  fischerei  in  der  Aupen,  die 
miihlen  daselbst  mít  den  raden,  die  itzt  sein,  und  sechee,  die  da 
gebauet  undhemachmals  in  zukiinftiger  zeit,  es  sei  wan  es  wSlle, 
darzu  gethon  mSffcn  Averden,  ohn  alle  wiederrede  und  ihr 
kainis  wiedersprechen,  und  ein  ander  muhle  wiedenimb  aufzu- 
bawen  mit  zweien  raden,  wie  vor  gewest  ist  im  flusse  des  vorge- 
nanten  dorfe  Gebersdorf  an  der  Liitzschen,  und  frei  zu  malen 
durch  die  menschen  der  genanten  etadt  New  Trautnaw  auf  der 
Aupen  und  die  andem  alle  in  beiden  dieser  zweier  fleischbenke, 
zweier  brotbenke,  zweier  benke  der  schuster  in  dieser  stadt. 
auch  mít  gunst,  laube  und  nachlasung  holtz  zu  hawen  und  hin- 
weg  zu  fuhren,  welchs  und  wasserlei  sie  wollen  in  den  andem 
welden  allen,  die  da  itzt  unaer  sein,  dormite  new  aufzupauen 
und  anzuríchten  was  von  nSten  ist,  und  das  holtz,  welches  in 
den  welden  leit,  auch  frischs  zu  nemen  und  das  díirre  zu  fewr 
denen  leiten  des  vorgesagten  hohspitals  zu  Trautnaw  auf  der 

«»*  Aupen,  zuletzt  die  freiheít  ohn  ihr  kainen  auszihung  auch  aller 
leute  in  allen  gtittem,  die  in  dem  selben  hohspital  wonen  und 
wonen  m&chten,  dieselben  durch  kein  ander  gerichť,  dan 
durch  die  kreitzbrtider  des  genannten  hohspitals  zu  New  Traut- 
naw auf  der  Aupen  nach  aiwege  itzlich  schulden  und  sachen, 
die  sie  irgent  ubertretten  oder  begangen  m&chten  haben,  gegeben, 
gemacht  und  uberantwort  vor  zeiten  den  vorgesagten  probste, 
brudem  und  dem  hohspitaln  zu  Trautnaw  durch  Vytkowen, 
ein  son  des  vorgenanten  Egidy  unsem  lieben  getrewen  von  der 
Aupen  i^uabenitz  genant,  zur  selbigen  zeit  ein  herr  der  stadt 
Trautnaw  und  aller  vor  genanten  giitem,  auf  das  in  derselbigen 
einsatzungen  uber  diesen  geschenken  gethan  des  ehrwirdigen 
hern  Gregory  eines  Praegischen  bischofs  die  stette  und  stellen 
der  bistum  und  desselben  Vitkonis  und  Betzkonis  sShne  mit 
kraft  mechtigen  und  befestigten  sigeln  scheinbarlich  und  kraef- 
tiglich  mit  ausgedruckt  fest  und  starke  und  mechtig  nu  und 
zu  allen  zeiten  haben  und  haben  werden,  darumb  das  wier  die- 
selben briefe  und  des  vorgenanten  Egidy  von  Snadonitz  feste 
niechtige  und  redliche  althabende  habt  und  mit  der  obbenanten 
stadt  New  Trautnaw  auf  der.  Aupen  angefangen  zusamen  zu 

63b  bringen.  und  habens  auch  zusamen  gebracht  uber  eins  mit  dem 
řelben  Vitkowe  ihnen  imd  mit  allen  briefen  und  obgesagteu 
werkzeugen  zu  sicherem  ausgange  und  einemung  zu  geleisten 
die  geschenke  und  begabunge  beider  vorgesagter  des  edlen 


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—  19  — 

hem  Egidy  von  Suabenech  und  seines  sones  Vitkonis,  auch  die 
briefe  und  selben  werkzeug  derselbten  geschenke  wie  in  allen 
ihrenklauselnundtheilen  aus  sonderlichergunstundvorwenten 
genaden,  bestetigen  imd  befestígen  dariiber,  auch  das  vorge- 
dachte  kloster  Zderasch  so  es  in  fiirkem  in  besseren  standt 
und  denselben  voUkomenlich  zu  machen  und  mit  volmechtiger 
freibeit  und  ausnemung  oder  auszihung  auszugelasenen  und 
nach  gegebenden  miltigkeit  durch  vorsehrer  fiirfahren  Idblicher 
gedechtnis  vor  zeiten  konige  und  fiirsten  des  Behmerlandis 
ihnen  gegeben,  als  nemblich  dem  probste  und  den  gedachten 
bríidern  und  den  nachkomenden  bnidern.  obgenanten  kloster 
Zderasiensis  alle  leute,  menschen  und  aile  giitter  und  igliche  be- 
sondem  bei  Prage  der  briick,  Newburg,  und  New  Trautnaw  auf  64a 
der  Aupen  unser  stadt  gelegen  und  in  unsem  lendem  uberall 
als  nemblich  stette,  daerfer^  h6fe  oder  hewser,  weingerten  oder 
hiilen  und  alle  ihre  andere  gutter  und  dem  kloster  in  Schwetecz 
dem  selben  probste  und  dem  ganzen  kloster  underthan  und 
underworfen  erfreien  und  nemen  wier  auf  sunderlich  in  unseren 
scfautz  und  schirm  und  die  ausgenomenen,  und  wollen  wier,  das 
sie  ledig  losz  und  frei  sein  und  allen  rechten,  rechtes  spruchen 
oder  gerichten  in  allen  und  itzlichen  fragen  oder  sacnen  wie 
die  sein  mSchten  derer  Praegischen  wolthete  und  gutten  gaben, 
welche  man  benefi«iaria  nennet,  und  allen  andem  lender  und 
Praegischen  stette,  auch  in  sonderhait  allen  und  itzlichen  und 
ander  stette,  daerfer,  richter  und  an  alle  ander  Sberhern  aller 
und  itzlichen  gewalten  daselbst  uber  das  auch  derer  Praegischen 
burggrafen  und  aller  und  itzlicher  burg  auch  von  den  ange- 
muten  diensten  des  furwerk  kost  uhn  oder  durch  ichtes  wegen 
aufgebung  abeverzerung  versorgungen  zusamen  íuegende  ge- 
beude  emewrung  oder  bessening  der  tiirme,  brucken  und 
allerlei  hůlfe  in  bawenden  stellen  zu  geleisten,  zolen,  dienst- 
haftigkeiten  und  arbeit  ohne  beschwemis  zu  thun  oder  zu  hand-  64b 
reichen  von  einer  itzlichen  uhrsache  wegen  allen  aber  itzlichen 
eben  erzelten  beschlissende,  das  derselbe  probst,  ordensbrůder 
und  nachkomenden  bruder  das  kloster  und  alle  ihre  habenden 
giitern  und  die  sie  auch  zukunftig  haben  mochten  das  kloster 
in  Schwetetz  mit  leuten  und  mit  allen  ihren  gutem  allein  un- 
sérem  geríchte  underthan  und  underworfen  sind  und  dem 
probste,  deraelbten  briider  und  dem  maisten  derer  gesprochenen 
spruche,  und  von  denselb  ihren  allen  gutem  werden  sie  uns 
nach  gewonheit  allein  dienstbarkeit  geleisten.  daruber  verbieten 
wier  auch,  das  derselbe  probst,  bruder,  auch  ihre  nachkiimlige 
und  die  abtischin  in  Schwetitz  an  unsere  ausgesagte  verwilligung, 
nachgebung  und  zulassung  nicht  verkaufen,  verendem,  ent- 
frembden,   aber  eine  kiirze  oder  kleine  zeit  mSehte  von  den 

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—  20  — 

selben  seiuen  abgesagten  giitern  vermitten,  aber  iem  auch  in 
Bolchen  gutem  zu  regieren  einsitzcn  aber  irgend  hinder  sel- 
ben gesagten  wiederrufende  aber  darvon  zu  zorn  aoreizende 
und  es  rechende  und  mit  kurzem  auspruch  der  rechte  los  ledig 
und  frei  sein  und  auch  freisprechende  aller  und  itzlichen  ver 

(5a  keufunge  und  alle  enpfremdungen  und  die  einsatzungen  aller 
díenstbarkeiten  durch  sie  aber  durch  denselben  ihr  kainer 
nach  dem  tode  des  l&blichen  gedechtnis  unsers  vatters  des 
herren  Otakary  konig  des  Behmerlandes  der  stadt  aller  stethe, 
daerfer  und  aller  anderer  giitter,  die  da  liaben  gehSret  zu  dem 
gemachten  gestiften,  einem  itzlichen  aber  allen  an  unser  und 
der  andeiii  alle  zu  15sung  ausgesprochencn  nach  gesagten  weisen 
und  sunderlich  der  staít  New  Trautnaw,  welche  bei  unserem 
geliebten  und  getreien  Haynrich  von  Rosenberg  kemerer  zuř 
selben  zeit  unsers  reich s  fiehem  werden  erkant,  das  sie  urab 
sein  gelt  erkauft  sein  und  fíir  dieselbeti  seine  gtitter  ander  ver- 
kaufty  auch  befehlende  und  gebietende:  so  jemand  derer  waldt 
geweltigen  biirgern  unser  vor  genanten  steťte  aber  anderer  und 
auch  ein  itzlicher  anderer  bei  demselben  probste,  bríidem  und 
uachkomenden  menschen  derer  selben  oder  der  obgenanten 
abtischin  ichtis  von  denselben  obgenanten  giitern  gekauft  frei 
aber  in  deutzschen  rechten  aber  verendert  das  selbige  deutzsche 
recht  in  denselbigen  gůtern  aber  mite  das  selbige  eine  kurze 

«5b  zeit  aber  j  ar  laenge  das  selbige,  durch  was&erlei  weise  man  kiinde 
oder  m&cnte,  an  kunigliche  und  auch  derrer  andern  ausgespro- 
chene  und  ausgedruckte  vorwilligung,  der  entpere  solch  geid 
nach  vorgesagter  weise,  welclis  er  vor  die  erbschaft  gegeben 
hat  an  giiter  und  raub,  fíir  welche  er  dieselben  vorwandelt  oder 
verendert  hat  und  auch  ohne  erbschaft  denen  giitem,  vor 
welche  er  die  erbschaft  aber  das  gelt  gegeben  hat,  aber  zu 
welcher  oder  zu  welchen  aus  begnadung  aber  aus  wasserlei 
uhrsache  sólche  erbschaft  k5mpt.  wier  woUen  auch  beschCLtzt 
haben  und  einsetzen  die  werkstatt  derselben  pr5bste  und 
briider  mit  dem  sigil  an  die  crone  unsers  vorgeaagten  vaters 
zur  selben  zeit  herr  des  raichs  Behaim  uber  den  dSrfem  des 
hailigen  Wentzeslaui,  Lipetim,  Kopisti  und  anderen  gutem  der- 
selben bei  unserer  brucke  und  die  voi^genante  stadt  mit  zinsen 
auch  mit  gengen  und  gehegtem  mit  frem  ohn  empfremdunge  der 
stadt  der  selbigen  schwacheit  zu  aller  zeit  behalten.  zu  welcher 
alle  zeugnis  und  sterkung,  die  zu  ewiger  zeit  bestehen  sol,  haben 

65a    wier  diesen  gegenwertigen  brief  mit  den  sigiin  unserer  maiestet 
bestetigen,  befestigen  und  versigeln  lassen.  gegeben  zu  Prag« 
durch  die  hende  des  ehrwirdigen  herrn  Petter  des  Basilysche 
bischofs   Wyssegradensis    des   fiirgesezten   cancelers    unser 
reichs  unseres  geliebten  fursten  nacn  Chrieti  geburt  ein  tausei 


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~  21  — 

drei  hundert  und  im  ersten  jar  etc.  etc.  den  achton  idus  januari  j^^q 
qnarte  dechne  indictionis  unserer  reiche  des  Behmischen  im 
mnften  jaře,  aber  des  Polnischen  im  ersten  etc.  etc. 

Item  alle  und  itzliche  solche  nralte  privilegion  und  be- 
stetigungen  uber  die  Trautnawische  hohspitalischen  giiter  und 
grilnde,  so  alhierein  zuř  probstei  gehSríg,  welche  gestifte  und 
prÍTÍlegia  und  magestaten  in  das  closter  Zderasch  in  vorwaruilg 
sind  genomen  worde  bei  neben  vil  andem  antiquiteten  etc.  etc, 
bis  sdlange  und  auf  die  zeit,  als  der  blinde  Jan  Zischka  die 
klSster  in  Během  zurstSret  hat,  und  das  kloster  Zderasch  fór 
Prage  auch  mite  ist  zurst5ret  worden  sind.  vor  solcher  zerstirung 
alle  obgenannten  briefe  gen  Schwetitz  ins  closter  geliefert  wor- 
den; solche  und  andere  mehr  briefe  und  antiquiteten  hat  der  erz- 
bischof  zur  zeit  des  kaiser  Ferdinandy  der  abtischin  von  Schwe-  ecb 
titz  und  dem  kloster  lassen  abfordem  und  hat  die  in  seiner  ver- 
wahrung  in  das  alte  zurst8rte  kloster  Zdorasiensis  in  altem 
gemeur  und  gewelben  sicherlich  vorwaren  lassen.  etc.  wiewol 
der  vomembste  haubtbrief  in  der  Trautnawischen  kirchen 
alhie  verwaret,  und  so  es  die  not  erfordert,  wol  zu  suchen  ist. 
etc.  etc. ') 

Anno  domini  MCXXXV  jar  von  dem  ersten  probst  Hugo 
de  Paganis  und  den  creuzbriLdem  zu  Trautnaw,  welche  in  die 
dritthal  bhundert  und  in  acht  jahren  ihrem  geistlichen  stande 
nach  die  kirche  alhie  versorget  haben  bis  in  das  M  494  des 
ehrwirdigen  herm  her  Caspar  Gyrichs  techents  zu  Trautnaw 
etc.  etc. 

Anno  domini  im  1493  den  íreitag  vor  Wenzeslai  da  starb  Angustin  «  ^^f\j 
der  bischof  Saturinsliy  *)  und  in  der  kirchen  bei  der  mntter  g-ottes  vorm 
Teyn  beg^aben,  >Yelcher  wie  er  bei  leben  dem  gemeinen  Tolk  unter  beider lei 
gestalt  den  leib  und  blut  Christi  des  hem  also  auch  am  ende  des  todes 
empfinge.  dieser  bischof  Augustinns  Satumiszky  war  ein  wahl  und  kam 
aiu  WeJflchland;  er  zog  von  Prag  gen  Qretz  und  gen  Nymburg;  er  weit 
die  prister  allo,  welche  da»  sacrament  unter  beidorlei  gestalt  austailten 
und  darreichteUy  als  die  unter  einerlci  gestalt  etc.  etc. 


')  Die  meisten  Zderasiensia  gelangten  nachher  in  den  Besitz  der  Prager 

Universitfitsbibliothek. 
')  8taři  letopisowe   česat j.     S.   249.   (Augustin   Sanctuariensky.)    Nach 

Palacký  (Ge»oh.  B«hm.  V,  i  S.  381.)  starb  Bischof  Augustin  Ludan 

am  1.  MUtz    1493.     Hajek  (S.  836.)  nennt  Mitfasten,   das    ware  der 

17.  MSns,  als  Sterbetag. 


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—  22  — 

67*  1494. 

1494  Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  im  1494  jar  zu  getragen 

und  verlofFen  hat. 

Win  3.  Anno  domini  im  1494  den  3.  tag  im  merzen  ward  ím  díesem  jar  der 

kaiser  Maximilianus  vom  Flemling  gefangen  war,  er  regieret  drei  und 
drcissig  jar.  lisz  die  kaiser  cronika  ctc.  etc. 

juii  9.  Anno  domini  1494  den  9.  tag  juli  hat  Paul  Kolbe  vor  dem 

nider  thor  wonhaftig  sein  weip  mit  Justen  N:  in  spitel  gront  in 
die  schutten  geschickt  und  hat  sie  also  schwanger  lasen  er- 
schlagen;  dan  seine  magt  Anna  gab  irem  bruder  zun  eim  hembde 
leimet;  das  er  die  fraw  erschlug.  Just  entlif  in  die  Schlesing,  Paul 
Kolbe  schlief  bein  der  magt  die  nacht.  der  alte  Fichtner  fant 
die  tote  fi-aw  im  schutten,  er  sagts  dem  rathe,  sie  fingen  Paul 
Kolwen  ^bein  der  magt  und  furten  in  im  hembde  hinaus  zuř  lei- 
chen ;  da  blutet  sie.  er  sas  lange  im  nider  turm,  er  wolt  sich  er- 
hungern,  doch  macht  er  ein  testament  seinen  bríidern  und  gab 
sein  haus  zum  spitalbause.  es  stund  bein  der  spitalmil  unter 
dem  berge.  er  wart  geredert,  und  seine  magt  Anna  lebendig 
begraben  etc.  etc. 

Dis  jar  lisz  der  alte  Hake  die  kapel  aufm  Fibig  bauen 
und  ein  kreiz  der  cruciiix  an  ein  weiden.  er  zog  darnach  zur 
Iglaw  etc.  ctc. 


67b 


1495. 


1495  Memoriatief  was  sich  im  1495  jar  zu  Trautnaw  hat  zu  ge- 

tragen und  verlaufen  etc.  etc. 
Biara  2.  Anno  domini  1495  den  montag  nach  Mathiae  haben  ein 

ehrbar  handtwerg  der  schuster  alhie  zu  Trautnaw  ihre  zecb- 
meister  als  nemblich  Casper  Hannsen,  Lucas  Yockel  und 
Nyckel  Domeln  volmechtig  abgesandt  in  die  konigiiche  stadt 
HofF  zn  einem  ehrbarn  handtwerg  der  schuster  daselbst  sie  von 
ihn  erlanget  haben  die  bestetigung  ilires  handtwerksbrauch 
und  zechordnung  und  gute  gewonheit,  belangende  den  schniet 
und  ander  gute  artikel  und  handwerksbreiche,  welche  ganzkref- 
tiglich  mit  der  ganzen  schusterzech  sigil  zum  Hoffe  bestetígefc 
ist  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1495  jar  da  war  ein  grosse  sterbe  i 
Během,  aber  nicht  uberal,  sondern  an  ezlichen  orten  und  steller 


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—  23  — 

aber  dieses  jar  starb  es  nicht  zu  Trautnaw  bis  aufs  ander  jar 
etc.  etc.  *) 

Dieses  jar  warea  4  prister  zu  Trautnaw :  einer  gehort  der 
brůderschaft  zu  sanct  Laurenzen  aitar;  der  ander  war  der  Hiibel 
von  Prin,  gestift  altar  zugeeignet;  der  dritte  der  schloszni5nch, 
der  hilt  seine  messe  auf  der  herrn  altar,  das  vierde  war  der  alte 
techent 

1496. 


68a 


Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  im  1496  jar  liat  zuge-    iísq 
tragen. 

Anno  domini  im  149G  jaré  den  13  tag  marci  die  mittwoch  Marz 
nach  Gregoři  hat  der  wolgebome  lierr  her  Bernhardt  von  Sehum- 
burg  und  Pirschenstayn,  diese  zeit  pfandsinhaber  und  herr  der 
stadt  Trautnaw  etc.  etc,  erstmals  nach  dem  Trautnawiachen 
brande  wiederumb  dem  ganzen  handwerk  der  neuw  schuster 
in  Trautnaw  ein  neue  confirmation  und  vorsiegelte  bestetigung 
gegeben,  sie  zu  schutzen  und  zu  handthaben  bein  ihrer  hand- 
wergs  ordnung  und  gewonheiten,  solche  zu  sterken  in  zu  go- 
saget  und  verheischen  in  gnaden  zu  behalten.  darauf  erstmals 
ein  ehrbar  handtwerk  der  schuster  sich  im  zinshaftig  geraacht 
baben. 

Anno  domini  im  1496  jar  den  30.  tag  mai  von  des  fron  ^^ft'  ^o- 
leichnams  tag  bis  zu  Trautnawer  kirmes  sind  drithalb  hundert 
personen  im  Trautnawischen  weichbilde  gestorben,  nachdem 
es  ein  jar  zuvof  in  Během  gestorben  hatte. 

Disz  jar  za  Prage  in  der  Newstatt  beim  Rosztok  gebar  ein  weib  ein 
Idnd  mit  2  haabten,  4  henden  und  4  fiissen.  das  jar  den  sontag  vor  Mar-  juh  lo. 
greta  belegerten  die  Knttenbergischen  perghauer  beim  Kanku  den  Sprítzen- 
berg  und  worden  gekepft  etc.  etc.  *). 

1497.  68b 

Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  im  1497.  jar  hat  zuge-    i4sr 
.tragen. 

Anno  domini  im  1497  jar  den  dritten  tag  januarii  hat  man  J»n.  a. 
"ngefangen  die  steine  zur  spitalkirchen  zuzufiiren,  und  hat  der 


O  Vergl.  Hiyek.  8.  836. 

^)  Stáři  letopÍHOwe  česstj.  S.  252. 


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—  24  — 

alte  Kryszner  der  kirchenbitter  dieses  jar  lassen  die  kirch  vor 

dem  nider  thor  gar  aulbaiiwen.  diese  zeit  hat  man  zu  Trautnaw 

ein  fasz  bir  iimb  ftinf  w.  g, ')  gekauířty  5  aier  timb  ein  weissen 

pfenig,  den  es  war  ein  gut  wulfeil  jar.  dieses  jar  lisz  der  her 

Bemhardt  von  Sehumburg  auf  dera  Spittelberge  jagen;  also  lief 

ein  rich  herein  in  die  spittal  kirche  und  wardt  darine  gefangen. 

Anno  domini  1497  den  18.  tag  februAri  den  Montag  vor  Mathúts 
konig  Wladislauus  kam  aiis  Ungern  gen  Prag  und  bracht  viel  reisig  volek 
und  hat  viel  geschmiick  von  golt,  tilber  und  perlin  zugerícht  und  ander 
viel  kleinot  in  die  kirche  sanct  Veit  anffen  Preger  schlosse  begabt,  be- 
sundem  den  auf  vorlegung  den  erben  in  Během  hundert  marek  silber  gab. 

Juli  12.  damach  zog  kiinig  Wladislauus  die  mitwoch  vor  sanct  Marg^etha  wieder 
in  Ungem  von  Prage  weg  etc.  etc.  *) 

Dez.  25.  ^^  diesem  jar  den  25.  tag  decembris  au  Strasburg  in  d<5r  niesi  ver- 

branten  24  menschen  in  der  herberg  zum  Spán  genant. 


Feb. 
1820. 


69a 


1498. 

9  Memoriatief  was  sich  in  tausend  1498  jar  zu  Trautnaw  hat 

verloffen. 

Anno  domini  im  1498  jar  Mlt  der  konig  Wladísslaaus  faof  zu  Ofen 
in  Ungem,  beider  regierung  konig  Mathiaschs  konigreich  und  das  Beh- 
merlands  konigreich  zu  gleiche  regieret.  er  hilte  haus  zu  Ofen  bis  sechste 
jar,  bis  man  schreib  MDij.  am  aonabend  nachPauIí  bekerung  kam  konig 
Ladiszlauus  zum  and  cm  mal  aus  Ungem  gen  Prag  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1498  jar  im  maien  zog  der  kaiser  Maximilian  wieder 
aus  dem  Niderland. 

Dieees  jar  gewan  es  also  viel  feldmeusse,  welche  umb 

Trautnaw  und  anders  wo  grosse  platze  kom  als  tische  brait 

oben  die  ebren  weg  frassen  mitten  in  stiicken  getraiden  hin  und 

her,  an  viel  stellen  und  órtern.  und  solchs  abfressen  geschach 

eher,  dan  das  kom  und  getreide  recht  zeitig  und  reif  war,  wun- 

derlich  zu  sehen  etc.  etc. 

69b  1499. 

1499  Memoriatief  was  sich  im  1499  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge- 

tragen  und  verlaufFen. 

Anno  domini  im  1499  jar  zu  der  zeit  kaiser  Maximiliany 
des  39,  christlichsten  kaisers,  als  der  Franzos  Mayland  einge- 
nomen  het,  und  da  der  Schweitzer  krig  war,  in  diesem  jar  lisz 
der  bapst^)  ein  genaden  reich  jar  ausgehn,  welches  ein  ganz  jar 


')  Weisse  Groschen. 

^)  SUři  letopisowe  česstj  S.  258,  254. 

')  Am  Rande:  ,bapst  Julius*;  auch  ist  ,Julin«^  iibergesehrídben. 


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-  25  — 

lang  wehrte.  da  ist  der  ehrwirdige  her  Caspar  Girg  teehent  zu 
Trautnaw  mit  etzlichen  Trautnawischen  burgern  gen  Rom  ge- 
zogen,  nemblich  mit  dem  alten  Kryszner,  mit  dem  Balthasar 
Hyttel,  und  mit  dem  alten  Ylgener,  den  er  uberredet  hat  im  land 
zuMehem  zuMílnich  Soer,  das  er  drei  beiadene  wagen  wein  gen 
Trautnaw  heim  schickete.  und  zog  der  alte  Ylgener  auch  gern 
mitte  gen  Rom  nach  ablasz  etc.  etc.  sie  haben  dasselbige  mal 
von  der  bapstlichen  hailigkait  die  newe  confirmation  und  be- 
gnadung  uber  die  neu  erbauwete  hospital  kirchen  zu  Trautnaw 
vor  dem  Schlesznifichen  nider  thur  8tehend  mite  von  Rom  bracht 
mit  zw&lf  anhangenden  sigilen  der  cardinalen  und  des  heiligen 
kSnigs  S.  Wentzeslauj  auch  ihr  bepstlichen  h.  sigil,  welcher  brief 
noch  vorhanden  ist.  etc.  etc.  Balthasar  Htittel  hat  in  ausgel6set 
zu  Rom;  er  gestehet  48  schock  meisznisch  zal. 

1500.  *)  70a 

Memoriatief  was  sich  im  1500  jar  nach  christi  geburt  zu    i^oo 
Trautnaw  hat  zugetragen  und  verlaufFeu. 

Anno  domini  im  1500  jar  den  dinstag  vor  remíniscere  zog  ^^*'«  *o 
der  herr  Paulus  Ohler  der  geburt  von  Wolaw  gen  Trautnaw 
auf  das  schlosz  zun  den  herren  von  Schimiburg.  die  gaben  im 
provi«ion  und  die  kost  von  wegen  der  muhl  uber  der  Lůtzen 
bei  Qeberadorf,  welche  mtihl  zusambt  dem  Pfaffenwald  und 
D5berlin  zun  dem  Trautnauwischen  gestift  der  hospitalischen 
grtinde  gesfindert  vereignet  sind  worden  etc.  etc. 

Dieser  obbemelte  herr  Paulus  Ohler  war  seines  ordeus  ein 
kreizherr,  er  ward  aber  ein  altarherr  genenet,  der  da  am  fi^eitag, 
montag  und  mitwoch  aiwegen  messe  hilt  auf  der  hern  altar,  so 
zunegst  der  treskamer  an  der  mauer  unter  dem  pasion  stehet. 
diesen  her  Paulus  Ohler  verlies  der  herr  Caspar  Gyrik  darweil 
an  seiner  statt^  weil  er  zu  Rom  war.  und  als  er  gar  zu  alt  ist 
worden,  hat  er  sich  alle  fireitag  auf  einem  stulle  lassen  in  die 
kirche  tragen  und  hat  sich  lassen  comuniciren.  er  starb  zu 
Trautnaw  auf  dem  schlosse  im  1519  jar  und  ligt  begraben  gegen 
^em  pfeiler  uber  under  dem  tuchmacherchor.  auf  seinem  grab- 
;ein  ist  nur  ein  kellich  und  die  grabschrift  ausgehauen  etc.  etc. 


')  Am  Rand  oben  links :  ,Alda  fangen  5  hundert  jar  an  in  der  jar  zaV. 


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26  — 


70b  1501. 

1501  Memoriatief  was  sich  im  1501  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge- 

tragen. 

Febr.  Anno  domini  im  1601.  im  februari  ward  der  hcrzog  von  MayUnd  ge- 

fangen  und  bein  dem  FrantzoBen  verdorben. 
Jali  2.  Anno  domini  im  1501  jar  den  andem  tag  jali  am  tage  Maria  himel- 

Attg.  15^  fart  *)  war  grosz  wasser  in  ganzen  Behmerland  und  za  Trautnaw,  wie  in 
der  Behmischen  cronica  zu  lescn  ist  etc.  etc.  dan  es  etzUche  viel  tage  nach 
einander  regnct  und  gar  viel  teiche  in  Během  abrissen,  darvon  das  wasser 
die  Muldaw  so  gros  und  uberschwelig  war^  das  es  ausUef  und  thet  mech* 
tiegen  schaden  an  getreide,  menschen  und  vich.  es  hat  auch  das  wasser 
getempft  bis  zu  sanct  Nicklas  in  die  kirchen.  es  ging  das  wasser  dic  Mulde 
zwo  ehlen  hoch  uber  den  Bradatzschku,  welches  stainerne  bilde  zu  Prage 
unter  dem  špital  ist  ausgehauen. ') 

ÁJiL  Anno  domini  im  1501.  den  22.  tag  juli  oder  lieuwmoa  am 

tage  Margaretha  hat  man  angefangen  das  newe  špital  alhie  zu 
Trautnaw  zu  bauen  furnen  an  ligenhiibel,  liinter  der  spital- 
kirchen.  es  war  auch  durch  die  kirche  ein  thiir  gegen  dem  špital 
zu,  wie  noch  zu  sehen  ist,  aber  itzunt  vermauret  worden  etc.  etc. 


71a 


1302. 


1502  Memoriatief  was  sich  im  1502  jar  zu  Trautnaw  hat  ver- 

laufFen. 

-  j^  Anno  domini  im  1502  den  26.  tag  januari  sonnabend  nach  Pauli  be- 

26/s .  kerung  konig  Wladiszlauas  kam  wieder  aus  Ungern  gen  Prag.  und  bald  zu 
der  zeit  under  den  stenden  der  horren  und  ritter,  die  waren  wieder  die 
stette,  es  war  oft  aufrhar  von  wegen  des  birbreiens.  ^) 

Juli  25.  Anno   domini   im  1502  jar  den  25.  tag  julids  am  tage  Jacobi  kiSnig 

Wladiszlauus  dem  tiirkischen  kaiscr  viel  volcks  erschlug,  etwan  bei  acht 
tausend  ermordent.  im  herbstmon  dasselbiege  jar  konig  Wladyszlauus  nam 
ihm  die  fiirstin  Anna  ein  schwester  des  konigs  von  Franckreich  žma  weib, 

Sept.  29.  welche  da  in  Ungern  gekronet  wart  am  tage  Michaelis.  *)   dieses  jar  den 

Aug.  s.  dritten  tag  augiisti  geschach  die  schlacht  vor  Nurmberg  im  wald  mít  dem 
markgraffen  Casimirus. 

Oct.  18.  Anno  domini  im  1502  den  18.  octobris  ist  die  hohe  schul  zu  Witten- 

berg  aufkomen. 

Sept.  26.  Anno  domini  im  1502  montag  vor  Michaelis  brach  die 
Kirchen  Lyne  den  hals  von  dem  berge  imder  dem  schulgarten 
herab  in  die  Aupe,  ala  sie  graset  und  regenwetter  war. 


O  Dieses  datum  d.  i.  15.  August  hat  auch  H^jek. 

2)  Vergl.  Stáři  letop.  česst.  S.  256  und  Hajek  S.  842. 

3)  StAři  letop.  česst.  S.  257. 
*)  Ibidem  S.  261,  263. 


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27  — 


1503.  71b 

Memoriatief  was  sich  im  1503  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    i503 
tragen  iind  verloffen. 

Anno  domini  im  1503  jar  den  donerstag  vor  der  beschnei-  lyl^^^ 
dung  Christi  ist  dieser  ausspruch  geschehen  zwischen  den  Traut- 
nawern  und  den  hern  Sylbern  von  wegen  des  kretzschmers  zur 
Jungenbuchen,  von  wegen  des  tuchschneiden  und  saltzschittens, 
in  dem  Trautnawischen  manpuch  bei  der  hoftafel  zu  finden  in 
Behmischer  sprache : 

Nalessz  míesstianuom  Truttnowzkym  pro  letha  bozy  Ty- 
siczyho  pietisteho  trzetyho  ten  cztwrtek  před  Bozym  krzteny, 
czo  se  to  ruoznicze  dotycze  mezy  Janem  Zyl warem  strany  gedne 
a  myesstayany  Truttnowzkymi  strany  druhé,  thu  kdež  su  zíalobu 
weái  Truttnowssty  na  Jana  Zylwara,  zyebi  gim  sahal  wgich  spra- 
wedlnosty,  czo  se  piwa  braný  doteytze  do  mladich  Bukuow  a 
mieru  napiwo,  a  zie  on  zyadneho  prawa  k  tomu  negma  Jann  ^ 

Zylwar,  by  mielpiwo  warzyti  wmladich Buczich  wtě  rychti.  proti 
tomu  gest  Jan  Zylwar  odpiral,  zyebi  byl  powinnowatt  piwa  od 
nich  braty  any  mirzy,  a  na  to  vkazal  gest  lyst  na  paragamenie 
swysutymi  pečetmi;  kterez  wtom  lystu  rozum  gest  znaty,  zie  ohny  72^ 
streyczowie  wlastny  Nikel  Zylwara  a  Jan  Zylwar  uczinili  su 
sobie  dobrowolnie  wisadu  tu  wmladich  Buczich  wte  krtzmie, 
jakož  ten  list  sam  wsobie  ssyrze  vkazuge  a  zawyra.  proty  tomu 
zase  Truttnowssty  gsu  od  piralj,  žie  ten  lyst  gich  zprawedlnosty 
nitz  kesskody  neny  a  zie  gsu  ony  te  moczy  nemilý  a  prawitze 
ge,  zie  gsauto  piwo  od  nich  brallj  ito  mim  wod  1  X*^  letna,  na  to 
suwedly  swietlky  wedle  prawa.  tu  pany  manowe  sly ssicze  zialobu 
j  odpor  wažili  gsu  tu  wietz  y  nalzsle  za  prawo^  Jan  z  Kozoged 
wChotowioij  ,Hanuss  z  WarnsdorfFu  na  starých  Buczich^  Heress 
Zelesna  a  naTrziemesanie;  Waczlaw  z  Ssonowa  a  na  Hostýnem, 
JanLytoborzky  zKlumu  a  wZierczy,  Waczlaw  Sochor  od  myesta 
Dwuoru,  ponyewadž  gest  Jann  Zylwar  ssyrssy  zprawedlnost  ne 
vkazal  proti  tiera  kusem,  z  ktereych  sou  gey  wynily  nezlj  toliko 
tuweisadu,  kteress  gsu  streycowe  samy  messj  sebauuczynily,  zie 
ta  wey sada  Truttnowzkym  gich  zprawedliwosty  nicz  ke  ssKodie 
nenij ;  j  protož  aby  se  pan  Zylwar  tak  kniem  zachowal  a  nebo 
tenkdoss  gest  wte  krczmye  wmladich  Buczich,  jakossž  gest  bylo 
od  starodawna,  a  piwa  aby  ne  warzil  w  te  krczmye  protij  niem. 
a  dale,  eso  se  thono  dotycze,  kdež  gsu  žalobu  uczynili  na  Jana 
Zylwara  Dworssty,  Hostynczssy  v  Trutnowssty,  czo  se  doteyczo  72b 
sukna  křiveny,  soli  svpany,  ládovaný,  jakožto  wtych  wssech 
Wlczyczich,  w  mladich  Buczich  y  w  ťilniekowye.  a  na  to  gsu 


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-  28  — 

przyneszli  lest  od  geho  kralowzke  etc.  etc.  pane  nasse  neymi- 
loBtyweyssi,  kdess  gey  rozkazuge,  aby  mi  wtom  zachowany  byly. 
proty  tomu  gest  Zylwar  zadně  prawa  nepokazal,  y  protož  pany 
manowe  nalezly  za  prawo :  aby  po  dnessny  den  Jann  Zylwar  la- 
dowany  zapowiediel  a  nechal  wtych  wsech  swrchu  psaných  y 
soli  sipany,  sukna  kragěny  lydem  swym.  dalj  pammatne  etc.  etc. 

^*J''  Anno  domini  im  1503  jar  den  6.  tag  marci  zu  mitte  fasten 

hat  ein  ehrbar  handwerg  der  new  sohuster  zu  Trautnaw  in  die 
kirchen  ein  choř  neben  der  hallentir  uber  eřbauet.  das  selbige 
choř  ward  in  diesem  jar  zu  der  zeit,  als  der  bischof  Jan  zu 
Trautnaw  firmet  und  die  kirchen  und  altar  consecriret,  ist  solches 
schuster  choř  zuř  bniderschaft  durch  den  bischof  Jan  confirmiret 
worden.  also  haben  die  new  schuster  zeche  zu  Trautnaw  die  bni- 
derschaft stark  und  fest  gehalten,  wie  im  bapstumb  brauch  war, 
und  haben  andere  nachbarn  auch  mit  sich  in  ihre  briiderschaft 

w»  lassen  einschreiben.  das  hat  gewehret,  bisz  Martinus  Luther  auf- 
trat  zu  predigen  gottes  word.  damach  haben  sie  die  briiderschaft 
gar  lassen  abgehn,  und  das  brúderchor  ist  eingegangen .  damach 
im  1573  jar  den  31,  tag  mai  am  tága  Petronelia  haben  die 
schuster  alhie  ihr  eigen  alt  verordnetes  choř  wiederumb  lassen 
erbauen  und  malen  und  habens  wieder  eingenomraen,  welches 
choř  ein  e.  handtwerk  der  new  schuster  alhie  lenger  dan  in 
sechzig  jařen  nie  in  vorsamleter  zechen  gehalten  und  innen 
gehabt  haben^  wie  itzunt. 

Juni  16.  Anno  domini  1503  den  15.  tag  juni  am  tage  Viti  ist  die 
kirche  zur  Aldestadt  eingeweiet  worden,  und  die  kircho  zu 
Trautnaw  und  die  spitalkirche  seind  eingeweiet  und  consecrirét 

Juni  18.  worden  den  sontag  nach  Trinitate,  als  der  e.  bischof  Jan  die 
altar  alle  weihet  und  firmet  das  volk.  und  zedel  anschlug,  wie 
folget  in  die  kirchen  etc.  etc. : 

Ecciesia  ista  consecrata  est  in  honoře  sacratissime  virginis 
Marie  et  divisionis  sanctorum  apostolorum  per  venerandum  dm. 
dm.  Joannem  quoudam  episcopum  Wardinensem  etc.  etc.  Olmi- 
censem.  orate  deum  pro  eo.  Anno  domini  milesimo  quingente- 
simo  anno  tertio  post  sanctam  trinitatem  per  Johanem  Schiller 
de  Brega  etc.  etc. 

Dez.  4.  Dieses  jar  den  4.  tag  decembris  am  tage  s.  Barbara  ist  der 

miinich  bruder  Paulus  erschlagen  worden  zur  Jungenbuohen 


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—  29  — 

und  Matz  Kinel  von  Herternsdorf.  dis  jar  filen  kreitze  vom  himel 
den  mensclien  an  die  kleider  und  hembder,  wie  blut  etc.  ^) 

1504,  *)  7» 

Memoriatief  was  sich  im  1504  jar  zu  Trautnaw  hat  zu    i5o4 
getragen  etc.  etc. 

Anno  domini  ím  1504  jar  ist  ein  warmer  winter  gewest, 
das  es  an  der  h.  drei  kónige  tag  erst  anhub  zu  gefriesen. 

Anno  domini  im  1504  jar  an  der  fasznacht  zog  der  her 
Johanes  Rubinus  schulmai^ter  von  Trautnaw  wieder  weg,  er 
war  dreizen  jar  schulmaistor  zu  Trautnaw  gewest  vom  1492  jar 
bis  ins  1 504  jar  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1504  jar  am  quartal  den  24.  februari  inPebr.24 

der  fa«ten  am  tage  s.  Mathias  zog  der  her  Adanus  Dock  der  ge- 

burt  vonLeysznick  aus  Meissen  gen  Trautnaw  und  ward  schul- 

maister  in  der  alten  schulen  auf  der  mauer  gegen  der  orgel 

uber ;  er  lebt  in  dem  schulmaister  ambt  von  dem  1504  jar  an, 

bis  man  schreib  1512  jar.  also  starb  er  den  2.  tag  aprilis  den 

montagnach  judica^),  als  er  acht  jar  schulmeister  gewesen  war. 

requiescat  in  páce  etc.  etc. 

JJieses  jar  war  der  beirísche  krig  bei  Regenspurg,  Wirttenberg  an 
die  pfaltz  zoch,  der  landgrat  ans  Hessen  macht  vil  rocli,  der  konig  thet 
den  Behnien  abkem. 

Anno  domini  im  1504  jar  den  1.  tag  septembris  am  tage  sept,  i. 
Egidy  ist  der  wolgebome  herr  her  Bernhardt  von  Schumburg 
anfin  Kuttenberg  erschlagen  worden,  welches  leichnam  am 
fúnften  tage  darnach  gen  Trautnaw  gefíirt  und  in  die  kirche 
begraben  worden. 

Dieses  jar  war  ein  diirer  sumer,  das  alles  obst  notreif  war 
und  eingeschrompfen  etc.  etc. 


')  SpKterer  Zusatz:  ,wie  blut.*  — 

^)  Liíngs  des  linken  Randos: 

Herzog  Gorge  von  Baicm  ist  gestorben, 
Drei  baepst  haben  den  stul  env-orben, 
Der  bayríscbe  krig  ging  an  mit  macht. 
Bohem  vcrlor  ein  grossc  schlacht, 
Wittenberg  an  die  pfaltz  zoeh, 
Der  latidgraf  machet  manehen  roch. 

^)  Montag  nach  Judica  fUllt  1512  auf  den  29.  Mans. 


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^ 


—  30  — 

7<*  1505. 

1505  MemoriatÍQf  wasz  sich  im  1505  jar  zu  Trautnaw  hat  zu- 

getragen  imd  verlofFen. 

Anno  domini  im  1505  jar  war  grosse  teurung  umb  Traut- 
naw von  wegen  ausfatilung  des  getraides  nesse  halben. 

Mai  1.  Anno  domini  im  1505  jar  den  1.  tag  mai  ist  angefangen 

alhie  zu  Trautnaw  die  halí  an  die  kirche  zu  bauen,  do  es  doch 
zuvor  nur  von  holze  ein  halle  geliabt.  die  obbemelte  jarzal  ist 
uber  der  hallenthíir  in  stein  ausgehauen,  wie  zu  sehen  ist 
solchs  geschah  an  Hanns  Otten  liirgeimaisters  ambt.  das  kleine 
Schweblin  war  der  maistcr  zu  solchem  bauw. 

Darnach  lisz  Hans  Otte  das  bainhaus  bauen  und  lisz  die 
pasteien  umb  den  kirchhof  kleibcn  und  gegitter  unter  die 
kirehhofthurn  machen;  er  lisz  ein  brcche  bauen  neben  die 
pforte  zur  strafe  der,  so  gott  lesterten  und  schendeten. 

Aug.  24.  Dieses  jar  umb  Bartholcmay  ward  von  dem  alten  Augst 

Fabians  vatter  ein  grosse  laxfohre  gefangen  lenger,  dan  ein 
klafter,  in  der  hirschen  teuffe  oberhalb  der  papirmill  unter  dem 
gehlingen  gestaine;  darmitte  verelirt  er  die  hern  von  Schumburg 
als  ihr  fischer  etc.  ete. 

74b  1506.0 

1506  Memoriatief  was  sich  im  16C6  jar  zna  Trautnaw  hat  ver- 

lauífen  etc.  etc. 
Jan.  28.  Anuo  domíní  im  1606  jar  den  28.  tag  januari  ist  der  bQr- 

germaister  allhie  zu  Trautnaw  mit  namen  Hanns  Pffeyffer  von 
wegen  seiner  missetat  allhie  auf  dem  ringe  neben  der  pranger 
mit  dem  schwert  gerichtet  worden,  jedoch  nach  solchem  richten 
aus  furbitte  mit  dem  kreiz  imd  den  schullem  auf  den  kirchhof 
zur  erden  bestattet  worden  und  in  die  hinterste  pasteien  hinter 
den  kirchhof  gegraben  worden  auf  die  stelle,  do  die  schiller  ihr 
nodtdurft  hingehen,  zur  rach  und  schmoch  seiner  b&sen  that 

^)  Am  ganzen  linkcn  Rande  steht: 

Miihlhausen  thet  znn  Schwcitzern  falleii, 
Ward  dem  reich  "w-ider  in  allem. 
Ein  groper  comet  ward  g^esehen, 
Konig  Philipusen  thet  der  tot  nehmen. 


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-  31  — 

etc.  etc.  dieser  Pffeyffer  Hans  ist  von  Gaerlitz  gen  Trautnaw 
komen  und  hat  sein  weip  daselbst  verlassen.  er  war  ein  Schnei- 
der und  h?it  im  zn  Trauti^aw  der  alten  Stentzelhansen  mutter 
eríreiet,  weleh  dieselbe  zeit  ein  junge  wittfrawwar  und  in  giitter, 
haus  und  hof  kam,  in  das  baus,  darin  itzunt  Matz  Schmitt 
wonet.  und  kam  kurz  darnach  in  rath,  dan  er  war  gelarth  und 
redsprechig.  et  war  der  herschoft  hofe  Schneider  und  brief- 
treger,  ein  caluminator  etc.  etc.  item  in  kurzer  zeit  kamen 
briefe  und  schreiben  von  dem  Gorlitzschen  rath,  das  er  zuvor  75a 
ein  ehweib  hette  und  hett  einen  e.  rath  und  die  gemein  in  spott 
gesazt;  die  weil  sie  im  seiner  reden  ohn  einige  kundtschaft  ge- 
glaubet  hatten.  als  er  aber  solchs  bezúchts  fořt  leiigbar  war, 
ist  er  mit  der  gestrengen  fragen  mit  den  peinlichen  gericht  an- 
gegrilffen  wurden.  da  hat  er  bekandt,  das  er  zwei  ehliche  weiber 
hett,  und  das  er  aus  den  stí^dtbuchern  etzliche  sachen  und 
bletter  hett  ausgeschnitten  und  gerissen  nach  seinem  gefallen 
etc.  etc.  er  war  auf  dem  ober  thurn  gemartert  und  zum 
schwerdt  erbetten,  und  als  in  der  henker  kepft,  und  der  kopf 
herab  sprang,  hat  er  drei  mal  gegenet  und  die  zunge  heraus- 
gereckt.  also  ward  PflFeyflfer  Hans  hingericht  etc.  etc. 

Diese    zeit  war  auch   auf  den  mertzen  ein  sterbe  in  Během  an  viel 
ortem  und  stellen. 

Anno  domini  im  1506  jar  den  24.  iAg  juni  am  ta^  sancti  Johannes  Jnni  24. 
Tauffer^)   die  konigin  Anna  kíinig  Wladislauus  ehliche  gemahel  gebar  im 
land  zu  Ungem  Lud%v3gen  den  jungen  zukunftigen  konig,   und  bald  dar- 
nach auf  sanct  Anna  tag  starb  sie.  reqiiiescat  in  paco.  ^^^^  *^' 

Dis  jar  den  Bonabend  nach  s.  Wenceslaui  ward  der  her  Hans  Kopi-  Oct.  3. 
dlantzky  gekepft   in  eil  von  wegen   eines  morts,   daraus  grosse  droeri  er- 
folgte  vom  b.  Gorgen  Kopidlantzki.   den  Prcgem  grossen  schaden  that  an 
daerfem,  mcnschcn  und  vich  etc.  etc.'*) 

1507.  75b 

Memoriatief  was  sich  im  1507  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    i507 
tragen  und  verlauffen. 

Anno  domini   im  1607  jar   ward  die  hohe  schull  zu  Franckfurt  er- 
bauet  an  der  Oder. 

Anno  domini  im  1507  jar  den  26.  tag  mai  die  wochc  vor  des  hailigen  Mai  25, 
leichnams  tag  Pilsen  die  stadt  ist  von  angelegtem  fenwr  gar  ausgebrannt, 
und  ist  viel  folks  im  feuwr  umbkomen. ') 


M  Soli  heissen  in  der  Octav  Johannis  d.  i.  den  1.  Juli. 
•)  Staří  letop.  řcpst.  8.  278.  Hajek  hat  andere  Zeitangabcn. 
3)  Nach  Tanners   „Chronik  v.  Pilsen"  [Auszug  v.  Zauper]   S.  19  brach 
der  Brand  Abends  am  Samstago  nach  Corporis  Christi  d.  i.  Juni  5.  aus. 


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-  32  - 

Da98elbig'c  jar,  wie  oben  Termelt,  regieret  nach  dic  pestilentz  in 
Oct.  19.  Během  und  Htaerbe,  und  bald  den  dinstag  nach  sanct  Lucas  tag  do  starb 
der  ehrwirdige  b.  bischof  Fylip  Sydonenske  zum  Kattenberg  und  ward  in 
der  hohen  Hrchen  begraben.  von  dannen  damacb,  da  man  scfareib  1611 
etc.  etc,  ist  er  aufgehaben  worden  and  in  sanct  Barbara  kircben  begraben 
otc,  etc*) 

Anno  domini  im  1507.  jar  erreget  der  bapst  Julitts  ein  groasen  kríg 
in  Welschlanden,  er  stift  viel  jamer,  mort  und  leit,  man  nent  es  den 
Welschen  krig,  dan  in  Fríaul  waren  yiel  stette  gownnnen. 

Jn  diesem  jar  lisz  diePfeyffer  Hansin  die  steineme  capefle 
bauen  zu  Trautnaw  vor  dem  nider  tor  neben  dem  spittal  gerten 
und  ziret  sie  mit  bildwerk  und  lis  ein  grosz  hiltzen  crucifix  und 
zwen  schecher,  drei  groše  kreize  dargegen  uber  neben  díe  Aupe 
setzen.  die  stunden  33  jar,  eh  sie  wegkamen  etc.  etc. 

«•  1508. «) 

1508  Memoríatief  was  sich  im  1508.  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge- 

tragen. 

Apríl  8  Anno  domini  im  1506.  jar  den  3.  apríllis  starb  herzog  Albrecht, 

juui  Anno  domini  im  1508  im  monat  junius  stiftet  der  bapst  Julyus  groMc 

mort  und  leit.   es  waren  dieses  jar  in  Fiyaul  vil  stette  mit  kríg  gowonen 
und  erbbert. 

Anno  domini  im  1508.  jar  im  september  umb  das  fest  Set. 

Sept.  29.  My chaely sz  erhub  sich  im  Behmerlande  hin  und  wieder  die  sterbe 
seuche  in  stetten  und  daerfern,  das  dieses  jar  zu  Trautnaw  und 
derselben  revier  sind  ein  hundert  und  38  personen  grosz  und 
klein  gestorben.  requiescant  in  páce. 

oes.  21.  Anno  domini  im  1508  jar  den  21.  tag  decembris  an  sanct 
Thomas  abendt  5  stunden  in  die  nacht  ist  zu  Trautnaw  auf  dem 
marckte  bein  Frumttem  in  seinem  hause  ist  feuwr  auskomen 
mit  ungewerlich  leichten.  do  ist  das  feur  ins  futter  komen  und 
sind  die  4  hofe  am  ringe  in  *)  s.  Thomas  nacht  glatt  ab,  es  hat 
zur  seibtigen  zeit  gar  grossen  schnie  auf  den  heusem  gehabt,  sonát 
wer  es  unmóglich  gewest,  do  es  gott  nicht  wieder  wendet  hett 
durch  solche  mittel,  so  wer  die  stadt  gar  wiederumb  zum  andem 
mal  ausgebrandt.  dan  der  her  Herman  von  Schumburg  treib  das 

*)  Die  Nachricht  uber  den  Bischof  Philipp  wohl  nach  Hajek,  der  aller- 
dings  ala  Todestag  den  Tag  vor  1 1000  Jungfrauen  d.  i.  den  20.  Oq- 
tober  hat.  Vergl.  Frind,  Kirchengesch.  IV.  S.  94. 

')  Am  Rande  links:  ,dis  jar  fíng  sich  der  welscli  kríg  an.^ 

*]  Daríiber  steht:  ,branten'. 


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-  33  — 

volek  mit  macht  mit  einem  priigel  zum  feuwr,  das  sie  flax  \ve- 
retea.  do  hať  das  volek  eíleads  mist  zugetragen  and  haben  aiif 
dem  ringe  gegen  dem  mittel  thor  zu  einen  teicli  tamm  mit  miste 
geschutzt  eines  maiies  hoch.  da  ist  sulcher  teich  flax  vul  wassers 
gelaufen;  dan  der  schne  zurging  auf  den  heusern  und  aiif  dem 
ringe  von  wegen  der  grossen  hitze  von  dem  feuwr,  das  uberal 
schwam  von  wasser,  das  gottlob  nicht  an  wehren  und  wasser 
gemangelt  hat.  also  ist  solches  feur  mit  gottes  hulf  in  2  stunden 
gedempft,  nachdem  es  als  ist  nidergebrendt  und  ausgeleschet 
wurdeu.  es  verbrauten  hiner,  gens  und  3  schweine,  sechs  haubte 
rindvich ;  sonst  ist  kein  mensch  verbrant  oder  todt  blieben,  wie 
wol  ihr  etzlícli  in  negel  sich  an  fussen  beschediget,  die  baerte 
vorsengt  und  blasen  gebrant,  wie  breichlich. 

Ttem  dieses  jar  ist  zu  Trautnaw  S.  Lorentzen  altar  erbauet 
alhie  in  die  kirche  und  verordnet  worden,  zu  s.  Lorentzen  kfirzen 
zu  betteb;  das  er  ein  patron  des  feuwers  verwarer  solte  sein, 
und  dem  h.  s.  Laurencius  ein  brinende  kerz  zu  ehrn  allzeit  solt 
gebrenet  werden.  solchs  geschah  bis  zur  zeit  des  her  Mertten 
Kretzschmers  pfarhers  etc.  etc  ') 

1509.  7«i> 

Memoriatief  was  sich  im  1509  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    i509 
tragen  etc.  etc. 

Anno  domini  1509 '*)  den  21.  tag  januari*^)  mittwoch  vor  ^^^J'^- 

lichtmesz  ^)  ist  das  forberg  alhie  zu  Trautnaw  vor  dem  mittel  thor 

im  hoffegarten  abgebrenet  4  stunden  in  die  nacht.  das  forberg 

stund  neben  der  briicken  an  der  Aupen,  und  war  Hans  Nepell  ^) 

dieseibige  zeit  darinen.  das  feuwr  war*)  mit  dem  licht  in  die 

siede  komen  etc.  etc. 

Anno  domini  1509  jar  den  10.  tag  februari  ara  aonabent  vor  fasznacht    JJ/JJ"  *' 
am  tage  Valentyni ')  der  konig  Wladiszlaiius  mit  seínem  son  Ludwyeg  gen 

*)  llnten:  ,daz  heiligtumb  ist  von  S.  Florian*. 

»)  Am  Rande:  1619. 

')  Dies  Wort  durchgestrichon.  daríiber  steht:  ,1  mertz  die  ander/ 

*)  fUchtmcsse*  ist  dtirchgestríchen,  daríiber  steht:  ,der  fastenS 

^)  Hans  Nepell  ist  durchgestrichen;  daríiber  steht:  ,der  alte  Girsik^ 

•)  Hiezu  iibergeschrieben :  ,vom  trachen  angezundetS 

^)  Die  Datimug  2mal  widorsprechend,  da  Valentinns  auf  Mittwoch  den 

14.  Februar  fallt.   Die  staří  let.  íesstj  S.  298  haben  ,v  sobotu  po  S. 

Valentinu^  womach  Palacky  den  17.  Febr.  datirt. 

3 


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—  34  — 

Márzii.  Prag  eiii  kaní.  und  l>alíl  darnach  am  driten  áontag  in  der  fasten  da  ward 
der  erzherzog  Ludwig  anf  das  konigreich  Behaim  zum  Behniischeu  konige 
gekron6t  in  der  kirchen  za  sanct  Veit  etc.  etc. 

Dieses  obbemolte  jar  1509  da  rusteten  tňch  die  Yenediger  wieder  den 
kaiser  Maximilian,  mít  im  zu  streiten. 

Dieses  jar  war  krig  in  Weidchlanden,  nnd  woi-den  zii  Bern  im  Schweitzer- 
lande  4  prediger  ordens  miinche  verbrant. 

Es  war  auch  ein  grosse  aufrhur  zu  Prage  auf  der  klciuseiteu  onter 
den  Ungem  und  Behmen,  das  der  konig  Wladiszlauus  Hsz  richten,  i*clnnden 
und  kaepfen  etc.  etc. 

Der  kaiser  gcwan  Padua,  herzog  Albrecht  starh. 

77a  1510. 

1510  Memoriatief  was  sich  im  1510  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge- 
tragen  imd  verloťFeii.  *) 

Febr.   ■  Anno   domini   1510  den  28.  tag  februari  an  der  aschertnittwoch  zog 

^^/^^'    der  konig  Wiadiszlauus  auf  den  Kuttenberg  zum  landtag.  ^) 
^    .,  Anno  domini  im  1510  im  apríl  dreuweten  die  Venediger  dem  kaiser 

Maximilian  den  riiken  und  riisten  sich  wiedor  in  zu  krigen. 

Mai  8^  Anno  domini  1510  den  8.  tag  mai  am  sontag  jubilate  umb 
Apni  21.  ^j^  vesper  do  ist  erstochen  zu  Weygelsdorf  in  Freywalds  hof  der 
her  Christof  von  Warnsdorf,  des  herr  Hansen  von  Wamsdorf 
hern  zuř  Aldenbuchen  son;  und  der  selbe  edelman  sas  zwischen 
zweien  meiden  und  bulet  nicht  auf  ehr,  da  kam  Adam,  ein  son 
desselbigen  Freywaldes,  mit  einem  spisse  und  ersticht  in. 
welchcs  geschehen  ist  zu  Weygelsdorf,  und  leit  zu  der  Alden- 
buchen begraben  etc.  etc. 

Aug.  15.  Anno   domini    1510    den    15.   tag   augusti   am   t*ige   Maria  himclfart 

geschach  ein  grosse  schlaeht  vor.  Cremona.  die  Sehweytzer  und  des  kayser 
Maxyniyliauy  folck  erlegten  den  Venedigern  alle  ihre  nuicht  nach  langwie- 
rigem  krig. 

Anno  domini  15  ÍO  im  hewmonden  ward  der  alte  kalkofen 

gebaut  bein  die  Aupen,  wie  man  auf  dieKryblitz  gehet;  dahatten 

der  alte  Mahveysz  und  Bock  Pitze  steinene  gewelbe  mit  disem 

kalk  gebauet. 

"»>  1511. «) 

1511  Memoriatief  was  sich  im  1511  jar  zu  Trautnaw  hat  zu  ge- 
tragen. 

')  Am  Rande   links:   ,dis  jar  wurdcn  viel   miiuch  zu  Beni  in  Schweití 

verbrandt*  —  vgl.  76b. 
"")  S.  stáři  let.  česst.  S.  309  u.  Hajek  S.  849. 
^)  Am  Rande  links :  ,dis  jar  rusten  sich  die  Venediger  wider  den  kaii 

und  vor  Cremone  geschach  ein  schlaeht,  darin  erlag  Vene4Íig  all 

macht.* 


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-  36  - 

Anno  domini   im    1511    den   28.   tag  marci   die  mittwovh  vor  Maria   ^J^f 
vorkiindung  war  ein  grosz  erdbiben  das  zii  Leyttenbrytz  und  zum  Scblauu 
die  turme  wigten,    und  in  henssern  die  tische  und  ander  ding  aufhupften, 
weichs  erdbiben   bein   einer  firtel  stnnden  lang  wehret  in  der  obbemelten 
revier  etc.  etc. ') 

Anno  domini  im  1511.  jar  im  maien  hat  die  alte  edle  fraw  Mai 
Barbara  Pornitzin  alhie  in  die  kirche  die  tafel,  daran  dasz 
jimgste  gerichte  ist  ausgeschnitzt,  auf  den  altar  beim  Chri- 
stoffelus  lassen  machen.  der  altar  gestehet  26  sch.  und  ein  fasz 
bir,  ein  behmischen  fasz  und  topfputter.  der  kráppichte  bild- 
schnítzer  Yodl  Pinczker  genant,  welcher  in  der  taíFerna  odď 
fotei  solche  altar  tafel  zubereitet  und  ausgemacht;  sie  ist  mit  fein 
golde  inwendig  in  der  fSllung,  die  possen  vorgoldet  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1511  im  drei  und  zwenzigisten  tag  aprillis  Apriisa 
am  tíige  s.  Georgy  sind  frembde  berkleute  aus  Meyxen  komen 
und  haben  angefangen  am  Hoppenberg  einzuschlagen,  und  das 
bergwerg  ist  die  Goítgrube  genenet  worden.  sie  haben  auch 
beim  rinlin  eiň  stoUen  auf  die  Goítgrube  zugetrieben  12  kloftern 
in  berg;  es  hat  zu  viel  wasser  zugegangen.  der  stoln  ist  forne 
verfallen,  also  ist  das  bergwerg  wider  eingegangen,  und  im  Hri- 
sengi^ont  angefangen  etc.  etc. 

1512.'^)  7Sa 

Memoriatief  was  sich  im  1512  jar  zu  Trautnaw  hat  ziigc-    i5i2 
tragen  und  verloífen  etc.  etc. 

Anno  domini  1512.  den  2.  aprilis  am  montag  nach  judicaA?!^"^^* 
starb  Adamus  Dock,  der  schulmaister  in  der  alden  schulen.  er 
■war  8  jar  schulmaister  alhie  von  dem  1504  jar  bis  ins  1512  jar. 

Anno  domini  im  1512  jar  den  7.  tag  aprilis  am  palrasonn-  Apr.is. 
abend  ward  der  her  Bartholomeus  Olmitzer  alhie  zum  schul- 
maister ambt  vooieret.  er  vorehlicht  sich  alhie  mit  des  alten 
Pamey schen  tochter ;  also  ward  er  Pameyschen  Barttel  nach  deni 
T^eibe  genant.  diese  zeit  war  der  her  Paulus  Ohler  pfarher  zu 
Trautnaw  und  war  auf  dera  schlosz  bein  den  Schumbergern  ein 

'j  Die  stáři  letop.  íesst.  S.  328  haben  als  Zcitbestimmung  Mittwoch 
nach  Maria  Vcrkundigung  d.  i.  26.  Marz;  ebenso  Hajek  S.  850. 

^)  Am  Rande  links :  ,dis  jar  ward  I^res  gewnnen  die  edle  stát,  der  herzog 
von  Meilant  wider  hat,  fiir  Hoiienkran  zog  aus  der  bund,  verbrcnts, 
zerstorts  bis  auf  den  grunt,  vor  Ravena,  als  ich  euch  sag,  geschach 
ein  schlacht  am  ostertag.^ 

8* 


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—  36  - 

altarherr  zuř  zeit  des  her  techents  Caspar  Gircks  und  zur  zeit 
des  her  Petters,  des  andern  schlosz  monchs  und  capilans.  dieser 
Bartholomeus  Ohnitzer  starb  in  der  alden  schule  auf  der  maui*  den 
24.  tag  februari  ain  tage  Matliie  sonnabend  vor  estomichi  etc.  etc. 
juii  22.  Anno  domini  1512  den  22  tag  jali  am  tage  Maria  Magda- 

lena kam  ein  wetter,  das  es  graupeln  warf  zu  Trautnaw,  als 
tauben  eier.  im  herbst  dá  bliten  die  bewme:  kirsen,  apel,  bim, 
weixeln,  rossen,  schutten,  behni  und  vilerlei  obst  und  gewechs 
an  den  ortern,  da  die  graupen  gelegen  haben  etc.  etc. 

v 
78b  1513. 

1513  Memoriatief  Avas  sich  im  1513  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge- 

tragen  und  verlaufen  etc.  etc. 

Mai8.  Anno  domini  im  1513  jar  den  8.  tiig  mai  am  tage  Stani- 

slaui  ist  die  orgel  alhie  zu  Trautuaw  das  erstemal  fortgesatzt 

worden  in  der  kirchen.    sie  hat  bein  dem  turn  in  der  raauer 

erstlich  gestanden  uber  der  schmidecohr  auf  dem  gemeinchor 

und  ist  aufs  schillercor  gebauet  worden   und  die  blasebalgen 

auf  die  purkirche.   es  hat  mit  dem  calkiren  grosz  geriimpfel 

geraacht.  die  orgel  hat  5  zuge  undCCCC  und  56  pfeifen.  diese 

zeit  war  der  alte  Geytz  Hans  biirgermeister  und  Pochen  Furtz 

stadtfoit,  der  alte  Gorge  Weysz  war  stadtschreiber  etc.  etc. 

•^-*1?'_^I:  Anno   domini  1613   den  17.  tag  juni   am   sontag   nach    des   }iailig'en 

Mai  29.  leicbnams  tag  branton   znr  Yglaw   sechzig  houser   in  der  stadt  ab   nnd   in 

dor  fúrstad  dreisig.  das  feuwr  kam  im  eloster  aiis  vom  pfankiichen  backen 

etc.  etc.  ^) 
9.^*;^  Anno   domini   den   24.  tag  octobris   am   tage  Bartholomey   sind    viel 

Aug.  24.  ^.ijristen   in  Ungerland  umbkomen^   durch  8eyler  (iorgeu   irem   liaubtiuann 

verfUhret  etc,  etc.  ut  supra. 

Nov.  Anno  domini  1513  jar  im  novembrisz  ist  das  geschnitzte 

bildwerg  der  ohlgarten  von  Hirszberg  alhieher  gen  Trautnaw 
in  die  kirchhalle  bracht  worden.  der  malér  hat  Eratzig  Wayner 
gehaissen.  solch  vesperbilde  zusambt  dem  ohlgarten  gesohnitz- 
werg  und  bildwerk  gestehet  20  sch.  es  habens  die  alte  herschaft 
helfen  zeiigen  mit  hilfe  der  kirchenbitter  des  kirchengelde» 
etc.  etc. 


*)   Stáři  letop.  česst.  8.  342. 


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--  37  — 


1514.  7í* 

Memoriatief  wasz  sich  im  1514  jar  zu  Trautnaw  hat  ziige-    isu 
tragen  und  verlaufen  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1514  den  2.  tag  ťebruari  am  tage  Maria  Febr.  2. 
lichtmes  herr  Johannes  Pechacz,  ein  gebomer  Trautnauer,  er 
sang  sein  erste  messe  zu  Trautnaw.  sein  bruder  Hawel  Pe- 
chatzsch  der  fleiseher  raacht  ihm  ein  grosz  hochzeitlich  essen. 
aiif  sex  tische  ludt  er  die  búrgerschaft  und  die  herseliaft  auf 
den  pfarhof  zu  solcher  gesterei  und  convisia  (?)  sie  hilten  nach 
ihre  alte  RSmysche  ceremonien  mit  einleiten,  proces  und  ge- 
prenge,  gleicH  wie  an  einer  hochzeit  etc,  etc.  darnach  uber 
etzliche  wochen  war  er  gen  der  Aldestadt  vocieret  und  wardt 
sieben  jar  zur  Aldestadt.  er  starb  daselbst  den  30.  tag  aprilis 
den  montag  nach  misericordia  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1514  jar  den  12.  tag  marci  am  tage  Gre-  Marzi2. 
gori  ward  der  her  Bernhard  Lapcida  schulmaister  zu  Trautnaw 
in  der  alden  schule,  welche  auf  die  mauer  gegen  deni  wasser 
Aupa  uber  und  gegen  dem  beinhause  stund.  dieser  her  Bern- 
hart  Laptzida  hat  ein  tochter,  die  hat  nur  eine  hand,  aie  ward 
also  geborcn.  man  nennet  sie  alwege  die  einhendlichte  Anna 
oder  die  Peter  Anna,  dieweil  ihr  man  der  alte  kirchenbitter 
Petrus  hisz.  dieser  her  Bernhart  Laptzida  war  auch  ein  guter 
steinmetz  uid  bildhauer  in  der  jugend  gewest.  er  war  drei  jar 
lang  ohne  zw61f  wochen  am  scliuldienste  alhic  und  starb  am 
tage  Lucia  den  13.  Uxg  decembris  im  1516  jar  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1514  jar  den  21.  tag  mai  in  der  ki^eiz  Ma»  21- 
wochen,  als  der  adel  im  Gretzischen  krei^z  nach  zu  der  zeit 
in  die  manschaft  Trautnaw  auf  dasburcklehen  sind  eingeritten, 
ist  die  sage  gowest,  das  der  her  Herman  von  Schumburg  sein 
knechten  befohlen  solt  haben,  den  herm  Jawornitzken  zu  er- 
schlagen  etc.  etc.  also  ist  der  her  Jauwornitzky  spot  aus  der 
tafem  aufs  schlosz  zugegangen.  da  haben  sie  bein  der  bad- 
stuben  auf  in  gestanden  und  haben  den  her  Jawornitzken  *)  79b 
also  ziirhawen,  das  man  in  zusambt  den  stíicken  hat  miissen 


')  Ala   letzte  Zeile   steht:     ,her  Georgeu   er   war   liaubtiiiau   alhie   etc. 
etc*  vgl.  78b. 


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-  38  — 

in  einen  briitrog  lescn  und  von  platz  trageii  in  die  taferiia. 
also  hat  sich  der  adol  zuhart  verschworen,  sie  wolten  forthin 
nimer  mehr  gen  Trautnaw  iii  die  manschaft  lueh  einreiten,  die 
weil  sie  vor  mord  und  tudschlag  nicht  siclier  frei,  und  mit  ge- 
werter  band  mochten  beschutzt  und  bewacht  werden^  wie  bil- 
lich,  zumol  wan  so  viel  folks  vom  adel,  reitern  und  knechten 
vorhanden  wer.  des  morgens  fruw  ist  aller  adel  weggezogen, 
und  haben  die  tote  leiche  den  hern  Jawornitzken  mit  sieb  hin- 
weg  gefíirt  bis  gen  Koniggretz.  alda  selbst  hat  der  adel  im 
Gretzischen  kreisz  das  erstemal  ihr  einreiten  in  die  stadt  Ko- 
niggretz angefangen.  und  ist  ein  suplieation  von  allem  adel  im 
Gretzischen  kreisz  dieses  einreitens  ursach  eilends  an  konig 
Wladislausen  gemacht  und  ubersenden.  solchen  des  Beli- 
misclien  adels  im  Gretzischen  kreis  ihren  willen  und  mei* 
nung  hat  ir  kunigliche  maiestat  gebiliget,  bewillíget  und  vor 
nothwendig  erkandt,  und  ist  also  von  allen  dreien  stenden 
beschlossen  worden,  das  der  adel  im  Gretzischen  kreisz  fort- 
hin alweg  zu  KSniggretz  ihren  einritt  solten  halten  und  haben 
etc.  etc. 

Juni  24.  Auuo  domiui  1514  den  24.  tag  juni  vom  tage  s.  Johanis  an 

zu  rechnen  hat  es  nie  umb  Trautnaw  geregnet  bis  auf  Simoně 

oct.  28.  lude,  und  hat  baldě  darauf  gefrohren.  also  hat  das  gefroste  ge- 
standen  bis  zu  fasznacht^  und  ist  grosse  not  umb  das  malen  ge- 
wesen,  das  baldě  kein  wasser  in  der  Aupen  vor  gefrSeste  und 
kelten  ist  blieben.  dan  das  war  so  ein  uberkalter  winter,  an 
etzlichen  ortlern  stunde  die  kelte  bis  zu  mittefasten  lunb  den 
Rein  etc.  etc. 

lu  diesem  jar  wiirden  2  ratherreu  zu  Pra^fe  inderaldo  stadt  (^0])ft; 
Aug.  2] .  gcscbach  den  montag  vor  Bartliolomey.  solcho  ratherren  hatten  der  Preger 
recht  und  gerechtigkeit  auch  alle  ihre  heiniHche  rete  dem  Polnisehen  konigc 
verrateu  und  zugcsclirieben.  es  erhub  sieh  auch  dios  jar  viel  zwitraeht 
zwischen  den  stetten  und  stenden,  das  eine  partci  die  ander  imer  zuvor 
dcm  kunige  beklagto,  und  ^vunderliche  schaden  und  unkost  daraus  erfblgten 
etc.  etc.  *) 

Dis  jar  vor  kelt  gefror  der  Rein  so  liart,  daz  man  daruber  im  wagen 
fart  macht.  Bononien  ergab  sich  dem  bapst,  der  Fraazos  war  aus  Welsck- 
land  vertriben,  ein  generál  concilium  hilt  man  zu  Passaw  dis  jar. 


O  Stari  letop.  S.  361  flg. 


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39 


1515.  80a 

Memoňatief  was  sich  in  díeaem  1515  jaré  nach  Ohristi  i5i5 
geburt  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  und  verloffen  etc.  etc. 

Anno  domini  1516  den  7.  tag  marzi   die  ander  woche  in  der  fasten  Mfirz  T. 
kam   post  gegen  Trautnaw,   das  die  stadt  Bríz  gar  ward  ausgebrant  nnd 
vier  hundert  persouen  in  fewers  not  mite  verbrant  aind. ') 

Anno  D.  1515  den  9.  tag  aprillis  ara  palmmontag  herzog  Bartholo-  -^P^* 
tneas,  der  stcndc  freiind,  ist  in  der  Tonaw  untergegangen  mit  dem  schieff  '  ' 
etc.  etc.') 

Anno  domini  1515  den  17.  tag  juli  den  dinstag  nach  dér  jnu  n. 
apoBjbel  zurtheilung  ist  des   wolgebornen   herrn  Carol   herrn 
Herman  von  Scbumburg  theilzedel  gemacht  worden,  umb  das 
schlosz  und  stadt  Trautnaw  sambt.der  selben  zeit  zugehorenden 
giittern,  und  ist  in  behmischer  sprachen  beschrieben,  wie  folget : 

Letha  panic  etcet.^) 

131«.  82b 

Memoriatíef  was  sich  zu  Trautnaw  im  151G.  jar  hat  zuge- 
tragen etc.  etc. 

Anno  domini  1516.  den  4.  tag  februarl  am  sontag  an  derpebr.  2. 
lichtmesz  *)  die  vierde  stunde  in  der  nacht  ist  der  wolgebome 
her  her  Jon  von  Schumburg,  herr  und  pfandinhaber  Trautnaw 
ete,  etc.  zuř  Poke,  von  Sigmund  Kauffung  uberfallen  und  eř- 
schossen  worden.  darnach  wieder  den  sontag  nach  Lucia  zu  Dez.  w- 
Trautnaw  in  die  kírche  begraben,  vor  den  hohen  altar,  do  der 
hohe  grabstein  ist  etc.  etc. 


')  Der  Brand  fand  am  4.  Mfirz  statt.  Vergl.  Schlcsinger,  iStadtbuch  von 

Bríix  S.  186  flg,  u.  Anm.  hiezo. 
»)  Stáři  letop.  S.  385, 

^)  Folgt  auf  Seite  80a,  80b,  81a,  8tb,  82a,  die  tschechische  Urknnde 
v.  1615  Jnli  17,  welche  Lippert  S.  136  flg.  nach  einer  fast  gleich- 
zettígcn  Gopie  bringt. 

81  b  und  82a  stehen  die  Bandbomerkungen : 

,Dieses  jar  ward  vor  Dision  abgezogen,  und  ward  die  eidgenoszschaft 
betrogen.  auÍH  hfiiligen  creiztag  in  der  naeht  geschach  die  groše  schwetzer 
achlacht.  Weitthofen  und  auch  Keichenhall  auf  einen  tag  ausbmnen  all, 
herzog  Ulrych  von  Wirtenberg  wird  sein  gmal  auch  hinweggefirt. 

Dies  jar  Alailant  gewan  der  Franzos,  in  Windischland  war  aufnír 

gross.  Martin  Lutter  nam  den  anfang  auszuschreiben  in  das  deutssohe  land.' 

*)  Lichtmess  fUllt  1516  am  Samstag,  selbstverstfindlich  auf  den  2.  Febr. 


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—  40  — 

Pebr25.  Aiino  domiiii  1516  den  25.  tagfebniaíňamsontageMathie  ^) 

in  der  naclit  zwischen  6.  und  7.  stund  am  ganzen  seiger  in  der 

Dacht  ist  die  mittel  miihl  alhie  zu  Trantnaw  unter  dem  schlosse 

gar  weggebrant,  und  der  miller  Mertten  N.  in  der  mul  verbrant; 

und  sie  mit  etziichen  kindern  nacket  und  schwanger  mit  not 

durchs  fenster  heraus  zihen  mussen  etc.  ete. 

Mars  18.  Anno  d.  1616.  am  donerstag  vor  palmárům  starb  kunig  Wiadiszlaus 

nnd  am  montag  bald  auf  den  fórdersten  Bylirad  bograben.  regirt  in  Během 
45  jar  und  in  Hungern  26  jar  etc.  etc.') 

Uis  jar  ward  die  walfart  gar  grosz  gen  Regenspurg  etc.  etc. 

juii  5.  Anno  domini  1616.  den  5.  jidi  ist  die  schule  auf  die  stelle 

gebauet,  da  sie  nach  stehet,  und  ist  die  alte  schule,  so  auf  der 
mauer  gegen  der  linden  und  dem  beinhaus  uber,  von  der  mauer 
abgereumbt,  und  ist  das  canter  heuszlin  aus  solehem  gehóltze 
in  den  winkel  neben  den  pfarhof  auf  den  kirchhof  gebauet,  da 
es  nach  stehet. 

^3a  1517. 

1517  Memoriatief  was  sich  in  diesem  1517  jar  nach  Christi  gcburt 

zu  Trautnaw  hat  verloffen  und  zugetragen  etc.  etc, 

j  ar.  3.         Anno  domini  15 1 7  den  3.  tag  januaiú  ist  der  hen*  Fridericus 

Pechatzsch  ein  geborner  Trautnauwer  zum  schulmaister  alhir  be- 

rufen  und  aufgenomen  worden  nach  absterben  des  alten  schul- 

maisters  herrBernhardtsLapcida  etc.  etc.  dieserherrFryderich 

Pechatzsch  ist  der  erste  schulmaister  alhie  in  der  newen  schule 

gewest,  die  nacli  auf  der  stellen  stehet.  aber  sieder  der  zeit  ist 

ein  ander  schule  aber  auf  die  stele  gebauet.  er  war  schulmeister 

bis  ins  1519  jar. 

Mai  Anno  domini  1517   im   maien    erhub  sich   im  Windigchen   lande   ein 

grosse  aufrhur  etc.  etc. 
Sept.  8.  Anno  domini  1517  den  8.  septcmbris  ist   die  stadt  Glogaw  gar  aua- 

gebrant,  und  sind  achtzig  personen  im  rauch  und  feuw  verbrant. 

oct.  16.  Anno  domini  1517.  den  16.  octobris  am  tage  Galii  ist  zu 

Trautnaw  gefangen  worden  der  Kywatzsch  zusambt  seinen  ge 
sellen,  dem  Kaderman  und  dem  grossen  Polaken.  sie  sind  zu 
unterst  im  oberturn  ein  zeitlang  gefangen  gelegen  und  darnacb 

*)  Mathias  fHllt  im  Schaltjahre  161(5  zwar  am  25.  Febniar,  das-íot  aber 

ein  Montag. 
^)  Da$  Bograbniss  zu  Stufahvel^seuburg  fand  am  19.  Marz  statt. 


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^m 

M 


-  41  — 

auf  einen  wagen  geschmidet  worden  und  gen  Prage  gefíiret 
worden^daselbstsindsieverbřenetworden.  da  haben  siebekant, 
das  8Íe  zu  Traiitnaw  auf  dem  schlosse  im  álten  turm  verborgén 
haben  felsche  muncze  gemunezt,  kiipfeme  kleine  pfenig  in  pech 
Schwarz  gesotten,  Claus  Koler  genant,  mit  einem  W,  wie  zwene 
gibel,  wie  die  schwarzen  Gaerlicer  pfenge.  sie  sind  gem  nmb  die 
hem  von  Schumburg  gewesen  und  bei  dem  hern  Jawornitzk-en. 
sie  haben  auch  ein  miincz  grube  im  Konigreich  yerborgen  gehabt, 
darínne  man  vil  alte  kesel,  miincz  und  wergzeigstrempfel  fuuden 
hat  etc.  etc. 

1518.  m 

Memoriatief  was  sich  in  diesem  1518.  jar  zu  Trautnaw  hat    ^^^^ 
verloflfen  und  zugetragen. 

Anno  d.  1518  dieses  jar  doctor  Martinus  Luter  von  Eiszlebcn  ein 
angastinei*  miinch  ist  im  land  zu  Saxcn  zii  Witfenherg  aiifgestanden  und 
hat  wieder  das  bapstum  geprediget. 

Anno  d.  den  14.  aprilis  im  1518.  jaro  ist  die  sonne  den  Apr.  u. 
ganzen  tag  zu  Trautnaw,  wie  ein  blut  rot,  gesehen  worden. 

Anno  d.  1518  den  5.  aprilis  die  mittwoch  vor  palmárům  ist  der  Lauwen  —^  — 
die  stadt  gar  ausgebrandt  bis  auf  ein  wcnig  heuser. ')  " 

Dařnach  den  22.  tag  mai  ist  die  sonne  aber  den  ganzen  Mai  22. 
tag,  wie  blut  rot,  gesehen  worden.  baldě  ist  ein  grosse  teurung 
daraiď  erfolget  und  sonderlich  in  Elsas. 

Anno  domini  1618  den  25.  tag  juli  umb  Jacobi  lisz  der  Jwhžs. 
burgermaifiter  zu  Trautnaw,  Grosz  Barttel  Haek  genant,  die  orgel 
in  der  kirdien  zum  drittenmal  fortsetzen  auf  die  stele,  da  sie 
nach  stehet.  erstlich  stunde  sie  am  kirchturn,  da  die  gemalten 
brette  an  die  mauer  geschlagen  sind,  damach  worden  die  blase- 
balgen  uber  das  schiillerchor  auf  die  porkirche  gebauet,  aber  es 
rumpelt  zu  hart  in  der  kirchen  etc.  etc. 

Item  in  diesem  jar  den  19.  augusti  sontag  vor  Bartbolomey  brannton    Mai 
znr  Mautten  ein  hundert  und  30  heu^er  ab.^)  ^^^ 

*)  Die  staří  letop.  S.  406  haben   1517  und  Mittwoch  vor  dem  Todten- 

sonntftg  d.  i  26.  Márz. 
^)  Oben  am  Rande:    ^Maximilia  mit  tod  abging,  ein  walfart  zu  Reins- 

purg  aníingf  herzog  Ulrich  vertrib  man  gar.* 


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—  4á  ~ 

Díeses  jar  an  dem  obbeschriebenen  tage  vorehelichte  sicfa 
der  alte  Pocha  Furtz  mít  Samper  Haaseu  tochter  Margreta.  er 
starb  iu  eira  jar;  sie  nam  GSmperlinden  Schneider. 

Wa  1519.0 

1619  Memoriatief  wasz  sich  in  dem  1519.  jaré  zu  Trautnawhat 

zugetragen. 

'^S^^o^  Anno  domini  1519  den  29.  tag  janoari  starb  der  kaiser  Maximilyanns 

^'^^'    zu  Welsz.«) 

Marx  Anno  domini   1519   im   mertzen  ward   der  herzogr   von   Wyrtenberg 

vertrieben,  wtil  kain  kaiser  war.  ') 

^p^i  Anno  domini  den  8.  apriliis  am  palmsontag  ist  zuTrautnaw 

ein  grosse  emp8rung  unter  der  herschaft  gewesen,  als  nemblich 

unter  den  gebrudem  dem  her  Herman  und  her  Karlen  von 

Schumburg,  das  sie  imhamischmitarmbrostenundmitgewerter 

Iiand  einander  zu  trotze  also  sind  in  die  kirche  gegangen.  imd 

darnach  ist  der  her  Karol  von  Schumburg  gen  der  Landshutten 

entrenet.  dieweil  die  statt  Trautnaw  zu  der  zeit  von  obgemelten 

hem  von  Schumburg  zurtailet  war,  jedeš  brudem  ein  halbe  statt, 

also  ist  auf  dem  rathause  zu  Trautnaw  umbfrage  und  ein  stange 

aufgehaben  an  beden   orten  gehalten  worden  also:    welcher 

mitwoner  zu  Trautnaw  woUte  bein  der  gemeine  stehen,  der  solt 

unter  der  stangen  hindurch  kircheu,  welche  aber  nicht  wollten, 

die  stunden  bein  ihrer  herschaft.    also  sind  alle  herdurch  ge- 

krochen,  und  alle  vor  einen  man  bei  der  ganzen  gemein  gestan- 

den.  also  ist  von  der  alten  herschaft  das  sprichwort  erfolget, 

das  die  alte  fraw  Beatrix  von  Schumburg,  des  alten  herr  Adam 

Sylbers  gemahl  elc.  etc,  die  Trautnawer  aller  hat  stangenkri- 

cher  zum  ofternmal  gescholten  etc.  etc. 

Mai  85.  Anno  d.  1510  den  26.  t&g   mai    ist  Karolns  der  6.    dis  namens  der 

Jáni  88.  hunderste  nud  7  zweutzi^iste  kaiser  von  dea  kaisertbama  Julian  zu  rechnen 

ist  za  Franckfiirt  zum  kaiser  erwelet  und  zu  Ache  gekronet.  *) 
Jani  15.  Anno  domini  1518  den  15.  juni  am  tage  S.  Feyt  fíng^en  viel  hundert 

menschen    an  zu   tanzen   zu    Strasburg.     diese  plage   ward   der   feixtanz 

genant  etc.  etc. 

* 

*)  Stáři  letop.  S.  409  haben  d.  Jahr  1517  und  132  HSuser, 
')  Der  Todestag  Maximilians  ist  der  12.  Januar. 

^)  SpSter  eingeschrieben :  ,alda  sol  das  abgebrente  forberg  stehen  15C  \} 
*)  Karis  Wahl  fóUt  auf  den  28.  Juni  1619,   seine  Knfnung  aaf  der  3. 
Oktober  1520. 


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-  43  — 

Anno  domini  15 19,  den  10.  juni  am  tage  S.  Onoffri  nach  Juni  lo. 

pfíngsten  ist  der  herr  Karl  von  Schumburg  zusambt  seínen 

díenem  zu  Kóni^raetz  in  der  atadt  uberfallen  worden  vom 

herm  Johann  und  herr  Wylhelm  vonGruschina;  also  ward  dem 

herr  Karlen  Ton  Schumburg  ein  knecht  erschlagen  und  ein  edel- 

man  Wolfgang  von  Ulstett,  der  alhie  in  der  kircheu  neben  dem 

hohen  grabstein  begraben  ist  worden. 

Item  den  30.  jnU  am  tage   J«cobi  ist  die    stadt  Gitschin  gar  ans-    ^^li 
gebrant  von  angelegtem  fewrJ) 

1520.  84b 

Memoriatief  was  sich  im  1520  jaré  zu  Trautnaw  hat  zu-    1520 
getragen. 

Anno  d.  1520  den  27.  tag  januari  sonabend  nach  Pauli  '^^^^^ 
bekerung  ist  in  gott  selig  vorschieden  der  ehrwirdige  herr 
Caspar  Gyrk  pfarher  und  28  jai*  lang  gewesener  techendt  zu 
Trautnaw  und  ist  nach  pristerlichen  wirden  zur  erden  bestattet 
worden.  er  ligt  in  der  kirchen,  wie  man  zu  derhalentíirhienein 
gehet,  begraben  zur  rechten  hand  neben  dem  herr  Johannes 
von  der  Keysen.  man  hat  in  in  einenli  meszgewandt  begraben, 
und  haben  in  ein  wixen  kelch  auf  die  brust  gesetzt  zum  ge- 
dechtniss,  das  er  der  kirchen  alhie  den  grosten  gulden  kelch 
hat  lassen  machen  und  darmite  begabet,  der  nach  vorhanden 
ist  etc.  etc.  und  als  baldě  hat  ein  e.  rath  und  die  hem  dem 
bischof  gen  der  Neusse  geschrieben  und  in  erbetten,  die  kirche 
zu  Trautnaw  anzunemen  mit  kreitzherren  zu  vorsorgen,  welchs 
er  gutwillig  bewilliget  und  zugelassen,  und  inen  alsbalde  einen 
creuzbruder  mitte  geschickt. 

Anno  domini  den  11.  februari  am  sontag  septuagesima  *'*^f»»"" 
ward  der  herr  Johannes  N.  ein  kreizher  von  der  Neussen  her 
geschickt  gen  Trautnaw  vom  bischof,  die  kirche  zu  versorgen. 
dieser  herr  Johanes  N.  lebet  nur  dreizehen  wochen  und  starb 
den  13.  mai  am  sontag  cantate.'^)  er  ist  neben  den  herr  Caspar  Maiis/e. 
Gyrck  begraben.  auf  seinem  grabe  ist  ein  kelch  und  die  grabe- 
schrift,  wie  zu  sehen  ist  etc.  etc. 

')  Hajek  bringt  die  Nachrícbt  zum  Montag  nach   Sophia  d.  i.  16.  Mai. 

Die  staří  let.  berichten  Nichts.  Jacobustag  fallt  auf  den  26.  Juli. 
^)  Rogate  fSUt  auf  den  13.  Mai. 


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--  44  — 

Marz  2.  Anno  (lomini  1520  den  5.  tag  marczi  ist  der  her  Caspar 

85a     Malweysz  ein  gebomerTrautnawer  alhie  zum  schultnaisterainbt 
und  die  orgel  zuvorsorgen  vocieret.   er  war  ein  jar  nnd  zwene 
monat  schulmaister  und  stiirb  anno  domini  1520  den  12.  tag 
niarci  *)  im  anfang  des  lentzes. 
MKrt  Am  tage  Gregoři  nióntag  nach  reminiscerc^)  ist  die  grosse 

glocke  zu  Trautnaw  gegosscn  worden  bei  deni  rinlin  nibig  der 
zigelscheinen,  und  ist  der  text  auf  der  glocken,  wie  folget 
etc.  ete. 

„Anno  domini  1520  ist  dis  werk  gegossen  dem  allmechtigen 
gott,  seiner  werden  mutter,  allem  himlischen  heer  zu  ehr,  allen 
christglaubigen  selen  zu  trošt  durch  die  wohlgebornťai  hemi 
herr  Herman  und  líerr  Karlen  von  Schumburg  herrn  zu  Traut- 
naw und  auf  Pyrschenstayn  sambt  ganzer  gemain  und  rat  da- 
selbst  etc.  etc.  maíster  Hyeronymus  von  Pryím  hat  mich  IMaria 
gegossen."  ^) 

Diese  glocke  ist  mit  40  pferden  in  die  stadt  auf  den  kirch- 
hof  gefíiret  worden  und  ist  Hosyanna  getauft  worden ;  es  sind 
44  zentncr  glockspeise  darzukomen.  als  man  sie  hat  sSllen 
auf  den  kirchtuni  zihen  und  hat  sie  bisz  in  diemittel  des  tumes 
hoch  liinauf  gezogen,  da  ist  ein  messcji  kloben  zusprungen,  und 
jedemian  gedacht,  wie  zu  sehen  gewest,  die  glocke  wiirde 
herab  fallen  zu  stiikeu.  aber  alles  folck  ist  nider  gekniet  und 
gott  umb  hulfe  gebetten.  doch  hat  man  sie  mit  viel  miih 
und  not  kaum  zu  óberst  in  turn  hienein  gezogen.  und  damach 
ist  der  kirchtum  umb  den  obersten  raifen  hoher  gebauet 
worden. 

Aprii25.  Anno  domini  1520  den  25.  tíig  aprillis  bald  nach  sanct 
Georgen  tag  hat  die  erschreckliche  seuchc  der  pestilencz  im 
ganzen  Behmerland  gewaltig  geregieret  und  in  Schlesien  bis 
ins  ander  jar.'*)  also  sind  in  solcher  landsterben  zu  Trautnaw 
sechsdehalb   hundert   und   8  Personen  aller  ins  kirchspil  zu 

')  Soli  wohl  heisseu:  1521  Mai  3.  (S.  S.  47.) 

')  Montag  nach  remmiscere  fóUt  auf  den  5.  Marz ;  Gregoriui?  aber  Mon- 

tag  nach   oculi  d.  i.  den  13.  MSrz. 
^)  Am  Rande :  ,der  alte  Glaser  hat  eine  hand  vol  gulden  in  die  glocko 

geworfen  im  gissen,  also  wart  sie  der  alte  Glaser  genant.* 
*)  Staří  letop.  cesst.  S.  440. 


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—  45  — 

hauflfen  gerechnet,  8Índ  in  die  grosse  gruben  neben  der  kirch- 
mauer  und  dem  kanterheuszlin  zu  schichtig  auf  einander  zuge- 
graben  worden.  und  ist  der  alte  Barttel  Meiier  und  der  alte 
Albrecht  und  Gepart  tottengreber  in  der  sterbe  alhie  gewest. 
es  sind  dieselbige  zeit  zuř  Aldenbuchen  ein  hundert  und  12per- 
sonen  mite  gestorben  an  der  pěst  etc,  etc. 

Anno  domini  1520  den  25.  tag  mai  am  tage  Urbaui  íst  der  Mai  25, 
herr  Bernliardt  von  der  Neussen  ein  kreizherr  auch  gegen 
Trautnaw  gezogen  und  die  kirclie  versorget.  er  lebt  nur  ein 
halb  jar;  er  starb  den  9.  Tag  novembris  freitag  vor  Martyni. xov.  9. 
er  ward  gegen  dem  Christofforus  uber  in  die  kirche  alhie  be- 
graben.  dieser  herr  Bernhardt  hat  auch  den  mittelsten  kelch 
den  giíldenen  auch  zuř  kirchen  bescheiden  und  geschanckt. 
diese  zeit  regirt  die  sterbe  gar  sehr  in  Trautnaw  etc.  etc. 

Anno  domini  1520  den  7.  X&g  juni   am  freitag  vor  píingsten  braňte  Juni  7. 
die  vor:íUitt  zu  Glatte  gar  aus  mebr  dan  drittlialb  hundert  heusser.  ')  Maí  267 

Anno  domini  1520  im   september    mit   biilfe  der    dreieu  stende  vor-     g^i, 
triben  die  Preger   in   Bobem   die  rotterei   und  rauberoi,    der  »ehr    viel  im 
laiide  war  die^^e  zeit. 

Anno  domini  1520  den  25.  tag  novembris  am  t  age  Catha-  Nov.  26. 
rena  da  zog  der  dritte  kreizherr  von  der  Neyssen  gen  Traut- 
naw mit  namen  Nicolauus  N.  und  wardt  pfarhcr  alhie  in  der 
sterben.  dieser  obbemelte  herr  Nicolauus  lebet  nur  14  wochen 
und  starb  den  ersten  tag  raarci  im  1521  an  dera  donerstag  vor  ^^*"  ^- 
iasznacht.  er  ward  kaum  zwene  schritte  von  dem  beinhause 
begraben.  auf  seinem  grabstein  ist  nur  ein  grosz  kreize  aus- 
gehauen.  diese  obbemelten  drei  kreizherren  sind  aller  in  der 
Trautnawiflchen  sterbe  gestorben  etc.  etc.  ^) 

Dieses  jar  kam  der  alte  Fitze  doher  gen  Trautnaw;  er 
bracht  ein  edelfraw  mit  sich,  fraw  Barbara  vor  Czirny  auf 
Stirpitz  etc.  etc.  er  hat  den  gasthof  lenger  als  dreisig  jar  am 
ringe,  den  Veyt  Schepsz  steinern  gebauet  hat.  dieser  Fy tze  war 
gar  ein  wunderbarer  mensch.  in  der  reiterei  hat  er  Heintze 
Bylern  erschlagen  und  den  Jacob  gefangen  gen  Trautnaw 
bracht  etc.  etc. 


^)  Ibidem   S.   442:    ,w   gtředa   před  s.  duchem   w  Klatoweoh  vjbořelo 

předměstí,  w  počtu  domuw  Čtyry  kopy  a  wjce.- 
')  Am  Kande :  Dis  jar  war  Carolus  qnintns  kaiser  im  Komischen  reich. 


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—  46 


86a 


1521. 

Memoriatief  wasz  sich  im  1521  jar  zu  Trautnaw  hat  zu- 
getragen  etc.  etc. 
Jan.  20.  Anno  domini  1521  den  20.   tag  januari  am  sontag  Fabián 

Sebastian  haben  die  von  Trautnaw  verwilHget  dera  her  Her- 
man, zu  versetzen  den  pfandtschilling  oder  die  zinsen,  die  er  hat 
vom  rathhausz  einzukomen  alle  jar  auf  sanct  Georgen  fíinf 
schock  groschen  behmisch  und  auch  auf  sanct  Gallen  tag  5 
schock  groschen  behmisch.  so  hat  ers  vorsetzt  solchc  zinse 
dem  herm  Frydrichen  von  Schellnberg  auf  Hornsberg,  ritter  auf 
Bunczlaw  und  hofferichter  etc.  etc. 

Wir  biirgermeister  und  ratman  der  stadt  Buntzlaw  bekennen 
und  thun  kundt  meniglich,  das  wir  einen  pergamenen  brief  der 
ehrsamen  und  weisen  geschwornen  rathman  der  stadt  Trautnaw 
gesehen  haben  mit  gedachter  ratman  sigel  an  pergamen  und 
sigel  unversehrt,  unrodiert,  uncanceliert  denselbígcn  in  allen 
seinen  punckten  und  artikeln  ganz  vollkommen  hořen  lesen  tou 
wort  zu  wort  in  aller  masz  und  formě,  wie  nachfolgend.  des  zu 
urkund  und  raehrer  sicherhait  haben  wir  unser  stíidt  secret  an 
diesen  brief  drucken  lassen.  geben  zum  Buntzlaw  donerstag 
Aprnn.  nach  quasimodogeniti  anno  d.  1521 

Wir  btírgermaister,  geschwome  ratman,  eltesten  und  aus  der 
gemeine  des  edlen  wolgebornen  hern  Hermans  von  Schumburg 
und  Purstenstain  underthan,  biirger  zu  Trautnaw  bekennen  und 
thun  kund  mit  dieseni  brief  ofFendtlich  gegen  aliermeniglich, 
das  uns  als  heiit  dato  gemelter  unser  g.  herr  hat  beschicken  lassen 
und  zu  erkennen  gegeben,  wie  das  sein  gnade  dem  edlen  ge- 
strengen  herrn  EVidrychen  Schellendorf  von  Hornsberg,  ritter  zum 
Bunczlaw,  hofrichter,  in  einer  suma  die  giilt  und  zinse,  so  seine 
genaden  auf  uns  und  dem  rathause  zu  Trautnaw  hat  verpfandt 
und  versatzt,  laut  der  verschreibung,  so  sein  genade  gedachtem 
hen-n  Schelndorf  von  sich  gegeben,  und  uns  anzeigen  lassen  mit 
gn^iger  beger,  das  wir  unsem  willen  auch  darzue  und  obbe- 
melten  hern  Schellendorf  solchen  zin^  als  nemblich  alle  jar  auf 
Georgy  5  schock  groschen  imd  auf  sanct  Gallen  tag  5  schock 
groschen  behmisch  geben  solden,  so  lange  sein  genade  nach 
86b  laut  der  verschreibung  von  gedachtem  herrn  Schelndurf  solcheu 
zins  nicht  wieder  lost  und  imen  gelegene  suma  volkomenlich 
vorgniiget  und  wir  dan  nun  solchen  entiiichen  willen  unsers  ge- 
nedigen  herren  erkant,  haben  wir  auch  uns  gutwillig  darzu  be- 
williget  und  bekandt,  verwilligen  und  bekennen  uns  hirmitund 


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r 


—  47  - 


ín  kratt  dies  bríefs^  das  wir  anstatt  unsors  genedigen  herren  ob- 
genenten  herm  Schelndorf  solicheu  zins  nach  laut  obberurter 
verschreibímg  und  an  gezaigter  tžigzeit  zu  geben  schtildig  sem 
und  zalen  wellen  an  einigerleí  wieaerung,  aufzug  und  sauranis. 
und  wo  wier  benentem  hern  Schellndorf  liierinen  ausfellig  und 
solchen  zins  wie  bemelt  nicht  bezalen  wiirden,  ale  dané  geben  wier 
ime,  seinen  erben,  oder  wer  solchen  brief  mit  seinem  guten  willcn 
und  wissen  innen  hat^  volkomer  macht  und  gewalt^  uns  und  un* 
sere  giiter  darumb  aufzuhalten  und  zu  hindern,  dieweil  und  ao 
lange,  als  gedacJiter  Schellndorf  der  versesner  zins  zusambt  der 
darunder  entpfangnen  schaden  ganz  volkomenlich  nicht  entricht 
und  vorgniigt  werden.  darvvieder  wir  nicht  sein  sollen  noch  wolen, 
auch  niemands  von  unserentwegen.  und  wer  diesen  brief  mit  ge- 
dachtes  hern  Schellndorfs  guten  willen  inen  hat  und  mit  wissen 
innen  haben  wird,  der  sol  volkomenliche  gewalt  und  macht  ha- 
ben  zu  ailen  artikeln,  so  hierinnen  begrifFen,  wie  er  oder  seine 
erben  selbst  ungeferlich.  des  zu  urkund  und  steter  fester  hal- 
dung  ist  mit  gemeines  rats  wissen  und  verwilligung  der  stadt 
Trautnaw  insigel  an  diesen  brief  gehangen  worden.  geschehen 
imd  gegeben  nach  Christi  geburt.    XVCXXI  jar  suntags  an 


8.  Fabián  et  Sebastian  etc.  etc.  janí^io. 

Anno  domini  1521  den  1.  marci  an  donnerstag  nach  fasz-  Mar»  i. 
nacht  *)  starbe  der  kreizherr  her  Nycolaus  N.  von  der  Xeyssen 
alhie,  weil  noch  die  sterbe  hie  regieret  etc.  etc. 

Dieses  jar  den  dritten  tag  mai  starb  der  her  schulmaister  Maj  s. 
Caspar  Mallweysz,  nachdem  er  ein  jar  und  z>ven  monat  den 
schaldienst  und  die  orgel  versorget  hat  etc.  etc. 

Anno  domini  den  13.  tag  mai  im  1521.  jar  ward  der  her  Mai  13 
Georgyas    Herold   schulmaister   und   organiste.    er  lebt  nur 
37  wochen  und  starb  im  1522  jar  den  7.  tag  januari  am  sontage 
nach  trimn  regum.   er  war    auch  ein  geborner  Trautnawer 
etc.  etc. 

Anno  domini  1521  den  2.  tíigjuni  den  sonabend  vor  pfing- i^*i  ?i 
sten  ist  die  kirchturmspicze  alhie  zu  Trautnaw  gar  gebauet 
worden  in  zwolf  wochen,  von  dem  5.  tag  marci  den  montag  nach  ^^^^^ 
invocavít  angefangen.  ^  der  alte  Schaffer  und  Kotzwerla  haben 
die  spitze  gebauet.  sie  war  also  hoch,  als  der  kirchturm  mit  der 
nu  ler  ist  es  war  ein  grosser  guldner  knauf,  ein  stern  und  engel 


)  S.  Seite  45,  wo  es  heis^t:  ^Douerstag  vor  fassnaclit.' 
Am  Rande:  ,der  alte  Hope  der  alte  sehwarze  Seilor/ 


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—  48- 

uber  deui  knauf^  alles  von  kupřer  und  Ubergúldet  zu  der  zeit 
87b  li8z  der  her  Herman  sich  zasambt  dern  ganzen  rat  alhie  ein- 
schreiben  nemblich  Dietrych  Stange,  biirgermeister,  der  ahe 
Wenczel  Patzelt  ralinan;  der  alte  Ylgner,  Schwarcz  Wenczel, 
Schneider  Michel,  Bock  Fytz,  Mouch  Haus,  Hauns  Oth,  Grusz 
Barttel  Hack  geuant^  Pycker  Yackel,  Barttel  Seyler  und  der 
junge  Lux.  diese  obbemelte  ratspersonen  sind  zum  gedechtnis 
der  zeit  auf  geschriben  pargaraene  in  einer  scatel  verpicht  mit 
seltzamer  alter  miineze  in  den  knauf  gesetzt  auf  die  kirchtunn- 
spitzen  ist  worden,  welche  turmspitze  14  jar  gestanden  voiu 
1521.  jar  bis  in  das  1534  jar  zur  zeit  des  íieiechers  Hawel 
Pechatzen  bíirgermaister  ambt.  daistBiewiederumbabgerauniet 
worden  etc.  etc.  *) 

Jull  85.  Diestí  zeit  dcu  25.  juU  am  tage  Jacohi  ward  die  koulgiu  Maria  kooi^ 

Lndwigen  in  Ungern  vortreiet,  kam  gen  Prage. ') 
Ang.  20.  Anno  d.   1521  den  20.  tag  augnstí  ward  Grychisch  Weyssenburg  gc- 

wonen  vom  Tiircken  Bulymanó. ') 

Anno  domini  1521  den  15.  tag  septembris  kam  der  \'ierde 
kreizher  von  der  Neuspěn  gen  Trautnaw  mit  namen  herr  Petrus 
N.  dieser  her  Petrus  war  nur  fíinf  wochen  alhie  zu  Trautnaw, 
da  hat  man  in  also  krank  wiederumb  auf  die  Neusse  zugefíirt 
worden.  da  starb  er  auf  dem  Wege  ein  halbe  meil  vonderNeusse 
den  20.  tag  octobris.  das  hat  den  andern  kreizheťren  ein  grosz 
schrecken  bracht,  das  in  so  einer  kurzen  zeit  weren  4  prister 
in  anderthalben  jar  gestorben,  und  wolt  sich  von  der  zeit  an 
forthin  kein  kreizherr  mehr  gen  Trautnaw  wagen  der  sterbe 
88a  halbcn.  also  verliesz  der  bischof  die  kirche  zu  Trautnaw  wie- 
derumb aus  seinem  versorg  mit  kreizherren.  darumb  solte  sich 
gemeine  stadt  Trautnaw  hin  fořt  selbst  mit  selsorgem  undpfarhem 
vorsehen  und  versorgen,  auf  das  běste  sie  kSnten  und  ra&chten. 
also  seind  die  kreizpfaffen  zu  Trautnaw  aller  gar  wegkomen. 
laus  deo. 

Anno  domini  1521  den  29.  tag  septembris  die  mittwoch 
nach  Wenczeslaui  herr  Herman  von  Schumburg  verkauft  seinen 


';  Ani  Kaudo:  ,dÍ8  jar  man  den  grafen  von  Otyng  erstach,  der  konig 
v(»n  Demnarct  war^  von  sein  reich  vertriben.  2u  WnrmB  der  kaiser' 
einreit^  Lutter  kam  aiifs  kaisers  gelait,  Frantz  Sikingen  belegert 
Trjer,  des  kaisers  volk  zog  vor  Masyer.* 

')  Vergl.  Palacky  Gescli.  Bohm.  V.  2  S.  436. 

^)  Ibid.  29.  Aug. 


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—  49  - 

Den  28.  octobris  am  tageSimoni  Jude  zog  der  her  Andreas  oet.  28. 
N.  pfarher  von  der  Landshuten  hieher    gen  Trautnaw,  war 
9  wochen  hie  pfarher.  er  zog  gen  der  Gulden  Oelaen.  er  íu^beit 
das  schneiderhandwerg  aufin  pfarhof  etc.  ete. 

1522.  89a 

Memoriatief  wasz  sich  ini   1522  jar  zxi  Trautnaw  hat  zu-    1522 
getragen. 

Anno  domini  1 522  den  25.  januari  am  tage  Pauli  bekerung  Jan.  25. 
ztL  der  zeit  zog  der  her  Nieolauus  Jon  von  dem  Jauer  der  gc- 
burdt  gen  Trautnaw.  er  war  schulmaister  und  stadtschreiber 
zu  Trautnaw  bisz  ins  sextě  jar.  er  zog  darnach  gen  dem  Jauer, 
und  uber  etzHche  zeit  zog  er  wiederumb  gen  Trautnaw.  er  hat 
studieret,  das  er  sehr  schiefFeriret.  er  tranck  sich  bein  dem 
alten  Hans  HofFman  zum  ,nassen  kiinig'  im  branten  wein  zu  todé, 
daz  er  hinter  dem  tísche  sitzende  starb  bein  dem  nidertor  in 
Jacob  Ansorgen  hausse  etc.  etc. 

Anno  domini  1522  den  8.  tag  januari  den  montag  nach  Jan.  s. 
des  ;ienwen  jars  tage  zog  der  heiT  Martinus  Liniviciarius  von 
der  Schweydnitz  hieher  gen  Trautnaw  und  wíird  1  jar  pfarher 
alhie  und  9  wochen  bis  auf  das  quartal  den  7.  tag  marci  etc.  etc. 
dieser  obbemelte  her  Martinus  stellet  die  walfart  gen  der  Alde- 
stadt  ab,  welche  die  von  Trautnaw  jerlichen  am  tage  Viti  be- 
gíngen.  die  walfart  zur  Altenbuchen  hat  er  auch  abgeschaffet. 
dieser  herr  Martinus  Liniviciarius  hat  sonst  nieraandis  bein 
sich,  dan  nur  zwo  grosse  starke  hausmaide,  die  im  kochten  und 
bethen  etc.  etc.  dieselben  nam  er  auch  hienachmals  wiederumb 
mit  sich  gen  der  Schwcidnltz,  als  er  weg  zog  von  Trautnaw, 
wie  oben  bemelt  etc.  etc. 

Anno  domini  1522  den  16.  tag  februari  den    sonnobent  ř'^^'-^^- 
vor  herrn  fasznacht  zog  der  her  Matterne  N.  ein  miinich  Bern- 
diner  ordens  von  Franckstayn  gen  Trautnaw  und  ward  des 
obbemelten  h.  Martini  Linificiary   capelan.    er  war  hie   37. 
wochen  und  zog  den   19.  septembris  die  mitwoch  vor  MathUus   sept. 
am  quartal  wiederumb  gen  Franckstayn  etc.  etc. 

Umb  Mailand  krigt  man  zelien  jar,  ir  herzog  da  vortribcn  war,  Rodis 
nich  dem  Tirken  ergab,  zu  Niirmberg  ward  ein  reichstag. 


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n 


Mai  27, 
Juni  i 


—  60  — 

^^  Anno  d.  1622*  den  6.  tag  marci  den  dinstag  vor  Gregoři  kam  konig 

6/11.    Lndwig  mít  seiner  konigin  Maria  ins  Befamerland  gen  Prage  eingezogen 

etc.  etc. ») 
j^i^  Anno  d.  1522    den  10.  tag  aprillis  den  dinstag  vor  palmamm  dieses 

jar  ist  dle  stndt  Czaszlaw  in  Během  gar  ausgebrant.  es  kam  das  fewr 
aiis  in  der  vorsiadt  vom  físche  sieden  in  einem  kleinen  heiiszlin.  niemant 
wolde  dem  feur  erstlichen  wehren,  do  erhub  sich  plotz  ein  wind  nnd 
fíiret  das  feuwr  uber  die  ganze  statt  aus  gottes  verhengnisz  etc.  etc.') 

Anno  domini  1622    den  27.  tag  mai  am  sontag  exaudi  ist  die  konigin 
Maria  za  Prag  gekronet  worden.') 

Anno  domini  1522  den  3.  juni  ist  die  orgel  za  Trautnaw 
zum  dritten  mahl  ford  gebauet  worden  auf  die  stelle,  da  sie  nach 
stehet.  sie  war  zuvor  auf  dem  schillerkohr,  und  die  blasebalgen 
waren  auf  der  purkirchen  und  rumpelten  gar  zu  sehr,  wan  mau 
calckiret.  diese  zeit  war  Barttel  Hacke  biirgermaister  zu  Traut- 
naw. der  maister  war  ein  geborner  Trautnawer  ein  beitler,  der 
die  orgel  alhie  gemacht  hat.  er  zog  darnach  gen  Reychenbach 
bein  der  Schweynitz ;  da  er  sicJi  hat  mít  dreiw  reden  lassen  hořen, 
ist  er  enthauptet  worden  ohnangesehen  seiner  kunsten  etc.  etc. 
Jnli  22.  Anno  domini  1522    den  22.  juli  ist  dio  Schweydnitz  belegert  worden 

von  der  k5uiglichen  comisz  von  dem  raargraf  Georgen  von  Brandenburg 
und  dem  gar  alten  herzog  Fridrichen  von  der  Lignitz,  der  daz  krígsvolck 
selbst  besoldet.  sie  haben  ein  halbcn  mtinich  vor  der  Schweinitz  erschossen. 
Ronst  haben  sie  nichts  gewonnen  und  sind  wider  abgezogen. 

Dieses  1522   jar  den    8.   angusti   ist  die    insel    Rodysz  von  Tiirckcn 
gewonnen    worden   und  sich   dem  Tiirken   ergebeu.  *) 

Sept.  3.  Anno  domini  1522.  den  3.  tag  septembris  ist  gestorben  der 

her  Johannis  von  Stosch  herr  zur  Aldenbuchen  und  daselbst 
begraben  etc.  etc. 
iJlaí.  Anno  domini  1522  den  16.  tag  mai  die  mittwoch  nach  can- 

tate  ist  die  newe  glocke  erstmals  gegossen  worden  beim  RinUn, 
wo  die  grosse  glocke  zuvor  gegossen  war  worden.  meister 
Donatten  N.  glockengisser  zu  Arnaw.  man  hat  viel  glockspeise 
funden  in  Simon  Fogels  alten  bruuen,  da  er  ausgeraumet  ist 
worden.  solcher  brunen  ist  zunechst  der  kirchmaur  und  der 
kirchhofpforten  in  dem  hause,  da  Jorge  Wayner  itzt  innen  ist ; 
dieweil  solche  glockspeise  der  Trautnawischen  verwiistung 
war  hienunter  geworfen  worden,  ist  sie  wiederumb  zur  glockeu 
genommen  etc.  etc. 


*)  Der  Einzug  in  Bohmen  erfolgte  am  22.  M&rz,  der  in  Prag  am  28.  M&n 
')  Stáři  Ictop.  česst.  S.  451  haben  Dinstag  nach  (po)  Palmsont-ag  (Aprí 

15.)  Vergi.  Hajek  S.  862. 
')  Die  KrSnung  fand  am  1.  Mai  statt. 
*)  Die  Kapitulation  der  Insel  Rhodus  Hillt  auf  den  25.  Dez. 


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—  51  — 


1623.  oo» 

Memoriatief  was  sich  im  1523.  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    is«» 
tragen  und  verloffen  etc.  etc. 

Anno  domini  1523.  den  25.  tag  januarí  ist  ein  gros^er  reichstag  zu  Jan.  25. 
Kurmberg  gewest  etc.  etc.  *) 

Anno  d.  1523   den  8.  tag  marci  ist  zum  Hoff  die  Schindelgasse  kos  Mftrz  6. 
gebreaivet  16  beu^er  nnd  stelle  etc.  etc  . 

Anno  domini    1623    den  2.   aprillis    ďen   montag  nach  judica')  zog  ^P"^^  ^- 
konig  Lndwig' uit  der  konigtn  Maria   von  Prag  wieder  íns  Ungerlant  und ''*"  ^3. 
befahl  dem  herzog*  Karlen  von  Monsterberg  die  weil  die  bebmiache  regieruug 
ini  lande.  zu  der  zeit  Arbub  eich  zu  Prage  grosz  zwispalt  unter  den  pfaffen 
nnd  der  biirgerBcbaft. 

In   diesem    1523.   jar    den    13.  juli  ist  die  vontat .  zu  Jaromír  gai*  Jnii  3. 
anagebrent.*) 

Dieses  jar  im  augstmonat  verbvannt  der  bunt  viel  Raubscbl5sser  in 
landen  etc.  etc. 

Anno  domini  1523  den  15.  tag  octobría  am  tage  HedwigUB   sind  60  Oct.  15. 
henser    zur  Iglaw   auBgebrant,    nnd   ist    daz  fe«iyr  im  kloster  auskomen 
etc.  etc.  *) 

Anno  d.  1523.   ward   zu  Niirmberg  auf  dem  richsiage   beschlossen, 
alle  raubschloesser  zu  verbreiinen  nnd  zu  zerBtoren  und  zu  schleifen  etc.  etc. 

Die  ander  Schatzlersche  belegeriing,  wan  sie  geschehen  Í8t. 

In  diesem  obbemelten  jar  1523  den  13.  decembris  am  tagepec.  is 
Luzia  da  ist  man  vor  das  schlosz  Schatzler  gezogen  die  Preger, 
die  von  KoniggratZ;  die  von  Jaromír  und  die  HSfer  aus  befehel 
des  herzog  Karles  von  Monsterberg,  der  diese  zeit  gubernator 
des  Behmerlandes  war  an  stadt  konig  Ludwiges  etc.  etc.,  und 
durch  den  burggrafen  den  herm  von  Warttenburg.  die  Behmen 
hatten  ihr  laeger  im  Brethgrunde  aufgeschlagen '  und  haben 
flux  angefangen  zu  schissen,  das  man  das  geschiitze  hat  hSren 
zu  Trautnaw  krachen.  die  ursache  solcher  belegerung  war  diese, 
das  her  Hermann  von  Schumburg  hatte  die  Praegischen  reíchen 
juden  beraubet  zwischen  Wiltzschitz  undWeigelsdorf  im  Juden- 
grunde  (der  nach  auf  den  tag  itzt  also  sein  namen  darvon  hat 
bekomen)  und  sind  etzliche  umbkomenund  verwundet  worden; 
und  haben  den  eldisten  judischen  rabi  gefangen,  auf  einem 
gotzenwagen  geschmidet  auf  das  schlosz   Schajtzler  gefiihret 


')  Der  zweite  Nurnberger  Reichstag  (in  der  Reformation)  wurde  scbon 

am  13.  Dez.  1522  eroffnet. 
^)  Der  Auszug  fand  Montag  vor  judica  (16.  MKrz)  statt. 
3)  Vergl.  staří  letop.  řesst.  S.  457. 
♦)  Vergl.  staří  let.  česst.  S.  460. 

4* 


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—  52  - 

90b  und  ihn  geschatzt,  sie  haben  in  an  eine  bank  geschraidet  und  *) 
haben  im  gedreuwet,  zumfensterliíenaus  zuhenken.  undletzlich 
haben  sie  ein  strSern  man  in  des  juden  kleideru  angezogen  und 
erszlinge  zum  fenster  heraushangen  lassen.  und  liat  der  her 
Herman  den  juden  von  Schatziar  wieder  mit  sich  heimlich 
hinweg  gefiihret  und  hat  das  schlosz  Schaetzler  dem  her  Karle 
von  Schumburg  ubergeben.  als  aber  der  her  Karol  den  grossen 
emst  der  belegerung  sahe,  flog  er  mit  den  seinen  vora  Schatzler 
durch  ein  verborgenen  abgang  hinweg.  also  verbleiben.'^)  der  alte 
Fochs  Hans  nnr  alleine  auf  dem  schlosz.  und  nach  langem 
schissen  und  stiirmen  haben  sie  im  das  leben  zugesagt,  da  hat 
er  ihnen  die  schlfissel  hienunter  geworfen,  und  sie  haben  das 
sphlosz  Schatzler  eroíFnet  und  eingenomen.  uuS  als  dieBehmen 
als  vorheret  imd  aufgezeret  hatten,  unterhackten  sie  den 
Schatzler  und  zujoten  das  schlos  an,  verbrenpteu  und  zursto- 
retens  auf  den  grunt,  und  da  sie  den  Schatzler  eingenomen 
hatten  und  geschleuft,  £el  auf  die  auder  nacht  ein  solche  gňrm 
kelte  ein;  wo  sie  nach  in  der  belegerung  weren  gewesen,  so 
wer  es  unmiiglichen  gewesen,  das  nicht  viel  Behmen  erfroren 
weren  etc.  etc.  *) 

E«  entstiinden  aueh  diese  zeit  gar  wunderbarUche  unkosten  zwischen 
ctziichou  personen  and  stenden  des  konigreichs  fiehem,  d&  imer  zn  eine 
part  die  auder  vcrklagtcn  beiin  konig  Liidwig,  und  zogon  zu  ihn  etzUcUe 
gerechtígkeiten  der  stettp,  darmite  woilten  sie  die  sterckc  der  stette  unter- 
druckon.  aber  die  Preger  namcn  in  zum  betstande  berzog  Karlen  von 
Moustcrberg,  welcher  ilirc  sacUe  bein  dem  kíinig  fbrdert,  welchcs  damach 
die  Sehleszner  vor  verberung  und  zustnrung  des  Katzscbkenstaynfc  *)  hiclfen 
sie  hensog  Bartoliiiei  das  schlosz  Skally  belegeríi,  aber  vuu  Pregem  ab- 
gotriben  etc,  etc.  dieses  jar  lisz  Czeikel  Gorgo  der  haubtman  im  llnger- 
lande  die  kreitzer  vcrschlagen  etc. 

sovWn.  Anno  domini  1523  den  25.  tag  novembris  am  tage  S.  Ca- 
tharena  hat  ein  miinich  von  der  Schweydnitz  mit  namen  Jolm- 
nis  Schwert,  er  war  aus  dem  kloster  von  der  Schweydnitz,  denen 
dieben  nachgefolget,  welche  dem  kloster  2  rosz  hatten  entritcn, 
die  er  zur  Aldenstatt  hatte  gefangen  und  gen  Trautnaw  braclit 

*)  ITnten  am  Rand :  ,die  raubsehlocssen  der  bund  vcrbrandt,  Franz  von 

Sikingen  nam  auch  sein  end." 
^)  Am   Rande    links:    ,zwen   der  alto  Gorden.*     Weitor  unten:    ,Ab< 

herzog    Barttolmci    ohne   leul    und   ohne   land    hat   vor  dem  kanf 

das  maul  verbrant*  etc.  etc. 
»)  Vergl.  stáři  let.  éosst.  S.  463. 
*)  Unten  hinzugetugt:  ,und  das  schlosz  Abersbach.* 


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—  53  — 

einen  beřgman  Kylian  N.  gena&t  und  den  alten  DeuseSvalt.  diese 
solten  die  dibe  sein,  sie  baben  aber  nicbt  in  der  marter  bekant, 
sondern  sie  haben  gesagt,  eicer  bett  sie  gebeten,  das  sie  im  die 
rosz  solten  halten,  bis  er  wieder  aus  einem  pauershof  zur  Alde- 
statt  keme,  also  waren  sie  bei  den  rossen  gefangen  worden. 
jedocb  hat  sie  dieser  mSncb  Schwert  Hans  lassen  beide  unschnl- 
dig  alhie  ricbten  und  án  galgen  benken.  da  baben  die  zwene 
gott  vleisig  under  dem  gerichte  gebeten,  gott  wol  dem  Tolck  ein 
Keiehen  ibrer  unsebuld  zaigen.  solcbs  íst  bald  gescheh^n,  das 
man  hat  am  sanct  Catarenen  abend  baldě  ein  brinnende  kerze 
sehen  auf  dem  galgen  brennen  bisa  drei  stunden  in  die  naoht 
das  hat  man  etzliehe  jar  also  sichtlig  gesehen,  so  lange  der 
obbemelte  her  Schwert  Hans  gelebt  hat  etc^  etc» 

Dieser  obbemelte  her  Schwert  Hans  bleib  zn  Trautnaw 
und  ward  des  her  Martinus  Liniviciari  cappelan.  damach  in 
kurzer  zeit  ist  der  her  Schwert  Hans  von  dem  pfarhofe  alfaie 
oben  zum  einem  fenster  uber  die  mauer  híenaus  gefailen  und 
hat  im  beide  kdnnbacken  ausgefallen,  das  er  damach  sein  leben 
lang  ist  stům  und  taub  blieben.  er  hat  weder  li&ren  nach  reden 
konnen.  da  haben  in  die  munohe  zun  Schweidnitz  wiederumb 
hienab  ins  closter  zun  sich  genomen.  (dan  er  hat  sich  zu  ge^ 
denken  versindiget)  ehe  dan  er  ein  miinich  war  worden,  und 
ihm  seine  eltem  zuř  Schweidnitz  gestorben  waren,  hat  der  ob* 
'bemelte  Schwert  Hans  all  sein  vaeterlichs  anfahl  rerkauft  und 
hat  ein  haufen  lose  pursch  au  sich  genommén,  tag  und  nacht 
gepanketirt,  mit  vielerlei  seitenspiel  umb  den  ring  g^angen 
imd  hat  im  zur  Schweidnitz  ein  zehenaimríg  vass  wein  in  die 
badi&tube  lassen  schrotten  und  ein  wannenbad  daraus  lassen 
gissen  und  hat  also  in  wein  gebadet,  her  zusambt  seinen  ge* 
sellen  etc.  etc. 

Nachdem  er  aber  als  umbracht  und  verthan  hat,  ist  er  zur 
Schweidnitz  in  das  closter  gelaufen  komen  und  ist  ein  abge* 
feimlier  monachus  und  seines  ordens  ein  prediger  m8nch  wor- 
den, da  eř  an  das  latein  gedacht  hat :  cape  und  kalck  deckt 
manchen  schalck  etc.  etc.  aber  gott  han  in  zuletzt  gar  harte 
gestraft  zum  exempel  ander  leute  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1523.  den  10.  tag  junius  die  mitwoch  vor  ^°yj 
S.  Johanes  dem  teufer  íst  der  alte  Kriszner  erschlagen  worden 


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—  54  — 

beíti  Kttnigshainer  gesiimpfe;  ais  cr  die  gulden  kelche  wolt 
lasen  zu  Bresse]  weien,  und  hat  Wentzel  Schabert  die  kelche 
tind  daz  gelt  darvon  bracht  gen  Bemsdorf. 

«b  1524. ') 

1524  Memoriatief  wasz  sicb  im  1524  jar  zu  Trautnaw  hat  zu- 

getragen. 
Jan.  i.  Anno  domini  1524  den  ersten  tag  januari  an  des  newen 

jars  tage  ward  der  ^rwirdig  her  magister  Wentzeslaos  Byttner, 
der  geburt  von  Lámberg  alhieher  gen  Trautnaw  zun  einem  pfar- 
her  rociret;  und  nach  der  heiligen  drei  konige  tag  Hss  er  im 
seine  haussfraw  zu  Lemberg  ehlich  vertreuwen  und  bracht  sie 
mít  gen  Trautnaw,  da  er  dan  allzeit  die  leut  uberredet  hat,  es  sei 
seine  schwester,  bis  ihn  gott  zuletzt  allen  bdden  einen  jungen 
sohn  bescheret.  da  er  von  einem  ehrbaren  rath  beschickt  ward, 
er  solt  sagen,  ob  os  sein  schwester  wer,  aber  sein  ehfraw,  hat  der 
her  M.  Wenzeslaus  Btittner  niit  lachendem  wort  seinen  treuw- 
brief  einem  ehrsamen  rath  eingeschickt  und  ihn  gebethen,  den- 
selben  ihm  und  scinem  jungen  sohn  zu  gutte  in  vorwarung  zu 
behalten,  bis  er  oder  sein  kind  solches  trewbriefs  zur  zeit 
wiederumb  von  nSten  in  fordem  wílrden  beineben  einem  ge- 
burtsbriefe  etc.  etc.  und  hat  alsbald  auf  solche  rede  den  her 
George  Schayber  burgermaister  zu  gefattem  gebeten.  auf 
dem  rathhause  hinter  dem  rathtische  und  itz  vor  kurz  vor- 
schinen  jařen  hat  ein  e.  rath  allhie  dieses  obbemelten  her  M. 
Wenzeslaus  Biittners  sohn  einen  guten  geburtsbrief  gegeben 
und  auch  seines  vatem  treibrief  etc.  etc.  also  ward  der  obbe- 
melte  her  M.  Wenzeslaus  Byttner  nur  anderthalb  jar  zu  Traut- 
naw pfarher  und  zog  wiederumb  in  die  Schlesyng  etc.  etc 

Hfti  f.  Anno  domini  1524  dieses  jar  den  3.  tag  mai  her  Johannes 

Fakelmayr  sang  sein  erste  messe  zuř  Altenbuchen.  es  ist  zur 
selben  zeit  nach  gar  papistisch  zu  Trautnaw  gewest  und  zur 
Alttenbuchen,  das  die  leute  nach  der  Trautnawischen  sterbe 
nach  wíillen  und  barfus  zur  Altenbuchen  oftmals  sind  mit  den 


')  Am  Rando  links:  ,Fraucificu8  kouig  in  Franckreich  gewan  Mcvland 
gewaltiglich,  cin  graasam  pcstilontz  regirt  zu  Meiland,  die  stadt 
WieQ  verbran  susambt  der  ganzen  VyUach/ 


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—  55  ~ 

krenzen  und  fanen  híenaus  zuř  walfardt  gegangen.  díe  selbige 
capel  ist  weggeraumbt  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  1624  den  17.  tag  novembris  den  sonnabend  Jí^T- 

'^      ^  17/14. 

vor  Elisabet  hat  man  den  ganzen  zeiger  neuw  gemacht,  von 
der  Schweydnitz  bracht.  er  gestunde  24  schock.  die  seiger 
spehr  malet  der  malér  GorgeWayner  znrLandishutten  etc.  etc. 
Dieses  jarliss  her  Gorge  Scheyber  zwo  zugebruken  machen 
an  seinem  burgermaisterambt  am  Sbertor.  eine  da  war  Kyffer- 
michelyn  turwerter ;  er  kunt  tigel  und  toepfe  flicken,  er  war 
wie  ein  zwerg  und  seine  frau  Marysoh.  an  daz  nidertor  ward 
auch  ein  zogebriike  gebauet.  zu  der  zeit  war  Urban  Kotzwer 
niederthorhutter;  her  und  auch  sein  weib  waren  elter  dan  hun- 
dert  jar  und  etzliche  daruber.  solche  alte  ehleute  sind  itzt  nicht 
zu  fínden  in  Trautnawischem  refier  etc.  etc. 

1525.  w* 

Memoriatief  wasz  sich  im  1525  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    ^^^ 
tragen  und  verlofFen. 

Anno  domini  1525  den  19.  tag  januari  am  freitage  vor  fjjg 
Pauli  bekerung  ward  der  her  Conradus  Preysse  ein  mónich 
Berndiner  orden  aus  dem  gestift  Grissaw  gen  Trautnaw  zum 
pfarherrambt  vocieret  und  berufen.  dieser  her  Conrad  Preyse 
versorgt  das  gestifte  mit  meszlesen  ein  jar  lang  bis  auf  die 
Hchtmesz.  er  stellet  den  zeiger,  er  kunde  sch&ne  sandseiger 
machen  und  kunde  sch&ne  tischtUcher  ausnehen  mit  schrifiten 
und  genatiereten  gesengen  auf  4  seiten,  das  man  auf  joder 
seiten  eine  stime  kunde  singen  unter  vierstimig.  dieser  her 
Conrad  Preysse  war  sumerzeit  oftmals  spazierengehen  umb 
die  bleichplanC;  wo  hubsche  bleicherin  waren  etc.  etc.  dieser 
her  Conrad  lisz  ein  thíir  durch  den  alten  pfarhof  auf  den  kirch- 
hof  brechen  bein  dem  canter  heuszlin,  das  ein  durchgang  unter 
der  grossen  vorstuben  war,  in  die  kirche  zu  gehen.  als  er  ein 
jar  und  drei  wochen  die  Trautnawische  pfar  vorsorget  hatte, 
zog  cr  mit  guter  kundschaft  von  Trautnaw  im  1526  jar  den 
22.  tag  februari  am  tage  Peter  stulfeir  wiederum  in  das  land  zu 
Preyssen. 

Anno  domini  1525  jar  den  andem  tag  februari  am  Maria  Febr.  2. 
lichtmesztag  zog  der  herrOeorgeSpringer  ein  gebomerTraute- 
nawer  (ein  mónch  Benediktcr  ordens)  von  Braunaw  aus  dem 


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-  56  - 

kloster^  kam  geiTTrautnaw  uml  war4  deBZ  obbemelten  henř 
Conradus  Preyssen  cappclan.  er  war  ein  jar  alhie  und  KOg  dar- 
nach  den  7.  tag  marci  am  quartal  von  Trautnaw  gen  dor  Byle. 
da  starb  er  in  seiner  vocation  etc.  etc. 

Anno  domini  1525  den  24.  tag  marci  sUirb  der  kurfíirst  htín&ug 
Fridrich  der  dritte  disz  namenM  herzog  zu  Saxen  otc.  etc.  *) 

Dieses  jar  im  apríl  verbrandt  die  gawte  Vylach. 

Anno  domini  1525  den  1.  tag  mai  li»z  Johannes  Occulampadius  uiid 
Ulrych  Tzwinglius  schriften  ausgehen,  das  Christiis  leib  und  bliit  im 
nachtnial  nióht  warbaftig  und  gegenwertig  sei  ete.  etc. 

Anno  domini  1525  den  2.  juli  ward  Tomasz  JMiintzor  entbaubtet,  der 
erste  widertaufer,  dor  machte  die  panem  aufriirig. ') 
92b  Ann6  domini  1525  dioses  jar  fing  sich   der  paaemkríg  an  im  junius 

uud  weret  den  jali  und  augusti  drei  nionat  lang  im  Scbwaben  und  Bayer- 
land,  also  das  ein  bundert  und  lOtausend  pauern  erscblagen  sind  wordeu, 
aUo  das  es  der  kaiser  CaroluH  quíntus  gar  mít  grossem  sorgfeltigen  be- 
denken  fiirtrechtHcbcn  gestillct  und  solcbe  pauern  ^ufrur  gestillet,  die 
baubtursacber  enthaubtcn  lasson  und  die  pauern  befreihet  vor  newrer 
auflag  ihrer  herschaftcn  meniglichs  ortes  derselben  parteien  gertichlicbon 
asu  verbleiben  etc.  etc. 

Anno  domini  1525  den  1.  tag  augusti  am  tage  s.  Peter  kettenfeier 
kat  der  Tiir<;kiscbe  kaiser  Solimanus  in  Ungem  das  scbiosz  Gr/chiscb 
Weysseuburg  uberfallen  und  gewonnen,  das  er  nach  innen  bat  etc.  otc.^) 

Dieses  obbemelte  1526  jar  zu  der  zcit  ward  Franciscus  konig  iu» 
Franckreicb  gefangen  vor  Pavia  im  krautgarten  in  der  Lombardia  von 
dem  kaiser  Carolus  quintus  etc.  etc. 

Anno  dx)mini  im  1526  den  18.  decembris  die  wocbe  vor  8.  Stephany 
ist  das  scbloss  und  die  stadt  Coroetaw  ausgebrant  in  grund.  acbtago  dar- 
nach  ist  auch  die  Bresznytz  ausgebrant,  und  gescbab  viel  schaden  duxchs 
feuwr  aus  gottes  vorhengnis  etc  etc.  *) 

In  diesem  1525  jar  ward  zu  Trautnaw  die  Sbermůhl  von 
grunde  new  gebauet,  der  alte  maister  Wolfgang  Nypert  war 
miller  in  der  Sbermůhl.  und  des  miillers  son  Hans  Nipel  hat 
einer  edel  jungfraw  das  geleite  gegeben  bis  auf  die  meilc  gen 
dem  Soer ;  alda  selbst  hat  er  sie  ermordet.  er  war  unab  sein 
misethat  wieder  zu  Trautnaw  auf  das  rad  geleget  etc.  etc. 

Dieses  jar  bauet  Finger  Feyx  sein  haus  in  die  stadt 

08*  1526.  ^) 

1526  Memoriatief  was  sich  in  dicsem  1526  jaré  zu  Trautnaw  liat 

zugetragen  und  verlaufcn. 

^)  Kurfilrst  Friedrich  der  Weisc  f  5.  Mai  1525. 

')  Am'  Rande  links:     ,Da  fing  sich  der  pauren  aufrur  an,   Carolus  don 

Franzoscn  vor  Pavia  fing,  konig  Ludwig  in  Ungorn  verging* 
'»)  Schon  1522  Aug.  29. 
*)  Nach  J.  Král:     „Geschichte   der  konigl.  Stadt  Koniuiotan"    war  der 

Brand  in  Konmiotau  am  2.  August  1525. 
^)  Oben:     ,Ofen  die  ungrische  haubtstadt  der  Turek  am  sturm  erobei 

hat.     kaiser  Carol   nam    dismal   IsabcUa   konigin   aus  Portugal,    di 

ividerteufer  sind  in  Deutzschlande  erstandeu.  Ferdinandas  Ofen  gewaiL 


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-67  - 

Anno  domini  1526  den  4.  tag  marci  am  sontag  invocavit  ^|^^ 
zog  der  herr  Johannis  im  Korbě  pfarher  von  Breszlaw  gen  Traut- 
naw.  er  hat  sich  ein  kochin  gemietet,  die  hisz  Kosina.  er  hat 
mit  ihr  aiif  papistisch  ')  ein  tochter,  er  ging  in  blawen  kleidern 
alle  zeit  und  zu  der  aeit  bahen  das  geschlecht  die  Hfibel  nnd 
Frisen  zu  Priin  in  Mehern  wonbaftig  vierbundert  gulden  gen 
Trautnaw  zu  dem  gestiftaltar  zuř  kírcben  bescheiden.  auf  dem 
altar,  daran  itzunder  der  predigstul  stehet,  hat  man  alle  freitagc 
messe  gehalten.  nu  es  aber  abgegangen  íst,  mus  von  solchem 
gestifk  gelte  ein  e.  ratb  jerlicb  2  tuch  gewand  unter  arme  leute 
und  arme  schuiler  austailen  ete.  eto.  diese  zeit  seind  die  ersten 
Lutheríschen  evangeliscbe  bíicher;^  postillen  und  catheciszmus, 
das  new  testament  gen  Trautnaw  verkauft  worden,  daj  4er 
pfarherr  Johannes  im  Korb  solch  biicher  vor  ka4;zcrisch  verdambt 
in  seinen  predigten.  Matheus  Freise  aaifťnsieder  widerspracbe 
offentlich  in  der  kirchen  alhie  und  lugens^traft  in. 

Anno  4oiDÍnl  lf«26  den   29.  augnsti  an   der  mittwoch   am  ttfge   der  a ug.  29. 
enthaubtung  Johannig   kam  koníg  Ludwig  vor  Ofen   iix  ťngam  nmb   etc. 

Anno  domini  1526  den  8.  sept.  am  tage  Mfiria  geburt  starb 
der  her  Carolus  von  Schumburg  zur  Landshutten  fríi  umb  12. 

1527. «)  í«b 

Memoriatief  was  sich  in  diesem  jar  1527  zu  Trautnaw  hat 
zugetragen  etc.  etc. 

Anno  domini  1627  den  24.  tag  februari  am  sonntagc  S.  Matthei  •)  Febr. 21 
i«t  Ferdinandus  der  XIX.  konig  in  Bchera  anfm  Praeger  schlosz  gekronct 
worden,  diewcil  am  freitag  vor  S.  Dionisi  ein  landtog  zu  Pragc  war  und 
von  allen  dreien  stenden  Karolus  des  funftcn  kai^ers  brnder  imd  konig 
Lndoi^-icus  schwítger  erzherzog  Ferdinandus  in  Osterreich  die  bchmische 
kron  empíing  etc.  etc. 

Aniio  domini  1627  den  3.  tag  augusti  ward  der  erzherzog  Maxlmilian 
zu  Wien  auf  Stadelburg  in  Osterreich  geboren,  *)  ir  Rom.  kai,  m.  des  itzigen 
kaif*er  Kudolíen   geliebter  herr  vater  seliger  gedechtnis. 

Anno  domini  1627  den  11.  tag  novembris   am  tage  Martini  hat  Sig- Nov.  ii 
numd  Kauftung   ein  bergstettlin  Geising   feindlicUor  Wcisc  ubcrťallen  und 
ansgebrant    nnd  nach   geschehener   that   selbst  schwerlich  darvon  konien. 
darbei  er  und  etzUche  gefangen  und  ihn  raub  abgedrungen.  dan  die^e  zeit 

*)  ,auf  pa*"  Í8t  durchgcstrichctt. 

')  Am  Rande  links:   ,Di8  jar  entran   Johan    Woida   aus  Ungeru,  und 

ward  die  stád  Rom  geplundert  nach  dem  sig.' 
^)  Mathiafi. 
*)  Die  Geburt  Max  H.  fóllt  auf  den  31.  Juli  1527. 


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Febr. 
8/11. 


-58- 

ging  die  renterei  mít  rauben  selir  im  schwange  etc.  etc  das  nechste  jar 
daraaeh  teilet  konig  Ferdinandns  die  alde  stát  and  newe  stadt  Prage  tod 
éinander,  daz  ein  jede  stát  ibres  rechtens  genissen  solit,  das  stehet  nach 
bis  anf  den  hentígen  tag. ') 

Dieses  jar  in  der  christnacht  ist  Adam  Emler  mit  des 
h.  "Wenzel  Patzelťs  tochter  Anna  in  der  kamer  getreiet  worden 
in  Ldders  hause. 


94a  1528. 

i5iř8  Memoriatief  und  gedechtnis  was  sich  zu  Trautaaw  in  die- 

sem  1528.  jar  hat  verlaufen. 

Anno  domini  im  1528  jar  den  8.  tag  februari  am  dinstag 
vor  Valentini  ward  beschrieben  der  auszug  aus  dem  Trautna- 
wischen  mannbucfa  bei  der  hofetafel  zuPrag,  was  gestaltPettem 
Boretzky  das  gftttel  Nemogowitz  am  Kňnigreich  gelegen  mit  was 
gestalt  es  vorschrieben  in  behmischer  sprach.  ^ 
Tyiír  Anno  domini  1528  den  7.  tag  marci  die  mitwoch  vor  Gregoři 

zog  der  herr  Matheus  N.  aus  Polkenhain  hieher  gen  Trautnaw 
zu  dem  herr  Johanis  im  Korbě  und  ward  sein  capellan.  er  war 
ein  klein  mSnch  stolzer  person,  prechtiger  worte.  er  war  nur 
etzliche  wocben  alhie  und  zog  damach  stillscliweigend  ohn 
abscheit  hinweg  etc.  etc. 
M»i  3.  Anno  d.  1528.  den  3.  tag  mai  fing  Matheus  Freise  der  sei- 

fensieder  an,  sein  haus  am  rínge  von  grund  auf  new  húlzen  zu 
bauen. 

Anno  dom.  1528.  den  9.  juli  ward  die  erzliorzogin  Anna  geborn  jcu 
Prage.  disz  jar  ward  die  stát  Rom  gepliindert  etc.  etc.  *) 

Anno  domini  1628.  im  september  war  grosser  krig  Burgundia  nnd 
Geldern. 

j^^^*  Anno  domini  1528  den  15.  tag  decembris  sonnabend  vor 

sanct  Thomas  ist  das  gezeugnis,  so  ein  ehrbar  rath  gemeiner 
stadt  Trautnaw  zura  Hof  hat  gegeben  anno  d.  1485  jar  etc.  etc, 
gevidinúret  worden  behmisch  in  der  kleinen  stadt  Prage  auf  der 
Kleinenseiten.  *) 


MKrz 


^)  1628  Sept.  9.  erkUrte  Ferdinand  die  Trennung. 
')  Siobe  Beilagfe. 

^)  Die  Geburt  der  Erzherzogin  fKUt  anf  den  7.  Juli,  Roms  Erstiirmnng  1527. 
*)  Es  folget   nun  94a  bis  99a  in  tschechischer  und  dentscher  Sprache 
die  bereits  S.  4,  bis  6.  gebrachte  Urkunde  von  1485  Mai  23. 


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—  69  — 


1529.  99b 

Memoriatief  und  gedechtnis  was  sich  zu  Trautnaw  diesea  id») 
1529.  jar  verlaufen  hat. 

Anno  d.  1629  im  maien  ist  ein  grosse  teuerung  emgefallen,  m»i 
welche  7  jar  gewehret  hat  bis  man  schreib  1636  etc.  etc. 

Anno  d.  1629  den  4.  tag  juU  die  mitwoch  nach  Petři  und  í^*LL 

Juni  30 

Pauli  verkauft  der  her  Jan  Ea*uschina  dem  herr  Georgy  Butzky 
von  Warnsdorf  das  hoche  hans  zu  Trautnaw  sambt  dem  dorf 
Trauttenbach  und  den  zol  daselbst.  Í8t  in  behmischer  spráchen 
der  kauf  etc.  etc.  in  dem  Trautnawischen  manbuch  zu  Prage 
bein  der  hofetafel  zu  finden : 

Trh  panu  Girzikowi  Butzkemu  z  WarnstorflFu  przed  námi 
Jacubem  sForzssitz  a  naKotzlirzowye,  Martinem  Radikowzkim 
z  Hrádku  a  na  Jawornitze,  Benessem  Sstossem  z  Starkowitz, 
Martinem  Bakalarzem  od  miesta  Dwuru  przyseznymy  k  saudu 
manstwi  kraje  Truttnowzkeho:  urozeny  pan  pan  Jan  Grussyná 
z  Lichtenburka  heytman  tehež  manstwy  oznámiti  raczil,  zie 
gest  prodal  prawym  trhem  k  prawemu  diediecznemu  drženy  a 
uzywany  duom  v  miestie  Truttnowie  proty  slesske  branie  a  roz- 
řezenau  bahy  [?]  Trauttenbach  8  lydmy  platy  kmetczimy  s  czlem, 
kteréž  w  te  wsy  od  starodawno  gest  wybirano  y  se  wssem  kdessz 
wsy  przislussenstwim  aze  wssy  z  woly  urozenemo  wladytze  panu 
Gyrzikowy  Butzkemu  z  WamstorfFu  a  pany  Johanny  z  Rysum- 
burka  manczelcze  jeho  za  iijc  sch.  gr.  na  mysaensko.  stalo  se  na 
Trutnawíe  wstrzedu  po  swatem  Petru  aPawlu  léta  bossiho  1629.  *) 

Anno  domini  1529  ist  der  Turkische  kaiscr  Solimanus  mit  hiindert 
inaltAUflent  starek  in  Osterreich  vor  Wien  gezogen.  nichtz  gewunen,  vcrlor 
in  zwenzig  stiirinen  181.000  man.  dis  jar  ward  der  erzherzog  Ferdinandns 
geboren. 

Ich  Jon  Grussyná  herr  von  Lichtemburg  hauptman  des  looa 
Trautnischen  kreisz  bekenno  oflfentlich  mit  dleszim  briefe  fur 
allin  den,  die  in  hořen  oder  leszin,  fíir  mich^  meine  erben  und 
alle  nachkumlige,  das  fur  michkomen  istder  wcisze  Hans  Beyer, 
gcnant  erbrichter  zu  Krinsdorf,  und  hot  raich  demutigiich 
gebeten,  das  gericht  zu  freien  zu  Krinszdorf  als  das  gericht 
zu  Trautenbach  etc.  etc.  mích  demutigiich  gebeten,  das  ich 
als  ein  erbherr  das  zu  bestetigen  und  befestigen  wolde.  des 
gebethe  ich  ujigesehen  hábe  und  bestetige  und  befestige  im 


*)  Unten:  ,1529  ein  teumng  flng  an  siebeii  jar,  ein  plag  kam  in  das 
dentzsdie  land,  die  was  der  englísch  schweisz  genandt.  ein  ander 
reichstag  war  zu  Spejer,  da  handelt  man  umb  Turckensteir.' 


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-  60  ~ 

das  gericht  mit  allcr  freiheit  imd  herligkeit  ale  das  gorichts 
zu  Trauteiibach  erblích  alsso,  das  er  raag  frei  melczen, 
bicr  brewen,  schcncken,  backen,  schniiede,  fleischer,  schuster, 
sneideř  iind  eitieii  elschleger  zu  haben  mit  einer  erblichon  mel- 
mulen  und  auch  mit  einer  bretmule,  als  die  von  alders  aiiBZge- 
satat  ist  und  die  kloczer  dorzu  alles  im  meiaeQ  welden  nemen, 
und  die  vorforsten  sol  mit  dem  erbzins,  die  von  aldors  zu  dem 
ubenberurten  gericht  gehort  hal)en.  auch  hat  er.  frei  fischen 
mit  eínem  hamen,  als  vor  alders  gewest  ist,  soferre  als  scine 
guter  aufizwenden.  auch  sal  mir,  meinen  geerben  und  nochknm- 
ligen  der  obge«chriebene  richter  zu  Krinezdorf,  seine  geerbeu 
und  nochkumlige  alle  jor  ewiglichen  auf  weinachten  geben  ein 
schSn  weiszbrot  und  von  der  haszenjaged  auch  auf  weinachten 
einen  haszen  geben  und  auf  ostern  ein  kalp.  auch  sal  der  ege- 
nante  richter  zu  Krinszdorf,  seine  geerben  und  alle  nochkum- 
linge  ein  gut  suchczin  pfert  auazrichten  zu  solcher  nutdorf,  so 
ich  meine  erben  und  nochkumlinge  des  zu  der  heerfart  sein  be- 
dorfen  werden.  und  was  weiter  anders  meine  richter  pilegen 
mit  der  gemeine  zu  schaífen,  es  sei  die  zinsze  ader  ander  saohen 
zu  meiner  herschaft  anlangende,  das  sal  der  oft  gemelter  richter, 
seine  geerben  und  nachkumlinge  au(*.h  alzo  thun.  und  alle  die8ze 
obgeschriebene  herlickeit  freiheit  und  stucke  globe  ich  obge- 
nanter  Jon  Grussyu  von  Lichtenburg  hewptman  des  Trautííii- 
s^hen  kreiszs  etc.  etc.  fiir  mich,  meine  gebruder  und  alle  meine 
geerben  und  nochkumlinge  steete,  vestiglichcn  und  unvorbroch- 
lich  zu  haklen  dem  bemeltenHanszenBeyer,  seinen  geerben  und 

loob  nochkumlinge-  des  zur  urkund  und  ganzer  Tester  bestetungo 
hábe  ioh  mit  meinen  guten  wissen  und  willen  mein  angebornea 
sigel  an  díeszen  brif  loszen  hengen,  der  gegeben  ist  auf  Traute- 

1620  "^^  ^^  freitag  noch  Bartholomei  noch  XJhristi  geburt  tausent 
Aug  žfi.  fimfliundert  und  dornoch  am  dreisichsten  jore  etc.  etc.  ^) 

lOla  1530. 

Memoriatief  und  gedechtnisse  was  sich  zu  Trautnaw  in 
'^®    diesem  1530  jar  hat  verloffen  und  zugetragen. 

Anno  d.  1530  jar  den  9.  tag  januari  ist  der  her  Johanis 
Pabry,  sonst  Hancke  genant,  schulmeister  von  der  Wunschel- 
jaii  9  ^w^S  g^^  Trautnaw  gezogen,  war  funf  jar  schulmeister,  zog 
darnach  gen  Arnaw. 

Díqbq  aeit  ging  ein  gcdruckto  new  zeitunge  aus,  wie  das  ein  Xiirkisch 
gewaxen  obe  mit  sieben  Turken  haiibtorn,  mit  spitzigcn  híittcn  imd  cronen 
grin  und  gelbe,  wie  ein  natter,   gen   Venedig   ist  bracht  worden  und  dem 

^)  Diese  Urkuude  ist  mit  einer  andern  Schrift  geschrieben.  Auf  8.  lOOb 
folgt  dann  nuch  die  in  den  Beilageu  gebracht-e  Pragcr  Zechordnung 
der  Biicker. 


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—  6.1  — 

k$nig  aqs  Fiaockreich  gesdiickt  wordeo,  vrelchs  Qbt  aiif^C  íbutaian  gpulden 
^aschStzt  ist  wordeii. 

Anno  domini  1530  den  22.  tag  febniarí  ist  kaiser  Carolus  zu  Bononia 
voní  bapst  Clemens  zum  kaiser  gokronet  mit  grosser  herligkeit,  wnd  ward 
der  konig  Ferdinandu^  dis  jar  zum  katfler   er\^'elt  zu  Koin  am  Rein.   bald      .     , 
damach  war  der  bapst  Cieinens   der   siebende  von  des  kaiser  Caroli  volk 
^íangen  und  von  deon  kaúier  vieder  lo8Z  gem&chi  etc.  «ie.  *) 

Ann<»  domini  1680  im  aptril  erhnb  eác\  eni  ^ofise  theanuig>  ditrek 
viel  lender,  welche  teuerung  sieben  jar  werete.  die  statt  Florenz  erliette 
vom  bapst  grossen  scbosz  etc.  etc.  '  ' 

Anno  domini  1530  den  3.  tag  juni  am  lieilig^ja  pfingst^gJunís/s- 
starb  Anna  Kruschina  aiif  dem  heimlichen  gemách  zu  Trantnaw 
auf  demscblosse.  darnach  in  dominiea  penthecoste  starbdicfirau 
Constantia  von  Schuraburg  zu  Trautnaw  auf  dem  schlo^s  etc. 

Anno  donimi  1^30  den  24.  tag  auguati  am  tage  BarthoWniM  isi  daslAug.  24. 
stetJin  die  Líbe  bein  der  Laudshutten  gar  auggelirenet  etc.  eto. 

Anno  domini  1530  den  16.  septembris  am  freitag  vor  Mána  ^^^p^*- 
Gebnrt  ist  zn  Trautnaw  ein  sehr  erschreoklickes^nnd  gťOMroá  loib 
unerhortes  TVťtter  und  ungewitter  gewesen  iftit  dondern  nnď 
blixen,  und  hatdieganzenacbtgewéret,  daddieAupedaswasser 
sich  aUo  grosz  ergossen  hat,  das  es  uber  alle  auen  und  uber  die- 
gerten  und  am  &teinwege  bein  dem  mitteUhorhereiiiiatgegabgen 
und  hat  alle  briicken  und  stege  mit  hinweg  gefuret  etc.'  etc. 

Anno  d,  1530  den  9.  tag  octobris,  das  ist  d^n  d.infttag  vor    ^u. 
Galii,  im  zeicbeu  des  krebs  hat  der  edle  gestreng^  herr.Adam 
SilbervonSilberstain,  Pilnikaw,  herrauf  Witzschitzi^d^  schlo^. 
und  die  halbe  statt  Trautnaw,  so  gegen  dem  schlose.zu  gelegen, 
eingenommen  und  innen  gehabt  14  jar  lang;  bis  man  hat  ge* 
schrieben  anno  d,  1544  den  2.  tag  mai  an  der  (Iritten  mittwoeh  J^'  2. 
nach  osterii,  hat  der  obgemelte  her  Adam  Silber  (Ji©  statt  Trautoajw"^*"'  ^^^ 
zusambt  der  zugehorigen  herschaft  der  hochgedacht^n  Kum. 
Hun.  und  B^hm.  Jkiinigin  majt.  wieder  abgetreten»  s 

Anno  d,  1630  den  dinstag  noch  Galii  zog  der  her  magister  '<^<'t.  18. 
Wenzeslaus  Bdttner  pfarher  wieder  gen  Trautnaw  und  war 
pfarher  5  jar  bis  anno  d.  1635.  jar.  erbescheidet  2  guldene  kelche 
zur  kírchen.  er  Hgt  gegen  den  predígstul  uber  bein  dem  alte n 
Kríszner  ín  der  kirchen  begraben. 

')  Karls   V.   Kroniing   zum   kaiser   fallt   auf  d.  14.  Feber;  Fordinands 
Wahl  aber  1631  .)anuar  5. 


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102« 
IĎSl 


—  62- 

Anno  d.  1530  zog  der  her  Nicolauus  Joir  yfosi  dem  scfaul- 
maisterambt  und  statschreiberei  gen  dem  Jauer. 

1531. 

Memoriatief  und  gedechinisse  was  sich  in  diesem  1531.  jar 

nach  Christi  geburt  za  Trautnaw  hat  zugetragen  und  yerloffen 

etc.  ete. 

Anno  <1.  1631  den  dritten  tag  januari  íst  der  konig  Ferdinandus  za 
Ache  aram  andern  mal  gekronet  worden  *),  nebeu  seinem  bruder  Caroliia 
zu  regieren.  den  ein  ider  kaiscr  muH  mít  dreien  cronen  gekronet  werden, 
mit  einer  stehlin  oder  eiserin  cron,  mít  einer  silberen  cron  und  mít  eíner 
giildin  corona. 

Sept.  19.         Anno  domini  im  1531.  jar  den  19.  tag  septembris  zog  der 

her  Matheus  ein  mdnich  von  Luca  der  geburt  gen  Trautnaw  und 

ward  capelan  bein  dera  herr  magister  Wenzeslaus  Bíittner,  der 

nach  diese  zeit  die  techenteí  zu  Trautnaw  im  versorg  hatte. 

dieser  obbemelte  herr  Matheua  vorsorget  den  gestiffbaltar  bein 

dem  predigBtul  mit  meszlesen  alle  mittwochen  und  freitage.  er 

atelte  den  zaiger,    war  drei  jar  lang  zu  Trautnaw  und  zog 

wieder  weg. 

DioRes  jar  im  apríl  brachťman  godnickte  newe  zeitnng,  das8  zii  Rom 
die  Tiel>er  sich  so  gross  ergusseu  und  viel  laud  und  leut  ertrcnckt,  und 
in  Flanderu  auch  wassers  notten  gewesen  sind. 

jiiu  s.  Anno  domini  im  1581  jar  den  3.  tagjuli  hat  man  zu  Trautnaw 

am  himel  ein  erschrecklichen  wolcken  gesehen,  das  es  an  etz- 
Hchen  stellen  blut  und  feur  geregnet  hat  gott  sei  uns  genedig. 

Auff.  M.  Anno  domini  1531  den  24  tag  augusti  seind  am  himel  zweene 
commetten  erschienen,  und  hat  einer  gegen  morgen  gestanden, 
der  andere  gegen  dem  abend  zu,  und  haben  beude  streusse 
gehabt  mit  sternen,  wie  ein  pfauenschwanz  gerade  uber  sich 
gekeret,  welche  cometten  man  nur  vierzehentage  gesehen  hat  in 
Trautnaw.  damach  sind  sie  wieder  vergangen.  gott  wende  es 
zum  besten  etc.  etc.  auf  solche  cometten  und  wunderzeichen  ist 
baldě  erfolget,  das  in  diesem  jar  im  september  ward  Ubych 
Tzwinglius  **)  von  Basel  erschlagen.  dieser  Ulrich  Tzwinglius 
hat  zu  Basel  schriften  hinder  im  verlassen,  die  hat  Johannes 
Oecolampadius  lassen  ausgeben,  das  unsers  lieben  herrn  Christi 


*)  Jauuar  6. 

')  Zwingli  t  Okt.  11. 


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—  63  - 

waren  leib  und  wai^es  blut  im  nachtmal  *) zu  .  .  . .  ^) 

gegen  seie  etc.  etc. 

1532. 


108a 


Memoriál  und  gedechtniss  wasz  sich  iň  diesem  1532.  jar    1532 
zu  Trautnaw  hat  zugetragen. 

Anno  domini  1532  den  4.  tag  februari  an  einem  sontage  i^obr.  4. 
sínd  am  himel  drei  sonnen  erschienen  und  drei  regenbogen  in 
einander  geBochten^  darob  die  sonnen  gestanden,  und  die  eine 
sonne  welche  blaw  erscheint  in  rot  verwandelt,  die  ander  gelw, 
die  dritte  rot,  verblichen  zu  letzt  und  die  regenbogen  auch.  solch 
gesichte  hat  drei  stunden  gewehret,  und  umb  zwanzig  ara 
seiger  sich  angefangen,  das  es  in  Mehern  und  uber  Olmitz 
auch  gesehen  ist  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  1532  den  3.  mai  ist  Magdalena  herzog^  stu  Prage 
geboren*).  zog  damach  die  konigin  Anna  gpen  luszbruck. 

Anno  domini  1632  den  20.  tag  fuli  ist  ein  grosse  aufHiur  unter  den 
Schweizem  cntstandeni  das  dis  spríchwort  gegaugen :  Carol  von  Gent  hat 
den   Schwebíschen  bund  zutrennt  etc.  etc. 

Ein  comet  gesehen  dorstag  nach  Michahelis.  oct.  10. 

Diese  zeit  schickten  ein  erbarrath  zu  Trautnaw  krigsknechte 
dem  kónig  Ferdinande  zu  in  rotten  Behmischen  kappen,  fome 
kurz  und  hínden  lang  gemacht.  dise  personen  den  Langen  Paul, 
Hans,  Huttel,  Bruck,  Holey,  Yong,  Jacobs,  Filipp,  Miller,  Anto- 
nisen  zehen  personen.  Dis  jar  ist  ein  diirer  sommer  gewest^  das 
vil  brunnen  versigen  und  die  wS,lde  von  der  sonnen  entbranten 
etc-  etc. 

1533.  losb 

Memoriál  und  gedechtnis  was  sich  im  1 533  jar  zu  Trautnaw    153a 
hat  verloffen  und  zugetragen. 

Anno  domini  1533  den  15.  januari  hat  man  zum  ersten  mal  Jau  15. 
die  schwere  marek  geldes  inderSchlesingaufgebracht,  und  den 
20.  tag  februari  ein  newercomettzu  Trautnaw  am  himel  gesehen 
ist  worden.  diese  zeit  kauft  man  im  merzen  ein  fas  birzu  Traut- 
naw umb  9  weisse  groschen. 


<)  Radierte  Stellen. 

*)  Magdalena  worde  am  14.  Aug.  geboren. 


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-  64  — 

Apríl  Dieses  jar  im  april  fing  man  an,  áén  wald  hínder  dem  Spi- 

talberge  auszuroden  und  wegzuhauen,  bis  man  in  vertreib. 

Mai  Anno  d.  1533  im  maicn  ward  die  alde  leimmene  pastele 

umb  den  kirclihof  abgereumet  durch  den  alten  Wenzel  Schaffer 
an  Andres  Haken  burgermeisterambt,  und  let  steinin  au%ebauet 
worden. 

Jn"  Anno  d.  1533  den  18.  lulí  mitwoch  vor  Jacobi  ersdiekiein 

lH/23 

grosser  comette  mit  ein  pfauenschwanz  gen  mitternacht  und 
dreiet  den  schwanz  gegen  dem  mittage. 

Diese  raonat  zog  der  TUrcke  in  Osterreich.  es  war  auch  ein  gr^nao 
sterbe  zu  Niirmberg>  das  im  augtmon. 

Zu  Traútnaw  dis  jar  ein  scheffel  korn  vier  weisse  groschen 
galdte,  ein  seitHn  wein  umb  4  weis  pfenige  und  5  aier  umb  2  haller. 

Sept.  25.  l^i^  j^r  ^^^  ^^-  septembris  ward  Catharina  herzogin  zu  Wion  g^boni, 

des  Polnischen  konig  Signiunds  g^^mahel '). 

Diese  z<^it  bein  dem  her  magister  Wenzeslaus  Biittner 
pfarher  zu  Traútnaw  da  war  es  alles  nacli  alhienimb  papistisch 
und  romisch. 

104a  1534. 

ir>34  Memoriatief  was  sich  zu  Traútnaw  Iiat  zugett*agen  anno 

domini  1534  etc.  etc. 

Anno  d.  1534  den  9.  januari  am  tage  der  eilf  tausend  jung- 
frawen  ist  Sigmund  Kauffung  aus  befehl  des  Rom.  kon.  Ferdi- 
nandi zu  Wien  enthaubt  worden,  der  den  her  Jon  Fridrich  von 
Schumburg  zurPoke  erschosen  hat,  des  begrebnis  alhie  vor  dem 
hohen  altar  stehet  etc.  etc. 

2^^.  ^^^  ^^*  ^  ^^  monat  jener  ist  die  grosse  gloko  zu  Frag  auf  klein 

stiickc  zufallcn  an  der  mitwoch  nach  conversio  Pauli  etc.  etc. 

Anno  domini  1534  den  17.  februari  den  freitag  nach  invo- 
cavit  hat  es  zu  Traútnaw  ohne  regen  so  harte  gedondert  und 
grausame  harte  schlege  geschlagen.  also  ist  des  alten  Wenzel 
Patzelts  vater  zum  bire  gesessen  in  dem  hause,  da  Hans  Hannisch 
wont.  als  er  zuvor  vom  donder  gescholten,  hat  der  donder  in 
haus  unter  die  .geste  geschlagen  und  die  sauln  zurspalten.  e 

*)  Datum  richtig.  Sigmund  war  der  zweite  Qemahl. 


Jan.  9. 
Oct.  21. 


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—  65  - 

hat  dem  alten  Petzelt  die  grien  seideii  hanben  auf  dem  haubt 
verbrent  und  das  hembd  am  leibe.  das  hembd  ist  gen  Haindorf 
indiekirchezum  warzeichen  gehengt.  er  hat  nicht  lauge  darnach 
gelebt.  etc,  etc. 

Anno  domini  1634  den  7.  marci  den  dinstag  nach  letari  ist  der  alte    M*rí 
h.  Bcrnsteiner  zu  Prage  in  gott  verschieden.  *)  ''*  ' 

Anno  domini  1534  den  2.  tag  mai  verschreibt  graf  Hans  zii  Mai  2. 
Hardeck  und  ubergiebt  herm  Christofen  von  Gendorf  sein  ge- 
rechtigkait  uber  die  ablRsung  der  herschaft  Trautnaw  etc.  etc.* 

Wir  Johan  graf  zu  Hardeck,  zu  Glatz  und  im  Machland 
bekennen  fíir  uns  und  unser  erben  und  erbeneinen  und  thun 
kund  meniglich  mít  diesem  unsern  briefe:  nachdem  der  aller- 
durehleuchtigister  groszmechtigister  fíirst  imd  herr  herr  Ferdi- 
nand R5mischer  auch  zu  Hungern  und  Behaim  etc.  etc.  kiinig,    loib 
erzherzog  zu  Oesterreicli,  unser  allergenedigister  her  vor  wenig 
hievor  verschienen  tagen  unser  grafschaft  Glatz  abgekauft  una 
uns  inhalt  desselbigen  kaufs  auch  neben  andern  mit  der  herschaffc 
Trautnaw  genedigist  vergniiget  und  zufrieden  gesteithat,  nemb 
lich  der  gestalt,  das  wir,  unser  erben  und  erbsnemen  dieselbig 
herschaft,  schlosz  und  stadt  Trautnaw  mít  alle  den  rechten  und 
zugehorungen,  so  hochgedachte  kunígliche  mt.  als  eín  kiinig 
zu  Behaim  darzu  gehabt,  zu  unser  oder  unserer  erben  handen, 
oder  weni  er  dieselbig  ubergeben,  ablosen,  derselben  mít  aller 
undjeder  oberkeit,  geistlichen  undweltlichen  lelien8chaften,man- 
schaften,  freiheiten,  gerichten  und  potmesigkeitcn,  auch  allen 
renten,  zinsen,  giilten,  gepirgen,  welden,  visclierein,  vichwaiden, 
gejaiden  und  allem  andern,  wie  das  namen  haben  mag  und  vor 
alters  darzu  geh6rt  hat  oder  gehftren  míigen,  gar  nichts  auszge- 
nommen  als  vor  unser  frei  pťandgut  genzlich  gegeben  und  ab- 
zulSsen  bowilliget  hat,  wie  dan  das  alles  hochgedacht  Kom.  kun. 
m.  briefe  femer  in  sich  halten  und  ausweisen,  das  wir  dieselbige 
unser  itzt  bemclte  herschafl,  lehen  und  manschaft  Trautnaw  mit 
allerund  jeder  derselbigen  gerechtigkaiteUj^  wie  die  an  uns  komen 
oder  nach  komen  mSgen,  und  soviel  dasselbig  auf  das  pěst  stadt 
und  craft  haben  maj]^,  unbezwungenlich  frei  und  aus  sondenn 
gunstigen  und  genaigtcn  willen  wiederumben  ubergeben  haben, 
ubergeben  auch  dieselbe  wíssentlich  in  chraft  dies  briefs  dem 
edien  ehrvesten  hern  Christofen  von  Gendorf  etc.  etc,  hochge- 
da^chter  Kom.  kiin,  mt.  rat  und  Sberster  perghaubtman  in  Behaim, 
seinen  erben  und  erbnemen  umb  der  sondern  gutwillígkeit  willen, 
8* '  er  uns  williglichen  und  getreulichen  erzeigt  nud  beweisen  hat,    josa 
a.  90  das  er,  seine  erben,  auch  erbnemen  nu  hinvoran  als  des 
o  ígenanten  rechten,  so  wier  zu  der  obberaelten  herschaft,  schlosz 

^)  A.  v.  Pernstein  starb  am  17.  Míírz.  Vergl.  Wcleslawin  kalendář  S.  155. 

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—  66  — 

und  stadt  Trautnaw,  auch  der  geístlichen  und  weltlichen  lehen- 
schaften,  manschaft^  freiheiten,  oberkaiten,  gerechtigkaiten  und 
potmessigkeiten,  zinsen,  giilten,  gepirgen,  welden,  vichwaiden, 
gejaiden  und  allem  andern,  so  von  alters  darzu  gehftret  und 
gehSren  miigen,  gehabt,  an  sich  bringen,  ablosen,  frei  genissen, 
gebrauchen  und  innen  haben  mSgen  als  ihr  ledig  frew  aigen 

ffandgut,  in  massen  dasselbig  am  allerbesten  kraft  und  stadt 
aben  mag  und  uns  auch  von  vermelter  Rom.  kun.  m.  verschrie- 
ben  und  bewilliget  worden  ist  ohne  unser  oder  unserer  erbenund 
nachkomen  auch  sonst  menniglichs  verhinderung.  und  damit 
aber  berliíirter  von  Gendorf  um  solch  unser  ubergab  desterpas 
versichert  und  sich  derselben  zu  genissen  und  gebrauchen  auch 
selbst  zu  schermen  wisz  und  hab,  so  haben  wir  ihm  die  ver- 
schreibung,  die  wier  berhiirter  ablSsung  halben  uber  die  herschaft 
Trautnaw  von  Róm.  kiin.  m.  etc.  etc.  gehabt,  zu  seinen  handen 
zugestellet,  und  sein  demnach  wier  oder  unser  erben  dem  von 
Gendorf  oder  seinen  erben  vorthin  berhiirter  herschaft  Trautnaw 
halben  kain  gewerschaft  zu  thun  schuldig  alles  getreulich  und 
ungefehrlich.  des  zu  urkund  haben  wier  gebetten  die  wolgebomen 
und  gestrengen  hern  hern  Johan  hem  zu  Warttenburg  den  eltern, 
prior  Rodisser  ordens  im  kiiuigreich  Behaira  zu  Strakonitz,  herr 
Albrechten  hern  zuin  Guttenstein  auf  Romsperg,  oberster  míinz- 
maister  des  kťinigreichs  Behaim,  herrn  Hansen  Hotzschen  von 
Kinast  auf  der  Fischbach  ritter  und  her  Gorgen  Gerszdorfer 
von  Gerszdorf,  haubtman  des  Preger  schlosz,  alle  Rom.  kun.  m. 
105b  rath,  das  sie  ihre  insigill  zu  berkreftigung  der  warheit  neben 
meinen  insigill  hinan  gehangen  haben.  geschehen  zu  Prag  den 
andern  mai  nach  Christi  geburt  fiinfzehen  hundert  und  im  vier 
MM  2.  "í^á  dreisigisten  jaro  etc.  etc. 

Mai  4,  Anno  domini  1534  den  4.  tag  mai  hat  ir  Rom.  kiin.  m.  be- 

williget  und  verschrieben  graf  Hansen  zu  Hardeck  gegen  ab- 
trettungen  der  grafschaft  Glatz  die  ablosung  der  herschaft  Traut- 
naw etc.  etc. 

Wier  Ferdinand  von  gottes  genaden  Romischer  kiinig,  zu 
allen  zeiten  mehrer  des  reichs  in  Germanien,  zu  Hungem, 
Behaimb,  Dalmatien,  Croatien  etc.  etc.  kiinig,  infant  in  Hispa- 
nien,  erzherzog  zu  Oesterreich,  herzog  zu  Burgundi,  zu  Liicen- 
burg,  in  Schlesien,  markgraf  zu  Mehern  und  Laussitz  etc.  etc., 
graf  zu  Tirol  bekennen  fiir  unsz,  unser  erben  und  nachkomen 
konig  zu  Behaim  und  thun  kund  offentlich  mit  diesem  brieflFe : 
als  uns  der  wolgeboren  unser  lieber  getreuer  Hans  graf  zu 
Hardeck  zu  Glatz  und  in  Aincht  die  grafschaft  Glatz  in  unsenu 
ktinigreich  Behaim  gelegen  mit  allen  und  jedem  derselben  ein 
und  zugeh&rungen  zu  einem  rechten,  redlichen,  stetten  und  ewigeu 


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—  67  — 

kauf  und  zu  kaufen  gegeben  hat  als  laut  des  kaufsbriefs  darům- 
ben  ausgangen,  und  wie  wol  wier  ihme  umb  die  itzt  gemelte 
kaufsuma  durch  genugsame  und  gute  rersiclierung  beniigik 
gemacht,  so  habenwier  dochbemelten  grafHanseninansehung, 
das  er  uns  die  vorbemelte  grafschaft  zu  unterthenigisten  gefallen 
fiir  ander  zugestelet,  und  damit  er  auch  entgegen  wiederumben 
ein  ander  gut  in  unserm  kSnigreich  Behaim  haben  miige,  uber 
die  bemelte  kaufsuma  noch  darzu  genediglich  bewilliget  und 
vergiinnet,  das  er  graf  Hans,  seine  erben  und  naehkomen  unaer  loe* 
hersehaft  Trautnaw  in  unserm  ktinigreich  Behaim  gelegen  mit 
allen  und  jeden  derselben  oberkaiten,  herligkaiten,  geístlichen 
und  weltlichen  lehen  und  manschaften,  renten,  zinsen,  giilten, 
stucken,  giitem,  gepirgen,  walden,  vischwassern,  gejaiden,  nut- 
zungen  und  allem  andem  derselben  ein  und  zugehSrungen  in 
dem  pfandschilling^  darumben  sie  itzo  versetzet  ist,  oder  was 
wier  in  abl6sung  derselben  von  recht  genissen  und  gebrauchen 
mSgen,  ablSsen  und  mit  allem  dem  rechten,  so  wier  zum  aigen- 
thum  oder  lehenschaft  und  der^elbigen  obrigkaiten,  freihaiten, 
gerichten  und  felligkaiten,  auch  allen  andem  gehabt  oder  haben, 
wie  sichs  gebiirth  in  unserm  namen  an  sich  bringen  miigen,  und 
ihme  dem  graf  Hansen  und  seinen  erben  und  naehkomen  die- 
selbe  hersehaft  Trautnaw  mit  aller  obbemelten  zugehSrungen 
und  gerechtigkeiten  pfandsweise  ein  gegeben,  geben  ihme  auch 
díeselbe  pfandsweise  hiemit  wíssentlich  in  craft  disz  brifs  aus 
Behmischer  kiiniglicher  macht,  als  wen  er  graf  Hans  oder  seine 
erben  die  behríirte  hersehaft,  lehenschaft  und  manschaft  Traut- 
naw mit  sambt  allen  den  und  ider  derselben  zugehorungen 
eins  tails  oder  gar  ablosen  oder  durch  unser  gerechtigkait  in 
ander  pillich  weg  und  mit  rechtmessigem  tíitl  in  unserm  namen 
an  sich  bringen  werden,  das  alsdan  er,  sein  erben  und  naeh- 
komen dieselb  hersehaft,  lehen  und  manschaft  mit  allen  und 
jeden  obergkeiten,  herligkaiten,  und  freihaiten,  sovielerzujeder 
zeit  an  sich  losen  oder  in  ander  weg  durch  unser  gerechtigkait, 
die  wier  oder  unser  vorfahrig  ktinig  zu  Behaim  zu  der  pfand- 
schaft,  lehen  oder  manschaft  und  derselben  foUigkeiten  sambt 
allem  andern  derselbigen  zugeh&rungen  pillich  gehabt,  pfands-  ice^ 
weise  inhaben,  nutzen  niessen  und  gebrauchen  sollen  und  miigen 
^Ulermassen,  wie  wier  selbst  derselben  hersehaft,  lehen  und 
manschaft  geniessen  und  gebrauchen  m5chten,  von  uns,  unsem 
nachkumen  und  sonst  mennigiich  unvorhindert.  aber  der  perg- 
werch  halben,  so  in  behriirter  hersehaft  Trautnaw  sein  und  be- 
funden  werden,  so[l]  es  bein  der  vergleichung,  sowier  auf  jungst 
gehaltnen  landtag  mit  den  stenden  unser  chron  Behaim  der  halben 
gemachet,  hierlnnen  auch  bleiben  und  gehalten  werden.  wier, 
unser  erben  und  naehkomen  umb  dieser  hierin  bemelter  pfand- 

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-  68  — 

schaft  gedachter  herschaft,  lehen  und  manschaft  Trautnaw  iind 
aller  derselbigen  ziigeborungen  genaedige  herní  zuvor  verspre- 
chen  und  vertretter  sein  und  bleiben  gegen  jeder  menniglicn  an 
allen  enden.  wo  und  wie  oft  ihnen  das  not  beschihet,  und  sie  das 
begehrn  aller  massen,  wie  solclier  pfandschaft  und  des  kiinig- 
reichs  Behaim  reeht  und  ordnung  ist.  doch  so  soUe  uns,  unsem 
erben  und  nachkumen  die  ablosung  jeder  zeít  vorbehalten,  und 
wan  wir  ilime  dem  graf  Hansen,  seinen  erben  und  nachkomen 
solchs  ein  ganzes  jahr  als  zu  sanct  Jorgen  oder  Gallen  tag  zuvor 
aufsagen  und  vorkťinden  und  ihnen  die  suma  gelts,  so  sie  auf 
ablSsung  gemelter  herschaft,  lehen  und  manschaft  ausgegeben 
und  beweiszlich  darbringen,  wieder  erlegen  und  bezalen,  sollen 
sie  uns,  der  unsern  nachkumen  der  ablosung  stát  zu  thuen 
schuldig  und  verbunden  sein  sollen,  in  massen  er  grat  Hans  sich 
auch  in  sunderheit  gegen  uns  verschrieben  hat.  und  wer  diesen 
brief  mit  gemeltens  graf  Hansen  von  Hardeky,  seiner  erben  und 
nachkomen  guten  willen  und  wissen  innen  haben  oder  sich  ihr 
gěrechtigkait  ihrer  gelegenhait  und  wolgefallen  nach  verkaufen 
oder  vergeben  wíirden,  der  oder  dieselbigen  und  desselben  erben 
und  nachkomen  sollen  alles  das  recht  und  gerechtigkeit  hierinnen 

107a  begrieffen  haben  und  geniessen,  wie  wier  vormals  dasselbige,  er 
auch  graf  Hans,  seine  erben  nud  nachkomen  selbst  haben,  hetten 
mSgen  alles  getrewlich  imd  ungeferlich.  mit  urkund  dieses 
briefes  verfertiget  mit  unserm  kiiniglichen  anhangenden  sigill, 
gegeben  auf  unserm  kuniglichen  schlosz  zu  Prag  am  vierden  tag 
des  monats  mai  nach  Christi  unsers  lieben  herrn  gebui-t  im 

1634  fiinfzehen  hundersten  und  vier  und  dreisigisten  unsers  reichs  des 
R6mischen  im  vierden  und  des  anderen  im  achten  jaré  etc.  etc. 

Juni  f..  Anno  domini  den  6.  tag  junius  ist  die  kirchspitze  zusambt 

dem  knauf,  der  ubergíildet  war,  abgeraumet  worden.  die  spitz 

aufm  klrchturn  war  also  hoch,  als  der  kirchturm  mit  der  maiicr. 

ist  geschehen  an  Hawels  Pechatzen  des  fleischers  burgermaister 

ambts.  ich  Simon  Hyttel,  beschreiber  dieses  buchs,  hábe  die 

briefe  selbst  aus  dem  gíilden  knaufe  gewonnen  etc.  etc. 

Dieses  jar  war  zti  Nurmbcrg  ein  {^rossc  sterbe. 
Oct.  1/4.  Anno  d.  1684  den  ersten  tag  octobris  den  sontAg  nach  Michaelis  ist 

ainer  zu  Prag  von  der  brilken  gespningen  und  wieder  liieraus  konien 
Ote.  etc 

\ov.  Anno  domini  1634  den  20.  tas:  novembris  den  raontag  nach 

sanct  Catharina  ist  ein  solchcr  grosser  wind  gewest  umb  Traut- 
naw (das  man  windstile,  windsbraut  und  zwirbelwind  heisset 
der  hat  so  hart  und  plotz  stiinnig  gewehet,  duserhatvielheuser 
beum  und  kirchturnspitzen  eingerissen,  als  zunji  Eupel.  und  i: 


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i  —  69  — 

Behom  und  Schlesingen  hat  er  mechtigen  schaden  gethan  an 
bauragserton,  waelden  und  gebeuwdeu.  dieser  strichwindistvier 
meilen  breit  gewest,  aber  gar  lang  etc.  etc. 

Anno  domini  1534  am  tage  Perpetue  und  Felicitatis  istMaiz?. 
zum  andernmal  wie  vor  12  jařen  auch  die  mittelmul  under  dem 
schlos  weggebrant  umb  dos  seigers  eilfe  in  der  nacht.  man  hat 
kurz  danaach  auf  dem  Schmidberg  und  Schwerdnitz  éin  wundor- 
zeichen  gesehen,  ein  geharnischter  man  mit  eim  blutigen  schwert 
in  wolken  etc.  etc. 

1535.  107b 

Memoriatief  was  sich  im  Í5S5.  jar  nach  Christi  goburt  zu    ím^ 
Trautnaw  hat  verlofFen. 

Anno  domini  1535  jar  den  15.  tag  fcbruari  her  Martinus,  ^'eb.  is 
Tabemator  oder  Kretzschmer  genandt,  von  Franckstain  der 
gepurt,  ein  bruder  prediger  ordens,  ward  von  dem  Soer  herein 
vocieret  zura  capelan,  das  er  das  gestiflFte  und  die  orgel  mittc 
versorget  drei  jar  lang.  zu  der  zeit  wav  der  her  magister  Wen- 
zctílauus  Biittner  vonLemberg  biirtig  pfarher  alhie  zu  Trautnaw 
etc,  etc. 

Dieser  obbemelte  caphm  her  Merten  Kretzschmer  war  noch 
dcni  tode  des  her  Wentzeslaus  Buttners  oberster  pfarher  zu 
Trautnaw  vom  1535  jar  an  zu  rechnen  bisz  in  das  1563  jar,  das 
ist  achtundzwenzig  jar  lang.  er  zeiget  sieben  kinder  alhie  zu 
Trautnaw  mit  seiner  frawen.  er  versorgt  die  orgel  auch  imd  das 
seiger  stellen,  er  wircket  alle  seine  leimatt  selbst  und  machte 
sch5ne  santsciger,  die  24  stunden  hilten. 

Anno  domini  im  1535  jar  den  3.  februari  hat  der  alte  herrpebr.  3. 
x\dam  Silhcr  viel  pauersvolck  mit  spisen  auf  die  hirschenjagd 
lassen  aufgebitten  und  sein  bcin  der  nacht  aller  uber  dle  schlosz- 
pforten  eingelasscn  worden.  da  haben  die  Silbcr,  her  Christof 
und  her  Hans,  die  gemein  zu  Trautnaw  auch  woUen  zwingen, 
aufs  gejaide  zu  gehen.  da  ist  ein  grosser  auflauf  in  der  gemeine 
worden,  und  alle  ger&st  vor  Mertten  Freisen  haus  vor  ein  man 
gestanden.  die  Trautnawr  haben  das  rathaus  eingenomen  imd 
geschutz  geladen,  die  tor  verschlossen,  die  Silber  sambt  den 
pauem  abgeschreckt  und  abgctrieben  etc.  etc. 


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S4 


—  70  — 

Miirs  12  Anno  d.  1535  am  tage  Gregoři  zog  der  her  Johanes  Libetaler 

schulmeister  genTrautnaw,  war  8  jarda.  erzog  in  die  Schlesing, 
wurd  ein  pfar. 

io8«  1536. 

1536  Memoriatief,  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  im  1536. 

jar  etc.  etc. 
Jan.  Anno  domini  1536.  den  3.  januari  dinstag  vor  der  heiligen 

drei  konige  tag  ist  dises  zeugnis  von  wegen  gemainerstadtgrae- 

nitzen,  so  ubig  der  Jungenbuchen  etc.  etc.  zur  Landishutten  ge- 

geben  worden,  wie  folget : 

leh  Stentzelaus  Mann,  eingesetzter  foit  wegen  geraeiner  stadt 
Landishutjimdwir  hernách  geschworneschaeppcnnemlichEnder 
Schieler,  Hans  Landtmann,  Mertten  Forster,  Mattes  Brendel, 
Nickel  Weygel,  Jentzel Birckhan  und  HansKretzmer  bekennen 
ofFentlich  hie  rait  dicsem  unserm  briefe  vor  allermeniglich,  das 
vor  uns  in  gehegten  dinge  komen  und  gestanden  sein  die  ehr- 
sanien  weisen  Jacob  Casper  und  Bernhart  Tzschumpel  in  vol- 
macht  der  ganzen  gemein  und  stadt  Trautnaw  und  haben  nach 
ordnunge  des  rechten  fíirbracht  die  vorsichtigen  MathsHayntzsch 
und  Procob  sein  son  beide  von  Kuncrtzwaldaw  und  sie 
beschuldiget  umb  ein  bekendtnis  der  warhait,  was  ihnen  wis- 
sentiich  sei,  wie  und  in  waser  gestalt  sein  vatter  und  er  das  gut 
zur  Jungen-Puche  am  ober  ende  inne  gehabt  und  gepraucht 
hetten,  es  wer  in  cekem,  welden  oder  puschen,  wassem,  wiesen, 
wieszwachs  und  grenzen  etc.  etc.  dann  wirt  es  nach  urteils  tei- 
hmgen  zu  gott  und  den  heilingen  mit  aufgehabnen  fingem  aus- 
zusagen  auíerlegt,  wie  reclit  ist :  erstlich  sei  dem  alten  Mertten 
Hayntzsch  bewust,  das  er  genant  gut  ohnallcanspruchegebraucht 
nnd  inne  gehabt  hat.  und  in  demselbcn  dorfe  da  ligt  ein  garten, 
er  wiste  nicht,  ob  er  dem  edlen  gestrengen  herm  Adam  Silber 
etc.  etc.  zustendig  ist  oder  der  stadt  Trautnaw,  sondem  des 
Silbers  arme  leute  gebrauchten  desselbigen.  bas  herab  dem 
wasser  nach  leit  ein  garten,  den  hett  sein  vatter  und  er  genossen 
und  gebraucht  und  ist  ihr  gewest,  und  er  zinset  der  kirchen  zuř 
Jungen-Puchen  acht  pfenige.  denselben  garten  hett  genanter 
Hayntzsch  dem  Silber  verkauft  vor  fůnfdehalben  schiling  nach 
ihrer  zal-  auf  der  andern  seiten  ligt  ein  rutt  ehrbes,  die  hette 
sein  vatter  noch  er  zuvor  nicht  gepraucht ;  da  hett  ein  pauersman 
darauf  geraimet  und  Hayntzschen  rutte  erbes  angebotten  zu 
verkaufen ;  hat  er  darauf  geantwort :  wen  es  ihme  der  Silber 
gonen  wolte.  und  ist  auf  solch  anpitten  zus  Silbers  vatter  komen 
und  die  rutten  erbs  mit  seiner  gunst  von  demjenigen  verkauft. 


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—  71  — 

er  wuste  aber  von  kainen  zinsen,  die  daroffe  wehren,  hat  iiuch 
nichts  darvon  gegeben.  wie  er  die  rutte  gekauíFt,  hette  er  die 
anzal  in  vergessen  gestellt,  hett  auch  seinen  kauíFer,  da  er  das 
gut  ubergeben,  beinelte  rutto  gelassen  und  ge wert  in  allen  rainen 
uiidgraentzen,an  weldon,  piischen  tind  ekem,  wiesen,  wiesewachs 
und  wassern,  ohn  alle  ans[)ríichc  und  verhinderung  herr  Adam 
Silbers  sein  vatter  und  er  genossen  und  gepraucht.  und  wo  der 
newe  seuffen  ins  warnie  bom  flosz  eingcgangen  ist,  da  helts  die 
rechte  grenitz,  das  sein  vatter  und  er  jerlich  gebraucht,  welche 
grenitz  er  selbst  den  hern  von  Trautnaw  in  gegenwertigkeit  des 
herm  Sylbers  geweist  und  angezaíget  hat.  er  hett  auch  bekent, 
das  der  scholtze  zur  Jungen-Buche  das  bier  masz  ire  rechte  firtel 
und  allcrlei  rechte  masz  hett  músaen  zu  Trautnaw,  desgleichen 
das  bier  bei  gedenken  sein  es  vatters  daselbst  holen  und  nemen 
můssen ;  bekant  auch,  das  der  Burckstadel  auf  der  hern  von 
Trautnaw  iind  stadtgiittern  ligt.  auf  der  Stelle,  da  Lorentz  Bergera 
8on  ist  gefangen  worden,  wer  noch  ein  zieraliche  ecker  lenge 
bis  zun  des  hern  Silbers  granitz.  das  flSszlein,  das  beim  Knaur 
heroin  gehet,  die  grenitz  das  selbigc  flosz  helt  die  zilmas  durch  lOtf* 
die  Aupe,  da  hett  sein  vatter  und  er  nicht  wcitter  hienab  turft 
fischen  und  des  Silbers  leute  hierauf.  im  Johannis  warmen  prun 
flosz  hat  niemand  thuren  fischen  bis  auf  die  grenitz,  er  hette  es 
dan  von  seinom  vatter  ders  ihme  erlaubenus  gehabt.  Procob  sein 
sen  hat  auch  mit  aufgehabenen  fingem  dies  bckentnis  an  eides 
stád  verjahet  und  erhalden  so  lang,  als  er  bei  seinem  vatter  im 
gute  gewest.  dřis  ist  ihnon  in  der  sachen  wissentlich.  darmit 
entpinden  sie  ihreu  ait,  ais  fromen  biderleuten  zustehet,  auf  das, 
das  so  recht  ist  von  rcchtswegen.  zu  urkund  warem  bekendtnisz 
haben  wir  purgermaister  und  rathmanen  der  stadt  Landishutt 
diesen  schaepeiiDrief  mit  unserm  stadt  insigel  besigolt.  geschehen 
und  gegeben  zur  Landishutt  dinstag  vorderheiligendreikonigc 
tag  nach  Christi  gcpurt  unsers  hern  tausent  fíinf hundert  und  im 
sechsunddreisigisten  jar  etc.  etc. 

Anno  d.  1536  don  14.  fobruari  dinstag  nach  invocavit  sein  ji^V 
ins  h.  Silbers  teiche  2  ertrunken  Kimtz  Wentzel  und  der  Scheffor.  Feh.  u 

Den  19.  tag  dU  monats  am  sontag  reminiscere  ist  Lembori^  halb  aus- 
gebrent. 

Anno  (1.  1536  don  4.  mai  dornstag  nac-li  Philips  Jacoln  zu  Kuenig-  *'^^-  '|* 
gretz  ;i6  heuser  verbrent.  dornacli  den  dinstiig  vor  M.  Magdalena  ist  die  ^*"  ''^* 
stadt  Gretz  gar  bis  auf  26  heuser  abgobrent.  *)  Mai  4.  * 

Die  mitwoch  vor  j)lingston  starb  herzog  Karl  zur  Oclsen.  ^)  Maí  31 . 

Diese  zeit  war  das  hans  beim  schlose  erpauet,  da  Hans  Fiker  J«»  i«- 
wonet. 


')  Vorgl.  Weleslawin  kalendář  S.  393  u.  Rezek  Beckowsky  S.  77. 
')  Karl  I.  t  1Ó36  Mai  21.  (Grotefend  Stammtafeln  d.  schles.  Fiirst.  S.  22.) 


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—  72  — 

Juli  22.  Den  2'2.  juli  aui  tage  Maria  int  der  her  aufm  Kiijierberg  verraten  und 

weggefiirt  worden  und  Ferber  Michel  zum  Jaur  gericht  worden  ein  ur- 
gaclie  der  verretcrei  etc.  etc.  diso  zoit  krigt  der  herzog  von  Holstaíu  mít 
den  sehstetten. 

Sept  10.         Anno  domini  1636  den  10,  tag  septembris  am  quartal  zog 

der  her  Johanis  Libetaler  gen  Trautnaw  und  ward  schulraaister. 

Dor.  11.  Anno  d.  1536  den  11.  deccinbriH  niontag  vorLucia  ist  die  wolgebome 

fraw  Ursula  von  Warttenberg  auf  Amaw  gestorben  etc.  etc. 

Jo«»'  1537, 

iMT.  Memoriaticf  was  sích  in  dem  1537.  jar  zu  Trautnaw  hat 

verlaufFen. 
Apr.  20.         Anno  domini  1537.  jar  den  20.  aprillis  ist  die  leimene  pa^tei, 

welchs  ausgestccktund  geklcibet  umb  die  kirchraaur,  abgeraíimbt 

worden  und  die  maur  darvor  hin  gemauret  worden.    dicsen 

monat  war  auch  die  newe  gloke  anders  gegosscn  und  von  Grotz 

hieher  bracht  etc.  etc. 
21^.  Anno  domini  1537  den  2 1 .  mai  am  abent  S.  Trinitatis  hat  das 

wcter  bei  Trautnaw  grossen  schaden  gethan  und  hat  menschen 

und  vicher  schlagen  etc.  etc. 

Diese  zeit  schanckt  man  den  besten  lantwein  zu  Trautnaw 

das  seitlein  umb  4  weispfenige. 

Dis  jar  im  monat  juli  ge>van  kaiser  Karlo  Tunis,  darnach  zog  er 
wieder  den  konig  ausz  Franckreich.  *) 

Aug.  8.  Anno  domini  den  8.  tag  augusti  war  das  stublin  vor  die 

wechter  auf  den  Sberturn  gepauet.  diese  zeit  war  das  walckhaus 
under  dem  achlosze  gegen  der  j)apirmil  ubergebauet,  und  waren 
die  alten  kiffcren  wasserrhor  am  Schhiszberge  ausgegraben,  do 
vor  alten  zeiten  das  wa^er  mit  der  kunst  war  hienauf  gcfiiret 
worden  etc.  etc. 

oct.  3.  Dis  jar  den  3.  octobris  starb  der  alte  Aust  Fabicn  vattcr, 

der  bein  den  hern  von  Schumburg  zu  Trautnaw  ir  fischer  war 

gewest.  dicser  hat  off  seinem  todtbette  bekant,  das  er  neunzehcn 

person  im  Risengopirge  von  jar  zu  jar  ermordct  hett,  welche  im 

die  fische  gestolen  bei  nachte  im  Risengepirge  auf  der  Klein 

Aupen.  er  hat  gesagt,  er  wolt  noch  gerne  einen  erchlagen  haben, 

daz  er  die  zaspel  hett  zugefitzt  bis  auf  zwenzig  etc.  etc. 

Dis  jar  der  graf  von  Zerin  den  Kotziancr  erstach  und  daz  christ- 
licbe  blut  an  im  roch. '^) 

*)  Erstiirmung  von  Tunis  1635  Juli  21. 

^)  Nikolaus  und  Johanu  Zríny  ermorden  Katzianer  1538. 


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—  73  — 

1538.  llOa 

Jlemoriatief  unci  gedechtnisz  was  sich  im  1538.  jar  zii  Traut- 
naw  hat  zugctragen. 

Anno  domini  1538  don  19.  tag  januarí  aru  freitag  vor  Pauli   /*"g 
bekerung  hat  man  ein  neuen  cometen  mit  7  spitzen  uber  Traut- 
naw  gcsehen. 

Anno    d.   1538  den   24.   februari    am   fasznacht   sontag   hat    horzog^'*'**'  *''^" 
Fridrich   zur  Lignis   hochzeit   mit  des  fursten  tochter  zu  Mechelbnrg.  dos  ^^^^'  ^' 
gleichen  herzog  Heinrich   von  Monstevberg  hat  auch  mit  des    gedachteu 
ííirBten  tochter  hochzeit.  dise  zeit  ist  Sternberg  in  grunt  ausgebrent,  allein 
das  schlosz  nicht. ') 

Anno  d.   1538   den   31.  marci  freitag  nach  Maria  verkundung  brant    JJ*^* 
Pardubitz  in  gnint  aiis;  allein  3  heiiser  und  das  schlosz  bleib  stehen,  des 
gleichen  Chrndim  fast  das  meher  tail  etc.  ote.  ^) 

Anno  d.  1538  den  14  marci  araabend  der  hímelfard  Christí  í!*!'^^^' 

Mai  2<J. 

ist  Ferdinandus  Rom.  kon.  gen  Breszlaw  komen  und  ein  furste- 
tag  angestelt  etc.  etc.  dieser  tag  war  der  dinstag  nach  judica.  ^p*""  " 
daran  hat  man  zu  Trautnaw  sehen  dle  sonne  aufgehon,  wie 
feuwr  und  blut,  und  ist  so  wunderbarlich  worden,  das  sie  ihren 
natúrlichen  schein  verloren  undblutrotworden  als  einbrlnnendes 
feur.  und  also  etiiche  stunden  gestanden,  den  es  war  kein  natiirlich 
finstemus.  und  viel  menschen  sagten,  sie  hetten  die  sone  ihr 
leben  lang  níe  so  erschrecklich  gcsehen.  gott  erbarm  dich  unser. 

Anno  domini  1538  den  22.  tag  apriUís  am  tage  S.  Georgi  22^^" 
zog  der  herr  Franci scus  Ay  (ein  miinich  Berndiner  ordens)  gen 
Trautnaw  und  war  des  herr  Martinus  Tabernators  cappelan. 
3  jar  lang  er  vorsorgt  das  gestifte,  und  nam  im  ein  weib  alhie 
zur  eh,  die  his  man  die  Schlope.  er  zog  darnach  gen  Chotwitz 
undcr  den  her  G  orge  von  Walstain,  bleib  sein  leben  lang  daselbst. 

Anno  domini  1538.  den  9.  tag  mai  confirmiret  und  bcste-  ^^^J^^^^ 
tiget  die  Rom.  kiin.  m.  Ferdinandus  dem  her  Christofen  von 
Gondorf  sein  habende  gerechtigkait,  so  er  von  Graf  Hanscn  zu 
Ilardeck  per  ablosung  Trautnaw  an  sich  gebracht  hat  etc.  etc. 

Wier  Ferdinand  von  gottes  genaden  Romischer  kiinig,  zu 
allen  zeiten  mehrer  des  reiclis  in  Germanien,  zuHungern,  Behaim, 
Dalniatien,  Croatien  etc.  etc.  kiinig,  infant  in  Hispanien,  ei-zher 
zog  zu  Oesterreich,  herzog  zu  Burgundi,  zu  Líicenburg,  in  Schlc- 
sien,  markgraf  in  Mehren  und  Laussitz  etc.  etc,  graf  zu  Tirol 

>)  Friedrich  III.  v.  liiegnitz  heiratet  Katharina  v.  Meklenburg  (3.  MSns), 

Heinrich  II.  Margaretha  v.  M.  (5.  Miirz).  (Grotefend  S.  18,  22.) 
^)  Vergl.  W^lejjlawin  kalendář  S.  178. 


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—  74  — 

bekennen  fiir  uns,  unsere  erben  und  nachkomen  kiinig  zu  Behaim 
offentlich  mít  diesem  brief,  das  wir  vorschiener  zeit  weilend  graf 
Han  sen  von  Hardeck  die  ablosung  der  herschaft  Traiitnaw  in 
iinserm  kSnigreich  Behaiin  gelegen,  von  wegen  das  er  uns  die 
grafschaft  Glatz  fíir  andere  kauflich  zugestelt,  genedigist  vcr- 
schrieben  alles  laut  der  verschreibung  darumben  ausgangen.  hat 
uns  itzt  der  elirvest  unser  getreuer  liber  Christof  von  Gendorf 
auf  Wurchlaby  unser  rath  zu  erkennen  gegeben,  wie  er  von  wei- 
landt  graf  Hansen  die  gerechtigkeit,  so  wier  ihme  uber  Traut- 
naw  beruřter  ablSsung  halben  gegeben,  durch  ein  gutten  willen 
unserer  cron  Behaim  gebrauch  nach  ververtiget,  ordentlich  an 
sich  gebracht,  welches  er  auch  unseren  verordneten  camerrethen 
in  Behaim  zu  ersehen  fiirgebracht  und  uns  darauf  underthenígist 
gebetten,  ihm  dieselbig  gerechtigkeit,  so  er  also  von  graf  Hansen 
erlanget,  zu  convirmieren  und  bestetigen,  auch  auf  dem  schlosz- 
miil  und  forbrech  zu  Trautnaw  ein  suma  gelts  gnedigist  zu  ver- 

f;uiinen,  das  wir  demnach  in  ansehung  der  getreuen  und  nutz- 
ichen  dienste,  so  uns  gedachter  Christof  von  Gendorf  biszher 
gethan  und  nach  thun  mag  uhd  sol,  auch  von  besonderngenaden 
wegen  ihme  dieselbe  sein  gerechtigkait  confirrairt  und  bestattcn 
ihme,  sein  erben  und  erbnemen  dieselbe  auch  hiemit  wissenlich 
in  craft  disz  unsers  briefs  aus  Behmischer  kiiuiglieher  niacht 
also :  das  er  und  sein  erben,  auch  erbnemen  diesel b  herschaft, 
schlosz  und  stadt  Trautnaw  mit  aller  oberkeít  und  zuge- 
h5rungen,  wie  dieselbe  graf  Hansen  verschrieben,  vermilg  der 
alten  pfandsbrief  pfandsweis  innen  haben,  nutzen,  gcbrauchen 
und  genissen  sollen  und  míigen  ohn  unser.  unserer  nachkomen 
nach  einiges  irrungen  und  hindernis.  tmd  nachdcm  auch  das 
gemelte  schlosz  Trautnaw  gantz  pauwfellig,  auch  die  forberge 
und  mtlhl  abgebrunnen,  also  das  es  wo  nichit  zeitlichc  fiirsehiing 
geschehe,  gar  eingehen  und  verderben,  und  dem  forberch  und 
miihl  die  gew5nlichen  nutzungen  und  gíilten  dest  weniger  cr- 
folgcn  mSchten,  zu  verhiittung  derselbigen  haben  wier  gedach- 
ten  von  Gendorf  in  das  schlosz  vierhundert  schock  groschen 
und  zu  aufrichtung  der  miihl  und  forbergs  drei  hundert  schock 
groschen  als  Behmisch  zu  verpauen  gnedigist  vergonnet  und 
zugelaszen,  doch  das  uns  die  forberch  und  muhl  mit  den  ange- 
richten  nutzungen  zur  zeit  der  abl5sung  auch  wieder  abgetretton 
werden.  und  was  er  und  sein  erben  oder  erbsnemen  also  wie 
itzund  gemeld  in  die  obbestirabt  suma  an  gemeltem  schlosz, 
forberg  und  milen  verpauen  und  mitglaubwirdigem  genugsamen 
schein  darbringen  und  beweisen  werden,  das  soUe  ihmen  und 
seinen  erben  neben  und  zusambt  den  andem  pfandschilingen 
bei  der  abtrettnng  auch  erlegt  und  bezalet  werden.  so  haben 
wir  auch  gedachten  von  Gendorf,  sein  erben  und  erbnemen  in 
ansehung  seiner  obgemelter  dienst  diese  genad  gethan  :  wan  er 


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—  75  — 

also  solche  herschaft  ablSsen  und  an  sich  bringen,  daswlrihnen, 
seinen  erben  und  erbsnemen  keiner  andern  gest^It  als  zu  iinsern  **'*» 
oder  unser  freundlichen  lieben  gemahel  aignem  gebrauch  und 
inhabung  ablSsen  ujid  hiewieder  in  kainen  geferlichen  schein 
thun  woUen  und  sollen.  wan  wir  aber  solche  herschaft  zu  unser 
oder  unscrer  liebsten  gemahl  ainera  gebrauch  und  inhabung 
in  unser  cainrner,  wie  obstehet,  ablSsen  wolten,  so  sollen  wier 
oder  unser  nachkomen  den  von  Gendorf,  seinen  erben  oder 
erbsnemen  die  pfandtsuma  vermiig  der  alten  pfandsbrief  auch 
dasjenig,  so  er  auf  das  gepeuw  ausgegeben  und  beweiszlich 
gcmacht  hat,  zuvor  erlegen  und  zustellen.  und  ob  es  sich  auch 
zutrig,  das  er,  sein  erben  oder  erbsnemen  etwas  mehfers  von 
giittem  dan  itzund  bei  der  herschaft  Trautnawist,  hinzubringen 
und  die  herschafFt  darmit  pessem,  was  er  darauf  mit  unsern  oder 
unserer  verordneten  camer  und  rath  vorwissen  ausgegeben  und 
beweiszlich  machen  w&rde,  das  sollen  wir  ihm  auch  fiir  der 
abtretung  zu  wiederstatten  schuldig  sein.  und  dan  sollen  sio 
uns  gedachte  herschaft  sambt  aller  und  jeder  derselben  zuge- 
h6rungen  nichts  davon  ausgenomen  nach  hindan  gesetzt  sambt 
dem,  so  sie  damit  oder  damach  eingenomen,  auch  wasz  sie  also 
wie  obstehet  von  giittern  oder  besserungen  hinzugebracht,  abzu- 
treten  schuldig  und  verpunden  sein,  in  massen  er  sich  dan  solches 
insonderheit  gegen  uns  verschrieben  hat.  wo  sich  auch  zutriig, 
das  wier  oder  unser  nachkomen  nach  beschehener  ablSsung  die 
herschaft  Trautnaw  mit  ihren  zugehSrungen  wiederumben  oder 
zum  tail  versetzen  wiirden,  so  sol  der  von  Qendorf  oder  seine 
erben  die  ablosung  wieder  an  sich  zu  16sen  fug  und  recht  haben. 
und  wer  diesen  brief  mit  sein  oder  seiner  erben  und  erbsnemen 
guten  willen  inncn  hat,  der  sol  alles  dcs  rechtens  und  gerech- 
tigkait  wie  hic  oben  begriffen  auch  die  vorauszgangenen  briefe  ^^^a, 
in  sich  halten,  geniessen  und  gebrauchen  ohn  unseré  und  unsere 
erben  und  nachkomen  und  sonst  menniglichs  verhinderung, 
darbei  wir  sie  auch  genediglich  handhaben  und  schiitzen  sollen 
nnd  wSllen  alles  genediglich,  treuwlich  und  ungeferlich.  mit 
urkund  diesz  briefs  verfertiget  mit  unserm  kťiniglichen  anhan- 
genden  insigil.  gegeben  auf  unserm  kiiniglichen  schlosz  Prag 
am  neunden  tag  des  monats  mai  nach  Christi  unsers  lieben  herrn 
geburt  ira  funfeehen  hundert  und  acht  und  dreisigisten  unserer 
reiche  des  Romischen  im  achten  und  der  andern  in  zw61ften  lar    ^^^ 

.  j_  **         Mai  9. 

etc.  etc. 

Anno  domini  1538  den  15.  tag  mai  ist  von  ir  R6m.  kiin.  m«í  15. 
m.  If^erdinando  komen  ein  befehlchsbrief  an  diese  dorfer :  Olsen, 
Trautenbach,  Lampersdorf,  Kryensdorf,  Kiinigshayn  etc.  etc, 
dem  herr  Christoí  von  Gendorf  huldung  oder   mansgliib  zu 
vhan,  wie  folget  etc.  etc. ; 


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—  76  — 

Wir  Ferdinand  von  gottes  genaden  R&m.  kiin.  zu  allen 
zeiten  mehrer  des  reichs  zu  Hungeni,  Behaym,  Dalmatien, 
Croatien  etc.  etc.  kůnig,  infant  in  Hispanien,  erzherzog  zu 
Osterrcich,  herzog  zu  Burgundy,  herzog  in  Schlesien,  marggraf 
zu  Mehem  und  Lausnitz,  graf  zu  Tyrol  etc.  etc.  entpieten  N. 
unsern  schultaisen  und  underthanen  der  dSrffer  zur  Olssen, 
Trauttenbach,  Lanipersdorf,  Kriensdorf  und  Kunigshayn  unser 
genad  und  fiigen  euch  zu  wissen :  nachdem  weiland  Jan  von 
Kruschiua  die  halb  herschaft  Trautnaw  pfandsweise  innen  ge- 
habt,  dahin  ihr  auch  mit  underthenigkeit  verwandt  seit,  aber 
derselbig  Kruschina  verschiner  zeit  penvellig  erkendt,  nach 
volgendt  verstorbeu  und  seine  gerechtigkait,  so  er  zu  gedachter 
usíb  herschaft  gehabt,  an  uns  gefallen,  und  dan  den  ehrvesten  unsern 
getreuen  lieben  Chrystofen  von  Gendorf  unsern  rath  dicselbig 
herschaft  sambt  aller  und  jeder  zugehorung,  und  was  wir  da- 
selbst  von  rechtswegen  zu  genissen  habeu,  abzulSsen  und  in 
nnserem  liamen  an  sich  zu  bringen  genedigist  vergunt,  dicweil 
aber  des  Kruschina  versprechung  wiederumen  an  uns  gefallen, 
und  aber  ausz  vergessenhait  die  unterthaenigkait  und  pflicht 
von  euch  bisher  nicht  aufgenomen,  derhalben  ir  etzliche  jar 
her  die  gewSnlichen  zinse,  so  ihr  von  euren  gíittern  zu  reichen 
schuldi}?,  bei  euch  verhalten  habt:  demnach  so  befehlen  wir 
euch  auch  mit  ernst,  das  ihr  nun  hinfuran  die  naansgliib  und 
gehorsamb,  so  ihr  uns  zu  thun  schuldig  gewesen,  oben  ange- 
zeichtem  von  Gendorf  thut,  auch  gehorsam  und  gewertig  seit, 
so  lange  bisz  wir  oder  unser  nachkommen  euch  von  ihme  oder 
seinen  erben  wieder  ablSsen  werden.  doch  wollen  wier,  das 
solchs  menniglich  an  seinen  rechten  unvergrifFen  und  ganz  ohn 
schaden  sei.  daran  beschicht  unser  willen  und  meinung.  ge- 
mIims  ^^'^^^  í^  unsenn  kSniglichen  schlosz  Prag  den  fiinfzehendcn 
tag  des  monats  mai  anno  domini  im  eintausent  fíinf hundert  und 
im  achtunddreisigisten  unserer  reiche  des  RSmischen  im  achten 
und  der  andern  im  zwolften  jar  etc.  etc. 

Anno  domini  1538  den  15.  tag  mai  ist  diosor  bevelch  Rom. 
kiin.  m.  Ferdinandi  etc.  etc.  ausbracht  worden,  darin  alle,  so 
zu  der  manschaft  Trautnaw  gehorig  sein,  herrn  Christofen  von 
Gendorf  underthan  zu  sein  und  im  ein  mansgliibde  %u  thun, 
wie  folget  etc.  etc. : 

naa  Wir  Ferdinand  von  gottes  genaden  RSmischer  kíLnig,  zu 

allen  zeiten  mehrer  des  reichs  in  Gernianicn,  zu  Hungern,  Be- 
haini,  Dalmatieii,  Croatien  etc.  etc.  kiinig,  infant  in  Hispanien, 
erzherzog  zu  ( )8torreich,  herzog  zu  Burgundy,  zu  Líicemburg, 
in  Schlesieu,  marggraf  zu  Mchern  und  Laussitz  etc.  etc,  graf 


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—  77  - 

zu  Tirol  etc.  etc.  entpitten  allen  und  jedeu  unsem  lehnsleuten 
auch  underthancn^  getreuen  lieben,  so  su  det  manschaft  in 
unser  líerrscliaft  Trautnaw  gehorig  sein,  unsere  gnad  und  alles 
gutes,  und  fúgen  euch  zu  wissen,  das  wir  verschiener  zeit  wei- 
land  graf  Hansen  zu  Hardeck  die  berhůrte  herschaft  Trautnaw 
sambt  allen  und  jeden  derselben  5brigkeiten,  horligkeiten,  geist- 
lichen  und  weltlichen  lehen  und  mannschaften  sambt  derselben 
renten,  zinsen  und  uutzungen  ein  und  zugeh6rungen  gnaedigst 
abzulosen  vergonet,  als  laut  des  briefs  des  datum  stehet,  Prag 
im  schloss  ara  vierden  tag  mai  des  verschienen  vier  und 
dreisigsten  jars,  derlialben  au8gangen,  und  dieweil  dan  der 
ehrfest  unser  lieber  getreuer  Cbristoř  von  Gendorf  auf  Wrch- 
laby  unser  rath  die«elbig  graf  Hansen  gerechtigkait,  so  wir 
ihme,  wie  obstehet,  uber  die  herscliaft  Trautnaw  gegeben,  mit 
ainem  guten  willen  ordentlich  an  sich  gebraclit,  also  das  er 
dieselbig  herschaft  ablósen  und  mit  aller  5berkait,  geistlichen 
und  weltlichen  lehnschaften  sambt  derselbigen  zugehSrungeii 
pfandsweise  innen  haben  sol  und  mag,  welcher  wir  auch  ge- 
dachtem  von  Gendorf  und  seinen  erben  durch  einen  sunder- 
lichen  brief  genedigst  confirmirt  und  bestetiget  haben:  deni- 
nach  80  befehlen  wir  euch  allen  und  eur  jeden  in  sonderhait, 
so  zu.der  manschaft  Trautnaw  gehorig,  mit  ernst  und  woUen, 
das  ihr  gedachten  Ohristofen  von  Gendorf,  seinen  erben  und 
erbsneraen,  so  lang  wier  oder  unser  nachkomen  kiinig  die  ge- 
dachte  herschaft  nicht  ablosen,  alle  geburliche  gehorsamb,  wie 
von  alter  her  bei  der  raanschaft  auch  nach  answoisun^  der-  nsb 
selbigen  privilegien  und  gewonhaiten  gebrauch  und  ihr  zu 
thuen  schiildig  seit,  von  unsertwegen  gelaisten  und  gewertig 
sein  sollet.  daran  beschiehet  unser  ernstlicher  willen  und  mai- 
nung  etc.  etc.  gegeben .  auf  unserm  kiiniglichen  schlosz  Prag 
am  funťzehenden  Uig  des  monats  mai  anno  domini  im  funf- 
zehenhnndersten  und  im  acht  und  dreisigisten  unseror  reiche 
des  Komischen  im  ach  ten  und  der  andern  im  zw61ften  jaré 
etc.  etc. 

Anno   doniini  1538  deu  20.  í&g  augusti   ward   herzog  Karl  isu    Ins- Aug.  20 
bnifk  g-eboren.  *)     an  diesein  tag  ist  zu  Heidelberg    ein    solch   griis  unge- 
witter   gpwest,   das  es   daM    alte   srhlosz  von  donerschlcgen    gar   in    gnind 
hat  ztiftprenget. 

Anno  domini  1538  den  5,  t^ig  septembris  den  dinstag  vor   s^pt 
Maria  geburt  ist  der  her  Herman  von  Schumburg  und  Pirszen- 
ř*ayn  zu  Prage  auf  dem  sclilossc  verschiedon.  dieser  her  Her- 
1  lan  ist  auch  weilant  zu  Trautnaw  auí  dem  schlosse  gewesen 


V  Die  Geburt  Erzlierzog  Kwrls  failt  1540  Jnli  3. 


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—  78  — 

neben  seinen  hern  gebríidern,  auch  der  Trantnawíschen  pfands- 

herschaft  mit  iailhaftig  regiret  etc.  etc, 

De».  20.  Anno  domini  1538  den  20.  tag  decembris  am  quartal  zog 

Johannes  Liebentaler,  der  ins  vierd  jar  allhie  schulmaister  war, 

von  Trautnaw  hinunter  in  die  Schlesing  gen  Harttensdorf  und 

ward  pfarher  daselbst  etc.  etc. 

Disz  jar  haben  der  her  kaiser  und  Franzos  fride  geatellt,  auch  haben 
nich  die  mordbrenner  gesellt. 

nu  1539. 

1539  Memoriál  und  gedechtnisse  was  sích  im  1539  jar  zu  Traut- 

naw hat  zugetragen  etc.  etc. 

Fei».  20.  Anno  domini  1539  jar  den  20.  februari  hat  der  her  Gorge 
Butzki  die  halbe  stadt  Trautnaw  gegen  dem  Hopenberg  inne 
gehabt  und  ein  herschauen  unter  seinen  leuten  angestellt  und 
auf  ein  jedeš  haus  ein  halben  hakengeschiitz  angelegt  etc.  etc. 

Mars  26.  Anuo  domini  1539  den  26.  tag  marci  ist  die  hiilzernc 
kirchbruke  weggeraumbt  worden  und  unter  beide  kirchthor 
gegitter  gemacht  worden  etc.  etc. 

Aprii{i3.  Anno  domini  1539  den  13.  tag  aprih*s  ist  der  SpSmer 
Gorgin  haus  neben  der  schulen  gebauet  worden,  und  der  aJte 
Tilscherin  heiszlin  ist  weggeraumbt  worden,  und  sind  zwo  bau- 
stelle  daselbst  aufgegeben  worden.  da  hat  Gorge  Klamper  und 
Simon  Pop  jeder  ein  haus  aufgebauet  etc.  etc. 

Mai  2.  Anno  domini  1539  den  2.  tag  mai  seind  von  einem  e.  rath 

die  drei  bausteln  auf  die  kirchhofraauer  anzufangen  zu  bauen 
aufgegeben  worden.    da  haben  gebauet  Hans   Reysse,  Hans 
Bayer,  Israel  Geyszler  etc.  etc. 
s®p*'  Anno  domini  15  9  den   2.   septem bris   sonnabend  nach 

Egidi  ist  ein  kauf  berednis  geschehen  zwischen  dem  hern  Chri- 
stof  von  Gendorf  und  dem  heni  Gindrzichen  Byrken  umb  sein 


')  Ain  Rande  linka: 

,DÍ8  jar  herzog  Gorg  von  Saxen  starb, 
Herzog  Heinrich  daz  land  erwnrb, 
Der  kaiser  Btraft  die  stadt  Qeiult, 
Die  sich  aniriirísch  hat  gewent, 
Der  Weide  starb  in  diesem  jar, 
Die  stadt  Einpeek  Terbrenet  gar.' 


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-  79  — 

gerechtigkeit  an  den  Schetzlerischen  griinden,  und  ist  in  beli- 
mischer  sprache  beschrieben,  wie  folgt : 

Letha  Božiho  tisyceho  pietisteho  trzidczateho  dewateho  ^^^p^^^ 
w  sobotu  po  swatem  Gilgij  stala  se  gest  smluwa  a  trh  czely  a 
dokonaly  mezi  vrozeným  panem  panem  Gindrzichem  Berku 
z  Dube  na  Drzebenitzicn  nej  wissemu  sudi  kralowstwy  Tzyeskeho  "**> 
s  gedne  a  urozeným  statetznim  rytirzem  panem  ChristofFem 
z  Gandorflfu  a  na  Wrchlabie  strany  druhé,  a  to  takowa,  gakož 
gest  geho  kralowska  témuž  panu  sudy  geho  milosti  na  zámku 
SsatzTerzy  z  geho  wssymawsseligakymprzyslussenstwimtissytz 
kop  grossuw  czieskych  zapsati  raczil,  tdez  pak  pan  sudy  témž 
pan&Di  Krystoffowy  z  Janaorffu  na  zámku  Ssatzlierže  se  wssym 
geho  a  wsseligakim  przisslussenstwím,  tak  yakz  geho  pan  sam 
w  drzowany  a  w  uziwany  byli  racy  postaupity  a  to  konetznie 
przy  swatem  Hawle  neyprwe  przisstim  anebo  we  danau  nedily  po- 
tom; a  pan  KrystoflF  panu  za  tu  sprawedlnost  a  prawa  swe  ma  a 
powinen  bude  tysicz  kop  g.  czik.  daty  a  tak  to  wyplnyti:  ney- 
prwe ma  ty ez  pan  KrystofF  naše  k  zaplaczeny  a  zastaupeny  przy- 
giti  v  panna  Adama  Zilwara  z  Pilnikowa  cztirysta  kop  grossuew 
czieskych  a  ty  wsy,  kterez  gest  pan  panu  Zilwarowy  zastawil, 
timi  cztirzmi  sty  kopami  g.  sobie  wyplatiti,  a  to  tak  neprodli- 
wage  opatrziti,  aby  on  pan  Zilwar  gistotu,  kteřcz  na  to  ma  ód 
pana  nawratil  aneb  propustil,  a  dwiestye  kop  grossuw  czieskych 
ty  taky  hned  panu  na  hotowich  penizich  dáti  a  vyplniti  powinen 
bude  a  potom  na  wostatnich  czirysta  kop  grossův  etc.  etc.  przy 
swatem  Hawle  gístatu  dostatczni  lystem  swiedczicky  do  swa- 
teho  Girzy  neyprwe  przissHho  y  z  úrokem  pomige  vdielati  anebo 
penize  hotowe  daty  a  wyplniti.  a  tzož  se  suodkuw  z  toho  panstwy 
Ssatzlirzkeho  dotycze,  ktereyz  psán  koliprwe  před  tauto  suod- 
kuwau  k  sobye  pobral,  ti  panu  geho  se  wssemi  sprawedlnosty 
zůstati  a  diedieczum  geho  magi.  toho  na  swiedomy  a  zdrzeny    ii.'i* 

Eetziti  swe  przitiskly  gsme  k  tomuto  listu  smlauwemu,  kterzyz 
azda  strana  ma  geden  wydnosteyma  slowa  psaný,    stalo  se 
letha  a  dne  swrhu  psaného. 

Anno  d.  1539.  am  tage  Simoni  Jude  ist  dieser  bevehlch  an  oct.  28. 
den  her  hofFerichter  von  der  Rom.  kai.  mai.  Ferdinandi  komen 
von  wegen  der  Schaetzlerischen  giiter. 

Urozeny  wiemy  nass  myly  oznámil  gest  nam  stateczny 
Krystoff  z  QendorflFu  a  na  Wrchlabie  wieray  nasz  myly,  kterak 
niektera  zbozy  léna  nani  Trutnowey  pod  lenno  naleziczy  w  ged- 
nany  stogy  chtiz  statek  lenny  kupiti,  prosse  nas  gmenavany  Qen- 
dorffer  se  wssy  poníženosti,  poniewadz  synuw  ziadnych  nemá 
nez  toliké  dczery,  abychom  gemu  swe  milostiwe  powoleny  k  to- 


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—  80  — 

mu  dáti  raczilj,  aby  tež  diedytzky  geho  yakoczbi  muczkeho 
pohlawy  byli  diediti  mohli,  k  gehož  prozbie  nakloněny  geutze 
railostiwe  powoleny  nasse  temuz  JandorfFai*owi  dawatj  a  toho  do- 
pustiti ratzyme,  kdiz  on  ten  statek  lenny  totz  zámek  Ssatziiers 
zapsati  dal  wssak  na  ten  konetz,  když  by  geho  JandorfFarowa 
dczery  nyniegssy  z  toho  swiata  sessli  a  diediezuw  po  sobie  raus- 
keho  pohlawy  nepozustawili,  aby  taz  lenna  zase  na  n*a8  yakozto 
krále  Czieske  diedicze  a  budauczy  nassi  spadly ;  kdež  znagice 
wulj  nassy  tak  se  w  tom  yíik  psáti  raczime  zaehowej  ginacz  ne- 
czinicze.  dan  Widny  wygilyy  swatych  Symona  a  Judy  apostolich 
Božiho  letha  ete.  etc.  xxxix  a  kralowstwy  nassich  Rzymskeho  de- 
wateho  Uherska  XIII  a  Czicskeho  XIIII®.  Panu  Janowi  Popc- 
oít'28  lowy  zLobkowitz  neywissimu  sudímu  dworzkemu  r.  Czieskych. 

115b  Der  eidfichwur,  so  der  her  Cristof  von  Gendorf  dem  Kom. 

kon.  Ferdinando  gethan  hat,  der  Schatzlerischen  lehengiitter 
lialben  in  behmischer  sprache  ete.  etc. : 

Przisaham  panu  Bohu,  ne^^jasneyssymu  kniežeti  a  pannč 
panu  Ferdinandowy,  Rymskému,  Uherskému  aCzíeskcmu  kralj, 
jnfantu  wHyspany,  arcikniezieti  Rakauskómu  a  marckrabie  Mo- 
rawzkenm  Lucemburzkemu  a  Slezkemu  knyzieti  a  marckrabie 
Luziczkemu,  pannu  mému  mylos* i wěmu  yakozto  kralj  Czieske- 
mu  y  geho  diediczum  a  wssy  korunie  cieske  wyrnost  a  podanost 
uianskau  se  wssemi  diedinamy  a  zbozim  swym  manským  a.  a. 
prziézikam  tauz  winiost  a  podanost  manskau  zdržeti  a  zachowati, 
yako  dobrému  a  wirnemu  mannu  przyslussy  tak  a  tím  wssim 
spusobem,  pokudž  rzad  aprawo  manské  dworu  krále  ge  vkazuge, 
a  kdežbych  gaka  manstwy  neb  lenawiediel  promležena,  to  nemam 
pro  ziadnau  wietz  zatagiti  než  w  tom  se  wssem  wiernie  a  prawie 
k  geho  kralowske  y  korunie  Czieske,  tak  yak  na  wyrniho  mana 
przyslussiy,  zachowati  a  tolio  ginak  necziniti  any  pro  przyzen 
any  pro  neprzizcn  ani  pro  ktei-au  ginau  wietz.  tak  my  pan  Buh 
pomahey  y  wssitzemi  swati. 

Sept. 28.         Anno  d.  1539  den  28.  tag  septembris  starb  der  biachof 
Jacobus  zur  Neisse,  der  die  kirche  zur  Aldcstat  hat  geweiet 
und  die  spitalkirche  und  alhie  gefirmet. 
Nov.  Anno  d.  1539  den  23.  novembris  den  dornstacr  vor  S.  Ca- 

23/20. 

tharina  gefil  ein  solch  mechtig  grosser  schne  zu  Trautnaw,  es 
schneiete  5  tagc  und  nacht  mit  ungestimem  winde  on  underlas. 
alle  gassen  lagen  vol  schnie,  es  konde  niraands  aus  nach  ein, 
die  fenster  waren  verschneiet,  das  man  am  tage  lichte  must 
anzinden.  der  schne  druckt  viel  hciser  ein,  alle  milllen  stunden 
ohn  malen  etc.  etc. 


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—  81  — 


Difto  zoit  hat  <ler  liose  gcist  ein  jungfrauw   bcscBseii    zu  Fraiíckfort 
an  der  Oder,  dio  hat  nix  dan  stahel  nud  gold  gofressen  otc,  ctc. 


116a 


Apríl  7. 
Murz  5»0. 


1540. 0 

Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  dieses  1540  jar  hat  zu- 
getragen  otc.  ctc. 

Anno  domini  im  1540  jar  den  7.  aprilis  sonabent  vor  pal- 
márům zog  her  Johann^s  Agricola  gen  Trautnaw,  den  man 
Hůbner  hies,  und  ward  auch  des  hern  Martini  Kretzschmers 
caplan.  er  versorget  das  gestiftc  2  jar  lang,  zog  wicder  gen  dem 
Ly  wen  etc.  etc. 

Anno  dopaini  1540  den  5.  tag  aprilis  die  mittwoch  nach  ^^J^^ 
quaaimodo  geniti  ist  au  Trautnaw  gesehen  worden  ein  erschreck- 
lich  finstemis  der  sonnen  und  entlích  blutrot,  damach  Bchwartz 
worden  und  sich  mancherlei  geferbt,  daz  man  hat  mtissen  beim 
hellen  tíige  líchte  anzinden.    gott  sei  uns  gnedig ! 

Aimo  domini  den  9.  tag  mai  am  montag  nach  Stanislaui   J**j 
ist  dise  abschrift  gegeben  worden  wie  folgt : 

Die  berednua  zwischen  hern  Ohristofen  von  Gendorf  und 
den  herm  K!russína  umb  ihren  thail  an  den  Schatiilerischon 
giittcm  5n  libro  haeredi tatům  homagialium  curie  regalis  N.  IV. 

Wylem,  Hinek  a  Bemhartt  bratržy  Krussinowé  zLichtten- 
burka  s  gedne  aKristoíF  z  Gendorffu  na  Wrohlaby  stihaný  druhé 
przyznali  ae  przed  vřzadniky  dworskemi  a  oznámili,  zie  gsu 
mezy  sebu  smluwu  a  trh  dokonalj  o^yedinie  mansky  vězynily 
žadagitz  z  obu  stráň,  abi  wé  dsky  dworsko  wloženo  bylo,  kte- 
rážto smluwa  s  powolenim  Janna  starssyho  z  Lobkowitz  a  na 
Zbirze  neywissi^o  dworskeho  kralowstwy  Czieskeho  tuto  we 
desky  wloziena  gest  bes  vgem  wssak  prawa  krále  geho  man- 
ského, actum  sobotu  po  Egidy  anno  domini  1539. 

Letha  panie  1539  w  poňdieli  den  s.  Gilgi  námi  Hinkcm  neb 
Sspetler  z  Yanowitze  a  Girzikem  Wachtkm  z  Patenowa  na 
zámku  Lyskem  heyttmannem  hradu  Prazkeho  stala  se  gest  smlu- 
wa a  trh  mezy  vrozenima  pany  panem  Wylemem,  panem  Hinkcm 
a  panem  Bernartem  bratrzymy  Krussyny  z  Lichttenbcrka  z  stra- 
nic gedne  a  vrozeným  a  statecznim  ritírzem  panem  Kristoffem 


')  Am  Rande  línks:  ,Dis  jar  war  ein  hoisser  somer,  der  wein  und  daz 
getreide  ein  schaffel  korn  umb  4  wg.  zu  Trautnaw.  dise  zeit  seind 
2  judenheixser  vom  Bamucl  judjon  erbauot,  on  dae  erate  beim  schlosz 
in  der  Kadegasen.* 


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—  82  ~ 

z  Gendorffu  a  na  Wrchlaby  z  strany  druhé:  a  to  takowa  amlawa 
a  trh,  zie  ^«u  nadepsáni  panie  bratrzy  Krussinowc  pan  Wilcm, 
pan  Hinek  a  pan  Bernhartt  prodali  trhem  diediny  a  wsy  manské 
dyly  swe,  totizto  pul  zámku  Ssatzlerzi  s  timto  wesniczemi  zegme- 
na  Trauttenbach,  Kriensdoi^íF,  Olessnitzy,  Lampertice,  Glasen- 
doríFa  pul  wsy  Konigshayn  s  diodinami,  lukami,  s  platy,  s  robo- 
tami, wajtzy,  s  wowci,  s  kurzaty,  zagiczy,  s  husami,  chlebamy, 
8  lesy,  s  horamy,  s  potoky  y  se  wssy  z  woli  czoz  k  tomu  przy slussj* 
na  gcích  dil,  tak  gakz  toho  w  drženi  a  w  uziwany  bylj  w  tychz 
raezech  a  hranicech,  na  nychtzto  ty  diedieny  zalezitgy,  tak  yakz 
registra  widana  niemetzky  vkazugie,  moz  sobie  tu  nepozustawa- 
gitze,  za  suma  penies  gmenowitie  za  czstirj^  sta  trzydezeti  cztyry 
kopp  dwacety  cztiry  g.  czeskych  a  to  takto  tu  suma  gim  panuom 
Knissinam  a  gich  dieditzuom  on  pan  Kristoff  Jandorffar  y  swymi 
dicditzy  zaplatiti  ma,  gednomu  kaszdemu  dyl  takto  wzdielnie : 
panu  Wilemowy  Krussinowj  tezsto  Liiij  sch.  xvij  g.,  a  ty 
sumy  gim  panům  bratrzym  on  pan  JandoríFar  vgistiti  ma  ged- 

117a  něho  každého  dil  jak  se  swrchu  gmenuge  dezkamy  dworskymi 
przy  kladeny  toho  od  s.  Hawla  neyprw  przissty  do  roku  k  wy- 
plnieny  y  s  aurokem  roczym  na  to  przisslym  zápisem  dawenim 
w  tez  diedieny  mansku  zase  vix)czny,  yakž  obyczies  gest. 
wssak  by  penyze  iiiicxxxiiii  schock  xxiiii  g.  etc.  etc.  we 
zprawie  do  trzy  lett  a  osmnatzte  nedil  gednoho  každého  dil 
z  tyhz  panuw  bratřzich  Krussinynuw  wyzdwihnuti  by  swuij  dyl 
chtil,  tnedi  aby  gi  winiczil  od  desk  dworskych  do  toho  cziasu 
trzy  leth  a  osumnasty  neděl;  než  když  ty  trzy  letha  osumnaste 
nedil  mine  od  datum  smluwy  teto  gehoz  pani  Krussinowu  se 
wBsimy  wizdwihnauti  geden  kazde  swug  dil  muoze  a  wyupomi- 
nati  bez  przěkassky  wssech  lydy.  a  ty  pany  bratrzi  Krussinowie 
do  desk  dworzkych  ty  dieWny  a  dyly  swe  zeytra  aneb  pozeytrži 
wložity  magi  pan  Wylem  a  pan  Hinek,  yakz  obytzug  a  rzad 
gest  panu  Jandorffarrowy  a  geho  diedyczuw;  a  panu  Bernar- 
thowj  Krussinowi  ma  se  prázdné  myesta  nechati  dezkamy 
dworzkymi,  aby  tez  doložil  na  prázdné  miesto  mezi  tumto  cziasem 
a  svatem  Giřzi  neiprw  przisstym  ta  przi  tom  kladani  a  dolozieny 
ma  ugistiti  pan  Jandorffar  také  pann  Bemartowie  Krussinj  dil 
geho  tym  spusobem  yak  se  swrchu  gmenuge  postaupeny,  pak  tyž 

^*'^>  diedym  manských  od  panuw  Krussinow  naoepsanich  panu  Jan- 
dortfarowy  býti  gma  do  swateho  Watzlawa  neypnv  přzisslyho  a 
sprawowati  týchž  diediny  manské  oni  pani  Krussinowe  yakž 
obyzug  przi  dežkach  dworzkych  panu  Jandorffarowy  kazdy  dil 
swug  ma,  a  taky  tyž  panu  Krussinowe  dilu  nebožtika  pana 
Jana  Krussiny  tauto  smlauwau  neprodali  sau  než  toliko  gedcu 
kazdy  dil  swug.  taky  pan  Jandorffar  gma  hned  zytra  nade- 
psáním panům  bratrzim  Kjussinuom  vrok  roczny  od  swateho 


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—  83  — 

Hawla  jpndsstjho  az  do  roku  kterýž  przyde  s  tich  cztiry  set 
trzyczedticztyry  kop  dwaczyti  cztyr  grossuw  etc.  etc.  dáti  a 
wyplniti.  a  tzož  se  w  této  smlauwie  pisse  slíbili  gsu  sobie  wierne 
a  prawie  strany  zdržíeti.  stalo  se  léta  a  dne  swrhu  psanelio. 

Tento  weypís  widan  gest  z  desk  dworzkych  kralowsskych 
z  rozkázaný  vrozeného  pana  panna  Jana  starssyho  z  Lobkowitz 
na  Zbyrcze  neywissyho  sudi  dworskeho  kralowstwj  Czieskeho 

f)od  petžiti  uržadu.  stalo  se  w  pondielj  po  swatim  Stanislawu 
eta  etc.  etc.  XL. 


1540 
Mai  10. 


Anno  d.  1540  am  christabend  ist  Gorge  Seldner  von  Ku-doí.24. 
nigshain  zu  Ghrísaw  gekópft  worden,  die  mitwoch  damach  aneb 
Simon  Spitzer  von  Kiinigshain,  boide  ir  miszhandlung  halber 
etc.  etc. 

1541.  nsa 

Memoriál  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugctragen  in  1541    i64i 
jaře  etc.  etc. 

Anno  domini  1541  den  9.  tag  februaríi  den  freitag  vor  Va-  ^Jj^' 
lentini  Bader  Hans  ein  Trautnawer  ist  von  wegen  der  drSerei 
zu  Grissaw  enthauptet  worden. 

Anno  1641  den  17.  marzi  hat  ein  ehrsamer  rath  und  dicMiirai?. 
gemeine  3  fasz  Wildtscher  bier  in  der  tafemen  oder  f5tai  im 
keller  lassen  zuhawen,  welchs  bier  der  alte  herr  Adam  Silber 
hat  lassen  herein  fueren  seinem  schenken  N.  BrSkeln  etc.  etc. 

Anno  domini  1541  den  15.  aprilisist  Hans  Stentzels  mit-Apr.  is. 
woner  zu  Trautnaw  sohn^  welchen  man  hat  Scheisinsrinlin  ge- 
haissen^  umb  diebstal  gehanget  worden. 


Anno  domini  1541  den  11.  tag  mai  donerstag  vor  pfíngsten 


Mai  11. 
Juni  sT 


hat  der  c.  g.  her  Hanns  Schaffgotzsche  den  Schatzler  einge- 
nomen  sambt  etzlichen  daerfcm,  als  lehengiitter  im  brauch  und 
zu  rechte  ingehabt  etc.  Den  1.  juni  gab  man  auf  Mariaberg 
ein  quartal  100.000  giilden  3000,  200  und  82  etc.  etc.  nsb 

Anno  domini  im  1541  jar  den  15.  tag  juli  am  tagc  apoštol-  .u«"  »• 
zerteilung  ist  der  erste  Schatzlerische  lehenbrief,  was  gestalt 
die  R8mische  ktin.  mait.  herm  Christofen  von  Qendorf  und 
seinen  t&chtern  das  schlosz  Schatzler  sambt  etzlichen  zugefa5- 
rigen  d&rfem  verleihen  thut,  in  bemischer  sprache  beschrieben, 
wie  folget: 

6* 


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119a 


~  84  — 

My  Ferdinand,  z  Bozie  milosti  Raynisky  král  ctc.  ctc.,  in- 
fant w  íly  spaný,  arczykniezieRakauzke,  markrabie  Morowzky, 
Lucemborsky  a  Slezky  kniezie  a  Luzitzke  markrabie  etc  ote. 
oznamngem  listem  wssem,  jakož  gest  stateezny  Krystoff 
z  Gendorffu  na  Wrclilabie  wiemye  nasch  myly  statek  leny 
sameck  Schatzlii^zs  geho  przislussenstwiem  kaiipie,  y  prosil 
nas  tiz  Krystoíf  z  Gendorau  poniczienie,  ponniewadz  synauw 
ziadnicb  nemá  nez  toliko  dczery,  abychom  gemu  nasse  milosti- 
wei  powoleni  k  tomu  daty  ratzyly,  aby  tež  diedieczky  geho  jakoby 
mužského  pohlawy  byli  diedieti  mohli,  k  gehožto  prozbie  naklo- 
něny gsucze  a  prohledagice  na  geho  wyrae  služby,  kteréž  nam 
cyny  a  na  potům  cziniti  powinen  budeech  dobrým,  rozmislem 
naschim  gistgim  wiedomim  z  radau  wimich  naschih  mylich  moczy 
kralowzku  we  dezky  nasse  dworske  drzenam  geho  kterez  miennj 
s  manžielkau  swaů  gicz  gma  takowie  statek  lenny  zámek  Satzlirz 
zapsán  byl  na  ten  konetz,  když  bi  geho  KristofFa  z  Gendorffu 
dczery  nynneischy  z  tohotoz  s^vieta  sessli  a  diedieczuw  po  sobie 
můzkeho  pohlawy  nepozustawili,  aby  taz  lenna  zase  nanas  ja- 
kožto krále  Czieskeho  dieditze  a  budaucy  nassi  spadlj.  protossz 
řrzíkazugem  ney  wyssimu  sudu  dworszkymu  kralowstwie  Czies- 
eho  nynniegssymu  y  budaucimu,  když  koly  o  tehoz  Kristoffa 
z  Gendorffu  poziadan  bude,  aby  tye  neywissy  sudu  dworszky 
geyz  psanj  statek  lenij  a  zameck  Ssatzliers  se  wssimi  k  tomu  przi- 
slussenstwim  ziegmena  staře  Miestie  Kalnuwodu,  Lampersdorff 
Mladiebuky,  Babye-Trauttenbach,  Sklenarzowitze,  Lisetziny, 
Woletiny^  Wemirzowitze,  Richory,  Walbergice,  Marssow,  se 
dwema  hamry  pustými,  Bechartice,  Olessnitzy  a  Betzkow,  jakž 
w  magestatu  krále  Girzilio  slawnij  pamieti  pr^^sloweno  na  weyss 
datzcňij  spusob  drze  nam  cziasto  psanieho  kristoffa  z  Gendorffu 
we  dily  dworzke  podle  porzadku  wleziti  a  wepeati  rozkázal  bez 
zmatku  a  wsseliyakych  odporuosti  gemage  neczinice.  a  kdož  by 
tento  list  s  geho  Kristoffa  z  Gendorffu  dobru  a  zwobodu  wuly 
gmil,  ten  toTikoz  motzy  a  prawa  gma  a  gmiti  bude  yako  on  sam 
Krystoffa  z  Gendorffu  dobru  a  swobodnu  wuolj  gmiel  ten  tolikoz 
moci  a  prawa  gma  a  gmiti  bude  yako  on  sam  Kristoff  z  Gen- 
dorffu bez  vmenseny.  tomu  na  swiedomy  petziet  nassj  kralow- 
zky  k  ly stu  tomuto  prziewieseti  gsme  rozkázaly,  dan  w  Rczeznie 
w  pondely  po  rozeslaný  apostoluw  Božích  léta  etc.  etc.  panie 
1541  tisitzeho  pietisteho  cztiryzateho  prwniho  a  kralowstwy  nassich 
jttii  18.  jjginiskeho  gedennatzteho  a  ginich  patnatzteho  etc.  etc. 

AÍg^**6  Anno  domini  1641  den  6.  tag  augusti  brach  der  alte  Mohaubt 

den  halsz  von  dem  Hausberge  hinab  in  die  Aupen,  als  er  wolt 
henunb  sein  gegangen. 

Disen  monat  hilt  man  zu  Regenspurg  ein  reichs  tag  etc.  etc. 


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—  86  — 

Anno   1541  jar   im  septomb^r  kam   die  naw  zeitung  gen  Trautnaw,    Sept. 
das  der  miincli  liat  die  stadt  Offeii  eiugenomen.  ') 

Im  octobcr  dis  jar  růst  sich  der  kaiser  Carolus  quintas  auf  Algair 
za  zihen. 

Anno  1541  jar  im  monat  november  erhub  sich  grosser  hader  nov. 
und  zanck  zwischen  etzHchen  btirgem  in  Trautnaw,  als  mit  Mychel 
Meuerlacn  und  George  Wenigem  und  Mertten  Gawern  etc  etc. 

Aiuio  domini   1541   den  donerstag  vor  pfíiigsteu  ist  das  schloBz  zu  Juni  2. 
Prage    samht   der  Kleinseitcn   ansgebrandt   und  der  Katziu  desgleichen ;  *) 
anch  die  Mehrísche  Tricbe. 

Disz  jar  den  domstag  vor  triům  regnm  '*)  i6t  herr  Hans  Schoílgotsohe  J*"-  ^• 
auf  der  Fesehbach  gQfitprbcn. 

Anno  domini  1541  den  domstag  vor  der  himclfart  ist  herzog  Mai  19. 

Michael  der  Apt  zu  Grisse  gestorben.  bald  darnach  ist  ein  ge- 

bomer  Trautnawer  der  YIgnerin  son,  probst  zum  Warmen  Borne, 

zum  apt  crwelet  zu  Grisaaw  und  bostetigt  wordon. 

Dis  jar  herzog  Heinrich  von  Sachsen  siarb,  sein  son  Morítz  daz  reich 
erwarb.  der  Tiiřck  nam  Offbn  ein  zu  haud,  grosz  sterben  war  im  Niderlant. 
zu  Kegenspiirg  ein  reichAtag  ist,  der  kaiser  sich  auf  Alkayr  rlist  etc.  etc. 

Der  monch  Ofen  liet  cingcnonion,  des  konigs  krigs  volek  ist  viel  urab- 
komcu,  der  kaiser  Karl  vor  Nilrmberg  kam. 


1542.  120a 

Memoriál  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  im  1542  jar    1542 
etc.  etc. 

Anno  domini  im  1542  jar  den  dritten  tag  januari  nach  des  Jan.  s. 
ncwen  jars  tágo  zog  der  her  Matheus  ein  miinich  von  der  Schweid- 
nitz  gen  Trautnaw  und  war  anderthalb  jar  hie  des  her  Martiaus 
Kretzmers  capelan  und  versorget  das  gestifite.  dieser  m6nch 
ging  alwegcn  mit  eim  htiltzin  beil  in  die  kirchen,  er  legts  auf  den 
altar,  weil  er  mesz  hielt.  man  gab  im  ein  namen  Seuvmatz  von 
wegcn  des  seuvhirten  tochter  Anna,  die  er  absolvierte  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1542  jar  den  15.  tag  januari  ist  diese  hienacfa  jan.  15. 
beschriebene  bestetigung  von  ihr  R5m.  k.  mt.  Ferdinando  dem 
hcrrn  Christof  von  Gendorf  gegeben  worden  uber  viel  alte  briefe, 
der  datum  folgend  uber  die  pfandschaft  Trautnaw  etc.  etc,  des 

*)  Martinnzzi. 

-)  Der  grosse  Brand  gemeint,  bei  welchem  auch  die  Ijuudtafcl  zu  Grunde 

gieng. 
')  Der  Dreikonigstag  failt  selbst  auf  einen  Donnerstag.  Der  Donnerstag 

vorher  fiele  ius  Jahr  1540. 


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—  86  — 

datum  ÍBt  ím  1542.  der  eíngelcibten  alten  brief  datum  stehet 
1455,  1466,  1472,  1474,  1474,  1485,  1502.  laut  auch  auf  graf 
Hanscn  von  Hardekcn  etc.  etc. 

120b  Wier  Ferdinand  von  gottoa  genaden  Romischer  kiinig,  zu 

allen  zeiten  mehrer  des  reichs,  in  Germanien,  zu  Hungern  und 
Behaím,  Dalmatien  und  Croatien  etc.  kunig,  infand  in  Hispa- 
níen,  erzhcrzog  zu  Oesterreich,  hcrzog  zu  Burgundy,  zu  Lficen- 
bui^,  in  Schlesien,  markgrafen  zu  Mehern  und  Lausznitz,  ffraf 
zu  Tirol  bekennen  fur  uns,  unser  erbcn  und  nachkomon  ofFentlich 
mit  diesem  brief:  als  wier  verschíener  zeit  weiland  graf  Hansen 
von  Hardeck  gegen  unser  abtretung  unser  herschaft  Glatz  díe 
ablosung  unser  herschaft  Trautnaw  in  unserm  namen  zu  sich 
zu  bringen  verschrieben,  und  er  dieselbig  sein  gerechtigkeit  zu 
der  ablosung  dem  ehrvcstcn  unserem  getreien  lieben  Christofen 
von  Gendorf  unserm  rath  ubergcben,  darzu  wier  auch  gcnedigist 
bewilliget  alles  laut  brieflicher  urkund  derhalben  von  uns  aus- 
gangen,  die  weil  aber  in  jungster  erschrecklichlicher  prunst 
unser  kuniglich  schlosz  zu  Prag  die  pfandtbrief,  so  von  weiland 
unsrcm  vorigen  kunigcn  und  kunigin  zu  Behaim  uber  die  her- 
schaft Trautnaw  gegcben,  verpnmnon,  und  doch  dersclbigo 
pfandtschaft  brief  inhaltung  ein  glaubwirdiger  auszug  aus  be- 
melten  briefen  gedachtem  von  Gendorf  aus  unser  Behmischen 
kamer  verschiener  zeit  zugestoUet  und  uns  durch  ihno  itzt  wie- 
derume  fíirgebracht  worden,  darairf  er  der  bemelt  von  Gendorf 
uns  umb  confirmation  und  vomewerung  underthenigist  ange- 

i2ia  langet  und  gebetten  hat,  fiimemlich  aus  der  ursachen,  daimit  in 
zeit,  so  wier  oder  unsere  erben  und  nachkomen  die  herschaft 
wiederumb  nach  uns  ISsen  wurden,  nicht  irthumen  fiirfallen 
mochten;  welchs  sein  begem  wir  nicht  allein  seinem  simdem 
auch  unseret  halben,  weil  die  ablosung  uns  und  unser  freundt- 
lichen  und  lieben  gemahl  laut  vorauszgangenerverschreibungen 
bovorsteet,  und  wiewol  wir  genedigist  genaigt  gewcsen  weren, 
solche  pfandtbrief  von  wort  zu  wort  in  diesen  unsern  brief  in- 
seriem  und  einleibcn  zu  lassen;  dieweil  aber  die  haubtbrief  wie 
obstehet  verbronen,  und  derselbigen  inhald  dieser  zeit  bci  kainer 
registratur  nicht  gefimden  werden  mag,  demnach  so  haben  wir 
genedigist  bewilliget  obbertirten  auszug  aus  bemelten  briefen  in 
dcutzBchc  sprach  gezogen  und  transverieret  in  diesem  unsern 
briefe  einzuleíbenimdzuconfirmíeren,  welcher  von  wort  zu  wort 
also  lautet,  wie  hernách  folget  etc.  etc. :  kimig  Ladiszlaus  vor- 
schreibet  dem  Hansen  von  Wamszdorf  das  burggrafambt  zu 
Trautnaw  auf  sein  lebenlang  und  auf  dasselbig  ambt  ftmf  himdert 
schock  groschen  bchmisch,  welcher  er  sich  aus  denselbtgen 
Trautnaw^ischen  gcfellenbezalen  soUen  etc.  etc,  dcs  datum  stehet 
zu  Breszlaw  am  dinstag  unser  frauen  lichtmesz  im  viortzehen 


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Mai  3. 


—  87  — 

hundert  und  im  fíinf  und  ftinfzigsten  jar.  ítem  ein  convirmation  ^^ 
vom  kunig  Gorgen,  darinen  er  dem  Hansen  von  Warnsdorf 
zwene  brief,  cinen  von  der  kímigin  Barbara,  darinen  diis  schlosz 
und  stadt  Trautnaw  umb  hundert  und  siebenzig  schock  groschcn    lait 
behmisch  verpfendet,  und  den  andern  brief,  darinen  kfinig 
Ladiszlaus  ime  das  ambt  zu  Trautnaw  auf  sein  leben  lang  und 
darzu  funf  hundert  schock  groBchen  behmisch  verschreibt,  con 
firmieret  und  ihme  noch  siebenzig  schock  groschen  hinzuschreibt, 
datum  Prage  nach  des  heiligen  creuztage  erfindung  im  firzchcn 
hundert  und  im  sechs  und  sechzigsten  jaré.  item  kiinig  Wladisz- 
laus  convirmiret  dem  Fridrich  von  Schumburg  die  obbemeltcn 
brief  tmd  gerechtigkeíten,  so  er  von  wegen  Trautnaw  von  Hansen 
von  Wamszdorf  an  sich  gebracht,  imd  vorschreibet  ihme  nach 
darzu  tausend  gulden  hungerisch  fur  dienst  und  schaden  geld, 
datum  Prag  am  ertag  nach  aíler  heiligen  tag  im  vierzehen  hundert 
und  zwei  und  siebenzigisten  jar.  item  kimig  Wladiszlaus  confir-  ^*^^^ 
miret  dem  Fridrychen  von  Schumburg  alle  und  jede  diese  vcr- 
schreibungeu,  so  er  auf  Trautnaw  gehabt,  und  thut  ime  nach  darzu 
die  geuad,  das  Trautnaw  bei  sein  und  seiues  sones  lebenlang 
nicht  abgelSset  werden  soUc,  des  datum  Prag  an  sanct  Gorgen  tag 
im  vierzehen  hundert  und  vier  und  siebenzigsten  jar.  item  kiinig  .vpr/ía 
Wladiszlaus  convirmirt  dem  Friedrich  von  Schumburg  und  Hans 
Wolffeln  von  Warnszdorf  ihr  vorschreibung,  so  sic  auf  Trautnaw 
haben,  und  schreibt  hinzu  zwei  hundert  schock  groschen,  datum 
im  feld  bei  Náchod  am  montag  nach  Dionysi  im  vierzehen  hundert  oíí'  Vi. 
4.  und  siebenziffisten  jar.  dem  Fridrichen  von  Schumburg  wird    122a 
von  kiinig  Wladiszlaus  auf  Trautnaw  vierdhalb  tausend  giilden 
hungrisch,  so  ihme  kunig  Gorge  laut  eines  schuldbriefs  zu  thun 
gcwest,  zu  der  suma,  dieervorhienhat  darauf  verschrieben,  des 
(latum  auňn  Kuttenberg  am  sonntag  judica  in  der  fasten  im  fir- 
zehen  hundert  funf  und  achtzigisten  jar.  item  kůnig  Wladiszlaus  i^^i/^^o. 
aignet  dem  Bernhart  Warnsdorf  und  seinem  bruder  dAS  forberch 
Weltzl,  itzt  Nenhoff  gnandt,  bei  Trautnaw,  so  in  eincr  benenton 
suma  verpfcndt  gewest,  und  gíbts  ihnen  erblich,  des  datum  Ofen 
am  sontag  vor  Procopi  im  funfzehen  himdert  und  im  andern  jj,^5'*.j 
jar.  —  das  wir  demnach  gedachten  von  Gendorf  den  inhald  ob- 
bemeltcr  verbrunner  brief,  so  weit  es  itzunder  eingelcibet  glaub- 
wírdige  solche  auszug  vermag  und  in  sich  lieldt,  gencdigist  con- 
virmirt, bestacttet  und  vemeuwert,  auch  dameben  ihme  gedach- 
tem  von  Gendorf  und  seinen  erben  zugosagt  und  versprochon 
haben,  thun  dasselb  auch  hiemit  wissentlich  in  craft  diesz  briefs 
aus  Behmischcr  kiiniglichcr  macht  fur  uns,  unser  crben  und 
nachkomen  kiinig  zuBchaimb  also:  wen  der  von  Gendorf,  scinc 
erben  oder  wen  er  sein  gercchtigkeit,  so  wir  ihm  vorhin  uber 
Trautnaw  wic  obstchet  verschrieben,  ubergeben,  unddiehcrschaft 


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—  88  — 

vermiig  iinser  vorausgíingenen  vorschreibung  an  sich  bringen 
122b  wirdet,  und  wir,  unsere  freundtliche  liebe  gemaliel  oder  unsere 
nachkoraen  dieselbige  wiederumen  zu  uns  losen,  das  wier  solcbes 
vormug  vurausgangner  uuser  verschreibungen  zu  thun  macht 
haben,  dagegen  sic  uns,  unsern  erbeii  und  nachkomcn  die  ab- 
tretung  zu  thuen  schuldigseinsollen.  undderperchwcrghalben, 
so  sich  auf  gedachterl)cr8chaft  Trautnaw  griinden  erregen,  sollen 
gleieher  weise  und  allor  ding  beim  vorigcn  unserm  vorschreibung 
derlialben  auszgangen  belciben.  und  wer  diesen  brief  mit  scim 
oder  seincr  erben  gutten  willen  inneu  hat,  der  sol  alles  das,  wie 
hier  oben  begrieíFen,  geniessen  nad  gobrauchen  obn  geverde. 
mit  lu-kund  dics  briefs  vorfertiget  mit  unserem  kCiniglichen  an- 
hangenden  inaigil  gegebeu  auf  uuserm  kůniglielieu  schlosz  Prag 
am  fun£zohenden  tag  januari  nach  Christi  unsers  lieben  herrn 
geburt  im  tunfzeben  hundert  und  im  zwei  und  vierzigiston 
i>i2  unscrcr  i^eiche  dcs  Komischen  im  zwtilften  und  dor  andern  im 
jiui.  ifigQchzehcnden  jařen. 

Anno  domini  im  1542  jar  war  eiu  reichřitaj*  mi  Bpcyr  golialten.  und 
^oflcliach  ciu  gros^er  zujf  ins  Ungorliind,  da  vor  Pcíst  maneher  man  srhaden 
loid.  das  jar  st-arb  horzog  Heinrich  der  fiirst  aus  Saxcn  etc.  otc.  ') 

Nu  folget  der  stadt  Trautnaw  begnadung  und  freihait  von 
der  Rom.  kun.  mai.  Ferdinande  etc.  etc.  wie  folget,  gegebon  im 
jan.^31. 1542  jar  den  letztcn  tag  januari. 
123a  Wir  Ferdinand  von  gottes  gcnadcu  Romiseher  kunig,  zu 

allen  zeitoii  nicrer  des  reichs,  in  Germanien,  zu  Hungern,  Be- 
haira,  Dalmatien,  Croatien  etc.  etc.  kiinig,  infant  in  Hispanicn, 
erzherzog  zu  OHterreich,  herzog  zu  Liiccnburg  und  in  Schle- 
sien,  marggraf  zu  Meliren  und  Lausznitz  etc.  etc.  bekemien 
offentlich  mit  diesem  briefe  und  tlum  kundt  allcr  menniglich, 
das  fiir  uns  komen  sein  der  elu-aamen  unserer  lieben  getrewen 
biirgcrmaister  und  rathmannen  und  ganzcr  gcmain  unserer 
st*adt  Trautnaw  eln*barc  potschaften  und  uns  mit  beschwertem 
gcmiit  klagend  undcrthenigist  zu  erkennen  geben,  das  ernenter 
stadt  Trautnaw  der  melirer  tail  il\rer  brieflichen  urkunden, 
darinon  die  privilegia,  freihaitcn,  recht  und  gerechtigkaiten, 
so  sic  von  Avciland  Komischen  kaiscrn,  kSnigen  und  kímiginn 
zu  Behaira,  auch  andern  fursten  und  herren  erlangt  und  redlich 
herbracht,  klerlich  begriffen  und  ausgedriickt  gewcsen,  bisz  in 
etzliche  gar  wonig,  der  glaubwirdig  brieflich  urkund  in  vidimus 
nud  originalsweise  uns  furgebracht  und  wier  gesehen  haben, 
durch  feuwers  gewaldt  und  not  verdorben  und  verprunnen, 
diemuttigest  pittond,  gedachter  verdorbnen  und  verprunen  stadt 
Trautnaw  solliche  ihre  freihaitcn,  recht  und  gerechtigkaiten 

')  Ilorzog  Heinrich  der  Fromme  starb  1571,  wie  S.  85  richtig  angogeben. 


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—  89  — 

wiederumben  zu  renoviercn,  vcrneuen,  bostetigen  und  sie  mit 
wciter  unser  kuniglichcn  genaden  und  freihaiten  zu  vorsehcn 
und  begaben :  haben  wier  angesehn  ihr  denautiges  vleissig  an-  123b 
langcn  und  crsuchen,  aucli  getreuv  willige  dienst,  die  sie  und 
ilire  vei^fíirdem  uns  und  unser  voríSdem  oft  niitzUch  gethan, 
hinfiiran  wol  thuen  konnen,  soUen  und  mSgen,  und  darumben 
mit  wolbedachtem  mut,  rechtem  wissen,  zeitigem  vorgehabtem 
unsor  Behmischen  raethe  und  lieben  geti-euen  rath  genanter 
stadt  Trautnaw  alle  ihre  privilegia,  freihaiten,  recht,  gorechtig- 
kaiten,  alte  ISbliche  herkumen  und  gute  gewonhaiten,  bo  sie 
von  unficrn  vorfordem  Romiscben  kaisern,  kiinigen,  kunigin 
zu  Behaim,  auch  andern  fiirsten  und  herren  und  uns  erlangt, 
erworben  und  cbrlich  hergebracht,  in  gemain  die  verprunen 
und  nachbabenden  genedigist  verneuwret,  bestctiget,  confir- 
miret  und  zum  tail,  wie  hernách  folget,  specivicirt,  ausgedruckt, 
nanibaftig  gemaeht  und  neuwe  begnadungen  ge^eben:  nemlich 
und  erstlich  die  stadt  ausgesetzt  mit  funfzig  huben  akers  umb 
die  stadt  gelegen  zur  Hohenbruken  und  in  der  Altenstadt  und 
zuř  Jungenpuchen  von  Mertten  Hantzschen  gut  hienauf  bis  an 
derMarschendorfer  grcnitz  und  zu  Wey gkelszdorf.  zum  andern 
ein  dorflein  Porsnitz  genant  mit  Kaut  uber  der  Auppen  an  die 
Wellhott  stossende  mit  welden,  wiesen  und  wasscm,  als  femen 
der  stadt  griinde  alte  graenitzen  in  sich  halten,  und  von  alters 
ihre  vorfodern  gebrauchet  und  gehalten  haben,  und  sie  nach  124a 
halteu,  sambt  dem  Biirgergrund  mit  wald,  wiesen  und  gcwesser. 
zum  dritten  unser  kuniglich  stadt  recht  daselbst,  das  sie  dassel- 
bige  mSgen  gebrauchen  ohne  verhinderung  ihrer  pfandsinhaber 
itziger  und  kiinftiger  und  menniglich,  wie  ihre  vorfahren  und 
sie  gebraucht  haben.  es  raag  auch  ein  alter  rath  cinen  neuwen 
kiesen  und  erwelen,  die  pfandsinhaber  sollen  sie  auch  darbei 
vorbleiben  lassen,  doch  das  derselbe  neuwe  rath  darvor  uns 
und  unserm  liebsten  gemahel,  der  sie  erblich  zugehóren,  und 
damach  der  pfandsherschaft  schweren,  zum  vierden  sollen  alle 
handwercher,  die  in  der  stadt  burger  sein  und  zuř  auszsatzung 
gehSren,  in  ainer  meil  umb  die  stadt  auf  den  dSrfem  wie  vor 
alter  durch  die  stSrrer  nicht  gehindert  werden.  zum  fíinften 
mogen  sie  halten  einen  freien  wochenmarkt  alle  mal  am  doners- 
tage  zusambt  der  salzkamer;  es  sol  niemands  macht  haben, 
auf  den  dorfem  in  ainer  meil  wegs  salz  zu  verkaufen.  des 
gleichen  eine  freihe  spitalmůl  auf  die  alte  stelle  zu  pauen,  oder 
da  man  sie  am  fiiglichsten  hinpauen  kan,  doch  aul  der  stadt- 
grunden.  item  sic  mogen  pier  preien,  wie  in  andern  stetten 
gebreuchlich,  zu  ihrera  nutz.  zum  sechsten  das  ein  itzlicher 
inwoncr  der  stadt  arm  oder  reich  auf  ihren  der  stadt  gchorigen 
fischwassem,  und  sie  innen  haben  und  gebrauchen,  die  wocncn 
zwene  tage  vonmittag  frei  fischen  mag  zu  seiner  notdurft  in 


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12ib 


—  90  — 

seín  haus  (ara  freitag  und  an  der  mitwoch),  und  der  b&rgermaister 
mit  dem  rath,  wan  es  ihnen  von  nottcn,  und  wie  von  altcrs 
herkommen  ist.  zum  siebendcn  sol  jeder  zeit  ein  rath  frei  macht 
haben,  ohne  vcrhinderung  der  pfandshcrschaft  undcr  das  stíidt- 
recht  zu  einwonern  nnd  biirgersleuten  aufzunemen  und  wieder- 
umb  lodig  und  losz  zu  zelen,  wie  es  dic  pilligkeit  und  die  gele- 
genhait  geben  und  erfordern  thut,  ausgeschlossen  die  gepíir 
der  zwenzig  schock  groschen,  die  sie  vom  rathhanse  dem 
pfandsinhaber  schuldig  sein.  verneuen,  bestetigen,  confirmiren, 
verleihen,  specifiziren,  ausdrucken,  machen  namhaftig  und  be- 
gnaden  sie  mit  dem  allcn  von  newen  aus  Behmischer  kiin. 
macht  und  gewalt  als  regirender  kiinig  zu  Behaim  hiemit 
wissentlich  in  craft  dies  briefs,  was  wir  límcn  von  rechts  und 
genaden  wegen  bestetigen,  vemewem  und  geben  sollen  und 
miigen,  dasselb  zu  gebrauchen  und  zu  geniessen  fíir  uns,  unser 
erben  und  nachkomen  kíinigen  zu  Behaim,  auch  meniglichs 
unverhindert.  doch  wollen  wier  uns  unsere  steur  und  andere 
gepiir  und  recht,  wie  die  genandt  werden  mochten,  in  alweg 
vorbohalten  haben.  gopieten  darauf  allcn  und  jeden  imscrii 
undcrthanen  und  liebcn  gctreuen,  was  hohen  oder  nicder 
wirden,  st<ands,  ambts  oder  wesena  die  sein,  und  sonderlich 
tmscrn  pfandsinhabem,  die  itzt  sein  oder  kiinftig  sein  werden, 
gedacht  stadt  Trautnaw  bci  solchen  ihren  freiheiten,  privilegicn, 
rechten  und  gerechtigkeiten,  alten  herkommen,  gutcn  gewon- 
haiten,  auch  bei  dieser  unser  bestetigung,  vemewerung  und 
ausgedruckten  freihaiten  zu  handhaben,  schutzen  und  schier- 
men,  sic  der  geriihlich  gebrauchen  lassen,  darwioder  níchts 
thuen,  noch  des  jcmandes  zu  thuen  gestatten,  als  lieb  eincra 
feden  sei,  unser  schwere  straf  und  ungenad  zu  vďmeidcn, 
jedoch  uns,  unsern  erben  und  nachkomen  kiinigen  zu  Behaim 
an  regalion,  obrikaiten,  lehendiensten,  pflichtcn  und  sonst  men- 
niglichs  rechtens  und  gcrcchtigkaitcn  ohne  schaden.  mit  ur- 
kund  diesz  briefs  besigelt  mit  unsrem  kiiniglichen  anhangenden 
insicgil,  der  gegebcn  ist  a\if  unserm  kuniglichen  schlosz  Prag 
am  lotzten  tag  des  monats  januari  nach  Uhristi  unscrs  lieben 
herm  gepurt  im  funfzehen  hundeii;  und  im  zwei  und  vierzigisten 
unserer  reiche  des  Róimischen  und  im  zwolften  und  der  andern 
im  sechzehenden  jařen  etc.  etc. 

Fobr.2i  Anno  domini  im  1542  jar  von  dem  24.  tag  des  monats 

februaii  anzufangen'  am  tage  Mathei  ist  zu  Trautnaw  kein  ge- 
schwomcr  rath,  biirgcrmcister,  nach  stadtfoit  gcwcsen  bis  íuif 

N(.v.  5.  den  5.  tag  novembris,  das  ist  in  37.  wochcn  lang  ohn  allc  reclit 
und  gerichte  als  die  vcrvvaisten,  vcrlasznen  armcn  leuto  an 
gemeinen  nutz  mangel  gelittcn  aus  dicseu  uraaclicn,  das  dicsc 


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1542 
Jan.   31 


—  91  — 

hem,  als  her  Christof  von  G-endorf,  Adam  Sylber  und  ber 
Gcorge  Butzke,  ziir  selbigcri  zeit  pfandsinbaber  der  stadt  Traiit- 
naw,  von  eim  e.  rath  habcn  wolten,  das  sie  allein  iUnon  schwe- 
ren  soUten  und  nicht  zuvor  ihr  ktin.  mai.  und  dorselbigen  ge- 
liebten  gemahel  der  Behmischen  kiinigin.  und  sie  wolton  sie 
au8  der  erbscbaft  und  aidespflicht  dringen,  und  den  obberael- 
ten  bern  allein  buldung  tbun  solten,  darin  sicb  dic  ganz  gemein 
als  arme  Icut  aus  ibren  pflicbten  sicb  nicbt  bewegen  wolten 
lassen  ete.  etc.,  und  sclbst  ein  newen  ratb  erweleten  und  in  ihr  ^^^ 
kun.  mai.  Ferdinande  zusebickten,  der  sie  bestetiget  etc.  etc. 

Nu  folget  die  abschrift  der  von  Trautnaw  ausbrachte  bc- 
willigung  des  rath  inhaldt  etc.  etc. 

Wier  Ferdinand  von  gottes  genaden  ESmischer  kůnig,  zu 
allen  zeiten  morer  des  reichs,  in  Gerraanien,  zu  Hungcrn;  Be- 
haim,  Dalmatien,  Croatien  etc.  etc.  kunig,  infant  in  Hispanicu, 
erzberzog  zu  Osterreicb,  marggrafo  zu  Mchern,  bcrzog  zu  Lii- 
cemburg  und  in  Schlesien,  marggraf  zu  Lauszitz  etc.  etc.  bc- 
kenncn  oíFentlich  mit  diesem  brief  und  thun  kundt  menniglich, 
das  vor  uns  komen  seind  der  ehrsaraen  unser  liebcn  geti-euen 
der  gemeinen  unser  stadt  Trautnaw  gevolmeclitigto  abgefertigte 
gesante  und  ims  ein  schreibcn  von  ganzcr  gemein  uberreicht, 
darine  sie  uns  underthenigist  mit  beschwerde  zu  erkenncn 
geben,  das  sie  bei  ihnen  seind  der  zeit  Mathei  hmgst  verschie 
nens  monats  februari  bisz  auf  itzt  keinen  biirgcrmaister,  rath 
nach  recht  ei^welt,  gesetzt,  erkoren,  und  also  ganz  ohn  ein  sfcidt 
oberkait  als  die  verlasznen  und  verwaiszten  armen  leut  seind, 
alle  gericht  und  recht  auch  gemeiner  nutz  bei  ihnen  liegcnd 
verblieben  aus  diesen  ursachen,  das  diese  ehrvesten  etc.  etc. 
unsere  lieben  getreuen  Adam  Sylber  und  Gorge  Butzke,  als 
itziger  zeit  pfandesinhaber  ernenter  stadt  Trautnaw,  von  ihnen 
haben  wollen,  alsz  ofte  ein  newer  rath  erkiest,  das  derselbe  i2«a 
ihnen  zuvor  und  ehe  unser  geliebten  gemahel  der  Roraischen 
kiinigin  aJs  der  erbscbaft  aid;  pflicht  und  huldung  thun  sol, 
dai^ein  sich  aber  die  armen  leute  aus  pflicbten  nicht  bewegen 
wollen  lassen,  soudem  jeder  zeit  ganz  bereit  und  willig,  wan 
ein  neuer  erkister  rath  unser  geliebten  gemahel  als  der  erb- 
scbaft zuvor  geschworen,  als  dan  beiden  pfandsinhabern  huldi- 
gung  und  pflicht  wie  von  alter  herkumen  ze  thun.  welehs  wier 
allen  rath  itzigen  rethen  und  der  billigkcit  gemesz  fíir  ziemlich 
erachten,  auch  bei  níemand  anders  dan  vor  recht  und  zimlich 
erkandt  werden  kan.  und  damit  sie  nicht,  wie  diese  lange  zeit 
her  geschohen,  an  ein  stadtobcrkait,  wie  daz   vich   ohn  ein 


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—  92  - 

hirten,  gehon  und  wandlen,  auch  das  stadtrecht  gefíirdert  und 
nicht  gesteken  beleibe,  haben  gedachtige  meiner  stadt  nachfol- 
gende  personen  inwoner  und  bíirger  der  stadt  aus  ihrem  mittol 
als  nemblichen  Jokel  Casparn  zu  burgermaistern,  George  Schci- 
bem  zu  rathman,  Klein  Níkel,  Beck  Michel,  Adam  Renel^  Hansen 
Seiler,  Mertten  Húnpel^  Matz  Beycr,  Gorgen  Qrundtman,  Andres 
Hack,  Matz  Quierentz,  Mertteti  Kack^  zum  geschwornem  stžidt- 
foit  Wenzeln  Kack  erwolet,  íurgenomen  und  erkiest,  demutigest 
bittende  in  betrachtunge  der  augenseheinlichen  notdurft  und 
crhafften,  auf  daz  die  arme  stadt  nieht  gar  zu  grund  verderbt 
126b  und  zu  einem  dorf  gemacht  wiirde,  in  diese  electen  und  erkie- 
sung  des  burgermaisters,  rathmauen  geschwomen  und  stadtfogts 
genedigist  zu  consentieren  und  zu  bewilligen :  weil  wier  uns  dan 
schuldig  erkennen,  unsere  underthanen  und  getreuen  bei  recht 
und  aller  billigkeit  zu  handthaben,  schfitzen  und  dawieder  nicht 
bcschweren  zu  lassen,  daneben  auch  das  einsehen  zu  habcn, 
das  gleich  und  recht  erhalten  die  underthanen  mít  vorgesetzten 
óberkaiten  versehen,  die  gericht  auch  gemeinen  nutz  gef5rdert 
und  nicht  stecken  bleiben,  oder  die  stadt  in  verSdung,  ver- 
wiistung,  abfall  und  unpillichem  verderben  kumen,  haben  wir 
in  solche  der  von  Trautnaw  newe  besetzung  und  verordnung 
ernenter  stadt  5berkait  von  dato  bis  zu  unser  in  die  cron  Behaim 
glilckliche  ankunft  gnediglich  bewilligt,  consentiert,  uns  desselben 
gclieben  und  gefallen  lassen.  gepieten  darauf  aílen  und  jeden 
unsern  und  underthanen,  wasz  hohen  oder  nider  wirden  und 
stands  oder  wesen  die  sein,  und  sonderlich  gedachtem  Sylber 
und  Butzko,  als  diese  zeit  pfandsinhabern  ernenter  stadt  Traut- 
naw, mehr  bemelte  stadt  bei  solcher  vemewerung  der  rath  und 
stadt  ftberkait  bis  auf  unser  ferrer  verschaíFen  beruglichen  ver- 
bleiben  zu  lassen,  dawieder  nicht  thun,  noch  den  ihren  gestatten 
ze  thun,  ala  lieb  einera  jedern  sei,  unsere  schwere  straffundun- 
genad  zuvermeiden.  das  meinen  wier  ernstlich,  miturkunddiesz 
briefs,  besiegelt  mit  unsemi  kíiniglichen  ausgedruckten  insigel. 
gegeben  in  unser  stadt  Wien  am  funften  tag  des  monats  no- 
1542    vcmber  anno  etc.  etc.  im  zwci  .und  virzigsten  unsers  reichs  des 

Nov.  6.  EJmischen  im  zw51ften  Hungerischen  im  sechtzehenden  und 
Behmischen  im  siebendzchenden.  CoUationata  et  concordata  cum 
originali  actum  in  s.  cás.  mag.  cancelaria  Boemica  aulica  24. 
i5tio    mai  anno  1560. 

^**  ^*'  Anno  domini  1542  jar  den  23.  aprilis  ist  der  stadt  Trautnaw 

bestandt  brief  von  der  Bohraischen  kůniginn  Anna  auf  sechs  jar 
gegeben,  die  herschaft  Trautnaw  im  brauch  zu  halten  etc,  etc, 

Apr.  23.  den  23.  aprillis  ut  supra. 

Wier  Anna  von  gottes  genaden  Romische  zu  Hungern  und 
Behaim  etc.  etc.  kunigin,  crzherzogin  zu  Oesten^eich,  herzogin 


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—  9S  — 

zu  Burgtmdin,  Lutzenburg  und  ii^Schlesíen  etc.  etc,  margi^afin 
zu.  Meliren,  Ober-  und  Niedcrlanssitz  etc.  etc.  bekennen  mit 
diesem  briefe  fiir  uns,  unsere  erben  und  nachkomen  und  thun 
kund  menniglichcn :  nachdcm  uns  die  herschaft  Trautnaw,  stadt 
und  schlosz,  sambt  aller  derselben  zugehSrungen  als  derselben 
rechten  erbfrawen  und  kiinigin  aus  den  henden  der  junffstcn  127b 
inhaber  mit  urtail  und  recht  dieses  unsers  kunigreiclis  Benaira 
zuerkandt  ist,  und  wier  in  dieselbige  nach  ordnung  eingefíiret 
worden  sein,  der  halben  unser  notdurft  erfordert,  benente  unser 
herschaft  durch  jemand  tauglich  versehen  und  verwalten  zn 
lasseU;  das  wier  darauf  mitTorwissen  und  zugeben  unsers  freund- 
lichen  herzlieben  Fierrn  und  gemahelsz  des  RSmischen  kíinigs 
den  ehrsamen  unsem  underthanen  und  lieben  getreuen  N.  bur- 
germaister,  richter,  rath  und  der  ganzen  gemeine  unser  stadt 
Trautnaw  das  einkomen  und  geniesz  derselben  stadt,  schlosz 
und  aller  anderer  derselben  ganzen  herschaft  zugehSrung  auf 
sechs  ganze  jar  die  nechsten  von  dato  zu  rechnen  oder  raiten 
folgend  nach  bemelter  masen  verlassen  und  verliehen  haben : 
erstlich  verlassen  wier  ihnen  die  nachgenanten  einkomen  und 
nutzungen,  nemblichen  besitzung  und  geniessung  desselb^n 
schloBZ;  auch  den  gewSnlichen  geldzins  und  dienste,  so  uns 
sonst  von  benirter  stadt  und  den  underthanen  und  gtitem  als 
auf  dem  land  darzu  gehSrig  gereicht  wirdt,  sambt  dem  treid 
geniesZ;  robotten,  zalung,  holtzungen,  wunwaiden,  auch  die 
papír  and  malmillen,  das  pirpreien,  forbrecht,  vichwaide,  teichcn 
und  sonst  allen  und  jeden  einkomen,  in  massen  wier  solche  itzt  128a 
inen  haben,  und  dieselben  verlassung  diesz  bestands  aigendlichen 
berichten,  besichtigen  und  ihnen  dariiber  ein  new  urberpuch 
aufrichten  und  ibnen  dasselbig  hie  neben  zu  stellen  haben  lassen. 
von  solchem  allen  soUen  uns  die  bestandsleut  nichts  vorandeni 
und  entzihen,  nach  solchesandernzuthuennichtgestatten,  auch 
die  underthanen  wieder  die  aiten  herkumen  und  gebreuche  be- 
laděn,  und  wo  sie  selbst  oder  die  underthanen  durch  andere 
beschwert  wtirden,  solches  jeder  zeit  an  uns  oder  in  unserem 
abwesen  an  den  gestrengen  unsem  lieben  getrewen  Wolfen 
von  Wrzessowitz  auf  Newschlosz,  unsers  geliebten  herm  und 
gemahls  des  Rfimischen  kflnigs  rath  und  haubtman  des  Preger 
schlosz,  als  gegenwartigen  imd  jedern  unsem  kíinftigen  under- 
camerer  unser  síeben  steth  in  unser  chron  Behaim  gelangen 
lassen  und  daruber  beschaid  nemen.  sie  sollen  auch  schuldig 
sein,  dáw  schlosz  mit  den  dechem,  thoren,  podemen,  ofen, 
fenstern,  stíegen  und  andern  dergleichen  kleinen  notdurfti- 
gen,  so  fiir  kein  haubtgepew  zu  raiten,  in  ihren  costen 
wissentlicb  tind  bewlich  halten,  damit  dasselbíge  nichts  eingehe. 
deBgl^icben   sollen  sie  die  papirmůhl;   auch   die  malmM   in 


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—  94  — 

ihrem  eigen  costen  versehenlich  und  peulich  halten.  wan  aber 
1281)  etwasz  daran  namhaftígs  zu  Lawcn  von  notten,  sollea  sie  solchs 
auch  an  unaz  oder  unser  undercainerer  gclangen  lassen  und 
sich  ausscr  vorwissen  und  schriftlichem  befehlich  an  solcheu 
muelcn  sich  keines  newen  gepewes  unterwinden;  und  was  ihn 
also  zu  bawen  vorwilliget  wirt,  denselbigen  uncosten,  so  sie 
darauf  legen,  mit  dem  genisscn  und  niitzlichen  vorbringen  und 
ordentlicnen  aufschreiben,  so  wollen  wii-  ihnen  ala  dan  dassel- 
bige  erstaten  und  bezalen.  und  nach  auszgang  dieser  bestandt 
jar  soUen  sie  uns  solches  alles  nicht  lenger,  als  sic  es  von  uns 
eingenumen,  und  so  viel  wic  es  hernách  darauf  golegt,  wieder- 
umben  uberandtworten.  verrer  bchalten  wier  uns  an  solchem  be- 
standt bevor  alle  kuniglíche  hoheit,  obrigkait  und  regalien,  als 
pergwerg,  schutz,  hohwild  und  dergleichen.  wen  wier  auch  uber 
kurz  oder  lang  zu  berůrter  unser  herschaft  ausser  dieses  urbars 
ein  neuwe  nutzung,  so  von  alters  darzu  gehort  hat,  es  sei  durch 
gerichtliche  erkendtnisz  oder  durch  15sung  oder  kauf  an  uns 
bringen  wurden^  dasselbe  als  solde  uns  sonderlich  zu  geniessen 
zustehen  und  in  diesem  bestandt  mit  nichte  begriíFen  sein.  sie 
soUen  auch  keinen  unsem  underthanen,  so  unter  unser  berurtcr 
stát  und  der  ganzen  herschaft  wonet^  ausser  unsers  oder  unsers 
i^9a  undercammers  willen  von  dannen  wegziehen  voi^nen,  auch 
keim  darvon  zu  erlauben  macht  haben.  darzu  sol  auch  in  diesen 
sechs  bestandt  jařen  gegenwertiger  oder  kunftiger  unser  under- 
camrer  bei  ihnen  zu  Trautnaw  alle  jar  einen  rath  setzen  und 
denselben  gar  oder  zum  tail  nach  gelegenheit  unser  notdurft 
vcmewem,  auch  die  irrungen,  so  sich  zwischen  ihnen  zuge- 
tragen^  erleutern.  von  solcher  hievor  benanten  inhabung  und 
nutzung  soUen  bemelte  biirgermaister;  richter  und  rath  und  die 
ganze  gemein  unser  stadt  Trautnaw  uns  jcrlich  zu  rechtem  be- 
standt geld  reichen  und  geben  benendtlich  fíinfhundert  gulden 
reinisch,  jeden  gulden  vor  funfzehen  patzen  oder  secbzig 
kreizer  zu  raiten,  jedeš  jar  zu  zweien  jars  fristen,  nemblichen 
halben  tail  zu  sanct  Jorgen  tag  und  den  andern  halben  tail  zu 
sanct  Gallen  tag^  und  mit  erlegung  solches  bestands  gelds 
kaines  weges  saumig  erscheinen.  und  nachdem  hochgedacbter 
unsers  herzen  lieben  herms  und  gemahel  inen  verschiener  zeit 
ohn  unser  vorwissen  nach  ein  můhl  daselbst  zu  Trautnaiiv  zu 
pawen  zugelassen,  wo  sich  nu  aber  uber  kurz  oder  langbefíindey 
das  solche  muhl  der  unsem  mahlmulen  zu  nochtaíl  und  abbrucb 
geraichen  sollen,  dieselben  wen  wier  uns  des  beschweren  und 
sie  darumben  anlangen,  die  selbigihrmůhlunverzuglich  wieder 
umben  wieder  abstellen  ;  sie  sollen  auch,  alle  weil  wier  ibnei 
solche  muhl  zu  geniessen  vergunen^  dem  špital  daselbst  daa 
129b   jenige,  so  von  alters  her  darauf  gestift  ist,  trexilich  reichen.  unc 


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—  95  — 

beschliiszlich  soUen  sie  uns  sonst  allos  thuen,  als  frumen  ge- 
treuen  underthanen  ihrem  hcrrn  und  frawen  zu  beweisen  schul- 
dig  und  pflichtig  sein,  und  in  masen  sie  sich  des  alles  nacli 
ausweisung  eines  genugsamen  revers  kegen  uns  obligend  und 
verschrieben  haben.  zu  urkund  mit  unaerem  hinfurgedruckten 
kimiglichen  secret  ververtiget,  gegeben  in  unserm  kiiniglichen 
schlosz  Prag  am  hailigen  sanct  Jorgen  tag  den  drei  und  zwent- 
zigisten  tag  des  nionats  apprillis.  anno  domini  im  1500  und  ím2 
41  jar.  ^-^'*'- 

^)  Anno  domini  1542  den  2.  octobris  freitag  nach  Stanislaui-2£l:A 

'^  .  ^  Sopt.  28. 

ist  geschehen  ein  berednusz  zwischcn  dem  hcrr  Christof  von 
Gendorf  und  dera  her  Adam  Silber,  das  her  Christof  von  6en- 
dorf  die  giitter  zum  Schatzler  gehSrig  umb  zwoi  tausent  gute 
abgewegene  hungrische  goltgúlden  und  umb  fíinf  hundert 
schock  groschén  behmisch  vorpfendt  dem  herr  Adam  Silber 
und  seinen  erben  etc.  etc. 

Nach  Christi  geburt  tausend  fíinf  hundert  im  zwei  und 
vierzigsten  jaré  am  freitag  nach  Stanislaui  ist  ein  berednisz 
geschehen  zwischen  dem  edlen  und  gestrengen  herrn  Christofen 
von  Gendorf  auf  Hohenelb  an  einem  und  her  Adam  Silber  auf 
Silberstain  und  Trautnaw  andertheils  nemblich  also,  das  her  i3oa 
Christof  von  Gendorf  die  g&tter  zum  Schaetzler  gehorig  als 
Trauttenbach,  Krienszdorf,  Olsen,  Alt-  und  New-Lampers- 
dorf,  Gebersdorf,  Kunigshain,  Glasendorj^  Bemsdorf,  Woltau, 
ganz  Aldestat  mit  dem  h^er  und  Triebenwasser,  Mar- 
schendorf  und  Albendorf,  wie  dieselbigen  giitter  in  jhren 
rainen  und  grenitzen  gelegen  sind,  zusambt  den  gebir^en,  was- 
sem,  touchen  und  mit  sambt  allen  herschaften  ganz  mchts  aus- 
genomen  umb  zwei  tausent  gute  abgewegene  hunffrische  golt- 
giilden  und  umb  fíinf  hundert  schock  groschén  behmisch  nach 
landeswehr  verpfendt,  ubergeben  und  abgetreten  hat,  welcbe 
obbeschriebene  giitter  her  Adam  Silber  und  seine  erben  innc 
haben  und  in  einem  rechten  pfandtschilling  besitzen  und  gc- 
brauchen  mógen  vom  her  Christofen  von  Gendorf  und  seinen 
erben  unvorhindert.  weiter  dieweil  die  gemelten  guter  zu  ans- 
sprechig  sind  oder  nach  anspruchig  werden  mochten,  in  dem 
selbigen  sol  her  Christof  von  Gendorf  mit  all  seinen  lehengíitcrn, 
die  er  itzimd  hat  oder  kunftiglich  haben  wurdet,  volstcndiger 
vertreter  sein,  also  ob  her  Adam  Silber  oder  seine  erben  aus 
gedochten  dorfern  gefíirt  wiirden,  das  er  sich  solchcs  schadons 
mit  cinfurung  des  camers  von  der  hoftafel  auf  den  gedachten 


1}  Am  Rande  links:    ,1542  im  apríl    und   maijen  ist  die   schulo  von 
nenes  gar  erbanet  worden.' 


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-  96  — 

130b  her  Christofen  von  Gendorf  allen  und  itzlichen  lehengiitern  er- 
halten  sol.  und  so  her  Chrlstofs  lehengiiter  zu  wenig  weren, 
alsdan  hat  sich  gemelter  her  Christofen  einbewilliget,  her  Adam 
Silbern  und  seine  erben  auf  seine  landgtiter  vor  der  landtafel 
nach  brauch  und  ffewonhait  des  landes  auch  zu  versorgen.  ob 
auch  her  Adam  Silber  und  seine  erben  an  gemelten  gíitem  an 
gepew  oder  forbrechen,  mulen,  teichen  oder  andrem  zu  notdurft 
der  wirtschaft  von  newen  was  pessern  wttrde,  doch  das  es  ge- 
bňrhchen  beschehe,  derselbe  uncosten  und  besserung  sol  aigent- 
lich  mit  guter  fursichtigkeit  vom  her  Adam  Silber  beschriben 
und  alle  im  auf  Johannis  baptista  und  Michaelís  tag  mit  dem 
von  Gendorf  berechnet,  und  dazselbe  aufgelofirie  uncosten  und 
paugeld,  des  her  von  Gendorf  her  Adam  Silber  ein  briefliche 
urkund  zu  geben  schuldig  sein  sol.  was  also  her  Adam  Silber 
oder  sein  erben  mit  des  von  Gendorf  urkunden  oder  richtiger 
raittung  zu  beweisen  hat,  das  sol  her  Christof  von  Gendorf  oder 
sein  erben  zur  zeit  der  ablSsung  herm  Adam  Silber  oder  seinen 
erben  zusambt  der  vorbemelten  pfandsuma  zu  erlegeu  schuldig 
sein  und  aussenthalben  des  herrn  Adamen  Silber  die  guter  nicht 
abzutreten  schuldig  sein  sol.  baide  tail  herr  Christof  von  Gen- 
dorf und  her  Adam  Silber  habcn  fiir  sich  und  ihre  erben  ihnen 
gegen  einander  vorbehalten,  Vo  her  Christof  von  Gendorf  die 

i3ia  gemelten  giiter  wiederumben  zu  sich  16sen  wtirde,  so  sollen  sie 
her  Adamen  Silbern  oder  seinen  erben  die  ablSsung  alwegcn 
zu  sanct  Géorgen  .oder  Gallen  tag  ein  jar  darfiir  durch  das  ambt 
der  hoftafel  ansagen,  alsdan  sol  her  Adam  Silber  auf  sanct 
Georgen  oder  Gallen  tag  des  volgenden  jares  die  vorgeraelten 
guter  bei  pen  einftihrung  des  camrers  bei  der  hoftafel  abzu- 
treten schuldig  sein,  doch  das  her  Adam  Silber  oder  sein  erben 
zuvor  die  pfandsuma  der  zweitausend  gntten  gewegenen  hunge- 
rischen  goldgůlden  und  sonst  gar  kainer  andern  miintz  auch  die 
ftinf  hundert  schock  gróschen  behmisch  zusambt  dem,  was  her 
Adam  Silber  oder  sein  erben  an  gíittern  geburiichen  gebessert, 
zu  seinen  handen  erleget  und  bezalet  werden.  hienwiederum- 
ben  woher  Adam  Silber  oder  sein  erben  diese  giitter  in  pfand- 
schaft  nicht  lenger  halten  wolten,  so  sollen  sie  solchs  dem  hern 
von  Gendorf  oder  seinen  erben  gleicher  gestalt  auf  sanct  Georgen 
oder  Gallentag  ansagen,  so  sol  her  Christof  oder  seine  erben 
schuldig  sein,  die  vorbemelten  giitter  auf  volgenden  sanct  Geor- 
gen oder  Gallen  tag  uber  ein  jar  anzunemen,  doch  das  her  Chri- 
stof von  Gendorf  und  seine  erben  her  Adamen  Silber  oder  seinen 
erben  die  zweitausent  hungrische  goltgulden  und  die  funf  hun- 
dert schock  gróschen  behmisch  zu  sambt  der  pesserunge  wie 
gemeldt  zu  erlegen  und  zu  bczalen  schuldig  sein.  der  her  von 
Gendorf  vermut  sich  auch,  auf  den  vorpfanten  giittem  perch- 


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—  97  — 

werk  aufeubringen,  derhalben  er  ihme  alle  perchwerk  und  metalu  isib 
zusambt  frei  holz  und  kolen,  auch  frei  hofstetten  zu  hiitten  und 
rnit  einem  freien  wasserlauf  zu  dem  perchwerk  ausgezogen,  und 
ob  es  von  nSten,  zu  hulf  der  hutten  teicli  zu  pawen,  darzu  er 
der  leute  griinde  bedurft,  sol  ihme  auch  vorgiinstiget  sein,  allein 
das  er  sich  mit  den  leiiten  umb  die  grund  und  bodem,  darauf 
der  her  von  Gendorf  pawen  wolt,  vortrage,  und  ob  her  Adam 
Silber  an  seiner  nutzunge  wasz  abginge,  sich  auch  mit  ihme 
darumen  vergleichen  soUe.  was  die  teiiche  zu  Eunigshain  an- 
trifft,  die  sol  her  Adam  Silber  oder  sein  erben  in  der  abtrae- 
tunge  mit  gutten  zwei  oder  dreijerigem  vischsamen  wieder- 
umben  besetzen.  wo  auch  der  von  Gendorf  das  schlosz  Schatzler 

Eauen  oder  bewonen  woUte,  das  sol  ihm  auch  zuvorstehen.  es 
at  sich  bemelter  her  Christof  von  Gendorf  bewilliget:  truge  sich 
zu,  das  er  oder  sein  erben  das  schlosz  Schatzler  zusambt  den 
vorbemelten  guttem  vorkauflFen  oder  femer  vorpfenden  wolde, 
sol  es  hern  Adam  Silbern  oder  seinen  erben  una  sonst  kainem 
andem  vorgunst  und  zugelassen  werden.  doch  wofer  her  Adam 
Silber  oder  sein  erben  so  viel  als  einander  treiilicher  und  unge- 
verlicher  weise  darfůr  geben  wolde,  und  wer  dies  recht  und  ge- 
rechtigkeit  in  dieser  berednis  begiíeffen  mit  hern  Adam  Silbern 
und  seinen  erben  oder  erbnemen  gutten  willen  und  wissen  innen 
hat  oder  sie  ihre  gerechtigkait  nach  ihrer  gelegenheit  und  nach 
wolgefallen  verkauffen  oder  iibergeben  werden,  der  oder  die- 
selbigen  und  derselben  erben  und  nachkomen  sollen  alles  das 
recht  und  gerechtigkait  hierinen  begriffen  haben  und  geniessen, 
inmassen  der  von  Gendorf  und  Adam  Silber  und  ihre  erben  132a 
gebraucht  haben.  und  damit  solche  berednisz  bekreftiget  und 
baide  thail  gegen  einander  notdtirftig  vorsichert  und  volzogen, 
80  ist  dieselbe  mit  baider  thail  bewilligung  in  die  hoftafel  ein- 
gelegt  worden.  alles  getreulich  und  ungeferlich  geschehen  und 
gegeben  im  jar  und  tag  wie  ob  stehet  etc.  etc. 

Anno  domini  ím  1542  jar  den  3.  tag  octobris  den  sonn-  oct-  3. 
abent  nach  Stanislaui  hat  der  herr  Christof  von  Gendorf  die  ***'' 
lehen  empfangen  uber  die  herschaft  Schatzler  w  Truttnowskich 
letha  m.  v^^xlij**: 

Krystoff  Jandorffar  z  Jandorffu  na  VVrchlaby  przyznal  se  pr- 
zed  vrzadniky  dworzkymi,  zie  gest  vczynil  przy sáhu  na  wernost  a 
podanost  mansku  neyjasneissimuknyzeti  a  panu  panuFerdinan- 
dowi,  Ržimskemu,  Uherzkemu,  Czieskemu  traly,  infantu  w  His- 

Eanij,  arcziknyzieti  Rakauszkemu  a  markrabie  Morawskymu, 
lucemburzkemu  a  Sleskemu  knieziety  a  markrabie  Luzizkemu 
etc.  etc.  panu  swemu  milostiwemu  yakozto  kraly  Czieskemu  y 
wssy  korunie  Czieske  ze  wssemi  diedinami  a  zbozim  swim  man- 


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■.  -  98  - 

ě    - 

^'  skym  totizto  zamkero  Satziirzkom  8e  wssim  k  tomu  przisliisfien- 

[  stwym  zegmena  ze  ws8y  Staré  Miestie,  Kalnuwodu,  ljnnii>er«- 

i  dorfF,  Mladé  Buky,  Babie-Trauttenbach,  Sklenarzowyt^c,  Mars- 

l  sow  se  dwiema  hamry  pustimi,  Berhartice,  Olessniee  a  Bezkow, 

-.  yenž  majestát  geho  kral«  iwskelio  krále  Ferdinanda  sayrze  vka- 

*  zuge  czoz  8  wesnitzeray  k  manstwy  Trutnowskerau  pníisliissey- 

•^.  gitzymy  totizto  s  wsy  Zdiary,  Hertwikowitze,  PetrzíkowitzG, 

l_  Humburk,  Wowlanowi,  Strzytez,  Porssitze,  Kynigshnyii,  Kri- 

ř-  ^^***    enszdoríF,  Kwaliseh,   Slawetin,'  Bezdiekiiow   a   (Kriblitze)    «^ 

'  wssem  a  wsseliiakym  k  tomu  przislussenstwim,  yakz  dnilii  raa- 

yestatt  krále  geho  Ferdinanda  téhož  ssirze  vkazuge  a  przirzf^kl 
tauž  wimost  a  podanost  mansku  udržeti  a  zachowati  yuko  dob- 
rému a  wirnemu  mannu  przislussy,  takie  tim  wssem  apiisobein, 
pokudz  rzad  a  prawa  mannske  dworu  krále  geho  a  przísaha 
zwrhu  psaná  vkazuge.  a  tak  gest  nadepsaný  Krystoff  Jandorffer 
léno  przygal  na  myestie  králi  geho  a  korony  Cieske  od  Jana 
starssyho  z  Lobkowitz  a  na  Zberoze neywizssy  sudy  kralowstw v, 
který  gemu  KristofFeru  Jandorffarowy  léna  na  to  spodati  racziL 
1542    stalo  se  w  sobotu  po  swatim  Stanislauen  letha  Bozyho  tyfíytzehii 
Sept.  29.  pjgtísteho  czyritzateho  druhého. — Tento  weypis  tohoto  1<  ^rina  przí  - 
geti  widangy  z  desk  dworskych  kralowskych  z  ixjzkaxanie  vro- 
zeného pana  pana  Hendrycha  starssyho  Ssamberka  a  na  Zwie- 
ckowie,  ney  wissyho  sudy  ho  dworzkeho  král.  Czies.  podpetz  i  t y  au- 
Auř*22  ^f**^^*  stalo  se  wstrzedu  przedswatimBartolomegem  letha  xlvíij. 
Der  ander  Schatzlerische  lehcnbrief,  wasz  gestalt  dio  R&m. 
kiin.  maj.  her  Chrístofen  von  Gendorf  etzliehe  TrautTitnvische 
lehendSrfer  zum  Schatzler  geaigent  und  ihme  und  seiiien  tuch- 
tem  verliehen  hat,  aufm  Preger  schlosz  die  mittwoch  nach  der 
1542    heiligen  dreikonige  tag  im  tausent  funfhundert  und  zwei  und 
virzigisten : 

My  Ferdinand  z  Bozy  milosti  Rzimsky  král  po  ivssetzki 
cziasi  rozmozitel  swate  rzysze  a  Uhersky,  Cziesky,  Dalmatzky, 
1S3A    Charwatsky  etc.  etc.  král,  ynfandt  w  Hispanich,  artzikniezic  Ra- 
kausky^  markrabie Morawzke,  Lucenburzke  a Slezke  knjze  íitc. 
etc.  oznamugem  tinito  listem  wssem,  jakož  gsme  czasu  r^edawno 
gminuleho  zámek  Ssatzlirz  a  niektery  dyl  wsy  k  niemu  przislusse- 
giczich  podle  zmieni  listu  lehniho  krále  Girziho  slawnie  pfuiiieti 
statetzniemu  Kristofforowj  z  Gendorffu  na  Wrchlabie  wiiiriiemu 
nassemu  mylemu  a  dzeram  geho,  poniewadž  tyž  Gendorff  ziad^ 
nich  synuw  nemá,  z  wlastni  milosti weyssi  kralowske  propukaly 
a  k  tomu  niektere  gsme  wcsnitze  lennszke  na  panstwy  a  na  ma 
stwy  Truttnowzkem  leziczi,  kteréž  w  przedesslem  listu  nas^e 
wysslem  naneywissiho  sudiho  dworskeho  kralowstwie  Ciezkel 
swiedczyczy  postaweny  neysu,  czož  nam  tu  j  ginim  sprawedly  w 


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—  99  — 

nalezílo  a  on  GeadoríF  to  kaupil  tež  pod  lenem  pustiti  r<iczily  a 
tímto  listem  wzblednamžna  geho  wiernc  a  krazne  služby,  kterez 
nam  od  dawnich  eziasuv  uczynil  a  na  potom  czlniti  muže  a  po- 
winen  bude,  s  dobrým  rozmyslem  nassini  gistgim wiedoniim  moczy 
kralowzku  w  Cziechach  podle  prawa  manského  geho  a  dczeram 
geho  kteréž  giž  s  nyneyssy  raansselku  swu  ma  dolepsane  wesnitze : 
zegmena  wes  Zdiary,  Hertwikowitze,  Petrzikowitze,Humburck, 
Wo  wlanowe,  Strzitetz,  Porssitze,  Kynigkshain,  KriensdoríF,  Kwa- 
lyssz,  Slawetyn,  Bezdiekow  a  Kriblitze  se  wssem  wsseliyakym 
ktomu  przislussenstwim  pausstímeapod  lenno  dawarae  na  ten  spu 
sob  az  tauwiemiekau,  kdyzby  dzery  tohož  Christoffaz  Gendorffu, 
kteréž  mygna  totizto  synuw  zemrzelj,  aby  zase  gmenowane  wsy 
a  zámek  Ssatzlirz  se  wssem  k  tomu  przislussenstwim,  tak  yakž 
przedessly  y  tento  lyst  nass  lenny  w  sobie  ssyřze  zawira  a  issb 
obsahuge,  na  nas  a  budautzy  nasse  králi  Czieske  podle  prawa 
manských  a  lenskeho  yakž  przedessly.  protossz  prikazugem 
neywjssim  sudymu  wirnim  nassim  milim  kdyzby  koli  od  gme- 
nowanehoKristoffa  z  Gendorftu  a  dezerau  geho  we  desky  d  worzke 
podle  obytzege  a  prawa  przigmany  od  nyebo  przisahu  a  j)owinost 
mansku  wlozeny  a  wepsani  bily  bez  odpornosti  a  wsseliyakich 
hindrunkowy  ginatze  niekoli  neczinitze.  a  kdozby  tento  listo  geho 
o  Kristoffa  z  GendorfFu  dobru  a  swobodu  wuoly  gmil,  ten  to- 
likéž prawa  gma  a  gmiti  bude  yako  on  samKrystoffz  GendorfFu  . 
bez  vmensseny.  tomu  na  swiedomi  petziet  nassy  kralowzku  k  listu 
tomuto  prziwiesitye  gsme  rozkázali,  datum  na  hradie  Pražkem 
w  strzedu  po  swatich  trzech  kralych  letha  Bozyho  tysyceho  pie- 
tisteho  sztyrytzateho  druliiho  etc.  ete.  kralowstwy  nassich  Rzim- 
skeho  dwanatzteho  a  ginych  ssestnazteho. 

Ferdinandusz.  Wolff  de  Kreys  sup.  regn.  Boemic  cancel- 
larius.  *) 

Der  befehl  an  herrn  hofrichter  von  wegen  der  Schetzleri- 
schen  gutter  Ferdinandi  král,  das  der  her  Christof  von  Gendorf 
ein  ait  geschworn,  ín  was  massen  er  obbemelte  gutter  lehns- 
weise  inne  haben  sol,  der  ist  gegeben  zu  Wien  zu  Simono  Jude 
im  1539  jar  in  behmischer  sprache  der  itzt  gemelten  jarzal  nach 
zu  finden  hieher  gehSrig  etc.  etc.  ^) 

Solíte  ich  dan  nu  auf  des  Schiateczky  irrige  und  unge-    mn 
griindte  anleitang  auch  umb  das  kumen,  des  ich  an  andern  ortern 
aaser  eur  maj.  dienst  auágeborget  und  an  die  giiter  gelegt,  so 
ist  es  mir  umb  so  viel  beschwerlicher,  das  ich  mei«er  getreuen 


1542 
Jan.  II. 


1539 
okt.  28 


')  Wolf  Krajiř  z  Kragku. 

')  Hier  fehlt  ein  Stuck.  Das  král  bel  Ferdinandi  fiir  ,kUnig:*  iat  bezeich- 
Dend  fiir  die  Zwcispracbigkeit  des  Sclireibers. 

7* 


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—  100  — 

dienste  so  ubel  belohnet  und  ohn  einige  ursach  zu  meinem  ver- 
derben  meiner  giitter  spoliert  und  entwehret  werden  soli.  des  ich 
mich  zu  eur  maiestat  und  derselbigen  gemahl  nicht  vorsehen 
will,  und  bith  ganz  underthehigist  eur  kunig.  maj.  und  der- 
selbigen  gemahel,  welchen  mich  meiner  spolierten  gutter  sambt 
den  vorhaltnen  abnutzungen,  was  ich  genugsam  beweisen  wíir- 
de,  genedigist  restituiren,  thue  mich  darauf  beiden  eur.  mt.  in 
underthenigkeit  bevehelen  und  bitt  in  aller  underthenigkeit, 
ob  meiner  allergenedigsten  frawen  procurator  hie  wieder  etwas 
einftiren  wíirde,  dasselbig  mir  auch  schriftlich  zuzustellen^  dar- 
auf ich  ferner  die  notdurft  eur  mt.  berichten  m5g. 

Eur.  Kom.  kun.  maj.  aller  underthenigister  Christof  von 
Qendorf. 

Bericht  des  herrn  Christofen  von  Gendorf  der  Kom.  kun. 
maj.  gethan  aller  gestalt  der  herschaft  Trautnaw  und  Schetzle- 
rischen  griinden  etc.  etc.  ihrer  vorigen  herrn  halben  etc.  etc.  ') 

1542  dis  jar  war  kríg^  vor  Pesst,  der  alte  von  Braunschweig  ward 
vertrieben.  sswen  furstcn  in  seim  land  blieben,  za  Speyr  Í8t  anch  ein 
reichstag  worden. 

i»*b  Aimo  domini  1542  lar  den  T.tag  marciistderherrMatheus 

Mllrz  7»  »»  cj 

ein  miinich  prediger  ordens  von  der  Schweidnitz  alhie  her  gen 
Trautnaw  gezogen ;  er  war  des  her  Martinus  Tabornators  capelan, 
er  vorsorget  das  gestifte  anderthalb  jar.  im  ward  zu  Trautnaw 
der  namen  gegeben  Sewmatz  von  wegen  des  seuwhirten  tochter 
Anna  genant,  die  er  so  ofte  absolvirt,  bisz  sie  wieder  ein  tocliter 
hette,  auch  Anna  genant  etc.  etc.  dieser  h.  Seuvmatz  kam  gen 
Trautnaw  den  7.  tag  mai.  er  ging  alwegen  mit  einem  langhcl- 
michten  beil,  das  leget  er  dan  auf  den  altar,  wan  er  ein  messe 
solt  schmieden  auf  dem  gestift  altar.  darnach  zog  er  wieder  gen 
der  Schweydnitz  ins  closter  etc.  etc.  ^) 

^*P*;  Anno  domini  im  1542  jar  den  22.  tag  septenibris  sontag 

vor  Michaelis  zog  der  wolgelerte  herr  Johanes  Geiszler  schui- 
maister  vom  Goldperg  alhieher  gen  Trautnaw  und  ward  schul- 
maister.  er  hat  ein  son,  der  his  Israel,  der  hilft  im  schule  halten. 
darnach  zog  auch  der  herr  Johannes  Heuszler  von  Ncuwrode 
und  hilf  die  canterei  vorsorgen.  man  hett  die  schule  noch  grSsser 


^)  Feblt  wieder  ein  Abschnitt. 
^)  Vergl.  8.  85. 


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—  101  — 

mussen  bauen,  wo  der  alte  her  Johanes  Geiszler  nicht  gestorben. 
dan  es  waren  viel  junge  edelleut  und  frembde  knaben  alhie 
und  grosse  studiosi  von  Prag  iind  sonsten.  er  richt  die  deutz- 
schen  gesenge  an  in  der  kirchen  beim  hohen  grabstain  zu  singen. 
als  er  starb,  ward  er  unter  das  hallenfenster  begraben  ete.  etc. 
und  der  her  Israel  sein  son  hilt  schule. 

1543.  lasa 

Memoriatief  was  sich  im  1543  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    i64s 
tragen  etc.  ete. 

Anno  domini  1543.  jar  den  20.  tag  mai  ist  der  her  Israel  Mai  20. 
Geiszler  schulmaister  zu  Trautnaw  worden  nach  absterben  seines 
vatters  Johannis  Geiszlers  seliger  gedechtnis.  der  her  Johanes 
Heiszler  hilf  im  lemen. 

Anno  domini  im  1543  jar  den  2.  tag  mai  ist  der  her  Marti-  Mai  2. 
nus  von  der  Gabel  gen  Trautnaw  gezogen  und  war  des  her 
Martinus  Tabemators  capellan.  er  war  gar  ein  langer  schwarzer 
munch  Bemharder  orden ;  er  stellet  den  zaiger  und  hilt  das  ge- 
stifte.  er  hat  diese  gewonhait  an  im,  wan  er  kaum  drei  schritte 
fortginge,  so  reispert  er  sich  alle  mai  darzu.  dieser  herr  Martinus 
von  der  Gabel  war  ein  jar  und  sechs  w^ochen  zu  Trautnaw  caplan ; 
er  zog  damach  gen  Prag  in  Tein  und  nam  éines  biirgers  son, 
Christof  Pewel  genant,  mit  im,  der  zur  selben  zeit  ein  schůUer 
war.  er  lisz  in  zu  Prag  das  schlosser  handwerk  lernen  etc.  etc. 

Anno  domini  1543  jar  den  sonnobend  vor  Clementi  warNov.  17. 
ein  beschickung,  welchermassendieR8m.  kíin.maj.aufbegehrn 
deraelben  gemahl  kunigin  Anna  hochl8blicher  gedechtnis  den 
herr  Adam  Sylber  von  wegen  ablSsung  der  herschaft  Trautnaw 
mit  recht  furgenomen,  da  er  damach  ein  waren  bericht  von  sich 
gegeben  aufm  Preger  schlosz  die  mitwoch  nach  Margaretha  im  Jnii  is. 
obbemelten  jar.  und  ist  alles  in  behmischer  sprachen  beschrieben: 

Ferdinand  etc.  etc.  král  panu  Adamowi  Zilwarowy.  stateczny 
wimy  nass  milj  wiedieti  dawame,  zie  gest  nas  ziaoala  neyias- 
neissy  kniezna  pany  Anna  Rzymska,  Uherska,  Czieska  kralowna 
gegy  laská  manzielka  nasse  neymileyssy,  abieh  tebe  obeslati  a 
sroczyti  raczil  o  weyplatu  zámku  a  miestu  przilussenstwim,  pra- 
wice  se  gegy  laská  k  tomu  prawie  a  spravedlnost  mili  weiplatu 


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-  102  — 

aneb  i  ginay.  protož  toho  rock  a  den  pokládati  raczyme  ten  pon- 
135b  dieli  po  swatim  Bartolomey,  abi  przed  námi  a  radoray  nassmy 
na  hradye  Pražkem  se  vvsseray  zápisy  a  sprawedlnosti  s  twymi 
tosz  massly  na  to  které  porzadne  stal  zweho  praw  byl  ginacže 
neczynie.  dan  na  hradie  Pražkem  w  strzedu  po  swate  Mar- 
1548    ketí  letha  etc.  etc.  xliij  a  kralowstwy  nassich  Rzimskeho  trzi- 

juii  18.  naczteho  a  ginich  sedmnazteho. 

Tu  geho  milost  pan  pan  Zdieszlaw  Berka  z  Dube  na  Li- 
pem  neywizssy  hofFmistr  kralowstwy  Cieskeho  etc.  etc.  tato  o 
tom  nalezaty  wipowidati  raczy,  poněwadž  gim  tomu  srozumiela, 
zie  zbozy  Trutnowske  gest  niekdy  zastaweno  od  kralo  wne  Czieske 
které  gegy  slaw  ne  pamieti  bilo  gest  niczim  wedle  prawa  nepo- 
kazal  než  toliko  kázal  sobie  postaupeni  odhaduow  na  diedinach 
Trutnowskich  od  panuw  Berkow  bratrzy  z  Dube  a  Janna  Ch wal- 
koTv  skyho  z  Hustieřzan  yakž  taž  postaupeni  a  dezkami  zemským 
w  sobie  zawiragc  w  sumie  cztyrysta  czteryzeti  sedm  kop  ssest- 
naczte  grossuow  wsse  czieskych.  y  z  tich  prziczin  dawa  se  gegy 
kralowe  proti  němu  Adamowy  Zylwarowj  za  prawo,  tack  aby  on 
Zylwar  nacz  gma  dotczenau  sumu  swau  ta  gest  iiijCxlvij  schock 
xvj  gr.  wsse  czieskich  gegy  toho  zbozy  Trutnowskeho  se  wssimi 
a  wsseligiakyni  k  niemu  przislussenstwim  czož  tu  drzý  bes 
umensseny  postaupil,  a  dáti  gegy  kralowa  račzila  pamathne  než 
chzelj  kdo  k  yake  wietssy  sumie  kterežby  to  zbozy  porzadnyc 
zastaweno  neb  odhadeno  bylo  sprawedlnost  miti,  prawo  se  gemu 

nJv.*  ť4.  nezawy ra.  stído  se  w  sobotu  po  swatim  Klimentu  letha  m**  v*  xliij*». 

Beschickung  nmb  ein  bericht  des  herr  Adam  Silbers  der 
Trautnawischen  gtitter  halb,  welcher  massen  die  R8m.  kun. 
maj.  auf  beger  derselbigen  gemal  kunigin  Anna  mit  recht  jRir- 
genomen  mitwoch  vor  Margaretha  ira  1543  jar  aufm  Praeger 
schlosz  etc.  etc. 

Abschrieften  dreier  ausgeschnitten  zedl,  welcher  massen 
die  abtischin  zum  Zderasch  und  hem  Christofen  von  Gendorf 
von  wegen  etzlichcr  dorfcr  grund,  wald  und  wasser,  so  zur  pfar 
und  spittal  gen  Trautnaw  gehom  soUen,  daruber  sie  die  ober- 
ckait  zu  haben  vermeint,  auffordern  thuet.  uberandtwort  zu 
Prag  durch  Stentzel  Bumey  von  Tahá  und  Mertyn  Trubaschke 
1560    aufm  Augezd  a.  d.  freitag  nach  Petři  kettenfeir  im  1560  jar. 

Od  welebne  a  vrozené  panny  Dorothy  z  Daupawa  mystn- 
nie  a  przeworj'  y  wsseho  konwenta  klassteruow  Zderazskel 
a  Zwietezkeho,  zakonakrzyzow  nikuow  Geruzalemskych  a  ne 
swieteyssyho  hrobu  Bozyho  rzeholy  swateho  Augustina  podř 
zrzyzeny  zemskyho  poslaný  gsme  k  wam,  vrozeny  a  stateczn 


íóija, 


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—  103  — 

ritirzy  paneKrystoíFe  Jandorff  z  Qandorffu  anaWrohlaby,  jakož 
ze  wkladate  w  grunty  gy  panny  Dorothie  y  wssemu  koQwentu 
dotczeneho  klassteru  Zderazskemu  naleziti  zcgmona  w  wes  De- 
brno  poddaczy  koBtelny  w  wes  Dlubecz  tak  rzeczenu  se  wssemi 
a  wsselygakym  k  tomu  przyslussenstwym  gy  k  tomu  od  staro- 
dawna  nálezy  nad  czymz  ona  panna  Dorotha  z  Daupowa  y  wsaetz- 
ken  konwent  wedle  nadaný  a  privilegia  wrhnost  a  panstwj  magi: 
znateli  se  k  tomu  a  chczeteli  gim  to  k  naprawie  prziwesti  a  bes 
dalssych  nesnaezy  postupiti,  na  to  od  was  ziadagi  swietle  a  ne- 
ukrite  odpowiedi,  kterauzby  se  prawiti  mohli,  daná  czedule  rze- 
zana  na  klassteržeZderazskym  w  patek  po  swatem  Petru  sstolo-  aÍ^\ 
wany  letha  etc.  ssedesateho. 

Od  welebne  a  vrozené  panny  Doroty  z  Daupowa  mystrynie 
a  przewory  y  wsseho  konwentu  klassteruow  Zderazkeho  a 
Swieteczskcho,  zákona  krzizownikuow  Geruzalemskych  a  ney- 
swieteyssyho  hrobu  Bozvho  rzeholi  swateho  Augiistyna  podle 
zrzyzeny  zemského  poslaný  sme  k  wam,  vrozeny  a  stateczny 
rytirzy  pane  Krystoffc  Jandorff  z  Jandorffu  a  na  Wrchlaby, 
jakož  gstc  wlozili  w  les  sspitalsky  kteréž  od  starodawna 
k  ffarze  Tmttnowske  podatzymu  gij  panny  Dorothy  y 
wsseho  konwentu  náležitý  a  ten  gste  na  wietssim  dile  posekati 
dali  a  posawad  haynym  sweym  prodawaty  dopausstite  nema- 
gicze  se  toho  na  ublizeny  wrhnosti  a  panstwi  gy  pany  Doroty 
z  Daupowa  y  wsseho  konwentu  dotezenych  klassteruow  proti 
nadaný  a  privilcgim  gich  pustiti,  znateli  se  k  tomu  a  chczeteli 
gim  to  k  naprawie  prziwesti  a  bez  dalssich  neznaczy  postupiti: 
na  to  od  was  zadagj  swietle  a  neukrj^te  odpowiedy,  kterauzby  se 
sprawiti  mohli,  danna  zedule  rzezana  ut  supra. 

Od  welebne  a  vrozené  panny  Doroty  z  Daupowa  rayBtrynie 
a  przewory  y  wsseho  konwentu  klassteruw  Zderazskeho  a  Swi- 
tezkeho,zakonakrzissownikuowQeruzalemzkychaneyswietie8s- 
syho  hrobu  Bozylio  rzeholy  swateho  Augustyna  podle  zryzeny 
zemského  poslaný  sme  k  wam,  vrozeny  a  stateczny  rytirzy  pane 
Krystoffe  Jandorff  z  Jandorffu  a  na  Wrchlaby,  yakoz  gste  se 
wložili  w  reku,  kteráž  od  starodawna  k  ffarže  Truttnowske  po- 
daczym  gy  panny  Doroty  a  wsseho  konwentu  naleziti,  tu  gste 
sobije  mimo  rzad  a  prawo  osobili  a  gy  w  drženy  gste  a  taky 
gynich  wietzy,  kteréž  od  starodawna  k  tomu  chudému  zadussy 
nálezy  nemagicze  se  toho  na  ublyzeny  wrchnosti  a  panstwy 
gi  panny  Doroty  z  Daupova  a  wsseho  konuentu  dotezenych 
klassteruw  nadanim  a  privilcgim  gich  dopustiti,  znateli  se  k  tomu  iseb 
a  chzeteli  gim  to  k  naprawie  prziwiesty  a  bes  dalssych  nesnaezy 

Eostupiti :  na  to  od  was  zadagj  swietle  a  neukryte  odpowiedi, 
terauzby  se  zprawiti  mohly,  daná  czedule  rzezana  naklassterze 


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—  104  — 

Zderazskym    vf    patek    po   swatem  Petru  sstolowany  letha 
uvlx®. 

Andwort  aiď  obbemelte  der  abtissin  drei  auszgeschnittne 

zedlen,  uberandword  ihrem  gesantcn  Martin  Trubaschken  aufm 

Augezd  zu  Prag  durch  Conraden  voii  Poxdorf  und  Danielu 

se*^L23. Herlett  a.  d.  montag  nach  Mathei  anno  domini  im  1560  jaro 

etc.  etc.  • 

Welebna  a  vrozena  panno  Dorotha  z  Daupowa  mistrynie 
a  przewory  y  wsseczken  konwent  klassteruw  Zderazkeho 
a  Swietezke,  ja  Kristoff  z  QandorfFii  na  Wrchlaby  wam  wedle 
zryzeny  zemského  oznamujiy,  jakož  gste  mie  w  patek  po  swatem 
Petru  flstolowany  letha  tohoto  ssedesateho  po  Stanislawu  Buri- 
niowy  z  Tochowa  a  Martinowy  Trubasskowj  na  vgezdie  trzy 
rzezane  czedule,  kteréž  datum  nadepsaného  dne  stogi,  odsilali, 
w  kterehzto  czedulech  wiedieti  žadate,  znamli  se  k  tomu  ze  sem 
se  w  grunty  wassy  y  wassemu  konwentu  k  dotyčnému  klassteru 
Zderaskemu  náležitý,  totizto  w  wesz  Debrno  poddatzy  kostelny 
w  wes  Dlubez,  druhy  w  les  sspitalzsky,  kteréž  k  ffařze  Ťruttnow- 
sky  nálezy^  trzety  w  rzeku,  kteréž  k  íFarze  Trutnowske  wam 
panie  y  wssemu  konwentu  k  i)odatzymu  náležitý  wkladaty  a 
sobie  prziwlastniti  miel,  a  chzili  ya  to  k  naprawie  prziwiesti 
a  bez  dalssich  nesnaczy  postupiti  tíik  yakž  wasse  wsseczky 
trzy  rezane  tzedule  to  w  sobye  ssyrze  zawiragj  a  vkazugj  etc: 
na  to  wam  tuto  odpowied  dawam:  zie  sem  od  ziadneho  nikda  ne- 
slissaly  abisste  wy  a  konwent  nebo  předkowe  wassy  drzý  tel  i 
téhož  klasstera  wiczc  nežli  przcd  lidské  pamieti  na  týchž 
mistech  yako  grunty  wrchnosti  a  panstwj  yakž  dokládáte  kdy 
miti  mieli,  nýbrž  zie  kralo we  Czcssty  a  przedessle  drzytele  panstv j 
Trutnowzkeho  a  Ssatzlirzkeho  takowc  grunty  wrchnosty  panstwj 
a  sprawedlnosty  od  lidzke  pamieti  wzdiczky  w  drženy  a  w  vzie- 
wany  bylí,  kteréž  gsau  taky  zastawowali  a  zapsali,  a  ya  tolikuz 
137a  nicz  ginacž  než  yakz  na  mie  przissli  za  cziasu  drženy  mého  toho 
sem  vžiwal  a  protož  przes  muj  geho  czysarske  na  to  wydaney 
reuers  a  pržigate  kralo wske  lenno  cžoz  tu  mam  geho  czysaržske 
nebo  gynim  gich  sprawedlnosti  a  wrhnosti  k  ugmie  žadne  ne- 

Erawj  nebo  postupowany  vcziniti  newym.  tim  se  týmž  wassym 
onwentem    sprawíti    budete   moczj.     daná  czedule  rzezana 
w  pondieli  po  swatem  Matyes  letha  etc.  ssedesateho.  *) 

')  Es  folgt  durchstrichcn :  , Auf  begern  derselben  gemahel  kunigin  Anna 
hocWoblichflter  gedechtnus  hcrn  Adamen  Silber  von  wegen  ablosung 
der  herscbaft  Trautnaw  mit  roeht  furgenumen  1543  FerŽnandus  král 
—  panu  Adamowj  Zilwarowj.*  Dann  folgt  der  Wortlant  der  tscbechi- 
schen  Urkunde  v.  S.  101,  102. 

Am  Scbloss  v.  S.  137a  steht :  ,Ge8chríben  am  abcnd  Bartolomei  anno 
domini  1662.  S.  Zographus  H.^ 


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—  105 


1544. 


lS7b 


Memoriál  was  sich  zu  Trautnaw  dis  1544  jar  verloffen.  *)    is** 

Anno  d.  1544  den  7.  tag  januari  ist  angefangen  holtz  und  J*n.  7. 
staine  zur  spitalmiil  zu  furen;  die  ist  damacb  auf  die  alde 
stelle  erbauet  worden,  da  ziivor  alters  auch  ein  spitalmW  mit 
sechs  gengen  gestanden  hat.  Tomas  Freisc  war  bawmaister 
und  milner  darinnen.  es  ist  aucb  dis  jar  das  alte  špital  daselbst 
weggeraumbt  worden  und  ein  neuw  špital  bein  das  niederthor 
herauf  gebauet  worden. 

Anno  d.  1544  den  28.  tag  im  hornung  lisz  im  Casparpebr28. 
Jokel  bawholtz  zun  seinem  hause  ííiren,  welchs  er  an  seinem 
bůrgermaísteramb"  von  grund  auf  neuw  erbauet  etc.  etc. 

Anno  d.  1544  den  12.  marci  am  tage  Gregoři  herr  Matheus  Mára  12. 
von  der  Schweidnitz  zog  gen  Trautnaw  ein  evangelier,  war 
des  her  Martin  Kretzschmers  capelan  und  versorget  das  ge- 
stifte.  er  war  drei  viertel  jar  zu  Trautnaw,  und  da  Caspar 
Jokel  zuř  selbigen  zeit  biirgermaister  war,  lisz  er  niehr  dan 
zehen  (gute  derflerdrin)  oder  huren  etc.  etc.  von  Trautnaw 
wegweisen  und  in  die  stadt  vorbitten.  alda  nam  diescr  obge- 
nante  her  Matheus  eine  aus  denselbigen  fetteln,  die  his  man 
die  alde  stadtschreibcrin,  zun  im  und  zog  gen  Rognitz  und 
wardt  pfarher  daselbst  etc.  etc. 

Anno  d.  1544  den  24.  aprilis  am  tage  Georgi  zog  der  herr  Aprii24. 
Johannes  Fabcr  der  geburt  von  Leybzig  hieher  gen  Trautnaw 
und  war  schulraaister  nach  dem  her  Isracl  Goiszler.  er  erfreiet 
im  die  alte  Bleschkin  und  lisz  sich  darnach  zur  Prage  vor  dem 
erzbischof  mit  ir  schaidcn.  cr  zog  darnach  hinnnder  bein  die 
Schweintz  und  war  ein  pfarher  zum  ungetreuen  Seuffersdorf 
etc.  etc. 

Anno  domini  im  1544  jar  den  6.  tag  mai  das  ist  die  dritte  J?"|.?i_ 
mitwoch  nach  ostem  hat  der  edle  gestrenge  ritter  und  herr  herr 


^)  Oben  am  Rande  steht:     ,Ludwig  der  curfurst  starb   am  Rein,   der 
kaisor  krigt  in  Frankreich  hinein/ 


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138a 


—  106  — 

Adam  Silber  die  sladt  Trautnaw  mit  sambt  den  zugeh5rigen 
daerfern  abgetreten  zusambt  der  zugehSrenden  herschaft  der 
hochgedachten  Romíschen,  Ungrischen  tind  Behmischen  ko- 
iiigin  abgetreten  etc.  etc. 

1545. 


Memoriál  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  im  1645 
jaré  otc.  etc. ') 

Febr.14.  Anno  domini  1545  den  14.  tag  februari  hat  Tomas  Freyse 
lassen  bawholtz  fíirn  und  hat  sein  hausz  gebauet  auf  die  bau- 
statt,  da  des  alten  Albrechta  heiszlin  gestanden  hat,  zwischen 
Michel  Meuers  haus  und  Simon  Fitzens,  da  itzunder  dasselbige 
haus  in  zwei  heiiser  getailct  und  gebauet  ist  worden  etc.  etc. 

Anno  d.  1545  im  merzen  und  april  sind  die  zwei  heiiser, 
so  zwischen  Hans  Fikers  haus  und  des  Fetter  Mertin  haus 
gelegen,  erbauet  worden,  eins  durch  den  alten  Merten  Hirapel 
bein  Falten  Fikern  uber  die  grosse  pflitzen,  das  ander  ist  auf 
die  Stelle  gebauet,  da  zuvor  2  judenheiiser,  die  zwerch  haben 
daselbst  gestanden,  die  der  jude  Samel  gebauet  hatte;  es  hat 
auch  ein  klein  heussiin  hinder  donselben  heusem  gestanden, 
welchs  der  frau  Burszkin  gewesen,  und  ist  damach  der  alte 
Elias  jude  darinen  gewesen,  ein  lamer  jude,  das  es  ist  das 
judenheuszlin  genent  worden  etc.  etc. 

Aprii?3  Anno  domini  1545  den  23.  tag  aprilis  am  tage  Georgi  ist 

gen  Trautnaw  gezogen  der  her  Frantz  N.  von  Grisaw  ein  klein 
monchlin  und  ward  des  her  Merten  Kretzschmers  capelan.  er 
versorget  das  gestifte  ein  halb  jar.  dieser  her  Frantz  nara  stil- 
schweigend  sein  beth,  darauf  man  pflegt  die  capelanen  zu 
legen,  und  ging  stillschweigend  darmite  zum  mittelthor  hienaus 
und  behilt  die  bethe  unter  die  zogebr&ke.  als  es  die  wescherin 
gesehen,  habens  etzliche  personen  wieder  herein  getragen.  da 
ist  der  můnch  wieder  gen  Grisz  ins  kloster  gelaufen. 

Mai  14.  Anno  d.  1545  am  tage  der  himelfart  Christi  hat  die  hoch- 

gedachte  Rom.   Ungrische  und  Bchmische  etc.  etc.  kúnigtn 


')  Links  am  Kande:  ,DÍ8  jar  ward  herzog  Heinrich  von  Braunschweig 
mit  seim  son  gcfangen,  herzog  Ludwig  von  Bayern  starb,  herrLen- 
hart  von  Fels  auch  verdarb.' 


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—  107  - 

Auna  von  gottes  genaden  kunigin  zu  Behaim  die  ganze  her-  •  iMb 
schafl,  80  zu  Traiitnaw  gehSrig  in  bestand  weiss  einern  ehr 
samen  rath,  richtcr  und  gemeineldesten  zusambt  einer  ganzen 
gemein  (der  stadt  Trautnaw)  auf  sechs  jar  nach  einander  fol- 
gende  verlassen,  das  man  ihr  Rom.  kun.  mai.  alle  jar  jerlichen 
in  ibre  kammer  fíinf  hundcrt  reiniscbe  gulden,  je  funfzehen 
patzen  vor  ein  gulden  gerechnet,  niacht  die  suma  vier  hundert 
schock  und  acht  und  zwentzig  schock,  je  dreissig  weisse 
groschen  vor  ein  schock  gerechnet,  und  meher  achtzehen 
weisse  groschen  und  zwene  weisse  pfennig,  die  zuthailet  auf 
alle  Gali  zwei  hundert  und  vierzehen  schock  achtzehen  groschen 
zwen  pfenig  und  auf  Georgi  desgleichen  etc.  etcr. 

Auch  hat  in  diesem  1545  jar  wie  obbemelt  der  allerdurch- 
leiichtigiste  gro?zmcchtigíste  R5m.,  Unginsche  und  Behmischer 
etc.  etc.  kunig  Ferdinandus  etc.  etc.  der  obgen antén  etc.  etc. 
kónigín  aller  herzliebster  her  iind  gemahl  die  stadt  Trautnaw 
mit  ihren  inwonern  itzigen  und  kunftigen  mit  zweien  neuen 
jarmarken  begabet  und  begnadet,  das  sic  vor  menniglich  un 
vorhindert  gehalten  werden  mSgen,  den  einen  auf  sanct  Paulus 
bekerung  tag,  den  andern  auf  den  montag  vor  dem  pfingsttag, 
den  dritten  nach  seliger  und  loblicher  gedechtnis  kSnig  Wladi- 
dislaus  begnadung  auf  den  tag  Wentzeslaui  und  die  kirmes 
alwegen  vierzehen  tage  vor  Wentzeslaui  alle  jar  jerlichen  ge- 
halden,  wer  den  mag  etc.  etc.  dergleichen  das  ein  ersamer 
rath  der  stadt  Trautnaw  mit  dem  stadtsigil  und  secret  wie  andre 
ihrer  m.  stett  mit  rothem  wachs  sigeln  mogen,  so  noch  der  be- 
gnadung am  tage  sanct  Matheus  im  hcrbst  angefangen  und 
auszgegangen  ist  etc  etc. 

Dis  jar   war  herzog  líeinricii   von  Brauiiscliweig   mit  seiin  sone  ge- 
farigen,  horzog  Ludwig  von  Bejem  starb,   her  Lenhart  von  Fels  verdarb. 


1546. 


lS9a 


Memoriatief  und  gedechtnisz  was  sich  zu  Trautnaw  hat    isie 
zugetragen  im  1546  jar  etc.  etc.  ^) 

')  Am  Kande  links:  ,Dis  jar  war  zu  Worms  ein  reichsU^.  zu  Kegons- 
purg  man  disputirt,  doctor  Martin  Luttcr  verscbied,  der  kaisor  hat 
gross  unfried  mit  den  protcstirenden  stenden.* 


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—  108  — 

Jan.  1.  Anno  domini  im  1546  jar  den  1.  tag  januari  an  des  neuwen 

jars  tag  zog  Johannes  Mur  von  Geyszlingen  hieher  gen  Traat- 
naw  iind  ward  des  her  Martinus  Kretzschmers  capelan,  er  ver- 
sorget  das  gestifte  eín  quartal.  man  sagt,  diesem  her  Johanis 
Mur  solt  einmal  die  hostia  in  der  messen  uber  dem  gestíftaltar 
sein  empfallen  im  aufheben.  und  da  er  weg  zoge,  nam  er  ein 
schuller  von  Trautnaw  mit  ihm  weg,  genandt  Gorge  Klamper, 
da  sein  cltern  nach  heutiges  tagcs  nicht  wissen,  wohin  sie 
koraen  seind.  die  rede  ist  gegangen  zuř  selben  zeit,  er  sei  mit 
dem  knaben  gen  Roni  gczogen  etc.  etc. 

MaTzíi'  Dieses  1546  jar  den  15.  tag  februari  den  sonnobend  vor 

invocavit  geschah  ein  berednis  zwischen  dem  her  Christof  von 
Gendorf  eins  tails  und  dem  her  Adam  Silber  anderthails  etz- 
licher  lehengutter  halbcn  und  des  her  Christof  von  Gendorfs 
verschriebenen  hairathguts  dem  her  Hansen  und  her  Christofen 
Sylber  gebriider  etc.  etc. 

Febr.15.  Nftch  Christ  gcburt  den  15.  tag  februari  im  1546  jar  ist 

beschchen  ein  aufrichtig  volkomne  beredung  und  bercdnus  zwi- 
schen den  edlen  gestrengen  herm  Christofen  von  Gendorf  auf 
Hohen  Elb  an  einem  und  herm  Adamen  Sylber  von  Silberstain 
anders  thails  und  nemblich  also :  als  gedachtcr  her  Christof  von 
Gendorf  im  verschienen  zwei  und  viertzigsten  jar  etzliche  seine 
lehengutter  zum  Schaetzler  gchoríg  umb  vier  tausent  schock 
meifiznisch  hern  Adamen  Silber  vcrpfendt,  inmassen  dnu  solchcs 
in  die  hoftíifel  verzeichnet  und  derhalben  ihme  umb  berhiirte 
139b  vier  tausend  schock  die  gewehrschaft  auf  Wurchlabi  mit  der 
landtafel  und  dan  aber  bei  der  hoftafel  auf  andere  seine  lehen- 
gutter vcrschriebcn  hat,  desgleichen  so  hat  auch  her  Christof 
ime  Adamen  Sylber  etzliche  andere  Ichendoerfer  in  einem  kauf 
bein  der  hoftafel  anstadt  des  hairatguts,  so  er  seinen  zweien 
tSchtem  Beningna  und  Leonora,  dic  er  baiden  des  her  Adam 
Sylbers  sunen  Hansen  und  Christofen  zu  vorehlichen  in  abred 
imd  vergleichung  gestanden,  zuschreiben  lassen.  dieweil  sich 
aber  zugetragcn,  das  unser  allergenedigste  fraw  kunigin  die 
obbcrhurten  verpfcnden  und  verkauften  lehengiiter  gen  Traut- 
naw einziehcn  lassen,  als  ob  sic  daselbst  hin  in  die  pfandschaft 
gehorten,  und  herrn  Adamen  Sylber  dicselbigen  cndwendt  wor- 
den,  hat  derhalben  er  hern  Christofen  von  Gendorf  umb  die 
gewehrschaft  vermiig  der  vorschreibung  bei  der  landtafel  mit 
recht   ersuchen  wullen   und    ihme  nach  ordnung  der  rechten 


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—  109  - 

•  ^ 

vmluwa  *)  gegeben  hat.  damit  aber  zwischen  baiden  theilen  allc 
sachen  in  gutlicherVergleichung  bei  erster  angefangener  freund- 
schaft  bleiben,  so  hat  her  Christof  von  Gendorf  zu  ablegung  der 
gewerschafk  her  Adamen  Silber  zwei  tausent  schock  meisznisch, 
die  er  ihme  vermSg  einer  besondem  berednus  zu  thuen  gevveseu, 
erlassen  und  zu  dem  des  hern  Adamen  Silbers  sonen  Hausen 
und  Christof en  jedem  nach  ausser  des  versprochnen  hairats  ein 
tausent  schock  meysznisch  nemblich  tausend  schock  auf  s/inct 
Gorgen,  wan  man  wirt  zelen  im  48  etc.  etc,  und  dan  abennal 
auf  sanct  Georgen  tag  in  49  jar  das  ander  tausent  schock  zu 
erlegen  schíildig  sein,  als  nach  inhalt  der  verglichnen  verschrei- 
bung  daríiber  verfertigt.  dagegen  sol  der  her  Adam  Silber  die 
obangezeigte  gewerschaft,  die  bei  der  hoftafel  vorschrieben,  ausz-    i40a 
leschen  lassen,  auch  das  dorf  Trauttenpach,  sover  ihme  dassel- 
bige  ihme  anderswo  nicht  mit  rechte  enzogen  wiirdet,  nach  dato 
des  herllansen  ehlichen  beilegers  in  vierzehen  tagen  ungeferlich 
abtreten;  jedoch  soUe  her  Hans  und  Christof  Silber,  weil  sie  der 
vorschreibung  nach  der  zwei  tausend  schock  bisz  in  das  48.  und 
49.  Jar  erwarten  miissen  und  alle  nutzung  des  dorfes  Trautten- 
bach  geniesen  und  gebrauchen,  an  derselbigen  nutzung  sie  von 
dera  hern  von  Gendorf  nicht  geirret  sein  solíen.  es  hat  sich  auch 
her  Christof  von  Gendorf  ausz  sunder  gutwilligkeit  bewiiliget, 
weil  er  am  Schatzler  nicht  paue  und  daselbst  wirtschaft  anrichte, 
80  will  er  seinen  lieben  sun  Hansen  Silber  auch  die  nutzungen 
an  forbergen,  míihlen  und  wisen  und  verlag  des  kretzschmes 
daselbst  vergSnnen.  was  aber  belangond  die  lehengutter,  die  der 
von  Gendorf  her  Adamen  anstadt  sein  des  von  Gendorf  hairat- 
gutts  kaufweisc  zugestellt,  dieweil  aber  der  von  Gendorf  her 
Adamen  Silber  den  kauf  nicht  gewehren  miigen,  auch  der  von 
Gendorf  umb  die  giitter  nichts  empfangen,  sunder  des  hern  Sil- 
bers sShnen  das  hairatgutt  in  ander  weg  vergleichen  mussen, 
80  hat  herr  Adam  Sylber  ihme  denselben  kauť  bei  der  hoftiifel 
auszleschen  lassen  und  dem  von  Gendorf  sein  recht  wieder- 
umben  haim  gegeben.  derhalben  ein  thail  dem  andern  beriirter 
auch  vorhin  vorschriebner  vertreg  halben  nichts  anzuťordern 
hat,  sunder  er  von  Gendorf  mag  sich  derselben  seiner  gelegen- 
hait  nach  erholen,  wie  er  weisz.   des  zu  urkund  so  haben  die 
erst  gemelten  her  Christof  von  Gendorf  und  her  Adam  Sylber 
sambt   seinen    siinen  Hansen  und  Christofen   diese  berednus 
gegen  einander  gleich  laut  mit  ihren  fiirgedruckten  insigeln  ver- 
fertiget  und  zu  mehrer  sicherhait  zu  gezeugnis   erbeten   die 
edlen  gestrengen  und  ehrfesten  herrn  Hansen  SchofFgotzsch,  ge-    140^ 
nandt  vom  Kinast  auf  Kreppelhof,  der  furstenthiimer  Schweid- 


')  monitio,  berednis. 


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—  110  — 

nitz  und  Jauer  canzler,  uud  her  Hansen  Tzetrissen  von  Karjsz, 
unser  freundlichen  lieben  schwoger  und  sun,  das  sie  ihre  insigil 
neben  unser  aufgedruckt  haben,  doch  ihnen,  íhren  erben  und 
sigilln  ohne  schaden.  gegeben  im  jar  und  tag  wíe  ob  stehet. 

Mirí^  Anno  domini  im  1546.  den  23.  tag  februari  am  sontag  re- 
miňiscere  ist  her  Valerius  Qrunberg  (der  geburt  von  Glatz)  ge- 
wesener  schulmeister  zu  Braune  mit  dem  her  Johannes  Tzenker 
gen  Trautnaw  komen,  und  haben  alle  baide  die  schulmaisterei 
versorget,  ein  jeder  seinc  lernstunden  verricht.  darnach  zog  der 
her  Tzenker  gen  Prag  in  des  konigs  cantorei.  der  her  Valleri 
bleib  schulmaister  bis  ins  18.  jar,  bis  man  Bchreib  1563 ;  da  ist 
er  gen  der  Giilden  Ellssen  ztm  einem  pfarher  vociret  und  be- 
ruffen  ala  ein  Trautnawischer  mitbíirger  ete.  etc. 

1546  ist  grosse  teurung  zu  Trautnaw  gewesen.  ^) 

Anno  domini  im  1566  jar  hať  der  gestrenge  rítter  und  herr 

herr  Cristof  von  Gendorf  Rom.  kiin.  maj.  rath  etc.  etc.  das  schlosz 

auf  Hohenelb  erbaut,  wie  die  jarzal  und  lateinische  geschrift,  so 

liber  dem  schloszthor  ausgehauwen,  also  lauttet:  Christophorus 

Qendorphius  eques  aura :  *)  sibi  gratisque  heredibus  posuit  anno 

a  nato  sei-vatore  M.  D.  XL  Ví.  ®) 

Febr.18.  Anno  domini  im  1546  den  18.  tag  des  monats  fehraari  ÍBt  der  ehr- 

wirdig  *)  und  hailige  ^)  man  Martinus  Luther  zn  Eiszleben  in  got  niende 
entschlaffen.  der  kaiser  hat  grossen  nnfriedt,  zn  Kegonspurg  ward  gedis- 
pntiert  mit  den  protestirenden  stenden  etc.  etc. 

Disz  jar  seindt  die  drei  heuser  an  den  kirchhof  gebauet 
worden  of  die  mauer  beira  kirchtor. 


141a 


1547. 


1547  Meraoriatief  und  gedechtnisz  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat 

zugetragen  im  1547  jaré. 
j«n.4/i».         Anno  domini  im  1547.  jar  den  4.  tagjanuari  den  sonnobend 
nach  des  newen  jarstage  kam  der  caplan  her  Matheus  von  Pol- 

')  Ani  Rande  links:  ^Anno  domini  1546  den  3.  mai  zog  Johanes  Tzenker 
her  und  ward  schnlmaistcr,  und  Lorentz  N.  sein  cumpan.  sie  waren 
2  quartal  zn  Trantnaw  bis  zur  zukunft  des  hcm  Valery  Oruuberg/ 

^)  Uber  ,aura*  ist  ,militíe*  gescbríeben. 

')  Mit  anderor  Tinte  eingeschrieben :  ,Í8t  Hans  Himpcis  gibel  gebauet.* 

*)  Geandert  von  anderer  Hand  in  ,ehrruhrig.* 

^)  GeSndert  von  anderer  Hand  in  ,hajlose.* 


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Jaiuiar 

2*127. 


—    111    — 

kenfaain  genTrautnaw  undwar  ein  monat  lang  des  herMertten 
caplan  und  versorgct  das  gestifte.  er  zog  bald  wieder  hinweg. 
also  ist  hinfort  kein  caplan  zu  Trautnaw  mehr  gewest,  bis  man 
hat  gescfaríeben  1060^  sondem  der  her  Mertten  Kroizschmer  hat 
das  gestieft  díeaelbe  sseit  als  initte  verBorget. 

Anno  domini  1547.  jar  den  28.  tag  januari  zwischen  des 
zeigers  8.  und  9.  uhr  am  donerstage  nach  Pauli  bekerung  ^)  ist 
die  allerdurchleuchtigste  groszmechtigste  Rom.  Ungrische,  Beh- 
mische  kíinigin  und  fraw  fraw  Anna,  so  EHsabeth  getauft  worden, 
in  gott  vorschieden  auf  dem  schlosz  zu  Prage  und  ara  monUg 
darnacfa  begraben,  der  gott  gnade.  und  haben  ihr  zu  Trautnaw 
ausgeleutet. 

Anno  domini  1547.  den  11.  und  12.  ta^  aprillis  den  freítag'undsonn-    ii^/^^ 
obend  vor  quasimoHo^oniti  soind  zwo  sonnen  am  himniel^mit  blatigen  farben  ~^r;m;7~ 
ganz  tnnckel  gleich  cínem  fínstemis  schcincnde  gestanden.    es  hat  in  Dti- 
ringen  blut  geregnot  und  disz  jar  ist  der  kurfiirat  von  Saxen  herzog  Jo- 
hannis  Fríederych   am   sontag  misericordias   domini   nach    mitag  von  kai- Apríl  24. 
serlicher  maj.  Caroly  quinti  krigsvolk  an  der  Elb  bein  Milberg  zwo  meiln 
von  Meyxen  in  einem  weldlein  von  etnem  jangen  edelmann  Trodt  gcnandt,^) 
dem   der  kurfUrst   sein   fíngerríng  willig  gegeben,   so  unter  herzogeu  Mo- 
rítaeu  regiment  gelegen,  gefangen  und  kai.  m^'.  geliefcrt  woi'don.  uib 

Auch  sind  in  diescm  47.  jar  viel  grausame  crschreckliche  wunder- 
zeichen  am  himel  gesehen  worden  in  viel  landen  und  stetten.  gott  wcnde 
es  zum  bosten  etc.  etc. 

Anno  domini  1547  im  monat  februaris  haben  burgennaister 
und  rath  sambt  den  eldisten  geschwomen  und  der  gemaine  der 
Alten,  Newen,  Kleiner  stadt  Prage  mit  mehr  andernBehmischen 
stetten,  die  gesigelt  haben,  zu  welchem  auch  gefallen  sind  die 
zehen  kreLsz  derherschaft  undritterschaft  des  kSnigreichs  Během, 
ihr  alt  vorbundtnus  und  vorainigung  vorneuwret  und  ein  besten- 
dige  ewige  einigkait  zwischen  ihnen  durch  vier  hundert  sigill 
bekreftiget,  auch  mit  der  von  Trautnaw  sigill,  wehíhs  Gorge 
Weniger  und  Wentzel  Herolt  zu  Prage  ein  goltschmied  hatten 
maohen  lassen,  und  hinter  vorwissen  der  gemain  zum  lande  ge- 
sígeh  haben  etc.  etc.  und  nach  solcher  ihrer  voreinigung  auf 
íhres  kdnigs  Ferdinandi  mandata,  (videlicet)  den  churfiirsten 
von  Saxen  herzog  Hansen  Friderichen  sein  land  und  leut  mit 
hulf  herzog  Moritzen  zu  uberziehen,  diese  ihre  christliche  und 


')  Der  Ted  der  Kaiserin  erfolgte  am  27.  Jannar. 
>)  Thilo  voB  Trotiia. 


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—  112  — 

einti'echtige  andtwort  gegeben,  das  es  ehrlicherundchristlicher 
were,  ehe  sie  wieder  den  kurfursteu  von  Saxen  ziehen  und  das 
unschuldige  christliche  blut  ihrer  briider  (welche  einer  religion 
mit  ihnen  und  dem  leibe  und  das  blut  Jhesu  Christi  unter  beider 
gestalt  zugleich,  wie  sie  emffingen)  vergissen  und  ihre  freiheiten 
142a  und  privilegia  verlassen,  eh  wolten  sie  ihr  leib,  leben,  ehr,  gutt 
und  blutt  vorlieren.  und  haben  sich  darauf  vor  die  stadt  Bid- 
schow  zu  felde  gelaegert,  darnach  gen  Prage  gezogen,  aber  zu 
spate.  der  konig  Ferdinandus  zwang  sie  ohne  schwert,  wie  es  dan 
meniglichen  bewust  ist  etc.  etc.  auch  ist  Teutzschland  in  diesem 
jaré  in  solchen  grossen  unuberwindlichen  schaden  komen  durch 
vorherungland  und  leut,  bliindern,  rauben,  mort  undbrand.  der- 
gleiehen  in  Teutscher  nation  vor  nie  erhSrt  und  mit  unausz- 
sprechlicher  schatzung  beladen  worden  etc.  etc. 


Oct.  10. 


In  diesem  1547,  jar  den  x.  tag  octobris  ist  diese  copei 
pfandsverschreibung  dem  her  Christof  von  Gendorf  zusambt 
einem  refers  uber  Trautnaw  gegeben  worden  etc.  etc. : 

Wir  Ferdinand  etc.  etc.  bekennen  fur  uns  und  unsere  erben 
und  nachkomende  k5nige  zu  Behaim  offentlich  mit  diesem  brief, 
das  wir  mit  rechtem  wissen  und  zeitigem  vorgehaltem  rath  dem 
gestrengen  unserm  lieben  getreueu  (Jhristofen  von  Gendorf  zuř 
Hoheneibe  unserm  rath  in  gnedigister  erwellung  und  betrach- 
tung  seiner  vleisigen  getreuen  niitzlichen  und  miihsamen  dienste, 
80  er  uns  ein  lange  zeit  und  vil  jar  her  gethan  und  erzeigt  hat, 
und  ausz  sondern  gnaden  unser  schlosz  und  stadt  Trautnaw 
sambt  allen  und  jeden  derselbigen  ein  und  zugeh&rigen,  wie 
die  in  unserm  konigreich  Během  gelegen,  und  mit  ihren  rainen 
und  graenitzeU;  die  ihm  durch  unser  comissari  ausgezaigt  ist 
worden,  umbfangen  umb  vier  tausend  taler  oder  schock  meisz- 
nisch,  80  wir  ihm  in  abschlag  des  reversz,  den  wir  im  nach  uber 
etzliche  eingegebene  herschaťt  umb  das  alaunbergwerk  zu  Scha- 
chowitz  zu  thun  belieben,  alles  ein  pfandsuma  darauf  geschlagen 
pfandweise  sein  leben  lang  und  nach  seinem  tode  seinen  erben 
sex  jar  lang  nach  einander  volgend  eingegeben  und  verschrieben, 
auch  die  leutte  und  underthanen  darzu  gehorig  mit  gew6nlicher 
pfandtpiiicht  an  ihne  weisen  haben  lassen :  thun  solches  auch 
hiemit  wissentlich  und  in  craft  dies  briefes  aus  Behaimischer 
ktiniglicher  macht  und  volkomenhait  also;  das  gedachter  unser 
rath  Christof  von  Gendorf  solchs  obgemelt  schlosz  und  stadt 
Trautnaw  sambt  allen  derselbigen  ein  und  zugehSrungen  wie 
obgemelt  sein  leben  lang  und  nach  seinem  tode  seine  erben  man- 


\ 


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—  113  - 

liches  oder  weibliches  stams  sechs  jar  lang  nach  einander  folgens 
inhaben^  nutzen,  niesen  und  gebrauchen  und  darmit  ihres  ge- 
fallen  handeln  und  thun  sollen  und  m6gen  an  uns,  unserer  erben 
und  nachkomenden  kiinige  zu  Behaim  und  sonst  mennigliches 
irrung,  eintreg  und  verhinderunggerhiiglichen  gebrauchen.  nach 
verscheinung  aber  derselben  sechs  jar  von  semem  tod  an  zu- 
raitten  sollen  gedachtes  von  Qendorfs  erben  manlichs  oder 
weiblichs  geschlechts,  oder  wer  gemeltes  schlosz  und  stadt 
Trautnaw  mit  ihrem  gutten  wissen  und  willen  zu  handen  haben 
wirdet,  dasselbig  ^chlosz  und  stadt  Trautnaw  sambt  aller  ein 
und  zugeh8rung,  und  aller  massen  im  dieselben  von  Gendorf 
eingeraumbt  wiirde  und  ubergeben  worden,  und  er  von  Gendorf 
und  seine  erben  ingehabt,  uns,  unsern  erben  und  nachkommen- 
den  ktinigen  zu  Behaim  gegen  wiederlegung  der  obernenten  vier 
tausent  taler  oder  schock  meichsnisch,  umb  welche  sie  ihme  dan 
eingesetzt  worden,  ohne  schmaelerung  und  minderung,  auch  ohn 
nichtes  weigerung  wiederumb  abzutretten  und  einzuraumen  und 
die  leute  und  unterthanen  obgemelter  pfandspflicht  auch  wie- 
derumen  ledig  zu  zellen  und  an  uns  und  unsere  erben  und  nach- 
komen  zu  weisen  schuldig  und  verbunden  sein*  im  fall  aber  das 
wir,  unser  erben  und  nachkomen  gedachts  Christofs  von  Gen- 
dorfs  erben  oder  inhabern  gemeltes  schlosz  und  stadt  Trautnaw 
nach  vorscheinung  angerechter  sechs  jar  die  obangezaigten 
vier  tausent  taler  oder  schock  meisnisch  von  uns  oder  unsern 
erben  voUiglich  vergniigt  und  bezalet,  doch  so  woUen  wir  uns 
auf  obgemelten  stucken  und  guttern  alle  schutz  und  bergwerk 
von  allerlei  metallen,  wo  sich  der  einigerlei  auf  gedachten  gríinden 
ereigten,  sambt  allem  dem,  was  zu  erbawung  derselbigen  die 
notdurft  erfordert,  auch  die  gejaid,  wildtpanen,  geistliche  und 
weltliche  lehenschaften,  lehensfell  und  andere  kiinigliche  ober- 
kaiten  und  regalien,  sonderlich  aber  die  wált  imd  behiilzung 
auch  prei,  prenn  und  pauwholz  zu  unsern  herschaften  unserer 
notdurft  und  gelegenhait  nach  unverhindert  und  ausser  eini- 
gerlai  bezalung  herabflossen  und  pringen  zu  lassen,  derglei- 
cheu  auch  die  obgemelten  nutzimgen  und  das  verfallen  bestand 
gelt  und  anstendt  bein  den  inwonern  der  stadt  zu  Trautnaw  zu 
ersuchen  und  zu  erfordem  gentzlich  und  ausdrůcklich  zu  unsern 
und  unserer  erben  und  nachkomenden  ktinigen  zu  Behaim  nutz 
und  guttem  vorbehalten  und  ausgenomen  haben.  in  sonderheit 
auch  so  solle  oft  gemelter  Christof  von  Gendorf  oder  seine 
erben  in  inhabung  viel  gemeltes  schlosz  und  stadt  Trautnaw  die 
leute  und  unterthanen  zudenselbengehorigwiederdiebilligkait 
und  alte  hergebrachte  gewonhait,  freiheit  und  gebrauch  mit 
nichte  beschweren,  nach  angreifen,  inmassen  er  uns  dan  solchs 
zugesagt,  auch  sich  desselben  gegen  uns  in  sunderhait  durch 


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—  114  — 

ein  revers  verschrieben  hat  ohne  geferdt  zuurkundt  diesz  briefs 
1547    etc.  etc.  gegeben  aufm  schlosz  Prag  den  10.  tag  octobris  anno 
oct.  10.  ^^  im  1547  jar  etc.  etc. 

Dieses  jar  ist  ein  befehlich  des  erzherzogs  Ferdinanda  ge- 
kommen  an  ein  e.  rath  zu  Trautnaw,  die  doerfer,  so  zum  Schatz- 
ler  gehSrig,  losz  zu  zellen  und  sie  an  herr  Christof  von  Gendorf 
143b    weisen  etc.  etc.  laut  also : 

An  burgeimaister  und  schoepfen  der  stadt  Trautnaw  — 
Ferdinand  erzherzog. 

Ergamen  getreuen  lieben !  wir  geben  euch  zu  erkennen, 
dasz  die  Romisch  kúnigiich  majestát  unser  genedigster  lieber 
Lerr  und  vater  desselben  rath  Christofen  von  Gendorf  aiďHohen- 
elb  die  doerfer  zuin  Schatzier  gehSrig  Starymiesto,  Kalun- 
wodu,  Lampersdorf^  Mladibuky,  Sklenařzowitze,  Lysetzniz, 
Woletini,  Wernirzowitze,  Ry chory,  Walweí^itzi,  Ůarssow, 
Berhartice,  Olessnitze,  Bezkau,  Zdiari,  Hertwikowitze,  Petrzi- 
kowitze,  Humburky,  Wowoianow,  Strziles,  Porsitze,  Kauty, 
Kunigshain;  Krienszdorf,  Kwalisch,  Slawutyn,  Bezdiekow  (und 
Kryblitze),  welche  hievor  die  Romische  auch  zu  Hungern  und 
Behaiin  etc.  etc.  kiinigin  unser  gnedigste  liebe  frauw  und  mutter 
hochl&blicher  gedechtnisz  in  ihrer  maj.  kammer  einzihen  und 
dieselben  nachfolgende  durch  ihrer  maj.  und  cammer  derselben 
stett  in  Behaim  und  eur  verwaltung  undergeben  lassen,  ausz 
beweglichen  ursachen  zu  restituiren  und  wiederzugeben  gene- 
digst  bewilliget.  darauf  im  namen  und  von  wegen  hochgedachter 
kais.  maj.  unser  befehlich  an  euch,  das  ir  die  unterthanen  zu 
den  obgemelten  doerfern  gehSrig  ihr^r  pflicht  wiederumben 
ledig  zellet  und  sie  damit  an  gedachten  von  Gendorf  weiset 
und  ihme  déme  von  Gendorf  oder  seinen  bofehlichhabem  solche 
doerfer  sambt  der  nutzung  auf  itzt  Galii  verfallen  abtrettet  und 
eingebet  und  euch  dessen  nicht  verwiedert.  daran  thut  ihr  hoch- 
1547  g^dachter kiinigl.  maj.  willenund mainung, datumden  10.  octobris 
Oct.  10.  anno  im  1547  jar. 

Miirz29.  Anno  domini  im  1547  jar  dinstag  vor  dem  palmtag,  alda 
i44»  diese  zeit  ist  gewest  Wenzel  Krebs  stadtvoit,  da  ist  worden 
abgewegen  das  wasser  die  Aupa  bei  Gíinttem  in  der  Aldestadt 
bein  den  brunnen  zwo  elen  ubig  dem  ehrlinstocke,  und  ist  alda 
befunden  worden  ein  und  sechzig  sail  oder  schnur  bisz  etwan 
3  elen  von  dem  mittel  thor  in  die  stadt,  und  auf  der  briicken 
hat  es  gehabt  8  ellen  und  ein  viertel  und  gar  cntpfallen  ut  supra. 


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—  115  — 

Anno  domini  1547  den  21.  tag  im  mertzen  am  dinstag  vor  JJj^ 
palmárům  ist  auch  abgewegen  worden  das  wasser,  so  hinten 
beim  Katzauer  entspringet  von  der  Kreyblitz.  und  ist  ange- 
fangen  worden  unter  einem  kirszbaum  im  graben  und  alda  ab- 
gewegen worden  und  abgemessen  sieben  und  sechzig  schnur, 
und  jede  schnure  haťte  hat  dreisig  ellen,  und  hat  zugetragen 
in  die  stadl  Trautnaw  bisz  vor  Grundt  Jorgen  und  Maths 
Thíiselln  an  die  saul  und  in  der  Burggassen  drei  ellen  unders 
pflaster.  ferner  hat  man  das  wasser  die  Aupa  hinder  Matz 
Quirentzen  angefangen  abzuwegen  und  haben  es  bracht  bisz 
unter  des  Langen  Qorgen  fenster  dargegen  uber,  und  seindt 
zwenzíg  schnur  zu  dreisig  ellen  da  erfunden  worden.  item  diesen 
tag  hat  man  auch  ferner  das  wasser  abgewegen,  und  haben  an- 
gehaben  zur  Aldestadt  bein  Fitz  Jokeln  bei  ihrem  thor  gleich 
in  dem  thorlein  in  dem  quall,  und  alda  befunden  worden  allent- 
halben  bisz  an  den  Ring  bisz  an  des  Langen  Gorgen  steinene  i44b 
saul  achtzehn  schritte  von  derselben  saul  gegen  der  prangen, 
und  alda  befiinden,  wass  man  rh6r  bedarf  fiinf  hundert  und  vier 
und  zwanzig  rhSr.  und  so  ein  jedeš  rhSr  helt  acht  ellen,  so  be- 
findest  du  das  wie  oben.  dan  es  befindet  sich  nur  ein  ehl  uber 
das  pflaster  etc.  etc. 

Ferner  so  ist  das  wasser  in  dem  brunnen  unter  dem  Galgen- 
berg  oberhalb  Kratzigs  Grawlin  obig  des  alten  Koschken  hause 
abgewegen  worden,  welchs  gar  hoch  in  die  vier  ehlen  uber  das 
pflaster  auf  dem  Kinge  hat  zugetragen  ins  oberbreihaus,  in 
Wentzel  Herolts  melzhaus,  in  die  badstube,  auf  dem  Ringe  in 
zwen  rhorkasten,  beim  schloss,  beim  Hans  Fiker,  in  den  dritten 
beim  Qorge  Weynem,  dem  Klein  Meuer  zimi  vierten  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1547  jar  den  10.  tag  octobris  hat  der  edie  oct.  lo. 
gestrenge  herr  Christof  von  Gendorf  die  stadt  Trautnaw  ein- 
genomen  mit  allen  den  doerfern  der  stadt  zugehSrig,  den  10, 
weinmonat  ut  supra. 

Anno  domini  1647  jar  der  konig  voii  Frankreich  starb.  ín  Během  ein 
grosse  aafrhur  war.  herzog  Hans  von  Saxen  ward  gefangen,  so  ists  dem 
landgrafen  Ton  Hessen  aucli  ergangen.  die  Romisclie  kaiserín  tbet  ir  leben 
enden.  es  waren  yiel  protestirender  stenden. 


8* 


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—  116 


145a  1548. 

1548  Memoriatitjf  und  gedeclitniss  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat 

zugetragen  im  1548  jar. 

dIc%s,  Anno  domini  im  1548  jar  den  donerstag  vor  dem  neuen 
jaré  ist  der  her  Tobiasch  Butzky  von  der  Altenbuchen  zuř 
Hohenelb  von  dem  newen  gebew  gefallen  auf  dem  schlosz,  imd 
in  der  ersten  stunden  in  der  nacht  ist  er  gestorben  etc.  etc. 

^ÍJS!^*"  Anno  domini  im  1548  jaré  den  13.  tag  januari  am  montag 

nach  der  heiligen  drei  konige  tag  hat  ein  erbar  rat  zu  Trautnaw 
díe  drei  bawstellen  bei  dem  ratlihause  aufgegeben  zu  bawen, 
und  hat  Niekel  Aroldt  der  balbirer  da^  erste  gebawet  und 
Klymet  der  Schneider  das  ander,  und  Alex  der  alte  Beutler 
bawet  das  dritte  im  sommer  etc.  etc. 

^f^^  Anno  domini  im  1548  jar  den  21.  tag  apriiis  den  montag 

nach  jubihitc  hat  der  herr  Christof  von  Gendorf  lassen  heer 
schawen  zu  Trautnaw.  und  ist  maister  Alex  der  Beutler  fendrich 
gewesen ;  er  hat  das  grosse  panler  aus  der  kirchen  gehabt.  sie 
sind  zum  mittelthor  hinausgezogen  uber  die  schafferbrucken 
und  haben  auf  der  auen  ein  rad  gelauffen  und  ein  durchgang 
gemacht.  Stefan  Híibner  ist  zu  ross  ihr  musterherr  gewest.  sie 
seind  zum  nieder  thor  hereingezogen  und  seind  gezelet  und 
beschriben  worden.  und  sind  in  der  stadt  Trautnaw  funden 
worden  ein  hundert  und  sieben  und  vierzig  wirte  ohn  die 
hausgenossen ;  die  wirte  vor  allen  dreien  toren  und  hausleute 
seind  gewesen  ein  hundert  weniger  zwo  personen  etc.  etc. 

M5b  Anno  domini  im  1548  jar  hat  der  herr  Christof  von  Gendorf 

der  beckenzeche  zu  Trautnaw  ein  newe  convirmacion  und  privi- 
legia gegeben  ihrer  handwergs  ordnung  und  gewonheít,  meher 
denn  sie  zuvor  in  ihrem  alten  haubtbriefe  haben,  der  aus  der 
stadt  Glatz  gegeben  ist  worden  etc.  etc. 

Anno  d.  im  1648  jar  starb  der  polnische  kiinig,   und   fur  der  kai^er 
Maxituilian  in  Hispanien  und  gubernieret  das  land  etc.  etc.  M 

')  Sigismund   I.   Konig  von   Polen.    Max  II.    vermShlt   sich    1648   mi 
Karls  y.  Tochtcr  u.  fiihrt  die  Regentschaft  in  Spanien. 


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—  117  — 


1549. 


146a 


Memoriatief  und  gedechnisz  was  sich  zu  Trautnaw  hat 
zugetragen  anno  d.  im  1549.  jar. 

')  Anno  domini  im  1549  jar  den  27.  aprillis  am  montage  í^pIi^- 
nach  cantate  ist  ein  christlicher  vertrag  beschehen  zwischen 
einem  erbaren  rathe  zu  Trautnaw  an  einem  thail  und  her 
Mertten  Kretzschmern  unsers  pfarhers  andern  thails,  belangend 
das  gestift  und  den  seiger  zusarabt  der  orgel  zum  schlahen  auf 
diese  meinung:  das  ein  erbar  rath  her  Jlertten  darvon  geben 
soli  acht  sehock  ein  jar  lang,  zurtailet  auf  ein  jedeš  quartal 
2  sch.  alsolange,  dieweil  er  alhie  ein  pfarher  ist ;  dargegen  soli 
der  her  Mertten  das  gestift,  seiger  und  orgel  nach  aller  gebiir 
rersorgen.  er  hat  auch  tecum  jerlich  an  getreide  einkomens 
zehen  malter  und  4  schseffel  ohn  alle  accidentia;  er  kan  uber 
sumer  und  winter  30  schaíffel  auf  die  widmet  sehen  und  kan 
14  rind  vieh  erhalten  ohn  schaffe,  schwein,  hinner,  gense  etc.  etc. 
es  gehoren  acht  dSrfer  zur  kirchen  mit  taufen,  trcien  etc.  etc. 
die  DSberlin  pauern  geben  im  forst  hiener  vom  Pfaffenwald, 
und  die  wiesen  sein  darzu  gehorig;  die  kirchpauern  versorgen 
im  die  ecker  zu  behte  etc.  etc.  ^) 

Anno  domini  im  1549  jar  ist  unter  Mathes  Freysen  bíichern 
ein  brief  gefunden  worden,  darauf  eine  alte  prophozeiung  uber 
die  stadt  Trautnaw,  so  vor  hundert  jařen  vom  stamligcn  Andres 
gebrophezeiet  ist  worden  uber  die  stadt  Trautnaw  und  ihre  Her- 
schaft  und  inwoner  etc.  etc,  wie  folget : 

Anno  domini  im  1464  zu  der  zeit  konig  Girsigs  des  16* 
kiinigs  in  Během,  desselbige  jar  Albrecht  fiirst  von  Koritan  [?] 
mit  den  Wienischen  biirgern  belegert  kaiser  Fridrichen  scinen 
bruder  zu  Wien  auf  dem  schlosz  Stadelburg;  k6nig  Girsig 
kam  im  aber  zu  hiilfe.^)  unter  dieseni  kiinig  Girsig  zu  der  zeit 
ist  zu  Trautnaw  ein  arm  man  gewest,  mit  namen  der  stamligc 
Andres  genant.  dieser  hat  der  gnaden  gottes  und  der  leute  al- 
mošen  gelebet.  dieser  armc  meiisch  hat  gebluet  in  gewaltigcr 
propheceiung  uber  die  stadt  Trautnaw  und  ihrer  revier  von 
etlicher  ihrer  herschaft  glíick  und  ungliick,  und  wan  er  hat 


')  Von  hier  bis  ^)  auf  Seite  145b.  Der  Scbreiber  verweist:  ,dise  schrift 

sol  am  andern  blat  oben  ansteben/ 
»)  FSllt  ins  Jabr  1462. 


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-  118  - 

geredt  oder  hat  woUen  reden,  so  hat  er  zwischen  jedeš  wort 
gesetzt  und  gesagt  „pa  pa  pa*^  *),  iind  disz  ist  seine  erste  prophe- 
zeiung  gewesen  und  hat  gesagt: 

„leh  vorgleich  Trautnaw  dem  bapst  zu  Rom,  wan  er  setzt 
zu  ainer  zeit  ablasz,  zuř  andern  zeit  wiederruft  er  in,  also  seind 
die  von  Trautnaw  in  allen  ihren  gebotten  und  verbotten  etc.  etc. 
item  zum  andern  das  viel  haubter  ilbel  geregieret  haben  und 
nach  regieren,  und  auch  nach  regieren  werden;  dardurch 
wird  die  stadt  Trautnaw  mit  verenderung  der  zeit  abnemen  an 
M6b  ihren  grenitzen,  gezwang,  vordruckung  bein  rechten,  viel  ver- 
hindening  und  underdruckung  von  einem  hern  und  hohen 
haubte  zum  andern  merklich  vermindert  an  gemeinem  nutz 
und  geschwecht  werden  durch  vielvaltige  ungliickselige  zu- 
stende.  die  geraeine  stadt  Trautnaw  wird  gar  viel  lange  jar 
von  kindeskind  bis  zum  drittenmahl  kindeskind  ubergehen 
gewaltig.  landkiindig,  das  die  inwoner  aus  betriibten  gedrengnis 
in  teglicher  forcht  und  gefahr  gemeiner  stadt  ehr  und  gut  in 
der  wagschallen  stehnd  beineinander  wonen  miissen  mit  kalten 
bl5den  herzen,  wiewoi  sie  zum  thail  wieder  solche  b&se  zufell 
aiíFem  werden,  jedoch  zurstossen  sich  ihre  eigene  aufgeblasene 
blasen  ihres  aifers  auf  ihrem  iast  (?)  selbs  zu  frQe  in  der  blňette. 
gelt  wirdt  der  stadt  Trautnaw  nicht  mangeln  in  der  not,  soudem 
ein  kluger  weiser  rath  wird  mangeln  in  Trautnaw.  gude,  bSsc 
zeit  ist  nicht  weit.  item  es  wird  die  geistlichkeit  und  kirche  zu 
Trautnaw  gliick  haben  in  zunemung  g8ttlicher  wirden  und  hei- 
ligkeit,  die  gott  gefellt.  aber  die  ruh  der  kirchen  wird  in  kurzen 
jařen  wiederumb  gar  schwechlich  verleszlicher  n^inderung  und 
sch&tzung  derselben  blode,  unverm&glich,  schwach  eine  lange 
zeit  durch  mutwillige  eigensinnigkeit  etzlicher  kirchunder- 
thaniger.  ihrer  etzlicher  obrigkaiten  die  werden  die  kirchen- 
giitter  sehr  beremffteln  und  zun  sich  reissen,  jedoch  endlich 
der  todt  solchs  schlichtet.  darnach  wan  die  helle  lampe  teglich 
wird  bren,  (vorsteh  gottes  wort)  alsdan  wird  die  christlich  kirche 
teglich  wiederumb  zunemen  und  schSn  erbauet  werden.  es  wird 
uber  lang  komen  ein  her  zu  Trautnaw,  der  wird  wol  und  ubel 
regieren  und  ohne  leibes  erben  absterben.  und  darnach  werden 
dan  aber  andere  herrn  regieren,  die  da  ausz  zu  viel  fleischlichen 
woUiisten  und  hitziger  begirden  der  unkeuscheit  unverehlicht 
verbleiben  werden  und  dardurch  ihr  leben  verkúrtzen,  das  sie 
aller  ohn  leibes  erben  absterben  werden.  und  darnach  werden 
aber  andere  herschaften  komen,  da  viel  zanks  wider  wiln  und 
rechts  handlungen  zwischen  der  stadt  inwonemund  der  pfands- 
herschaft  sein  wird.  es  wird  ein  biirgermaister  zu  Trautnaw  sein, 


')  Oder  ,pan,  pan,  pan'. 


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—  119  — 

der  sich  vor  und  nach  halb  nerrisch  wird  stelleu,  *)  und  die  in- 
woner  selbst  zum  thail  nicht  wissen  werden,  von  wannen  er  der 
landisart  sei.  under  diesem  burgermaister  wird  ^)  das  bergwerg 
im  Hriesengrunde  mechtig  aufbracht  und  reich  erz  erbawet 
werden,  aber  bald  darnach  in  kurzen  jařen  eingehen  und  liegen 
bleiben  etc.  etc. 

Es  wird  ein  burgermaister  ')  komen,  der  ein  grosser  prech- 
tiger  man  sein  wird  und  nicht  gerne  an  die  erde  sehen  wird. 
dieser  burgermaister  wird  ein  langen  pfawenschwanz  auf  den 
kirchturn  bauwen  lassen  und  wird  sich  zusambt  seinen  beisesen 
lassen  einschreiben  und  in  pech  vorwaren,  in  den  knauf  auf  den 
pfauenschwanz*)  stecken  zum  crlichen  gedechtnis  der  zeit 
etc.  etc. 

Darnach  alsden  wird  zu  Trautnaw  sein  ein  burgermaister 
kleiner  person ;  *)  unter  diesem  wird  der  pfawenschwanz  wieder 
vom  kirchturn  abgebrochen  werden.  darnach  wird  sichs  zu  Trut- 
naw  wiederumb  in  kurzer  zeit  zu  gutter  zeit  neigen  mit  wilpert 
und  fischen,  brod  und  bir  breien,  und  gar  gutte  zeit  (ihr  hochstes 
gliick  unerkandt)  sich  in  kurzer  zeit  zu  frue  sich  wieder  von  in 
wenden  wird.  gott  gebe  oder  wie  lange  jar  das  geliicke  der  stadt 
nun  den  ríickenkeret,  sich  als  ein  fortun  erzeiget.  und  es  werden 
herren  zu  Trautnaw  herschen  in  grosser  unoinigkeit,  ®)  und  die  uib 
stadt  Trautnaw  wird  zurthailet  werden  in  zwei  thail;  unter  jedem 
hern  ein  halbe  stadt  sein  wird.  solche  herschaft  die  werden  ihre 
raitburger  selbst  aneinander  erregen.  es  wird  zu  Trautnaw  neidt- 
hart  das  regiment  inhaben  undregieren,  und  wird  von  derselben 
zeit  an  kleinmiitigkeit  und  argwon  unter  den  biirgem  werden 
und  entstehen,  vom  oberhaubt  bewegt  zur  aufrhur,  gezwang  und 
not  wird  die  stadt  Trautnaw  mit  ihrer  herschaft  und  rath  zusambt 
den  underthanen  haben  mit  ungehorsamkcit  vorwicklet  und  ver- 
specht,  das  die  saitc  aufs  herteste  ist  aufgezogen  und  zum  zer- 
springen  gericht  wird  sein.  und  kein  geschwomer  rath  zu  Traut- 
naw ein  zeit  lange  nicht  sein  wird.  alsdan  wird  ein  burgermaister 
von  mitternachtherkomen.  ')  dieser  wird  sich  gebrauchen  lassen, 
(aber  durch  sein  eigenniitzigkait)  wird  er  wieder  verstossen 
werden.  er  wird  die  sache  gewaltig  vor  die  hand  nemen  und 
wird  die  stadt  Trautnaw  wiederumb  zu  einigkeit  und  entschiedt 


^)  Am  Rande:  ,B^eter  Mertin*. 

')    „         „  ,Han8  Baier*. 

»)    „         „  ,Scheiber». 

*)    „         „  ,Kirch8pitz.*. 

*)    „         „  ,HawGl  P*. 

«)    ^         ^  ,Die    hern    von    Schumburg,    Gorge   Butzke,    Gereslaw 

Berka*. 
')    „         „         ,Casper  Jokel*. 


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-  120  — 

der  herschaft  bringen  mit  ablSsung  der  pfandschaft  gegen  der 
herschaft.  er  wird  auch  wiederumb  die  alten  freiheiten  und  ge- 
rechtigkaiten  der  stadt  Trautnaw  helfen  herfurbringen.  er  wir[d] 
ire  privilegien  convirmiren  und  reformiren  lasen,  er  wir[d]  prech- 
tige  leges  und  statuten  aufrichten.  und  wird  zu  dieser  zeit  das 

i^«»  schlosz  zu  Ti^autnaw  ohn  herschaft  bewont  wiiste  stehen ;  arme 
handwerksleute  wem  darin  hausen.  die  stadt  Trautnaw  wird 
ihre  eigenthum  und  herschaft  selbst  haben  bestanden  (o  du  walzen 
des  gliicke,  wie  bald  verkerst  du  dein  glanz).  es  werden  zu  der- 
selbigen  zeit  zu  Trautnaw  ein  jar  also  viel  biirgerraaister  sein, 
als  der  her  Christus  jiinger  hat  im  abendmal  gehabt.  es  wird 
einer  zum  stadtwirt  gesetzt,  sic  werden  sich  bethailen  mit  den 
fischwassem  und  grosz  glíick  zum  wildfang  haben.  ihr  narung 
wird  zunemen  vom  birbreien,  und  Trautnaw  wiríd]  zur  selben 
zeit  abermals  in  hochsten  gliicksrade  sein.  und  wie  sie  sich  solches 
glticks  und  gottes  gaben  undankbar  gebrauchen  gegen  gott  und 
ihrem  nechsten,  dan  der  gemeine  man  wird  wenigs  nutz  darvon 
haben.  dan  so  die  unterthanen  zur  selbigen  zeit  ihrer  schulden 
halben  oder  ander  sachen  halben  in  die  gcfengnisz  koraen,  werden 
sie  nicht  wohl  der  gefengnis  konnen  entlediget,  werden  aus 
anweisung  eines  burgermaisters  auf  den  andem  die  sachen 
verschieben  und  vorlcngern.  aisdan  zur  selben  zeit  wird  sich 
der  paur  und  gemeine  man  miissen  richten  nach  den  grossen 
fischnamen,  die  sie  da  werden  liegen  sehen  in  den  heusem; 
daselbst  werden  sie  ihre  herren  und  biirgermaister  finden.  aber 
das  unstate  wandelbare  gliickt.  wird  mit  ihn  spielen  in  schnellem 

148b  wegflug  von  ihn  allen  und  sie  traurig  verlassen.  aisdan  werden 
sie  das  fenster  zuthun,  wan  der  adler  von  ihn  wird  weg  sein  ge- 
flogen,  der  so  sch5ne  federn  trug,  darmite  sie  sich  streuseten  und 
dem  gemeinen  man  die  feder  kielen  gelassen  haben  etc.  etc. 

Und  alsbald  darnach  wird  kommen  ein  her  kleiner  person  ^) 
und  die  inwoner  zu  Trautnaw  wem  nicht  wissen  sein  an- 
kunft,  stand  nach  land.  der  wird  federleicht  die  stadt  Trautnaw 
wieder  einnemen  durch  belistigung  wieder  geschriebene  freiheit. 
etzlicher  zeit  in  viel  sachen  im  zum  fortel  alle  zugehórige  derffer 
zur  manschaft  Trautnaw  lest  er  all  an  sich  weisen  und  beherschet 
sie  ohn  verzug  als  ein  pfandsinhaber  der  stadt  Trautnaw.  erwird 
ein  langwiriges  gedechtnis  hinter  im  verlassen  beim  rechten, 
wasserlaitungen  helfen  stiften,  das  schlosz  zu  Trautnaw  mehr 
thail  einreissen  und  halb  wiederumb  auferbauen.  ja  bauen  gnug 
mehr  weder  zu  viel.  den  rath  wird  er  nicht  loszlassen,  begeret 
zuvor  alle  artikel  richtig  zu  machen  und  haben  zwischen  im  und 


')  Am  Rande  „ChrUtof  von  Gendorf." 


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—  121  — 

der  stadt  Trautnaw  der  griinde  halben.  er  wirds  aber  viel  erger 
machen(gotterbarm8).  aísdanwerden  die  fenlin  auf  den  heusern 
von  dem  winde  beweget  werden  und  sich  hin  und  wieder  wehen 
und  wenden,  auch  sehr  quitzschen  und  knirren.  also  wird  diese 
zeit  der  rath  und  die  inwoner  auch  thun.  jedoch  wird  Trautnaw 
unter  diesem  herrn  zu  rechtlichem  auszsprucfa  gebra^ht  werden. 
auf  dieselbe  zeit  werden  inwoner  zu  Trautnaw  sein,  diedagrosse 
scheuw  und  reuw  etzlicher  sachen  halben.  es  wird  ein  grausam 
fremde  volckin  das  Hrisengebirge  komen,  die  dasholz  vertreiben. 
sie  werden  haben  auszgefischt  zu  Trautnaw,  viel  lange  jar  keine 
haben  werden. ')  und  die  stadt  Trautnaw  wird  diese  zeit  ein  i49a 
lange  weil  in  omacht  und  vermessung  der  hoffnung  sein  etzlicher 
haubter  halben  und  personen,  so  die  stadt  in  grossen  unkosten 
und  schulden  bringen  werden  durch  unzeitigs  raisen  und  unnutz 
zerren,  (ursach  und  schein  ist)  die  ansuchung  und  anhaltung  der 
sachen  bein  der  hohen  obrigkeit.  es  wird  die  stadt  Trautnaw  an 
des  obbemelten  kleinen  herrns  leibserben  komen,  die  es  pfands- 
weise  inhaben  werden,  aber  selbst  die  oberkeiten  und  unter- 
thanen  nicht  wissen,  wie  oder  wer  in  gehorsam,  oder  wem  sie 
sollen  gehorsamen.  allepolizeiund  gutte  gesatzordnung  wird  diese 
zeit  zerriittet,  und  alle  laster  im  schwange  gehen.  eigner  nutz 
wird  herschen  uber  und  in  der  gemeine,  mit  eim  blawen  dunst 
und  geferbten  schein  wirt  der  rath  dem  gemainen  man  das  maul 
aufspreitzen,  der  wechste  unter  ihnen  wird  sich  seines  vorteils 
gebrauchen,  es  werden  die  biirger  aus  grausamer  mutwilliger 
eigensinigkeit  fast  aneinandersetzen  mit  vorletzung  und  be- 
schwerd,  leib,  ehr  und  gutt  und  plutt,  daraus  der  stadt  Trautnaw 
grosaer  schaden  und  gefahr  erfoigen  wird.  es  wird  ein  grosse 
landtewerung  komen,  das  die  menschen  werden  unmenschliche 
vihische  speise  míissen  essen.  da  wird  die  noth  grosz  sein  zu 
Trautnaw,  groše  schatzung  dreifach  und  teurung.  es  wird  aber 
sieben  jar  wolfeil  zeit  komen,  da  werden  die  inwoner  in  grosse 
schwelgerei  geraten,  die  zur  selbigen  zeit  im  schwang  gehen 
wirt.  durch  solche  siinde  wird  erfoigen  an  ihrer  freiheit,  guttem, 
narung,  dardurch  dan  mancher  inwoner  in  grosse  schulden  und  i<9^ 
armut  kommen  wird.  aller  glaube  und  chiristliche  liebe  wird 
durch  den  neid  ausz  der  menschen  herzen  gerissen,  es  wird  zu 
Trautnaw  werden,  das  kein  nachbar,  gefater,  bruder  nach 
schwester  nicht  das  kleiniste  woertlin  getrawen  dorfen.  gott  wird 
sie  strafen  von  wegen  ihrer  ablessigen  nachlássigkeit  zum  gehSr 


*)  Unten  und  am  Rande:  ,Es  wird  viel  frembde  volek  seltsamer  rede 
nnd  art  ins  Rísengepirge  kommen,  die  welde  vertreiben  lang  zeiten 
viel  jar.  das  holtz  yfirň.  tewer  werden.  das  wasser  die  Anpa  >vird 
bein  dreien  kaiser  zeiten  unfischbar  sein,  und  kein  fisehc  drinen 
wachsen  werden.' 


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—  122  — 

g5tliches  wortes  und  der  kirchen  etc.  etc.  Trautnaw  wird  sich  mít 
desgrossen  adlers  fedemberurenlasseninihrerschwachheitnickt 
mit  wenigen  schaden  an  gelt  und  ihren  giittern  darzu  gehorig. 
der  junge  adler  wird  in  seine  federn  nidertrechtig  zeigen,  bein 
diesem  alle  ihre  grenitzen  und  welde  uberschritten  und  fordt 
vorholzet  wegbracht  werden.  ahdan  wird  abermahl  ein  sterbe 
zuTrautnawsein,  die  den  altenverdeckten  grobn[?]  hinwegnemen 
wird,  und  auszreiten  allen  benachbarten  adel,  welche  der  stadt 
Trautnaw  grenitzen  viel  zeit  uberschritten  mit  schmelerung, 
gewalt,  frefel  und  trotz,  nodt,  zwang,  gefení];nÍ8  und  auflauf  etc. 
Uber  hundert  und  dreisig  jar  wird  die  Goldgrube  im 
PfafTenwalde  ftinden  werden  durch  zwene  briider,  die  da  hirten 
werden  sein,  in  dem  jar,  wan  drei  bapste  zugleiche  regieren 
werden.  es  sol  Trautnaw  von  eignem  feuwr  abermals  gar  ausz- 
brennen,  wen  alle  wínkel  in  der  stadt  und  vor  der  stadt  zuvor 
iiberal  ist  erbauet  worden.  es  wird  ein  kleine  zeit  unerbauet  in 
der  aschen  ligen  und  wird  alsdan  nahcnd  bei  der  stadt  Trautnaw 
ein  reichs  goldpergwerg  gefiinden  werden,  dardurch  die  stadt 

*'®»  Trautnaw  schoner  dan  vormals  erbauet  werden  wird,  das  sie  ihn 
g51dene  knópf  auf  die  heuser  werden  lasen  machen.  aber  ihr  alte 
priefund  sigill,  ihre  alte  gerechtigkeiten  werden  aufdieselbe  zeit 
mehr  tails  weg  sein  komen  und  empfremdet  aus  unbetrachter 
nachlessigkeit,  unachtsamkeit,  bSser  regierung  und  stadtwirth- 
schaft,  des  sich  die  inwoner  zur  selbigen  zeit  gar  h&chlichen  be- 
klagen  werden.  da  wird  zuTrautnawdan  das  glíickwiederwaxen, 
aber  dem  vorigen  grád  ganz  ungleich  etc.  etc. 

Damach  wird  ein  p^osser  krig  und  zug  sein  der  unglaubigen 
durch  das  ganze  land  in  ganz  Europa,  die  in  schnellem  forteiíen 
alles  wegpren,  verwiisten  und  ermorden.  in  solcher  flucht  werden 
die  inwoner  zu  Trautnaw  zusambt  dem  pirgvolk  in  Hriesengnmd 
flihen  und  sich  verbergen  in  dem  Hriesengepirge  von  ihrer  hab 
und  gutt  und  werden  alles  verlassen,  das  bald  unter  jeder  tannen 
wird  ein  wiegen.  und  disz  grausam  kriegsvolk  wird  toben  und 
witten,  das  das  Behmprland  damals  mehr  tails  mit  hoffeisen  und 
mit  sattein  sol  bedeckt  werden,  jedoch  so  wird  zwischen  Aupa 
imd  der  Elben  friede  sein  auf  einem  fleck  ertreich  wie  ein  hock- 
schar  als  zu  Trautnaw,  Amaw,  Hoff  und  Jarmer.  es  wird  aber 
durch  die  streifende  rott  geplindert  auch  mit  brandt  beschedigt 
zum  tail.  und  damach  wird  die  stadt  Trautnaw  wiederumb  arm 
auferbauet  werden,  aber  gar  geringe  und  unansehnlich,  das  es 

150b  niemands  achtet  nach  begehrn  wird,  driiber  zu  herschen.  das 
pergwerg  ist  eingegangen  und  blieben  liegen.  dan  es  gewint  als 
ein  traurige  zeit  und  forchtsame  gestalt  umb  die  hohen  haubter, 
welche  viel  in  solchen  schnellen  uberfal  werden  tod  bleiben.  also 
werden  alle  bergwerge  im  Hriesengebirge  still  liegen,  und  die 


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—  123  — 

stadt  Trautnaw  mehr  dan  halb  wiiste  und  unerbauet  in  der  aschen 
bleiben  liegen  und  verlassen  steliii;  und  solches  unuberwindlichen 
schaden,  den  sie  erlieten,  werden  sie  nicbt  wieder  auíkomen 
k&nnen.  also  forthin  in  langwieriger  geringer  narimg  in  armutei 
und  niedrigen  stande  verbieiben  werden  also  klein  und  geringe, 
wie  Trautnaw  im  ersten  anfang  gewesen  ist,  also  wird  es  zuletzt 
auch  sein,  das  sich  die  leute  der  fischerei  in  der  Aupen  von  fohren, 
ascben  und  kaulhaubten  wieder  ihr  narung  und  speise  gnug  sein 
wird.  also  fischreich  sol  das  wasser  die  Aupe  werden,  und  die 
welde  sehr  wieder  waxeu  und  verwiltem  werden.  dan  zur  sel- 
bigen  zeit  wird  das  volk  seltzam  sein,  der  krig  und  die  sterbe  hat 
sie  initgenomen.  gott  helf  uns  und  allen  unsern  nachk6mlin^en, 
disz  alles  mit  gottes  húlfe  zu  uberwinden  und  von  uns  zu  wenden, 
und  vorlei  uns  die  seelen  seligkeit  darbei.  amen.  etc.  etc."  ') 

1550.  J»i» 

Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  anno 
Christiim  1550  jaré. «) 

Anno  domini  im  1550  jaré  den  ersten  Tag  februarii  am  f"®^'  i- 
abend  Marie  lichtmesz  auf  dem  Schurtz  an  der  Elben  ist  ge- 
storben  der  edle  ehr  und  vestě  her  Adam  Silber  von  Pilmensdorf 
und  Silberstayn   und  ist  darnach  am  dinstag  zur  Wiltschitz 
begraben  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1550  jar  ist  der  erbar  her  Gorge  We- 
niger  mitbiirger  zu  Trautnaw  gestorben,  wie  die  schrift  auf 
seinem  grabestiiin  auszweiset  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1550  jaré  den  16.  junius  ist  zu  der  zeit  des  J«"*  ^^^ 
edien  gestrengen  ritters  und  hern  her  Christofs  von  Gendorf, 
dieser  zeit  p&ndsinhaber  der  stadt  Trautnaw,  ist  das  wasser  in 
die  stadt  Trautnaw  geleitet  und  gefuret  worden  in  das  6ber 
breihaus,  auf  den  Hring  in  zwene  hrorkasten,  bein  der  pranger 
ein  hrSrkasten  und  der  ander  gegen  des  alten  Alex  Beitlers 
hause  uber  und  den  dritten  hr&rkasten  in  die  badstube,  in 
Wentzel  Herolts  melzhaus  in  hof,  den  vierten  hrórkasten  bein 
Valten  Vickers  haus,  wie  man  aufs  schlosz  geht,  zum  fiinften 


')  Schon  Lippert   (S.  76)  macbt  die  Ansicht   geltend,   dass  diese  Pro- 

pbezeiung  ein  Produkt  des  Chronisten  selbst  ist. 
^)  Am  Rande :  ,Das  jar  von  Mantua  starb  der  herzog  gleich,  und  herzog 

Wilbeim  in  Baiem,  berzog  Ulrícb  von  Wirtenberg  in   gott  und  graf 

Niclas  von  8olm  sein  todt.* 


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151b 


—  124  — 

80  ist  es  herunter  vor  des  Klein  Meiers  thíir  gefiirt  worden  gcgen 
dem  hohen  hause  uber.  zu  solcher  wasserleitung  hat  der  her 
Cliristof  von  Gendorf  zwanzig  schock  groschen,  welche  er  allo 
jar  jerlichen  vor  seinen  pfandsehilling  zu  Trautnaw  vom  ratli- 
hause  zu  erfordern  hatte,  solclie  obbemelte  zwenzig  schock 
groschen  hat  er  darzu  geschenkt  und  gegcben,  das  wasser  dar- 
mitte  dester  bas '.  hereinzuíxihren  in  die  stadt.  und  fenget  sioh  i\\\ 
bein  des  alten  Koschken  hause  ein  wenig  daroben  in  dem  hríin- 
lein.  und  ist  Hans  Scheyber  von  Weygelszdorf  der  bawmai^ter 
uber  solche  wasserlaitung  gewesen.  er  hat  zuvor  das  wasser  ví  mi 
brenlin  in  .der  Aklestadt  bein  der  stigen  abgewegen  herein  beiu 
der  obermůhl,  und  ist  auf  dem  stainwege  herauf  gemessen  wc  irdfin 
vora  mitteltor  bis  zu  Scholz  SteíFans  hausztur  gleich,  das  soleh 
waserbriinlin  so  hoch  herauf  zugetragen  hat  nach  der  wasser- 
wagen  etc.  etc. 

Juni  r  Anno  domini  ira  1550  jar  den  T.junius  ist  das  grosse  stíicke 

mauer  in  der  gassen  zwischen  Wcnken  Kochs  hause  und  Ilartel 
Hiittels  haus  gegen  Matz  Bayers  haus  uber  wiederumb  von 
neuwen  erbauwet  worden  durch  Gorge  Waynern,  den  Klt^in 
Meuer,  wie  nach  an  der  jarzal  zu  sehen  ist  an  den  kragsteineii  au 
der  ausladung  zusambt  dem  Trautnawschen  wappen.  dieseji  jar 
bauet  der  her  von  Gendorf  auf  dem  schlosso  zu  Trautnaw  die 
steinern  stuben  imd  lisz  den  alten  schloszturn  abtragen,  da  man 
bescheiden  sehen  kunte,  das  solcher  alter  schloszturn  in  dreien 
verwiistungen  gcstandcn  war,  und  wie  alweg  das  alte  geuicur 
wieder  aufgebauet  war  worden  etc.  etc. 

Anno   d.    1560  jar  ward  Maydbiirg  belegert,   und  sieget   des    kaisers 
haubtman  in  Affrika.  Julius  III.  bapst  ward  etc.  etc. 


152a  1551. 

1551  Memoriatief  und  gedechtnisse  was  sich  zu  Trautnaw  zuge- 

tragen anno  domini  1551  jaré. 

Apríl  28.  Anno  domini  im  1551.  jarc  den  28.  tag  aprillis  ist  diese 
copey  und  pfandsverschreibung  uber  die  stadt  Trautnaw  dem 
hor  Christof  von  Gendorf  von  der  Rom.  kiin.  maj.  Ferdiitandfl 
gegeben  worden  etc.  etc. : 


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—  126  — 

Wir  Ferdinand  etc.  bekenen  fiir  uns  und  unser  erben  und 
nachkomende  kSnig  zu  Behaym  offentlich  mit  diesem  brief,  das 
wir  mit  rechtem  wissen  und  zeitigem  vorgehaltem  rath  dem  ge- 
strengen  unserem  lieben  getreuen  Christofen  von  Qendorf  zu 
Hohenelb  unserm  rath  in  genaedigister  erwegung  und  betrach- 
tung  seinervleisigen  geti^euen  nutzlichen  und  muhsamen  dienste, 
so  er  uns  ein  lange  zeit  und  viel  jar  her  gethan  und  erzeiget  hat, 
und  ausz  sondern  genaden  unser  schlosz  und  stadt  Trautnaw 
sarabt  allen  und  jeden  derselben  ein  und  zugehSrungen,  wie  die 
in  unserm  kSnigreich  Během  gelegen,  und  mit  ihren  reinen  und 
grenitzen,  die  ihm  durch  unser  comissarii  auch  gezaiget  worden, 
iimbfangen  umb  vier  tausent  thaller  oder  sch,  meisnisch,  so  wier 
ihm  in  abschlag  des  rests,  den  wir  ihm  nach  uber  etzliche  ein- 
gegebene  hersch«aften  umb  das  allaunpergwerg  zu  Schachwitz 
zu  thun  blieben  als  ein  pfandsuma  darauf  geschlagen,  pfands- 
weise  sein  leben  lang  und  nach  seinem  tode  seinen  erben  sex 
jar  lang  nach  einander  volgende  eingegeben  und  verschrieben, 
auch  die  leute  und  unterthanen  darzu  gehSrig  mit  gewonlicher 
pfandpflicht  an  ihne  weisen  haben  lassen.  thun  solches  auch 
hiemit  wissentlich  und  in  craft  dieses  briefes  ausz  Behmischer  iwb 
kiiniglicher  macht  und  volkomenheit  als,  das  gedachter  unser 
rath  Christof  von  Gendorf  solchs  obgemelt  schlosz  und  stadt 
Trautnaw  sambt  allen  derselben  ein  und  zugehorungen  wie  ob- 
gemelt sein  leben  lang  und  nach  seim  tode  sein  erben  manlichs 
oder  weiblichs  stames  sechs  jar  lang  nach  einander  folgens  in- 
haben,  nutzen,  niessen  und  gebrauchen  und  damit  ihres  gefallens 
handeln  und  thun  sollen  und  mogen  an  uns,  unserer  erben  und 
nachkomenden  kiinige  zu  Behaym  und  sonst  maeniglichs  irrung, 
eintreg  und  verhinderung.  nach  verscheinung  aber  derselben 
sechs  jar  von  seim  tod  an  zu  raiten  sollen  gedachtes  von  Gen- 
dorfs  erben  manliches  oder  weibliches  geschlechts,  oder  wer 
gemeltes  schlosz  und  stadt  Trautnaw  mit  ihrem  gutten  wissen 
und  willen  zu  handen  haben  wirdet,  dasselbige  schlosz  und  stadt 
sambt  aller  ein  und  zugehSrunge,  imd  allennassen  ihme  vom 
Gendorf  dieselben  eingeantwort  und  ihme  ubergeben  worden, 
und  er  von  Gendorf  und  seine  erben  ingehabt,  uns,  unsem  erben 
und  nachkomraenden  kiinig  zu  Behaym  gegen  widerlegung  der 
obernentenvier  tausend  taler  oder  schockmeisznisch,  umbwelche 
sie  dan  ihme  eingesatzt  worden,  ohne  schmaelerung  und  min- 
derung  auch  ainichtes  weigerung  wiederumb  abzutretten  und 
einzureimen  und  die  leute  und  underthanen  obgemelter  pfand- 
schaft  pflicht  auch  wiederumen  ledig  zu  zelen  und  an  uns,  unsere 
erben  und  nachkommende  zu  weisen  schúldig  und  verbunden 
sein.  im  fal  aber,  das  wir,  unser  erben  und  nachkomen  gedachter 
Christofen  von  Gendorfs  erben  oder  inhabern  gemeltes  schlosz    iMa 


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—  126  — 

und  stadt  Trautnaw  nach  verscheinung  angerechter  sechs  jar 
die  obangezeigten  vier  tausend  taler  oder  schock  meisznisch 
nicht  erlegeten,  so  sollen  und  miigen  sie  obgedacht  schlosz  und 
stadt  Trautnaw,  wie  obsteht,  so  lang  inhaben,  niitzen  und  ge- 
niessen  und  dieselben  abzutreten  nicht  schilldig  sein,  sie  sein 
dan  zuTor  der  vier  tausent  schock  meisznisch  oder  taler  von 
uns  oder  unsern  erben  voliíglich  vergniiget  und  bezalet.  doch 
so  woUon  wir  uns  auf  obgemelten  giittem  und  stíicken  alle 
schutz  und  bergwerg  von  allerlei  methalen;  wo  sich  der  aini- 
gerlei  auf  gedachten  griinden  erengeten,  sambt  allem  dem,  wasz 
zu  erpauung  derseiben  die  notdurtlt  erfordert,  auch  die  gejaide, 
wildpannen,  geistliche  und  weltliche  lehenschaften,  lehensfal 
und  andere  kiinigliche  Sberkeiten  und  regalien,  sonderlich  aber 
die  welde  und  behúlzung,  auch  prei,  přen  und  pauholz  zu  un- 
sern herschaften  unserer  notdurtt  und  gelegenheit  nach  unver- 
hindert  und  ausser  einiger  bezalung  herabnóssen  und  bringen 
zu  lasseU;  desgleichen  auch  die  obgemelten  nutzungen  und  das 
verfallen  bestandtgelt  und  anstandt  bei  den  inwohnem  der  stadt 
Trautnaw  zu  ersuchen  und  zu  erfordern  genzlich  und  aus- 
drficklich  «zu  unsern  und  unserer  erben  tmd  nachkomenden 
kiinigen  zu  Behaym  nutz  und  guttem  vorbehalten  und  auszge- 
nomen  haben.  insonderheit  auch  so  soUe  oft  ernenter  Christof 
von  Gendorf  oder  seine  erben  in  inhabung  viel  gedachtes  schlosz 
und  stadt  Trautnaw  die  leut  und  tmterthanen  zu  demselben  ge- 
hórig  wieder  die  billigkeit  und  alte  hergebrachte  gewonheit, 
freiheit  und  gebrauch  mit  nichte  beschweren  nach  angreifen, 
153b  inmassen  er  uns  dan  solchs  zugesagt,  auch  sich  desselben  gegen 
uns  in  sunderhait  durch  ein  revers  verschrieben  hat  ohne  ge- 
verd.  zu  urkund  diesz  briefs  etc.  etc.  gegeben  aufín  schlosz  Prag 
Apr^28.  ^®^  ^^'  ^  aprilis  im  1551  jar. 

Anno  domini  im  1551  jar  den  28.  april  hat  der  gestrenge 
her  Christof  von  Gendorf  diese  copei  des  revers  uber  Trautnaw 
der  Rom.  kiin.  maj.  Ferdinande  etc.  etc.  von  sich  gogeben,  wie 
folget: 

leh  Christof  auf  Hohenelb,  Schatzler,  Romischer  kun. 
maj.  rath,  bekenne  vor  mich  und  alle  meine  erben  offentlich 
hie  mit  diesem  brief  vor  menniglich :  nachdem  der  allerdurch- 
leuchtigist  groszmechtigist  fiirst  und  her  her  Ferdinand,  R5- 
mischer  auch  zu  Hungern  und  Behaim  kůnig,  infant  in  Hispa- 
nien,  erzherzog  zu  Oesterreich,  marggraf  zu  Mehern,  herzog  zu 
Burgundi,  zuLutzenburg  und  in  Schlesie,  markgraf  zu  Laussitz, 
mein  uUergenedigster  herr  mir  das  schlosz  und  stadt  Trautnaw 
im  kfinigreich  Během  gelegen  sambt  allen  desselbigen  ein  und 
zugehorungen  in  einer  suma  gelt  bemeldtlich  vier  tausent  sch. 


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—  127  — 

meisznisch  oder  vier  tansent  taler  p&ndsweise  auf  mein  leben 
lang  und  nach  meinem  tode  meinen  erben  sex  jar  lang  die  nech- 
sten  nacheinander  folgend  alles  yermug  und  inhaldt  ihrer  kun. 
maj.  mir  derhalben  daruber  aufgerichten  verfertigten  und  zuge- 
fltelten  verschreibung  eingegeben,  welche  von  wort  zu  wort  also 
lautet :  ,Wir  Ferdinand  etc.  etc/ ;  das  demnach  auf  der  hochge- 
dachten  kun.  maj.  derselben  erben  und  nacbkomen  ich  obge- 
melter  Christof  von  Gendorf  fiir  mich^  alle  meine  erben  und 
nacbkomen  hiemit  wissentlich  und  in  krail  dies  briefs  bei  meinem 
trauen  und  waren  worten  znsag^  glób  imd  yersprich,  alles  das,  iMa 
so  in  hie  oben  bemelter  ihrer  kiin.  maj.  verschreibung  begriffen, 
iu  allen  punkten  und  artikeln  und  begreifungen  wahr,  fest,  steth 
und  unzerbrechenlich  zu  halten  und  gehorsamist  zu  vollziehen, 
und  darwider  gar  kein  vortheil  nach  behelf  suchen  soUen  nach 
wollen  in  kain  vfeg  nach  weise,  alles  getrewlich  und  ungeferlich. 
des  zu  warem  urkundt  hábe  ich  diesz  mein  revers  mit  meim 
hiemit  anhangendem  insigil  und  eigen  band  und  schrííib  ver- 
fertigt.  gegeben  den  28.  aprilis  nach  Christi  geburdt  im  ein 
tausent  íiinfhundert  und  ein  und  fímfzigsten  jaré.  etc.  etc.  ^551 

Copi  pfandverschreibung  uber  die  stadt  Trautnaw  auf  zehen 
jar  gestellt  wie  folget : 

Wir  Ferdinand  etc.  etc.  bekennen  fur  uns,  unser  erben  und 
nachkomenden  kiinigen  zu  Během  offentlich  mit  diesem  brief : 
als  wir  hie  vor  dem  gestrengen  unsem  lieben  getreuen  Christofen 
von  Gendorf  auf  Hohenelb  unserm  rath  unser  schlosz  und  stadt 
Trautnaw  in  unserm  konigreich  Během  gelegen  mit  allen  und 
jeden  ein  und  zugehSrungen  sein  leben  lang  und  nach  seinem 
tode  seinen  erben  sechs  jar  lang  die  nechat  nacheinander  folgend 
inzuhaben  pfandsweise  verschrieben,  alles  vermug  und  nach 
ausweisung  unserer  ime  daruber  aufgerichten  verschreibung, 
welches  datum  stehet  ,Prag  den  28.  tag  des  aprillis  des  51  jars*, 
und  uns  itzo  gedachten  unser  rath  den  von  Gendorf  ihme  hierinen 
mit  mehreren  gnaden  zu  begegnen  underthenigist  angelangt  und 
gebeten,  das  wir  demnach  auf  solch  sein  gehorsamist  pit  und  fiir- 
nemblichen  in  genedigster  erwegung  seiner  redlichen  aufrichti- 
gen  getreuwen  und  nutzlichen  dienste,  so  er  uns  nun  bisz  in  das  154b 
32  jar  her  bald  von  anfang  unser  regierung  in  vielen  ansehen- 
lichen  sachen  und  handlungen  ungespart  seines  leibes  und  ver- 
miigens  h&chstes  vleisz  zu  unserm  angenemben  gnedigen  ge- 
fallen  erzeiget  und  beweisen,  und  ausz  sondern  gnaden  wegen 
ime,  seine  erben  und  nacbkomen  zu  den  vorigen  sex  jařen 
nach  vierzehen  jar  gnSldigist  bewilliget,  thun  solches  auch  hie- 
mit wissentlich  in  kraft  dieses  briefs  aus  Behmischer  kiinig- 
licher  macht  und  volkomenhait  also,  das  obgedachter  Christof 


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—  128  — 

Yon  Gendorf  bemelt  schlosz  und  stadt  Trautnaw  sainbt  allen 
derselben  ein  und  zugehSrung  wie  gemeldt  sein  leben  lang 
und  nach  seinem  tode  sein  erben  manliches  oder  weibliches 
stames  zwanzig  jar  lang  díé  nechsten  nach  einander  íolgend  von 
seinem  tode  an  zu  raiten  inhaben,  ntitzen,  nieasen  und  gebrau- 
chen  und  darmit  ihres  gefallens  handlen  thun  und  lassen  soUen 
und  mógen  an  uns  unsere  erben  und  nachkomen  kiinige  zu 
Behaim  und  sonst  meniglichs  irrung  und  verhinderung.  nach 
verscheinung  aber  derselben  zwanzig  Jar  sollen  seine  des  von 
Gendorfs  eroen  manliches  oder  weibliches  geschlechts^  oder 
wer  gemeld  schlosz  oder  stadt  Trautnaw  mit  ihrem  guten 
wissen  und  willen  in  hand  haben  wirdet^  dasselb  schlosz  und 
stadt  Trautnaw  mit  aller  zugehSrung,  aller  massen  ime  von 
Gendorf  dieselben  eingeraumbt  wardt  und  ubergeben  worden, 
und  er  von  Gendorf  und  seine  erben  innen  gehabt,  uns,  unsem 
erben  und  nachkomenden  kíinig  zu  Behaim  gegen  erlegung  der 
i&5a  verschriebenen  pfandsuma  und  paugelt  ohne  schmelerung  und 
und  einigerweigening  wiederumen  abzutreten  und  einzuraumen 
und  die  leut  und  unterthanen  der  pfandespfiicht  wiederumb  frei 
und  losz  zu  zellen  und  an  uns,  unsere  erben  und  nachkomen  zu 
weisen  schuldig  und  verpunden  sein.  wasz  aber  die  schutzperg- 
werk,  waelde,  gepirge  und  anders  in  dem  vorigen  unsern  ihm 
gegebenenverschreibungbegreift,  anlanget,  derhalben  lassen  wir 
es  bei  denselben  uns  ein  vorbehalt  aller  ding  verbleiben  alles 
genediglich  und  ahne  geferd.  zu  urkundt  dieses  briefes  etc.  etc. 
1551  gegeben  den  28.  aprilis  im  ein  tausent  funfhundert  und  ein  und 
Apr.  28.  ftinfzigsten  jar  auf  Preger  schlosz,  ut  supra  etc.  etc. 

^^^^'  Anno  domini  im  1551  jar  den  9.  tag  februari  am  sontag 

vor  fasznacht  hat  der  her  Valerius  Grunberg,  schulmaister  zu 
Trautnaw,  die  comedie  von  den  zehen  altem  gespielet  im  nech- 
sten hause  neben  Scholtz  Stephan. 

uán  7.  Anno  domini  im  1551  jar  den  7.  tag  marci  hat  der  her 

Christof  von  Gendorf  den  richter  im  Qualisch  zusambt  zweien 
soenen  (die  Tytze  genant)  lassen  bei  Gebersdorf  radebrechen  auf 
dem  perg,  da  zuvor  das  alte  schlosz  der  Poltzenstain  gestanden 
hat.  diese  zeit  hat  er  auch  lassen  ein  pauer,  Khall  genant,  zum 
Qualisch  vicrtailen  und  die  viertel  an  die  kirszbaum  den  pauren 
fiir  die  hSffe. 

155b  Anno  domini  1551  den  20.  tag  mai  hat  maister  Gorge  der 

bader  und  sanittermacher  gen  Prage  ein  fuder  saniter  gefiirt 
und  hat  das  gelt,  so  er  daraus  gemarktet,  nemblich  40  sch. 


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—  129  — 

alles  verspielet.  da  hat  er  von  dem  sanitermachen  mussen  ab- 
lassen. 

Anno  domini  im  1551  jar   den  15.  tag  janius    zog  der  kaiser  Maxi- juui  15. 
milian  gen  Genua  nach  der  kaiserin  Maria.  ')     dieses  jar  ward  die  hartc 
belegernng  der  stadt  Maydeburg  vertragen  etc.  etc. 

Der  untrene  milnch  ward  umbracbt, ') 

Die  fUrsten  rilsten  sich  mit  macbt.  ') 

1552.  IMa 

Memoriatief  und  gedechtnis  des  1552  jares  nach  Christi    1552 
geburt  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1552  jar  den  12.  tag  im  brachmon  hatJ"nt  12 
Simon  Fitz  sein  steinem  gewelbe  gebauet  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1552  jar  den  10.  tag  januari  hábe  ich  jan.  10. 
Simon  Huttel  malér  mich  mit  Sabina  Mertten  Hriidels  tochter 
verehlicht.  gott  gebe  uns  seinen  segen. 

Anno  domini  den  20.  tag  Julius  im  1552  jar  ist  zu  Traut-juii  20. 
naw  ein  alter  brief  unter  andern  briefen  befunden  worden, 
darauf  beschrieben  sind  gewesen  diese  hienoch  verzeichnete 
stiick  und  stette.  diese  stette  seind  einer  konigin  zu  Během  vor- 
mechnis  und  ihrer  majestát  leibgedinge  etc.  und  morgengabc; 
als  nemblich :  KoniggraetZ;  Chrudym,  Hohemaut,  Jaromyrsz? 
Politz,  Myelnick,  Hoff  und  die  stadt  Trautnaw.  man  find  auch, 
das  alle  ebte,  ebtischin,  prSbste  und  prior  der  clostern,  auch  * 
die  landleute  und  stette  des  reichs  Behaim  zuř  krSnung  einer 
itziichen  Behmischen  kSnigin  von  alter  guter  bewerter  ISblicher 
gewonhait  und  herkomen  zu  vorehrung  eine  suma  geldes  der 
neuwen  kSnigin  in  Během  verpflicht  zu  geben  schiildig  sind 
nach  besag  eines  artikels  eines  kSniglichen  briefs  also  lautende: 

Davon  so  begehren  wir  an  euch  mit  gantzem  vleiss 
und  wollen,  das  ihr  der  ehegenanten  Sophia  unser  gemahel 
hundert  schock  groschen  in  ihre  kamer  ohn  alle  wiederrede 
bei  unsern  hulden  reichen  und  antworten  solt,  und  wo  ihr  das 
nicht  thett,  des  wir  nicht  glauben,  so  wollen  wir  euch  zu  einer  i56b 
grossern  suma  nach  laut  alter  kSniglicher  handtfest  und  re- 
gister^  die  dariiber  sind,  ernstlicTien  zwingen  etc.  etc. 


')  Max  Eiickkehr  aus  Spanien  uber  Genua. 
^)  Wohl  Martinnzzi  gemeint. 

')  Die  HSlfte  der  Selte  166b  ist  leer,  vieUeicbt  fúr  die  Fortsetzung  der 
begonnenen  Verse  reserrlert. 

9 


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—  130  - 

Weiter  im  konigreich  Behaim,  als  man  íindt,  8oln  sein  dSrfer  drei- 
sigtausent  sochs  handcrt  und  7G  olino  was  mechtiger  grosser  gtetto  uud 
merkto  sein,  darvon  wol  abzíínemen  ist,  wie  viel  sie  werlicher  leuta  in 
ein  feldt  bringen  mogen.  ea  seind  in  Behaim  30.000  hirten,  300  schloesscr, 
19  hundert  merkte  und  stette,  7  tansont  ein  hundert  und  7*2  dorfer  zun 
stetten  gehorig.  auch  fíndt  man,  das  im  Etmiggraetzer  kreisz  beiiauíig  800 
edelleutte  gescssen  sein  sollen.  und  zii  Prago  seind  besetzter  heuser  26 
tausent  und  4  liundert  und  etzlicbe.  das  Mehcrland  vermag  ins  feld  zu 
bringen  3000  zu  loss  und  6000  zu  fus.  dio  Schlesing,  Lnussitz  und  die 
Secbsstette  vormogen  4  tausent  zu  ross  und  8  tausent  zu  fus.  das  cín- 
koraen  des  Ungerlandes  jerlicli  dom  kimige  ist  die  suma  zweimalilhundert- 
tausent  und  dreizohen  tausent  und  seclisliundert  floreu  etc.  etc. 

Item  im  land  zu  Bebem  sollen  sein  2  tausent  und  33  pfarkircbcn 
obn  die  new  crbauten.  und  im  Graetzischen  kreis  seind  dreihundert  und 
zwci  und  siebzig  kircben.  item  im  Jaud  zu  Během  hat  es  hirten  nemlich 
dreitausent  vier  hundert  und  4  ohne  die,  so  in  dorfern  zwene  hirten  haben 
und  an  die  beru  hoffc,  der  ist  keiner  gerechnot.  dieweil  2  tausent  und 
33  pfarkirchen  im  land  zu  Během  sein,  miissen  auch  so  viel  pastoros  und 
pfarrhern  sein.     die  caplan  seind  aut-h  nicht  gerechnet  etc.  etc.  *) 

Anno  domin.  1552.  dis  jar  riistc  sich  die  fiirsten  mit  macht.  Mark- 
graf  Albrech  fiir  Niirmberg  lag,  zug  ab  mit  vertrag,  Frankfurt  wird  be- 
legert,  der  von  Mecheln  wird  erschossen,  der  kaiser  zog  fiir  Metz,  der 
markgraf  fiel  vom  Franzosen  ab  etc.  etc. 

157a  1553. 

1563  Memoriatief  und  gedechnis  was  sich  in  dem  1563  jar  nach 

Christi  geburt  zu  Trautnaw  hat  verlaufen  etc.  etc.  ^) 
Sopt.  Anno  domini  im  1553  jar  den  dritten  tag  septembris  an  der 

mitwoch  nach  Anthoni  seind  diese  hienach  beschriebene  ge- 
dechnis aufgezeichnet  worden,  belangende  die  griinde  zur  Jun- 
genbuchen,  wie  Wenzel  Herolt  der  tuchmacher,  Lorenz  Hornigk, 
Mattes  Patzelt  haben  bericht  gegeben,  disz  sei  ihnen  bewust  wie 
folget  etc.  etc. : 
mÍí^?9  Anno  domini  1546  jar  an  der  mitwoch  vor  Urbani  saindt 

wir  von  eim  erbaren  rath  der  stadt  Trautnaw  auf  die  graenitzen, 
welche  gemeiner  stadt  crblichen  zugehftren,  geschickt  worden 
oben  in  die  Jungebuche.  da  ist  von  Gorge  Scheubeln  und  Vallten 
Scheubeln,  beide  bríider  von  Herdtmesdorf,  und  Hans  Byrcknern 
von  Marschendorf  und  Falten  BaudischeU;  diese  haben  ange- 
fangen  ubig  Bergem  bein  der  brethmuhl.  da  stehet  in  der  auwen 
ein  biichenstock,  und  an  der  brethmuhl  bei  dem  wasserrade,  da 
stehet  ein  grosser  stock,  und  gerade  hinauf  an  dem  perge  an  dem 

*)  Vergl.  zu  den  statistischen  Angaben  Hajek,  Sandel  S.  881. 
'^)  Am  Kande :  ,  1 553  liss  Wentzel  Patzelt  an  seinem  biirgermaisteraml 
die  kirche  mit  kalck  auswendig  tunchen  und  nntor  dem  niederihor 


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—  131  ~ 

stainin  kamme  angefangen.  iind  wann  man  hinter  demselben 
kampf  kiimbt,  da  haben  sie  den  grenitzrain  auszgeackert,  aber 
man  erkennet  in  dannach  noch  wol.  und  wir  sind  fordtgegangen, 
da  haben  wir  alte  kreutze  fnnden  in  die  baum  gehauen,  und  auf 
demselben  kamme,  als  wen  man  hinauf  gehet,  das  da  seinen  hang 
l»at  anf  die  rechte  hand,  das  istgcmeiner  stadt  Trautnaw,  und  an 
etzlichen  enden  helt  die  strasse  die  grentze.  den  es  seindt  viel 
kreuze  in  die  beuwme  gehawen  hinuud  her,  die  da  siclitig  seindt, 
bis  nahendan  Johanisbron.  bei  dem  brunnen  seindt  wir  uberhalb 
hinaufgegangen,  wie  uns  der  alte  Freyse  gesagt  und  geweist 
hat,  bei  einem  flosse  hinausgegangen  bis  auf  ein  gesiirapf  und 
wesserichtem  bodem  und  seindt  den  Schwarzenperg  aufgegangen 
und  alle  wege  ein  wenig  schickwerts  gegen  der  buchen  auf  der- 
selben  seiten  an  dem  perge.  da  haben  die  drei  Wildner  ausge- 
sagt:  bei  einem  grossen  alten  baum,  da  seindt  drei  kreutze  drein 
gehauen,  das  sie  ihre  vaeter  und  vurfahren  nie  weltergeweist 
haben;  darauf  der  alte  Freyse  geantwortet  *) :  „ja  in  dem  strimen  157b 
oder  fleeken  hat  man  wol  vor  50  jařen  mit  den  Silbern  gezanket 
bisz  auf  den  heutigen  tag. "  da  seind  wir  an  dem  perge  seiten  halbe 
hinunter  gegangen.  und  der  paum  mit  den  dreien  kreutzen  der  ist, 
wen  man  seiten  halb  auf  die  stadt  und  zugleich  auf  den  Helfenstain 
und  im  sumer,  wan  man  von  der  Jungenbuchen  ausgehet  und 
gehethinumb  zu  baiden  thailen,  was  auf  die  rechte  liand  ist,  das 
ist  gemeiner  stadt  Trautnaw  im  hinausgehen  und  hereingehen 
und  streichet  hinauf  bisz  an  den  Geiszler.  das  nech^te  flosz,  das 
beín  Marschendorf  hereingehet  bis  gar  an  das  dorf  und  der  Mar- 
schendorfer  erbe,  stossen  an  unsere  grentze  und  uber  die  Aupen 
an  die  Sauerampfwiese,  und  Futter  Gregor  grenzt  mit  den  von 
[Glasen]  dorf.  actum  wie  oben. 

Lorenz  Perger,  Petter  Berger,  Andreas  Knauer,  diese  drei 
person  von  der  Jungenbuchen  gcben  don  bcriclit :  das  ist  mir 

^)  Am  Rande: 

,Dis  jar  der  kalser  Wiirzburg  und  B.iinherjj  lioldo  sandt, 

Die  greif  er  an  mit  ranb  und  hrant, 

Bei  Honoffer  wurd  crschlagon, 

Vier  tausent  man  erlagcn, 

Herzog  Moritz  erscliořiscn  ward, 

Von  zwen  filrsten  von  Brannschwoig  zart, 

Beín  Braunschwcig  verlor  er  eiue  schlacht, 

Damach  kam  er  ins  kaisers  acht, 

Schwoinfurt  am  Mein  belegert  ward*. 

9* 


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—  132  — 

bewust,  das  ich  nxit  denen  von  Trautnaw  und  Gorge  Scheubeln 
und  Valten  Scheubeln  gebriider  und  Hans  Bircknern  und  Valten 
Baudischen  gegangen  bin.  die  haben  bericht  gegeben,  das  ihnen 
ihre  vatter  und  vorfahren  den  bericht  gegeben  hetten,  das  geniei- 
ner  stadt  Trautnaw  granitzen  alda  seind,  und  haben  uns  gemei- 
ner  stadt  grenitzen  geweist.  und  erstlich  haben  sie  uns  gefíirt  am 
Qeyszler  zwischen  Marschendorfer  erbe  hienauf  bisz  an  ein 
wasserhrisz  und  darnach  von  dem  hrisze  hienauf  bisz  an  die 
bl&sse  uberhalb  dem  Helfenstain  auf  dem  Weisenperg,  und  von 
dem  Weisenperge  bis  wieder  auf  den  Helfenstain  und  vom 
Helfenstain  herunter  auf  ein  flosz  hinder  dem  Johansbrun  herein 
und  vom  Johansbrun  von  dem  kretzschem  herein  bis  in  die  ge- 
meinan  den  biichenstock.  und  auf  der  andern  seiten  am  Kolwen- 
flSslein  hinaus  gegen  dem  Geiszler  uber  ist  auch  der  stadt  Traut- 
naw grántze  bisz  auf  die  Sauerampfwiese  bisz  zum  Wolfstein  etc. 
Item  Mathes  Gaberlen  von  der  Altenstadt  gibt  den  bericht, 
das  er  sei  geweist  und  gefurt  an  Dreschers  reine  hienaus  und 
hindeň  an  der  Sauerampfwiesen  herein,  am  Kolbenfloeszlein 
gegen  dem  Geiszler  uber  bis  an  die  Aupen  und  hienach  mahl  am 
158a  Geiszler  hienaus.  Michel  Fiedler,  Gorge  Scheyber,  Fetter  Mertten, 
Christof  Heintz,  Lorenz  Homik,  Paul  Walter,  diese  obbemelte 
person  erstrecken  ihr  gedechtnis,  wic  sie  vom  her  Christof  von 
Gendorf  auf  Schatzler  bericht  haben.  auch  gibt  Gorge  Scheyber 
den  bericht,  das  er  mit  der  Kruschina  Haubtman  Wondra 
genandt  beim  Johannisbrun  gewest  ist,  da  haben  die  vonMohern 
als  nemlich  Meichsner  und  Scharman  und  der  alte  Merkel  bericht 
gegeben,  das  die  capel  und  der  Johannisbrun  auf  der  stadt  Traut- 
naw gíiinde,  und  die  unterste  scliwelle  an  der  cappellen  hielte  die 
graentze.  solches  wer  geschehen  in  beisein  Christof  Stangen, 
haubtman  zu  Arnaw  diese  zeit. 
Jal!  81.  Anno  domini  1563  am  montag  vor  vincula  Petři  bin  ich 

Pancracig  K6nig  stadtschreiber  zu  Trautnaw  von  einem  ehr- 
samen  rath  auf  die  grSntzen  zur  Jungenbuchen  neben  hienach 
folgenden   personen  abgesandt  wurden,   als   nemblich  Gorge 
Scheyber,  Lorenz  Horniegk,  Michel  Meuer,  Wenzel  Bock  der 
spSrner,  Mertten  Freyse,  Hans  Weysz,  Matz  Payer,  Matz  Patze 
Paul  Walter,  Gorge  Mentzel  der  schuster,  unser  eilf  persoiK 
von  Trautnaw.  zum  ersten  wie  wir  komen  sein  uber  die  briicl 
zur  Jungenpuchen,  welches  man  itzt  die  Pirgkfreiheit  nennet,  al 


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—  133  — 

hatderher  Wilhelm  Schwieck  *)  begerdt,  das  man  ihm  solt  weisen, 

warum  der  stritt  zwischen  gemainer  stadt  Trautnaw  und  seinem 

genedigen  herren  sei.  hieratií  ich  ihm  anstatt  der  obgenanten 

mifgesandten   geantwort:  es   wer  vor  beiden   ihren   genaden 

verblieben  gestriges  tages  verschienen,  das  er  austadt  seiner 

gnádigen  herren  zum  ersten  die  graenitze  weisen  solt.  hierauf 

der  obgemelte  her  Wilhelm  Schmick  geandtwort;  er  wiiste  nicht 

anders,  den  das  es  verblieben,  das  wir  zum  ersten  unser  grenitz 

weisen  sollten,  wanimb  wir  stři tigweren.  auf  sol cheshabensich 

die  obgenenten  mitgesanten  verglichen  und  sínd  auf  das  thor  zu- 

gegangen  bis  an  einen  alten  muhlgraben  und  haben  angezeigt, 

das  vor  alters  ihnen  der  her  Jawomitzky  vom  Mohern  als  ein  her    '-^^ 

des  dorfes  und  herschaft  Mohern  ihren  grund  uber  solchen  graben 

nicht  hetten  mógen  nach  dorfen  anmassen,  nach  ainigerlei  ein- 

griíFzu  thun.  wie  ich  solchs  dem  her  Wilhelm  Schmick  angezeigt 

hab,  so  hat  er  begehret,  wir  sollten  weiter  weisen.  darauf  ich 

den  zwein  brtidem  den  Scheubeln  befohlen,  das  sie  dem  graben 

nach,  so  sehr  ihn  bewust,  gehen  sollten  und  die  grcnze  zeigen. 

also  sind  sie  dem  graben  nachgegangen  bisz  an  die  bretmůhl 

an  den  bíichenstock,  alda  ich  abermahl  anstadt  der  gesanten  dem 

her  Wilhelm  angezeigt  hab,  das  vorschiene  zeit  sie  auch  mit 

dem  her  Hansen  Silber  seliger  und  loblicher  gedechtnisz  wem 

an  der  stelle  gewest,  und  ferner  hetten  auch  sie  die  grentzen  be- 

schauet,  alda  der  her  Hans  s.  g.  angehaben  und  gesprochen: 

es  wer  vorschiener  zeit  oben  am  berge  gefleckt  worden,  dieselben 

ilecknis  solten  nichts  gelten,  sondern  so  man  befunde  sichtige 

rain  und  grentzen,  dieselbigen  solten  gelten.  darauf  seind  wir  hin^ 

nauf  gestiegen  und  komen  auf  die  sichtigcn  grenitzen,  und  haben 

aber  zum  mehern  mal  dem  hern  W^ilhelm  Schwick  angezaigt,  das 

alda  wer  eine  sichtige  grenzen,  ober  derselbenstattgebe  oder  nicht. 

alda  er  mich  wieder  zuriicken  an  die  stainklipen  gefíirt  und  hat 

hienunter  geweist  auf  die  brethmuhlenund  angezaigt,  das  von  dem 

stain  hienunter  auf  die  pretmůl  zu  und  von  der  pretmiihl  gerade 

hiniiber  bis  in  die  Aupen,  das  werc  seines  hern  und  auch  das 

16  uber  in  der  Aupen  zum  fischen.  weiter  sind  wir  dem  sich- 

^en  raine  nachgegangen  bisz  an  den  gerurten  acker  etc.  etc. 


•)  Spater  heisst  er  zweimal:  , Schmick'. 


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-   134 


1536 
Jan.  4. 


Oct.  5. 


159a 


Anno  1536  den  dinstag  vor  der  heiligen  drei  konige  tag  ist 
íuich  ein  gezeuguisz  von  wegen  der  grenitzen  iibig  der  Jungen- 
buchen  gegeben  worden  zur  Landiszhiitten.  das  stchet  der  jarzal 
nach  beschriben,  wie  itzt  vermeldet  ist  etc.  etc. ') 
1563  Anno  domini  im  1553  den  5.  tag  octobris  ubergiebt  der  her 

Christóf  von  Gendorf  mit  der  hoftafei  scinen  toechtern  die  Schatz- 
lerisehen  gíitter.  in  libro  hereditatum  omagialium  O.  VI.  ist  in 
behmischer  spraclie : 

Kryštof  Jandorfar  z  Jandorfua  na  Wrchlabi  przyznal  se 
przed  urzedniky  dworskymi,  zie  diedine  swe  inanske  totiž  zámek 
Ssatzlerz  s  myestetzkem  pod  tymz  zámkem  a  wesnice  zegmcna 
wesz  Staremiesto,Kalnauwodu,  Lampersdorf,  Mladebuky,  Baby- 
Trauttenbacli,  Sklenarzowitze,  Lisetzny,  Woletiny,  Wernirzo- 
witze,  Richory,  Walberzity,  Marssow  se  dwiema  hamry  pustimy, 
Berhartice,  Olessnitzy  a  Beezkow,  item  wes  Zdiary,  Hertwiko- 
witze,  Petrzikowitze,  Iluniburg,  Wowlanow,  Strzitez,  Porssieze, 
Kynigshain,  Kriensdorf,  Kwalisch,  Slawetin,  Bezdiekow  a  Kri- 
blycze  se  wssem  a  wsselikterakym  przislussenstwim  tiz  Kristot 
z  Gandorfu  diediczuow  musszkelio  pohlawi  nemagi  z  wlastny 
milosti  a  powolenim  gelio  kralowskeho  wzdal  gest  a  zápisem  timto 
mocznie  odewzdawa  dczeram  swym  zegmena  Paula,  Eustochia, 
Benigně,  Cordanie,  Eleonorie  a  Liikreczye  a  gich  diediczuow 
muosskeho  pohlawy  svvrhu  gmenowany  zbozy,  tagyakz  mayestat 
geho  kralowske  krále  Ferdinanda  geden  y  druhy  a  we  dsky 
dworsky  wlozeny  o  tom  ssyrze,  w  sobie  obsah uge  a  zawiragi,  bos 
ugmi  wssak  prawa  knile  geho  manského,  kterémužto  odewzdany 
Adam  Šternberka  a  na  Zelené  horze  neywyssy  sudy  dworzskyho 
kralowstwi  Czieskeho  dal  swe  powoleny.  stala  se  we  stwrtek  po 
swatím  Fi  antissku  letha  etc.  etc.  1553  5  octobris. 

Tento  weypis  tohoto  odewzdany  widan  jest  z  desk  dwor- 
skych  s  powolenym  urozeného  pana  Adama  z  Šternberka  a  na 
Zelené  horze  ney  wyssy  sudy  kralowstwi  Czieskeho  pod  petzieti 
geho  urzadu.  stalo  se  letha  a  dne  swrhu  psaného  etc.  etc. 

Anno  d.  1553  dieses  jar  bauot  Pangratz  Konig  sein  hulzen 
hinderhaus  und  gibel  auf,  auch  bauet  Barttel  Kaszda  sein  haus- 
giebel  und  gewelbe  zu  Trautnaw. 

Anno  d.  1563  der  margraf  thiit  AViirzburg  und  Bamber^  absagen, 
bein  Hanofer  wirt  er  ersclilagen,  da  hertzog  Moritz  erschossen  ward  und 
2  tiirsten  von  Brannschweig,  kam  der  raarggraf  ins  kaisers  acht  otc.  etc.') 

Anno  d.  1553  jar  den  25.  tag  octobris  bin  ich  Symon  Hittcl 

malér  in  mein  haus  gezogen  und  es  gebauet  etc.  etc. 

')  S.  S.  70. 

-)  S.  S.  131  unten. 


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—  135 


1554.  159b 

Memoriatief  und  gedechnisz  was  sich  im  1554  jar  zu  Traut-    ism 
naw  hat  zugetragen  und  verlaufen. 

Anno  domini  1564  jar  der  landtgraf  kam  ins  kaisers  aclit,  sein  land 
nam  er  im  ein  mit  macht,  herzog  Hans  und  sein  gomahl  starben  diescs 
jar  etc   etc, 

Anno  domini  im  1554  den6.  tagmaischicktderherChristof  ^ai  6. 
von  Gendorf  den  scliuknecht,  Joseph  KnoUe  genandt,  mit  briefen 
hinwcg.  als  aber  der  gute  Josepli  Knoll  zu  lange  im  kretzschem 
getrunken  het  und  uber  das  zil  zu  lange  mit  den  briefen  aussen 
blieben,  da  wolt  in  der  her  Christof  von  Gendorf  lassen  mit 
der  gefengnis  strafen ;  aber  der  gute  Knoll  vornam  unrecht  und 
zog  darvon  und  sol  noch  wieder  gen  Trautnaw  komen  etc.  etc. 

Anno  domini  1554  jar  hat  der  tuchknapfe  Hans  Jacob, 
genant  Bartel  Tzann,  tuch  aus  der  gewandtpressen  auszge- 
schnitteU;  darumb  ward  ihm  die  stadt  verbotten  etc.  etc. 

Anno  domini  1554  disz  jar  furten  sie  einem  schotten  kramer, 
Dietricli  genant,  zu  Trautnaw  2  weiber  in  einem  jar  hinweg. 
Foyt  Gorge  empfiirt  die  Gensobott  Anna  von  Kotwitz  und  ein 
rciter  empfuret  im  die  ander  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1554  am  tag  pfingstmontage  hat  Hans  Mai  u. 
Kaszda,  Hans  Wondratzke  und  Gorge  Mehrgans  das  bildnusz 
Christi,  das  in  der  hale  im  Slgarten  kniet,  bei  nacht  aus  der 
kirchen  getragen  und  bein  dem  nechsten  hause  bein  der  kirchen 
lassen  stehen. 

Anno  domini  1554  den  25.  tag  januari  am  tage  Pauli  be-  jan.  25. 
kerung  hat  der  her  Christof  von  Gendorf  zur  Hohenelb,  Schatzler, 
diese  zeitauf  Trautnaw  her  und  pfandsinhaber,  der  becken  zeche 
zu  Trautnaw  ihr  handwergsordniing  confirmirt  und  bestetiget^ 
zur  Hohenelben  geschehen,  wie  folget: 

leh  Christof  von  Gendorf  zur  Hohenelb  und  Schatzler,  auf  leoa 
Trautnaw,  Roraischer  auchzuHungernundBehaimkun.  maj.rath 
bekenne  fíir  mích,  meine  erben  und  nachkomen  der  herschaft 
Trautnaw  und  thue  kundt  meniglich,  das  fiir  mich  komen  sein 
die  bescheidene  eltestcn  und  jiingsten  meister  des  handtwergs 
der  beken  daselbst  zu  Trautnaw  und  haben  mir  als  dersclbigen 
oberkeit  und  herren  zu  erkennen  gegeben,  das  sie  ires  handt- 


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—  136  — 

wercks  halben  etzlicher  massen  irrung  hetten  und  demnach 
gerne  wolten  ires  handtwerchsordnung  und  darieber  von  mir 
bestetigung  haben.  und  dieweil  ich  dan  solch  ihr  begeren  fir 
zimblich  und  notirftieg  angesehen,  so  hab  ich  ín  dasselbige 
nicht  zu  wegern  wissen  und  in  beruertin  handtwerch  díese 
nachfolgunde  ordnung  in  kunftig  zeit  zu  halten  aufgericht : 

Zum  ersten  so  sollen  inen  aus  irem  mittel  von  einem  rath 
der  stadt  Trautnaw  zwen  zechmeister,  die  der  herschaft,  einem 
rath  und  gemeine  geschworen  sein  sollen,  jetzlicher  jar  ver- 
ordnet  werden,  dic  in  allen  punkten  und  artikeln  die  nachfol- 
gunde ordnung  bei  einem  handtwerg  volzihen  und  nach  irem 
besten  vormiegen  alle  gebrechen  und  mengel  abstellen.  und  so 
sie  solches  zu  thun  nicht  vermiglich,  dasselbig  einem  rath  oder 
gar  an  die  obrikeit  umb  einsehung  oder  handthabung  gelangen 
lassen  sollen. 

Verner  nachdeme  in  der  stadt  Trautnaw,  auch  in  den 
umbliegenden  stetten  ordenliche  wochenmarcke  gehalten  wer- 
den, so  sollen  die  becken  auf  solchen  marcken  gut  getreide  in 
einen  vorradt  zu  noturft  ires  pachwerchs  oder  wiedervorkaufung 
einkaufen,  damit  sie  jeder  zeit  die  gemeine  mit  gutem  ge- 
schmachenem  prot  und  semmel  one  abgang  versehen  migen. 

Sie  sollen  auch  solch  ihr  getreidt  zu  der  zeit,  wan  die 
mielwasser  grosz  und  stathaftig  sein,  in  foradt  einmalen, 
dieweil  sich  zu  vielmalen  zutragt,  das  dic  wasser  gefrim  und 
dirre  halben  kleine  sein,  und  das  raalwerch  nicht  gefirdert  mag 
werden,  damit  zu  kciner  zeit  abbruch  erscheine;  dan  von  inen 
kein  entschuldigung  mangl  prots  halben  angenummen  werden 
sol.  do  es  aber  zu  einem  oder  mer  malen  an  semmel  oder 
rokhen  brodt  in  den  benckcn  mangeln  wirde,  so  sollen  die 
zechmeister,  so  oft  dasselbig  beschiet,  von  einem  rath  mit 
gefengnis  gcstraft  und  endlich  dahin  gehalten  werden,  damit  zu 
keiner  zeit  mangel  an  brot  erscheine. 

Es  sol  auch  die  herschaft  jeder  zeit  darob  handthabung 
thuen,  damit  die  becken  von  den  milném  uns^umlich  gefirdert, 
auch  die  steine  in  den  milen  also  gehalten  werden,  damit  der 
weiz  zum  semmelmel  aufs  běste  ausgeschrotten  werde.  der- 
halben  so  migen  die  beckengsellen,  die  man  scheidernennet,  auf 
der  verordtnenten  milsteinen  dieselbiegen  abstossen  und  die 
160b  miller  die  gebrechen,  so  oft  es  not  ist,  wandlen.  und  do  solche.s 
die  miller  nit  tetten,  sollen  sie  der  herschaft  angezeigt  und  ge- 
straft  werden. 

Mit  mallung  aber  des  weitzen  zu  dem  weissen  brot  oder 
semeln  sol  es  also  gehalten  werden,  das  man  alweg  aufs  meist 
drei  viertel  aus  einem  schefFel  weizen,  welcher  schene  und 
rein  sein  sol,   fordergut  mel  ausziehen  und  dasselbig  zu  ba- 


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—  137  — 

chung  der  semmel  nemen;  das  ibriges  virtel  und  grobes  mel 
sol  nicht  unter  das  weitzene  semmel,  sonder  zu  rokhenem  mel 
geschlagen  werden. 

Do  aber  einer  unsauberm,  prantschettigen  oder  ratigen 
weitzen  kaufen  und  gen  mil  bringen  wirde,  welcbes  doch  nicht 
sein  sol,  sol  man  den  zuvor  flcissig  waschen  und  da  von  den 
kleinsten  und  besten  kem  nach  gelegenheit  und  nicht  mehr, 
danne  so  viel  seiner  giit  halben  daraus  gebracht  werden  mag, 
ausziehen,  und  in  alweg  kein  grob  oder  untichtig  mel  unter  das 
semmelmel  mischen,  auf  das  jeder  zeit  schon,  lautter,  ausz- 
bintlich  gut  weizen  oder  rokhen  prot  untadelhaftig  pachen.  darauf 
dan  die  zechmeister  ihr  íleissig  aufsehen  haben  und  den  werd- 
genossen  neben  inen  anders  zu  thuen  keines  weges  gestaten 
sollen. 

Das  rokhen  brodt  sollen  sie  pachen  zu  weissen  und  zu 
2  weissen  pfennigen,  zu  den  marcktagen  aber  migen  sie  grosz 
brot  zu  weissen  groschen  pachen.  die  semel  mige  sie  zu  kleinen, 
auch  zu  weissen  pfennigen  pachen.  wie  grosz  aber  das  brot  ge- 
bachen  sol  werden,  dorinnen  sol  man  sich  nach  den  kaufen  des 
getreids  richten,  nemlich  also,  das  alle  quartalzeit  die  zechmeister 
sollen  fur  einen  rath  firkommen  und  fermelden,  wie  ungeferlich 
derselben  zeit  des  quartals  die  keuffe  sein,  darieber  ein  rath  nach 
gelegenheit  der  gemeine  marcktkaufs  im  kreisz  auf  das  kinftig 
virtel  jar  ainen  getreilich  ungeferlichen  kauf,  dabei  die  bechen 
bleiben  migen,  bestimmen  sol.  und  nach  demselbigen  kauf  sollen 
die  becken  das  brot  nach  der  eingesetzten  ordnungundgewicht 
pachen. 

Wie  aber  dieselbig  ordnung  und  gewicht  jeder  zeit  iber 
das  brot  sol  eingesetzt  und  ausgewegen  werden,  die  ist  einem 
handtwerck  zugestelt,  auch  auf  dem  rathaus  ofFentlich  vorzeich- 
net,  damach  sich  meniglich  zu  richten  wirdet  haben. 

In  der  fasten  sollen  sie  prezel  und  beugel  pachen,  welches 
irem  gefallen  mit  der  grosse  zu  bachen  nachgelassen  worden, 
dooh  oas  sie  dorinne  zimlikeit  und  billikeit  gebrauchen. 

Die  zechmeister  sollen  auch  ir  fleissige  anfachtung  haben,  leia 
damit  der  ordnung  gemesz  kein  ander  brot  in  die  penk  getra- 
gen  und  verkauffet  werdt.  befinden  aber  die  zechmeister  einen 
oder  mehr  becken,  die  solche  ordnungen  ubergehen  und  das 
brot  zu  geringe  bachen,  so  sol  derselbig  in  die  zech  zu  straf 
ferfallen  sein  2  pfiindt  wax,  und  das  zugeherig  vorfallenbrotins 
špital  gegeben  werden.  wirde  aber  ein  beck  aus  unachtsamkeit 
oder  ibersehung  teigteglich,  unausgebachen  oder  verbrenet  un- 
scheinlich  brot  haben,  welches  noch  erkentnis  der  zechmeister 
obberirter  ordnung  nicht  gemesz  und  teilhaftig  were,  so  solle 
dasselbig  nicht  neben  den  anderen  in  den  bencken,  sondem 


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-  138  — 

auBgestosscn  und  etwa  sonst  am  marg  msonderheitfeilgehalten, 
auch  was  man  im  fir  pfennig  in  bencken  pfleget  zu  geben,  nur 
um  3  bezalet  werden.  ob  auch  einer  ein  ungesalzen  weis  brot 
bachen  wirde,  der  sol  dem  handtwerk  ein  pfundt  wax  ferfallen  sein . 

Und  do  die  zechmeister  den  andern  becken  binwieder 
etwas  nachlassen,  oder  sie  selbst  darwieder  thun  und  saumíg 
sein,  das  zugeherige  brot  in  die  benck  gegeben  werde,  so  solle 
nicht  weniger  ir  geringe  brot  in  das  hospital  gegeben  und  sie 
nach  erkentnis  des  rats  oder  ebrikeit  verner  umb  ir  ibcrsehen 
gestrafft  werden. 

Und  nachdeme  durch  offne  kiin.  mandát  bevoien  worden, 
das  man  freio  wochenmarckt  in  den  stetten  halden  und  niemands 
mit  zufihrung  die  markt  sperren  oder  verhindern  sol,  so  solle 
derselbígen  kiiniglichen  verordnung  nach  frei  sein,-  fremdo 
weisse  und  rokhbrot,  grís,  mel,  prezen  oder  beigel  auf  dera  ge- 
wendlichen  wochenmarck  zu  funren  und  daselbst  zu  verkeifFen, 
aber  nicht  lenger  bis  eine  stunde  nach  mittag,  doch  also,  was 
die  fremden  ausser  der  stát  auf  dem  freien  wochenmarck  nicht 
verkaufFen  megen,  das  sie  dasselbig  nicht  einlegen  lassen  soUcn. 
und  wo  es  beschehe,  so  migen  die  zechmeister  dasselbig  fremde 
brot  nemen  und  in  das  špital  geben,  und  die  so  das  brot  in  der 
stadt  purkfrid  beherbergten  oder  damit  hantieren,  die  sollen 
unablassig  von  dem  rath  dahin  gchalten  werden,  das  sie  den 
fremden  das  brot  bezalen,  und  dem  spittcl  das  brot  wie  bemeit 
folgen  solle. 

Und  als  auch  biszher  ezliche  inwoner  zu  Trautnaw  in  der 
stadt  sich  unterfangen  haben,  brot  zu  baclien,  auch  grisz  und 
mel  feil  zu  haben  auf  dem  wochenmarck,  die  nit  der  hantwergs 
und  zech  sein,  auch  der  herschaft  keinen  zins  geben  und  also 
lojb  unverzechet  und  unverzinset  der  wochenmarckt  gebrauchen, 
und  villeicht  auch  in  der  wochen  das  brot  heimlich  verkaufen 
oder  von  einem  marek  zum  andern  halten  mechten,  welches 
eben  so  viel  zu  verstehen,  als  ob  dasselbig  brot  auf  kinítig  wo- 
chenmarckt eingelegt  wirde,  solches  sol  hinfuran  kcinem  in- 
woner zu  Trautenaw,  er  sei  dan  der  zech  gewandt  und  geb  der 
herschaft  zins,  mer  gcstatet  werden.  do  aber  einer  solches  iber- 
treten  wirde,  so  sol  es  ime  auch  genummen  und  in  das  spittal 
gegeben  werden.  do  aber  einer  ungeacht  desselbigen  noch  weiter 
strafmessig  befunden  wirde,  so  solle  ine  der  burgermaister  zu- 
sambt  nemung  der  walir  noch  umb  ein  kuffen  salz  in  das  spittal 
zu  geben  unablassig  straíFen. 

Wirde  aber  eine  grosse  lantteirung  einfallen,  das  den  becken 
ingemeine  unmiglich  sein  wirde,  das  pachwerk  zu  veraorgen, 
so  sollen  sie  solches  eincm  rath  anzeigen,  und  dan  der  rath  der 
ebrickeit   firbringen;   und   sodan  in  notirftiger  erwegung  be- 


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—  139  — 

funden  wirde,  das  sie  irem  handtwerck  kein  genigen  thun 
mechten,  so  soUe  alsden  díe  ebrickeit  zulasseD,  das  man  allc 
tage  brot,  gris,  mel  und  anders  zufuhren  mige  so  lang,  biswidrumb 
die  teirung  aufhert.  und  so  man  solchen  teglichen  marek  zulassen 
und  wiederumen  verbietten  wirdet,  so  solledasselbigezuzweicn 
wochenmárkten  auszgeruffen  werden,  sich  menniglichen  darnach 
hábe  zu  richten. 

Es  sol  aucli  im  burgfriedt  zu  Trautnaw  niemand  umb  lohn 
bachen,  es  sei  dan  ein  bcck,  der  die  zeche  halten  thut,  und  im 
von  einem  selicfFel  roklicnbrot  drei  kreizer  zu  lohn  gegeben 
werden.  do  aber  ein  naehbar  bei  dem  andorn  zu  seiner  selbs 
noturft  bachen  wirde,  das  mag  er  fir  sich  selbs  oder  durch  einen 
becken  thun.  wirdet  aber  jemands  auf  dem  wochenmarkt  aus 
den  inwonern  ausser  ainiches  lones  der  bocken  paclien  wollen, 
das  mag  er  thun,  doch  also  (das  er  wie  obbegrieffen)  ausser  des 
wochenmarckfl  verner  keinerlei  gestalt  noch  weise  in  oder  ausser 
dí's  hauses  kein  brot  verkauffe  oder  verhantiere.  do  aber  solches 
jemandes  uberging,  sol  im  das  brot  genommen  und  in  das  špital 
gegeben,  und  der  ibertretter  von  dem  rath  oder  herschaft  nach 
ferrer  gestraft  werden. 

Und  dieweil  dan  zu  handthabung  dieser  ordnung,  auch 
damit  die  zechmeister  sich  selbs  neben  der  gemeine  wol  fir 
schaden  und  nachteil  verwaren,  so  soUen  sie  volkommene  macht 
haben,  irer  mitgenossen  des  handtvvercksgewerb  thuen  und 
handlung,  wie  sie  das  handtwerck  treiben  die  pfenwardt  machen 
und  verkaufen,  zu  erkundigen  und  dcrlialbcn  ire  gemacli  zu 
eroflfnen.  und  do  auch  jemands  solches  wegerte,  der  sol  dem  1621 
handtwerck  zwei  pfundt  wax  und  daneben  dem  rath  nach  gele- 
genhcit  seines  imgehorsam  in  die  straf  ferfallen  sein 

Also  sollen  sie  auch  alle  vier  wochen  ein  gemein  morgen- 
gesprech  in  irem  handtwerck  halten,  darzu  ein  jeder  bei  gehorsam 
kuramen  sol.  und  welcher  darzu  nic-ht  keme,  es  sei  dan  das  es 
aus  merglichen  ursaclien,  die  in  billich  nach  erkentnis  der  zech- 
meister und  des  handtwergs  entschuldigen  mechten,  beschehe, 
80  sol  ein  jeder,  wo  er  das  hegen  der  morgengespruch  vorsaumbt, 
ins  handtwerg  goben  ein  meisnischen  klein  groschen.  verseimt 
er  aber  die  gantze  morgerigesprech,  sol  er  in  die  zech  geben  ein 
halb  pfundt  wax  und  sonst  one  wandel  bleiben. 

Es  sol  auch  keincr  kein  messer  oder  andore  gewehr  an  die 
morgengesprech,  oder  wo  sic  des  handtwergs  noturft  halben 
bei  einander  sein,  in  ihre  behausung  tragen  bei  der  ben  eines 
halben  pfundt  wax,  und  auch  mit  worten  und  wercken  kein 
frevel  anfahen.  wer  das  ibergriffe,  sol  dem  handtwerg  ein  pfundt 
wax  geben.  geschehe  aber  was,  das  der  obrickeit  zu  richten 
*  und  zu  strafen  gcbiete,  sollen  die  eldisten  bei  ihrcn  eiden  der 


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—  140  - 


162b 


ubrikeit  dasselb  vermelden.  aisden  wird  sichdieselbegegen  einem 
solchen  versprecher  mit  merer  straf  nach  gelegenheit  der  ver- 
sprechung  zu  halten  wissen. 

Es  sol  auch  keiner  mit  frevel  oder  ane  eriaubnis  aus  der 
morgengesprach  gehen  bei  einem  pfundt  wax.  und  keiner  sol 
auch  in  gemelter  raorgcngesprach  wieder  die  geschworne  handť 
wercksraeister  reden  one  eriaubnis  bei  einem  viertel  pfundt 
wax,  auf  daa  des  handtwercks  ordentlicher  gehorsam  gehalten 
werde.  und  welchen  mitgenossen  die  meíster  in  der  morgensprach 
anreden  umb  ursach  das  ist,  lesset  er  der  morgensprech  urtel 
und  recht  iber  sich  gehen,  der  ist  verfallen  zwei  pfundt  wax  one 
weitern  wandel. 

Die  meíster  oder  ire  werggenossen  soUen  sich  in  iren  ge- 
wendlichen  weine  und  birzechen,  auch  unter  den  bencken,  nach 
in  millen  nicht  zweien  oder  hadern,  auch  ihr  gesint  nit  schlahen 
pei  einer  peen  vier  pfiindt  wax  in  die  zech  verfallen.  do  sich 
aber  in  solchem  etwas  merrer  frefeliches  zutrige,  das  der  obrickeit 
zu  strafen  zustinde,  dieselbiege  straf  sol  der  obrickeit  uber  die 
vorige  vorbehalten  sein,  wie  sie  es  mesigen  wellen.  het  auch 
sonst  jemands  anders  an  inen  oder  irem  gesindt  einichen  frewel 
mit  wortenoder  mit  wercken,  und  sie  dariefccr  klaghaftieg  wirden, 
die  sollen  auch  nach  erkentnis  der  obrickeit  gestraft  werden. 

Wo  eines  pechen  son  sich  setzet  und  dieses  liandtwerck 
treiben  wiel,  hat  er  eine  banck  oder  zwo,  so  mag  er  zutretten 
und  das  handtwerck  annemen,  welche  zeit  des  jares  er  bereit 
ist,  und  sol  geben  dem  handtwerck  acht  groschen  hamischgelt, 
von  jeder  banck  2  pfundt  wax,  ein  halb  fas  pir,  der  kirchen 
zehen  heller  und  dem  handwerck  zehen  heller.  dasselbig  sol 
auch  geben  einer,  der  da  nimpt  eines  meisters  tochter  ihres 
handtwerchs,  von  jeder  bank  desgleichen. 

Wo  ein  auslendischer  oder  ein  fremcler  eine  wittib  ausz 
dieser  stadt  ausz  diesem  handtwerch  nimbt,  der  mag  auch  seine 
handtwerch  anfahen,  wan  er  darinne  geschickt  ist,  und  sol  auch 
das  handtwerch  bewcísen,  und  der  stadtrath  auch  dera  handt- 
werch kundtschaft  ihrer  ehlichen  geburt  furbringen,  wie  dan 
in  andern  zechen  gebreichlich. 

Und  sover  ain  auslendischer  disz  handtwerch  annenicn 
und  treiben  wiel,  der  sol  liaben  eine  bank,  und  zu  keiner 
andern  zeit  zul  re  ten  im  jar,  dan  auf  sankt  Michaelistag,  und 
sol  geben  von  einer  bank  sechzehen  groschen  harnischgelt, 
vier  pfundt  wax,  ein  fas  bir,  der  kirchen  zwenzicg  heller,  dem 
handtwerch  auch  zwenzieg  heller;  sol  auch  sein  handtwerch  be- 
weisen  und  kuntscbaft  seincr  geburt  bringen,  wie  oben  bemelt. 

Das  handtwerch  sol  auch  zu  ordnen  und  zu  richten  haben 
umb  sekhe,  beitel  und  siebe,  umb  mel,  kleien  und  knechtelohn, 
wie  in  andern  stetten  gebreichlich  ist. 


is- 


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—  141  — 

Mit  den  lehrknechten  sol  es  also  gehalden  werdexi :  wan 
ein  meíster  einen  knecht  aufnimt,  sol  derselbige  aufs  wenigste 
ein  jar  lang  lernen  und  ins  handtwerch  zwei  pfundt  wax  und 
seim  lermeister  drei  schock  zu  geben  schuldieg  sein,  welche  er 
ine  auch  in  aufnemung  verbirgen  sol.  do  sich  aber  zutriege, 
das  eíuer  aus  dem  lehrjahre  one  willen  und  wissen  de^  meisters 
entliefFe,  soUen  die  birgen  dem  meister  das  lehrgelt  zu  ent- 
richten  schuldig  sein,  der  meister  aber  sol  bisz  zu  ausgang  des 
abgeretten  oder  verglichenen  lehrjahres  keinen  lehrknecht  auf- 
nemen.  wo  aber  der  knecht  ordentlicher  weise  bei  seinem 
meister  auslernen  wirde,  so  sol  er  zuvor,  ehe  dan  er  meister 
wirdt,  eim  ganz  jar  lang  dem  handtwerch  nachwandem;  ausser 
desselben  sol  ime  zu  der  meisterschaft  zu  treten  nicht  zuge- 
lassen  werden. 

Wirde  auch  eine  bank  oder  mer  feil,  die  das  handtwerch  i6sa 
oder  unter  inen  kein  meister  keufte,  die  mag  eines  jeden  mit- 
birgers,  er  sei  aus  andem  zechen  oder  nicht,  der  das  handt- 
werch gelernet  oder  lernen  und  treiben  wiel,  macht  haben  zu 
kaufen,  und  die  becken  soUen  ine  in  ir  handtwerch  aufnemen, 
wo  er  anderst  sein  handtwerch,  auch  seine  volkommene  gebirt 
und  erliche  verhaltung  beweisen  mag.  sonst  sol  keinem  andern 
noch  niemands,  was  stand  er  ist,  kein  brotbank  zu  kaufen  zu- 
gelassen  werden. 

Und  wo  ein  meister  zwe  bench  zusammenbringt,  die  sol 
er  bei  einander  halten  und  versorgen  wie  billich,  es  sei  dan, 
das  er  sie  nothaft  halben  verkeifen  miste,  es  sol  auch  ein  jetz- 
licher  jungster  meister  des  handtwerchs  kertzen,  wie  es  ge- 
breichfich  ist,  aufstecken  und  anzinden.  wo  er  aber  die  rechte 
gebirliche  zeit  versaumet,  sol  er  zur  buse  ein  halb  pfundt  wax 
ins  handtwerch  geben. 

Welcher  meister  auch  eine  mitbang  hat,  den  sol  man  mit 
erhehung  der  zins  nicht  ferterben  oder  abdringen,  es  were  danne, 
das  er  mit  den  zinsen  saumig  wirde  und  dieselbigen  nicht  gebe. 

Wo  ein  beck  mit  tod  abginge  und  zwo  mitbenke  hinder  im 
verlisse,  so  mag  sein  hinderlassen  weib,  so  ser  es  ir  gefelt,  auf 
beide  bencke  packen  ein  gantz  jar  lang,  sover  sie  vor  ausgang 
des  jares  wieder  einem  man  nimt.  nimt  sie  aber  vor  auszgang 
des  jares  keinen  man,  so  sol  sie  der  einen  mitbanck  loszstehen 
und  sich  mit  der  andern  behelfen,  wie  sie  kan. 

Es  sol  inen  auch  zugelassen  sein  ire  ordnungen  und  satzun- 
gen,  so  viel  sie  ir  gesind  und  handtwerck  anlangt,  auf  das  nie- 
mand  davon  oder  damit  beschedigt  werden  sol  alle  jar,  oder  so 
oft  es  vonneten  zu  verendern  oder  zu  verwandlen,  desgleichen 
auch  die  aufgesetzten  bussen  obbemelter  vorbrechungen  nach 
gelegenheit  oder  nach  erkentnis  der  verprechung  eintrechtiglich 


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-^  142  — 

zu  erhehen  oder  zu  mindera,  doch  in  alweg  mit  vorwiessen  der 
obrikeit  und  der  eltisten  und  jungsten  gutten  willen. 

Und  dieweil  dan  vermieg  dieser  ordnung  ein  ordentlich 
hangtwerck  der  becken  aufgericht  wirdet,  aucli  die  beckenge- 
sellen  ordentlich  und  aufrichtieg  ir  handtvverck  Icrnen,  und  damit 
das  gantze  liandtwerg  und  die  zeclimeister  derhalben  einen  jeden 
gluubwirdige  kuntschaft  geben,  auch  zu  abfertigungen  gezeig- 
nissen  und  anderer  irer  noturft  nach  gebrauch  miegen,  so  soUen 
sie  ein  betschir  gebrauchen,  ncmlich  oin  pretzen,  darieber  eine 
krone,  und  sol  der  text  im  umbkreisz  lauten  oder  geschrieben 
stehen:  „peghen  zu  Trautnaw". 

nsb  Und  ein  ietzlicher  meister  oder  eincs  meisters  mitgenosz, 

er  hábe  eigen  haus  oder  nicht,  der  in  die  zech  angcnummen,  er 
bach  viel  oder  wenig,  sol  des  jars  mir  und  meinem  nachkoramen 
zehen  weiz  groschcn,  deren  eincr  vierzehen  kleine  bemisch 
pfennig  gilt,  zinsen;  und  welche  becken  under  solchen  zins  zu 
(lem  handtwerck  einlossen  oder  begeben  wollen,  die  soUen  sich 
sammentlich  auf  den  suntag  nach  dem  neien  jar  in  der  obrikeit 
oder  iren  verorneten  amtleiten  verfiegen  und  beschreiben  lassen. 
und  welche  sich  also  virstellen  und  verzeichnet  werden,  die  soUen 
obenirten  zins  zu  geben  schuldig  sein ;  do  sich  aber  einer  nicht 
beschreiben  lisz  und  keinen  zins  gebe,  abernichts  desto  weniger 
viel  oder  wenig  pachen  thette,  der  sol  der  ebrikeit  nach  irer 
erkentnis  in  die  straf  fallen. 

Ob  dieser  hier  vorbeschribenen  beken  ordnung  soUen  ich, 
meine  erben  und  nachkummend  herschaft  zu  Trautnaw,  aiich 
von  unser  wegen  unser  amptleit,  birgcrmeister  und  rath  festiglieh 
und  unverbrichlich  handthaben,  damit  durch  keinerlei  unord- 
nung  der  gemeine  stadt  oder  dem  handtwerk  abbruch  beschehe. 
beschlisslich  ob  ich  wol  etzliche  artickel  einem  rath  zu  Trautnaw, 
wo  jemands  straimeszig  befunden,  zue  strafen  auferlegt  und 
nachgelassen,  so  &ol  er  doch  nur  auf  moin  und  meiner  nach- 
kummen  wolgefallen  verstanden,  und  der  herschaft  an  irer  obri- 
keit dardurch  nichts  genummcn  werden  alles  getreilich  und 
ungeferlich. 

Desz  zu  urkund  hab  ich  diesse  ordnung  mit  meinem  an- 

hangcnden   insiegel   und  unterschriebenen  handtzeichen  ver- 

fertiegt.  beschehen  zu  Hoenelb  am  tage  Pauli  bekerung,  so  man 

želet  nach  Christi  unsers  seligmachers  geburt  im  tausent  tínf- 

jan^*25  l^^^^crt  vicr  und  funfzigsten  jaré. 

Dis  jar  ward  der  marg^raf  geschlageu  vor  Schweinfurt. 


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~  143  — 


1555, 


ir*4« 


Memoriatief  des  1555  jares  nach  CLristi  geburt  was  sich    1555 
zu  Trautnaw  hat  zugetragen  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1555  jaře  den  3.  tag  januari  ist  die  glocke  jan.  3. 
auf  dem  obertum  gehenkt  worden,  darraite  die  wechter  auch 
solten  das  feuwer  beleuten  etc.  etc. 

Anno  domini  1555  den  15.  tag  februari  liat  der  her  PetterFebr.15. 
Werdthaymer  auf  dem  Ringe  zu  Trautnaw  gcsprenget  vor  Scholtz 
Stephans  haus,  und  ist  das  rosz  mit  ihm  umbgefallen,  das  er  ein 
schenkel  gebrochen  hat  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1555  den  12.  maius  ist  der  kirchturn  zu  Mai  12. 
Trautnaw  neuw  mit  schindeln  uberdeckt  worden  etc.  etc. 

Dieses  jar  umb  diesc  zeit  ist  bapst  Julius  gestorben  und  durch  giflb 
vergeben  worden  etc.  etc. 

Dia  jar   cín  filrstentag  zu  Augspurg  ward  benendt, 

Herzog  Hans  und  sein  gemahl  starb,  ^) 

Papst  Julius  todlich  verdarb, 

Der  Tiirck  gar  grossen  schaden  thct. 


1556. 


164b 


Der  herzog  von  Braunschweig  hochzeit  het,  1656 

Ein  reichstag  war  zu  Regenspurg, 

Ein  comet  schein  die  welt  hindurch, 

Ein  wassergiiss  der  war  zu  Rom, 

Gen  Wurms  inancher  gelertcr  kam. 

Auch  war  ins  Ungcrland  ein  zng, 

Konig  Philipus  den  Franzoscu  sclilug. '^) 

Memoriál  und  gedechniss  des  155G  jares  nach  Christi  ge-    lesa 
buřt  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen. 

Anno  domini  im  1556  jar  den  24.  tag  octobris  den  freítag    oct, 
nach  sanct  Lucas  ist  in  behmischcr  sprache  beschrieben  der 
schwestem  von  Gcndorf  lehenemphahung  uber  den  Schatzler 
und  zugehSrige  giitter,  das  stehet  in  der  hoftafel  in  libro  here- 
didatum  omagialium  V.  XVII. 

Hanusz  Czetryz  z  Karysz  przyznal  se  przed  urzedniky 
dworzskymi,  zie  gest  uczynil  przisahu  na  wyrnost  a  podanost 
manskau  na  mysty  Pauli  manzielky  swe  y  na  mistie  Eustachye, 


24/23. 


*)  Schon  1654.  s.  S.  135. 

')  S.  Quentin  1557.  —  Der  groBfiere  Theil  der  Seite  164b  ist  leer. 


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—  144  — 

Benignie,  Kordanie,  Eleonorie  a  Lukretzie  sestr  z  Jandorfii 
sswagrni  swych  na  gich  swiedomi  a  dasse  neyjasneyssymu 
kniezieti  a  panu  panu  Ferdinandowy  Rzimskemu,  Uherskému 
a  Czieskemu  etc.  etc.  krali,  infantu  w  Ilispany,  artzyknyezieti 
líakauszkemu  a  markrabie  Morawskemu,  Luxenburskemu 
a  Sleskemu  knížeti  a  Luzyczkemu  markrabieti,  panu  swemu 
milostywemu  yakozto  králi  Czieskemu  y  wssy  korunie  Czieske 
se  wssemi  diedinami  a  zbozim  gich  manskim  totiž  szam- 
kem  Ssatzlirzem  s  miesteckem  pod  tymz  zámkem  s  wez- 
niczemi  zegmena  wsy  Staremiesto,  Kalnauwadau,  Lampers- 
dorfem,  Mladý mibukamy,  Baby-Trautenbachem,  Sklenarzo- 
witzemi,  Lisetzinimy,  Wolentinimy,  Wornirzowitzemi,  Rychora- 
my,  Welborzitzemy,  Marssowem  se  dwiema  hamry  pustými,  Ber- 
hartitzemiy  Olessnitzemi  a  Bezkowemi,  item  wsy  Zdyary,  Hert- 
wikowitzemy,  Petrzikowitzemi,  Huraburkem,  Wowlanowem, 
Kvalizemi,  Slawetinem,  Bezdiekowem  a  Kryblitzemy  se  wssem 
a  wsseligakym  przislussenstwim,  yakz  dzky  dworske  odewzdani 
Kryštofa  z  Jandorfu  otze  jich  sestr  z  Jandorfu  plniegi  swiedczy, 
a  slibil  gest  swrchupsany  Hanuss  Tzeteritz  na  miestie  nade- 
psáních sestr  to  zdrzeti  a  zachowati,  yako  dobromu  a  wymemu 
mannďprzislussy,  pokudz  rad  aprawo  krále  gcho  manské  ukazuge 
bez  wsseho  przerusseny,  yak  przisaha  geho  ssyrze  ukazuge. 
a  tak  jest  nadepsáni  Hanuss  Tzeteriz  na  miestie  swrchu  gme- 
nowanich  sestr  giz  psanich  lenno  przigal  od  Adama  Ssternberka 
a  na  Zelené  horze  neywyssyho  sudyho  dworskeho  kralowstwi 
Czieskeho  na  mystie  krále  geho  a  koruny  Czieske,  kterémž  gest 
na  to  manstwi  lenna  podati  ratzil.  stalo  se  w  pondieli  po  swatem 
Frantissku  letha  etc.  tysytzeho  pietisteho  padesatheho  trzetyho. 
tento  weypis  tohoto  lenna  przigeti  widan  gest  z  desk  dworzkych 
kralowsKych  s  powolenim  urozeného  pana  pana  Jana  starssyho 
z  Schumberka  a  na  Miliwskem  klassterze  ney wyzssyho  sudyho 
dworskeho  kralowstwi  Czieskeho  pod  petzeti  geho  urzadu.  stalo 
se  we  ztwrtek  po  swatim  Lukassy  letha  etc.  etc.  1556.  My- 
kulass  wopissal  z  Getrzihowitz  misto  sudy  dworzky  kr. 
Czieskeho  etc.  etc. 

Nun  folget  der  lehensaid  : 

Przysaham  panu  bohu,  neyjasneyssymu  knyzetie  a  panu 
panu  Ferdinandowi  Rzymskemu,  Uherzkemu  a  Czieskemu  etc. 
etc.  králi,  infantu  wHispany,  arczyknyzieti  Rakausskemu  a  mark- 
raby  Morawzkemu  a  Luxenburzkemu  a  Ssleskemu  knyezieti 
a  markraby  Luczyczkemu  etc.  etc.  panu  mému  milostíwemu, 
jakožto  králi  Czieskemu  a  geho  diediczuom  a  wssy  koruny 
Czieske  wyrnost  a  podanost  manskau  se  w^ssemi  diedinami 
a  zbožím  gich  manským  N.  a  przyrzikam  touž  wyrnost  a  po- 
danost manskau  zdrzeti  a  zachowati,  jako  dobrému  a  wimemu 


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—  145  — 

maDnu  przislussy,  tak  a  tym  wssem  spusobem,  pokudz  rzad 
a  prawo  raansske  dworu  krale  geho  ukazuje,  a  kdiz  bych  jako 
manstwy  neb  lenna  zwiedíl  promlczena,  toho  nemam  pro  ziadnou 
wietz  zatagiti  než  w  tom  se  we  wssera  wimie  a  prawie  k  geho 
kralowske  y  koruny  Czieske  tak  yak  na  wymeho  manna  przy- 
slussy  zachowati  a  toho  gynak  neezynity  pro  przizen,  ani  pro 
neprzizcn,  ani  pro  kterau  ginau  wietz.  tak  my  pan  buh  pomahay 
y  wssitzkny  swyti  etc.  etc. 

Anno  d.  1666  jar  starb  pfalzgraf  Fríederich  etc.  etc. 
Anno  d.  1556  jaro  hat  Gorge  Nicundei  sein  haus  steínem  oct.  e. 
erbauet  und  lasen  malen  den  6.  octobris. 

1557.  i6«* 

Memoriatief  wasz  sich  anno  Christi  1557  hat  zu  Trautnaw    ^^^7 
zugetragen  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1557  jaré  den  30.  tag  januarii  hat  der  her  Jan.  3o. 
Andreas  Eylfinger  das  gestifte  freitags  allemal  mit  einer  messe 
zu  besingen  zu  Trautnaw  in  der  kirchen  auf  dem  gestift  altar 
bein  dem  her  Mertten  Kretschmer,  pfarher  zu  Trautnaw,  auf  ein 
jar  angenomen,  ein  jar  lang  zu  vorsuchen,  dieweil  her  Andreas 
Aylfinger  pfarher  zu  Rognitz  war.  es  wolt  im  aber  solch  messen 
schmieden  die  kSste  nicht  ertragen,  er  vorzeret  nach  zwo  kuhe 
zu  Trautnaw  neben  seinem  gestift  halten  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1557  den  29.  tag  januarii  montag  nach  ^eb.  i. 
Pauli  bekerung,  1 4  tage  vor  fasznacht  am  montag  zu  nachte  am 
ganzen  zeiger  zwischen  5  und  6  ist  die  papirmihl  zu  Trautnaw 
unter  dem  schlosse  glattweg  gebrand,  und  ist  der  papirmacher 
Hans  Fetzscher  in  der  zeit  zu  Bresslaw  gewesen  etc.  etc. 

Anno  domini  1557  jar  den  5.  novembris  die  mitwoch  nach  5/3^" 
AUerheiligen  tag  in  gegenwart  des  iindern  burggrafen  des  Preger 
Bchlosses  her  Albrecht  Kapaun  z  Weykowa  und  im  beisein  der 
herren  her  Christofen  Schiroczky  z  Kiirowa  und  her  Jeronime 
Hrobschitzky,  irer  Rom.  kiin.  maj.  comisari,  und  in  gegenwart 
der  ehrbarcn  und  weísen  hern  purgeimaister,  geschworne  ausz 
4  stetten,  als  nemblich  von  dem  HofF  an  der  Elben  Stentzel 
Kyrszner  und  Feyck  Wakarz  und  Sigmundt  Hattawusz,  von 
der  Neu  wstadt  war  Jan  Albrecht,  Jan  Koblasz,  Watzclaw  Bratku, 
von  dem  Náchod  war  Mertten  Stentzel,  Pecina  genant,  Mykulasch 

10 


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-  146  — 

Hampoles,  Kašpar  Schneyder,  und  von  Trautnaw  seind  diese 
mitte  gewest:  Bartel  Kaszda,  Matz  Patzelt,  Matz  Gaberla, 
Wentzel  Herold  der  tuclimacher  und  Symon  Hiittel  malér  etc. 
etc.  alda  hat  der  edle  gestrenge  her  Christof  von  Gendorf,  diese 
zeit  pfandsinhaber  der  stadt  Trautnaw,  etzliche  Trautenawer 
zu  zeugen  gcfuret  auf  der  granitz,  so  an  die  Wehlhott  stSssend 
im  Bezdiek  zwischcn  dem  Bezdiek  und  Markauscbowitz.  auf 
der  dorfgrffinitz  ist  ein  grab  gegraben  worden,  welchs  der  her 
Bernhard  aiďRyssenburg  hat  machen  lassen,  und  hat  auch  den 
burggrafen  gefůrt  so  hat  der  starko  herr  Bernhardt  von  Hrys- 
senburg  gewollet,  die  personen  von  Trautnaw  solten  auch  im 
grabe  knieend  wie  andere  pauem  schweren.  so  haben  sich 
die  von  Trautnaw  beruft  auf  die  land-  und  hoftafel  zu  Prag  etc. 
etc.  sie  weren  der  dritte  standt  nach  der  BShmischen  konigli- 
chen  mai.  und  weren  manni  und  gehórten  zu  den  stenden.  also 
hat  der  her  Bernhard  von  Hrissenburg  lassen  reden  und  anzeigen 
durch  seinen  procurator  Hawlc  Samson,  sie  weren  undertha- 
nen,  sie  miisten  schweren,  wie  andere  crbunterthanen.  darauf 
Wenzel  Heroldt  geantvvort  hat  vor  dem  rechtcĎ :  alda  sei 
ihr  her  her  Christof  von  Gendorf  zugegenwertig,  er  wer  nicht 
ihr  erbher,  sondcrn  der  von  Trautnaw  pfandsher,  und  allemal 
wen  der  rath  zu  Trautnaw  vcmeurt  wiirde,  so  schwiiren  sie  alle- 
wege  zuvor  ihr  Rom.  kúngl.  mai.  und  darnach  der  pfandsher- 
schaft.  darauf  hat  der  her  Bernhart  ZicrhofFszky  ins  recht  ge- 
redt:  wir  Trautnawer  weren  underthanen.  da  hat  Wenzel  Herolt 
der  Rom.  kais.  mai.  comisari  gebeten,  die  von  Trautnaw  mit 
rathe  nicht  zu  verlassen,  welches  sie  gethan  haben.  und  wir 
haben  uns  beruft  auf  den  her  Jan  Byrzsitzky,  das  der  gewesene 
burggraf  auf  der  graenitz  under  dem  Schwarzenberge,  so  haben 
die  von  Amaw  auch  daselbst  stehendig  geschworen.  also  ist 
die  sache  zun  einem  rechten  erkentniss  gegeben  worden,  und 
der  her  (Albrecht  Capaun)  und  der  burggraf  hat  auszgesprochen 
durch  recht  vor  jedermenigiich,  das  die  von  Trautnaw  man 
weren  und  ihr  kon.  mai.  erbunderthane,  derhalben  er  uns  vor 
recht  gebe,  das  die  von  Trautnaw  stehendig  schweren  solten 
nach  besage  der  stende  und  landesordnung.  und  der  Vrsyn  ist 
des  hern  von  Gendorf  procurator  gewest.  der  her  Bemt  Zier- 
howszky  hat  sein  gezelt  nicht  fem  vom  grabe  gehabt  sambt 


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167  a 


Juli 

27/28. 


—  147  — 

(lem  rechttisch.  der  Gendorfer  aber  hat  sein  gezelt  auf  seiner 
seitten  droben  am  berge  gehabt.  es  seind  auch  des  hern  von 
Gendorfs  aidame  aller  darbei  gewesen,  und  díe  volmachtsbriefe 
des  hern  Gendorfes  t6chter,  von  íhrem  her  vatter  in  verliehen, 
verlesen  worden.  aucli  hat  der  Gendorf  sein  maiestatbrief  auf- 
gelegt  vor  das  reeht.  darauf  sie  ein  atain  auf  das  sigill  gelegt 
und  in  geschwert,  unverlesen  seind  blieben  worden  etc.  etc. 

DicBes  jar  war  ein  grosser  zag  ins  Ungerlaml,  konig  Philips  schlug 
dio  Franzoseii,  ^)  marggraf  Albrecht  starb  etc.  etc.  ^) 

1558. 

Memoriatief  wasz  sich  nach  Christi  geburt  zu  Trautnaw 
hat  verlauffen  und  zugetragen  im  1 558  jar  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1558  jar  den  27.  tag  julius  den  dornstag 
nach  Jacobi  hat  der  edle  gestrenge  ritter  und  herr  her  Chri- 
stof  von  Gendorf  auf  Hohenelb,  Schatzl&r  und  pfandsinhaber 
der  stadt  Trautenaw  etc.  etc.  mit  dem  hern  Bcrnhard  von  Ssyr- 
nowie  (den  man  den  starken  hern  nennet)  gegrsenitzet  zwischen 
Markauschowitz  und  Bezdiek,  Slabutyn  und  Qualesch,  und  an 
demselbigen  tage  ist  der  auszspinich  auf  der  grenitzen  geschehen 
von  comisarien,  und  ist  dem  herr  Bcrnhard  von  Ssyrnowie  das 
recht  zugesprochen  worden  seiner  gegangenen  graenitzen  nach 
etc.  etc. 

Anno  domini  im  1558  jar  den  3.  augstmonat  am  sontag  A«ř.  3. 
germani  nach  Johannis  des  teufers  tag  ist  zu  nacht  am  jarmarkt 
Friedbryegh  gar  auszgebrent,   das  da  bein  Liebthal,   da  die 
drechsler  wonen,  gelegen  ist  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1558  den  30.  tag  im  herbstmon  am  dinstag^^^ 
Adauctus  nach  Michaelis  seind  zu  Lymberg  45  heuser  abge- 
brennet  in  der  vorstadt.  solchs  feuwer  ist  vom  flaxe  angezíindet 
worden  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1668  dio  stadt  Kales  der  Franzos  einnahm, 

Konig  Ferdinandus  gegen  Frankfurt  kaui, 

Da  er  zum  kaiser  ward  erkoren, 

Dor  bischoff  von  Wiirtzberg  ist  orschossen  worden, 


*)  8.  Qaentin. 

^)  Albrecht  Alcibiades. 

10* 


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—   148   — 


Eaiser  Karolns  das  jar  anch  starbe  todt. 
Frau  Maria  genad  auch  gott. 
Der  kbnig  von  Denemark  auch  starb 
Herzog  Oth.  Haynrich  mít  tod  verdarb.  *) 


Nov.  2.  Anno  domini  1558  jaré  den  2.  tag  novembris  an  der  mitt- 
woch  nach  Allerheiligentag  bin  ich  Simon  Hiittel  maler  mít  dem 
her  Valerius  Grunberg  schulmaister  zu  Trautnaw  und  mit  Chri- 
stof  Ilgnern  und  Hans  Teuffeln  im  Pfaffenwalde  herumbgegangen 
und  die  Goltgrube  gesucbt.  da  haben  wir  vielberggruben,  kreize 
und  zeichen  funden  und  die  jarzal  MD  2  an  einer  buchen  zu- 
sambt  einer  grossen  hand,  die  gegen  morgen  weist  auf  ein  ander 
tanne  zu,  da  ist  ein  zeichen,  wie  ein  schnitzer  ausgeschnitten, 
wie  schlegel  und  bergeisen  etc.  eto. 
i67b  Anno  domini  1558  jar  hat  Hans  Fetscher  die  new  papirmil 

erbawet.  dis  jar  ward  auch  die  walkmul  gebauet. 

Anno  domini  1558  jar  hat  der  her  Christof  von  Gendorf 
Hans  Fetschers  des  papirmachers  neuwgebautes  haus,  so  zwi- 
schen  der  mittelmůhl  uber  der  Aupen  und  zwischen  der  papirmiihl 
unter  dem  schlosse  gestanden  hat,  von  dem  Hans  Fetscher  vor 
dem  zinsz,  so  er  im  jerlich  20  seli.  reichen  musste,  das  er  im  die 
papirmul  bawfest  gehalten  und  mit  leimkessehi  und  stampfge- 
zeug  versorget,  wie  bein  voriger  pfandshcrschaf t  auch  ist  breuch- 
lichen  gewest.  also  ward  des  papirrers  haus  darnach  abgerissen 
und  von  der  fraw  Eustochia  von  Gendorf  der  fraw  Kentzlerin 
hieniiber  auf  des  alten  Petter  Justen  forberg  gesetzt  und  ge- 
bauet, welch  gebeude  nach  auf  Neuhof  neben  dem  thor  stehet 
mit  einer  porstuben  und  imten  die  roszstallung  etc.  etc. 

Feb.  18  Anno  domini  1558  jar  den  13.  tag  februari  lisz  der  her 

Christof  von  Gendorf  ein  schopfe  bein  die  mittelmiihl  bawen  und 
dreuwet  harte  den  mitbiirgerin,  sie  zu  schúpfen,  welche  die  so 
ilm  soUten  an  seinen  ehren  verletzt  haben  und  sie  derenthaiben 
gefenglichen  einzihen  liesz.  es  war  aber  diesem  allem  zuvor 
fůrzukomen  etc.  etc. 


')  Am  Rand( :  ,Eales  der  Franzos  gewan  mit  zom, 

Ferdinandus  ist  zum  kaiser  erwelet  worOi 

Der  bischoff  von  Wiirzberg  erschossen  ward, 

Fraw  Maria  starb  zu  der  fart. 

Kaiser  Karl  starb, 

Dietenhofen  gewan  der  Franzos, 

Der  Moschkowitter  das  Liffland 

Gar  grausam  yerhert  und  yerbrant. 


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—  149  — 

Anno  domini  1558  jar  den  1 6.  tag  augusti  sonnabend  nach  ^'i'^- 
Maria  himmelfart  hat  der  zimmerman  Fytz  Mohaubt  soUen  den. 
ercker  auf  dem  schlosse  oben  am  eck  gegen  der  mittelmiihl 
eindecken :  so  felt  das  geriiste  umbs  schlosz  ein,  imd  bleibt  Fytz 
Mohaubt  ein  gutte  weii  mit  den  armen  an  eim  rustbaum  hangen 
und  schreiet ;  darnach  felt  er  zusambt  dem  holz  vom  schloszturn 
am  berge  herab  bein  die  Aupe,  das  wol  so  hoch  herab  ist  als 
vom  kirchturm^  und  wiederfehret  ira  doch  kein  schaden.  nur 
ein  leschlin  hat  im  ein  stein  als  ein  zuber  grosz,  der  uber  ihn 
weggesprpngen,  erreicht  und  an  kopf  geriiret.  man  hatte  Fitz 
Mohaubten  in  die  badstube  zum  bader  gefíirt,  der  im  mittrenken 
helfen  solt.  imd  der  her  Christof  von  Gendorf  diese  zeit  die 
neuen  stuben  auf  dem  schIo'?se  erbauet  hat,  hat  er  zum  oftern 
male  Fitz  Mohaubten  speise  in  die  badstuben  geschickt.  da  hat 
Mohaubt  gesagt :  ,wan  mirs  geriet  wie  itzt,  wolt  ich  gem  nach 
einmal  so  hoch  herab  fallen,  das  ich  nur  gutte  speise  und  tranck 
hette/  etc.  etc. 

1559.  Ifiga 

Dis  jar  war  ein  reichstag  zu  Augspurg,  hensog  Ot.  Heinricli  starb, 
konig  Philipus  macht  frid  mit  Frankreich. ') 

Memoriatief  des  1559  jares  nach  Christi  geburt  wasz  sich 

zu  Trautnaw  hat  zugetragen  etc.  etc. 

Anno  domini  1559  den  28.  tag  februari  am  dinstag  nach  ocnlt  istFeb.  28. 
daa  fener  anskomen  znr  Landishntten  umb  22.  mul  sind  76  henser  abgc- 
brant,  die  miill ,  das  breihaus  vor  dem  niderthor,  etzliche  schenn  und 
g-erbehenser.  und  ein  pauer  auf  den  60  liulíon  von  fliegcnden  feiir  vcrdorben. 
es  hat  auch  auf  dem  Krepfelhof  angefangen  zu  brenen^  ist  aber  gelescht 
worden. 

Anno  domini  1559  jar  den  28.  tag  apriliis  sonabend  vor  apt" 

mísericordia  seind  die  kaiscrlichen  comisarien  auf  die  graenitz 

gezogen  hinter  den  Bower  im  sumpf  und  haben  zwischen  den 

griinden,   so   zum  stift  Gryssaw  gehorig,   und  zwischen  den 

Schatzlerischen  grúnden  gegrenzet,  der  abt  von  Grissaw  auf 

einersait  und  der  her  Christof  von  Gendorf  andertails.  und  sind 

dis  die  kais.  comisarion  gewest:  der  her  N.  von  Kaunitz,  der 

"  ler  Hodowszky,  herr  Georgc  von  Walstain  auf  Arn,  heiT  Christof 


*)  Am  Rande:   ,DÍ8  jar  ward   der   konig  von  Frankreich    ertottet  im 
:amir.* 


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—  150  — 

Silber,  der  her  von  der  Kiinstadt  und  der  her  Tzedlitz  von  Neu- 
kirch  etc.  etc. 

Graenitz  handlung  auf  Czyschkengestain  zwi^ehen  dcm 
hern  von  Zmirzitz  und  den  von  Trantnaw  etc.  etc. 


Jgpi  7. 

Mai   18. 


Anno  domini  1550  den  7.  tag  junius  am  doneratíigc  nach 
pfingsten  ist  man  auf  der  graenitze  auf  dem  Tzschy.sL'likenge- 
stíiine  zwischen  dem  hern  Zrayrzitzken  an  einem  uml  gematner 
stadt  Trautnaw  andernthails  gewost.  erstlich  sind  áes  hern 
Zmyrzitzken  leute  die  grántze  gegangen,  die  sie  vormeinen, 
vor  die  ihre  zu  haben,  und  haben  angefangen  bein  ihnii  hiun- 
buchenstocke  und  haben  dem  newen  fleckwerk  zu,  wolclies^ 
sie  kurz  zuvor  selber  gemaclit  haben,  hienauf  gefiirdtj  und 
hat  sich  alda  in  ihrem  grenitzfuhrungen  kein  ald  kr^^itze  nach 
zeichen  befunden,  sondern  alles  newe  zeichen,  die  sie  ihncn 
selbst  gemacht  hatten.  und  da  sie  auf  dem  karapf  komen  sein, 
haben  sie  uns  ein  new  kreuz  in  einerkiefer  gehauen  gczaigt  uud 
i«í<b  uns  gefragt,  ob  wir  ihrer  gránzen  stadt  geben  Wfiltcn  odLT 
nicht.  hiergegen  haben  wir  gesagt :  ,wir  gcbcn  der  grenizen 
keine  stadt.*  ferner  haben  sie  uns  gefťiret  von  der  ki(  Tc^r  an  dem 
kammc  hienumb  auf  den  grossen  stain  und  haben  -mgczaigt: 
,ihr  von  Trautnaw!  da  habt  ihr  dreier  hern  graenitzeu,  neti>l>lich 
des  hern  von  Szmyrsitz  und  des  her  Berndt  Zicrhoňrizky  uud 
des  her  Christof  Silbers  und  zum  vierden  der  von  Tnititnaw 
etc.  etc.^  und  darnach  haben  sie  gesagt :  ,nu  ihr  von  Trautuuw  I 
wir  wollen  auch  auf  euwre  grlinze  mit  euch  gehen,  die  ihr  vor- 
meint  zu  haben.'  darauf  haben  wir  gesagt:  ,wir  miÍBsen  wieder 
iiinunder  gchen  zum  lierr  Hans  Tzetrysz  zun  dí.^iu  grosíi-cn 
grenitzstaine,  den  er  itzt  bereumen  lest^  und  von  dem  staino  nu 
wollen  wir  unser  graenitze  auch  hinauf  fíiren,  welclie  unser  ist." 
hiergegen  haben  sie  geantwort,  das  es  ihn  auf  dieszmal  besehwer* 
lich  wer,  -vviederumb  hienunder  zu  steigen,  sondern  vMh^Um  an, 
wir  solten  des  nechsten  tages  unser  graenitze  bereiiujcn  und 
ihn  wiederumb  solches  zu  erkennen  geben,  so  woltcn  sic  sich 
auch  wiederumb  zur  stelle  finden  und  wollen  unser  gnienilz 
mit  begehen. 

Also  viel  ist  auf  dieszmals  auf  der  graenitz  geliandelt  und 
auszgericht  worden,  und  sind  dises  die  personen  aller,  so  darbei 


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—  151  — 

sein  gewesen :  auf  des  hern  Zsmirzsitzken  seiten  seind  gewest 
JanGelynekhaubtman,  Mykulasz  Stange,  Hanusch  Prodnitzky, 
xind  auf  der  Trautnawer  seiten  ist  gewest  Hans  Fidler,  Gorge 
Nikundey  der  alte,  Michel  Meuer,  Wenzel  Heroldt  der  tuch- 
macher,  Wenzel  Herolt  der  schuster,  Wenzel  Pordel,  Hans  We- 
niger,  Symon  Hiittel ;  aus  der  Parsznitz  der  richter  Hans  Staude, 
W^azlaw  von  Pettersdorf  und  der  alte  Albrecht  von  Walten 
etc.  etc. 

Anno  domini  1559  den  25.  tag  junius  zu  sanct  Johannistag   25^24. 
ist  die  stainerne  briicke  vor  dem  mittelthor  gebauet  worden 
durch  ein  Behmischen  maister  Mykulasch  vom  Hoff,  welcher 
auch   dasselbige  jar  Gorge  Nicundeis  steineme  haus  bawet 
etc  etc. 


1560.  169a 

Memoriatief  was  sich  in  dem  1560  jaré  nach  Christi  ge-    i^^o 
burdt  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  und  verloffen  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1560  jar  den  29.  tag  aprillis  den  montíig  Apr.  29. 
nach  misericordia  hat  der  her  Christof  von  Gendorf,  dieser  zeit 
pfandsinhaber  der  stadt  Trautnaw,  den  rath  und  die  ganze  ge- 
meine  bcschickt  und  ihn  lassen  sagen,  er  woUe  den  rath  ver- 
ncuwen,  sie  solten  aber  zim  ihn  aufs  schlosz  komen,  dan  er  wer 
zu  krank,  das  er  nicht  kunte  aufs  rathhaus  komen.  diese  zeit 
war  biirgermaister  zu  Trautnaw  Bartel  Kaszda,  und  Gorge 
Grundtraan  war  stadtfoit;  die  rathsherren  waren  Matz  Bayer, 
Matz  Hergesel,  W^enzel  Patzelt,  Gorge  Domnigk,  Matz  Patzelt, 
Hans  Fiedler,  Hans  Ferber,  Matz  Gaberla,  Gorge  Mentzel, 
Michel  Meuer,  Gorge  Krause ;  der  stadtschreiber  hiesz  Grego- 
rius  Mentzel,  von  Bolkenhain  der  geburt.  und  als  der  rath  und 
gemcin  seind  auf  das  schlosz  gegangen,  (da  ist  ein  storch  komen, 
auf  die  mauer  im  grossen  schloszhoffe  geflogen,  den  haben  die 
tolen  mit  grossem  geschrei  3mahl  von  der  mauer  weggebissen 
und  vertrieben.  da  hat  die  gemein  gestanden  und  dem  wunder 
ugeschauet,  so  hat  Simon  Hittel  gesagt:  ,secht  ihr  nachbarn, 
las  bedeutt  was  newes.  der  storch  bedeutt  don  hern,  die  tolen 
jcdeutten  die  gemeine  zu  Trautnaw ;  also  werden  die  Trautnawer 


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—  152  — 

den  platz  behalten'.  darauf  der  her  Valerius  Grunberg  geantwort : 
,80  der  malér  diamal  wohrsaget,  wil  ichs  viel  jar  eingedenk  sein') 
und  da  der  rath  und  die  gemeine  ist  hienauf  auf  den  sáhl  komen, 
da  liat  der  her  vonGendorí  diese  herm  bein  sich  gebabt:  seinen  aid- 
am  den  her  Hans  Tzettres,  den  lierGorge  Butzkey  von  Warnsdorf, 
die  drei  hem  gebriider  Gorge,  Sigmund,  Nickel  Stoschen.  und  als 

ig^b  der  her  die  gemain  und  den  rath  hat  fur  sich  lassen  komen  in  die 
ftberste  steinerne  stube,  so  gegen  der  stadt  gelegen  ist,  da  hat 
ihm  ein  alter  ehrbar  rath  gemainer  stadt  gebeten,  sie  auf  disz- 
mahls  ihres  aids  and  ambts  luszzuzelen  und  andere  personen 
darzu  vorordnen  nach  altem  loblichen  brauche,  wie  billich  etc.etc. 
darauf  sie  der  her  von  Gendorf  ihres  tragenden  ambts  und  aides 
auf  dismals  aller  luszgezalt  hat.  da  hat  ihm  der  rath  gedanket, 
und  Bartel  Kaszda  der  biirgermaister  hat  dem  hem  das  st^dt- 
sigill  und  die  schlíissel  zun  thoren  uberandtwort.  desgleichen 
der  richter  oder  stadtfocht  Gorge  Grundtman  hat  auch  dem  hem 
die  gerichtspaischen  uberandtwort,  und  er  sie  aller  ihres  amachts 
loszgezelet  hat.  da  sind  sie  auf  den  sáhl  darnach  hienaus  ent- 
wichen.  also  hat  die  gemein  den  Merten  Freisen  und  Bartel  Tzan 
dem  hern  zugegeben,  das  sie  solten  ein  neuen  rath  helfen  wehlen 
(welches  gcschehen  ist.)  und  da  die  ganze  gemain  wieder  hinein- 
komen  ist,  da  hat  der  her  Christof  von  Gendorf  dem  Trautna- 
wischen  stadtschreiber  Gregorius  Mentzeln  den  brief  gegeben, 
da  der  new  rath  axďgeschrieben  stundt,  und  hat  ihn  gefragt: 
,was  habts  gutts  auszgericht,  wie  lautet  der  íiirstlichabschidt?' 
da  hat  der  stadtschreiber  geantwortet :  ,gnediger  herr !  die  kamer- 
reth  gaben  uns  zur  antwort  míindtlich,  (so  wir  welln)  mochten 
wir  eur  gnaden  wol  schweren !'  darauf  hat  der  her  Gendorf  bald 
geantwort :  ,nun  wolan,  so  liesz  und  ruff  ein  rath !'  also  verlas 
er  diese  hienach  volgende  12  personen:  Matz  Hergesel,  biirger- 
maister, Merten  Fraise  rathman,  Stefan  Scholtz,  Kley nickel, 
Matz  Gaberla,  May  Bartel,  Baltzer  Birckhan,  Gorge  Nicundey, 
Gorge  Rabe,  Slerten  Baier,  Bartel  Haintz,  Matz  RSricht.  und 

i7(»a    wie  die  geruffen,  fraget  der  her  von  Gendorf  in  die  gemain,  ob 
jemandis  diesen  personen  ainem  irgend  wiist  ein  tadel  zu  geben. 
díirauf  sagto  die  ganze  gemain :  nai  es  wei-en  alle  f rume  redlich 
leute.  darauf  hat  der  her  Christof  von  Gendorf  gesagt:  ,nu  wolan 
so  wil  ich  mich  dem  fiirstlichen  befehl  und  abschiedt  nach  ver 


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—  153  — 

halten  und  wil  euch  nicht  mit  zwaíen  aiden  beschweren,  sondern 
soldt  mir  nur  allein  schweren,  bedenkts  euch  wol,  es  wird  euch 
von  n&ten  sein^  darauf  Matz  Krebs  geantwort  und  gebetten,  hat 
gesaget:  ,gnaediger  herr!  wir  bitten  eur  gnaden  umb  gottes 
willen,  wolt  uns  armen  leuten  bein  unser  alten  wolerworbnen 
gerechtigkeit  lassen  bleiben  und  nicht  draus  dringen^.  darauf 
hat  der  her  Christof  von  Gendorf  gesagt:  ,ich  dring  dich  nix 
draus,  ich  thu  dir  kain  gewalt,  du  thust  mir  gewalt,  ihr  habts 
eur  brief  unordentlichen  auszbracht,  habt  ein  mandel  fohm  oder 
drei  geschenkt;  es  sind  viel  alte  eselsheute  in  stetten  und  clostem, 
die  nimmer  gelten'.  darauf  sagt  Matz  Krebs :  ,gnaediger  herr ! 
ich  waisz  kaiserlicher  majestát  nicht  mainaidig  nach  treulosz  zu 
werden,  ehe  wil  ich  sterben^  darauf  sprach  der  herr  Christot 
von  Gendorf:  ,ftirts  ihn  ein,  fiirt  in  fort^  so  hiessen  Matz 
Krebsen  etzliche  under  der  gemain,  er  solt  bleiben  stehen,  da 
sagt  der  her  richter :  ,lang  her  die  paitzschen',  und  befahl  seinen 
schreibem,  das  man  ihn  hinzutruge.  und  schlug  mit  der  paitz- 
schen  den  Matz  Krebs  ein  streich  auf  den  arm,  da  er  mit  versaetzt 
das  die  paitzsche  unters  volk  sprang.  da  sprach  der  her  Christof 
von  Gendorf:  ,schmirdt  zu,  schmirdt  zu/  da  liefen  die  Stoschen 
unters  volek  und  schlugen  auch  zu,  schlugen  Nickel  Freywalten 
mit  den  gulden  ringen  vors  maul.  da  drang  sich  die  gemein  zuř 
thiir  hienaus  und  im  schneken  hinunter,  das  sie  in  solchem  i7ob 
gedrengnis  die  glasefenster  im  wendtstain  ausdnickten.  der  alte 
her  schreit:  ,schlist  zu,  spert  zu!'  man  drang  aber  mit  gewalt 
durch,  das  schloszthor  herausz.  da  het  man  ein  lauffen  gesehen! 
die  mitwoner  liefen  haim,  brachten  gewehr,  und  ailet  ein  jeder 
dem  rathhause  zu,  gewalt  besorgende.  in  dem  ufFlauf  war  auch 
das  geschrei,  es  wer  feuwer.  da  (es  haben  auch  etzliche  hienach- 
mals  gezeuget,  man  hábe  wSllen  zu  sturme  leiten)  in  solchen 
tumult,  blaib  der  alte  und.dernewerathaufdemschlosz.  darweil 
hat  der  her  gefragt,  wasz  da  wer.  da  hat  die  alte  Steyerin  gesagt: 
.gnediger  herr!  sie  sein  auftn  rathhause  mit  dem  besten gewehr^ 
so  hat  der  alte  biirgermaister  Bartel  Kaszda  gesagt :  ,gnediger 
herr  sie  haben  feur  geschrieren.^  so  hat  sie  der  her  aller  haissen 
hienunter  gehen.  auf  den  morgen  hat  er  aber  nach  ihn  geschickt, 
sie  solten  hínauf  komen.  so  haben  sie  gesaget,  sie  fíirchten 
gewalt.  er  solts  ihnen  schriftlichen  zustellen.  und  haben  den 


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—  154  — 

herm  gebetten  ximb  erholung  4  wochen  lang,  bisz  sie  sich  bein 
ihr.  kon.  maj.  erktindigten,  das  sie  nicht  zu  viel  nach  zu  wenig 
in  der  sachen  mochten  thun.  da  hat  es  der  her  Christof  von 
Gendorf  bewilliget  und  hat  darneben  dem  gewelten  rath  be- 
fohlen,  das  recht  nach  der  billigkait  jederman  rechta  zu  verhelfen, 
bis  der  sachen  ein  ausztrag  und  verhSer  geschieht.  desgleichen 
hat  er  dem  richter  Matz  Patzelten  das  richterambt  befohlen 
etc.  etc. 

Da  hat  die  ganze  gemaine  ein  auszschus  erwellet,  die  sachen 
gemeiner  stadt  in  befohlen,  ir  gerechtigkaiten  helfen  zu  erhalten 
etc.  etc. 

Mittlerzeit  hat  sich  viel  zank,  wiederwillen  und  uneinigkeit 
zu  Trautnaw  zwischen  den  inwonern,  dem  alten  und  neuen  rath, 
171a  auch  dasz  sie  hart  aneinander  erwachsen  inzornmitvielschme- 
ungen  und  verletzungen  ihrer  ehren  und  glimpfen.  (der  unschid- 
dige  must  des  schuldigen  zur  selben  zeit  entgelten)  es  haben 
der  neue  rath  und  etzliche  aus  der  gemain  auch  dem  herr  Christof 
von  Gendorf  miissen  zeugen,  wie  darumb  etzliche  ausz  dergemain 
haben  dem  hem  Bartel  Kaszda  driiben  zu  Arnaw  gezcuget.  und 
ist  des  dinges  gewest  mehr,  weder  man  beschreiben  kann.  und 
ist  von  dicser  zeit  an  vom  1560  jar  an  den  29.  tag  aprilis,  das 
ist  den  montag  nach  misericordia,  bisz  auf  das  1562  jar  den 
17.  tag  Julius,  das  ist  den  nechsten  freitag  nach  Margaretha,  ein 
hundert  und  14  wochen  weniger  ein  tag,  macht  die  suma  8  hun- 
dert  tage,  in  der  zeit  ist  kain  geschworner  rath  zu  Trautnaw 
gewest,  zwei  jar  lang  und  zw61f  wochen  etc.  etc. 

Mul  17.  Anno  domini  1560  den  17.  tag  mai  ist  der  stíidtschreiber 

Gregorius  Mentzel  zu  Pryn  gestorben,  als  er  in  gemeiner  stadt 
Trautnaw  sachen  gen  Wien  verreiset  etc.  etc. 

iiSb  Anno  domini  1560  den  24.  tag  junius  am  dinstagnach  Johan- 

nisistcinmechtiggrausamerschreeklichsgroszwetter  uber  Traut- 
naw komen  umb  mittags  und  hat  grossen  schaden  gethan,  und  hat 
in  der  stadt  zu  Hammer  Pauln  eingeschlagen  und  angeziindt,  das 
man  zu  sturra  geleuttet  hat.  es  hat  auch  diszmals  in  die  spitalkircben 
durch  den  turm  und  die  bender  herabgeschlagen,  das  es  d 
stainem  altar  ein  zwerch  hand  von  der  mauer  unversehrt  ^ 
wcggedrungen,  das  es  wunderlich  zu  sehen  ist  etc.  etc. 


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) 


—  155  — 

Abschriften     dreier    beHmischer    auszgeschnitten    zedtl,  i7ib 

welcher  massen  die  abtischin  zum  Zderasch  her  Christofen  von  | 

Gendorf  von  wegen  etzlicher  dSrfer,  griinde,  weld  und  wasser,  J 

so  ZUT  pfar  und  špital  gen  Trautnaw  gehSren  soUen,  daruber  ^^ 

sie  die  Sberkeit  zu  haben  vermaint,  anfurdern  thuet,  uberantwort  'H 

zu  Prage  durch  Sten  zel  Bumey  von  Thaha  und  Martin  Tru-  >■ 

baschke  aufifem  Augezd  a.  di.  freitag  nach  Petři  Kettenfeier  im  iseo                       ^ 

1660  jar  etc.  etc.  ^)  i 

Antwort  auf  obbemelte  der  abtischin  dreí  auszgeschnittene    i72a 

zedlen,  uberantwort  ihrem  gesanten  Martin  Trubaschken,  auflFm  J 

Augezd  zu  Prag  durch  Conraden  von  Poxdorf  und  Danielu  .1 

Herlett  montag  nach  Mathey  anno  domini  1560  jaré  etc.  etc.  ^)  8ept.23.  '^ 

1561.  »'»•  i 

I 

Memoriatief  und  gedechtnisz  was  sich  im  1561  jar  nach    ^^^  j 

Christi  geburt  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  und  verlofFen  etc.  etc.  1 

Anno  domini  1561  jaré  an  der  unschíildigen  kindlein  tag  De^28.  •  I 

zu  nachte  hat  der  her  Christof  von  Gendorf  sein  hofgesinde 
lassen  das  bilde  Christi,  wie  es  im  Shlgarten  gekniet  hat,  zu  ; 

Trautnaw  aus  der  kirchhallen  nemen  und  hat  es  bei  finstcr  * 

nacht  lassen  auf  das  schlosz  tragcn,  wolches  bilde  wol  eines 
maneš  h6he  also  geschnitzt  kniende  hatte,  ein  solcher  grosser 
ohlgótze  war  es.  er  lisz  im  ein  harasz  schwarz  klaidt  anmachen 
und  in  ein  sarch  legen  und  lies  den  21.  tag  januari  solchs  bilde  Jan  21 
gen  Prage  fíihren  und  hat  es  vor  die  thiir  bein  die  apelatz  lassen 
stellen.  solch  bilde  ist  nach  zu  Prage.  der  Holey,  des  erzherzogs 
Maximilianii  hoffenar,  hat  es  darnach  in  seine  kamer  lassen 

*)  Ks   folgen   17lb,    172a    die   droi  bereite   S.    102,    103   abgedruckten 

Urkunden  v.  1560  Aug.  2. 
'j  Es   folgt   172b   die   bereits   S.  104   abgedruckto    Urkuiidc   vun    1660 
Sept.  23. 
Am  Kande  von  172b: 

,rbilippus  Mtílanthon  í?t:irb  dis  jar, 

Gross  hagel  und  ungewitter  war. 

Bamberg  mít  Niirmberg  het  krig, 

Wardt  doch  vortragen  ohne  sig, 

Eine  miintzordniing  stellet  man  diesc  zcit 

Irem  wert  nach,* 


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-  156  — 

tragen  etc.  etc.  (es  war  zu  der  zeit  zu  Trautnaw  weder  rath 
noch  gott)  das  macht  der,  ir  wist  wol  wer  etc.  etc. 

Jun.  u.  Anno  domini  1561  den  24.  tag  im  jenner  den  freitag  vor 
Pauli  bekerung  hat  der  her  Christof  von  Gendorf  Trautna- 
wische  mitwoner  gen  Prage  geladen  vor  die  kamer  in  die 
40  mans  personen  und  hat  in  nichts  rechtlichs  beimSgen  brin- 
gen.  sie  sind  damach  in  1 7  tagen  wneder  haim  kommen,  haben 
groše  kelten  erlitten  und  gelt  verzeret  etc.  diesesmal  wardt  der 
Trautnawische  biittel  Matz  Hreitter  auch  gen  Prage  zitiert, 
ílem  hem  von  Gendorf  zeignisz  zu  geben  etc.  etc. 

.Tun  M  Anno  domini  1561  den  11.  tag  jenner  sonnabend  nach  der 

heiligen  drei  konige  tag  ist  die  glasehíitte  auf  dem  Schatzler 
weggebrent,  und  des  Gilgen  bnidcr,  der  Toraas  rendtschreiber 
nufm  Schatzler,  reit  dem  hern  Gendorf  ein  schon  rosz  weg  etc. 

|73b 

jan.^i,  Anno  domini  1561  jar  von  dem  21.  tag  jener  bis  auf  die 
*  lichtmesz,  das  ist  den  andern  tag  im  homung,  hat  Wentzel 
Patzelt  sich  des  bíirgermaisterambts  angemasset,  weil  des  hern 
von  Gendorfs  erwelter  rath  zu  Prage  war.  in  dieser  zeit  hat  er 
viel  pauern  befohlen,  das  sie  im  bauholz  und  viel  zimmerbohlen 
aus  dem  Bíirgerwalde  herein  vor  seine  tíir  furten.  das  behilt 
er  zur  besoldung  vor  sein  burgermaisterambt  etc.  etc. 

r&b.  vj.  Anno  domini  1561  jar  den  19.  tag  im  hornung  an  der 
aschermitwoch  haben  die  jungen  biirger  zu  Trautnaw  ein  lanz- 
knechtglach  angcricht  und  haben  beiii  Gorge  Ansorgen  8  fasz 
bir  ausgetrunken.  sic  haben  ein  schlosz  von  braettem  auf  den 
rSrkasten  aufgebaut  und  haben  dasselbige  gestíirmt.  und  die 
darinnen  waren,  haben  sich  mit  wasser  und  geschiitz  fleissig 
gewehret.  es  ist  viel  volks  zugegen  gewest  und  gar  lustig  zu- 
sehen  gewest.  die  lanzkneeht,  so  mit  im  glach  gewesen,  haben 
flux  geschossen,  das  Falten  Kunz  der  tuchmacher  hat  sein  weib 
in  keller  miissen  fuhren,  das  sie  nicht  erschrocket  hat  solt  wer- 
den.  diese  fasznacht  hat  der  her  Gilige  mit  Petzelts  Kettlin 
hochzeit  und  die  Koschkin  etc.  etc. 

M*^*  I  Anno  domini  1561  den  4.  tag  im  merzen  am  dinstag  nach 

reminiscere  hat  man  Tomas  Kun  begraben  etc.  etc. 

Apr.  vi>.  Anno  domini  1561  den  20.  tag  aprilis  am  soutag  miseri- 

cordia  hat  es  zu  Hans  Behmen  in  der  stuben  gebrant,  das  ihm 


I 


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—  157  - 

viel  von  samat;  seiden,  giilden  stick  und  anders,  so  er  darbei 
gehabt  hat,  mit  dem  ledlin  ist  verbrunnen.  darnach  den  23.  tag 
dieses  monats  aprilís  seind  32  Trautnawer  auf  das  Konigreich  Apr.  23. 
geschickt  worden  und  haben  dem  fewer  gewehret  bein  Ketzels- 
dorf,  und  wo  es  not  gewesen  etc.  etc.  darnach  den  25.  tag 
aprilis  hat  Falten  Kunz,  Nickel  Masig  und  Kley  Hans  den  bern  Apr.  95. 
von  der  gemeine  eingenomen  etc.  etc. 

Di8z  jar  war  in  Frankreich  jamer  nnd  streit. 

Anno  domini  1561  den  21.  tag  im  brachmonat,  den  son-  "*• 
obent  vor  dem  tage  Johanis  des  taufers  ist  alle  die  klage,  so  '^""^  ^*" 
der  her  Christof  von  Gendorf  uber  die  gemain  zu  Trautnaw 
zu  Prage  ins  recht  hat  eingelegt,  und  daseibst  sie  verklaget, 
dísmal  zu  Trautnaw  vor  der  gemeine  auf  dem  rathhause  ver- 
laesen  worden,  darinnen  unerhoerte  wort  zusamengeschrieben 
nach  der  lenge  stunden,  die  niemals  seind  erwiesen  worden 
vor  irgend  einigerlei  rechten,  keins  ausgenomen  allein  das  sau- 
kische  ^)  recht  etc.  ete.  auf  solch  verlosen.  ^)  darauf  hat  Bartel 
Kaszda  abermals  in  die  gemeine  gefiragt^  welche  bein  der  ge- 
meine w61n  verbleiben  und  uber  gemeiner  stadt  gerechtigkeit 
helfen  hal  ten.  die  sind  auf  dismals  aller  beschriben  worden 
etc.  etc. 

Den  19.  tag  im  heumonat  sonabend  vor  Jacobi  ist  der  J°"  ^^• 
fiirstlichen  durchleuchtigkeit  erzherzoges  Ferdinandi  befelch 
genTi*autnaw  komen,  das  man  Bartel  Kaszdan  sol  gefenglichen 
einziehen,  welchs  beschehen  ist.  und  hat  der  her  Bartel  Kaszda 
14  tage  mťissen  in  der  buttelei  sitzen,  bis  man  aller  sachen  ein 
gegenbericht  zu  Prage  gethan  hat.  darnach  ist  er  auf  biirg- 
schaft  sich  zu  verantworten  wieder  loszgelassen  und  der  ge* 
fengnis  entlediget  etc.  etc.  unter  dem  pfand  4  hundert  sch. 

Diese  zeit  hat  Symon  Fitz  sein  haus  steinem  gebauet 
Anno  domini  1561  den  8.  tag  im  augstmon  in  der  wochen  Aug.  s. 
vorLaurenti  hat  sich  im  Schlesiger  lande  grosser  diirret  halben 
ein  grosse  mahlteurung  erhaben,  das  man  von  Bressel  hierauf 
von  Schilachwitz  und  der  Strygaw,  Yauer  hieher  gen  Trautnaw    n4b 


O?. 

')  Scheint  etwas  zu  fehlen. 


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—  158  — 

zu  malen  haben  bracht.  es  haben  nach  etzliche  strasz  wegen 
Ulit  kome  ferner  mussen  fahren  umb  Amaw  und  umb  die  Hohen- 
elben,  umb  das  gepirge,  da  es  wasser  zum  malen  gchabt.  sie 
haben  den  miihlknechten  zu  schreckenbergem  und  6rttem 
geschankt,  das  sie  nur  seind  gefordert  worden  vor  andem.  die 
miller  bekamen  gut  trinkgelt,  wan  sie  ihn  gereittes  mahl  aus- 
wexelten  vor  kom.  etzliche  vorkauften  sch6n  landkom  wagen 
schwer  und  gabens  wolfeiler,  als  man  es  hie  kautte.  vor  dassel- 
bige  geld  kauften  sie  wieder  alles  brod  und  semeln  auf,  beluden 
gi'osse  wagen  vol  mit  brodt  und  semeln  und  fuhren  aufs  nieder- 
thor  zu  ctc.  etc. 

Atisf.  7.  Den  7.  tag  augusti  hat  der  Gendorf  lassen  Staude  Hansen 

die  kue  auf  den  Schatzler  treiben,  welche  sie  auf  den  kleinen 
Erben  ergrifen  hatten.  zu  der  zeit  liesz  der  her  Gendorf  ein 
schofFstal  uber  der  Liitzschen  auf  die  klein  Erbe,  so  man  aufs 
DSberlin  gehet,  bawen.  zu  der  zeit  macht  man  ziegel  in  der  zie- 
gelscheun  uber  der  LStzschen  etc.  etc. 

íjrf  29.  Anno  domini  1561  den  29.  tag  octobris  die  mitwoch  nach 
Simoni  Jude  diesen  tag  ist  die  neuw  gloke  zu  Amaw  gegossen 
worden,  da  sich  tag  und  nacht  scheidet,  durch  den  kíinstreichen 
maister  Donat  N.  glokengisser.  Simon  Fitz  ist  zu  der  zeit  kir- 
chenbitter  gewest.  der  hat  den  hem  Christof  von  Gendorf  ange- 
sprochen  und  gebetten  der  kirchen  zu  hiilí  zur  neuen  gloken. 
so  hat  der  her  Gendorfer  ein  zentner  glockspeise  zu  hiilfe  ge- 
schenkt.  diesc  neuw  gloke  hat  gewegen  8  zentner  schwer.  dar- 

Ovr  VI).  "^c^  den  29.  tag  december  am  montag  nach  der  unschiildigen 
kindleintag  hat  man  die  neuw  gloke  von  Amaw  gen  Trautnaw 
gebracht,  und  etzliche  haben  diese  new  gloken  nur  den  pamper 
genant.  der  Gendorf  hat  sein  wappen  lassen  drauf  gissen.  es  ist 
aber  itzt  ein  andcr  gloke  worden. 

175H  1562. 

ifjíra  Memoriatief  und  gedechtnis,  wasz  sich  nach  der  geburdt 

Christi  im  1562  jar  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  und  er- 
gangen  ist  etc.  etc. 

An  der  fasznacht  hat  man  das  spil  von  der  geburt  Christ 
geagirt  in  der  taferna. 


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—  159 


Febr. 
2411. 


Anno  domini  1562  den  24.  tag  februari  an  der  aschermit- 
woch  in  der  fiinften  stunden  in  der  nacht  seind  drei  schainen 
abgebrant  auf  dem  Fiweg,  und  ist  in  Matz  Hergesellen  scheune 
das  feuwer  zum  ersten  auskomen;  dan  es  war  angeleget  gewesen, 
wie  man  saget  etc.  etc. 

Anno  domini  1562  den  1.  tag  junius  ist  der  her  Przibig  J«ní  i- 
Mrzkowzky  von  Stropsehitz  mit  seiner  fraw  Beningna,  des 
hem  Christof  von  Gendorfs  tochter,  allhieher  gen  Trautnaw 
auf  das  schlosz  gezogen  und  hat  der  fraw  Eustachia  von  Gen- 
dorf  des  hem  Sigmunds  Bock,  furstlicher  gnaden  zuř  Lignitz 
gewesener  kanzler,  seiner  nachgelassenen  wittfrawen  ihre  giitter 
abgekauft:  erstlich  das  forwerk,  so  weilant  Peter  Just,  dar- 
nach  Richter  Lortz  in  besitz  gehabt;  damach  vorkauft  sie  dem 
hern  Przibig  M.  auch  das  forwerk  zu  Wolten  mit  allem  ge- 
traíde,  vieh,  rinder  und  schafen,  mit  rossen  und  aller  zugehorige. 
darvor  gibt  der  her  Przibig  Mrtzkowske  der  fraw  Eustochia 
ein  tausent  und  ailf  taler  bar  bereit  geldt.  solcher  kauf  ist  ge- 
schehen  ut  supra  etc.  etc. 

Anno  domini  1562  den  29.  tag  juni  am  tage  Petři  und  J«ni  2» 
Pauli  hat  der  auszschus  aus  der  gemeine  zu  Trautnaw,  als 
nemblich  Matz  Krebs,  Michei  Meuer,  Valten  Kunz  und  die 
andem  zugethanen  neben  ihn  ein  umbfrage  gehalten  auf  dem 
rathhaus  unter  der  gemeine.  und  der  herr  Valerius  Grunberg 
hat  sie  beschrieben  also,  ob  sie  auch  wolten  uber  geraainer  stadt 
Trautnaw  gerechtigkeithalten  (oder  auch  helfen  etzliche  schulden 
zalen,  sie  richten  ichts  oder  nichts  aus),  ihre  drei  abgesanten, 
als  nemblich  Hans  Weisz,  Bartel  Kaszda  und  Matz  Petter.  darauf 
der  mehrtails  bewilHget,  und  ihr  viel  darob  tief  erseufzeten 
etc.  etc. 

Anno  domini  1562  den  26.  tag  junius  ist  der  auszspruch^^^b 
zu  Prage  vor  der  apcllation  gegangen  den  freitag  vor  Petři  und 
Pauli  hie  zwischen  dem  hem  Christof  von  Gendorf  und  dem 
rath  und  der  gemaine  der  stadt  Trautnaw,  und  haben  die  Traut- 
nawer  das  recht  gewonnen  und  erstandten,  wie  folget  laut  ihrer 
dten  privilegien  und  gerechtigkeiten  etc.  etc. 

Erstlich  soli  haben  ein  alter  rath  zu  Trautnaw  die  macht, 
in  newen  rath  zu  erwelen  ohnverhindert  der  pfandsinhaber,  der 


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1 


—  160  — 

itzígen  und  kíinftigeii.  iind  sollen  erstlich  schweren  gott  dem 
almechtigen  zuvoran  und  dem  Rom.  kaiser  und  damach  der 
pfandsherschaft.  und  sollen  und  mogen  bir  breuen,  wieinandem 
koniglichen  stadten  auf  ihre  heuser,  freuw  wochenmarckt,  freie 
salzkamer,  in  einermeílen  weges  nicht  daruber  zu  schenken  salz, 
auch  keinen  storer  auf  den  dSrfem  zu  leiden  in  einer  meil  wegs, 
frei  fischen  wie  vor  alters  am  freitag  und  mitwoch  vormitage 
ein  halben  tag,  frei  aufhehmen  und  loszlassen  etc.  wasz  aber 
anbelanget  die  funftzig  huben  nach  firgeben  der  Trautnawschen, 
das  der  her  Christof  von  Gendorf  etzliche  stucke  den  Schaetz- 
lerischen  gíittem  wíl  zuzihen,  solchs  stehet  zum  comisarion  bisz 
auf  nechstkunftig  kammergericht.  gegeben  den  tag  und  jar,  wie 
oben  vermelt,  und  besigelt  mit  der  Rom.  kais.  maj.  insigil  etc.  die 
unterschrift  der  cammerhem  Joachim  Pendel  de  Novodomo  und 
und  der  doctor  Mahl.  —  es  haben  aucli  der  stadt  Trautnaw 
comisz  und  sublicanten  auf  diesen  obbeschriebenen  rechtspruch 
zuPrage  mussen  warten  lenger  dan  drei  viertel  jar:  Hans  Weisz 
und  der  her  stadtschreiber  Matheus  Petrus  etc.  etc. 
juH  3.  Anno  domini  1562  den  3.  tag  heumon  den  freitag  nach 

Maria  heimsuchung  haben  des  hern  Christofs  von  Gendorf 
toechter  beide,  die  fraw  Benigna  und  fraw  Eustochia,  die  gemein 
zu  Trautnaw  auf  das  rathhaus  lassen  zusamen  fordem  und  be- 
i7fia  schicken,  und  seind  auch  die  zwo  ^)  frawen  sambt  dem  her 
Friedrich  Bock  und  Hans  Pratman,  haubtman  Lieiihart  Feld- 
hamer  und  seiner  frawen,  auch  der  her  Przibig  Mitzkowsky 
und  der  Andres  Hayniger.  und  hat  der  haubtman  Lienhart  von 
Feldhaim  den  brief  vor  der  gemeine  auf  dem  i*athhause  gelaesen, 
darinnen  hat  gestanden,  wie  folget  beschrieben  etc.  etc: 

leh  Christof  von  Gendorf  auf  Hohenelb,  Schatzler  und 
Trautenaw,  Rom.  kais.  majst.  rath  etc.  etc.  entbeut  euch  burger 


*)  Am  Rande:  ,Anno  domini  1562  jar  ist  ein  grosse  teurung  gewest  in 
Behmcrland,   das   man   hat  von  Straeien  und  aos  der  Schlesing  von 
der  Schweinitz   und  an  vil  enden   kom   herauf  in  Během  gefurt  bis 
nmb  Koln  und  Bidschoff,  und  wciter  maltze  von  der  Schweidnitz  gen 
Janner,  das  etzlichcr  iandpaur  in  3  tagen  kein  brodt  gehabt  hat.  es 
ist  auch  in  Mehern  solche  teurung  gewcst,  ist  aber  bald  nach  Jacob* 
wolfeil  worden.   darauf  ein  grosse  sterbe  erfolgt  ist  zur  Iglau,  Wie 
und  Eoniggratz,  Bodanitzsch,  Czaslaw  und  sonst  in  viel  Behmische 
stetten  und  merktcn,  das  niemands  genGraetz  nach  bir  gefareu  is' 
Bondem  alles  zu  Jermer  geholet  haben  etc.  etc.* 


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—  161  — 

maister  und  rath  und  der  gemeine  zu  Trautnaw  mein  grusz  etc. 
will  euch  auch  allen  hiemit  vorzigen  und  vorgeben  haben,  die 
80  mir  zuwieder  gewesen  etc.  allein  wil  ich  mir  diese  zu  bevor 
behalten  haben,  mit  welchen  ich  im  rechten  stritig  bin  etc. 
und  sage  ich  den  andem  aller  dank  eures  schuldigen  gehorsanis, 
wie  ihr  mir  biszher  gelaistet,  und  žehl  euch  hiemit  frei,  quidt  und 
losz  in  craft  meines  briefs  und  sigílls  und  ubergebe  euch  meiner 
fraw  tochter  Eustachia,  das  ihr  ihr  so  volkoraenlichen  gehor- 
samen  und  den  pfandschilling  reichen,  als  ihr  mir  gethan  habet. 
dan  8Íe  vor  mich  etzliche  schulde  hat  ausgezalet,  des  sie  sich 
auch  wiederumb  mochte  erholen  etc.  daran  thut  ihr  mein  willen, 
mein  mainung  und  emst  befehlend.  zu  urkund  hab  ich  mein 
grosz  anhangend  sigill  drauf  gediaickt.  datum  Prag  1562  den 
29.  junius.  Christof  von  Gendorf  auf  Schatzler,  Hohenelb  und  j„*^^^ 
Trautnaw,  Rom.  kais.  majst.  rath  etc.  etc. 

Man  hat  aber  ein  monat  frist  aufschub  genomen,  neben  der 
Behmischen  landsordnung  sich  derenthalben  bein  der  kais.  maj. 
zu  erkiindigen,  was  sich  ein  ganze  gemein  und  rath  derenthal- 
ben zu  vorhalten  haben.  also  seind  sie  wieder  vom  rathhause 
gegangen  etc.  etc. 

Anno  domini  1562  den  6.  tag  julius  ist  der  auszspruch  juií  6. 
erstmals  zu  Trautnaw  auf  dem  rathhause  vor  der  gemein  ge- 
laesen  worden  zusambt  den  zeugnissen,  die  des  Jandorfs  be- 
ruffener  rath  und  etzliche  ausz  der  gemeine  haben  gezeuget  dem 
hem  von  Jandorf.  da  hat  Bartel  Kaszda  gesagt :  diese  zeugnis 
werden  zusambt  den  sublicationen  in  genugsamen  verwar  komen 
und  aufgehaben  werden,  das  maň  sehen  kan,  wie  und  wasz  sie 
gezeuget,  und  wie  sie  gegen  gemainer  stadt  gemainet  haben 
etc.  etc. 

Anno  domini  1562  den  10  tag  julius  hat  der*)  herzog  Hein-  j^^^^\q 
rich  von  der  Lignitz  mit  21  fipeulin,  die  da  alle  fiirstenkinder 
soUen  gewesen  sein,    die  haben  bei  dem  alten  stadtschreiber 
geherberget,  und  der  her  Zstirtzke  bein  Hans  Fiedlem  etc.  etc. 

Und  am  tageMargaretha  sind  ausz  allen  zechen  zu  Trautnaw  Juii  is. 
2  mansperson  die  jungsten  mit  gewerter  hand  aufs  hewrechen 


')  Am  Rande :  ,DÍ8  jar  ward  krónet  zuin  Behmischen  konig  Maximilian  zu 
Prag  und  Romischer  k(5nig  za  Frankfurt,  so  war  disz  jar  ein  grosse 
sterbe  zu  Níirmberg.* 

11 


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—  162  — 

gezogen  mit  der  trumel  in  Bfirgergrund  und  haben  solches  heu 
in  die  Porsznitz  zu  Jacob  Boedern  in  díe  gerichte  cingefiirt  und 
vertrunken  etc.  etc. 
jnii  17.  Anno  domini  1662  den  17  tag  julius  das  ist  den  freitag 

nach  Margaretha  faat  Bartel  Kaszda  die  gemein  zu  Trautnaw 
beschickt  auf  das  rathliaus  und  ihnen  angezeigt;  wíe  sie  gesinet 
weren  nach  laut  ilires  erstandenen  rechtens  und  auszspruchs, 
80  sie  von  Prage  bracht,  demnach  den  rath  zu  vemeuem.  haben 
sie  auch  dem  hem  von  Qendorf  zugeschrieben,  ob  er  darbei 
wil  sein  oder  jemandisz  an  seine  statt  darzu  schicken.  also  hat 
der  Bartel  Kaszda  mehr  als  sexmal  in  die  gemaine  gefragt, 
welcher  der  da  irgend  ein  einsage  het  oder  dasselbe  nicht  wolt 
helfen,  willen  oder  wieder  den  erstanden  ausspruch  wolt  sein 
etc.  etc,  der  solte  von  der  gemaine  hienausz  gehen,  so  wird 
man  wol  sehen,  das  er  verdechtlichen  schein  von  sich  gebe.  (es 
hat  aber  kainer  sich  vordechtig  wollen  machen.)  und  sínd  aller 
bein  der  gemain  blieben.  (die  12personen,  so  der  her  Christof  von 
Qendorf  zu  rathpersonen  hat  nijffen  lassen,  sind  keiner  mit  dem 
diener  diesesmal  aufs  rathhaus  beruffen  worden.)  da  hat  Bartel 
Kaszda  der  gemainen  und  dem  auszschus  vorgehalten  die  grosse 
notwendigkeit  eines  geschwornen  stadtschreibers,  den  sie  be- 
dSrften.  da  hat  die  gemain  zu  Trautnaw  den  hem  Matheus  Petter 
von  der  Strygaw  tiíchtig  darzu  erkandt,  und  ist  von  einer  ganzen 
gemain  angenomen  worden  zun  einem  stadtschreiber,  einen 
erbarn  rath  gemainer  stadt  Trautnaw  zu  dienen  und  die  stadt- 
schreiberei  zu  versorgen,  wíe  braichlich  etc.  etc.  also  hat  im  der 
177*  her  Bartel  Kaszda  den  aid  vorgelesen,  und  der  her  Matz  Petter 
geschworen,  wie  breuchlich.  darnach  ist  die  gemaine  auf  den 
saal  gegangen  und  haben  sich  alda  beraten,  was  ihn  zu  thun 
sei.  also  ist  der  auszschus  drinnen  blieben  in  der  rathstuben 
und  haben  mehr  dan  10  personen  zu  Mertten  Freysen  geschickt, 
als  nemblichen  Hans  Weysz,  Valerius  Qríinberg,  Hans  Nicundey 
von  der  Kryblitz,  Jacob  Paeder  richter  in  der  Parsznitz,  der  alte 
Merkel  richter  von  der  Hochbriicken,  Kretschem  Gorgen  und 
sonst  nach  mehr  mitwoner  neben  ihnen.  also  haben  obbeschrie- 
bene  personen  Mertten  Fraysen  befohlen  von  wegen  einer  ganzc 
gemain  der  stadt  Trautnaw,  das  stadtsigill  auf  das  rathhat 
einer  gemain  zu  uberantworten.  darauf  hat  Martin  Freyse  g< 


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—  163  — 

antwort:  er  hábe  es  nicht  in  seiner  macht^  nach  verwahr.  zum 
andem  mahl  als  sie  aber  baben  zun  in  geschickt,  der  gemain- 
den  das  stadtsigill  zu  uberantworten,  da  hat  Martin  Freyse  14 
tage  aufschub  begeret  nach  ordnung  und  gewonheit  des  landes, 
bisz  ihre  abgesanten  wieder  zur  stelle  kemen.  also  hat  Hans 
Weysz  gesagt:  ,nichts  dester  weniger  so  woUen  wir  unser  vor- 
genomenen  meinung  nach  fortfahren.'  und  da  sie  die  gemaine 
haben  wieder  hiDeingerujBTen,  hat  der  her  Bartel  Kaszda  der 
gemein  angezeigt^  wie  das  er  das  gedechtnisbuoh  auf  dem  rath- 
haus  in  der  rathstubenalmer  hett  gehabt;  darzu  er  auch  die 
schlússel  hett;  so  wer  nun  die  almer  aufgebrochen  worden,  wist 
aber  nicht  wie  oder  durch  wen,  und  fragt  derhalb  in  die  gemain, 
ob  jemands  wissen  darumb  hette.  so  ist  Christof  Pawel  vor- 
getraeten  und  hat  auf  dem  rathhaus  vor  einer  ganzen  gemain 
auszgesagt,  das  der  burgermeister  Matz  Hergesel  hab  nach  im 
geschickt,  das  er  solte  die  almer  aufmachen.  so  hábe  er  gesagt: 
,man  kan  das  schlosz  ohne  schaden  nicht  aufmachen,  es  ist  zu 
feste/  so  haben  sie  ihn  haissen  wieder  heim  gehen.  wissen 
derhalben  nicht,  wie  das  gedechtnisbuch  ist  wegkomen,  darinen 
dan  der  ordentliche  aid  geschrieben  gestanden,  wie  ein  newer  177b 
rath  gemeiner  stát  Trautnaw  schweren  solt.  also  hat  der  her 
Bartel  Kaszda  gesagt:  ,nix  dester  weniger  haben  wir  selbst 
ein  aid  erticht  und  beschrieben  aufs  best,  als  wir  gekunt  und 
gewust  haben.  vormainen  nicht,  das  etwas  daran  mangel  oder 
fehl,  wie  ihr  dan  hSren  werdet  auch  weiter  wolt  sich  keiner 
wiedorsetzen,  wen  man  da  ruffen  wird  bei  straff  und  der  busz, 
wie  vor  alters/  also  hat  der  geschworene  her  Matheus  Petter 
stadtschreiber  die  erkieseten  und  erweleten  personen  nach  der 
ordnung  rerlesen  etc.  etc:  Matheus  Kraebs  burgermaister,  Bar- 
tel Kaszda  rathman,  Matz  Waeber,  Alex  Klem,  Matz  Bayer, 
Gorge  Hartel,  Faltea  Kunz,  Christof  Nicundey,  Nyckel  Frei- 
waldt,  Hansz  Haintz,  Christof  Neideck,  Gorge  Himpel.  also 
hat  Matz  Krebs  gewainet  und  gesagt:  ,aIso  setzt  mich  nur  foldt 
in  stich,  ich  arm  man  waisz  zuvor  nicht,  wo  ausz/  auch  hat 
Matz  Baier  gesagt:  ,das  ruffen  kan  ich  euch  nicht  wehren,  oder 
ob  ich  auch  heut  schwaeren  werde,  stehet  bein  mir,  ist  doch  die 
bíittelei  den  hunden  nicht  gebaueť  darauf  hat  Hans  Weysz 
gesagt:  ,nun  schweiget  still,  schweigt  still,  das  ihr  nicht  ein  auf- 

11* 


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1 


—  164  — 

ruhr  macht/  da  hat  Michel  Meyer  und  Gorge  Krause  in  die 
gemeine  gefraget,  ob  irgend  jemands  in  der  gemeine  diesea 
obberufenen  personen  irgend  wíiste  einem  schuldt  zu  geben,  der 
Bolts  thon  und  hienachmals  stillschweigen.  da  haben  sie  aller 
gesaget:  sie  wissen  nichts,  dan  alles  guttes  von  ihn  zu  sagen, 
es  weren  alle  gute  leutte.  also  hat  Matz  Bayer  begert,  man  wolt 
sie  zuvor  hienaus  lassen  entweichen  (ehe  dan  sie  schwiiren).  also 
seind  sie  entwichen  und  haben  sich  auf  dem  sáhl  beschlossen 
und  beraten.  und  als  sie  wieder  in  die  rathstube  sein  komen,  da  hat 
der  her  Bartel  Easzda  das  wort  vor  die  12  berufenen  personen  vor 
der  gemaine  geredet  und  angezaiget,  wie  das  sie  in  kainen  weg 
schweren,  noch  die  stelle  ordentlichen  zu  besitzen  wíisten,  es 
i7te  sei  dan^  das  die  ganze  gemain  dem  geruíFenen  biLrgermcister 
Matz  Krebsen  anglobten^  in  zusambt  seinen  beisesen  zu  zchiitzen 
und  zu  handhaben,  auch  im  all  dasjenige  w&llen  helfen  einrau- 
men,  wasz  zu  solchen  biirgermeisteramt  gehoret  und  der  brauch 
ist.  sobald  sie  ihm  solches  verhaischen  haben  zu  thun  verspro- 
chen,  darauf  haben  die  berufenen  1 2  personen  aller  geschworen, 
und  hat  in  der  her  stadtschreiber  Matz  Petter  den  aid  vorge- 
laesen,  und  sie  haben  im  aller  nachgesprochen.  damach  hat  die 
gemain  dem  her  biirgermaister  Matz  Krebsen  alle,  so  zur  stelle 
gewesen,  angeglobet,  solches  alles,  wasz  zum  biirgermaisterambt 
geh5rig,  ihm  helfen  einzureimen  und  zuzustellen.  damach  sind 
sie  aller  beschrieben  und  aufgezaichnet  worden,  welche  ihm  an- 
geglobet  haben.  also  haben  sie  sich  hinter  dem  rechttísch  gesatzt 
und  haben  vormeldet,  wie  das  ihn  auch  von  n&ten  weren  4  gemein- 
eldisten  und  ein  stadtfoit.  alda  seind  gerujBTen  worden  erstlich 
G8rge  Krause,  Bartel  Bayer,  Balzar  Kónig,  Christof  Freyse  die 
vier  gemeinelsten.  die  haben  auch  das  jurament  erfullet  und 
geschworen.  darnach  haben  sie  Hans  Weyszen  gerufen  und 
erwehlet  zum  stadtfocht,  und  haben  auch  nach  Matz  Patzelten 
geschickt  und  ihm  befohlen  von  wegen  einer  ganzen  gemain, 
das  er  dem  Hans  Weysz  die  gerichtspaitzsche  und  das  gericht- 
sigil  zusambt  den  tumschlusseln  uberantworten  solt.  da  hat  im 
Gorge  Krause  anstatt  der  gemaine  und  des  raths  auf  diszm~^l 
seines  richterambts  frei,  quitt  und  losz  gezelt.  daraiď  hat  <  r 
her  Matz  Patzelt  geantwortet  und  gesprochen:  ,lieben  hei  , 
ihr  werdt  ja  nicht  gewalt   an  mir  ůben,  ich  wils  nach  al   r 


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—  165  — 

15bliclier  gewonheit  auch  aim  ehrsamen  rath  uberantworten 
mit  der  mainung,  wan  zuvor  der  Matz  Herxel  burgermaister 
sein  burgermaisterlich  ambt  zusambt  den  kleinoten  gemainer 
stadt  eingeraumbt  wird  haben,  alsdan  damach  wil  ich  meins 
auch  einraumen,  wie  breuchlich  iat/  hat  gesagt,  er  wolt  bald 
wieder  aufs  rathhaus  komen,  er  ist  aber  nicht  wieder  komen. 
die  thorhiitter  alle  drei,  die  haben  dem  burgermaister  Matz  nsh 
Krebs  die  schliissel  zum  thoren  uberantwortet.  auch  haben  sie 
nach  den  zollzeichen  an  die  thor  geschicket  und  auch  nach  dem 
Michel  Bock  und  haben  ihm  lassen  befehlen,  er  solte  die  zol- 
lade  raitte  bringen.  und  als  er  sie  geantwort  zusambt  den  zai- 
chen,  haben  sie  die  zolladen  aufgeschlossen  und  ein  schock  und 
fíinf  kleine  groschen  darinen  funden.  also  hat  in  der  new  rath 
seines  zolamts  loszgezaelet,  und  er  hat  den  hem  gedankt  und 
gesaget :  welcher  irgend  einigerlai  anspruch  zun  im  hette,  der 
solt  hertreten  und  ihn  beklagen;  was  er  nicht  kont  antwor- 
tcn,  das  wolt  er  mit  dem  hals  bezalen  etc.  etc.  also  haben  sie 
damach  den  Augustinus  Fiedler  gerufen  und  ihm  die  zoUade 
und  die  sparbiichse  zusambt  den  zaichen  uberantwortet,  auf 
seine  gute  gewissen  vertraut  und  befohlen.  es  hat  auch  Michel 
Meuer  gesagt,  das  auch  wol  von  nStten  were,  dem  auszschusz 
mehr  personen  zu  hiilfe  zu  geben  neben  dem  rath  zu  helfen  etc*. 
und  alsobalde,  wie  sie  geschworen  haben  gehabt,  damach  ist  der 
bothe  Christof  Hayer  von  Prage  komen  und  hat  angezaichet, 
das  er  tag  und  nacht  gelaufen,  und  wer  ihn  also  befohlen  vom 
herm.  und  hat  drei  briefe  mit  ihm  bracht.  es  ist  aber  nur  ein 
brief  vor  der  gemainen  gelesen  worden.  des  briefs  inhalt  ist 
gewesen,  das  der  her  Christof  von  Gendorf  die  von  Trautnaw 
wil  geruglichen  vorbleiben  lassen  nach  laut  ihrem  rechtlichen 
erstandenen  ausspruch,  laut  aber  seines  vorigen  nechsten  briefs 
nach  des  datum  im  1562  den  29.  junius  mit  vorbehaltunge 
derer,  mit  dem  ich  im  rechten  strittig  bin  bis  zu  seiner  fraw 
tochter  Eustachia  zukunft.  die  wird  mit  ihr  bringen,  wes  sich 
meniglich  zu  verhalten  wird  sein  sollen  etc.  etc. 

Item  vom  1560  jar  an  den  29.  aprilis  das  ist  den  montag 
nach  misericordiae  bis  auf  das  1562  jar  den  17.  tag  julius  das 
ist  den  freitag  nach  Margaretha  einhundert  und  14  wochen,  das 


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-^  166  — 

ist  8  hundert  tage,  8  jar  und  12  wochen  lang,  ist  kein  geschworner 
rath  zu  Trautnaw  gewesen. 

Augf  w  Anno  domini  1562  den  14.  tag  augusti  hat  der  rath  zu 

Trautnaw  die  gemaine  auf  das  rathhausz  beschickt  und  haben 
ein  newen  ausschus  erwelilet,  als  nemblich  diese  hienach  be- 
Bchriebene  eilf  personen  etc. :  Valerius  Grunberg,  Bartel  Haintz^ 
Andres  FSrster,  Michel  Meuer,  Paul  Během,  Gorge  Během, 
Jacob  Altman,  Jacob  Biederman,  Simon  Konig,  Gorge  Mehr- 
gansz,  Michel  Bayer,  zusambt  allen  zechmaistern.  diese  obbe- 
melten  personen  soUen  neben  einen  ehrbaren  rath  alle  artickel 
helfen  beradtschlagen,  die  der  gemeine  vorgelaesen  seind. 

Anno  domini  1662  Ferdinandus  Bom.  kais.  maj.  ubergab  das  Beh- 
mÍBche  kiini^eich  seinem  sohn  Maximiliano  mit  wahl  der  Behmischen  hem. 
und  za  spater  herbstzeit  ríist  man  sich  zuř  kronung,  und  zog  der  erzhenog 
Maximilian  die  konigliche  wiirde  von  Lintz  gen  Prag  und  mit  ihm  die 
konigin  Maria,  geboren  aus  Hispanien  kaiser  Karls  quintus  tochter,  sambt 
andem  potentaten,  der  fursten,  bischoff,  prelaten,  der  Ungem  ein  grosse 
schar.  die  Behmisch  ritterschaft,  von  Prag  der  burgergchar  zogen  mít 
groBser  hereskraft  dem  konig  entgegen,  gar  geriist  und  wolgezieret  em]>- 
šngen  sie  ihn  gar  schon.  das  Behmische  volk  í^ent  sich  seer  etc  etc. 

Sept.  7.  Anno   domini  1662   den   7.  tag   septembris  ist  die   konigliche   wiirde 

Maximilian  vor  Prage  ankomen,  mit  eim   herlichen  pomp   eingeritten  und 

bracht  6  hundert   hussem  wolgeriist  und  mit  viel  ander  zierden  und  mo> 

nob    nier.  den  20.  tag  des  monats  septembris  setzt  man  ihm  auf  die  Behmische 

Sopt.  so.  kiinigliche  krone  zu  Prag  im  schlosz.  nach  dem  ward  auch  gekronet  die 
konigin  Maria  vom  erzbischof  zu  Prag,  Anthonius  Prussius  genant,  und 
seind  umb  11  uhr  von  kirchen  gegangen  mit  dem  alten  kaiser  Ferdinand 
zur  rechten  hand,  und  haben  alle  baide  der  kaiser  und  der  konig  kron 
aufgehabt,  der  kaiser  die  Kom.  kron,  der  kiinig  die  Behmische  kron.  den 

Sept.  22. 2^-  ^g  septembris  ist  ein   freier  tumier  hinter  dem  alten   tirgarten  ge- 

Sept.  24.  halten  werden.  den  24.  tag  septembris  ist  die  Behmische  kron  wieder 
gen   Karlstain   gefuret  worden   und  mit  3  hundert   man  belaiten   lassen. 

Sept.  29.  ^^^  ^^'  ^*B2  monats  ist  ein  fusztumier  im  Praeger  schlosz  gehalten  worden 

Oct.  6.  ^^^  baiden  herzogen  Karl  und  Ferdinando.     den  6.  octobrís  ist  die  kais. 

maj.  von  Prag  sambf  dem  gantzen  hof  gon  Frankfurt  am  Maien  geruekt. 

Oct.  1.  ^^^   ^*  ^^  octobrís  ist  der  herzog  von  Baicm   von  Prag  gezogen.     den 

Oot.  3.  ^'  octobrís  ist  die  konigliche  majestát  sambt  der  konigin   und  hofgesinde 

gen  Lintz  gezogen  mit  dem   erzherzog  Karl.     der  konig  auch)  aber  mitte 

auf  Frankfurt  und  Ache.     es  sind  auch  bei  der  kronung  viel  legation  ge- 

west :  des  bapsts,  der  Venediger,  des  kiinigs  von  Frankreichs,  des  jnngen 

prinz  und  sonst  viel  etc.  etc. 

Die   ander  kronung   des   konigs  Maximilianus  ist  zu  Frankfurt  am 
Not.  80.  Mayon  geschehen  im  1662  jaré  den  30.  tag  novembris,  wie  folgen  wirt. ') 

Sept.  25.  Anno  domini  1562  den  25.  tag  des  monats  septembris  hat 
der  rath  und  btirgermaister  Matz  Krebs  zu  Trautnaw  lassen 


')  Die  Zeitbestimmungen  sind  ríchtig. 


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—  167  — 

Matz  Hergesellen  suchen  mit  dem  foit  Hans  Wejssen  mlt  12 
personon  in  Matz  Hergesellen  hause,  haben  inaber  nichtfunden. 

Anno  domini  im  1562  jar  den  5.  tag  octobris  den  montag  q^^^* 
nach  Michaelis  ist  ein  verwilligunggeschehen  auf  dem  rathhause 
zu  Trautnaw  von  eim  ersamen  rath  und  der  ganzen  gemaine, 
der  gemeine  stíicke  und  gerten  ausznthailen  und  auszumessen 
ain  Galgenberg  gelegen  und  unter  der  Kuchaw,  darmit  sie  etz- 
liche  schulden  gel  ten  mochten^  die  da  lenger  dan  die  4  jar 
verschienen  gemacht  weren  worden  von  gemainer  stadtgerech- 
tigkeit  wegen.  (ihrem  besag  nach)  etc.  etc.  und  den  folgenden 
tag  darnach  hat  ein  erbar  rath  diese  obbemelte  stiick  und  gaer-  oct.  6. 
ten  abgemessen  und  auszgetailet  in  6  und  20  stiicke  und  gaer- 
ten,  und  ist  jedeš  stiick  umb  14schock  geschatzt  und  gegeben. 
thut  die  suma  500  taler  und  vier  taler  etc.  etc. 

Anno  domini  1562  jar  den  25.  tag  im  weinmon  das  ist  25/26. 
den  montag  vor  Simoně  Jude  sind  zu  Trautnaw  vor  dem  nie- 
derthor  auf  dem  Vieweg  drei  scheunen  weggebrant  in  der  acht- 
zehenden  stunde  am  ganzen  zeiger.  und  ist  solchs  feuer  durch 
den  pulvermacher  Hans  Niisseln  auszkomen.  der  hat  in  der 
KSberlin  der  alten  Benignen  scheunen  pulver  gestampft,  und  ist 
sand  in  mSrsel  gesprungen,  darvon  das  pulver  sich  entzundet 
und  den  Hans  Ntissel  gar  sehr  verbrant  hat.  die  ein  scheune 
war  der  Benignen,  die  ander  Hans  Kaszdas,  die  dritte  Pfaff 
Jokels.  ich  Simon  Híittel  hábe  dieses  fewer  selbst  beleutet  mit 
der  rathglocken  etc.  etc. 

Anno  domini  1562  den  30.  tag  im  wintermon,  als  der  konig  Ma-  qÍ?*  se. 
ximilian  auch  bett  empfangen  die  Behmische  kron  mit  sambt  der  konigin 
Mana,  und  alles  voUendet  ward  nach  konigiicher  wiirde,  zog  er  gen  Frank- 
fart  am  Mayen,  darzu  die  fursten  gar  kamen  dahin  seer  sclion  gezieret 
etc  etc.  mit  viel  potentaten,  rittem,  graven,  bischoife,  prelaten  sambt  des 
reichs  verwanten.  kamen  mit  grosser  schaar  legaten  und  gesandten,  doc- 
tores  und  predicanten  ans  vielen  lauden,  hielten  einen  reicbstag,  dariunen 
ward  erwelet  von  allen  fursten  konig  Maximilian,  dasheilige  Rom.  reich 
zu  Tcrwalten  und  auftragen  die  Romische  kron.  den  30.  tag  dis  monats  Nov.  30. 
norember  in  dem  obgemelten  jaré  hat  man  dem  konige  die  Romische  kron 
aufgesaCzet  in  der  pfarkirchen.  des  frewet  sich  der  kaiser  sambt  alle 
fursten  bei  allen  diesen  dingen.  die  konigin  Maria  mit  sambt  mehr  furstlichen 
frawen  haben  zugeschaut,  man  hat  sil  ber  und  gold  gestrenet,  zu  lobedem 
konige  gegen  den  rathhaus  ein  gulden  adler  auf  dem  brunen  mit  zwaien 
kopfen,  aus  welchen  ist  geronon  roter  und  weisser  wein,  ein  ganzer  ochs 
gepraten  der  ward.  es  war  auch  ein  schlosz  gebanet  auf  den  Maion  mit 
geschiitz  und  fenerwerk  ,da8  ward  gestiirmbt  dem  konig  zu  lob  und  ehren. 
der  Tiirkisch  kaiser  hat  auch   da  sein  botschaft,  prechtig  und  wolgcstalt, 


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—  168  — 

mít  geschenk  den  kaiser  Ferdinand  verehret,  auch  den  konig,  and  hat  em 
fried  begeret.  ob  er  sei  gewehret,  weis  ich  uicht.  nachdem  ist  der  kiúser 
und  konig  wieder  weg  verreiset  durch  Hochdeutschland  auf  Lintz  in  Ó«t- 
reieh,  ward  uberall  schon  empřangen,  blieb  eiu  kleine  zeit  mit  der  konigin 
1563  da,  und  im  nachfolgenden  jaré  63  ist  er  verruckt  anf  Wien;  den  16.  taf 
M&rz  16.  martius  solt  er  komen,  kam  aber  den  andem  tag  auf  der  Tonaw.  die 
burger  wolgerust  von  der  stadt  Wien  empfíngen  den  konig  und  die  konigin 
mit  wehrhafter  hand  zu  preis  und  ehr.  3  brun  flossen  mit  wein,  freuden- 
schusse  gethan,  auf  b.  Stephanstum  auf  dem  knopf  stund  ein  fendrich, 
ein  feuriger  adler  flog  dem  kaiser  entgegen.  vor  der  burg  ein  hiibeen 
Bchlosz  gestiirmbt,  ein  fendlin  junger  knaben  ward  idem  ein  dicker  pfénnig 
gegeben.  es  war  grosse  freide  da.  es  kan  nit  alles  genugsam  erzelet 
werden. 


182.  1563. 

1563  Memoriál  der  gedeehnis  anno  Christi  1563  wasz  sich  zu 

Trautnaw  hat  zugetragen  und  verloffen  etc.  etc. 

Jan.  26.  Anno  domini  1563  den  26.  tag  januarii  am  dinstag  nach 
Pauli  bekerung  auf  den  abend  hat  man  zu  Trautnaw  wunder- 
zeichen  am  himmel  gesehen,  wie  fewerstreimen  uber  dem  Hrisen- 
berg  her  blixen  und  aiďschissen  etc.  etc.  der  her  Matheus 
Peter  stadtschreiber  gen  Trautnaw  gezogen. 

Apríl  27.  Anno  domini  1563  den  27.  tag  aprills  den  dinstag  nach 
misericordi  hat  Matz  Hergesel  rechnung  gethan. 

Mni  8.  Anno  domini  1563  den  montag  nach  jubilate  in  der  kreiz- 

wochen  den  3.  tag  mai  ist  auf  dem  gutte,  welches  derN.  Waltzel 
dem  alten  Pytter  Juste  verkauft,  und  Peter  Just  verkauft  das 
gutt  Lorenz  Rychtern,  und  Lorenz  Richter  verkauft  das  gut 
der  fraw  Eustochia  von  Gendorf  der  kantzlerin,  die  verkauft 
das  gutt  dem  her  Przibig  Mirczkowzken  von  Stropschitz 
und  ihrer  schwester  frau  Benígna  etc.  etc,  also  hat  der  her 
Przibig  Mirtzowski  lassen  dises  jar  und  disen  tag  wie  oben  he- 
meldet  anfahen  die  grunde  zu  graben  und  den  Neuenhof  zu 
Trautnaw  an  der  Aupen  steinern  zu  bauen.  es  hat  im  auch  ein 
erbar  rath  zu  solchem  baw  geschenkt,  den  jerlichen  zins  von 
solchem  gutte  gemainer  stadt  zu  geben,  aber  ausgenomen  den 
tetzem,  dem  her  pfarher  zu  Trautnaw,  wie  es  vor  alters  ist  drauf 
gesatzt,  zu  geben  ohn  alle  einsage  ete.  etc. 

Juni  1.  Anno  domini  1563  den  1.  tag  im  brachmon  verkaufteHa 

Fiedler  den  gasthof  zu  Trautnaw  zusambt  dem  erbe  und  gart 


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—  169  — 

vor  dem  oberthor  mit  allem,  wasz  er  bei  gemeiner  stadt  Traut- 
naw  hatte,  dem  her  Matheus  Petanis  von  der  Strigaw  stadtschreiber 
zu  Trautnaw  und  gabs  ihm  alles  in  der  suma  umb  7  hundert 
schock  meixnisch  und  4  hundert  gereit  und  alle  jar  50  sch.  bis 
zu  volstendigerbezalung  etc.  etc.  also  zog  Hans  Fidler  den  29.  ju-  Juni  29. 
nius  am  tage  Petři  und  Pauli  in  Během  gen  dem  Tzschasslaw 
wonhaftig  etc.  etc. 

Anno  domini  1563  den  6.  tag  augusti  den  freitag  vor  Lau-  Aug.  e. 
renti  ist  in  gott  verschiden  der  edle  wolgebome  gestrenge  ritter 
her  her  Christof  von  Gendorf,  Rom.  kais.  may.  rath  und  her  auf 
Hohenelbe,  Schatzler  und  pfandsinhaber  der  stadt  Trautnaw, 
seines  alters  im  66  jar,  und  ist  den  nechsten  sonabend  darnach 
auf  Hohenelben  zur  erden  bestattet  und  in  die  new  capel  in 
die  gruft  gelegt  worden.  wiewol  er  hat  viel  zur  neuen  gloken 
zu  hiilfe  gegeben,  jedoch  ward  im  zu  Trautnaw  mit  kaincr 
gloken  ausgeleitet  etc.  etc. 

Disen  tag  starb  auch  Fridrich  Hittel  etc.  etc. 

Anno    domini   1563   den   8.   septembrís   ist  kaiser    Maximilian    zumSept.  8. 
dríttenmal  gekront  zu  Hungrísch  konig  zu  Pressburg  am  tage  Maria  ge- 
burt.  suchs  im  vogelbuch  des  malers.  ^) 

Anno  domini  1563  den  11.  junius   am  fronleichnamstag  j^nf ^n 
freitag  darnach  hat  der  her  Martinus  Tabernator  pfarher  von 
eim  rath  urlaub  begeret. 

Anno  domini  1563  den  20.  tag  im  herbstmon  den  montag  sept.  20. 
vor  Matheus  hat  ein  erbar  rath  zu  Trautnaw  den  her  pfarher, 
Martinus  Tabernator  genent,  auf  sein  begeren  geurlaubt,  wilchs 
zuvor  den  11.  tag  junius  am  freitage  nach  corporis  Christi  er 
begehret  hatte.  (und  solit  disz  die  ursache  seines  urlaubnemens 
gewesen  sein,  da  er  sagt,  das  in  der  her  stadtschreiber  gerauft 
und  geschlagen  solt  haben;  in  Scholtz  Stephans  hause  beim 
wein  solts  geschehen  sein.)  dieser  her  Merten  war  lenger,  dan 
in  die  28  jar  pfarher  zu  Trautnaw.  er  hilt  das  gestifte,  die  orgel 
und  das  seigerstellen.  darvon  gab  im  ein  erbar  rath  jerlichen 
8  schock,  zertailet  auf  jedeš  quartal  2  sch.  er  hatte  10  malter 


')  Am  Rande :  ,Das  lateinische  epitaphium  im  vogelbuch  sol  darza  ge- 
schrieben  werden/ 


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—  170  — 

tetzum  jerlicben  einzukomen.  er  wirkct  alle  leimet  darneben  in 
sein  hau8.  er  kam  von  Soer  herein  gen  Trautnaw  gezogen,  als 
man  schreib  1535.  Martinus  Tabernator  von  Frankstain  ein 
bruder  predigerordens  zog  vom  Soer  herein  gen  Trautnaw  zu 
Michaelis  auf  das  gcstifte  beim  her  Wentzeslaus  Butner  pfarher 
und  ward  caplan,  und  nach  des  her  Wenzeslaus  Biitners  todc 
ward  der  her  Merten  so  vil  jar  pfarher  zu  Trautnaw  gewcsen 
etc.  etc. 

oct.  n.  Anno  domini  1563  den  11.  tag  octobris  am  montag  Burk- 
hardi  ist  der  stcínerne  galgen  das  gerichte  angefangen  worden 
zu  bawen^  und  hat  der  blirgermaister  Matz  Krebs  den  ersten 
grundstain  gelegt.  er  helt  36  elen  in  die  rundě  auf  4  saulen.  es 
seind  12  malter  kalk  darzu  komen^  und  ist  in  9  tagen  gar  gefertigt 
worden  etc.  etc. 

Oct.  22.  Anno  domini  1563  jar  den  22.  tag  weinmon  das  ist  am 
freitag  vor  Galii  die  17  stunde  an  der  ganzen  uhr  ist  zu  Traut- 
naw Stephan  Scholz  oder  Stephan  Hiibners  stainerne  bau  ein- 
gegangen  gegen  dcm  rathause  uber,  vorne  zu  auf  4  stainin  calaun 
und  saulen,  drei  schwilbogen  lang  ohn  den  durchgang,  welchs 
schon  aller  fertig  gewelbt  und  befuret  war  worden,  und  auch 
die  ausladung  zum  crker  gemacht  sambt  al  den  andern  krag- 
stainen  zu  den  durchsichtigengesimes.und  maister  Orban  Hirsch 
von  Lemberg  ist  bauwmeister  gewcsen.  der  baw  hat  7 1  sch.  ge- 
standen,  aber  auf  Stephans  gehaisse  hat  er  die  schwilbogen  ausz- 
geschlagen,  die  bockstoln  genant.  darauf  dieser  schade  erfolget 
****  ist.  es  hat  aber  niemandis  keinen  schaden  darvon  empfangen 
etc.  etc.  wiedenimb  hat  in  Stephan  Scholtz  vordinget,  die  staine 
und  den  abraum  abzuraumen,  imd  gab  den  maurern  darvon 
7  schock,  ein  schaffel  kom  und  ein  fasz  bier.  aber  er  liesz  es 
darnach  einen  Behmischen  maurer  maister  Simon  N.  vom  Hoffe 
wiederumb  aufbawen  etc.  etc. 

Oct.  26.  Anno  domini  1563  den  25.  tag  octobris  den  montag  vor 

Simoně  Jude  ist  der  her  Johannes  Hyntzius  pfarher  zu  Michels- 
dorf  von  einem  ehrbarn  rath  und  den  gemaineldisten  gen  Traut- 
naw vociret  und  berufen  und  zun  eincm  sehlsorger  und  pfarher 
zu  Trautnaw  aufgenomen  worden.  er  hat  sein  erste  predigt  zu 

Nov.  30.  Trautnaw  gethan  den  30.  tag  novembris  am  tage  S.  Andrciis. 


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-  171  — 

er  hat  im  auch  zuvor,  ehe  er  gen  Trautnaw  ist  gezogen,  zwene 
caplan  nacheinander  gehalten,  die  es  in  der  zeit  vor  in  mit  dem 
kirchenambt  versorgten,  wie  hienachmals  an  seinen  ortem  der 
zeit  nach  beschriben  stehet  etc.  etc. 

Dieser  obbemelte  neuwer  her  pfarher  Johannes  Hintze,  ehe 
dan  er  ist  hieher  gen  Trautnaw  gezogen,  hat  er  der  kirchen 
alhie  zu  gutte  auszgericht  und  geschaenkt  ein  truhen  glasz  umb 
6  taler,  die  kirchenfenster  darmit  zu  verglasen,  welchs  auch  auf 
sein  anhalten  beschehen  ist  etc.  etc.  er  zog  aber  darnach  aller- 
erst  im  1564  jar  den  14.  tag  octobris  hierauf  gen  Trautnaw  mit  oct^u. 
seinen  vertreueten  ehgemahl  und  kindern  und  ganzem  hauszrat 
etc.  etc. 

Anno  domini  1663  den  1.  tag  decembris  die  mittwoch  nach  oes.  i. 
Andreas  ist  dtr  alte  pfarher  her  Martinus  Kretzschmer  vom  pfar- 
hofe  ausgezogen,  und  ich  Simon  Hittel  malér,  beschrciber  dieses 
buchs,  hábe  den  her  Merten  lassen  zu  mir  zu  hause  einzihen 
und  hábe  in  zusambt  seinem  weib  und  kindern  beherbergct, 
das  er  darnach  1564  jar  die  mitwoch  nach  pfingstcn  allererst 
ist  gen  Langnaw  gezogen  und  pfar  daselbest  wordcn  und  uber 
die  15  jar  ir  pfarher  bliben  etc. 

Anno  domini  1563  den  5.  tag  chriístmon  den  sontag  vor  Dea.  5. 
Nicolaui  hat  der  her  pfarher  Johannes  Hintzius  seinen  caplan 
vom  Kupferberge  hierauf  gen  Trautnaw  geschickt  an  seine  stadt, 
den  her  Vabian  Korb.  der  hat  sein  erste  predigt  gethan  am 
sontag  vor  Nicolaui,  wie  oben  bemeldet  ist,  und  uber  etzlicho 
zeit  zog  der  her  caplan  Fabián  Korb  von  der  stadt  Trautnaw 
hinaus  gen  Rogpitz  und  ward  pfarher  daselbst  unter  dem  her 
Christof  Silber.  und  in  jares  fristen  war  dem  her  Fabián  Korb 
zu  Rognitz  40  taller  bar  gelt  gestolen,  und  er  in  solchem  harm 
von  Rognitz  wegkam,  gott  weisz  wohin  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1563  den  31.  tag  im  chrístmon  am  freitagi>c*-  mi- 
nách dem  christag  am  třige  Silvestcr,  der  do  der  letzte  tag  im 
jar  ist,  ist  eim  fur^tlicher  befchlch  Matz  Hergesellen  komen, 
dem  rath  rechnung  zu  thun  und  das  sigill  und  die  schltLssel 
zun  thoren  einem  ehrbaren  rath  zu  uberantworten.  an  diesem 
tage  seind  die  sublicationen  zu  Trautnaw  auf  dem  rathause  vor 


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—  172  — 

der  ganzen  gemainen  verlesen  worden  alles,  wie  der  alte  Matz 
Hergesel  hatte  gesubliciret  etc.  etc. 

Mai  4.  Anno  domini  1563  den  4.  tagmai  haben  die  tischler  zu 

Trautnaw  aus  anweisung  eines  ehrsamen  raths  ihrzechordnung 
und  handwergsgewonheit  von  den  tischlern  zur  Landishutten 
ordentlichen  ausbracht  und  erkauft,  und  ist  durch  den  stadt- 
schreiber  Melcher  Pusch  beschrieben  und  mit  der  stadt  Landis- 
hutten insigil  bekreftigt  worden  etc.  etc.  *) 

i8i«  Abschrift  der  tischler  zechordnung  zu  Trautnaw  1663. 

Wir  burgermaister  und  rathmanne  der  stadt  Landishutten 
bekenen  und  thuen  kund  hie  mit  diesem  unseren  offenem  briefe 
vor  allermeniglich,  das  vor  uns  insitzenden  rath  komen  und  er- 
schinen  sein  die  ehrsame  eldisten  und  jungsten  maister  des 
erbaren  handwergs  der  tischler  alhie  mit  namen  Nicolaus  Breth- 
schneyder,  Johanes  Schultze,  Michel  Schultze,  Jacob  Bemdt 
und  George  Bredtschneider,  haben  angezeiget  und  vormeldet, 
das  die  ehrsamen  Barttel  Reym,  Sebastian  Kleme,  Adam  Heldt 
und  Jacob  Tzscheppe,  meister  des  ehrbaren  handwergs  der  tischler 
zu  Trautnaw,  von  wegen  der  gantzen  zeche  daselbst  sie  ersucht 
und  gebeten,  das  sie  ihnen  ires  handwergs  ordnung,  statuten  und 
gewonheiten  und  policeien  mitteilen  wolten,  welches  sie  ihnen 
zu  sterckung  und  erhaltungguter  richtiger  ordnungen,  loblichcr 
breiche  und  gewonhaiten  ihres  handwergs  nicht  abschlagen  und 
vorsagen  konen.  und  haben  darauf  vor  uns  bracht  dasjenige,  so 
von  alters  her  bein  ihren  vorfaren  und  auch  bei  inen  ires  nand- 
wergsordnung  gebrauch  und  vorubliche  gute  gewonhait,  inhaldt 
dieser  himach  geschribenen  fumembisten  artikel  gehalten  wer- 
den  und  also  nach  gehalten  wird:  erstlich  wen  eingeselgewandert 
kompt,  sal  er  zu  keinem  maister  einzihen,  der  des  handwergs 
ist,  es  wer  dan,  das  er  bir  schenkte.  und  wen  er  zu  einem  ein- 
gezogen  ist,  sal  er  nach  den  ortengesellen  schicken,  und  wen 
die  5rtengesellen  zun  ine  kommen,  sollen  sie  in  entpfahen  von 
des  handwergs  wegen  und  sollen  in  fragen,  von  wanen  er  kombt 
und  wo  er  am  nechsten  gearbeit  hat.  und  wo  sichs  befinde,  das 
er  nicht  drei  jar  lang  gelernet  hátte,  sol  man  im  umb  arbeit  nicht 
umbschauen,  nach  ine  foerdern.  so  es  aber  one  das  were,  und  er 
181b  firzen  tage  nach  handwergs  gewonheit  arbeit  begert,  sollen  ime 
die  firtengesellen  umb  arbeit  warten.  hat  er  arbeit,  so  sollen  die 


')  Der  Chronist  bemerkt  dazu:  ,DiBer  artikel  soli  stehen  da  der  stei 
Btehet  am  andem  blatt  znruck/  Wir  lasseu  ihn  aber  bier  stehen  oř 
fugen  die  schon  181a — 181d  eingeschaltetc  Copie  der  Tischleron 
nong  an. 


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—  173  — 

&rtengesellcn  den  zuschickegroschen  mit  ím  vortrinken ;  hat  er 
aber  nicht  arbeit^  desgleichen  auch.  begeb  es  sich  aber,  das  ein 
geselle  were,  der  von  einem  maister  abgestanden  were,  so  sollen 
ime  die  Srtengesellen  unbefraget  desselbigen  maisters,  da  er 
vorhin  gearbeit  hat,  nicht  umb  arbeit  schauen,  und  wen  er  arbeit 
hat;  80  sollen  sie  im  des  maisters  haus  weisen  und  hineinfuren. 
damach  wen  der  gesell  nach  handwergs  gewonheit  firzen  tage 
gearbeit  hat,  so  sollen  ihme  maister  und  gesellen,  wo  ers  be- 
gehren  wird,  schenken  und  die  schenke  nicht  hoher  anfahen, 
dene  das  es  dem  man  umb  drei  groschen  ist.  es  sol  auch  zuvor^ 
ehe  die  schenkung  angefangen  wird,  eine  ehrliche  aufrichtige 
umbfrage  vom  eldisten  maister  zum  jungsten  geschehen  und 
gehalten  werden  und  desgleichen  von  den  gesellen,  was  einer 
vom  andem  wiiste,  es  weren  unredliche  stůcke,  so  wider  das 
handwerg  were,  zu  vormelden.  auch  so  einer  befunden  wirde 
unter  maistern  imd  gesellen,  der  was  wiste  und  in  der  umbfrage 
verschwige,  der  sol  als  ein  straeflicher  gestraft  werden.  item  wo 
sichs  befunde,  das  ein  geselle  in  disem  weichbilde  mit  storen 
oder  mit  arbeit  befunden  wiirde  unter  maistern  und  gesellen, 
den  sol  man  nicht  ehren  nach  fordem  und  ime  nachschreiben 
so  lange,  bis  man  in  wider  auf  den  ort  bringt,  da  er  wider  das 
handwerg  gethan  hat,  und  sich  mit  inen  nach  irem  erkentnisz 
vortragen  hábe.  item  n\  o  auch  ein  geselle  befunden  wiirde,  der 
sich  nach  der  billigkeit  nicht  trewlich  vorhalten  hat,  denselben 
sollen  die  maister  nach  irem  erkentnis  zu  strafen  haben.  item 
wo  auch  irgend  ein  geselle  auch  erfiinden  wiirde,  das  er  sich 
mit  eines  guten  maneš  kinde  vorglílbet  hátte  und  seinen  gliibnis 
nicht  nachkeme,  so  sol  man  in  iiber  vierzehen  tage  nicht  fór- 
dem.  item  wo  auch  ein  geselle  nicht  nach  handwergs  *)  gewon-  isic 
hait  14  tage  nach  gewonhait  der  arbeit  one  ursache  aufstunde, 
sol  im  der  maister  kein  wochenlohn  schiildig  zu  geben  sein;  also 
auch  wo  ein  maister  einem  gesellen  unter  firzen  tagen  urlaub 
geben  wiirde,  so  sol  im  der  maister  das  wochenlohn  vor  fol 
nach  erkentnis  der  maister  geben.  item  wo  auch  ein  maister 
befunden  wiirde,  der  dem  andem  sein  gesinde  abgehalten  wiirde 
habeu;  der  sol  nach  erkentnis  der  maister  gestraft  werden.  item 
68  soUe  auch  kein  redlich  geselle  bein  einem  storer  irgends  uber 
fírzehen  tage  nicht  arbeiten,  auch  nicht  gezeug  machen.  item 
es  sollen  auch  die  Srtengesellen,  so  sie  es  wissen,  keinem  ge- 
sellen, der  wider  das  handwerg  gethan  hat,  nicht  anders  dan  auf 
liofrecht  und  vertrag  dem  maister  zuschicken.  item  man  sol  auch 
keinem  kuhschliissel  lenger  vergiinen  zu  arbeiten  bisz  fírzehen 


')  Das  auf  1881  folg^nde  Blatt  ist  nicht  foliirt;  wír  bezeichnen  die  zwei 
Seiten  181c,  181d. 


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—  174  — 

tage  umbkomen,  und  so  man  schenke  held,  das  er  seinen  namen 
vorschenckt^  wo  nicht,  so  sol  man  ihn  nicht  lenger  fordem,  item 
wen  man  aufrichtige  schenke  heldt,  so  sol  verboten  sein  gotts 
lestrunge  und  schmehunge  bei  strafe  zwelf  groscben.  item  was 
sonsten  unbillich  und  úbriges  íiirgenomen  wiirde^  als  unzuchtige 
worte  vor  frawen  und  jungfrawen,  mit  bir  vorgisen,  vom  tiscne 
wegtrinken  und  wegschenken  oline  erlaubnis  der  maister  und 
gesellen  und  mit  unbillichem  zunotigcn  zu  trinken  oder  wiirflR^ 
und  karten  spilen,  soli  die  straf  sein  3  w.  gr.,  und  so  einer  den 
schliissel  verlier,  ďie  strafe  3  w.  gr.,  und  so  einer  den  andern  zum 
trinken  notigt  uber  seinen  guten  willen,  die  strafe  3  w.  gr.  item 
es  sol  auch  kein  maister  keinen  untor  dreien  jařen  aufhemen  zu 
lernen  und  nicht  weniger  zum  lehrgelde  nemen  dan  drei  markt 
und  der  lerjunge  sol  alle  gebíir  in  die  zeche  geben,  nemblich  ein 
halb  fas  bir  im  aufnemen  und  das  ander  halbe  fas  nach  erfíilung 
iMd  der  lehrjar.  wo  irgend  aber  ein  maister  funden  wiirde,  der  we- 
niger nemen  wird,  derselbige  maister  sol  maistem  und  gesellen 
also  viel  geldes  zur  strafe  geben.  es  sol  kein  maister  dem  andern  die 
bretter  auskaufen  bei  strafe  der  maister.  sie  soUe  auch  nach 
handwerksbrauch  ihre  eingenge  und  zusamenkonft  haben,  wie 
breichlich  ist.  item  es  ist  bei  uns  und  bei  den  alten  breuchlich 
gewest  und  auch  nach,  das  ein  maister,  der  da  hat  woUen  ein- 
treten  und  ins  handwerg  koramen,  der  mus  vor  ein  erbar  handt- 
werg  bringen  seine  britiiche  kundschaft,  geburtsbrief,  lehrbrief, 
er  musz  drei  mark  in  die  zechlade  geben  und  den  maistem  ein 
essen  machen  und  ein  ganz  fas  bir  geben,  und  ein  ehrbaren  tisch 
sol  er  zum  maisterstíLck  machen.  solche  artikel  werden  alie  bei 
ihnen  stet,  fest  und  unvorbnichiich  gehalten.  nachdem  sie  uns 
gebeteUy  diese  ihre  inen  mitgeteilte  zcchordnung  und  gute  ge- 
wonhait  ihres  handwergs  zu  besigeln,  also  haben  wir  unser  der 
stadt  Landishut  secret  insigel  hierauf  drucken  lassen.  geschrie- 
ben  durch  unsera  geschwomen  stadtschreiber  Melcher  Pusch, 
und  gegeben  zur  Landishut  nach  des  hailigen  creuzes  erfin- 
dung  den  nechsten  dinstag,  welches  ist  der  4.  tag  des  monats 
mai  von  Christi  unseres  hern  und  heilands  geburt  im  tausent 
fiinf  hundert  und  im  drei  und  sechzigisten  jar. 

Die  Trautnawische  zcchordnung  ist  von  der  Landhutten, 
die  Landishiitische  zcchordnung  ist  von  Hirsperg,  die  Hirsper- 
gische  zcchordnung  ist  vom  Yauer,  die  Yaurische  zcchordnung 
ist  von  der  Schweydnitz,  die  Schweidnitzschc  zcchordnung  ist 
von  Breszlau  aus  der  Schlesznischen  haubtzeche,  die  haubt- 
zeche  ist  von  konigen  und  kaisem  bestetiget  und  privilegiret 
worden. 


ir»r,3 

Mai  4. 


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-  176  — 


15«4.  i84» 

Memoriál  und  gedechtnisse  was  slch  im  1564  jaré  zu  Traut-    i5C4 
naw  hat  zugetragen  und  verlauffen  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  jaře  den  15.  tag  januarii  den  2  sonabend  J»n.  is. 
nach  der  heiligen  drei  konige  tag  hat  ein  schone  jungfraw  Ka- 
tharena,  Hans  Weyssens  tochter,  ein  kind  geboren  in  ihres 
vatters  hause,  der  zur  selbigen  zeit  stadtvoit  zu  Trautnaw 
war.  es  ist  auch  damach  umb  solch  jungfraw  kind  geteidinget 
worden  und  der  huren  gelt  gegeben  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  den  15.  tag  januarius  ist  die  gemeine  J»n.  is. 
zu  Trautnaw  auf  dem  rathause  gewest.  alda  hat  der  her  Bartel 
Kaszda  umbfrage  unter  der  gemeine  gehalten^  ob  man  den  her 
Merten,  den  alten  pfarher  zu  Trautnaw,  solit  urlaub  geben  oder 
nicht.  80  ist  beschlossen  von  eim  erbam  rath  und  der  gemain,  in 
zu  urlauben  etc.  etc.  darnach  den  29.  tag  januarii  hat  der  her^*"-  ^' 
Martinus  Kretschmer  dem  rath  die  schlússel  zum  saiger,  zur 
orgel,  zur  treskamer  uberantwort  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  den  6.  tag  aprillis  das  ist  den  nechsten  aphi  «. 
domstag  nach  ostem  zog  Gorge  Rabe  von  Trautnaw  gen  Rognitz 
in  dem  kretschem  hinaus  etc.  etc. 

Anno  domini  1565  den  10.  tag  aprillis  den  montag  nachApriiio. 
quasimodo  geniti  hat  Gorge  Rabe  sein  liehngutt,  so  er  zu  Traut- 
naw vor  dem  niderthor  gehabt,  das  neben  des  Trautnawischen 
pfarhers  widmet  und  neben  dem  Fiweg  gelegen  ist,  gemainer 
Btadt  zu  gutte  den  mitwonem  verkauft  umb  dreihundert  schock 
und  hat  den  grossen  garten  hinten  zu  aussgedinget.  und  ist  aus- 
getailet  worden  in  17  stiicke  und  baustellen  zun  einer  fórstatt, 
und  hat  der  alte  Wenzel  Herlet  die  alle  frei  genomen  uber  sich, 
es  hábe  solch  lehngutt  nicht  weitters  off  im,  gemaine  stadt  Traut- 
naw wiirde  es  in  krigsleuften  wol  vertreten,  es  wer  mit  rosz 
oder  man.  tmd  sind  innerhalb  15  jařen  11  heusser  darauf  ge- 
bauet  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  den  19.  tag  aprillis  die  mittwoch  nach^JJ^^^^^ 
misericordia  hat  der  alte  pfarher  Martinus  Kretschmer  alle  sein 
rindvieh  lassen  hinauf  gen  Langenaw  treihen  etc.  etc.  7  rinder. 


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—  176  — 

Mai  7.  Anno  domini  1564  den  7.  tag  mai  am  sontag  vocem  jucun- 

ditatis  ist  der  her  Albertus  Bamberg  pfarher  hieher  gen  Traut- 
naw  gezogen  und  ist  dee  obgemelten  hern  Jobansen  Hintzi 
pfarhers  zu  Trautnaw  capelan  worden  etc.  etc. 

Mai  28  Anno  domini  1564  den  23.  tag  mai  am  pfingstdinstag  ist 

der  her  Martinus  Kretschmer  gegen  Langenau  gezogen  und 
pfarber  daselbst  worden,  der  zuvor  zu  Trautnaw  29  jar  lang 
pfarher  gewesen  ist  etc.  etc. 

Jimi  6.  Anno  domini  1564  jar  den  6.  tag  im  brachmon  den  dinstag 

nach  trinitatis  hat  Scholtz  Stephan  steine  und  werckstUcke  zun 
seinen  bau  herein  gefíiret,  und  im  adladen  hat  im  ein  werk- 
stiicke  das  linke  bain  oben  im  diken  entzwei  geschlagen.  diese 
zeit  kam  Alexander  Weniger  wieder  haim,  der  da  etzliche  jar 
im  krige  in  Welschlanden  zu  Neapolis,  Rom  und  in  Frankreich 
gewesen  war.  er  fiirt  ein  grosz  schlachtschwert  zu  seiner  krigs- 
rustung.  er  war  ein  zeit  lang  dahaimen  etc.  etc. 

Juni  14.  Anno  domini  1564  den  14.  junius  an  der  mitwoch  Tibur- 

tius  hat  der  her  caplan  Albertus  Bamberg  zu  Trautnaw  in  der 
kirchen  zum  ersten  angefangen  die  deutzsche  litania  zu  kalten 
sambt  den  episteln  zu  predigen  alle  mittwochen  und  freitage, 
das  zuvor  nie  gewesen  war.  gott  gebe  seinen  gotdichen  segen 
zu  seinem  heiligen  worte  alzeit  etc.  etc. 

Jali  5.  Anno  domini  1564  den  5.  tag  julius  die  mittwoch  nach  Maria 

haimsuchung  seind  die  kaiserlichen  commissarien  gen  Traul- 
naw  einkomen:  der  her  Hans  Asmus  und  der  her  Schwamberg, 
der  her  Wilhelm  Opperszdorfer,  der  her  Albrecht  Kamenzke 
der  Zelstborze/)  der  her  Erazim  Zummerfeldt  ginak  Czastlzwitz, 
Victorin  Geldner  von  Aussig,  behmischer  kamerschreiber  etc.  *) 
185a  und  als  sie  uber  nacht  verblieben,  seind  sie  des  morgens  aller 
hienausz  auf  das  E&nigreich  geritteU;  die  grenitzen  zu  besichtigen 
ringsumb  das  Konigreich  herumb,  und  hat  ein  ehrbar  rath  diese 
hienach  beschriebenen  personen  aller  mitte  geschickt:  erstlich 
der  her  Matheus  Petter  stadtschreiber,  her  Wenzel  Herold  der 


')  Am  Kande:  ,DÍ8  jar  Polen  mit  Mosclikow  hat  grosz  anfried, 
Kaiser  Ferdinandus  venschied, 
Sein  8on  Maximilianns  firum 
Kam  darnach  an  das  kaiaerthumb/ 

9\    O 


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^  177  - 

tuchmacher,  Symon  Híittel,  Hans  Fiker,  Christof  Freyse,  Bartel 
Bayer,  Balzar  Konig,  Augustinus  Fydler,  Nikel  Hyper,  Gorge 
Hoppe,  Gorge  Herttel,  Christof  Do  mnik,  Lorenz  Stenzel,  Hans 
Hoppe,  Jan  Polák,  solche  15  personen  haben  mitegemiist.  also 
haben  micli  Simon  Hittel  die  kaiserlichen  conaisarien  ange- 
sprochen,  das  ich  in  solt  die  gi'enitzen  abreissen  umbs  Konigréich 
und  entwerfen,  welchs  ich  willig  gethan  hab.  also  hab  ich  alles 
vleisig  abgemalet  und  angefangen  bei  dem  Marschov  und  folgens 
bisz  obig  die  Behmische  Purwitz  sambt  allen  graentzen  und 
dorfem  zu  beiden  seiten  dem  Konigréich  gelegenheiten  etc.  und 
sind  von  dem  6.  tage  Julius  bis  aiď  den  15.  tag  heumon,  das  ist 
in  10  tagen,  allererst  herumbkomen  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  den  16.  tag  hewmon  haben  die  kaiser-  juu  le. 
lichen  comisarion  lassen  den  grund  zum  schlosse  alhie  abmalen 
und  aufreissen,  was  vor  nStiger  baw  daran  nach  zu  vorbringen 
ist  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  den  25.  tag  Julius  seind  briefegenTraut-  juu  25. 
naw  komen,  *)  das  der  kaiser  Ferdinandus  zuWienin  Osterreich 
gestorben  zwischen  ailf  und  zwolfen  in  der  nacht  am  tage  Jacobi. 
man  hat  im  lenger  dann  ein  ganze  stunde  ausgeleutet  alhie.  dic- 
sesmal  ist  der  pfeiler  in  der  kirchen  alhie  schwarz  und  weis 
gemalet  worden,  und  des  kaisers  wapen  daran  mit  der  jarzal, 
wie  oben  zum  gedechnis  der  zeit  etc.  etc.  darnach  den  28.  tag  juh  28. 
hewmon  ward  der  predigstull  in  der  kirchen  gemalt.  Jacob  An- 
sorge  kirchenbitter  verschaffts  etc.  etc. 

Anno  domini  1564  den  29.  tag  julius  hat  man  bei  dem  jnii  29. 
Wolfstain  gegrenzet.  da  ist  der  her  Przibig  Mrtzkowzky  als  ein 
Schaetzlerischer  Ichnsher  und  der  her  Christof  Silber  zu  Wilt- 
schitz  anderthails,  zum  dritten  die  von  Trautnaw  und  sonst  viel 
adelspersonen.  und  seind  diese  personen  von  Trautnaw  mittfí  iHbb 
gewest:  Wenzel  Herolt  tuchmacher  und  Wenzel  Herolt  der 
schuster,  Gorge  Herttel,  Michel  Meuer,  Simon  Hittel  malér,  und 
darnach  am  tage  Laurenti  da  hat  man  die  kreuze  auf  die  grenzen 
allererst  gehauen  und  die  kreitzsteine  gesetzt.  da  ist  von  Traut- 


')  Die  Briefe  lang-ten  wohl  spatcr  an;    der  26.  Juli  ist  der  Todestag 
des  Kaisers. 

12 


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n 


178  — 


naw  mitgewest  Wenzel  Herolt  der  tuchmacher  und  Michel  Mayer 
und  Hans  Fiker,  diese  3  personen  etc.  etc. 

Auř.  1.  Anno  domini  1564  den  1 .  tag  augusti  am  dinstag  Petter 

kettenfeier  hat  ein  erbar  rath  aus  befehl  der  kaiserlichen  commi- 
sarion  diese  liinach  beschriebene  personen  verordnet  bei  neben 
dem  Daniel  Herolt,  mitte  anstatt  der  kaiserlichen  comiszarion 
aiif  die  grenitzen  zu  zihen,  als  nemblieh  Syiaon  Huttel,  Christof 
Domnik,  Christof  Freyse,  Hans  Hoppc.  also  ist  die  grenitz  an- 
gcfangen  worden  zwischen  dem  her  Gorge  von  Walstain  lier 
auf  Arnaw  an  einem  tail  und  andemtails  vom  hern  von  Katzels- 
dorf  und  Daniel  Herolt  anstatt  der  kais.  comisarion.  also  haben 
sie  angefangen  zu  graenitzen  bei  dera  Padaussowitz  und  immer 
fořt  bis  zum  Schwarzenbrunnen  flosz,  das  da  in  die  Elbe  fleust. 
da  seind  wir  wider  abgezogen. 

Aug.  iG.         Anno  domini  1564  den  16.  tag  augusti  kauft  Marx  Hittel 

Valtcn  Kuntzen  sein  haus  ab. 

Oct.  12.  Pen   tag   bracht  man  gedruckto  new  zcitiing,   wio  in  Welschland  in 

íles  lierzogen  von  8o}»hoy  landen  7  stotto  vcreunken  seind,  das  18  tage 
die  trlibsal  iind  ordbcbcn  geweret  solt  habcn,  und  wahrhaftig  geschehcn 
8olt  sein  etc.  etc. 

Sept.  21.  Anno  domini  1564  den  21  tag  septembris  am  tage  Matteus 

(les  apostels  hat  man  vor  dem  oberthor  umb  einen  oxen  vor 
7  taler  ohn  ein  ort  derkegelgeschoben,  und  hat  in  Nasen  Mertten 
gewunen  etc.  etc. 

oct.  14.  Anno  domini  1564  den  14.  tag  october  hat  der  miller  zu 
Potschendorf  das  weib  und  die  kinder  erschlagen  und  entloffen 
etc.  etc. 

Oct.  12.  Anno  domini   1564  den  12.  tag  weinmon  am  donerstag 

Maxmilián  ist  der  her  Johanes  Hintzius,  pfarher  von  Michesdorf, 
gen  Trautnaw  gezogcn.  er  hat  9  beladene  wagen  schwer  baurrat 
mitbracht.  man  hat  im  mit  der  grosscn  glokcn  lenger  dan  ein 
halbe  stunde  cntgegengeleuttet  etc.  etc. 

Oct.  18.  Anno  domini  1564  den  18.  tag  octobris  hat  Veit  Schaps 

bťirgerrecht  alhie  zu  Trautnaw  gewunen  und  baldě  das  wach- 
register  bekomen.  disen  tag  haben  vicl  personen  von  Trautnaw 
Matz  Hergesellen  miissen  gezcugnis  zum  Hoffe  geben  etc.  etc. 

Oct.  20.  Anno  domini  1564  den  20.  tag  octobris  in  der  nacht,  so 

hat  man  ein  tuchgewandt  von  der  ramen  abgesclmitten  vor  dem 
Sberthor. 


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-  179  — 

Abtio  domini  1564  den  16.  tag  novembris  am  dornstag  vor  Nov.  i6. 
Elisabeth  ist  der  her  Albertus  Bamberg  wiederumb  von  Traut- 
naw  gen  Mychcsdorf  gezogen  und  pfarher  daselbst  worden 
etc.  etc. 

Anno  domini  1 564  den  20.  tag  novembris  ist  am  abend  Nov.  ?o. 
Maria  offenbarung  ist  in  got  verscliieden  der  her  Hans  Tzetris 
vom  Kares  aufm  Fuchsberge,  des  hern  Christofs  von  Gendorf 
aidam  etc.  etc. 

1564  den  5.  tag  christmon  her  Christof  Stange  verkaufet  Dec  5. 
vor  4  hundert.  ^) 

1565.  186a 

Memoriatief  und  gedechnisse  wasz  sich  im  1565  jar  nach    isrs 
Christi  geburt  zu  Trautnaw  hat  zugetragen. 

Anno  domini  im  1565  den  26.  tag  fcbruarius  am  montag  Febr.26. 
sexagesima  hat  dor  her  Wilhelm  Myrszkowzky  von  Stropschitz 
hochzeit  gehalten  auf  dem  schlosz  ziir  Ilohenelben  mit  der  edlen 
wolehren  tugendsamen  ehrwern  jungfraw  Rosyna,  des  edlen 
wolgebornen  hern  Sigmunds  Bock,  der  furstlichen  gnaden  zur 
Lignitz  geweseneu  kanzler  etc.  etc,  mit  seiner  nachgelassenen 
geliebten  tochter  etc.  etc. 

Anno  domini  1565  den  16.  tag  martii  den  freitag  vor  rcmi-  nárzu 
niscere  in  der  fasten  hat  man  den  halben  seiger  gen  Trautnaw 
bracht  und  den  ganzen  weg  gethan  etc.  etc. 

Anno  domini  1565  den  1 9.  tag  im  mertzen  den  montag  Marz  i9. 
nach  reminiscere  in  der  fasten,  da  hat  sich  der  alten  Reycheltin 
mait,  Philipp  Birkners  schwester,  gehangen  oben  in  der  Rey- 
cheltin hausz.  da  ist  alsbalde  ein  grosz  ungestim  wetter  worden 
mit  grossem  donder  und  blix.  der  henker  must  sie  oben  vom 
hause  herab  von  der  rinnen  auf  das  pflaster  den  sUiinw^eg  werfen, 
da  er  sie  hinaus  furet  zum  verbrennen  etc.  etc. 

Anno  domini  1565  jar  den  20.  tag  apriiis  am  gutten  freitixg  Aprii2o. 
liat  man  zu  Trautnaw  luit  der  grossen  gloken  zur  passionpredigt 
geleuttet,  welchs  geschah  aus  befehl  des  her  Johansen  Hyntzii, 
díeser  zeit  pfarher  zu  Trautnaw,  welche  grosse  gloke  zuvor 
aíemals  am  gutten  freitag  geleuttet  ist  worden,  seind  sie  ge- 
gossen  ist  worden  etc.  etc. 

^)  Fehlt  eine  Zeile. 

12* 


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—  180  — 

Apríl  27.  Anno  domini  1565  den  27.  tag  in  aprill  den  freitag  vor  qua- 

simodogeniti  ist  die  seiger  spehr  zuTrautnaw  wieder  von  neuem 
vergíildet  und  gemalet  worden  etc.  etc. 

Aprii  22.  Und  ist  5  tagc  darvor  am  ostertage  ein  grausam  grosz  wasser 

aus  dem  gebirge  komen,  welchs  dem  volke  grossen  schadenge- 
than  hat,  die  briicken  und  stege  weggefurct  und  den  schwatzern 
und  holzknechten  lehrgelt  gegeben  etc.  und  hat  ein  knaben  zu 
Marschendorf  erscuft. 

Mař^i  Anno  domini  1565  jar  den  1.  mai  am  dinstag  Philipi  Jacobi 

hat  der  her  Johanes  Hintz,  pfarher  zu  Trautnaw,  den  schnarnigen 
pfarher  vom  Mohern  Johannis  Kaschkan  zun  einem  diakonus  auf- 
genomen,  welcher  ungefehr  bein  dem  her  Johannisz  Hintzius  war 
und  mit  ihm  hinein  gen  Prage  zun  des  kaisers  Ferdinandi  bc- 
grebnis  zog.  und  ein  erbar  rath  dem  her  Johannes  Hintzius  vom 
kirchengelde  lisz  ein  grosseschwarz  vorstatene  reverenda  machen 
zum  kaiserlichen  begengnis.  solche  reverenda  und  kleit  henget 
noch  in  der  kirchen,  in  der  treskamer  unter  dem  tum.  dieser  her 
Johannes  Hintz  hat  auch  glatt  abgesfcilt,  den  21.  tag  im  brachmon 

jnni  21.  am  dornstag  des  heiligcnfronleichnamstagdieprocessionmitder 
monstranzen  forthin  nimer  zu  halten,  nach  zu  begehen.  damach 
ertrank  Wenzel  Kretschmers  tochterlein  etc.  etc. 

juii  16.  Anno  domini  1565  den  16.  tag  Julius  am  montag  nach  der 

apostel  tailung  haben  24  pfarhern  ein  convention  und  versamb- 
lunge  zu  Trautnaw  aufs  quartal,  so  hieher  in  das  Trautnawischc 
weichbilde  wie  vor  alders  gehorig,  versamlcn  miissen  zum  exa- 
men,  die  zuvor  lenger  dan  in  40  jařen  nie  also  versamblet  ge- 
wesen  sind,  durch  den  achtbarn  chrwirdigen  hern  erabischof  zu 
Prage  etc,  wie  folget  die  pastores  imd  pfarhern  aus  hinach  be- 
schriebenen  kirchspielen,  welche  kirchen  in  diesem  revier  vor 
alters  und  nach  zur  Trautnawischen  kirchen  undtechetei  gehorig 
in  ihrer  convession  etc. :  die  haubtkirche  zu  Trautnaw  zu  S.  Jacob 
genant,  darnach  ist  sie  geweiet  worden  in  der  apostel  zertailung 
etc.  etc,  die  kirche  zur  Aldestat,  die  kirche  zur  Jungenbuchen, 
die  kirche  zum  Mohern,  die  kirche  zu  Hermanseiffen,  zu 
Langnaw,  die  kirche  zur  Hohenelbe,  die  kirch  zu  Amaw,  zur 
Tschirne,  die  zur  Bohmischen  Oelse,  die  zu  Kottwitz,  die  kirche 
zu  Wiltschitz,  die  kírclie  zu  Pilmenszdorf,  die  zu  Katzelsdorf, 
die  zum  Soer,  zur  Prausznitz^  zur  Aldenbuchen,  zu  Grades,  zum 


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á 


—  181  - 

Schwul,  zum  Roszberg,  zu  Schlockendorf,  zura  Eupel,  die  zii 
Rognítz,  die  G81den  Oelsse,  Bernszdorf,  Qualisch,  Schatzler,  die 
zu  Marschendorf,  die  kirche  zu  Frideland,  die  zu  Merkelsdorf,  i87a 
die  kirche  zu  Weikemsdorf,  die  kirche  zum  Behmischen  Wer- 
nersdorf  und  alle,  die  in  mittler  zeit  new  erbaute  kirchen,  die 
in  solcher  revier  begriffen,  mSgen  die  Trautnawische  kirche  und 
die  techetei  vor  ihre  geistlichkeit  und  schutzhern  annemen 
der  religiones  halben  etc.  diese  obbemelten  kirchspiel  aller, 
welche  seind  beschrieben  worden,  und  alda  íhn  etzliche  artikel 
seind  vorgeleget  zu  halten,  welche  sie  aller  bewilliget  und  an- 
ffenomen  haben  etc.  etc. 

^  ^  Sept.  19 

Anno  domini  1565  den  19.  tag  im  herbstmon  die  mitwoch 
vor  Matheus  an  der  weichfasten,  alda  ist  der  achtbar  ehrwirdig 
her  Johanes  Hintzius,  pfarher  zu  Trautnaw,  ausz  Praegischem 
erzbischofflichen  befehlch  und  macht  zun  einem  decanus  oder 
techent  erw811et  und  in  beisein  und  eigener  personen  und  bei- 
wesen  aller  andem  zugehSrenden  obbemelten  kirchen  ihrerpfar- 
hem  zu  Trautnaw  in  der  kirchen  vor  dem  hohn  altar  zu  solchem 
techentambt  geschworen  und  ist  bestetiget  und  convirmiret 
worden,  ist  auch  baldě  darauf  nachfolgens  auf  den  pfarhof  ein- 
geweiset  und  gesatzt  mit  volkomner  macht,  im  das  Trautnawische 
kirchen  und  techentsigil  uberreicht  worden  durch  den  alten  vo- 
rigen  her  Martinům  Kretschmer,  gewesener  pfarher  zu  Trautnaw, 
welcher  ihm  zuvor  auch  in  der  kirchen  hat  den  aid  vorgelesen 
etc.  etc. 

Oct.  28. 

')  Anno  domini  1565  den  28.  tag  im  weinmon  am  sontag 
Simoni  Jude  vor  allerheiligentag  an  Markauschwitzer  kirmes 
haben  drei  pauern,  als  nemblich  Tytz  Hanla,  Teych  Caspar  und 
der  scholtze  der  lange  Purman  zu  Markauschowitz  umb  bir  ge- 
spielet  und  der  kegel  geschoben.  sie  haben  ihre  erbegiitter  an 
einander  gesatzt.  so  hat  Ditz  Hanla  vor  dritthalb  hundert  taler 
bier  verspielet,  und  sie  haben  ihm  nur  vor  35  taler  bir  genomen; 
dan  sie  sind  auf  den  morgen  nýt  5  wagen  nach  vorspielctem  bir 
gefahren.  ihr  her  hat  sie  mit  der  gefengnis  harte  gestrafft,  und 
haben  ihm  alle  dreie  miissen  seine  grunde  meuden  und  weg- 
zihen  etc.  etc.  ^) 


')  bis  ')  von  Seite  187b. 


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1 


—  182  — 

j^SJ;  Anno  domini  1565  den  25.  tag  novembris  ana  montag  nach 

Catharena  seiiid  aber  alle  obbemelte  pfarhem  gen  Trautnaw  in 
ire  versamblung  komen  auf  den  pfarhof,  und  in  der  her  techent 
ein  malzeit  geniaclit  hat  etc.  etc.  also  hat  der  her  techent  gar  ab- 
gestelt,  zu  singen  und  zu  halten  das  rhoratte  in  der  kirchen  zu 
Trautnaw  und  im  ganzen  refier  der  zugethanen  kirchen,  welches 
zuvor  je  und  alwcgen  gesungen  ist  worden.  dan  er  hat  ofFentlich 
auf  der  canzel  gcsagt:  die  alten  weiber  hetten  das  rhoratte  erdacht 
etc«  etc.  er  hat  darfíir  aufgericht  zfi  predigen  an  der  mitwoch  und 
am  freitage.  es  hat  im  aucli  nacli  ordnung  ein  jeder  dorfpfarher, 
so  hiercin  geliSren,  in  der  wochen  ein  predigt  zu  Trautnaw  in  der 
187b  kirchen  [gejthan.  solcher  thema  hab  ich  Simon  Hittel  nach  mehr 
dan  in  die  23  predigten  beschricben,  melir  als  zehen  pfarhem 
handtschriftlateinisch  unddcutsch,  welche  sich  also  unterschrie- 
bon  haben :  Matias  Closelius,  pastor  ecclesiarum  in  Arnau  et 
Oelsen,  Matheus  Ilanke  Ilirsch,  diaconus  Arnoviensis,  Melcher 
Thilesius,  pííir  zu  Aldestat,  Wcnzeslaus  Pritener,  pastor  iu 
Wiltschitz,  Christopherus  Flachnerus,  pfar  zu  Rognitz,  Caspar 
Gans,  pastor  in  Mohern,  Andreas  Mohaubt,  pfarrher  auf  Soher, 
Jacobus  Leimgrube,  pastor  in  Antiquofago,  Hieronimus  Hcn- 
ricus  Adamus  Cinck,  pastor  zum  SchwuU,  Israel  Geiszler,  pastor 
in  Pilnicau  etc.  etc. 

Nov.  28.  Anno  domini  1565  den  28.  tag  novembris  an  der  mittwoch 

vor  sanct  Andreastag  am  halben  sciger  um  6  ist  das  feuer  ausz- 
komcn  auf  dem  schlosse  im  pferdestall,  und  ist  der  stali  weg- 
gebrant,  und  soind  dem  hcrn  Przibig  Mirtzkowzken  fiinf  schone 
reitrosz  verbrant.  und  wan  nicht  so  viel  schnie  vorhanden  gewest, 
so  wer  sich  weitcr  grossen  schadens  mehr  zu  fúrchten  gewesen. 
und  in  diesem  jar  hat  der  her  Przibig  Mirtzkowski  seinen  bauw 
am  NeuenhofTe  vcrbracht,  da  er  bis  in  das  dritte  jar  lang 
daran  gebauet  hat  etc.  etc. 

Dec  12.  Anno  domini  1565  don  12.  tag  decembris  die  mittwoch  vor 

Lucla  ist  Michel  N.  ein  Bayer  und  papirgesell  ertninken,  als  er 
die  radě  auszeisen  wolt  etc.  etc. 

Diese  zeit  hat  sich  vor  und  in  der  gebunden  zeit  pestileu 
errcget  vor  dem  mittelthor,  das  ihr  etzliche  dar\^on  scin  gestorbc 
und  imtergegangen. 


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-  183  — 

Dis  jar  der  Schwendt  Dukei  einnam,  ') 
Der  Tíirck  damach  vor  Malta  kam, 
Denmarkt  und  Schweden  krigten  gar 
Miteiuander  bis  auf  6  jar. 

1566.  188a 

Memoriatief  was  sich   in  diesem  1566  jaře  nach  Christi    i566 
geburt  zu  Trautnaw  hat  ziigetragen  und  ergangen  íst  etc.  ctc. 

Anno  domini  1566  den  2.  tag  januarii  die  mitwoch  nach  jan.  2. 
des  newen  jars  tag  ist  zu  Amaw  das  rathhaus  durchs  pulver  zu- 
sprenget  worden,  und  ist  der  buttel  todt  blieben  und  verfallen 
ctc.  etc. 

Anno  domini  15G6  den  11.  tag  jenner  den  freitag  nach  der 
heiligen  drei  konige  tag  ist  zu  Trautnaw  feuer  im  oberbreihausz 
auszkomen  etc.  etc. 

Anno  domini  1566  den  16.  tag  januari  an  der  mitwoch  Jan.  le 
vor  S.  Vabian  Sebastian  hat  Bartel  Haintz,  schwarzferber  zu 
Trautnaw,  zu  Hirszberg  umb  den  ring  gefahren  und  hat  cin 
bcin  gebrochen.  und  als  er  zu  Hirszberg  nicht  reclit  gehailet 
ist  worden,  hat  er  im  zu  Trautnaw  wiedcr  das  bein  miissen 
lassen  auf  ein  neues  brechen  imd  den  Nickel  Arolt  balbierer 
hailen  lassen  etc.  etc.  zwene  tage  damach  ward  dem  Alexander 
Weniger  sein  bart  auszgerauft,  das  er  sich  sein  schemet  und 
in  krig  zog.  ist  aber  gestorben  und  nicht  wieder  komen.  fecit 
Samson  Freysc  etc.  etc. 

Anno  domini  1566  den  24.  tag  jener  am  dornstag  vor  Pauli  Jan.  21. 
bekerung  ist  der  alten  stadtschreiberin  furdach  eingefallen  auf 
zwei  pauerpferde,  und  der  schne  und  das  gehulzc  die  pferde 
gar  nahend  erschhigen  hett  etc.  ctc. 

Anno  domini  1566  den  28.  homung  am  dornstag  nach  dorFebr.28. 
fasznacht  ein  stunde  nach  mitternacht  sah  man  zu  Trautnaw 
wunderzeichen  am  himmel,  ein  feurige  corapression  zwischcn 
mitternacht  und  morgen  zu  gestanden  gleich  also  lichtc,  wie  die 
sonne  schien,  und  wie  lange  feuerstreimen  niedergingen,  einem 
feurigeň  regen  gleich  scheinende.  gott  wende  es  zum  bestcn  etc.  Mara  23. 

Anno  domini  1566  den  23.  tag  martzi  den  sonnabend  vor 
letari  hat  der  her  pfarhcr  lassen  eine  breclie  auf  den  kirchliof 


*)  Lazar  Schwendi  —  Tokai. 


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—  184  - 

bauen  vor  die,  so  gott  lestern  oder  vor  die  huren  und  buben, 
vor  haderleite,  es  sei  fraiin  oder  man  etc.  IŘtc. 

188b  Dis  jar  hilt  kais.  Maximilían  ein  reíchstag  zu  Aiigfspurg  umb  Tiirken- 

steir.  der  Tiirk  gewan  Zigct,  und  Jula  ')  ward  verlom.  im  Niedorland 
ein  endrung  geschach,  der  Tiirkisch  kaiser  starb  darnach. 

Mjirr2i.  Amio  domini  1566  den  21.  tag  ira  mertzen  am  dornstag 
nach  oculi  iimb  die  einundzwenzigste  stunde  am  ganzen  zeiger 
ist  Mertten  Baiers  son  Adam  in  der  Aupen  ertrunkcn ;  bein  der 
mittelmíihl  vom  stcge  gefallen  und  ist  darnach  bein  der  spittal- 
miihl  am  rechen  gefunden  in  abwesen  seines  vatters  etc.  etc. 

Apriiso.  Anno  domini  1566  den  30.  tag  aprilis  am  dinstiig  nach 

misericordia  ist  in  gott  selig  verschieden  der  edle  wolehrnfeste 
her  Fridrich  Bock  von  Gendorf,  auf  Hohenelben  begraben  etc. 

Juni  8.  Anno  domini  1566  den  8.  tag  im  brachmon  am  sonnabend 

Medardi  zu  der^eit  haben  die  Kuttenbergischen  ambtsverwalter 
lassen  anfangen  das  new  haus  und  den  grossen  rechen  zu  bauwen 
zusambt  den  archen  und  wehrn  umbTrautnaw  zum  holz  flossen 
gen  Kuttenberg  etc.  etc. 

Aag.  5.  Anno  domini  1566  den  5.  tag  im  augstmon  den  montag 

vor  Laurenti  hat  ein  erbar  rath  zu  Trautnaw  lassen  den  rohr- 
kasten  wiederumb  new  erbauen  und  die  rohr  und  das  wasser 
wieder  herein  furen.  zu  der  zeit  war  der  her  Michel  Bayer 
stadtfoit; 

Oct.  2.  Anno  1566   den  2.  tag  octobris  die  nechste  mitwoch   nach  Michaelis 

scind  zur  LandÍBhutten  abgebrent  dreissig  keusser  und  das  rathhaus 
etc.  etc. 

Anno  domini  1566  den  22.  tag  marti  am  palmsonobend 
^^23!  ^^^  auch  alle  sonnobend  durch  die  faste  und  das  obbemelte  jar 
hat  Greger  Kahl,  bader  zu  Trautnaw,  lassen  alle  wege  die 
trummel  in  der  stadt  hcrum  schlagen  lassen,  wan  man  ins  bad 
solt  gehen.  auf  solche  weise  hat  auch  der  alte  Trautnawische 
bader  Christof  Lessel  selbst  am  sonnobende  die  trummel  her- 
umb  geschlagen  und  zum  bade  darmitte  geleutet.  dieser  Chri- 
stof Lessel  ist  zum  Hoff  in  der  badstuben  mite  verbrennet,  als 
die  stadt  der  Hoff  ausgebrant  ist  etc.  etc. 


')  Gyula. 


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185  — 


1567.  189a 

Meinoriatief,  was  sich  ira  1567  jar  nach  Christi  geburt    ise? 
verlaufen  iind  zugetragen  Lat. 

Anno  domini  im  1567  jarc  den  3.  tag  mai  ist  die  kleine  Mai  3. 
wasserklausen  oder  die  new  klausen  ziim  ersten  auf  die  Klein- 
aupe  erbauet  worden,  darnacli  zum  andernraahl  wieder  im  1575 
jar  von  neiies  erbauet  worden  von  eim  klauseraeister  Hans 
Otěr  von  Aussig.  die  klein  klausen  hat  ihren  namen  von  der 
Kleinaupen  bekomen,  darauf  sie  itzt  wieder  also  gewaltig 
grosz  und  tief  erbauet,  das  der  weiten  und  tiefe  halben  haben 
mussen  nach  tiefer,  dan  in  die  neun  hundert  stiche  tief  mit 
grabscheitem  ausgraben  ins  erdreich.  das  gebeude  und  arbt 
von  der  ersten  alten  und  itzt  neuwen  klausen,  baiderst  zusamen- 
gerechnet  vom  bauen,  gestehet  den  kaiser  7  tausent  gulden, 
und  jeden  floren  per  15  patzen  gerechnet  etc.  etc.  die  unkosten, 
80  ein  jar  lang  nur  aufs  holz  fortzuflosden  und  fortzutrifften 
vom  Hrisengepirge  bis  auf  Kuttenberg,  gestehet  die  suma  neun 
und  zwenzig  hundert  schock  groschen,  das  jerlich  in  die  20 
tausent  gulden  auf  das  Kuttenbergische  pergwerk  und  holz- 
riesen  aufgehet  auf  archen,  rechen,  klausen  im  Hrisengepirge 
etc.  etc.  es  wird  auch  darkegen  ubers  jar  5  tausent  wochentlich 
auf  Kuttenberg  dargegen  gemiintzet  etc.  etc.  item  achtzehn  i®^^ 
hundert  tausend,  auch  oft  19  hundert  tausent  waehr  holz  wirt 
in  einem  jar  auf  Kuttenperg  gefltist,  und  ist  die  besoldung  von 
tausent  wehr  aufs  wenigste  12  gulden,  15  patzen  vor  einen 
gulden  gerechnet.  so  es  aber  bose  ist,  zun  den  hriesen  zu  bringen, 
so  gibt  man  gern  18  imd  19  gíilden  von  tausent  wehr  holz  ab- 
zuhaken,  und  die  holzknechte  haben  ire  sonderliche  besoldung, 
ein  tag  einem  10,  zwolf  kreizer,  darnach  einer  arbeit  etc.  etc. 

Anno  domini  1567  den  6.  tag  im  brachmon  das  ist  den^""*  6- 
andern  freitag  nach  corporis  Christi  ist  Stcphan  Scholz,  sonst 
Hiibner  genant,  zu  Trautnaw  verbrennet  worden,  nach  seinem 
tode  wiedenimb  uber  20  wochen  auszgegraben  worden  etc.  etc. 
seine  ganze  historie,  darvon  zu  lesen  alle  umbstende,  wie  es 
sichs  mit  ihni  zugetragen  und  verlauflfen  hat,  findet  man  kler- 
lich  im  druck  auszgegangen  in  mittel  des  exemplarbuchs,  wer 
weiter  lust  hat,  darnach  zu  lesen  etc.  etc. 


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1 


—  186  — 

Anno  domini  1567  im  augstmon  dos  land  Sundtkaw  und  Bryszkauw 
ward  geschetzt  und  dein  herzog  von  Burgund  versetzt  etc.  etc. 

Nov.  28.  Anno  domini  1567  den  23.  tag  im  wintermon  am  suntag 
Clementi  ist  in  gott  ruende  vorschieden  der  aJte  Nickel  Hyttel, 
der  da  elter,  dan  70  jar  war  und  zu  Traiitnaw  gewonet  und  gc- 
boren  ist  etc.  etc. 

Deí^^i5  '  -AlUUO  domini  1667  jar  den  15.  tag  im  christmon,  das  ist 
den  nechsten  montag  nach  Lucia,  ist  durch  den  edien  ehrund- 
vesten  hern  Christian  Dietrich  etc.  als  buchhalter  und  her  George 
Schattney  von  Olivett,  munzschreiber  auf  Kuttenberg,  ist  den 
schwatzern  und  holzknechten  auf  den  Trautnawischen  welden 
und  den  arbeitern  auf  den  hriesen  und  welden  gelt  auszgegeben 
und  zu  Trautnaw  bezalet  worden,  nemblichen  zwolf  hundert 
gulden  und  sechs  und  60  gulden,  und  ist  jeder  gulden  per 
15  patzen  gerechnet  worden  etc.  etc, 

Anno  domini  1567  in  diesem  jar  ist  die  grosse  wasser- 
klausen  erbauet  worden,  díc  da  iren  naraen  von  der  Grossen- 
aupen  beKomen  hat,  darauf  sie  gebauet  ist  worden.  der  tam 
an  der  grossen  wasserklausen  ist  einhundert  und  20  elen  lang 
und  16  elen  brait  an  die  joch  und  fliigel  zun  wasserthoren ;  sie 
helt  15  elen  tief  wasser  oder  fíinf  man  hoch.  hat  man  erstlich 
gegeben  zum  machen  25  hundert  gulden;  als  sie  aber  hienach- 
mals  wandelbar  ist  worden,  hat  man  7  hundert  gulden  abermals 
vom  flicken  gegeben,  also  das  die  grosse  wasserklausen  ge- 
stehet  drei  tausent  und  zwei  hundert  gulden  auf  der  Grossen- 
aupen  etc. 

Die  holzhriescn  am  Schwarzenberg  seind  5  hundert  fach 
lang,  lenger  dan  15  hundert  waltlochtcrn.  sie  gestehen  8  hun- 
dert gulden  zu  bawen  etc,  etc. 

Das  neuw  wassergerinne  ist  16  hundert  waltlochtem  lang 
imd  2  elen  brait.  es  gestchet  1300  giilden  zu  machen  vom  neuen 
Seuffen  herab  bisz  in  die  Aupen  unterhalb  Marschendorf  etc. ') 

Di8  jar  war  Gotte  ')  und  Grimcnstain  gowonen,  Grumpach  und  andere 
ochtcr  waren  vom  reich gori clít,  zu  Regenspurg  war  oin  reichstag. 


')  Vergl.   Lippert   S.   43    iiber    das    Holzflossen    und    den    Namen 

Riesengcbirges,  wolcher  Ansicht  nur  beizupflichten  ist. 
^)  Gotha.  Grumbacli  1567  hingerichtct. 


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--  187  — 


1568.  laoa 

Memoriatief  uiid  gedechtnisz,  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat    ises 
zugetragen  im  1568  jar  nach  Christi  geburt. 

Anno  domini  1568  den  29.  tag  januarius  ist  der  herSigmund  Jan.  29. 
Hiibner,  der  geburt  von  der  Landshutten,  von  Polkenhain  hierauf 
gen  Trautnaw  gezogen,  und  ihn  ein  erbar  rath  hat  aufgenomen, 
die  cantorei  und  schule  helfen  dem  her  Valeri  zu  versorgen.  am 
tage  anunciationis  Marie  den  15.  tag  im  mertze  ist  er  gar  schul- 
maister  gewest,  und  hat  im  der  her  VaJerius  Grunberg  des  ein 
verzeichnis  gegeben,  was  er  die  knaben  inder  schule  alhie  leme, 
wie  folget.  lectiones  so  in  unser  schule  den  knaben  fíirgegeben 
wird:  Corapendiura  grammatices  latinae  Goldbergense.  Fabulae 
Aesopi  Camerarii.  Musica  latina  Spangenbergii.  Civilitas  morům 
Erasmi  Roterodami.  Catonis  dieta  moralia.  Catechesis  d.  Martini  loob 
Luth:  latina.  Corapendium  arithmetices  Lucae  Lossii.  Evange- 
lium latinům  ct  graecum.  Epištole  Sturmii  Elegantiani  [?]  liber 
Fabricii.  auch  die  argumenta  und  anders  mchr  nach  gelegenhait 
und  geschichligkait  der  knaben,  soli  nichts  hinderstelligbleiben. 
also  hat  der  her  Valerius  Grunberg  der  geburt  von  Glatz  die 
schule  zu  Trautnaw  gehalten,  obbeschriebene  biicher  seine 
schuUer  vleisig  gelernet  seid  der  zeit  heer,  als  er  von  der  stadt 
Braune  gen  Trautnaw  gezogen  und  zum  schulmaister  aufge- 
nomen  ist  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  1568  den  24.  tag  im  Apríl  sonobent  vor  Georgi  Aprii24. 
ist  der  her  Heronimus  Hirsch  gen  Trautnaw  geschickt  worden 
vom  her  Johannes  Hintzius,  das  pfarrambt  in  der  weil  zu  Traut- 
naw zu  versorgen  anstatt  des  her  Hintzens,  pfarhers  zu  Oppau. 
dieser  her  Hieronimus  Hirsch  war  ein  guter  bibasticus,  er  ist  in 
trunkener  weise  dem  her  Valerius  Gioinberg  in  die  schule  ein- 
gelaufen  und  hat  den  her  cantor  Sigmund  Hubnern  zum  schul- 
fenster  hinausgcjagt  und  Paul  Zipfcln  die  naše  von  einander 
mit  eim  tesaken  gchaucn.  er  hat  dem  her  caplan  Albrecht 
Bamberg  das  weib  empfurdt  und  verlisz  sein  weib  und 
kinder  alhie.  er  ist  lange  im  mitteltum  gefangen  gesessen 
Lmd  hat  mit  steinen  unter  die  leute  herabgeworfen  und  alte 
íicher  zusamen  geknopft  und  heraus  zum  turn  lassen  henken, 
las  das  volk  gedacht,  er  hab  sich  von  turn  gelassen  und  sei  ent- 


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—  188  — 

nmnen.  er  hat  die  tumthir  rait  steinen  vcrriinet,  das  niemands 
zun  im  kundt  er  war  ein  feldprediger  gewest,  es  wer  vil  von  ihm 
zu  schreiben,  abcr  ete.  etc. 

Diese  zeit  bracht  man  gedruckte  briefe  nou  zeitung,  wie  es 
mit  Stephan  Híibnem  oder  Scholz  Stephan  zu  Trautnaw  hat 
zugegangen  etc.  etc.  diese  zeit  predigten  die  dori^farhern  liirinen. 

dbc.  13.  Den  13.  chrístmon  zog  der  her  Johanis  Hintzius  von  Traut- 
naw gen  Elenbogen. 

Dec.  15.  Anno  domini  1568  jar  den  15.  tag  decembris  an  der  mit- 
woch  am  quatember  ist  in  gott  ruende  entschlafen  die  edle  wol- 
ehrent  tugendsame  frau  Eustochia,  gebome  von  Gendorf,  des 
edlen  ehrenvesten  hern  Sigmund  Bok,  fíirstlicher  gnaden  zuř 
Lignitz  Sberster  doctor  des  rechten  etc.  des  hem  ehliche  hausz- 
frau,  und  auf  Hohenelben  christlichen  zur  erden  bestattet  worden, 
welche  fraw  zuvor  auch  etzliche  jar  zu  Trautnaw  auf  dem  schlosz 
hat  haus  gehalten  etc.  etc. 

Dec.  29.         Anno  domini  1568  den  29.  tag  christmon  an  der  raittwoch 

sanct  Thomas  ist  der  ehrwirdige  und  wolgelerte  her  Johannis 

Thy  mus,  der  geburt  von  Zwikaw,  von  KauíFung  aus  der  Schlcsing 

gen  Trautnaw  gefiiret  worden  und  ist  also  von  einem  ehrbaren 

rath  zu  einem  pfarher  und  sehlsorger  angenomen  w^orden,  und 

ist  der  jarzal  nach  zu  rechnen  von  dem  1568  jar  an  bisz  in  das 

1576  jar,  lenger  dan  8  jar,  pfarher  zu  Trautnaw  gewesen.  sein 

leben,  lehr  und  seine  thaten  findet  man  im  jarregister  der  geist- 

lichen  und  pfarhern,  so  zu  Trautnaw  gewesen,  sonderlich  ein 

auszzug  dieses  buches  bcschrieben  etc.  etc. 

Dis  jar  war  in  Frankreich  und  Niderland  grosse  emporung  nnd  ])lut- 
vorgÍ88en,  3  fursten  woren  gckopft,  der  prínze  von  Oranien  verjagt,  Plii- 
Hpus  lanďgraff  starb  '),  und  herzog  Heinrich  von  Brannschweig  starb  aucb 
etc.  etc.'*) 


191a 


1569. 


1569  Memoriál  und  gedechtnisz,  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zu- 

getragen  in  diesem  1569  jar  nach  Christi  geburt  etc.  etc. 

Anno  domini  1569  jar  den  4.  tag  januari  hat  der  her  Veit 
Schaps  mitbiirger  zu  Trautnaw  vor  dem  oberthor  13  bawstellen 
hissen  abmessen  und  abteílen  und  dieselben  gemainer  stadt  zu 


Jan.  4. 


O  t  1667. 

')  Heinrich  d.  Jungere  f  1568 


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—  189  — 

gutte  den  mitwonern  vorkaiift,  auf  das  da  mocht  auch  ein  neuw 
forstatt  erbauet  werden.  dan  kinder  zeugen  und  sleťte  bauen  ist 
ein  ewiges  gedechtnis.  und  gestehet  ein  jede  bauwstelle  mít  dem 
gertlin  20  ech.  etc.  etc.  6  gereit  und  2  alle  jar,  und  sind  schon 
innerhalb  10  jařen  zehen  heuser  darauf  erbauet  worden,  wie 
zu  sehen  ist. 

1569  den  22.  januari   an   der  fasznacht  liat  der   canter  Pebr.22. 
Sigmund  Hiibner  das  sj)!!  von  den  ungleichen  kindern  Adam 
und  Eva  agirt  etc.  etc. 


Anno  domini  1569  den  2.  tag  mai,  desgleichen  den  1 7.  und  ^ 


Mai 
■25. 


25.  tag  dieses  monats  seind  3  heuser  zu  bauen  angefangen  worden 
vor  dem  oberthor  auf  den  newen  bawstellen,  wie  die  jarzal  an 
denselbigen  heusern  an  die  giebel  geschrieben  ausweiset  und 
erbauet  seind  etc,  etc. 

Anno  domini  1569  den  17.  tag  heuwmon  am  sontag  Alexii  Ju"  n. 
hat  ein  erbar  rath  gemainer  stadt  Trautnaw  zun  einem  begraebnis 
gekauft  den  garten,  so  gegen  dem  niderthor  zu  sehen  ist,  von 
der  alten  stadtschreiberin  Elisabet,  Pangratz  Kónigs  nachge- 
lassenen  wittfrawen,  umb  60  sch.  etc.  etc. 

Anno  domini  1569  den  21.  tag  septembris  am  tage  Matheus  sept.21. 
des  apostels  ist  der  wolgelerte  her  Matheus  Mylner  von  Kry- 
mitzsch  aus  Meyxen  von  dem  Goldberg  alhieher  gen  Trautnaw 
gezogen,  da  ihn  ein  erbar  rath  hat  aufgenommen  zun  einem  schul- 
maister.  und  gcben  ihm  zu  seiner  besoldung  jerlichen  10  schock 
beineben  seiner  accidentia  und  der  schuller  precem  und  alia, 
als  den  schulgarten  und  den  umbgang  zu  weinachten  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1569  den  30.  tag  septembris  den  freitag  g^i^^^^ 
nach  Michaelis  ist  der  ehrwirdig  her  pfarr  Valerius  Grunberg 
hinaus  gegen  der  Gulden  Oelssen  gezogen  und  zun  einem  pfarher 
aufgenomen  worden,  der  von  dem  1546  jar  bis  ins  1569  jar, 
das  ist  bis  in  die  24  jar  lang,  schulmaister  zu  Trautnaw  gewesen 
ist;  er  hat  auch  die  cantorei  mitte  versorget  und  die  orgel  auch 
etzliche  jar  lang.  er  ist  auch  ein  Trautnawischer  búrger  viel  jar 
gewesen,  da  er  sein  haus  in  der  stadt  hat  behalten  neben  seiner 
-"ocation,  seinen  kindern  zu  gutten. 

Anno  domini  1569  den  17.  tag  octobris  am  montag  nach  oct.  17. 
Talii  seind  sieben  scheuren  weggebrennet  auf  dem  Vieweg  bein 
Trautnaw. 


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"1 


—  190  — 

oct.  21.  Anno  domini  1569  den  21.  tag  weinmon  am  freitag  Drsula 

haben  ihr  Rom.  kais.  maj.  die  Kuttenbcrgischcn  mCinzambtsver- 
walter  den  kunstreiclicn  pan  Girzig  z  Razné,  goltschmied  voní 
Kuttenberg  ein  marscheider,  gen  Marschendorf  geschickt  da 
die  hern  nach  niir  Simon  Hittel  malér  auf  den  Kreppelhof  ein 
boten  sehriftlich  gescndet  haben,  ihnen  das  Hriesengebii-ge  helfen 
abzumarscheiden,  welchs  olm  verzug  geschchen.  da  hat  der 
Qirzig  z  Rzasne  seinen  marscheidt  compastangestellt  im  Hrisen 
grunde  vom  Kuperwasser  siedehaus  und  gemessen  bis  auf  die 
Sberste  spitze  des  Hrisenbergs.  so  hat  sich  befunden  in  der  mesz- 
leitter  der  geometria  und  aritmetic  durch  gcmeine  Sellige  klaff- 
tem,  die  thun  774  loclitern  oder  klafFtern,  zum  andern  so  helt 
ein  dumplachter  4  clen,  so  ist  der  Ilrisenberg  hoch  fiinf hundert 
ein  und  80  dumplochtern,  das  maclit  1920  clen.  also  hoch  ist 
der  grosse  Hrisenberg  aus  dem  Hrisongrunde  hienauf.  also  scind 
die  furnembsten  berge  und  thal  abgeniarscheidet  worden,  da  man 
ara  allerfiiglichsten  grosse  wasserklausen  knnn  dahin  bauen.  und 
liat  der  pan  Girzig  z  Rzasne  zusambt  seinen  xellen  uber  dem 
marscheiden  verzerct  in  4  wochen  82  gulden,  jeden  floren  per 
18  patzcn  gerechnet  etc.  ctc. 

Der  g^roszfíirst  in  Preiasen  starb  das  jar  ^)  und  der  hcrzog  von  Witton- 
berg  auch. ')  horzog  Khrich  von  Braunschweig'  ward  evangeliích,  zn  AUcn- 
burg  hilt  man  ein  coloqiiium,  noch  blibcníi  zuspaltcn.  Vcnedig  leid  gro^i 
Hchaden  durch  feur,  zurris  ir  zoighaus  ungeheur.  dor  prinz  von  Conde  fr^- 
fangen  ward  durch  oinen  »chu8  ermordot.  herzog  Wolfgang  in  gott  verschid.') 

192a  1570. 

1570  Memoriaticf  der  gedechtnisse,  was  sich  zu  Trautnaw  hat 

zugetragen  als  man  schrci[bt]  anno  Christi  1570. 
Jan.  1.  Anno  domini  1570  jar  den  1.  tíig  januarius  am  neuen  jars 

tage  híit  ein  erbar  rath  gomeiner  st^idt  Trautnaw  anfgcnonien 
Adam  Krctzmern,  das  er  sol  die  canterei  und  orgel  versorgeu, 
und  geben  im  alle  jar  darvon  24  sch.  und  von  dem  seigerstellcn 
2  sch.  damach  ist  er  acht  tage  vor  Michaelis  in  das  schuiheisz* 
lein  auf  den  kirchhof  eingezogen  etc.  etc. 


')  Herzog  Albrecht  f  li>6<S  Miirz  2. 

^)  Herzog  Christof  f  1568  iJozember  28. 

»)  Wolfgang  v.  Anhalt  f  15C6  Míirz  23. 


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—  191  — 

Veit  Hoffman  starb  an  des  neuen  jars  tag. 

1570  den  17.  tag  februari  ist  der  cantor  íSigmund  Hiibner  Pcbr.n. 
von  Trautnaw  auf  die  Hohenolb  gezogen,  schulmaister  worden 
und  hat  zuvor  den  7.  tag  februari  an  der  fasznacht  das  spil  von 
der  Susanna  díse  comedi  agiert  etc.  etc. 

Anno  domini  1570  den  14.  tag  aprilis  freitag  vor  jubilate  Apriiu. 
seind  mit  gunst,  wissen  und  willen  eines  erbaren  rathee  und  der 
gemeinelsten  angefangen  worden  die  brodbenke  zn  Trautnaw 
under  das  rathhaus  zu  bauen.  man  hat  zum  ersten  die  hulzene 
wagkamer  weggeraumbt  und  den  laden^  so  daran  gewesen  ist, 
desgleichen  die  rathtraepfe.  da  man  den  grund  beraumet  hat, 
alda  haben  sie  ein  alten  brunnen  fanden  unter  der  rathhaus- 
raAucr,  aber  er  ist  unausgeraumbt  verblieben^  dorJne  zu  suchen 
etc.  etc.  es  ist  Gorge  Wayner  der  meurer  bawmaister  der  brot- 
benke  gewesen.  und  ist  die  ganze  lenge  des  gewelbes  neun 
lochtem,  inwendig  ist  der  cirkel  des  gewelbes  fiinf  lochtern, 
und  achtzehen  lochtern  die  ganze  lenge  und  in  die  quer,  und 
zehn  lochtern  im  schafft  gegen  dem  rathhause  (und  von  jeder 
lochter  neun  w.  gr.)  thut  10  klofftem,  die  hohe  der  mauer  drei 
lochtern.  die  ganze  suma  der  brodbenke  gestehen  drei  und 
und  dreisig  sch.  xmd  18  g.  mit  den  werkstticken,  so  vermauert 
sein,  2  sch.  umb  die  fenster  mit  faltzen  und  4  sch.  von  tieren. 
und  seind  die  brotbenke  auf  16  brotbenke  auszgethailet  zu 
bauen.  und  sol  zuvor  heraus  der  kirchen  zu  gutte  zwo  brot- 
benke ewig  bleiben,  die  ein  erbar  rath  mSgen  vormitten  jerlich 
nach  ihrem  gefallen,  wem  sie  wollen.  diese  zwo  brotbenke 
vergíinstigen  allein,  das  der  kirchen  ihre  geburlichen  zinsen  ^^^^ 
darvon  jerlichen  erlegt  soli  werden.  es  hat  auch  ein  erbar  rath 
den  beken  si  eben  jar  freiheit  zugesagt,  sie  bein  ihrem  alten 
jerlichen  zins  lassen  zu  vorbleiben  ohn  einige  femer  auflage 
der  neuwgebauten  brotbenke  bis  nach  vorscheinung  sieben  jar, 
darmit  sie  sich  des  bawkost  und  schaden  wider  zuvor  erhollen 
mochten.  zu  der  zeit  ist  Bartel  Hiittel  und  Merten  Iliittel  zech- 
maister  gewesen. 

Anno  domini  1570  den  6.  tag  mai  am  sonnobend  Urbani  Mai  c. 
ist  ein  platzregen  komen,  das  solch  grosz  gewesser  von  den 
bergen  geschossen  ist,  das  es  eiiies  knie  tief  uber  die  nidertur 
zogebruke  gegangen  und  anderhalb  elen  an  Matz  Gaberlins 


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n 


192  — 


haus.  es  hat  ím  špital  den  fusbodem  zusambt  den  armen  leuten 
rait  weggefiirt  und  pfaff  Jokeln  den  bruder  ertrenckt,  in  der 
stuben  den  boden  sambt  deni  ofen  mitte  hinwegfíiret  und  die 
kleine  hese  ertrenket.  das  wasser^  so  vomHrinlin  kombt  undaus 
der  stadt  geflossen  kommen,  hat  den  turgraben  also  vorschlcmbt 
und  ubergelaufen,  das  man  bis  zum  giirtel  in  den  heusem  vor 
dem  niderthur  im  wasser  gegangcn.  es  hat  auch  solch  plotze 
prausen  und  gewalt  des  wassers  in  der  spitalmil  dic  stuben wandt, 
so  gegen  der  stadt  stehet,  gar  weggerissen  und  alles  getreide, 
mehl  und  seke  mit  weggefiiret,  das  der  miller  kaum  mit  weib 
und  kind  Kašpar  Riiker  kaum  oben  zum  gibel  auf  einer  leitter 
herausgestigen  mit  den  seinen  gegen  der  spittalbruken.  es  hat 
im  grossen  schaden  gethan  imd  allen  gezeug  weggefíiret.  und 
zu  Rognitz  hat  es  die  mihl  glatt  weggefíiret,  das  man  auf  den 
heutigen  tag  nicht  kan  wissen,  wo  die  miihlstein  seind  vom 
wasser  hingefíiret  und  verschlembt  worden. 

Mai  12.  Anno  domini  1570  den  12.  mai  ist  zu  Trautnaw  auf  dem 

sehlosz  in  gottseliglich  entschlafen  Eustochia  Mirtzkawzkin  von 
Stropschitz,  ires  alters  8  wochen.  ir  klein  epitaphium  mit  dem 
crucifix  stehet  in  der  kirchen  neben  Simon  Hittels  tafel. 

Es  seind  dis  1570  jar  so  gar  viel  und  grosse  gewesser 
durch  alle  land  gewest,  das  sie  viel  stct,  dorfer,  menschen  und 
insa  vich,  heusern  und  ekern  alles  zurissun  und  ertrenkt  imd  hinweg 
gefui't.  item  zu  Braune  vor  der  stadt  hat  solch  grosz  gewesser 
eilf  schilge  heitzofen  oder  kachelSfen  umbracht  und  eingewaieht 
und  hat  haussen  auf  dem  Sande  dreizehen  heuszer  gar  wegge- 
furet,  zurissen,  zusambt  dem  volek  in  der  nacht  ertrenkt.  item 
dem  abt  zu  Gryssaw  hat  es  grossen  schaden  gethan  imd  hat  im 
40  teiche  abgerisscn,  und  sich  das  wasser  der  Tzyder  also  grosz 
ergossen  in  der  nacht,  das  solch  gewesser  zur  Landishutten  die 
niderforstadt  zusambt  dem  thorhaus  hinweggerissen  und  er- 
trenket etc.  auf  solche  grosse  erschrockliche  wasserflute  oder 
wolkenbruste  hat  gar  ein  schwere  teure  zeit  kurzlich  erfolgt. 
und  dis  seind  die  vorbotten,  wie  folgen  wh'd  etc.  etc, 

Mai  i.  Anno  domini  1570  den  4.  tag  mai  hat  die  Rom.  kais.  mai. 

Maximilian  ein  mandát  im  konigreich  Během  lassen  auszgehe  , 
darinnen  ein  dreifache  schatzunge  auf  ainmal  ausgegangei  : 
erstlich  auf  jedeš  haus  bein  einer  jeden  stadt  in  Během  ď  i 


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—  193  - 

schock  hauszsteur  oder  behrn  oder  ungelt,  wie  man  es  nennen 
mocht,  in  eim  jar  zu  erlegen,  zum  andem  das  faszgeld  gedupelt^ 
und  zum  dritten  von  aller  hantierung  mit  kauffen  uiid  vorkauffen 
von  jedem  taler  ein  w.  gr.  und  von  fíinf  kreitzem  ein  heller  in 
stetten  und  d5rfem.  es  fing  sich  baldě  salz  und  weinteurung  an, 
da  man  den  wein  muste  vorbehren  neben  dem  zol  etc.  etc. 

Anno  domini  1570  den  12.tagbrachmonistMelcher6aders  jani  12. 
faausz  vor  dem  oberthur  erbauet  worden,  desgleichen  das  under 
obig  ihm,  da  itzt  Gorge  Mentzel  der  tiseher  innen  wohnet,  wie 
an  den  gibeln  an  der  jarzal  wol  zu  sehen  ist  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1570  den  20.  tag  septembris  hat  der  herg^pf^^ 
Albrecht  Sygier  seine  steineme  gibel  lassen  aufbauen  und  in 
tíinich  mit  gemehl  lassen  drauf  abreissen  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1570  jar  den  26.  tag  octobris  seind  die  oct.  se. 
brodtbenke  zu  Trautnaw  mit  dem  bauw  verfertiget  worden.  und 
den  domstag  vor  allerheiligentag  haben  die  beken  umb  die 
stellen  imd  stende,  wo  ein  jeder  seine  brotbank  und  fail  haben 
solde,  das  losz  geworfen  und  haben  die  stellen  mit  gemehl  un- 
derschiedenlichen  lassen  ausztailen,  und  der  maister  der  beken 
aller  ihre  namen  lassen  in  ein  gemalte  taffel  auf  die  stelle  schrei- 
ben,  wo  ein  jeders  maisters  brodtbank  ist,  und  wie  weit  ein  jeder 
raum  und  stelle  einnemen  soli  etc.  etc. 

Diese  zeit  ist  das  getraide  in  dem  kauíFe  gewesen:  item  ein 
scbaffel  kom  umb  zwei  schock,  den  weisz  umb  zwei  schock  und 
drei  weisse,  die  gerste  ein  schaíFel  und  sieben  8rter,  den  haber 
ein  schaffel  haber  umb  zwanzig  w.  gr.,  ein  malz  umb  ein  und 
zwenzig  schok,  ein  schaffel  hoppen  umb  24  w.  gr.  das  war  im 
anfang  der  teurung.  es  wirdts  baldě  das  nachfolgende  beschrie- 
bene  jar  wol  anzeigen,  wie  es  zur  selbigen  zeit  mit  viel  lendem 
stunde  in  Během,  Mehern,  Oesterreich,  Slairmark,  Pfalz,  Meyxen, 
Scblesing,  die  Selandt  und  mehr  haben  aller  grosse  teurung  er- 
lieden  und  sonderlich  umb  das  gepirge  hie  zu  Trautnaw,  wie 
folgen  wird  etc.  etc. 

Anno  domini  1570  jaré  seind  44  personen  alt  und  jung  zu 
rautnaw  gestorben  ein  jar  lang,  nach  auszweisung  Adam 
retschmers  des  cantors  tottenjarregister  beschriebon  etc.  etc. 

13 


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n 


—  194  — 

Difl  jar  reit  kaiscr  Maxiroilian  zn  Niimiberg  ein, 

Zu  Špeier  hilt  man  ein  rcichstaff  gatt, 

Hat  anch  gcregnet  kom  iind  blntt. 

lu  Frankreich  macht  man  ein  vertrag^, ') 

Dor  Tttrk  gewann  die  insel  Cypeni  hernách,^) 

Im  Nidcrland  grosz  wasser  war, 

Teiirung  fing  an,  weret  6  jar. 

104a  1571. 

iwi  Memoriaticf  und  gedechtnis,  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat 

zugetragen  im  1571  jar  etc.  etc. 

Febr.  6.  Anno  domini  1571  den  6.  tag  februari  ist  der  auszspnich 
zu  Prage  auf  dcm  schlosz  gegangen  zwischen  der  stadt  Traut- 
naw an  činem  tail  und  anderthails  zwischen  dcm  herrn  Wilhclm 
Myrtzschkowszky  von  Stropschitz,  das  er  solt  den  von  Trautnaw 
cinraumen  das  schlosz,  díe  schacfferei  mit  aller  zugehoning,  ekern 
und  wiesen,  die  klein  erbe,  die  obermuhl,  papirmul  und  die 
mittelmiil,  dargegen  díe  Rom.  kais.  maj.  obbemelten  hern 
Wilhelm  MrtzschkoflFzky  vorwilliget  ein  gnadengelt,  nemblicli 
íunftausent  schock  raeisznischc  zal.  und  aolche  suma  gelt  sol 
ihm  die  stadt  Trautnaw  schuldig  sein  zu  erlegen  (nach  ircr 
abgesanten  personen   verwilligung)   etc.  etc.     Daniel  Herolt 

Peb.  11.  starb  den  11.  februari  etc.  etc. 

Fob.  22.  Anno  domini  1571  den  22.  tag  februari  am  domstag  Petři 
schulfeier  ist  der  unterburggraf,  der  pan  Capaun  genandt,  als  ein 
verordneter  comisari  der  Rom.  kais.  maj.  Maximiliani  des  namens 
der  ander  etc.  etc.  alhieher  gen  Trautnaw  auf  das  schlosz  komen 
mit  befehlich  nach  laut  des  auszspruchs,  wie  oben  bemelt,  so  zu 
Prag  gegangen  zwischen  denen  von  Trautnaw  und  dem  her 
Wilhelm  Mirszkowsky,  das  der  her  Wilhclm  solt  abtretten  (wie 
dan  geschach)  crstlich  das  schlosz,  die  obermuhl,  die  mittelraulil, 
(las  forber,  hie  papirmile,  die  kleine  erbe,  eker  und  wiesen  mit 
aller  zugehor;  wasz  er  inposses  gehabt,  der  kaiserlichen  majestát 
ubergeben  hat.  also  hat  der  rath  und  die  ganze  geraein  dem 
verordneten  comisarien  und  underburggrafen  dem  pan  Capaun 
von  der  Rom.  und  Behmischen  kunigin  Maria  wegen  mansge- 
liibde  mit  einem  handstraich  getan  etc.  etc.  weiter  so  hat  der 
her  comissarie  dem  rath  und  der  stadt  Trautnaw  befohlen  unt 


*)  S.  Gcrmaín. 
')  Erst  1573. 


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.     —  196  - 

eingeraumbt  und  volmechtig  ubergeben  das  schlosz,  die  &beť- 
mvlj  mittelmil;  die  papírmil  und  scheferei,  das  forberg  mit  dem 
klein  teichlin  und  klein  erblin  sambt  aller  der  zugehSrungen  be- 
fohlen  und  uberantwort,  darmit  sie  der  kaiserin  kaínen  schaden 
lissen  geschehen  bisz  auf  weitern  beschaidt  etc.  etc. 

Anno  domini  1671  den  27.  tagmartii  dieselbe  zeit  war  eine  j^j^^^ 
grosse  landteurung,  das  man  ein  scheíFel  kom  umb  3  schock 
kaufte,  ein  scheflFel  haber  umb  ein  follen  taler,  ein  scheflFel 
gersten  umb  2  schock,  der  waitz  ein  schaeflFel  ohn  zehen  weisse 
umb  3  schock,  ein  scheflFel  arbeisz  umb  2  schock  und  20  weise. 
und  auf  die  letzte  hat  die  teurung  in  diesem  jar  uberhand  ge- 
nomen,  das  ein  virtel  kom  24  weisse  groschen  gegolten  hat. 
es  ist  auch  ein  grosse  salz-  und  bir-  imd  weinteurung  gewest, 
auch  alles  obs  und  kSchelspeisen  teuer,  ein  klein  apfel  oder  bim 
umb  ein  heller,  ein  maltz  umb  30  schock.  das  jar  haben  die 
leutte  brod  ausz  apfeln  und  eicheln  gebachen,  auch  aus  bim, 
knott,  sprei  und  haber,  kratzbehm.  sie  haben  treber  und  kraut- 
striinke  gessen  und  unmenschliche  speise ;  sie  haben  sich  bein 
denflaischemumbdas  kieblut  gerauftundgeschlagenzumkochen. 
es  sein  arme  leutte  zu  Trautnaw  auf  die  schindegrube  gelauflFen 
und  das  fleisch  von  dem  asz  gehauen  und  gessen :  sie  haben 
dem  henker  das  aszfleisch  gestoUen  aus  dem  oflFen,  welchs  er 
vor  seine  hunde  gekocht  het.  in  suma  es  war  uberall  voUer 
bettelleute,  das  oft  in  einer  halben  firtel  stunden  mer  dan  12  arme 
menschen  zusamentraflFen  in  einem  hause.  es  lagen  an  strassen, 
wegen,  in  staellen  und  spittalen  erhungerto  und  viel  totter 
menschen,  also  das  Jeremiáš  der  hinkende  bader  auf  einmal 
10  person  in  ein  grab  zu  haufen  leget,  die  aller  erhungert  waren, 
ausgenomen  ein  neuboren  kind.  es  hat  viel  tobě  kraut  unter  dem 
getraide  und  habernbrott,  darvon  die  menschen  taub,  tol  und 
wiste  waren.  sie  erhilten  sich  mit  bucheckem  und  kese.  umb 
das  Schmidberg  seind  mer  dan  3  hundert  menschen  in  der  teu- 
rung umbkomen,  weggeloflFen,  haus  und  hoflF  verlassen  etc.  etc.*) 

1571  den  22.  aprillis  hat  der  rath  aufs  her  PrzibiksMirs- Apriias. 
kowsken  schreiben  und  vorbit  die  gemein  zu  Burkersdorf  zur 


*)  Uber  die  Theuernng  in  Bolimen  s.  Balbin  epitome  601  flg. 

13* 


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—  196  —    . 

Traiitnawischen  kirchen  angenommen,  zu  kirchen  zugeton,  sie 
soln  sich  mit  dera  pfar  vertragen. 

Aprii  15.  1571  den  15.  aprillís  bis  zum  20  in  der  osterwochen  sturben 

die  alte  Himpelin  (die  alte  Himpelin  hat  in  3  jařen  siben  kinder 
gehabt,  einmal  3,  zweimal  zu  zweien  kinder)  und  Matz  Baier, 
Cliristof  Neidig,  Thor  Nickel,  die  Waber  Hansin.  der  pfarr  hat  am 

Apríl  15.  ostertage  vor  44  kranke  personen  gebetten  diese  zeit  etc.  etc. 

Juni  8.  Anno  domini  157 1  den  8.  tag  im  brachmon  am  abend  Me- 

dardi hat  es  in  der  Schlesing  zu  der  Lignitz  korn  geregnet  bein 
der  vogelstangen  umb  die  stadt;  auch  bein  dem  Hainwalde 
195a  zwischen  Lemberg  und  Groldtberg  hat  es  auch  korn  geregnet 
und  den  nechsten  sontag  darnach  hat  es  zu  Hirszperg  und  zum 
Jauer  erbeisz  und  waitz  geregnet,  welchs  getraides  mir  auch  zu 
sehen  íurkomen  ist.  man  hat  auch  dieselbe  zeit  umb  Lemberg 
auf  den  wiesen  umb  den  Bower  ausz  den  hauiFen,  welche  wie 
moltworfhauflPen  anzusehen,  gegraben,  das  voliér  getraides  ist 
gewcsen  wie  weisse  kurze  wiirtzelein  halber  gliede  lang  und 
einer  schreibefeder  dike.  die  haben  die  armen  leutegederretund 
gemallen.  es  hat  viel  mehl  gegeben  und  haben  lichte  essebrott 
daraus  gebachen.  der  apotheker  Jacob  Rolap  hat  dem  her 
cantzler  Hans  Gottschen  ein  stiicke  solchs  brotts  geschickt;  von 
wunders  wegen  ich  dasselbe  auch  gekostet.  gott  erhelt  die  seinen 
zu  seinem  lob  alzeit  etc.  etc. 

Juni  17.  1571  den  17.  tag  junius  hat  Gorge  Krause  dem  pfar  geant- 

wort  in  der  predigt,  von  pfingstfischem  gepredigt  etc.  etc. 

juu  20.  Anno  1571  am  20.  tage  hewmon  starb  Marcus  Hyttel. 

Sept.  20.  Anno  domini  im  1571  den  20.  tag  september  ist  der  her  Va- 

lentin *)  Spanowsky,  Rom.  kais.  maj.  verordneter  comisariae, 
gen  Trautnaw  komen  und  den  rath  daselbst  vemeuert  an  dem 

sípt. 22.  sonnabent  nach  Mathei,  und  seind  diese  hienach  beschriebenen 
personen  beruffen  worden:  Barttel  Kaszda  primas,  Nickel  Frei- 
waldt  rathman,  Gorge  Domnik,  Michel  Baier,  Gorge  HimpeK 
Christof  Preyse,  Albrecht  Sygler,  Bartel  Haintz,  Augustinus 
Fiedler,  Petter  Scheiber,  Caspar  Geiszler,  Wenzel  Kretzschmer; 
gemainelstcn :  Barttel  Tzan,  Gorge  Krause,  Gorge  HaH  \ 
Barttel  Bayer  etc.  etc. 

')  ,VHlentin*  durchstrichcii  uiid  am  Rando  ,MichaeP. 


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—  197  - 

Anno  domini  1571  den  6.  tag  octobris  hat  man  die  new  brew-  oct.  e. 
pfanne  in  das  niderbreuwhaus  bracht,  undheldtmehrdan  6  cent- 
néř, und  den  centnéř  umb  15  schock,  so  thut  die  suma  70  sch. 

Anno  domini  im  1571  den  7.  tag  octobris  hat  man  ein  ge-  oct.  7. 

druckte  neuw  zeitung  zu  Trautnaw  gehabt  vom  krige  der  Vene- 

diger  und  des  Turken,  welcher  ist  zu  wasser  und  iande  geschehcn 

in  der  insel  Lepanto. 

Aida  die  Turkische  armáda  mit  den  Christen  eiu  schlacht  gefaaltcn  ^^^^ 
haben  4  stunden.  und  ist  der  Turken  ganze  armadi  von  den  Venedigeni 
erobert  und  der  Christen  bei  6  tau^end  todt,  und  ihre  galleren  in  die  fiinf- 
zehen  verloren.  aaf  der  Turken  seitten  aber  hat  man  200  und  12  galern 
gefangen  und  60  zu  grunde  gelegt  und  verbrandt,  darob  in  30.000  Turken 
erschlagen  und  funftausend  gefaugen.  der  crledig^cn  Christen  soUen  14000 
gewesen  sein.  und  der  Ochial  konig  von  Algair  aus  Aphrica  sol  mit  28 
segcln  entfiohen  sein.  welchs  geschehen  ist  am  tage  Justinen  den  7.  tag  Oct.  7. 
weinmon  im  eintausend  fiinfhundert  und  im  ein  und  sibtzigsten  jar  zwischen 
Lepanto  und  Cephalonia  bei  der  insel  Cursolani  zwo  stunden  auf  den  tag, 
und  soli  vier  stunden  gcweret  haben.  solches  hat  der  kunstreich  malér 
Baltazar  Jemnischeu  lassenin  druck  auszgehen  und  abcontrafecttet  sieben 
stiicke,  welche  aller  zusamen  gehoret  haben  von  solchem  kríeg. 

Anno  domini  im  1571  jar  seind  vier  und  neunzig  personen 
alde  und  junge  zu  Trautnaw  gestorben  nacli  auszweisung  des 
cantors  Adam  Kretzschraers  beschriebnen  tottenregisters. 

Dis  jar  ward  das  birgl6cklein  zu  leuttcn  auf  dem  obortorin 

aufgehengt,  und  uber  kurz  zeit  darnach  in  die  neuw  glocke  ge- 

nomen  zu  hiilfe  etc.  etc. 

Dis  jar  drei  herschaftcn  (Venedig,  bapst,  Genua)  verbunden  sich  ser, 

Schlugen  den  Tiirken  auf  dem  mchr, 

Sie  hatten  alle  drei  ein  heer. 

Orosz  stcrben  im  bistumb  Saltzbrigk  war, 

Izbrnck  kam  durch  erdbidcm  in  gefahr. 

Item  im  1571  jar  den  12.  tag  octobris  branten  IG  heuser  oct.  12. 
auf  der  Bergfreiheit  weg. 

1572.  i9fi* 

Memoriatief  und  gedechtnisse  was  sich  zu  Trautnaw  hat    1572 
zugetragen  nach  Christi  geburt  im  1572  jaré  etc.  etc. 

Anno  domini  1572  den  10.  tag  januarii  das  ist  den  ncchstcn  Jan.  10. 
domstag  nach  der  heiligen  drei  konige  tag  seind  zwen  armc 
sunder  von  wegen  ihrer  missethat  zu  Trautnaw  gericht  und 
gehengt  worden:  der  kleinc  Gorge  von  Leupersdorf  und  der 
hinerknecht  vom  Lahn  etc.  etc. 


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—  198  — 

Jan.  17.  Anno  domini  1572  den  17.  tag  januarii  hat  man  zu  Traut- 
naw  nach  mitternacht  gar  ein  erschreckliche  feurigc  compressíon 
am  himmcl  3  stundcn  hin  und  wiedcr  schcn  faren  gen  mitag 
und  abendwerts,  ganz  forchtsam  und  erschrecklich.  es  ist  auch 
dieselbe  zeit  im  Behmerlande  hin  und  widcr  an  viel  stellen  und 
ortern  also  feuersti*eimig  gesehcD  worden.  gott  wcnde  es  zam 
besten  etc.  etc. 

M&i  5.  Anno  domini  1572  den  5.  tag  mai  den  montag  nach  cantatc 

ist  der  ehrbar  her  Qorge  říicundei,  mitburger  zu  Trautnaw,  in 
gott  ruende  selig  cntschlafen,  und  seine  kinder  haben  ihm  ein 
ehrliches  gedechtnis  und  epitaphium  machen  lassen,  die  kirche 
zu  Trautnaw  darmit  zu  zieren^  und  inen  zum  gedechtnis  und 
ihren  nachkommen  etc.  etc. 

Juni  s.  Anno  domini  1572  den  3.  tag  brachmon  hat  man  den  wol- 

gelerten  Christof  Hergeselen,  welcher  zu  Arnaw  schulmaister 
gewesen,  gen  Trautnaw  bracht,  und  ist  von  cim  crbarcn  rath 
der  stadt  Trautnaw  aufgenomen  worden  zun  einem  schulmaister 
und  ist  in  das  schulstublin  eingezogen ;  da  ist  er  alsbalde  krank 
worden  und  am  14.  tage  junius  am  sonnobend  vor  Viti  gcstor- 
ben  etc.  etc. 

Jali  í.  Anno  domini  1572  den  2.  tag  heuwmon  an  der  mittwoch  am 

tage  Maria  hcimsuchung  hat  Gorgc  Ansorgc  der  tuchmacher 
sein  ehlich  weib  erschlagen  zu  Trautnaw  vor  dem  ftberthor  in  *) 
196b  scinem  garten  hinter  den  scheunen  unter  einem  kirszbaum.  sie  ist 
schwanger  gewest,  gar  dike.  er  hat  ir  das  haubt  mit  einer  rodehaw 
eingeschlagen.  solchs  ist  geschehen  unter  der  frupredigt,  weil 
das  volk  zur  kirchen  war.  er  ist  entlauffen  und  seine  kinderlein, 
hausz  und  gorten  und  alles  verlossen  und  landfluchtig  worden 
etc.  etc. 

Jull  SI.  Anno    domini  1572   den   31.  tag   heuwmon    am   douerstag    Gcnnaiiii 

ist  dio  stadt  Gitzsehin  ausgebrent  otc.  etc.  ^) 

')  Am  Rando:  ,Dis  jar  am  liimmel  sah  man  wuuderding, 

Der  ber  von  Blaw  mit  tod  abging. 

Daz  Niderland  widor  krigen  thct, 

Konig  von  Navarra  hochzcit  bet. 

In  Frankreicb  war  rumor  nicht  kloin, 

Ein  nouer  comet  da  erscbein.* 
')  Nacb  Sommer  (Topographie)  war  der  Brand  am  1.  Auguet. 


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—  199  — 

Anno  domini  1572  don  11.  tag  augusti  ist  der  woigelerte  Aug.  ii. 
her  Johannis  Rosa  schulmaister  von  Turn  ausz  Preussen  gen 
Trautnaw  komen  und  von  einem  crbarn  rath  zun  einem  schul- 
maister angenomen  worden.  er  kam  von  Goldbcrg  herauf  ge- 
zogen  und  war  ein  junggesell.  der  her  pfar,  ein  erbar  rath  und 
die  bůrger  haben  ihn  ein  zeit  lang  gespeiset,  bis  er  im  ein  jung- 
fraw  erfreit  zum  Goldberg,  die  er  mitte  gen  Trautnaw  bracht 
etc.  ete. 

Anno  domini  1572  den  20.  tag  augusti  die  mittwoch  vor  Ang.  20. 
Bartholomei  hat  der  her  Johannes  Tymus,  diese  zeit  pfarher 
zu  Trautnaw,  die  newen  benke  unter  der  tuchmacher  choř 
lassen  in  die  kirche  bauen,  und  alle  die  daselbst  ihren  standt 
imd  sitz  haben  wolten,  die  haben  dem  pfarher  2  w.  gr.  mussen 
darvor  geben.  er  lisz  auch  die  lange  zeidel  sitzbenke  mitten  in 
der  kirchen  hininter  setzen.  er  lisz  auch  den  predigstuU  von 
dem  steinem  pfeiler  abbrechen  und  lisz  in  neben  den  gestift- 
altar  bauen,  wie  er  nach  alda  stehet  etc.  etc. 

Anno  domini  1572  den  14.  tag  octobris  den  dinstag  vor  oct.  14. 
sanct  Galii  ist  der  bestandsbrief  zu  Trautnaw  auf  dem  rathausz 
vor  der  ganzen  gemein  gclesen  worden  in  behmischer  sprachen. 
den  hat  der  her  Matheus  Petter,  geschworner  stadtschreiber  zu 
Trautnaw,  wie  folget  verdeutzscht  und  vor  meniglichen  gelesen 
und  erkleret  also : 

Im  1572  jar  den  14.  tag  octobris  das  ist  den  dinstag  vor  vju 
Galii  hat  der  wolgebome  herr  Sigmund  Materny  von  Kweyttnitz 
gemeiner  stadt  Trautnaw  geligen  vicrtausent  schockmeisznisch. 
dagegen  hat  im  gemeine  stadt  Trautnaw  vorsetzt  und  vorpfendt 
diese  dSrfer  wie  folget:  dieParsznitz  sambt  ihren pauern^  zinsen, 
recht  und  gerechtigkeit,  die  Hohebriicke  mit  iren  pauem  sambtzin- 
scn,  recht  und  gerechtigkait,  Aldestadt  sambt  ihren pauern,  zinsen 
und  recht  und  gerechtigkaiten,  die  Kry  bii  tz  sambt  ihren  pauern, 
zinsen,  recht  und  gerechtigkaitcn,  die  spittalm&hl,  welche  er  der 
stadt  wieder  an  eim  zins  der  stadt  versatzt  hat.  es  ist  auch  ein  re- 
vers und  vorschreibung  von  eim  erbarn  rath  zu  Trautnaw  under 
der  stadt  sigill  und  aller  zechen  sigill  dem  obbenenten  her  Sig- 
mund vonQuittnitz  gegeben  wie  folget:  so  die  von  Trautnaw  diese 
obbeschriebene  dorfcr  wiederumb  ablosen  wollen,  soln  sie  es 


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—  200  — 

ein  halb  jar  zuvor  dem  bemelten  hem  Sigmund  Mattern  anzei- 
gen^  desgleichen  er  der  stadt  auch.  und  so  ein  tail  dem  andem 
nicht  hildt  und  solchs  abtrett  oder  das  geld  erlegt  bein  eim  pen- 
fahl  tausent  schock  meisznisch.  und  ist  die  huldung  geschehen 
von  den  bemelten  pauem  den  25.  tag  october,  das  ist  den 
oct.  25.  sonnabend  vor  Symone  Jude  mit  dem  beschaidt :  wo  die 
Trautnawer  gut  bir  breiten,  so  mochten  in  obbemelten  dSrfem 
die  kretscfamer  das  bir  bein  ihn  nemen,  wo  es  inen  geiiel;  aber 
da  es  in  nicht  gefellig,  mochten  sie  es  nemeui  wo  es  in  gefiel. 
und  ist  der  her  Albrecht  Sygler,  dieser  zeit  ein  rathsperson 
zu  Trautnaw,  uber  solche  obbemelte  dSrfer  und  pauren  vom 
hem  Sigmund  Mattern  zu  einem  gubernator  gesatzt  worden 
etc.  etc. 


197b 
1573 


1573. 


Memoriál  und  gedechtnis,  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat  zu- 
getragen  im  1573  jamách  Christi  geburdt  etc.  etc. 

Pebr.io.  -^^^  1^*  februari  den  dinstag  nach  invocabit  ist  der  kleiiie 
Schneider  Alex  gestorben. 

Aprii  3.  Anno  domini  1573  den  3.  tag  aprillis  am  freitag  vor  miseri- 
cordia  zwo  stunden  vor  abends  ist  hinter  der  foittei  bein  den 
mittelthor  ein  stúcke  mauer  eingefallen  auf  fiinfzehen  schritte 
weit.  man  hat  es  damach  mit  brettem  verbauet  5  so  lange  ge- 
standen  bis  es  kundt  wieder  zugemauert  werden,  undmankalck, 
sand  und  notturft  herzuschaířte.  diese  zeit  ist  der  her  Hans 
Ficker  biirgermeister  gewesen  etc.  etc. 

Mai  31.  Anno  domini  1573  den  31.  tag  mai  am  sontag  Petronella 

hat  ein  crbar  handtwerk  der  schuster  alhie  zu  Trautnaw 
wiederumb  ihr  altes  choř  in  der  kirchen  eingenomen,  welches 
choř  sie  zuvor  lenger  dan  in  die  funfzig  jar  nicht  in  all  ihrer 
versamlung  und  zcchen  gehalten  und  innen  gehabt,  wie  itzunder 
sie  es  zirlichen  nach  nodtdurft  erbauet  und  angericht  haben. 
dan  sobalde  der  ehrwirdig  *)  man  docter  Lutter  anfing,  das 
evangelium  zu  predigen,  sobalde  hat  die  papistische  briider- 


*)  Der  iieuere  Olossator  hat  die  Worte    ,ehrwirdig  man  docter*   durch- 
striclien  nnd  am  Rando  das  Wort  ,gottlose*  dafiir  geeetzt. 


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—  201  — 

schaft  ein  ende  auf  dera  obbemelten  bruderchor  genandt.  dan 
solch  schusterchor  ist  erstlichen  durch  die  alten  schuster  erbauet 
worden.  anno  Christí  1 503  jar  zun  derselben  zeit,  als  der  e.  w. 
her  bischof  Johan  Wardnensis  von  Olmitz  die  kirche  zu  Traut- 
naw  confirmiret,  hať  er  auch  das  schusterchor  zur  bruderschaft 
eingesegnet,  darvon  es  ein  lange  zeít  heer  den  namen  gehabt, 
und  das  bruderchor  nach  von  den  alten  genant  wird  etc.  etc. 

Nu  folget  die  besichtigung  und  beschreibung  der  Trautna- 
wischen  graenitzen  und  erstlichen  von  der  grenitzen  unterm 
Zschischwengestein  etc.  etc. : 

Anno  domini  1573  den  19  tag  mai  das  ist  den  dinstag  nach  viíS^íe. 
trinitate  ist  ein  bestalte  anordnunge  geschehen  von  einem  erbarn 
rath  gemeiner  stadt,  grenitzen  zu  begehen  und  zu  besichtigen 
nach  alter  ISblicher  gewonheit,  wie  dan  recht  und  brauch  ist, 
das  die  alten  verlebten  burger  und  mitwoner,  so  von  altersher 
aller  grenitzen,  so  gemeiner  stadt  zugeh5ren,  gut  wissenschaft 
haben,  von  ihren  eltem  und  gruseltern  in  die  geweiset  und 
griindlichen  angezeigt,  auf  ihre  hochste  gewissen  und  mit  dem 
aíde  bekreftiget  haben,  also  haben  auch  auf  diszmal  die  alten 
den  jungen  mennern,  biirgern  und  mitwonern  mit  grunde  der 
warheit  miindlich  zugegenwertig  hinach  beschribener  personen 
sie  die  rechten  grenitzen  angezeigt,  wie  folgens  zu  hSren  sein 
wird.  und  seind  auf  diszmal  diese  darzu  beruffene  und  verord- 
nete  personen  aller  namhaftig  beschrieben  worden,  welche  auf 
der  grenitz  mit  gewesen  zum  waren  gedechtnis  •  item  zum  erstem 
der  her  primas  Wenzel  Schmidt,  der  her  biirgermeíster  Gorge 
Mayer,  Caspar  Geyszler  ein  rathsperson,  Andreas  Weber  ein 
rathsperson,  Falten  Neuman  ein  rathsperson,  Bartel  Beyer  ein 
rathsperson,  Gorge  Hímpel  ein  gemeinelster,  Augustinus  Fidler 
ein  gemeinelster,  Bartel  Kaszda  ein  gemeinelster,  Gorge  Krause 
spittalher,  Gorge  Kleyber  spitalher,  Gorge  Aldtman  saltzher, 
Simon  Hittel  malér  grenitzenbeschreiber,  Hans  Renel,  Nikel 
Arold,  Michel  Bock,  Gorge  Nikundey,  Gorge  Kneitzel,  Gorge 
Grundt,  Gorge  Herttel,  Gorge  Hointz,  Gorge  Koch,  David 
Hittel,  Hans  Schciber,  Hans  Ansorge,  Hans  Findtlich,  Wenzel 
Bock,  Falten  Tzipel.  diese  personen  seind  ausz  der  Parssnitz 
mitgewest:  Hans  Bayer,  Jacob  Beder,  der  alte  Hampel,  Chri- 
stof  Staude,  Gorge  Wicke,  Gorge  John  etc.  etc. 


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n 


—  202  — 


198b  Disc  allc  obbenauten  personen  und  mitburger  zu  Trautnaw 

seind  zum  erstcn  gegangcn  auf  die  alte  Trautnawische  grenizen 
auf  dem  Stadtbcrg,  so  zwischen  der  Pauszwitz  und  Parsznitz 
gclegen  ist.  alda  hat  Gorge  Krause  gestanden  und  ausgesagt  vor 
joderraenniglich  ungezwungen  und  ungedrungen :  also  ihr  líeben 
liern  undnachbarn  jungund  alt,  h8ret  mir  zU;  und  alles,  was  icli 
euch  anzeigen  werde,  belangende  gcmeiner  stiidt  Trautnaw  gre- 
nitzen;  dasselbige  alles  hab  ich  von  den  uralten  und  unsem  vor- 
fahren  geli8ret,  die  da  auch  ausgesagt  an  aides  statt,  das  sie  die 
auch  von  ihren  groszvaettern  und  ureltern  gebSret,  das  sie  es 
auch  beschworen  und  mit  ihren  sellen  versigelt  hettcn.  und 
haben  uns  auch  ermanet,  solche  Trautnawsche  grentzen,  da  ich 
itzt  hie  auf  stehe,  als  ein  sibtzigjeriger  man  an  eidesstatt  vor 
idermeniglich  zu  beschweren  auf  der  alten  seelen,  wie  sie  be- 
fohlen  haben.  und  alle  diese,  die  ihr  heute  von  mir  Gorge  Krausen 
solches  hSret,  solit  und  mSget  mit  der  zeit  auf  mich  und  meine 
seele  auch  wol  schweren,  das  dise  die  rechte  alte  Trautnawische 
grenitz  ist  von  altersher,  wie  folgen  wird : 

Item  zum  ersten  ist  mir  Gorge  Krause  bewust  bein  meinen 
h&chsten  gewissen,  das  zu  der  zeit  des  edlen  gestrengen  ritters 
und  herm  herr  Adam  Sylbers,  diesel be  zeit  pfandsinhaber  der 
stadt  Trautnaw,  und  anderthailsz  der  Herr  vom  Nachott  ist  zwi- 
schen beiden  herren  ein  grentzung  angestaellt  worden.  also  seind 
zur  selbigen  zeit  diese  personen  aus  dem  rath  und  der  gemein 
von  Trautnaw  mit  gewesen  und  darbei :  als  nemblich  der  alte 
Gorge  Scheyber,  der  alte  Merten  Freyse,  der  alte  Gorge  Hor- 
nigh,  der  alte  Merten  Himpel,  Wenzel  Herold,  Michel  Meacr, 
Gorge  Herttel.  auch  ist  beim  her  Silber  gewest  der  her  Gireslaw 
Birke  und  der  haubtman  vom  Nachodt.  ^) 

vma  Aida  hat  der  alte  Hawel  ein  fSrster  (von  der  Staudentz)  ge- 

standen ur.d  vor  jedermenniglich  auszgesagt  auf  seine  hSchste 
gewissen,  das  ihm  bewusst  sei,  das  alda  zu  5ber8t  auf  dem  Stadt- 
berge  sich  die  rechte  grenitz  zwischen  denhern  vom  Nachott  und 
den  Trautnawern  alda  anfahe,  und  hat  gesagt:  alda   auf  der 

*)  Am  Rande:  ,Fritlficli  Fortat  Ledok  haubtinan  auf  Náchod  un 
Nloulasch  Staiigo  und  Girsig  Pissars  z  Ertemsdorf  und  Marcsch  Kreil 
8che  z  Aupice,  Hans  Pretwitz  Seinan  und  dor  Woudratzku  znr  Stai 
dcntz  vor  40  jařen,  wie  Wenzel  Herolt  wcis  den  .... 


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—  203  — 

Stelle  hat  ein  aufgerichter  grentzstain  gestanden,  weh  dem  men- 
schcn  seiner  seele,  der  den  grentzsteinhatausgegrabcn  iindweg- 
geschafft.  darnach  hat  der  alte  forster  Hawel  lassen  ein  weissen 
schurtz  auf  eine  birke  zu  Sberstauf  der  grenitz  lassen  aufhengen, 
darnach  man  sich  auf  der  grenitz  hat  wol  kónnen  richtcn.  also 
hat  der  alte  fSrster  Hawel  die  graenitz  vorangegangen,  und  seind 
ihm  die  andern  aller  nachgefolget,  und  hat  ausgesaget,  das  die 
rechte  grenitz  den  berghinabgehe  in  dem  mittelsten  greblin  Uber 
die  wisen  bisz  zun  der  grossen  weidenzwiesel  und  von  der 
weiden  bisz  zu  dem  grossen  grentzstain  bei  der  Aupen  und 
von  dem  grossen  grentzstain  gerade  am  Tzschischwitzgestaine 
hinauF  zu  den  alten  kreizbuchen,  darnach  zur  kreizfichten,  dar- 
nach folgens  hinauf  aufden  Sbersten  kampf  zuden  dreien  kifern. 
aldaselbst  stossen  dreier  hern  grenitzen  zusammen,  als  nemlich 
der  von  Trautnaw,  des  herrn  vom  Nachott  und  des  herrn  von 
Ryssenburgk,  wie  man  dan  nahend  bein  den  dreien  kifern  auf 
einem  stain  sihet  zum  worzeichen  ausgehauwen  der  herrn  vom 
Schumburgk  wappen,  dariiber  ein  A  und  ein  S  stehet.  darnach 
helt  der  oberste  hrigel  die  Trautnawische  grentzen  also  fořt,  wie 
an  den  kreizsteinen  zu  sehen  ist,  bisz  widerumb  zu  einem  steine, 
darein  ist  auch  das  wappen  und  die  buchstaben  auszgchawen,  wie 
an  dem  ersten  steine.  von  diesem  staine  gehet  die  graenitz  fořt  lOJi. 
fomen  zu  Sbrist  auf  dem  kampf  bisz  zun  dem  gar  grossen  staine, 
darinen  zu  alleroberst  drauíFen  fiinf  gruben  sein  ausgehawen. 
daselbst  komen  auch  dreier  hern  grenitzen  zusammen,  alsz  nemb- 
lich  der  von  Trautnaw,  des  hern  Sylbers,  des  herrn  von  Ryssen- 
burgk etc.  etc.  also  soli  der  rigel  die  graenitz  fořt  hinab  halten 
zwischen  den  von  Trautnaw  und  dem  her  Silber  etc,  etc.  solchs 
alles,  wie  nach  der  lenge  oben  bemelt  ist,  haben  klerlich  auszge- 
sagt  und  uns  dahin  geweist  als  nemblich  dise  drci  personen: 
Gorge  Krause,  Hans  Baier  in  der  Porsznitz  und  Gorge  Hertel, 
und  haben  ausgesagt,  das  sie  solche  obbemelte  grenitzen  wolleu 
an  eides  statt  beteuern,  wo  es  not  erfordert,  das  sie  solches  von 
den  obbemelten  alten  (welche  itzt  aller  in  tod  verblichen)  gehorct 
haben,  und  sie  auch  also  geweiset  und  gefuret  sein  worden  auf 
alle  ort  und  stellen,  wie  obbemelt  ist,  der  wahrheit  zu  steur,  die 
alten  recht  und  gerechtigkeiten  gemeiner  statt  Trautnaw  allen 
Qacbkomqnden  helfen,  erretten  und  beschutzcn  in  allen  rechten, 


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n 


204 


erlichen  sachen  mit  unserm  leib,  ehr,  gut  und  blut.  darzu  helf 
uns  gott  allen.  amen. 
Mai  19.  Auch  hat  ein  erber  rath  dieson  19.  tag  mai  den  grossen 

grentzBtain,  so  itzunder  neben  der  Aupen  unter  dem  Tzschi- 
schwengestain  auf  der  rechten  grenitz  leit,  lassen  aufdecken, 
erSffnen  und  bereumen,  das  ihn  jedermeniglich  genugsam  be- 
síchtigen  kan.  es  ist  Hans  Bayer  auf  disem  grenitzstain  ge- 
standen  und  auch  auszgesagt  alles  das,  wie  oben  zuvor  vermelt 
und  beschriben  stehet,  in  gegenwertigkeit  derselben  aller  per- 
sonen  etc.  etc. 
800a  Nun  folget  die  ander  grenitzbeschreibung  des  Burgerwalts 

1573  den  19  tag  mai. 

Damach  seind  díese  alle  oberzelte  personen  fortgegangen 
zun  der  andem  Trautnawischen  grenitzen,  so  zwischen  dem 
Biirgerwalde  gelegen  und  zwischen  des  alten  Nyckel  Pirxen 
von  Pettcrsdorf  erbeg&ttern.  daselbst  seind  wider  zun  uns 
komen  diese  personen,  wie  folget  aus  der  Porsznitz :  der  alte 
Hampel,  Jacob  Beder,  Gorge  Wike,  Christof  Staude,  Goi^e 
Jon.  alda  hat  Hans  Bayer  in  der  Porsznitz  zur  stellc  ge- 
standen  neben  dem  grenitzflosse,  welches  das  hinderste  flosz 
ist  gegenNickelFirxen  gutt,  und  hat  auszgesagt  ungezwungen, 
ungedrungen  bein  seinen  h&chsten  gewissen,  das  er  solche  gre- 
nitz, so  zwischen  dem  Trautnawischen  Biirgerwalde  ist  und 
zwischen  Nyckel  Firxen  zu  Pettersdorf  gutte,  das  Hans  Bayer 
selbs  aus  Nyckel  Fyrxen  munde  gehSret  hábe,  das  er  wider 
Mychel  Meyern  gesagt  hat :  ,da  sich  Mychel  und  Hans,  das  ist 
die  rechte  alte  graenitz  an  diesem  flosse  hinauf  durch  gestritte 
und  durch  geritte  bis  an  der  DSberlin  grenitz;  das  wil  ich  mit 
mein  hSchsten  gewissen  beteuem,  das  ichs  von  den  uralten  so 
weit  bin  bogrenzt  worden  auf  mein  g&ttern  bis  an  das  nechste 
flosz  gegen  Pettersdorf  und  von  Pettersdorfer  wasser  anzuheben 
am  flosse  den  berg  hinauf.'  und  hat  dieser  Nickel  Firx  zwischen 
mir  Hans  Bayern  und  Michel  Mayem  gestandcn  und  hat  uns 
gebetten  und  befohlen,  wir  solten  seiner  worte  eingedenk  seien, 
er  sei  nun  gar  ein  alter  schwacher  man,  dieweil  wir  jungr 
raenner  weren,  auf  das  wir  mit  der  zeit,  wo  es  not  erfordert 
an  aides  statt  dise  grenitzen  also  volkomenlichen  mochten  be 
200b    schweren  und  auszsagen  also  wol  als  heer,  welchs  Nickel  Fir 


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—  205  — 

Anch  gethan  hat.  es  hat  Hans  Bayer  auch  weiter  auszgesagt,  das 
der  alte  Nickel  Firx  seinem  sohne  in  keinen  weg  gestatten  wSUen, 
uber  das  grenitzflosz  und  in  den  Bůrgerwaltetwas  auszzuraumen 
und  hinúberzugreifen.  darmit  ist  diese  grenitz  ohn  allen  stritt 
ein  lange  zeit  und  viel  jar  gerťlglich  verblieben.  auf  solche  an- 
zeigung  ist  balde  Hans  Baier  der  fleischer  und  Jacob  Beder 
denen  von  Trautnaw  vorgegangen  an  dem  grentzenflosse  hin- 
auf  bis  zum  erbe,  da  Nyckel  Firxen  erbe  anwendet.  alda  ist 
Jacob  Beder,  der  richter  ausz  der  Parsznitz,  fiirgetretten  und 
hat  auszgesagt  ungezwungen,  ohngedrungen,  wie  folget :,  also  ihr 
lieben  hern  von  Trautnaw,  mir  ist  bewust,  das  zu  der  zeit  mei- 
nes  vaters  leben  ich  auch  mit  auf  dieser  grentze  gewesen  bin, 
und  da  wir  sein  komen  bisz  hieher,  da  itzunder  die  rechte  alte 
Trautnawische  grentze  auszgeackert  ist,  so  sage  ich  das  auf 
meine  hochste  gewissen,  das  da  haben  auf  der  stelle  gestanden 
der  alte  GorgeHornigk  und  der  alte  JorgeScheiber  und  haben 
mir  geweiset  von  diesem  grenitzflosz  gerade  auf  die  alte  an- 
sichtige  hohe  grenitze  zu,  und  haben  mich  gerade  drauf  zuge- 
fuhret  bis  zun  der  dorfgraenitz,  so  zwischen  Pettersdorf  und 
D6berla  an  dise  grenitze  stSsset,  und  haben  alda  gestanden  und 
ausgesagt,  das  sie  von  ihren  gruszeltern  und  vaettem  gehort 
hetten,  das  sie  diese  rechte  grenitz  mit  dem  aide  und  mit  ihren 
seelen  versiegelt  und  beschworen  hetten,  und  sie  auch  ermanet, 
auf  sie  zu  schweren  und  auf  ihre  hochste  gewissen  zu  beteuem, 
wo  es  not  erfordert,  das  disz  die  alte,  ware,  rechte  grundgrenitz  201a 
ist  zwischen  der  stadt  Trautnaw  Biirgerwalde  und  zwischen 
Nickel  Firxen  zu  Pettersdorf  giittern/  die  Jacob  Beder  alda  mit 
seinen  hochsten  gewissen  beteuert  hat  etc.  etc.  darauf  hat 
Gorge  Krause  gesagt,  das  er  von  den  warhaftígen  alten  hábe 
gehort,  das  Streck  Gorgen  gutt  sei  nur  erstlich  ein  garten  ge- 
wesen, aber  itzund  hat  er  nur  einen  rein,  und  die  ander  seite, 
80  er  zum  erbe  gemacht,  in  der  von  Trautnaw  Biirgerwald  uber 
die  rechte  grenitze  fehr  hienůber  eingriffe  gethan  mit  ausacke- 
rung  der  alten  grenitzen,  wie  dannach  sichtig  zu  sehen  ist. 
darauf  hat  der  her  primas  Wenzel  Schmitt  alle  obbeschribene  per- 
sonen,  sodazukegen  gestanden,  ald  und jung  ermant,  sie  wíJten 
solcher  reden  alle,  so  heut  auf  beiden  grSnitzen  gerett  und  aus- 
gesagt seind  worden  von  obbemelten  personen,  wol  einbilden  und 


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—  206  — 

dieser  ředěn  die  zeit  ihres  lebens  wol  eingedenck  lassen  sein, 
wo  es  die  not  erfordert,  ihn  und  ihren  kindskíndern  auch  darvon 
sagen  und  in  frischer  gedechtnis  behalten^  ernstlich  befohlen 
hat.  darauf  haben  sich  die  rathhern  und  die  gemein  leute  mit 
lob  und  dancksagung  gottes  wiederum  gen  Trautnaw  zu  gehen 
gcwendet  ete.  etc. 

Nun  folget  die  dritte  besichtigung  und  beschreibung  der 
Trautnawischen  graenitzeu,  welche  gemeiner  stadt  Trautnaw 
crblichen  zugchoren,  belangende  die  griinde  zuř  Jungenbuchen, 
wo  sie  ihre  alte  graenitzen  im  gepirge  bisz  zum  Helfenstain  und 
folgens  hienumb  nach  laut  der  uralten  privilegion  und  zeug- 
nissen  etc.  etc. : 

Mai  25.  Anno  domini  1573  den  26  tag  mai  am  tage  Urbani  am 

montag  ist  abermal  ein  bestellte  anordnung  geschehen  von 
201b  einém  erbam  rath  gemeiner  stadt  Trautnaw,  grenitzen  zu  be- 
sichtigen,  welche  gemeiner  stadt  Trautnaw  erblichen  zugeh&ren, 
belangende  die  griinde  zur  Jungenbuchen,  wo  sie  ihre  alte 
graenitzen  im  gepirge  bisz  zum  Helfenstain  xmd  folgens  hien- 
umb nach  laut  der  privilegion  und  der  uralten  gezeugnissen 
(so  nach  vorhanden)  und  mit  gríindlichem  gedechtlichem  waren 
bericht  volfíihren  und  richtig  haben  wollen.  und  seind  diese  hí- 
nach  beschriebene  darzu  bestellte  und  verordnete  personen 
mitte  gewest,  die  ich  Simon  Hittel  malér  zun  einem  gedecht- 
nisse  aller  hab  aufgezeichnet  nach  ordnung  wie  folgt: 

Zum  ersten  ist  mit  gewest  der  ehrnfest  her  CasparNus  forst- 
maister  an  der  statt  Kom.  kais.  maj.,  darnach  der  holzmaister, 
der  zalmeister,  der  alte  Scheubel  und  ScheflFer  Gorge.  und  aus 
der  stadt  aus  dem  rath  und  der  gemeinen  seind  diese  gewest  ' 
der  her  primas  Wenzel  Schmidt,  Caspar  Geyszler  ein  raths- 
person,  Gorge  Meyer  ein  rathsperson,  Bartel  Caszda  ein  ge- 
meinelster,  Wenzel  Herolt,  Bartel  Tzan,  Gorge  Krause,  Gorge 
Herttel,  Gorge  Grundtman,  Gorge  Altman,  Hans  Scheiber, 
Hans  Renel,  Hans  Milstein,  Tomas  Gernt,  Tomas  Bayer,  Tomas 
Gaberla,  Simon  Geyszler,  Simon  Hittel,  Melcher  Paeder,  Au- 
gustinus  Copenbiller,  Michel  Frey  waldt,  Philipp  Birckner.  ausz 
der  Parsznitz  seind  mittegewest:  Jacob  Baeder,  Hans  Beyer, 
Matz  Kolbe,  Mertten  Hampel,  Christof  Staude;  in  der  Alten 


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—  207  — 

(fíir)  stadt  diese  2  personen :  der  alte  Syber,  Matz  Laeder ;  zur 
Jungenbuchen  diese  3  person:  Faltz  Berger,  Mertten  Berger 
und  ADdres  Knauer  etc.  etc. 

Item  man  hat  die  alte  grenitz,  welche  gemainer  stadt  Traut- 
naw  erblichen  zugehSren,  auf  diszmal  angefangen  ubig  Mertten 
Bergem  bei  der  brettmiihl,  da  stehet  in  der  auwen  ein  buchen- 
stock.  also  ist  ein  stilschweigen  ausgeruflFt,  und  man  solt  heer  202a 
zu  haufen  tretten.  alsobald  seind  herfur  getretten  drei  personen, 
nemblich  Wenzel  Herolt  tuchmacher,  Gorge  Krause,  Gorge 
Ilerttel.  diese  haben  bericht  gegeben,  das  sei  ihnen  bewusst, 
das  ohngefehr  lenger  dan  vor  dreissig  jařen,  alda  sie  auch  ge- 
grenzet  haben,  das  der  alte  herr  Adam  Sylber  hett  wieder  Wenzel 
Heroltengesagt:  ,8Ích  Wenzel,  an  diesem  grossen  f  bíichenstocke 
fecht  sichder  vonTrautnaw  rechte  grenitz  an,  und  anderbrett- 
muU,  bein  dem  wasserrade  ist  auch  ein  grosser  stock,  und  gehet 
die  grenitz  gerade  hinauf,  an  dem  stainen  kamme  angefangen ; 
imd  wann  man  hinůber  kombt  uber  den  kampf,  da  haben  sie 
den  grenitzrein  auszgeackert,  der  aber  nach  woU  kenlich  ge- 
wesen  ist/  also  seind  uns  obbemelte  personen  vorgegangen  die 
grentze  hinaus,  also  hat  man  gar  viel  alte  kreitzbeume  funden, 
da  kreize  vor  zeiten  seind  drei  gehauen  worden.  und  auf  demsel- 
bigen  kamme,  wann  man  hinaus  gehet  auf  den  Johannisbronnen 
zu,  und  alles  gebirge,  das  da  seinon  hang  hat  auf  die  rechte  hand, 
das  ist  auf  gemeiner  stadt  Trautnaw  in  zugehSrig.  und  an  etz- 
lichen  enden  helt  die  strasse  die  rechte  grenitze ;  dan  es  seind 
neben  der  strasse  viel  kreize  in  die  beume  gehauen  hin  und  her, 
die  da  alt  und  sichtig  seind  bisz  nahend  an  Johannisbron.  alda 
man  durch  den  walt  (welchen  der  her  Christof  Sylber  itztinhat) 
den  alten  kreizen  nach  hat  woUen  gehen,  da  ist  der  richter  zur 
Jungenbuchen  und  der  richter  von  der  Freyheit  herfíirgetretten 
und  etzlich  vielmal  dem  herr  forstmaister  Caspar  Nus  und  denen 
von  Trautnaw  ein  stillstandt  gebotten  von  wegen  des  rechtens 
bisz  zur  zukunft  ihres  herrens.  so  hat  der  hér  forstmeister  an- 
gezeigt  und  Barttel  Kaszda :  wir  haben  ein  befehlich  aus  der 
kamer,  die  kaiserlichen  und  Trautnawischen  grenitzen  zu  be- 
gehen  und  zu  besichtigen  nach  altem  ISblichem  gebrauch.  ihrem  202b 
heiTn  geschech  auf  diszmalsz  kein  kiirze,  soudem  wan  der  burg- 
grafe  auf  die  grentzen  gefíirt  wirde  werden,  alsdan  wer  den 


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208  — 


besten  beweisz  wtirde  haben*,  der  solts  genÍBsen.  auf  dasz  hat 
der  Bcholtze  zur  Jungenbuchen  gesagt :  da  sie  in  seines  berren 
walt  wollten  uber  recht  gehen,  woUt  ers  mit  gewalt  wehren,  und 
befahl  etzlichen  boten,  das  volk  aufzumanen^  und  eilends  gen  Wil  t- 
schitz^  das  der  her  Christof  Sílber  solt  komen  und  das  grenitzen 
besicfatígen  wehren.  darauf  die  unsrigen  geantwort :  sie  betten 
keinen  willen  zu  einigerlei  krig  oder  zwitrachty  auch  weren  sie 
alda  ohn  alle  beisorge  und  gewehr  auf  die  grentzen  gegangen^ 
es  wirde  sie  gott  wol  behiitten,  dieweil  sie  dem  kaiserlichen 
befehl  musten  nachkomen.  also  seind  wir  aller  fortgegangen  und 
gesehen,  wie  die  alte  kreizbuebe  ist  abgehauen  gewest,  und  also 
fortgegangen  bisz  bein  den  Johan sbronnen.  bein  den  Johannis- 
brunnen  seind  wir  in  die  kirche  gegangen.  alda  ist  Tomas  Ger- 
trutt  herfiir  getretten  ungezvungen,  ungedrungen  und  hat  vor 
jedermeniglich  auszgesagt  auf  sein  hochste  gewissen:  ,Iiebeu 
herm !  mir  ist  bewust,  das  ich  die  kirche  alhie  hábe  helfen  bauen 
zusambt  meinem  bruder,  das  solchs  lenger  weder  in  die  40  jar 
ist.  und  als  wir  die  unterste  schwelle  zur  kirchen  hinabwerts 
gegen  dem  wasser  gelegt  haben,  da  ist  komen  der  alte  Scharman 
vom  Mohem  und  der  alte  Krause  und  haben  mit  ihren  steben 
auf  die  schwelle  geklopft  und  ausgesagt:  lieben  zimmerleute! 
ihr  solt  wissen,  das  diese  schwelle  auf  dreier  herren  griinden 
leit,  und  alda  drei  richtige  alte  grenitzen  zusamenstossen, 
erstlich  der  von  Trautnaw,  zum  andcrn  des  her  Christofs  Sylbers, 
zum  dritten  des  hem  von  Amaw  etc/.  und  obcrhalben  dem  Johanis- 
brunnen  solten  wier  hienauf  gehen,  wie  unsz  Gorge  Krause  und 
Wenzel  Herolt  sagten  und  waren  bericht  gaben,  das  sie  der  alte 
Mertten  Freyse  hinauf  gefurt  bei  dem  grentzflosse  bisz  auf  ein 
gesiimpfe  und  wesserichten  bodem  schickweisz  bisz  zun  einer 
alten  buchen,  daran  drei  kreitze  gehauen.  darauf  hat  der  her 
Caspar  Nusz  forstmaister  gesagt,  man  solt  ihm  zuvor  auch  helfen, 
die  kaiszrischen  Schwartzbergischen  grenitzen%esichtigen.  und 
hat  den  alten  Lorenz  Scheubel  zun  sich  geruffen,  der  ihm  vor- 
gegangen  ist  im  Spigelgronde  hinauf  bisz  zum  Fichtenwasser, 
welches  die  grenitz  sol  halten  zwischen  dem  hern  von  Amaw 
und  dem  hern  von  Gendorf,  darnach  solt  das  Spigel wasser  im 
Spigelgnmde  die  grenitz  halten  etc.  etc.  wir  seind  darnach 
wieder  auf  der  Ladung  herfíirgegangen  bisz  zum  Kolhaw.  also 


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—  209  — 

seind  wir  auf  den  holzrlsen  herunterwerts  gegangen  bisz  zu  ob- 
bemeltem  gesúmpfe  wieder  auf  die  Trautnawische  grenitze. 
daselbst  ist  der  forstmaister^  der  holzmaister^  der  zalmaister, 
Wenzel  Herolt  und  Barttel  Kaszda  von  uns  geschaiden  und 
und  uns  angezeigt,  sie  weren  solche  Trautnawische  grenitz  zu- 
vor  auch  gegangen ;  baten,  man  solt  ihr  verschonen  der  hitze 
halben  und  des  hohen  gepirges  halben,  und  haben  uns  ermanet, 
die  grenitz  folgens  hienumb  zu  besichtigen  und  zu  begehen. 

Darauf  hat  der  her  primas  angefangen  und  ermanet  alle 
die,  so  gemeiner  stadt  grenitzenkiindig  wáren,  solten  der  andem 
vorgenger  sein.  also  seind  uns  vorgegangen  Gorge  Krause, 
GorgcHerttel,  Gorge  Grundtman,  Faltz  Berger,  Mertten  Berger, 
Andresz  Enauer,  darnach  alle  andem,  welche  zuvor  beschriben, 
seind  inen  nachgegangen  bis  zur  alten  kreiztannen,  welcher 
abgehauen  ist  worden,  und  seind  die  lureize  alle  drei  heraus- 
gehawen  worden.  da  sagt  Gorge  Krause :  im  hett  ein  paur  ge- 
saget,  das  der  her  von  Arn  die  kreize  solt  selbest  ausgehawen 
haben.  er  sagt  auch,  es  wer  vor  zeiten  ein  grosser  breiter  stein 
unter  dem  kreizbaum  begraben  gewest  und  ander  drei  kleiner 
steine  under  den  grossen  stein  gelegt  worden  zum  warzeicben. 
es  ist  aber  itzt  alles  weggethan  worden,  gott  weisz  von  wem, 
oder  wohin  es  komen  ist,  der  wirts  zu  seiner  zeit  richten.  dar- 
nach seind  wir  dem  alten  gefleckc  nach  seiten  halbe  unter  dem 
gepirge  rechtsins  hinumb  gegangen  bisz  zum  neuen  Seuffen 
also  weit,  als  sich  das  gerinne  anfecht.  daselbst  stehen  zwo  ab- 
gebrochene  kreiztannen  und  von  dannen  gerade  uber  den  Stai- 
nen-kampf  bisz  auf  den  Helfenstain  und  vom  Helfenstain  dem 
alten  geflecke  nach  bisz  auf  den  Weissenstain  undvom  Weissen- 
stain  hinumb  bisz  zum  Wasserrhisz  und  folgens  hienunter  an 
Geiszler  das  nechste  flosz,  so  bein  Marschendorf  herein  gehet, 
bisz  gar  an  das  dorf  und  Marschendorfer  erbe  stossen  an  un- 
scre  graenitzen. 

Aida  hat  Gorge  Krause  abermals  ein  waren  bericht  ge- 
geben  und  auszgesagt:  wan  man  seiten  halbe  auf  die  stadt  Traut- 
naw  zugleich  auf  den  Helfenstain  und  im  sommer,  wan  man 
von  der  Jungenbuchen  ausgehet  und  gehet  hienumb  zu  baiden 
thailen,  und  waszauf  die  rechte  hand  ist,  das  ist  gemeiner  stadt, 

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—  210  — 

und  von  dannen  gehet  gemeiner  stadt  grenitz  uber  die  Aupen, 
am  Kolbenflosz  hinauf  bisz  auf  den  Sauerampferhiibel  (oder 
wise)  bisz  zum  Wolfstain  und  an  Dreschers  rain  herein,  und 
Berger  grenzt  mit  den  von  Glaesendorf  etc,  etc. 

Item  Matz  Hayniscb  und  Prokop  sein  son  haben  auch  anno 
Christi  1536  den  dinstag  vor  der  heiligen  drei  konig  tag  solchs 
zeugnisz  zur  Landiszhutten  gegeben  von  wegen  der  Trautna- 
wischen  graenitzen.  in  solchem  zeugnis  haben  sie  ausgesagt, 
204»  das  auch  der  Burckstadel  auf  der  herrn  von  Trautnaw  und 
der  stadtgutcrn  gelegen  ist,  und  das  fl5szlein,  das  bein  Knauem 
herein  gehet,  das  dasselbige  flosz  die  granitz  helt.  und  ist  das 
zilmasz  durch  die  Aupe  so  weit  hinauf  zu  fischen,  wie  man 
weiter  im  memoriál  zuríicke  beschrieben  findet:  suchs  in  der 
jarzeit  1536  den  dinstag  vor  der  heiligen  drei  konige  tag,  alda 
ist  das  ganze  gezeugnisz  nach  der  lenge  beschriben  uber  obbe- 
melte  birggrenitzen  gen  Trautnaw  gehSrig  etc.  etc. 

Juni  4.  Anno  domini  1573  den  4  tag  junius  am  dornstag  Quirinus 

ist  von  eim  ehrbam  rath  und  vor  der  ganzen  gemeine  beschlossen 
worden,  den  Stadtberg  auszutailen  unter  die  mitwoner  in  der 
stadt  und  vorderstadt.  also  haben  sie  abgemessen  und  auszge- 
thailet  hundert  und  siebzehen  stiicke,  ausgenomen  diese  mit- 
woner, so  ziivor  gerten  und  stiicke  auf  dem  spittalischen  felde 
oder  spittelgerte  haben.  solchs  ist  geschehen  zur  zeit,  als  der 
herr  Adam  Krebs  das  biirgermaisterambt  zu  Trautnaw  in  vor- 
waltung  gehabt  hat  etc.  etc. 

juui  15.  Anno  domini  1573  den  15  tag  juni  am  tage  Viti  hat  ein 
erbar  rath  dem  meister  Hans  Neuper  von  Vistritz  vordinget  die 
mittelglocken  zu  gissen,  und  geben  ihm  von  jedem  zentner 
2  taler  ohn  5  w.  gr.  und  den  andem  tag  ist  das  spittalglocklin 
hienauf  zur  grossen  gloken  gehangen  worden. 

jnni  20.  Anno  domini  1573  den  20  tag  dcs  brachmonats  am  sonn- 
abend  Beatrix  seind  von  Trautnaw  die  jungsten  aus  allen 
zechen  und  sonst  ander  mehr  dan  40  man  mit  gewerter  liand 
auf  die  graenitz  gezogen,  so  zwischen  der  Pauszwitz,  Kautt 
und  der  Parsznitz  gelegen,  am  Tschischwengesteine,  bo  zwi- 
schen gemeiner  stadt  Trautnaw  und  dem  herm  vom  Nacho 
alda  haben  die  unsrigen  leute  ftinf  fuder  stangen  herein  g 
Trautnaw  gefiihrt,    welche   der   her  vom  Nachott  hat  lassí 


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—  211  - 

auí  den  Trautnawischen  grunden  hauen.  und  haben  auch 
zwei  fuder  hew  oder  grasz  auf  der  wisen,  die  die  grenitze  helt, 
mitte  genomen  bein  der  grenitz.  und  der  her  Albrecht  Sygler 
ist  im  hamisch  mitte  gewest  als  ein  haubtman  etc.  etc. 

Anno  domini  1573  den  13  tag  Julius  am  montag  Marga-  Juii  i3. 
retha  ist  die  new  gloke  vom  tum  geworfen  worden  und  ist 
zuschlagen  worden,  und  zur  mittelgloken  zu  hidfe  genomen. 
in  der  zeit  hat  der  glockengisser  Hans  Neupaur  den  schmelz- 
ofen  auf  dem  hofeplatz  unten  yor  dem  schlosz  gemachet  und 
zubereitet.  und  als  er  kaum  einer  halben  elen  tief  gegraben 
hat,  hat  er  einmenschenkSrperzwoer  elen  lang  funden,  dem  der 
himschaedel  zurhauen  gewest.  und  baldě  darnach  den  15  tag  des 
hewmonats  am  tage  der  apostel  zertheilung  ist  die  new  gloke  zu 
mittemacht  gegossen  worden,  und  in  den  schmelzofen,  darin 
das  mettal  und  die  glokspeise  war  und  schmalz,  hábe  ich  Simon 
Hittel  malér  zwen  hungrische  giilden  in  den  schmelzoffen  ge- 
worfen zur  gedechtnis  der  zeit  etc.  etc. 

Anno  domini  1573  den  2  tag  augusti  am  andern  sontag  Aug.  2. 
nach  trinitatis  *)   haben  die  hern  von  Trautnaw   ihren  droer 
gefangen  bracht  mit  selbdritten  mit  seinem  sohn  Caspar  ^)  Eaben 
und  mit  einem  Schneider  von  Rognitz.   diese  haben  40  tage  in 
der  gefengnisz  gesessen.   und  am  23  tag  septembrisz  in  derseptss. 
nacht,  da  hat  sich  Gorge  Rabe  zusambt  dem  sone  und  dem 
Schneider  aus  der  gefengnisz  auszgebrochen,  und  haben  sich- 
auf  Barttel  Easzdas  tuchraemen  uber  die  mauer  hinausgelassen 
an  eim  sail  und  seind  darvon  komen.  diese  zeit  war  Falten  Neu- 
man bíirgermeister.   diese  zeit  war  ein  jude  henker  zu  Traut- 
naw,   der  hieb  seln  ehlich  weib  zur  staupen  am  judensabatt 
etc.  etc. 

Anno  domini  1573  den  11.  tag  augusti  am  dinstag  Tiburtii   205* 
hat  der  glokengissermeister  Hans  Neuper  die  new  glocke  (Anna 
genandt)  indermitagsstunden  gegossen.  und  ist  auch  gar  kaum 
gnug  glockspeise  gewest,  und  ist  zun  der  birglocken  gar  nichts 
uberblieben. 

Anno  domini  1573  den  12  tag  augstmon  an  der  mittwoch  Aug.  i2. 
am  tage  s.  Clara  ist  der  Rom,  kais.  maj.  procurator,  Matheus 


*)  Der  zweite  Sonntag  nach  Trinitatis  ist  fíir  1578  der  3l.  Mai. 
^  Am  Rande:  ,Valten'. 


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—  212  — 

Hoscynus  genent,  auf  der  grenitz  ge.west  bein  dem  Johannis- 
bronnen  und  bein  dem  Spíegelwasser  anter  dem  Schwarzenberge 
und  hat  die  grenitzen  besichtiget  und  alles  fieissigaufgeschrieben^ 
wie  weit  ein  jede  grenitzen  gehet  und  anwendet,  erstlich  des 
hem  von  Gendorf  graenitzen^  darnach  des  hern  Gorgen  von 
Walstain,  her  auf  Arn,  grenitzen,  darnach  des  hem  Christofe 
Sylbers  graenitzen  und  der  stadt  Trautnaw  grenitzen,  wasz  und 
wie  es  umb  diese  obbeschriebene  graenitzen  all  ein  gelaegenheit 
der  refier  halben  hábe.  darbei  und  mitte  seind  gewest:  der  her 
Caspar  Kus  forstmaister,  der  zalmeister,  der  holzmaister,  der 
her  Petter  Scheyber  anstadt  eines  erbamrathsund  diese  erbare 
person :  der  her  Matheus  Petter  stadtschreiber,  Wenzel  Herolt, 
Gorge  Krause,  Symon  Hyttel,  Gorge  Grundt,  Barttel  Tzan,  der 
her  Gorge  Áldtman,  Augustinus  Fiedler,  Hans  Renell,  Augu- 
stinus  Cappenbiller,  Tomas  Gerndt  etc.  etc. 

Aug.  15.  Anno  domini  1573  den  15.  tag  im  augstmon  am  sonobend 
am  tage  Maria  himmelfardt  alda  hat  man  all  beide  new  gloken 
auf  den  kirchturm  gezogen,  und  ist  der  glokengissermcister 
Hans  Neuper  von  Vistritz  auf  die  gloken  gestigen  und  hat  sich 
also  stehende  auf  der  gloken  mitte  hinauf  auf  den  kirchturm 
2a5b  lassen  zihen  imd  ist  dan  von  den  gloken  zum  tumfenster  bein 
•  der  mittelglocken  hineingesprungen  alle  beidemal  etc.  etc. 

s«pt.2s.  Anno  domini  1573  den  23.  tag  septembrisz  an  der  mittwoch 
Tekla  jungfrauw  hat  ein  erbar  rath  gemeiner  stadt  Trautnaw 
aus  dringender  not  halben  gemeiner  stadt  schulden  halbcn  die- 
selben  abzulegen  ein  grosscs  hausstcur  auf  alle  heuser  angeleget, 
und  ubei*schlagen  und  geschatzt  worden  seind  nach  gelegenheit 
und  vermogen  einer  jedem  personen  seinen  guttcrn,  hantirungen 
oder  gewerben  nach,  darnach  einer  vcrmoclit  hat,  als  zu  40  w. 
gr.,  zu  zwcien  und  dreien  schocken  auch  zu  4,  fíinf  schocken, 
mehr  und  minder.  und  zu  der  zeit  hat  ein  erbar  rath  das  schock 
aufs  birbreien  aufgesatzt,  von  idem  gebraw  bir  ein  schock  und 
vom  girstcnbir  zwei  schock  gemeiner  stadt  zu  gutte  auf  raisen 
und  bottenlohn.  es  solt  zwei  jahr  lang  weren,  abcr  es  weret  nach 
dem  spruch :  plus  ultra  etc.  etc. 

Sopt.29.  Anno  domini  1573  den  29.  tag  septembris  am  dinstag  Mi- 
chaelis  hat  der  malér  Symon  Hyttel  sein  epitaphium  in  die  kirchc 


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—  213  — 

gesatzt  mit  vergunst  eines  erbaren  raths  und  des  her  pfarhers 
etc.  etc. 

Anno  domini  1573  .  .  tag  novena bris  freitag  nach  Martini  Nov.  13. 
hat  der  her  Adam  Sturm,  Rom.  kais.  maj.  hofferichter  zu  Prag 
etc.  etc.;  alhie  zuTrautnaw  das  recht  verneuert  und  seind  diese 
personen  ervvelet  worden:  Wenzel  Schmidt  primas,  Michel 
Bayerrathman,  HansFicker,  Petter  Scheyber,  Caspar  Geisžler, 
Gorge  Himpell,  Gorge  Meyer,  Adam  Krebs,  Simon  Hittel,  Au- 
gustinus  Copenbiller,  Andreas  Weber,  Gorge  Ressel.  und  ani 
27.  dis  monats  seind  gemeiner  stadt  aemter  besatzt  und  die  zecli- 
maister  geschworn :  Gorge  Altmann  statfoit,  Caspar  Geiszler,  nov.  27. 
Matz  Gaberla  rentmeister,  Jacob  Ansor^e,  Hans  Himpel  kir- 
chenbitter;   gemeinelste:    Nickel  Freiwald,   Albrecht  Sigler,  •% 

Bartel  Bayer,  Gorge  Koch;  z61ner:  Mertten  Pitzsch,  Lorenz  ';% 

Stentzel;  spitalmeister :  Gorge  Kley ber,  Jacob  Groligk.  -I 

Diese  zeit  haben  die  maide  zu  Trautnaw  auch  ein  rath  unter  vj 

inen  erwelet,  seind  darumb  mit  dem  gefengnis  gestrafFt  worden.  | 

Anno  d.  1573  den  6.  christmon  am  sontag  Nicolaui  in  der  1 

naclit  ist  Reichelt  zur  Aklestadt  abgebrennet  étc.  etc.  | 

Diéses  1573  jar  seind  65  personen  alt  und  jung  gestorben ')  Det.  6.  .^1 

zu  Trautnaw.  ý 

1574.  206a      •  I 

Memoriatief  wasz  sich  in  diesem  jar  anno  Christi  1574  hat    1574 
zu  Trautnaw  zugetragen.  ,^ 

Anno  d.  1574  den  6.  tag  jenner  am  tag  der  heiligen  drei  J*n.  e.  ] 

kúnig  an  der  mitwoch,  diesen  tag  ist  solch  grosz  wasser  ge-  •    ^ 

wesen,  das  es  vor  dem  mittelthor  auf  dem  stainwege  herfiir  ge- 
flossen  hat,  als  grosz  es  im  milgraben  ist,  und  hat  in  Baltzer  ^ 

Nicundeis  meltzhaus  gegangen  ein  zwerch  hand  einem  uber  die  ] 

knie.  es  ist  im  grosser  schaden  geschen  an  maltz  und  kSchen-  1 

speise.  desgleichen  in  den  andem  heusem  auch  daselbst  etc.  etc. 

1574  den  15.  januari  starb  Jacob  Baeder. 

Anno  d.  1574  den  9.  tag  hornung  an  eim  dinstag  ist  Gorge  Fobr.  0.  - 

Rabe  todt  gekepft  worden,  von  eim  judischen  hencker  gericht, 


^)  Am  Bandě:  ,Herzog  Johan  Wilhelm  von  Weimar  ist  gestorben, 
Heinricus  Valesis,  kouig  in  Frankreich,  ward  zum  Polnischen  konig 
erwelet,  Johan  de  Austria  gewann  Tunis.' 


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--  214  - 

das  er  dr&brife  gestaeckt^  das  er  sich  aus  dem  gefengnís  ge- 
brochen  und  uber  die  mauer  gestigen  mit  seinem  son  tind  dem 
Schneider,  diese  zeit  Peter  Scheiber  burgermeister,  Wenzel 
Schmit  primas,  Gorge  Áltman  stadtfoit.  seine  dróbrief  hat  ein 
erbar  rath  zu  Amaw  in  verwarung  etc.  etc. ') 

MKrs  24.  áuho  d.  1574  den  24.  tag  martii  den  domstag  nach  letare  ^) 
ist  in  kindesn^tten  gestorben  die  erbar  frau  Gerdrut,  des  her 
Johansen  Timen  pfarhers  ehliche  hauszfrau,  und  ist  ehrlich  znr 
erden  bcstattet  worden.  requiescat  in  páce.  diese  zeit  ist  das 
spitalglecklin  und  die  neuwe  glocke  fortgehenget  worden  etc. 

Apríl  6.  Anno  d.  1574  den  6.  tag  aprilis  hat  ein  erbar  rath  der  stadt 

Trautnaw  das  kleine  kor,  so  unter  dem  schiUerkor  ist,  dem 
ganzen  handwerk  der  fleischer  vorkauft  umb  8  taler.  solch  gelt 
haben  sie  wiederumb  auf  das  neuw  hemgestulle  gewendet, 
darin  ein  erbar  rath  ein  jede  person,  wie  sie  nach  der  ordnung 
sitzen,  also  auch  ihre  stende  gleich  haben. 

Ein  schwatzer  hat  sich  bei  JtLstlin  im  brannten  wein  zu 
tude  gesoffen  diese  zeit. 

Ap?f\i.  Anno  domini  1574  den  11.  tag  april  am  ostertag  hat 
der  ehrwirdig  her  Johanes  Timus,  pfarher  zu  Trautnaw,  ange- 
fangen,  das  neuw  testament  zu  predigen,  da  er  zuvor  fíinf  jar 
lang  am  alten  testament  geprediget.  hat  bis  zum  ende  bracht 
mit  gSttlicher  hiilfe  und  vieler  menschen  sehlen  seligkeitetc.etc. 
Diesen  obbemelten  ostertag  im  1574  jar  hat  der  her  p£Eu** 
her  Johannes  Timus  abgestalt  und  den  kirchenbittern  emst- 
lichenbefohlen,  sie  sollen  numerme[r]  kcine  leuchter  nachkerzen- 
licht  auf  keinen  altar  mehr  setzen  ohnauszgenomen  auf  den 
honaltar.  er  hat  auch  die  osterkerze  abgeschafft  und  nicht 
wollen  lassen  aufstecken  bein  den  hohen  altar.  er  hat  auch  zum 
oftemmal  die  waxkerzen  ausz  der  kirchen  genomen  von  den 
handwergskerzen,  so  man  zu  den  begengnissen  zu  erlichcr  be- 
grebnis  erbarer  personen  gebraucht  hat.  hat  der  her  pfar  dar- 
nach  auf  der  canzel  gesagt:  ,ich  nem  die  kerzen  selbst  und 
studier  dabei/  also  hat  er  fein  das  kerzenbren  abgescha£ft,  das 
es  in  ein  abgang  komen  ist  etc.  etc. 


')  Am  Rande;     ,1^74  den   17.  aprilis   Bonobent  ror  qnasimodo  geniti 

starb  Daniel  Kretzschmer.* 
^)  Der  24.  M&rz  f&Ut  Mittwoch  nach  lactare. 


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Anno  d.  1574  den  16.  tag  aprilis  hat  der  her  Ferdinand  Apr.  i5. 
Reynspergk  hochzeit  gehalten  mit  der  jungfrau  Benengnen  Bu- 
rianin^  des  hem  Adam  Silbers  stiefschwester,  anf  Neuwhoff, 
der  frau  Benignen  yon  Gendorf  tochter.  und  ist  mit  dreihundert 
wolgeputzter  pferden  durch  Trautnaw  auf  Neuwhoff  geritten. 

Anno  1674  dvn  7.  mai  Qorge  Nicimdei  kauft  seínem  ge-  m»í  7. 
Bchwister  ab  seines  vattcrs  hans  und  etziiche  zugehorung  umb 
achthalbhundert  schock  und  dritthalbhundert  gereit.  den  14.  mai 
kauft  BaltzerNicundei  das  steinern  melzhaus  vor  dem  mitteltor. 

Anno  domini  1574  den  30.  tag  aprilis  ist  die  frau  Marga-^^J^*^ 
réta  gebome  von  Tzendalitz,  des  hern  Christofs  von  Gendorf 
frau,  gestorben  auf  Hohenelben,  und  seind  die  hochzcitgeste 
von  des  her  Reinspergers  hochzeit  all  mit  zum  begrebnis  auf 
die  Hohenelbe  gezogen  etc.  etc. 

Anno  d.  1574  den  7.  tag  mai  freitag  vor^Stanislaui  hat  ein  Mai  7. 
erbar  rath  auf  gehais  der  Kuttenbergischen  munzambtsver- 
walter  16  personen  auf  Konigreich  gescliickt,  andern  walt  aus- 
zuschauen,  gemainer  stadt  ivider  vor  ihre  abgeholzte  welde 
dargegen  im  Konigreich  zu  gebcn.  und  sind  diese  personen 
mitegewesen  von  Trautnaw:  Simon  Hittel,  Augustinus  Copen- 
biller,  Bartel  Zan,  Merten  Pitsch,  Tobias  Freise,.  Absalon 
Freise,  Gorgc  Koch,  Gorge  Krause,  Gorge  Hittel,  Nickel  Frei- 
waldt,  Michel  Bock,  Hans  Dittricli,  Jacob  Tzenger,  Gorge 
Grondt  der  alte;  von  der  Prauswitz:  Benisch  Blaschke,  Jacob 
Wiszner.     - 

Anno  d.  1574  den  15.  junius  am  tage  Viti  haben  die  gemein  jani  15. 
von  Trautnaw  dem  richter  von  Pettersdorf  Hans  Hammer  das 
grasz  genommcn,  das  gemeincr  stiidt  zugehorig  sein  sol,  also 
das  man  zu  sturm  gelcuttet  hat  etc.  etc. 

Anno  d.  1574  den  21.  tag  im  hewmon  an  der  mittwoch  am  juu  21. 
abend  Maria  Magdalena  ist  die  frau  Elisabet  die  alte  stadt- 
schreiberin  genBernszdorf  nach  heuw  gefaren,  dieweil  sie  gastung 
gehalten  hat  und  auf  dem  widerheimwcge  oben  in  der  Olsen 
so  ist  sie  unten  an  eim  rande  hart  neben  dem  hewwagen  ge- 
gangen;  also  ist  der  wagcn  mit  dem  heuw  auf  sie  umbgefallen, 
und  hat  ir  das  hinderste  rad  das  genicke  gebrochen  und  einge- 
truckt;  ein  lange  wcil  unter  dem  radc  also  todt  liegen  bliben, 


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—  216  — 

bis  das  heu  ist  abgeladen  worden.  wie  das  geschrei  in  die  stadt 
ist  komen,  hat  ein  erbar  rath  alsbalde  die  kasten,  laděn  und 
kamern  lassen  versigeln  und  genArn  nach  ihrem  sohnMertten 
K5nigen  geschickt.  also  bat  des  andern  tages  der  pfarher  Jo- 
hanes Tim  nicht  gewolt,  das  man  sie  solt  auf  den  kirchhof 
begraben,  dieweil  sie  zu  Trautnaw  lenger  den  in  20  jařen  nie 
zum  sacrament  hat  wollen  gehen.  aber  aus  grosser  furbitt  eines 
erbam  rath  hat  er  die  laube  darzu  gegeben  sine  crux  sine  lux, 
dem  schulmaister  verbotten,  sie  zu  holen  mit  dem  kreize  und 
schiillem.  hat  sie  lassen  bein  das  grosse  thur  auf  den  kirchhof 
graben  und  dem  tottengraeber  befohlen,  ihr  die  fusse  gegen 
dem  thur  hinaus  zu  drehen,  wie  beschehen  ist  etc.  etc. 

jnii  li.  Anno  d.  1574  den  14.  tag  julius  hábe  ich  Simon  Hittel 

malér  an  meinem  burgermaisterambt  hundert  und  20  sch.  intres 
und  zinsen  gen  Euttenberg  geschickt  auf  gemeiner  stadt 
schulden. 

M6pt.i6.  Anno  domini  1574  den  16.  tag  septembris  am  donerstag 
sř>7b  Euphemia  hat  der  her  hofferichter,  der  her  Adam  Sturm  ge- 
nandt,  den  rath  alhie  zu  Trautnaw  auf  dem  schlosse  vorneuet, 
und  seind  diese  hieuach  folgende  personen  darzu  beruffen 
worden:  Wenzel  Schmiedt  primas,  Petter  Scheiber,  Michel 
Bayer,  Hans  Ficker,  Augustinus  Capenbiller,  Gorge  Himpel, 
Nickel  Freywalt,  Albrecht  Sigier,  Gorge  Grundtman,  Gorge 
Koch,  Gorge  Aldtman,  Michel  Bock  etc.  etc. 

Sept.  4.  Anno  domini  1574  den  4.  tag  im  herbstmon  hat  ein  erbar 

rath  beschlossen,  die  schaeferei  und  das  ganze  forberg  gleich 
auszzuthaileu;  das  auf  ein  jedeš  haus  in  der  ganzen  stadt  ein 
stíicke  kumbt,  es  sei  gleich  wisewachs  oder  aecker.  und  sol  auf 
ein  jeder  stíicke  zen  schock  gelt  meisznisch  zal  gegeben  wer- 
den,  und  sollen  solche  stíicke  die  gemein  20  jar  darvor  in  ge- 
brauch  haben,  das  alle  jar  jerlich  ein  halber  taller  zins  darvon 
sol  abgerechnet  werden,  bis  die  zchen  schock  wider  heraus- 
komen,  und  sol  solche  suma  gelt  dahin  gewendct  werden  zuř 
ablenung  gemeiner  stadt  schulden.  solche  abmessung  und  aus- 
tailung  hat  gewert  am  sonabend  des  virden  tags  september  bis 

Sept.  15.  auf  den  15.  tag  dis  monats,  angefangen  auf  der  schafferei  und 
den  klein  erben  und  den  wisen.  seind  in  hundert  und  47  stíicke 


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—  217  — 

auszgetailet,  und  nach  viel  ubrigs  eim  erbarn  rath  und  gemainer 
stadt  zuvor  behalten  worden  ist,  die  teuche,  wisen  etc.  etc. 

Dieses  1574  jar  sein  zu  Trautnaw  gestorben  53  personen 
alt  und  jung. 

1575.  808a 

Memoriál  oder  denckzettel  wasz  sich  in  diesem  jar  anno    1575 
C  hřišti  1575  hat  zu  Trautnaw  zugetragen  und  ergangen. 

Anno  domini  1575  den  21  tag  desmonatsaprilis  am  dorns-  Apr.  21. 
tag  Fortunatí  hat  der  her  Johannes  Timus,  pfarher  zu  Trautnaw, 
gen  Prage  míissen  vorreisen,  ursach  das  ihn  der  her  Caspar 
Nusz,  kai.  maj.  forstmaister  uber  die  Hrisenpergischen  gepirge- 
und  der  herschaft  Trautnaw,  hat  durch  zwene  kaiserliche  be- 
fehlsbriefe  hienein  vor  den  erzbíschof  gen  Prage  citirt  und  ge- 
laden  von  wegen  der  predigt,  so  er  zum  ofternmal  wlder  den 
forstmaister  gethan,  darin  er  in  solt  verimglimpft  an  seinen 
ehren  haben  etc.  etc.  und  uber  19  tage  darnach  ist  der  her  Jo- 
hannes  Timus  wieder  frSlích  von  Prage  komen  und  hat  im  zu 
Prag  ein  jungfrau  erfreiet  und  mittebracht  Hans  Weygels  des 
weiszgerb^rs  vor  dem  niderthor  tochter,  Helena  genant  etc.  etc. 

1575  den  11.  februari  am  tage  sontag  dominica')  (?)  starbFebr.n. 
Hans  Baier  der  schuster. 

Anno  d.  1575  den  3.  tag  mai  am  dinstag  des  heiligen  kreuz-  Mai  8. 
tagerfindung  ist  die  sonne  am  himmel  viel  lenger,  dan  ein  ganze 
stunde  ohn  allen  schein  gestanden,  wie  ein  blut  rot,  mit  schwarz 
vermischt  etc.  etc.  an  diesem  tag  sein  die  jungsten  ausz  allen 
zechen  zu  Trautnaw  mit  aufs  Konigreich  gegangen  bei  neben 
den  gemeinelsten  und  etzlichen  rathspersonen,  so  darzu  ver- 
ordnet  gewesen,  das  sie  a  Ida  solten  gemeiner  stadt  Trautnaw 
wiederumb  holz  ausstecken  und  abmessen,  von  wegen  das  die 
kaisrischen  schwatzer  und  holzknecht  im  gepirg  in  den  Traut- 
nawischen  welden  hatten  abgehakt  und  weggeflosset  etc.  etc. 

In  diesem  1575  jar  ist  die  klaiise  ira  Kolwenthal  erbauct 
worden.  sie  gestehct  7  tauscnd  gulden,  sie  haben  tiefer  dan 
9  hundert  schicht  in  die  erde  míissen  graben,  und  9  jar  vor  dem 


')  Die  Datlerung  unklar.    Der  11.  februar  fíillt  auf  einen  Freitag. 


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-  218  — 

1575  jaře  seind  die  klausen  erstlich  ins  Hrisengebirge  erbaaet 
im  .  . .  *) 

Mai  la.  Anno  d.  1575  den  12.  tag  mai  an  der  faimmelfart  Christi 

hat  ein  erbar  rath  meister  Christoffen  dera  meuer  vor  dem 
mittelthor  das  eingefalne  stíick  mauer  verdinget  zu  mauem. 
darvon  sol  im  ein  erbar  rath  za  lohn  geben  vor  seine  arbeit 
íunfzehen  schock  und  ein  fírtel  salz  etc.  etc.  den  dritten  iag 
dornach  ward  Mertten  Hoffman  und  Lorenz  Stentzel  virund  ge- 
hauen  zu  Weygelsdorf  von  Casper  pauem  etc.  etc.  *j 

Juni  10.  Anno  d.  1575  den  10  tag  im  brachmon  am  freitag  Onophri 
hat  ein  erbar  rath  lasson  die  alte  grosse  foítei  abrcuinen  bei  des 
her  Qorgen  Aldtmans  biirgermeísterambt  alhie  zuTrautnaw; 
darvon  man  den  zimerleuten  zu  lohn  geben  hat  drei  schock,  und 
sie  haben  die  negel  selbst  miissen  auszihen.  diese  obbemelte 
foitei  hat  auf  der  alten  stelle  gestanden,  darauf  die  alte  Traut- 
nawische  erbfoitei  gestanden  hat,  wie  dan  zu  Prage  bei  der 
hoíFtafel  im  Trautnawischen  manpuch  zu  findeii  ist  von  ihrer 
zugehSr,  íreiheit,  recht  und  gerechtigkeit,  die  sie  hat  gehabtund 
hat.  das  alte  holz  darvon  haben  die  hern  dem  gemeinen  man 
zu  brenholz  vorkauft,  die  steine  von  kellern  abgebrochen  und 
zu  haufen  geraumet  etc.  etc. 

Juni  16.  Anno  1575  jar  den  16.  tag  im  brachmon  ist  der  her  pfar 
Johannes  Tymus  zum  andernmal  gen  Prage  geladen  worden 
vom  her  Casgar  Nus  dem  forstmaister.  und  als  er  zornig  ge- 
wesen,  hat  er  zu  Prage  vom  her  Wenzel  Schmidt,  dieser  zeit 
primas,  ain  urlaub  begert.  darauf  er  im  geantwort:  er  hett  in 
allein  nicht  macht  zu  urlauben,  er  wolt  es  eim  erbarn  rath  an- 
zeigen,  ohn  zweifel  wird  er  seinen  begerten  urlaub  bekommen 
etc.  etc. 

Juni  19.         Den  19.  tag  dis  monats  am  sontag  vor  Johanis  des  tauffers 

ist  das  gemehl  auf  dem  schusterchor  in  der  kirchon  gemalet 

worden  etc.  etc. 

2o»a^  Anno  d.  1576  den  15.  tag  heuwmon  ist  der  cantor  zu  Traut- 

nuw  Adam  Kretschmer  in  der  dritten  stunden  an  der  halben 


»)  Fehlt  ein  Stxick. 

')  Am  Rande:     ^CCCTl   holzknecht  gezelet   auf  der  Aiipen   am   holz- 
fliissen.    JuBt  Simcn  ein  kind  ertrunken.* 


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—  219  — 

uhr  verschieden,  der  die  cantorei,  die  orgel  und  das  seiger- 
Btellen  6  jar  versorget  liat.  dem  gott  gnade. 

Anno  d.  1575  den  28,  tag  juliiis  am  dornstag  Pantaleon  Juii  28. 
ist  aus  befelch  eínes  erbarn  raths  gemeiner  stadt  Trautnaw  die 
ganze  gemein  hinausz  auf  die  grenitz  hinter  dem  Biirgerwalde 
auf  Pettersdorf  zu  gezogen  bisz  bein  das  hinderste  flos.  alda  hat 
Hamer  Hans^  der  richter  zu  Pettersdorf,  auf  gemeiner  stadt  walde 
lassen  holtz  abhauen^  das  namen  die  hern  von  Trautnaw  alles 
hinweg  als  das  ihre  ete.  etc. 

Darnach  den  dritten  tag  im  augstmon  an  der  mitwoch  ist  Aug.  3. 
die  ganze  gemein  zu  Trautnaw  auf  das  rathhaus  erfordert  wor- 
den,  und  der  rath  unter  der  gemein  ein  umbfrage  gehalten, 
welche  dem  her  Johannes  Tim  pfarher  bewilligten,  seinen  selbst 
begerten  urlaub  nachzukomen.  der  meher  tail  bewilligten  im 
urlaub  zu  geben.  es  war  aber  nichts  genzlichs  dismal  beschlos- 
sen  etc.  etc. 

Darnach  am  1.  tag  des  heuwmonats  ^)  am  dornstag  am  tage  Sept.  1. 
Egidius  ist  die  gemeine  zum  andemmal  zusamen  gefordert 
worden  von  wegen  des  her  pfarhers  Johansen  Timens.  also 
hat  ein  erbar  rath  nach  dem  pfar  geschickt.  da  er  zur  stelle 
komen  und  hat  trutzig  vor  idermenigiich  in  der  rathstuben 
gesagt,  ein  rath  und  die  gemein  hetten  in  nicht  macht  zu  ur- 
laubeu.  also  hat  der  rath  zusambt  der  gemeine  beschlossen  und 
Nickel  Freiwalden  gefolmechtigt  anstatt  eins  erbarn  raths  und 
der  gemein.  der  hat  das  wort  gerett  und  den  her  Johanis  Timus 
seinem  beger  nach  ganz  und  gar  geurlaubt  etc.  etc.  *) 

Anno  d.  1576  den  18.  tag  herbstmon  den  16.  sontag  nach   sosb 
trinitate  ist  das  schlosz  auf  Hohenelben  oben  abgebrent  und 
das  schlosz  Sobschitz.  ein  tag  am  zehenden  tag  darnach  das 


*)  Soli  wohl  heissen:  ,herbstmonat.^ 

^)  Am  Rande :  ^Carolas  der  zehcnde  konig  in  Frankreich, 

Ist  zu  der  zeit  gestorbon  gleich, 

Heinrich  aus  Poln  in  Frankreícli  kam, 

Das  sich  ein  newer  krig  fing  an. 

Herzog  Rudolf  in  Osterreich 

Wurd  dis  jar  Romischer  konig  gleich, 

Zu  Niirmberg  ist  auch  gesehen 

Eilf  sonen  am  himcl  stehen. 
[Karl   IX.   t    1574;    Heinrich   lí.    folgt.     Rudolphs  Wahl   fallt  1575 
Okt.  27.] 


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—  220  — 

sepi.  27.  ist  der  27.  tag  september  war  das  recht  zu  Trautnaw  verneuet 

oct.  1.  den  ersten  tag  des  weinmonats  ist  der  cantor  Johanes  Hartman 
von  Am  aufgenomen  worden,  die  canterei  und  orgel  zu  vor- 
sorgen  etc.  etc. 

Oct.  13.  Anno  d.  1575  den  13.  tag  octobris  ist  das  wasser  die  Aupa 

wider  auf  die  papirmúl  geweist  worden,  da  die  řade  zuvor  beí 
drei  jařen  stil  gestanden  hatten,  papirfaadem  zu  stampfen  etc. 

Oct.  22.  Anno  domini  1575  den  22.  tag  weinmon  den  nechsten  son- 

abend  nach  Ursula  hat  ein  erbar  rath  die  ganze  gemein  in  der 
stadt  Trautnaw  lassen  auf  das  rathhaus  erfordem.  daseibst 
haben  alle  mitwoner,  so  ein  haus  iu  der  stadt  haben  gehabt, 
ein  itziicher  ohn  alle  auszrede  mtissen  funf  schock  meisznisch 
bar  gelt  aufzelen  und  erlegen  von  wegen  der  auszgeteilten 
stíicken  auf  dem  forberg  zu  jedem  hause  gehorig.  von  etzlichen 
ist  es  mit  der  gefengnis  abgemanet  worden. 

Oct  22.  Den  22.  tag  dicses  monats  octobris  hat  der  her  Johannes 

Timus,  pfarher  alhie  zu  Trautnaw,  in  sieben  jařen  die  ganze 
bibel  gar  von  anfang  zu  ende  ausgeprediget  und  solchs  dera 
volk  angezeiget.  den  siebenden  tag  darnach  hat  der  pfarher 
den  neuen  rath  gebeten  umb  ein  fristung  bisz  auf  s.  Georgi, 
desen  im  ein  erbar  rath  nach  vergiinstiget  und  bewilliget  hat. 
und  die  sache  zwischen  Bartel  Kaszda  und  dem  her  Johanes 
Timus  wardt  alles  verricht. 

Doí.  31.  Den  31.  tag  christmon  den  letzten  tag  im  75  jar  ward  vom 
neuen  rath  wider  urabfrag  gehalten,  ob  der  her  pfar  bleiben 
soit  oder  nicht.  non  nolo.  etc.  etc. 

210a  1576. 

1576  Memoriatief  oder  denckzedel  wasz  sich  ín  diesem  jar  anno 

Christi  1576  hat  zu  Trautnaw  zugetragen  etc.  etc. 

Anno  d.  1 576  seind  zu  Trautnaw  von  weihnachten  bis  auf 
Pauli  bekerung  mehr  dan  in  die  dreihundert  eimer  wein  ge- 
satzt  und  ausgeschanckt  worden  etc.  etc. 
Apr.  23.  Anno  d.  1576  den  23.  tag  aprilis  am  ostermontag  das  ist 
am  tagc  Georgi  geschehen,  das  der  her  Gorge  Altman,  dieser 
zeit  burgermaister  zu  Trautnaw,  dem  her  Johannes  Timus,  ge- 
w^esencr  pfarher  zu  Trautnaw,  ein  maulbandt  gegeben  hat  vor 


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—  221  — 

des  hem  Hans  Fickers  thiir.    und  solchs  ist  geschehen  nich 
ohne  geringe  ursache  etc.  etc.  nihil  sine  causa. 

Anno  domini  1576  den  3.  tag  mai  am  dorstag  des  heiligen  Mai  s. 
creutztagerfindung  ist  der  ehrwirdig  herTobias  Scharffenberger 
von  Folkenhayn  gen  Trautnaw  gezogen  und  pfarher  worden. 
darnach  den  26.  tag  disz  monats  mai  ist  der  her  pfarher  Jo-  Mai  ac. 
hannes  Timus  yom  pfarhof  ausgezogen  etc.  etc. 

Anno  1576  den  12,  mai  den  sonabend  vor  jubilate  ist  der  Mai  12. 
her  Przibigk  Mrtzkowski  von  Stropschitz  auf  Neuwhoflf  bein 
Trautnaw  gestorben  und  den  montag  darnach  gen  Hohenelben 
zum  begrebnis  gefuret  worden.  man  hat  anderthalben  taler  den 
geschenckt;  die  in  durch  die  stadt  getragen  haben:  Simon 
Hittel,  Hans  Neuman,  Hans  Merckel,  Hans  Ditrich,  der  neu 
kramer  Matz  Maetzschel;  breierGorg  aufin  Schatzlar.  es  hat  im 
ein  erbar  rath  und  die  gcmeine  das  geleite  gegeben  bis  hinter 
den  richtplan. 

Anno  domini  1576  den  20.  tag  augusti  ist  der  steinweg  Ang.  20. 
vor  dem  niderthor  dem  špital  kirchhof  gleich  uber  angefangen 
worden  und  herauf  bisz  unters  thor  innerhalb  dreien  wochen 
gepflastert  worden  etc.  etc. 

Anno  d.  1576  den  4.  tag  septembris  ist  ausz  vergunst  eines  sept,  i. 
erbam  raths  dem  her  Johanes  Tim  pfarher  erlaubt  worden, 
alhie  zu  Trautnaw  in  die  kirche  sein  epitaphium  zu  setzen, 
wie  zu  sehen  ist  etc.  etc. 

Anno  d.  1576  den  13.  aprilis  hat  der  wolgelert  kunstreich  Apr.  13. 
M.  Tomas  Grebisch  von  der  Olauw,  organist  zu  Amaw,  alhie 
zu  Trautnaw  den  zittemden  zug  in  die  orgel  gemacht,  darvon 
ihm  ein  erbar  rath  sechs  taler  gegeben  haben  etc.  etc. 

Anno  domini  1576  den  12.*)  junius  freitag  nach  des  fron-Jnni  12. 
lelchnamstag  hat  Antonius  Scharff  in  4  stunden  gen  der  Libaw 
gelauffen  und  wider  gen  Trautnaw  komen  vor  den  4  stunden, 
tind  hat  Gorge  Metzeln  dem  schuster  ein  fasz  bir  abgewunnen 
mit  solchera  wetlauffen.  die  schuster  haben  alhie  den  spon  zum 
warzeichen  in  der  zechladen,  den  Tiinla  hat  zur  Libě  aus  einer 
sauln  gehauen. 


•)  Soli  heisson:  ,22/ 


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')  Soli  heissen  den  ,25/ 

^)  Zu  Beaulien. 

')  Steplian  Bathoiy  wird  1675  Koníg  von  Polen. 

*)  Friedrich  III. 

*)  Antwerpen. 


—  222  — 

i 

juH^2,'>.  Anno  d.  1576  den  16.  tag  *)  heuwmon  am  tage  Jacobi  hat        j 

ein  erbar  rath  alhie  zu  Trautnaw  dem  her  cantor  Johannes 
Hartman  von  Amaw  ein  urlaub  gegeben  etc.  etc. 

Sei>t.iP.  Anno  d.  1576  den  18.  tag  septembris  am  dinstag  Richardi  | 
ist  der  her  oantor^  Johanes  Debissus  Heniochus  Nissensis  ge-  i 
nandt,  gen  Trautnaw  gezogen  vom  Goldberg,  und  den  folgenden 
sontag  in  die  schul  eingefiirt  worden  von  eim  erbam  rath,  und 
im  die  canterei  und  die  orgel  uberreicht,  und  in  angenomeH;  die 
Trautnawische  kirche  mit  seinen  musikalischen  kiinsten  zu 
versorgen,  nt  supra,  es  haben  im  auch  etzliche  biirger  im  rath 
cenirt  und  im  prebende  gegeben,  so  lang  es  sein  gefallen  ge- 
wesen  ist  etc.  etc.  sein  lohn  ist  28.  sch.  und  3  umbgenge  za 
Martini,  Nicolaui  und  Dorothea  etc.  etc. 

Sept.  24.  1576  den  24.  tag  septembris  ist  der  Johanes  Timus  gen 

Schwett  gezogen  uber  40  meiien  in  die  Marek  under  den  graven 
von  4  Raden.  er  hat  in  8  jařen  mer  dan  400  taler  alhie  erubrigt 

Nov.  29.  Anno  d.  1576  den  29.  tag  wintermon  den  domstag  vor 
Andree  zu  nacht  umb  2  uhr  am  halben  seiger  ist  die  spittal- 
briicke  vorm  niderthor  vom  klausewasser  gar  hinweg  geffirt 
worden.  und  der  grosse  kasten,  so  drei  klaflPtern  lang  war  und 
foUer  staine,  den  hat  es  gar  uberstíirzt  und  hat  in  mehr  dan  auf 
dreizehn  klaffter  von  der  stellen  in  der  Aupen  hinunder  gefSrt 
zusambt  den  stainen,  welche  nach  drinen  gelegen  sind,  das  es 
doch  gleich  jeder  man,  der  es  anschauet,  unmuglich  sein  daucht 
mit  solchem  erschrecklichem  prausen  ist  das  klausewasser  in 
die  heuser  uber  der  nidcrbrucken  eingefallen  bis  uber  die  tiseh 
und  benke.  es  hat  auch  viel  zeun  an  gerten  ganz  und  gai*  mitte 
hinweggerissen  und  grossen  schaden  gethan.  die  kaiszrischen 
holzknecht  und  schwatzer  sagten:  Riibenzagel  hab  die  klaussen 
geschlagen  und  ihren  klaussemeistcr  auch  mit  ertrenckt  etc.  etc 

Dis  jar  erfror  der  wein  fast  gar,  in  řVankreicli  fried  gemachet  war. ') 
zur  Beinspnrg  ein  reichstag  war,  kaiscr  Maximillau  starb  dar.  der  Weida 
konig  in  Polen  ward,^)  der  pfalzgraf  Fridrich  starb  za  der  fart.  *)  Antorff') 
die  grosse  kaufinansstat  der  Spanier  sie  erobert  hat. 


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—  223  — 


1677.  2IU 

Memoriatief  und  gedechtnis  wasz  sich  in  diesem  jar  anno    1577 
Christí  1577  hat  zugetragen  zu  Trautnaw. 

Anno   domini   1577   den  6.   tag  febniarí  hat  man  des  kaisers  Maxi-  Fobr.  5. 
milians    totten  leib  ven  Linz   gegen  Prage  bracht,   und   ist  darnach  den 
22.   tag  mai ')   am   freitag  das  kaiserliche  begrebnis  gehalten  worden  anf  Mal  (2. 
dem  Preger  schlosz  in  sanct  Wenzels  kirche  etc.  etc. 

Anno  domini  1577  den  12.  tag  hornung  hat  man  ausz  dem  Febr.12. 
gebirge  der  Trautnawer  walde  7  grosse  zimmerbolen  gefiirt 
bracht;  die  spitalbriicke  darmit  zu  bauen^  und  sind  solche  baume    * 
ein  ider  37  elen  lang  gewesen  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  5.  tag  martii  ist  ein  uberaus  grosser  schni  Hiin  5. 
gefallen  umb  Trautnaw  und  femerumb  das  Schmidberg,  Libauw 
und  Kupferberg.  hat  solcher  schne  hSher  gelegen,  dan  eins  hauses 
hoch  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  12.  tag  mertz  hat  der  schulmaister;  Jo-M&ni2. 
hanis  Rosa  genant^  eine  neue  art  gen  Trautnaw  bracht^  also  das 
alle  schiiller  am  tage  Gregoři  ein  jeder  schiiller  geschmíickt  sei 
mit  eim  weissen  hembd  ubern  kleidern,  schonen  girteln  und 
gemalten  papiren  fendlin;  desgleichen  die  7  freien  kiinsten  mit 
irer  kleidung  und  riistung  zu  fiis  und  ross  mit  carmina  singende 
in  der  statt  herumb  triumphiren.  welchs  viel  knaben  zum  schul- 
gehen  bewegt,  ist  lustig  zu  sehen  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  22.  tag  im  mertzen  hat  ein  erbar  rathMUrzžs. 
zu  Trautnaw   den  kaiszrischen  waserholzbauleuten  verdinget 
die  spittalbriicken  zu  bauwen.  gestehet  15  sch.  etc.  etc. 

Diese  zeit  hat  der  her  Qorge  Aldtman  lassen  die  orgel  zu 
Trautnaw  malen.  gesteht  in  5  sch.  ete.  etc. 

Diese  zeit  ist  die  stube,  do  man  sich  abzeicht^  in  die  bad- 
stube  gebauet  worden. 

Anno  domini  1577  den  6.  tag  apriliis  ist  die  frau  Benigna  ^pní^c 
geborne  von  Gendorf  bei  Trautnaw  auf  Neuwhoff  gestorben  und 
gen  der  Hohenelben  zum  begrebnis  gefuret  worden  etc.  etc. 

Anno  d.  1557  den  27.  tag  im  april  ist  der  stock,  die  breche  Apr.  27. 
nd  die  saulle  mit  dem  halszeisen  auf  dem  kirchhof  neben  dem 


')  Nach  Lnpacius  (Ephemeris)  und  anderen  am  22.  Marz. 


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n 


224  — 


turm  erbauet  worden  zur  straffe  der  hum  und  gotteslestening 
bei  des  her  Gorge  Aychlers  burgermeisterambt  etc.  ete. 

Apr.  30.  Anno  domini  1577  den  30.  tag  aprilis  ist  aus  zulasimg  und 
bewilligung  eines  erbarn  raths  zuTrautnaw  das  tuchmacherkor 
erbaut  worden  in  die  kirchen  durch  Hans  Merlin,  dem  miller  zu 
Gebersdorf,  darvon  sie  im  3  sch.  zu  lohn  gegeben  und  funfde- 
halb  sch.  vom  malen.  diese  zeit  istMatzGaberundBarttelTzan 
geschwome  zechmaister  des  tuchmacher  handwergs  gewest. 
diese  zeit  ist  auch  sanct  Lorentzen  altartaffel  weggeraumbt  und 
aus  der  kirchen  in  die  halí  gesetzt  worden  etc.  etc. 

Ma!  18.  Anno  domini  1577  den  18.  tag  mai  ist  ein  armer  siinder 
der  gebordt  vom  Schmidberg  geradebrecht  worden.  der  hat 
bekant,  das  er  5  ehliche  weiber  und  zwo  huren  hett  und  auch 
viel  jungfrauwen  und  maidlin  notzwungen.  und  hat  7  moerde 
gethan  und  sein  vatter  und  mutter  geschlagen.  ein  jude  ist  der 
hencker  gewest,  der  in  gericht  hat  etc.  etc.  diese  zeit  ist  ein 
mitwoner  der  JanPolack  ein  kartenmacher  ^vider  gen  Trautnaw 
komen,  der  sein  weib  und  kinder  10  jar  verlassen  het.  nach  hat 
in  sein  weib  wider  angenomen  etc.  etc.  dise  zeit  hat  Nickel  Arolt 

mai  17.  balbirer  den  erker  auf  sein  haus  gebaut  etc.  etc.  den  17.  mai  ist 
feur  in  der  schul  auskomen. 

Mai  26.  Anno  d.  1577  den  25.  mai  sind  etzliche  person  aus  dem 

rath  zusambt  der  gemein  von  Trautnaw  hinausgezogen  durch 
das  stetlein  die  Birkfreiheit,  oberhalb  darob  gemeiner  stadt  welde 
212a  zu  besichtigen;  da  haben  sie  funden  etzliche  schock  beschlagene 
lange  tessen,  welche  der  her  Christof  Silber  auf  Wyltschitz  hat 
machen  lassen  und  umbhauen  in  den  Trautnawischen  gepirgen 
so  ist  des  her  Christof  Silbers  haubtman  komen  der  Petter  Mil- 
stensky  und  hat  lassen  auf  der  Freiheit  zu  sturm  leutten.  er  hat 
mit  sich  bracht  mer  wan  77  wagen  und  furleut,  auch  mehr  volks 
in  der  eil  in  die  7  hundert  man  gerust,  auch  etzliche  reiter.  nach 
langem  teiding  ist  von  eim  erbarn  rath  das  kaiserliche  recht  vor 
die  haubtleut  des  Gretzischen  kreisz,  vor  die  vier  officier  des 
lands  dem  her  Christof  Silber  ein  stilstand  gebotten :  sofer  sie 
mit  gewalt  fíiren,  wolt  gemein  statt  das  ihrige  mit  gewalt  schiitzeni 
so  lange  ihr  leib,  ehr,  gut  und  blut  weret.  darauf  gemelter  haubt- 
man begeret  und  gebeten  seinem  hem,  die  beladen  wagen  mit 


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—  225  — 

tessen  zu  folgen  lassen  ausz  gutwiligkeit  der  nachbarschaft.  so 
hat  ein  erbar  rath  ausz  gunst  nur  funf  wagen  lassen  beladen  hin- 
faren  und  die  andem  wagen  alle  lehr.  femer  ist  zwischen  baider 
part  auf  3  tage  ein  stilstand  angestelt  vom  tage  Urbani  bis  auf 
den  pfingstdinstag.  und  ist  solcher  tag  gen  Wiltschitz  vorlegt 
worden,  sSnlich  zu  vergleichen.  der  stillstand  stehet  nach  an. 
die  tessen  ligen  im  walde  und  verfiaulen  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  ersten  tag  im  brachmon  ist  aus  befehlich  jnni  i. 
des  herHermans  Tzetris  auf  Schaetzler  gemainer  statt  2  hundert 
schock  schindel  untem  Helflfenstain  genomen  worden  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  3.  tag  junius  ist  zu  Trautnaw  ein  grosser  juni  s. 
auflauf  gewesen,  also  das  man  mit  deř  rathgloken  su  sturm  ge- 
leuttet,  und  die  ganze  gemain  mit  gewerter  hand  auf  den  platz 
vor  das  rathhaus  komen.  also  hat  der  her  Hans  Fiker  primas 
dise  zeit  der  gemein  angezaigt,  wie  die  Behmen  unter  dem  Tzisoh- 
wengestein  auf  gemeiner  statt  das  holz  weghiben  und  wegflSsten, 
befal  alleU;  mit  im  auf  zu  sein  mit  bestem  gewehr,  und  gab  den  ^ixb 
schíitzen  pulver  gnug.  also  seind  eilend  die  ganze  gemein  mit 
gewerter  hand  auf  ihre  grenitz  unter  das  Tzschischwengestein 
gezogen  ganz  beherzt  und  mutig  und  die  Behmen  vom  holz- 
hauen  verjagt.  auch  hat  der  haubtman  vomNochettgeschworen, 
er  wolt  nicht  mehr  alda  lassen  holz  hauen.  dise  zeit  ist  der  herr 
Qorge  Himpel  burgermaister  gewest  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  28.  tag  brachmon  ist  ein  knabe  gekaepft  J«»*  ^• 
worden,  welcher  mit  feur  die  stát  Trautnaw  hat  woln  verbren- 
nen.  und  ist  auf  den  sauwhirten  zur  Jungenbuchen  erstorben, 
ders  in  solt  geheissen  haben  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  25.  tag  heuwmon  ist  der  hirte  von  der  juh  25. 
Jungenbuchen  gen  Gretz  gefurt  worden  und  daselbst  gemartert 
worden  etc.  etc.  Janke  vom  tor  abgezogen,  hat  33  jar  gewacht, 
am  tor  gehiittet. 

Anno  d.  1577  den  4.  augusti  hat  man  vor  dem  5berthor  auj  4. 
bein  scheun  umb  ein  oxen  vor  12  sch.  der  kegel  geschoben.  den 
dritten  tag  damach  bin  ich  Symon  Hyttel  mit  eilf  nachbam  von 
Trautnaw  auf  den  Hrisenberg  zu  8berst  hinauf  spazirt  etc.  etc. 

Anno  d.  1577  den  14.  tagimaugstmonhatderherWilhelmAng.  u. 
OperszdorfKuttenbergischermiinzmaisterbefohlendemSchwent- 

16 


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1 


—  226  — 

ner,  Buchberger  und  dem  Brendel,  die  ganze  revier  des  abge- 
hacten  Trautnawischen  waldes  rundamb  abzumessen.  so  hat 
man  hundert  und  ein  schnur  gemessen,  und  ein  jede  schniir 
ist  lang  sechs  und  dreisig  waltlochtem.  so  ist  die  ganze  suma 
drei  tausent  sechs  hundert  und  sechsunddreísig  lochtem.  solchs 
ist  geschen  in  beisein  des  her  Hans  Fikers  primafiz,  Peter 
Scheibers,  Wenzel  Schmids,  Hans  Renels,  Maths  Petters,  Simon 
Hittels,  Barttel  Tzans,  Gorge  Meiers,  Fabián  Austs  und  Hans 
Otlas  etc.  etc. 

Diese  zeit  hat  der  kaíser  Radolphns  lassen  ein  neuw  munzordniiiig  ai]»- 
geben,  darin  die  taler  zwen  kreizer  nnd  Polnische  SchweintziBcIie  munie 
gemindert  umb  10  kreizer  etc.  etc. 

j"ÍV  Anno  domini  1577  den  8.  tag  brachmon  am  sontag  Maria 

geburt  haben  die  fleischer  alhie  zu  Trautnaw  vordinget  ihr  choř 
in  der  kirchen  zu  malen,  darvon  sie  gegeben  fíinfdehalb  schok. 
und  ist  solchs  geschehen  der  kirchen  zur  zirheit  und  ihrem  hand- 
werk  zu  ehren  etc.  etc. 

dgz  12.  Anno  domini  1577  den  12.  tag  wintermon,  als  die  sonne  in 
schiitzen  eingetretten,  hat  sich  alsbald  ein  grosser  erschreckli- 
cher  comett  am  himel  sehen  lassen  mit  einem  bleichlichten  langen 
schwanz,  dergleichen  lenge  aller  cometten  er  ubertroflFen,  ganí 
traurig  erschrecklich  zu  sehen  gewest.  er  ist  gerade  an  dem 
abend  den  Christen  im  Ungerland  erschinen,  wie  der  Tiircke  ias 
stettlin  Syxta  in  Ungem  am  jarmarkt  geplíindert  und  die  Christen 
mit  solchem  raub  weggetriben.  do  in  gott  durch  solches  cometten 
lichten  schein  hat  wider  mit  nachfolgung  4er  Kristen  ihre  feinde 
die  Tiircken  erlegt  und  in  viel  rosz,  wagen/  gut  und  Tťircken 
erSbert,  mit  reicher  beit  die  gefangenen  Christen  wieder  bracht 
und  erlediget.  da  sie  dan  gott  fleisig  gedankt,  der  in  solchen 
cometten  dieselbe  nacht  hat  scheinen  lassen.  aber  die  Turcken 
haben  dargegen  mit  pfeilen  nach  solchem  comette  geschossen. 
dan  sie  habens  gewust,  das  er  ihr  ohnglílck  sei.  solcher  comet 
hat  bei  3  monat  geschin  und  sich  hienachmals  verloren.  gott 
wende  es  zum  besten  etc.  etc. 

Dez.  6.  Anno  domini  im  1577  den  6.  tag  im  christmon  am  t    e 

Nicolaui  am  freitag  hat  der  junge  her  Adam  Silber  auf  NeuwJ  T 
die  laube  und  gunst  bekomen  von  einem  erbarn  rath  der  s<    t 


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—  227  — 

Trautnaw,  das  her  hat  seiner  frauwen  lassen  ein  gest&ll  in  die 
kirchen  baaen  mit  5  sitzbenken^  welchs  der  tischler  Gorge  Goder 
gemacht  hat  etc.  etc. 

Anno  domini  1577  den  10.  tag  decembris  hat  ein  erbar  ^f^^^o 
rath  zu  Trautnaw  diese  hienach  beschriebene  person  gen  K8nig- 
gretz  auf  den  musterplatz  gesehickt  als  nemblich:  den  her  Gorge 
Aychler  zu  rosse,  her  Michel  Bayern  zu  fusse  und  den  jungen 
Wenzel  Bock  etc.  etc.  zu  der  zeit  sein  credenzbriefe  in  alle 
stete,  wďche  einer  konigin  zu  Během  vorleibgedinget  und  zu- 
geeignet  werden,  so  das  diese  neun  stette,  auch  die  stadt  Traut- 
naw neben  den  andem  stetten  vor  die  Rom.  kaiserin  Maria  sigeln 
soUen  und  biirge  helfen  werden  nur  vor  funf  und  zwanzig  tausend 
gulden,  aber  es  ist  aus  unzulassung  der  ganzen  landschaft  der 
cronBehem  abgeschaffi  und  widerlegt  wordenobgemeltenstetten, 
und  solche  credenzbriefe  hinderzogen  verblieben  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1577  den  10.  tag  chriatmon  hat  der  heroex  lo. 

Adam  Silber  auf  Neuhoflf  und  der  Christof  Silber  und  der  her 

Petter  Milstensky  und  die  hern  von  Kíiniggretz  dem  berck- 

stettlein  genant  die  Pergfreiheit  unterm  Gúlden-Rehorn  am 

wasser  Aupa  gelegen  ihre  anhangende  sigill  aller  4  herrn  an 

den  brief  gedruckt,  in  welchem  brief  der  her  Christof  Sylber  ein 

ganze  pergfreiheit  verschrieben  hat  uber  das  goldpergwerk  zu 

Glesendorf  die  grosse  Pinge  genant  am  GuIden-Rehorn  mit  allen 

bergrechten,  wie  in  andern  grossen  bergstetten  und  freiheiten, 

sie  darin  frei  unvorhinderlich  zu  lassen.  solchenfreiheitbrief  hab 

ich  Simon  Hyttel  in  mein  henden  gehabt  und  gelesen  zur  nach- 

riehtigung  etc.  etc.  *) 

Danzig  in  diesem  jar  bo  hart  vom  Bator  Weida  belcgert  ward.  die 
Tiircken  dises  jar  znhandt  fielen  in  das  Ungerlunt.  darauf  hat  mau  gesehen 
fem  den  erschrecklichen  comettenstem. 


214a 


1578. 

Memoriál  wasz  sich  in  diesem  jar  nach  Christi  geburt  1578    ists 
hat  zugetragen  zu  Trautnaw. 

Anno  domini  1578  jar  den  11.  tag  januarii  hat  der  her  jan.  n. 
Gorge  Loge  garviel  adels  ausz  der  Schlesing  mit  sich  genTraut- 


')  Vergl.  Sternberg:  Umrisse  einer  Geschichte  der  Bohm.  Bergwerke  I. 
S.  490. 

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—  228  — 

naw  bracht  und  haben  alhie  alle  herbergen  vol  rosz  gestanden; 
den  sie  seind  uber  nacht  hie  blieben  und  den  nachfolgenden 
suntag  friie  mit  grossem  geprenge  gen  Wiltschitz  eingeritten. 
und  hat  mit  des  hem  Christof  Sylbers  tochter  der  júngsten 
hochzeit  gehalten  etc.  etc. 

Feb.  17.  Anno  d.  1578  den  17.  tag  februarii  ist  Puschman  von  Mar- 
kauschewitz  ersoflfen  imKauttinderParsznitz.  vom  stege  hínein 
in  die  Aupa  komen.  (gott  weis,  ob  ers  gem  gethan  aber  nicht) 
man  hat  seine  wehr  nach  mitten  am  stege  fiinden  an  die  lehnen 
aufgehenget. 

Mars  21.  Anno  domini  1578  den  21.  tag  martii  an  dem  nechsten 
freitag  vor  dem  palmtag  ist  zur  Aldestadt  ein  todt  newboren 
kind  im  wasser  funden  worden^  und  damach  baldě  die  fettel, 
welche  solchen  mord  gethan,  ergriffen  und  ist  auf  den  Schatzler 
gefuret  und  daselbst  gerichtet  worden  etc.  etc. 

Apríl  I.  Anno  d.  1578  den  1.  aprillis  am  osterdinstag  Theodora  ist 

zu  Trautnaw  in  der  schulen  bein  dem  wolgelerten  her  Johannis 
Rosa  schulmaister  ein  convivium  musicum  angefangen  und  be- 
schlossen  worden,  darinen  sich  13  ehrbare  persouen,  welche  alle 
gelert  (ausgenomen  zwene)  da  sie  sich  aller  mit  einander  ver- 
bunden,  ein  jeder  nach  ordnung  in  4  wochen  einer  nach  dem 
andern  soli  ein  malzeit  den  andern  1 2  personen  machen  und  soU 
geben :  ein  dreilig  bier  und  vier  seidlin  wein,  auch  speise  aufs 
herlichste,  ein  rindem  supen,  flaisch,  gebrattenes  und  gewiirtzt 
flaisch,  zwetzken  und  ein  kesinbrott  etc.  etc.  und  sind  ,disz  die 
nachfolgenden  personen  beschrieben:  erstlich  der  ehrenfest  her 
Albrecht  Sygler,  der  her  Johanes  Ficker  primas,  der  her  Ma- 
theus  Petrus  stadtschreiber,  her  Martinus  Konig  rathsher,  her 
Hans  Wytigk  rathsher,  her  Gorge  Altman  stadtvoith,  her  Hans 
21  ib  Neuman  gemeinelster,  her  Augustinus  Goppenbiller,  Dávit 
Fochs,  Wenzelaus  Krebs,  Augustinus  Fiedler,  her  Johanes  Rosa 
schulmaister,  her  cantor  Johannes  DebissusHeniochusNiscensis 
etc.  etc.  sie  haben  auch  solche  ISbliche  convivia  musica  gehalten 
ohne  beisein  ihrer  frauen  etc.  etc. 

Jan.  27,  Auuo  d.  1578  dcu  27.  tag  januarii  am  montag  nach  Paul" 
bekerung  hat  Teophilus  Fabri  der  tischler  einem  erbarn  ratl 
zu  Trautnaw  ein  regall  geschenkt  der  kirchen  zu  gutte,  weil  ei 


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n 


-  229  — 

eines  schulmaisters  son  ist  und  der  geburt  von  Trautnaw.  er 
schatzt  Bolchs  regall  auf  15  taller.  solchs  ist  geschehen  an  des  her 
Gorge  Aychlers  biirgermaisterambt,  der  es  auch  hat  helfeu 
hollen  von  der  Hohenelben  etc.  etc. 

Anno  domini  1578  den  22.  tag  aprillis  seind  aus  befehl  Apr.  w. 
eines  erbarn  raths  gemainer  stadt  Trautnaw  in  die  50  personen 
hienunter  auf  die  graenitz  unters  Tzschischwengestain  gezogen 
und  haben  das  abgehauene  holz  alles  herein  gen  Trautnaw  ge- 
fiiret  zur  schloszbrucken  und  dieselbe  mit  gebauet^  welch  holz 
der  grosse  Rup  von  der  Pauszwitz  ihm  zun  einem  hause  abge- 
hauen  hatte^  und  von  den  Trautnawem  gefangen  und  eingesatzt 
worden  etc.  etc. 

Diese  zeit  ist  ein  biichsenschifter,  Hans  Tzemisch  genant, 
von  Tirsenreitt  aus  der  Pfaltz  gen  Trautnaw  komen.  der  hat 
die  schlosser  zu  Trautnaw  geleret  die  bíixenkugeln  gissen^  das 
man  kan  fíinf  schosse  in  eine  biichse  auf  einander  laden^  und 
wan  man  sie  abscheust,  so  hořet  man  ein  jeden  schus  fein  son- 
derlich  also  lange,  als  sich  ein  man  umbgedreiet  hat,  nach  ein- 
ander abgehen.  man  kan  auch  den  letzten  schus  nach  in  der 
búchsen  behalten,  so  lange  man  wil  etc.  etc. 

Anno  domini  1678  jar  den  28.  tag  aprillis  ist  ein  cammer-  Apr.  28. 
befehlich  ein  brief  mit  4  sigeln  verlesen  worden  zu  Trautnaw 
auf  dem  rathhause  vor  der  ganzen  gemein,  das  die  Rom.  kais. 
maj.  wil  dreitausent  sch.  haben  von  den  stúcken  auf  dem  for- 
werk,  auf  ein  jedeš  haus  und  stiicke  20  schock.  solchs  ist  aber 
durch  groše  donation  und  schenkungen  abgelehnet  worden  und 
erhalten.  diese  zeit  ist  ein  neuer  revers  und  verschreibung  wieder 
gemacht  worden  von  den  Trautnawem  mit  dem  hem  Sigmund 
Matem  von  Kweytnitz  auf  Kuttenberg  und  von  neuem  wiederumb  215a 
mitallen  Trautnawischenzechenund  handwergssigiln  bekreftiget 
-wrorden,  belangend  gemainer  stadt  Trautnaw  geligen  gelt,  das 
man  im  nach  schíQdig  ist  abzulegen. 

Anno  domini  1578  den  1.  tag  mai  ist  der  auszspruch  zu  Mai  1. 
jConiggraetz  geschaehen  zwischen  Barttel  Caszda  und  gemainer 
itadt  Trautnaw,  also  das  gemeine  stadt  sol  im  Bartel  Casdan 
jrlegen  einhundert  und  40  schock.  doch  sie  nicht  gewust,  warumb 


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—  230  — 

oder  warftir.  denselben  tag  am  tage  Philipi  Jacobi  ist  sein  sohn 
Dávit  Kaszda  zu  Kóniggretz  beim  Kanwarsz.  ^) 

Mai  12.  Anno  domini  1578  jaro  den  12.  tag  mai  hat  der  her  Adam 

Sylber  auf  Neuwhoff  bei  Trautnaw  die  porBtube  uber  dem  frauen- 
zimer  stainern  hienauf  gebauet  und  erweitert. 

Anno  domini  1578  jar  istnewzeitunggen  Trautnaw  komen, 
was  fíir  ein  erschreckliche  verwiíBtung  sich  zu  Ofen  hat  zuge- 
Mai  19.  tragen  wie  folgt :  im  1578  jar  den  montag  nach  dem  pfingsttag 
in  der  nacht  umb  zehen  uhr,  welche  geschicht  ein  bekanter  so 
der  zeit  zu  Ofen  gewest  ist,  einem  mitwoner  zu  Turna  zuge- 
schrieben^  lautend  also : 

Es  hat  sicli  ein  grausames  tondem  und  bllxen  am  himel  erhebt  der- 
gestalt,  das  das  volek  ansz  farcht  und  schrecken,  uachdem  ein  grosz  erd- 
biden  gewesen,  alao  das  man  und  weib,  klein  und  grosz  aafgestandcn, 
und  niemands  gowust,  woliin  zu  flihen.  das  wilde  fenwer  und  wacter 
hat  zu  Ofen  das  schlosz  eing^eschlagen,  darínen  g^chiitz,  nistung  und 
dergleichen.  auch  alles  volek,  wasz  darinen  ist  gewesen,  ganz  und  gar 
zerstort,  dermassen  erschlagen  und  zerschmettert,  das  nur  ein  maner 
auf  einer  seiten  zertrímmert  ist  blieben.  es  ist  auch  in  stadt  Ofen  ob 
funfhundert  heuser  eingeworfen  und  orschlagen,  sambt  allen,  wasz  da> 
rínen  gewesen  ist,  verderbet.  die  stadtthor  sambt  ander  gewelber,  thiim, 
alle  haben  sich  sel  ber  geoífnet,  etzliche  aber  ganz  zerbrocben.  es  istnicht 
zu  beschroiben  die  erschreckliche  zerstorung  und  verwustunge.  es  seind 
auch  alle  umbkomcn.  der  Tschonkatnm,  darín  die  gefangnen  Christen  ge- 
815b  wesen  seind,  ist  auch  zu  bodem  gegangen,  daselbst  die  gefangenen  mehr- 
tails  erschlagen,  einstails  hende  und  fíisso  abbrachen  und  zerschmettert 
seind.  ein  donderstreich  hat  auch  in  pulvertum  geschlagen,  darínen  etiich 
tausent  zentner  pulver  angegangen  ist,  welches  grausamen  schaden  gethan 
hat.  und  was  in  den  wasserthum  und  auf  den  pasteien  fur  geschiitz  ge- 
wesen, hat  es  fast  alles  in  die  Tonaw  geworfen.  die  hensser  unter  dem 
schlosse  zu  baiden  seuten  hat  es  alles  zerríssen,  das  steineme  gebeuw 
ist  alles  auf  ein  haufen  gefallen  in  einander,  das  es  erschrecklich  zu  sehen 
ist,  das  pulver  hat  auch  dle  staine  so  weit  geworfen,  das  jene  halb  der 
Tonaw,  im  Peschter  feldo  Tiirken  und  grosse  gemeuerstaine  fonden  sein 
worden.  es  ist  auch  alda  ein  grosses  schíff,  darínnen  zweihundert  Tiirken 
gewesen,  auf  der  Tonaw.  dasselbigc  schiif  haben  die  staine  so  harte  troffen, 
dasz  sio  allcr  in  der  Tone  bliben  und  ertmnken  sind.  auch  seind  zu  Fesst 
etzliche  heuser  eingefalleu.  es  hat  auch  der  schauer  das  weing^birge  alles 
umb  Oifen  erschlagen.  etzliche  sagen  von  2 tausent,  und  etzliche  sagen  von 
Stausent  menschen,  Christen  und  Tiirken,  die  da  sollen  vordorben  sein.  der 
oberstc  bascha  hatdariiber  bitterlích  gewainet  und  ist  sehr  betriibt  uberdiesem 
verterben.  es  hat  darzu  auch  sehr  geregnet;  wo  das  nicht  gewesen,  wer 
zu  besorgcn,  das  sonst  die  ganze  stadt  Ofen  wer  verdorbon  und  unter- 
gangen.  gott  behUtte  uns  Christen  aller  etc.  etc. 
Juni  18.  Es   hat   auch   baldě  darauf  gefolget,   das   im  1578   den  18.  tag  juni 

die  Rom.  kai.  maj.  Rudolphns  haben  die  evangelischen  predicanten  von 
der  stadt  Wien  vertreiben  lassen.  da  viel  studenten  mit  hinweggezogrea 
sind  etc.  etc. 


')  Folgt  eine  durchstríchene  Stelle ;  am  Rande  steht  dasWort:  ,krank'- 


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-  231  — 

Aono  domini  1578  den  28.  tag  im  brachmon  haben  die  Juni  28. 
kaiszrischeu  Kuttenbergische  bergwerks  ambtleute  lassen  die 
archen  alhie  zu  Trautnaw  unter  dem  schlosse  und  fíir  den  spit- 
talgerten  der  strassen  zu  gute  verbauen.  diese  zeit  hat  man  gen 
Trautnaw  neuwe  miintze  bracht,  die  zu  Prage  ist  gemiintzet 
worden.  darauf  der  text  gestanden  2  zeideln  ^grosch  maley^  und 
die  jarzal  und  des  kaisers  bildnis  und  namen  ^Uudolphus  rex 
Bohemie/  und  hat  ein  solchs  groeschlin  sieben  pfeníge  gegolten 
etc.  ete. 


Anno  domini  1578  den  1.  tag  im  heuwmonat  am  abend  Maria 


216a 
Juli  1. 


heimsuchimg  ist  der  new  hulzerne  taufstain  in  die  kirche  zu 
Trautnaw  gesatzt  worden  vor  der  rathhem  gestiile.  er  gestehet 
6  taler.  es  ist  auch  alsbalde  der  grosse  alte  stainerne  taufstain, 
80  neben  dem  pfeiler  gegen  der  tuchmacher  choř  gestanden, 
hinweg  gebrochen  worden.  (welcher  taufstein  vor  also  lang  ge- 
standen hat;  als  die  kirche  zu  Trautnaw  alt  ist.)  solche  antiquitet 
ist  durch  Hans  Himpeln  und  Balzer  Mergansz,  diese  zeit  beide 
kirchenbitter,  heraus  in  die  halle  geraumbt,  und  sie  beide  sich 
selbst  gefolmechtigt  und  anstatt  des  alten  taufstains  auf  die- 
selbige  stelle  ihren  weibern  gestůleundsitzbenkedahinmachen 
lassen  etc.  etc. 

Dieses  jar  ist  es  gott  lob  nichtalzuteuergewesen,  das  man 
hat  von  weihnachten  bis  auf  Jacobidas  kom  gekaufit  ein  scheflfel 
umb  20  w.  gr.  aber  es  hat  das  volek  gewaltig  sehr  getrunken 
und  geschlemt,  wie  folgt  etc.  etc. 

Anno  domini  1578  am  tage  Jacobi  hábe  ich  Simon  Huttel,  juii  25. 
raaler  und  mitbiirger  zu  Trautnaw  und  ein  beschreiber  dieses 
gedechtniszbuches  etcetc,  die  birschrStter  zu  Trautnaw  gefraget, 
als  nemlich  Paul  Tzippeln  und  Gorge  Scheybem,  wie  viel  aimer 
wein  sie  zu  Trautnaw  den  weinschenken  hetten  abgeschrotten 
von  Galii  bis  auf  Jacobi  in  dreien  quartalen.  so  haben  sie  gewisz 
gesagt,  das  sie  an  ihr  kerbholz  schon  hetten  angekerbt  fiinf- 
zehen  hundert  aimer  wein  und  funfundsechzig  aimer  wein  uber 
die  anderthalbtausen  aimer  hiniiber.  wie  dan  auch  der  her  To- 
biáš Scharffenberger  unser  pfarher  kurz  darvor  wieder  solch 
weinsauffen  predigt :  es  wíirde  mehr  wein  zu  Trautnaw  ausge- 
trunken,  dan  in  gar  grossen  stetten.  ecce  ich  glaubs,  ein  ander 
auch  etc.  etc. 


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—  232  — 

Diese  zeit  hat  ein  erbar  rath  gemainer  stadt  Trautnaw  wohl 
ursache  genugsam  gehabt,  etzlicher  zechen  handwerksordnung 
und  privilegia  zu  examininiren  und  visitiren,  sonderlichen  der 
flaischer  und  beken  vomemblichen  ausz  wichtigen  ursacben 
gemaines  nutzes  zum  besten  etc.  etc. 

jřieb  Es  ist  auch  dieses  1578  jar  der  brantewein  von  eiin  erbarn 

rath  verbotten  worden,  den  mitwonem  in  kainem  schenckhause 
zu  trinken,  sondem  auf  dem  markt  oder  vor  den  branten  wein 
heusem  und  stehende  bel  der  busse  3  w.  gr.  und  mit  der  hem 
gefengnis  zu  straffen;  desgleichcn  in  bir  und  weinhcusern  am 
sontag  unter  der  predigt  und  an  feuertagen  den  wirt  und  gast 
zu  straffen.  es  wird  aber  auf  hoferecht  gehalten  etc.  etc. 

Jttii  n.  Anno  domini  1578  den  27.  tag  juli  am  sontag  nach  Jacobi 

hat  die  edle  wolehrentugentsame  frau  Anna,  gebome  Grisz- 
bekin,  des  her  Adam  Sylbers  auf  Newhóff  ehliche  hauszfiraii, 
dem  her  Adam  Sylber  zwene  jungc  sohne  geboren,  welche  dar- 

Aug.  ft.  nach  den  5.  tag  augusti  getauft  seind  worden.  und  der  elste  sohn 
heist  mit  eincm  gedupelten  namen  Hans  Florian  Silber,  und  der 
andere  hat  auch  zwene  taufnamen  und  heist  Carol  Christof 
Sylber.  und  solche  namen  hat  der  erste  sohn,  gleich  wie  des  her 
Adam  Silbers  vatter  und  der  fraw  Anna  Griszbekin  vatter  heiset, 
mit  beíder  grossvaeter  namen  getauft  ist  und  seind  15  personen 
gefatter  worden,  acht  herrn  und  7  frauen  etc.  etc. 

Aag.  1.  Anno  domini  1578  den  1.  tag  augusti  am  tage  Peter  ketten- 

feier  ist  das  schlosz  zu  Trautnaw  von  newes  mit  schindcln  uber- 
dakt  worden  und  die  bretter  abgeraumet  worden  etc.  stc. 
Ansorge  Jacob  baut  das  haus  aufm  Fiweg. 

Aug.  3.  Anno   domini  1578   den  3.  tag  augusti  am  sontag  vor 

Laurentii  ist  in  der  Parsznitz  Matz  Kolben  wirtin  schwanger 
gewest  und  ist  mit  schwerem  leib  darnider  komen,  da  sic  bis 
an  dritten  tag  zu  der  geburt  gearbeit  hat.  und  hat  damach 
ein  erschrecklichen  anblick  eines  wunders  geboren ;  dan  nor 
die  hend  und  fiisse  menschlich  gewesen  seind,  aber  das  ange- 
sicht  ohne  oliren  mehr  dem  bosen  gaist,  dan  sonst  irgend  einer 
geschopf  ehnlich  gewesen  ist.  und  des  kindes  vatter  hat  c' 
serchlin  feste  zugenagelt,  das  es  niemandes  hat  kónnen  schaui 
es  ist  auch  ungetauft  gestorben.  es  hat  3  stunden  gelebet.  g< 


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—  233  — 

gibt  den  menschen  viel  anzeichen  und  wamungen  zuř  busse 
etc.  etc. 

Diese  zeit  hat  man  erstlich  newe  gemiintzte  taler  von  Kut-  217a 
tenberg  bracht,  welche  der  kaiser  Rudolfus  hat  lassen  schlahen, 
darauf  der  text  stehet:  Rudolpus  II.  D.  G.  RO.  JM.  S.  A.  GE. 
H.  BO.  REX.  und  auf  der  ander  seiten:  archidux  Austriae  DVX 
B VR.  MAR.  MOR.  1578.  auf  einer  seiten  des  kaiser  Rudolphus 
bildnis;  zuř  ander  seiten  des  reichs  adler  mit  nidergeschlagenen 
flUgeln  etc. 

Anno  domini  1578  den  14.  tag  augusti  am  donerstag  vor  -^"ff-  ^* 
Maria  himelfart  umb  mittemacht  hat  der  her  Christof  Sylber 
auf  Wiltschitz  sein  haubtman  Petter  Mylstenzky  mit  60  man 
und  60  wagen  oberhalb  die  Freiheit  geschiekt  in  der  Traut- 
nawer  walcl  und  hat  lassen  die  tessen  nemen,  die  er  zuvor  hat 
lassen  machen,  ohnangesehen  des  gebottenen  stilstandes,  da  dan 
so  viel  tessen  waren  im  Trautnawischen  walde  gelegen  vom 
1577  jar  an  den  25.  tag  mai  am  pfingstsonnabent  am  tage  Ur- 
bani,  das  ist  ein  jar  und  13wochen  lang  ohn  2tage,  gerade  suma 
63  wochen  etc.  aber  zu  der  zeit  ist  der  her  Hans  Fiker  primas, 
der  her  Caspar  Geiszler  und  der  her  Matheus  Petter  stadtschrei- 
ber  von  wegen  gemeiner  stadt  Trautnaw  sachen  zu  Prage  auf 
dem  landtag  gewesen.  in  der  weil  ist  solcher  frevel  vom  haubt- 
man des  her  Christof  Silber  geschehen,  wie  obbemelt  ist  etc.  etc. 

Anno  domini  1578  jar  den  20.  tag  augusti  am  tage  Bern-  Aug.  20. 
hardi  die  nechste  mittwoch  vor  Bartholomei  hat  ein  erbar  rath 
zu  Trautnaw  die  gemain  auf  das  rathhaus  beschicken  lassen 
und  in  angezeigt,  das  auf  den  morgen  der  her  kamrer  gen  Traut- 
naw komen  wird,  das  recht  zu  verneuwren,  das  ein  jeder  mit- 
woner  zuvor  auf  den  freitag  frii  sich  solte  in  die  kirche  zur 
predigt  verfiigen,  damach  baldě  mit  aufs  schlosz  gehen; 
dan  der  her  kamrer  wer  willens,  denselben  tag  gen  Jaromir 
zu  verraisen  etc.  wie  nun  die  gemain  ist  aus  der  rathstuben 
komen^  und  der  rath  allein  drincn-  blieben,  alsbald  ist  der  her 
pfarher  Tobias  ScharfFenberg  und  die  zwen  kirchenvaetter  Hans 
Himpel  und  Baltzer  Mehrgans  komen  und  seind  eilend  unan- 
gesagt  in  die  rathstuben  gegangen ;  da  dan  der  her  pfarher  eim 
erbam  rath  angezaigt,  wie  das  umb  mittemacht  die  kirch  wer 


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—  234  — 

2nb  erbrochen  worden,  in  der  treskamer  da  weren  alle  kasten  und 
almem  zurbrochen.  also  íst  ein  erbar  rath  und  etziiche  aus  der  ge- 
maine  mit  hicDunter  gegangen  ín  die  kirche  und  in  die  treskamer. 
da  hat  man  gesehen^  wie  die  kasten  und  almem  erbrochen  und 
ge&ffhet  sind  worden.  und  auf  dem  altar  in  der  treskamer  da 
hat  nach  das  pulver  und  die  schwebellichtlin  gelegen.  sie  haben 
die  unterste  almer  erbrochen  und  das  oberste  ehnerlein;  darinen 
2  gulden  kelche  gestanden,  da  haben  sie  hindurch  geboret  und 
oben  hienein ;  dan  der  neberger  oder  bahrer  hat  kein  zwerch- 
holz  gehabty  der  ist  in  empfallen  ins  elmerlin  hienein.  sonst 
hetten  sie  beide  kelche  mitgenomen.  den  armen  schillem  haben 
sie  5  w.  gr.  mittegenomen,  das  der  her  pfarher  auf  dem  altar 
hat  in  das  schreibzeug  gelegt  das  busegelt  hatten  sie  aufs  fenster 
gelegt.  sie  hatten  ein  grossen  wagbaum  aus  dem  pferdestall 
vom  schlosse  herunter  hinder  den  kirchhof  getragen  und  hatten 
das  lange  eisen  vor  dem  fenster  mitte  herausgewogen  und  das 
fenster  hienttber  auf  die  greber  gelegt.  es  ist  zu  gedencken,  das 
nicht  eine  person  allein  sei  gewest ;  sie  haben  viel  weil  dazu 
mússen  haben.  damach  haben  sie  ein  leichenbreth  genomen  und 
hinter  biitner  Tíinlin  das  brett  zum  secrett  hienunter  gelehnet 
darauf  sie  wieder  vom  kirchhof  heraus  seind  komen  etc.  etc  *) 

Item  acht  tage  zuvor  ist  die  kirche  daussen  zur  Oelssen 
auch  erbrochen  worden,  da  sie  nix  mehr  funden,  dan  ein  uber- 
gtQdts  mesings  ketlin  und  2  silbeme  schntirlin  etc.  etc. 

Diese  zeit  hat  ein  erbar  rath  lassen  ein  neuen  bodem  in  die 
breipfan  ins  niderbrShaus  machen,  der  gesteht  hundert  und 
.  4  schock. 

Aug^.  Anno  domini  1578  jar  den  22.  tag  augusti  freitag  vor 

Bartolomei  hat  der  edle  ehrnfeste  wolbenamte  her  Johan  Ku- 
towitz  von  Auraz  auf  Hluboczerpich  etc.  etc,  ihrer  Rom.  kais. 
maj.  unser  allergnedigesten  frauen  hoflfrichter  in  der  cron  Be- 
haimb  etc.  etc.,  unser  gebittender  herr,  anstadt  des  herr  camerers 
das  recht  zu  Trautnaw  vomeuret,  und  sind  dieses  die  nachfol- 
genden  personen:  Hans  Ficker  primas,  Wenzel  Schmiedt  rath- 


')  Folg^  eine  voUig  durchstríchene  Stelle,  aus  der  noch  so  viel  erkent- 
lich  ist,  wie  der  Henkersbub  einen  Hnnd  gefangen  und  desswegen 
einen  Streit  gehabt. 


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—  235  — 

man,  Michl  Baier,  Caspar  Geyszler,  Peter  Scheiber,  Gorge 
Himpel,  Hans  Wittig,  Gorge  Eichler,  Hans  Merkel,  Augustinus 
Coppenbiller,  Hans  Neiunan,  Tobias  Freyse,  die  gemeinelsten 
Nickel  Freiwalt,  Adam  Fr81ich,  Gorge  Kneitzel,  Hans  Kaszda. 
es  hat  auch  der  her  Jan  Chutowitz  einen  behmisehen  brief 
lassen  vor  der  gemeinen  vorlesen,  darinnen  ein  befehl  ge- 
standen,  das  man  behrn  soli  geben.  es  hat  ein  erbar  rath  60 
harte  taler  dem  herr  Chutowitz  vom  rechtverneuen  zugestellt 
eto.  etc;  dan  solchs  recht  vorneiiwren  gestehet  allenmal  unge- 
fehr  hundert  taler  etc.  etc.  diese  zeit  hat  Simon  Walter  sein 
hauB  vor  dem  niderthor  erbauwet  auf  die  stelle,  so  zu  Mertten 
Hiittels  hause  gehort  hat  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1578  jar  den  24.  tag  augusti  am  sontag  ^^^'  *^' 
Bartolomei  hat  man  zu  Trautnaw  fechtschule  gehalten  unter 
der  fesper  auf  dem  rathhause,  daríiber  der  her  Tobias  der 
pfarher  heftig  erzumet  in  der  predigt  uber  solchs  teuffels  spiel 
etc.  etc.  es  hat  auch  zu  der  zeit  also  viel  buchecker,  eichein 
und  awischberren  gehabt,  das  die  awischbaume  zubrachen  von 
beschwerung  der  awischbehren.  und  ist  die  raittwoch  nach 
Bartholomei  zu  nacht  ein  grausam  weter  gewest  mit  tonder,  A«g.  ^si. 
plixen;  graupeln  und  regen,  das  nicht  allein  zu  Trautnaw  das 
wasser  grosz  gewesen,  sondorn  in  Během  und  Schlesing,  das 
sich  umb  Schmidberg,  Hírszberg,  Lemberg  gar  kleine  floszlein 
haben  so  grosz  ergossen,  das  sie  haben  heusser  mit  weggefiirt 
etc.  etc. 

Anno  domini  1578  den  11.  tag  september  hat  ein  erbar  slpf.n. 
rath  zu  Trautnaw  am  domstag  vor  der  kirmesz  ein  freien 
fleischmarkt  alle  sonnabende  zu  Trautnaw  zu  halten  lassen 
auszruffen,   das  m5gen  pauersleute  *)  fleisch  hereinfíiren  und 
verkauffen;  ein  erbar  rath  wolt  sie  daruber  schňtzen  und  hand- 
haben.  desgleichen  ist  auch  an  der  kirmes  zu  Trautnaw  auch 
ein  freier  fleischmarkt  auszgeruffent  worden.  und  ist  am  kirmes  sept.u. 
sontag  dem  her  Adam  Silber  auf  Newhoff  sein  junger  sohn  Hans 
Florian  gestorben,  und  am  kirmesmontag  hat  man  in  auf  dem  8«pt.  i5. 
Fieweg  bein  der  schaeflferei  hinaus  auf  Wiltschitz  zu  zum  be- 


»)  Am  Rande  eingeschaltet:  ,flei8cher  mogen  frembde  vich  hereintreiben 
und  schlachten.* 


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—  236  - 

grebnisz  gefíirt,  und  seind  nicht  durch  die  stadt  gezogen  etcetc. 

Sept.  16.  am  kirmesdinstag  ist  vor  dem  mittelthor  zu  Mohaubten  feur 
auskomen  durch  das  flaxderreii;  ist  aber  gottlob  unbeleuttet 
gelescht  worden  etc.  etc. 

Sept.  19.  Anno  domini  im  1578  jar  den  19.  tag  septembris  am  frei- 
tag  Yor  Matháus  apostel  ist  feur  auskomen  in  bittner  Tinlins 
garbehaus  vom  flachsdem  der  Rimerin. 

Sept.  27.  Anno  domini  im  1578  jar  den  sonnobend  vor  Michaelis 
haben  die  fleischer  von  Eupel  der  Jan  .  .  .  .  ^)  und  Tobiasch 
.../-')  zu  Matz  Patzelten  vor  dem  mittelthor  geschlachtet  drei 
rinder  und  neun  schetzen  und  haben  den  andem  sonnobend 
32  taler  gemarkt  aus  rind  und  schetzen  fleisch,  ausz  únszlet 
und  felen. 

oct.  7.  Anno  domini  im  1578  jar  den  7.  tag  octobris  den  andem 

dinstag  nach  Michaelisz  sind  auf  dreien  gotzschenwagen  ein  er- 
samer  rath  gen  Prage  gefaren,  welche  der  her  Christof  Silber 
hat  hineingeladen  von  wegen  des  sewhirtens  von  Jungebuchen. 
diesen  tag  hat  Hans  Scheps  mít  etzlichen  Trautnawem  zu 
Jermer  gefaren  und  scine  hochzeit  gehalten.  auch  ist  breier 
Adel  gen  der  Hohebriicken  nach  seiner  jung  frau  gezogen  mít 
vil  volcks.  also  hat  zu  der  zeit  Hans  Merckel  allein  eines 
ganzen  ehrsamen  raths,  primas  und  burgermeistersambt  3  stun- 
den  lang  in  verwaltung  gehabt  etc.  etc. 

Man  hat  diese  zeit  vor  jedem  tor  zwen  wechter  lassen 
wachen. 
219a  Anno  domini  im  1578  den  13.  tae  octobris  ist  des  her 

Oct.  13.  ® 

Adam  Silbers  sohn  gestorben,  Karl  Christof  genant,  und  man 
hat  in  gen  Wiltschitz  zum  begrábnis  gcf&rt,  ut  supra  etc.  etc. 

Nov.  8.  Anno  domini  1578  den  8.  tag  november  seind  die  zwei 

gibelein  auf  die  kirchhalle  gebauet  worden. 

Dec.  8.  Den  1.  tag  december  im  1578  ist  des  kaiscrs  Kudolphs 

behmischs  mandát  gen  Trautnaw  bracht  worden  und  an  die 
salzkamer  angeschlagen  worden  von  vielerlei  artickeln  der 
handtwergsleutten,  wie  teur  sie  ihre  war  solln  geben.  ^) 


')  ')  Leerer  Knum. 

*)  Die  lialbe  Seite  219a  ist   leer,   wahrscheinlich  fUr  die  einzatragr 
Taxordnung. 


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—  237  — 

1579.  219b 

Memoriatief  und  gedechtnisz  wasz  sich  im  1579  jar  zu    1579 
Trautnaw  hat  zugetragen. 

Anno  domini  1579  den  10.  tag  januarii  hat  ein  erbar  rath  Jan.  10. 
zu  4  schoken  auf  ein  jedeš  haus  auflagegelt  gelett  oder  wochent- 
lich  zu  3  kreitzem  auf  Gorgítag  zu  erlegen  etc.  etc.  ferner  ist 
beratschlagt  worden,  den  pfarhof  zu  bawen  und  im  Pfaffenwalde 
holz  darzu  zu  fellen  etc.  etc. 

Anno  domini  1579  den  22.  tag  januari  hat  der  her  Adam  jan.  92. 
Silber  auf  Newhoff  den  zimerleuten  und  scheflfer  Kretzigen  die 
aexte  genomen  im  Pfaffenwalde,  als  sie  holtz  zum  pfarhoffe 
wolten  fellen. 

Damach  zur  lichtmesse  ist  der  her  Hans  Ficker  primas  Febr.  2. 
und  der  her  stadtschreiber  Matheus  Peter  gen  Prage  verraist 
gemainer  stadt  sachen  halber  und  sind  den  4.  april  9  wochen  Aprii  4. 
aussen  gewesen.  mittler  zeit  hat  Hans  Hamer  zu  Pettersdorf 
auf  dem  stritt  in  gemainer  stadt  walt  lassen  in  die  100  steme 
holz  feln  und  auf  sein  wiesen  rucken  zun  einer  hamerschmiden, 
in  der  fastnacht  wochen  8  tage  zuvor. 

Anno  domini  1579  jar  den  4.  tag  februarii  haben  die  vor-  Febr.  4. 
pfarten  kirchzugehSrigen  bauren  angefangen,  die  staine  zum 
pfarhofbau  zu  fíihren  auf  den  schloszhof. 

Anno  domini  1579  den  20.  tag  homung  ist  der  her  Veitpeb.  20. 
Schaeps  gar  plotze  gestorben  (sine  cnix  sine  lux),  zwo  stunden 
vor  abend.  dieweil  er  nicht  zum  sacrament  hat  woln  gehen,  so 
hat  ihn  der  her  Tobias  Scharffenberg  nicht  woln  lassen  auf  den 
kirchhof  legen.  da  haben  seine  sftne  10  sch.  zum  pfarhofbau  der 
kirchen  gerett  zu  geben.  solchs  ist  in  seiner  leichpredigt  ge- 
melt  worden.  7  hundert  bereit  geld  ist  da  gewest  etc.  etc. 

Anno  domini  1579  am  sontag  invocavit  hat  der  her  Tobias  J?o«, 
Scharffenberg  ein  jung  frau  und  jung  xeln  (Barttel  Mentzel  und 
Dorothea,  Nickel  Mosiges  tochter)  *)  nach  der  vesper  copulirt, 
welche  zuvor  an  der  aschermitwoch  miteinander  weggelaufen 
waren  und  widerkamen. 

Anno  domini  1579  den  23.  tag  marci  ist  ein  gemain  auf  das  M»n5  28. 
rathhausz  erfordert  worden,  und  ihn  von  einem  erbam  rath  auf- 


')  Die  in  der  Klammer  befindlichcn  Namen  stammen  von  dem  spSterem 
Glossator  her. 


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—  238  — 

erlegt  ist,  achtehalb  schock  meisznisch  von  jedem  hause  zu 
geben,  innerhalb  4  wochen  auf  Georgi  zu  crlegen  ohn  alle  wider- 
rede.  ferner  istvon  eim  erbam  rath  und  der  gemain  beschlossen, 
den  frelen  fleischmarkt  fořt  zu  haben  und  die  íleischbenke  inner- 
halb 8  tagen  abzuraumen.  und  so  die  íleischer  die  neuen  benke 
nicht  bauen  wolten^  so  wolt  sie  ein  erbar  rath  selbst  bauen  ge- 
mainer  stadt  zu  gute  auf  die  stelle  beins  mittelthor,  da  die  f5tei 
gestanden  ist.  diesen  tag  istdesherforstmaistersCasparNuszen 
son  Wilhelm  gestorben  und  in  die  kirche  alhie  neben  den  hoben 
altar  begraben  worden.  diesen  obbemelten  tag  des  morgens 
3  stunden  vor  tage  hat  man  zu  Trautnaw  und  hin  und  wider 
ein  feurige  compression  und  wunderzeichen  in  der  luft  gesehen^ 
wiefeuerstreimen  aufschissen  gen  mittemacht,  abend  und  morgen 
etc.  etc. 

MJirK29.  Anno  d.  1579  den  26.  tag  im  mei*tzen  aip  donerstag  in  der 
nacht  ist  die  Aupa  so  plotze  grosz  worden  vor  regen,  und  haben 
sich  die  wasser  im  Risengebirge  ergossen^  sonderlich  das  kku- 
sewasser.  es  hat  mehr  dan  vor  hundert  g(ilden  schaden  gethan 
und  hat  im  Tunkelthal  die  holzrisen  weggefílrt.  es  hat  dem  Mats 
Langen  zu  Marschendorf  sein  heuszlin  ubersturzt  und  hat  im 
sein  schwanger  weib  mit  vier  kinderlein  ersauft.  er  aber  ist  le- 
bendig  herausgeschwomen  mit  der  hausgenfisin  und  irem  kinde. 

MftrB28.  1579  den  28.  marci  hat  Lorenz  Stentzel  seine  íleischbank 

zum  ersten  weglassen  reimen  etc.  etc. 

Má?2  31  Anno  d.  1579  jar  den  31 .  tag  marci  am  dinstag  nach  letari  ist 

aus  befehl  eines  erbam  raths  die  fleischbenke  durch  die  zimer- 
leute  so  in  Trautnaw  abgebrochen  worden  in  beisein  des  her 
b&rgermaisters  Augustinus  Kopenbilers  und  aller  zechmaister 
etc.  den  tag  zuvor  ist  angefangen,  das  holz  zum  kuttelhof  vors 

Apríl  1.  mittelthor  zu  fúren  etc.  am  ersten  tag  aprilis  ist  der  kuttelhof 
abgemessen  worden  24  elen  lang  und  12  breit.  und  haben 
8  zimerleute  das  holz  angefangen  auszuarbeiten  bein  der  pran- 

Apr.  11.  gen  etc.  etc.  am  palmsonabend  sein  die  gibel  am  kuttelhof  auf- 

iVíí  g^richt  worden,  und  bald  damach  am  grindornstag  und  guten 
freitag  so  haben  die  fleischer  von  der  Politz  und  die  vom  Eupel 
das  erstemal  sex  und  dreisig  kelber  und  ein  rind  geschlacl  e^ 
welchs  alles  verkauft  ward.  es  haben  die  fleischer  iren  fleii  h- 
markt  vor  Gorge  Meuers  thiir  und  des  kiichlers  thiir  gehab 


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—  239  — 

Anno  domini  1579  den  12.  tag  aprilis  hat  ein  erbar  ratliApr.  12. 
dem  Wahl  vomHoffe  meisterFrantzenN.  den  pfarhof  vordinget, 
das  er  solťmachen  ein  gewelb,  ein  stuben,  3  kamer,  12  fenster, 
und  darvon  soln  sie  im  geben  neunzig  schock,  eex  scheffel  korn, 
acht  fasz  tischbier  und  teglich  vier  handlanger  zur  arbeit  zu 
halten  etc.  etc. 

Femer  ist  am  ostermontag  und  dinstag  die  comedien  und  ^^^^ 
spil  zu  Trautnaw  auf  dem  schlosz  gehalten  worden  vom  He- 
casto  und  reichen  man.  solche  comedie  hat  der  her  Johannes 
Rosa  schulmaister  angericht;  darín  ist  gewest  der  her  Hans 
Wittigk,  dieser  zeit  btirgermaister  zu  Trautnaw,  der  her  Hans 
Neuman^  der  ein  rathsperson.  es  sind  mehr  dan  dreissig  per- 
sonen  mit  im  spiel  gewesen.  sie  haben  ungefehr  5  taler  be- 
komen. 

Anno  domini  1679  den  26.  tag  aprilis  am  sontag  quasimodo-  ^p'-  m- 
geniti  ist  zur  vesperpredigt  Mertten  Gatzsche  der  bekenknecht 
in  der  kirchen  in  weibskleidern  angezogeu  neben  der  Spaemer 
Christin  gesessen  und  predig  gehSrt.  er  ist  aus  vermanung  des 
her  Tobias  pfarhérs  und  von  eim  e.  rath  gestraft  mit  gefengnis. 
diese  zeit  ist  die  Matz  Reuters  nachgelosen  witiw  mit  irem  man  221a 
von  eim  e.  rath  geurlaubt  worden,  welche  acht  und  zwenzig 
jar  zu  Trautnaw  die  stockmaisterei  versorgt  und  dienerin  ge- 
wesen ist  etc.  etc. 

Anno  domini  1579  den  4.  mai  hat  der  her  Adam  Silber  Mai  4. 
lassen  anfahen  die  mauer  zu  bauen  vom  grossen  thor  bis  umb 
den  garten  bein  Futer  Hansen  erbe  hininter.   er  hat  den  alten 
zaun  gar  lassen  stehen  und  die  mauer  auf  sein  garten  gesatzt 
etc.  etc. 

Anno  domini  1579  den  14.  tag  mai  ist  der  kalkofen  ange-^ai  u. 
fangen  zu  bauen  hinter  der  walkmíil,  im  graben  unter  dem  Ko- 
chenberg  etc.  etc. 

Anno  domini  1579  den  10.  tag  junius  die  mittwoch  nach  J^^i  10. 
pfingsten  hat  der  her  Matheus  Petrus  von  der  Strigaw,  dieser 
Zeit  stadtschreiber  zu  Trautnaw,  den  halsz  gebrochen  von  einer 
stigen  zu  Prage  auf  der  Eleinseiten  beim  Kares  genannt.  requies- 
cat  in  páce.  er  ist  von  1562  jar  an  zu  Trautnaw  gewest  17  jar. 
An  dem  tage  hat  man  neuen  kalk  angeíangen  zu  bren^ 
und  den  17.  junius  hat  man  den  pfarhof  abgeraumet^  und  dar- Juni  1. 


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—  240  — 

nach  bald  inner  5  tagen  ist  worden  angefangen,  daran  zu  bauen. 
die  stain  von  der  fótoi  genommen  und  das  gefengnis  auffen 
schlosbofe  abgebrochen  zu  hilfe. 

jun  3.  Anno  1679  den  3.  tag  juli  hat  Hans  Himpel,  dieser  zeit 

kirchenvattery  laesen  s.  Laurentzen  altar  aus  der  kirchen  thnn  und 
abbrechen.  die  wergstiick  sind  zum  pfisirhof  vermauert  worden. 
dieser  altar  ist  erbauet  worden  anno  domini  1502;  also  hat  er 
siebenundsiebenzig  jar  in  der  kirchen  gestanden.  man  hat  eín 
blechens  biichszlein  mit  heiltumb  und  3  zedeln  drine  funden. 
das  erst  ist  gewesen  von  dem  heiligen  kaiser  Maurícius  und 
seiner  schwester  gebain,  ein  stiickvons.  Petersmantel^  undwie 
der  bischof  gehaiscn,  der  in  gestiftet  hat,  bischof  Jan  War- 
dcnsis,  in  der  ehr  sanct  Laurenzi,  s.  Stephani,  s.  Petři  Paali. 
femer  hat  ein  ehrsamer  rath  dem  scheffer  Kratzigen  den  bauw  am 
pfarhof  vordinget,  darvon  sie  im  vierzig  schock  meisznisch  zal 
geben  etc.  ete.  die  mauer  des  pfarhofs  ist  4  und  30  elen  lang 
^^^  und  18  elen  breit.  es  ist  inerhalb  dreizehen  wochen  der  pfarhof 
zu  gibel  auserbauet  und  unters  dach  brocht. 

juii  27.  Anno  domini  1579  den  27.  tag  Julius  hat  der  her  primas 

Hans  Ficker  lassen  schriftlich  anzeigen,  das  die  gemein  ein  tau- 
send  schock  solt  erlegen,  so  wurden  die  stficke  auf  der  scheffe- 
rei  erblich  bein  heusern  bleiben  mit  gnugsamen  versorg.  also  ist 
dismals  sechs  schock  auf  ein  jedeš  haus  angelegt  worden,  auf 
Bartolomei  zu  erlegen  etc.  etc. 

Ang.  2.  Item  den  anderen  tag  augusti  sein  weisse  molkendibe  ge- 
flogen  komen  vom  abend  her;  zwischen  morgemind mitage  werte 
zu  haben  sie  ihren  zug  gehabt,  also  viel  und  dicke,  gleich  als  es 
geschneit  het,  in  der  luft  zu  sehen.  das  hat  geweret  eine  gute 

Aug.  a.  stunde  lang.  des  andem  tages  zu  mitage  ist  aber  ein  solcher  zug 
von  molkendieben  gesehen  worden  etc.  etc. 

Ang.  25.  Item  den  25.  tag  augusti  hat  die  gemein  auf  jeder  haus 

6  sch.  gelder  erlegt  auf  die  forbergsstucke. 

Aug.  28.         Anno  domini  im  1579  jar  den  28.  tag  augusti  hat  der  her 
Jan  Chutowitz,  dieser  zeit  kais.  maj.  Rudolphi  hofrichter  aufm 
Prcger  schlosz,  allhie  zu  Trautnaw  das  recht  selbst  vemeirt 
ohn  einigen  schreiber,  als  selbst  personlich  verlessen  und 
schrieben,  die  juracion  und  das  jurament  verlesen  also:  Hj    $ 


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—  241  — 

Ficker  primas,  Wenzel  Schmit,  Michel  Baier,  George  Himpel, 
Caspar  Geiszler,  Peter  Scheiber,  Albrecht  Sigler,  Hans  Witigk, 
Gorge  Eichler,  Tobias  Freyse,  Adam  Frolich,  Gorge  Kneutzel; 
Gorge  Altman  stadtfoit;  gemeineldisten :  Augustinus  Copen- 
biller,  Hans  Neuman,  Hans  Caszda,  Hans  MerkeL  damach  ist 
der  íleischer  sache  vorgenommen,  also  das  sie  zur  richtigkeit 
komen.  und  der  her  hofe  richter  die  stellen  zun  íleíschbanken 
selbst  besichtiget.  es  ist  aber  vorbliben  bis  zu  ausganges  des  jares 
der  freie  fleíschmarkt  einzustellen.  der  zwispalt  unter  den  flei 
schern  selbst  voreinbart  worden  aus  befehl  des  hem  hofferíchters. 
den  nechsten  tag  damach  am  tage  Johannis  enthaubtung  hat  Aug.  29. 
sich  die  fraw  Anna  geborne  Griszbekin,  des  her  Adam  Silbers 
auf  Neuwhof  frauw,  verjungt,  welche  ihre  tochter  genannt  wor- 
den Anna.  ^) 

Anno  domini  1579  den  30.  tag  augusti  am  sontag  Felix  Aug.  90. 
Adauctus  zwischen  zwei  und  drei  stunden  in  der  nacht  ist  der    S22a 
alte  her  Christof  Silber  zur  Wiltschitz  gestorben  und  am  doms-sept.  3. 
tag  ehrlich  zur  erden  bestattet  ist  worden  mit  sex  und  vierzig 
leichwappen  an  fakeln,  sarch  und  rosz,  auch  ein  ritterlichen 
renfahn  mit  wapen  vergiildet,  gulden  schwert  etc.  etc. 

Im  1579  den  29.  tag  augusti  ist  zu  Jorge  Hitteln  feur  aus-  Aug.  29 
kommen  in  der  steinen  esse,  aber  mit  gottes  hiilf  erwehretwor- 
den,  gottlob. 

Anno  domini  1579  den  20.  tag  septembris  den  sontag  Fau-sept.  20. 
stina  vor  Matheus  hat  der  her  Johannes  Heniochus  Debissus  Nis- 
sensis,  cantor  und  organiste  zu  Trautnaw,  ein  urlaub  genomen, 
nachdem  er  drei  jar  cantor  zu  Trautnaw  gewesen  ist.  und  den 
25  tag  herbstmon  am  freitag  Cleophas  gen  Amaw  gezogen  undsept.25. 
schulmeistei'  daselbst  worden. 

Den  24.  tag  septembris  am  donerstag  Cipríani  ein  halbe  sept  24. 
stunde  vor  abens  ist  feur  auskomen  zu  Trautnaw  am  ringe  beim 
Tobias  Freysen,  das  es  gewaltig  zur  steinen  esse  oben  heraus 
gebrunnen  hat.  und  die  stiicke  zigel  von  der  hitze  zusprungen, 
die  leute  beschedigt,  sonderlich  den  N.  Meywalt  schuster.  ist 
dech  mit  gottes  hiilf  gedempft  worden  etc.  etc. 


*)  Dazwischen  geschríeben:  ,saltzher  Wenzel  Grout,  Qawer  Tomas.' 

16 


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—  242  — 

Sept  28.  Darnach  den  27.  ^)  tag  eeptembris  am  montag  Wenzeslai 
am  Trautnawischen  jarmarkt  ist  der  her  primas  Hans  Fiker 
gen  Prage  gozogen  niit  den  tausent  talern  vor  die  forbergsstucke. 

oct.  1.  Anno  domini  1579  jar  den  1.  tag  octobrís  am  donerstag 

Remigius  hat  ein  ehrsamer  rath  den  her  Wenzeslanus  Rimer 
genant  von  Hirszberg  zun  ein  stadtschreiber  aiďgenomen,  und 
ist  sein  besoldung  jerlich  40  sch.  meisnisch  zusambt  allem  andem, 
was  ein  voriger  stadtschreiber  gehabt  hat.  er  ist  darnach  am 
abend  omnium  sanctorum  am  sonabend  Wolfgangi  den  30.  tag 

oct.  30.  octobris  gen  Trautnaw  gezogen.  zur  alden  stadtschreiberin  hat 
er  sein  zimer  gehabt. 

ocr^io  ^'  ^'  ^  ^'^^  ^^^  ^^'  ^ctol^ris  sonabend  vor  Oalli  ist  aus  befehl 

eines  ehrsamen  raths  vorschafTt  worden  hundert  personen  mit- 
woner,  im  Pfaffenwalde  das  gescheite  holz,  welchs  der  her  Adam 
Silber  auf  Neuhoff  hatte  lassen  machen,  za  nemen.  es  sind  33 
leitterwagen  mit  holz  beladen  worden  und  in  die  stadt  gefórt, 
etzliche  wagen  ins  spittal  und  in  die  schulle^  das  ander  aufs 
rathhaus.  es  ist  zuletzt  mehr  volk  zusamen  komen  mit  fdr- 
leuten  und  kneobten  in  die  dritthalb  hundert  personen.  der 
scholtze  von  der  Oellssen  ist  mit  seinen  pauren  mit  den  hew- 
gabeln  und  spissen  wider  abgezogen. 

Oct.  31.  Femer  (ist)  den  31.  octobris  am  freitag  Wolfgangus  hat  ein 

elirsam  rath  die  gemain  in  Biirgcrwald  geschickt  bein  das  hinder- 
ste  flosz,  so  zwischenPetersdorf  und  Trautnaw  die  graenitz  helt; 
daselbst  hat  Hans  Hamer  auf  der  Trautnawer  gebiet  brettklaetzer 
lassen  felln  und  schelen.  so  seind  zwei  und  funfzig  grosse  taennen 
kletzer  zur  braetmílhl  bein  Staude  Hansen  gefiirt  worden  und 

Nov.  1.  8  grosse  buchen.  den  nechsten  tag  darnach  seind  18  personen 
abermals  hinaus  geschickt  worden.  also  hat  sie  der  her  Adam 
Silber  umbrennet  und  in  hoftig  zugeredt,  sie  soUen  bein  tage 
und  nicht  bein  der  nacht  hinaus  zin ;  er  wolt  ir  am  tage  warten. 
es  sollten  entzweder  seine  kinder  oder  unser  kinder  arra  werden. 
man  stel  im  das  seine  bei  der  nacht,  er  wolt  ir  wol  warteo 
etc.  etc. 
Nov.  Den  8.  und  9.  tag  wintermon  hat  Christof  Herdtwigk  vo 

Pim  den  passion  mit  bildwerk  gespilet  auf  dem  schlosse. 


*)  BoW  heisson:  ,2 


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—  243  — 

Anno  domini  1579  den  28.  novembris  hat  ein  ehrsamer  nov.  28. 
rath  den  her  canter,  welcher  am  tage  s.  Thomas  von  der  Lands- 
hutten  ist  herauf  gezogen^  daselbst  er  organist  und  cantor  war,  223a 
hies  Franciscus  Winkler,  der  geburt  von  Polkenhain,  auf  ein  jar 
angenomen,  dle  orgel  und  canterei  zu  vorsorgen.  sein  besoldung 
ist  28  taler  und  die  umbgenge  zu  Martini,  Nieolaui  und  Dorothea. 
disen  tag  ist  des  balbirers  Nicel  Amts  epitaphium  in  die  kirche 
bein  die  orgel  gesatzt  worden,  und  die  traepfe  aufs  tuchmacher- 
chor  gebauet  worden  und  die  lehnbenke  an  Hans  Renels  zech- 
maisterambt. 

Anno  domini  1579  den  19.  tag  im  christmon  sonabent  vornez.  19. 
s.  Thomas  hat  man  dreimal  zu  Trautnaw  zu  sturme  geleittet; 
und  ist  ein  e.  rath  zusambt  der  ganzen  gemeine  hinaus  in  BíLr- 
gerwalt  mit  gewerter  hand  gezogen.  da  hat  Hans  Hamer,  der 
richter  zu  Pettersdorf,  34  staeme  holz  auf  dem  stritt  abgehauen 
und  auf  seine  wise  lassen  furen58  stiiekeholz.  daaberniemands 
ergriflFen,  ist  man  nach  besichtigung  der  steme  bald  wieder 
hereingezogen;  dan  der  stilstand  ward  von  dem  scholtzen  nichtne*-  22. 
gehalten.  ete.  baldě  auf  den  dritten  tag  damach  den  22.  tag 
decembris  am  dinstag  nach  sanct  Thomas  tage  ist  das  geschrei 
gen  Trautnaw  komen,  das  der  her  Herman  Tzetres  vom  Schetzler 
wer  mit  pauem  vom  Schatzler,  den  von  Trauttenbach,  Qualisch 
und  Gebersdorf  in  Biirgerwald  auf  den  stritt  gezogen  und  hat  22sb 
lassen  die  wege  vorhauen.  da  hat  man  mit  der  grossen  gloken 
angeschlagen  und  zu  sturme  geleittet,  desgleichen  mit  der  rath- 
gloken,  das  man  in  der  eil  mehr  dan  in  die  2  hundert  man  hat 
auíbracht  aus  der  stadt  und  vorderstadt  und  dorfem.  also  haben 
8Íe  den  her  Herman  Cetres  mit  seinem  schwegern  und  pauem, 
die  er  bein  sich  hattc,  antroffen  beim  Staude  Hansen  auf  dem 
platz  am  wege  bein  der  brethmtíhl.  da  haben  sie  in  umbringt 
in  ein  kreis.  alda  hat  im  der  her  Michel  Bayer  das  rosz  beim 
zaum  erwuscht  ^)  und  gehalten,  das  ein  e.  r.  und  der  her  primas 
HansFicker  gnugsam  vor  eine  gemeine  mit  im  emstlich  geredet, 
aus  was  macht  oder  ursach  er  auf  gemeiner  stadtgrilnde  solchen 
frcffel  brauchte.  her  ist  auch  nicht  von  einer  gemein  aus  dem 
•ínge  losz  gelassen  worden,  bisz  das  er  eim  e.  r.  angelobt  bei 

')  Die  Worte:  ,das  rosz  beim  zaiím  erwuschť,  sind  durchutrichen  und 
dariiber  geBchríeben:  ,hard  zugeredot  des  fí^ffels  halb*. 

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—  244  — 

seinem  adel,  mít  in  zun  Hoff  auf  den  montag  uber  acht  tage  zu 
gcstehen  etc.  ete. 
2S4a  Diese  zeit  umb  den  ausgang  des  1579  jares  hat  man  das 

getreide  gekauft,  das  korn  umb  48  w.  gr.,  der  weis  zu  50  w.  gr., 
haber  umb  10  w.  gr.,  arbes  umb  2  seh.,  ein  maltz  um  18  sch., 
den  hopfen  umb  26  w.  gr. 

Im  namen  der  unzertheilsamen  dreifaltigkcit  gottes  des 
vaters  und  des  sohnes  und  des  h.  geistes,  amen.  dieweil  allc 
geschichte,  welche  unter  den  leuten  zuweilen  beschehen,  in 
vergessenheit  komen^  so  ist  es  gut  und  notwendig,  das  diesel- 
ben  geschicht  zum  gedechtnisz  durch  die  schrift  besclirieben 
und  bestiitiget  werden.  derhalben  ich  Sabina  Silberin,  gebome 
von  Wrzedwiz,  fraw  auf  Wiltschitz  und  Pilnikaw  etc.  etc.,  und 
auch  anstadt  meiner  erben  und  nachkomen  thue  kundt  und  zu 
wissen  mit  diesem  meinen  offhen  brief  fíir  jedermeniglich,  dic 
ihn  sehen,  hořen  oder  leseU;  das  fiir  mich  komen  und  gestanden 
seind  die  ehrsamen  und  vorsichtigen  menner  meine  untertlianen 
des  handtwerks  der  becken  ausz  meincm  stedlen  Freistadt  unter 
dem  Gulden  Rehorn  gelegen  und  haben  einmutiglich  begert, 
dieweil  sie  sich  gutwilliglich  mit  einander  verglichen  und  ver- 
trftgen  haben,  zu  erhaltung  guter  ordnung  und  gebrauch  auch 
neben  ihres  rechten  handtwerkszechen  gewonheit,  dan  sie  sich 
in  irem  handtwerke  orbem  und  regiren  soUen  und  wollen, 
haben  auch  danebcn  angezeigt,  das  sie  solches  hinzuvorausz 
von  wegen  der  eher  und  ftircht  gottes  auch  zu  erhalten  besserer 
einigkeit,  lieb  und  gunst,  auch  mehrer  bruderkeit  und  zu  meh- 
rung  ihrer  narung,  auch  zu  weitterem  steiger-  und  aufneh- 
mung  ihres  handtwerks,  zu  underdriickung  aber  aller  uneinig- 
keiten  und  běsen  gebrauch,  welche  sich  alle  unter  ihnen  begeben 
und  erwachsen  mochten.  darneben  haben  sie  vor  mir  furbracht 
und  aufgelegt  ihre  zechordnung,  wie  dieselbe  von  wort  zu 
wort  und  von  artikel  zu  artikel  auf  mein  furbittlicli  schreiben 
von  den  ehrsamen  und  vorsichtigen  handtwerksmeistern  der 
h*)blichen  zechen  der  becker  von  Pilnikaw  auszbracht  haben, 
wie  denn  dieselben  in  ihren  39  artikeln  mit  kíerlichen  worten 
und  mehren  inhalt  vermugt  und  ausweist.  so  haben  mich  ob- 
gemelte  meine  unterthanen  der  zechen  des  handwerks  der 
becken  aus  dem  stedlen  Freistadt  unterthcniglich  gebeten,  das 
ich  in  ihren  auszgebrachten  brief  und  ordnung,  auch  ihre  sclbst 
eigen  vorwilligung  durch  diesen  meinen  brief  und  sicgel  con- 
firrairen  und  kreftigen  wolde.  dieweil  ich  dan  ihre  bitt  ve 
zimlich  erachte,  und  sie  aucli  unter  mir  und  meinen  erben  odt 
nachkomen  ihre  erwerbliche  nahrung  auch  gute  óberhabe 
kunden  und  mochten,  zu  solcher  ilirer  erreglichen  ansuchut 


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—  245  — 

ich  obgenante  Sabina  Silberin  als  ihre  von  gott  vorgcstellte 
oberkeit  und  erbherschaft  anstadt  meiner  erben  und  nachkomcn 
durch  diesen  meinen  brief  und  sigel  in  solche  handwerks  und 
zechen  gewonheit,  orber  und  gebrauch  bestettige  und  bekreftige, 
thue  auch  dasselbige  gutwiífiglich  in  craft  und  macht  dieses 
briefs,  das  sie  sich  neben  derselben  auszgegebenen  ordnung 
orbem  und  regiren,  auch  stedt  und  fest  daruber  halten  eoUen. 
daruber  will  ich  sie  und  alle  meine  erben  und  nachkomen  sollen 
sie  auch  schiitzen  und  handthaben  zu  kíinftigen  und  ewigen 
zeiten  ohn  verhinderung  jedcrmeniglichen.  sie  soIIen  auch  ausz  224b 
ihren  mittel  und  zechen  an  jedem  marktage,  der  ihnen  zuwege 
gebracht  wird,  nicht  hindern  nach  wegen  einheimischen  und 
trembden  weizen,  raehl,  grisz  und  brodt  zu  verkaufen.  und  das 

Sfennegt . .  [?]  von  weizen  und  rockenbrodt  soli  man  von  einem  be- 
omen  jeder  zeit  zu  pfennigen  und  zwen  pfennigen,  zu  groschen 
und  weiszgroschen,  wie  man  es  begert  hoher  und  niedriger,  und 
das  sie  uber  disz  alles  zukiinftigen  zeiten,  was  in  zu  verhohung 
und  besserung  ihres  handtwerks  betrachten  oder  aussuchen 
mochten,  dasselbige  soli  in  alles  jedoch  mít  vorwissen  und 
willen  der  obrigkeit  begnadet  und  bestettiget  werden.  des  zu 
urkund  mehrer  sicherheit  und  glauben  hábe  ich  obgenante  fraw 
Sabina  Silberin  etc.  etc.  mein  angebom  siegel  wissentlich  auf 
diesen  brief  drucken  lasscn.  geschehen  und  geben  am  tage 
Marie  lichtmes  anno  1580.  ^)  FebTs}. 

1580.  225. 

Memoriatief  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  anno    isso 
Christi  1580  jar. 

Anno  d.  1580  jar  den  3.  tag  januari  hat  ein  ehrsam  rath  jan.  3. 
zu  Trautnaw  mit  dem  her  Herman  Tzetres  zum  Hofe  gestanden 
des  stritts  halben  im  Biirgerwalde  an  der  Petersdorfer  grenitzen. 
damach  auf  den  9.  tag  januari  ist  Caspar  Aerttel  der  geburt  Jan.  9. 
vom  Lehn  zu  Trautnaw  am  galgen  gehenckt  worden  von  wegen 
geldsdiebstals  57  schock  etc.  etc.  kurz  darnach  hat  man  Wenzel 
Herolden  vor  dem  mittelthor  bein  der  nacht  die  leitter  gestolen, 
und  haben  sie  am  galgen  Icnen  fíinden,  da  sie  dem  annen  síinder 
am  gerichte  seiner  gliedmas  beraubt  und  den  strick  von  im 
genomen,  daran  er  gehangen. 

Anno  domini  1580  den  1.  februari  hat  Bendic  Frey,  papier-  rebr.  1. 
macher  von  deriglaw,  die  papiermiel  alhie  zu  Trautnaw  gekauft 


')  Diesc  Urkunde  schcint  von  eincr  andcrn  Hand  (doch  gleiclizoitígeu) 
als  der  Hittels  eingetragcn  worden  zu  sein. 


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—  246  — 

umb  fíinfhundert  sch.  meisznisch,  in  jar  und  tag  zu  zalen. 
darvon  er  jerliclien  gemeiner  stadt  20  schock  meisznisch  zinse 
geben  soli,  wie  bei  ander  papirmilern  zuvor  gebreuchlicfa  ge- 
wesen,  sol  im  auch  seín. 

Feb.  21.  Itcm  den  21.  februari  am  sontage  invocavit  am  abende  ist 
der  her  Jan  Chutowitz,  Rom.  kai.  maj.  hofferiehter  auíín  Praeger 
225b  gBcblosz^  alhieher  gen  Trautnaw  komen  in  einer  legatíon^  die 
míihlen^  so  zum  burcklien  gehórig,  zu  besiehtigen  nnd  die 
fleischerzech  zu  reformieren.  man  sagt,  das  eim  e.  r.  gemeiner 
stadt  die  3  mulen^  &bermul,  mittelmul,  papirmul  und  den  zol 
auf  zwanzig  jar  bestandweis  inzuhaben  von  irer  kai.  maj.  ver- 
schreibung  daruber  bekomen  haben,  das  sie  jerlieh  anderthalb 
hundert  schock  meisznisch  interes  oder  zins  darvon  erlegen 
sollen.  und  das  geld  ist  drauf  geschlagen,  weiches  die  handt- 
werke  jerlich  von  iren  handwergen  eim  e.  r.  zinsen  thun  etc. 
das  forberg  auf  der  schaefferei  sol  auch  vorschriben  und  in  die 
landtafel  komen  sein  und  richtig  gemacht  worden  etc.  etc. 

Feb.  24,  Item  1580  den  24.  táig  februari  am  quartal  die  mitwoch 

vor  s.  Mathias  seind  aus  befehl  eines  e.  r.  die  gemeineldisten 
sambt  etzlichen  gemeinleuten  im  Biirgerwald  gesand,  den  stritt 
zu  besiehtigen.  da  haben  sie  den  richter  Hans  Caspern,  sonst 
Hamer  Hans  genant,  funden  holz  laden.  als  er  ir  gewar  worden, 
ist  er  mit  seinem  gesinde  entlaufen.  da  haben  sie  im  den  schlit* 
ten  zuhauen  und  die  sege  zum  warzeichen  mittegenomen  etc. 

Feb.  27.  Item  1580  den  26.  tag  im  hornung  am  sonabend  *)  vor 
reminiscere  hat  ein  e.  r.  die  fleischerzech  wiederumb  von  neues 
226a  confirmiret  imd  geschworne  zechmaister  in  irem  handtwerk 
gesatzt:  Mertten  KSnig  und  Gorge  Koch,  die  aber  das  fleisch 
besiehtigen  sollen:  Mertten Glaeser,  Lorenz  Stentzel.  es  sol  auch 
auf  kiinftigen  Michaelistag  der  freie  fleischmarkt  eingestellt 
werden  und  nicht  ohne  wichtige  ursachen  hinter  vorwissen  des 
her  unterkamerers  wieder  aufgericht  werden.  sie  haben  keine 
satzung,  nach  dem  schlack  zu  schlachten^  sondern  sie  soUn  fleissig 
selbst  achtung  auf  einander  haben,  was  jeder  schlacht.  es  ist 
auch  kein  geschworner  zechmaister  unter  den  fleischern  gewest 
vom  1578  jar  vom  tage  Jacobi  anzufangen  bis  auf  das  obbemelte 

'j  Fallt  im  Schaltjahr  1680  anf  den  27.  Fobruar. 


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—  247  — 

« 

1580  den  26.  tag  februari.  solchs  ist  geschehen  von  eim  e.  rath 
aus  gnugsamen  wichtígon  ursachen^  etzlicher  zechen  handt- 
werksordnungen  und  privilegien  zu  visitiren  imd  zu  examini- 
ren^  sonderlich  der  fieischer  imd  becken,  gemainen  nutz  zum 
besten  etc.  etc.  der  fleiseher  zechbrief  von  Gretz  ist  im  1532 
jar  den  montag  vor  Lucien  gegeben  worden. 

Anno  1580  den  27.  tag  februari  am  sontag  reminiscere  istFeb.  27. 
auf  des  her  Gorgen  von  Walstain  griinde  zurBehmischen  Ollsen 
von  Mertten  fiaudischs  tochter  ein  miszgeburt  ein  meidlein  ge- 
boren  worden,  welchs  umb  den  hals  ein  grossen  hohen  kragen 
von  fleisch  gehabt  und  auf  dem  haubt  hohe  zepf,  wie  sich  die 
itzige  zeit  aufkronen,  auch  von  fleisch  einuberschrecktenfacchel 
hinten  hinabhangende,  der  brait  wie  ausgeneet  geformbt  ist  ge- 
wesen,  hohe  augen.  das  kind  hat  man  8  tage  zu  Arn  in  der 
kirchen  stehen  lasen,  jeder  man  sehen. 

Anno  domini  1580  den  3.  tag  marci  hat  der  her  Herman   226b 
Tzetris  3  personen  lassen  von  Trautnaw  auf  den  Schatzier  fíiren, 
als  sein  unterthenige  er  vormeinet  zu  haben:  Birknem,  Kratzig 
Koch,  Ochsen  Matz. 

Anno  d.  1580  den  5.  marci  hat  man  zu  nacht  ein  fewrige  Mim  5. 
comprcssion  am  himel  gesehen  mit  wetterleuchten  oder  weissen 
regenbogen.  darauf  dan  am  25.  tag  marci  bis  nach  palmárům  25-2V 
grosse  unnatiirliche  kelde  gewept,  das  die  fogel  erfroren,  das 
man  hat  die  finken  und  stár  am  wege  tod  funden.  auch  seind 
sie  in  die  houser,  stuben  und  ofen  gekrochon  vor  kelden.  und 
hat  der  wind  am  palmtage  das  dach  vom  schlosz  herunter  ein 
grosz  tail  eingewurfen,  die  zeine  umbgerissen,  das  dach  beim 
nidertur  von  der  maur  etc.  etc. 

Den  zehenden  tag  marci  seind  abermals  die  miinz  verruflFt,  warz  10. 
als  die  zuvor  verrufft  ist  zwolfpfenger,  die  alden  kreizer,  Pol-  Mán  m. 
nische  und  Schweintzischen  zenkreizer,  talier.  denl9.dismonats 
ist  CasparKuker  miller  von  eim  e.  rath  aufgenomen,  die  Sbermil 
zu  bauen.  den  28  tag  marci  hat  der  her  pfar  her  Tobias  Scharf-  MSiažs. 
fcnberger  verbotten  allcn  zechen,  die  kerzen  fořt  nimer  zum 
begrebnis  zu  tragen,  oder  wolt  in  schantfleck  anhengen,  so  sie 
es  tetten. 

Anno  1580  den  9.  tag  aprillis  sonnabent  vor  quasimodo-  Aprii  9 
geniti  hat  ein  e.  rath  die  gemain  aufs  rathhaus  beschickt,  und 


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—  248  — 

der  her  primas  angezaigt,  wie  die  Euttenbergischen  waísen  ge- 
schrieben  haben,  und  die  13  hundert^  so  in  gemaine  stadt  schul- 
dig,  dasselb  gelt  wider  einzustellen  etc.  femer  sind  vom  her 

«7«  primas  Hans  Fiker  zwene  bemische  briefe  gelesen  worden. ') 
das  ein  ist  der  refers  und  verschreibung  des  hofes  Poplussy 
oder  der  schefferei  und  forbergsstiicke  all  ihr  zugehSrung  als 
hoseiten,  wisen  etc.,  bein  der  landtafel  am  tage  oculi  verschrie- 
ben,  auf  ewig  mit  der  kais.  maj.  verwilung  ewig  bein  Trautnaw 
zu  bleiben,  weder  von  kainen  ihrem  nachkomenden  konigen  zu 
vorkaufen  oder  zu  versetzen  mit  der  condicion:  dieweil  gemain 
statt  der  kais.  maj.  tausent  taller  in  ihr  kamer  verehrt  haben, 
80  soUten  die  von  Trautnaw  nach  drei  tausend  taller  vorsesne 
intres  selbst  geben  etc.  femer  hat  der  her  primas  angezaigt,  das 
mit  rath  der  ganzen  gemain  solt  geschehen,  weil  nach  auf  ein 
jeder  ausgetailet  stiicke  16  sch.  solit  aufgelegt  und  geschatzt 
werden  der  wirden  nach;  wer  ein  gutes  stiicke  het,  der  solt 
mehr  geben,  dan  die  geringe  haben.  dieweil  aber  der  gemain 
man  solchs  nicht  erschwingen  kan  geldes  halben,  so  wolt  ein 
e.  r.  diehohseitenirfíinfoderGpersonenverkaufen,  desgleicheu 
die  wiesen  in  der  Parsznis  und  im  Bíirgergrunde,  desen  ein 
gemain  wol  zuíriden  ist  gewesen.  es  ist  auch  der  brantewein 
verbotten  worden,  von  malz  zu  bren  bein  ein  sch.  gr.,  und  kein 
gast  zum  brantwein  sitzen  sol.  femer  ist  der  fleischer  alter  zech- 
brief  verlesen  worden,  welcher  zu  Koniggretz  in  von  dem  hand- 
werk  der  fleischer  gegeben  ist  im  1532  jar  montag  vor  Lucía, 
darínen  16  fleischbenke  beschriben  worden  etc.  in  der  ncuen 
bestetigung  von  eim  e.  r.  und  dem  hern  Jan  Chutowitz  Preger 

2^^  schloszhoferichter  stunde  also :  item  es  soUen  die  fleischer  allc 
wochen  dreimal  frisch  new  geschlacht  fleisch  neben  dem  alden 
feil  haben  in  zimlichen  kauf.  auch  hat  ein  ider  wirt  und  mit- 
woner  frei  zu  schlachten  allein  vor  sein  haus,  er  habs  gezogen 
oder  gekauft,  und  sols  ein  tag  zuvor  eim  fleischer  lassen  sagen, 
der  es  im  schlachten  sol.  und  sol  der  lohn  sein  allein  gelt:  item 
von  eim  rinde  fíinf  weisse  groschen,  von  eim  spickschwein  fíinf 
weisse  groschen,  von  eim  nerschwein  sieben  groschen,  von  einem 


'}  Am  Rande:  ,Im  1580  jar  den  30.  tag  aprílis  ist  zuř Třsscnaussowitz 
iu  gott  entschlaffen  des  gestrengen  hern  Adam  Sllbers  ersto  tdcli> 
terlin  N.  und  ist  zu  Wiltscbitz  begrabon  worden  etc.  etc* 


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—  249  — 

kalbc  zwine  groschen  und  4  pfen.,  von  eim  bocke  zwene  gro- 
schen  4  pf.,  von  eim  schetZ;  lamb  zwene  kleine  groschen. 

Anno  1580  jar  den  12.  tag  aprilis  ist  angefangen  worden,  Apr.  12. 
den  grund  zun  den  newen  fleischbenken  zu  bereimen.  den  13.  Apr.  13. 
aprilis  ist  die  gemaine  aufs  rathhaus  beschickt  worden,  und  ist 
das  register  vorlesen  worden,  welche  personen  mit  woUen  ein- 
legen  auf  ein  wisestucke  in  der  Parsznitz  zun  eim  fuder  hew,  im 
kauf  vor  dreisig  taler  auf  Michaelis  unvorziiglich  bar  zuzalen,  ohn 
allen  femer  zins  ewig  zu  gebrauchen  etc.  also  haben  ohn  zwene 
fiinfzig  personen  nicht  woln  einlegen.  es  habcn  aber  hundert 
und  drei  mitwoner  eingeleget.  es  sind  aber  die  wisen  nur  in 
vierzig  tail  ausgetailet  worden,  die  grosse  wise  in  dreissig 
thail  und  die  kleine  wise  in  zehen  tail,  jedeš  wisestíick  vor 
30  sch.,  thut  die  suma  ein  tausent  und  zweihundert  schock. 
und  seind  diese  hienach  beschriebene  personen  auf  ihren  lusz- 
zedeln  herauskomen,  erstlieh  auí  der  grossen  wisen:  Gorge  Nei- 
digk,  Mertten  Giintzsch,  Hans  Ditrieh,  Balzer  Mergans,  Gorge 
Během,  Hans  Hittelin,  Adam  Krcbs,  Thomas  Kynin,  Wenzel 
Rimer,  Hans  Renel,  Falten  Neuman,  Christof  Grosser,  Matz 
Leder, ')  Gorge  Weynerin,  Frantz  Ditriehin,  Albrecht  Sigler,  íí2i»a=) 
die  alte  Knapin,  Caspar  Paur,  Hans  Tzan,  Gorge  Nipel,  Elias 
Krause,  Christof  Pewel,  aber  Gorge  Nipel  aufs  andere  haus, 
Jacob  Ansorge,  Hans  Scheiber,  Christof  Pewel  aufs  ander  haus, 
Paul  Během,  Andres  Hope,  Michel  Freiwalt,  Michel  Bayer  etc. 
die  auf  der  klein  nider  wisen :  Gorge  Hy ttel,  Hans  Hanisch, 
Hans  Himpel,  Mertten  L6der,  Dávit  Fochs,  Christof  Haintz, 
Gorge  Kirchner,  Adam  Klein,  Falten  Mergans,  Caspar  Geiszler 
etc.  das  kleine  erbe  uber  der  Liitzschen  mit  der  anstossenden 
wisen  kauft  Tobias  Freyse  umb  .  . .  hundert  und  . . ,  hundert . . 

Die  wisen  im  Biirgergrunde  seind  auch  erblich  zun  heuser 
ohne  zinsen  verkauft  und  ausgetailet  in  30  schritte  breit,  jedere 
zun  eim  fuder  hew  umb  20  sch.,  thut  die  suma  ein  hundert  und 
siebenzig  schock,  zusambt  Scheiber  Matzen  von  Weigelsdorf 
zwo  wiesen,  die  zu  3  fudem  hew  auch  umb  90  sch.  und  haben 
ein  fasz  bir  zum  primas  Hans  Fickem  leinkauf  gotrunken 
etc.  etc. 


')  Am  Kande:  ,die  wisen  im  Ijiirgerwalde  werden  zu  dcu  heuscm  ver- 
kauft.' 
')  Fol.  228  a,  b  gehort  dem  Kontexte  nach  hinter  Fol.  234. 


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—  260  — 

Apr.  u  D«B  14.  tag  aprilis  kauft  Adam  Reichelt  eim  e.  r.  ah  die 

hohseite  ohn  deu  teich  umb  sechs  hundert  und  dreissi^  gchock 
meÍ8ZHÍfich  und  gibt  auf  Micbaelis  vierhundert  und  drck-si^  uiid 
uber  ein  jar  dic  andem  zwei  bundert.  und  haben  ein  ťasz  bir 
leinkauf  getrunken. 

Apr.  16.  Am  16.  tag  aprilis  sonobend  vor  misericordia  ist  eia  e.  ratb 
hinaus  auf  die  stiicke,  so  auf  der  schefferci  gelegen,  gegaDgen^ 
und  dieselben  der  wirden  nach  geschatzt  zu  20  und  zu  M  sch,^ 
auch  zu  40  sch.,  mehr  und  weniger  der  gelegenheit  nach.  uad 

Apr.  30.  uber  14  tágo  darnach  den  30.  tag  aprilis  am  sonnabent  vor  Phi- 
lippi  Jacobi  ist  airf  dem  rathhause  beschlossen,  die  stiieke  auf 
4  terrain  zu  zalen  das  austendige  geschatzte  gelt,  auf  niitcíaste 
anzufahen,  und  das  man  kein  bir  den  gesten  mer  bťirgen  ml- 
an  dera  tage  starb  des  her  Adam  Silbers  tochterlin  Anna, 

148^6.  ^^^  ^'  ^  ™^^  ^^^  ^^^  ^^^  Caspar  Nus  forstmaister  8  stři- 

men  leimet  auf  der  auwen  dem  volek  und  mitwonern  gpiioinen 
und  ins  new  haus  gefíírt  und  gesagt,  sie  hetten  bein  gcflusten 
holz  gebleicht.  als  er  aber  zu  Prage  vor  der  camer  verklagt 
ist  worden,  hat  ers  míissen  wieder  geben. 

Mai  10.  Anno  domini  1580  den  10.  tag  mai  in  der  kreizwoohen  ist 

die  zicgelscheine  gebauet  worden  18  elen  lang  und  15  elen  brciL 
und  hat  man  den  ersten  tag  junius  angefangen,  zigel  zu  machou, 
der  meister  ist  von  der  stadt  Hoff.  der  zigelofen  ist  erst  auf  den 
23.  augusti  zu  s.  Bartolomei  fertig  gemacht  worden. 

Juni  4.  Den  4.  tag  juni  seind  um  die  girstenbir  tage  zu  breien  die 

loszzedel  auf  die  houser  auf  dem  rathhause  ausgetailet  worden. 

Juni  18.  Anno  domini  1580  den  18.  junius  sonabend  nacli  Viti  ist 
der  grabestein  auf  Gorge  Arnt  balbires  tSchterlein  gi^ab  gclc^t 
worden.  und  ist  dieselbige  nacht  obig  Marsehendorf  im  Tiinket- 
thal  hinter  der  klausen  ins  Posers  haw  und  ins  Vorrevtcrs  haw 
ein  heimlich  angelegtes  feur  angegangen,  das  da  ir  Rom,  kais. 
maj.  ist  groser  schad  geschen.  und  sind  in  die  hundeit  tíiuaent 
wer  holz  verbrandt.  ein  dreiling  holz  heist  ein  wer,  fúnfzi;^  ist 
ein  zal,  50  zal  ist  ein  tausent.  und  von  jedem  tausent  10  ^llden 
zu  lohn,  das  macht  in  die  zwei  tausent  gulden,  es  hat  ein  nacht 
und  ganzen  tag  gebrent,  dan  das  holz  ist  so  hoch  gewest^  als 
irgend  ein  haus  hoch. 


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—  251  — 

Den  27.  junius  hat  ein  e.  rath  das  fornteichlin  beim  rinlin  J^ni  27. 
lassen  erbauen ;  constat  dritthalb  schock. 

Anno  1580  den  25.  tag  juliistgareingrossesplotzes  wetterjjf,^®J^ 
und  ungewitter  gewest  mit  wind,  tondern  und  platzregen,  das 
es  etzliche  zímerboln  von  der  zígelschein  hinter  dem  hrinlein  hat 
herab  gefíirt  und  der  graben  ubergelaufen  vorm  nidertor,  das  es 
grossen  schaden  getan  hat  in  Během  und  Schlesingen  etc.  ferner 
ist  den  23.  tag  augusti  amabendBartholomeieinsolchergrosser  Aug.23. 
rauher  ungestimer  wind  gewest.  in  solchem  wind  sind  viel  heuser, 
beum  und  gebeudenidergerissenwordenmitregenundgraupen. 
solcher  windstil  hat  mit  sieh  bracht  uber  viel  lender  plotze 
kranckheiten  den  menschen  in  Schlesingen,  Během,  Mehren, 
Osterreich  und  sonst  uberall,  das  gemeinigiich  in  allen  heusern 
in  steten  und  dorfern  habenkranckgelegenetwan3oder4tage; 
welche  wieder  kranck  seind  worden,  haben  mussen  sterben. 
und  ist  das  volk  mit  eínem  frost  ankomen,  sie  haben  gehust, 
sind  tíirmblicht  in  haubtern  gewest,  etzlich  haben  blut  ausge- 
worfen,  etzlich  haben  sich  gebrochen,  und  ist  kein  ertznei  vor 
solche  kranckheit  erfunden  worden.  es  hat  viel  folcks  wegge- 
nomen  bis  nach  Michaelis  etc.  etc. 

Anno  domini  1580  den  27.  tag  augusti  ist  die  mauer  zun  Aug.  27 
fleischbenken  verfertiget  und  beworfen  worden,  und  ist  ausz- 
wendig  38  elen  lang  und  24  elen  breit  etc.  etc. 

Den  11.  tag  septembris  am  kirmesabend  in  der  nacht  hatsept.11. 
man  ein  leichte  fewrige  compression  am  himel  gesehen  mit  fewr- 
streimen  die  ganze  nacht,  aber  gen  aufgang  und  Polen  zu  ist 
der  himel  wie  blut  gesehen  worden.  es  ist  auch  ein  warm  wetter 
darauf  erfolget. 

Anno  domini  den  20.  tag  septembris  hat  der  edle  ehrveste ^^^\q 
wolbenamte  her  Johan  Cutowetz  von  Auraz  auf  Hluboczerpich, 
ihr  Rom.  kais.  maj.  unser  allergnedigsten  frauen  hofrichter  in 
der  krou  Beheim  auf  dem  Preger  schlosz,  unser  gebittender  her, 
das  recht  und  den  rat  vomeuret.  und  seind  diese  personen  be- 
rufcn  worden  und  geschwom:  Hans  Fiker  primas,  Wenzel 
Schmiedt  biirgermaister,  Caspar  Geiszler,  Albrecht  Sigler,  Hans 
"Witig,  Adam  Frolicli,  Augustinus  Copenbiller,  Gorge  Meuer, 
Gorge  Altman,  Mertten  Konig,  Hans  Merkel,  Bartel  Baudisch, 


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1 


—  252  — 

gemeineldisten  Petter  Scheiber,  Gorge  Eichler,  Hans  Neuman, 
Gorge  Kneutzel. 

Diese  zeit  ist  das  fluderwehr  unter  dera  pfarhof  erbauct 
worden  ete.  voní  kaiszrischen  holzambt  verlegt.  gestehet  30  fl. 
zu  der  zeit  haben  die  roszen  wieder  sch5n  gebliiet. 

sept.íB.  1580  den  26.  tag  im  herbstmon  am  montag  vor  s.  Micha- 

olis  seind  gemeiner  stadt  embter  wieder  vemewret  und  besatzt 
und  die  zechen.  also  haben  die  kirszner  zuletzt  auch  geschworen 
zu  zechmeistern  Gorge  Weyner,  Jeremiáš  Effenberg.  und  das 
ist  das  allerirste  mal,  seind  Trautnaw  gcstanden  bat,  das  nie 
keine  geschworne  kirsznerzeche  zu  Trautnaw  gewest  ist,  bis 
in  diesem  1580  jar  etc.  ctc.  Tobias  Freise  stadtfocbt.  item  es 
hat  ein  e.  rath  emstlich  befohlen  nach  des  her  hoferichters 
befehl,  den  mist  auf  dera  ringe  und  in  gassen  hinwegzuschafFen 
vor  s.  Galii;  auch  das  man  cínem  ziraennan  bei  seiner  kost 
4  w.  gr.  ein  tag  gebcn  sol  bis  auf  s.  Georgi,  eim  lonerbter 
2  w.  gr.,  eim  sideschneider  3  w.  gr.,  eim  drescher  1  w.  gr., 
flaxblein  zwene  kreuzer,  einer  brecherin  8  pfenge.  so  sie  ir  zu- 
sagen  nicht  halten,  solln  sic  zwei  tage  mit  gefengnis  gestrafft 
werden.  wer  beim  branten  wein  sitzt,  sol  ein  ort  gelt  und  der 
wirt  ein  halben  taler  geben  etc.  etc. 

Sept  29.  Den  29.  septerabris  ein  fcurige  compression  gesehen. 

23ia  Die  besUitigung  der  bergfreiheit  des  bergstettlins  Freiheit 

genant,  so  unter  dera  Gulden  Rehorn  an  der  Aupen  gelegen  ist 
etc.  etc. 

Wir  Rudolf  der  ander  von  gottes  genaden  erwelter  Ri- 
mischer  kaiser  zu  allen  zeiten  merer  des  reichs  in  Germanien, 
zu  Hungarn,  Behaimb,  Dalmatien,  Croatien  etc.  etc.  konig,  erz- 
hcrzog  zu  Osterreich,  margrave  in  Mehern,  herzog  zu  Luxem- 
burg und  in  Schlesien,  markgraf  in  Lausitz  etc.  etc.  bekennen 
fur  uns,  unsere  erben  und  nachkoramende  kunig  zu  Behaimb 
oifentlich  mit  diesem  brieve  vor  jedermeniglichen:  als  nns  die 
ehrsamen  unsere  getreuen  lieben  N.  gemeine  gewerken  und 
inwoner  auf  dem  gold  und  silberbergwerk  des  pergstettels 
Freiheit  unter  dem  Gulden  Rehorn  genant  in  unterthenigkeit 
angelanget,  welcher  massen  sic  nach  von  weiland  kaiser  F  • 
dinanden  etc.  etc.  unsern  geliebten  hern  anhern  hohlóblichs  * 
scliger  gedechtnis  mit  pergfreihaiten  vorsehen,  uns  derweg  i 
unterthenigst  pietend,  ihnen  nicht  allein  angerechte   freih<   , 


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—  253  — 

zu  confirmiren,  sondern  auch  in  ansehung,  das  sie  die  ge- 
werken  sider  auf  demselben  perkwerk  zu  pauen  vest  einge- 
lassen,  der  maiste  thail  abor  in  grossem  unvermSgen  und  die 
gebeuwe  schwer  weren,  mit  femer  genedigster  liňlf  entge- 
genzugehen;  das  wier  demnach  in  solch  ir  underthenigste 
piett  nirnemblieh  in  betrachtung,  das  solches  nicht  allein  zu 
aufnembung  und  erhebung  gemeltes  pergwerks  gewerken  und 
inwoner,  sondern  auch  zu  befSrderung  unsers  camerguts  ge-  231b 
reichen  thut,  genedigist  bewilliget  und  ihnen  diese  weitere  gnade 
gethan,  thuen  das  auch  hiemit  wissentlich  in  kraft  dies  briefs 
aus  Behaimischer  kůnigiicher  macht  und  volkombenhait  idtio : 
und  fiir  das  erste  nachdem  sich  von  weiland  kaiser  Maximilian 
etc.  etc.  unserm  geliebten  herrn  und  vattem  hochloblicher  se- 
liger  gedechtnis  mit  allen  dreien  stenden  unser  cron  Behaimb 
der  pergwerke  halben,  so  sich  auf  ihren  der  stende  griinden 
ereigen  und  gebauet  werden,  nach  im  funfiindsiebenzigisten 
jaré,  wie  es  damit  in  einem  und  anderem  gehalten,  verglichen, 
alles  vermoge  und  nach  auszweisung  der  aufgerichten  und  in 
druck  gegebenen  pergwerksvergleichung :  so  sollen  derwegen 
obbeinelte  gewerken  derselben  den  stenden  gegebnen  freihaiten 
und  begnadungen,  was  dergleiclien  andere  perchwerch  in  unser 
cron  Behaimb  zu  rechte  haben,  auch  zu  geniessen  macht  liaben. 
neben  diesen  woUen  wir  ihnen  unsem  gebiirenden  zehenden 
thail,  den  sie  uns  von  gold  und  silbererz  zu  geben  schuldig,  auf 
wolgefallen  und  bisz  sie  zur  ausbeut  komen,  genedigist  nach- 
gelassen  haben  und  sie  dessen  hiemit  in  sonderhait  befreien, 
doch  das  sie  alle  golder  und  silber,  so  sie  in  mittler  zeit  beim 
gemelten  perchwerche  erbauen  und  machen,  nindert  anders 
wohin,  als  in  unsere  eigene  miinze  umb  den  bestimbten  kauf 
zu  lietern  schuldig  sein  sollen.  also  auch  soli  inen  die  notdurftige  232a 
Lehiilzunge  au  irem  pergwerke  aus  unsem  Trautnawischen 
welden,  so  viel  ider  zeit  nach  gelegenhait  und  ohn  abbruch 
iinsers  Kuttenbergischen  pergwerchs  und  der  underthanen  da- 
selbst  beschehen  wiirdet  mSgen,  doch  auf  unser  genedigist  wol- 
gefallen  umb  den  gebiirlichen  waldzins  ervolget  werden.  ver- 
rer  sollen  auch  alle  inwoner  und  pawende  gewerken  sampt 
allen  denen,  die  solchem  perchwerke  zu  gutem  handlen  mit 
zufíihrung  allerlei  victualien,  auf  all  unsem  'und  des  konig- 
reichs  griinden  in  massen  ander  pergstedte  aller  zolle,  maut 
13  nd  auflage  alle  frei  und  und  vor  meniglich  unvorhindert 
sein.  imd  dan  lassen  wir  inen  auch  hiemit  gnadiglich  zu,  das 
alle  handwerker  allerlei  ehrliche  gewerb  und  hándel  daselbst 
zu  treiben,  auch  oflFentliche  zechen  und  ziinften  aufrichten  und 
zu  halten  gut  fug  und  macht  haben  sollen.  gebitten  darauf 
itzígen  und  kiinftigen  unsem  verordneten  camerrethen  und 
Sbersten  miinz  und  pergmaistcrn  in  unserm  konigreich  Behaim 


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1 


-  254  — 


mit  emst,  und  wollen,  das  sie  die  obbemelten  ffewercken  imd 
gemeinde  bein  dieser  unserer  begnadung  vestiglich  handhabci], 
sie  dawider  nicht  dringen  naxih  beschweren  oder  solches  andern 

232b  zuthuengestatten.  an  dem  thun  sie  imsern  endlichen  f^t^fálli^en 
willen  und  mainung  gnediglich  und  ohne  geferde.  zu  urkuud 
rait  unserm  anhangenden  kaiserlichen  secret  vorfertiget^  ge- 
geben  auf  unserm  kSniglichen  schlosz  Prag  den  acbtzehenden 
tag  octobris  etc.  etc.  a.  d.  im  achtzigisten,  unseres  reichs  de^ 

1580  RSmischen  im  ftinften,  des  Hungerischen  im  neunden  und  des 
oct.  18.  Behaimischen  im  sechstem  etc.  etc.  ^) 

2S8a  Anno  domini  1580  den  2.  octobris  seind  die  giebel  an  neuen 

fleischbenken  aufgerichtet  worden.  an  diesem  tag  stíirb  der  her 
Carol  Silber  aufin  Schurtz  etc.  etc. 

Oct.  18.  Den  18.  tag  weiumon  hat  der  herr  Caspar  Nus  foratmeíster 

das  kleine  epitaphium  alhie  in  die  kirche  zu  Trautnaw  getzen 
lassen  gegen  dem  hohen  altar  uber  etc.  etc. 

Oct.  25.  Den  25.  octobris  haben  7  dorfer  pauem  dem  her  Adam 

Silber  auf  Neuwhoffgehuldet,  wiefolget:  die  von  Rognitz,  dievon 
Hartemsdorf,  Mohem,  Soer,  Schurtz,  ^)  . . . . 

Des.  8.  Anno  domini  1580  den  3.  tag  im  christmon  haben  die  flei- 

scher  zu  Trautnaw  das  erste  mal  fleisch  feil  gehabt  in  den  newen 
fleischbenken.  der  seind  16  ausgetailet  und  gestehen  in  suma 
mit  allen  bawunkosten  uberall  *)....  schock. 

D(»  26.  Item  den  26.  decembris  am  tage  Stephani  ist  zu  Ereuer 
Adamen  feur  auskomen  unter  der  predigtund  verholen  ^edempft 
worden.  desgleichen  ist  die  mittelmillerin  Gorge  Himpcls  tochter 
unter  das  milrad  gefaln  und  dardurch  geflossen ;  gar  liart  zer- 
druckt  herauskomen. 

Dez.  27.  Den  27.  tag  im  christmon  am  tage  Johannis  ist  in  Falten 

Mergansen  haus,  diese  zeit  zechmaister  der  schuster,  von  den 
schustern  beschlossen,  das  forthin  kein  meisterstíick  eolt  auf  die 
alt  art  mit  umbgedrewten  schuhen  gemacht  werden^  sondeni 
schlecht  auf  4  solen,  und  sol  ein  frembder  6  sch.  in  die  zech- 
laden  geben  und  ein  meisteressen^  ein  einhcimischer  2  sch.; 
meistersone  frei ;  der  eins  meisters  tochter  nimbt  auch  3  sch- 


')  S.  Stemberg :  Umríssc  einer  QeRchichte  d.  bohm.  Bergwerke  I.  S^  491. 
^)  ')  Leerer  Ranm. 


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~  255  — 


1581. 


23Sb 


Memoriál  und  gedechtnisse  was  sich  im  1581  zu  Trautnaw    i58i 
hat  zugetragen  etc.  etc. 

Anno  domini  1581  den  4.  tag  januari  die  mitwocli  vor  der  jan.  4. 
heiligen  drei  kSnige  tag  ist  mit  vorwissen  eines  e.  raths  durch  die 
kirchenbitter  Hans  Himpeln  und  Baltzer  Mergansen  sanct  Lau- 
renzen  altar  alhie  ausderkirchenverkauftwordenumbSschock 
gen  Wemersdorf,  so  zum  kloster  Braune  geh&rig  etc.  etc. 

Anno  domini  1581  den  20.  tag  im  jener  hat  ein  e.  rath  die  jan.  sd. 
jungsten  in  den  zechen  hienaus  ins  gepirge  geschickt,  da  dan 
der  herr  Gorge  von  Walatain  auf  den  Trautnawischen  gríinden 
Iiinder  den  neuen  heusem  beim  neuwen  seuffengerine  hat  lassen 
viel  holz  felln  zu  bawen  und  bréttklaetzer.  also  haben  die  nnsern 
in  die  40  stticke  holz  hiereinbracht,  welchs  einstails  aufs  schlosz 
gefuret,  das  ander  auf  den  ring,  das  dritte  tail  ist  herab  bis  vor 
Berger  Faltzen  gefiiret  worden  etc.  etc. 

Anno  domini  1581  den  17.  homung  die  dritte  stunde  am  peb.  n. 
tage  sind  zu  Trautnaw  drei  sonen  am  himel  gesehen  worden  imd 
drei  regenbogen.  in  der  stunden  iet  der  herr  primas  Hans  Picker 
von  wegen  gemainer  stadt  sachen  gen  Prage  verraist,  auch  Bartel 
Tzan  von  wegen  seines  son  Christofs  druckformsetzers,  welcher 
zu  Prag  jemmerlich  erstochen  ist  worden  montag  vor  Pauli  be-  jan.  2s. 
kerung,  ut  supra. 

Anno  domini  1581  jar  den  8.  tag  marci  hat  der  herzog  Mara  s. 
Jorge  von  Brige  seiiien  koch  lassen  alhie  *)  gefenglichen  ein-    231a 
zihen,  das  er  gesessen  hat  bis  auf  den  10.  tag  aprilis.  da  hat  er  Apr.  10. 
in  mit  zw51f  reitern  lassen  hoUen,  auf  einem  gotzschenwagen 
angeschmidt  gen  Brige  gefurt,  und  den  27.  mai  ist  er  wider-  Mat  27. 
komen  mit  weib  und  kind. 

Den  11.  tag  marzi  hat  der  her  Herman  von  Tzetris  einem  HKrzii. 
crbarn  rath  ausgeschnitene  zedel  geschickt  und  etzliche  person 
gen  Prag  geladen. 

Den  14.  marzi  seind  zwo  tonen  madiger  hering  begraben  jiar*  i4. 
mit  den  geritten;  besichtigt  sie.  sind  viel  leuten  madig  worden 


*)  Am  Rande:  ,m  diesem  jar  gewan  der  kunig;  von  Polen  die  stát  Po- 
lotzko  und  anch  Sockoel.* 


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n 


266  — 


das  jar.  hat  man  bis  in  sumer  gereichte  und  grine  beríng  ge- 
habt  zu  2  halcrn  die  besten.  jederman  grauet  darvor. 

M»ra  20.  Den  20.  tag  marci  hat  der  forstmaister  Caspar  Nus  das 
holz  grosz  oder  klein,  welches  geklauset  wird,  auf  dem  rath- 
hausc  jederman  lassen  vorbitten,  nichts  darvon  zu  nemen. 

Apríl  2.  Anno  d.  1581  den  2.  aprillis  am  sontag  quasimodogeniti 
ist  die  comedi  vom  ritter  Galmíi  aufm  schlosz  geagiert  worden 
und  den  andem  sontag  auch  ete,  ete. 

Apr.  16.  Den  16.  tag  aprillis  am  sontag  jubilate  hat  der  her  Tobias 
ScharfFenberg  pfarher  das  kaiserliche  holzmandat  offentlich 
von  der  canzel  verlesen,  des  datum  ist  gewest:  Prag  den  13. 

Apr.  17.  marci,  ut  supra,  den  17.  tag  aprillis  hat  Nikel  Winkel  der  Schnei- 
der sein  steinen  haus  vor  dem  niderthor  lassen  malen,  und  ist 
das  kirchengewelbe  weis  gemacht  worden. 

Item  im  1581  jaré  ist  die  klause  so  grosz  komen,  das  es 
hat  Simon  Justen  zur  Áldestadt  sein  haus  weggefurt.  darvor 
die  kaiszríschen  ambtsleut  im  mussen  sechzehn  taler  geben 
und  Gorge  Justen  dreissig  taler,  das  er  von  solchem  holze  so 
grosse  schaeden  am  haus  und  g&ttern  genomen  hat  ete.  ete. 

^34b^  Anno  domini  1581  den  5.  mai  ist  der  wolgolerte  und  ehren- 

haft  jungling  Andreas  Polus  von  Greifenberg  gen  Trautnaw 
vociert  worden,  zun  einem  cantor  und  organisten  aufgenomen 
worden.  es  liat  im  ein  e.  r.  seinen  lohn  mít  8  talem  gebessert, 
das  sein  besoldung  jerlich  ist  26  taler  ohn  alle  umbgenge  und 

Mai  19.  ander  accidentia,  doch  bei  seiner  kost.  und  den  19.  tag  mai  ist 
er  wesens  hergezogen. 

Mai  10.  Item  den  10.  tag  mai  ist  Janke  der  Během  gestorben,  welcher 
52  jar  lang  ist  ein  turhitter  und  wechtcr  zu  Trautnaw  gewesen, 
aetas  sui  80  jar  ete.  ete. 

Mai  16.  Anno  domini  1581  den  16.  mai  dinstag  nach  pfingsten  ist 
der  e.  wolgelerte  herr  Franz  Winckler  cantor  und  organist 
wieder  gen  Polkenhayn  gezogen. 

Mai  24.         Anno  domini  1581  den  24  tag  mai  am  abend  corporis  Christi 
hat  der  ehrbar  maister  Benedikt  Frey,  papirmacher  von  der 
Iglau,  dera  maister  Andreas  Schmiedt  die  papirmil  alhie  voi 
mittelt  auf  vier  jar  lang;  darvon  er  ihm  jerlichen  zur  zinsen  gebej 
soli   18   ballen   wasserpapir,    das  macht  90  taller;    und  dei 


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—  267  ~ 

hern  20  taler  zinse,  das  macht  jerlich  hundert  und  10  taler 
etc.  etc. 

Anno  domini  1581  den  17.  tag  aprilis  ist  mit  ganst,  wissenApr.  n. 
und  willen  eines  elirsamen  ratha  unddesehrwirdigenherTobias 
ScharfFenbergers,  diser  zeit  pfarhers  alhie,  geschehen,  das  der 
elirbar  maister  Nicol  Arnt  balbirer,  von  der  stadt  Derayn  aus 
Poniern  bůrtíg  und  dieserzeit  34jareinmitburgerinTrautnaw, 
(liat  den  pasion,  welcher  hundert  und  4  jar  alt  ge west),  wiedcrum 
von  newes  malen  lassen,  darvon  er  dem  maler  Simon  Hitteln 
nur  funf  taler  zu  lohn  gegeben.  aber  der  maler  hat  das  seine 
auch  der  kirehen  zur  zir  darbei  gethan,  mehr  dan  12  taler  dem 
leiden  Christi  zu  lobe,  der  kirehen  zur  zier,  einem  e.  rath  zu  sssa ') 
ehren;  der  ganzen  gemain  zu  einem  wolgefallen,  ihm  und  den 
seinen  zu  guttem  gedechtnis  der  zeit.  und  ist  in  4  wochen  ge- 
malet  worden,  bis  auf  den  26.  tag  mai  verfertiget.  laus  deo.         m«í  2f,. 

Item  den  28.  mai  hat  Matz  Fischer,  schuknecht  von  Ehlen-  Mai  28. 
bogen,  freifechter,  fechtschul  alhie  gehalten. 

Anno  d.  1581  den  5.  tag  juni  ist  die  ganze  geraein  hinaus-  jnni  5. 
gczogen  auf  die  grenitz  unter  den  Helfenstain  mit  44  wagen. 
da  hat  der  richter  von  Ohern  lassen  auf  der  Trautnawer  walde 
bawholz  feln ;  das  haben  sie  weggefurt  ein  fure  bis  vor  Berger 
Faltzen,  die  andcr  gen  Trautnaw,  das  mehr  dan  in  die  achtzig 
stíick  zimmerholz  weggefuret  ist  worden. 

Anno  domini  1581  den  25.  tag  juni  ist  die  fraw  Sabina  von  juni  2r.. 
Wrzcsowitz,  des  hern  Christof  Silbers  ehfraw,  in  der  22.  stunden 
am  sontag  gestorben  und  am  tage  vor  Petři  undPauli  zur  erden  jnni  28 
bestatet  worden.  und  haben  die  underthanen  aller  am  tage  Petři 
iind  Pa  ili  gehuldet  dem  hern  Sadowzky  und  dem  herr  Gorgen 
Logen,  ihren  lieiden  ehfrawen,  als  erben  der  giiter  etc.  etc. 

Anno  d.  1581  den  11.  juli  dinstag  vor  Margreta  ist  die  j,,!,^, 
gcmein  abermals  auf  die  grenitz  bein  Helfenstain  gczogen  und 
viel  holz  hereingefiirt.  der  her  Caspar  Nus,  Kom.  kais.  forst- 
maister  uber  die  Trautnawischen  gepirge,  hat  in  selbst  mit  100 
schwatzern  ein  beistand  gethan.  und  sie  haben  im  GO  sch.  schin- 
del  geschankt.  ferner  den  29.  juli  hat  man  den  Trautnawern  in  jnii  29. 


1 


')  Fol.  228  a,  b,  folgt,  wic  der  Inhalt  anzoigt,  nach  fol.  234b.  .,] 

17  J 


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—  268  — 

díe  70  sch.  kom  abgeschnitten  und  weggefurt  oberhalben  der 
228b  grenítz  bein  der  Pauszwitz.  solchs  ist  geschehen  bein  der  nacht 
aus  anstiftung  der  her  Gorgen  von  Walstain^  hern  auf  Arnaw  etc. 
sein  sonhatdes  Nachotischen  hern  folck  allr  gehabt  bein  tausent 
man  etc.  diesen  tag  hat  ein  e.  rath  alhie  Balzer  Hergcseln  und 
Gorge  Wainem  mit  ausgeschnitten  zedein  zum  hern  von  Arnaw 
geschickt. 

Jali  5.  Anno  d.  1581  den  5.  juli  ist  das  niderthor  angefangen  zu 

Auff.  8.  bauen  und  der  grund  des  gewelb  beim  špital,  und  den  8  augusti 
vorfertiget  durch  m.  Nickel  Bliimeln;  darvon  im  ein  e.  rath 
gibt  20  sch.,  Yom  malen  anderthalb  schock. 

Diese  zeit  baut  der  herr  Albrecht  Sigler  seinen  gibel  an- 

Ang.  24.  ders,  und  Hans  Ditrích  lis  in  malen  zu  Bartolomei  durch  Simon 
Hittel. 

Sept.  1.  Ferner  ist  zu  Egidi  Hans  Dittrichs  giebel  angefangen  za 

bauen  und  durch  Simon  Hittel  gemalen. 

Aug.  u.  Anno  d.  1581  den  14,  tag  augusti  hat  Nickel  Blumel 
meuerer  das  stiicke  mauer  an  der  stadt  vor  den  mittelthor  gen 
die  schloszpíortten  gebauet^  darvon  er  14  sch.  und  ein  schefFel 

Aug.  7.  kom  zu  lohn  hat.  am  7.  augusti  haben  die  vom  Schatzler  den 
DSberlem  ihr  kom  genomen. 

Sept.  7.         Anno  d.  1581  den  7.  septembris  hat  der  e.  wolgeborne  her 

Jan  Chutowitz  und  *) das  recht  verneuret,  und 

sind  dis  diese  hienach  folgenden  personen:  HansFicker  primas, 
Caspar  Geiszler^  Wenzel  Schmit,  Michel  Baier,  Adam  FrSlich, 
Augustinus  Copenbiller,  Gorge  Meuer,  Mertten  Konigk,  Hans 
NeumaU;  Hans  Himpel,  Hans  Fintlich^  Barttel  Baudisch. 

siSřw  -^^^  ^2*  septembris  sind  die  empter  vemeuret  und  zech- 

maister  gesatzt  worden :  Gorge  Altman,  stadtfoit. 

Sept.  21.  Anno  d.  1581  den  21.  septembris  seind  die  stuffen  umb 
den  hohen  altar  gebauet  am  tage  Matheus ;  durch  Nickel  Bli- 
meln  die  kirche  darmitte  vorehret. 

Sept.  23.         Ferner  den  23.  septembris  ist  die  trepfe  aufs  rathhaus  ge- 

8cpt.29.  bauet  worden.  ferner  den  29.  tag  dis  monats  am  tage  Michaelis 
ist  der  her  Hans  Ficker  primas  gen  Prage  zum  landtag  ver 
reist  und  ist  am  tage  Chatařena  widerkomen  in  58  tagen  etc 


')  Leerer  Baam. 


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—  259  — 

Den  6.  novembris  haben  die  beken  zu  Trautnaw  Barttel  Nov. «. 
Baudischen  und  den  jungen  Gorge  Ansorgen  gen  Prage  ge- 
schickt,  bein  ir  Kom.  kais.  maj.  auszubringen^  das  die  von  Ko- 
nigshof  nicht  solten  mehr  mehl  und  gris  alhie  feilhaben  etc,  etc. 
dieses  jar  ist  das  obst,  aepfel  und  bimen,  in  der  Schlesing  gar 
uberflussig  geratten,  das  man  viel  fuder  von  Lignitz,  Jaur  und 
der  Schweinitz  gen  KSniggretz  gefurt  und  verkauft,  auch  die 
haselnus^  das  man  ir  zu  halben  maltern  hat  feil  gehabt. 

Anno  domini  1581  den  15.  novembris  sind  des  her  pfarr-  ^^^-  i*- 
hers  Achacius  HoffmanS;  pfarher  zu  Wartenberg,  seine  drei  sSne 
zu  Trautnaw  ge&ngen  worden  mít  namen  Joachim^  Peter  und  2Sftb 
Achazius  HoíFman,  welche  3  briider  dem  hem  Gotfried  Adels- 
bach  mehr,  dan  in  die  100  taler  wert  kleider  und  an  silberwerk, 
bíixen  etc.  etc.  entragen  hat.  und  sind  16  tage  gefangen  gelegen, 
ehe  dan  der  her  Gotfried  und  ir  vatter  herkomen  ist.  *) 

1582.  886« 

Memoriatief  was  sich  im  1582  jar  nach  der  geburt  Christi    i582 
hat  zu  Trautnaw  zugetragen. 

Anno  domini  1582  jar  den  ersten  tag  januari  an  des  newen  jan.  i. 
jars  tage  hat  der  her  Tobias  Scharffenberg  in  der  predigt  vor- 
meldet,  das  in  dem  verschinen  81  jar  weren  in  dem  Trautna- 
wischen  kirchspiel  anderthalb  hundert  und  sex  kinder  geboren 
und  67  personen  gestorben^  und  ein  und  dreissig  par  seind 
getreiet  worden. 

Anno  domini  1582  den  4.  tag  januari  hat  ein  e.  rath  alhie  Jan.  4. 
demherTomasGrebisch,  organisten  vonAmaw,  vordinget,  die 
orgel  alhie  zu  renovieren,  alle  pfeiffen,  darine  der  seind  gewesen 
vierhundert  und  sechs  und  funfzig  klein  und  grosse  pfeiíFen. 
darvon  hat  im  ein  e.  rath  5  sch.  gegeben  etc.  etc. 

Item  ferner  den  14.  februari  dis  jar  am  tage  Valentini  Fobr.u 
hat  der  herr  Georgi  Loge  mit  dem  alten  herm  Watzlof  Ssadow- 
zken  von  Slaupna  des  hem  Christofs  Silbers  giitter  getailet. 

Anno  domini  1582  den  6.  tag  marci  ein  stunde  in  die  M&rx  e. 
nacht  da  hat  man  uber  dem  Behmerland  und  Schlesien  gar  er- 


*)  Die  Worte:  ,und  ir  vatter*  darchatrichen. 

17* 


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—  260  ^ 

schreckliche  wunderzeiclien  gesehen,  das  sích  der  himel  in  blut 
und  feurstreifen  verwandelt  hat,  wie  feurbesen  etc.  etc.  baldě 
darnach  liesz  der  kaiser  Rudolphus  die  múnz  zum  andem  mú 
vorruffen;  ist  aber  nicht  gehalten  worden. 

MKrzis  Anno  domini  im  1582  jar  den  15.  tag  marci  den  donerstag 

vor  oculi  ist  von  eiuem  e.  rath  gemeíner  stadt  Trautnaw  zur 
zeit  des  her  Georgi  Mayerg  biirgermaistersambts  ein  anordnung 
und  befehl  geschelien,  die  alte  Trautnawische  grenitzen,  so 
zwischen  dcm  liem  vom  Náchod  und  den  hem  von  Trautnaw 
gelegen,  zwischen  oberhalb  der  Pauszwitz  und  unterhalb  der 
Porsznitz  gelegen  und  vom  Stadtberg  anzufahen,  diese  grenitzen 
zu  besichtigen  und  zu  begehen  bis  auf  das  Tzschiwitzgestain, 
auch  itziger  zeit  nach  aller  gelegenheit  alle  ihre  zciehen  und 
kreizbeume  ordentlichen  zu  beschreiben  etc.  etc.  und  seind 
diese  14  -personen  darzu  verordnet  gewesen  und  mittegsingen, 
nemblicli :  der  her  Wenzel  Schmit  anstadt  des  her  priraassen, 
der  h.  Hans  Findtlich  ein  rathsperson^  der  alte  Hans  Scheuber. 
Gcorge  Koch,  Dávit  Hyttel,  Jakob  Ansorge,  George  Haintz, 
Simon  Hittel,  Hans  Nicundey  auf  der  Krieblitz,  in  der  Porsz- 
nitz seind  diese  pcrsonen  raittegewest:  der  scholze  Mertten 
Beder,  die  schaepen  Hans  Staude,  Matz  Kolwe,  Mertten  Kolwe 
und  Adam  Bayer, 

Also   hat  man   die    grenitz   angefangen   zum  ersten   am 
Stadtberge  in  der  Gruben,  da  vor  50  jařen  ein  kreizstein  gc- 
standen  hat,  und  auf  derselbigen  stelle,  da  dieselbige  zeit  der 
vertrag  und  vergleichung  dicser  grenitzen  aufgericht  ist  -worden 
zwischen  der  herschaft  Trautnaw   an  einem   tail  und    ander 
237a    tails  der  herschaft  vom  Nachodt  etc.  etc.,  da  nach  diese  zeit 
lebendige  zeugen  vorhanden  seind  zu  íinden  etc.  etc.  iteni  die 
kreuzuhrla  ist  weggehauen  zusambt  dem  stok.    der  ruittelste 
graben  helt  die  grenitz  hienunter  bis  zun  einer  altcn   kreiz- 
tannen;  da  hat  man  das  krei/.  ausgehauen,  ist  aber  nach  ken- 
lich  gnug.  von  danen  gehet  die  grenitz  gerade  hinuber  uber 
die  langen  wicsen  bis  zur  grossen  weidenzwicsel,  von  dan  a  if 
den  grossen  grenitzstain,  der  uber  der  Aupen  ligt  zař  ande  n 
seiten,  der  die  rechte  grenitz  helt.  es  hat  aber  jemandis  itzig  r 
zeit  die  grenitzweiden  weggebrent,  die  stock  ausgehackt  u  d 


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—  261  — 

weggetaD.  darnach  zum  vierden  gehet  die  grenitz  vom  grossen 
grcnitzstain  gerade  das  Tzschiswitzgestaine  hienauf  bis  zun 
einer  auszgebawen  kreiztanen,  darnach  ein  kreizbuche.  zum 
sechsten  so  stehen  zwo  kreiztanen  nacli  einander.  zum  sieben- 
den  80  ist  von  danen  alt  geflecke  den  berg  hienauf  bis  zun  einer 
buche,  alda  stehet  aber  ein  kreiztane.  zum  achten  bald  darnach 
stehen  drei  kreiztanen  nach  einander,  die  zeigen  hienauf  auf 
die  h5chste  h5he  des  Tzschisswitzgestaine.  da  haben  drei  kreiz- 
kiefern  gestanden  auf  der  rechten  grenitz,  welche  kiefern  je- 
mandis  hat  abgehauen  und  weggeschaft,  wie  man  nach  diese  zeit 
die  drei  kiefernstocke  findet  stehen,  wie  zu  sehen  ist.  die  alten  ^^sTb 
zeichen  sind  auch  von  den  steinen  weggeschlagen  worden. 
zum  neunden  so  gehet  die  grenitz  auf  dem  gestain  oben  am 
kam  hienumb  auf  den  Kaut  zu  bis  zun  einer  kreizbuche.  zum 
zehenden  findet  man  ein  kreiztane.  zum  eilften  darnach  zwo 
kreizbuchen  nacheinander.  zum  zwolften  so  findet  man  aber 
zwo  kreizbuchen  stehen,  darnach  kumbt  man  zu  dera  Hohen- 
stain,  in  welchem  Hohenstain  drei  gruben  sind  ausgehauen 
zum  warzeichen ;  stossen  bein  diesem  Hohenstain  dreier  hcrn 
grunde  und  grenitze  zusamen:  der  Trautnawer,  des  hern  Syl. 
bers  und  des  hern  von  Eysenburg  etc.  etc.  daselbst  ist  itziger 
zeit  kein  stritt  der  grenitze  halbeu  etc. 

Item  im  1582  jar  den  17.  tag  marci  haben  das  handtwerk  Marz  n 
der  beken  alhie  ihre  zechmaister  gen  Prage  abgesandt  im  willen, 
ihr  zechordnung  lassen  die  R6m.  kais.  maj.  bestetigen.  so  ist 
solchs  bisher  verbliben  etzlicher  artikel  halben,  welche  die  von 
Konigshoff  des  stottlins  betreffend  des  wochenmarkts  allhie, 
das  sie  nicht  mel  nach  griesz  sollten  gen  Trautnaw  zum  markt 
furen,  darein  ein  gemein  den  beken  nicht  hat  bewilligen  w81n. 

Anno  d.  1582  den  20.  tag  marci  ist  Teszler  Nikel  in  der„r'*,„ 

'-'  Marz  20 

Porsznitz  gefangen  worden  diebstal  halben  und  den  2.  tag  mai  Mai  2. 
gehangen. 

Item  den  12.  tag  aprilis  ist  Hans  Renel  alhie  am  griin-  Aprn  12. 
donerstage  aus  der  gefengnis  entgangen,  da  er  zuvor  20  wochen 
schuld  halben  gesessen.  er  hat  von  Wien  vom  kaiser  Kudolph 
bricfe  bracht  umb  fristung  seiner  schult  etc.  etc. 


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Mai  s.  Den  2.  tag  mai  an  der  mitwoch  nach  Philippi  Jaco\»i  íst 

Nikel  Teszler,  von  Berndorf  bein  dem  Schmidberg  bíirtigj  alliic 
gehangen  worden  diebstal  halben. 

Juni  11.  Anno  domini  1682  den  11.  tag  jnnios  ist  der  kaiser  Rudolph  von  W|i?ii 

g^n  Augcpnrg  lum  reichstag  gesogen.  bald  damach  ii^t  (?in  soleh  pt>»E 
gewesser  bu  Prage  gewest,  daranf  ein  solche  g^sse  storbn  da^clbst  lar- 
folget,  das  zn  Prage  innerhalb  einem  quartal  mehr  daxi  in  dle  v^ítrrzíj^ 
tangent  menschen  an  der  pěst  gestorben. ') 

Aug.  12.  Den  12.  augusti  ist  der  her  Albrecht  Sigler  mit  seíneui 
weib  in  der  stillen  gen  Neuwsol  in  die  Ungribchen  pergstett 
gefaren  und  am  tage  Michaelís  wiederkomen  etc,  etc. 

juff  w  Anno  d.  1582  den  16.  tag  hewmon  hat  man  angcfangen» 

das  eingefalne  weickhaua  hinder  Gorge  Nipeln  wiederumb  zu 
bauen.  von  solcher  pastei  zu  bauen  hat  ein  e.  rath  18  sch-  ge- 
geben.  diese  zeit  hat  der  maister  papinnacher  von  der  Iglaw 
die  papirmůl  wider  vom  Andres  Schmitt  angenomen  etc.  €tc* 

juii  30.  Diese  zeit  ist  das  rathhaus  uberdeckt  worden.  den  30.  jiilius 
hat  ein  e.  rath  lassen  die  maur  aus  lassen  bessem  unib  dio  stadt 
darvon  den  meurem  8  sch.  gegeben.  diese  zeit  ist  von  den 
kirchvaettern  ein  uberschlag  und  raitung  gescheheiij  íilso  das 
in  inerhalb  eines  jares  40  sch.  auf  den  pfarrhof  zum  bauen  an- 
gewendet  ist  worden  etc.  etc. 

Aug.  10.  Anno  d.  1582  jar  den  10.  augusti  hat  man  an  dem  gi*;ibcn 

und  gerinne  bein  dem  Ligenhíibel  gemacht.  gestalíct  9  sch. 

Sept.  18.  Anno  domini  1582  den  18.  septembris  seind  grossc  schar 
lange  miiken  komen  von  mittemacht  her  geflogcu  und  gcnide 
auf  das  Behmerland  gen  mitage  zu  gezogen,  darob  sicli  jeder- 
meniglich  verwundert  hat.  solcher  zug  hat  ohngefehr  ciii  stimde 
gewehret  etc.  etc. 
2S9*  Anno  domini  im  1582  jar  den  24.  tag  im  herbstmon  an  dcs 

8«pt.ř4.  her  Gorge  Meyers  biirgermaisterambt  hat  ein  e.  rath  vořecha fft 
die  grenitz  am  Stadtbcrg  und  Tzschischwitzgestaine  zu  be- 
raumen,  welchs  geschehen.  und  die  Behmen  liabcn  aus  den 
unsrigen  Romplem  aus  der  Porsznitz  gefangen  auf  der  grenitz. 
also  haben  die  Trautnawer  des  hem  vom  Náchod  louten  den 


*)  Vergl.  unter  andem :  Weleslawin  cal.  zum  8.  Mai  nud  líezck :  Btřc- 
kovský  S.  334,  336.  Die  40  Tauseud  sind  wobl  auf  <Ue  lUílítG  zu 
reducieren. 


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-  263  — 

gofangnen  Rompler  wieder  abgeschlagen,  und  ist  Gorge  Jon 
unser  fSrster  hart  hinden  in  das  haubt  beschedigt  worden  etc. 
diese  zeit  hat  man  fewrige  wunderzeichen  des  nachtes  am  himel 
gesehen;  es  hat  die  sterbe  sehr  uberhand  genommen  zu  Konig- 
gretz,  Jaromirs  und  Konigshoff.  also  sind  den  30.  tag  septem-  scptso. 
bris  ein  hundert  und  vierzig  personen  zun  den  tisch  des  hem 
gegangen,  wie  der  her  Tobias  Scharffenberg  offentlich  auf  der 
canzel  hat  vormeldet,  und  das  volk  zur  buse  vermanet. 

Item  nu  folget  der  grenitzvertrag  am  Stadtberg  und 
Tzschischwitzgestaine  zwischen  gemeiner  stadt  Trautnaw  und 
dem  hem  vom  Náchod : 

Anno  domini  1582  den  !•  tag  octobris  ist  zwischen  dem  oc*-  i- 
hoch  und  wolgebornen  hem  hem  Jaroslaw  Smiřzicky  von 
Smiřzic  auf  Kostelec  etc.  etc,  ihrer  R5m.  kais.  maj.  ratn  und 
hofmarschalk  im  kSnígreich  Behairab,  seiner  genaden  anstatt 
seinQS  herr  vettern  des  jun  gen  hem  N.  zum  Náchod  an  einem 
und  einem  erbam  rath  der  stncfcTrautnaw  andersteils  ein  christ- 
licher  grenitzvertrag  und  vergleíchung  gehalten  worden,  und 
ist  geschehen  in  der  rauszwitz  in  des  grossen  Rups  hause,  nemb- 
lich  umb  die  grenitzen  am  Stadtberge  und  dem  Tzschischwitz- 
gestaine zwischen  gemainer  stadt  Trautnaw  griinden  und  des 
hem  von  Nachods  grunden.  also  haben  ein  erbarer  rath  ge-  s39b 
meiner  stadt  Trautnaw  diese  hienach  beschriebene  hern  vom 
adel  zun  ihrem  beistande  auf  ihren  seiten  gehabt:  item  den 
unterburggrafen  den  herm  Georgi  Massauer  sein  gnaden,  den 
wolgebornen  herm  herm  Wazlow  Richnowzken  von  Kaetzelsz- 
dorf  und  seiner  gnaden  son  den  jungen  herm  herm  Diszlaw, 
den  pan  Girzik  Kapaun,  den  herr  Adam  Sylber  und  den  her 
Caspar  Nusz  forstmaister;  ein  erbar  rath:  Ilans  Ficker  primas, 
Caspar  Geiszler,  Wenzel  Schmitt,  Michel  Bayer,  Adam  FrSlich, 
George  Meuer,  Hans  Neuman,  Hans  Himpel,  Hans  Fintlich, 
Barttel  Baudisch  zusambt  den  elsten  mitwonern  aus  der  gemein 
in  Trautnaw  etc.  etc.  auf  des  wolgebornen  herm  herm  N.  von 
Náchod  seiten  sind  diese  hienach  beschriebene  herm  beisamen 
gewesen:  erstlich  der  hoch  und  wolgeborne  herr  herr  Jaroslaw 
Smirzitzky  von  Smirzitz  auf  Eosteletz,  ihrer  R5m.  kais.  maj. 
rath  und  hofmarschalk  im  kSnigreich  Během,  seiner  genaden 
anstatt  seines  herr  vettern,  item  der  wolgeborne  herr  herr  Wil- 
helm  von  Walstayn,  der  pan  Gistrzytzky,  der  her  Eodaur,  der 

Ěan  Peter  Straka  Studitz,  der  her  Nyckol  Stange,  der  pan  Jan 
luchlowetzky  z  Kržisslowitz,  haubtman  auf  Náchod,  der  pan 
Girzik  Pisařzs  z  Hertemsdorffu  und  ihres  pauersvolcks  viel 
aus  ctzlichen  daerfifern,  die  zur  stelle  mitgewesen^  wie  wiszlich 


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—  264  — 

840a  etc.  etc.  und  nach  boschehener  besichtigung  beider  parteicn 
ihrer  vermeinten  greuitzen,  so  hat  sich  der  unterburggraf  der 
her  George  Mussaur  sein  genaden  sambt  aiidem  hienach  be- 
schriebcnen  herren  hoch  bemiihet,  solche  grenitzen  veríreglich 
helfen  zu  machen,  in  solcher  imterhandlung  aiif  beiden  parteien 
christlichen  sie  zu  vorglcichen,  darmit  sie  nicht  dorften  mit 
einander  zum  rechten  schreiten  und  grosse  unkost,  schadeii, 
auch  beider  part  armer  leute  gefahr  und  zu  besorgung  grosser 
feindschaft  vorzukomen  und  solches  allcs  mochten  uberhaben 
sein  und  nachbarlich  in  einigkeit,  friede  und  ruh  leben  mSchtcn 
etc.  etc.  also  ist  solcher  fiirschlag  und  sunlicher  grenitzhandcl 
beiderseits  den  hem  parteien  annemlich  gewcsen.  diese  hienach 
beschriebene  hern  sind  in  solchem  vertrag  die  verstinshern  ge- 
wesen :  itera  der  unterburggraf  der  herr  George  Mossaur,  der 
pan  Girzik  Kapaun,  der  wolgeborne  herr  herr  Watzlow  Rych- 
nowzky,  der  pan  Petter  Stracka  Studitz,  der  pan  Gistrzytzky 
etc.  etc.  und  nach-  langer  unterhandhmg  zur  siine  ist  mit  vielen 
beweglichen  flirschlegen  bis  an  abend  gehandelt  worden.  da 
hat  der  hoch  und  wolgeborne  herr  herr  Jaroszlaw  Smirzitzky 
soiner  gnaden  im  gentzlich  furgcsetzt,  mitgemeiner  stadtTraut- 
naw  zum  rechten  zu  schreiten,  und  hat  lassen  anzeigen,  sie 
solten  einen  guten  oder  bfisen  nachbaur  an  im  erwelen,  wio  sic 
wolten  etc.  etc.  und  letzlich  zum  bcschlus  aus  dringender  noth 
und  viel  hohem  bcdenken  hat  ein  erbar  rath  sich  mit  den  el- 
dísten  sowol  mit  dem  gemeinen  man  beredt,  was  in  in  dera  fall 
zu  thun  sei.  und  haben  bewogen  die  itzige  gefehrliche  stcrbens- 
zeit  in  Beíiem,  auch  gemeiner  stadt  Trautnaw  armut  und  un- 
vermogen  mit  betraclitung  ihrer  vorigen  alten  langwierigen 
rechtshandlungen,  die  sie  von  vielen  jařen  her  gefuTiret,  und 
nach  unentlich  ist  etc.  etc,  auch  das  die  itzigen  grenitzrecht 
mit  prosscm  gelt  und  unkosten  miissen  hinaus  volfíiret  werden. 
und  haben  aus  zweien  bSssen  ein  guts  zu  klauben  gedacht, 
und  hat  sich  ein  erbar  rath  entschlossen  anstatt  der  ganzen 
gemeine  und  diesen  grenitzvertrag  auf  solche  weise  bewilligct 
und  angenommen  also,  wie  folget: 

«40b  Item  das  zum  ersteu  an  gemeiner  stadt  Stadtberge  soli 

angefangen  werden,  grcnitzstaine  aufzurichten  mit  krcizen,  auch 
kreizbewme  zu  bezoichnen  den  Stadtberg  herab  gerade  uber 
die  langcn  wisen  bisz  an  das  wasser,  und  soli  die  grenitz  reichen  | 

bis  mitten  in  die  Aupen,  dasselbige  uffer  gen  Trautnaw  zu  ge- 
legcn,  zusambt  dem  Stadtberge  und  wiscnstiicken,  mit  aller  alter 
gcrechtigkeit  imd  fischerei  bis  in  die  mittel  der  Aupcn  auf  un 
ab  etc.  etc.    aber  die  ander  scite  uber  der  Aupen  untcr  dei  | 

Tzschischwitzgestainc,  mitten  in  der  Aupen  anzuíangen,  un 
vom  uffer  bis  iiber  die  wisen  und  das  stíicke  waldt  am  Tziscl 


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-  265  - 

witzgestaine  gerade  den  berg  hinatif  bis  auf  den  kampf,  also 
weit  die  newen  kreizsteine  und  kreizbewme  auf  derselbigen 
grenitz  ausweisen,  dasselb  stiick  wald,  wisen,  uffer  und  die 
helfte  der  Aupen  sol  alles  dem  hern  vom  Náchod  zugelioren 
mit  aller  gerechtigkeít,  físchen,  holzflossen  und  allen  andern, 
wie  es  die  Trautnawer  in  die  hundert  jar  zuvor  im  brauch  ge- 
halten  haben  etc.  etc. 

Item  ferner  sol  der  hoch  und  wolgebome  herr  her  Jaro- 
slaw  Sroirsitzky  seine  gnaden  einem  erbam  rath  gemeiner  stadt 
Trautnaw  fíinfzig  schock  meisznische  zal  einstellen,  auf  kiinftig 
GUlli  25  schock  und  auf  Géorgen  tag  die  andern  25  schock, 
das  sie  sollen  gemeiner  stadt  pauem  vor  die  wisen  zufride 
stellen.  einen  solchen  christlichen  grenitzvertrag  und  verglei-  siia 
chung  obbemelten  artickeln  allen  hať  der  hoch  und  wolgeborne 
herr  herr  Jareszlaw  Smirsitzky  anstatt  seiner  gnaden  jungen 
herm  fettem  herm  auf  Nachodten  gutwillig  angenomen  und  mit 
hand  und  munde  solchen  grenitzvertrag  bekreftiget  in  beisein 
aller  obbeschriebenen  herren  und  personen  etc.  etc.  ferner  das 
auch  sollen  auf  beiden  thailen  offentHche  grenzbriefe  und  be- 
sigelte  verschreibungen  der  newen  grenitzen  gegen  einander 
gemacht  und  gegeben  werden,  das  es  bei  itzigen  und  allen 
andern  zukiinftigen  herschaften  unverbriichlich  ewig  gehalten 
werden  soli  ohn  alle  vortel,  schmelerung  und  uberschreittung 
nach  besag  und  laut  solcher  brieflicher  urkundt.  auch  sol  acht 
tage  nach  solchem  grenitzvertrag  endlich  auf  beiden  parteicn 
durch  beisein  ihres  volks  die  greniizen  durch  steine,  zeichen, 
kreizbewme  und  newen  grenzackerungen  bezeichnet,  beschrie- 
ben  und  volgens  bekreftiget  werden  in  aller  massen,  wie  vor 
ulters  breuchlich  gewesen  ist  etc.  etc. 

Nu  folget  die  grenitzbestetigung:  anno  domini  im  1582  jar  Oit  8. 
den  8.  tag  octobris  nach  gehaltenem  grenitzvertrag,  belangende 
den  Stadtberg  und  das  Tzschisch witzgestaine,  so  zwischen  ge- 
meiner stadt  Trautnaw  und  des  hern  vom  Nachods  griinden 
gelegen,  sind  auf  beider  parteien  und  seiten  viel  volks  zusamen 
komen,  angeordnet  und  darzu  bestellet,  die  grenitzen  daselbst 
richtig  zu  machen  und  kreftiglichen  zu  bestetigen  und  mit  grossen 
grenitzsteinen  aufzurichten,  mit  kreizen  und  zeichen,  auch  neuč  ^^^ 
kreizen  an  die  beume  zu  machen,  welche  auf  der  grenitzen 
stehen,  gnugsam  bezeichnet  und  versorget  werden,  wie  dan 
auch  solchcs  alles  gcschehen  ist,  wie  folget  etc.  etc. 

Item  zum  ersten  haben  sich  auf  gemeiner  stadt  Trautnaw 
grenitzen  verfiigt  diese  hicnach  verzeichnetc   personen,   der 


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—  266  - 

sachen  ein  gniigen  zu  thun  auf  ihrem  thail  etc.  etc.,  nemblich: 
der  her  Hans  Ficker  primas  ^  diesc  rathspersonon :  Caspar 
Geiszler,  Augustinus  Copenbiler,  Hans  Fintlich,  Adam  FrSUcbj 
Hans  Wyttygk,  Barttel  Baudisch,  auch  viel  mittwooer  und  el- 
disten  aus  der  gemein  zusambt  den  Kryblitzern,  Aldesfettem, 
Hubruckem,  Parsznitzern  und  die  pauem  vom  Dr>berlin  und 
Kautt  etc.  etc. 

Item  auf  des  wolgebornen  herm  N.  vom  Nachods  seiten 
sind  diese  hienach  beschriebene  herm  und  leute  auf  dio  gre- 
nitzen  komen,  dieselbigen  geholfen,  alles,  so  darzu  von  nStcn* 
richtig  zu  machen,  wie  dan  geschehen  ist  etc.  etc.  und  sind 
diese  hienach  beschriebene  hern  und  leute  zur  stellc  gewesen : 
item  zum  ersten  der  her  Jan  Buchlowzky  z  Krzysslowj^tz, 
dieser  zeit  haubtman  auf  Náchod,  und  der  pan  PRter  Straka 
z  Studitz,  der  pan  Gyrsik  M.  Pisars,  schreiber  auf  Náchod,  mit 
sambt  diesen  gemeinen  pauersleuten,  die  Pauszwít7.erj  die 
Schwadowitzer,  die  von  Sauchowitz  und  die  von  Aupell  etc,  etc- 

Item  zum  ersten  so  ist  aus  befehl  eines  erbam  raths  ge- 
raciner  stadt  Trautnaw  vorschaffet  worden,  einen  newen  míllstein 
ausz  der  spittalmtihl  auf  Hans  Schmids  wagen  (imd  ein  wcrck 
stiickc)  hinaus  auf  die  alte  Trautnawische  grenitzcn  auf  den 
Stadtberg  zu  fiihren,  wie  geschehen  ist.  also  ist  das  werekatiicke 
erstlich  abgeladen  und  zun  eineni  grenitzstein  gemacht  worden, 
und  ist  ein  grosz  kreize  darein  gehauen  und  ein  the  T  daruber, 
der  stadt  Trautnaw  namen  bedeutende.  dieser  grenilzstoin  ist 
fome  zu,  wo  der  Trautnawer  und  des  hern  von  Náchod  griinde 
und  grenitzen  im  anfange  winkelrecht  zusamenstossan  mit  den 
von  der  Kriblitz  und  der  von  der  Pauszwitz  erben  etc.  dassclbigc 
ist  der  crste  rechte  newe  aufgerichte  grenitzstein  zwisclten  den 
Trautnawischen  und  Nachodischen  griinden  und  lierschafteti. 
und  hat  der  her  Hans  Ficker  primas  in  Trautnaw  zum  ersten 
diesen  rechten  grenitzstain  selbst  bekreftiget  mit  dem  grenitc- 
recht,  wie  vor  alters  und  nach  breuchlich  ist,  'das  er  rait  pigncr 
hand  hat  diese  drei  personen  von  Trautnaw  auf  dem  ersten  gre- 
nitzstein mit  rutten  gestrichen,  nemblich  Matz  Herttehi^  Falten 
Wolřfcn,  Christof  Englern,  zum  grenitzgedechnis  der  zeit.  es  hat 
auch  der  her  Jan  Buchlowetzky,  haubtman  auf  Náchod,  don 
Behmen   und   dem  volek  in  behmischer  sprachen  angezcigt. 


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I 


—  267  - 


das  des  hem  vom  Náchode  grúnde  beín  diesen  grenitzstein  sich 
an  der  von  Trautnaw  griinden  daselbst  endeten  und  wendeten, 
dcsgleichen  hat  es  der  her  primas  unsem  leuten  in  deutscher 
sprachen  auch  vormeldet  und  angezeiget.  item  ziim  andem  sa 
sind  sie  aller  von  danen  auf  der  grenitz  hinausgegangen  bis  auf 
die  h6he  und  spitze  des  Stadtberges.  daselbst  ist  der  newe  miil- 
stein  hingefuret  worden  auf  die  alte  grenitzstelle,  daselbst  aut^h 
vor  5()  jařen  zuvor  ein  alter  grenitzstein  gestanden  hat.  auf 
diesen  newen  grenitzstein  hat  Symon  Hittel  malér  zu  Trautnaw 
die  jarzal  also  gehauen  1582  und  zwei  grosse  kreize  und  ein 
grossen  buchstaben  ,the'  X  g^g^n  Trautnaw  zu  und  des  hem 
vom  Náchod  wapen  |^.  Bartel  Baudisch  hat  geholfen,  solche 
zeichen  aushaun.  dieser  newer  grenzmíilstain  ist  der  ander, 
und  der  die  rechte  alte  grenitz  zwischen  den  Trautnawern  und 
Nachodischen  griinden  und  herschaften  haltet  gerade  den  Stadt- 
berg  herab  von  einem  kreizbaum  zum  andem,  von  einem  kreiz- 
stein  zum  andem  uber  die  langenwisen  gerade  auf  der  grenitzen 
bis  von  dem  nechsten  grenitzstein  bei  der  Aupen  und  bis  mitten 
in  das  wasser  die  Aupen  etc.  etc.  und  auf  solchem  grenitzmiil- 
stein  ist  der  her  Jan  Buchlo wzky,  haubtman  auf  Náchod,  hienauť 
gestiegen  und  hat  nach  altem  loblichembrauch  des  grenitzrechteii 
zur  bestetigung  berufifen  diese  hienach  beschriebene  3  personen, 
welche  der  herr  selbst  mit  rutten  gestrichen  zum  frischen  gre- 
nitzgedechtnis,  der  zeit  zu  gedenken.  item  zum  ersten  hat  dep 
her  primas  gestrichen  Adam  Gikelbecken  den  Saxen,  der  herp 
haubtman  hat  den  miiller  aus  der  Pauszwitz  Wenzel  BrSkeln 
auf  diesen  grenizmulstein  gestrichen  und  Adam  Hubnem  vom 
Aupell  etc.  etc.  von  danen  sind  sic  von  dem  Stadtberge  aller 
gerade  auf  der  grenitzen  gegangen,  und  in  die  bewme  haben  sie 
newe  kreiz  eingehawen.  es  sind  auch  den  Stadtberg  herab 
femer  drei  grenzsteine  eingesetzt  und  aufgerichtct  worden  bis 
zuř  buchen  unter  dem  Stadtberge.  solche  grenitzsteine  sind 
aller  mit  grenitzkreizen  bezeichnet  bis  zur  kreizbuchen.  von 
danen  ist  ein  gerade  aufgefurte  grenitz  uber  die  langen  wisen 
'  Í8  zum  wasser  Aupa  von  den  Behmen  selbst  mit  dem  pflugo 
eackert  worden,  und  hat  der  richter  Hanusch  von  Schwadwitzs 
.en  pflug  gehalten,  und  haben  10  Behmen  daran  gezogen.  und 
on  der  kreizbuchen  an  ist  der  nechste  grenitzstain  mit  eim 


^iHli 


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n 


—  268 


krciz  bezeichnet  und  ist  mitten  auf  die  newe  rechte  grenitz 
gcsatzt  dieser  grenitzstain  helt  auch  zwischen  Hans  Findtlis 
und  Christof  Freysen  giltter  die  grenitze  mit.  damacb  ist  aber 
mitten  auf  der  wisen  auf  der  grenitze  aber  ein  grosser  grenitz- 
stain mit  einem  grossen  kreize  aufgeriehtet  worden.  von  danen 
neben  dem  wasser  Aupa  ist  der  letzte  und  grósseste  grenitz- 
stein  auf  die  grenitzen  eingesatzt  und  mit  kreizen  bezeichnet 
worden.  von  solchem  stain  anzufahen  bis  zun  dem  ersten  gre- 
nitzsfoine  sind  in  suma  acht  grosse  ansichtige  grenitz  und  kreiz- 
steine  aufgeriehtet  worden.  zu  mehrer  sicherheit  ist  der  her  Jao 
Buchlowetzky,  haubtman  von  Náchod,  auf  diesen  grenitzstein 
gestigen  und  in  mit  dem  alten  grenitzrecht  bestetiget,  das  er 
diese  hienach  beschribenc  3  personen  selbst  hat  mit  rutten  ge- 
strichen  zum  gedechtnis  der  grentzungcn;  nemblich  den  Chri- 
stof Anděl  z  Aupitze  und  den  Jan  Blassku  und  den  Watzlow 
Wrabetz  etc.  ferner  hat  der  obemelte  her  hauptman  von  Ná- 
chod dem  volcke  in  behmischer  sprachen  angezeiget  und  vor- 
meldet:  ,aIso  ir  lieben  leute,  ir  solt  alle  wisscn,  dasdiser  neuer 
grenitzstain,  darauf  ich  itzt  stehe,  auf  dieser  neuwen  grenitz,  so 
gerade  von  dem  Stadtberg  herabgehet  bis  mitten  in  das  wasser 
die  Aupen,  merckt,  das  dieses  die  rechte  aufrichtig  grenzen  ist 
zwischen  den  von  Trautnaw  und  zwischen  dem  hem  vom  Náchod, 
das  theil  und  die  seiten,  welchs  gegen  derPauszwitz  zugelegen 
ist.  was  aber  oberhalb  der  grenitzen  am  wasser  Aupen  hinauf 
l}gt  gegen  Trautnaw  wertz  zu,  das  alles  ist  gen  Trautnaw  ge- 
hSrig,  von  dem  Stadtberge  herab  uber  die  wisen  und  ecker  bis 
mitten  in  die  Aupen,  an  demselbigen  ufer  auf  imd  ab  bis  zur 
untersten  grenitzen  mit  fischereien  und  aller  alten  andern  ge- 
rechtigkeiten,  wie  zuvor  vor  alters.  die  ander  seite  aber  uber 
der  Aupen  unter  dem  Tzschischwitzgestaine  und  mitten  in  der 
Aupen  anzufangen  und  vom  ufer  gerade  auf  der  newen  gre- 
nitzen uber  die  wisen  und  das  stiicke  wald  am  Tzschischwitz- 
gestaine gerade  den  berg  hinauf  bis  auf  den  kampf,  alsoweit 
die  newen  kreizsteine  und  kreizbewme  ausweisen  auf  der  gre- 
nitzen, daselb  stiick  walt,  wisen  und  ufer  bis  in  die  helftc  dc^ 
Aupen  abwerts  ist  alles  dem  herm  von  Náchod  zugehSrig  mí 
fischereien,  holzflSssen  und  aller  recht  und  gerechtigkeit,  wi 
es  die  hem  von  Trautnaw  zuvor  auch  gehalten  haben  etc.  etc. 


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j 


—  269  - 

solche  ředěn  hat  auch  der  her  HansFicker,  primas  in  Trautnaw, 
zu  den  Trautnawischen  underthenigen  geredet  und  verineldet, 
darnach  sich  meniglich  zu  riehten  westen.  item  zum  andem 
thail  der  grenítzen  richtigkeit  zu  volfuren^  sind  die  Nachodiachen  244b 
leute  zusambt  den  herren  und  denen  von  Trautnaw  uber  das 
wasser  die  Aupen  gegangen  unter  dem  walde  auf  den  wisen 
hienauf  bis  wider  so  auf  der  andem  seiten  gegen  dem  teiclitame 
uber.  da  haben  sie  am  ufer  gegen  dem  Tzschisehwitzgestaine 
za  angefangen,  ein  newe  grenitzen  gerade  uber  die  wisen  seibst 
aufgefíiret^  und  die  Behmen  am  pflugc  seibst  gezogen  bis  unter 
den  wald  zun  dem  grossen  kreizstain,  darein  des  hern  von 
Náchod  wapen  ward  gehawen  und  krcize.  also  sind  vom  be- 
meltem  grenzstein  fiinf  kreizsteine  auf  dieser  newen  greuitz 
auf  die  grcnitz  gesatzt  bis  an  das  wasser  die  Aupen.  und  auf 
den  nechsten  grenitzstein^  so  gegen  der  Aupen  stehet;  ist  der 
her  Jan  Buchlowetzky  gestigen  nach  grenitz  rechtsgebrauch, 
solche  new  gemachte  grenitz  dem  volek  in  Behmischer  sprachen 
verkundigt,  das  die  wisen  und  der  walt,  so  oberhalb  der  gre- 
nitzen dem  wasser  hinaufwertz,  nach  den  von  Trautnaw  zuge- 
horig  sei,  aber  das  theil,  so  unterhalb  der  grenitzen  dem  wasser- 
flus  nach  bis  mitten  in  die  Aupen,  dasf?elbige  ufer  gegen  dem  ge- 
staine  zu  mít  fischereien,  holzflussen,  wisen  und  dem  walde  nach  245h 
auswtíisung  der  grenitzen,  diese  seiten  hinab  gegen  der  Pauszwi tz 
zu,  alles  dem  hern  vom  Náchod  zugehorig  sei.  und  zum  warzei- 
chen  und  gezeugnis,  wo  es  not  erfordert,  hat  der  vielgemelte  her 
haubtman  vom  Náchod  diese  5  personen  auf  diesem  grenitzstein 
gcstrichen  zun  grenitzrecht  und  frischem  gedechtnis  der  zeit, 
nemblich  Qiro  Řzesnyk  z  Tekla,  Jan  Lessekuy,  Jan  Klauda, 
Kzysek  z  Bartowitzych  und  clem  grossen  Rup  etc.  etc. 

Femcr  sind  sie  aller  auf  der  grenitz  gerade  am  Tzschisch- 
wengestaine  hinaufgegangen  und  haben  den  berg  hinauf  par 
viel  newe  kreize  in  die  bewme  und  steine  gehawen,  und  die 
grenitzen  gnugsam  ansichtig  und  kentlich  gemacht  bis  gar  zu 
íiller  óberst  auf  dem  kampf  am  Tzschischwitzgestainc,  da  der 
grosse  alte  grenitzstein,  welcher  nach  drei  ansichtige  alte 
kreize  hat;  von  demselbigen  grenitzstein  sind  die  alten  wapen 
weggeschlagen  worden,  und  an  solchen  grenitzstein  ist  wider 
von  newes  des  hern  von  Náchod  wapen  ausgehawen  worden. 


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—  270  — 

und  der  stadt  Trautnaw  wapen  zur  andern  seiten  verzeichnet 
worden.  dieser  grenitzstein  stehet  an  der  stellen^  das  daselb 
dreier  herrn  grenitzen  daran  zu  hauíFen  stossen,  und  ein  zil  und 
eckgrenitzstein  solcher  dreier  grentzen  ist^  nemblich  des  hem 

2i5b  von  Ryssenbergs  grenitz,  des  herrn  von  Náchod  grenitzen  und 
der  von  Trautnaw  grenitzen.  solchen  alten  rechten  grenitzstein 
haben  die  hem  wiederumb  auf  beiderseits  mit  anzeigung  allem 
volek;  das  dieser  grenitzstein  auf  dreier  hem  grenitzen  stunde, 
von  newen  bekreftiget  nach  altem  grenitzrecht,  wie  breichlich. 
und  zum  warzeichen  und  frischem  gedechtnis  der  newen  grenz- 
bestetigung  so  hat  der  her  Jan  Buchlowetzky  z  Krzysslowitz, 
haubtman  auf  Náchod,  mehr  dan  16  pei-sonen  auf  diesem  gre- 
nitzstain  mit  rutten  gestrichen,  Behmen  und  Deutzsche  etc.  etc. 
item  der  primas  der  Trautnawer  underthane  sind  auf  dem 
grenitzstain  mit  rutten  gestrichen  worden;  die  Porsznitzer:  der 
f5rster,  Adam  Staude,  Adam  Baier')  .  .  .  .;  die  vom  D5berlin: 
des  scholzen  son  Christof  Mentzeb;  Jokel  Mentzein,  Matz 
Qrontman*) . . . .;  die  Hohbrtickner:  Andres  Markels  son*) 

ott.  15.  Anno  d.  1582  den  15.  tag  octobris  ist  einem  e.  rath  alhie 
die  obbemelte  grenitzverschreibung  ubersendet  worden  ín  beh- 
mischer  sprachen,  mit  6  sigillen  besigelt  worden  etc.  etc.  item 

oci.  22.  den  22.  tag  octobris  hat  ein  e.  rath  dem  alten  Bern  Leiden  beide 
breiheuser  verordnet,  darinen  zu  breien  so  lang  nach  beider 
part  gefallen. 

oct*M.  Anno  domini  1582  den  22.  tag  octobris  ist  von  einem  e. 
rath  alhie  an  des  her  Ilans  Findtlichs  búrgermeisterambt  ein  an- 
ordnung  geschehen,  gemeiner  stadt  Trautnaw  grenitzen  zu  be- 
gehen  und  zu  beraumen  (wie  geschehen),  nemblich  die  grenitz 
zwischen  gemeiner  stadt  waldc  am  hindersten  grenitzflosz  gen 
Pettersdorf  zu  gelegen  und  zwischen  HamerHansengutter,  de^ 
hamermcisters  von  Pettersdorf.  und  sind  diese  hienach  beschrie- 
bene  personen  mitte  gcwesen,  wie  folget:  item  Wenzel  Sclimitt^ 
GorgeMeue*',  Gorge  Kneutzel,  GorgeKoch,  GorgeNipel,  Gorge 
Meywalt,  Symon  Geiszler,  Symon  Hy ttel,  Jacob  Tzenger,  Jacob 
Jordán,  Beder  Melcher,  Hans  Scheiber,  Michel  Bock,  Adam 
Kleyn,  Paul  Během ;  item  die  gemein  aud  der  Parsznitz :  der 


*),  '),  »)  Leerer  Ranm. 


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-  271  — 

schulzeJacob  Beder;  Simon  Frey se,  HansStaude,  Jorge  Wicke^ 
Matz  Kolwe,  Gorge  Gaberla,  Kašpar  Beder,  Adam  Staude,  Adaii) 
Kolwe,  Hans  Hampel  und  beide  Adam  Beyer,  Merten  RudlolV, 
der  junge  Hans  Staude  auf  dem  berge,  Jockel  Grontman,  Merten 
Steyner,  Faltz  Wicke.  diese  personen  haben  das  grenitzfloass 
hienauf  durch  gestritte  und  geritt  ausgereumbt  bis  zum  grenx- 
bron,  da  die  drei  fichten  stehen,  da  Streckers  garten  anwendet ; 
von  dannen  sind  wir  die  rechte  alte  grenitz  hienauf  gegangen 
und  damach  auf  der  dorfgrenitz  zwischen  dem  DSberlin  und 
Pettersdorf  unter  dem  Hanichengepirge  geruhet.  da  sind  dieae 
Doberler  pauern  erst  zun  uns  komen  nemblicli :  Wenzel  Wiszner, 
Mertten  Kneyrich,  Hans  Springer,  Adel  Beyer,  Hans  Mentzel, 
Christof  Mentzel.  also  sind  sié  das  gestaine  und  den  berg  aru  ^4(íb 
Hanichen  hienauf  gestiegen  und  sind  am  kame  bei  dem  holen 
staine  hienumb  gegangen  auf  dergrenitzen,  so  weit  der  Doberler 
grenitzen  gehen,  von  dané  herein  bis  zun  dem  fiosse,  das  voi* 
dem  Píaffenwalde  fleist  und  die  grenitz  helt  bis  in  der  Aelszner 
wasser,  und  von  dem  wasser  gerade  hinauf  an  die  strassen.  alda 
hat  Gorge  Wicke  aus  der  Porsznitz  ausgesagt,  das  zwischen 
dem  wasser  xmd  der  strassen  ein  alter  grenitzstein  gcstanden 
hett,  der  hat  drei  kreize  gehabt ;  den  solíte  Peter  Helwerth  zuř 
Aelsen  weggetragen  haben,  wie  George  Meuer  auch  ausgesag(*t 
hat,  das  Petter  Hylwerth  seinem  vater  Michel  Meuern,  Jacolj 
Bedern  und  Hans  Beyern  hett  ausgesagt  und  auf  dem  todtbeth 
bekenet,  wie  er  den  grenitzstain  daselbst  hett  weggethan  und 
genomen  etc.  etc.  von  danen  an  helt  die  strasse  die  rechte  alte 
Trautnawische  grenitzen  unter  dem  Poltzenstain  herfíir  bis  in 
die  Líitzen,  also  haltet  die  Lutzen  der  wasserlauf  die  grenitzen 
hienab  bis  zum  Nyemtzie  horu  etc.  etc. 

Item  den  26.  octobris  ist  Mertten  Caspar  aus  der  biittelei  *^^*^t  ^*fl< 
zu  Trautnaw  entlauffen. 

Anno  d.  1582  den  10.  tag  novembris  hat  der  wint  das  dach  ^ov.  jw. 
vom  schlosse  weggerissen. 

Item  den  25.  tag  decembris  ist  Caspar  Mertten  in  der  h,Da»,ji^ 
christnacht  gefangen  worden  zu  Pettersdorf  und  gen  Trautnaw 
wieder  in  die  gefengnis  bracht  worden.    dieses  jar  sind  im 
Behmerland  sibtzig  hundert  tausend  menschen  gestorben,  zu 


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1 


247b 
ir»83 


—  272  — 

Prage  80  tausend,  zum  Hoffe  6  hundert,  zu  Graetz  14  hundert 
Jaromír  1200.  >) 

Anno  domini  1582  in  diescm  jar  ist  das  recht  und  der 
rath  unvornewret  blieben  von  wegen  grosser  sterben  im  Beh- 
mcrland.  das  jar  ist  d<as  bíirgermaistcrambt  3mal  herumbkomen^ 
und  sind  33  biirgermaister  gewesen  in  eim  jar.  diescs  jar  Lat 
es  zu  Trautnaw  grossern  wochenmarkt  gehabt  am  donerstag 
und  am  montag,  dan  zu  K&niggretz,  ursach  sie  sind  von  fern 
mít  getraide  hiehergezogen ;  dan  es  in  allen  umbliegenden 
stettcn  gar  sehr  gestorben  hat  ete.  ete.  dieses  jar  sind  im  Traut- 
nawischen  weichbilde  gestorben  74.  und  getaufte  kinder  ein- 
hundert  und  G8,  das  macht  sexdehalbhundert  und  8  stritzel"). 
und  28  par  sind  getrciet  worden.  dieses  jar  ist  das  kom  ara 
kauf  zu  40  w.  gr.  aufs  teuerste  gewest,  die  gerste  28  w.  gr., 
hawer  12  w.  gr.,  der  wcis  umb  47  w.  gr. 

1583. 


Mcmoriatief  was  sich  im  1 583  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge- 
tragen  und  verloflFen. 

Jan.  1.  Anno  d.  1583  den  1.  tag  januari  hat  der  her  Tobias  p&r- 
her  alhie  seinen  kirchkindern  diese  3  spruche  zum  newen  jar 
geschenkt  ete.  ete.  Si  rach  am  5  capittel  :  ,verzeuch  dich  nicht, 
zum  hem  zu  bekeren  und  scheub  es  nicht  von  einem  tage  zu  dem 
andern'  ete.  ete.  und  Johanes  am  3:  ^alsohatgottdioweltgeliebt, 
das  er  seines  einigen  sones*  ete.  und  Mathei  24:  ,wer  bestendig 
bleibt  bis  ans  ende,  der  wird  selig  werden'  ete.  ete. 

Jan.  6  Anno  d.  im  1583  den  6.  tag  januari  am  sontage  ^)  triům 

regum  hat  Augustinus  Hyttel  die  coraedie  zu  Trautnaw  in  Gorge 
Hitteis  hause  von  h.  drei  konigen  mit  zw61f  personen  geagieret 
sie  haben  aueh  mit  dem  stem  herumb  in  etzlichen  heiisern  ge- 
sungen  und  haben  4  sch.  bekomen ;  und  habens  unter  sich  ge- 
taiiet  und  ein  halb  fas  bir  getrunken. 


O  Siolio  S.  262. 

')  Am  Rande:  ,604*,  das  ware  anf  1  Kind  3  Stritzel 

»)  Alter  Slil. 


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—  273  — 

DarnachamlO.tagjanuariaufdeaabendhatBartelKaszda  ^),  Jaq.  lo. 
Gorge  Fingera  todtlich  verwuadet  uad  init  eiaem  brotmesser 
in  die  seite  gestochen,  das  im  der  adem  ausgegangen.  solchs 
ist  geschehen  in  Hans  Findtlichs  hause.  und  ist  Bartel  Kaszda 
unbetroflPen  der  gerichte  darvon  komen  etc.  etc. 

Anno  d.  1583  den  14.  tag  januari  ist  Gorge  Merkel,  nach- jan.  i4. 
dein  er  ein  lange  zeit  zu  Trautnaw  in  der  gefengnis  gesessen 
hat,  schult  halben  gefenglichen  von  Trautnaw  gen  dem  Jauer 
zu  fíiren  geforth  worden  bis  gen  Bernsdorf.  da  sich  alle,  die  so 
in  hollen  solten,  im  scheps  volgesoflFen  und  geschlaffen,  ist  Gorge 
3Ierkel  bar  ausgegangen. ') 

Anno  domini  1583  den  30.  tag  januari  hat  der  her  Christot  jan.  so. 
Watzlow  Kapaun  zu  Trautnaw  auf  dem  schlosze  das  fasgelt 
eingenomen  von  stetten,  so  in  Gretzischen  kreisz  geh5rig  sein, 
und  die  hem. 

Anno  domini  1583  den  20.  tag  marci  Mei-tten  Caspar  das  ^^^ 
iirtel  verlesen  worden.  damach  den  28.  tag  marzi  am  grindo-  mw-xm. 
nerstag  ^  hat  Merten  Usslt  von  Hirszperg  den  Ditrich  in  des 
her  Albrechts  hause  erstochen  nachmittag  umb  5  uhr. 

Anno  d.  1583  den  4.  lag  aprillis  hat  Thomas  Grebisch  von  ApHi  4. 
der  Ohlaw  biirtig  ein  bas  und  posaun  mit  zweiundfunfzig  hiil- 
zeme  pfeifFen  in  die  orgel  alhie  gemacht,  nu  hat  die  orgel  7hundert 
pfeifFen  weniger  eine.  der  bas  und  posaun  constat  42  schock. 

Damach  den  1 6.  tag  aprillis  hat  der  her  hoverichter  das  recht  Apríi  le 
alhie  vemeuret :  Hansz  Ficker  primas,  Caspar  Geiszler,  Michel 
Baier,  Gorge  Meuer,  Adam  FrSlich,  Hans  Himpel,  Nickel  Frei- 

walt,  Gorge  Neydig,  Wenzel  Krebs,  Matz  Matzel  N **) 

Gorge  Koch. 

Anno  d.  1583  den  22.  tag  aprilis  montag*;  vor  s.  Georgi  Aprii  22. 
ist  der  her  Albrecht  Sigler  im  Mehem®)  gestorben.  damach  den 
4.  tag  mai  ist  die  orgel  verfertiget  und  die  stadtembter  besatzt  Mai  4 

^ )  Am  Rande  von  andrer  Iland :  ,der  junger.' 

^)  Eingeschríeben  von  spKterer  Iland:    ,die  noth  erforderte  es,  ich  hett 

es  ihme  selber  gerathen.* 
*)  Alter  Stil. 
*)  Leerer  Raum. 
»)  Alter  Stil. 
■)  ,Mehem'  durchstríchen  und  von  spaterer  Hand  dariiber  geschrieben : 

,in  Ósterreich  zue  Felflchberg.^ 

18 


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1 


—  274  ~ 

Mai4,  6.  worden.  und  den  6.  tag  mai  liat  der  her  Gorge  vou  Walstayn 
den  schwatzer  Lang  Matzen  lasen  hencken.  ') 

Mfcí  9  Item  den  9.  tag  mai  hat  der  Trautnawische  bittel  dem 

bittel  Matz  von  Bilszdorf  die  hand  abgehauen  vor  mehr  palt- 
zern.  ^) 

Den  21.  tae  mai  die  3  trometter  von  Arnaw  sind  auf  ein 

Mai  *! 

"*  virtel  jar  zu  wechtern  auf  den  5berturn  angenomen  worden. 
diese  zeit  bauet  Bartel  Baudisch  sein  haus,  und  der  zalmeister 
Ilradetzki  bauet  auch  sein  hans  vor  dera  miteltor  bein  der 
briicken.  den  20.  mai  Lienharts  Hans  von  Michel  Bachraan 
am  bruche  geschnitten  und  Stentzel  Gorge. 
j,j^^^  Den  31.  Kirsz  Gorgen  hans  gemalet,  reime  geschrieben. 

Juni  21.  Anno  d.  1583  den  24.  junius  bauet  Tobias  Freise  seinen 

pfcrdestal  steinin  in  dem  gaeszlin  am  meltzhause. 

juH  iň.  Anno  d.  1583  jar  den  15,  tag  Julius  am  montag^)  am  ta^ 

der  apostelzurtlieilung  ist  eine  ganze  gemein  aufs  rathhaus  er- 
fordert  worden,  und  ist  in  durch  den  her  Michel  Bayer  ange- 
zeigt  worden  der  kauf,  belangende  das  dorf  Markauschowitz, 
welches  der  herr  Bernhart  z  Schirtten  Reyzky  auf  Katzschken- 
stayn  eim  e.  rath  zu  Trautnaw  verkauft  hat  umb  22  himdert 

JuH  21.  sch.  meisznisch.  *)  darauf  hat  im  ein  e.  rath  den  21.  tag  heuw- 
mon  am  sontag  *)  vor  Maria  Magdalena  1 1  hundert  sch.  anf 
dem  Katzschkenstain  ausgezalt.  und  sobald  das  ausstendíge  gelt 
erlegt  wirt,  sol  es  solch  obbemelt  dorf  Markauschwitz  in  die 

jnii  20.  ia,ndtafel  verschricben  werden.  damach  den  20.  heumoii  haben 
die  Markauschwitzer  pauem  gemeiner  stadt  Trautnaw  gehuldet. 

Auř.  9.  Anno  d.  1583  den  9.  tag  augusti  freitag*)  am  abent  vor 

Laurenti  in  der  nacht  hat  man  ein  fewrige  eompression  aín 
himel  in  Schlesien,  Během  und  Mehern  gesehen,  welchs  gegen 
morgen  und  mittemacht  gestanden  und  die  nacht  gewebret  hat 

Au-  20.  Anno  d.  1583  den  20.  tag  augusti  hat  der  her  Adam  Silber 
auf  Newhoff  und  der  hen*  Herman  Tzetris  den  scholzen  von 


')  Von  spaterer  Hand  eingeschrieben :  ,warura  wolt  er  nicht  niit  seincm 

weibe  und  kindcrn  ertrinkenV* 
')  Von  spáteror  Hand  dancben  geschrieben:   ,warum  half  er  ihni  nicht 

hunde  schlagen?* 
^)  Alter  Stil. 

•)  Dariiber  geschrieben:  .dazu  hab  ich  geben  10  sch.* 
••)  Alter  Stil. 
*}  Der  Abend  vor  Laurentius  fíCllt  auf  einen  Dinstag. 


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—  275  — 

Petersdorf  Hans  Kleyn ')  lassen  zu  Trautnaw  martern,  den 
crsten  tag  4  ziige.  er  hat  bekant^  wíe  er  mit  3  hum  zu  schaffen 
hat  gehabt. 

Anno  domini  1583  diese  zeit  zu  Bartoloniei  hat  der  ber^^^*^ 
(3Jorge  Meyer  an  seinem  biirgermeisterambt  lassen  die  stadt- 
mauer  und  turné  decken  und  mit  kalcke  ausbessem. 

Anno  domini  im  1583  jar  den  26.  tag  augusti  den  mon-  Aug.  86. 
tíig  ^)  vor  Johanis  enthaubtung  ist  der  scholtze  zu  Pettersdorf 
Hamer  Hans  Kleyn  ^)  zu  Trautnaw  mit  dem  schwert  gericht 
worden  etc.  etc. 

Anno  d.  1583  den  1.  tag  im  herbstmon  am  sontag*)  vor  sept.  i. 
!Maria  geburtstag  zu  mitage  hat  der  droer  Santman  die  wagen 
beraubt  und  aufgehauen  zwischen  der  Aeissen  und  Qebersdorf 
und  hat  den  Breszlern  viel  gewiirtz  und  samat  genomen  etc.  *) 

Anno  domini  im  1583  jar  den  12.  tag  septembris  am  doms-  sept.12. 
tage  Matemi  •)  zu  mitage  ist  zu  Trautnaw  feuer  auskomen  in 
Tdbis  Freysen  meltzhaus,  und  ist  die  stadt  in  dreien  stunden 
gar  ausgebrant  zusambt  der  vorstadt  vor  dem  6berthor,  andert- 
halb  hundert  und  dreissig  heuser  etc.  etc,  wie  in  diesem  ge- 
sange  zu  hořen  ist,  wie  man  das  vatter  unser  singet  etc.  etc. 

AIs  man  zaelt  tausent  fílnfhundert  jar, 
Und  drei  und  achtzig,  das  ist  war, 
Am  donerstag  Matemy  wist, 
Grosz  jamr  und  not  geschehen  ist 
Zu  Trautnaw  wol  in  der  stadt, 
Das  man  gar  fem  gesehen  hat. 

In  Tobis  Freysen  meltzhaus  bald 
Ging  auf  ein  fewer  mit  gewalt,  * 
Welches  niemands  erwehren  kundt. 
Die  stadt  brant  aus  bisz  auf  den  grund. 


')  jKleyn*  durchstríchen  und  dafdr  an  den  Rand  geschrieben:  ,Casper.* 

^)  Alter  Stu. 

')  fKleyn*  durchgtríchen,  am  Rande:  ,Han8  Casper*. 

Ó  Alter  Stil. 

^)  Hier  von  spiíterer  Hand  eingeschaltet :  ,het  man  Hans  Kenmans  bitte 

angesehen,  so  wer  vielleicht  das  nicht  geschehen.* 
*)  Nach  altem  Stil  gerechnet,  wie  aach   alle  spiiteren  Daten  bis  zum 

Jahre  1686. 

18* 


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276 


Die  vorstadt  vor  dem  Sberthor 
Brant  lenger,  dan  viel  anders  vor. ') 

»49b  Der  wind  wehet  ganz  ungehewr, 

Darmit  macht  er  fliegend  das  fewr, 
Kreizweis  iiberzwerch  in  der  stadt, 
Viel  heuser  angezúndet  hat, 
Das  also  hocli  zugleiche  bran, 
Menschen  und  viech  gar  kaiím  entran. 

Als  sie  waren  in  fewers  not, 
Man,  weib  und  kind  schreít  als  zu  gott, 
Zu  voraus  die  kinderleiu  klein, 
Das  mocht  erbarmet  han  ein  stain. 
Anderthalb  hundert  heuser  aucli 
Und  30  gingen  auf  im  rauch 

Den  12.  september  sag  ich  euch, 
Als  tag  und  nacht  war  eben  gleich, 
Ara  donerstag  zu  mitagen. 
Das  marktvolk  hilf  sehr  austragen, 
Sie  stolen  viel  in  solcher  flocht 
Den  armen  leuten  unbedocht. 

Die  kirch  und  pfarhof  mit  grosz  not 
Gar  kaum  man  sie  erwehret  hot. 
Als  der  kirchturn  zu  Sberst  bran, 
Fing  es  auch  an  der  klrchen  an. 
SVasser  man  iiber  ďmauer  zoch 
Und  langt  es  darnach  h'nauf  so  hoch. 


Die  brun  vor  hitz  auszuckt  es  bald,  ^) 
Die  breiheuser  durchs  fewers  gewalt, 
Das  bir  nach  auf  den  biitten  stund, 
Vol  koln  und  brend  ging  als  zu  grunt 


*)  Am  rechten  Rande  der  zwoi  ersten  Strojihen  steht:  ,Phaebu8  init  libmin 
et  bis  Rcna  tota  sub  hora  horrendo  subito  TrntnQvia  igne  perit,  se|>- 
tembrís   bi8   sexta    dies    non   praeterit    orta   igncque   ilagrasti    re^' 
Tnitnovia.     W.  R.  H.  gratis  8crii)ta. 

Am  linken  Rande  stelit :  ,Wcnzel  Krebn  hat  Trantnnw  angeztint  i 
dem  meltzen/ 

*)  UberHchrieben :  ,vora  feur  versilen  balt.* 


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-  277  — 

Die  turiD;  íleischbenck  und  all  pastein, 
Die  branten  miteinander  ein. 

Grosz  prausen  war  iiber  der  stadt, 
Vom  Pulx  man  gefunden  hat 
Verbrant  papier  auf  zwo  meilen  weit 
Und  anders,  was  der  wint  zurstreit 
Hat  in  80  gar  grausamer  flám, 
Das  jederman  grosz  wunder  nam. 

Viel  getraid  und  futters  ist  verbrant, 
Viel  samat,  seiden,  wurtz  und  gewand, 
Viel  kasten,  leimat  und  hausrat, 
Ah  was  da  ist  in  einer  stadt. 
Was  sol  ich  mehr  darvon  tun  jehn ! 
Vor  viel  tausend  ist  schad  geschehn ! 

Eín  stům  und  magt  sind  mit  verbrant; 
Giit  und  bab  auch  alles  sampt 
Den  biirgern,  krámem  allen  zugleitíh; 
Er  wer  jung,  alt,  arm  oder  reicb. 
Gottes  zom  und  das  grosse  fewr 
Verschmelzet  als  ganz  ungeheuer. 

Hiener  und  gaensz  sind  auch  verbrant, 
Der  biirger  vorrat  alles  samt. 
Die  leut  zogen  den  dorfern  zu, 
In  scheuren,  kellem  war  ir  rhu, 
Unter  den  zeunen  umb  die  stadt, 
Grosz  jamer  man  gesehen  hat. 

Daii  liebe  armut  was  so  grosz, 
Ir  viel  waren  halb  nackt  und  blosz, 
Vom  feur  versengt,  das  sie  stunken, 
Von  fallen,  stossen  ir  viel  hunken, 
Leich  erschraken  und  heischer  gar, 
Der  dampf  in  sie  gezogen  war. 

Die  arm  gemain  ist  itzt  zustrait  250A 

In  títete,  merkt  und  in  dorfern, 
Die  zechen  und  ein  ersam  rath 
Sehen  grosz  jamer  mit  der  that 


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-^  278  ^ 

An  armen  gemeinen  handwerksman, 
Den  niemand  zusamen  bringen  kan. 

Elend,  wust;  einsam  und  ganz  still, 
Kein  wechter  sich  itzt  muntem  will, 
^lan  hořet  weder  hund  nach  han, 
Sich  reget  weder  ro8Z  nach  man. 
Des  rathhauszeiger  ist  verbrant. 
Der  ďmacht  die  zeit  und  stund  bekant. 

O  Trautnaw  ín  dem  Behmerland, 
Wie  gar  elende  und  verbrant 
Bist  du  in  dreien  stunden  gar! 
Kein  holz  in  dir  zu  finden  war 
Zun  eim  gcbraw  bir  tiberall. 
Es  ist  nur  alles  asch  und  kahl. 

Es  ist  itzt  hundert  und  7  jar, 

Als  Trautnaw  auch  ausbrenet  gar^ 

Sex  und  80  heuser  zuhand, 

Nicht  mehr  man  ihr  dieselb  zeit  fand. 

Der  Stamling  anders  prophezeit 

Von  itzgem  brant  auf  diese  zeit. 

Gar  kurz  zuvor  hat  man  gesehn 
Fewrzeichcn  am  himel  stehn 
Uber  die  stadt  sonst  uberall. 
Der  pfarher  warnigts  manigmal 
Vor  stinden  und  vor  trunkenhait, 
Die  straf  gottes  waer  schon  berait. 

Doch  soln  sie  aller  gott  vertraun, 
Er  wirt  in  helfen  wider  baun, 
Wie  der  prophet  Jonas  spricht  zwar, 
Das  got  des  ubels  reiet  gar, 
D'weil  er  in  gont  sein  heiiges  wortj 
Das  wochentlich  7mal  gehort. 

Allr  nachbarschaft  bezal  es  got, 
Welch  in  handreichung  in  der  not 
Ihr  milde  band  aus  lieb  und  gunst 
Gcreichet  nach  des  fcuers  brunst. 


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—  279  ~ 

Dieselben  behiit  der  liebe  got, 
Das  8Íe  nicht  faln  in  feuwers  not 

Der  uns  hat  dieses  Hed  geticht, 
Derselbig  war  daheimen  nicht. 
Grosz  herzenlait  hat  er  gesehn, 
Wasz  der  stadt  und  im  ist  geschen. 
Ein  steinern  herz  must  der  mcnsch  han, 
Ders  im  nicht  liesz  zu  herzen  gan. 

Anno  domini  1583  den  20.  tag  octobris  hat  ein  e.  rath  deroct.^20. 
stadt  Trautnaw  dem  hern  Bernhart  Tzsohirtten  Reyszke  das  gelt 
22  hundert  sch.  meisznisch  zal  follens  vorgniiget  vor  das  dorf 
Markauschowitz  etc.  etc. 

Anno  domini  1583  den  16.  noverabris  ist  der  her  cantorNov.  le. 
und  organist  Andreas  Poli  wieder  von  Trautnaw  genfíreyffen- 
berg  gezogen.  damach  den  25.  tag  im  wintermoii  hat  man  den  Nov.  r:^. 
neuen  seiger  von  Jaromíra  bracht  vom  Johan  Hubken.  *)  er 
gestéhet  55  sch. 

Damach  am  28.  tag  novembris  ist  Tobias  Freyse  gen  ííov.  28. 
Jaromirs  gefenglichen  von  Prag  bracht  worden,  und  den  27.  tag  ue*.  27. 
december  ist  iiber  ihn  zu  Jaromirs  das  urteil  verlesen  worden, 
sich  mit  den  Trautnawern  zu  vortragen  von  wegen  des  brands 
etc.  etc. 

Anno  d.  1683  den  16.  tag  im  christmon  hat  ein  e.  rath  das^*-'-  *^'' 
orstc  mal  im  newen  breuwliaus  zu  Trautnaw  gebrawen,  und  ist 
das  bir  verdorben.  der  alte  breier  Barn  Leyden  verderbts. 

Den  9.  tag  decembris   hat  der   biirgermaister   Matheus  ^^^  '^' 
Metzel  zu  Trautnaw  auf  dem  schlosz  umbfrage  gehalten  unter 
der  gemein:   welcher  nicht  seinen  breitag  gemeiner  stadt  zu 
gute  die  schulden  darmit  abzuzalen  verwilligen  wolt,  der  solt . 
einem  e.  rath  10  sch.  von  der  bawstelln  verfalln  sein  oder  aufs 
haus  gelegt  werden.  da  ihr  viel  in  der  gemein  aus  forcht  und 
geldesmangelverwilligten.  etzliche  aber  nicht,  undderenthalben 
gefenglichen  eingezogen  Gorge  Nipel  etc.  etc.    den  1 1.  decem-  i>u^.  ii 
bris  ist  aber  ein  fewrige  compression  gen  abeud  am  himel  ge- 
sehen  worden.  gott  helf  uns ! 


*)  jHubkeu*  durchstrichen  und  daruber  geschrieben :  ,Saudken.* 


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-  280  - 

Dei.  16.  Anno  1583  den  26.  tag  decembrís  ist  eín  kaiscrlích  mandát 
gen  Trautnaw  komen  des  bapsts,  den  neuen  Gre^orianischcn 
corigirten  calender  anzunemen,  welcher  vor  eim  jar  im  october 

Dm.  %a,  publicirt  wardt.  den  24.  dis  monats  starb  der  pfar  zu  Lang- 
naw  Martinus  Kretschmer  seines  alters  96  jar  etc.  etc.  dis  jar 
sind  zu  Trautnaw  ein  hundert  und  sexundfíinfzig  getiiuft  wor- 
den,  und  25  par  getreiet,  und  sind  ir  85  gestorbcíK  das  korn 
und  weisz  zu  2  sch.  im  kauf,  arbes  2  sch.  4  w,  gn,  haber 
24  w.  gr. 

Dieses  jar  ward  der  bischof  zu  Coln  am  Beyn   evangolifcli  und  h^t 
ein  kríg  mit  den  papisten  bischof  Gepart. ') 


85U 


1584. 


iw*  Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  im  1584  hat  zugetragen 

und  verloffen. 

Jan.  1.  Anno  domini  im  1584  jar  an  des  newen  jars  tíig  hat  der 
herr  pfarr  Tobias  Scharflfenberg  den  Trautnawern  ctas  new^e- 
bome  kindlin  Jesu  verehret,  dis  jar  vleissig  anzubeten^  und 
gott  zu  danken,  das  er  die  fewersbrunst  zu  Trautnaw  nach  so 
gnedig  ara  tag  hat  lassen  geschehen  und  nicht  in  der  naeht^  da 
sonst  etzlich  hundert  person  in  fewers  not  im  schlaf  mítte  wem 
verbrenet  worden  etc.  etc.  dises  jar  ist  der  new  Grcgorianiscbe 
calender  angefangen. 

j»n.  u.  Anno  d.  1584  den  11.  januari  hat  man  wieder  den  iialben 

seiger  von  Arn  bracht,  den  Hans  Schwarz  hat  angoricht  und 
auf  Caspar  Scliepsen  haus  gesetzt.  man  hat  das  gl^cklin  aud 
der  spitalkirchcn  genomen  zum  seiger,  darauf  er  ^chlecht^  der 
in  sechtzehende  halber  wochen  nie  hat  goschlagen  otc.  etc-  dícse 
zeit  hat  man  viel  holz  gefurt  und  wider  gebauct.  nntl  ist  Morť 
ten  Konigs  hausz  am  ringe  erstlich  gepauet  worden  und  líiincl 
Tzanes  in  der  'niderstadt.  dis  jar  sind  drei  und  aehtzig  heiser 
wider  erbauet  in  der  stadt  und  vor  der  stadt.  it(Mn  xu  wiasen, 
das  dises  84  jar  alles  ist  nach  dem  alten  Juiianiscben  calender 
beschrieben  worden. 


*)  Kiirfurst  Gebhard    v.  Koln  tritt    1682   zuř   reformirtťu  Klrt^be  iiber, 
musB  1585  das  Erzstift  verlassen. 


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—  281  — 

Item  den  4.  marci  haben  die  Ghretzer  der  armen  gemein  M*r»  4. 
zuTrautnaw  hundert  schock  gesciienckt.  darnach  den  10.  marci  M&rz  10. 
ist  der  Trautnawische  rath  vemewet  worden  zu  Kftniggretz 
dunten^  desgleichen  den  vom  Hofif  und  Jaromir  auch.  item  den 
17.  marci  sind  aus  Mehem  brife  uber  Michel  Kyrchnern  komen  Mars  17. 
drSereí  halben,  da  ist  er  alsbald  ins  feld  getretten  etc.  etc. 

Item  a.  d.  1584  den  6.  tag  aprilis  ist  ein  plotzer  sturmwind  aphi  e. 
komen  und  hat  Matz  Laeders  haus,  das  new  erbaut  war^  gar 
zu  grund  ubersturtzt  und  nidergeworfen,  alles  geholze  daran 
zuschmetert  und  zurbrochen,  das  im  mehr  dan  in  die  50  sch. 
schaden  geschehen  ist.  es  fiel  auch  das  gewelbe  ein  auf  Tobias 
Freisen  bawstadt.  es  sind  viel  kelier  eingegangen,  welche  un- 
gedackt  haben  gestanden.  den  23.  aprilis  haben  die  weiber  und  Aprii  23. 
kinder  den  Wenzel  Krebs  mit  steinen  zum  mittelthor  hinaus 
getriben  und  in  ein  mortbrenner  gescholten;  weil  durch  sein 
unachtsamkeit  das  feur  aufgegangen  und  die  stadt  verderbt 
worden  etc.  etc. 

Anno  d.  1584  den  24.  tag  aprilis  haben  des  drSwcrs  Gorge    »!»> 
Santmans  knechte  einem  baur  von  der  Lomitz  beim  Hirszberg, 
eim  leimetkauíFer,  hundert  taler  genomen  obig  der  Altenstadt? 
wic  man  auf  Trauttenbach  fert  im  grunde,  den  Michel  Kirchner 
solt  verrathen  haben  etc.  etc.  den  26.  aprilis  gab  Hans  Krause  Apruae. 
von  der  Landshutten  7  taler  24  personen,  die  da  in  von  Traut- 
naw  bis  gen  der  Landshutten  beleiten.  diese  zeit  war  es  ganz 
unsicher  vor  Santman  und  seinem  raubischen  gesindel.    den 
29.  aprilis  zogen  8  auszreiter  und  24  landshiitter  den  Bresz- Aprií«9. 
lischen  wagen  entgogen  bis  aufs  KSnigreich  etc.  etc.  disz  jar 
sind  viel  kraepf  und  gcwechse  den  kindem  an  helsen  gewaxen 
in  und  umb  die  stadt. 

Anno  d.  1584  den  13,  tag  mai  ist  die  grosse  ncw  klausen  Mai  13. 
auf  der  Kleinaupen  erstmals  geschlagen  worden.  sie  gestehet 
4  tausent  taler,  ist  aus  dem  grunde  bis  zu  6berst  36  ringe  hoch 
etc.  etc. 

Anno  d.  1584  den  7.  mai  starb  der  panerher  herr  Gorge  mhi  7. 
von  Walstayn  und  ward  am  donerstag  zur  erden  bestatet.  re- 
quiescat  in  páce.   den  12.  mai  ward  der  grunt  angefangen  zu  m»i  12. 
graben  zuř  kirohen  auf  der  Bergfreiheit.  item  den  22.  tag  mai  msi  22. 


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^ 


-  282  -  I 

ist  die  zigelscheíne  iibcr  der  L5tzschen  wieder  auferbauet  und 
verfertiget  worden  etc.  etc. 

Mat  27.  Anno  d.  1584  den  27.  mai  ist  Lignitz  ausgebrent. 

jaui  2  Anno  d.  1584  den  2.  juni  sind  die  rh6r  in  das  new  brei- 

haus  eingegraben  und  das  wasser  hineingeleitet  worden.  den 

Juni  4.  4.  juni  ist  der  erste  gruntstain  in  der  Freiheiter  kirchen  geicgt 

Juni  u.  worden.  den  14.  juni  ist  der  seiler  Hans  Můlstayn  am  sontag 

unter  der  vesper  bein  die  walkmil   unterm  wer  in  die  tcufe 

baden  gegangen  und  aldaselb  ertrunken. 

JoH  12.  Anno  d.  1584  den  12.  tag  bewraon  hat  man  zu  sturrae  ge- 

leutet,  da  der  schwarze  Jokel  den  Doberlin  das  getreide  wolt 
wegnemen.  es  sind  ir  11  verwundt  worden;  5  wagen  haben 
in  die  Trautnawer  zurhauen. 

«M.  Anno  d.  1584  den  17.  tag  augusti  ward  Hans  Kieyn/)         | 

17,18.  Hamer  Hansen  son,  gefangen.  den  18.  augoisti  fing  man  den 

Christof  Stangen  und  fiirt  in  auf  den  Schatzler,  darnach  gen 

Glatz  etc.  etc. 

Aug.  ID.         Anno  d.  1584  den  19.  augusti  bat  der  Christof  Stange  sein 

bem  den  Gorge  Sandtman  verrathen,  welcher  5  jar  lang  ein        | 
drewer  gewesen  und  auf  den  bern  Stilfrid  auf  Newrode  gedreiet,        j 
darnacb  auf  das  Gletziscbe  kaiserliche  ambt.  er  raubt  durch        i 
seine  knecbt  in  Schlesing,  Během  und  Mebern.  es  worden  seiner 
xeln  13  geredert,  und  er  Gorge  Santman  war  an  deni  obbe- 
schribenen  tage  von  Augustihus  *)  Geiszlem  (des  hern  Krzynetz- 
ken  wiltschiitzen)  erschossen  in  dem  wald  zwischen  Slabutin  und 
Markauscbowitz.  er  ward  todt  auf  den  Schatzler  gefiirt  und  den 

Aug.  21. 21.  augusti  verbrant.  der  henker  hat  6  klofftem  bolz  an  im  ver- 
brant  und  in  zurhauen  miissen.  man  hat  viel  zauberei  bein  im 
funden:  sichtspiegel,  kinderherzlin,  kreiter  und  viel  andersmehr 
nebcn  sein  drew-  und  brenbriefen,  der  viel  gewesen  soln  sein 
etc.  es  haben  auch  die  GlStzer  dem  Augustinus  *)  Geiszler  hundert 
taler  verehrt  vor  den  schus,  das  er  ihren  feint  erlegt  hat.  gesehe- 
hen  unter  dem  her  Herman  Tzetres  auf  Schetzler.  —  itera  den 

Srpt.  7.  7.  septembris  war  ein  c.  rath  gesunnes,  des  her  Albrecht  Sijjle 

')  ,Haiis  Kleyn*  durclistrirhen  iind  díirioben  goschrieben :  ,Merten  Caujn 
•)  ')  ^Augustinus^  durchstauchon  und  daruberg^cscbriebeu :  ^Barttel'. 


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í 


—  283  ~ 

hau»  zun  einem  rathhaus  zu  kaufen.  aber  der  gemein  man  wie- 

d^rrieth  solches.  —  den  15.  septembris  ward  der  Christof  Stange  sept.  15. 

gtín  Glatz  gefiirt  etc. 

Aano  d.  1584  den  18.  tag  septembris  hat  der  hofrichter,  sept.  is. 

der  lier  Jan  Chutowitz,  zu  Trautnaw  aufm  schlosse  das  reclit 

vemewet  also :  Caspar  Geiszler  primas,  Hans  Ficker,  Wenzel 

Sciímit,  Michel  Bayer,  Matz  Melzel,  Angustinus  Copenbiller, 

Mertten  Konigk,  Gorge  Meyer,  Bartel  Baudisch,  Gorge  Ney- 

digk,  Gorge  Weiner  und  Hans  Tzan,  Gorge  Aitman  stadtvoit, 

Matz  Leder  gemeinelster,  Gorge  Koch,  Adam  FrSlich,  Caspar 

ScbepSj  Wenzel  Neidigk  rentmaister,  Gorge  Weiner,  Sigmont 

Preise  Baltzhern,  und  Paul  Během  míilher,  Wenzel  Schmit, 

Gorgcs  Ansorge  die  jungsten  etc.  etc. 

Dteee  zeit  ist  grosse  sterbe  gewest  in  Oesterreich  zu  Wien,  in  Me- 
facm  EU  Olmitz,  Prín,  Mehríschon  Trybo,  zur  Site,  Gorlitz. 

Anno  d.  1584  jar  den  12.  octobris  ist  des  scholzen  son   252b 
ilertten  Kleyn  *)  von  Petersdorf  aufm  Schatzler  geradbrecht 
worden,  weil  er  Gorge  Santmans  knecht  war,  mit  mort  und 
raubte  ete.  etc. 

Anno  d.  1584  den  3.  tag  novembris  ward  die  gemein  von  nov.  s. 
Bim  e.  ruth  aufs  schlosz  beruffen  und  in  durch  den  h.  Wenzel 
ScbniUt  angezaiget,  ein  rath  wer  willens,  unter  die  gemeine  das 
geltj  ao  von  den  abgesanten  aus  Během,  Mehern  und  Schlesing 
von  stetten,  ann  und  reich  erbelten  worden,  der  armen  gemein 
zu  gut  austeilen  wolt,  auch  das  die  gemeinelsten  solches  solten 
einer  gauzen  gemein  anzeigen,  wie  viel  des  gelds  und  alls,  was  in 
geachanckt  ist  worden,  suma  in  gerechnet  worden  etc.  etc.  also  hat 
Adam  Frolich  ein  gemeinelster  angezeigt,  das  solchs  bettelgelds 
wer  fuíjfhundert  schock  und  sechs  und  ^wanzig  schock  mehr 
3  w,  gr,  als  meisznische  zal.  es  hat  ein  e.  rath  aufm  Kuttenberg 
tauácnt  Uiler  geborget,  vom  breiorber  und  miilnnutzungen  solch 
gelt  wiťder  zu  erlegen.  solche  tausent  taler  zusampt  dcm  bettel- 
gelt  wartl  als  ausgetailt,  und  auf  jedeš  hausz  wardgegeben  sie- 
l>L'iidolialb  schock  gratitudo.  darnach  den  8.  tag  novembris  ist  nov.  8. 
vur  doin  oberthor,  denen  ilir  hab  und  gut  vcrbrunen  ist,  auch 
gťltauszgctailet  worden,  aufjedeshaus  anderthalb  schock  etc.  etc. 


*}  ^Klo^a*  (lurchgestriclien  uud  dariiber  ^escliríeben :  ,Cu8|>ar^ 


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—  284  — 

Es  hat  auch  diese  zeit  in  den  new  gebauten  stuben  vom 
kleiben  und  leim  iiberal  unzelich  viel  heimen  und  grillen  ge- 
wutien  in  allen  winkeln,  das  sich  die  menschen  dorvor  entsatzt 
haben  etc.  etc. 

Des.  25.  Anno  d.  1584  am  abend  Stephani  hat  Simon  Wicke  und 
der  Sbertorhutter ....')  Taszler  wieder  angefangen  zu  wachen, 
die  nie  gewacht,  seít  Trautnaw  ausgebrant  ist  etc.  etc. 

D«x.  2».  Den  22.  decembris  hat  der  her  pfarher  vormelt,  das  dis  jar 
97  personen  weren  gestorben,  dargegen  hundert  und  dreisig 
kinder  getauft  worden,  und  16  par  getreiet  worden  etc.  etc.  diese 
zeit  ist  daa  kom  zu  48  w.  gr.  im  kauf  gewesen,  gersten  40  w.  gr., 
haber  20  w.  gr.,  weis  8  schilgen. 

»3ft  1585. 

1585  Memoriál  was  sich  zu  Trautnaw  im  1585  jar  hat  zugetragen 

und  verloffen. 

J*n.  7.  Anno  domini  im  1585  jar  den  7.  tag  januari  ist  die  edle 

fraw  Barbara  Stirtzkin  gestorben.  man  hat  von  irentwegen5sch. 
den  armen  schillern  zu  gewande  ausgetailet  in  Matz  Metzschela 
hause  auf  ihr  gelt  und  begehrn  etc.  etc. 

j«n.  11.  Den  11.  tag  im  jener  hat  ein  e.  rath  mit  Tobias  Freysen 
zum  Hoffe  ein  recht  gehalten  von  wegen  des  Trautnawischen 
brandes,  und  er  das  recht  verloren  hat  etc.  etc. 

j«n.  II.  Item  im  1585  jar  den  14.  tag  januari  hat  ein  ehrbar  rath 
alhíe  ohne  bewilligung  einer  ganzen  gemein  des  her  Albrechts 
hans  gekauft  zun  činem  rathhause  umb  neun  hundert  sch.,  und 
haben  das  alte  rathhaus  lasen  einreisen  und  abtragen. 

Jan.  18.  Anno  domini  im  1585  jar  den  18.  tag  januari  hat  der  her 

Adam  Sylbcrimd  der  her  Herman  Tzetres  und  der  herKrzinetzke 
die  dórffer,  so  zum  burklin  Trautnaw  und  Schatzlerischer  lehens- 
guttcrn  geh5rigsind,  zurtailet,  undhatderherBoleslaKrzinetzke 
ein  hauptman  den  her  Felix  Taborszky  gen  Kxiensdorf  gesctzt, 
der  die  newe  feste  erbawet  hat  etc.  etc. 

MKrz  6.  Anno  d.  1585  jar  den  6.  tag  marci  hat  der  herr  Gorge  Alt- 

man  seinen  son  Gorge  ^)  gottseligen  ein  grabstain  bein  dt 


')  Loercr  Kaum. 

')  ,Gorge*  durchstriclien  und  ,Merten*  darubergCBchríeben. 


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—  285  — 

grossen  kirchtir  in  die  roauer  lassen  versetzen,  wie  zu  sehen  ist 
etc.  etc. 

Anno  d.  1585  den  8.  tag  mertz  hat  ein  ersaraer  rath  die  Marz  8. 
drei  bawstellen  am  rathhause  gekauft  gemeiner  stadt  zu  gut,  des 
Nicol  Arolts  balbierers  umb  208ch.,  derKaetenKirchnerin  baw- 
»teli  umb  15  sch.,  Matz  Ekerts  bawstell  umb  25  sch. 

Item  den  18.  tag  mertzi  haben  die  Gebersdorfermit  6  wagen  m*«^  is- 
steine  zur  schule  gefurt. 

Anno  d.  1585  den  30.  marci  ist  auf  dem  schlosse  der  landtag  míu-zso. 
verlesen  worden.  aber  die  gomain  hat  nicht  gewiliget,  die  heuser 
zu  zertailen  und  ferner  breitage  darauf  zu  geben. 

Anno  d.  1585  jaré  den  12.  mai  hat  ein  leinenweber  aus  *•**  i*. 
Meíxen  singschule  auf  dem  schlosz  alhie  gehalten. 

Item  den  14.  mai  hat  Christof  Sehaeps  den  berg  uber  der  *^»*  **• 
Líitzschen  einem  ersamen  rath  alhie  abgekauft  umb  vierdehalb 
hundert  schock,  2  hundert  gereit,  jerlich  15  sch.  meisznisch.  er 
iíit  zinse  und  scharberg  frei.    Faelge  zuř  Hohebrůcken  kauft 
ein  štuek  awe. 

Anno  domini  1585  jar  21.  tag  mai  hat  ein  e.  rath  alhie  die  ma?2i. 
sehide  steinin  zu  bawen  vordinget  Gorge  Widman  von  Garlitz, 
Ton  jeder  klaffter  9  w.  gr.  er  sol  selbst  handtlanger  halten.  die 
breíte  ist  15  elen,  die  lenge  28  elen  on  ein  viertel.  diesen  tag 
iíít  die  badstube  vor  dem  mittekor  auch  abgemessen  und  ver- 
diiiget  worden  zu  bawen,  desgleichen  die  bittelei  auf  die  alte 
Stelle,  also  ist  die  badstube  und  bittelei  zuvor  gebauet  worden, 
und  die  schule  verblieben. 

Item  den  10.  hewmon  ist  das  wasser  in  trogbein  denfleisch-  •'"^  '^• 
benken  gemacht  zu  gehen. 

Anno  d.  1585  jar  den  22.  tag  hewmon  hat  ein  e.  rath  der  •'""  ^• 
gaiizen  gemein  das  breien  wieder  haimgestallt,  von  idera  gebraw 
Lír  der  stadt  zu  gut  ein  taler  zu  geben. 

Item  den  26.  tag  im  hewmonat  hat  man  den  knauf  auf  das  Joh  26. 
ncíwe  rathtimelin  gesetzt  und  den  zeiger. 

Anno  d.  1585  den  5.  tag  im  augstmon  hat  man  den  mittel-  Aug.  5. 
turn  nidergerissen.  am  1.  tag  september  hat  man  erstmals  in  der  sept.  1. 
newen  badstuben  gebadet. 

Anno  d.  im  1585  jar  den  17.  tag  im  augstmon  hat  ein  e.  Aug.  17. 
ratli  Tobias  Freysen  erbegiitter  auf  der  Kriblitz  um  8  hundert 


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1 


~  286  — 

kauft^  50  stiicke  zurtailet  und  ein  gemaine  mít  zedeln  darumb 
geloset.  docli  ist  ein  stiick  tewer  als  das  ander  der  wirden  nach 
taxieret  und  geschatzt  worden. 

sopt.  5.  Den  5.  septembrís  haben  die  beken  alhie  ein  refers  dem 

rath  geben  uber  ir  confírmation. 

Sept.  12.  Anno  d.  1585  den  12.  septembrís  ist  die  newe  biittelei  gar 
erbawt  worden. 

Sept.  16.  Anno  domini  im  1585  den  16.  septembrís  ist  ein  e.  rath 
zu  Trautnaw  vemeuret  worden :  Caspar  Geiszler  primas,  Hans 
Ficker  rathman,  Michel  Bayer,  Mertten  KSnigk,  Augustinus 
Copenbiler,  Gorge  Mayer,  Gorge  Altman,  Bartel  Baudisch, 
Gorge  Wayner,  Gorge  Neydeck,  Adam  FrSlich,  Matz  Schmidt, 
Caspar  Scheps  foit,  Gorge  Altman  rentmaister,  Gaber  Tomas, 
Scholtz  Jokel,  Rabe  saltzher;  spitelhern:  Wenzel  Schmitt  der 
junge,  Tzor  Gorge:  kirchenbitter:  Baltzer  Mergans,  Wenzel 
Klopel,  starb;  an  seiner  statt  Jacob  Baeder. 

Sept.  22.  Anno  d.  1585  den  22.  septembrís  ist  Casper  Geiszlers  brech- 
haus  weggebrant  mít  viel  flax,  und  ist  am  sontag  unter  der  pre- 
digt  das  geschrein  in  die  kirche  komen  und  ein  auflauf  worden 
ete.  ete. 

Sept.  28.  Am  28.  septembrís  ist  der  jarmarkt  verruft  worden  der 
sterbe  halben  in  Během. 

ocí**i7  Anno  domini  1585  den  17.  tag  octobris  ist  der  knauf  aiif 

dem  Sberturm  gesatzt  worden.  der  Sberturn  und  die  bittelei 
gestehen  3  hundert  seli.  zu  bawen.  der  junge  Hans  Reisse 
Stoltzhansel  hat  zum  ersten  in  der  bitelei  gesesen  im  ei^ten 

oct.  18.  gefengnis.  und  den  18.  tag  octobris  ist  Paul  der  bittel  einge- 
zogen.  sie  haben  15  wochen  am  turm  und  bittelei  gebauet.  den 

xov.  ifí.  15.  novcmber  hat  Valerius  Beier  angefangen,  die  orgel  und 
canterei  zu  versorgen.  diese  zeit  hat  zu  Trautnaw  angefangen 
die  pěst  zu  grassiren,  das  man  in  die  33  personen  hat  bein  der 
nacht  begraben. 

Nov.  28  Anno  d.  den  28.  tag  novembris  ist  die  alte  Schréterin  *) 

zu  tode  gefallen  im  newen  rathhause.  diese  zeit  ist  im  newen 
rathhause  das  steineme  meltzhaus  im  stalle  dahinten  gebaue 
das  korn  ein  scheffel  umb  28  w.  gr.,  ein  maltz  umb  18  sch. 


'}  Úberschríeben :  ,Bemliardt  Eckertin.* 


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—  287  - 

Den  23.  tag  christraon  starb  der  kirchenbítter  Wenzel  i>ei.  si. 
Klopel  etc,  etc. 

Dis  JEir  sind  zu  Trautnaw  getauft  worden  ein  Inindert  44- 
m  diosem  jar  hat  der  pfarher  Tobias  Scharfenberger  lassen  ab- 
í^eheuj  cUe  taufkindor  ein  der  halí  einzusegnen  und  vorzubeten. 
(tÍ3  jar  sJnd  21  par  getreiet  worden,  und  sind  ein  hnndert  und 
sexinukwnnzig  gestorben,  darunter  33  an  der  pěst  gestorbnn 
in  der  ytndt  und  vor  der  stadt.  in  diesem  jar  hat  es  zu  Breszlaw 
und  zitr  St-hweidnitz,  Hirszberg  gewaltig  gestorben,  zu  Pra^ 
Prin,  Bobem,  Mehern,  Osterreich  und  Schlesingen  etzlich  tau 
stnt  wcggorafft.  gott  behůt  uns. 

Iteni  den  21.  tag  decembris   hat  ein  e.  rath  wiederurab'*"^' 
wechtcr  ?íutn  erstenmal  nach  dem  Trautnawischen  brande  aiď 
don  obertum  verordnet,  die  wache  zu  versorgen,  und  so  der 
seiger  selilocht,  das  sie  auch  alle  stunden  auf  die  glocken  die 
sttmtlen  slreiche  anschlagen  und  ánbiasen  solten  etc.  etc. 


1586. 


r4b 


Memoriál  was  sich  zu  Trautnaw  im  1586  jar  verloffen  hat.    ih^r, 

Anno  d.  1586  jar  alles  nach  dem  newen  calendergerechnet.  jňn. ». 
den  3.  tag  januari  am  freitag  vor  triumregum  ist  die  edle  wohl- 
elirenreiche  vil  tugendsame  fraw  Lucretia,  geborne  von  Gen- 
dfírfj  dcs  her  Boleszlaus  Krzinetzken  gcmahl,  auf  dem  Schetz- 
ler  in  die  kirche  begraben. 

Anno  d.  im  1586  den  28.  januari  dinstag  nach  Pauli  be-  Jun.  iíK 
keruTig  L:>t.  der  her  Watzlow  Zadawsky  (her  zu  Wiltschitz)  auf 
íiuttwasser  gestorben  und  ist  zu  Horitz  begraben  worden. 

Anncř  li  1586  den  11.  tag  ťebruari  ist  herzog  Augustus  der  kurfíirst  i'"''-  li- 
zu Drcaaen   gestorben   in    der   6.  stunde  nachmitage.     er  hatte    17  kinder 

Item  den  7.  tag  marci  hat  das  mulrat  in  der  nidermiil  d(  u   ^fíí^ 
miíbťhitz  3  mal  herumgeschlenkert  auswendig  etc.  etc.  auf  den 
andcrn  Uig  darnach  kam  bein  Bartel  Baudischen  fewr  aus. 

Annu  cL  1586  den  ersten  tag  aprilis  hats  zu  Gitschin  blut  gereg^et ;  Api  ti  i. 
darnach  itcri  20.  tag  disz  nionats  am  sontag  misericordia  unter  der  predigt  ^P<^1^- 
hat  ee  SEttm  andeni  mal  zu  Gitzschin  blut  geregnet 


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—  288  - 

Aprii  8.  Anno  d.  1586  den  8.  tag  aprílis  hat  ein  e.  rath  auf  Tobias 
Freysen  erbegut  auf  der  Kriblitz  . . .  *)  stucke  unter  die  gemein 
ausgethailet. 

Apríl  11.  Item  den  11.  dis  monats  ist  das  weikhaus  eingefallen  hinter 
Hans  Hanischens  hause. 

Apriii2.  Anno  d.  im  1686  den  12.  tag  aprilís  sonobend  vor  quasi- 
modogeniti  ist  der  her  Yalcrius  Bayer  zum  cantor  und  organiste 
von  eim  e.  rath  zu  Trautnaw  aufgenomen  worden. 

Apriisr,.  Item  den  26.  tag  aprílis  ist  an  des  h.  Caspar  Qeiszler  pri- 
mas ambt  die  schule  auf  dem  kirchhof  besichtiget  und  abge- 
messen  und  hinachvolgens  erbauet  worden  von  dem  m.  Gorge 
Widman  von  Gaeiditz  meurer,  19  elen  lang,  8  breit;  und  von 
solchem  baw  gibt  ein  rath  ....*) 

Mftl  II.  Anno  d.  1686  den  11.  tag*  mai  ist  herzog  Gorge  von  Brig  gestorben.  *) 

Mat  82.  {^p„  ^en  22.  tag  mai  hat  ea  zum  dríttenmal  zu  Gitzschin  blut  geregnet. 

Juni  1.  Item  den  1.  brachmon  Christof  Hancke  fechtschule  ge- 

jani  10.  halten.  den  10.  dis  monats  junius  ist  die  spitalbriicke  erbauet. 
Jui.i  13.  item  den  13.  disz  monats  ist  der  seiger  auf  dem  ftberturra  gc- 

macht  und  das  tiirmlin  mit  weissem  bleche  gedeekt  worden. 
Juni  21.         Item  den  24.  tag  brachmon   hat   das  wetter  in  Gorge 

Steíidlers  garten  am  Hopenberg  eingeschlagen  funf  schritte 

breit  und  lang^  eines  knies  tief  und  50  schritte  am  berge  herab 

3  elen  breit. 

ju^i*8.  Anno  d.  1586  den  8.  tag  julius  ist  Jokel  Wycke  von  der 

Aldenbuchen  in  Jacob  Bayers  hause  erschlagen  worden. 

juii  7.  Item  den  7.  tag  hewmon  ist  die  frau  Anna  Tzedlitzin  ge- 

storben. 

Juil  29.  Item  den  29.  tag  ím  hewmon  sind  62  henaer  zu  Eoniggretz  ausgebrenet. 

i9°f()  Anno  domini  1586  jar  den  19.  und  20.  tag  augusti  sind  die 

3  graenitzstritte  besichtiget  worden,  nemblich  im  PfaťFenwald, 
im  D&berlin  beim  Hanischen  und  im  walde  hinter  dem  Bíirger- 
walde  an  Caspar  Hansen  erbgut  stossende.  und  sind  diese  hem 
mitte  auf  den  grentzen  gewest:  item  der  her  Jareszlaw  Grisz- 
beck.  der  her  Kunesch  Bohdanetzke  und  her  Watzlow  Bohda- 


*)  ')  Learer  Raum. 

')  Nach  Grotefend  starb  Gcorg  II.  v.  Bieg  1586  Mai  7. 


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—  289  — 

netzky,  her  Peter  Straka,  her  Tzschirny  und  der  her  Jaroszlaw 
Rychnowzky,  welcher  der  herrn  von  Trautnaw  beistand  gewesen. 
item  den  21.  tag  augusti  so  geschach  obbemelte  grenitzverglei- Aug.  ai. 
chung  auf  Newhoff  an  einem  thail  durch  obbemelte  herrn,  an- 
derthails  durch  ein  e.  rath  gemainer  stadt  Trautnaw  und  durch 
dise  darzu  beruffene  personen :  Caspar  G-eiszler  primas,  Hans 
Ficker,  Wenzel  Schmidt,  Míchel  Bayer,  Qorge  Meyer,  Bartel 
Baudisch,  Matz  Schmitt,  Qorge  Neydigk,  Gorge  Altman,  Hans 
Tzan,  Gorge  Koch,  Matz  Leder,  Wenzel  Rymer,  Augustinus 
Fidler,  die  von  zechen  und  aus  der  gemaín:  Bartel  Tzan,  Simon 
Hyttel,  Hans  Renel,  Hans  Findtlich,  Gorge  Kneutzel,  Adam 
Kleyn,  Sigmund  Freyse,  Jacob  Tzenger,  Hans  Newman,  Melcher 
Beder,  Matz  Gawer,  Matz  Funcke.  und  ist  die  grentzverglei- 
chung  aller  dreier  obbemelter  stritte  also  verglichen  worden, 
wie  folget : 

Erstlich  nemblich  zwischen  dem  her  Herman  Tzetrisz  auf 
Schaetzler  und  dem  herrn  Adam  Silber  auf  Newhoff  also:  item 
der  strittige  wald,  so  zwischen  den  zweien  flossen  nechst  Peters- 
dorf  zu  und  am  Bíirgerwalde  herabflíissen  in  Petersdorfer  wasser, 
sol  der  her  Adam  Silbers  sein  etc.  etc.  item  zum  andern  die  spi- 
talischen  griinde  als  der  Pfaffenwald  zusambt  den  wisen  und 
dem  paur  Geiszler  und  die  zwei  gertnerheuszlin  soln  alles  zun 
spitalischen  griinden  gen  Trautnaw  gehorig  sein  und  geriiglich 
verbleiben  den  alten  grentzen  nach  uber  Helberts  von  Petersdorf 
eingriffe  hinaus.  und  das  DSberler  erbe  soUen  wie  vor  alters  mit  ' 
ihren  reinen  bis  hinter  den  Haynsberg  bis  an  die  Bemsdorfer 
dorfgrenitz  streichen.  und  sol  solcher  vertrag  mit  newen  kreuzen 
und  grenitzbaumen  in  monatsfrist  verschriben,  versiegelt  und 
bekreftiget  werden  durch  die  obbeschriebenen  und  darzu  erbe- 
tenen  sunshem  und  underhendler  etc.  etc.  was  aber  die  erbe 
iiber  die  Liitzschen  belangende  ist,  sollen  die  leute,  welche  sie 
umb  ihr  eigen  gelt  erkauft  haben,  geriiglich  gebrauchen  und 
verbleiben  etc.  etc. 

Anno  domini  im  1586  jar  den  4.  tag  septembris  umb  12  ^^^\ 
uhr  zu  mittemacht  ist  die  spitalmiil  zu  Trautnaw  vor  dem  nider- 
thor  glatt  abgebrenet.  und  ist  dem  muller  Hans  Graffen  sein  weib 
Ursula  und  ihre  magt  Helena,  Hans  Hoffmans  tochter,  sie  alle 
beide  in  einem  bette  zu  pulver  verbrant  und  3  kiie,  19  gense, 

19 


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-  290  — 

9  8ch.  eleu  leimat,  futter,  mer  dan  3  maidcr  malgetraide  und 
gelt,  das  sic  zum  tail  40  taler  haben  wider  funden.  und  der  stadt 
grosz  Bchaden  daraus  erfolget  ist 

Item  Caspar  Ríicker  miller  hat  die  spittalmul  wider  ange 
noraen  zu  bawen,  darvon  im  ein  e.  rath  60  sch.  gegel>en.  hat 
aber  nicht  mit  solchem  lohn  koneu  reichen. 

Sept.  10.  Item  den  10.  dises  raonats  ist  feur  auskoineu  im  meltzhans 

unter  dem  newen  rathhaus,  gottlob  gedempft  worden.  item  den 

Sept.  1.3.  \3f.  tag  dis  monats  hat  man  ein  fewrige  compression  auf  das  land 
zu  Meyssen  zu  bein  der  nacht  gesehen,  am  himel  straln  feiirige 
krigsríistung.  die  zeit  fing  die  pěst  und  sterbe  zu  Trautnaw  zu 
grasieren,  das  inerhaib  ineimquartalbaldzweihundertpersonen 
gestorben  etc.  ete. 

sept.u.  Anno  1586  den  14.  tag  herbstmon  hat  man  dem  her  hoffe- 
richter  Jan  Chutowitz  zu  Trautnaw  schón  ausgeleittet.  requiescat 
in  páce. 

Sept.  20.  Anno  domini  1586  den  20.  tag  im  herbstmon  hat  der  junge 
her  hofFerichter,  des  h.  Jan  Chutowitz  son,  Benjamin  Chutowitz 
zu  Trautnaw  das  recht  verneuwert :  primas  Wenzel  Schmitt,  Hans 
Ficker  rathroan,  Caspar  Geiszler,  Gorge  Meur,  Augustinus  Co- 
penbiler,  Michel  Bayer,  Gorgc  Neidigk,  Gorge  Wayner,  Gorge 
Altman,  Matz  Schmidt,  Gorge  Koch,  Gorge  Ansorge  der  junge; 
gemeinelsten :   Merten  K5pf,   Konigk,  Adam  Fr81ich,  Bartel 

Sept.  ÝCu  Baudisch,  Marx  Hampel.  item  darnach  den  26.  dis  monats  sind 
die  empter  vernewret  worden:  Wenzel  Neydigk,  stadtvoit;  Matz 
Schmidt,  Hans  Tzan  rentraaister ;  spitalhem :  Copenbyller  und 
Bartel  Rukliner ;  saltzhern :  Tomas  Gawer,  Hampa  Jokel  etc. 

Opí.  5.  —  item  den  5.  tag  octobris  hat  sich  der  pfarher  Bartolomeus 
zum  Eupel  mit  eim  messer  die  gorgel  abgestochen.  —  item  den 

Nov.  ifi.  16.  tag  novembris  sind  die  schuler  vor  den  heusern  singen  ge- 
gangen  mendicatum.  —  item  den  4.  novembris  ist  die  spitalmu! 
gohaben  worden.  —  item  disjar  sind  ein  hundert  und  42  geboren 
und  26  par  getreiet  und  hundert  und  zweiundachtzig  an  der 
pestilenz  gestorben.  sonst  auch  62  gestorben.  gott  gnad  in.  — 
ein  maltz  vor  19  sch.,  das  kom  umb  40  w.  gr.,  der  weis  un 
54  w.  gr.,  haber  12  w.  gr.,  gerste  zu  talern.  gottlob,  der  mic 
das  jar  hat  lasen  uberlcben.  got  vorleih  weiter  sein  genade  allze 


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291  — 


1587.  256« 

Memoriatief  was  sich  das  1587  jar  zu  Trautnctw  hat  ver-    isst 
loffen  und  zugetragen,  wie  folget. 

Anno  1587  den  11.  tag  januari  liat  Gorge  Stentzels  tochter  J»n.  n. 
Barbara  und  Kneyrichs  son  von  der  Hobríicken  hurerei  halben 
alhie  auf  dem  kirchhof  in  der  brechen  gestanden. 

Darnach  den  13.  januari  ist  Gorge  Zirkler  vom  Schlesz-  J«n.  is. 
nischen  Bentzel  mit  dem  weibe  in  der  Parsznitz  gefangen  worden, 
und  hat  darnach  ein  urfriden  schweren  mussen. 

Anno  domini  1587  den  16.  januari  ist  Christof  Landtmans  J»n.  w. 
sache  zwisclien  Gorge  Aldtman  und  Landtman  der  Trautnawi- 
schen  gefengnis  und  der  gericht  halben  vortragen  worden  zu 
Koniggraetz  vor  den  hauptleuten  des  Graetzischen  kreises.  und 
haben  Christof  Landtman  28  sch.  mussen  geben  schadengelt 
ete.  etc. 

Anno  domini  1587  den  24.  tag  januari  hat  ire  Rom.  kais.  J»n-  2*. 
mjij.  ein  mandát  gen  Trautnaw  (imd  in  der  ganzen  eron  Během) 
Iieramgeschickt,  darin  mehr  dan  siebenerlai  zoll  aufgericht  sind 
zu  geben,  als  von  wein,  bier,  kom,  weiz,  gersten,  haber,  hirs, 
arbes,  maltz,  putter,  kesz,  fische,  woUe  und  von  ausgelignem 
gelde,  von  kaufmansgut,  golt  und  silbem  stucken  und  edelgestei- 
nen  oder  kleinotten.  und  solcher  zol  sol  5  jar  waren.  also  hat 
Jorgc  Aldtman  und  Gorge  Schrotter  mussen  ein  ait  schweren, 
den  weinzol  dem  kaiser  einzunemen.  desgleichen  ist  auch  Au- 
gustinus  Copenbiler  und  Jacob  Bayer  voraidet  worden,  den 
traidezol  und  die  andern  obbeschriebene  zoelle  einzunemen  ir 
maj.  zu  gut  etc.  etc. 

Anno  d.  1587  den  8.  februari  hat  der  her  Bohuslaw  Krži-  f'®^'"-  ». 
netzki  hochzeit  zur  Wiltschitz  gehalten  mit  der  fraw  Beatrix, 
des  alten  hern  Watzlow  Zadowzkcn  gottseligers  nachgelassenen 
wittiw,  des  h.  Cristoff  Silbers  tochter  etc.  etc. 

Anno  d.  1587  d^n  24.  tag  marci  hat  ein  erbar  rath  gemai-  rnnsi. 
ner  stadt  zu  gute  sechshundert  schock  meisznisch  zal  zu  Braune 
ausgeborget  auf  interes  etc.  etc. 

Anno  d.  1587  den  1.  aprillis  ist  die  gemain  2^uf  das  schlosz  Aprii  1. 
bcschickt  worden  durch  den  her  primas  Wenzel  Schmidt.  alda 

19* 


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—  292  — 

hat  die  gcmein  bewilliget,  gemainep  stadt  zu  gut  das  stainen 
meltzhaus  vor  dem  mittelthor  zu  kaufen  umb  8  hundert  sch. 

2Mb  item  femer  ist  vorwilliget  worden,  von  jedem  lOeimrigen  fasz 
wein  einem  erbar  rath  2  sch.  gemeiner  stadt  zu  gute  einzustellen 
und  auf  kain  unerbawte  bawstelle  zu  breien  zulassen. 

Apr.  n.  Anno  d.  1587  den  11.  aprillis  ist  BaltzerFischers  epitaphium 
in  die  kirche  alhie  gesetzt  worden. 

M&i  s.  Anno  d.  1587  den  3.  tag  mai  hat  ir  kais.  maj.  gemainer 

stadt  den  traidezoll  geschenckt. 

Mfti  29.  Item  darnach  den  29.  tag  mai  hat  ein  e.  rath  dem  her  To- 
biáš Scharffenberg  pfarher  alhie  die  wisen,  so  zum  Pfeflfenwalde 
gehSrig,  wiederumb  eingereimet. 

Juni  ic.  Anno  1587  den  16.  tag  junius  ist  das  turmlin  alhie  auf  die 
kirche  wiederumb  von  newes  erbawet  worden  durch  Michel 

jani  20.  Schwan.  item  darnach  den  20.  tag  im  brachmon  hat  man  in  der 
newen  spitalmil  erstmals  wider  angefangen  mit  zweien  gengen 
zu  malen  und  itzt  mit  dreien.  femer  ist  auch  von  eim  e.  rath 
zugelassen  und  erlaubt  worden,  4  klaftern  birkenholz  auf  jedeš 
haus  in  der  stadt  am  Tzschisswitzergestain  scheitten  zu  lassen. 

,^'j7  Anno  d.  1587  den  13.  Julius  hewmon  ist  aus  irer  Rom.  kais. 

maj.  befelch  ein  grentzung  am  Schwarzenberge  angestellet 
worden  zwischen  des  herrn  ^)  .  .  .  .  von  Walstain  auf  Arnaw 
griinden  und  ir  Rom.  kais.  maj.  griinden  imd  gepirgen  etc.  etc. 
und  sind  aller  auf  der  Pergfreiheit  ankomen  und  eingeritten  und 
haben  also  lange  von  dem  13.  Julius  bis  auf  gen  27.  tag  jali 
nemblich  15  tage  mit  der  grenitzhandlung  umbgegangen  und 
haben  allein  in  einer  herberge  beim  Gorge  Hanken,  richter  auf 
Pergfreiheit,  vorzeret  einhundert  und  24  taler.  dan  teglich  auf 
9  tische  hern  und  knechte  gespeiset  worden  daselb.  item  den 

jttU  19.  1 9.  tag  juli  sind  auch  ankomen  ir  Rom.  kais.  maj.  procorator  und 
promissarii,  item  der  her  Wilhelm  z  Wostrowetz,  her  Watzlow 
Kamensky  mit  seinem  son  Jan  Kamensky,  item  der  h.  Lorentí 
Weiszperger  und  ein  kamerdiner,  her  Girsik  Kemitzer  von 
Domdorf,  Behmischer  kamerschreiber,  der  her  Watzlaw  Berka, 
257a  jjgj.  Adam  von  Sternberg.  item  nu  folgen  die  kais.  comisariep: 
her  Wilhelm  Opersdorfer,  her  Watzlow  Richnowsky,  her  Jar 


*)  Leercr  liaum. 


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—  293  ~ 

slaw  Chruscb,  Jaroslaw  Einzky  z  Wchynitz,  her  Wratislaw 
z  Mitrowitz,  her  Jan  Kapaun,  her  Watzlow  Wodkolek,  her  Chri- 
stof  Bukowsty,  her  Bohualaw  Tyemin,  herQéorg  der  Elste  [?], 
her  Wratislaw  z  Mitrowitz.  item  nu  folgen  ihre  zugegebene  frein- 
de:  herÁdamzKunitz,  her  Albrecht  Gottfried,  her  Watzlow  Kj- 
zinetzky  z  Tonowa  und  der  her  Albrecht  Petzingar,  Peter  Straka 
und  drei  schreiber,  ir  Rom.  kais.  raaj.  procoratorií:  der  h.  Daniel 
Buchelberger,  h.  Watzlaw  More,  h.  Tobias  More,  Daniel  Jan. 

Diese  26  obbemelte  herren  und  personen  sind  anstadt  ihrer 
Rom.  kais.  maj.  zur  stel  gestanden  iind  neben  in  der  her  Caspar 
Kus,  forstmaister  ir  Rom.  kais.  maj.  uber  dic  Trautnawischen 
kaiszrischen  gepirge.  femer  íst  der  Adam  Silber,  her  Herman 
Tzetris  und  der  her  Enlibsch,  her  Watzlow  z  StornubaStryples  [?j, 
herr  Dywiach  Marquaii;,  der  do  der  frau  Barbara  Mitzschanin 
tochter  hat,  diese  fiinf  herren  auch  zugegen  gewest.  und  an  des 
her  Wilhelras  Mrtzsskowzken  stát  ist  gewest  Hans  Erhart  von 
Hohenelben,  und  anstadt  des  hem  Jaroslaw  Krzinetzen  ist  Maths 
Pfeil  von  Wiltschitz  gewesen  etc.  etc.  aber  der  herm  gebriider 
von  Walstain  auf  Arnaw,  welche  mit  der  Rom.  kais.  grenitzen, 
ihrer  aller  ganzer  beistand  von  adel  und  volek  ist  nicht  be- 
schriben  worden,  derer  auch  gar  viel  gewesen  sind. 

Also  haben  den  22.  tag  juli  und  den  23.  tag  hewmon  die  ^"^^ 
kaíserischen  comisarien,  procurator  und  promissarii,  auch  alle 
herrn  auf  baiden  parten,  die  kaisrischen  und  Walstaínischen, 
darzu  alle  andere  herren  und  herschaften,  so  ihre  graenitzen  am 
Schwarzenberge  zu  weisen,  haben  die  graenitzen  unterm  Schwar- 
zenberge  angefangen  hinter  dem  Johannisbronnen.  dieselbige 
graenitz  hat  der  herr  *)....  von  Walstayn  zwene  tage  umb  den 
Schwarzenberg  wider  alle  einsage  aller  anderer  zuvoraus  ir  kais. 
maj.graenzungen,  auch  derrerir.maj.untertanen,  herren  imd her-  ssíb 
schaíifcen  zuwidermit  gewalt  graenitzen  gegan,  die  zuvor  nie  erhSrt 
oder  bci  menschen  gedenkens  nie  begraenitzt  ist  gewesen  oder 
bewust  etc.  etc.  item  bein  solchem  graenitzbegengnis  sind  mit 
gewesen  von  Trautnaw :  h.  primas  Wenzel  Schmidt,  Hans  Ficker, 
Caspar  Geiszler,  GorgcMeyer,  Matz  Schmit,  Gorgc  Koch,  Gorgc 
Altman,  Bartel  Kaszda,  Bartel  Baudisch,  Bartel  Tzan,  Wenzel 


*)  Leerer  Raum. 


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—  294  — 

Herolt,  Fabián  Aust,  Hans  Scheyber,  Míchel  Freiwaldt,  Jacoli 
Beder,  Merten  Pitzsch,  Jacob  Ansorge,  Hans  Ditrich,  Wonsel 
Schmitt,  Hans  HauíFe,  Jacob  Tzenger,  Adam  Reychel,  Ihuis 
Kenel,  Gorge  Krebs;  aus  der  Aldestadt:  Gorge  Just,  Andrt^í* 
Ladcr,  MatzStande,  ChristofGruszher;  inderstadt:  Jacoli  líabe, 
Simon  Hittel.  es  sind  auch  obbemelte  personen  voraidet  wířnlťn, 
zeugnis  ir  Rom.  kais.  maj.  zu  geben  der  gránitzen  halben^  t&Q 
auf  den  Trautnawischen  gepirgen  am  Schwarzenberg  csijid  ge- 
grenitzt  worden.  item  es  sind  auf  beider  part  die  grenitzzcugiiís 
zwene  tage  lang  verlosen  worden  gegen  einander.  solche  Bollen 
ins  landrechtkomen,  imd  die  gracnitzungdaselbstgeSrtert  werden 
sol,  darauf  ihr  Rom.  kais.  maj.  schon  albereit  ein  grosz  iinc^í^t 
und  viel  geldcs  darauf  gegangcn  ist.  dan  man  hat  aus  kaísers 
beittel  auf  der  Pergfrciheit  in  den  herbcrgen  vor  die  hern  conii- 
sarien  aller  obbeschriebenen  herrn  und  ir  gesinde  vor  ros?*  und 
man  alles  zálet,  was  verzeret  ist  worden  etc  ete. 

•'°"  ^'  Anno  d.  1587  den  28.  tag  juli  ist  Nicol  Freiwaits  todjter 

Rebeka  ertrunkcn  in  der  Aupen;  ist  erst  auf  den  8.  tag  fiinden 
worden.  densclben  abend  sind  die  pferdediebe  in  der  Pařezu  i  tz 
gefangen  worden  und  Barttels  Christman  im  DSberlin  etc*  c  t('- 


Sept.  9. 


Anno  d.  1587  deu  9.  tag  septembris  hat  der  h.  Joliaune^ 
Rose  von  Turn  aus  Preusen,  schulmaistcr  alhie  zu  TrautnaWj  die 
schiilier  zum  ersten  male  in  der  newen  schuUen  gelem  *^t.  und 
ist  der  kieinen  latein  zum  erstcnmal  gewest:  deus  gott,  pre- 
ceptum  gebct.  und  ist  Valerius  Bayer  cantor  und  organist  dieííe 
zeit  gewest  etc.  etc. 

Anno  d.  1587  Maxíini  lián,  der  4.  son  ircrKoin.  kais.  maj.  Ma.x  i  mi  I  i  ji  ni 

des  II.  «eliger  und  hochlohlicher  gedechtniř*,  crzherzog  zu  OesterrriTh  ivnH 

2.')8a     '''"'"  ťolnischen    koenig    erwolet  den    zwei    und    zwanzigsten    tag  nugiiiitL 

Aug.  22  und  fnigens  den  28.  t^g  si']tt.enibri8    hat   er  zu  Polnischen  cron  zii  OlmÍFí 

Sept.28.  anf  doni  tmn  gi*.sr]iworGn,  und  im  der  biscliof . .  . .  *)  Powolowzki  iÍatirlP»#l 

den  aid  und  das  juramen  vorgelesen  otc.  etc.   ist  darauf  bald  in  rl^H  land 

zu  Polon  gezogcn.    do   im   der  grosz  canzler  Samowzki    widerstaiiduii    bis 

zun  dca  jungcn  Hchwcden  konigs  zukunft.  und  weiter  vil  folcks  umbUni-rlit 

ist  worden  etc.  otc. ') 


')  Leerer  Kaum. 

^)  Der  am  22.  Aug.  1 587  zum  Konig  v.  Polen  gewiihlte  Krzheníog'  ner- 
zichtet  am  28.  Juli  1689  auf  die  Krone. 


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—  295  ~ 

Anno  1587  den  23.  tag  septembris  hat  der  junge  her  Ben-  sei>t.xs. 
jamin  Chutowitz  hoffrichter  zu  Trautnaw  das  recht  vomeuret, 
iind  Í8t  der  her  Hans  Ficker  primas,  Caspar  Geiszler,  Gorge 
Jleuer,  Michel  Bayer,  Gorge  Ansorge,  Gorge  Wainer,  Merten 
Koníg,  Bartel  Baudisch;  Gorge  Koch,  Jacob  Beder,  Saurfleisch, 
Jacob  Bayer  etc.  etc. 

Item  den  2.  tag  octobrís  sind  die  stadtempter  besetzt  worden :  oct.  2. 
Gorge  Aldtman  stadtvocht;  gemeinelsten :  Wenzel  Schmit,  Au- 
gustiniis  Gopenbiler,  Matz  Schmitt;  Wenzel  Neidig  und  Balzer 
Merganskirchenbitter;  rcntmaister:  Caspar  Geiszlcr  und  Wenzel 
Během  der  schmit;  Tomas  Gaber  wagmaister;  saltzhem:  Michei 
Schleszner  und  Andres  Klrebs. 

Item  ferner  sind  den  íiinfundzwcnzigsten  tag  october  die  oct.  25. 
stellen  in  der  kirchen  auf  der  tuchmachcrcor  aller  maister  sitz 
und  standt  anders  geordiniret  worden,  welche  7  jar  lang  nie 
vorendert  sind  worden.  disc  zeit  war  Hans  Tzan  und  Hans  Kenel 
zechmaister. 

Anno  15H7  den  2.  novembris  ist  ein  furstontag  in  der  Schlesing  f^e-  xov.  2. 
halten  worden,   darin   bcschloHScn  wordon,    dem    newen   koui{^  Maximilian 
in  Polen  volek  zu  hilfe  zu  Bchickcn  etc.  etc. 

Item  den  30.  novembris  hat  der  her  Tobias  in  der  friipre-  Nor.  so. 
digt  befohlen,  die  zechen  soliten  leuchter  und  lichte  auf  ihrc 
chore  machen  lassen,  darmitte  man  sehc,  wer  auf  den  chořen 
wer,  zur  ehr  der  kirchen  zir  und  in  allen  zu  gute  verschaffen 
solten  etc. 

Anno  d.  den  4.  deceinbris  hat  ein  e.  handtwerk  der  tuch-  j^\ 
macher  lassen  zum  ersten  ein  eisemen  leichter  auf  das  tuch- 
machcrcor raachcn,  damach  fomc  auf  der  schmide  choř.  IG.disesoex.  le. 
starb  Bartel  Kaszda.  ') 

Item  den  29.  tag  decembris  hat  Bartel  Tzan  von  Gorge  oe*  í9. 
8teydlern  ein  lOeimrigs  veszlin  wein  gekauft  umb  40  sch.  also 
teur  war  der  wein  dicse  zeit,  ein  seitlin  umb  4  creuzer.  item 
am  heiligen  christag  sind  nur  4  person  in  der  kirchen  alhie 
zum  h.  w.  sacrament  gcgangen,  und  ist  sonst  die  kirche  vol  volcks 
gewesen.  gott  erbarm  dich  uber  alle  arnie  siindigc  raenschen 
amen.  item  diezcit  ein  schefFel  wais  im  kauf  umb  2  scii.  one 


')  Der  lotzte  Satz  spSter  oingeschriobeu. 


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■  I"         1^1 


—  296  — 

3  w.  gr.,  ein  scheffel  korn  umb  8  schilge,  die  gei^ten  umb  40 
w.  gr.,  ein  scheffel  haber  umb  16  w  gr.  item  das  jar  sind  in  dem 
Trautnawischen  kirchspiel  getaiift  worden  einhundert  uiid  47 
personen.  es  sind  gestorben  hundert  und  eins.  dtirgegen  bíiuI 
auch  widerum  zwai  und  40  par  leute  getreiet  wonlen,  gott  sei 
lob  und  dank,  der  uns  dis  jar  mit  gesund  hat  lassen  íibcrlcben. 
gott  vorleili  uns  weiter  sein  gnad  und  miltcn  segeii  anicu,  diT 
h.  Tobias  vcreret  zum  neuen  jar  allcn  das  neugeboi  ne  kíiidlein 
Jesu. 

»»•  1588. 

1588  Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  im  88  jar  hat  zugctragen 

und  verlofFen  ete.  etc. 
jao.  16.  Anno  domini  1588  den  16.  tag  januari  ist  zu  Trautnaw  auf 

dem  sclilosz  der  becken  reversz  vor  der  gemeine  vorloj^cn  wor- 
den. ^)  und  ist  das  clause  holz  verbotten  worden,  voní  wasi^er 
nicht  zu  entwenden  bei  leibsstrafen,  und  ein  fasz  bir  umb  /.wcnc 
taler  zu  geben.  item  diese  zeit  gestundt  ein  feszlin  weín  45  sch, 
auszuschencken  mit  der  herngelt  und  dem  kaiserzoll. 

2T?95  Anno  domini  1688  don  23.  tag  januari  hat  der  Johanue^  Zain<*Wttkj-, 

'    '    groszeanzler    in  Polen,    vor  Peizen  (?)    don    fiirsten  Maxim ilian    gcfanguii 
und  waren  inncrhalb  einer  halben  stunde  in  die  3500  man  vAe^i.  ^) 

iiárz  14.  Item  den  14.  tag  marcí  dises  88  jar  sind  8  stiuideii  lung  5u 
unseglich  viel  kroen  und  tolen  3fach  ubereinandi-r  uber  dsLu 
Behmcrland  komen  gcflogen,  von  abend  gen  morgen  auf  Pol> 
nerland  zu  gczogen. 

Apr.  28.  Den  28.  apriUis  hat  man  am  liimol  viel  wnnderzeichcn  ^e^elion,  suh- 

derlich  uber  der  stadt  Krcutzenaw  5  meilen  von  Mcntz  etc.  etť. 

Mai  líí.  Anno  domini  den  19.  tag  mai  hat  Mertou  Locluuan  Hsms 

May walden  am  stein  geschnitten  und  so  viel  staine  von  im  bracbt, 
das  sich  jederman  verwundert,  und  ist  wider  gebeiJet  durch 

Mai  24.  gottes  hilfc  ctc.  otc.  uud  ist  den  24.  mai  musterung  zu  Koaig- 
grctz  gehalten  worden; 

Juni  6.  Anno  1588  den  6.  tag  junius  am  pfingstmont^ig  unter  der 

friiprcdigt  ist  umb  7  uhr  am  halben  zeiger  hinter  Haas  Renel^ 


')  Am  Bando:  ,aber  nit  gehalten.* 

')  Da«  Treffen  bei  Pietschen  fand  am  25.  Januar  statt. 


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—  297  - 

bawstelle  ein  stiick  mauer  eingefallen  auf  20  schritte  lang  auf 
die  pflanzen  etc.  etc.  damach  den  21.  tag  brachmon  hat  sich  ein  Juni  21. 
armer  unverstendiger  Sclave  Bettel-Griger  genandt  auf  dem 
Kíichenpusch  an  ein  buche  erhengt,  der  gepurt  vom  ZeuflFen 
etc.  etc. 

Item  dises  obbeschriben  jares  am  15.  tag  junius  ist  vor  Juni  15. 
Trautnaw  ein  grosz  wunderwerk  begangen  worden  mit  einem 
tanzapfen.  *) 

Anno  domini  1588  den  25.  tag  julius  hewmon  am  tage  s.  juh  25. 
Jacobi  ist  ein  kaiserlich  mandát  im  Behmerland  ausgegangen; 
darínen  ein  munzordnung  angeschlagen  worden :  die  kreizer  in 
Polen  und  Schweidnitz  geschlagen  zu  5  pfengen,  die  2  kreizer 
zu  10  hellern,  auch  taler  und  vil  ander  raUntz  darin  benamset, 
ren  wert  nach  zu  gelten.   ist  aber  nicht  stett  gehalten  worden. 

Ferner  sind  im  julius  und  augustus  dis  jar  folgens  aus  5 
heuser  in  Trautnaw  gebawet  worden :  Gorge  Altman,  Jacob 
Pilz,  Bartel  Tirhoff,  Hans  Ficker,  Eenel. 

Anno  d.  1588  den  1.  tag  septembris  hat  der  her  Benjamin  sept.  1. 
Chutowitz  zu  Trautnaw  das  recht  vemeurt,  und  ist  primas  wor- 
den her  Hans  Ficker.  -) 

Den  29.  septembris  hat  ein  e.  rath  dera  maister  Michel  sept.2s) 
Schwan  den  nidertum  vordíngt,  oben  von  holzwerg  zu  batien, 
und  soUen  im  34  sch.  darvon  geben.  und  aís  er  lenger  dan  6    26síb 
wochen  daran  hatte  gearbeitet,  und  in  Antonis.Scharffen  hause 
ist  die  brustwinde  gestanden,  darmit  man  das  gehtilze  hinauf  hat 
gezogen:  also  ist  anno  1588  den  11.  tag  novembris  an  s.  Martini  nov.  n. 
abend  Absolon  Freysen  sonlin  Absolon  ein  knabe  von  11  jařen 
zu  der  brustwinde  gegangcn,  und  aus  uníursichtigkeit  ist  er  mit 
der  brostwinde  an  schlafF  geschlagen  worden,  das  er  in  3  stunden 
damach  bald  ist  gestorben.  requiescat  in  páce  etc.  etc. 

Ferner  den  26.  tag  noveraber  ist  die  turmspitz  auf  den  nider-  nov.  26. 
turn  aufgesetzt  worden. 

Item  den  11.  decembris  hat  Gorge  Kosckke  Dávit  Bayern  dok.  11. 
mit  einem  eisern  pfunde  5  streie  auf  den  kopf  geschlagen ;  ge- 
schchen  zu  Christof  Kochen  bei  nechtlicher  weise  beim  trunck. 


*)  Eingeschrieben :  ,im  flachs  geton.* 
')  Von  268b  heríibergenommen. 


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und  ist  aUo  Dávit  Bayer  nie  aus  dem  hause  komen,  bis  er  auf 
den  13.  tag  damach  von  solchen  hinterwertlichen  sclilegeii  auf 
Gorgo  Koschken  erstorben  ist.  requiescat  in  páce.  und  am  tage 
De».  26.  Stepbani  gar  mit  einer  langenerlichenprocessionvolckcd,  biirgtir, 
man  und  weib  und  jungfrawen,  alr  zu  paren  gangen,  erstlích  díe 
manspersonen,  welche  von  dem  hause,  daraus  die  leich  getragen 
ward,  rcichten  bis  vor  Hans  Fickers  haus,  darnach  die  jung- 
frawen und  zuletzt  die  frawen,  das  diese  lange  proceesion  reicht 
vom  hause  bis  auf  den  kirchhof.  und  der  her  Tobias  den  jung- 
ťrawcn  und  frawen  danket,  das  sie  im  gehorsamet  und  ein 
schone  ordnung  im  begcngnis  der  leich  bcgrebnis  i^ehaltt-n  auf 
scine  vermanung,  und  hat  in  glick  und  segen  darzii  gcwiínscht 
etc.  etc. 

Item  dieses  jar  ist  aus  gottes  vorhengnis  umb  Traiitnaw 
als  zum  D6berlin,  Markauschowitz,  Burckersdorf,  Ijíiiigcnawj 
auch  um  Glatz  und  in  der  Schlesinge  hin  und  widor  auť  viel 
stellen  das  rokene  getreide .  durch  miswaxung  so  wunderbar 
gerathen,  das  also,  wan  die  leutc  gepachen  und  gesíicn  Imben, 
das  sie  gar  in  kopfen  wuste  und  tíirmblicht  krank  sind  worden, 
und  so  man  ein  gezeiget  hat,  ist  als  ein  gelwer  giftiger  jest  auť 
dem  teig  geschwumen  etwan  von  miltaw  wegen  etc.  etc.  Aa^ 
korn  zu  talern  ein  scheffel.  man  hat  dis  jar  viel  getreide  autí  der 
Schlesing  von  der  Schweidnitz  gen  Trautnaw  gefurt,  die  gerste 
zu  25  w.  gr.,  der  haber  zu  9  w.  gr.,  ein  feszlin  weiu  umb  4n 
sch.  item  dieses  jar  sind  einhundert  75  kindcr  getíiuft  wortlen 
und  114  gcstorben  und  32  par  getreiet  worden.  der  her  TohÍAs 
gab  zum  neuen  jar  den  geistlichen  die  patriarchen  und  pro- 
pheten  Dávit,  Paulům,  Jonata,  den  zuhorern  Ninive,  den  biirgern 
Sodoma  und  Gomora  zum  exempel,  der  obr  igkeit  CcmsUntinum 
magnum  kaiscr,  den  jungen  chemcncrn  den  jungen  Ti  ibías,  den 
alten  weibern  Sara  und .  Elisabeth,  den  wittewen  líanna,  dvu 
jungfrauen  die  jungfrau  Maria,  den  gesellen  den  jungen  Josephj 
den  kindern  das  kindlein  Jcsu  und  alleu  in  gemeiji  Sirach  am 
5,  capitel:  ,vorzeich  dich  nicht  zum  hcrn  zu  bekercn  und  BcheiW 
nicht  von  einera  tage  zum  andcrn.' 


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Á 


299  — 


1589.  M0I 

Mcraori«atief  uber  das  1589  jar  wasz  sich  zu  Trautnaw  hnt    rsi^íi 
zugetragen. 

Anno  d.  1 589  den  3.  januari  ist  ein  kaiszrisclie  post  in  Pí^k^ii  J*t!.  a. 
dreilmndert  starek  zu  Jaromír  durchgezogen  des  erzherzogí* 
Maxmiliáni  halb.  item  den  20.  januari  ist  zu  Trautnaw  niiriri  J*".  í^. 
schlosz  ein  mandát  vom  kaiser  komen,  darin  das  fliszhol/i  \nú 
leibes  und  lebensstrafo  verbottcn  zu  stelen  oder  zu  nemen  iíit 
otc.  ete.  ferner  ist  von  činem  e.  rath  der  gemein  angezei^  und 
befohlen  worden  naeh  laut  der  Behmischen  stadtrecht:  was  ein 
man  mit  seiner  tochter  zum  hairatgut  mittegibt,  sol  gegcbeii 
bleiben  nach  irem  todc  und  dem  aidam  nichts  wieder  genoiiien ; 
desgleicbem  einem  weibe,  so  sie  schwanger  verbleibt  nach  Iri-n 
maneš  tode,  und  das  kind  getauft  wird  etc.  ete. 

Anno  1589  den  21.  januari  hat  der  her  Bohuszlaw  Krj^i  Jjin.  ai. 
netzky  seine  fraw  Lucrecia  (geborne  von  Gendort")  aufm  Sclietz- 
ler  wieder  in  der  kirchen  lassen  ausgraben,  welche  von  des  1Ó8H 
jares  des  3.  tages  januarii  aus  irem  ruhbettlin  gehaben  und  grri  íím.  -i- 
Wiltschitz  erstlich  gcfuret  worden  in  die  kirche.  ferner  nael*  der 
leichpredigt  den  23.  jener  ist  sie  gen  Roschalowitz  gefíin  t,  und  í*"  ^^ 
alda  bein  ihrem  erschen   hem  von  Schellenbergk  begrnÍKin 
worden. 

Anno  d.  1589  den  1(>.  februari  hat  Simon  Geiszler  AlM  í^^^t^  n 
nusz  Baumgarten  mit  stechrcitcn  3  sch.  abgewunen,  und  huhen 
darauf  die  tuchmacher  in  3  stunden  vor  7  sch.  girstenbir  ituu* 
gesoffen  zu  Gorge  Haken.  ecce. 

Anno  d.  1589  ist  Gorge  Scheyber  in  trunkener  weise  alk^in 
mitoim  lichte  heimgc;j;angen  und  hat  sich  gelegt.  das  licht  int  iris 
bettstroh  gcďallen,  und  er  ist  vom  fewer  erstickt  zu  mitternaoht 
im  kleinen  heuszlin  gegen  des  hcrr  pfarhcrs  stellen  uber  etr.  vh\ 

Anno  d.  1589  den  24.  t;ig  marci  ist  Gorge  Koschkr  síUMití^s^, 
Trautnaw  geťangen  und  eingesctzt  worden  von  wegen  des  Ual 
schlags,  so  an  Dávit  Bayern  in  des  hcrrn  Demin  hause  bcř;au 
jen  war  worden  etc.  etc. 

Den  11.  juni  ist  alhie  auťdem  schlosz  singschule  gehalt^sti  Juňi  ii* 
Yorden. 


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—  300  - 

Juni  88.         Anno  d.  1589  den  23.  junius  ist  dem  herr  Adam  Silberdas 

brechhaus  beim  Newenhof  abgebrent,  darin  im  mehr  dan  zehen 

sch.  kloben  flax  mitte  verbrenet  ist.  geschach  gar  friie  etc.  etc. 

Anno  d.  1589  ist  der  knauf  auf  den  niderturn  gesatzt  wor- 

den,  und  ist  der  niderturn  niit  bleche  gedecket  worden.   con- 

stat  14  sch. 

Aug.  5.  Item   dis  jar   den    5.    tAg   augiuti    sint  zur  Site    víerdehalbhnndert 

Aug.  10.  beaser  ab^brent.  damach  den  10.  tag  augusti  ist  die  stadt  Gitzscbin  gar 
abgebrenet,  und  ist  bei  einer  bekin  vor  dem  tor  das  fenr  anskomen. ') 

Anno  d.  1589  hat  der  gestrenge  herr  Benjamin  Chutowitz, 
ir.  Rom.  kais.  maj.  hoíferichter  des  Preger  scldosses,  den  26.  tag 

Aug.  26.  augusti  zu  Trautnaw  den  rath  und  das  recht  vernewet,  und 
260b  sind  hienach  folgende  personen  in  rath  erwelet  worden :  heir 
Hans  Ficker  primas,  Caspar  Geiszler,  Michael  Bayer,  Gorge 
Koch)  Gorge  Ansorge  der  junger,  Gorge  Altman,  Toraas  Krause, 
Adam  Krebs,  Wenzel  Neidigk,  Gorge  Steidler,  Adam  Kleyn, 
Hans  Gorda;  die  4  gemeineldisten :  Wenzel  Schmitt,  Gorge 
Meyer,  Mertten  Kónig,  Matz  Leder.  ferner  ist  dismals  die  flei- 
scherzeche  bestetiget  worden  durch  den  hern  Benjamin  Chuto- 
witz mit  willen  eines  e.  rath  und  der  ganzen  gemein  wie  folget: 
item  es  sollen  nicht  mehr  als  22  fleischbenke  in  Trautnaw  er- 
bauet  werden.  item  ein  e.  rath  sol  6  fleischbenke  bauen  gemei- 
ner  stadt  zu  gute,  dicselbenzuvorzinsen  oderzu  vorkaufen  nach 
irem  gefallen.  item  ferner  so  sollen  die  mitwoner  in  Trautnaw 
macht  habeU;  so  oft  sie  woUen,  ihr  4  ein  rind  zu  schlachten  und 
zu  keifeU;  auch  ir  zwene  ein  schwein  zu  schlachten  im  jar,  wan 
sie  und  so  oft  sis  bediirfen.  ferner  mag  auch  ein  jeder  mitwoner 
eines  von  kleinem  vich  schlachten,  es  sei  ein  kalb,  ein  scheps, 
schoff,  zige  oder  bock  im  jar,  so  oft  ers  auf  sein  haus  bedarf 
und  erkauft,  so  sollen  ims  die  fleischer  schlachten;  nach  laut 
irer  vorigen  privilegia  sol  in  die  belohnung  vom  schlachten  cr- 
folgen  etc.  etc, 

Aug.  24.  Item  den  24.  tag  augusti  hat  die  GUntter  Lehne  ein  jungcn 
son  geboren,  der  da  zwo  nasen  hat  gehabt,  welcheu  der  herr 
Tobias  Scharffenberg  hat  getauft  etc.  etc. 

Sept.  II.  Item  den  1 1.  septembris  ist  am  Schwarzenberge  der  greu  - 
spruch  gegangen  zwischcn  ir.  Kom.  kais.  maj.  gcpirgen  und  a  s 


')  Uber  den  Brand  von  Gitschin  vergl.  Weleslawin  kalendář  S.  42ř 


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—  301  - 

wolgeboren  herrn  h.  Carols  v.  Walstain  gríinden.  und  hat  der 

her  von  Amaw  das  recht  verloren.  item  es  sind  viel  grentzsteine, 

niit  wapen  gehauen,   aufgericht  worden.    ir.  maj.  wapen  mit 

dem  adler  ist  zwischen  den  Hohenelbischen  und  kaiserischen 

griinden  oben  neben  den  weg  gesatzt  worden,  damach  des  herm 

von  Sternberg  und  des  herrn  Berken  von  Dube.  auch  sind  etz- 

liché  eiseme  wapen,  so  auf  Hohenelbe  gemacht  waren,  durch 

die  grenitzbeum  geschlagen  anstatt  des  terminus. 

Item   den    23.   tag  septembrís,  als  die  son  in  die  wage  ging,  ist  die  Sopt.  2S. 
furstliche  dQrchleichtigkeit  Maximilian  wieder   aus  Polen  komen  und  znm 
Náchod  uber  nacht  geleget  etc.  etc. 

Item  den  24.  septembris  hat  Brick  Matz  buse  getan  mitsept.24. 
seiner  Gretten. 

Item  den  1.  december  ist  Nickel  Reytter  vom  Schweinen-  nes.  i. 
bratten  zu  Trautnaw  mit  dem  schwert  gerichtet  worden  diebstal 
halben. 

Item  den  5.  december  war  Michel  N.  von  der  Landshutten  Des.  5. 
alhie  diebstal  halben  gehenkt  worden. 

Item  dieses  89.  jar  hat  es  ein  so  uberaus  heissen  somer  26ia 
gehabt,  das  die  stein  auf  dem  pflaster  in  stetten  so  erhitzt  sind 
von  der  sonen,  das  es  die  menschen  an  die  fiisse  gebrenet  hat. 
es  ist  auch  dis  jar  gar  viel  obst  gewaxen  in  Během  und  Schle- 
singen,  sonderlich  viel  pflaumen,  bern  und  apfel.  der  wein  ist 
teuer  das  seidlin  umb  2  w.  gr.  dis  jar  ist  das  kom  und  waisz  in 
Během  miszraten,  also  das  man  es  mehrtails  ausz  der  Schlesinge 
in  Bohem  gefuret  hat.  und  ist  im  kauf  das  korn  gewest  ein 
scheíFel  umb  acht  schilige,  der  weisz  umb  2  sch.  und  6  w.  gr,, 
ein  scheflFel  gerste  umb  1  sch.  und  6  w.  gr.,  haber  ein  scheffel 
umb  76  w.  gr.,  erbs  ein  scheffel  umb  8  schilinge,  hirse  ein  schef- 
fel umb  5  sch.  und  10  w.  gr.,  ein  feszlin  wein  umb  40  sch. 

Item  dieses  jar  sind  163  kinder  getauft  worden  und  33  par 
getreiet  worden  und  94  gestorben.  der  her  Tobias  vorehrt  der 
gemein  zum  newen  jar  Jesum  Christum  und  sein  h.  wort.  gott 
lob,  der  uns  dises  jar  uber  hat  lassen  erleben. 

1590.  86ib 

Memoriatief  was  sich  zu  Trautnaw  hat  zugetragen  dieses    isw 
1590  jahr. 


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—  302  — 

Jan.  8.  Anno  domini  1590  den  8.  tag  januarí,  alles  nach  dem  neuen 
Oregorianischen  kalender  gerechnet,  hat  Hans  Renel  die  feuer- 
glocke  geleuttet,  und  isteinauflaufworden  (aber  der  sonenschein 
hat  im  geblendet.)  und  ist  auch  zum  h.  Caspar  Nus  in  der  Alde- 
statt  feuwr  auskomen  und  gott  lob  erwehret  worden. 

Feb.  24.  Anno  domini  1590  den  24.  tag  hornung  ist  den  fleischern 
der  sprnch,  so  auf  nechstfolgendem  blatt  stehet^  alhie  auf  dem 
schloKse  vorgelesen  worden,  und  ihnen  von  einem  e.  rath  be- 
folileu;  allen  und  jeden  ai*tickeln  ernstlich,  stett  und  fest  nachzu- 
leben  nach  laut  des  hienach  beschribenen  Pregischen  ausspruchs 
etc.  etc. 

Fftb.  sřo.  Anno  domini  1 590  den  26.  tag  hornung  ist  aus  zuiassung 
cines  e.  raths  und  des  h.  pfarhers  des  ehrnvesten  herrn  Bar- 
thelmc  Koszda  von  Pocksteyn  epitaphium  alhieher  in  die  kirche 
uber  die  treskamerthier  gegen  dem  hohen  altar  úbergesatzt 
worden.  es  gestehet  mehr  ais  60  taler.  der  biidschnitzer  Paul 
Menhart  von  s.  Annenberg  burtig  imd  unter  dem  gschlosz  Kins- 
berg  bíirtig  hat  es  gemacht  etc.  etc. 

Diese  zeit  ist  Hans  Schmids  spruch  von  Prage  komen,  das 
Hans  Schniitt  ist  von  wegen  seiner  ungehorsamkeit  von  einem 
erbarn  rath  mit  sampt  weib  und  son  mit  dem  gefengnis  gestraift 
worden. 

MlrK  4.  Dises  1590  jar  den  4.  marci  erobert  g^raf  Maunis  dle  stadt  Breda.  ') 

Mirz  12.         Anno  d.  12.  tag  marci  am  montage  Gregoři  ist  zu  Trautnaw 

auf  dem  schlosz  der  landtag  verlesen  worden,  das  man  ir  Rom. 

kais.  raaj.  den  birzol  vom  gebraw  3  sch.  und  G  w.  gr.  geben  soli. 

2C2a  Erbare    vorsichtige    lierrn    zu    Trautnaw!     liebc    herrn 

freunde!  gesundheit  und  alles  andere  gutes  g8ne  ich  euch 
treullch  gemě.  was  belanget  die  suplication  von  den  gemein 
cltisten  und  der  ganzen  gemein,  sowol  auch  von  den  zech- 
niaistern  und  maistcrn  des  handwerkK  der  fleischhacker  mir 
zugestellt,  das  hábe  ich  vernoraen,  das  abermal  ein  unvernemen 
und  erbitterung,  welche  so  viel  iar  nacheinander  gewehret  und 
durch  eurcn  vorigen  herrn  hofrichter,  meinen  geliebten  herrn 
vater,  sowol  auch  von  niir  nach  hSchster  moglickeit,  darmit 
es  zu  befridung  und  vorgleichung  komen  niochte,  darzu  ge- 
than  ist  worden  und  keiner  miihe  sich  brauchen  hat  lan,  (wie 


*)  Moritz  v.  Oranien. 


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—  303  - 

eB  dan  zu  einer  fretindlichen  vorgleichung  und  bestetigung 
dessen,  gott  sei  dank,  gebracht  ist),  wiederumb  zwischen  inen 
entstehet;  an  déme  ich  nicht  wenig  ungefatlen  sammt  dem  herrn 
iintercaminer  s.  g.  trage.  und  wer  solches  selbst  fíir  seine  per- 
son  fiirnimpt  und  solche  vergleichung  auszzulegen  und  zu 
deuten  sich  unterstehet,  und  andere  darauf  anfíihret,  dem  kan 
ich  da8  keineswegs  nicht  billichen,  aber  nach  ferner  erforschung 
solcher  unfriedsamen  person  wird  der  her  untercammer  s*.  g. 
gegen  ihn  mit  der  straffe  wissen  wie  zu  verfahren.  belangend 
aber  ihr  der  suplicanten  begeren  wegen  erleutterung  des  in 
der  vorgleichung  angezogenen  artikels  als  nemblichen,  das  ein 
jeder  nachbar  und  mitwoner  der  stadt  Trautnaw  kan  und  mag 
von  grossen  vich  ein  rindvich,  es  wer  ein  mastschwein,  selbst- 
vierde  oder  einer  allein  fur  sich,  z  wene  oder  drei  miteinander,  oder 
wie  es  ihnen  mehr  gefallen  und  sie  es  deuchten  mftchte,  schlach- 
ten  und  zu  ihrer  heuszlichen  narung  zerhauen  und  zuberaíten 
lassen,  wie  solche  gute  ordnung  anno  d.  des  80.  jares  den 
montag  nach  dem  sontag  judica  oder  den  21.  tag  marci  běste- Mara  21 
tiget  und  versigelt  in  sich  weiter  ausweiset  und  sclileist.  nun 
kan  mein  vorstand  solcher  freundlichen  vorgleichung,  was 
den  obgenanten  artickel  antrifft,  etwan  andere  auslegungen 
deroselben  zu  machen  nicht  ergrunden,  sondern  befinde  uei 
mir,  das  es  vorstanden  soli  werden  also,  das  ein  jedcr  eur  der 
stadt  Trautnaw  biirger  mag  und  kan  selbst  fur  sich  oder  zwene,  ituh 
drei,  vier  miteinander  ihn  lassen  eine  saw  oder  vorschnitten 
schwein,  es  wer  ein  vorschnitten  eber  j&rig  oder  zweijahrig, 
gemestet  oder  nicht  gar  zu  ende  aufn  ort  (daramb  itzo  zwischen 
ilmen  der  zwispalt  ist)  ausgemestet  als  nemblichen  zu  schmer 
tauglich  schlachten.  darumb  wird  euch  als  amptspersonen  der- 
cnthalben  befohlen,  das  ir,  wie  die  gemeineldisten  und  ganze 
gemein,  also  auch  die  zechmaister  imd  maister  des  fieisch- 
hackerhandwerks  furfodert  und  ihnen  im  namen  des  hern 
untercamers  s.  g.  bevehlet  und  sie  vormanet,  das  sie  sich  mit 
solcher  erleuterung  besa^en  lassen  und  weiter  diesen  artikel 
nicht  glosiem.  was  aber  den  Mathes  Eckert  belanget,  das  ihm 
die  zechmaister  und  maister  des  handtwerks  der  fleischhacker 
ctwas  von  schweinem  fleische  genommen  haben,  sollens  sie  es 
wider  ihnen  befehlen,  das  es  ihnen  soli  wieder  gegeben  oder 
nach  billigkeit  von  inen  gezalet  werden.  und  wie  sich  die  partci 
weiter  auch  wie  gehorsam  vorhalten  haben,  das  wollet  nicht 
unterlassen,  mit  zufelliger  potschaft  dem  herrn  untercamer  s.  g. 
zu  wissen  zu  fugen.  hiemit  s6ttliche  gnade  mit  uns  allen. 
datum  in  Prag  den  dinstag  nach  sanct  Dorothee  des  90.  jahres.  pe^is. 

Benjamin  Kutowitz  von  Áuratz  auf  Hluboczep  etc.,  land- 
schreiber  der  kleinem  landtafel  und  ihr  kais.  maj.  hofrichter 
in  der  kron  Během,  —  den  erbam  vorsichtigen  herrn  búrger- 


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—  304  — 

maistcr  und  rath  der  stadt  Trautnaw  an  der  Áupen,  meinen 
lieben  herrn  freunden. 

Disz  schreiben  Bol  in  gegenwertigkeit  der  gemcineldisten 
und  gauzen  gemein^  desgleichen  der  zechmaister  und  maister 
des  handwerks  der  fleischhaker  geoffnet  werden. 

MaSei  Anno  domini  1590  den  21.  tag  marci  ist  der  fleischer  ausz- 

spruch  auf  dem  schloase  vor  der  gemeine  vorlesen  worden. 
und  haben  die  schuster  wieder  die  fleischer  gesuplicieret  an 
ein  e.  rath  und  an  die  gemeine^  das  sie  in  die  leder  nicht  gonen 
zu  kaufen^  sondern  den  dorfschustern  liessen. 

Apr.  23.  Anno  domini  1590  den  23.  tag  aprilis  am  ostermontag  und 
dinstag  ist  die  comedie  vom  jungen  und  alten  Tobiae  alhie  zu 
Trautnaw  auf  dem  schlosz  agieret  worden,  und  sind  diese  per- 
sonen  mit  im  spiel  gewesen,  wie  folget : 

Precor  seu  prologus  —  Tobias  Scharffenbergk  der  junger, 
argumentator  —  Tobias  Konig,  der  alte  Tobias  —  Hans  New- 
mann^  Hanna  sein  weib — Augustinus  Hittel,  der  junge  Tobia  — 
Valerius  Bayer,  cantor  und  organist  diese  zeit,  Raphael  — 
Gorge  Finger,  Raguel  —  Augustinus  Kaszda,  Hanna  sein  weíp 

—  Abraham  Tzschaepe,  Sara  ire  tochter  —  Dávit  Beyer,  Bála 

—  Bartel  Leupert,  zwo  hausmeide^  —  Thamar,  Johanes  Hof- 
man, schaffner  —  Bartel  Thierhoff,  kelner  —  Dávit  Fuchs, 
kemerer  —  Jaeob  Během,  ein  hausknecht  —  Hans  Walter,  der 
ander  hausknecht  —  Merten  Domnigk,  der  3.  hausknecht  — 
Hans  Burger,  der  4.  hausknecht  —  Tobias  Fiedler,  der  erste 
gast  —  Sigmund  Freysse,  der  ander  gast  —  Nicol  Amdt,  der 
3.  gast  —  Symon  Hittel  malér,  der  4.  gast  —  Gorge  Wehner, 
Gabel  —  Augustinus  Fydler,  Achior  —  Dávit  Geiszler,  Nabott 

—  Hans  Dittrich,  Stultus  —  Merten  Andres,  Asmodus  —  Balzer 
Fischer  der  junge,  Epilogus  —  Johan  Rosa  der  junger  und  Hans 
Gopenbiler,  Dávit  Breuwisch  ttirwart.  suma  30  personen. 

Mai  1.1.         Anno  d,  1590  den  13.  tag  mai  am  sontag  jubilate  hat  es 

zum  HoflF  blut  geregnet,  von  7  rinen  ist  es  geflossen.  damach 
Mai  81.  den  31.  mai  an  der  himelfart  ist  von  einem  frembden  ein  spil 

(mit  token,  wie  zum  kaukelspiel  gehSret)  vom  júngsten  gerichte 
Mai  29.  aufm  schlosz  alhie  gehalten  worden.    den  29.  mai  ist  Qorg 

Koschken   spruch  von  Prage   komen,    das  er  solt  mit   de^ 

schwerte  gericht  werden. 


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—  305  - 

Dieses  jar  sonobend  vor  pfingsten  ist  die  spittalbrticke  'an» » 
gepauet  und  vorneuet  worden. 

Anno  domini  1690  den  22.  tag  im  brachmon  ist  zu  Mar- Jun'  88. 
kauschowitz  ein  steinkolbergwerk  gefímden  worden,  welchs 
vom  wetter  und  platzregen  entpl8set  worden,  und  hat  Jacob 
Futter  von  Markauschowitz  den  freitag  vor  Johannis  das  erste 
fuder  steinkol  darvon  gen  Trautnaw  gefiirt  und  den  schmiden 
verkaufit, 

Anno  d.  1590  den  26.  brachmon  hat  der  herr  Tobias  Scharf-  Jiní  26. 
fenberg  gepredigt,  das  man  zum  Kaurszim  und  an  etzlichen 
enden  in  Během  das  mehl  zum  backen  aus  der  erden  griibe  und 
brodt  biich.  das  mel  hab  ich  auch  gesehen  etc. 

Anno  d.  1590  ist  gar  ein  heisser  und  durrer  somer  ge-  263b 
wesen,  das  es  eine  lange  zeit  nicht  hat  geregnet,  das  die  gai*- 
tenfriichte,  als  zwipeln,  kraut,  mehrn,  bonen,  hanf,  lein,  alles  ist 
ausgeprent,  verdorben  hitzen  halb,  und  nicht  kucheispeise 
gerathen  ist.  also  auch  in  Během  grosse  kom  und  getreide- 
teurung  und  mahlteurung  gewesen,  also  das  ich  Simon  Hittel 
malér,  beschreiber  dis  buchs,  selbst  hábe  gezelet  ein  tag  60 
wagen  schwer  korn  und  getraide  aus  der  Schlesing  in  Během 
furen,  welchs  geschah  den  3.  tag  hewmon,  als  ich  an  Christof  •'""  '*• 
Springers  haus  malet.  es  haben  auch  die  weisgerber  von  der 
Schweidnitz  imd  anders  woher  alhie  in  der  tuchmacher  walck- 
míihl  miissen  walken  wassers  halben  etc. 

Anno  1590  den  18.  tag  augusti  hat  der  gestrenge  herr  her  ^ug.  is. 
Benjamin  Kutowitz  von  Aurez  auf  Hluboczeho  etc.  etc,  land- 
schreiber  der  kleinen  landtafel  und  ihr  kais.  maj  hofrichter  in 
der  cron  Během,  alhie  zu  Trautnaw  das  recht  vemeurt,  und  ist 
der  herr  Hans  Ficker  primas,  Michel  Baier,  Gorge  Koch,  Gorge 
Altman,  Gorge  Meuer,  Gorge  Ansorge,  Adam  Krebs,  Hampe 
der  fleischer,  Bartel  Ruckliner,  Hans  Gorden,  Tomas  Erausse, 
Jacob  Beder,  darnach  den  22.  tag  augusti  sind  die  Trautnawi-  ^^«  ^• 
schen  empter  besetzt  worden:  Wenzel  Schmidt  stadtvogt,  Caspar 
Geiszler,  Matz  Leder,  Matz  der  schwarzferber  gemeineldisten ; 
rentherm:  Casper  Scheps  und  Gorge  Ansorge  der  junger. 

Anno  90  sonabent  nach  Bartholomei  ist  das  gestiille  mit  Ang.  25. 
2  sUzetí  in  die  Trautnawische  kirche  gemacht  auf  der  tuch- 

20 


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—  306  — 

macherchor.    es   haben   dío   tuchmacher  zechmaister  Michel 

Schleszner  und  Jacob  Burger  ein  ehrlich  leichentuch  mit  4  hand- 

wergswapen  dem  handwerk  zu  ehren  zum  begrebnis  machen 

lassen  aus  der  zechladen. 

Sept.  16.  Anno  d.  1590  den  16.  tag  herbstmon  am  sontag  fnie  fiwt  uinb  mit- 

ternacht  ist  ein  erschreckliches  erdbeben  gewesmi,  welchs  dnrch  viel  land 
und  nazionen  gegangon,  als  dnrcb  Polen,  Ober-  und  Niederschleslng, 
Během,  Mehm,  Óstereich,  Hungern,  in  Turkei  und  Deutschland  etc.  ete., 
das  68  fumeinblieh  zu  Wien  nnd  an  viel  ander  orten  faat  grosse  und 
mechtige  tume,  kirchen,  heuser,  gchlosser  und  mauren  nidergewurfen,  wie 
man  im  druck  nach  der  lenge  liset.  darauf  bald  in  Schleslen  und  Beheui 
und  an  allen  orten  grosz  banchwe,  weisse  und  rotte  ror  unter  die  kinder 
kommen,  auch  alte  und  jnnge  leut  viel  gestorben  an  blattem,  boulen  und 
andem  neuen  unkenlichen  krankheiten.  es  sind  auch  viel  feuerxeichon 
dis  jar  an  viel  ortem  gesehen  worden. ') 

()ct.*4.  Anno  d.  1590  den  4.  tag  weiumon  sind  2  pferdediebe  Rum- 

ler  von  Arnaw  und  Simon  *)  .  .  .  von  der  Qíilden  EIssen  ge- 
henkt  worden,  welch  auch  morden  bekennet.  iat  in  zu  gnaden 
gewent  etc. 

oct.  9.  Anno  d.  1590  den  9.  tag  im  weinmon  ist  der  spnicb  der 
Trautnawer  herschaft  und  der  zugehórigen  griinde^  und  dorfer 
halb  gegangen,  welchen  gemeine  statt  Trautnaw  ihr.  Rom.  kais 
maj.  unser  allergnedig.sten  frauen  der  Behmiscben  konigin  ir 
sonderlichs  kamergut  etc.  verteidigt  bis  in  die  44  jar  und  ein 
tag  bei  recht  erhalten  mit  groser  unkost.  und  ist  ihr  kais.  maj. 
Rudolpho  solcher  spruch  volkomenlich  heimgefallen  mit  sambt 
allem  ohn  allen  entgelt  nichts  ausgeschlossen,  wie  zur  zeit  der 
Bohmischen  konigin  Anna  hochlSblicher  gotseliger  gedechtnis 
wideinmib. 

Nov.  9.  Anno  d.  1590  den  9.  tag  novembor  freitag  vor  Martini  im 

zeichen  des  widers  in  der  zwolften  stunden  ist  der  gestrenge  her 
Adam  Silber  von  Silberstein  auf  ScHurtz  und  Newhoff  gen  Traut 
naw  auf  den  schloszhof  komen  und  der  herr  Herman  Tzettres 
vom  Schatzler,  und  haben  mit  sich  bracht  alle  hienach  beschri* 
benen  richter  und  ganze  gemeinen  etc.  etc,  und  hat  zukegen  ge- 
standen  anstatt  ihrer  Rom.  kais.  maj.  der  herr  Schattney  .....') 
und  der  her  Christof  Schaffer,  irkais.  maj.  buchhalter,  und  der  her 

O  Nach  Pubitschka  (Bohin.  Gesch.  VI.  Th.  IH.  Bd.  S.  306)  wurde 
Prag  und  andem  Orten  am  29.  Juni  ein  Erdbeben  verspíirt.  Ver 
Rezek  Beckowsky  S.  865,  wo  das  Erdbeben  zum  15.  September  t 
meldet  wird. 

')  *)  Leerer  Raum. 


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—  307  — 

Nicolaus  StOBch  von  Eaunitz  auf  Altenbuchen^  und  der  herforst- 
maister  her  Caapar  Nus,  sowol  der  herr  Hans  Ficker  primas  mit 
einem  anhoren .  da  hat  der  herr  Adam  Silber  mit  korzen  worten  die 
d5rfer  nnd  das  volek  wieder  ihr  Rom.  kais.  maj.  abgetretten  mit 
danksagung  der  gehorsamkeit  des  volks  unterthenigkeit,  desglei- 
chen  aueh  der  her  Herman  Tzetres  auf  seinem  thail  gethan  hat; 
und  haben  sie  obbeschríebenen  kais.  maj.  comisarii  nbei^ben. 
also  hat  sie  herr  Niclas  Stosche  an  ihr  kais.  maj.  stattangenomen, 
und  ihr  Rom.  kais.  maj.  dornach  derBehmischen  kíinigin  holden 
und  schweren  thun  nach  ordnung,  wie  folget :  die  in  der  Hohe- 
briick,  in  der  Aldestat,  in  der  Jungenpuchen,  Marschendorf, 
in  Weygelsdorf,  Porznitz,  Kautt,  Soer,  Hertemsdorf,  Pettersdorf, 
Albendorf,  Rehorn,  Lampersdorf,  Kinigshain^  Bemsdorf,  Kriens-^ 
dorf,  Qualsch,  Slabutyn^  Bezig,  Kriblitz  *),  Gebersdorf,  Wolten. 
die  22  doerfer  haben  nach  ordnung  gehuldet.  also  ist  der  herr 
Schattney  und  der  herr  puchhalter,  auch  der  her  Nicol  Stosch  1 1 
tage  lang  zu  Trautnaw  verblieben  und  aller  dorfer  einkomen 
und  zinse^  robotten  beschrieben  und  ir  kais.  maj.  zum  richtigsten 
ein  new  urbaribuch  gemacht,  auch  alle  newc  gepe w  und  forbei^e  264b 
beschrieben  mit  ihrem  costen  und  der  gegennutzungen.  item  es 
haben  obbemelte  kais.  comiszarien  anstatt  ihr  Rom.  kais.  maj. 
dem  her  Hans  Ficker  primas  alhie  die  regierung  und  haubt- 
mannschaft  iiber  die  dorfer  und  zugeh&rigen  pauren  befohlen, 
sie  zu  schútzen  und  die  ddrfer  mit  Trautnawischen  bier  zu  ver- 
sorgen^  und  auch  dem  her  Caspar  Nns  solch  unterhaubtman- 
schaft  aufgetragen,  bei  neben  dem  herr  Hans  Ficker  die  pauren 
helfen  zu  regieren  in  abwesen  des  hern  primasen  etc. 

Item  diese  zeit  sind  die  thor  und  mauren,  pasteien  umb  den 
kirchhoff  mit  gehiilzwerk  und  dachung  erbauet  worden.  Jokel 
Rabe  lis  ein  ieuchter  aufs  tuchmacherchor  machen  am  zech- 
meisteramt. 

Anno  d.  1590  den  19.  tag  wintermon  ist  die  gemein  auf  dem  Nov.  19. 
schlosz  gewest  und  der  rath  zugleich.  da  hat  der  herr  Caspar 
Nus  angezeiget,  das  sie  gut  bir  breien  sol  ten,  das  die  scholzen 
und  pauem  nicht  zu  klagen  hetten,  und  ist  hinunter  gegangen. 
da  hat  ein  e.  rath  beschlossen  und  durch  die  gemeineldisten 


')  fKríblitz*  darchfltrichen. 

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-  308  — 

lassen  der  gemein  anzeigen,  das  ein  rath  wolten  selbst  einmal 
auf  jedeš  haus  in  der  stadt  ein  malz  breien,  bis  es  herumb  kem, 
gemeiner  stadt  zu  gute,  und  das  ein  e.  rath  sích  verwillget  hat, 
ein  jedem  vor  seinem  breitag  (wen  er  an  in  kem)  acht  taler 
zusampt  dem  tischpir  und  trebem  geben  wolt  darauf  ein  jede 
zeche  sonderlich  vor  ein  e.  rath  geruffen  worden  und  sonderlich 
die  gemeine,  die  es  bewilligteU;  sofer  ein  e.  rath  alle  quartal  raí- 
tung  thet  vor  den  4  gemeineldisten  und  allen  zechmaistem^  das 
sie  nicht  tiefer  in  schulden  mechten  komen^  dan  zuvor,  ob  es 
mehr  nutzet  oder  schadet^  dieweil  nach  niemandes  bewust^  wie 
es  ihr  kais.  maj.  mit  solcher  herschaft  (es  wer  kurz  oder  lang) 
enden  und  wenden  mocht.  —  diese  zeit  ist  auch  ein  kais.  camer- 
.  boten  zu  Trautnaw  gewesen,  welcher  brife  br&cht  hat,  das  ihr 
maj.  geides  benetiget  und  und  umb  9  tausent  taler  geschriben, 
die  auszuzelen  zwischen  hie  und  s.  Georgentag  etc.  etc. 

Nov.  29.  Anno  d.  1590  den  29.  tag  novembris  ist  der  herr  Wilhelin 
Myrtzsskowzky  von  Miřsskau  auf  Hohenelbe  zu  Prage  aufin 
Ratzssin  gestorben  und  an  s.  Barbaratage  auf  der  Hohenelbcn 

Dec.  4.  begraben  worden.  *) 

265a  Anno  d.  1590  den  3.  tag  december  haben  die  schuster  ein 

new  zechordnung  aafgericht  wie  folget.  item  diese  zeit  ist  Nicol 
Freywaldt  und  Melcher  Beder  zechmaister  gewesen.  so  hat 
Hans  Plischke  das  leder  zufellt^  und  Michel  Bayer  hat  im  ins; 
handwerk  geworben.  da  ist  vom  ganzen  handwerk  der  schuster 
beschlossen  worden  und  in  ir  zechbuch  eingeschrieben  worden: 
item  erstlich  zum  zuschneiden  ein  fas  bier  und  ein  gut  firfie- 
stucke  und  10  sch.  ins  handwerk  bar  zu  erlegen^  ehe  dan  sie 
die  schue  beschauen.  item  eines  maisters  son  oder  tochter  alles 
halb  so  viel,  ein  halb  fas  bir,  halb  friistuck,  fiinf  taler  in  die 
zechladeu;  ut  supra. 

Der.  5.  Anuo  1590  den  5.  tag  christraon  haben  Gorge  Altman, 
Augustinus  Fidler,  Gorge  Finger,  Hans  Během,  Hans  Walter, 
Merten  Anders  die  15  hundert  sch.  von  der  Wiinschelburg  her- 
anf  einem  e.  rath  alhieher  gen  Trautnaw  bracht,  welchs  der  herr 


')  Am  Rande:    ,Diesc  zeit   ist  auch  der  qualbron  vor  dem  nútteltbo* 
crbniiet  worden  und  infl  brelhaus  geleitet  zum  breien.  znvor  ist  auc 
das  Hosz  vom  rínlin  auf  die  spittalmiilrade  gefurt  worden,  wintersei 
der  miil  zu  gute. 


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—  309  — 

Hans  Mttler  gemeiner  stadt  gelihen  hat,  dorvon  sie  auf  ein  jar 
die  interes  und  das  kaiscrgelt  bar  erleget  haben  auf  ein  jar  lang. 

Anno  d.  1690  den  5.  tag  christmon  ist  der  herr  Valerius  oez.  5. 
Beyer  von  der  Lignitz  komen  und  hat  sich  daselbst  lassen  zum 
predigampt  ordiniren.  und  ist  anstadt  des  herrn  Petrus  Scharf- 
fenbergers    gotseligers    pfarhers    gen   Marschendorf  vocieret 
worden,  do  er  doch  zuvor  alhie  ist  cantor  und  organiste  ge- 
wesen  in  die  5  jar  lang,  nemblich  anno  d.  1586  den  12.  tag 
aprillis  bis  auf  diese  zeit.  und  am  tage  Nicolaui  sein  letzte  re-  nez.  e. 
cordati  gehalten  etc,  und  den  9.  tag  im  christmon  sein  crste  Dez.  a. 
messe  gesungen. 

Anno  151)0  den  23.  tag  december  hat  der  h.  F611  Matz  uudnez.  23. 
Foli  Michel  vom  Schmideberg  (gebriider)  gemeiner  stadt  Traut- 
naw  2  tausent  sch.  auf  interes  gelien. 

Anno  d.  1590  den  17.  tag  christmon  hat  der  biitteljunge  oez.  17. 
die  rathglocke  zufellet  in  6  stucke. 

Den  26.  tag  christmon  hat  der  h.  Dávit  Seydel,  herr  apt  d©i.  26. 
von  Braune,  gemeiner  stadt  Trautnaw  2  tausent  sch.  auf  interes 
gelien. 

Item  den  18.  tag  cliristmon  hat  der  herr  Erasimus  Nus  ein  oez.  is. 
lantzknecht   erschlagen,   die  in  der  nacht   haben  woUen  ein- 
brechen,  und  sind  die  andern  zwene  gefangon  und  in  der  stadt 
gefengnis  gesetzt  worden. 

Anno  1590  den  28.  tag  christmon  sind  dise  kaiserischen  oez.  28 
comisari  gen  Trautnaw  komen,  nemblich  der  herr  Elias  Sytauer  265b 
und  der  Behmische  her  buchhalter  Alexander  Schmittgryber, 
welche  auf  dem  schlosse  alhie  eine  mapa  und  abris  des  ganzen 
refieres  und  der  herschaft  Trautnaw,  dorin  der  HofF  und  Ja- 
romirs  mit  eingeschlossen,  Schatzler  und  Schurtz,  alle  gelegen- 
heit  der  dorfer,  wie  weit  eines  vom  ander  gelegen,  mit  dem 
zirkel  ausgemessen.  femer  haben  sie  scharfe  nachforschung 
gehabt  in  Marschendorf,  auch  bei  allen  andern  dorfschaften, 
der  richter  und  schaf&ieřn  der  forbergc,  und  haben  gar  ein  new 
urbaribuch  gemachet  und  alle  ding  vleiszig  taxieret,  was  die 
forberge  bringen,  auch  wie  viel  schafFe  und  vich  darin  erhalten 
wirt  etc.  etc. 


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Jan.  9. 


Jun.  28. 


—  310  — 

Dieses  1590  jar  sind  zu  Trautnaw  begraben  worden  grosz 
und  klein  einhundert  und  43  personen;  getauil  ein  hundert  49, 
getreiet  29  par.  *) 

«*»'  1591. 

Memoriál  des  91.  jares  uber  Trautnaw. 
Jan.  c.  •        Den  g,  januari  am  sontag  triům  regum  sind  die  kaiseri- 

schen  comissarien  wieder  gen  Prage  gezogen. 

Item  den  9.  januari  íst  das  new  rathglocklin  und  der  seiger 

im  rathhaus  wieder  aufgehengt  worden. 

Anno  d.  1591  den  28.  tag  januari  ist  der  her  Andreas  Pol 

cantor  alhie  zum  organisten  und  cantor  aufgenomen  worden  aaf 

ein  jar,  und  gibt  im  ein  e.  rath  40  sch.  und  4  scheffel  korn  und 

dieSumbgenge  zu  Martini,  Nicolai  und  Dorothea  neben  anderer 

aecidentia  etc. 
Fob.  7.  Item  den  7.  februari  hat  fraw  Anna  Tzedlitzin  zu  Mertzdorf 

geborget  einem  e.  rath  alhie  23  malder  kom  bis  auf  weinachten, 

jeden  scheffel  umb  2  sch.  ohne  9  kreizer. 
Feb.  8.         Item  den  8.  tag  homung  dieses  91 .  jares  hat  der  lanzknecht 

von  der  Schweidnitz  miissen  ein  urfride  schweren. 
Miirz  8.         Item  den  8.  tag  marci  ist  Gorge  Koschken  urteíl  verlesen 

worden,  und  er  damach  gefenglichen  ist  alhie  gesetzt  worden 

den  14.  mai. 
mn  12.         Item  den  12.  marci  am  tage  Gregoři  ist  der  h.  Andreas 

Polus  catitor  alhieher  gezogen. 
Mán  16.         Item  den  16.  tag  marci  ist  das  rShrwasser  in  das  breihaus 

geleitet  und  gefuret  worden  vom  rorkasten. 
}t^\i.         Anno  d.  1591  den  21.  tag  im  mertzen  hat  der  herr  Tobias 

Scharffenberg  pfarher  alhie  ein  scharf  holzmandat  verlesen  auf 

der  canzel,  darin  das  gefliiste  schwatzerholz  zu  stelen  vcrbotten 

worden  etc.  etc. 


')  Auf  einem  am  Endo  des  Codex  angehefteten,  nicht  paginíerton  Qnř 
blatt  steht  eine  Notiz  zum  Jahre  1590:  ,Aimo  1690  den  10.  sou 
nach  trínitatis  ist  Hans  Nenmans  sohn  Chrístof  unter  deni  muln 
bei  der  obernmuhl    liindnrch  geflossen  nnd   nichts  deun  ein  kni 

wonig  zustossen*  [August  18]. 


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—  311  — 

Anno  d.  den  3.  apríllís  ist  die  new  gloke  vom  kirchturm  Aprii  s. 
geworfen  worden  an  Jacobs  Beders  burgermeisterambt   item 
den  27.  tag  aprilis  Lat  Matz  Leder  die  linde  bein  der  halí  auf  Apr.  27. 
den  kirchhof  gesetzt.    diesen  tag  ist  die  new  gloke  gen  Amaw 
gefiirt  worden,  anders  zu  gissen. 

Anno  d.  1591  den  29.  tag  aprilis  hat  ein  e.  rath  lassen  den  Apr.  29. 
m.  Onoffrius  von  Greyffenberg  die  orgelpfeiffen  íibersetzen  und 
stimen,  darvon  sie  ihm  4  taler  haben  gegeben. 

Anno  d.  1591  den  4.  tag  junius  am  pfingstdinstag  sind  juoi  4. 
3  hundert  schwatzer  bolzknechte  gen  Trautnaw  auf  den  schlosz- 
liof  komen ;  da  hat  ihn  ein  e.  rath  2  fas  bier  geschenekt  und 
umb  2  taler  brodt  ete.  etc. 

Item  den  5.  tag  im  brachmon  am  quartember  ist  das  alte  Juni  5. 
rathhaus  und  die  brodbeneke  zu  Trautnaw  auf  dem  ringe  alles 
abgeraumbt  worden. 

Anno  d.  1591  den  23.  tag  im  brachmon  sontag  vor  Johanes  Juni  srs. 
tauffers  ist  ein  grosz  gewesser  vom  regen  und  klausen  komen, 
das  es  des  alten  Wyck  Simons  heiszlin  neben  dem  balbirer 
uber  der  briicken  hat  gar  weggefíirt.  und  hat  die  arche  wegge- 
fíirt  dargegen  iiber  und  die  andern  heuser  sehr  zurissen,  grossen 
schaden  durchs  Behmerland  gethan,  also  das  man  in  16  wochen 
lang  nicht  hat  konen  in  der  spitalmfil  alhie  malen,  und  stille 
gestanden  ist. 

Anno  d.  1591  den  25.  tag  junius  sind  die  newen  brotbencke  juni  25. 
von  einem  e.  rath  abgemessen  worden  30  elen  lang  und  12  elen 
breit  und  dem  meister  Carol  dem  Wahl  von  Arnaw  vordinget 
worden  zu  welben  und  niachen.    darvon  gibt  ihm  ein  e.  rath 
30  Bch.  und  ein  fasz  bier. 

Anno  d.  91  den  10.  julius  ist  die  maur  gegen  dem  rinlinjun  10. 
iiber,  so  22  schiňtte  lang  war  eingefallen,  wieder  angefangen 
aufzubauen.  item  den  15.  julius  hat  man  die  new  glocke  wider  juh  15. 
vemeirt  von  Arnaw  bracht.     sie  wiegt  11  centnéř,   gestehet 
55  sch. 

Anno  d.  1591  den  17.  tag  julius  ist  der  h.  CasparNus  und  juii  17. 
der  h.  Hans  Ficker  abgesetzt  worden  von  der  regieruug  und 
vorwaltung  iiber  die  kaiserischen  dorfer,  so  zur  herschaft  Traut- 
naw gehórig  sein  gewest,  und  ist  ir  Rom.  kais.  maj  haubtman 
darauf  eingeweist  worden  der  Felix  Táborsky. 


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-  312  — 

A^.**5.  Anno  domini  1691  den  5.  tag  im  augstmon  ist  der  grand 

zun  newen  brodbenken  gegraben  worden. 

Ang.  ž9.  Anno  d.  1591  den  29.  tag  augusti  ist  das  recfat  alhie  ver- 
neuret  worden  von  h.  Benjamin  Kutowitz  ete.  etc.,  und  ist  der 
h.  Hans  Ficker  primas,  Michel  Baier  *) 

Sept.  e.  Darnach  den  6.  tag  septembris  sind  die  embter  besetzt 

Sept.  14.  worden.  den  14.  tag  septembris  hat  der  alte  Wenzel  Herolt 
lassen  den  langen  stein  in  die  halle  unter  die  kirchtier  legen 

Sept.  17.  zun  steinin  stufFen  zum  gedechtnis.  darnach  den  17.  septem- 
bris sind  die  brotbenke  von  einem  e.  r.  gewert  genomen  wordeu. 
diese  zeit  ist  die  salzkamer  abgegangen  und  von  jeder  kuflTen 
2  w.  gr.  zol,  von  klein  4  heller. 

oct.  15.  Item  den  15.  tag  octobris  zu  s.  Galii  ist  der  pfeiler  vor  dem 

niderthor  gebauet  worden  ins  turhutters  gertlin,  und  gestehet 
8  sch.  vom  bauen.  diese  zeit  ist  das  stiicke  mauer  gegen  dem 
rinlin  uber  auch  aufgebauet  und  vorfertiget  worden. 

Nov.  28.  Anno  d.  1591  den  28.  tag  novembris  haben  irer  Rom.  kais. 
maj.  rethe  den  Schatzler  sambt  der  zugehorung  an  milIeU;  for- 
bergen,  derfern  etc.  taxieret  umb  17  tausent  ihr  Rom.  kais. 
maj.  zu  gutte  von  den  Jendoriischen  kaufweis  angenomen,  und 
wiederum  mit  doerfem  derenthalb  vorgleichung  sol  geschehen. 

Des.  17.  Anno  d.  1591  den  17.  tag  decembris  sind  hinter  vorwissen 
des  gemeinen  maneš  zu  Trautnaw  die  Sbermul  und  mittelmiihl 
zusambt  dem  pferdzoU  eilende  dem  haubtman  h.  Felix  Ta- 
borszky  abgetretten  und  eingereumbt.  auf  ein  schlechten  kaiser- 
lichen  befehl  aus  ihrer  nachlessigkeit  und  versaumnis  zeitlicher 
anhaltung  bein  ir  Rom.  kais.  maj.  derenthalben  etc.  geschehen. 
Dieses  jar  und  kurz  zuvor  ist  gemeine  stadt  in  die  7.  tau- 
send  in  schuld  geronnen.  táce  frater  tu  habes  malá  [?]  voce  [?] 

Dm.  80.  Item  den  30.  december  hat  Erasmus  Nus  der  junger  zu 
Bartel  Tzanes  fenster  heraus  in  die  Sberste  schulstube  ge- 
schossen,  darnach  in  die  schule  eingelauffen,  die  tiiren  zu- 
schlagcn,  den  seinen  compan  gefangen  etc. 

Dieses  jar  sind  zu  Trautnaw  gestorben  108  personen,  ge 
treiet  zwei  und  dreissig  par,  getauft  155. 

*)  Ein  groseerer  leerer  Raum. 


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313  — 


1592.  267a 

Memoriál  und  gedechtnis  was   sich    zu   Trautnaw    ver-    1592 
laufen  hat  ^ 

Anno  d.  1592  den  1.  tag  januari  am  neuen  jars  tage  frii  •'•°-  *• 
hat  man  zwene  pferdediebe  von  Petteradorf  gefangen  bracht. 
Hempel  Jokel  vom  Gotzberge  hat  30  pferde  bekant.  der  hat 
ihm  selbst  die  gurgel  abgestochen.  starb,  ward  also  tod  aufm 
richtplan  gekaepft  und  begraben.  item  den  25.  tag  januari  Jan.  25. 
waren  die  Dantzker  heller  verruft,  die  Kraker  kreizer  und 
2  kreizer. 

Item  den  6.  tag  februari  am  tage  Dórothea  ist  das  wasser  Febr.  6. 
erstraals  bein  der  mittelmil  mit  der  pompen  ins  breihaus  hin- 
eingczogen  worden.    es  haben  3  par  stechreiter  gestochen  zu 
fasznacht,  und  wurden  die  zigel  auf  den  niderturm  gezogen. 

Item  den  6.  tag  marci  hat  ein  e.  rath  den  herr  Melchor  Marz  «. 
Thomas  vom  Goldberg  alhie  zum  herr  cantor  und  organisten 
aufgcnomen.  seine  jarbesoldung  ist  40  taler  und  7  scheflTel  nutz- 
korn  und  drei  umbgengc,  item  zu  Martini  die  erste,  zu  Nicolai 
die  ander,  und  zu  Dórothea  die  dritte.  auch  geben  sie  im  7  klaíF- 
tem  holz  aus  dem  Pfaffenwald  zu  hiilfe. 

Item  den  20.  tag  aprillis  ist  der  rohrkasten  alhie  gebauet  Apr.  20 
worden  an  Wenzel  Schepsen  biirgermaisterambt.  femer  ist  den 
25.  tag  aprillis  die  breche  alhie  auf  den  kirchhof  gebauwet  Apr.  25. 
worden. 

Item  den  15.  tag  mai  haben  die  kaiserlichen  pauren  und  wai  ib. 
gertner  zur  Jungenbuchen  zu  Trautnaw  auf  dem  schlosse  dem 
kaiserlichen  haubtman  herr  Felix  Taborzky  z  Gemnik  z  Ku- 
nessowa  geholdet,  welche  leite  zuvor  der  wolgebome  her  herr 
Bohuslaw  Kíynetzke  in  besitz  zu  underthanen  gehabt  etc. 

Item  den  8.  tag  mai  ist  der  her  Melcher  Thomas  von  Arnaw  Mai  8. 
hergezogen.  item  ferner  so  ist  der  alte  cantor  h.  Andreas  Poli 
den  16.  mai  gezogen.  Mai  16. 

Den  20.  mai  hat  der  Schwede-Polnischer  konig  hochzeit  gehalten.      Mai  20. 

Item  den  18.  tag  brachmon  ist  die  briícke  vor  dem  niderthor  J"n»  is 
gemacht  worden.  den  20.  tag  mai  ist  die  newe  badstube  vor  dem 
mittelthor  bein  der  mauer  abgemessen  worden  durch  ra.  Karlen 


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J 


^  314  — 

Juni  26.  von  Amaw,  und  den  26.  tag  junius  ist  der  grond  darzu  ge- 
jttni  21.  graben  worden.    den  21.  juni  gebar  eines  papirgesellen  weib 

eiu  erschreckliche  miszgeburt. 
adS.'*i8.         Item  den  18.  tag  augusti  am  dinstag  zu  abens  ist  Fridrich 

Winkel  ein  kirsznerxell  von  Hirszberg  ertrunken  in  der  Aupen 

unter  dem  pfarrhofe  in  der  teuifen  bein  der  schleissen  am  fluder^ 

als  er  sich  hat  w&llen  baden.    diese  zeit  ist  der  niderturm  mit 

geferbten  rot  und  weissen  bretten  verschlagen  worden. 
Sopi  10.         Item  den  10.  september  ist  das  recht  zu  Trautnaw  ver- 

neurct  worden  durch  den  edlen  herrn  Benjamin   Chutowitz; 

da  sie  darnach  auf  den  abend  ein  tanz  aufm  schlosz  gehalten 

haben  etc. 
Aig.  23.         j^gj^  jgjj  23.  augstmon  wareu  die  embter  besatzt,  und  be- 

schlossen,  das  girstene  bier  zu  breien. 
oct.  21.  j|.gjjj  ^gjj  24.  tag  octobris  ist  alhie  in  der  newen  badstuben 

durch  m.  Severinus  Neuman  bader  alhie  diese  zeit  erstmals  ge- 

badet  worden. 

Und  zu  s.  Galii  hat  der  Turek  sein  wínterleger  in  Krabatten  in  die 
Christenheit  nufgeschlagen,   welchs  zuvor  níemals  erhoi-et  worden  ist. 

sor.  27.  Item  den  27.  novembris  sind  die  breizedel  zum  girstenbier 

breien  ausgetailet  worden,  allemal  4  nachbam  ein  malz  zu  breien 

und  4  in  der  oberstadt  und  4  in  der  niderstadt  zu  schenken. 

Item  der  herr  Tobias  ScharfFenbergk  unser  pfarrher  hat 

vermeldet,  dass  dieses  1592  jar  sind  hundert  und  72  kinder  in 

(lem  kirchspiel  getciuft  worden  und  3^2  par  getreiet  worden,  und 

sind  gestorben  klein  und  grosz  68  personen.   dis  jar  war  das 

korn  zu  talcrn.  ^) 


268a 


1593. 


1593  Memoriatief  des  1593  jares  was  sich  verloffen  hat 

Jan.  6.  Item  den  6.  jannari  die  comedie  von  h.  3  kSnigen  gespielt. 

haben  9  sch.  bekomen. 

')  Am  Knde  der  Seite  von  anderer  Hand  und  dann  durchstrichcn : 
,Wunderwerk,  ein  jungfraw  gebar  ein  klnd  durch  zauberei.  a.  d.  den 
80.  mai  93.  gepar  forstmaisters  gar  schone  licbe  tochter  ein  kind. 
der  vater  war  ein  Casper,  die  paten  sind  im  Puschkreczem  aiich  zn 
erfragen.  ward  abor  aUbald  in  der  jugpend  und  kindhait  vorschickt, 
kam  doch  in  kurz  wieder  ins  vaterland,  starb  zur  AldestatS 


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—  316  — 

Item  den  9.  tag  januari  ist  zuTrautnaw  eín  Tiirckensteuer  Jan.  ». 
auferleget  worden.  und  von  einem  jedem  haus  in  der  stadt  bat 
man  ein  taler  gegeben^  die  hausleite  zu  3  w.  gr.,  hantwerger 
mer  weniger^  eilitzige  weiber  zn  w.  gr.  den  1 1.  januari  ist  an-  Jan.  u. 
gefangen  die  Tíirckenglok  za  leiten. 

Item  den  25.  tag  januari  am  tage  Pauli  bekerung  hat  irc  j«i.  ?5. 
Rom.  kais.  maj.  gemainer  stadt  Trautnaw  ihre  erste  confinna- 
tion  und  privilegium,  so  sie  vom  konig  Ferdinande  hochlSblicher 
gotseliger  gedechtnis  bekomen  haben  den  8.  tag  januari  im 
1542  jaré  an  des  herr  Casper  Jokels  biirgermaisterambt  etcetc, 
wiederumb  von  newem  confirmiret  und  bestetiget  anno  d.  im 
1593  jaré  am  tage  Pauli  bekerung,  unseres  reichs  des  R6- 
mischen  im  18.  jaré,  des  Ungrischen  im  21.,  des  Behmischen 
auch  1 8.,  gegeben  aufin  Preger  schlosz,  ut  supra. 

Den  25.  marei  haben  die  zur  Libau  hie  lassen  einen  freien  M&rs  25. 
woehenmarckt  ausruffen,  alle  freitag  zu  halten,  nicht  gen  Lands- 
hutten  gen. 

Den  30.  tag  marci  ward  ein  landtag  zu  Prage  gehalten.  Marx3o. 
da  aber  ein  minzordnung  ausging,  und  die  Dantzker  heller  ver- 
botten  worden. 

Item  femer  den  7.  tag  mai  dieses  93  jares  ward  diese  new  Mai  7. 
coniirmation,  wie  oben  vermelt,  erstmals  vor  einer  ganzen  ge- 
mein  verlesen  worden  bcmisch  und  deutsch. 

Item  den  1 7.  tag  mai  hat  der  h.  Caspar  Nusz,  ir  Rom.  kais.  *"■*  " 
maj.  forstmaister  uber  der  herrschaft  Trautnaw  gepirge,  lassen 
vor  den  thoren  ausruffen  und  verbieten,  das  lange  klauseholz 
nicht  wegzustelen  bei  verlust  leibes  und  gutes  etc.  etc. 

Item  den  7.  augusti  ist  die  kirchhof-  und  niderthormaur  ^"^-  ''• 
gedackt  worden  sampt  h.  Hans  Heyden  haun.  item  am  tage 
Maria  geburt  das  recht  vemeiet,  den  17.  september  die  emptersept.*i7Í 
besetzt.  den  7.  octobris  [starb]  die  Scholtz  Jokelin,  war  ir  im  kopf.  ^*^*-  '• 
den  15.  octobris  die  stadtmaur  gedackt.  den  21.  dis  monats  oa."  Jí." 
starb  der  herr  zu  Amaw.  den  7.  november  h.  Leonhart  Krentz-  nov.  7. 
haimer  hat  alhie  geprediget.  den  12.  november  herr  Watzlow  nov.  ií. 
Richnowzki,  der  alte  herr  zu  Kaetzelsdorf,  ist  gestorben  und 
am  tage  Lucia  *)  begraben  etc.  etc.  ^«*-  ^^• 


'j  Ber  Todestag  hat  wohl  statt  12.  Norember  12.  Des.  ku  heissen. 


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—  316  — 

N^*i6  ^®^  ^^'  noveniber  ist  der  landtag  vorlesen  worden  aufin 

schloBz  alhic,  wclcher  am  sonabent  nach  s.  Lucas  beschlossen,  ín 

Během  damach  an  der  mittwoch  Allerheiligen  tag  ist  publicieret 

und  ausgegangen  und  angenomen  worden,  welchen  anstatt  ihrer 

Kom.  kais.  maj.  Rudolpho  Rom.  kaisers  und  koniges  in  Během 

etc.  der  wolgebome  herr  hcrr  Michael  Spanowzky  z  Lisowa 

na  Pacowie  a  Wostrie  etc,  ihr  Rom.  kais.  maj.  alleroberster 

schreiber  des  kSnigreichs  Během  etc,  hat  declariert,  verlesen, 

proclamirt  und  ausgesprochen :  das  die  stadt  Trautnaw  solte 

nu  und  in  ewigen  gezeiten  in  der  cron  Během  andem  Behmi- 

schen  stetten  zu  gleichen  angenomen  und  zugethan  und  einge- 

leibet  werden,  die  da  zuvormals  ein  sonderlichs  kon.  kamergut 

und  einer  Behmischen  konigin  leibgedinge  gewest  ist  etc,  das 

sie  die  stadt  Trautnaw  hinfort  keinen  pfandsherren  solten  haben 

etc.   item  es  ist  Sfache   schatzung  in   solchem  landtag  auf- 

komen.  man  hat  von  jedem  hause  in  Trautnaw  ein  taler  Tiir- 

kensteur  miissen  am  tage  Nicolai  erlegen.    item  die  geldein- 

legeledlin  sind  vor  alle  kirchen  zu  setzen  verordnet.  item  vom 

aimer  wein  ein  ort  zol,  vom  fas  bir  6  w.  gr.,  von  eim  pint 

brantenwein  ein  w.  gr.,  von  fischen  vom  zuber  *)  .  .  .  w.  gr. 

item  die  fleischer  sollen  gebeu  von  eim  Ungrischen  ochsen 

15  w.  gr.,  von  eim  speisochsen  15  w.  gr.,  von  eim  Polnischen 

12  w.  gr.,  von  eim  einheimischen  10  w.  gr.,  von  einer  kalbe 

6  w.  gr.,  vom  eine  kaelblin  3  w.  gr.,  von  eim  ncrschwein  5  gr., 

von  schepsen,  stcrr,  zigen  1  gr.,  vom  bratlemlin  1  klein  gr.  — 

item  von  einem  jeden  pauers  hause  20  w.  gr.,  ausgenomen  die 

schmieden,  badstuben,  hirtenheuser  etc 

Dan  die8cs  jar  ist  ein  gewaltig-er  Tiirckenzug  in  Ungem  nnd  Kra 
batten  gewest,  das  vor  Sisck  sind  16  tausent  Tiircken  erachlagen  nnd  er- 
seuft  worden   in  der  Cnlpa  vom  feldobersten   h.  Fridrich  Tieifenbach  nud 

Nov.  24.  den  lierm  Melcher  Eeder.  damach  den  24.  novembris  hat  der  her  Frid- 
rich Tieifenbach  die  Ptadt  VyHeck  in  Obcmngem  eingenomeu,  darsu  8(H) 

Not.  18.  dorfcr  gehom.  den  18.  tag  november  gewan  er  das  grenzhans  Sabatha 
und  Divini,  und  Haniaky  das  schlos  und  festnng  eingenomen,  und  sind 
vor  Selsczien  gezos^cn  und  vor  Blauenstain.     vom  16.  bis  anf  den  letztcn 

Nuv  16.  novembris  diese  obbemclte  grenzhaiscr  dem  Tilrken  oingenomcn.  gott 
hclf  den  armen  Christen.') 

Item  es  sind  dies  jar  viel  fewrige  compression  am  himel 

und  viel  erschreckliche  wunderzeichen   gesehen  worden  etc. 


*)  I^eerer  Kaum. 

^)  Fessler-Klein.  Gesch.  v.  Ungarn  IV.  8.  19  flg. 


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—  317  — 

item  den  27.  tag  no vembris  ist  der  &berste  landriehter  der  cron  Nov.  27. 
Během  der  wolgeborne  herr  Girsik  Borzita  z  Martinitz  7  tage 
alhie  aufin  schlosz  gewest  und  ein  extract  aus  des  herr  Adam 
Silbers  registem  und  aus  der  stadt  Trautnaw  privilegion  abge- 
schríeben  etc.  dieses  jar  war  ein  teurung:  ein  8che£fel  kom 
urab  2  ach.  und  8  w.  gr.,  der  waisz  in  eim  kaufe^  erbes  ein  achtel 
unb  9  gr. 

Dis  jar  sind  3  tausent  und  46  comunicanten  gewest  in 
unserm  kirchspiel ;  getreiet  29,  geboren  140,  gestorben  93. 


1594. 


2C9a 


Memoriatief  was  sich  im  1594  jar  zu  Trautnaw  hat  zuge-    isw 
tragen. 

Item  den  8.  tag  januari  im  94  jar  hat  sich  Hans  Hašen  jan.  8. 
des  beken  magt  vom  Schiimbergk  in  Breiner  Jokels  bom  er- 
seuft  etc.  etc. 

Item  den  18.  januari  hat  der  kaiszrische  herr  haubtman  jan.  ib. 
herr  Felix  Kunesch  z  Gemnik  zu  Trautnaw  aufín  schlosse 
knechte  aufgenomen  in  krig  etc. 

Item  den  21.  januari  ertrank  der  mUljunger  in  der  spitalmul.  Jan.  21. 

Anno   d.    1594   den   30.  januari    ist  erzherzog  Ernst   von  Wien   inJan.  30. 
Príissel  in  Brabant  eing^zog^n  and  triamphierUchen  angenomen  und   em- 
pfangen. 

Item  den  16.  tag  februari  bat  man  18  bundert  centnéř  silberkucben  Feb.  in. 
auf  40  wagen  von  Niirmberg  gen  Kuttenberg  bracbt,  taler  zu  miinzen 
auf  den  krig  ins  Ungerland. 

Den  17.  februari  ward  Matz  Zenger  und  Hans  KratzerP«»»-  J?- 
verwundt  durch  den  jungen  Simon  Geyszler  etc. 

Anno  d.  1594  den  18.  tag  februari  ist  der  her  pfarher  zu  Feb.  is. 
Trautnaw  h.  Tobias  Scharffenberg  gen  Prage  gezogen,  da  im 
der  dritte  ladebrief  vom  herr  Berken  erzbischof  von  Prage 
kam^  und  in  der  h.  Caspar  Nusz  forstmaister  hat  citieret  etc. 
alda  im  vom  erzbischof  vorbotten  wardt,  mit  demTrautnawischen 
kirchenambt  zu  ruh  sein  und  sich  femer  mit  predigen  oder 
communiciren  einzulasen^  dieweil  er  nicht  vom  Behmischen 
erzbischof  wer  ordiniret.  alda  der  h.  Tobias  den  11.  tag  marcÍM&rzii. 
wieder  von  Prage  komen  und  in  31  wochen  nicht  gepredigt 
noch  comuniciret  bis  zu  seiner  valetpredigt  etc. 


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—  318  — 

ío!b.  ^^^   diese  zeit  im  1694  den  10.  tag  marci  den   andern  sontag  in 

der  fasten   hat  erzherzog  Mathiasch   die  festung  Novigrad   in  Oberangern 
eingenomen  mit  dem  Balvi  etc. ') 

Miirzso.  Item  dieses  jar  den  30.  marci  lis  ein  e.  rath  alhie  die  stadt- 
niaur  vom  nidertor  an  decken  mit  den  weikheusem,  wie  za 
sehen  ist  etc. 

Mjirz2:v  Anno  d,  1594  den  25.  tag  marci  am  tage  Maria  verkůnd- 
gung  hat  der  edle  wolehrenfeste  herr  Felix  Kunesch  z  Gemik, 
ihrer  Rr>m.  kais.  maj.  haiibtman  auf  dem  burcklien  und  schlosz 
zu  Trautnaw  uber  die  kaiszrischen  dorfer  der  herschaft  Traut- 
navv  herr  etc.  etc.,  vordinget  Simon  Hytteln  dem  malér,  die 
fenster  alle  umbs  schlosz  zu  malen,  und  Gorge  Kunerten  dem 
nieur  und  meister  Sachariesen^  die  mauer  umbs  schlosz  za 
tunchen  und  meister  Micheln  dem  zimerman,  zu  bawen,  wie 
itzt  zu  sehen  ist  constat  5  hundert  sch.  etc.  Peter  Finger 
vom  Schatzler  verglast  die  fenster,  Merten  der  tischler  macht 
die  rcmen  und  laděn. 

A^ř^^is.         Anno  domini  1594  den  19.  tag  aprillifi  ist  der  schloszhof 

abgemessen  worden,  den  zaun  heiiimb  zu  iuren  etc.  den  23.  tag 
Apr.  23.  aprilis  ward  uber  dem  niderthor  der  gang  mit  bretten  ver- 

schlagcn  etc. 
Apr.  2«».         Anno  d.  1594  den  28.  tag  aprillis  ist  der  kirchweg  gepflas- 

tert  worden   etc,   und  ein  neur  jarmárek  den  Hohenelbem 

alhie  lassen  ausruffen  etc. 

Im  1594  zog  der  her  Lehnhart  Krentzhaim  gen  Rognitz. 

Mai  1.  er  that  am  tage  jubilate  sein  valetpredigt  alhie. 

Mat  7.  Item  im  1594  den  7.  tag  mai  »t  der  kaiser  Rudolf us  von  Prage  gen 

Regenspurg  auf  den  reichstag  gezogen  und  alda  6  monat  verblieben. 

***'  '^*  Item  den  12.  tag  mai  hat  der  her  Felix  mit  60  personen 
geherschauet,  in  kaisrischen  kiaidung  rot  lukey  roecklin,  weisz 
gebrem,  weise  nesteln,  schwarz  und  gel  hosen,  verkert  ge- 
bremt  auf  schwarz  gelw,  auf  gelw  schwarz,  in  stlirmhaaben, 
seitenwehrn,  bíichsen,  und  haben  zum  ziel  geschossen  aaf  der 
awen  beim  Neuhoff.  er  hat  in  2  fasz  bier  verehret  etc. 

jnni  .1.  i|;g,jj  im  ]  594  j^n  3^  tag  junius  hat  das  wetter  zu  Schleszner 

Michel  Maywalden  eingeschlagen,  ist  gotlobe  gedempt  i¥ord<  i. 


')  Fessler-Klein  1.  c.  S.  21  ňg. 


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—  319  — 

item  (len  30.  tag  junius  ist  der  schatzheber  Melcher  Scharffen-  Juni  so. 
berger  vom  Tzotten  bei  Lembergk  alhie  geredert  worden,  der 
5  moerde  bekant  hat  ete. 

Anno  domini  1594  den  5.  tag  im  hewmon  juli  hat  ein  J""  &• 

e-    rath    alliie  dem  maister   Bemten ')   von  Jaromir 

vt^piiingt^  tlas  rathhausz,  den  gang  zu  welben,  die  kíiehe,  die 
rathatiibůn^  den  pfeiler  und  altan  sampt  dem  secret  und  gibel- 
fenstem  etc,  und  geben  im  einhundert  und  20  sch.  und  2  fas 
biev  díirvon.  und  ist  alsbald  der  grunt  zum  pfeiler  angefangen 
zti  ^vííhíiTí^  wie  oben  vermelt  ist  ete. 

Item  im  1594  jar  den  25.  tag  juli  ist  ir  Rom.  kais.  maj.  J""  25. 
C47miaarH>n  der  herr  Wratislaus  Mitrowitz  und  der  pan  Capaun, 
die  liaben  die  grenitzen  zu  Marschendorf  in  nugenschcin  ge- 
nomen, 

Anno  d.  1594  den  dritten  tag  augusti  haben  diese  Traut-  Aug. «. 
nawische   fieischer  als  Jacob  Tzenger,   Matz   Konig,    Adam 
Stentzel^  Tliins  Rukliner,  diese  haben  eine  píiíFelsku  oder  kaiwe 
vor  41  sch.  gen  Trautnaw  bracht.    die  starb  in  derselbigen 
iiacht.  Bie  kamen  alr  in  schaden  ete. 

Anno  domini  1594  den  12.  tag  augusti  hat  man  auf  das  ^^'^^"jj, 
kaisf^rliehe  mandát,  so  ankomen,  das  aller  adel  in  Během  sol 
in  dm  hint  zu  Ungem  wieder  den  Tůreken  zu  streiten  zihen 
gen  Hrabe,  auch  das  die  stette  in  Během  solten  den  achten 
man  Bcliícken,  aber  aufm  lande  den  zehenden  man  ete.: 
also  hat  die  stadt  Trautnaw  lasen  umbschlagen  und  krigs- 
knecltte  angenomen,  sowol  auch  der  kaiszrische  herr  haubtman 
herr  Felix  Kunesch  z  Gemnik  in  der  kaiszrischen  herschaft 
Trautnaw  ete.  diesen  tag,  wie  oben  vermelt,  waren  die  loszzedel 
zuin  giratenbir  breien  ausgetailet  ete. 

Diese  zeit  lisz  der  h.  Hans  Hayde  sein  haus  vor  dem  nider-  Ang.  15. 
thor  bauen  und  malen  ete.  item  den  15.  tag  augusti  ist  die 
gemein  und  alle  pauern  geschatzt  worden  zum  kriegstair. 

Anno  d.  1594  den  17.  tag  augusti  hat  der  e.  herr  TobiasAug.  17. 
8chai^Tenberg  pfarher  alhie  von  einem  ehrbarn  rath  ein  kund- 
schuťt  aeines  vorhaltnis  bis  in  das  19.  jar  alhier  begehret,  nach- 
dem  er  gen  Hohenelben  ist  vocieret  worden,  und  ein  freund- 


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—  320  — 


lichen  uriaub  begehret.  da  im  dan  alsbalde  gar  eine  gate 
kundschaft  ist  auf  sein  begehren  gegeben  worden  etc.  item  den 

Aug.  18. 18.  tag  augusti  ist  beck  Pitter  in  der  Aldestadt  uber  dem  holz- 
klausen  ersoíFen  etc. 

Aug.  26.  Anno  domini  1594  den  26.  tag  augusti  hat  der  edle  wol- 
ehrenfeste  lierr  Felix  Kunesch  z  Gemnik,  ilirer  Rom.  kais.  maj. 
Rudolfs  etc.  etc.  kaubtman  auf  dem  burcklehen  und  schlosz  za 
Trautnaw  uber  die  kaiszrischen  dorfer  der  herschaft  Trautnaw 
etc,  hienach  beschribene  zweiundsechzig  manspersonen  und 
kriegsknechte  von  der  herschaft  Trautnaw  in  krieg  ins  Unger- 
land  wieder  den  Tiircken  wolgeklaidet  und  geríistet  fortge- 
schickt,  erstlich  auf  Coliu  auf  die  mustrunge  wie  folget  etc. 
ihre  klaidung  war  rotě  lukairoecklin  mit  offenen  fliegenden 
ermeln,  6  weisse  striche  auf  jedem  ermel  gebremet  rundum, 
forn  ein  weisz  ,er'  R,  des  kaisers  Rudolfi  naraen,  ein  cron  dar- 
iiber,  gelw  futter,  weisse  nestel  in  ermeln,  schwarze  wames, 
gel  und  Schwarz  pluderhosen  und  strtimpfe  versatzt  gegen  ein- 
ander  mit  eim  strich,  jede  pluderhosen  gelw  und  schwarz  ge- 
bremt,  sturmhauben,  behmische  tessaken,  halbe  hakenbúch- 
sen,  schwarz  pulverflaschen  etc.  item  nun  folget  ihre  ordnung 
der  rotten : 


2^ Ob     Item  die  erste  rott  krigs- 
knechte  und  ihr  rottmeister 
erstlich : 

1.  Paul  Feyst, 

2.  Mathes  Myller, 

3.  Gorge  Olber, 

4.  Michel  Zepfer, 

5.  Christof  Wittigk, 

6.  Hans  Keyl, 

7.  Wenzel  Katzschner, 

8.  Paul  Titz, 

9.  Hans  Schmiedt, 
10.  Balzer  Kuttieg. 

Die  ander  rott: 

1.  Hans  Mumser  vom  Kaut, 

2.  Maths  Kluebenstain, 


3. 


4. 
5. 
6. 


Eraszmus  Henrich    von 
der  Freistatt, 
Pawel  Kluebenstain, 
Mertten  Spitzer, 
Gorge  Hoffmann, 

7.  Hans  Haintz, 

8.  Hans  Popel  von  Eger, 

9.  Hans  Hoffmann  vom  Soer, 
10.  Maths  Knauer. 

Die  dritte  rott: 

1.  Hans  Haerttel, 

2.  Baltzer  Herman, 

3.  Hans  Berawer, 

4.  Michel  Gaberlae, 
6.  Simon  Kyselí, 

6.  Maths  Phole, 


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-  321  — 


7,  Jacob  Wagner, 

8,  George  Goltman, 
1>.  Michel  Scholtz, 

1 0.  Der  furknecht. 

Die  vierte  rott: 

1 .  Dávit  Nucz, 

2.  Greger  Drescher, 

3.  Peter  Hehbodner, 
4-  Ajiderle  Meszlener, 
5.  Wolf  Moherlín, 

G.  Mathíj  Leyttner, 

7.  irichel  Leyttner, 

8-  Michel  Nutz, 

9,  Píiwel  Ilaeonisch, 
10-  Han  sel  Kansberger, 

Die  ťiLnfte  rott: 

1,  Michel  HoíFman, 

2,  Jacob  Sturm^ 

3,  H  an  s  I  í  t)  ffman  von  Ray n- 
erz< 

4,  George  Tzom. 


5.  Michel  Steckel. 

6.  Merten  Ilgner, 

7.  George    Eichhorn     von 
Lignitz, 

8.  Adam  Baudisch, 

9.  George  Wagner, 
10.  Caspar  Augst. 

Die  sechste  rott: 

1.  Greger  Briisell, 

2.  Mertten  Hylbert, 

3.  Barttel  Kneurich, 

4.  Jacob  Finger, 

6.  Caspar  Langfeldt, 

6.  Mertten  Rose, 

7.  Jacob  Knauer, 

8.  Greger  Brendell, 

9.  Christof  MiiUer, 
10.  Lorenz  Grusser. 

Zwene  zu  ross: 

1.  Timotheus  Peysker, 

2.  Der  tepfer  Mertten. 


Item  nim  folgen  der  stadt  Trautnaw  krigsknechte,  nemb- 
lich  drei  imd  vierzig  personen  und  7  troszpuben.  der  herr  Da- 
niel Kaszda  von  Pockstein  zeucht  auf  sein  eigen  person  zu 
rosz.  etc.  und  sind  in  4  rotten  abgetailet  worden.  ihr  klaidung 
war  also:  item  geferbt  graw  tuch  pluderhosen,  striimpf,  lukaisch 
offen  recklin,  oíFen  ermel,  blaw  gefuttert,  weisse  bendlin  an 
eniieln,  Bchwarze  wames,  rot  und  weisz  kartteken,  feldbinden, 
cardelatzaclien,  halben  muschkettrohren  biichsen,  sturmhauben 
die  auf  dem  heerwagen  waren  mitgefurt  etc.  aber  der  unter- 
thaiien  von  Markauschowitz  kleidung  warn  rotte  lukairoecklin, 
fl  legendě  ermel,  blaw  íutter,  blaw  burgundische  kreizbrem 
liliiten  und  forn  mit  uber  sich  gekerten  esten,  also  auf  den 
roten  hosen  blawest  brom  forn  herab  etc.  nun  folgen  die  vier 
rotten,  zogen  den  26.  augusti  fořt. 


Auff.  26 


21 


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-  322  — 

Die  erste  rott: 

3.  Andres  Encutzachel, 

1. 

Matlis  KSnigk,  rottmai- 

4.  Christof  Kugler. 

ster, 

5.  Caspar  Ubersebar, 

2. 

Wenzel  Scheps, 

6.  Daniel  líartbnnmer^ 

3. 

Bartel  Weysz,    drumel- 

7.  Wenzel  Grundtmaii, 

schlagr. 

8.  Falten  Geyszler, 

4. 

Jacob  Bayer, 

9.  Adam  Gn:?gcr, 

5. 

Christof  Nicunday, 

10.  Casper  liesznítz^ 

(). 

George  Hake, 

Die  vierte  rott: 

7. 

Hans  Piker,  der  junger, 

1.  MarxRudloff^rottnmister, 

8. 
9. 

Hans  Kuchlin, 
Hans  Wzangk, 

2.  Matz  Lauer, 

3.  Hans  Mentzel, 

10. 

Caspar  Maur  von  Elbin- 

4,  Balzar     Welbert     von 

bingen, 

Schmidberg, 

Die  zweite  rott: 

5.  Caspar  Fliegner, 

1. 

Jeremiáš  Thulinger  von 

6.  George  Hnebner, 

Prin, 

7.  George  Kuntz^ 

2. 

Christof  Aldtman^ 

8.  MelcherTitz^ 

3. 

Balzer  Seyier, 

9.  Gorge  Drescber, 

4. 

Matz  Bock; 

1 0.  Gorge  Koch  atifi  Meyssen, 

5. 

Matz  Broeck, 

Falten  Ficker,  zainiaiatcr 

6. 
7. 
8. 
9. 
10. 

Matz  Tzenger, 
Paul  Mosiegk, 
Mertten  Walter, 
Adam  Tzieres, 
Thobias  Fiedler, 

7  troszpuben : 

1.  George     Langer  vom 
Schatzler, 

2.  Gorge  Kochj  der  junger, 

3.  Wenzel  Gnintjderjiingěr, 

Die  dritte  rott: 

4.  Gorge  Stertz, 

1. 

Joachim    von   Olstattin, 

5.  Gorge  P&schel, 

rottmaister, 

6.  Hans  Kratzig  Schadney, 

2. 

George  Kneutzschel, 

7.  Gorge  Fliegner. 

271b 
Sept.  9.  den 

Anno  domini  im  1594  jar  den 
Christen   ins   leerer  írefallen   \\m 

9.  septembris  ist  der  Tiircke  boí  Babo 
1   in  die  4  hundert   Hcbauzknerht  ge* 

scbelt,  das  der  erzherzog  Matiasch  nnr  im  hemett  blosst  ín  d^r  fincht  gen 
Rabe  bei  der  nacht  konicn  und  im  derTUrck  als  silberwerk  Hlig^riiiii^^cti, 
nls  geschiitz  und  speisewagen.  aber  gottlob-  der  herr  Nickjs  Nailfigr-lit 
wiederomb  den  Tiircken  aiis  der  schanz  getrieben  und  ňh-h  dnn^in  ^legt, 
als  wieder  erobert  etc.  *) 


»)  Vergl.  Fessler-Klein :  Geschichte  v.  Ungam  IV.  Bd.  8.  22  flg. 


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^  323  — 

Diese  zeit  siud  viel   ungleubliche    newe   zeitnngen    im 
schwange  gegangen  etc. 

Item  dieses  94  jar  den  14.  tag  septembris  sind  die  heuserseptu. 
in  Trautnaw  von  eim  e.  rath  hart  und  hoch  mit  der  schatzung 
beschwert  und  angegríffen  worden  etc. 

Anno  domini  1594  den  24.  tag  im  herbstmon  haben  dieReptM. 
dr6er  im  Kůnigreich  die  Breszlawischen  kaufleut  angegriffen, 
die  wagen  aufgehanen  und  in  viel  gíitter  von  samat^  seiden^ 
gSlden  basament  borten  und  teurer  war  genomen. 

Anno  d.  1594  den  26.  tag  septembris  ist  der  kirschnersépt.íc. 
Albinus  Baumgartten  zu  Markauschwitz  auf  der  kirmes  er- 
schlagen  worden,  und  ist   dieses  morts  halben   ausgetretten 
Hamer  Hansel  der  schmidt,  sonst  Hans  Během  genant,  und 
Breyer  Jokel,  beide  als  theter  etc. 

Anno  domini  1594  den  2.  tag  octobris  hat  der  e.  heiTTobias  oct.  s. 
Scharffenbergk,  unser  gewesener  pfarherr  alhie  zu  Trautnaw 
bis  in  das  neunzehende  jar  etc,  seine  yaletpredigt  gethan, 
alda  jederman  in  der  kirchen  gewainet.  er  hat  3  hundert  und 
sechs  comunicanten  gehabt  auf  einmal,  die  in  aller  bewaineten 
seines  abschieds  halben,  wie  er  einem  jeden  stande  abdanckt 
iind  allen  ingemein.  item  er  war  vleisig  in  seinem  predicament 
ambt,  alle  wochen  7  predigen,  am  sontage  3,  montag  1,  dins- 
iag  1,  mitwoch  í,  freitag  1.  er  gab  alle  quartal  den  armen 
schtilem  ein  w.  gr.  zum  precem  zu  hňlfe ;  er  vermant,  das  man 
den  armen  schiiUern  brott  und  geld  in  die  putten  einlegt,  das 
tailet  er  alle  sontage  unter  sie  aus  etc. 

Anno  domini  1594  den  8.  tag  december  ward  der  erwiirdige  ^^^  g 
herr  Gregorius  Forbergk  vom  Lauben  auf  beger  einer  gemain 
von  einem  e.  rath  ordentlich  gen  Trautnaw  vociret  und  den 
19.  tag   december  in   pfarhof  eingefuret  etc.     da  im  ein  e.  Der.  lo. 
rath  wochentlich  2  sch.  geben  bis  auf  Galii  etc.    den  29.  tag 
decembris  zog  er  gen  Frankfiirt  an  die  Oder  zuř  ordination. 

1595.  *"» 

Memoriál  was  sich  das  95  jar  zu  Trautnaw  hat  zugetragen    ^^^ 
und  verloffen  etc. 

21* 


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—  324  -. 

jaa.  22.  Anno  domini  1595  jaré  ain  22.  tag  januarii  am  sontag 

septuageaima  hat  der  ehrwirdig  herr  Qregorius  Forbergk  vom 
Lauben,  pfarherr  zu  TrautnaW;  sein  erste  mesz  gesungen  und 
comunicirt  viel  leute  etc. 

F«b.  2.  Item  dis  jar  den  2.  tag  februari  am  tage  Maria  lichtmess 

da  hat  der  pfarher  Gregorius  in  der  predigt  das  einlaiten  und 
den  kirchgang  der  sechswoecherin  an  sontagen  gar  abgestelt, 
das  sie  nur  an  der  mittwocl)  solten  komen,  darmit  die  comu- 
nicanten  von  in  unverhindert  blieben.  jedoch  kundt  er  die 
peurin  nicht  darzu  bringen^  sondem  sie  gehn  uneingeleitet 
hinein. 

Feb.  16.         Anno  d.  dieses  95.  jar  den  15.  tag  februari  war  die  sage 

zu  Trautnaw^  wie  des  sewhirten  junger  zu  Trautnaw  allemal, 

wan  er  das  hemedt  auszuege^  solt  im  ein  liehter  fewriger  schein 

ubers  haupt  faren^  das  etzliche  menschen  solchs  gesehen  haben 

etc.     diese  zeit  ward  der  wanwítzige  konig  Gustavus  aus 

Schweden  gen  Braun  ina  kloster  bracht 

Milra  8.  Item  den  3.  %&g  marci  dieses  9*>  jar  sagt  man  den  Turkisclien  kaLser 

Mftn  5.  todt.  nnd  den  6.  tag  marci  hat  der  princeps  Sigismundns  in  Tburgen 
10  taosont  Tíircken  erlegt  etc.  ') 

Min  15.  Item  den  15.  tag  marci  zu  nacht  zu  Trautnaw  am  ringe 
ist  einem  furman  4  aimer  wein  aus  einem  fasse  gelassen  worden. 
man  hats  wol  erfaren,  der  theter  ist  entloffen  etc. 

M»r»si.  Item  dieses  95  jar  den  31.  tag  marci  ward  der  landtag  zu 

Trautnaw  verlesen  mit  schwerer  schatzung  zu  geben. 

Apr.  3.  Item  den  3.  aprillis  fing  man  an  die  Túrckenglocke  zu 

leuten.  da  ward  der  drSer  vom  Tzider  von  Trautnaw  gen 
Bontzcl  in  die  Schlesingk  gefilrt  und  daselbst  gericht  etc. 

Apr.  17.  Anno  domini  im  1595  jar  den  17.  tag  aprillis  zu  nacht  hat 
Matz  Falge  von  der  HohbrUcken  Melcher  Paedem  den  schuster 
zu  Trautnaw  vor  dem  Sberthor  erschlagen,  er  hat  in  gar  him- 
wondt  gehawen  etc.  rcquiescat  in  páce. 

Mas  7.  Item  dieses  jar  den  7.  tag  mai  schickt  ein  ehrbar  rath 

alhie  13  personen  von  Trautnaw  gen  KSníggretz  auf  die  most- 
rung,  ein  zu  ross^  12  zu  fuss.  der  herr  Felix^  ihr  Rom.  kais.  maj. 
haubtman  aufm  schloss^  schickt  25  personen^  3  zu  rosse.   aber 


*)  Vergl.  Fesaler-Klein  1.  c.  S.  30. 


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—  325  — 

díe  moBterherm  waren  zum  Tzschaszlen  aussen  blieben ;  blieb 
alls  ungemostert. 

Anno  d.  1695  den  8.  tag  mai  ist  der  erste  rechtstag  in  Mai  8. 
der  newen  stainin  rathstuben  zu  Trautnaw  aufin  rathhause  ge- 
halten  worden, 

Iiii  95.  jar  den  12.  tag  mai  ward  das  hiilzetíe  thor  am   272b 

s€lilD3zhofe  gesatzt  und  verzewnet.  ****  *^* 

Anno   d.  1595   den  22.  tag  juni   ward   das   greflin  von  Hardeck   zn 
Wien  pTithaubtet,   das   er  dem  Turcken   hett  Rabi  die  festong  felschlich  ^^^^  ^^• 
verkfíHfft,  yeratten  und  eingegebcn  etc. ') 

Item  den  15.  brachmon  hat  herr  Mathcs  Radetzky  das 
epitaplilum  lassen  an  den  kirchturm  malen  etc. 

lUim  es  war  auch  dis  jar  im  hewmonat  ein  kindersterbe 
an  dra  blottern  durch  ganz  Během  sowol,  als  in  Trautnaw. 

Item  den  15.  tag  juli  ertrank  in  der  Parsznitz  Kolwen 
Frantzon  Bartels  knawe  von  4  jařen. 

Anno  1595  den  19.  tag  hewmon  ist  der  gront  an  der  stainin 
schloszbríicken  angefangen  zu  bawen  und  mauren.  der  herr  Felix 
gibt  m.  Gorge  Kunerten  13  sch.  darvon  etc.  item  den  22.  juli  ha- 
ben  der  rath  lassen  nemen  2  fasz  Schatzler  bier  im  Hamerkret- 
Bchon  und  zur  Jungenbuchen.  ''""  ^' 

Anno  d.  1595  den  dritten  tag  augusti  ist  der  leinenweber 
zechbrief,  den  sie  von  Glatz  bracht  haben,  aufm  rathhause  vor  A«g.  3. 
der  gcmaine  vorlesen  worden,  der  zuvor  im  1484  jaro  den  lei- 
nenwebern  zu  Glotz  von  Graf  Hansen  von  Hardeck  gegeben 
Wfjrden,  und  ir  zechordnung  confirmiret  worden  etc.  item 
den  L  augstmon  ist  angefangen  die  decke  in  der  newen  rath- 
stuben zu  molen  etc.  ^°fif-  *• 

Anno   d.  1595  den  12.  tag  augusti   ist  die  Muscowitrísche   post   zu 
Prago  emkomen,  3  bundert  reuter  und  60  wagen.     sie  haben  ein  morgen  Ang.  12. 
14   uim<?r   brantenwein  ausgesoffen  und   grosse  geusz   foln  pfeffer  in  die 
9€lj ustelu  gesehott  und  mit  lafFeln  gesopt  etc. 

Item  den  25.  tag  augusti  ist  die  gemain  zu  Trautnaw  das 
allerer&temal  zu  Trautnaw  aufin  newen  rathhaus  in  der  newen  Aug.  25. 
rathítuben  gewesen.   alda  ist  der  newe  laděn  ans  rathhaus  ge- 
bauet  worden  etc. 

Anno  d.  1595  den  28.  tag  augusti  ward  der  rath  zu  Traut-  Aug.  28. 
naw  aufm  schlosz  vomewret  etc. 


')  Vergl.  Fessler-Klein  1.  c.  S. 


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Dcs.  2. 


Dez.  9. 


Vir.  M. 


—  326  — 

oct.  7.  Itein  den  7.  octobrís  ist  Barttel  Kittner  vod  Retchenbach 

zum   tode   alhie  vorurtheilet  worden   und  wieder  auBgebeten 
worden  etc, 
Oct.  9.  Item  den  9.  tag  octobrís  hilt  der  hen*  Gregoríus^  pfarberr 

alhie  aufm  pfarbof,  hochzeit  mit  des  hem  N.  pfarhers  Schobri- 
cius  e.  tochter  Susanna  etc. 
í7.i»  Anno  d.  1595  den  2.  tag  decembria  ist  Michel  Tzirma  von 

Langnaw  zu  Trautnaw  gehangen  worden.  er  ward  mit  13  pfer- 
den  beschrien,  díe  er  gestolen  hatte  etc. 

A.  d.  den  3.  christmon  hat  herr  Matts  Radetzky  hochzeit 
mit  der  e.  jungfraw  Elisabet  Forbergin  vom  Lauben,  des  herrn 
Gregoři  Forbergk  pfarhern  alhie  schwester  etc. 

Damach  den  9.  dis  monats  starb  der  h.  Wentzel  Schmit 

Item  den  23.  tag  decembris  sind  40  reiter  mit  7  heerwagen 
aus  Siebenbíirgen  komen  und  zu  Trautnaw  durchgezogen  in 
die  sechsstette  auf  Gorlitz  etc. 

Item  das  kom  ira  kauf  ein  scheíFel  vor  52  w.  gr.,  ein  scheffcl 
der  weisz  umb  2  sch.  und  2  w.  gr.,  1  schefifel  die  gersten  ist  in 
kauf  dem  kom  gleich  zu  52  w.  gr.^  arbeis  ein  schefifel  umb 
zwene  taler  und  4  w.  gr.^  haidengrítze  1  scheffei  umb  4  taler 
und  8  w.  gr.^  ein  schefiFeI  hirse  umb  5  sch.  und  10  w.  gr.,  ein 
schock  krauthaitte  umb  10  w.  gr.^  die  zwibeln  sind  disz  jar 
nicht  geraten. 

In  diesem  jar  habcn  die  Obristen  die  stadt  Gran  wiederumb  dem 
Ttirken  abg^wanen,  die  Hispaníer  haben  das  běste  gethan.  aber  der  alte 
graf  von  Mansfeldt  feldoberster  starb  zu  Pressburg  nach  der  eroberaog 
der  Stadt  Gran.') 

Item  dieses  jar  sind  am  lendlin  Drens^)  etzlich  viel  hundert  paaren 
nnd  volcks  aufriirisch  worden  der  religion  halben,  nnd  sicb  ins  íéld  gelegt. 
darzu  sich  viel  andere  geschlagen  haboa  etc. 

Item  dieses  95  jares  sind  gestorben  einhundert  und  6  per- 

sonen  in  dem  Trautnawischen  kirchspiel  und  sind  dai^egen 

getauft  worden  einhundert  und  28  kinder  etc.   item  in  diesem 

jaré  sind  sieben  und  zwenzig  par  getreuet  worden  etc. 


273b 


1596. 


1596  Memoriatief  was  sich  des  1596  jares  zu  Trautnaw  hat  zu- 

getragen  etc. 


O  Vergl.  Fessler-Klein  1.  c.  S.  30. 
»)  Ob  der  Enns  ? 


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—  327  - 

Anno  domini  1596  den  14.  tag  januari  ist  die  Sew  Kaette  Jan.  h. 
au8z  dem  bronen^  welcher  auf  Wenzel  Gbontmans  bawstell  ist, 
heraosgezogen  worden,  welche  schwanger  gewescn  imd  sich  er- 
seuft  hatte ;  ist  auf  den  richtplan  begraben  worden. 

Anuo  1596  den  4.  tag  febraari  ist  der  konig  Sig^smnndas  Baton  aus  pebr.  A 
Siebenburgen  zu  Prage  auf  der  post  ankomen  and  den  4.  tag  mai  wieder  ^^  |, 
Yon  hhien  auf  Hattwan  verraiset  etc. 

Disz  jar  96.  den  21.  februari  ist  der  schmit  von  RognitZp^^.  n. 
Hell  Hans  gefangen  gen  Trautnaw  bracht  worden  eines  morts 
halben. 

Damach  den  4.  tag  marei  ward  Baltzer  Ladenbach  ge-  ^^^^  ^ 
martert  und  bekant,  das  er  den  scholtzen  im  Qualiseh  hat  ab- 
gebraent  und  ein  pauer  zu  Albendorf.  und  an  dem  13.  tage  marei  ^y,^^  j^ 
sind  obbemelte  zwo  person  gerichtet  worden.  Baltzer  Ladenbach 
ward  verbrennt,  der  schmit  Hans  Hell  ward  gefierteilt.  er  hat 
o  moerde  gethan,  10  pferde  gestolen.  er  hats  25  jar  getriben  etc. 

Anno  d.  1596  item  den  9    aprilis  hat  der  herr  Tobias^priD. 
Scharffenberg,  pfarher  auf  Hohenelbe,  aus  zulassung  eines  er- 
baren  raths  alhie  seiner  tochter  Maria  seliger  gedechtnis  epi- 
taphium  alhie  in  winckel  neben  dem  hohen  altar  setzen  lassen. 
constat  6  sch. 

Anno  d.  1596  den  19.  tag  mai  sind  von  KSniggraetz  ^ai  19. 
86  krigsknechte  gen  Trautnaw  auf  die  besatzung  einvorieret 
worden  in  die  heuser  durch  Matz  Walter  (schmit)  von  sotoy 
furirer  h.  Elias  Tyselbach  leittenambt,  junker  Ley  w  Poměr  fend- 
rich, herr  Christof  Styrtzschky  Sberster  rittmeister,  Hans  Hamer 
haubtman  uber  dieses  fan.  sie  sind  am  26.  tag  mai  wieder  auf-  ^^^  ^ 
gcbrochen  und  gen  K&niggraetz  gezogen. 

Item  den  5.  jnni   mitwoch  nach  pfingsten  hat  der  Siebenberger  dle  j„qj  5 
stadt  Conadien  bein  Temeszwar  gewunen  nnd  ein  castel  in  Siebenbtirgen 
Nahglach  genant  an    s.  Veixtag.     der  Niclas  Balvi  hat  Scharbock  einge-jy^i  ^5 
nomen  in  Ungern,  mít  pulyer  vprbrant. ') 

Anno  1596  den  24.  tag  junius  sind  die  3  comisarien  zujani  24. 
Trautnaw  au{s  schlosz  ankomen  mit  namen  Gottlob  Birke^  Sa- 
charias  Wentschura  und  der  herr  von  Rosenhaim.   diese  haben 
zwischen  dem  wolgebomen  herm  herm  Bohuszlaw  Krynetzky 


')  Yergl.  Fessler-Klein  1.  c.  S    33. 


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^^ 


—  328  — 

und  dem  herrn  Felix  Kunisch  z  Gemnik^  dieser  zelt  ilirer  Rom. 

kais.  maj.  etc.   haubtman  uber  die  herschaft  Trautnaw  etc, 

daselbst  gehandelt  zwischen  baiden  parten  obbemelter  herreit  in 

ihren  sachen  zum  verhoer  vertrags  halben  etc. 

Dise  zeit  liat  der  konig  in  Hispanien  mit  tíI  tausent  dte  evAu^li^hén 
reichsstctt  woln  ubensihn.  aber  der  konig  von  Navarra  umí  dít  krítii|rin  von 
Engellant  haben  im  alle  seine  macht  erlegt,  haben  in  nicht  rlcti  poj^  v^f- 
giint,  darch  ir  lant  zu  ziehen. 

jifn*Í6  Anno  d.  1596  den  16.  tag  juli  ist  ein  kaiserliche  comisiun 

zu  Trautnaw  ankonien,  die  da  haben  alle  zechen  und  alle  hanti- 
rung  und  hendler,  kramer,  handwerger  geschatzt  und  t^xíret  etc 

juii  28.  Darnach  ist  den  28.  tag  juli  ein  newer  comcta  oder  straus- 

steni  gcgen  demmitternachtigen  tail  der  welt  ersohinen,  wdclier 
ein  monat  lang  geschinen  hat.  darauf  ist  ein  grosse  schwere 
schatzung  4fach  im  Behmerlanden  erfolget,  Turkcnstcur  zu 
geben,  contribucion,  essengelt,  belírn,  hauszsteur  und  auflagcctc. 

Juli  30.  Item  den  30.  tag  juli  hat  der  her  Wilhelm  von  Donerstciii 

aus  Schwaben  ein  bcfehl  vom  Pracgischen  erzbischof  Eerke  uud 
vom  eonsistorium  bracht  dem  h.  Felix  Kuness  z  Gcniniku,  in 
die  Trautnawische  pfar  einzusetzen,  und  hat  dio  kirche  alhle 
besucht  etc.  item  diese  zeit  holet  Merten  Wíndisch  der 
kunstschreiber,  der  701ei  geschrift  kunt  schrciben^  holet  seioen 
geburtsbrief  zu  Trautnaw.  er  war  13  jar  aussen  gewesen  iu 
Preysen,  Denmark,  Schweden,  Norwegen,  Engt^liant  und  zu 
Lisabona  in  Hispanien.  itzt  wont  er  zu  Dantzkcn  mit  viel 
schonen  testimonion  etc. 

Aug.  25.  Anno  d.  1596  den  25.  tag  augusti  ist  von  dor  canzcl  vom 
h.  pfar  Grcgorius  Forbergk  erstlich  das  kais.  gcbett  mandát 
wider  den  Tiircken  zu  betten,  morgens,  mitags  und  abends  »u 
betten,  verlesen  worden. 

Sept.  20.  Anno  d.  1596  den  20.  tag  september  sind  die  embter  zn 
Trautnaw  vcrnewert  worden  an  des  h.  Caspar  Gcyssílers  primas 
ambtszeit,  als  Matz  Metzschel  stattvogt  ward  und  I>avít  Oeyszler 
kirchenbitter. 

Sept.  20.         Item  im  1596  jar  den  20.  tag  september  kt  tlic   orbaro 
zeche  der  zichner  und  leinenweber  zu  Trautnaw  contirmiret  uní^ 
bestettiget  worden  mit  der  stadt  Trautnaw  groaserem  anlian 
genden  sigill.   und  sind  nach  allen  verlesenen  zechen  die  lete" 


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IV" 


—  329  — 

und  juDgste  zeche.  und  ist  dis  der  erste  zechmaister  Matz  Stertz 
und  Michel  Gompricht  neben  ihm  etc. 

Dise  zeit  haben  die  torhíitter  miissen  aide  schweren,  das  sie 
solten  anzeigen,  wer  dem  kaiser  schwatzer  holz  entwendet  etc. 

Item  den  22.  tag  septembris  hat  der  pfarherr  Gregorius  Sept  22. 
Forbergk  verkíindiget,  alle  aposteltage  genzlich  zu  feiern,  wie 
vor  alters. 

Item  den  14.  tag  octobris  hat  man  zu  Trautnaw  in  krig  oct.  i4. 
umgeschlagen  und  21  personen  aufgenomen,  in  wartgelt  gegeben 
und  den  23.  octobris  gen  Gratz  auf  die  mustrung  geschickt;  oct.  23. 
verseumlich  worden,  zu  Jaromirs  aufriirig  beschedigt  etc. 

Anno  1596  den  22.  tag  octobris  hat  sich  Matz  Himpels  oct.  22. 
tSchterlein  im  seiffensidehause  in  eim  kessel  vol  heis  ínselt, 
dorein  sie  von  oben  herab  ist  gefallen,  zu  tode  verbrandt  etc. 

Anno  d.  1596  den  28.  tag  octobrís   am    tage   Simoni   Jnde  sind  die  q^^  28. 
Christen  dem  Tiircken  ins  leger  gefallen,  in  daraus  verjagt,    sie  aber  das 
Tiirckeniager  gcpliiudcrt.    dariiber   der   Tíirck   4  fdrsten  und   vil  Christen 
gesebelt  hat,  den  Stirtzken  gefangen  weggefUrt,  der  Kinski  nmbkomcn. 

Anno  domini  1596  jar  den  13.  tag  novembris  hat  gemeine    274b 
stadt  Trautnaw  ein  ehrbar  rath  21  ^)  personen  auf  die  mustrung  ^^^* 
gen  Tznam  geschickt,  wie  folget  nemblich  diese: 

Marx  Kudolf  rottenraaister, 

Peter  An3orge  von  Braun,  tuchmacher  zum  Hoff, 

Valten  Geyszler  von  Trautnaw, 

Mertten  Spilner  von  Gaszwitz, 

Gorge  Gráser  von  Freiwalde, 

Christof  Schlechter  vom  Reichstein, 

Hans  Bock  von  Forst,  schlosserxell, 

Hans  Gorge  von  Glatz, 

Hans  Krause  von  der  Schweidnitz, 

Jokel  Hornigk  von  der  Aldestadt, 

Jacob  Gotsche  von  Albendorf, 

Gorge  Filtzman,  tuchmacher  von  Trautnaw, 

Hans  Freyse,  schneiderxel  von  Trautnaw, 

Balzer  Glaser  von  Trautnaw, 

Gorge  Birckner  von  Trautnaw, 


')  Nominativ  sind  nur  19  angefuhrt. 


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—  330  - 

Hans  Ruchlin,  fleischer  von  Trautnaw, 

Matz  Br5ck,  fleicher  von  Trautnaw, 

Gryger  Adel  von  Trautnaw, 

Bartel  Weysz,  drumelschlager. 
Und  der  ehrbar  facrr  Caspar  Scheps  ein  rathsperson  ist  mitte- 
gezogon  bis  auf  den  musterpiatz  eie  auszuzalen.  síe  habeu  in 
schfítzcnroecklin^  handschuch^  mitzen,  sturmhauben,  seiten- 
wehrn,  helparten,  bticlisen  und  halb  schlachtschwert  mitge- 
geben  zum  wehm.  sie  sínd  aber  wieder  remittirt  worden  bis 
auf  ferneren  beschait. 

Item  eine  vorzeichnis  der  krigsknechte,  so  der  h.  Felix 
Kunesch  kais.  haubtman  von  der  herschaft  Trautnaw  gen  Gretz 
oct.  28.  auf  die  mustrung  geschiekt  dises  96  jar  den  23.  octobris  etc. ; 
und  hat  in  wochentlich  zu  talem  wartgelt  gegeben,  bis  sie  wider 
geurlaubt  sínd  worden  auf  femern  beschait  nach  lichtmes  des 
97  jares  etc.  díese  sind  nicht  gen  Tznam  gezogen. 

Mertteu  PfafF,  Christoph  Wagner  vom  Máhrischen  Schúm- 

bergk,  Caspar  Ilgner,  das  1.  glit. 

Hans  Hoifman,  Mcrtten  Janitsch^  Míchel  Euhald,  2.  glit. 
Christoph  Altman;  Matz  Fischer,  Gorge  Wagner,  das  3.  glit 
Greger  Bresel,  Christof  Hertel,  George  Ilgner,  4.  glit. 
Adam  Knap,  George  Breytter,  Hans  Schmitt,  5.  glit. 
Nickel  Stayner,  Lorenz  Meyszner,  Hans  Waltzke,  G.  glit. 
Jokel  Ilgner,  Matz  Flegel,  Gorge  Stentzel,  7.  glit. 
Mertten  Gebauer,  Gorge  Baudisch,  Valten  Finger,  8.  glit 
Christof  Wagner,  Meiiten  Albrecht,  Mertten  Blymel,  9.  glit 
Michel  Gittncr,  Peter  Ruprecht,  Matz  Schmitt,  10.  glit 
Wondracku  *),  Jan  Kunesch  z  Gemnik,  Merten 

Meltzer,  11.  glit 
Der  schlager. 

oct.  1.  Anno  1596  den  ersten  tag  octobris  ist  der  kellerhals  vor 

dem  rathhause  fornen  vor  der  thiir  heraus  gebawet  mit  der  tíir 
gogen  den  brotbenken. 

Dises  jar  ist  das  korn  zu  2  sch.  gewest,  der  weis  ein  firttel 
per  16  w.  gr. 


')  Leerer  Raum. 


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--  331  — 

Item  díses  jar  sind  zu  Trautnaw  getreit  22  par^  getauft  140^ 
gestorben  61  personen  etc.  gott  lob. 

1597.  275a 

Memoriatief  auf  das  1597  jar  wasz  sich  zu  Trautnaw  hat    1597 
zugetragen. 

Anno  d.  1í)97  den  15.  tag  februari  ist  der  gestrenge  herrFeb.  1.1. 
Adam  Silber  aufm  Schurtz  gcstorben^  den  man  krank  von  Prage 
hat  heimgefiirt^  und  ist  zur  Wiltschitz  begraben  worden  den 
24.  februari,  seines  alters  48  jar,  2  monat,  3  tage.  Fob.  24. 

Item  den  2.  tag  marci  war  80  grosz  wind,  der  die  decher  mi™  2. 
wegreÍBZ  und  groszen  schaden  an  gebeuden  that. 

Anno  d.  1597  den  10.  tag  aprillis  kauft  der  herr  TobiasApr  10. 
Scbarffenberger  von  des  her  Adam  Sylbers  frawen  den  Neuen- 
hoflf  umb  2  tauscnt  sch.,  50  schafe,  6  kíie,  4  pferde.  den  3,  mai  Mai  3. 
legt  der  herr  Tobias  tausent  sch.;  ist  in  den  Newenhoff  durchs 
h.  Adams  haubfman  eingeweist  worden. 

Den  5.  mai  ist  die  grosse  glocke  zu  Trautnaw  abgenomen  mbi  5. 
worden,  und  newe  zapfen  drein  gemacht  worden.   den  29.  mai  Mai  29. 
haben  sie  einander  umb  das  kom  und  getraide  geschlagen  zu 
Trautnaw  aufm  marek;  so  angenem  isťs  gewesen.    man  hat 
das  kom  zu  Marschendorf  zu  5  talern  vor  1  scheffei  míissen 
geben,  den  haber  zu  50  w.  gr. 

Anno  d.  1597  den  20.  tíig  julius  hat  cin  erbar  rath  alhieJuii  20. 

dem  maister  Jeremiáš  Schweikern,  uhrraacher  von  der  Schweid- 

nitz,  ein  halben  seiger  vordingt  zu  machen,  der  4  virtel  all  stundcn 

schlegt,  auf  demSberturm  mitzwoseigersperen  zuweisen.  darvon 

sollen  sie  im  80  taler  geben,  oder  er  gestehet  viel  mehr  dan 

100  taler.  der  newe  zimbel  ist  virdehalben  stein  schwer,  darauf 

der  vírtelstundenzeiger  schlegt.  den  22.  november  waren  die  nov.  22. 

2  seigersperen  aufgemacht. 

Item  den  21.  tag  september  war  ein  anfrur  zu  Prage,  da  7  fanon 
walonen  in  der  Newstadt  Prage  ankomen  waren.  bliben  bei  20  personen 
tot  oder  mebr  etc.  *) 

Item  den  6.  september  ward  das  recht  verneit  zu  Trautnaw.  sopt.  6. 

len  25.  septembris  lissen  die  HSfer  ein  kommarkt  alhie  au8-8ept.25. 

rufiFen,  frei  gen  Hoff  zu  furen. 


»)  Vergl.  Balbin  epitome.  8.  609 


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—  332  — 

oct.  10.  Item  den  10.  october  waren  2  groše  stiick  eisemc  bílchseii 

zu  4  elen  das  ror  auf  halben  wegen  zu  Trautnaw  aufin  scIiIohk 
abgcschossen,  die  Heinrich  Duschke  zu  Marschendorf  in  seínera 
hamer  gemacht  hat.  worden  gen  Prage  gefurt  durch  dcs  herrn 
Felix  Kunesch  haubtmans  angeben  etc. 

Nov.  18.  Den  18.  november  starb  die  Nichel  Pachin^  Beyer  Anlin 
genant;  es  verordnet  ein  erbar  rath  8  fíinninder  den  4  kindern, 
die  furmiinder  hatten  8  tage  lang  das  gut  und  krám  zu  ínvcn 
tiren  und  zu  beschreiben.  so  viel  war  vorhanden:  leimat,  eiseiij 
gewíirtz,  schneidende  war,  getraide,  puter,  kese,  vicli  on  alle 
ligende  erbgíiter,  gerten  und  ackerstick  etc. 

Am  palmsontag  worden  zu  Trautnaw  gehangen  der  lange 
Gryger,  Maria  und  der  peltzman  Casper  Tzan. 

Nov.  18.         Anno  d.  1597  den  18.  tag  november  starb  der  herr  Peíziagar 

zu  Grades,  Hans  Pctzingar. 
275b')  Item  das  1597  newe  jar  taílt  der  herr  Grcgorius  aus :  pfar- 

herrn  und  lehrherrn  verehrte  er  die  taube  Noe  mit  dcm  obi- 
zweige,  den  zuhftrern  gottlichs  worts  die  knechtschafl  den  die 
ohrn  an  der  tirpfosten  durchboret  ist,  regentenherm  den  pelli- 
can,  den  handtwergsleuten  die  binen  und  ohmeissen,  den  haus* 
vaetern  und  miitern  die  klugkhenne,  den  kindern  den  storchj 
den  ehmennern  Nohe  weinstock  und  weinreben,  den  Qhwcibern 
die  liebe  Sara,  den  jungen  xellen  den  liben  TobiaSj  den  jun- 
frawen  die  liebe  Ráchel,  den  alt  vaetern  den  schwan,  den  alten 
weibern  die  liebe  Hana,  den  boten  die  schwalm  mit  ireni  ge- 
schwinden  flug,  den  krigsleuten  den  kSnig  Dávit,  den  bottel- 
leuten  den  liben  Lazarus,  den  pawern  Adam,  den  pewrin  Eva. 

276»  1598. 

1598  Memoriatief  was  sich  im  1598  jar  hat  zugetragen, 

Jan.  14.  Anno  1598  den  14.  januari  ist  der  herr  Felix  Kuniscb^ 
Rom.  kais.  haubtman  aufin  schlosz  zu  Trautnaw  uber  die  kais, 
dorfer  etc,  in  der  10.  stund  in  der  nacht  gestorben.  ligt 
gegen  dem  predigstull  begraben.  requiescat  in  páce. 


')  275b  ist  unbeschríeben.  Der  folgcnde  Absatz  ist  dem  nicdt  pa^laier* 
ten  SchluBsblatte  des  Codex  entnommen. 


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—  333  — 

Item  darnach  liaben  die  pauren  von  den  kaiszrischen  dor- 
fern  den  29.  tag  januari  dem  herrn  Caspar  Nusz  forstmaister  Jan.  29. 
und  dem  herrn  Hans  Ficker  primas  gehuldet;  anstadt  ihrer 
Rom.  kais.  maj.  sie  die  regienmg  versorgt  bis  auf  weitem  be-  . 
scheit. 

Anno  1598  den  14.  tag  februari  ist  Pangratz  Schmitt  von  Peb.  u. 
Hirsperg  gehangen  worden  sampt  dem  blinden  CasperLangfeldt. 

Anno  1598  den  29.  tag  marci  am  sontag  quasimodo  geniti  8  stnnden  Milrz  29. 
vor  tage  hat  der  graf  von  Schwarzborg  aus  Diiringen  von  der  stadt  Arm  [?] 
stathalter   zu  Wien   die  festung  Rabe  eingenomen.   dem  Turcken   abge- 
schlagen.  *) 

Den  3.  tag  mai  predigt  der  h.  pfař  Greger  Forberg  von  haí  3. 
Lauen:  ein  scheneke  hett  ein  schenckel  von  einem  gehangnen 
ins  birfas  gehengt,  er  wist  es  grunt  etc. 

Den  achten  tag  mai  ut  supra  hat  h.  Christof  Rustworm  zu  Mai  8. 
Trautnaw  40  knechte  angenomen  und  in  Ungern  gefurt. 

Anno  1698  den  1.  tag  im  brachmon  sind  die  kaiserlichen  ^J^**^ 
comisarien  zu  Trautnaw  auf  das  schlosz  komen  und  alda  ver- 
bliben  bis  auf  den  19.  junius.  haben  also  die  kaiszrischen  doerfer 
taxirt  und  abmarscheiden  lassen^  und  sind  diese  personen  ge- 
wesen:  der  edle  und  gestrenge  herr  Dávit  TschitoflFsky  von 
Dromssdorf^  i.  Rom.  k.  maj.  Behmischer  buchhalter  der  Bemi- 
Bchen  k.  kamer,  der  edle  gestrenge  herr  Fridrich  von  Wilden- 
stein,  i.  R.  k,  m.  haubtman  der  herrschaft  Pardubitz,  der  herr 
Sigmunt  Boyschanoyffsky  von  Bytyschky,  haubtman  der  herr- 
schaft Chlumytz,  item  der  her  Schaffer  von  Schafifendorf,  ir 
Rom.  kais.  maj.  hoffemaister  des  bergampts  auf  Kuttenberge^ 
der  lantmesser  pan  Simon  Podolsky  von  Podoly,  malér  von  Prag, 
in  der  Altenstadt,  in  der  Langengassen  aufm  Guldenfelsz 
wonende. 

Item  im  1598  jar  den  achtzehenden  tag  augusti  hat  sich  die  Maldaw    276b 
bcin  Prage  so  grosz  ergossen,  nnd  das  wasser  in  die  Aldcstadt  Prage  ge-  Aug.  18 
gangen  nnd  menschen  nnd  vich  ertrenckt.  darauf  grosse  storbe  zu  Prago 
erfolgt,  das  zn  Prag  von  Michaelis  bis  zu  weinachten   17900  gestorbcn. 

Die  Neisse  das  wasser  hat  grossen  schaden  umb  Glatz  g^ton,  darauf 
cín  grosse  viehsterbe  in  der  Schlesing  erfolget. 

Item  den  25.  tag  augusti  ward  zu  Trautnaw  aufm  rath-  au^.  25. 
hause  umbfragc  gebalten^  ob  man  die  kaiszrischen  dorfer  solte 
kaufen  mit  (bedrengter)  bewiligung  iders  gemainen  mans  selbst- 


*)  Vergl.  Fessler-Klein  1.  c.  S.  39. 


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—  334  - 

anflage.  waa  sich  mít  Peter  Scheibern  daiuals  zutrug,  ist  me- 

niglich  bewust. 

Auff.  24.         Anno  1598  den  24.  augusti  ist  dor  wolgebome  herr  Boha- 

.  slaw  Krzinetzky  von  Ronowa  herr  auf  Wiltschitz,  die  Tentz 

und  Jessengk^  gestorben  etc. 

Oct.  9.  Anno  1598  den  9.  tag  octobrís   hat  der  erzhersog  Mathias  Offen  in 

llngern  dem  Turcken  eingenomen,   und  sind  8000  Turcken   nidergeeebelt 
worden. 

Es  ist  dis  jar  grosse  hausteir  und  krigsgelt  schatzung  ge- 
west,  das  auf  ein  -wirt  ongefehr  7  taler  sind  komen. 

Das  kom  kauft  man  ein  scheffel  umb  2  sch.  und  20;  die 
gerste  zu  9  orttem,  erbes  ein  scheffel  umb  2  sch.  und  10  w. 
gr.,  haber  ein  scheffel  umb  24  w.  gr.,  hirse  ein  scheffel  umb 
5  sch.,  saltz  ein  achtel  per  24  kreitzer.  ^) 

Item  das  jar  sind  geboren  97  kinder,  item  getreiet  24  par, 
item  gestorben  78  klein  und  grosz. 


877a 


1599. 


1599  Anno  domini  1599  memoriatieP  was  sich  zu  Trautnaw  hat 

zugetragen  etc. 
jao.  12.         Anno  d.  1599  den  12.  januari  ist  der  edle  ehrentfeste  herr 

Benjamin  Chutowitz  von  Aurasz  auf  Hlubočerpitz  etc.,  ihrer 

Rom.  kais.  maj.  landschreiber  der  kleinen  landtafel  und  unter- 

hoferichter  des  Praeger   schlosses  etc.,   zum   Solnitz  in   gott 

ruende  verschieden. 
Febr.  7.         1599  dcu  7.  fobruarí  bracht  ein  e.  rath  tausend  scheffel 

kom  gen  Trautnaw  auf  burg  vom  h.  Nickel  z  Bubenka. 
Feb.  12.  1599  den  12.  februari  kam  zu  Jacob  Kaben  fewr  aus  und 

ward  gottlob  erwehret. 
Mara22.  1599  den  22.  marci  lisz  ein  e.  rath  lengere  ellen  und 

waiffen  und  rechte  masz  und  virtel  machen  uiid  einen  freien 

marckt  ausruffen, 
M&rx  19  A.  d.  1599  den  19.  marci  hat  ein  e.  rath  die  fieischbenke 

den  fleischern  verkauft  zu  hundert  und  10  sch.  ein  ider.  und 

hat  ein  h.  Adam  Landicke,  diser  zeit  gemeinelster,  dem  jungen 


')  Am  Rande :  ,letzlich  am  neuen  jahres  abent  [das  korn]  3  sch.  6  w.  gr.« 
den  weizen  auch  so  teur,  die  gerste  umb  2  sch.  4  w.  gr.,  den  hábem 
umb  26  w.  gr.* 


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-  336  — 

Hans  Ficker  fieischer  eine  íleisckbanck  geschUnckt  von  wegen 
der  gemain.  ego  nescio  etc. 

1599  den  7.  apríllis  ist  Áugustinus  Fiedler^  eines  e.  rath  Apr.  7. 
getreier  boten,  als  er  von  Prage  ausgangen  auf  Trautnaw  zu, 
wardt  er  beim  Kinigstetlin  jemerlich  beraubt  und  ermordet, 
gottseliger  gedechtnis. 

1599  den  2.  tag  aprillis  geschach  der  kauf  zu  Prage  zwi-  Apr.  2. 
sclien  ihrer  Rom.  kais.  maj.  und  der  stadt  Trautnaw  etc.  umb 
die  ganze  herschaft  der  kaiserischen  dorfer  aller,  so  zum  burk- 
lehen  zu  Trautnaw  und  Schetzler  gehórig  8ind,  die  24  bekente 
dorfer  etc.  in  suma  umb  funftmdfíinfzig  tausent  und  auf 
4  termín  und  gfilden  zu  bezalen.  *) 

1599  den  28.  tag  aprillis  erschlug  das  mittelthor  den  m.  Apr.  28. 
Michel  Schwan'-^,  den  man  Zimermich^In  nante.  gott  gnad  ihm. 

1699  jaré  den  7.  tag  juli  haben  die  pawem  alle  der  neier-  Juii  7. 
kauften  obvermelten  doríer  aufm  schlosz  gehuldet  gemainer 
stadt  Trautnaw  burgermaister,  dem  h.  Hans  Steydler,  anstadt 
eines  erbarn  ratbs  und  der  gemainen  etc. 

1599  den  30.  aprillis  erkaufte  der  wolgeborne  h.  h.  N.  Apr.  30. 
Quintus  von  einem  e.  rath  die  4  dorfer  Qualisch;  Petersdorf, 
Slabutin,  Besigk  umb  ^)  tausend. 

1599  den  1.  raai  lisz  die  Behmische  landschaft  zu  Traut-  JjJ^^ 
naw  umbschlagen  und  nam  knechte  auf  zur  besatzung  ins 
Ungerlandt  etc. 

1599  den  21.  tag  junius  erschlug  das  wetter  Just  Adeln  Juui  21. 
ubig  des  weiszgerbers  walckmúl  nibig  der  papirmil.  gott  gnad 
im.    den  28.  junius  erfroren  die  schwalmen  in  Během  und  Juni  iřs. 
Schlesingen. 

1599  den  29.  tag  julius  ward  der  galgen  das  gerichte  be-  jaii  29. 
raubt  in  der  nacht^  und  5  cirper  vom  galgen  gefellet  etc. 
item  darnach  waren  die  theter  den  10.  december  zum  Konigs-  vez.  10. 
lioffe  mit  dem  schwert  gericht,  dan  ir  5  hatten  dtis  gerichte 
beraubt. 


')  Vergl.    die   Kanfsurkunden  bei  Lippert  S.  188   flg.   und    ,Illastrirte 

Chronik  v.  Bohmen'  I.  8.  726  flg. 
')  ,8chwan*  durchstríchen  und  am  Bandě  dafiir  ,Ueinríoh^  gesetzt 
^)  Leerer  Ranin. 


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—  336   - 

Jali  29.  1599  den  29,  tag  julius  hat  der  kuastreich  m.  Christof 

Frey  denbergk  von  Schinaw  die  orgel  alhie  wieder  von  newea  ůber- 
saetzet;  und  sind  sibendehalb  hundert  pfeiffen  und  5  in  der  orgel. 

Diese  zelt  fing  es  an  cn  Prage  und  Koniggraetz  sebr  an  der  pěst 
zu  sterben  und  in  viel  Behmischen  stetten  und  dorfern  war  groMe  sterbe 
unter  dem  ríndvich,  das  in  manchem  dorfe  kaara  3  kiie  gefunden  wnrden. 

Sept.  18.  1599  den  18.  september  worden  zn  Trautnaw  die  embter 

s«pt.a6.  vcmewret;  und  den  26.  september  bracht  man  neien  most  acht 
tage  vor  Michaelis.  diese  zeit  braňte  das  rathhaus  auf  der 
Bergfreiheit  ab. 

oct.  10.  1699  den  10.  octobris  lei  tet  der  alte  Fischer  mit  der  grossen 

glocke  zu  Bturme. 

oet.  18.  1599  den  12.  octobris  kauffte  dié  edle  wolehrentugendsame 
fraw  Beatrix,  geborne  Silberin  von  Silberstein  airf  Wiltschitz, 
etc.  zu  Trautnaw  aufm  scblosz  von  einem  e.  rath  das  dorf 
Herttemsdorf  und  Glacsendorf  umb  5  tausent  sch.  meisznisch. 

oct  í6.  1599  den  26.  octobris  braňte  des  h.  Jacob  Baeders  gerbe- 

haus  bein  der  mittelmul  ab  und  verbranten  zwei  kinder^  das 
sie  starben.  der  flachs  war  entbrant;  den  die  brecherin  an  ofen 
gelegt  hatten  etc. 

Nov.  6.  1599  den  6.  november  starb  in  Wenzel  Schepsen  hause  die 

edle  frau  Ludmila  Krackwitzin,  des  h.  Felix  Kunesch  fraw,  und 
wardt  zum  Doholtzich  zum  grabe  geflirt,  gotseliger  gedechtnis. 

Nov.  10.  Item  den  10.  díses  mondens  kam  feuwr  aus  beim  Bittner  im 
pferdestall  unter  dem  scliloszstiblin,  ist  gottlob  gedempft  worden. 

Nov.  25.  A.  d.  1599  den  25.  tag  november  hub  der  h.  forstmaister 
h.  Caspar  Nusz  an  zu  Marschendorf  zu  breien  das  erstemal  gut 
bir^  das  fasz  umb  4  taler  etc. 

Deř.  10.  1599  den  10.  december  verehret  h.  Christof  Koch  vor 

10  taler  parttes  zur  kirchen  und  zur  canterei.  er  lisz  sie  vom 
Nttrmbergk  heraus  bringen  etc. 

De«.  14.  1599  den  14.  tag  decembris  hat  eín  e.  rath  und  die  gemaine 

dem  h.  apt  von  Grissaw  diese  dorfer  verkauflEt:  Kynigshain, 
Bernsdorf,  Potschendorf  und  Lamperszdorf  etc.  umb  13  tausent 

Dez.  20.  1 599  den  20.  december  ward  so  grosser  markt  zu  Trautnaw, 

das  zum  niderthor  hinaus  auf  Breszlaw  zugefuret  worden  ist 
50  malter  waiz  weniger  ein  malder.  dan  diese  zeit  starb  es  noch 
in  Mehem,  Během  und  Schlesingen  etc.  und  ward  taxieret,  das 
dises  jar  mehr  dan  in  die  4  msH  hundert  tausent  menschen  an 


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-  337  — 

der  post  gpstorben  waren.  gott  behutte  uns.  dic  tewrung  und 
schatzung   Iiiit  noch  fortgeweret,   das  man  das  korn  kaiifFte 

ein  acbeíFtil  umb  2  sch.  und  20  w.  gr.,  den  waisz  urab ^) 

die  gerste  omb  2  sch.  20  gr.,  den  haber  umb  zu  sch.,  die  arbeis 
3  scli»  6  w.  gr. 

Di.^z  ]at  sind  zu  Trautnaw  und  auf  den  dSrfern  geboren 
wordcn  anderthalb  hundert,  dis  jar  sind  ir  so  viel  getreiet  worden 
achtiuulzwenzig  par,  dises  jar  seind  ihr  also  viel  gestorben  an- 
derlhalb  hundert,  darunter  40  an  der  pěst  gestorben  sind. 

Im  IfídS  und  im  1599  jar  sind  zu  Prage  gestorben  einhundert  und 
40  Uos^nd  personen.  ^) 

1600.  «78b 

Jleniorial  des  1600  jares  was  sich  zu  Trautnaw  hat  verloffen.    i«oo 

Iiu   ICOf)  jar  den  13.  januari  starb  die  Steidler  Hansin  an  J*n.  i3. 
der  Peíit  etc. 

I  tem  den  1.  februari  ward  der  herr  Dávit  Bayer  stadtschrei-  Feb.  i. 
ber  zu  Trautnaw. 

Itein  den  1.  mertz  ist  zu  Wiltschitz  fewr  auskomen  aufn  warz  i. 
Behlotiss.  es  verbrantvie,  leimat  und  silbern  und  gulden  kleinodien. 
i  tem  den  28,  aufm  Humel  feur  auskomen  bein  der  schefferin,  MJir.  28. 
ward  gottlob  crweret. 

líeni  den  21.  aprillis  ist  der  tiirmer  Hans  Reyssel  aufgeno-  Apr.  21. 
nien  wordeiij   die  kirche   mit  der  musica   zu  ziren  und  die 
naditwíLch  zu  versorgen.  hilt  am  tage  Stephani  seinen  umbgang 
etc.    ferner   den  15.  aprilis  ist  des  h.  Valerius  Grttnbergers  Apr.  15. 
epitiipliium  gesetzt.  ferner  den  28.  aprillis  hat  ein  e.  rath  der  Apr.  28. 
gemeine  das  breien  wider  eingestellet,  von  jedem  gebraw  dem 
rath  5  sch*  zu  geben. 

Item  den  2.  junius  haben  die  herrn  das  dorfergelt  gen  Prage  Juni  2. 
gefilrt.  gemain  stát  Trautnaw  perrestat  noch  40.000  sch.,  darvon 
die  interes  jerlich  facit  2000  sch. 

Item  den  6.  junius  wardt  die  mangel  hereingefurt  zum  Juni  fi. 
"crber.   item  den  25.  dis  monats  sind  45  reiter  gelw  und  weis 


*)  TergL  Ptibitschka  Chron.  Gesch.  VI.  Thl.  UI.  Bd.  S.  341 


22 


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~  338  — 

jani  25.  durch  Trautnaw  gezogeo.   i  tem  den  25.  dis  moDats  wardt  die 

jani  12.  zigelscheine  auf  den  fiwigk  gebawet.  item  den  12.  juni  hilt  die 
witfraw  Beatrix  KKnetzkin  hochzeit  zu  Prage  mit  dem  wol- 
gebornen  herm  Hans  Wentzel  Popel,  ihr  Rom.  kais.  maj.  haubt- 
man  der  Alten-  und  Newenstadt  Prage. 

Juii  7.  Item  den  7.  julius  ward  ein  erdbeben  umbs  tagezeit  item 

juii  3.  den  3.  tag  hewmon  sind  5  pferdediebe  gehangen  wordenHampel 
Adel  aus  der  Parsznitz,  Barttel  Stentzel,  Christoff  Polack  vom 
Qotzberge,  Hans  Scholtzen  und  Hans  Kratzigk,  Andres  vom 
Tzotten. 

Aug.  G.  Item  den  6.  augusti  verlasz  der  herr  pfar  das  holzmandat 

auf  der  canzel,  das  holz  nicht  dem  kaiser  zu  nemen.  item  damach 

Aug.  17.  den  17.  augusti  hat  sich  ein  magt  zuř  Hohenbriieken  auf  Felgen 

Aug.  2 ;.  erbe  an  ein  kirszbaum  erhenckt.  item  den  20.  tag  augusti  kam 
fewr  aus  zu  Merckel  Hansen  vorm  niderthor.  item  den  24.  tag 
augusti  ist  ein  grosz  wetter  ubers  Risengebirge  komen  und 
hat  ubig  Arn  im  seiťFen  13  personeu  ertrenckt  und  die  heuser 
weggefiirt. 

Sept.  3.  Item  den  3.  september  ist  der  h.  Adam  Silber  mit  dem 

h.  von  Donaw  und  mit  dem  hem  Saurman  in  der  kais.  iegation 
in  die  Muscaw  gezogen,  aber  von  Polaken  verhindert  worden. 

Sept.  9.  den  9.  septembris  ward  zu  Trautnaw  das  recht  vemewt  durch 
den  herrn  Jan  z  Bomsa,  ingresator  bein  der  grossen  landtafel, 
und  den  herm  hofrichter  ir  Rom.  kais.  maj.  in  der  cron  Během, 
h.  Jan  z  Wulkanowa  herr  auf  Solnitz,  herr  Adam  Myller.  dar- 

|®P{  Janách  den  15.  wurden  die  empter  vernewert.  den  27.  hat  ir  kais. 

maj.  den  Rumpfen  geurlaubt. 

Item  den  II.  hat  der  rath    new  verschreibung  gemacht 

mit  12  sigeln  versigelt  ete. 

Sept  12.  itein  den  12.  dis  monats  sind  wnnderzaichen.fewríger  adier  ani  biroel 

gesehen  worden.  da  hat  der  Tiircke  Kanischa  eíngenomen. 

Nov.  1.  Item  den  ] .  november  sind  in  der  nacht  die  gehangenen 

Nov.  11.  vom  Galgen  abgehawen  worden.  den  11.  november  ward  die 

prange  verfertiget  durch  Gorge  Iglawer.  constat  30  taler. 
Dox.  24.  Item  den  24.  december  ward  die  Baier  Jokelin  eingesatzt 

verdacht  halw. 

Dis  jar  waren  29  par  getreiet  und  hundert  und  5  getai 

und  89  gestorben. 


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-  339  — 


1601.  279a 

Memoriál  des  1601  jares,  was  sich  zu  Trautnaw  verlofFen.    leoi 

Anno  1601  den  11.  tag  januarl  wardtHans  Schrottem  der  Jan.  n. 
arm  entzwei  gehawen  von  Wenzel  Schmids  sone. 

BiseB  1601  den  15.  tag  januari  ward  Heinrich  PfeiflFer  ge-  Jan.  15. 
kaepftj  diirumb  das  er  zwai  ehliche  weiber  hatte. 

Anno  1601  den  17.  tag  januarius  ward  die  Bayer  Jokelin  Jan.  17. 
gekeptj  da^z  sie  hat  kinder  abgetriben  und  ermort.  sie  bekante, 
das  Urban  von  Qrades  hett  sie  haissen  das  kind  abtreiben,  und 
Kopenbillcr  solte  auch  mit  ihr  gehuret  haben  etc. 

Den  10.  januari  erschein  ein  newer  comet  gegen  dem  ni-  Jan.  10. 
dergang  der  sonnen,  der  schain  ein  monat  lang. 

Anno  1601  den  9.  februari  hat  eine  e.  rath  das  steineme  Fob.  9. 
meltzhaug  vor  dem  mittelthore  gekaufft  umb  12  hundert  sch. 
zusanibt  dem  garten  gemainer  stadt  zu  gutte.    damach  den 
19.  februari  hat  ein  erbar  rath  den  mitwonem  6  feszlin  schaeps  Pcb.  19. 
genomen  etc. 

Anno  d.  1601  den  4.  junius  hat  ein  e.  rath  ihrer  kais.  maj.  Juni  *• 
zwaí  rosz  gen  Wien  geschickt.  dise  zeit  war  ein  grosz  wetter. 

Anno  domini  1601  den  13.  junius  haben  die  pauern  dem  J^ni  la. 
jungen  herr  Adam  Sylber  geholdet  zuRognitz  und  aufm  Schurtz. 

Iteni  den  22.  september  ist  zu  Trautnaw  das  recht  vemeurt  sept  22. 
wnrden*  damach  den  8.  october  haben  sie  die  emter  verneurt  oct.  s. 

Anno  1601  den  2.  tag  septembris  hat  Jacob  Baeder  auím  sept.  2. 
ratUhaust;  miissen  ein  aid  schweren,  er  und  Augustinus  Fidler, 
díis  sie  zu  Trautnaw  von  einem  jedem  gebraw  bier  zu  breien 
vcm  jedem,  der  breiet,  zuvor  13  sch.  und  6  w.  gr.  birgeid  sollten 
cinnemen  der  stadt  zu  gute,  das  sie  gemeiner  stadt  schulden 
konten  desterbasz  ablegen.  aber  mit  diesem  artikel  schwechen 
sie  ihre  alten  kaiserlichen  briefe,  so  der  kaiser  Kudolfus  und 
sein  groszvatter  Ferdinandus  der  stadt  Trautnaw  hat  gegeben, 
das  die  mitwoner  frei  breien  solten  ohne  solche  schwere auflage 
oder  gelt  geben. 

Item  den  8.  septembris  ward  das  new  gestiile  in  die  kirche  sept.  8. 
gemacht  vor  der  hern  banck. 

22» 


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-  340  - 

oct.  15  Anno  1601  den  15.  tag  octobris  hatHaníí  Gittner  von  Halle 

dem  alten  balbirer  Nicol  Arnt  den  stár  gestoclien,  das  er  wider 
sehende  ist  worden. 

Oct.  11.  Den  II.  octobris  wardt  ein  gaukelspiel  g^hulten  zti  Traut- 

naw  aufn  rathhause  von  der  Judit  und  dem  katser  OetiiTÍaniis. 

Nov.  7  Den  7.  november  waren  17  schtósser  von  scheínen  gestolen 

und  den  kessel  in  der  walkmúl. 

Dez.  10.  Anno  1601  den  10.  tag  decembris  hat  Silber  Gorge  von 
Gaebersdorf  Scholtz  Hansen  den  fleischer  erliawen  in  kop  in 
Siber  Matzen  hause.  Siber  Matz  hat  ím  auch  eín  schlag  mit  dem 
knetscheit  ins  genicke  gegeben.  er  starb  auf  den  4  tng.  item  den 

De«.  4.  4.  tag  decembris  sind  die  drei  quitanzen  aufm  ratltliauae  ver- 
laesen  worden  der  dorfer  halben,  so  sie  dem  kaiser  haben  ab- 
gekauft  und  bezalet,  auch  den  refers  daruber,  das  es  in  die  land- 
tafel  verschrieben  ist  worden.  solche  vorschreibung  gjestehet 
400  und  70  sch.  etc. 

Dises  jar  seind  39  par  getreit  worden  und  Imndert  und  20 
kinder  getauft  worden  und  82  gestorben. 

Diser  h.  Gregorius  Forbergk  hat  das  erstemal  in  dem  jaře 
angefangen;  erstlich  an  h.  Georgen  Ansurgen  ungí^tauftem  kinde 
die  ungetauften  kinder  mit  der  ganzen  schule  zu  teiten,  síngen 
und  zur  erde  zu  bestatten. 


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n. 


DER  AUSZUG. 


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J 


Ein  kurzer  auszu^  aus  dem  aieinoriatief  Simon  Hiittelsj 
mnlers  7a\  Traiitnaw  etť..  welche^  er  geraaclit  liat  anstat  einer 
LTonica  uLer  flic  stadt  Trautnaw  t^tc*  von  dem  149o  jar  an  bÍHZ 
in  dus  1682  JHfj  darinnen  34  pfarhem  iind  capellanen  imd  von 
26  schul  maÍBtí!rnj  cantoren  und  organísteii,  bo  íg  82  (?)  jarcn 
alliiebcr  gen  Trnutnaw  vociret  siiid  wordcn,  nemblich  59  per- 
soucii  ordentliehen  beschriben,  aucli  ín  welclmm  jar  und  durcii 
wen  die  kirche  alhio  gebauet  hat,  auch  von  allen  altcn  při  vile - 
gien  und  convírmatíonen,  registur  und  dic  jarzal  von  dem 
14i*3  jar  an  bis  Ín  dag  1582  jar  div  l\\  pTarhern  und  eapelaneUj 
HO  zii  Trautnaw  nach  einander  gcwcatj  auch  der  26  sdíulmoí- 
etenij  cíiutoressen  und  organisten  der  jarasal  nach,  beschrieben 
durch  Simon  ílyttel,  malér  zu  Trautnaw,  ^) 

A.  D.  1582  den  4  nov.  seines  alters  ím  Lil  jar. 

SepteMbrls  hh  stXta  dless  non  praeterlt  orta 
IgneqVe  fLagrastl  regla  trVtnoVia  15S4  ^) 
Phoeb  Vs  lult  LlbraM  et  bis  sena  tota  sVb  hora 
horenDo  s Vbito  trVtnoVIa  Igne  perlt. 

Simon  Hutelus  pictor  civis  civitatiti  TrutnawienBis  aetas  G7»^} 


*)   Die  ŽifFerDí    din  nU-hi  durchwegs  íibcrtíiuBtiíniTioti^    etelien   theihvoiíte 

jiuf  ratlierton  Steileii- 
^  Der  gronMo  Brj*mi  ííliu\  im  Jahre   ÍS^lí  statt* 
^)   Kti  ist  wohl  nícht  imthwendig,   aiif  den  WiíU^npruch   in  der  AHori- 

a&gabc  Híittetii  híuafiuwcisen    (S.  Vurredo.J 


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3a  Die  jarzal  register  der  35  pfarhern  und  capelanen  so  in 

hundert  und  3  jařen  zu  Trautnaw  gewesen  sint 

1493  her  Caspar  Gyrik  teebendt 1 

1500  her  Paulus  Ohllerus 2 

1513  her  Petrus  der  schloszmiinch 3 

1514  her  Johannes  Pechatzsch 4 

1520  h.  Johannes  N.  von  der  Neysse      5 

1520  h.  Bemhart  N.  von  der  Neysse 6 

1521  h.  Nicolaus  N.  von  der  Neysse 7 

1621  h.  Petrus  N.  von  der  Neyssen 8 

1521  h.  Andreas  Ron  von  der  Landsh 9 

1522  h.  Martinus  Linificiarius 10 

1522  h.  Matem  von  Franckstein 11 

1523  h.  Johannes  Schwerdt 12 

1524  h.  M.  Wenceslaus  Biittner 13 

1525  h.  Conradus  Preusse 14 

1625  h.  George  Springer 15 

1526  h.  Johannes  im  Korbě 16 

1528  h.  Matheus  N.  von  Polkenhayn 17 

1530  h.  M.  Wenceslaus  Butner 18 

1531  h.  Mathaua  N.  von  Lttca 19 

1535  h.  Martinus  Tabemator 20 

1538h.  Franciscus  Ay .  21 

3b  1540  h.  Johannes  Agricola  Híibner 22 

1542  h.  Matheus  Sew  von  der  Schweid 23 

1543  h.  Martinus  von  der  Gabel 24 

1544  h.  Matheus  Schweintzer 25 

1545  h.  Frantz  N.  von  Grisse 26 

1546  h.  Johannes  Muhr 27 

1557  h.  Andreas  EilfBnger ^" 

1563  h.  Johannes  Hintz  techent 

1563  h.  Fabián  Korb 

1664  h.  Albrecht  Bamberg 


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—  345  — 

1568  ih.  Hieronimus  Hirsch | 

I     Johannes  Cascanus ( 

1568  h.  Johannes  Timus 33 

1576  h.  Tobias  Scharfifenbergk 34       ^ 

1594  h.  Gregorius  Forbergk 35  ') 

Nu  folgen  die  namen  der  24  schulmaister,  cantores  und 
organisten,  so  zu  Trautnaw  gewest  vom  1493  jar  bis  ins  1592, 
ordentlichep.  bescArieben  durch  Simon  Hyttel  malér  zu  Trautnaw. 
Die  jarzal,  der  schulmeister  und  cantor  namen :  ^ 

1492  h.  Johannes  Rubínu s  schulm. 1 

1504  h.  Adamus  Dock  schulm 2 

1512  h.  Bartel  Olmitzer  Pameischen 3 

1514  h.  Bemhardt  Lapcida  schulm 4 

1517  h.  Friderich  Pechatzsch  schulm 5 

1520  h.  Caspar  Malweisz  schulm 6 

1521  h.  George  Heroldt  schulm 7 

1522  h.  Nicolaui  Jon  schulm.  statschreiber 8 

1527  h.  Johannes  Fabry  Hancke  schulm 9 

1635  h.  Johannes  Libetaller  schulm 10 

1542  h.  Johannes  Geíszler  schulm 11 

1543  ^)  h.  Irael  Geiszler  schulm 12 

1544  h.  Johannes  Faber  schulm 13 

1546  h.  Johannes  Tzenker  Lorentz 14 

1546  h.  Valerius  Gríinbergk 15 

1568  h.  Sigmunt  H&bner  cant 16 

1569  h.  Matheus  Mylner  schulm 17 

1570  h.  Adam  Kretzmer  cant 18 

1572  h.  Christof  Herxel  schulm 19 

1572  h.  Johannes  Rosa  schulm 20 

1576  h.  Johannes  Hartman  cant 21 

1576  h.  Johannes  Debyssus  cant 22    4b 

1579  h.  Frantz  Winckler  cant 23 

1581  h.  Andreas  Polus  cant 24 

1586  h.  Valerius  Baier  cant 25 

1592  h.  Melchor  Thomas  cant 26  «) 

»)  Am  Rande :  ,27  in  13  jařen/ 
')  Am  Rande:  ,Johane8  Hensler.* 

')  Ara  Rande:    ,vom  Goltborge.*    —    Von  4b   bis  17a  ist  der  Wortlaut 
bereits  S.  17  flg.  (yergleiche  die  Anm.  8.  17)  al)gedruckt  worden. 


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—  346  — 

1M3  /^'^  ^'  ^^'1    Anno  domini  ein  taufient  {anfhundert  und 

Feb.  80.  jj^  dreizelienden  jar  den  andern  sontag  in  der  fasten  zog  hieher 
genTrautnawauf  das  schlosz  derehrwirdigherPetrusN.,  deran- 
der  schloszmunch,  und  war  auch  des  alten  her  techents  her  Caspar 
Girks  capelan.  er  bilte  viel  jegermessen  auf  dem  h.  altar.  also 
waren  drei  pfarrhem  alhie  zu  Trautnaw,  aber  der  her  Caspar 
Girik  war  der  Sberste,  her  Paulus  sein  caplan  und  her  Potrus 
war  der  schloszmónch.  diese  zwene  priester  haben  ihre  tegliche 
prebenda  Von  dem  schlosse  alhier  gehabt.  aber  dieser  obbe- 
melte  her  Petrus  der  schloszmíinich  war  gar  eiu  grosser  scor- 
tator,  das  er  auf  ein  zeit  mit  einer  etc.  ist  hinaus  in  die  Golt- 
gruben  gegangen,  die  renes  zu  purgim.  da  seind  im  der  hem 
von  Schumburg  hoffgesinde  nachgeschlichen  (aus  befehl  ihrer 
hem),  und  als  der  gute  her  Peter  am  besten  gelaboriret,  seind 
8Íe  in  larven  vermumbt  herzugeschlichen  und  haben  ira  die 
kutten  ganz  kurz  vor  dem  hindern  weggeschnitten  und  haben 
ihn  flux  abgeblaun.  da  ist  der  her  Peti*us  aus  iren  henden  in 
die  stadt  entlauíFen  und  auf  dem  schlosse  geklagt^  es  hetten 
ihn  die  rauber  beraubt  und  also  zugericht.  da  haben  die  hem 
zuvor  alles  gewust  und  haben  auf  ein  beschSnung  mit  rossen 
den  raubem  lassen  nacheilen.  aber  es  ist  also  auf  in  angeiegt 
worden,  da  hat  im  der  teufel  erst  die  rechte  kapen  angehengt 
auf  papistisch  etc. 

?oa  [Zu  S.  49  Z.  4  v,  o.]  Anno  domini  im  1521  den  28.  oc- 

(  tobris  am  tage  Simoni  Jude  zog  der  her  Andreas  von  derLands- 
hutten  alhieher  gen  Trautnaw  und  ward  von  eim  ehrsamen  rath 
und  der  ganzen  gemcin  zun  činem  pfarher  aufgenomen.  und  in 
kurzer  zeit  nach  der  stcrbe  zog  der  her  Andrcs  zur  Gulden 
Aelssen  hinaus  und  ward  pfarher  daselbst.   und  wan  er  abge- 

20b  predigt  am  sontag,  so  verkiindigt  er  dan  dem  volek  und  pauern: 
wer  da  wolt  was  lassen  von  kleidern  machen,  dera  wolt  ers  in 
der  wochen  mit  bereitten  und  machen;  dan  er  arbeitet  das 
schneiderhandwerk  neben  seincn  beruflf  etc. 

22*  [Zu  S,  57  Z.  16  v,  o.]  Und  in  kurzer  zeit  damach  bracht 

1526  man  gen  Trautnaw  gar  new  Lutrische  bucher,  das  new  testa- 
ment, cathegismus  und  postillen,  das  die  burger  sehr  kauften 
und  studierten,   also  hat  dieser  her  Johannes  im  Korbě  ange- 


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18b 


1521 
Oct.  28, 


—  347  — 

fisuigen,  des  doctor  Martínus  Lutter  biicher  und  lehr  zu  ver- 
damen,  wie  er  ein  new  falsche  ketzerische  lehr  in  die  welt 
brechte,  und  hat  offentlich  auf  der  canzel  gesagt^  wie  er  hett 
ein  Lutherisch  testament  auf  dem  pfarrhof  in  kacheloffen  ge- 
worfen;  alsbalde  hett  es  angefangen  zu  krachen^  wie  man  ein  22b 
hackenbtlchsen  abgeschossen  hett  und  nach  harter.  also  hett 
gott  ein  zeichen  gegeben^  das  des  Lutters  lehre  falsch  wer. 
darauf  hat  im  lUatheus  Freyse  der  seufFensieder,  ein  mitbiirger 
und  rathsher,  widersprochen  und  uberlaut  gesagt  in  der  kirchcn : 
,eur  pristerlicher  wirden  ambt  auszgenomen,  her  Johans  im 
Korb,  du  leugst  in  hals.  des  doctor  Martinus  Luthers  lehr  ist 
recht,  nach  den  schriften  der  propheten  und  aposteln  das  klare 
wort  gottes.  aber  des  pabsts  und  der  papisten  lehr  ist  falsch 
und  erlogen*  etc.  und  oftmals  darnach  wan  der  her  Johans  m 
Korb  predigt  ausz  der  legenden  und  vorsteig  sich  zu  hoch  am 
papistenberg;  <las  er  wol  ein  leitter  hett  bedorft;  das  man  im 
wieder  herab  hett  geholfen^  so  íing  dan  der  obgenantc  Matheus 
Freyse  an  auf  in  in  der  kirchcn  zu  pfeiffen.  das  verdrosz  dan 
den  her  Johansen  im  Korb  sehr,  und  das  bracht  in  am  aller- 
meisten  von  Trautnaw  hinweg  etc. 

[Zu  S.  60  Z.  4  v.  u,]   Da  zog  der  her  Johannis  Fabri    22b 
von  Newrode  hieher  gen  Trautnaw  und  ward  schulmaister 
6  jar  und  zog  darnach  gen  der  Hohenelben  von  Arnaw  etc. 

[Zu  S,  61  Ta,  1  v.  u.J  Zu  der  zcit  ist  der  her  magister  ^ 
Wentzeslaus  Bittner  wiederumb  alhieher  gen  Trautnaw  ge- 
zogen  und  ist  alda  pfarher  verblieben  bisz  ins  1535  jar,  bisz  er 
starb.  dieser  oft  gemelte  lier  Wentzeslaus  hat  der  kirchen  auch 
ein  gulden  kelch  beachaidcn.  (wie  sic  dan  auch  nach  neun 
giildene  kelche  in  der  Trautnawischen  kirchen  haben,  die  da 
alle  zuvor  von  den  alten  pristern  darzu  beschaiden  sind  wor- 
den^  ohn  alle  kreitz  oder  patzam  und  monstranzen.)  und  als  er 
solte  sterben  hat  er  gebetten,  man  solt  in  gegen  dem  Christo- 
pherus  uber  in  die  kirche  begraben,  und  seine  fraw  solt  ein 
grabstain  lassen  auf  in  aushaun.  es  ist  aber  nicht  geschehen, 
sondern  die  dielen  oder  brethe  seind  uber  sein  grab  gedielet 
worden  unter  der  fraw  pfarrin  gestfile^  da  er  ligt  begraben  etc 


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-  348  — 

ísM  l^^^  ^'  ^^  *)  ^*  ^  ^*  ^*^  Anno  domini  im  1535  am  montag 

oct  4.  nach  Michaelis  zog  der  her  Johannes  Pabri,  sonst  Hanke  ge- 
nand,  schulmaister  von  Trautnaw  gen  Amaw.  und  zog  einer 
M&ni2.  aus  der  Schlesinge  hieher  am  tage  Gregoři,  der  her  Johannes 
Libethaler  genant,  und  ward  schulmaister  zu  Trautnaw.  dieser 
her  Johannis  Lybethaller  het  ein  sohn  von  7  jařen,  den  gab  er 
einem  Trautnawischen  biirger  (Wenzel  Patzelt  genant).  der 
erzog  in  und  lisz  in  das  schusterhandwerk  zu  Prage  leren  etc. 

imÍ  /^"  ^'  ^^  ^*  ^  ^''  ^'J  I^í^sem  her  Matheus  ward  zu  Traut- 

naw der  namen  gegeben  Seuwmatz  von  wegen  des  sewhirten 
tochter  Anna  genant,  die  er  so  ofte  absolvirt,  bisz  sie  wieder 
ein  tochter  het,  die  auch  Anna  genant,  welche  magt  itzund 
beim  Balzer  Nicundeien  dienet.  *) 

24a  [Zu  S.  101  Z.  3  ť.  oj  grosse  studiosi  Behmische  von  Prag. 

Si  /^"  ^'  ^^^  ^'  ^^  ^-  ^']  Christof  Pewel  genant,  der  sein 

ministrant  war.  er  lisz  in  zu  Prag  das  schlosserhandwerk 
lehren,  und  zog  der  miinich  gen  Olmitz  etc. 

IMS  /^^"  ^'  ^^^  ^'  ^  ^'  ^'J  ^^  diesem  1543  jar  nach  dem  tode 

des  alten  her  Johannis  Geyszler  ward  sein  sohn  Israel  Geyszler 
schulmaister  zu  Trautnaw  an  seines  vattem  stadt.  dieser  her 
Israel  Qeiszler ')  lemet  auch  das  beckerhandwerk  alhie  bein 
Caspar  Jokeln,  der  zur  selbigen  zeit  biirgermaister  war.  und 
er  freiet  im  des  biirgermaisters  tochter  Ludimilla.  als  er  das 
beckerhandwerk  ein  zeit  lang  getreiben,  zog  der  her  Israel 
mit  einem  Trautnawischen  mitwoner  (seins  handwerks  ein 
Schneider)  gen  Wittenbergk,  und  lissen  sich  daselbst  den  her 
Philippus  Melanchton  ordinieren.  also  war  der  her  Israel 
Geiszler  Goldtbergensis  pfarher  zu  Piliíkau,  und  der  her  And- 
reas  Dreilingk  von  Breszlaw  ward  pfarher  zu  Fridelandt  etc. 

f5r4  [^^  ^'  ^^5  Z.  10  v,  w.y  Anno  domini  1544  her  Mathftus 

N.  von  der  Schweidnitz  zog  gen  Trautnaw  in  das  cantorheusz- 


')  Siehe  auch  S.  72. 

«)  Die  Worte   ,wclcho  mafft  —  dienet*  sind  durdistrichen  und  darfibei 

geschrieben:  ,er  zog  wider  gen  die  Schweidnitz  ins  closter/  —  Vgl 

auch  S.  100. 
')  Am  Rande:  ,den  20.  mai*. 


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—  349  — 

lei  a,    iu  welchem  alle  vorige  capelanen  ihr  wohnung  gehabt 
Iiaben er  war  kleiner  person  und  kunde  malen. 

[Zii  S,  105  Z.  3  v.  u.]  Diser  (Johanes  Faber)  hilf  die  pro-  25b 
ccssion  limb  den  kirchhofif  abstellen.  damach  erfreiet  er  im 
clil  altcs  weib,  die  alte  Bleschkin.  sie  war  alt,  er  war  jung, 
also  geritten  sie  mit  einander  gen  Prage  vor  das  geistliche  recht 
11  nd  ItsBen  sich  schaiden.  also  muste  die  alte  Bleschkin  dem 
lier  Johanis  Faber  viel  dings  von  hauszrat  und  gelt  geben. 

[Zu  S.  108  Z.  10  v,  o.]  7a\x  der  zeit  zog  der  her  Johanes    26a 
Faber  von  der  schule  ab.   also  versorget  der  her  Lorenz  von 
Braune  die  schulmeisterei  2  monat 

[Zu  S.  145  Z.  22  v.  o.]  Anno  domini  1557  jar  den  30.  tag    «^» 
jantiari  bat  der  her  Andreas  Eylffinger,  pfarher  zur  Rognitz,  J»n- zo- 
rnit dem  her  Martinus  Kretzschmer  ein  beredung  gehabt,  das 
der  her  Andreas  das  gestiíFte  zu  Trautnaw  ein  jar  lang  solt    26b 
versorgen  wochentlich  alle  freitage  auf  dem  gestiťFtaltar  (eine 
sehlmesse  zu  lesen).   es  wolt  im  aber  solch  messen  sehmieden 
die  kost  nicht  ertragen.    dan  der  gute  her  Andres  vorzeret 
nnch  zwo  kuhe  zu  Trautnaw  neben  seinem  gestifft  halten  etc. 
von  der  jarzal  1557  an  zu  rechnen  ist  fortan  weitter  kein  caplan 
mehr  auf  das  gestiíFte  oder  gestifftaltíir  gehalten  worden,  son- 
tlem  der  alte  her  Martinus  Kretzschmer  hat  jerlich  4  sch.  ge- 
nomen  und  das  gestiíFte  mit  freitagsmessen  versorgt,   und  von 
dem  zeíger  stellen  und  vom  orgelwerk  hat  der  her  Mertten 
jerlich  ucht  sch.  gehabt,  alle  quartal  2  sch.  etc. 

[Zv  S.  176  Z.  8  v.  oj  Anno  domini  im  1564  jar  den  23.  tag  26b 
maí  am  pfingstdinstag  ist  der  oft  und  vielgemelte  alte  Traut-  Mai  23. 
nawische  pfarher  Martinus  Tabernator  (welcher  lenger  dan 
29  jar  5berster  pfarher  alhie  gewesen)  gen  Langnaw  gezogen, 
aldaaelbst  er  auch  schon  allbereit  bis  in  das  dreizehende  jar 
lang  ihr  pfarher  zu  Langnaw  ist.  es  ist  auch  idermeniglich  allen 
zu  Trautnaw  kund,  das  der  her  Mertten  nie  kainmal  irgend 
ein  evangelia  aus  einigerlai  biichem  auf  der  canzel  niemals  hat 
abgeleasen,  sondern  alles  ohn  buch  auswendig  gepredigt,  aber 
zun  den  episteln  hat  er  alle  mal  den  Spangenbergischen  cor- 
vinua  gehabt  etc. 


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1 


—  350  — 

»J»  [Zn  S.  179  Z.  1  v.  v.]  Darnach  im  1565  jar  den  20.  tag 

Apriiao.  appjllig  am  gutten  freitag  liat  der  her  Johanis  Hintze  abge- 

schafft;  das  man  hinfurt  nicht  mehr  solt  in  der  fasten  und  mar- 

terwochen  klapfem  und  schnarren,  sondem  er  befahl  mit  der 

grossen  gloken  zu  leutfen,  welchs  zuvor  niemals  geschehen  war. 

[Zu  S.  180  Z,  10  v,  o,]  den  schnarnigen,  heisscrn  pfarbern 
von  Mobern. 


2;b 

1565 


27b 
1565 


[Zu  S.  180  Z.  20  v.  o.]  Dieser  her  Johannis  Hintzius  hat 
Juni  21.  auch  glatt  abgestallt,  den  feurtag  und  fest  den  21.  tag  im  brach- 
mon  am  domstag  des  heiligen  fronleichnamstag  nicht  mehr  die 
procession  zu  halten,  nach  mit  der  monstranzen  umb  den  ring 
zu  gehen,  auch  nicht  auf  den  altar  mehr  herauszusetzen.  dieser 
her  Johannes  Hintzius  hat  auch  von  der  Eustachia  fraw  von 
Gendorf  wider  erlanget,  den  Pfaffeiiwalt  zusambt  den  wisen 
zu  nutzen,  genissen  und  griiglichen  zu  gebrauchen,  ohn  eini- 
gerlei  verhinderung  oder  einsag  etc. 

1M5  l^^  ^'  ^^^  ^'  ^^  "•  ^'7  U"^  ^^^  jeder  pastor  muste  sein 

eigene  thema  und  predigt  schriftlichen  und  miindtlich  in  der 
Trautnawischen  kirchen  predigen  und  erkleren.  sie  hatten  auch 
ihre  leges,  wie  sie  sich  ohnergerlich  solten  halten  in  der  klei- 
dung  und  allem,  was  wider  gott  und  ehre  wer  etc. 

28a  [Zu  S.  182  Z.  15  v.  o,]  Mathias  ClSselus primus 

huius  districtus  senior, Martinus  Tabernator,  pfar- 

lier  zu  Langnaw Adamus  Czinck,  pastor  zum  Schwulle 

bein  Jermer.  ') 

Also  wan  diese  obbemelte  pfarbern  ein  zusamenkunft 
hatten,  so  gab  ein  jeder  ein  behmischen  groschen ;  so  kauften 
sie  ein  fasz  bir  und  lissens  auf  den  pfarhof  schrutten.  so  gab 
in  der  her  Johannes  Hintzius  zu  essen  zun  dem  bir.  also  hilten 
sie  nach  ihrem  examen  ein  convivium  und  freie  musicam 
etc 

28b  Solche  predigten  machten,  das  viel  volcks  in  die  kirche 

ging;  dan  jederraan  wolt  gern  die  neuen  prediger  anhoren  etc. 


*)  Der  neuere  Glossator  ani  Rande:  ,Zwole  bei  Jaromierz*.  (Die  g 
nannten  werden  als  bei  der  Ziisammenkunft  anwesend  genannt,  nic 
ala  Wochenprediger.) 


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^'4 


-  351  ■>- 

der  her  J.  H.  tcchent  schlief  wochentlich  nur  zwo  nacht  bein    29a 
seiner  ehírauen^  an  der  mitwoch  zn  nacht  iind  am  sonnobende 
zu  nacht.   sonst  war  sie  alle  zeit  mit  den  kindem  im  forberg 
oder  hausse  auf  der  widmat  vor  dem  thor.   also  wartet  der  her 
Hintzius  seines  studirens. 

fZu  S.  187  Z,  10  v.  o.]  dieweil  der  schulmaister  her  Vale-    ^ 
ríus  diese  zeit  im  willen  war,  sich  auf  dle  OUsysche  vocation 
zu  ordiniren  lassen  und  von  der  schule  abstehen,  wie  dan  ge- 
schach  etc. 

[Zu  S.  187,  188,]  Anno  domini  1568  den  24.  tag  aprillis    »^ 
den  sonnabend  vor  Georgi  ist  der  her  Hieronimus  Hirsch  von  Aprii24. 
Meyxen  gen  Trautnaw  geschickt  worden  von  dem  ehrwirdigen 
her  Johannes  Hincius,  das  er  das  pfarherambt  zu  Trautnaw 
solte  versorgen   (bisz  so  lange  gemaine  statt  Trautnaw  ein 
andem   pfarher  mScht   bckoraen,   dieweil  der  her  Johannes 
Hintz  zu  der  zeit  gen  dem  Ehlnbogen  zog.)  dieser  obbemelte 
her  Hieronimus  Hirsch  war  im  krige  ein  feldprediger  gewest.    sob 
er  war  auch  sonst  ein  guter  bibasticus.   er  hat  auf  ein  zeit  in 
trunkener  weise  mit  einer  blossen  wehr  dem  her  Valerius  Grun- 
bergk  in  die  schuUe  eingelauťFen  und  hat  den  her  cantor  Sig- 
mund  Hůbner  durchs  schulfenster  herausspringende  verjagt. 
aber  der  her  Vallerius  ist  im  hinten  uber  den  ofen  in  ein  kamer 
entrunnen  und  hat  sich  verschlossen.   also  ist  er  mit  blossem 
tesaken  uber  den  kirchhoff  geloffen,  da  ist  im  Paul  Cipfel  der 
birschrStter  begegnet,  dem  hat  er  baldě  die  naše  mitten  von 
einander  géhauen.    (dan  er  hat  denselbigen  tag  ein  opfer  von 
den  pauerssechswochnerin.   die  hat  er  alle  uberredet,  er  wolt 
das  opfergelt  geben  und  die  ůrtten  im  wein  vor  sie  zalen.   so 
waren  sie  mit  im  zu  Samson  Freissen  alr  zum  wein  gegangen 
in  das  haus  neben  Hans  Neuman ;  da  hat  der  gutte  her  Hiero- 
nimus flugs  geschlembt  mit  den  pauersweibem.    als  sie  ein 
schock  und  18  w.  gr.  an  der  &rtten  gehabt  hatten,  hat  er  dem 
wirt  und  der  wirtin  ernstlichen  befohlen,  sie  solten  kein  weib 
lassen  ausz  der  irtten  hinweg  gehen,  bisz  sie  im  die  ůrtten  be- 
zalten.    hat  sich  kegen  in  ihres  ehrentrunks  bedankt  und  ist 
darvon  in  die  schuUe  geschwermbt,  wie  oben  bemelt.)  also  hat 
ein  peurin  gelacht,  die  ander  gewaint,  die  dritte  gescholten  etc. 
und  haben  zalen  mussen. 


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—  352  — 

Man  hat  den  her  Hieronimus  in  mitteltorn  eingesetzt  da 
hat  er  inwendig  die  thiir  mit  steinen  vorranet  und  mit  steinen 
herab  auf  die  leutte  geworfen,  wan  sie  zuna  tor  aua  oder  ein- 
gingen.  er  hat  die  bethtiicher  all  zuschnitten  und  aneinander 
geknupft  und  hat  sie  zum  fenster  vor  dem  thor  hinunter  lassen 
3u  hengen.  da  aber  viel  volcks  zugelaufFen  und  sich  verwundert 
liaben,  wie  er  sich  von  den  turn  herabgelassen  hett  und  entrun- 
nen  wer.  als  er  aber  alle  rede  auf  dem  turn  gehóret  hat,  da  hat 
sich  der  her  Hirsch  eilends  auszgezogen  bisz  aufs  hembde  und 
ist  ganz  emst  eilends  in  das  tumfenster  gesprungen  und  hat 
das  volek  angeschrieren,  sie  solten  eilends  wegweichen^  er  wolt 
flugs  hinabspringen,  und  hat  geschrieren:  ^o  die  Trautnawi- 
schen  herren  bringen  mich  zu  dem  fahť.  da  ist  alles  volek  vor 
schrecken  erstumet.  aber  der  her  Michel  Bayer  hat  diese  zeit 
das  stadtvochtambt  gehabt^  der  hat  gebettén^  er  solts  nicht 
thon,  hat  im  auch  geschworen,  er  wolt  baldě  den  turn  auf- 
schlissen  und  den  her  Hieronimus  mitte  haim  zum  frústíick 
riemen.  hat  gesagt,  er  schenke  bir^  er  solt  nur  flux  trínken,  er 
vrolt  im  die  tirtten  gem  schenken.  hat  im  auch  ein  redlicha 
trinkgelt  von  wegen  eines  ehrsamen  raths  zugesagt  und  ihm 
versprochen,  forthin  nimmermehr  zu  Trautnaw  einzusetzen. 
auf  solchs  hat  der  her  Hieronimus  die  steine  wieder  inwendig 
von  der  tumthir  weggeraumet  und  ist  lachende  herausgegangen 
und  gesagt :  ^ich  weis  nach  wol  die  Trautnawischen  hern  zu 
zwingen^  also  hat  er  beim  her  Michel  Bayer  seiner  zusage 
nach  verwarttet.  da  hat  im  ein  ersamer  rath  vortreglichen 
gemacht  und  ein  gutte  kundtschaft  gegeben  und  ein  eriichs 
trinkgelt  gegeben  etc. 

Da  ist  der  obbemelte  her  Hieronimus  Hirsch  von  Trautnaw 
hinweggeschwermbt  gen  Michelsdorf  hienunter  und  hat  dém 
her  Álbertus  Hambergh^  pfarher  zu  Michelsdorf^  seine  frauw 
empffirt  und  hat  sein  armes  weib  mit  zweien  kinderlein  alhíe 
zu  Trautnaw  bószlich  verlassen  etc. 

81b  fZu  S.  188  Z.  10  v.  u.P)  Dieser  her  Johannes  Timus  hat 

lf»68 

zum  ersten  angefangen,  das  capittel  alle  morgen  in  der  Traut- 


')  Dort   ist  geradezu  auf  den  ,Au9zng*  beziehang^sweise  aaf  das  Jar- 
register*  verwiesen,    Vergl.  auch  S.  214,  217  bis  222. 


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!lír^1^^!É9j 


—  353  - 

nawischen  kirchen  zu  halteD,  ausgenomen  am  donerstag,  da 
Í8t  markt;  nnd  am  sonuabeude.  er  hat  angefangen  die  ganze 
biblia  vom  anfang  bisz  zum  ende  alle  bucher,  so  dorine  verfast 
Sein,  nach  ordnuDg  ein  ides  capitel  geprediget  und  ausgelegt. 
zu  solchem  predigen  hat  er  sieben  jar  zeit  můssen  haben,  ehc 
ers  zum  ende  bracht  im  1576  den  22.  tag  im  weínmon.  ferner  oct'22. 
hat  er  auch  geordnet  den  kleinen  chatechismus  und  die  kinder- 
lehr,  das  in  die  scfauUer  alle  suntage  zur  vesper  recetiret  haben. 
cr  hat  das  fasten  salvě  singen  gar  abgestelt^  dargegen  hat  er 
das  kindergebet  (zu  mitages,  wan  man  leuttet)  aufgerichtet 
mit  singen,  bethen  etc.  er  staelte  das  einlaitten  der  breite  an 
den  hochzeiten  gar  ab.  er  schaíFte,  das  man  in  hochzeiten  mu- 
sicam  singen  solt  und  dem  her  cantor  mit  eim  leiergelt  ver- 
sehen.  er  schafFt,  das  das  tuch,  so  man  vormals  in  der  fasten 
in  der  kirchen  vor  dem  hohn  altar,  nimer  solt  aufhenken.  er 
schafft,  das  man  auf  kaiuem  altar  mer  solt  leichter  haben  oder 
lichter  brennen,  auszgenommen  aufn  hohcn  altar.  er  schafFt, 
das  man  die  fahnen  ausz  der  kirchen  aufiraumet.  er  nam  die  32a 
waxkerzen  von  den  húlzen  handwerkskerzen,  die  sie  zun  den 
leichbegrebnissen  brauchten,  und  studirt  darbei,  bis  er  solchs 
auch  in  abgang  brachte,  das  nimer  kerzen  darauf  gesteckt 
werden.  er  legt  ein  schlosz  somers  zeiten  vor  den  kirchtum 
und  wolt  nicht  lassen  zum  wetter  leutten.  er  vermanet  vleissig, 
den  armen  leutten  und  schillem  pfenige  und  bi'ott  in  die  putten 
an  kirchthiren  einzulegen.  er  thailet  allemal  selbst  das  brott 
und  gelt  unter  die  schtiller  und  armen  leutte.  er  buch  oftmals 
von  seinem  eigen  korn  brott  und  thailets  unter  die  armen  leutte 
und  arme  schúller.  er  šach  selbst  scharf  in  der  schullen  zu,  das 
die  schúller  nicht  an  der  lehr  versaumet  worden.  er  bauet  den 
predigstuU  fořt,  er  lisz  viel  newe  benck  in  die  kirche  machen. 
er  staellet  die  osterkerze  ab,  das  man  sie  nicht  mehr  solt  her- 
ausstecken.  er  schaffte,  das  man  am  sontage  nicht  solt  mit  der 
grossen  glocken  zur  predigt  leutten,  sondern  mit  der  mittel- 
glocken.  da  das  etzliche  sontage  also  gehalten  war,  wolt  es 
einem  e.  raťh  und  der  gemainen  nicht  gefallen,  soudem  bc- 
fohlen,  man  solt  mit  der  grossen  glocken  zur  predigt  und  zum 
gehor  gSttliches  worts  flugs  leutten.  darnach  wolt  der  her  Timus, 
man  solde  allemal  ein  taller  dem  schulmaister  geben,  wan  er 

23 


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—  354  -- 

einer  leuchen  mit  der  grossen  glocken  auszleuttet.  solche  neue- 
3sb  ruDg  und  leges  gefíel  niemandis;  und  wolt  es  ein  e.  rath  nicht 
willigen.  darnach  wolt  er,  die  kirchenvatter  solten  im  alle 
suntage  7  pfennige  aus  dem  gemeinen  kirchensekel  geben,  so 
wolt  er  das  volek  zu  geben  vermanen ;  es  soiten  ihm  auck  die 
kirchenbitter  allemal  raitunge  thun,  wie  viel  der  kirchen  geldes 
einkem.  das  wolt  ein  e.  ratb  nicht  gestatten.  da  wolt  er  forthin 
das  volek  nie  keinmal  vermanen,  ein  heller  zu  geben,  darmit 
die  kirche,  pfarrhof  und  schule  bauhaftig  erhalten  m&cht  wer- 
den,  wiewol  es  billich  ihm  imd  allen  evangelischen  christliehen 
lehrern  zustehet  mit  vormanung  und  furbitt,  wie  oben  bemelt, 
zum  kirchen  geben  etc,  es  verklagt  der  her  Johannis  Timus 
ein  e.  rath  gegen  dem  her  camerer  dem  her  Adam  Spanovzky. 
er  {urt  in  in  pfarrhof  und  zeicht  im  den  und  sagt,  ein  e.  rath 
wer  nachlessig,  den  pfarrhof  zu  bauen.  darauf  im  ein  e.  rath 
geantwortet  hat,  er  wer  nach  viel  nachlessiger,  in  der  kirchen 
das  volek  zum  kirchen  almus  geben  zu  vormanen.  wan  er  die 
zeit  uber,  so  lange  er  pfarher  zu  Trautnaw  wer  gewest,  auf 
alle  suntage  und  fest  allemal  ein  vormanung  zum  einlegen  ge- 
than  hett,  solte  schon  sand  und  kalk  beim  pfarhofFe  im  vorrat 
zum  bauen  sein.  wan  er  aber  allemal  7  pfenig  aus  dem  gemain 
almus  šekel  wolt  zu  lohn  haben,  wtirde  der  tiberschus  klein 
sein.  also  bleibt  bis  auf  die  zeit  ungebauet  und  unvormanet. 
(es  ist  aber  beides  unloblich.)  ja  wen  es  nach  geschech,  so 
mScht  es  gutt  werden  der  kirchen,  dem  pfarrhof  und  schulen  etc. 
Dieser  her  Johannes  Timus  war  ein  grosser  eiferer  und 
hitzig.  was  im  in  sin  war,  das  repetirt  er  die  predigt  durchaus 
33a  etzlich  vilmal,  nicht  einen  tag,  nicht  eine  woche,  sondem  viel 
predigten,  das  er  auch  zuletzt  sich  so  tief  einlisz  mit  namhaf- 
tigen  predigen  wider  den  her  CasparNusz,  das  sie  miteinander 
1575^  zu  Prage  an  das  recht  geritten  im  1575  den  21.  aprilis.  alda 
der  her  Johannis  Timus  in  die  40  taller  verzeret,  und  solchs 
ein  e.  rath  aus  gemeiner  stadtbeutel  vor  in  gezalet  mit  ver- 
manung,  von  solchem  taidingen  abzustehen.  da  hat  er  in  zom 
zu  Prage  von  dem  her  Wenzel  Schmiett  (dieser  zeit  primas 
zu  Trautnaw)  ein  urlaub  begeret,  der  im  hienachmals  gegebei 
worden.  der  war  der  erste  pfarher  zu  Trautnaw,  der  sich  hic 
verehlicht  und  auf  dem  pfarrhoff  hochzeit  bilte,    er  kam  alhic 


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Apr.  21 


—  365  - 

bein  der  gemain  in  ein  ungunst,  von  wegen  das  er  dem  her 
Przibigk  Mirtzkowzken  auf  Newhoff  den  PfafiFenwalt  zusambt 
der  zugehSrigen  wiesen  wieder  hat  ubergeben.  das  war  alao 
offenbar:  Hans  Schmit,  den  man  Kretzschem  Hampl  auf  der 
Kriblitz  nennet,  der  hat  den  her  Johanis  Tiraus  umb  ein  baum 
im  Pfaffenwalde  gebetten  abzuhauen.  da  hat  im  der  her  Timus 
ein  zettel  an  den  hern  auf  NcwhofFgegeben  und  in  an  hern  gc- 
wiesen.  also  hat  Kretzem  Harape  den  brief  Bartel  Tzan  ge- 
weiset.  der  hat  gesagt,  er  solt  eim  e.  rath  den  zedel  zusteln 
und  nicht  dem  hern  auf  NeuhofFe.  als  ein  e.  rath  solchen  zedel 
gclesen,  haben  sie  2  rathsperson  nach  dem  her  Timus  ge- 
schickt,  im  gebeten,  zun  einem  e.  rath  zu  komen.  da  im  solche 
des  PfaflFenwalts  und  wisen  ubergebung  der  herdchaft  auf  New- 
hoff fíirgehaiten  worden,  da  er  sehr  gelaugnet  hat,  bisz  er  mit 
seiner  eigen  handschrift  uberwisen  ist  worden.  das  hat  in  jemehr 
zur  rach  geraizet,  und  da  er  im  1576  jar  am  ostersontage  seine  1570 
bucher  und  predigten  aller  besclilusz,  sagt  er  frei  offentlichen  ^'' 
auf  der  canzel:  er  welt  auf  den  morgenden  ostertag  seine  valet- 
predigt  thun  und  wolt  alle  personen  darinen  namhaftig  machen, 
welche  seine  widcrsacher  weren,  und  welche  in  von  Trautnaw 
wcgbrcchten  etc.  also  hilt  ein  e.  rath  die  kirchen  zugeschlossen 
(mehr  zwitracht  zu  vorhutten.)  da  hat  der  her  Johannis  Timus 
das  pauersvolk  angeruffen,  sie  sol  ten  mit  im  hienaus  auf  den 
Neuenhoff  gehcn,  er  wolt  in  wol  auf  den  sáhl  daussen  pre- 
digen,  wie  den  auch  geschehen,  und  nach  der  predig  hat  er  den 
Przibig  und  die  fraw  Beningna  gebetten,  sie  soHen  befehlen, 
das  die  pauern  zu  Gebersdorf  zur  kirchen  gingen  gen  der  Olsse, 
die  von  Wolten  gen  der  Aldestadt  etc.  an  diesom  ostermontag 
hat  sich  der  her  Johannes  Timus  gar  trunken  getrunken,  und 
vor  des  her  Hans  Fickers  thir  hat  er  den  vogt  Gorge  Altman 
an  seinen  ehrn  geschmehet  und  auf  in  geruffet:  ,du  hundc* 
stecker  kom  her!^  da  ist  Gorge  Altman  kommen  in  zorn  bewegt 
und  hat  im  ein  maulbandt  gegeben  etc.  (nihil  sine  causa.) 

Anno  domini  im  1576  lar  den  26.  tag  .mai  ist  der  her  Jo-    i.stg 
hanis  Timus  von  dem  pfarhoff  zu  Trautnaw  in  sein  haus  vor 
das  niderthor  gezogen,  und  darnach  den  4.  tag  septembrís  ist 
aus  vergunst  eines  e.  raths  dem  her  Johannes  Timus  erlaubet 
worden,  sein  und  seiner  in  gott  ruenden  frauen  Gertrud  epi- 

23* 


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Mai  26. 


—  366  — 

taphia  auf  allersellen  altar  an  die  maur  zu  setzen  und  an  kirch- 
tum  das  crucifix  zu  malen  und  die  grabschrifi  zu  schreiben  etc. 
sept.?4.  darnach  den  24.  tag  septembris  ist  der  her  Johanis  Timus  gar 
weg  von  Trautnaw  gezogen  40  meilen  von  hinnen  gen  Schwett 
in  die  Marek  unter  den  graffen  von  Vierrhaden.  da  er  bisz  in 
da«  dritte  jar  gelebet  und  pfarher  gewesen.  man  sagt,  er  solt 
in  8  jařen  zu  Trautnaw  8*)  hundert  taller  haben  erubrigt,  welchs 
gelt  er  etzlichen  gezaigt  solte  haben  etc.   requiescat  in  pacc. 

Sb'9  [Zu  S.  189  Z.  13  v.  u.J  da  ist  er  [Matheus  Mylter]  schul- 

1572    maister  verbliben  bis  in  das  1672  jar,  da  er  gen  der  Jungen- 

buchen  zum  predigtambt  vociret  ist  worden.   aldaselbst  ist  er 

nach  pfarher  etc. 

im  /^^  ^'  ^^  ^'  ^  ^''  '""J  "^^^^  Kretschmern,  des  alten  her 

Martinus  Kretzschmers  sohn. 

1M5  l^^  ^''  ^^^  ^'  ^  ^'  ^'J  ®^  [Johannes  Hartmann]  erfreiet  im 

Qorge  Weyners  tochter  zu  Trautnaw  und  zog  im  1676  jar  den 
nÍ5'*8  ®'  ^o  novembris*)  wieder  gen  Arnaw  etc.  diesen  tag  hat  man 
dem  kaiser  Maximilian  zu  Trautnaw  ausgeleuttet. 

ift76  [Zu  S.  221  Z.  5  v,  o.]  Anno  domini  1576  den  3.  tag  mai 

^**  ^'  am  donerstag  des  heiligen  kreuztag  erfíndung  ist  der  ehrwirdig 
herr  Tobias  Scharffenbergk  (der  geburdt  von  Liwenthal),  ge- 
wesener  schulmaister  zu  Polkenhayn,  gen  Trautnaw  vocieret 
zun  einem  pfarhern.  seine  erste  predigt  war  das  bekandtnusz 
odersimbohims.  Athanasii  von  der  heiligen  dreifaltigkeit  wieder 
die  Arrianer  zur  fríiepredigt.  die  ander  predig  war  von  dem 
gutten  hirten,  Johan.  10,  und  zur  vesper  auch  dergleicben  etc. 


')  Die  ,8^  durchstrichen  und  ,4*  dafiir  eingesetzt. 

^)  S.  222  heisst  es,  dass  er  am  25.  Juli  Urlaub  erhalten. 


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IIL 


BEILAGEN. 


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Dany  od  panna  Hersse  z  Želesna  panu  Petrowi  od  téhož  94a 
statku  dole  psaného  przed  namy  Jakubem  z  Porssycz  a  naKocz- 
lirzowie,  Martynem  Bakalarzem  od  miesta  Dworu  prziseznimy 
k  saudu  manstwy  kraje  Truttnowzkeho :  urozeny  wladíka  pan 
Heressz  z  Železná  a  na  Trzemessnie  oznamiel,  žie  gest  dal  a 
mocznie  dawa  statek  swuy  kteryz  mansky  miel  a  dřzal  gmeno- 
waty  Nemotowity  s  tym  ze  wssym  czož  k  tomu  přzislussi  s  lesy 
s  lukamy  s  rybníkem  s  potoky  se  wssemv  wodoteczimy  s  kussem 
labe  8  pustinamy  wssemy  a  wssym  przyslussenstvym  czož  k  tomu 
od  starodawna  przislussalo  gast  a  przyslussi  a  jaký  gest  toho 
sam  w  dřzeny  byl  a  toho  vziwal  to  gest  pak  dal  urozenému 
wladyce  panu  Petrowy  z  Železná  a  na  Borkach  streycy  swemu 
na  tom  sobye  any  swym  budauczym  zadně  prawa  y  zadně 
zwlastnasty  nepozustawugytz.  to  a  takowe  daný  tolíbizce  wsta-  94b 
huje  a  ma  wstahowaty  na  dyetitze  a  budaucy  pana  Petra  nade- 
psaného, stalo  se  Léta  Božího  1528  we  cztwrtek  przed  swatym 
Valentínyra. ') 

2. 

Praegische  zechordnung. 

Index  und  ordnung  auf  semeln  und  rokenbrott  baken,    loob 

erstlich  auf  das  semelbrott. 

Item  so  der  weiss  gílt  eín  schafFel  16  w.  gr.,  so  soli  eín 

semel  wegen  Praegisch  gewichte  28  lott : 

Umb  17  w.  gr.  sol  die  semel  per  2  d.  wegen  26  lott    2  quintlein 

.     18      .       25    ,   -  „ 

«     19      .       23    „     2  „ 

„     20      „       22    ,     2  , 

.21      ,       21    „     1  „ 

,,     22      „       20    „     1  „ 

»     23      „       19    „     2  „ 

v     24      „       18    „     3  „ 

M     2o      „       18    „  f) 

„     26      „       17    „     1  „ 


')  Gehort  zu  Seite  58  nach  Zeilc  15. 


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—  360  - 


Umb  27  w.  gr. 

9«    28      ,, 


16  lott   2  quintleín 
16    ,,   —       „ 


Auf  rockenbrott,  so  ein  scheflFel  10  w.  gr.  gilt,  so  sol  ein 

.    •  8  lib.    3  lott 


brot  wegen  Pragisch  gewichte 
Umb  11  w.  gr.  ein  scheíFel 
12 


99 
9} 
99 
99 
99 
99 
99 
99 
99 


n 

14 
15 
IG 
17 
18 
19 
20 


>} 
» 


7 
6 
6 
5 
5 
5 
4 
4 
4 
4 


11 
24 

7 
25 
12 

2 

24 
16 

8 

2 


Und  es  sol  ein  jeder  brott  7  pfenig  gelten. 


2  quintlein 


zu  Trautnaw  (verstorben:) *) 

Der  alte  Jeger. 

Knolle  Veyx. 

Hornigk  Gorge. 

Humler  Hak  Barttel. 

Ramler  Kratzig.  *) 

Ruklyner. 

Teycnina. 

Othe  Matz. 

Michel  Breckner. 

Freyse  Mertten  der  alte. 

Gawert. 

Jager  Paul. 

Der  alte  Fenger. 

Gawer  Mertten. 

Bayer  der  fleischer. 

Der  alte  Stentzel  Hans. 

Kumatz. 

Tzipell. 

Nipel  Wolff.  3) 

Der  alte  Renel. 

Kun  Kasper. 

Grontman  Sens.  (?\ 

')  Wohl   keine   Sterberegister,   da  einzelne   als   lebend  nacligewiesen 

werden  konnen. 
')  ^KratKÍg*   durchstríchon,    dariiber   gtíschrioben:    ,8fhuster*    daríiber: 
,Matem'. 

^)  ,Nipell  Wolf  durchstrieben,  daneben:  ,Nippartt*. 


Anno  domini  1605  burger 

Samper  Griger. 
Pocha  Furtz. 
Frumptter. 
Barttel  Meierla. 
Schwartz  Wenzel. 
Der  alte  Folant. 
M5nch  Hans. 
DSmel. 

Pitter  Lapcida. 
Der  Schwarze  Seiler. 
Knol  Veyx. 
Gepertt. 
Der  alte  Lux. 
Jong  Jokel,  statvogt. 
Der  alte  Paltzer  Hittel. 
Schaffer  Wenzel. 
Malweysse. 
Dieprach  (?)  Hase. 
Schuwert. 
Futter  Fitz. 
Kotzwer  Orben. 
Parneuschen  Barttel, 


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j 


—  361 


Der  alte  Harttel. 

Peclíatzsch  Greger. 

Ber  alte  Just  Pitter. 

Lux. 

Ilreyerla. 

Der  alte  Springer. 

Jeachke. 

Scliiinler;  becker. 

(jírontma  Wenzel. 

Tilscher  Paul  SchSwerla. 

Bock  Fitz. 

Neigen  Findt. 

Petzelt  Wenzel. 

Ocitz  Hans. 

Huek  Barttel. 

Paul  Kolbe. 

Kriszner. 

llguer. 


PfeifFer  Hans. 

Herlett  der  alte. 

Hope  der  alte. 

SchSwel. 

Faehrle  Tomel. 

Patzkendorffer. 

Mentzel  Paul. 

Thalner  Hans. 

Pitzsch  Wenzel. 

Finger  Hans  der  alte. 

Der  alte  Nirmberg. 

Der  Schwabe. 

PfeifFer  Hans,  war  burgermai- 
ster,  hat  aus  dem  statbuch 
bletter  gesehnitten,  ward  zu 
Trautnaw  auíFen  ringe  ge- 
kept  anno  1505. 


1515. 


Ib 


Ellaíí  Frise,  tuchmacher. 
Gfírj^e  Scheiber,  wagner. 
Wenzel  Patzelt,  burger. 
Gor^^^e  Weniger,  rossarzt. 
Adam  Renel,  schmit. 
Híuis  Reysse,  Schneider. 
Míítz  Futter,  schmit. 
I)*'r  alte  Hans  Baier,  fleischer. 
<Jlniíitof     Haintz      der     alte^ 

sehwarzferber. 
Lorentz  Bock,  Schneider. 
VitK  Futter,  schuster. 
Wtjysz  Hans,  der  alte. 
lieek  Fitze,  stattvoit. 
Gruaz  Pitter,  Bartl  Ilacke  ge- 

uant. 
Der  alte  Merten  Freise. 
Wenzel  Patzelt. 
Falton  Kfinigk,  der  schuster. 
Hans  Othe,  fleischer. 
Hawel  Pechatzsch,  fleischer. 
Wenzel  Bock;  sperner. 
Goi'ge  Scheyber,  wagner. 
llertten  Gawer,  schmit. 


Mertten  Rack,  schlosser. 

Bartel  Meyerla. 

Valten  Tusel. 

Pawel;  stattfoit  schmitt. 

Wenzel  Herolt,  tuchmacher. 

Wenzel  Patzelt. 

Michel  Fidler,  beckmichel. 

Faltz  Jokel,  becker. 

Matz  Quirentz,  doctus. 

Wenzel  Krebs,  schlosser. 

Matz  Freyse,  seifensieder. 

Barttel  Poschel,  toepfer. 

Der  alte  Hans  Seiler,  schuster. 

Fetter  Mertten,  der  becke. 

Bcrnt  Schubert,  der  Schneider. 

Hans  Weiss,  stattvogt. 

Mitwoner  in  Trautnaw 

in  der  halben  stát  gen 

Hopenberg. 

Bartel  Mauer. 
Stoltz  Hansel. 
Alt  Stange. 
Obbrecht. 


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—  362 


Míinch  Hans. 
Kley  Jorge. 
Gorge  Gumperlein. 
Schneider  Míchel. 
Andrea  Besser. 
Hans  Otte. 
Tzschur  Matz. 
Simon  Fogelnest. 
Petter  Jan. 
Michel  Briick. 
Jager  Paul. 
Bock  Fitz. 
Stentzel  Hans. 
Roericht. 
Freise  Merten. 
Hittel  Baltzer. 
Der  alte  Lux. 
Patzelt  Wenzel. 
Grosz  Bartel. 
Merten  Conrad. 
Wanke  Kaszda. 
Jíartin  Zlatník. 
Pock  Lorenz. 
Grosz  Bartel. 
Blasig  Andreas. 
Poscbel  Ender. 
Ylgener. 
Stang  Diterich. 
Lorenz  Schmit. 
Piker  Jeckel. 
Hans  Jekel. 
Mikulasch. 
Bartel  Seiler. 


Merten  Himpel. 

Futter  Fitz. 

Jong  Jokel. 

Klein  Beck. 

Der  Grosse. 

Fraw  Barbora  Burszkin. 

Matz  Futterschmit 

Gorge  Tzipel. 

Fraw  Stoschin. 

KíJnig  Griger. 

Hinernast  (WawHnss.) 

SchaíFer  Wenzel. 

Naigen  Fendt. 

Der  junge  Lux. 

Předměstí  e. 

Casper  Lamler. 
Gorge  Brocknerin. 
Kolbe. 
Weiman. 

Patzelts  Forberg. 
Domek  Kaplowsky. 
Stiek  Michel. 
Matias  Riidel. 
Ficker  Falten. 
Bock  Hans. 
Futter  Bartel. 
Peter  Jost. 
Hans  Nipel. 
Bredtschneíder. 
Asman. 
Schlawísch. 
Lasskott. 


4. 

Uberschriften  der  Kapitol  der  Chronik  Hiittels 
liber   díe   Grundung   Trautenaus   und    der   Nach- 

bardorfer. 

1.  Wíc  Jaroraierus  blínd  war  (1002). 

2.  Der  fliichtigc  Abzug  des  polnischen  Fiirsten  Městech 
mit  seinem  Kriegsvolk  (1003). 

3    Der  Ursprung  des  Thurmes,  so  im  Anfang  zu  Trautení 

auf  dem  Schlosse  íst  erbauet  worden  (1003). 
4.  Zertheilung  der  Riiuberrotten  (1003). 


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~  363  — 

o.  Ursprung  des  alten  Schatzler  Thurmes  (1003). 

6.  Wie  das  Kaubhaus  Rechenberg  ist  erbauet  worden  (1005). 

7.  Wie  der  Raubthurin  zu  Trautenau  aufgefunden  wurae 
(1006). 

8.  Wie  der  Fiirst  Jaromierus  ausschicket  die  REuber  zu 
fangen. 

9.  Der  Abzííg  nach  dem  Schatzlaer  Thurm. 

1 0.  Wie  der  gefangene  RSuber  das  Volk  zuř  Nachtzeit  speiset. 

1 1.  Wie  der  blinde  Furst  Jaromierus  die  16  Ráuber  seinern 
Bruder  Herzog  Ulrich  nach  Prag  absendet. 

12.  Wie  der  Fiirst  Ulrich  den  Albrecht  Trautenberger  ins 
Gebirge  legt,  die  RHuberei  zu  vertilgen  (1006). 

13.  Wie  der  llauptmann  Albrecht  Trautenberger  mít  seinem 
Volk  allshiiir  ins  Gebirge  ist  angekommen  (1006). 

14.  Wie  das  Dorf  Altstadt  erbauet  worden  ist  (1006). 

15.  Herr  Trautenberger  bauet  eine  Briicke  bei  des  Nieszlaus 
Raubthurm  (1006). 

16.  Wie  Herr  Trautenberger  den  Schatzlaer  Raubthurm  zu 
besichtigen  zog  (1006). 

17.  Wie  das  Dorf  Trautenbach  seinen  Namen  erhalten. 

18.  Wie  aus  dem  Raubthurm  ein  Schloss  gebauet  wurde 
(1006). 

19.  Wie  Konigshain  erbaut  und  seinen  Namen  bekám. 

20.  Zu  welcher  Zeit  das  warme  Bad  unter  dem  Schwarzen- 
berge  erfuuden  wurde  (1006). 

21.  Wie  die  Kirche  in  Altstadt  auferbauet  wurde. 

22.  Wie  der  Lindwurm  gefunden  und  gefangen  wurde. 

23.  Als  Herr  Trautenberger  seinem  Volke  anzeiget,  dass 
er  beim  Fiirsten  zu  Prag  um  RMh,  llilfe,  Freiheit,  Privi- 
legia uber  seinen  Bau  und  Herrschaft  woUe  ansprechen. 

24.  Herr  Trautenberger  iiberreichte  dem  Landesfiirstcn  Ul- 
rich sein  Dupplikat  und  crhielt  folgende  Contirmation, 
welche  lautet  in  bohmischer  Sprache  (1006). 

25.  Der  Landesfiirst  schicket  eine  Commission  von  Prag  nach 
Trautenau,  die  Stelle  und  den  Grund  einzuweihen  und 
zu  besichtigen. 

26.  Von  dem  herrlichen  Auszug  von  Prag  des  Herrn  Trau- 
tenbergers  (1006). 

27.  Wie  die  Kirche  zu  Altstadt  ist  eingeweihet  worden  (1006). 

28.  Erste  Prozession,  Einweihung  des  Platzes,  der  Kirche 
und  des  Kirchhofes. 

29.  Wie  Trautenberger  Burggraf  der  Herrschaften  wurde. 

30.  Von  der  zweiten  Prozcssion  und  Einweihung  des  Funda- 
nients  und  Grundes  der  Stíidt  Neutrantenan,  und  was 
sich  zugetragen. 


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31.  Wie  alle  3  Thore  der  Stadt  Trauteaau  sind  eingeweihet 
worden. 

32.  Wie  das  Thor  und  Pforten  am  Schloss  oder  Brúcklein 
ist  eingeweihet  worden. 

33.  Die  erste  Errichtung  des  Raths  in  Trautenau  (1006\ 

34.  Die  Abmessung  der  Dorfer,  deren  Revier-Zertheiliing 
zur  Stadt  (1006). 

35.  Wie  die  Losszettel  sind  ausgetheilet  undgegeben  worden 
(1006). 

36.  Neue  Confirmation  des  Mannrechtsmandats  vom  Fůrsten. 

37.  Eidschwur. 

38.  Die  Erbauung  der  Ortschaften. 

39.  Wer  das  Dorf  Altstadt  erbaut  hat  und  welche  Zeit 

40.  Wer  das  erste  Haus  in  Trautenau  erbaut  hat  (1006). 

41.  Wer  das  Dorf  Trautenbach  erbaut  hat  (1006). 

42.  Wer  das  Mittelthor  hat  lassen  steinern  aufbaueu  (1006). 

43.  Wer  das  Niederthor  und  die  Krieblitz  erbauet  hat 

44.  Hohenbruck.  Wer  das  Oberthor  in  Trautenau  hat  bauen 
lassen. 

46.  Wie  ein  hí^Izemes  Kirchlein  und  der  Kirchhof  gebauet 
ward  (1006). 

46.  Wer  das  Lehngut  Neuenhof  erbauet  hat  (1006). 

47.  Wer  das  Lehngut  zunAchst  dem  Spittelberge  erbauet 
hat  (1006). 

48.  Wer  das  unverríickt  Lehngut  obig  der  Obermíihl  er- 
bauete  (1006). 

49.  Wer  die  Kochan  amKtichenberge  auferbauet  hat  (1006). 

50.  Wer  das  Dorf  Kriensdorf  aufen)auet  hat  (1006). 

51.  Wer  das  Dorf  Lampersdorf  auferbauet  hat  (1006). 
62.  Wer  das  Dorf  Gabersdorf  erbauet  hat  (1006). 

53.  Wer  das  Dorf  Burkersdorf  erbauet  hat  (1006). 

64.  Wer  den  Polzenstein  bei  Gabersdorf  erbauet  hat  (1006). 

56.  Wer  das  Dorf  Welhota  erbauet  hat  (1006). 

66.  Wer  das  Dorf  TrUbenwasser  hat  erbauet  (1008). 

57.  Wer  das  Dorf  GoldenSls  auferbauet  hat  (1007). 

58.  Wer  das  Dorf  Weigelsdorf  erbaut  hat  (1007\ 

69.  Wer  das  Dorf  Rognitz  und  daselbst  das  Schloss  erbauet 
hat  (1008). 

60.  Jungbuch  (1008). 

61.  Woltau  (1007). 

62.  Prausnitz  (1007). 

63.  Wemersdorf  am  Rehorn  (1008). 

64.  Glasendorf  (1007). 

65.  Bernsdorf  (1008). 

66.  Marschendorf  (1007). 


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67.  Wiidschitz  (1007). 

68.  Hartmansdorf  (1010). 

69.  Tscherna  (1009). 

70.  Rudelsdorf  (1009). 

71.  Dorf  BSsíg  (1009). 

72.  Albendorf  ober  Marschondorf  (1011). 

73.  Potschendorf  (1011). 

74.  Wer  die  Glashutte  auf  den  Haynichen  erbauet  hat  (1011). 

75.  Wer  den  Katzauerbcrg  erbauet  hat  und  wie  es  zugteng 
(1008). 

76.  Wer  die  Pomplusche  im  Besitz  gehabt  hat  (1007). 

77.  Wer  Langenau  erbaut  hat  (1007). 

78.  Pilnikau  (1008). 

79.  Michelsdorf  (1012). 

80.  Petenidorf  (1012). 

81.  Kaile  (1012). 

82.  Das  SUdtlein  Aeypel  (1013). 

83.  Wann  die  Stadtmauem  sind  verfertiget  worden  (1013). 

84.  Pausnitz  (1014). 

85.  Radschitz  (1014). 

86.  Staudentz  (1015). 

87.  Kottwitz  (1015). 

88.  Nemkowitz  (1015). 

89.  Soor  (1015). 

90.  Albendorf  und  Bertclsdorf  (1018). 

91.  Altenbuch  (1019). 

92.  Schwadowitz  (1020). 

93.  Qualisch  (1020). 

94.  Slatin  (1023). 

95.  Radowenz  (1023). 

96.  Komár  (1023). 

97.  Markausch  (1024). 
98   Sauchwitz  (1029). 
99.  Parachnitz  (1006). 

100.  Wie  der  Lindwurm  nach  Brunn  gefíihret  wurde  (1024). 

101.  Begnadigung  der  StadtTrautenaii  mitgrosserem  Insiegel 
(1024). 

102.  Der  Lindwarm  in  Briinn  am  Kathhaus. 

103.  Wer  das  Schloss  Bcrgstein  oder  Silberstein  erbaut  hat 
(1056). 


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Auszugswcisc    Ubersetzung   der   in    der  Chronik    vorkom- 
menden  tscheehischen  Urkunden. 

[1]')  Friedrich  von  SeliUDibiirg  und  Jan  von  Kozogcd  vergleiclien 
sich  in  dem  Strcito  betreffs  gewisser  Leistungeu,  zu  wclchen  die  ITiitcr- 
thancn  an  das  Schloss  von  Schumburg  verpfliclitct  seicn.  Jan  von  Kozoged 
zeigt  einen  MajcsUitsbríef  Konig  Johann  des  Blinden  vor,  woranf  Friedricli 
von  Schumburg  crkliirt,  ihm  seiu  Kecht  nie  bestrittcn  za  haben,  sich  auf 
das  Zcugnis  dcs  Herm  Kuneš  von  Železná  und  Jan  Podstranskjr,  i»owie 
auť  Herm  Prozbys  berufend.  Es  wird  zu  Recht  befundcn,  das  beide  gogen- 
Hoitig  ihre  Gcrechtigkeiten  anerkennen  sollen,  der  fiir  das  Vorjahr  zn 
zahlendo  Hafer  sei  nachzusehen,  fiir  dieses  Jahr  aber  zu  leiaten. 

Donnerstag  vor  Sanct  Barbara  1489,  Dez.  3. 

[2.] '  Jan  von  Kozoged  auf  Chotowitz,  Jan  Sylber  von  Pilnikan  and 
in  fíreczteyn  als  Hevollmachtigte  nach  Hans  Sylber  von  AUbnchen  iiber- 
geben  an  Herm  Friedricli  von  Schumburg  und  von  Pirsstensteyn  anf 
Trautcnau  das  Dorf  Hartmannsdorf  als  erblichen  Besitz  mit  allen  Kochten 
vor  Alex  von  Schonau  und  auf  Arnau  als  Stelly ertreter  des  Kouigs  und 
den  Herren  Hans  von  Warasdorf,  Kuneš  von  Železná,  Jan  von  Haber 
und  Fhilipp  von  KÓniginhof. 

Froitag,  am  Tage  der  heil.  Barbara  1489,  Dez.  4. 

[3]  ^)  Vorgleich  in  der  Klago  der  Trautcnauer  Biirger  gogen  Jan 
Sylber,  der  gegcn  ihre  Rechte  in  Jungbuchen  Bier  braue.  Jan  Sylber 
zeigt  einen  Pergauientbrief,  wornach  cr  nicht  verpflichtet  sei,  von  den 
Trautenauorn  Bier  zu  nehmen,  sondern  seine  Vettern  Nikel  Sylber  und 
Jan  Sylber  hStten  freiwillig  in  dem  Kretzschem  in  Jungbuchen  dieses  Prí- 
vileg  gemách  t,  was  die  Trautcnauer  nicht  gel  ten  lassen  vvoUteu.  Von  den 
Herren  Mannen  Jan  von  ^  Kozoged  auf  Chotowitz»  Hans  von  Wamsdorf 
auf  Altbuchen,  Heres  von  Železná  und  aufXřemešna,  Wenzel  von  Bchonau 
und  auf  Arnau^  Jan  Lytoborzky  von  Chlum  und  in  Schaizlar,  Wenzel  Sochor 
aus  Koniginhof  wird  fiir  Recht  befunden:  Da  Jan  Sylber  keine  andere 
Gerechtigkeit  vorgezeigt,  als  das  von  seinen  Vettern  gemachte  Privilcg, 
diirfo  er  in  Jungbuchen  kein  Bier  braiien,  sondern  miisse  es  so  haltcu, 
wie  08  seit  Alters  her  geschah.  Und  in  Betreff  der  Klage  der  Koniginhofer, 
Arnauer  und  Trautcnauer  gegen  Jan  Sylber  betreifs  des  Tuchschneidens, 
Salzschiittens  ct-c.,  wie  auch  in  Wiltschitz,  Jungbuchen  und  Pilnikau  wnrdc, 
da  Jan  Sylber  kein  Recht  nachweisen  konnte,  fíir  Recht  befunden:  Jan 
Sylber  soUe  das  Salzschiitten  und  Tuchschneidcn  in  den  genanuton 
Dorfern  seinen  Louten  lassen. 

Donnerstag  vor  Chr.  Beschneidung,   1502,  Dez.  29. 

[4]  *)  Kaufvertrag  zwischen  dem  Herm  Jan  Kruschina  und  Herm 
Goorg  Butzky  von  Wamsdorf  vor  Jacob  von  Porssitz  und  auf  Kotzlirzow, 
Martin  Radikowsky  von  Hrádek  und  auf  Jawornitz,  Beneš  Štos  von  Star- 


')  8.  9.  Die   dort  angefllhrto  Jahrcszahl  1481  ist  cin  Fehler  des  Schreibcrs,   drr  in 

1481)  f.u  corrigiren  ist. 
')  8.  10. 
')  8.  27. 
')  8.  59. 


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kowits,  Martin  Bakalarz  von  Koniginhof  als  Beisitzern  des  Lehnsgdríchtes 
dea  Trantenauer  Kreises:  Herr  Jan  Kraschina  von  Lichtenbnrg  zeígt  an, 
dass  er  sein  Hans  in  der  Stadt  Trantenau  (geg.  d.  schlesische  Thor)  und 
das  Dorf  Trautenbach  sammt  Lenten,  Zinsen  und  ZoU  dem  edlen  Herm 
Georg  Butzky  von  Wamsdorf  und  der  Fraa  Johanna  von  Biesenburg, 
seiner  Gemahlin,  um  300  Meissner  Groschen  verkauft  hábe. 

Trantenau,   Mittwoch  nach  St.  Pet^r  und  Paul   1529,  Juni  30. 

[6.]  *)  Kaufvertrag.  Herr  Jindřich  Berka  von  Duba  auf  Drzebenitz, 
oberster  Richter  des  Konigreiches  Bohmen,  iibertragt  an  Herm  Christof 
von  Gendorf  und  auf  Hohenelbe  die  tausend  Schock  bohm.  Groschen,  die 
ihm  der  Konig  auf  seinem  Schloss  Schatzlar  verschrieben,  von  nftchstom 
GalU  in  der  Weise,  dass  Christof  von  Gendorf  davon  400  Sch.  Gr.  an 
Herm  Adam  Sylber  von  Pilnikov  zur  Auslosung  fiir  die  Dorfer,  welche  Herr 
Berka  an  Sylber  verpfííndot,  200  Sch.  Gr.  gleich  an  baarem  Gelde,  die 
ubrigen  400  Sch.  aber  zu  Galii  sicher  stellen  bis  zum  kommenden  Georgi 
oder  baar  zahlen  solíte.  Die  Gerichtssporteln,  welche  der  bisherige  Besitzer 
von  Schloss  Schatzlar  bezogen,  soUen  ihm  und  seinen  Erben  bleiben. 

Samstag  nach  St.  Aogidi  1639,  Sept.  6. 

[6.]^)  Befehl  Kaiser  Ferdinands  an  den  obersten  Hoft-ichter  Jan 
Popel  von  Lobkowitz,  wonach  das  Ansuchen  des  Herrn  Christof  von  Gen- 
dorf und  auf  Hohenelbe,  —  welcher  einzelne  zu  dem  Trantenauer  Lehen  ge- 
horíge  Guter  kaufen  wolle  und  gebcten  hábe,  dass  auch  seine  Tochter, 
da  cr  keine  Sohne  hábe,  nach  ihm  erben  durfen,  —  bewiUigt  wird,  doch 
nur  unter  der  Bedingung,  dass  diese  Lehnsgiiter  wieder  an  die  bohm. 
Konige  fallen  soUten,  wenn  diese  seine  Tochter  ohne  mannliche  Erben 
sterben  wúrden. 

Wien,  an  Simon  und  Juda,  1539,  Oct.  28. 

[7] ')  Lehnscid  den  Herr  Christof  von  Gendorf  dera  Kaiser  Ferdinand 
der  Schatzlar' schcn  Lehensgiiter  halbor  leistet: 

leh  schwore  Gott  dem  Herm,  dem  dnrchlauchtigsten  Filrsten  und 
Herm  Hr.  Ferdinand,  romischen,  ungar.  und  bohm.  Konige,  Infanten  von 
Spanien,  Erzherzog  von  Ósterreich  und  Markgrafeu  von  Máhren,  Fiirston 
von  Luxemburg  und  Schlesien  und  Markgrafcn  von  der  Lnusitz,  meinem 
gnádigstcn  Herrn  als  Konlg  von  Bohmen  und  seincn  Erben  und  der  ge- 
sammten  b<)hmischen  Krone  Treue  und  Ergebenheit  mit  allen  Besitzungcn 
und  Lehensgiitem  und  verspreche  dieselbe  Treue  und  Ergebenheit  zu 
halteu  und  zu  bewahren,  wie  es  einem  gutcn  und  trcuen  Lchnsmanne 
geziemt.,  ganz  in  der  Weise,  wie  es  das  Lehnsrecht  des  konigl.  Hofes 
zeígt.  Und  wo  immer  ich  welche  verschwiegene  Lehen  wiisste,  gelobe  ich, 
diese  nicht  zu  verheimlichen,  sondern  in  all  dem  mich  treu  uni  wahr  zu 
seiner  konigl.  und  der  bohmischen  Krone  zu  verhalten,.  wie  es  einem 
treuen  Manne  geziemt,  und  dies  weder  der  Gunst  noch  Ungunst  wegen 
noch  ans  einem  andem  Grunde  anders  zu  thun.  So  wahr  mir  Gott  hclfe 
und  alle  seine  Heiligen. 

[8.]  **)  Mit  Bewilliguug  des  obersten  Ilofríchters  des  Konigreiches 
Bohmen,  Jan  des  Altercn  von  Lobkowitz  und  auf  Zbirz,  ward  ein  Kauf- 
vertrag zwischen  den  Briidern  Wilem,  Hynek  und  Bernhart  Kruschina 
von  Lichtenburg  einer-  und  Christof  von  Gendorf  auf  Hohenclbo  andercr- 
seits  in  die  HoftafeI  eingetragon. 

Samstag  nach  St.  Acgidi,  1539,  Sept.  6. 


•)  8.  59. 
»)  S.  79. 

')  S.  81. 


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—  368  - 


Die  Bríider  Wilem,  Hynek  und  Bernhart  Knuchina  vou  Licbtenburg 
verkaufon  vor  den  Herren  Hynek  Sspetler  von  Yanowitz  und  Girsik 
Wachtel  von  PatoĎow  an  Herrn  Chrístof  von  Gendorf  anf  Hohenelbe  ihre 
Antheile  an  den  Besitznngen  nnd  Lehnadorfern :  das  halbe  Schloss  Schatziar 
init  den  Dorfern  Trautteubach,  Kriensdorf,  Goldenols,  Lampersdorf,  das 
halbe  Dorf  Konigsbain  mit  allem  Zngebor  fur  vierbondert  vier  und  dreissig 
Schock  vier  und  zwanzig  Oroschen;  und  soli  Herr  von  Gendorf  dies  in 
die  Hoftafel  eintragen  lassen  und  von  kommenden  Galii  sammt  Inte- 
rcssen  durch  eine  Yerschreibun^  auf  dieselben  Besitzungen  sicber  stellen. 
Wenn  einer  der  drei  Briider  scinen  Theil  innerhalb  dreier  Jahre  und 
18  Wochcn  erbeben  wollte,  solle  er  ihn  aus  der  Hoftafel  loschen  lassen; 
wenn  aber  drei  Jabre  und  18  Wochen  vom  Datum  des  Verirages  ver- 
ítoBsen  sind,  kann  jeder  scinen  Theil '  erbeben  und  einmabnen  ohne  jedeš 
Hindemiss.  Und  die  Herren  Wilem  und  Hynek  Kruscbina  soUen  ihre 
Theile  morgen  oder  iibermorgen  in  die  Hoftafel  eintragen  lassen ;  Bernhart 
sci  ein  leeres  Blatt  in  der  Hoftafel  zu  lassen,  daniit  er  seinen  Theil  bis 
zum  nSchsten  Georgi  eintragen  lasse,  und  Gendorf  solle  jedem  von  ihnen 
seinen  Theil  sicber  stellen ;  bis  zum  kiinftigem  Wenzeslai  selen  diesc 
Lebngiiter  von  den  drei  Bríidem  an  Christof  von  Gendorf  zu  íibergeben. 
Doch  jeder  verkauft  nur  seinen  Antheil,  der  des  verstorbenen  Jan  Kruscbina 
ist  nicht  verkauft  worden.  Christof  von  Gendorf  soli  auch  gleich  am  nachsten 
Tage  den  Brudem  Kruscbina  die  Interessen  von  kommenden  Galii  bis  zum 
nftehsten  Jahre  zahlen« 

Montag  nach   St.  Aegidi   1539,  Sept.  8. 

Die  Abflchrift  aus  der  Hoftafel  wurdo  berausgegeben  ini  Auftrage 
des  obersten  Hofrichters  Jan  des  Alteren  von  Lobkowitz  auf  Zbirz. 

Montag  nach  St.  Stanislaus  1640,  Mai  10. 

[9.] ')  Lebnsbrief,  durch  welcben  Konig  Ferdinand  an  Chrístof  von 
Gendorf  das  von  diesem  gekaufte  Lehnsgut  Schloss  Schatzlar  verleibt 
und  gestattet,  dass  dessen  Tochter  dasselbe  nach  ihm  erben  diirfen;  doch 
soli  nach  deren  ohne  Hinterlassuug  m&nnlicbcr  Erben  crfolgtem  Tode 
dieses  Lehnsgut  —  mit  den  dazu  gehorigen  Ortschaften,  nfimllch  Alt- 
stadt  (Staré  miesto),  Triibenwasser  (Kaina  woda),  Lampersdorf,  Jung- 
buchen  (Mladie  buky),  Trauttenbacb,  Glascudorf  (Sklenarzowitze),  Lisetziny, 
Wolta  (Woletiny),  Wemersdorf  (Wemirzowitzc),  Rehom  (Richory),  Alben- 
dorf  (Walbergice),  Marscbendorf  (Marssow)  mit  zwei  Hlimmcm,  Bemsdorf 
(Bechartice),  Goldenols  (Olessnitzc)  und  Potsehendorf  (Betzkow)  —  wieder 
an  die  bohm.  Konige  fallcn.  Und  wer  diesen  Brief  mit  des  Herm  duistof 
von  Gendorf  Wissen  und  Willen  bat,  soli  dasselbe  Recht  haben  wie  er. 
Regcnsburg,   Montag  nach  Apostelzertbeilnng  1641,  Juli  18. 

[10.]'  Christof  von  Gendorf  wird,  nachdem  er  dem  Konige  Ferdinand 
den  Lcbnseid  geleistet,  mit  dem  Scblosse  Schatzlar  und  den  dazu  ge- 
horigen Ortschaften  belehnt,  namlich  mit  Altstadt  (Staré  miesto),  Triiben- 
wasser (Kaina  woda),  Lampersdorf,  Jungbuchen  (Mlado  Buky),  Trautten- 
bach,  (>lasendorf  (Sklenarzowitze) ,  Marschendorf  (Marssow)  mit  zwei 
Hammem,  Bemsdorf  (Berhartice),  Goldenols  (Olessnice)  und  Potsehendorf 
(Bezkow),  femer  mit  den  zum  Trautenauer  Lehen  gehSrígen  Dorfern^ 
nSmlich  mit  Ždiar  (Zdiary),  Hartmannsdorf  (Hertwikowitze),  Petersdorf 
(Petrzikowitze),  Hohenbmck  (Humburk),  Kaltenhof  (Wowlanow),  Burgers- 
dorf  (Strzitez),  Parschnitz  (Porssitze),  Konigshain,  Kríensdorf,  Qualisch 
(Kwalisch),  Slatin  (Slawetin),  Bosig  (Bezdiekow)  und  Kríblitz  (Kriblitxo) 
mit  allem  Zugebor  —  durch  Jan  den  Álteren  von  Lobkowitz,  den  obersten 
kijnigl.  Richter  als  Stellvertreter  des  Konigs. 

Samstag  nach  St.  Stanislaus   1542,  Sept.  29. 


»)  8.  84. 
')  8.  97. 


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—  369  — 

Diese  Abscbríft  aus  der  Hoftafel  wurde  lierausgegeben  im  Auftrage 
des  Herm  Hendrych  von  Ssamberg  des  Álteren,  obersten  Hofríchters. 

Mittwoch  vor   St.  Bartholomaeus  1548,   Aug.  22. 

[11], ')  Ein  ncuer  Lebnsbrief  Konig  Ferdinands^  womach  Herr  ChrÍBtof 
von  Gendorf  und  seine  Tochter,  da  er  kcine  Sohne  hat,  sowic  sie  schon 
kurze  Zeit  vorher  mit  dem  Srhlosse  Schatzlar  und  einígen  dazu  gehorígen 
Ortscbaften  gemass  der  Umiindernng  des  Lehnsbriefes  Konig  Georgs  belehnt 
wurden  —  nun  auch  einige  zum  Trautenauer  Lehen  geborige  Ortscbaffcen, 
nlimlich  die  Dorfer  Ždiar  (Zdiary)^  Hartmannsdorf  (Hertwikowitze),  Peters- 
dorf  (Petrzikowitze) ,  Holienbnick  (Humburck),  Kaltenhof  (Wowlanow), 
Bui^ersdorf  (Strzitetz),  Parschnitz  (Porssitze),  Konigshain,  Kriensdorf, 
Qnalisch  (Kwalisch),  Slatin  (Slawetin),  Bosig  (Bezdiekow)  und  Eriblitz 
(Kriblitze)  mit  allem  Zugehor  zu  Lehen  empfangen,  wobei  abermals  her- 
vorgehoben  wird,  dass  diese  Ortschaften  sowie  das  Schloss  Schatzlar  mit 
allem  dazu  gehorigen  nach  dem  Lehnflrechte  wieder  an  das  Konigreich 
Bolimen  fallen  sollen,  falls  die  Tochter  Christofs  von  Gendorf  ohne  mSnn- 
liche  Nachkommen  sterben  soUtcn. 

Prag,  Mittwoch  nach  drei  Eonigen  1542  Jan,  11. 

[12.]')  AnfVerlangen  der  Konij^n  Anna  ladet  Konig  Ferdinand  den 
Herm  Adam  Sylber  auf  den  Montag"  nach  St.  Bartholomaeus  wegen  Ab- 
losung  des  Schlosscs  und  der  Stadt  Trautenau  mit  allem  Zugehor  auf  die 
Prager  Burg  vor. 

Prag,    Mittwoch  nach  St.  Margareth  1643,  Juli  18. 

Hier  entscheidet  nun  der  oberste  Hofmeister  des  Konigreiches 
Bohmen,  Zdieslaw  Berka  von  Duba :  Da  offenbar  ist,  dass  einst  die  Konigin 
von  Bohmen  das  Trautenauer  Gut  verpfSndet,  und  er  sich  mit  nichts 
answeisen  k^nne,  als  mit  der  Bewillig^ng  einer  Abschfitzung  seitens  der 
Briider  Berka  von  Duba  und  Jan  Chwalkowsky  von  Hustierzan,  wíe  die 
Landtafel  es  ausweist,  auf  die  Šumme  von  447  Schock  und  16  bohm. 
Groschen:  Sylber  hábe  diese  Šumme  erhaltcn  und  hábe  somit  diescs 
Gut  sammt  allem  Zugehor  an  die  Konigin  abzutreten.  Wenn  abor  jeniand 
ein  Recht  haben  wollte  auf  eine  grossere  Šumme,  als  gegen  welche  daA  Gut 
verpfSndet  oder  abgeschStzt  wurde,  soli  es  ihm  nicht  benommen  wcrden. 
Prag,  Samstag  nach  St.  Klement  1543,  Nov.  24. 
^  [13.]')  In  drei  ausgeschnittenen  Zettein  fordert  Dorothea  von  Daupa, 

—  Ábtissin  des  Konvents  der  Kloster  am  Zdaras  und  in  Schwaz,  des  Or- 
dens   der  Kreuzherrn  von  Jerusalem   und  vom   allerheil.  Grabe  des  Herrn 

—  den  Herm   Christof  von   Gendorf  und   auf  Hohenelbe   auf,   offen  und 
riickhaltlos  zu  erklKren: 

1)  ob  er  in  Zukunft  das  Grandrecht  des  Konvents  des  Zdaraser 
Klosters  auf  das  Dorf  Doberle  (Dobrno),  Kirchenpatronat  Dlubecz, 
ancrkenen  wolle,  was  er  bishor  nicht  gethan ; 

2)  ob  er  ihr  und  des  Konvents  Rechte  auf  den  zur  Trautenauer 
Pfarre  gehbrigen  Spitals-Wald  in  Zukunf  achten  wolle,  denn  er  hábe  den- 
sclben  grossentheils  abholzen  und  das  Holz  durch  seincn  Heger  verkaufen 
lassen  gegen  die  Stiftung  und  des  genanuton  Klosters  Privilegien  ; 

3)  ob  er  ihr  und  des  Konventes  Rechte  auf  den  zur  Trautenauer 
Pfarre  gehíJrigen  Bach,  den  er  sich  gegen  alles  Recht  angeeignct  hábe, 
anerkennen  wolle. 

Auf  dem  Kloster  Zdaras,  Freitag  nach  Petři  Kettenfeior  1660,  Aug.  2. 
[14.] ')  Christof  von  Gendorf  auf  Hohenelbe   antwortet   auf  die   ihm 
durch  Stanislaus  Bumey  aus  Tahá   und  Martin  Trabaschke   iiberbrachten 


«)  8.  98. 
»)  8.  101. 
»)  8.  102. 
•)  8.  104. 


24 


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—  370  — 


drei  aasgeschnittenen  Zettel:  £r  hábe  nie  gehort,  dass  je  die  Ábtissin 
und  der  Konvent  oder  ihre  Voi-fahron  anf  den  genannten  Giitem  and 
Ortschaften  Grundrechte  aasgeiibt  hiitten,  sondern  immer  seien  die  Konige 
von  Bohmen  nnd  die  fríiheren  Besitzer  des  Trautenauer  nnd  Schaiz- 
laťschen  Gutes  im  Besitz  nnd  Gennss  jener  Gerechtigkeiten  gewesen, 
und  er  hábe  anch  nor  nach  dem  ihm  ausgcstellten  kaiserlichen  Revers 
und  dem  empfangenen  konigl.  Lehen  gehandelt,  womach  sich  der  Kon- 
vent wohl  werde  richten  miissen. 

(AusgeBchnittener  Zettel),   Montag  nach  St  Mathei  1560,    Sept  23. 

[16.]  *)  Chrisiof  von  Gendorf  nnd  auf  Hohenelbc  ubergibt  in  Er- 
nianglung  mUnnlicher  Erben  seinen  Tochtem  Paula,  Eustachia,  Benigna, 
Cordaníe,  Eleonoře  und  Lnkrezia  und  ihren  Erben  m£nn1ichen  Geschlechtcs 
seine  Lebensgilter,  nSmlich  Schloss  Schatziar  mtt  dem  StlCdtchen  und  die 
Dorfer  Altstadt,  Triibenwasser,  Lampersdorf,  Jungbuchen,  Trauttenbach, 
Glasendorf,  Lisetziny,  Wolta,  Wernersdorf,  Rehom,  Albendorf,  Marschen- 
dorf  mit  zwei  llaramcrn,  Bemsdorf,  Goldenols  und  Potschcndorf,  ebeuso 
Ždiar,  Hartmannsdorf,  Petersdorf,  Hohenbrnck,  Kaltenhof,  Bnrgersdorf^ 
Farschnitz,  Konígshain,  Kriensdorf,  Qualisch,  Slatin,  Bosig  und  Kríblitz 
mit  allem  Zugehor,  welche  Ubergabe  mit  Znstimmnng  des  obcrsten  Hof- 
richters  des  Konigreiches  Bohmen,  Adam  von  Stcmberg  und  aof  Griin- 
berg,  geschah. 

Donncrstag  nach  St.  Franciscus  1663,  Oct.  5. 

[16.]  ^)  Hans  Czetryz  (Tzeteritz)  von  Karysz  empfSngt  von  dem 
obersten  Hofrichter  des  Konigreiches  Bohmen,  Adam  von  Stcmberg  und 
auf  GiŤinberg,  nachdem  er  dem  Kónige  Ferdinand  den  Eid  der  Treue  ge> 
Icistet,  an  Stelle  seiner  Gemahliii  Paulině  und  seinor  SchwSgorínen,  der 
Schwestem  Eustachia,  Benignia,  Kordania,  Eleonoře  und  Lnkrezia  von 
Gendorf  die  Lehnsguter  Christofs  von  Gendorf,  des  Vaters  dicser  Schwestem, 
namlich  das  Schloss  Schatziar  mit  dem  dnrunter  liegenden  Stadtchen  und 
den  Dorfern  Altstadt,  Triihcnwassor,  Lampersdorf,  Jungbuchen,  Trautten- 
bach, Glasendorf,  Lisetziny,  Wolta,  Wemerdorf,  Rehom,  Albendorf,  Mar- 
schendorf  mit  zwei  Hamraern,  Bemdorf,  Goldenols  und  Potschendorf, 
ferner  Ždiar,  Hartmannsdorf,  Petersdorf,  Hohenbruck,  Kaltenhof,  Burgers- 
dorf,  Parschnitz,  Konigshain,  Kriensdorf,  Qualisch,  Slatin,  Bosig  und 
Kríblitz  mit  allem  Zugehor  —  nnd  er  verspricht  alles  zu  erfiíllen  und  za 
hal  ten,  wie  es  einem  guten  Mannen  ge^iemt. 

Montag  nach  St  Francisus  1553. 

Die  Abschrift  dicser  Lchnsiibernahmc  wurde  aus  der  konigl.  Hof- 
tafel  herausgegeben  mit  Bewilligung  des  Heim  Jan  Schumburg  und  auf 
Kloster  Míihlhausen  (na  Miliwskem  Klastcrze),  obersten  Hofríchters  des 
Konigr.  Bohmen. 

Donnerstag    nach   St.  Lukas    1556,    23.  Okt.  —  (Unterschrieben  von  Ni- 
kolaus  von  Getrzihowitz  als  Stell  vortretor  des  Hofríchters). 

[17.]  3)  Lehnseid  des  Hans  Tzeteritz  von  Karysz,  vollst&ndig  gleich- 
lautend  mit  dem  unter  [7]  angefiihrten. 


>)  6.  134. 
»)  S.  143. 
3)  8.  144 


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IV. 
SPRACHE,  GLOSSAR 

UND 

REGISTER. 


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Sprache  der  Chronik. 

Die  Sprache  der  Chronik  ist  ein  mitteldeutscher  Dialekt  5 
vor  allem  finden  sieh  viele  Beriihrungen  mit  dem  bairischen 
Dialekte  vor.  —  Die  Hinweisungen  beziehen  sich  auf  die  drei 
Werke  Karl  Weinholds :  Alemannische  Grammatik  (AI.  Gr.) 
1863.  Bairische  Grammatik  (Bayr.  Gr.)  1867  und  Mittelhoch- 
deutsche  Grammatik  (Mhd.  Gr.J  1877.  Die  letztere  wurde  na- 
mentlich  beniitzt,  um  eine  Ersclieinung  als  im  Mitteldeutscheu 
vorkommend  zu  erweisen.  Die  folgenden  Zeilen  geben  eine 
kurzgefassteDarstellung  der  Lautverhaltnisse  unserer  Chronik. 

I.  Voeale. 

a  ist  fiir  o  eingetreten  in  nacti  4. 13.  37.  40.  43.  54.  etc.  sal  60. 
erhafften  92.  bahrer  234.  laffeln  325.  abgeschriebene  9.  — 
(AI.  Gr.  §.  11.  Bayr.  Gr.  §.  6.  Mhd.  Gr.  §.  22).  Fur  das 
aus  i  entstandene  e  steht  es  in  darweil  25.  verjahet  7 1 .  pfen- 
wardt  139.  quall  115.  qualbron  308.  (Mhd.  Gr.  §  23.  AI. 
Gr.  §.  11.)  An  Stelle  des  ursprunglichen  ei  finden  wir  a 
in  zwanzig  63  (^neben  zwentzig);  fór  fremdes  i  ist  a  einge- 
treten in  samat  157.  275.  277  etc. ;  und  durch  falsche  Ana- 
logie trat  es  in  weiland  252  an  Stelle  eines  friiheren  e.  Fíir 
u  und  neben  o  begegnet  a  in  warden  9 ;  es  wechselt  mit  e 
in  leimat;  leimet  (s.  Glossar).  Fíir  i  steht  es  in  awisch- 
berren,  awischbaume  235, 
e,  ae,  d  werden  ohne  Unterschied  gebraucht:  graeblin,  greblin 
1 1 .  Praegischen  1 7.  Pregischen  1 6.  staerbe  32.  sterbe  22. 33. 
waelden  69.  welden  5.  14.  walt  113.  laeger  51.  belegerung 
61.  raethe  89.  rethen  91.  grenitz,  graenitzen  89.  vaeterl31. 
vatter  132.  —  In  Folge  von  ungenauer  Aussprache  tritt  e 
fur  o  ein:  kenigreich  10.  gekepft  23.  31.  08.  kepft  31. 
derffer  120.  schene  136.  ebrikeit  138.  139.  142.  feiligkeit 
67.  (folligkeit  67.)  zuffeherig  137.  aufhert  139.  etc.  Auch 
hier  findet  sich  die  Schreíbung  ae:  daerfern  14. 18.  31.  32. 
daerfer  (dSrfer  17)  17.  Gaerlitz  31.41.  GSrlitzschen  31. 
kaepfen  34  etc.  Bayr.  Gr.  §.13.  —  Anstatt  des  mhd.  ie 


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—  374  — 

steht  e  in  demotig  14.,  anstatt  i  in  den  FremdwSrtern  Ca- 
tíiarena  45.  52.  53.  recediren  353.,  statt  o  in  verfurdern 
89.  vgl.  o.  —  Da  u  niit  o  und  beider  Umlaute  mit  einander 
wechsein  und  5  mit  e  wechselt,  so  tritt  auch  fur  ii  ein  e 
ein:  brenlin  124  neben  brunlin  124.  —  Fiir  ei  ist  e  ein- 
getreten  in  zwentzig  2.  3.  wegera  136.  139.  urtel  140. 
vortel  265.  entzweder  242.  An  Stelle  eines  a  findet  sich  e 
in  alsden  119. 139. 140.  erbeisz  196  (arbeisz  195.326  etc.) 
erbes  70.  71.  317.  etc.  lonerbter  252.  tuchraemen  211. 
ebtischin  129  (abtischin  102.)  Die  Schreibunff  ee  begegnet 
in  heer44.60.  peen  140.  steete  60.  zweene  62.  bevorsteet  86. 
seclen  123.  Der  Riickunilaut  tritt  nicht  immer  ein:  genent 
16-  obgenenntem  5.  47.  bekente  325.  vorweuten  19.  ge- 
seizt  43.  48.  ausgebrennet  51.  etc.  c  ist  syncopiert  inglúck- 
selige  4.  gnaedigiichen  17.  (genaedige  68).  gsellen  136. 
glit  330.  zedl  102.  zedlen  104.  welchs  105.  mangl  136. 
alr  298.  drumelschlagr  322.  griiglichen  350  etc.  —  Dem 
steht  dle  Anfiigung  eines  e  gegeniiber  im  praeterítam 
der  starken  Verben :  hilte  24.  starbe  47.  sahe  52.  galdte 
64.  zoge  108.  etc. 

i  stelit  selir  L&uíig  fíir  ii :  (=  mhd.  ii  und  iie)  geblrt  4.  un- 
verbrichlichen  6.  spitaimil  22.  hallentir  28.  schiller  30. 
hiltzen  32.  hiner  33.  bliten  36.  hingefirt.  39.  versindiget 
53.  miller  40.  56.  grin  60.  zutrig  75.  witten  122.  geplin- 
dert  122.  notirftieg  136.  flisholz  299.  obenberir  er  137. 
finfhundert  142.  etc.  Auch  diese  Erscheinung  beruht  auf 
ungenauer  Aussprache  und  ist  nainentlich  in  Alemannien 
(vgl.  Alem.  Gr.  §.  22)  und  Bavern  (Bayr.  Gr.  §.  19)  zu 
íinden.  i  tritt  ein  fur  das  gebrocnene  e  in  wilcher  14.  wilchs 
169.  pirgvolk  122.  Pirgkfreiheit  132.  miltaw  298.  giraten- 
bir  299.  íiwigk  338  ein,  was  sowohl  im  Allemanischen 
und  Bayrischen,  namentlich  aber  im  Mitteldeutschen  sich 
vorfindet.  (vgl.  Alem.  Gr.  §.  21.  Bayr.  Gr.  §.  18  und  Mhd. 
Gr.  §.  39).  Auf  mhd.  é  geht  i  zuriick  in  rich  24.  schni 
(schne)  223.  zwine  249.  (zwene  249)  schnie  182  (vgl.  ie) 
liehngutt  175.  burklien  318  (lehngutt  175).  (Vgl.  Bayr. 
Gr.  §.  52  —  auch  mitteldeutsch  ist  dieses  i  vgl.  Weinh. 
Mhd.  Gr.  §.  73).  Fíir  a  steht  i  in  dem  praeteritum  hilf 
100. 101.  276.  349.  hielfen  52 ;  eingeschoben  ist  es  in  befe- 
lich  194.  207.  225.  (befelch  219). 

ie  dient  als  Langenbezeiclmung^  es  ist  kein  Diphthong  mehr* 
dcnn  es  begegnet  nicht  nur  da,  wo  urspriinglich  ie  Dipb 
thong  war  (wie  1.  sie  1.  lieben  1.  dienst  3.  geniessen  ) 
bier  6.  verbieten  19.  etc.)  soudem  es  steht  auch  da,  ^ 
urspriinglich  i  sich  findet:  dieses  1.  viel  1.  verschrieben  i 


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-  375  - 

wíer  2. 3.  17.  giebet  2.  3.  sieben  3,  umblie<?ende  6.  ewieg 
o.  wiesen  5.  begrieffe  6.  vorschwiege  6.  blíebe  6.  liegen 
18.  etc.  Dass  das  ie  nicht  diphthongisch  gesprochen  wurde, 
zeigt,  dass  in  denselben  Wortern  ie  míti  weehselt  (dieser  1. 
dise  4.  brief  2.  brif  2.  umbliegende  13.  ligt  1 3.  verschrieben  2. 
beschriben  14.  dieben  52.  dibe  53.  consecrieren  15,  conse- 
criret  15.  Ludwyeg  33.  Ludwig33  etc.)  und  ganz  besonders, 
dass  ie  da  sich  hndet,  wo  das  i  fiir  einen  anderen  Vocal  ein- 
ge  tře  ten  ist:  furé  in:  schnie  32.80.  182  (schni  223.  schne 
33.80)  liehngutt  175)  burklien  318.  (lehngutt  175);  fíir  (i 
Tmhd.  ůe,  ii)  in:  siede:  33.  grien  65  (grin  60).  hiener  117 
(hinner  33. 117).  darieber  136.  mielwasser  136  etc.  Diesz 
i  fiir  ie  ist  eíne  Eigenthíimlichkeit  des  Mitteldeutschen. 
Mhd.  Gr,  §.  73.  —  Doppel  i  findet  sich  in  sii  4. 

u  tritt  fůr  und  neben  o  auf;  mhd.  o  entspricht  es  in:  wulfeil 
24.  Scheindurf46.  ( — dorf46)  zugebrucken  55  (zogebruke 
55)  turwerter  55.  (niederthorhutter  55)  herkumen  89. 
(herkomen  90)  etc. ;  mhd,  ó  entspricht  es  in :  schutten  22. 
tudschlag  38.  nutdorf  60.  grus  77.  (grosser  80)  zug  130. 
liiszzuzelen,  luszgezalt  152  etc.  (Bayr.  Gr.  §.  28.  63.  AI.  Gr. 
§.  29.  Mhd.  Gr.  §.  44.  88.)  Im  Praefix  zuř,  zu  steht  u  fíir 
e:  zurteilung  13.39.  zurst6ret2l.  zurging33.  zursprungen 
44.  zurstoretens  52.  zutrent  63.  zurspalten  64.  zusprengt 
77,  etc.  (mitteldeatsch  beiiebt  vgl.Mhd.  Gr.  §.  285.)  Neben 
der  Silbe  nis  findet  sich  nus :  bekendtnus  6.  finstemus  73. 
berednus  81.  95,  108  (—nis  95.  108).  vorbundtnus  111. 
bildnusz  135.  In  der  Endsilbe  findet  sich  u  in  nachfol- 
gunde  130.  Verkiirzt  aus  mhd.  ú  steht  es  in  ufflauf  153 
(vgi.  off  72). 

UjU  Der  Umlaut  von  u  hat  doppelte  Bezeichnung:  ii  und  u 
(zz:  mhd.  ii,  und  iie) ;  beide  wechseln :  kunig  2.  kiinig  2. 
berurte  3.  beriirten  2.  gňter  17.  gutern  2.  Lůtzen  17. 
Lutzschen  18.  muhle  6.  muhl  6.  funf  2.  fiinften21.  giilden, 
gulden  87.  brunlein,  briinlein  124  etc.  —  Schwanken 
zwischen  u  und  ů  ist  haufig:  uber  2.  uber  6.  fíihren  6. 
fuhrcn  18.  fur  6.  fíir  4.  gríinde  16.  grunde  16.  guldner  47. 
gulden  87.  unschuldig  53.  schiildig  96.  109.  verkiirtzen 
1 18.  kiirze  19.  kurze  20.  fíinften  16.  funtzig  15  etc._  Uber 
Gebíihr  ausgedehnt  ist  der  Umlaut  in :  gesiindert  25.  ziir- 
hawen  37.  kupferne  41.  schiildig  47.  belegeriing  51.  etc. 
In  hausgeniisin  238.  steht  ii  fíir  o,  Dass  i  fíir  ii  eintrat, 
ist  oben  gesagt  worden;  auch  das  umgekehrte  findet  statt 
in  bezucht  31.  tuti  67.  buttelei  286.  —  Wie  u  und  o  wech- 
selu;  so  auch  ii  und  o.  S.  das  letztere. 


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^  376  - 

O  bezeichnet  eine  Trilbung  von  a  in:  montoge  6.  hot  9. 
gethon  18.  dormite  18.  schmoch  30.  kloftern  35.  spot 
37.  ziimol  38.  sonnobent  49.  101.  108.  noch  69.  ohn  75. 
nochtail  94.  gedochten  95.  schwoger  40.  argwon  119. 
omachtl21.  dorinnen  137.  wohr  152.  schoffstal  158  etc. 
(Bayr.  Gr.  §.  21.  56.  AI.  Gr.  §.  25.  Mhd.  Gr.  §.  45.  80.) 

—  o  wechselt  mit  u  und  zwar,  wo  es  mhd.  u  entsprícht 
(steinbroch  11,  erfoUen  14.  gront  22.  35.  worden  33. 
armbrosteii  42.  nutdorf  00.  bedorfen  60.  dorfen  133. 
weggesprongen  149.  mosterherr  325.  mostrung  324.  orber 
245.  verbronen  86  etc),  und  wo  es  mhd.  uo  entspricht : 
demotig  14.  eeforet  15.  hoffeisen  122.  thon  164.  Tdas  letz- 
tere  ist  mitteld.  vgl.  Mhd.  Gr.  §.  77.)  —  Fur  mhd.  ů  steht 
es  in  off.  72.  daroffe  71.  of  110.  Mhd.  Gr.  §.  44.  —  Neben 
dem  Praefix  ver  erscheint  vor:  vorwarung  15.  vorschinen 
17.  54.  76.  77.  vorschieden  43.  vorsorgen  43.  44.  vor- 
sehen  48.  unvorbrochlich  60.  vor&Uen  6.  279.  vorschei- 
nung  ]  25.  vorriinen  352  etc.  (Mhd.  Gr.  §.  36.  doch  auch 
Bayr.  Gr.  §.  24.)  Mhd.  ou  entspricht  es  in  weiroch  12. 
verloffen  22.  24.  27.  30  (veriaufen  2). 

o,  dj  oe.  Der  Umlaut  hat  die  Bezeichnung  o,  6,  seltener  oe : 
kónigin  2.  konig  16.  dSrfer  17.  dorfer  75.  doerfer  108. 
6rtem  24.  ortem  31.  dSrfen  6.  dorfen  121  etc.  Auch  oe 
findet  sich  in  gefr&este  38  (gefrSste  38.)  —  Sowie  u  und 
o  wechseln,  tritt  auch  6  neben  ii  auf :  mónich  55,  míinich 
73.  sone  14. 15.  sSnen  14.  18.  109.  sunen  108.  109.  konigin 
2.  konig  2.  16.  17.  kunig  2.  urtte  351.  352.  urtengesellen 

172.  173.  Srtengesellen  172.  173.  schSpfe  148.  schQpfen 
148.  kóchelspeise  195.  kiichelspeise  305.  herabflóssen  113. 

.  geflust  185.  kunde  lO.  kiinte  151,  kónten  48.  gSldene  122. 
gulden  13.  43;  zum  sing.  schus  229.  ist  der  plur.  sch5sse 
229  etc.  — -  (Bayr.  Gr.  §.  33.  26.  — )  Dass  o  und  e  wech- 
seln, ist  bereits  oben  gesagt  worden ;  hier  noch  folgende 
Beispiele :  zw61f  8.  25.  37.  w511e  1 8.  schoepfen  1 14.  kroen 
296.  —  Uebermászig  erwcitert  finden  wir  den  Umlaut  in : 
fbrderste:  12.52.  obersten  15.  erobert  32.  oberhern  19. 
5berturn  40.  s611en  44.  stSssend  146.  &brikeit  136.  (Vgl. 
Bayr.  Gr.  §.  25.  §.  57.)  —  Anderseits  tritt  Schwankeu 
ein:  olgarten  36.  ohlgarten  36.  fordern  158.  172.  fordem 

173.  gehorig  117.  zugeherig  137.  dorfer  102.  d5rfer  17  etc. 

—  Fiir  e  ist  o  eingetreten  in  moltworfhauffe  196.  —  Noch 
zu  erwahnen  ist  jenes  6,  welches  fur  mhd.  6u  eintritt :  nie- 
derbrShaus  234.  droeri  31.  drSere  281.  dr&erei  281.  dr6- 
brief  214.  drSer  275.  323.  324.  (drSwer  281.)  neben 
drewbrif  281.  drewer  281.  dreiw  50.  dieuwen52.  dreien 


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-  377  - 

281.  (Bayr.  Gr.  §.  59).  Neben  oi  steht  6  in  fStei  83.  238. 
240.  (voitei  5.  vogtei  3). 

II.  Diphthonge. 

ei\  ai  entsprechen  sowohl  mhd.  i  als  ei;  mhd.  i  ist  nur  in  richs- 
tage  61  bewahrt.  Oft  steht  ei  fiir  eu  und  zwar  fur  jenes, 
das  auf  mhd.  iu  zuruckgeht  (durchleichtigen  2.  kreitz  12. 
22.  29.  kreizherr  13.  15.  neinzehen  17.  leiten  18.  leichten 
32.  kreitzer  52.  heiszlin  78.  100.  heiser  33.  handwerks- 
breiche  22.  breichlich  33.  reispert  101.  zigelscheinen  44. 
schainen  159.),  wie  fiir  das  auf  álteres  ou  zuriickgehende 
(dreiw  50,  ereigten  113.  beigel  138.  dreien  282  —  neben 
ereugeten  113.  beugel  137).  Vgl.  daniber  Bayr.  Gr.  §.  79 
und  Mhd.  Gr.  §.  92).  Neben  fiesem  ei  begegnet  der  un- 
getriibte  Laut:  verseimt,  versaumbt  39.  verkeiffen,  ver- 
kauffen  138. 141.  —  Aus  Contraction  ist  ei  hervorgegangen 
in  leit  18.  70.  gejaiden  65.  66.  getraide  6. 17.  24.  getreide 
24.  26.  teiding  224.  —  Die  starken  Verben  der  i-Klasse 
zeigen  noch  ofter  ei  im  praeteritum :  bleib  53.  73.  110. 
vertreib  64.  erscheih  64.  schreib  13.  24.  29.  118.  treib  32. 
wegreisz  331.  erschein  339.  vorsteig  347.  —  ei  findet  man 
fíir  knrzes  i  in:  abscheit  58.  wir  seind  130.  133.  sie  seind 
179.  252.  337.  getreiben  348.  fíir  kurzes  a  in  teigteglich 
137.  (Vgl.  Bayr.  Gr.  §.296  und  Mhd.  Gr.  §.  90  und  §.  104). 
Fíir  mhd.  se  steht  ei  in  umbdreiet  229  (umbgedrewten  254). 
au  entspricht  mhd.  ů  und  ou  und  wird  in  unserer  Chronik  auch 
durch  aw,  auw  bezeichnet. 

e«,  Uu  ist  Umlaut  von  au  (=  mhd.  ů  und  ou),  wofur  auch  die 
Bezeichnungen  eu,  eíi,  euw,  euv  begegnen :  dreuweten  34, 
gepew  2.  3.  gebeuden  11.  hewser  19.  gemeur  21.  feld- 
meusse  etc.  Schwankungen  zeigen  sich  bei  haubtern  60. 
haubter  121.  122.  beum  68.  beuwme  131.  awisch-baume 
235.  bereumen  150.  204.  bereimen  249.  beraumen  191. 
262.  270  etc.  Femer  vertritt  eu  (au)  den  mhd.  Diphthong 
iu  in  verneuret  5.  freund  14.  leuten  18.  getrewen  18.  creuz- 
briidern  21.  —  Wie  ei  fur  eu,  so  tritt  eu  fíir  ei  ein:  beude 
62.  frew  66.  seuflFen  71.  teuchen  95.  freuw  160.  (Mhd.  Gr. 
§.  109.  Bayr.  Gr.  §.  87.  AI.  Gr.  §.  100.)  —  Noch  zu  er- 
wahnen  sind  die  Formen  der  3.  sing.  praes.  der  u-Klasse: 
er  zeucht  5.  321.  abzeicht  223.  fleist  27.  schleist  303.  — 
imp.  scheib  298.  — 
oi  aus  oge  zusammengezogen  in  foit  5.  6.  70.  voitei  5. 
ue.  Ob  dieses  als  Diphthong,  entsprechend  mhd.  iio  aufge- 
fasst  werden  soli,  ist  sehr  fraglich  ;  es  begegnen  folgende 


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—  378  ~ 

Belege:  fuegende  1 9.  darzue  4G.  fuercn  83  (doch  furen 
fíiren  105)  beruertin  136.  zue  142.  auszuege  324.  friie- 
predigt  35Í). 

Zerdehnung. 

Als  zcrdehnte  Formen  bieten  sich  dar:    befehel  51.   melier 
73.  107.  mehers  1.  mehern  135.  eher  244.  stehen,  gehen. 

III.  Consouanten. 

1.     Lippenlautc. 

b  wird  oft  nach  m  ein-  und  angeschoben:  heiltumb  1.  sambt 
3.  nemblich  4.  17.  bisehofchumbs  15.  entfrembden  19.  vor- 
nembste  21.  bapsttumb  28.  zusambt  37  etc.  Fur  p  steht  es 
in  den  Fremdwortern :  bapstumb  28.  gebrophezeiet  117. 
ben  139.  betschir  142.  Es  ist  weggefallen  in  warum  133. 
amachts  152.  kamme  131.  150.  etc.  Ueber  den  Wechsel 
mit  w  und  m  siehe  w  und  m. 

p  steht  híiufigfur  und  neben  b:  goldpergwerg  122.  bergwerg 
122.  pret  133.  breth  133.  brodt  136.  protl36.  ampt  1.  ambt 
13.  gepew  2.  3.  gebeuden  11.  pauersleute  7.  weip  9.  aufzu- 
pauen  18.  entpere  20.  putter  35.  purch  53.  potmesigkeiten 
65. 66. pěst  65.  pillich67.verprunnen86.  verbronen  86.  pier- 
preier  89  etc.  (Mhd.  Gr.  §.  152.  f.)  Eingeschoben  ist  es 
in  kómpt  20.  —  p,  pp  steht  fiir  zu  erwartendes  pf :  apel  36. 
hoppen  193.  gekept  339.  361.  (gekepft  339).  (Vgl.  AI.  Gr. 
§.  151.  Bayr.  Gr.  §.  123.  Mhd.  Gr.  154.)  Ebenso  erscheint 

pf  neben  und  fiir  p,  pp :  geríimpfel  36.  traepfe  243.  258.  rath- 
traepfe  191.  gedempt  318.  (gedempft  241.  254.  290)  tuch- 
knapfe  135.  klapfern  350.  —  řVgl.  Mhd.  Gr.  §.  158). 
IlervorzuhebenistnochdieFormKampf  131.  150.  Ž03.207. 
209.  268.  269  wo  pf  fur  mhd.  p  =  b  stelit.  ~  pf  verschárft 
aus  f  tritt  nach  in  und  n  (t)  ein :  enpfremdungen  20.  en- 
pfremdunge  20.  empfallen  108.  entpfallen  1 14.  empfiiret  135. 

/,  v.  f  wechselt  mit  v  :  fierliundcrt  und  vier  3.  convirmation  und 
coníirmation  15.  foradt  136  etc.  ff  fiir  v  steht  in  freffel  143. 
Ausgefallen  ist  f  in  funtzig  16.  v  dient  auch  zuř  Bezcich- 
nung  des  u-Lautes. 

w  begegnet  neben  b  in  Kolbe,  Kolwen  22.  forwerk  159.  229. 
forberg  33.  109.  148.  216  etc.  ehrwern  179.  knawe  325. 
(lagegen  scharberfr  285  fiir  scharwerk.  (Bayr.  Gr.  136). 
Auch  auslaut-nd  findet  sich  w:  gelw  63.  318.  320.  338. 
gegeníiber  gel  318.  320.  witiw  239.  halw  333,  wo  w  fiir  b 


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379 


eingetreten  ist.  (Mlíd.  Gr.  166. 168).  Dagegen  diirfte  w  zuř 
Bezeiclmung  des  u-Lautes  dienen  in  heuwmon  26.  fruw  38. 
feuwr  73.  pauwfellig  74.  gepeuw  75.  treuwlich  76.  beuwme 
131.  neuw  158  (new  lo8).  In  frewel  140  steht  w  fiir  v.  Aus- 
gefallen  ist  w  in  befiiren  170. 
m  entstanden  aus  n  vorf,  pf  begegnetin:  einpfremdunge  20. 
empfallen  108.  emffingen  112.  empfuret  13Í5.  Es  tritt  mit- 
unter  m  fiir  n  ein,  so  dass  oft  der  Dativ  statt  des  Accusativs 
zu  stehen  scheint:  unsauberm  137.  eim  141.  einem  141. 
meinem  142.  eim  171.  zum  thoren  166.  eim  364;  seims 
348.  turm  41.  47.  48.  (turn  36.  40.  41. 44).  m  fur  b  findet 
sich  in  schwalm  332.  schwalmen  335. 

2.   Zungenlaute. 

d  tritt  oft  fiir  t  ein:  word  3.  vierden  4.  stád  6.  alden  9.  17. 
solden  46.  ford  60.  himelfard  73.  gude  118.  kelde  247  etc. 
(Bavr.  Gr.  145.  146. 149.)  An-  und  eingescboben  ist  d  in 
Wťilend,  wailand  74.  76.  77.  aigendlichen  93.  fendrich 
116. 168.  nahend  122.  131.  gewendlichen  138. 140.  fendlin 
168.  Vgl.  auch  zeídel  199.  231.  —  Ausfall  hat  stattge- 
funden  in  donerschlegen  77.  wilpert  119,  er  wir  120.  sic 
M'ern  120.  aben8  241. 
t  fiir  d  findet  sich  namcntlich  im  An-  und  Auslaute:  getempt 
12.  g<»tempft  26.  meszgewant  13.  fant  22.  tamm  33.  golt- 
grube  36.  gnint  52.  turft  71.  ait  71.  wirt  123.  ertreich  122. 
verwiltern  123.  (Mhd.  Gr.  §.  181.  ff.  Bayr.  Gr.  §.  160  f.). 
An-  und  Einschub  eines  t  begegnetin:  wissentlich  3.  an- 
derthalb  3.  64.  derselbten  19.  selbtigen  32.  unserentwegen 
47.  unsertwegen  77.  unserethalben  86.  aussenthalben  96. 
diirrethalben  167.  ausgeruflFent  286.  wetterleuchten  247. 
ohrentfeste  234.  (AI.  Gr.  §.  1 76.  Bayr.  Gr.  1 42.  Mhd.  Gr.  1 82). 
Ausgefallen  ist  t  in  elsten  4.  14.  einhunderste  7.  42.  08. 
nutdorf  60.  biirgermeisteramb  106.  jarmarken  107.  vor- 
mechnis  129,  gedeclmis  130.  marg  137.  erschen  299;  und 
ferner  in  Zusammensetzungen  :  mitage  5. 12. 1 1 1.  bapstumb 
28.  41.  achtage  56.  pfing8tag61.  noturft  139.  (Bayr.  Gr. 
142.  143.  AI.  Gr.  177.  Mhd.  Gr.  §.  182  und  183). 

Die  Dentalaspirata  wird  ohne  jede  Consequenz  durch  s, 
ss,  sz,  tz  bezeichnet. 

8.  Reines  s  ist  getriibt  in  aptischin  15.  19.20.21.  102  (ab- 
tissin  104).  ebtischin  129.  muschkett  321,  wie  auch  in 
den  Verbindungen  si,  sm,  sn  etc.  iiberall  die  Trubung 
Platz  gegriflFen  hat;  nursneider  60  ist  zu  erwáhnen.  An- 
geschobcn  ist  s  (z)  in  niemands  80.  122.  irgends  173.  umbs 


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-.  380  — 

328.  íbigens  125^  eingeschoben  in  vorgunst  97.  In  Zu- 
sammensetzungen  ist  s  ausgefidlen :  krigstair  319.  hausteir 

334.  Statt  s  finden  wir  z  in  seltzamer  48.  alzo  60.  selt< 
zam  123.  Vgl.  auch  zeiger  55.  62.  111.  und  seiger  40. 
63.  69  etc.  z  ist  eÍDgeschoben  in  entzweder  242. 

I  ist  aus^efallen  in  sanittermacher  128.  129.  saniter  120; 
eingeschoben  ist  es  in  schwilbogen  170.  Durch  Angleichung 
des  n  ist  es  entstanden  in  miller  136.  (miloer  105) ;  es 
wechselt  mit  n  in  k&chelspeise  195.  k&chenspeise  213. 

r  geht  oft  auf  álteres  s  zuriick:  war,  gefrim  136.  etc.  An- 
und  Einschub  hat  stattgehabt  in  berkreftigung  66.  jedem 
60.  339.  iders  333.  geschrieren  153.  angeschrieren  352. 
baíderst  185.  neberger  234.  quartember  311.  desterbasz 
339.,  w&hrend  es  in  verf5dem,  vorfodern  89.  welt  347.  und 
in  derZusammensetzungforadt  136  ausgefallen  ist  —  Me- 
tathese  hat  stattgefunden  in  wilpert  119.  Ueber  hr  und 
rh  siehe  h. 
n.  Wie  m  mit  n,  so  wechselt  n  mit  m,  so  dass  ofier  dort 
der  Accusativ  zu  stehen  scheint,  wo  der  Dativ  zu  stehen 
hat:  einen  142.  ihn  165.  aufn  337.  n  fiel  aus  in:  eine- 
mung  18.  worde  21.  volkomer47.  nai  152.  techetei  180. 
181.  (techent  181).  dreilig  228.  (dreiling  250).  schilige  301. 
schilgen  284.  296.  eilitzig  315.  pfennigen  137.  Dem  Ausfall 
steht  die  An-  und  Einfugung  gegenuber :  heilingen  70. 
ihmen  74.  beineinander  118.  zurůcken  133.  wiedcrnmen 
139.  daheimen  176.  verordnenten  136.  fomen  263.  boten 

335.  (AI.  Gr.  §.  201  f.  Bayr.  Gr.  168.  Mhd.  Gr.  §.  199). 
Hier  ist  auch  die  tiberaus  háufíg  begegnende  Anfiigung 
eines  n  an  Prápositionen  anzufUhren :  zun  der  Hallenthúr 
13.  bein  dem  ampt  15.  zun  eim  hembde  22.  bein  der 
magt  22.  zun  den  heiTcn  25.  zun  dem  ^estift  25.  bein 
dem  Franzosen  26.  bein  die  Aupen  34.  bein  einer  firtel 
stunden  lang  35.  bein  den  Schumbergern  35.  bein  ihrer 
herrschaft  42.  bein  sich  49.  zum  einem  fenster  53.  zun 
sich  53.  118.  bein  das  niderthor  105.  zun  im  105.  etc 
Vgl.  zuá  (i=  zu  des)  Silbers  vatters  70.  —  m  ist  ent- 
standen aus  rr  in  verner  47.  138.  139.  fernen  89.  neben 
ferrer  92.  139.  Aus  friiherem  t  erwuchs  n  in  leinkauf  250. 

4.  Eehllaute. 

(j  ist  oft  erweicht  aus  k:  handwerg  28.  49.  bergwerg  36  < 
goldpergwerg  122.  bergwerge  122.  marg.  137.  (Mhd.  Gr. 
§.  208.)  fiir  ch  steht  es  in  zunegst  25.  (Bayr.  Gr.  §.  176. 
Slhd.  Gr.  §.  205).  Ausfall  hat  stattgefunden  in  margraf  60. 


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-  381  - 

forber  194.  (vgl.  sonstíges  forberg  33.  109.  148  etc.) 
junfrawen  332.  (vgl.  Mhd.  Gr.  §.  207).  Es  tritt  fur  h 
ein  in  geligen  199.  229.  ausgelignem  291.  vorzigen  161. 

Žh  findet  sich  in  peghen  142.  gk  in  klugkhenn  332. 
wigk  338 ;  hangtwerk  142  zeigt  £inschub  eines  g.  (Ist 
eg  aus  dem  Wechsel  zwischen  ng  und  níi,  nt  zu  erklaren 
vgl.  Bayr.  Gr.  §.  171?). 

k  fiir  g  in  kegenwertigen  17.  berkleute  36.  kegen  96.  — 
Ausgefallen  ist  es  in  wirdigeit  13.  marscheider,  mar- 
scheiden  190.  kh  findet  sich  in  rokhen  136. 137.  sekhe  140. 
ch  fiir  und  neben  k  und  g :  geriichlichen  56.  beruglichen  92. 
chron  67.  93.  chraft  66.  angezeichtem  76.  handwercher 
89.  perchwerg  96.  97.  handlwerch  130.  pachwerch  136. 
angezeichet  166.  geschichligkeit  187.  gebachen  196.  sarch 
241.  (Bayr.  Gr.  §.  186.  Mhd.  Gr.  §.  217.  219.)  Fiir  h 
trat  ch  ein  in  vich  16.  33.  66.  hoch  47.  124.  befelchs- 
brief  76.  beschicht  76.  bevelch  76.  79.  171.  181.  219. 
schleclit  287.  zeicht  364,  wie  iiberhanpt  fur  altes  ht  cht 
eingetreten  ist.  Ausfall  des  ch  fand  statt  in  zimlikeit  137. 
billikeit  137.    kirmes  181.  236  (vgl.  Mhd.  Gr.  §.  216). 

h  fállt  aus  in  geweiet  13.  28.  weit  21.  schwacheit  20.  schul- 
taisen  76.  schmeungen  164.  zin  242.  (Mhd.  Gr.  §.  226. 
Bayer.  Gr.  §.  191.  19t.  AI.  Gr.  231.  234).  Zwischen 
Vocalen  findet  es  sich :  befreihet  66.  freihe  89.  vgl.  Zer- 
dehnung.  —  Haufig  ist  h  Dehnungszeichen :  ihn  2.  ihme 
3.  (ime  3.  iem  14.)  fiihren  6.  (fóren  6.)  sfthnen  14.  (s5ne 
14.J  vorwahrung  21.  (verwaret  21.)  stethe20.  (stette  20.) 
gethan  3.  rath  3.  (rete  3.)  aufrhur  26.  bethen  49.  be- 
rhurter  66.  behriirte  67.  rhor  72.  befohlen  136  etc.  Vor- 
geschoben  ist  h  in  her  63.  66.  204.  227.  243.  —  haussen 
ist  Zusammensetzung  aus  hie  aussen  194.  Fiir  j  ist  h 
eingetreten  in  sehen  117. 

j  Fiir  j  ist  h  eingetreten  in  sehen  (vgl.  oben),  i  steht 
fiir  j  in  iast  118.  ietzlich  142.   neben  jetzlich  136.  141. 

X  fiir  gs,  ks,  kz,  chs,  chts  findet  sich  oft:  sex  37.  112. 
sextě  49.  waxen  122.  flux  61.  blix  179.  blixen  61.  168. 
nix  81.  163.  wexelten  168.  xellen  190.  fiir  tz  steht  es 
in  Veixtanz  327. 

Die  Orthographie  ist  der  Abfassungszeit  unserer  Chronik 
entsprechend  eine  regeliose. 


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Glossar. 


Abbrennen  (jemand)  327  ihm  Haua 

und  Hof  abbrennen. 
abgang  1  6  Manžely  dat  Fthlen  einer 

Sache, 
abgehen  28,  57.  287,  eingehen,  au/- 

hořen;  abschaffen. 
ablessig  Í2Í,  nacMUaiig^  trcíge. 
abmnrscheiden  190.  333,  ábgrenzen^ 

dle    Orenzen    bestiminen^     vergl, 

maracheid. 
abnutzong  100.   dat  Reehí  der  Ah- 

nuUungy  NieAébrauch. 
abranm  J70,   toaě  wegzurUumen  Utj 

Schutíy  Krde, 
abreissen  177,    103.  abzeichnen.,  ah- 

ntalen, 
abschlagen  263.  mit  Gewalt  ne/imen, 

enlrewen. 
abwegen  114,  115,  124,  messen. 
almer  163.  234.  Sehrank,  Kastcn. 
altarherr  25,  36.  Geietiichery  der  von 

einer  auf  einem  hettimmten  Altar 

geetifieten  Mease  lébt, 
amacht  152.  Amt. 
anfahl  53.  Erbe. 

anfiirdern  155.  vorladen  vor  Qericht. 
ankerben  231,    Einschnitte    {Kerbe) 

in  dcu  Kerbholz  machen, 
anlangen  86.  88.  252.  bitten, 
anlegen   3,    anwenden^  gebrauchen^ 

verwenden, 
anleitnng  99,    Eintetzung   eine»  um 

Schadenersatz    Klagenden  in   des 

Beklaglen  Giiter. 


anrechen  262.  at^fzdhlen, 
ansichtig  268,  269.  nehtbar,  ékutUck 
anaprechig    96.    angefochUn^   an^- 

klagt, 
anstand  113,  126.  Ansiellung,  And. 
antworten  166.  UherantiDoríeny  Uber- 

geben. 
anwenden  205,  212.  27 1,  angrenxen. 
arbeisz,  arbes,  erbeísz  195. 196.  SSO. 

291,  326.  337.  Erb$e  vergl.  erbcs. 
arche  184,  185,  311,  Brfettigung  det 

U/ert  gegen  da$  ReÍ9»en  de»  Stro- 

mei.  —  231:   ein    Vorbau,  Erker 

on  einem  Oebdude. 
asch    123.  forellennhnlicher  Ftut*- 

fiseh  (thymallus  L.). 
aufhaaen  323.  brechen. 
anfkronen  247.    aufaetxen  wie  tine 

Krone. 
aufreissen  177.  den  Auf riss  machen. 

vergl.  abreissen. 
aufspreitzen   121.   auseinandenpan- 

tien,  (maul)  aufreiasen. 
auszbintlicb  137.  vorz&glich. 
ansbiindig     7.     ausgcieichnet^    vor- 

zúglich. 
autffellig  47.  nicht  zualimmend. 
ausladung  124.  170.  uber  die  senk- 
'  reehie  Linie  eines  Hauaet  hinaut- 

reichendery   uber  die  Strašte  tor- 

springender  Bau. 
ausreiter  281.   ein  Diener^  wei* 

nur  zu  bestimmien    VerrichtuiŘ> 

ausgceendet   tourde  und  dam     > 


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—  383  - 


aíéch  die  Geschdfte  eines  Poatboten 

hesorgle. 
aasBatzung   Ausataitung,   Dotierung. 
aussetzen  6,  60.  89»  ausstatten^  do- 

tieren. 
ausspensen  12, 

auszeisen  182.  vom  Eisfrei  machen, 
aasziehen  97,  auanehmefiy  vorbehalten. 
aiisziehang  18,  AtisnaJime. 
anszucken  276,  ausztehen^  wegziehen ; 

ait4trocknen. 
auszwenden  60.  au/horen,  enden. 
awischbanm  235.  EihUchhaum, 
awisclibehre,   —    berre    255,   Beere 

vom  EibUchbaum. 

Bahrer  234,  Bohrer. 
basamentborten  323,  Bor  ten,  die  zur 

EinfoěRung  oder  Verzierung  dienen. 
begabung,  begebung  17.  18.  Schen- 

kung. 
begnadcn  35.  ein  Privileg  erfkeilen, 
begrebnis  64.  Grabstatte. 
begreifen  128.  ťn  ňc?i  faeaen. 
bcgreifdng  127.  Inkalt. 
bchelf  127.  AuMflucht^   Vorwand, 
beitler  50.  der  Beuíel  macfU,  Riemer^ 

Lederarbeiter ;    oder    einer,    der 

durchbeuteltf  durcTmieht. 
beklagen  (einen)  165.  uber  oderge- 

gen  ihn  klagen 
belistigung  120.  ÚberlUtung. 
bemeldtlich  126.  angeblich. 
ben  139.  s.  pen. 
beniigik  machen  67.  zufrieden  sfellen, 

be/riedigen. 
beranmen,  bereumen,  bereimen  150. 

191.  204.  249.  262.  270.  featsetzen, 

bestimmen. 
bercmffteln    118.     berauben    (vergl. 

rampfen  raffen^  und  rampfel,  hab- 

suchtige  Person,  Schmeller  Fromm. 

Bayer.  Wb.  //.  100.) 
bergeisen  148.  Werkzeug  zum  Stein- 

brechen. 


bera,  behrn  157.  193.  235. 328.  Ab- 
gabe,  Síeuer. 

beruglichon  92.  in  Ruhe  vergl,  ge- 
riiglich. 

bescheiden  124,  klar,  deuUich. 

bescbreiben  5.  aehriftíich  festaetzen. 

beschreien  326  (mit  13  pferden) :  „der 
Diebj  der  Morder  werden  besckrie- 
en,  Zeter  wird  uber  sie  geru/en.^ 
vergl.  Orhnm  Wb.  1.   1595. 

bestandt  9á.  Mielhe,  Pacht;  in  be- 
standweis  107.  bestandwois  246. 
mietíiweiae. 

bestandtbrief  92.  Pachtbrief. 

bestandtgelt  94.  113.  126.  PacIUgelcf. 

bestandtjahr  94.  Miethjahr. 

bestandsleut  93,  Pdchter,  Miether. 

bestehen  120.  alt  Miether  (ein  Out) 
antreten,  ea  iibemehmen. 

betschir  124.  Petachaft,  Siegel. 

bengel,  beigol  137,  138.  ein  ring- 
fórmigea  Geback. 

beviiren  170.  daa  letzte  Reinniachen 
dea  Maurera  beim  Gypaen,  (Sehmid. 
SchwUh,   Wb.  209.) 

beweglich  114.  264.  bewegendy  6c- 
atimmend. 

bezucht  31,  Beachuldigung. 

birglocke  211.  betreffa  der  Biergfocke 
gab  ea  verachiedene  Beatimmungen: 
ao  u?ar  ea  verboten,  nach  der  h.  ,án 
ein  offéns  liechť  avf  die  Gaaae 
zu  gehen,  oder  úberhaupt  avf  der 
Gaaae  aich  zu  zeigen;  nach  der 
Bierglockenzeit  durfte  in  den 
Wirthahauaem  weder  getrunktn 
noch  geapielt  werden  vergl,  Lexer 
mhd.  Hwb.  1.  268. 

bittel  286.  Amta-,  Gerichta-,  Polizei- 
Botě. 

bittelei,  biittelei  285. 286.  Strafhaua, 

Arreat  f 
blix  179.  Blitz, 
blixen  61.  168.  blitzen. 


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—  384  — 


bockstolle  Í70,  Baugeriut,  hoherneg 

Gestell. 
breche  30.  183,  223,  290,  3Í3.  eine 

Vorrichtung^  tn  welcher  Personen 

wegen  gevUser  Vergéhen  zur  Strafe 

der  offentlichen  Beachdmung  aus- 

gMtelft  wurden. 
breiorber  2  3,  Brauertrag,  Brauzins. 
brenbrief  282,  Brandhrief. 
bíichsenschíftcr  229.   der    BUehsen- 

tchdfle  macht, 
burkfrid,    purkfried    138.    139,    dat 

unmittelbare    Oebiet  einer  Stadi, 

Weiehbild, 

Danssen  234,  355,  draussen, 
derfterdrin  105  meretríx.  Zu  d£rchen 

umherschlendern^  9Ích  mUssig  her- 

umlreiben  und  Tňne7 vgl.  Vilmar 

Hess.  Idioiikon  478. 
deacbten  222,  303.  dUnken. 
ding  gehegtes   70.  versammelte  Ge- 

riehtsšitzung. 
donder  64,  179.  Donner. 
dondern,  tondem  61,  64.  251,  don- 

nem. 
dornstag,  dorstag.  63.  71.  80. 147.  etc. 

Donnerstag, 
dreiljg  228.   ein  Biermasa,     {=  24 

Eimer). 
dreiling   250,   ein  runder  Holzblock 

von  hestimmter  L'dnge, 
drew  50,  Drohung,  drowbríef,    dro- 

brief  214,  282.  Drohbrief. 
drewen,  dreien  52,  282.  drohen. 
drewer,   drower,   droer,   droer  21  í. 

281.  282.  275.  323.  324.  Droher, 
droore,  droerei,  droeri   31.  83.  281. 

Drohung. 
dumplachter,   dnmplochter   190,  ein 

LangennuMM  von  4  {Dum-)  EUen. 

Eine  dúm-elle    (Daum-Ellé)   tH 

daa  M(U8  von  der  Spitze  des  Dau- 

mens  bis  zum  Ellenbogen. 
dunten  281.  da  unten,  drunten. 


Eígenes  feuwr  122.  im  Gegentatz  zun 

angelegten. 
eilitzig  315.  einzeln. 
einbilden  205.  einprdgen, 
einlegen    138.    au/nehmen.  einlegen 

ins  recht  157,    die  KJage  hei  6e- 

rieht  vorbringen,  249.  eimahlenf 
einleíben  86.  87.  316.  einverleiben. 
einlossen   sich     142.    9Íeh  genllenj 

begeben  zu  — 
einsage  293.    350.    Einredey   Ein- 

spraehe. 
eÍDvoríeren    327,     einquarderen    », 

furírer. 
elmerlein  234,  hleine  Álmer, 
elschleger  60.  OhlmUller. 
entrAgen  259.  wegtragen. 
entreiten  (etwaa)  52.  toegreilen,  enť 

fiiehen  mit  — 
erbeisz  196.  s.  arbeisz  und  dcu/ol- 

gende. 
erbes,  erbs  70.  71.  317.  334.  Erbte 

vergl.  arbeisz. 
erdbidem  197.  230.  Erdbeben. 
ereugen,   ereigen     113.    126.    253. 

zeigen. 
erkundiget  12.  kundig. 
erreglich  244.  woě  erregt,  wozu  be- 

tcegt. 
eiszlinge  52.  von  rucktcartt. 
ertag  87.  Dienstag. 
essebrot  196.  essbares  Brot. 
essengelt  328,  Haussteuer. 


Fach    186.   eine  Strecke  von  unge^ 

fahr  25  Fuss  L&nge. 
faecbel  247.  F&cher. 
fan  327.  331.  ein  Haufe  von  Kriegi- 

leuten. 
fasgelt  273.  Abgabe  /Ur  ein  Foitf 
fehr  205.  Querfurehe. 
feixtanz  42,  Veitstanz, 
fenerstreim  168.  183.  238.  251./ei 

riger  Streifen. 


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—  385  — 


ťeTierstrftiiilig'     lf*8.    mit    feurigen 

Streifůn, 
fleckeD   J3f'j.    ZeichůH,   Orenzzeiehen 

machr.n, 
íleí-knis    13S.     Grt^m:;eieheuj     vergl. 

fleckwerk   f50.  Úrrn^zeiehen. 

fladertieTir  2ty2,  Hohwehre. 

rohro   12X   itiH.  Forelle, 

ftjldt   1GB.  ííf>lhiamUij, 

fóllung^  íi5,   Verii^f}t»;j,  im  Gegensatz 

Zit  posi^e^  Jt.  fJ. 
furwerkí  forlierg-,  forl>erch  forbrecht 

as.    S7,    M,    m.    109.    143,    169. 

2Í^.  220.  229.  ^Jc.  forber  194  vor 

der  Sttídi  gehgf^nf^*  Géhofte^  Land- 

guL 
iúrhorgsťúcke  24}.    Stucke^   Grund^ 

^íturke  ZUTU  f.  tjehorig, 
forilergnť   /5íí.  sehr^  hesonders  gut. 
fordťsrn,  f(>rdcrn   ÍM.   172.  173.  for- 

dem »  fi  f^tf  ti  riH  itjfn . 
fornteiťhlju  2'íU  fln  kieiner  Forellen- 

teírh  ;  vergl.  foLre, 
fňriíthftber  9.  lífíhfr  als  Abgahefur 

das    Wfíídnutzuiigjirecht. 
fořt  247.  foTÍan. 
forttnťFten    18:1,  die  HohhVócke  forť 

Arhtr^mvifn^  fortntitjrsen. 
fiTig-e  31.  die  ppinlirfte  Frage,  Tortur, 
freJcn  55.  prirlhiperen, 
frcifocliter  257.  Uniata  privilegiatus. 

{Grtmm   m,) 
fuhre   7,    UnierhaJL 
taná    12.    uĚu^ntderkte    Lageratutte. 

fumvmmt  mít  recht  s.  reclit. 
faiirer    527,    Fomírr.    vergl.    ein- 

nirtréc}unch0ii  5G^  vorsichtíg. 

■artbriiíler    Í3,  herumziehende,  her* 
reníi>nf    Leute^    Krieger^    Lands- 

tstnng    2írK    Vrrpjhgung  und  Be- 
htrhtrgung  von  Fremden, 


gaasz  pl.  geusz  325,  die  liohle  Hand, 
gebundene  zeit  182.  wo  Recht  und 

Oericht  auf  gewisae  Handlungen 

heachrankt  aind, 
gefeW  86,  Ahgdbe;  EinkUn/te, 
geflecke  209,  261,  Grenzzeiehen  vgK 

flecknis. 
gefroste  38,  Frost. 
gehling  30.  jahj  steil. 
gejaid  65,  66,  67,  69,  113.  126.  Jagd. 
geldeinlegeiedMn  316,  Oeldbiirfiae,  — 

lade. 
gemehl  193. 218.  Maferei,  Verziemng. 
genatieret  55.  natUrlich  geachaffen, 
geniesz    93.   Nutznieasung ;    Ertrag, 
gereicht  256,  gerduchert. 
gereit   158.   fertig.    169.    189.   215. 

285.  baar. 

geritte  204.  271.  Land,  daa  durch 
Beuien  urbar  gemaehl  worden. 

gcriichlichen,  gerugb'chen,  gertihlicli, 
geriiglich,  gruglich,  56,  90.  165. 
289.  350.  ruhig. 

genimpfel  36.  Larm. 
geschmachen  136.  schmackhaft. 
gestritte  204.  271.  Busch,  GebUsch. 
gewandt  sein   der  zeche,    138.   ihr 

angehoren,  vergl.  verwandt. 
gewehrschaft  108.  109.  rechUkrUflig 

gesicherter  Besitz. 
gewerechaft     66.     Oewahrleistung^ 

Stcheratellung^  Burgachaft. 
gezeug  192,   OercUhachaften^  Hanď 

werkazeug. 
gezwang  118,  119.  Bedrlingnia, 
glach  156.  Gelage, 
glimpf    154.    Fug,    Befugnia;  guter 

Leumund. 
gliibnis  GelUbde,  Verapreehen. 
gotzenwagen,     gotzsch«nWagen    51. 

236.  255.  Kubiche. 
graenitzen  147.  293.  294.  die  Gren- 

zen  beatimmen.  (begrenitzen  298.) 
grenitzstrítt  288,  atrittigeGreme  vgl , 

stritt. 

25 


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386  — 


1 


g^ne  horínge  236.  ťm  Gegeiuatz  zu 

ger&ucheríen, 
giilt  46,  66.  66,  67.  tcas  man  šchuldeí, 

Srhuld,  Schuldigkeil. 
gater  freitag    Í79,  238,  350.  Char- 

freitag. 


Haderlonte  184,  zankaUchtige  Leute. 
hame  6.  60.  Angelruthe,  Ángelkaken. 
hamer  96.  Hammencerk. 
Iiamermeister    270.    Betitzer    eines 

Hamtnerwerkeš. 
handtfeat    129.    ěchriftliche     Yerti- 

cherung^   Urkunde, 
'  harnischgelt  140f 
heime  284.  HeimcJ^en,  Orille. 
heirat  Í09.  Heiratagut. 
henimschlenkem  287.  heruniachtnin' 

gen,-  échleudem. 
hlnderstellig   187.   riickatdndig  ^   zu- 

riiekgeblieben. 
hinfuran   Í38.  in  Zukunft. 
hinter^-ertlich  298.  von  rUckwUrts. 
hockschar  122,  viergliedrige    Schar, 

Menge. 
hofrecht  Í78  auf  h.  aufKosten desěen, 

*u  dem  man  kommt. 
hofstat  97.  Orund  und  Boden^  unorauf 

ein  Hof  mit  den  dazu  gehorigen 

Gebauden  steht  oder  stehen  konnte. 
hoftafel  96.  108.  109.  Hofgericht. 
hohseite,  hoseíto  248.  260  f  — 
holzríeseu  185.  186.  209.  238.  kiinsť 

liché   aua    glatten    BaumstUmmen 

erhante  Rinne  an  einem  Berge,  ín 

tpelcher    Wasaer,    Gestem  y    Sand 

oder   geachlagenes   Holz  herahge- 

achoasen   wird. 
hundestecker  355.  Sehinder. 
husser  Í66.  Huaaar. 


Inhaltung  3.  Jnhalt. 
irrte  a.  urtte. 
itzunder  12.  jetzt. 


Jast  118.  Eile,  Haat^  Aufgeregthal. 
jegermcBse  346.  eine  kurze,  ýUchtige 

Meaae. 
jehn  277.  aagen. 
jest  298.  Giachty  Schaum. 
jetzlich,  ietzlich  136.  141.  Í42.jeder, 

—  e.  —  ea. 


Kaigergelt    309.    Steuer,    die   dem 
Kaiaer  zu  zahlen  iat. 

calaun  /70.  =  lat.  colamna. 

calkirsn    36.   60.  calcare,  (Ba!ken) 
treten. 

kamm,  kampf  13í,   150.  203.  207 
209.  268.  269.  Bergrueken. 

cardelatzsch  321.  breite  Klinge;  eine 
Arl  Degen, 

kartteken  321.  aua  aeidenem  Gewirk 
gefertigt. 

kasell  12.  prieaterlichea  Kleid. 

kaufbereduis  78.  Kavfvertrag. 

kaulhaubt  123.  Kaulhara. 

kellerhals   330.    vorapringendery  gt- 
wolbter  Eingang  einea  Kellera. 

kifferea  72,  eon  KieJerJiolz. 

kirchenbitter  24.  36.   37.  266.  286. 
296.  328.  364.  tcol  aoviel  ala 

kirchenvater,   kirchvater    262.   354. 
KtreheniUteater. 

kirmes   23.   236.   Kirchtceihe,  Jahr- 
markt. 

klause,  wasserklause  186.  186.  190. 
217.  218.  222.  260.  311.  281.  ehe 
Árt  Schlevae,  tcelche  zur  Á^faU^U'^ 
ung  und  AnachweUung  einea  aonat 
nicht  hinldnglich  aiarken  Gehirga- 
waaaera  ťn  einer  dazu  tauglichen 
FelaenaMuclU  aua   Baumatammen 
aufgefuhrt   wird,    und  bei  deren 
Offnung  der  durch  die  Verachiiea- 
aung  nach  oben    z«   angeaekweUi 
Bach  in   aolcher  StUrke    hervoi 
aturzt,  ala  er  braucht,  um  daa  w. 
den  fRiaen^  (vergl.  nesen  holzríes 
herahgeachoaaene    und    ťn    adnt 


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—  387 


BinTisal  Uegende  Floééholz  (flosz- 
holz,  flíszholz  299)  forttragen  zu 
konnen.  klanse  256  =  das  Wasser 
derselhen ;  klausewasser  222.  238. 
klausen  256.  mittels  der  Waaaer- 
klauae  forUchaffen;  holzklansen 
320.  clauseholz  296.  315.  vei^gl. 
schwatzerholz.  —  klausemeister 
222.  der  Aufseher  bet  einer  klanse. 

kleiben  30,  284.  mit  Lehm  ver- 
streichen, 

klobe  800.  cín  Biindel  Werg^  heste- 
hend  aus  24  gebundenen  HUmpfeln 
oder  Docken^  wte  man  solche  auf 
der  Breche  bindety  um  aieaufdie 
Walkmiihle  zu  bringen.  (Bierlinger 
Angsbarg.  Id.  282).  — 

knirren  J2í.  knarren^  schreien. 

knopf  Í22.  Knauf. 

knott  195.  Holzbime. 

kochelspeise,  kuchelspeise  195.  305. 
kochenspeise  213.  HuUenfruchte 
oder  daa  bloaa  enthiilate  zu  Oriitze 
oder  Oraupen  verarbeitete  Getreide. 

kreizbaiim  260.  264.  265.  268.  Orenz- 
baum  mit  eingeachniítenem  Kreuz- 
zeiehen. 

kreizbnche  261.  —  kiefer  261.  — 
steín  260.  265.  268.  —  tanne  260. 
261.  Buche,  Kiefer,  Stein,  Tanne., 
mit  eingeachniítenem  oder  eingegra- 
benem  Kreuz  ala  Grenzzeteken. 
kreizahrla  260.  ErleŤ  miíaolchem 
Zeiehen, 

kragstein  124.  170.  ava  der  Mauer 
hervorragender  Stein  ala  Trdger 
einea  Balkena. 

kr&ppicht  35.  aich  apreizendy  práh- 
leriachy  lebhaft;  oder  =  kroppicht, 
mit  einem  Kropf  behaftet  f 

kťatzbehro  195.  Bromheere. 

kratze  12.  ein  Werkzeug  zum  Kratzen, 
Seharren, 

krauthaittc  326.  Kohlkopfe. 

credenzbricf  227.  Beglaubiguvga- 
aehreiben,  Vollmarht. 


kiichelspeise  a.  kocbelspeise. 

kucbler  238.  KuchenbOcker. 

kUhschlussel  173.  „m  der  Gcaellen- 
aprache  der  Spottname  der  aua- 
gelemten  Lehrlinge,  zumcU  der 
Tiaehler^  aolange  aie  noeh  nieht 
durch  die  Ceremonie  der  Hobelung 
(deposition)  «n  die  Bruderachaft 
der  Geaellen  a^fgenommen  aind.  — 
Hí^hluBsel  174.  Nach  Friach  I.  654.» 
iat  kahscbliissel  „ein  Zwangamittelj 
daaa  ein  Jung,  der  aúagelemt  hal, 
Geaell  auf  einem  Handtoerkwerden 
muaa,  damit  die  Geaellen  ihre  Ge- 
buhr  von  ihm  bekommen,*^  alao 
eigentlich  woKl  ein  gelindea  Marter- 
werkzeug^  {vergl.  Grimm  Wb.  snh 
▼oce  k— ). 

kurze  207.  VerkOrzung,  Naehtheil. 

kattelbof  238.  Schlachthof. 

Ladebríef  317.  Vorladungaachreiben. 
landsbutter  281.  eineArtBewaffneter. 
landsterbe    44.    PeatilenZy  die  Uber 

ein  ganzea  Land  verbreitet  iat. 
langbelmicht  100.  mit  langem  Stiel. 
lanbe  18.  216.  226.  Erlaubnia. 
laxfohre  30.  Laehaforelle. 
lehonfall  113.  126.  Anheimfall  einea 

Lehena;    waa    dem    Herm    einea 

Gutea  entrichtet  wirdj  wenn   daa- 

aelbe  durch  Tod  oder  aonatwie  den 

Beaitzer  8.ndert. 
lehenscbaft,  geistlicbe   1.   113.   126. 

JUB  patronatns,  PrHaentationarecht. 
Icichwappen  241, 
leíerg^lt  353,  Geld  fur  Geaang  und 

Spiel. 
lelm  284.  Lehm. 
leimatt,    leimat    69.  250.  277.  290. 

332.  337.  Leintcand. 
leimcn  72.  von  Lehm. 
leimetkauffér  281.  Leinwandhdndler. 
leinkauf  ^-^d.  250.  Gelbbniatrunk  beim 

Abachlv^a  einea  Handela. 
lescblin  149  f 

25* 


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—  388 


1 


Icugbar  31,  hugnend, 

lochter  190.  19 U  226.  KíaftervergL 
dumplachter. 

lonerbter  252.  Lohnarbeker. 

Inkai  —  lukai  —  roecklin,  lakaisch 
(offen)  recklin,  318.  320.  321  zu 
lakei?  vergl.  Grimm  Wh.  VI.  79: 
ha  wie  schone  panlanrocklin,  wanň 
die  ermel  entzwei  geschnitten  sind, 
•  dasz  die  lackeyen  daher  fliegen  etc. 
vergl.  auch  flageyenschuhe,  leíchte 
Schuhe  zu  hoehzeitUcken  Tdnzen'' 
Schmid.   Schwab.    Wb.  pag.   339. 

Maltheuning   167.    305.   Meldlheu- 

erung. 
mangel  ^^7.  Aíange. 
mansgliib,  mansglubde    75.  76.  Qe- 

lobn%8y  Lehenseid. 
marscheidt     190.    Besttmmung    der 
Grenze.  maracheider  190.  der  die 
Grenze   bestimmt.    vergl,    abmar- 
scbeíden. 
niaulbandt  220.  .H55.  Mauhckelle. 
messcn  44.  von  Measing.    m.  klobe 

ein  Haken  aus  M. 
miltaw  298.  Mehlihau. 
mitefaste    250.   Mitífagten^    Sonnt/ig 

Ldtare. 
molkendib  240.  Schnielterling. 
moltworfhauffe  196.  Maulwurshiigel. 
mulher  283.   Vorateher  einer  Muhle. 
mulschitz  287.  MUhljunge. 
munich  50.  verschntltenes  Pferd. 
muBterherr,     mosterheir    116.   325. 
Comniandanty     Ordner    bei    einer 
Ileerschau. 
musterung,  mustrunge,  moBtrang  296. 
320.  324.  329.  330.  Aufgeboí  aller 
Hatiawirthe  zu    der    Waffenheer- 
schau.   musterplatz  330.    Orty  tco 
die  m.  ábgehalten  wird. 

Neberger  234.  Bohrer, 
uerschwein  248.  316.  Náhr-^  Zuchť 
schwein. 


nibíg  44.  336.  neben. 
notreif  29.  toenig  reif. 

Obig  115.  177.  193.  250.  281.  364. 
obeity  oberhalb. 

Olgotz  155.  Holzgotzef 

omacht  121.  Ohnmacht. 

orber  s.  urbar. 

orbern  244.  245.  steh  hervorUiuv, 
anelrengen. 

ort  42.  Spitze^  Ende. 

ort  158.  178.  193.  252.  316.  331 
der  vierte  Theil  von  Mitmen^  na- 
mentlich  von  einem  Gulden. 

ortengeselle,  urtengeselle  172.  173. 
ut  bei  einigen  Handwerkem  der- 
jenigey  welcher  den  ankommenden 
Wandergeeellen  den  Willkomm 
reicht. 

ortem  294.  genau  unfereuehen,  er- 
brtem. 

Prange,  pranger  115.  123.  338. 
Zwangsbehiilíer,  in  den  der  Ver- 
breeJier  zur  offentlicfien  echavMel- 
lenden  Stra/e  eingeachloMen  icird^ 
oder  ein  P/ahl^  an  den  ergefestelt 
wird.  ' 
prantschettig  137.  brandig. 
prechtig  58.    119.  lUrmend,  prahle- 

riseh. 
pamper  158.  der  Sehalle^de. 
panerher  281.  Herr  dea  Bannt^  der 

GerichUbarkeit. 
passion  25.  257.  ein  Bildwerk^  dat 
die  LeidenageeehicJUe  Christi  sum 
Gegengtande  hal. 
patzam  347.  Krem^  welchet  bei  dn 
Me^ae  zum  Kiiaaen  dargereiehtttird. 
(Aua  lat.  pacem  vgl.  Miiller  Zam- 
cke  rahd.   Wb.  11.  457). 
peltzmann    332.   Propfer,    Oarlm 

oder  PelzMndlerf 
pen,  ben  96.  140.  Slrafe. 
penvellig  76.  alrajffallig, 
pfawenschwanz  119.  ComeL 


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-  389  — 


pfénwardt   Í39.   wa»  einen  Pfennig 

wert  iat;   Ware, 
porstube  148, 230,  hoehgelegene  Slube, 

{zu  der  eine  Treppe  fUhrt.) 
porkirche,    purkirche    36.    41.    50. 

Emporkirche. 
posport  13,  Eeisepaěs. 
posse    33.    Bildioerkj     Ahhildungen 

in  erhahener  Arheit,  vgl.  Grimm. 

Wb.  I.  266.  Schmid  Schwab,  Wb. 

]  ag.  87,  u.    Vilmar,  Kurhess,  Id, 

aub.  v,  bosseln. 

^ualbrou  308.  Quelle, 
quall  115.  Quelle, 
quitanze  340.  Quittung. 

Kaiten   93,  113,  125,  128,   rechnen. 
raitang  96.  262,  raitunge  354.  Rech- 

nung. 
rathtírnelin  285.  Bathhauathurm, 
rathtraepfe    191,    Treppe j    die    zum 

Ralhhausehinauffuhrtf  «.  trapfe. 
ratíg  137,  mit  ,rať*  d.  i,  Unkraut  ver- 

mišcht. 
recheu  Í84,   185,   eine   Art   Bríicke 

diet  échrdg  Uher  einen  Flusě  gebauty 

die   Bestimmung  hat,   dat  herab^ 

achwimmende  Flosěholz  aufzuhalten 

und  in  einen  Nebenkanal  zu  leiten, 
recbt.   ersnchen    mit  r,    108,   ins  r. 

reden   146,  vor  Gerickt  tprechen. 

im  rechten    stritig  sein  16  í,  165. 

zum  rechten  schreiten  264.  das  r. 

verliereu.   301.    an    das   r.   reiten 

334.  T.  begeren  zu  —  6.  furnemen 

mil  r.    101    102.  104, 
rechtrertigen  5.  gerichtlich  verfolgen, 

hestra/en, 
rechtsins  209.  nach  rcchta, 
redsprecliig  31.  beredt, 
reiterei  45,  JRduberei  vrgl.   rotterei. 
renfahn  241,  Kriegafatine^  Fahne, 
renther  305.  Rentmeisler, 
reverenda  180.  ein  Sonníagakleid. 


rích  24,  ein  Reh. 

rodeliAw  198,  eine  Haue  zum  Roden. 

rotterei   45,  Rduberei  vrgl,  reiterei 

und  Schmeller  Fronam.  II.  178, 
rumpeln   41,   50.   l&rmen,    vrgl,  ge- 

riimpfel. 
niren    (gerurter    aeker     133)    zum 

zweitenmale  pflUgen. 
rutte  70.  71.  Ruthe,  ein  Fldchennuus. 

Saltzher  283.  286.  290.  295.  Vor- 
síeher  der  ^salzkammer^  (89,) 

samat  275,  277.  323.  Sammet, 

sandsoiger  55,  69.  Sanduhr. 

saniter  12^.  5a/^e/ei'.  sanittermacher 
128. 

schaeps,  scheps  273.  339,  eine  Art 
Nochbier^   Covent. 

sehaft  635.  Scha/tlange  (Ma^a). 

scharberg  285,  Frohnarbeit, 

schatzen  52.  319,  jemandem  eine 
gewiase  Šumme  als  Lonegeld  auf^ 
erlegen;  eine  Zahlung  auferlegen, 

schatzung  121.  316,  323,  etc,  abge- 
nommenea  Oeld;  Abgabe. 

schoider  136.  eine  Art  BUckergeaelle. 

Bcheiten  292.  apallen. 

schetze,  schetz  236,  249,  Schopa, 

sehichtig  45,  in  Schichten^  achicht- 
weiae. 

schíckwoisz  208,  achrUge,  achief. 

Bchickwlirts  131,  daaaelbe. 

schiefferíeren  49,  grollen  zanken  f 
vrgl.  ,ein  achiferiger  Mensch  iat 
der,  welcher  gleich  Vertceine  oder 
bisaige  Worte  entgegenaetzeV  Hofer 
III.  pag.  84.  und  Lexer,  Kdmt, 
Wb.  pag.  217. 

schiig  192,  =  schildig?  vrgl,  Stalder 
II.  318.  g^schiltig  atta  Theilen  br- 
atehend;  achildfórmig  gefleckt. 

Bchlack  246,  nach  dem  schlack,  der 
Reihe  naehf  in  der  jeder  Metzger 
zum  Schlachten  kommt, 

Bchlager  330  =^  dmmelschlager  daa^ 


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—  390  — 


schlegel  148.  Werkzeug  zum  Sckkb- 
gen^  Kůule^  Hammer. 

schmíeran  ló3,  prtígeln, 

schnarnig  180.  350.  der  ůchnarrl^ 
ěchwalzt, 

schnecke  153.   Wendeltreppe. 

Bchopfe  148.  ein  Oeriitt,  von  den 
aus  man  sur  Slrafe  íim  Waaser 
geackteudert  ("„geschiipfť*  vrgl. 
schupien)  wurde. 

Bchottenkramer  135.  der  mit  Quark^ 
Molken  kandelL 

BchoBz  61.  Ahgahe. 

schreckenberger  158.  eine  in  KuV' 
ěochsen  besonders  in  den  eraten 
Jahren  des  16.  Jahrhunderts  ge- 
prdgte  und  nach  dem  Schrecken- 
herg  (nackher  undjetzt  noch  Anna- 
berg)  genannle  MUnzey  deren  Wert 
3  oder  3  V,  gule  Orosehen  betrug. 
Vilmar  Kurh.  Id.  pag.  369. 

schuknecht  135.  257.  Schuětergeselle. 

schiipfen  148.  von  der  schopfe  (a. 
diea  Wort)  ins  Waaaer  achleudern. 

schwatzer  180.  186.  214,  217.  222. 
257.  274.  311.  wol  =  Floaaer^  da 
schwaizerholz  310.  329  ebenaoviel 
bedeutet  ala  clanseholz,  floszholz, 
vrgl.  schwatteln  bci  Schmeller 
Fromm.  11.  662. 

schwebellichtlin  234.  kleinea  Schwe- 
fel',  Pechlicht. 

Bchwilboge  170.  Schwiboge. 

Becrett  234.  319.heiml%che$Gemach] 
AborL 

seiger  40.  63.  69.  117,  169.  175.  u. 
aonat  aehr  oftj  Uhr,  vrgl.  auch 
zeíger. 

Beigerspehr  55.  180.  331.  Uhrzeiger. 

seind  252.  aeil, 

setzen  an  einen  121.  ihn  feindlich 
angreifen. 

seufFen,  Beiffcn  71.  3S8.  Bach.  seuf- 
fengerin  255y  wo  der  souffen  rinnt^ 
Jiieaat. 


Bichtíg,8ichtlig55. 131.  133.  205.  207. 

aichlbar,    deuUich.  ansichtíg  205. 
sider   253.   hemack,    apater^    sieder 

aeit  40. 
BÍdeschneider  252.  der  auagedroache- 

nea  Stroh  zu  Hiickerling  achneideL 
siede    33.   zum  Abaieden  oder   Ab- 

brUhen    ala    ViehfuUer  geeigneter 

GetreideabfalloderSpreu.  (Schmel- 
ler Fromm.  II.  340). 
Bpeiflochse  316.  Zuchtochaef 
BpickBchwein  2A8.  Maataehwein. 
Bpitalher    290.    wohl   daaaelbe    toas 

spitalmeister  v.  Bierlingr  Augah. 

Wb.  pag.  408.  vrgl.  saltzher. 
Bp<5mer,   spemer   132.  361.  Verfer- 

tiger  von  Spořen. 
Btamlig  117.  atammelnd. 
Btathaftíg- 136.  dU  bedingenden  Um- 

atilnde    er/tUlend;    vom    Bache: 

waaaerreich. 
Btaupe  211.  Schandpfahlj  woroH  ein 

Verbrecher  gebunden  wirdj  um  mil 

Ruthen  gepeitacht  zu  werden. 
atechreitan  299.  Tumier;  Btechreiter 

313.  Streiter  im  Tumier. 
Btehen  auf  jemanden    38.  ihm  au/- 

lauem, 
stehendig  146.  aiehendf 
stehlin  62.  von  Stáhl. 
Bterr  316.  Widder. 
Btick    157.  von   stuck;    gulden    st. 

Goldeloffe. 
fitock  223.  Bločky  Werkzeug,  icomií 

die  Fuaae  der  Gefangenen  ge/esaelt 

wurden;  G^ángnia. 
stockmeÍBtcrei   239,   daa   Aml   eines 

Gefdngniawiirtera. 
s toren   173.    aich  gegen   die  2htn/l- 

ordnung  Arbeit  verachaffen  durch 

Hausieren  oder  Herumziehen  von 

Ort  zu  Ort ;  ein  aolcher  heiaat  ein : 
storer,  steiror  89.  160.  173. 
straszwagea  158.  Laatucagen. 


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—  391  — 


sirausz  62.  BUackel.  stramBiem  328, 

Camet 
strempfel   in  werkzeigstrempfel   41. 

Munzstempely  PrHgětock. 
strensen  (sich)  120.  die  Fedem  aus- 

einander  ětrUuheny  sichgroas^  hreit 

machen, 
stríchwind  69.  der  Uber  einen  Land- 

ělrieh  kin  tceht. 
stritt    133,    205.    246.    261.    Slreit, 

namentlich  um  eine  Grenze.  —  243, 

246.    die   strittige   Gheniie    aelhst. 

vrjí,  grenitzstrítt. 
suiuher  289.   Sehiedšherr,    Schieds- 

richteTj  vrgl.  versunsher. 

Taeonea  242.  von  der  Tanne. 

Ufem  83.  Schenke,   Trinkstuhe, 

taidingen  364.  gerichtlich  verkandeln. 

tesák,  tessak  187.  320.  351.  ein 
langes  Measer^  eine  Art  Waffe. 

tesse  224.  226.  233,  Á»t^  Zweig,  na- 
mentlich von  Fichten  und  Temněn^ 
ober  auch  Nadelholz  tíberhavpt. 

tetzem,  tetzum   168.    170,  Zehení, 

teufe  30.  282,  314.  Tiefe. 

theilzedel  S9.  Theilungsvertntg, 

thuren  71.  durfen. 

tischpir  308.  — 

tondern  s.  dondern. 

trapfe  243.  268.  Treppe. 

treid  95.  Getreide.  treidezoll  291.  292, 

treien  68,  272,  280,  284.  287,  290. 
296.  etc.  vermlihlenj  trauen. 

treskamer  26.  176.  180.  234.  Schatz- 
kammer^  Sacriatei,  treskamerthier 
302.  ThUre  dazu. 

trewbrief,  treibríef  5^.  Vermahlunga- 
Trauhrief. 

taclikiiapfe  136.    Tuchmachergeselle. 

tiinich  193.   Tunche. 

tiirmblicht  261.  298.  achwindlig. 

libergehen  118.  Uher  (elwas)  kommen^ 

treffen. 
ubei-schreckt  247.  f 


uberschweUg     26.    iiberatu     ange- 

schtcollen, 
nbig    114.  130.  207.  338.   oberhalb. 

vrgl.  obig,  DÍbig. 
umbdrewen  264.  mil  der  N<idel  (mhd. 

drihe)  sticken^  umnahen. 
umbschlagen  319^  329.  336.  inallen 

Gassen    die     Trommel    echlagen, 

damit  das  Kriegsvolk  eich  sammle. 
ungelt  193.  Ábgabe. 
angewehrlich  32,  g^fdhrlich 
iinszlet  236,  Unseklitt, 
imvennaefaligt  2.  unbesch&digt, 
unvememen  302.  echlechteě  Einver- 

nehjnen, 
unverzechet    138.    ohne   der   Zeche 

anzugehoren. 
urbar,  orber  94.  246.  Gut,  daa  Ziné 

oder  Lebensítbgaben  trSgt.  urbari- 

buch,     urberpuch    93.    307.    309- 

Verzeicknis  von  ZinagiUem  u.  Áb- 

gctben, 
urfríde  291.   Urfehde. 
iirtte,    irtte    361.    352.   Zeche.   vrgl. 

ortengeselle. 

Verbehren  193.  mit  einer  Abgábe  (s. 

bem)  belegen. 
vereig^en  26.  aU  Eigenthum  uber- 

l<M8en. 
vergeben  143.  vergi/ten. 
vergUiben    (aich)     173.    aich    durch 

HandgelUbde  binden. 
verholzen     (fordfc)     122.     (Wdlder) 

abholzen,  Holz  achlttgen. 
Terjaben  71.  ausaagen. 
verjnngen  (aich)  241.  gebUren. 
verlassen  107.  vermíelhen,  ub^^rlasseii. 
verlebt  201.  bejahrt,  betagt. 
verleszlicb  atiagelaaaen,  frech  unan- 

atdndig. 
vermessung  121.  unriehtigea  Meaaen^ 

Tauachung. 
verrufen  247.  260.  286.  durch  óffenť 

liché  VerkUndung  abaagen;  {MUnze) 

auaaer  Coura  aetzen. 


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—  392 


▼errUneii,   Torninen   188,   352,  ver- 

rammeln, 
Terscheinen,  vor-  8,  17.  54,  65,  76- 

77,  etc,  vergehen, 
ver-    voracheinung    113,    125.    126, 

128,  etc,  Ablauf^    Veilauf. 
TerscbioBzen  12,  raach  ahftiessen, 
Terschlemen  192,  forUchleppen, 
versehenlich  94.  aorgsam, 
versesno  Zins  47,  248.  dienichtzur 

gehorigen  Zeit  gezahlt  worden^  also 

iioch  ausétdndig  aind. 
versilen  276,  versiegenf  vrgl,  sil  = 

AbzugskancUj    Viltnar    Kvrh,    Id. 

pag,  385. 
verepecht  119,  zu  spachen  Schmeller 

Fromm.  II.  654  Ť  toas  (durch  Áus- 

trocknung)  den  Zusammenhang  ver- 

loren  haty  geboraien. 
versprecher  140.   der   Uehles  redet; 

versprechung  140,  uble  Rede, 
versunsher  264.  der  eine  Veraohnung 

zu  Stande   brtngen  aoll,  Schieds- 

herr,  vrgl,  sunsher. 
vertreiben  121.  verkau/en. 
vertreien,   vertreuwen  48.  54,    ver- 

mahlen  vrgl,  ireien. 
vesperbild  36,   ein  Bild  der  Jung- 

frau  Mariuj  wie  sie  den  vom  Kreuz 

genommeaen  Leiehnnm  dea  Sohnes 

auf  ihrem  Schosa  hdlt. 
verwant    76,    belheiligty  verpflicktet, 
verwiedern  (atch)  114.  aich  atrduben 

gegeuy  verweigem. 
verwilUgung  167.  bewilligung.   244, 

EntacJduaa. 
vorforder,  vorfurder,  vorfoder  2,89. 

Vorfahr. 
vorforsten  60,  einen  Wald,  d,  h.  iíber 

ihn  die  aogenannlefdrailiche  Ober- 

hokeit   in    Anapruch  nehmeny  den 

Bann  darauf  legen. 
vorgenugen  6.  be/rledigen, 
vorbalten  100.  vorenthalten. 


vorbalten  5.  bekandt  vorb.  t<Mn  denen 
man  weiaa,  trie  aie  aich  aujgejuhri 
habemy  anerkannt  unbeach»Uen. 

Yornblicb  172.  ublicb. 


Wacbregiater  178. 

waehrbolz  185.  wehr  250.  Holzblock 

von  bealimnUer  Lange  nnd  Dlcke. 
wagbaum  234.  Detchaelf 
wagmeister   295.    der  die  Aufaicht 

uber  die  atddtiache  Wage  hal, 
wabl  21.  Italiener  oder  Franzoae, 
waif  334.  Haapel. 
waltlocbter    186.   226.   Klafter  der 

Bergleute,  vrgl.  lacbter. 
wandel  139,  140,  Strafe. 
wamigen  278,  wamen. 
warten  einem  umb  arbeit  172.  ihm 

Arbeit  verachaffen, 
wasserbríesz   13  í.   209.   vrgl.   bolz- 

ríeseiL 
wasserlei  18.  20.  welcherlei, 
waxen  13.  aua  Wacha 
wccbste  121,  der  Verachlagenatty  Li- 

atigate, 
wegem  136,  139.  verweigem. 
weicbfasten    181.  Quatember/aaten. 
weidenzwiesel  203, 260.  Weidenbauniy 

deaaen  Stdmme  (Aeate)  eine  Gahel 

(ZwieBel)  bilden. 
weikhaos  262.    288.  318.  Featungt- 

thumiy  Blockhaua. 
weisz,  weizy  weis,  waisz,  waiZ|Weis 

136. 193. 290.  291, 295.  etc.  Weizen. 
wenden   267.   308.  grdnzen^  enden. 

endeten  nnd  wendeten  ein  uralUr 

JReim  vrgl,  Mullenhoff  und  Sche- 

rery  Denkm.  •  p€ig.   255. 
irvendtstein  153.  Wendeltreppe. 
wehr,  wehr  *.  waehrbolz. 
werkgenosse  137.  140.  Handwerkť 

genoaae. 
werckstucke  266.   iat  ein  ^tnulaiei 

genannt. 
wesens  ^56'? 


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—  393  — 


widmat,  widinet  ÍÍ7,  175.  35 L  die 
zu  einer  widem  (die  zur  dotation 
einerPfarrkirchegeatiftetenOrund- 
ětiicke  oder  Qebaude)  gehbrende 
Wiese. 

wiederkeren  6.  verguten, 

wiltpan  113.  126,  Wildfiegung,  Wilď 
park;  Jagdbezirk  und  Rechtdarin 
zu  jagen, 

wilpert  119.   Wildbrdt. 

windsbrant  €8.  Sturmwind. 

windstile,  windstil  68.  251.  Sturm- 
wind, 

wixen  43,  =  -w-axen  13.  aun  Waclia. 

wolkenbrast  192,  Wolkenbruch. 

wullen  54,  in  Wolle  (Biiszgewand) 
gekleidet^ 

wanweide  93,  Wiesenland. 

Zal  250.  eine  bestimmte  Anzahl : 
funfzig  wer  ist  ein  zal,  50  zal  ist 
ein  taasent. 

zaspel  72,  ein  gewhises  Maas  gC' 
kaspelten  Game* ;  in  Hessen  ist  es 
ein  Strang,  hestehend  gewohnlich 
au9  10 — 20  zálen,  und  jede  zál 
aus  10—20  Oebunden.  Vilmar 
Kurh.  Id.  8.  v.  zaspel. 

zeche  172,  277,  Handwerksgilde ; 
zechbuch  308,  zochbrief  247,  248. 


326,  zechlade  306.  308,  zech- 
meiflter  22.  136,  137.  etc.  zecb- 
meisteramt  243.307.  zechordnung 
22.  308. 

zeidel  199,  231.  =  zeile,  Reihe, 
Zeile. 

zeiger55,  62. 111. 1£7,  278,  =  seiger. 

zengen  36.  anachaffeji^  die  Koaten 
bestreiten, 

zichner  328,  Ziecheniceber, 

ziehen  zu  £2.  Anspruch  erheben  au/. 

ziinbel  331.  kleinere  {mit  eineni  llam- 
mer  geschlagene)  Olocke, 

zufítzen  72,  ein  Kunstwort  der  Weber 
und  Tuncher:  das  Einflechten  des 
Einechlags  oder  desaen^  was  den 
Einschlag  vertritt,  indenÁufzug; 
bei  den  Tunchem  daa  EinJiecJiien 
der  Oerlen  in  die  Schalholzer, 
Vilmar  Kurch,  Id,  a,  v. 

zi}g221,  Regiater  —  der  zitternde  zug. 

zugehoríge  die  159.  Zugehbr. 

zuscbickegroschen  173.  den  deran- 
gekommene  Handwerkageaelle  mit 
den  OertengeaeUen  (a.  dieae)  ver- 
trinktj  nachdem  aie  ihm  Arbeit 
veradiafft  haben, 

zwerchholz  234,  Querholz  —  G*'iff 
{beim  Bohrer), 

zwirbelwind  68.  Sturmwind, 


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Register*) 


A. 

Aachen  Stadt  42,  166. 

Adel,  Brliaer  236. 

Adel  Gryger,  Kriegsknecht  330. 

Adel  JuBt  335. 

Adelsbach  Gottfríed  269. 

Aelsen  8.  Óls-Bohmisch  und  Gol- 

denoU. 
Aerttel  Kašpar  aus  Lehn  245. 
A  g  r  i  c  o  1  a  Johannes  (Hubner),  Kap- 
lan 8t,  344. 
Aichspalter  Peter,Kanzlerl6,  20. 
Albendorf  (Walbeřice)  Dorf  1  bt. 
no.  v.  T.  84,   95,    114,  134,  144, 
3U7,  327,  329,  365.  Kirche  13,  18. 
Albrecht  Alcibiades,  Markgraf  v. 

Brandenburg  130,  147. 
Albrecht  Herzog  (f  1508)  32,  34. 
Albrecht  Herzog  von  Preussen  190. 
Albrecht  der   alte,   Todtengraber 

45,  106. 
Albrecht  der  alte  aus  Wolta  161. 
Albrecht   Jan  aus  Neustadt  145. 
Albrecht  Merten,  Kriegsknecht  330. 
Alex  der  alte,  Beutlcr  116,  123. 
Alex  der  kleine,  Schneider  2i'0. 
A 1  g i  e  r  (Algair,  Alkayr)  in  Afrika 85. 
Altenbuch  (Aldenbuchen,   Altbu- 
chen,  Starybuki)  Dorf  1  St.  s.  v. 


T.  4,  10,  34,  45,  50. 54,  288,  365, 

Kirche  13,  180,  Pfarrer  182,  WaU- 

fahrt  49,  54,  55. 

Altenburg  Stadt  in  Sachsen  190. 

A 1 1  m  a  n  ( Aldtman)  Christof,  Kriegs- 

knecht  322,  330. 

„  Georg  201,  206,  212,  213, 

214,   216,  218,   220,  223, 

228,   241,   251,   258,  288, 

286,    289,   290,   291,  293, 

296, 297, 300, 305, 308, 365. 

„  Georg  (Merten),  des  ▼ori- 

gen  Sohn  284. 
„         Jakob  166. 
Altstadt    (Aldenstadt,    Aldestadt, 
Starý  mésto)    Dorf   V,  St.  n.  w. 
v.  T.  5,   37,   52,   53,   84,  89,  95, 
97,  114,  115,  132,   134,  144,199, 
207,  228,  266,  281,294,301,307, 
314,   320,  329,  355,   363,  Kirebe 
13,  28,  80,  180,363,  Pfarrer  182, 
Wallfahrt  49. 
Anděl  Christof  z  Aupitze  268. 
Andres  (A ndora)  Merten  304,  308. 
„  der  Stammling  1 17  flg.,  278. 

„  vom  Tzotten  338. 

Anna  Konigin,  Gemahlin  Fenli 
nands  I.  63,  92  flg.,  101  flg-. 
106,  107,  111,  114,  306. 


*)  Abkurzungen :  n.  —  nordlich,  s.  —  sudlich,  b.  —  ostlich,  w.  —  w 
Ijch^  X.  —  Trautenau.  Die  ohne  andere  Bezíehung  angefúbr 
Personen  sind  in  der  Regel  Trautenauer  Einwohner. 


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396 


Anna    KoDÍgin,  Gremahlin  Wladis- 

laos'  26,  31. 
Anna    Erxherzogin,    Tocliter   Fer- 
dinanda I.  58. 
Anna    Magd,  Tochter  des  Sauhir- 

ten  22,  348. 
Annenberg  S.  Stadt  302. 
Ansorge  (Ansurge)  Georg,   Tnch- 
macher  156, 198, 259, 283, 
296,  305,  340. 
„  Georg  der  jnnge  290,  300, 

305. 
„  Hans  201. 

„  Jakob,  Kirchenbitter  49, 

177,  213,  249,  260,  294. 
„  PetervonBraunau,  Tnch- 

macher,Krieg8knecht  329. 
A  n  to  ni  8,  Kriegsknecht  63. 
Antwerpen   (Antorff;    Stadt   222. 
A  r  n  a  u  (Am,  Arnaw,  Hostinné)  Stadt 
27,50,60,  72,122,  132,  146,154, 
158,  183,  198,  214,216,220,221, 
222,  241,  259,  274,280,306,311, 
313,  314,  315,  338,347,348,366, 
Kirche  13,  Pfarrer  182. 
Aroldt  (Amdt,  Arnt,  Arolt)  Nikel, 
Barbier  116,    183,  201,  224,  243, 
250,  267,  286,  304,  340. 
A  8  man  Biirger  362. 
As  mu 8  Hans,  kais.  Kommissar  176. 
Angsburg  Stadt  143, 149, 184,262. 
A  n  g  8 1  (Aust)  Caspar,  Kriegsknocbt 
321. 
n         Fabián,  Fischer  30,  72,  226, 
294. 
August,  Karfúrst  von  Sachsen  287. 
Anpa-Gross,    Dorf  am  Fusse  der 

Schneekoppe  186. 
Anpa-Klein,   Dorf  ani  Fusse   der 

Schneekoppe  186,  281. 
Aupa  (Aupe,  Auppa)  Fluss  5,  8, 12, 
26,  32,  34,  37,  38,61,  71,84,89, 
114,  115.  121,  122,  131,132,133, 
168,  184,  186,  203,  204,  210,  220, 
222,  227,  228,  238,  262,  260,  264, 


265, 267, 268,  269, 294, 814,  Briicke 
33,  Fischrecht  5,  18,  123,  133, 
264,  266,  268,  269. 

Au  pel  8.  Eipel. 

Aussig  Stadt  176,  186. 

Ay  Franziscus,  Kaplan  73,  344. 

Aychler  s.  Eichler. 

Aylfinger  b.  Eylfinger. 

B. 

Bachman  Michel  274. 
Ba  der  Hans  83. 

„         Melcher  193. 
Baeder  s.  Beder. 
Baier  (Ba jer,    Beyer)    Adam    aus 
Parschnitz  260,  270,  271. 
„       Adel  aus  Doberte  271. 
„       Anlin  Frau  332. 
„       Bartel  164, 177, 196,201, 213. 
„       David  297,  298,  299,  304. 
„       Hans  der  alte,  Fleischer  360, 

361. 
„       Hans,  Schuster78,  119,217. 
„       Hans,  Erbrichter  aus  Kríens- 

dorf  69,  60. 
„       Hans    aus    Parschnitz    201, 

203  —  206,  271. 
„      Jakob  288,  291,  295,  Kriegs- 
knecht 322. 
„       Jokelin  338,  339. 
„       Matz92,124,  151,  163,164, 

196. 
„       Merten    184,    dessen    Sohn 

Adam  184. 
„       Michel,  Stadtvogt  166,  184, 
196,  213,  216,  227,  235,  240, 
243,  249,  258,  263,  273,  274, 
283,  286,  289,  290,  295,  300, 
306,  308,  312.  362. 
„       Thomas  206. 
„        Valeríus,   Cantor   286,    288, 
294,  304,  309,  346. 
Baiern  Land  66. 
Bakalarz  Martin  v.  Koniginhof  69, 
369. 


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—  396  - 


Balvi  8.  Palfy. 

Bamberg  Albortua  ( Albrecht),  Ka- 
plan n.  Pfarrerin  Michelsdort  176, 
179,  187,  344,  352. 
Bamberg  Stadt  131,  134,  155. 
Barbara   Kímigin,   Gemahlin   Sig- 

munds  2. 
Bartholomeus  Horzog  39,  62. 
Bartholomens  Pfarrer  in    Eipel 

290. 
Basol  Stadt  62. 

Bathory  Sigmund,  Fur8t324,  327. 

y,  Stephan  (Weida)  222,  227. 

B a  u  d  i  8 c  h  Adam,  Kriegskiíccht  32 1 . 

„  Bartel  261 ,  268, 259,  263, 

266,  267,  274,  283,  386, 

287,  289,  290,  293,  295. 

„  Georg,  Kriegsknecht  330. 

„  Valten  130,  132. 

BaudÍ8ch*s   Mertcn  Toclitcr    aus 

Bohmischols  247. 
Bauernkrieg  in  Deutschland  66. 
Baumgarten  Albinus,   Kiirschner 

299,  323. 
Baycr-8.  Baicr. 
Beck  Fitze,  Stadtvogt  361. 

^       Michol  92. 
Beder   (Baeder,    Boeder,    Paedcr) 
Caspar  ans  Parschnitz. 
„       Jakob   aus   Parschnitz  162^ 
201,  204,  205,  206,  213,  271, 
286,  294,  295,  306,  311,  336, 
339. 
„    Melcher206,270,289,d08,324. 
„        Merten  aus  Parschnitz  260. 
Bohem  (Behm)  Georg  166,  249. 
„  Hans  166,  308. 

„  Jakob  304' 

,         Paul,   Miihlhorr  166,  249, 

270,  283. 
„  Wenzel,  Schniied  296. 

Beier-Winkel  s.  Kaut. 
Bel  grád  (Bělehrad,  Bylirad,  Grie- 
chisch-Weisseuburg)  Stadt  12,  40, 
48,  66. 
Bentsel  s.  Bunzlau. 


Berawer  Hans,  Kriegsknecht 320* 

Berger  (Perger)   Faltz  aus  Jnng- 

buch   207,   209,   266,  267. 

„         Lorenz   aus  Jungl>uch  71, 

131. 
„        Merten  aus  Jnngbuch  207. 

209. 
„         Peter  aus   Jungbut-h  131. 
Bergfrcihcit  s.  Freihcit. 
Bergvirorkc  (Berglcute)  36,  63,  88, 

96,  97,    113,   119,   122,  126,  128, 
148,  227,  262  flg.,  306. 

Berka  (Byrke)  Heinri  h  von  Duba 
78,  79. 
„       Erzbischof  von  Prag  317, 328. 
„        Jaroslaw  yon  119. 
„        Waclaw  292,  301   (?). 
„       Zdieslaw  von  Duba  102. 
Bern  Stadt  34. 
Bernatice   (Berhartice)  s.  Bems* 

dorf. 
Berndorf  bei   Schmiedoberg  262. 
Berudt  Jakob,  Tischler  in  Lands- 

hut  172. 
Beruhard  von  der  Neisse,  Krenz- 

herr  46,  344. 
Bernsdorf  (Bernatice,  Beruharts- 
dorf,  Berhartice,  Bemszdorff)  Dorf 
2  St.  n.-6.  v.  T.   6,   64,   84,    95, 

97,  114,  134,  144,  215,273,  289, 
307,  336,  364,  Kirche  13,  18,  181. 

Bcrnsteiner  s.  Pernstein. 
Bcrnt,    Man rcrmei ster   aus    Jaro- 

mirsch  319. 
Bertelsdorf  365. 
Besser  Andres  362. 
B  e  s  z  n  i  t  z  Casper,  Kriegsknecht  322. 
Bettel-Grygor,   Sclavo  (?)    296. 
Beyer  s.  Baier. 
Bezdiekow  s.  Bosig. 
Bezkau  s.  Potschendorf. 
Bidschow   (Bidschoff)  SUdt    112, 

160. 
Bilszdorf  274. 
Birckhan  Balzer  152. 


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—  397  — 


Bircklian  Jentzel,     Schoppe    ans 

Landshat  70. 
Birckner     (Birknor ,      Byrckner) 
„  Georg ,     Kriegsknecht 

329. 
„  Hans    ans    Marschcn- 

dorf  130,  132. 
„  Philipp  1 79, 206,  dessen 

Schwester,  Magd  179. 
Birke  Gireslaw,  Herr  202. 

„         Gottlob,  kais.  Commissar  327. 

B  i  1 1  n  e  r  (Bíitner,  Biittner,  Byttner) 

Wenzel,   Pfarrer  54,    61,    62,  64, 

69,  170,  344,  347. 

Blaschke  Benisch  aus  Prausznitz 

2l0. 
Blasig  Andreas  362. 
Blassek  Jan  268. 
Bleschkin  die  alte  105,  349. 
BUmel  (Blirael)  Nikel  258. 
Blymel  Merten,  Kriegsknecht  330. 
Bober  (Rower)  Fliiss  in  Schiesien 

196. 
Bock  (Pock)  Friedrich  (Fitze)  34, 
48,  160,   184,  361,  362. 
„       Hans   von  Forst,    Schlosser- 
gesell,  Kriegsknecht  329,  362. 
^       Lorenz,   Schneider  361,  362. 
„       Matz,  Kriegsknecht  322. 
„       Michel  165, 20 1 ,  215, 2 1 6,  270. 
„       Siground,  Kanzler  zu  Líegnitz 
159,  188,  Rosina  seine  Toch  • 
ter  179. 
y,       Wenzel,    Spomer    192,    201, 
227,  361  (?). 

Bodanitsch  (?)  160. 

B  o  h  m  e  n   (die  Tschechen   von  der 

Nachoder  Herrschaft)  52,  225,  262, 

266,  267,  269,  270. 
B  o  s  i  g  (Besigh,  Bezdiek,  Bczdiekow, 

Bezig)  Dorf  bei  Qualisch  98,  99, 

114,  146,   147,  307,  335,  365. 
Bohdanctzky  (Bohdanetzke)  Ku- 
nesch  288. 
«  Waclav  288. 


Bolkenhain    (Polkenhayn)   BfcoJt 

in  Schiesien  111,    151,    187,  2^1, 

243,  256,  356. 
Bologna  (Bononia)  in  Italien  38,  G  í . 
B  o  m  s  a  Jan  von,  kaiserl.Beamtc  r  3:^8* 
Boretzky  Peter  58. 
Bowor  s.  Bober. 
Boyschanoyffsky  Sigmund  v*>n 

Bytyschky,  Haiiptmann  von  Cbíu* 

inetz  333. 
B  r  a  t  k  u  Waclaw  ans  Neustadt  145. 
Brauna u  (firaunaw,  Brauno)  Stmít 

110,  187,192,  291,329,349,  Kl*^ 

ster  55,  255,  309,  324. 
Braunschweig  Stadt  131. 
Breckner  Michel  360. 
BredaStadtindenNiederlauden3U2, 
Bredtschneidor,  Burgcr.362. 
Breisgau   (Bryskauw)  Landsclmft 

186. 
B  r  e  n  d  e  1  Grcger,  Kriegsknecht  32 1 . 
„  aus  Kuttenberg  226. 

„  Mathes ,      Schoppe      nrn 

Landshut  70. 

B rosol  Greger,   Kriegsknecht  3h1<í. 
Breslau  (Bressel,  Breszlaw)  Rtinlt 

54,  57,  73,86,  145,  157,  174,  ŽHJ^ 

336,  348,  Kaufleute275,  28K3-':L 
Bresznytz  s.  Pressnitz. 
Brethgrund  bei  Schatzlar  51. 
BrcthschneyderNikolaus,  TistOi- 

ler  in  Landshnt  172. 
Breuer  Adam  254. 
Breuwisch  David  304. 
Breyer  Jokel  323. 
Breyerla,  Biirger  361. 
Broyttner    Georg,    Kriegsknet-bt 

330. 
Brick  Matz  301. 
B  r  i  e  g  (Brige)  Stadt  in  Schiesien  2'"»íJí 
Brix  s.  Briix. 
Brocknerin  Goorg  362. 
Broeck   Matz,    Kriegsknecht  -122, 

330. 
Brockel,  Schankwirth  83. 


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1 


^  398 


B  r  5  k  e  l  Wenzel,  MttUer  au8  Pransz- 

nitz  267. 
Bruck,  Kriegsknecht  330. 

„  Midiel  362. 

Briigg^e  (Brnck)  in  Belgicn  8. 
Briinn  (Prin,   Priin,   Pryen,  Pryn) 
Stadt  23,   44,  67,    154,  283,  287, 
322,  365. 
B  r  u  s  e1 1  Greger,  Kríegsknecht  321. 
Brussel  8tadt  317. 
Brux  (Bríx)  Stadt  39l 
BryBzkanw  s.  Breisgau. 
Bubenka  Nikel  Yon  334. 
Bachberger  aus  Kuttenberg  226. 
Buchlowetzky    (Buchlowzky)    z 
KržÍ88lowitz,  Hanptmann  auf  Ná- 
chod 263,  266—270. 
Buchélborger  Daniel,  kais.  Pro- 
kurátor 293. 
Burger  Hans  304. 
„  Jakob  306. 

Butncr,  Buttner  s.  Bittner. 
Bukowaky    Christof,    kais.    Com- 

missiir  293. 
B  a  n  z  1  au  (Bentzel,  Bunczlaw,Buntz- 

law)  in  Schlcsien  46,  291,  324. 
Burgersdorf  (Burkorsdorf,  Citer, 
Strzitetz,   Střiteže)   Dorf  \%    St. 
8.  v.  T.  98,  99,   114,134,   144,  195, 
298,  364. 
Burianin  Benigna  215. 
B  u  r  n  e  y  Stentzcl  von  Tahá  (Thaha) 

102  155. 
Burszkin  Barbara  Frau  106,  362. 
Butzky  (Butzkey,  Butzky,  Butzko) 
Georg  von  Wamsdorf  59, 
78,  91,  92,  119,  152. 
„  Tobias  von  Altenbuch  1  ]  6. 

Byle  56. 

Byler  Heintze  45. 
Byl  i  rad  s.  Bclgrad. 
Byrckner  8.  Birkner. 
By rke  s.  Berka. 
Byrszitzky  Jan,  Bnrggraf  146. 
Byttner  s.  Bittner. 


Calais  (Kales)  in  Frankreich  147, 

148. 
Capann  r.  Kapann. 
Ca  rol  (Wahl),  Meistor  ans  Anum 

311,  313,  314. 
Cascanus   Johannes,    Geistlieher 

346. 
C  as  par  Jakob  (Jokel)  70,  9S,  105, 
119,  316,  348,  Ludmila  s. 
Tochter  848. 
„  Merten  (Kleyn)  aus  Petors- 

dorf  271,  273,  283. 
C  a  s  p  o  r ,  Bauer  in  Weigelsdorf  218. 
„  Hans,     Zechmeister    der 

Schuster  22. 
Caszda  s   Kaszda. 
Cephalonia  Insel  197. 
Chlumetz   (Chlumytz)  Herrschaft 

333. 
Chotwitz  8.  Kottwitz. 
Christman  Bartel  294. 
Christof,    Herzog   von  Wíirtein- 

berg  190. 
Christof  der  Maurer  218. 
Chrudim  (Chrudym)  Stadt  73, 129. 
C  h  r  u  8  c  h  Jaroslav,  kais.  CommissSr 

293. 
Chůdka  Hans,   Pfarrer  von  Kanr- 
schim  12. 

Chutowitz  (Kutowitz)  Benjamin  v., 
Hofrichter290,296,297, 
300,  302  flg.,  312,314, 
334. 
„  Johannvon,  Hofríchter 

234,  236,240,246,248, 
26  ť,  258,  283,  290. 
Chwalkowsky  Jan  von  Hnstier- 

zan  102. 
C  i  n  c  k  Hieronymns,  Henricns,  A< 
mus,  Pfarrer  znm  Schwul  182, 3. 
Cipfel  Paul  8.  Tzippel. 
Ciťeř  s.  Burgersdorf. 
Clemens  VIL,  Papst  01. 


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r 


-  399  — 


€l58eliusMathia8,PfarrerinArnan 
182,  350. 

Cometaw  s.  Kommotan. 

Conrad  IV.,  Kaiser  16. 

Conrad  Merten  362. 

Copenbiller  (Capenbiller,  Cap- 
penbiller,  Coppenbiller,  Goppen- 
biller,  Koponbillcr)  Augustin  206, 
212,  213,  216,  216,  228,  236,  238, 
241,  251,  258,  266,  283,  286,  290, 
291,  296,  339. 

Cremona  Schlacht  bei  34. 

Cypern  Insel  194. 

Czastlwitz  8.  Zummerfeldt. 

Cseikel  Greorg^,  Hauptmann  in 
Ungarn  52. 

C  z  i  r  n  y  Barbara  von,  auf  Stirpitz  46, 

Časlau  (Czaszlaw,  TzschaMlaw; 
Stadt  60,  160,  169,  326. 


Domnigk  (Domnik)   Christof  177, 

178. 
Domnigk  Georg  151,  196. 

„  Merten  304. 

Donat   Glockengiesser   aus  Anian 

f.O,   158. 
Don  au   (Tonaw,  Tone)   Fluss   39, 

168,  230. 
Donerstein  Wilhelm  von  328. 
Dreilingk    Andreas   aus   Breslau 

348. 
Drescher  aus  Altstadt  132. 

„  Georg ,       Kriegsknecht 

321,  322. 
Dresden  (Dressen)  Stadt  287. 
Duke  i  8.  Tokai. 
Dnschke  Heinrich  aus  Marschen- 

dorf  332. 
Dvůr  kralowé  s.  Koniginhof. 


Danemark  Land  183,  328. 

D  a  n  z  i  g  SUdt  328,  Hellor  aus  313, 

315. 
D  a  u  p  a  Dorothea  v.,  Ábtissin  102  ílg. 
Debissus    Johannes,     Heniochus 

Nissensis,  Schulmeister  222,  228, 

241,  346. 
Demin,  Herr  299. 
Demyn  in  Ponunem  257. 
DeuBewalt  der  alte. 
Dietenkofen  Stadt  148. 
Dietrich,  Kramer  135. 
Ditrichin  Franz  249. 
D  i  1 1  r  i  c  h  Christian,  Bucldialtcr  aus 

Kuttenberg  186. 
Dittrich  (Ditrich)  Hans  215,  221, 

249,  258,  294,  304. 
Dock  Adam,   Schulmeister  29,  36, 

345. 
Doberle  (Doberlin)  Dorf  1  St.  no. 

v.  T.  17,    18,  26,  103,   117,  158, 

204,  206,  258,  266,  270,  271,  288, 

289,  294,  298. 
Domel  Nikel,  Zcchmeister  der  Schu- 

ster  22,  360. 


Eckert  Matz  286,  303. 
Eckertin    Bemhart   s.  Schroteria 

die  alte. 
Effenberg  Jeremiáš  252. 
Eger  Stadt  320. 
E  i  c  h  I  e  r  (Aychler)  Georg  224,  227, 

229,  236,  241,  252. 
Eichhorn     Georg    aus    Liegnitz, 

Kriegsknecht  321. 
Eípcl  (Aupel,  Aupell,  Aiipell,  Eu- 

pel)  Stadt  68,  236,  238,  266,  267, 

290,  366,  Kirche  13,  181. 
Eisleben  SUdt,  41,  110. 
Elbe  Fluss  122,  178. 
Elbogen  (Ehlenbogen)  Stadt  267, 

351. 
Eli  as  der  alte,  Jude  106. 
Elisabeth  Konigin  von  England 

328. 
Elisabeth    die    alte    Stadtschrei- 

boriu  215. 
Elsass  Land  41. 
E  m  I  e  r  Adam  58. 
Engler  Christof  266. 
Enlibsch  Herr  293. 


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^  400  — 


Erb  ar t  Hans  von  Hohonelbe  293. 
Erich    Herzog  von   Braiinschweig 

190. 
Ernst  Erzherzog  317. 
Euhald  Michel,  Kriegaknecht  330. 
Eylfin ger   (Aylfinger,    Eilffinger) 

Andreaa,  Pfarrer  zu  Rognitz  146, 

344,  349. 

F. 

Faber  (Fabry)  Johannes,   genannt 
Hancke,     Schulmelster    60,    105, 

345,  347,  348,  349. 
Fabri  Theopbil,  Tlschler  228. 
Fackelmayr    Johannes,      Geist- 

liclier  54. 
Faehrle  Tomci  361. 
Falge  (Faelge)   Matz  ans  Hohon- 

bmck  286,  324. 
Falz  Jokel,  Blicker  361. 
Feldhaim     Lienhart    von    (Feld- 

hammor)  Hauptmann  160. 
Fels  Lenhart  von  106,  107. 
Fenger  der  alíe  360. 
Ferber  Hans  151. 
Ferber  Michel  72. 
Ferdinand   I.   Kaiser  67,  68,  61 

bis  66,    73  flg..    79,  85  flg.,    107, 

112  flg.,    124  flg.,   147,  148,  166, 

168,  176,  177,  252,  315,  339. 
Ferdinand  Erzherzog,  Sohn  Fer- 

dinands  I.  59. 
Fetscher   (Fetzscher)   Hans,   Pa- 

piermacher  145,  148. 
Fetter    Martin     106,     119,     132, 

Schuster  361. 
Feyst  Paul,  Kriegsknecht  320. 
Fichtenwasser  das  208. 
Fichtner  der  alte  22. 
Ficker  (Fiker,  Vicker)  Falten  106, 
123,  362,  Zahlmeister  322. 
„         Hans    71,    106,    115,    177, 
178,  200,  213,  216,221,225, 
226,  228,  233,  234,  237,  240 
bis  243,  248,  249,  251,  265, 


268,263,266,267,269,270 
273,  283,  286,  289, 290, 293, 
296,  297, 298,  300, 306,307, 
311,  312,  333. 
y,        Hans  der  jange,  Fleischer, 
Kríegsknecht  322,  335. 
Fieďler  (Fidler,  Fydler)  Angasti- 
nns  166,    177,   196,  201, 
212,  228,  289,   304,  308, 
336,  339. 
„         Hans  161,  161,  168,  169, 

366. 
„         Michel   132,    Beckrnichd 

.361. 
„         Tobías  304,  Kriegsknecht 
322. 
Filipp,  Kríegsknecht  63. 
Filtzman     Georg,     Tuchmacher, 

Kriegsknecht  329.   ■ 
Findt  (Fendt)  Neigen  361,  362. 
Findtlich    (Fintlich)    Hans   201, 
258,    260,    263,    266,    268,   270, 
273,  289. 
Finger  Feyx  66. 

„         Oeorg  273,  804,  308. 
„        Hans  der  alte. 
„         Jakob,  Kriegsknecht  321. 
„         Peter  aus  Schatzlar  318. 
,         Valten,  Kriegsknecht  330. 
F  i  r  X  Nikel  aus  Petorsdorf  204, 206. 
Fischbach  (Feschbach)  in  Schle- 

sien  66,  86. 
Fischer  der  alte  336. 
„         Balzor  292. 
„         Balzcr  der  junge  304. 
„         Matz,  Kriegsknecht  330. 
„         Matz,    Schuhknecht    ans 
Elbogen  267. 

Fitze  (Fite)  der  alte  46. 

„       Jokel  115. 

„       Simon  106,  129,  167,  15'* 
Flach neruš  Christof,   Pfarrer 

Rognitz  182. 
Flandnrn  I^nd  62. 
Flegel  Matz,  Kriegsknecht  33( 


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—  401  — 


Flemling  s.  Niederlande. 
Fliegner  Casper,  Krieg^knecht  322. 

y,         Georg,  Trossbabe  322. 
Florenz  Stadt  61. 
F  o  c  h  8  (Fnchs)  David  228,  249,  304. 
F  o  c  h  8  Hans  der  alte  aus  Schatzlar  52. 
Foli  Matz  Yon  Schmiedeberg   309. 

^      Michel  aus  Schmiedeberg  309. 
Fogel  Simon  60. 
Fogelnest  Simon  362. 
Forbergk  Gregorius,  Pfarrer  323, 
324,  326,  329,  332,  333, 
340,  345. 
„  Elisabeth,   des  rorigen 

Schwester  326. 
F  o  r  8 1  e  r  Merten,  Schoppe  in  Lands- 

hut  70. 
Foyt  Georg  136. 
Frankenstein    (Franckstayn)   in 

Schlesien  49,  69,  170. 
Frankfurt  a.  M,  7,  42,  147,  161, 

166,  167. 
Frankfurt    a.  d.  O.  31,  81,   323. 
Frankreich    24,    26,    167,    176, 

188,  198. 
Franz    I.    Konig   von    Frankreich 

54,  66. 
Franz  von  Griissau,  Kaplan  106, 344. 
F  r  a  n  z  N.,  Baumeister  von  Konigin- 

hof  239. 

Freiheit  (Bergfreiheit,  Pirgkfroi- 

heit)   StSdtchen   1   8t.   nw.  v.  T. 

132,  197,  207,  224,  227,  233,  244, 

245,  262  flg.,  292,  294,  336,  Kirche 

281,  282. 

F  r  e  i  s  e  (Fraise,  Frayso,  Freyse)  Ab- 

salon  215,  297. 

„        Absalon,  des  vorigon  Sohn 

297. 
„        Christof  164,  177,  178, 196, 

268. 
„        Hans ,        Schneidergeselie, 

Kriegsknocht  329. 
„        Matheus,    Soifensieder    57, 
68,  117,  347,  361. 


FreiseMerten  (der  alte?)  69,  lai, 
132,    162,     162,    163,    ŽU2, 
208,  360,  361,  362. 
„        Samson  183,  861. 
„        Sigmund  283,  289,  304. 
„        Simon  aus  Parschnitz  271, 
„        Thomas,  MuUer    106,    im, 
„        Tobias  216,  236,  241,  '24í>, 
262,    274,    276,    279,    iHl, 
284,  286,  288. 
F  r  e  i  w  a  1  d    (Frey waldt,    Frey w al t) 
aus  Weigelsdorf  34,  ;m8. 
^  Adam,  des  vorigen  Suhii 

34. 
„  Michel   206,   249,  1ÍU4. 

„  Nikel    163,    163,    196, 

213,  215,  216,  219,  ^róli, 
273,  294. 
„  Rebekka,   des   vcrrígen 

Tochter  294. 
Frey  Benedikt,  Papiermacher  ž45, 

266,  262. 
Freydenbergk      Christof      von 

Schonau,  Orgelbauer  336. 
Friedbryegh     bei    Liebthul     ja 

Schlesien  147. 
Friedland  in  Schlesien  181,345* 
Friedrich  il.  Kaiser  16. 
Frie-drich  IV.  Kaiser  7,  11,  11 
Friedrich  H.    Hcrzog   von  Líog- 

nitz  60. 
Friedrich  lU.   Herzog  von  Lfeg^ 

nitz  73. 
Friedrich  ra.  Pfalzgraf  222, 
Friedrich    der    Weise,    Kurfíirst 

von  Sachsen  66. 
Frise  Elias,  Tuchmachor  361, 
Frisen  Familie  aus  Briinn  57, 
Frolich  (Frolich)  Adam  235,  Uí, 
261,     258,    263,    266,    273,    il$'A, 
286,    290. 
Frumtter  (Frumptter)  Biirger  ít2, 

360. 
Fuchs  8.  Fochs. 
Funcke  Matz  289. 

2ti 


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J 


—  402  — 


Futor  Hans  239. 
Futter  Bartel  262. 

^        Oreger  131. 

„         Jakob  ans  Markaiuch  305. 

„         (Fntterschmit)  Mata, 

Schmied  361,  362. 

^         Vita  860,  361.  362. 


Gabel  Stadt  101. 
Ga berla   (Gaberle,  Gaberlae,  Ga- 
ber,   Gawer)   Georg  aus 
Parschnits  271. 
„         Malhes  aus  Altstadt  132, 
146,  161,  162,  191,  213, 
224,  289. 
„         Merten,  Schmied  86,  361. 
„         Michel,  Kríegsknecht  330. 
^         Thomas    206,   241,    286, 
290,  295. 
Gabersdorf(Geberflorff)Dorfl8t. 
nno.  v.  T.  6,  17,  18,  25,  96,  224, 
243,  275,  285,  807,  355,  864. 
G  a  n  8  Caspar,  Pfarrer  in  Mohern  182. 
Gatasche  Merten,    BSckerknecht 

239. 
G  6  b  a  a  e  r  Merten,  Kríegsknecht  330. 
Gebhard    (Gepart)    Kurfurst   von 

Koln  280. 
Geising  Bergstadt  57. 
G  e  i  8  z  1  e  r    (Geyszler)    Augustinus 
(Bartel)  Wild8chut»282. 
^  Bauer  289. 

Caspar  196,  201,  206, 
212,  213,  233,  236,  241, 
249,  251,  268,  263,  266, 
273,  283,  286,  288,  289, 
290,  293,  296,  300,  305, 
328. 
„  David  304,  828. 

,,  Falten ,      Kríegsknecht 

322,  329. 
^  Johannes,  Bchulmeíster 

100,  101,  346,  348. 


G  e  i  8  z  1  e  r    Israel,  des  vorigen  Sohn, 
Schulmeíster,  Pforrer  in 
Pilnikan  78,  100,  101, 
106,  182,  345,  318. 
Simon  206,  270,  299. 
„  Bimon  der  jung©  317. 

Geiszler  Waldrevier  131,  132. 
Gei8zlingen  108. 
Geitz  (Geytz)  Hans,  36,  361. 
G  e  I  d  n  e  r  Viktorin,  bbhm.  Kammer- 

schreiber  176. 

Gelynek  Jan,  Hauptmann  151. 

G  e  n  d  o  r  f  (Gandorflf,  Jandorťf)  Chri- 

stof  von  65  flg.,  73  flg., 

81,  83,85  flg.,  91,95  flg., 

102,    108   flg.,    112    flg., 

120,   123,   124  flg.,    132, 

134,    135,    146   flg.,    157 

flg,,    162,  165,  169,  179. 

„         Benlgna   von,    Chňstofa 

Tochter   108,    134,    144, 

215,  223,  8.  Mrzkowzky. 

„         Cordania  von,    Christo(» 

Tochter  134,  144. 
„         Eustachia  von.  Christofii 
Tocliter    134,    144,    148, 
169,  160,  161,  165,  168, 
188,  350. 
„         Leonore    von,     Christofs 

Tochter  108,  134,  144. 
„         Lukrezia  von,    Christofe 

Tochter  134,  144. 
^         Margaretha  von,  Christofe 

Gemahlin  215. 
„  Paula  von,  Christofe  Toch- 

ter 134,  144. 
Gensobott  Anna  von Kottwitz  135. 
Gent  Stadt  8. 
Genna  Stadt  129,  197. 
Georg   von   Podiebrad,    Konig    2, 

87,  117. 
Georg  Herzog  von  Baiem  29. 
G  e  o  r  g  II.  Herzog  von  Brieg  256, 288. 
Georg  Markgraf  v.  Bi  andenburg  50. 


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—  403  — 


Georg  der  kleine  ans  Leapersdorf 
197. 

Gepart  (Gepertt)  TodtengrSber  45, 
360. 

Gernt  Thomas  206,  212. 

Gertrutt  Thomas  208. 

Gikelbeck  Adam  derSachse  Í67. 

Gilige  Herr  166. 

Girg  (Girck,  Gyrick,  Gyrik,  Gyrk) 
Caspar,  Pfanrer  18,  21,  26,  36, 
43,  344,  346. 

Girsik  der  alte  33. 

Gistrjtzky  Herr  263,  264. 

Giszdorf  B.  Hohenelbe. 

G  i  t  fl  c  h  i  n  (Gltzschixi)  Stadt  43, 198, 
287,  288,  300. 

Gittner  Hans  aus  Halle  340. 

„        Michel,  Kriegsknecht  330. 

Glaeser  Merten  246. 

Glasendorf  (Glaesendorf,  Skle- 
nařowice)  Dorf  ly,  8t.  n.  v.  T. 
84,  96,  98,  114,  131,  134,  144, 
210,  227,  336,  364. 

G laser  Balzer,  Kriegsknecht  329. 

Glatte  8.  Klattan. 

Glatz  Grafschaft  65,  66  flg.,  74,  86. 

Glatz  Stadt  110,  116,  187,  282, 
283,  298,  329,  333. 

Glogau  (Qlogaw)  in  Schlesien  40. 

Goder  Goorg,  Tischler  227. 

Goemperlinder  Schneider  42. 

Goldberg  in  Schlesien  100,  189, 
196,  199,  222,  313. 

G  o  1  d  e  n  o  1  s  (Aelsen,  Guldenols,  01- 
sen,  Olsse,  Ólsz,  Olessnitze,  OIcš- 
nice)  Dorř  V/.,  St.  nno.  v.  T.  6, 
49,  76,  76,  82,  84,  96,  98,  110, 
114,  134,  144,  189,  216,242,271, 
275,  306,  346,  350,366,364,  Kirche 
13,  18,  181,  234,  Wasser  271. 
Goldgrnbe   Bergwerk   g.  Traute- 

nan  Goldgrnbe. 
G  o  1 1  m  a  n  Georg,  Kriegsknecht  321 . 
Gompricht  Michel  329. 
Gorda  (Gorden)  Hans  300,  305. 


Gorg  BrKner  ans  Schatzlar  221. 
Gorge  Bader  and   Salnitermaeher 

128. 
Gorge   Hans   ans   Glatz,    Kriegs- 
knecht 329. 
Gorlitz  (Gaerlitz,Gorlitz) Stadt  31, 

283,  285,  288,  ^6. 
Gotha  (Gotte)  Stadt  186. 
Gottesberg  (Gotzberg)  Stadt  in 

Schlesien  313,  338. 
Gottfried  Albrecht  293. 
Gotsche    Jakob    ans    Albendorf, 

Kriegsknecht  329. 
Gottsche  Hans,  Kanzler  196. 
Gradlitz  (Grades)  StSdtchen  3  St 
s.  v.  T.  332,  339,  Kirche  13,  180. 
G  r  S  s  e  r  Georg  ans  FreiwaW,  Kriegs- 
knecht 329. 
Graff  Hans,  MiUler  289. 

„       Ursnla,  des  vorígenFran  289. 
G  ran  in  Ungam  326. 
Grebisch  Thomas,    Organist   zn 

Aman  221,  259,  273. 
Greger  Adam     Kriegsknecht  322. 
Greifenberg    (Grejffenberg)    in 

Schlesien  256,  279,  311. 
Gregor,  Bischof  von  Prag  16,  18. 
Gretz  s.  Koniggratz. 
Grimmenstein  Stadt  186. 
Griszbeck  Jaroslav  288. 
Gr  is  z  beck  i  n  Anna  s.  Silber  Adam. 
Groligk  Jakob  213. 
Grondt  s.  Grnndt. 
Grontman  (Gront,  Grontma)  Jokel 

ans  Parschnitz  271. 
Grontman  Matz  ansDoberle  270. 
Grontman  Wenzel  241,  327,360, 

361. 
Grosse  der  362. 
Grosser  Christof  249. 
Grosznykel  ó. 

Griinberg (Griinberger,  Grunberg) 
Valerius,  Schnlmeister  110,  128, 
148,  162,  159,  162,  166,  187, 189, 
337,  345,  351. 

26* 


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—  404  — 


Griissau  (Grísaw,  Gríssaw,  Griitz, 
Grjssaw)  Kloster  in  Schlesien  65, 
83,  86,  106,  149,  192,  336. 

Grambach  Herr  von  186. 

Grundt  (Grondt)  Jorg  115,  201, 
212,  215. 

Grundtxnan  Georg,  Stadtvogt  02, 
161,   152,  206,   209, 
216. 
„  Weiizel,Kríeg8knecht 

322. 

Grunt  Wenzel  der  jnnge,  Tross- 
bube  322. 

GrQschina  8.  Kruschina. 

G  r  u  8  8  e  r  Lorenz,  KríegBknecht  321. 

Grusz-Bartel  (Grossbartol)  s. 
Hack. 

GruBzher  Christof  aus  Altstadt  294. 

Gryger  der  lange  332. 

Giintter  Lene  die  300. 

Gantz8ch  Merten  249. 

Gnmperlein  Georg  362. 

Gustav,  Konig  von  Scbweden  324. 

Guttenstein  Albrecht  Herr  zum, 
auf  Ronsperg  66. 

Guttwasscr  287. 

Gyula  in  Ungam  184. 

H. 

Haber  Jan  Ton  10. 
Hack  (Hake)  (Grusz-Bartel)  41,  48, 
50,  361,  362. 
„       der  alte  22. 
„       Andreas  64,  92. 
„       Georg  299,  Kriegsknccht  322. 
Haeonisch  Pawel,    Kriegsknecht 

321. 

Haerttel  Hans,  Kriegsknecht 320. 

Haindorf  Dorf  bel Prausznitz  66. 

H  a  i  n  t  z  Bartel,  SchwarzfSrber  1 52, 

166,  183,  196. 

„         Cliristof  der  alte,  Schwarz- 

farber  361. 
„         Hans   163 ,    Kriegsknecht 
320. 


Hainwald,  Wald   zwischen  Lem- 
berg  und  Goldberg  in  Schlesien  196. 
Halle  in  Preussen  340. 
Hamer  Hans,  Hanptmann  327. 
H  ani m  e  r  Hans  (Hans  Casper,  Hans 
Kleyn  j  Richter  von  Peters- 
dorf  215,  219,  237,  242, 
243,  246,  270,   275,  282. 
„         Hansel,  derSchmied,  Bě- 
hem Hans  genannt   323. 
„  Paul  154. 

Hampa  Jokel  290. 
Hampe  der  Fleischer  305. 
H  a  m  p  e  1  Adel  aus  Parschnitz   338. 
„         Hans  aus  Parschnitz  271. 
„         Marx  290. 
„        Merten  der  alte  aus  Parsch> 
nitz  201,  204,  20G. 
Hainpoles  Mykulasch  aus  Nacliod 

146. 
Hancke  Christof  288. 
Hanek e  s.  Fabry. 
Hanichengebirge     (Hanischcn, 
Haynischcn)   bei   Petersdorf  271, 
288,  365. 
Hanisch     (liannisch)     Hans     64, 
249,  288. 

Han  ke  Georg,   Richter  in  Frciheit 

292. 
Hannover  (Honoffer)   Stadt    131, 

134. 
Hans  Caspar  288. 

„      Jekel  362. 

„  Kríegskneclit  63. 
Hantzsch  Merten  89. 
Hanuš ch   Richter    von  Schwado- 

witz  267. 
Hardcck    Graf  Hans  zu    65    flg., 

73  flg.,  86  flg.,  326. 
Hartbrunner    Daniel,      Kriog-s- 

knecht  322. 
Hartel  s.  Hortel. 
Hartcnsdorf    (Harttensdorf)     in 

Schlesien  78. 


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—  405  - 


Hartman   Johannes,    Cantor  2*20, 

222,  345,  356. 
Hartmansdorf        (Hartemsdorf, 

Herdtmesdorf,  Hertemsdorf,  Hert- 

mesdorfi^  Hertwikowice)  Dorf  1  y, 

St  no.  v.  T.  9,    10,    29,   98,   99, 

114,    130,    134,    144,    254,    307, 

336,    365. 
Hase  Dieprach  (?)  360. 

„       Hans,  BScker  317. 
Hattawnsz  Sigmand  aos  Hohen- 

elbe  145. 
Hatwan  in  Ung^am  327. 
Hauffe  Hans  294. 
H  a  w  e  I  der  alte,  Forster  aus  Stau- 

dentz  202,  203. 
Hayer  Christof,  Botě  165. 
Hayniger  Andreas  160. 
Haynisch   (Hayntsch)    Maths  70, 
210. 
„  Prokop,     dos    vorigen 

Sohn  70,  210. 
H  ay  n  s  b  e  r  g  Berg  bei  Doberle  289. 
Heidelberg  Scbloss  77. 
Heinrich   H.    Konig  von   Frank- 

reich  149. 
Heinrich  Uí.   Konig   von  Frank- 

reich  213,  219. 
Heinrich   IV.   Konig  von  Frank- 

roich  328. 
Heinrich     Herzog    von     Braun- 

schweig  106,  107,  188. 
Heinrich  Herzog  zu  Liegnitz  161. 
Heinrich  II.  Herzog  von  Miinster- 

berg  73. 
Heinrich    der    Fromme,     Herzog 

von  Sachsen  85,  88. 
Heintz(Haintz)  Christof  132,249. 

y,         Georg  201,  260. 
Hel  ber  t  von  Petersdorf  289. 
Ileldt  Adam,  Tischler  172. 
Helfenstein  (Helffenstain)  "Wald- 

revier    131,    132,    206    flg.,    209, 

225,  257. 
H  e  1 1  Hans,  Schmied  aus  Rognitz  327. 


Helwerth  (Hylwerth)   Peter  von 

Goldenols  271. 
Hempel  Jokel  ausGottesbergStS* 
Henrich    Erasmus   aus  Frei^tndt, 

Kriegsknecht  320. 
Herdtwigk  Christof  von  Pir»  (V) 

242. 
Hergesell  (Hergesel,  Herxel)  Bul* 
zer  258. 
„  Christof,    Schulme  i  ať  er 

198,  345. 
„  Matz     151,    152,    159, 

163,  165,  167,168,171, 
172,  178. 
Her  let  (Herlett)  der  alte  361* 
„         Daniel  104,  155. 
^         Wenzcl  175. 
Herman  Balzer,  Kriegsknecht  320, 
Hermanseifen  (Seuffen,  ZeufTon) 
Dorf   1\    St.    nw.     v.    T.    2íí7, 
Kirche  14,  180. 
Herold  (Herolt)  Daniel  178, 

„         Georgius,  Schulmeisti^r  17, 

345. 
„         Wenzel,  Schuster  151,  177, 

245. 
„         Wenzel,  Tuchmacher  lil, 
115,    123,    130,   146,    ir>l, 
176,    177,    178,    202,    :ŽUG 
bis    209,    212,    294,    :J12, 
361  (?). 
Her  tel  (Hartel,   Herttel)   der  řiUo 
4,  361. 
„         Christof,  Kriegsknecht  "i^O. 
„         Georg  163,  177,  196,  201, 

202.  206,  207,  209. 
„         Matz  266. 
Hertwikowice   s.  HartmaiiJídorf, 
Heuszlor     (Heiszler)     Johíiitnos, 

Cantor  100,  345. 
Heyde  (Hayde)  Hans  315,  31',^. 
Hieronymus  von Briinn, Gloií ken- 

giesser  44. 
Himpel  (Himpell)  Georg  163,  196, 
201,  213,    216,    225,   235, 


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^  406  — 


Himpel  241,   desseii   Tochter   die 
MittelmuUerin  264. 
„         Hans   110,  21S,  231,  283, 
240, 249, 266, 268, 263, 273. 
„        Matz  329. 

„        Merten   der  alte    92,  106, 
202,  362. 
Himpelin  die  alte  196. 
Hinernast  (WawřinBB?)  362. 
llints   (HintiuB,   Hintze.   Hyntiua) 
Johanuea,  Pfarrer  170,  171,  176, 
178—181,  187,  188,  344,350,361. 
Ilirsch  Hieronymas,  Kaplan  187, 
188,  345,  351,  352. 
„         MatbeuB  (Hanke)    Diákon 

ZQ  Arnau  182. 
„        Urban  Y     Baumeister    aus 
Lemberg  170. 
Hirscbberg (Hirsperg,  Hirszberg) 
in  Schlesien    36,    174,    183,   196, 
236,  242,  273,  287,  314,  333. 
Hittel  8.  Hattel. 
Hittelin  Hans  249. 
Hodawsky  kais.  Commissar  149. 
Hof,  Hoff  s.  Koniginhof. 
Hoffman  Achacius,  Pfarror  269. 
„  Acbacius     deB ,  vorigen 

Sohn  259. 
^  Gcorg,Krieg8knecbt320. 

^  Hans  der  alto  49,  desscn 

Tochter  Helena  289. 
„  Hans  aus  Reinerz,Kricgs-* 

knecht  321. 
„  Hans  aus  Soor,   Kriegs- 

knecht  320. 
„  Joachim  259. 

„  Merten  218. 

„  Michel ,       Kriegsknecht 

321. 
„  Peter  269. 

„  Veit  191. 

Hobenbrack(  Hochbriick,  Uohen- 
briick,  Hubmck,  Humburky)  Dorf 
V,  St.  fl.  v.  T.  5,  89.  98,  99,  114, 
134,  144,  162,  199,  266,  270,  286, 
291,  307,  338,  364. 


Hohenelbe  (Giszdorf)  Stadt  110, 
116,  136,  142,  146,  158, 169,  179, 
184,  188,  191,  216,219,221,223, 
229,  293,  301,  308,  318,319,327, 
347,  Kircho  14,  180. 
Hohenstein  Waldrevier  261. 
Hohenmaat  (Hohemaut, Maatten) 

Stodt  41,  129. 
Holey  Hofíiarr  166. 
Holey  Kriegsknecht  165. 
H ono f far  s.  Hannover. 
H ope  der  alte  47,  361. 
Hope  Andres  249. 
Hoppe  Georg  177. 
Hoppe  Hans  177,  178. 
H  o  r  n  i  gk  (Homiegk,  Homik)  Georg 
der  alte  202,  206,  360. 
„         Jokel   ans   der  Ahstadty 

Kriegsknecht  329. 
,  Lorenz  130,  132. 

Hornsberg  s.  Schellenberg. 
Hoscynus  Matheus,   kais.  Proku- 
rátor 212. 
Hostinné  s.  Aman. 
Hosyannas.  Traatenau  (Glocken). 
Hradetzki  Zahimeister  274. 
Hotzscben  (?)    Hans   von  Kinast 

auf  der  Fischbach  66. 
Hreitter  Matz,  Buttel  166. 
Hrobschitzky  Jeronymas,  kais. 

Commissiir  146. 
Hriidel  Merten  129,   Sabina  aeine 
Tochter,   Simon   Htittels   Gemah- 
lin  129. 
Hryssenburg  s.  Riesenburg. 
Hubke  (Sandke)  Johann  aos  Jaro- 

mirsch  279. 
Hubel  Familie  aus  Bríinn  57. 
Hubel  Pfarrer  aus  Briinn  23. 
Hubner  Adam  aus  Eipel  267. 
H  u  e  b  n  e  r  Georg,  Kneg^kaocht  32S. 
Hubner  Sigmund,  Schnlmeister  187, 

345,  361. 
Hubner    s.   Agrícola,    s.    Seholx 
Stephan. 


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—  407  — 


Huttel   (Hittel,   Hyttel,   Hutelius) 
Ang^stinufl  272,  304. 
„        Balthasar  26,  360,  362. 
„        Bartel  124,  191. 
„         David  201,  260. 
„        Friedrich  169. 
„         Georg  215,  241,  249,  272. 
„         Marx  178,  196. 

Merten  191,  236. 
„        Nikel  186. 
„        Simon,  Malér,  Chronist  1, 
68,     129,    134,   146,   148, 
161,  167,    171,   177,   178, 
182,  190,    192,    196,   201, 
206,  211,    212,    213,   215, 
216,  221,    226,    226,   227, 
231,  267,    268,   260,   267, 
270,  274,    289,    294,   304, 
305,  318,    343,    346,   362. 
„         Sabina,  seine  Frau  129. 
„         Kriegsknecht  63. 
Humbnrky  s.  Hohenbnick. 
Humel  (?)  337. 
Humler  Hack  Bartel  360. 
Hylbert  Merten,  Kriegsknecht  321. 
Hylwerth  a.  Helwerth. 
Hyper  Nikel  177. 
Hyttel  8.  Huttel. 

I. 

Iglau  (Iglaw,  Yglaw)  Stadt  22,  36, 

61,  160,  246,  266,  262. 
Iglawer  Georg  .H38. 
Ilgncr  (Ylgener)  Burger  361,  362. 

„        Casper,  Kriegsknecht  330. 

„         Christof  148. 

„        Geor^,  Kriegsknecht  330. 

„        Jokel,  Kriegsknecht  330. 

„  Merten,  Kriegsknecht  321. 
Innsbrucki  Izbmck)  Stadt  63, 197. 
Isabella  Konigín  von  Portugal  66. 
Italien  Land  178. 


Jacob  Bischof  zn  Neisse  80. 
Jacob  Hans  s.  Tzan  Bartel. 


Jacobs  Kriegsknecht. 

Jager  Pani  360,  362. 

Jan  Daniel,  kais.  Procurator  298. 

Jan  ..  Fleischer  ans  Eipel  236. 

Jandorf  s.  Gendorf. 

Janitsch  Merten,  Kriegsknecht  830. 

Janke  der  Behom,  Thorwficbter 
226,  266. 

Jaromír  Herzog  von  Bohmen  362, 
363. 

Jaromirsch  (Jarmer,  Jaromír,  Ja- 
romyrss,  Jermer)  Stadt  61,  122, 
129,  160,  233,  236,  263,  272,  278, 
281,  299,  309,  319,  329,  360. 

Janer  (Jaur,  Yanr)  ín  Schlesien 
49,    72,  167,  174,  106,   269,  273. 

Jawornítzky  Herr  ron  Mohem 
37,  41,  133. 

Jeger  der  alte  360. 

•'^emnischen  Balthasar,  Malér  197. 

Jeremiáš  der  hinkende  Bader  1 96. 

Jerusalem  Stadt  11. 

Jeschke  Bíirger  361. 

Johann  Konig  v.  Bohmen  4,  6,  9. 

Johann  Friedrich  I.  Kurfiirst  von 
Sachsen  111,  112,  116,  136. 

Johann  ďAustria  213. 

Johann  Bischof  von  Olmiitz  201. 

Johann  Kreuzherr  aus  Neisse  13, 
43,  344. 

Johann  Probst  v.  Wissehrad,  Bi- 
schof von  Prag  14,  17,  28. 

Johannesbrunn  (Johannisbad, 
Johanisbron,  Johannsbronn,  Jo- 
hanniswarmbrunn)  1%  St.  nw.  v. 
T.  6,  71,  131,  132,207,208,  212, 
293,  363. 

John  (Jon)  Georg  aus  Parschnitz 
201,  204,  263. 
„       Nicolaus,  Schulmeíster,  Stadt- 
schreiber  49,  62,  346. 

Jong  Jokel,  Stadtvogt  360,  362. 

Jordán  Jakob  270. 

Jost  Peter  362. 


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—  408 


Jndengrand  derbei  Weigelsdorf  51. 

J  ti  s  1 1  i  n  Brantweinsch&iiker. 

Jula  8.  Gyula. 

Julius  m.  Papst  24,  32,  124,  143. 

Jungbnch  (Jungebuche,  Jungen- 
buche,  Mladibuky)  Dorf  IV,  St. 
nw.  v.  T.  5,  6,  27,  28,  70,  84, 
89,  97,  114,  130  flg.,  134,  144, 
206  flg.,  209,  226,  307,  313,  326, 
366,  364,  Kirche  14,  180,  Sau- 
hirt  von  23G. 

Ju8t  Georg  256,  294. 
„  Peter  148,  169- 
„      Simon  in  Altstadt  266. 


Kadeř  man,  Falschmtinzer  40. 

Kaile  8.  Eeule. 

Kahl  Gregor,  Kadeř  184. 

Kal  es  8.  Calais. 

Kaina woda  (Kalumwoda) ,  s.  Trii- 

benwasser. 
Kaltenhof (Oblanow,  Wowolanow) 
Dorf  bei  Altenbuch  98,    99,    114, 
134,  144. 
Kamentzke   xVlbrecht  (der  Zelst- 

borze),  kais.  Commissar  176. 
Kamensky  Wcnzol, kais.  Beamter 
292. 
„  Jan,  des  vorigen  Sohn 

292. 
Kamm  stoinerner  im  Riesenge- 

birge  131. 
Kanischa  in  Ungam  338. 
Kank  Stlidtchen  bei  Kuttenberg  23. 
Kansberger  Hansel,  Kriegsknecht 

321. 
Kanwarsz  in  Konigingríitz  230. 
Kapaun  (Capaun)   Gírzik  z  Wey- 
kowa,  Unterburggraf  146, 
146,  194,  263,  264. 
„         Christof  Waclaw  273. 
„         Jan,  kais.  Commir^sar  293, 
319. 
Kaplowskj  (Domek)  362. 


Karl  V.,  Kaiser42,  46,  66,  57,  61, 

62,  72,  85,  111,  147,  166. 
Karl  IX.,  Konig  von  Frankreich  219. 
Karl  Erzberzog,  Sobn Ferdiuands  I. 

77. 
Karlstein  Schloss  166. 
Kascbka   Johannes,    Pfarrer    von 

Mohem,  Diakonus  180,  360. 
Kas  zda  (Caszda,  Kazda)  Augusti- 
nus  304. 
„         Bartel  134,  146, 151—164, 
167,    169,    161—164,  175, 
196, 201, 206, 207, 209, 211, 
220,  229,  273,  293,  295. 
„        Hans  136,    167,  235,  241. 
„         Wanke  362. 
Katharina  von  Meklenburg  73. 
Katzauer  Berg  365. 

„  Wasser  115. 

Katzelsdorf  8.  Ketzelsdorf. 
Katzenstein     (Katzschkcnstayn) 

Schloss  52,  274. 
Katzianer  Hans  von,  Feldherr  73. 
Katzschner  Wenzel,  Kriegsknecht 

320. 
Kauffung    Sigmund,    Ritter    39, 

67,  64. 
Kaunitz  N.  von,  kais.  CommissSr 

149. 
Kaurschim  (Kaurszim)  Stadt  305. 
Kaut  (Kautt,  Kauty)  Dorf  jetzt  zu 
Parschnitz   gerecbnet,   im   Volks- 
munde    Beierwinkel    6,    89,    114, 
261,  307,  320. 
K  e  m  i  t  z  e  r  Jirsik  von  Dorndorf  292. 
Ketzelsdorf  (Kaetzelsdorf,  Kaz- 
zelsdorf)  Dorf  2  St.  sw.  v.  T.  157, 
178,  263,  316,  Kircbe  13,  180. 
Keule  (Kaile)  Dorf  bei  Markausch 

3C5. 
Kcyl  Hans,  Kriegsknecht  320. 
Khall,  Baaer  ans  Qualisch  128. 
K  i  n  a  8 1  s.  Schafgotsche  (Kotzschen). 
Kinel  Matz  aus  Hartmansdorf  29 
Kinigstetlin  s.  Konigstadtl. 
Krinsberg  Schloss  302. 


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—  409 


Klnskj   Jaroslaw  von   Wchjnitz, 

kais.  Commissar  293. 
Kirchon-Lyne  die  26. 
Kircíhner   (Kyrchner)  Georg  249. 

,  Michel  281. 

KircřinDrin  KKthe  285. 
Kirsi  Geíirg  274. 
K  i  1 1 Q  o  T  Hartel  aus  Reichenbach326. 
K 1  a  m  p  e  r  Georg  78. 
Klampcr  Georg,  Schíiler  108. 
KUttau  (Qlatte)  Stadt  46. 
KU  lid  a  Jan  269. 
Klatifíí*n  s.  Wasserklausen. 
Klein  (Kleyn)  Adam  249,  270,  289, 
3í)0. 
^       Hnns  aus  Petersdorf  s.  Ham- 

mfiir  Hans. 
„       Hnus,  des  vorígen  Sohn  282. 
Klein-Alex  163. 
KUin-Beck  362. 
Kleiu-Mouer  (Meier)  115,  124. 
Klein-Nikel  92,  152. 
Kleme  Střbastian,  Tischler  172. 
Klejr  Gěurg  362. 
„       Hans  157. 
Klej-ber  Georg  201,  213. 
Kltipoi  Wenzel  286,  287. 
Kluebanstain    Mathes,    Kriegs- 
knecht  320. 
,ijp  Paul,         Kriegs- 

kneclit  320. 
Kly  met  der  Schneider  116. 
Knap  Adam,  Kriegsknecht  330. 
Kuapín  die  alte  249. 
Knanor    Andreas     aus    Jnngbnch 
131,  207,  209. 
^  Jakob,  Kriegsknecht  321. 

rt  Maths,  Kriegsknecht  320. 

Knaur-l^Mosslein  71. 
R  T)  e  i  C  £  e  1    (Kneutzel)    Georg    201 , 

235,  241,  251,  270,  289. 
K  n  a  u  r  í  c  b  Bartel,  Kriegsknecht  32 1 . 
K  n  e  u  t  E  a  ť  h  e  1     And  reas,     Kriegs- 
knecht 322. 
If  Georg,        Kriegs- 

knecht 322. 


Kneyrich  Merten  aus  Doberle  271. 

„  aus  Hohenbruck  291. 

K  n  o  II  e  (Knoll,  Knol)  Joseph,  Schuh- 
knecht  135. 
„        Veyx  360. 
K  ob  las  z  Jan  aus  Neustadt  145. 
Koch  Christof  336. 

y,       Georg    201,    213,   215.    246, 
260,  270,  273,  283,  289,  290, 
293,  295,  300,  805. 
„       Georg  der  junge,  Trossbube 

322. 
„       Georg  aus  Meissen,   Kriegs- 
knecht 322. 
„       Kratzig  247. 
„       Wenke  124. 
Kochau  die  364. 
Kodaur,  Herr  263. 
Koberlin  Benigna  die  alte  167. 
Koln  in  Bohmen  s.  Kolin. 
Koln  am  Rhein  61. 
Konig  (Konigk,  Konig)  Balzar  164, 
177. 
„        Falten,  Schuster  361. 
„        Gregor  362. 
„       Maths,  Kriegsknecht  322. 
„        Matz,  Fleischer  319. 

Merten  216,  228,  246,  251, 
258,    280,    283,    286,    290, 
295,  300. 
„        Pankraz,  Stadtschreiber  1 32, 

134. 
„        Elisabeth   des  vorígen  Ge- 

mahlin  183,  189. 
„        Simon  166. 
„        Tobias  304. 
Koniggraetz  (Gretz)  Stadt  3,  21, 
38,43,  71,  72,129,  160,225,227, 
229,  230,  247,  248,  259,  263,  272, 
281,  588,  291,  296,  324,  327,  329, 
330,  336,  Kreis  37,  38,  130,  224, 
273,  291. 
Koniginhof  (Hof,   Hoff,   Konigs- 
hof,  Dvůr  králové)  Stadt  4,  6,  22, 
27,  51,  58,  59,  129,  151,  170,  178, 


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410 


184,  239,  244,  269,  261,  263,  272, 
281,  284,  304,  309,  331,  335. 
KiJniginhof  Philipp  von  10. 
Konigreich  (Konigreich,    Kunig- 
reich,    KunigreicU)     Waldstrecke 
zwiBchea  Trantenau  a.  Koniginhof 
9,   68,    167,    176,    177,   215,   217, 
281,  323. 
KonigBhain  (Ktinighain,  Kunigs- 
hain,  Kynigshain)  in  Schlesien  75, 
70,  82,  83,  95,  98,  99,  114,  134, 
144,  307,  336,  363  Teiche,  Sumpf 
bei  64,  97. 
Konigstadtl   (Kinigstetlin)   SUdt 

336. 
Kopf  Merten  290. 
Kolbe  (Kolwe)  Adam  aus  Parsch- 
nitz  271. 
„        Franz  Barřel  325. 
„        Matz    aus    Parschnitz    232, 

260,  271. 
„       Merten  aus  ParBcImitz  260. 
„       Paul  9,  22,  361. 
KolbenfloBzlein  132,  210. 
Kolhaw  WaldBtrecke  208. 
Kolin  (Colin,  Koln)  Stadt  160,320. 
Kolwenthal  217. 
Kommotau   (Oometaw)   Stadt  56, 

SchlosB  66. 
Kopenbiler  s.  Copenbiller. 
Kopidlantzky  Qeorg  31. 
„  HauB  31. 

Kopitz  Dorf  bei  Brtix  20. 
Korb  Fabián,  Kaplan  171,  344. 
Korbě  JohanneB    im,    Pfarrer    57, 
344,  346,   347,   Rosina  Rcine  Kb- 
chin  57. 
Koschke  der  alte  115,  124. 

„  Georg    297,     298,    299, 

304,  310. 
Koschkin  die  alte  166. 
Kos  zda   Barthelme  ron  Pockstein 
302. 
„  (Kaszda)  Daniel  von  Pock- 

stein 321. 


K  o  1 1  w  i  t  z    (Chotwitz,    Chotowita) 
Dorf    2    St    8W.    Y.    T.    9,     73, 
365,  Kirche  13. 
Kotzwer  Urban,  Thorwlchter  55, 

360. 
Kotzwerla  Ziromermann  (?)  47. 
Kozoged  Jan  von  9,  10,  27. 
Krajiř   Wolf  z  Kragku  (Wolf  de 

Kreys)  99. 
Krakauer  Krenzer  313. 
Krakwitzin  Ludmila,  desKunesch 

Felix  Fran  336. 
Kratzer  Hans  317. 
Kratzig  Hans  338. 

„         (Kretzig),    Schaffer    257 
240. 
Kratzigs  Graben  11,  116. 
Kranse  Elias  249. 

„  Georg  151,  164,  196,  201, 

202,   203,   205—209,  212, 
215. 
„  Hans  ans  Lfandshut  281. 

„  Hans  von  der  Schweidnita, 

Kríegsknecht  329. 
Thomas  300,  305. 
Krebs    (Kraebs)    Adam   210,    213, 
249,  300,  306. 
„         Andres  295. 
Geog  294. 
„         Matz  153,    159,    163—166, 

170. 
„         Wenzel,  Schlosser  361. 

Stadtvogt  1 14, 228, 273, 28 1 . 
Kreitsche  Maresch  zAupice  202. 
K  r  e  n  t  z  h  a  i  m  e  r  (Krentzhaim)  Leon- 

hard,  Prediger  815,  318. 
Kreppelhof  (Krepfelhof)    bei  T. 

149,  190. 
Kretschem  Georg  162. 
Kretschmer    (Kretemer)     Adam. 
Cantor    190,     197, 
218,  345. 
„  Hana,   Schoppe  ia 

Landshat  70. 
„  Wenzel   196,  aeine 

Tochter  180. 


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r^ 


—  411  — 


Kretschmer  8.  Tabernator. 
Kretzig  8.  Kratzíg. 
Krenznacb  (Kreutzenaw) Stadt 296. 
Kriblitz  B.  Trantenan. 
Kriensdorf  (Krinszdorf,   Kryens- 
dorf)  Dorf  bei  Scbatzlar  69,   60, 
76,  76.  82,  96,   98,  99,  114,  184, 
144,  284,  307,  364. 
K  r i  8  z  n  e  r  (Kiyszner)  der  alte,  Kir- 

cbenbitter  24,  2ó,  63,  361. 
Kroatien  Land  314,  316. 
Kruschina   (Grussyna,    Krussina) 
Johann  von  Licbten- 
hnrg  43,  69,  60,  76. 
„  Anna  von  61. 

„  Bernhard  ron  81. 

9  Ignaz  Ton  81. 

n  Wilhelm  yon  43,    81. 

„  Wondra,    Hauptmann 

132. 
Krjmitzsch  in  Meissen  189. 
K  rys  z  ne  r  s.  Kríszner. 
Krzinetzky    (Rrzynetzke)    Boha- 
slaw,   Hen*  von  Ro- 
nowa  282,  284,  287, 
291,   299,   313,   327, 
334. 
„  Lukrezias.Gemahlin, 

gebor.  Gcndorf  287, 
299. 
„  Beatrix,   zweíte   Ge- 

roahlin,    verwittwete 
Zadowske,  geb.  Silber 
291,  388. 
„  Waclaw  von  Tonau 

293,  338. 
Kncbenberg  Berg  363. 
KUchenpusch  Wald  297. 
Kflbau  (Kuhaw)  Flur  167. 
Kun  Thomas  166. 
KGnin  (Kynin)  Thomaa  249. 
unstadt  Herr  von,   kais.  Com- 
missftr  160. 

n  g  1  e  r  Christof,  Kriegsknecht  322. 
nmatz,  Burger  360. 
[nn  Caspar  360. 


Kunert  Georg,  Manrer  318,  326. 
KnnertBvraldaw  Dorf  bei  ?  70, 
Kunescb  Felix   z    Gemnik,    kais. 
Hauptmaiin317, 318,319, 
320,  324.  326,  328,  330, 
332,  336.  Ludmila  seine 
Fraa  s.  Krakwitzin. 
„  Jan  z   Gemnik,   Kríegs 

knecht  330. 
Kunitz  Adam  von  293. 
Kun  z  (Kuntz)  Falten,  Tuchmacher 
166,  167,  169,   163,  178. 
„       Georg,  Kriegsknecht  322. 
„      Wenzel  71. 
Kuporberg  Herr  auf  72. 
Eupferberg  in  Schlesien  171,  223. 
Kapferwasser  Bach  190. 
Kuttenberg  Stadt  3,  29,  32,  87, 
184,  186,  216,  233,283,  317,  Be* 
arate  184,  186,  190,  216,  226,231, 
333,  Bergleute  12,  23,  263,   Kir- 
chen  32,  Landtag  4,  6,  34,  Wai- 
sen  24*'. 
K  a  1 1  i  e  g  Balzer,  Kriegsknecht  320. 
Kuttowitz  8.  Chutowitz. 
Kwalisch  8.  Qualisch. 
Kyffor  Michelyn,   Thorwfirter  66. 
y,  Marysh,   despen  Fniu  66. 

Kylian  N.,  Bergmann  63. 
Kynín  s.  Kunin. 
Kyrszner  Stentzel  ans  Hohenelbe 

146. 
Kyselí   Simon,   Kriegsknecht  320. 
Kywatzsch,  Falschmíinzer  40. 


Laděn  bach  Balzer  327. 
Lader  Andres  aus  Altstadt  294. 
Ladislans,  Konig 2,  10,  24,86,87. 
Ladung  Waldstrecke  208. 
Laeder  (Leder)  Matz  aus  Altstadt 

207,    247,    281,    283,    289,    300, 

306,  311. 
L&mberg  s.  Lemberg. 
Lahn   der  Hiihnerknecht  von  197. 


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1 


—  412  — 


Lamler  Casper  362. 
Lanapcrsdorf   (Lampertice)  Dorf 
bei  Schatzlar  75,    7G»  82,  84,  96, 
97,  114,  134,  144,  307,  336,364. 
Landicke  Adam  334. 
Landshnt  (Landisliutten,  Landisz- 
hutt,  Landghntt)  Stadt  in  Schlesiou 
42,  49,  56,  57,    61,    70,    71,   134, 
149,  172—174, 184,  187,  192,  210, 
243,  281,  301,  315,  Schloss  3. 
Landtman  Christof  291 
Landtmann    Hans,    Schoppe     in 

Landshut  70. 
Lan^  Matz,  Schwatzer  274. 
Lange  Georg  115. 

„        Matz  aus  Marschendorf  238. 

„         Paul,  Kriegsknecht  63. 

Langenan  (Langenaw,  Langnaw) 

DorfbeiHohenelbel71,  175,  176, 

280,    298,    326,    349,    350,    365, 

Kirche  14,   180. 

Langer  Goorg  von  Schatzlar,  Tross- 

bube  322. 
Langfeldt  Caspar  der  blindc  333. 
„  Caspar,    Kriegsknocht 

321. 
L  a  p  c  i  d  a  (Laptzida)  Bemhard,Schul- 
mcister  37,  40,  345. 
„         Pitter  360. 

Lasskolt,  Biirger  362, 
Lauban  in  Schlesicn  323,  324. 
Lauer  Matz,  Kriegsknocht  322. 
Lniin  (Lanwen)  Stfidt  41. 
Lausitz  Landschaffc  130. 
L  e  d  e  k  Friedrich  Fortat,  TTauptmaun 

auf  Náchod  202. 
Leder  s.  Lacdcr. 
Lchn  ?  245. 
L  e  i  d  c  n  Bern  (Barn)  der  alte  Brfiuer 

270,  279. 
Leimgrube  Jakob,  Pfarrer  in  Alt- 

bnch  182. 
Leipzig  (Leybzig)  Stadt  105. 
Leitmeritz  (Ley  ttenbrytz)  Stadt  35. 


L  c  m  b  e  r  g  (Laemberg,  Lymberg)  ín 

Schlesien  54,   71,    147,   170,  196, 

235,  319. 
Lepán  to  Schlacht  197. 
Lessekuy  Jan  269. 
Lessel  Christof,  Bader  184. 
Len  per  t  Bartcl  304. 
Leyttenbrytz  s.  Leitmeritz. 
Leyttncr  Maths,  Kriegsknecht  32 1 . 
„  Michcl,  Kriegsknecht  321. 

Libcthaler  (Libentaler)  Johannes, 

Schulmeister  70,  72,  78,  346,  348. 
Liebau  (Libavr,   Líbe,   Lywen)  in 

Schlesien  61,   81,   221,    223,  316. 
Liebthal  (Liwenthal)  in  Schlesien 

147,  356. 
Liefland  Land  148. 
Licgnitz  in   Schlesien   196,   259, 

282,  321. 
Lienharďs  Hans  274. 
Lindau  (Lipetim)  Dorf  bei  Brux  20. 
Linificiarius  Martinns,    Pfarrer 

49,  53,  344. 
Linz  in  Oberostreich  12,  166,  168, 

223. 
Lipetim  8.  Lindan. 
Lissabon  Stadt  328. 
Lobkowitz   Popel  Jan  v.  80,    81, 

98,  99. 
Loch  man  Merten  296. 
Loder  Hans  58. 

„        Mei-ten  249. 
Loge  Gcorg  227,  257,  259. 
Lomiti;  bei  Hirschberg  281. 
Lorenz   von   Braunau   8.  Tzenker 

Johannes. 
Lothar  II.  Kaiser  14. 
Ludwig,   Konig  von   Bohracn  31, 

33,  48,  50,  51,  52,  56,  57. 
Ludwig   X.,   Herzog  zu  Landsh"* 

106,    107. 
L  íi  t  s  c  h  e     (Lotzschen,     Liitsche 

Fluss  6,   25,   158,  249,  271,  2> 

285,  289. 


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—  413  — 


Lupenz  (Lotzschen,  Liitzen,  Liitz- 

schen)    Theil   von   Goldenbls    17, 

18,  168,  271. 
L  u  t  h  e  r  (Lutter)  Martin  Reformátor 

28,  41,  48,  107, 110,  200,  346,  347. 
LatherÍ8cheBucher57,  346,  347. 
Lux  der  alte  360,  362. 

„      der  junge  48,  362. 
Ljsetznitz (Lisotziny)  (?) Dorf  84, 

114,   134,  144,  370. 
Lytoborzky  Jan  von  Chlum  27. 


Mahren  Land   63,   130,  160,  193, 

261,    273,    274,    281,    282,    283, 

287,    306, 
Mahrisch  -  Triibau     (Mehrische 

Triebe,  Trybe)  Stadt  85,  283. 
Mfitzel   (MUtzscbcI,  Metzel,  Metz- 

schel)  Matz,  Kramer  221,  273,  279, 

283,  284,  328. 
Magdalena  Erzherzogin,   Tochter 

.Ferdinands  I.  63. 
Magdeburg  (Maydburg)  Stadt  1 24. 
Mahl  Doktor  160. 
Mail  and  (Meyland)  Stadt   24,  26, 

49,  64. 
Mainz  (Mentz)  Stadt  3,  296. 
Malta  Inscl  183. 
Malweysz  (Malwcysso)    der   alte 
34,  360. 
„  Kašpar,     Schulmeister 

44,  47,  346. 
M  a  n  n  Stenzeslaus,  Vogt  in  Lands- 

but  70. 
Mansfeld  Graf  von  326. 
M.iutua  Stadt  123. 
Margaretba  von  Mecklenburg  73. 
Maria  Kaiserin,  Geraablin  Max  II. 

129,  166,  167,  168,  194,  196,  227. 
Maria  Konigin,  Gemablin  Ludwigs 

von  Bohmen  48,  60,  61,  148. 
Mariaberg  Stadt  83. 


Markauscb  (Markauscbowitz)  Dorf 
1%  St.  o.  v.  T.  146,  147,  181, 
274,  279,  282,  298,  306,  321, 
323,    366. 

M  a  r  k  e  1  Andrcs  aus  Ilohcnbruck  270. 

Maria  der  332. 

Marquart  Dywisch  293. 

Marschendorf  (Marssow,  Maršo w) 
Dorf  bei  Freiheit  84,  89,  95,  97, 
114,  130,  131,  134,  144,  177,  180, 
186,  190,  209,  238,  260,  307,  309, 
319,  331,  332,  336,  364,  366,  Erbe 
131,  132,  Kirche  181. 

Martinitz  Boržita  Girzig  von  317. 

Martinus  von  Gabel,  Kaplan  101, 
344. 

Martinuzzi  Monch  86,  129. 

Masig  Nikel  157. 

Massauer     (Mossaur ,      Mussaur) 

Georg,  Unterburggraf  263,  264. 
Matheus  aus  Bolkenhain,  Kaplan 
des  Johannos  im  Korbě 
68. 
„  aus  Bolkenhain,  Kaplan 

des  Tabcrnator  110, 111, 
344. 
^  Monch  von  Luca,  Kaplan 

62,  344. 
„  Monch  von  Schweidnitz, 

Kaplan    (gcnannt    Sew- 
matz)  86,  100,  106,  344. 
348. 
Mathias  Konig  von  Ungarn  7,  8, 
10,  24. 
„  Erzherzog  318,  322. 

Mattern  (Matcmy)   Sigmund   von 
Kweyttnitz   (Quittnitz)    199,   200, 
229. 
Matterne  (Matem)  N.,  Kaplan  aus 

Frankstein  49,  344. 
Mat  z  Buttcl  aus  Bilszdorf  274. 

„       der  Schwarz fiirber  306. 
Mauer  Bartel  361. 
Maur  Caspar  v.  Elbingen  322. 


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-  414  — 


Maximilian  L  Kaiser    7,  8,   10, 
12,    13,    22,   24,   34 
41,    42. 
Maximilian  li.   Kaiser   57,   116, 
129,    156,    161,    166 
bis    169,    176,    184, 
192,  194,   222,    223, 
253,   294,   356. 
Maximilian  Enherzog, Konig von 
Polen  294,  295,  296, 
299,  801. 
May  Bartel  152. 

Majer  (Meier,   Meuer,   Meueilae, 
Meur,  Meyer)  Bartel,  Todten- 
grSber  45,  360,  361. 
„       Georg  201, 206, 213,  226,  238, 
251,  258,  260,  262,  263,  270, 
271,  278,  275,  283,  286,  289, 
290,  293,  295,  300,  305. 
„       Michel    85,    106,    132,    161, 
159,  164,  166, 166,  177, 178, 
202,  204,  271. 
Mobrgans   (Mehrgansz,   Mergans) 
Balzer  231,   233,  249, 
255,  286,  295. 
„  Falten  249,  254. 

„  Georg  135,  166. 

Meier  8.  Majer. 

Meichsner  aus  Mohem  132. 

M  e  i  n  h  a  r  d  (Menardus)  Biscbof  von 

Prag  14. 
Meissen  (Mejxen)  Stadt  35,  111. 

„  Land  193,  285,  290. 

Melanchthon    (Melanthon)    Phi- 

lipp,  Reformátor  155,  348. 
Melnik  (Mjebiick)  Stadt  129. 
M  e  1 1 8  e  r  Merten,  Kríegsknecbt  330. 
Menbart  Pani,   Bildscbnitzer  aus 

Annenbcrg  302. 
Ment  z  8.  Mainz. 
Mentzel  Bartel  237. 

„  Christof  aus  Doberle  270, 

271. 
„  Georg,  Scbuster  132, 151. 

„  Georg,  Tischler  193. 


Mentsel  Gregorias,  Stadftacbreibtr 
151,  152,  154. 
„  Han8  aus  Doberle  271. 

n  Hans,  Kriegsknecht  321 

„  Jokel  aus  Doberle  270. 

Mentzell  Pani,  Áltester  4.  361. 
Merkel  (Merckel)  Georg  273. 
„        Hans  221,  235,  236,  241, 

251,  338. 
„        der  alte,  EichterYonHohen- 

bruck  162. 
„         der  alte  aos  Mokem  132. 
M  e  r  k  e  1 8  d  o  r  f  Dorf  bel  Adersbach  13. 
Merlin  Hans,   Míiller  aus  Gabers- 

dorf  224. 
Merten  Mittelmuller  40. 
„       der  Tischler  318. 
„       der  Topfer,  Kríegsknecbt  321 . 
Mertzdorf  Dorf  bei  (?)  310. 
Mestoch  polnisoher  FQrst  362. 
Meszlener  Anderle,  Kríegsknecbt 

321. 
Metz  Stodt  130. 
Met  ze  I  Georg,  Scbuster  221. 
Meuer,  Meuerlae,  Meur  s.  Majer. 
Meyer  s.  Majer. 
Meyszner  Lorenz,Kríegsknecht  330. 
M  e  y  w  al  d  t    (Maywald,      MeywaU) 
Georg  271. 
„  Hans  296. 

f,  Micbel      (Scbleszner) 

318. 
„  N.,  Scbuster  241. 

Michael  Abt  zu  Grussan  85. 
Micbel  N.  Ton  der  Landabut  301. 
„        N.,     Papiermachergeselle 

182. 
„         Zimmermann  318. 
Micbelsdorf    (Micbesdorf)     170, 

178,  179,  352,  365. 
Mikulasch  362. 
Milberg  B.  Mublberg. 
Miller  Kríegsknecbt  63. 
Milstein  (MUlstayn)  Hana,  Seiler 
206,  282. 


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415  — 


Milstensky  (Mylstenzky)    Peter, 

Hanptmann  224,  227,  233. 
Mitrowits   Wratislaw  von,   kai8. 

Commissllr  293,  319. 
Miischanin  Barbara,  Fran  293. 
Mladibaký  a.  JtmgbDch. 
M  o  h  au  b  t  Andreas,  Pfarrer  in  Soor 
182. 

Fytz  148. 
,  der  alte  84. 

„  vor  dem  Mittelthor  236. 

Mo berlin  Wolf,  Kríe9pknecht321. 
Mohern  (Ohem)  Dorf  ly^  nw.  v. 
T.  132,  133,   180,   182,  208,  254, 
257,  Kircbe  14,  l80,  350. 
Moldau  (Muldaw,  Mulde)  26,  333. 
Moncb  (Míincb)  Hans  48,  360,  362. 
More  Tobias,  kais.  Prokurátor  293. 
„       Waclaw,  kais.  Prokurátor  293. 
Moritss  Yon  Oranien  302. 

„        Ton  Sachsen  85,  111,  130, 
131,  134. 
Mosiegk  Pani,  Kriegsknecbt  322. 
Mosig  Nickel  237. 

^       Borothea,  seine  Toehter  237. 
Moskau  (Moschkow,  Muscaw)   in 

Rassland  176,  338. 
Mrzkowsky  (Mirczowzke,  Mirt- 
zow8ki,Myr8zkowk7, 
Myrtzschkowskj  u. 
drgl.)  Przibig  von 
Stropschitz  169,  168, 
177,  182,  196,  221, 
365. 
„  Benigna  von,  dcssen 

Fran  169,  160,  168, 
356. 
„  Eustacbia  von  192. 

Wilhelm  von  179, 
194,  293,  308. 
M  u  h  I  b  e  r  g  (Milberg)  Scblacht  111. 
MUblhauseu  im  Elsass  30. 
M  ii  I  e  r  Hans  aus  Wunschelburg  309. 
Miiller  Christof,  Kriegsknecbt  321. 
Miinieb  Soor  s.  Saar. 


Munsterberg  (Monsterberg)  Karl 
▼on  51,  52. 

Munzer  Thomas  56. 

M  um  ser  Hans  aus  Kaut,  Kriegs- 
knecbt 320. 

Mur  (Muhr)  Jobannes,  Kaplan  108, 
344. 

M  y  ku  1  a  8  c  h  Baumeister  aus  Ko- 
niginhof  151. 

Myller  Adam,  kais.  Beamter  338. 
„         Mathes,  Kriegsknecbt  320. 

M  y  1  n  e  r  Matbeus,  Scbulmeister  189, 
345,  356. 

N. 

Náchod  Stadt   87,   146,  202,  22b, 
301,     Herrscbaft  (Hauptmann  v.) 
260,  262  flg. 
Nadasdi  Niklas,  Feldherr  322. 
Naše  Merten  178. 
Neapel  Stadt  176. 
Neideck  (Neidigk,  Neydeck,  Ney- 
dig)  Christof  103. 
„  Georg  249,  273,  283,  286, 

289,  290. 
,  Wenzel    283,    290,    296, 

300. 
N eis  se  Fluss  333. 

„         (Neusse,  Neysse)   Stadt  in 
Scblesien  1 3,  48.    Bischof 
von  43. 
Nemogowitz    (Ncmkowltz)    Giit- 
eben    am   Walde   Konigreicb   58, 
365. 
Nepell  Hans  33. 
Neubauer  s.  Neupaucr. 
Neuman  (Newmann)  Falten,   201, 
211,  249. 
„  Hans  221,  228,  235,  239, 

241,  2.1,  258,  263,  289, 
h04,  351. 
„  Christof  dcs  vorigen  Sobn 

810. 
„  Beverinus,  Bader  314. 


1 


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—  416 


Neuper  (Neubauer)  Hans,  Glocken- 

giesser  aas  Bistrítz  210,  211,  212. 

Ne u sol  (Neuwsol)  in  Ungam  262. 

Neustadt    (Neuwstadt)   a.    d.   M. 

Stadt  145. 
Nicolaus  Ton  der  Neisse,  Kreuz- 

herr  46,  47,  344. 
N  i  c  u  n  d  e  i    (Nicunday ,    Nicundej) 
Balzer  213,   215,   348. 
Christof  163. 
„  Christof,    Kriegsknecht 

322. 
„  Gcorg   146,    161,    162, 

198,  201,  216. 
„  Hans  aus  Kriblitz  162, 

260. 
Niederlande  (Flemling)  Land  7, 

:í2,  24,  85,  184,  188,  194,  198. 
Nieszlaus  Ranbthiirm  363. 
Niraburg  (Nymburg)  Stadt  21. 
Nipel  Georg  249,  262,  270,  279. 

p       Hans  362. 
Nirmberg  der  alte  361. 
Novigrad  in  Ungam  318. 
Nucz  David,  Kriegsknecht  321. 
Niirnberg  (Niirmberg,  Nunnberg) 
Stadt  64,   68,    85,  130,  166,  161, 
194,  219,  317,  336,  Reich8tag49, 
61,  Schlacht  26. 
Niissel  Hans,   Palvermacher  167. 
Nus  (Nusz)  Erasmus  309,  312. 
„      Kašpar,  Forstmeistcr  206,  207, 
208,  212,  217,  218,  260,  254, 
256,  257,  265,  29.Í,  302,  307, 
311,314,315,317,333,336,354. 
„      Wilhelm  des  vorigen  Sohn  238. 
Nutz  Michel,  Kriegsknecht  321. 
Nyemtzie  hora  271. 
Nyparth  Georg,  Áltester  4. 
N  y  p  e  r  t  (Nipel)  Wolfgang,  Miillcr  56. 
„        Hans  dessrn  Sohn  56. 


Obbrecht,  Biirger  361. 
Obcrosterreich  326. 


Ochial;  Konig  von  Algier  197. 
Ochs  Matz  247. 

Oecolampadius  Johannes  56,  62. 
Ohler   (Óhllerias)  Paulus,   Pfarrer 

26,  35,  343. 
Ols-Bohmisch  (Ael8en)Dorf  boi 

Arnau  247,  Kirche  13,  180. 
Ólse  (Golden)  s.  GoldenoU. 

„       Herzog  von  71. 
Ofen  in  Ungam  8,   10,  24,  66,  67, 

85,  87,  230. 
Ohern  s.  Mohem. 
Olauw  (Ohlaw)  s.  Wohlaa. 
Olber  Georg,  Kriegsknecht  320. 
Olešnice,    Olessnitze   s.    Gol- 

denols. 
Olmitzer  Bartholomeus   (Faraey- 

schen    Bartel),    Schulmeister    35, 

36,  346. 
0 1  m  u  t  z  in  Mahren  63, 283, 294, 348. 
Olstattin  Joachim  von,  Bottiaei- 

ster  322. 
Olszner  6. 
O  n  o  f  f  r  i  u  s  von  Greifenberg,  Orgel- 

bauer  311. 
Oppersdorfer    Wilhelm,    Munx- 

meister,     kais.     Commissiir     176, 

225,  292. 
Otěr   Hans   aus   Anssig,    Klausen- 

meister  185. 
Othe  Matz  360. 
Otlas  Hans  226. 
Otte   (Oth,    Othe)    Hans,    Burger- 

meister  30,  48,  Fleischer  361,  362. 
O  t  to  kar  H.,   Konig  von  Bohmen 

16,  20. 
Otyng,  Graf  von  48. 


P  a  c  h  i  n  Nickcl  Frau  (Beyer  AuUa) 

332. 
Padaussowitz  178. 
Pádu  a  Stadt  34. 
Paeder  s.  Boeder. 


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417  — 


PaganÍB  Hugo  de,  Probst  15,  20. 
Palfy  (Balvi)Nikla8,  Feldherr3l8, 

327. 
PardabitzStadt73,Herr8chaft833. 

Parneyschen  Bartel  36,  360. 

„  seine  Tochter  35. 

Parschnitz   (Parsznitz,    Porsitze, 
Porsnitz,  Porsznytz,  Pořiči)  Dorf 
.    V,  St.  6.  v.T.  6,  89,  98,  99,  114, 
134,  144,  151,  162,  199,201,202, 
204,  205,  206,  210,228,232,248, 
249,  260,  261,  262,  266,  270,  291, 
294,  307,  325,  338,  365. 
Passan  Concilium  38. 
Patzelt  (Pctzelt)  Mathcs  130,  132, 
146,    151,    154,  164,  236. 
„         Wenzel,  48,  68,  130, 151, 
156,   348,  360,  361,   362. 
„         Anna    seine   Tochter  58, 
„         sein  Vater  64. 
Patzelts  Forberg  362. 

p  Gestein  12. 

Patzkendorffer,  Bargcr  361. 
Paul  Buttel  286. 
Paul  US  Kaplan  28,  346. 
Panr  Kašpar  249. 
Pávi  a  Stadt  56. 

Pa  wel  (Pewel)  Christof  101, 163, 249, 
348,  361. 
„       Christof,  Schuler  101. 
Payer  Matz  132. 
Pecliatzsch    (Pechacz ,    Pechatz) 
Friedrich,  Schulme!- 
ster  40,  345. 
„  Greger  361. 

„  Hawel,  Fleischer  37, 

48,  68,  361. 
^  Johannes ,      Geistli- 

cher  37,  344. 
P  e  c  i  n  a  Merten  Stenzel  aus  Náchod 

145. 
Peizen  s.  Pietschon. 
Pendol  Joacliim  deNovodomo  160. 
Perger  s.  Berger. 


Pernstein  (Bemsteiner)  A.  v.  65. 
Pesth  in  Ungam  88,  100. 
Peter   (Pytter)   Anna  die  einhiin- 
dige  37. 
„        Just  168. 

„        Katheus,  Stadtschreiber  1 59, 
160,162,163,  164,168,169, 
176, 199,  212,  226,  228,  233, 
237,  239. 
„        Schlossmonch  36,  344,  346. 
Petersdorf  (Pettersdorf,  Petřiko- 
wice)  Dorf  1  St  o.  v.  T.  6,   98, 
99,  114,  134,  144,  151,  204,  205, 
215,  219,  237,  242,  248, 245,  270, 
271,    275,    283,    289,    307,    312, 
335,  365. 
Petersdorfer  Bach  5,  289. 
Petrus  von  ,der  Neissc,  Kreuzherr 
48,  344. 
„        der  alte,  Kirchenbitter  37. 
Petřikowice    (Petrzikowitze)    h. 

Petersdorf. 
Pettor  Jan  362. 
Petzelt  s.  Patzelt. 
Petzelts  Kettlin  156. 
Petzingar  Albrecht, kais. Beamter 
293. 
„  Hans,  Herr  zu  Grades 

332. 
Pewel  s.  Pawel. 

Peysker  Timothens,  Kriegskneclit 
321. 

Pfaff  Jokel  167,  192. 

„       Merten,  Kríegsknecht  330. 
Pfalz  die  193. 
Pfeiřfor  Heinrich  339. 
Pfeil   Maths  von  Wildschitz    293. 
Pfoyffer  Hans,  30,  31,  361. 

„  Hansin  die  32. 

Philipp   n.,    Konig   von    Spanien 

143,  147,  149,  328. 
Philipp   der  Schone  30. 
Philipp  Landgraf  von  Hessen  1 88. 
Pholo  Maths,  Kríegsknecht  325. 
27 


/ 


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—  418  — 


Pietschen  (Peizen)  Schlacht  296. 
Piker  Jekel  362. 
P  i  1  n  i  k  a  u  CPilmensadorf,  Pilnikaw) 
Stádtchen  1  St.  sw.  v.  T.  10,  27, 
244,  348,  365,  Kirche  18, 180, 182. 
Pilsen  Stadt  31. 
PilE  Jacob  297. 
Pinker  Yodl,  Bildschnltzer  36. 
Pirgkfreiheit  s.  Freihelt. 
P  i B  B  ar  8  (PisařsB)  Girflig  z  Ertems- 

dorf  202,  263,  266 
PitBch  (PitzBch)  Merten  213,  215, 
294. 
„        Wenzel,  Áltester  4,  361. 
Pitter  B&cker  in  Altstadt  320. 

„        Just  der  alte  361. 
Plischke  Hans  808. 
Pochen  (Pocha)  Furtz,    StadUogt 

36,  42,  360. 
Podolsky  Simon von Podoly, Land- 

messer  333. 
Podstransky  Jan  9. 
Poschel  Bartel,  Topfer  361. 

^     '     Ender  362. 
Poeschel   Georg,  Trossbube  322. 
Pol  (Poli,  Polus)  Andreas,  Canti.r 

256,  279,  310,  313,   343. 

P  o  1  a  c  k  Christof  aus  Gottesbcrg  838. 

„        dergrosse,  Falschmunzor40. 

Polák  Jan,  Kartenmacber  177,  224. 

Polen  Land   251,   294-297,    299, 

301,  306. 
Po  lit  z  Stadt  129,  238. 
Polkenbayn  s.  Bolkenhnin. 
Polotzko  Stadt  in  Polen  256. 
Polzenstein  (Polzenstain)  Scliloss 

bei  Gabersdorf  128,  271,  364. 
Poměr  Leyw,  Fahnrich  327. 
Pop  Simon  78. 

Popel  Hans  aus  Eger,  Kriegsknecht 
320. 
„      Hans  Wenzel,  kais.  Haupt- 
mann  388. 
Pordel  Wenzel  151. 
Pornitzin  Barbara,   Edelfrau   35. 


Po  r  sni  ta  (Pořiíi,  Porsitae)  s- 
Parschnitz. 

Porssitz  Jakob  von  59,  359. 

Posers  Han  250. 

Potschendorf  (Betikow, Bezkan) 
Dorf  IV4  St.  s6.  v.  Schatzlar  84, 
97,  114,  134,  144,  178,  336,  365. 

Potzkendorfer  Áltester  4. 

Powolowzki  Bischof  294. 

Poxdorf  Conrad  von  104,  156. 

Prag  Stadt  9,    10,   15,    19,  20,  24, 
26,  31,  34,  41,  46,  48,  60,  61,  62, 
64,  65,  66,  68,  76,  76,  77, 87,  90, 
95,  101  flg.,    ÍIO  flg.,    126,    127, 
128,  130,  166,  156, 167, 159-162, 
166,  166,  180,  194,217,218,223, 
231,  233,  236,  237,  240,  242, 250, 
261,  254,  266,  259,261,262,272, 
279,  287,  302,  303,304,310,315, 
317,  318,  325,  327,  331,  33?,  336, 
337,   338,   348,    354,   363.     Alt- 
stadt   38,    58,    111,    333.     An- 
gezd     102    flg.     BSckertaxe 
369,   360.     Bradatsch   der  26- 
Briicke  68.    Erzbischof  106, 
166.     Geistliches    Recbt   349, 
354.    Giildenfels   in  der  Lan- 
gen-Gasse  333.    Hradschin  86, 
»08,    Hoftafel  9.     10,    27,   68, 
59,   95,    97,    108,    134,  143,  146, 
218.    Kares  zum  239.    Kirche 
St.  Niklas  26,   Tein  11,  21,  101, 
St.    Veit    24,    34,    223.     Klein- 
seite  34,  68,  86, 111, 239.  Lange 
Gasse  333.    Neustadt  68,  lil, 
331.     Rosztok  in  der  Neustadt 
23.  Schl 08 s  67,  85,- 86,  88,  166, 
223.     Stndenten  100,  348. 
Pratman  Hans  160. 
Pransznitz  (Pauszwitz)  Dorf  2  St. 
8.  v.  T.    17,   202,  210,  215,  229, 
258,    260,    263,    266-269,    364, 
365,  Kirche  18. 
Preszburg  in  Ungam  326. 


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-  419 


Preaznitž    (Bresznjtz)    Sftadt   im 

Erzgebirge  56. 
Pretwitz  HaoB  Zeman  202. 
Přenesen  Land  55,  828. 
P  r  e  y  8  8  e  (Preusse)  Gonrad,  Monch 

55,  56,  344. 
P  r  i  t  e  n  e  r  Wenzel,  Pfarrer  in  Wih- 

schitz  182. 
Prodnitzky  151. 
Prozbys  Herr  9. 
Prnssius    Antonius,     Krzbischof 

von  Prajf  166 
Purman    der    lange,    Schalze   in 

Markansch  181. 
Pnrwitz  die  bohmische  177. 
P  u  s  c  h  Melcher,  Stadtschreiber  von 

Landshat  172,  174. 
Puschman  von  Markanch  228. 
Pycker  Jackel  48. 
Pytter  s.  Peter. 


Q  n  al  i  8  c  h  (Kwalisch ,  Qualesch, 
Qualsch)  Dorf  IV,  St.  o.  v.  T. 
98,  99,  114,  128,  134,  144,  147, 
243,  307, 327, 335,  365.  Kirche  13, 
181. 

Qnierentz  Matz  92,  115,  Doctns 
361. 

Qttintnfl  N.,  Herr  335. 


Raab  (Rabe)  tn  Ungarn,  322,  325, 

333. 
Eabe  Georg  152, 175,  211,  213,  294. 

„      Jokel  307,  334. 

„      Kašpar  211. 

„     Salzherr  286. 
Rack  Merten,  Schlosser  92,  361. 

n       Wenzel,  Stadtvogt  92. 
Radetzky  Mathcs  325,  326. 
R  a  d  i  k  o  w  8  k  y  Mai'tín  v.  Hrádek  59. 
Radowenz  Dorf  o.  v.  Markansch 

365. 


Radschitz  s.  Ratsch. 
Raemler  Kratzig  360. 
Ramler  s.  Remler. 
Ratsch  (Radschitz)   Dorf  ly,  St. 

86.  v.  T.  865. 
Razné  Girsig  yon,  Goldschmied  und 

Markscheider  ans  Kuttenberg  190. 
Rechenberg  Raubburg  363. 
Reder  Melcher,  Feldherr  316. 
Regensburg  Stadt  29,  40,  84,  85, 

107,  110,  143,  186,  222,  318. 
R  e  h  o  r  n  (Rychory)  Dorf  bei  Schatz- 

lar  84,  114,  307. 
Rehorn-Giilden  Waldrevlerzwi- 

schen  Freiheit  nnd  Schatzlar  134, 

144,  227,  244,  252  flg.,  364. 
R  e  i  c  h  e  1 1  (Reycbel)  Adam  250,  294. 
Reichonbach  bei  Schweidnítz  50, 

826. 
Reichstein  329. 
Reinere    (Raynerz)    in    Schlesien 

321. 
Reinsperger  (Reinspergk)  Ferdi- 
nand 215. 
R  e  i  8  8  e  Hans  (Stolzhansel)  286, 36 1 . 
Remler  (Ramler)  Matem,  Pfarrer 
4,  8,  12. 
„         Paul,  Schnster  4,  7. 
Renel  (Renell)  Adam,  Schmied  92. 
361. 
p       der  alte  860. 
p       Hans   201,    206,    212,    226, 
243,    249,    261,    289,    294, 
295,  297,  302. 
Ressel  Georg  213. 
Reuter'8  Matz  Wittwe  239. 
Reycheltin  die  alte  179. 
Roym  Bartel,  Tischler  172. 
Reynspergk  s.  Reinsperger  215. 
Reysse  Hans,  Schneider  78,  361. 
Reyssel  Hans,  Thiirmer  337. 
Reytter    Nikel    vom    Schweinen- 

bratten  301. 
Rhein  Fluss  38. 
Rhodn8(Rodis,RodÍ8z)  In8el49,50. 

27* 


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—  420  — 


Richnowak©  (Ry chnowzky)  Jaro- 

Blaw  S89. 

^  Waclaw  v.  KAetzels- 

dorf  263,  264,  292, 

315. 

^  Dislaw,    Bein    Sohn 

268. 

„  Jaroalaw  289. 

Richter  (BychteOLorena  169,168. 

Riesenberg  der  grosse  (Schnee- 

koppe)  190,  226. 
Riesenbnrg   (Hrysřenburg,  Ry«- 
senberg ,       RysBen- 
borgk)  Bemhard  ▼. 
146,   147,  261,  270. 
^  Johanna  ron  59. 

„  Gut  3,  5. 

Riesengebirge  12,  72,121,122, 

168,  180,  185,  190,  193,  217. 
Riesengrund  35,  119,  122,  190. 
Rimer   (Rymer)   Wenzel,     Stadt- 

schreiber  242,  249,  289. 
Rodis,  Rodisz  s.  Rhodos. 
Roricht  362. 

„         Matz  152. 

Rognitz  Dorf  1  St.  s5.  ▼.  T.  105, 

145,  171,  175,  182,  192,  211,  254, 

318,  327,  339,  364,  Kirche  13, 181. 

Rolap  Jakob,  Apotheker  196. 

Rom   Stadt    12,    24,    57,   62,   108, 

143,  176. 
Rompler  aus  Parscbnitz  262,  263. 
Ron  Andreas  ausLandshut,  Pfarrer 

49,  344,  346. 
Ronsperg  s.  Guttenstein. 
Rosa  Johannes,  Schnlmeister  199, 
228,  239,  294,  345. 
„       Jobann  dor  jungere  304. 
Roscbalowitz  299. 
Rose  Merten,  Kriegsknecht  321. 
Rosenberg  Heinrich  von  16,  20. 
Rosenheim  Herr  von,  kais.  Com- 

missSr  327. 
Roszperg  (?)  Kirche  13,  181. 
Rubinus    Johannes,    Schnlmeister 
12,  29,  345. 


Ruchlin  Hans,  Kriegsknecht  322, 

330. 
Rudelsdorf  eig.  Rudersdorf  Dorf 

bei  Eipel  365. 
Rudloff    (Rndolf)    Marx,    Rott- 
lueister  322. 
„  Merten    aus    Parscbnitz 

271. 
Rudolf  n.    Kaiser  57,    219,  226, 
230,  231,  233,  236,  240,  252  flg., 
260,  261,  262,  291  flg.,  299,  302, 
306,  316,  316,  318,  339. 
Riibenzagel  —  Riibezahl  222. 
Rudel  Mathias  362. 
Ruker    (Riicker,    Ruker)    Caspar, 

MuUer  192,  247,  290. 
Rukliner  Bartel  290,  305. 

Hans,     Fleischer    319, 
360  (?) 
Rumler  aus  Arnau  806. 
Rup    der    Grosse    aus    Prausznitz 

263,  269. 
Ruprecht Peter,  Kriegsknecht 330. 
Rustworm  Christof,  Herr  333. 
Ry  chory  s.  Rehom. 
Řzesnyk  Giro  z  Tekla  269. 
Řzysek  z  Bartowitzych  269. 


Saar    (Munich    Soer)    Kloster    in 

M&hren  25. 
Sadowzky  (Ssadowzke,  Zadawsky) 

Wenzel   von   Slaupna   257,   259, 

287,  291,  Beatrix  seine  Frau  291. 
Salm  Niklas,  Graf  von  123. 
S  alzburg(Saltzbrigk),Bisthum  197. 
S  a  m  o  w  z  k  i  (Zamowzky)  Johannes, 

polnischer  Kanzler  294,  296. 
Samper  Griger  360. 

Hans  42,  Margaretha  seine 
Tochter  42. 
Samson  Hawle,  Prokurátor  146. 
Samuel  (Samel),  Jude  81,  106. 


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"^m 


—  421  — 


Sanctuariensky  (Saturínsky)  Au- 
gustin, Bischof  21. 
Santman  (Sandiman)  G^org,  Biiu- 

ber  276,  281,  282,  283. 
Sandke  s.  Hubke. 
S  a  n  g  w  i  t  z  (Sauchowitz,  Sauchwitz) 

Dorf  bei  Eipel  266,  365. 
Saurfleisch  295. 
Saurman  Herr,  kais.  Legat  338. 
Schachowitz  s.  Tschachwitz. 
Schadnej  Hans  Kratzig,  Kríegs- 

knecht  322. 
S  c  h  a  f  f  e  r  Cbrístof,  kaís.  Buchhalter 
306. 
„  Wenzel  der  alte  47,  64, 

360,  362. 
„  von  Scbaffendorf,  kais.Be- 

amte  von  Kuttenberg  333. 
Scbafgotsche        (Schoffgotscbe) 
Hans  vom  Kinast  auf  Kreppelhof 
83,  85,  109. 
Schamberg  Heinrich  von  98. 
Scharff  Antonius  221,  297. 
S  c  h  a  r  f  f  en  b  e  r  g  e  r  (Scharff enbergk) 
Melcher,  Schatzgrfiber  319. 
y,     Petrus  309. 
„     Tobias,  Pfarrer  221,  231, 
233,   235,   237,  239,  247, 
256,   257,  259,   263,  272, 
2S0,  2»7,   292,   295,  296, 
298,   300,  301,  305,   310, 
314,   317,  319,   323,  327, 
331,  345,  356,  Maria  seine 
Tochter  327. 
„     Tobias  der  jungere   304. 
Scharman  der  alte   aus   Mohem 

132,  208. 
Schattney  Georg  von  Olivett, 
Munzschreiber  aus  Kuttenberg 
186,  306. 
Schatzlar  (Schatzler)  StSdtchen, 
Lehengut,  Schloss  2  8t.  n.  y.  T. 
2,  61,  52,  79  flg.,  84,  95  flg.,  108, 
114,  134  flg.,  143  flg.,  149,  168, 
160,  228,  243,  247,  258,  282,  283, 


284,  299,  309,  312,  318,  325, 336, 
Glashutte  166,  Kirche   181,   287, 
Baubthurm  363,  Rentschreiber  166. 
Scbeffer  Georg  71,  206. 

Scheiber  (Schayber ,.  Scheuber, 
Scbeyber)  Georg  64, 
66,  92,  132,  202,  206, 
231,  der  alte  299,  Wag- 
ner  361. 
„  Hans   201,    206,    249, 

260,  270,  294. 
„  Hans  von  Weigelsdorf, 

Baumeister  124. 
„  Matz  von  Weigelsdorf 

249. 
„  Peter   196,    213,    214, 

216,    226,    236,    241, 
251,  334. 
Scheisinsrinlin    Hans    Stenzels 

Sohn  83. 
ScheUenberg       (Schellendorf, 
Scbelndurf)     Friedrich    von     auf 
Hornsberg,  Hofrichter  46,  299  (V). 
Scheps  (Schaeps,   Schaps)  Caspar 
280,  283,  305,  330. 
„         Christof  286. 
„         Hans  236. 

Veit  46,  178,  188,  237. 
„         Wonzel  318,  336,    Kriegs- 
knecht  322. 

Scheubel  der  alte  206. 

„  Georg    aus    Hartmans- 

dorf  130,  132,  183. 
„  Lorenz  208. 

„  Valten  130,  132,  133. 

Schiateczky  99. 

S  c  h  i  e  I  e  r  Ender,  Schoppe  in  Lands- 

hut  70. 
Schilachwitz  in  Schlesien  167, 
Schiller  Johannes  de  Brega  28. 
Schimler  Blícker  361. 
Schinaw  (Schonau  ?)  336. 
Schiroczky    Christof  z   Kiidowa, 

kais.  Commissar  145. 


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422  — 


Schirtten    Hejseky    Bernhard 

von,  auf  Katzenatein  274. 
Bchlan  (Sehlaun)  Btadt  35. 
Scfalawisch  Barger  362. 
Schlechter    ChrUtof  von  Reich- 

stein,  Kríegsknecht  329. 
Schlesien,  Schlesier  22,  52,  63, 
69,  70,  130,  157,  160,  193,  227, 
235,  251,  259,  274,282,283,287, 
295,  298,  301,  306,333,335,336. 
Schlesxner  Michel (Majwald) 295, 

306,  318. 
Schlockendorf  (?)  Kirche   181. 
Schl  ope  die,  Frau  des  Ay  Fran- 

siskus  73. 
S  c  h  m  i  c  k  (Schwieck)  Wilhelm  1 33. 
Schmiedeberg  in  Schlcsien   69, 
195,  223,  224,  235,262,309,322. 
S  c  h  m  i  1 1  (Schiniedt,Schmidt,Schmid, 
Schmit)  Andreas,   Papier- 
machcr  256,  262. 
„         Hans  266,  302. 
„        Hans  (Kretschem  Hampel) 

auf  der  Kríeblitz  355. 
„        Hans,    Kríegsknccht    320, 

330. 
„         Lorenz  362. 
„         Matz   31,    286.    289,   290, 

293,  295. 
„         Matz,  Kríegsknecht  330. 
„         Pankraz  333. 
„         Wenzel  201,  205,  206,  213, 
214,   216,   218,   226,   234, 
241,   251,   258,   260,   263, 
270,  283,   289,    290,  291, 
293,   294,   295,  300,    305, 
326,  354. 
„         Wenzel  der  junge  286,  339. 
Schinittgryber  Alexander,  kais. 

Buchhalter  309. 
Schnoekoppe  8.  Riesenberg. 
Schneider  Michel  48,  362. 
Bchneyder  Caspar  aus  Náchod  1 46. 
Schobricius    Pfarrer    326,     Su- 
sanna  seine  Tochter  326. 


Se  hon  au  Alex  von  10. 

„  Wenzel  von  10. 

Schonberg    (Schumbergk)    Mah- 

ríBch,  Stadt  330. 
Schowel  361. 

Schdwerla  Paul,  Tischler  361. 
Scholz  (Scholtz)    Ilans,   Fleischer 
338,  340. 
„        Jokel  286. 
„         Jokelin  315. 
„        Michel,   Kríegsknecht  321. 
„        Stephan  (Hubner)  1 16, 124, 
12'í,    143,   152,   169,    170, 
176,  185,  188. 
SchrSterín     die     alte     (Eckertin 

Bernhard)  286. 
Schrotter  Hans  339. 
Schrotter  Georg  291. 
Schubert  (Schuwert)  Bemt,  Schnei- 
der 360,  361. 
„  Wenzel  54. 

Schumbergk  (?)  317. 
Schultzo  Johannes,    Tischler    in 
Landshut  172. 
„  Michel,Tischler  i  n  Lands> 

hut  172. 
Schumburg   Bernhard    von,    auf 
Pirschenstein  23,  24, 
29. 
„  Friedrich  von  2,    3, 

7,  9,  10,  11,  64,87. 
„  Hermann  von  32, 37, 

39,  42,   44,   46,  48, 
51,  52,  77,  78. 
„  Jon  von  39. 

Karl  von  39,  42,  43, 
44,  52,  57. 
„  Beatrix  von  42. 

Schnrtz    an    der  Elbe    123,    264, 

309,  331,  339. 

Schwabe  der,  Biirger  361. 

Scliwabenitz  (Schwabenich)  £gi- 

diu8v.l4,17,18, 19. 

„  Bezko  von  14,   18. 

^  Vitkovonl4,18,l9. 


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—  423 


Schwadowits  (Schwadwite)  Dorf 

bei  Eipel  266,  267,  365. 
S chw amber g    Herr    von,    kais. 

CommisBSr  176. 

S  c  h  w  a  n    Michel     (Zimmermichel) 

292,  297,  336. 
Schwarz  (Schwarcz)  Hans  280. 

„  Wenzel  48,  360. 

Schwarzbrunnen-FloAs  178. 
Schwarzenberg  Adolf,  Graf 333. 
Schwarzenberg,  Berg im  Riesen- 

gebirge  131,  146,  186,  208,   212, 

29-2,  293,  294,  300,  363. 
Schwatz  (Schwetitz)  Kloster,  Áb- 

tissin  15,  19,  102  flg. 
Scbweblin  das  klcine,  Baumcister 

30. 
Schwedeii  Land  183,  328. 
Bchweidnitz        (Schweinitz, 

Schweintz,  Schweydnitz)  in  Scble- 

sien  49,  bO,  52,  53,  55,  85,  105, 

160,  174,  269,  2SZ,  297,  298,  305, 

310,  329,  331. 
Schweiker  Jeremiáš,   Uhrmacher 

aus  Schweídnitz  331. 
Schweinfurt  Stadt  131,  142. 
Schweintzer  Mathens,  Geistlicher 

344. 
S  c  h  w  e  i  z ,  Schweizer  24,  30,  34,  63. 
S  c  h  w  e  n  d  i  Lazar  (Schwendt),  Feld- 

herr  183. 
Schwentner  aus Kniienberg  226. 
Schwerdnitz  in  Schlesien  69. 
S  c  h  w  e  r  t     (Schwerdt)     Johamies, 

Mónch  52,  53,  344. 
Schwett  in  der  Mark  222,  356. 
Schwieck  s.  Schmick. 
Scbwul,  Schwulle  s.  Zwoll. 
Sehbodner    Peter,    Kriegsknecht 

321. 
Seiler  (Soyler)    Bartel   48,     36 í, 
Kriegsknecht  322. 
„        Georg,  Hauptmann  36. 
„       Hans  der  alte,  Schuster  92, 
361. 


Seiler  der  schwarze  360. 
Seldner  Georg  ron  Kiinigshain  83. 
Seufen  der  neae  71, 186,  209,  255. 
Senffersdorf  105. 
Sew-Kfithe  327. 
Sew-Matz  s.  Matheas,  Monch. 
Seydel  David,   Abt  von  Braunau 

309. 
Siber  Matz  340. 

SiebenbttrgenLand324,826,3  7. 

Sigler    (Sygler)    Albrecht   Hanpt- 

mann  193,196,200,211,213,216, 

228,  241,  249,  251,258,262,273, 

282. 

S  i  g  m  u  n  d  I.,  Konig  v.  Polen  64, 1 1 6. 

Sikingen  Franz  48. 

S  i  I  b  e  r  (Sylber,  Zilwar,  Zylwar)  v. 

Silborstein,   Familie   9,  27. 

n        von  Silberstein  Adam,  Herr 

anf  Wildschiitz  42,  61,  69, 

70,    83,    91,    92,    95    flg., 

101  flg.,  106,  108  flg.,  123, 

202  flg.,  207,  215,  227,280. 

„        Christof  scin  Sohn  60,  108 

flg.,    150,    171,    177,    207, 

208,    212,    224,    227,    228, 

233,    236,    241,    259. 

„        Hans,  Adams  Sohn  108  flg. 

„        Sabina,  Christofs  Gemablin 

(geb.  von  Wrzedwitz)  244, 

245,  257. 

Silber  Adam  (der  jtingere)  anf  Nen- 

hof  226,  232,  235,  236,  239, 

241,    242,    254,    263,    274, 

284,    289,    293,    300,    306, 

307,    331,    338,    339. 

f,        Anna   geborene  Griszbeck, 

des  vorigen  Fran  232,  241. 

„        Anna,    seine  Tochter  241, 

248,  250. 
„        Carol   Christof,   acin  Sohn 

232,  236,  254. 
„        Hans    Florian,    scin    Sohn 

232,  235. 
-        Beatrix  von  Silberstein  336. 


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-  424  — 


Silber  Qeorg  von  Gebersdorf  340. 
„  Hanusch  von  Altenbuch  10. 
„        Johana  voiiPilnikau  10,  27, 

69,  132. 
„       Nikel  27. 
Silberstoin  Schloss  366. 
Simon  Bernhart  5. 
Simon  aufl  Goldenols  306. 
Simon  N.,  Maurermeister  aus  Ko- 

niginhof  170. 
Sissek  in  Ungarn  316. 
Site  8.  Zittau. 
Skalj  (Skally)  Schloss  52. 
Sklenařowitzo  s.  Glasendorf. 
Slatin  (Slabutyn,   Slatina,  Slawe- 

tyn,  Slawntyn)  Dorf  bci  Qualisch 

98,  99,  114,  134,    144,    147,  282, 

307,  335,  366. 
Smirschitz  (Smyrsitz,  Zmyrzitzko 

etc.)  Jaroalaw  von  150,  161,  263, 

264,  266. 

SobieslawHerzog  von  Bohmcnl4. 
Sochor  Wenzel  aus  Koniginhof  27. 
Sockoel  Stadt  in  Polen  266. 
Soliman  Sultán  48,  56,  69. 
Solnitz  (?)  334. 
Sofia  K5nigin  von  Bohmen  129. 
Soor  (Soer,  Soher)  Dorf  1'/,  St.  s. 

v.  T.  66,  69,  170,  264,  307,  320, 

366,  Kirche  13,  Pfarrer  182. 
Spaerner  Christine  239. 
Spanowsky  Adam,  K&nmerer  354. 
„  Michael  von  Lissa  316. 

„  Valentin,  kais.  Com- 

missiir  196. 
Speier  Stadt   194,    Reichstag    59, 

88,  100. 
Spiegelgrund  im  Riesengebirge 

208. 
Spicgelwasser  im  Riesengebirge 

208,  212. 
Spilner    Merten    von     Gaszwitz, 

Kriegsknecht  329. 
S  p  i  t  z  o  r  Merten,  Kriegsknecht  320. 
„  Simon  aus  Konigshain  83. 


Sporner  Gorgin  die  78. 
Springer  der  alte  361. 

„  Geoig,    Caplan  65,   56, 

344. 
„  Hans  aus  Doberle  271. 

„  Jakob  306. 

Sspetler    Hynek    von    Yanowitz 

81  flg. 
SstosB  BeDesch  von  Starkowitx  59. 
Stadtrecht  bohmisches  299. 
Stange-Alt  361. 

„         Chrístof,     Hauptmann     zu 

Amau  132,  179. 
„         Chrístof,  Rauber  282,  283. 
„         Dietrich  48,  362. 
„         Mikulasch    151,   '  02,  263. 
Starymiesto  s.  Altstadt. 
Staude  Adam  aus  Parschnitz  270, 
271. 
„         Chrístof  aus  Parschnitz  204 , 

206. 
,.         Hans,  Richter  aus  Parsch- 
nitz   151,    168,   201,   242, 
243,  260,  271. 
^         Hans   der  junge   auf  dem 
Bergo  aus  Parschnitz  271. 
„         Matz  aus  Altstadt  ;'94. 
Staudentz  Dorf  iVj  St.  s3.  v.  T. 

202,  366. 
Stayner  Nikel,  Kriegsknecht  830. 
S  t  e ck  e I  Michel,  Kriegsknecht  321. 
Steiermark  Land  193. 
Steinkohlenbergwerke  306. 
Stentzol  Adam,  Fleischer  319. 
„  Bartel  338. 

„  Georg  274,  29 1,  Barbara 

seine  Tochter  291. 
„  Georg,  Kriegsknecht  330. 

„  Hans  83,  360,  362. 

„  Hansen  die  alte  31. 

„  Lorenz    177,   213,    218, 

238,  246. 
Sternberg  Stadt  73. 


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425 


Sternberg  Adam   yon   134,    144, 

292,  301. 
Stertz  Georg,  Kriegsknecht  322. 

„        Matz  329. 
Stendler  (Steidler, Steydler)  Georg 
288,  295,  300. 
„  Hans  336. 

„  Hansin  337. 

Steyerin  die  alte  153. 
S  t  e  y  n  e  r  Merten  ans  Parschuítz  271. 
Stick  Michel  362. 
Stilfried  auf  Neurode  282. 
S  ti  rt  z  kin  Barbara,  Edelfrau  284. 
Stoltz  Hansel  s.  Reisse  Hans. 
Stornuba   Stryples   Waclaw    von 

293. 
Stosch  Georg  152,  153. 

„        Johann  von,  Hcrr  zu  Alt- 

buch  50. 
„        Nikel  Yon  Kaunitz  auf  Alt- 

bnch  152,  153,  307. 
„         Sigmund  152,  153. 
Stoschin  Frau  362. 
Straka  (Stracka)  Peter  von  Studitz 

263,  264,  266,  289,  293. 
Strassbnrg  Stadt  24,  42. 
Streck  Georg  205. 
Streckers  Garten  271. 
Striegau  (Strygaw)  in   Schlesien 

167,  162. 
Stři  téže  (Strites)  s.  Burgoredorf. 
Sturm  Adam,  Hofrichter213,  216. 
„         Jakob,    Kriegsknecht   321. 
Styrtzschky  Christof,  Bittmeister 
327. 

S  a  n  d  g  a  u  (Sundtkaw)  186. 
Syber  der  alte   ans   Altstadt  207. 
Sydonenske    Pbilipp ,    Bischof 
32. 

Sytauer    Elias ,  kais.    Commissar 
309. 

Syxta,  Stadchen   in   Ungarn  226, 
Sziget  in  Ungarn  184. 


Tabernator  (Kretschmer)  Marti- 
nus  Kaplan,  Pfarrer  33,  69,  73, 
81,  100,  101,  105,  111,  117,  146, 
169,  170,  171,  176,  176,  181, 
280,  344,  349,  350,  356,  Adam 
sein  Sohn  356. 

Taborzky  Felix,  Hauptmann  in 
Krionsdorť  284,  311,  312,  313. 

Taszler,  Tborwfichter  284. 
Temeswar  in  Ungarn  327. 
Tes  zl  e  r  Nikel   ans  Bemdorf  261, 
262. 

Tenffel  Hans  148. 

Teych    Kašpar    aiis     Markausch 

181. 
Tey chrna,  BUrger  360. 
Thalnar  (Thalner)  Hans  aus  Alt- 

buch  4,  8,  361. 
Thilesins    Melcber,    Pfarrer    in 

Altstadt  182. 
T  h  i  m  u  8  (Thim,  Thymus)  Johannes, 

Pfarrer   188,    214,  216    —    222, 

345,  352  flg.,  Gertnid  seine  Frau 

214,  355,  356. 
Thomel  FSrlae,  Altester  4. 
Thomas    Melcher,     Cantor    313, 

345. 
Thor  Nikel  196. 
Thoru    (Tum)    in  Preussen    199, 

294. 
Thuringen  Land  111. 
Thusell  Maths  115. 
Thnlinger  Jeremiáš    aus   Briinn, 

Kriegsknecht  322. 
Tiefenbach    Friedrich,   Feldherr 

316. 
Tilscherin  die  alte  78. 
Tirhoff  (Thierhoflf)  Bartel  297,304. 
Tirschonreut  (Tirsenrcitt)  in  der 

Pfalz  229. 
Titz  Melcher,  Kriegsknecht  322. 

„     Paul,  Kriegsknecht  320. 
T  o  b  i  a  s  c  h,  Fleischer  aus  Eipel  236. 


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426 


Tokai    (Dakei)    Stadt    in   UDgarn 

183. 
T  o  m  a  8 ,  Bentschreiber  in  Schatzlor 

156. 
Tonaw  s.  Donau. 
Tranteiiau  (Trautnaw,  Trauttnaw, 
Trutnow). 

A 1 1  u  8 1  c  (Gcmelndefiltaste)  4,  46, 
107,  111,  164,  170,  191,  196, 
201,  206,  213,  217,  228,  235, 
241,  246,  252,  264,  266,  283, 
290,  295,  300,  302  flg.,  305, 
307,  308,  334. 

Arbeitslohno  252. 

A  ne  116,  130,  207,  250,  318. 

Au88chu88  der  Gomeinde  159, 
162,  165,  166. 

Bader  128,    149,  184,  195,  314. 

Badstube  37,  115,  123,  149, 
223,  285,  313,  314,  315. 

Bttcker  (Handwerk)  116,  191, 
193,  239,  247,  259,  261,  286, 
296,  317,  348,  861.  Ordnnng 
der  Biickerzeche  135  flg. 

Bannmeile  6,  89,  160. 

Barbiorer  116,  183,  224,  243, 
285,  311,  340. 

Basteien  64,  72,262,  277,307. 

Bauern  7,  69,  156,  235,  265, 
274,  307,  319,  333  flg,  355. 

Bern  8.  Steuern. 

Bettelgeld  fíir  die  Abgebrann- 
ten  283. 

Beutler  (Handwerk)  116. 

Bier  (Branen.  Schank)6,  63,  89, 
93,  120,  160,  200,  212,  232, 
250,  270,  279,  285,  291,  302, 
307,  308,  314,  319,  336,  337, 
339. 

Bierschroter  231. 

Bildschnitzer  35. 

Boten  165. 

Bower  (?)  Sumpf  149. 

Brauhau8-Niederl97,  234,270, 
276. 


Trantenan  Brfiubaas-  Ober  115, 

123,  183,  270,  276. 

Br&uhauB-  Nenes  279, 282, 308, 

310,  313. 
Brftnurbar  283. 
Brandweín   (Schank)   49,  214, 

232,  248,  252,  316,  339. 
Breche  30,  123,  223,  290,   313 
BrieftrSger  31. 
BrodbSnke   18,   136   flg.,  191, 

193,  311,  312,  330. 
Brucken  61,  114,  116,151,180, 

311,  31  i. 
Burgergrnnd  89, 162,  248,249. 
B  iirgorineister  4^  36,  41,  46, 

48,  60,  64,  61,  68,  88,  90, 
91—94,  105,  lil,  114, 118  flg., 
130,  151  flg.,  161,  163-166, 
170,  20^  201,  210,  211,  214, 
216,  218,  220,  224,  225,  229, 
236,  238,  239,  251,  260,  262, 
270,  272,  276,  279,  SOS,  304, 
311,   313,   315,  835,   348,   361. 

BQrgorwald  166,  2)4,  205, 
219,  242,  243,  24S,  246,  249, 
288,  289. 

Buttol  156,  274,  286. 

Butteloi  157,  163,  271,  285, 
286. 

Biitteljunge  309. 

Burggasse  115. 

Burgleben  37,  216,  284,  318, 
320,  835. 

Burgstadel  71,  210. 

BuBchkrotBchem  der  314. 

Cometener8cheinangS0,62, 
63,  64,  73,  143,    226,  S2^  339. 

Comodienspiel  iWeihnachts- 
spiel)  128,  158,  189,  191,  239, 
256,  272,  304,  314,  3:0. 

Epidemien  23,  32,44,  45,  48, 
122,  182,  196,  251,  263,  286, 
290,  306,  325,  336. 

Erbe  da8  kleiue  (Gnt)  158,  194, 
195,  216,  249. 

£r  db  eben  338, 


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~  427  — 


Trautenau  Falscbmunser  40, 

41. 
Fechtschule  235,  267,  288. 
Feste  156. 
FeaersbrHnste  32,  88,  40, 122, 

145,    154,    156,    157,   169,   167, 

182,   183,   189,   224,   236,   241, 

264,   275  flg.,    286,    289,   290, 

300,   302,   334,   336,   338,    343. 
Fibig  (Fiweg,  Vieweg)   22,  159, 

167,   175,   189,   232,   236,  338. 
Fischer  5,  80,  72. 
Fischrecht  89,  90,    120,   160. 
Fleischbftnke  12,  17,  18,  288, 

241,  249,   261,   254,   277,   285, 

300,  334,  335. 
Fleischer  (Handwerk)  37,   68, 

195,  214,  226,   288,    241,   248, 

249,   264,  300,    302    flg.,   306, 

316,  319,  330,   334,   335,   340 

360. 
Fleischercbor   in  der  Kirche 

214,  226. 
Fleischmarkt  freior  235,238, 

241,  246. 
Fleischerzeche  246,  247,  248, 

300,  302  flg. 
Fladerwehr  252. 
Forellenteicb  (Fomteichlein) , 

251. 
Galgen  53,  170,  245,  836,  338. 
Oalgenberg  11,  115,  167. 
Gasthofe  (Taferne)  46,  64,  83, 

158,  169,  228. 
Gerieht  (Richter)  5,  6,  90,  91, 

93,  94,  107,  164,  164,  220,  326. 
Gerichtspeitsche    152,    153, 

164. 

Gericbts  siegel  164. 

Glooke    die  grosse   (Hosyanna) 

44,  50,   178,   179,  210, 

243,  331,  336,  353,  364. 

„        die  mittlere    210,  211, 

212,  353. 
„        die  neue  (Anna)  50,  72, 


158,  169, 197,  211,  212, 
214,  311. 
Glocke   Biergiocke  197,  211. 
„        Feuerglocke   143,  302. 
„        Ratbsglocke    167,  225, 

243,  309,  310. 
„        Turkenglocke  315,  324. 
Glockengieser    44,    50,    158, 

211,  212. 
Goldgrube    Bergwerk    bei    T. 

35,  122,  148,  346. 
GrSnzen      des     Stadtbesitzes , 

Griinzbegehungen  70,  71,  130 
flg..  146,  147,  149  flg.,  176  flg., 
201  flg.,  219,    225,  229,    267, 

258,  260  flg.,  288  flg.,  292  flg., 

300,  301,  319. 

Gregor  i-Umzng  d^r  SchUler  223. 

Hammerkretschem  325. 

Hausberg  84. 

Henker  31,  179,  195,  211,  213, 
224,  282. 

Henkersbub  234. 

Herrscbaft  dio  v.  T.  65  flg., 
74,  76,  76,  86  flg.,  117,  260  flg., 
306,  309,  311,  318,  333  flg. 

Himmelserscbeinungen  41, 
62,  63,  73,  81,  111,  168,  183, 
198,  217,   238,   247,  251,   256» 

259,  260,  263,  274,  278,  279, 
290,  306,  316,  338. 

Hinrichtangen  83,  197,  213, 
224,   225,   246,  275,   282,  283, 

301,  319,  326,  327,  332,  333, 
338,  339. 

Hirschentenfe  30. 
Holzamt  kaiserliches  252. 
Holzflosserei   126,  184,  186, 

265,  268,   269,  296,   299,   310, 

315,  329,  338. 
H  o  Izkn  e  c  h t  e (SchwaUer)  180, 

186,  214,  217,    267,   274,   311. 
Hopfenbcrg   (Hoppenberg)  11, 

36,  78,  298,  361. 
Jagd  69,  113,  126. 


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428  - 


Trautenau    JahrmSrkte     107, 
142,  286,  334. 

Juden  61,  62,  81,  106,  211,213, 
214. 

Judenhauser  81,  106. 

K  a  1 6  n  d  e  r  Gregorianischcr  in  T. 
280,  287,  302. 

Kalkofen  34,  239. 

Kapelle  Bteinerae  32. 

Kirche  (Stadtkirche)  12,  13i 
14  flg.,  28,  30,  33,  36,  86,  39» 
41,  43,  46,  48,  66,  67,  61,  64, 
116,  117,  130,  136,  146,  166, 
158,  171,  176,  177,  180,  181, 
191,  192,  196,  198-201,  212, 
214,  218,  221,  222,  224,  226, 
227,  228,  231,  233,  234,  236, 
238,  239,  240,  243,  254,  265, 
267,  258,  276,  286,  286,  291, 
296,  302,  306,  312.  323,  327, 
328,   336,   337,   339,    343,  364. 

Kirche  nbauern  117,  237. 

Kircheiibitter(Vater)  24,36, 
37,  158,  177,  213,  214,  231, 
262,  286,   287,   295,  328,    354. 

K  i  r  c  h  e  n  b  r  u  c  k  e  78. 

Kirchhof  12,  30,  40,  44,  60, 
56,  64,  78,  110,  183,  190,216, 
223,  234,  288,  290,    298,   307, 

310,  313,  315,   349,   351,   364. 

Kircbspiel  44. 
Kirchthurme41,44,47,48,  68, 
119,  143,   180,   212,   223,    276, 

311,  325,  353,  356. 
Kirchuhr    55,    117,    175,    179, 

180. 
Kirchweg  318. 
Kirche  des  Spitals,  s.  Špital. 
Kochenberg  239. 
Kriblitz    (Kryblitz,     Kryblitze) 

Vorstadt  34,  98,  99,  114,  134, 

144,  162,   199,   260,   266,   285, 

288,  307,  356,  3G4. 
Kriegsknechte  319  flg.,  327, 

329,  330,  333,  335. 


Trautenau  KUrschner  (Hand- 

werk)  314,  823. 
Kurscbner  Zeche  262. 
Knttelhof  238 
Lebensmi  ttelpreise   24,   63, 

64,  81,  193,  196,  231,  244,  272, 

280,  284,   290,  296,  296,  298, 

301,   314,   316,   317,  326,   330, 

331,  334,  337. 
Leinenweberzeche  325,  328, 

329. 
Liigenhiibel  26,  262. 
Mannbu ch  9,  10,  27, 68,  59,  218. 
Mannechaft   (Lohen)  6,    7,    9, 

37,  38,  59,  66  flg.,  76,  77,  79  flg., 

97  flg.,  120,  134,  144,  146,364, 
M  au  e  r n  (Stadtmanem)  8, 11, 276, 

307,  316,  318,  365, 
Maurer  (Handwerk)  318,  319. 
MelzhauB  115,    123,  274,    276, 

*i86,  291,  339. 
Missgeburten  232,  314. 
Misswachs  30,   298,   301,  305. 
Mu  hlen  6,   17,   18,   74,  80,  93, 
94,  96. 

Mittelmuhle8,  40,  69,  148, 
149,  184,  194,  195,  246,31í, 
313,  336. 

Niederinuhle  287. 

Obermuhle66,124,  194, 195, 
?46,  247,  310,  312,  364. 

Schlossmiihle  6. 

Spitalmiihle  8,  40,  89,  106, 
184,  192,  199,  266,  289, 290, 
292,  308,  311,  817. 
Muhlherrn  (stSdtiBche)  283. 
MUhlnutzungen     (stSdtische) 

283. 
Muller  (Handwerk)  40,  66,  106, 

168,  192,  247,  289,  290. 
N  e  u  h  o  f    (Neuenhof ,     NowhořF , 

Weltzl)  Gut  87,  148,  168,   182, 

216,  223,  Í89,  300, 318,331,364. 
Neutrautonau  14, 17—20,  263. 


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v.1i.'-v:T:.. 


429 


Trautenau  Orgel  in  der  Kirche 
36,  41,  44,  60,  117,  175,  321, 
223,  259,  273,  311,  336. 

Fapiermuhle  30,  72,  93,  145, 
148,  194,  195,  220,  245,  246, 
256,  262,  335. 

Pfaffenwald25,  117,122,148, 

237,  242,  271,  288,   289,   292, 
313,  350,  355. 

Pfandschaft  (der  Stadt)  46  flg., 
65  flg.,  73  flg.,  85  flg.,  101  flg., 
107,  112  flg.,  124  flg.,  146,160, 
16t,  316. 

Pfarrer  13,  15,  23,  33,  35,  36, 
45,  48,  49,  53,  54,  65,  57,  61, 
6a,  64,  69,  117,  145, 168—171, 
17ft,  176,  178,  180—183,  187, 
188,  196,  199,  213,  214,  216, 
217,  219,  220,  221,  231,  233, 
234,  235,  247,  256,  267,  259, 
27ř,  278,  284,  287,  292,  295, 
296,  298—302,  309,  310,  314, 
317,  3l9,  323,  326,  327,  329, 
332,  333,  340,  343  flg. 

Pfarrei  (Pfarrhof)  37,  40,  53, 
55, 102  flg.,  155,  182,  221,237, 
239,  240,  252,  262,  276,  314, 
323,  326,  328,  347,  354,  355. 

Pfarreibach  102. 

Pflaster  115,  179,  221,  318. 

P  o  p  1  a  s  8  y  (Pomplusche)  Hof  248, 
365. 

Pranger  (Prange)  30,  115,  123, 

238,  338. 

Primas  196,  201,  206,213,214, 
216,  218,  225,  226,  228,  233, 
234,  236,  237,  240,  241,  243, 
248,  261,  256,  258,  260,  263, 
266,  267,  269,  270,  273,  283, 
286,  288,  289,  290,  291,  293, 
295,  297,  300,  306,  307,  312, 
328,  333,  354. 

Privilegien4flg.,  8,  14, 88  flg., 
107,  120,  167,  169,  316,  316, 
317,  339. 


Trautenan  Pulvermacher  167. 

Palverstampfe  167. 

Radegasse  81. 

Rath  (Stadtrath,  Rathmannon)  4, 
5,  8,  43,  46,  48,  64,  58,  63,  78, 
83,  88,  90-93,  107,  111,  114, 
116,  117,  119  flg.,  130,  132, 
161  flg.,  159,  161—169,  171, 
172,  175,  176,  184,  187-191, 
194,  195,  198,  199,  201,  202, 
204,  206,  210,  212-229,  2ál 
—243,  245,  260,  261,  262,  266 
—260,  262-266,  270,  272,  274, 
277,  279,  283—289,  291,  292, 
297,    299,   300,    302,  303,  304, 

307,  308,  313,  318,  319,  323, 
324,  326,  329,  331,  332,  334 
—339,  346,  362—366.  . 

RathhauB  42,  46,  54,  69,  90, 
116,  124,  151,  153,  157,  169, 
160—167,  170,  171,  176,  191, 
199,  219,  220,  225,  229,  233, 
236,  237,  242,  247,  249,  250, 
266,  268,  262,  274,  283,  284, 
2S6,  290,  310,  311,  319,  326, 
330,  333,  339,  340. 

Rathhausuhr  278,  279,  280, 
285,  310. 

Rathsglocke  s.  Glocken. 

Rathseid  163. 

Rathswahl  (Rathserneuemng) 
6,89,  91,  92,  94,  146,  151  flg., 
169,  162,  163,  196,  213,  216, 
233,  234,  240,  261,  258,  273, 
281,  283,  286,  290,  295,  297, 
300,  305,  312,  314,  325,  331, 
336,  338,  339,  364. 

Rentmeister  213,  283,  286, 
290,  295,  305. 

Ring  (Ringplatz)  30,  32,  33,  46, 
68,  116,  143,  241,  262,  266,. 
280,  311,  324,  350. 

Rinlin  das  36,  44,  60,  192,261, 

308,  311. 

Róhrkasteu  s.    Wasserleitung. 
Salnitermacher  12S« 


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—  430  ~ 


Traatenau  Salzherm  20t,  241, 
283,  286,  290,  295. 
Salsskammer  89,  160,  236,312. 
Saliverkauf  27,  89. 
Sanerainpfhubel  210. 
Sauerampfwiese  131,  132. 
Saahirt  85,  100,  324,  348. 
Schfiforei  194,   195,   216,  235, 

240,  246,  248,  260. 
SchloBS   2,   3,   25,   35,    37,   61, 
65,  71,  74,  77,  81,  87,93, 112  flg., 
115,    120,   123,    124  flg.,   149, 
151    flg.,   156,   177,    182,    188, 
194,  211,  216,   230—233,    239, 
247,   265,   256,   271,   273,  279, 
283,  285,  291,   296,  299,  302, 
304,   307,   309,   314,  316,  317, 
818,  320,  324,  335,   327,  332, 
333,  336,  346,  862. 
Schlossberg  8,  72,  149. 
ScblosBbrunnen  8. 
8cblos8bof  8,   161,   237,   240, 

306,  311,  318,  326. 
SchloBBthurm  41,  124,  149. 
Scblosser  (Handwork)  229,  329, 

361. 
Scbmiede  (Handwcrk)  295, 305, 

323,  327,  361. 
Scbmiedecbor  295. 
Scbneider  (Handwerk)  31,  42, 

49,  116,  200,  256,  329,  861. 
Bcbnlden   der  Stodt   159,    167, 
194,  199,   212,   216,   248,   283, 
291,  308,   309,   312,   384,   337, 
339,  340. 
Se  bule   (Schalgebfiude)   29,   35, 
86,  40,  78,  96,   100,   101,   187, 
190,    198,   224,   228,  242,  286, 
288,  294, 812, 340, 351,  3;^3,  354. 
Scbulgarten  26,  189. 
Schulmeister  li,   29,   35,  36, 
37,  40,  44,  47,  60,  62,  70,  72, 
78,   100,   106,    110,    128,    148, 
187,  189,    198,   199,   222,  223, 
228,  229,  239,  294,  343  flg. 


Tnintenau    Sebuler   223,    284* 

290,  294,  323,  348,  353. 

Scbiilercbor  mderKirche214. 

SchQBter   (Handwerk)    18,   22, 

23,  28,  132,  151,200,201,217, 

221,  241,   254,   304,   308,  324, 

361,  Dorfscbuster  304. 

ScbuBtercbor    in    der   Kirche 

200,  201,  218. 
ScbwarzfXrber      (Handwerk) 

183,  305,  337,  861. 
Scbwatser  8.  Holzknecbte. 
Seifeneieder   (Handwerk)    57, 

58,  361, 
Seiler  (Handwerk)  282. 
SingBchule  285,  299. 
SonnenfinsternisBe  8.  Him- 

melserscbeinnngen. 
Špital  (Spittel)  14  flg.,   22,   25, 
26,    102    flg.,    105,    155,     192, 
242,  258. 
Spitalberg  24,  364. 
Spitalbrucke    192,    222,   223, 

288,  305. 
Spitalg&rten  32,  210,  231. 
Spitalglocke  210,  214,  280. 
Spitalgrttnde   (Felder)  9,   22, 

210,  289. 
Spitalberrn  (Spitalmeister)  201, 

213,  286,  290. 
Spitalkirche  23,  24,   25,   26, 

28,  80,  154,  280. 
Spitalkirchhof  221. 
Spitalmuhle  s.  Miiblen. 
Spitalwald  102. 
8tadtberg202,210,260,262flg. 
Stadtbucber  31. 
StadtBcbliiBBel  152,  165,171. 
Stadtschreiber   86,  62,    132, 
151, 160- 163, 168, 169, 176, 189, 
199,  212,  228,  233, 237, 239, 242. 
Stadtsiegel  152,162,163,  171, 

199,  328,  365. 
Steinbracb  11. 


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—  431  - 


Trmntenau  Steinweg  7,  61,  124, 

179,  213,  221. 

S  t  e  u  e  r  n  (Berne,  Haussteuer  etc.) 

167,  193,  284, 315, 316,319,828. 

Stockmeisterei  239. 

Thearung^  69,    110,    121,   160, 

193,  195,  305,  331,  337. 
Thore  derStadt  7,  69,  116,236, 
307,  364. 

Mittelthor  33,  61,  106,  114, 
116,  124,  161,  182,  200,  213, 
215,  236,  238,  245,268,281, 
286,  291,  308,  313,  336,  339, 
352,  364. 
Niedorthor  (Schlesisches)  8, 
22,   24,   26,   32,   49,   66,  69, 
106,  116,  130,  168,  167, 176, 
189,  191,  192,  217,221,222, 
236,  247,  261,  256,  289,  312, 
313,  316,  318,319,336,  338, 
366,  364. 
Oberthor  66,   169,  178,  188, 
189,  193,  197,  198,  226,  275, 
276,  283,  324. 
Thorwachter,  Thorwarter  56, 
72,    165,    226,   236,   266,    274, 
284,  312,  329. 
Thurme  (Stadtthurme)  277. 
Mittelthurm  187,  188,    285, 

362. 
Niederthnrm  22,   297,    300, 

313,  314. 
Oberthurm  31,   40,  72,  143, 
274,  286,  287,  288,  331. 
Thurmschlussel  164. 
Teiche  71,  93,  96,  195,  217. 
Tischler  (Handwerk)   172  flg., 
193,   227,    228,    318,   Zechord- 
nung  172—174. 
T<5pfer  (Handwerk)  361. 
Tuchmacher   (Handwerk)    27, 
166,    198,   224,    296,  299,  306, 
329,  361. 
T  n  c  h  m  a  c  h  e  r  c  h  o  r  in  der  Kirche 
199,  224,  231, 243,  296,  306, 307. 
Tuchsclineider  27. 


Trantenan  Túrkensteuer  184, 

316,  316,  328. 
Ůbersehwemmnng  12,26,61, 

180, 191, 192, 213, 222,  236, 238, 

256,  311. 
U  m  1  a  g  e  n  der  Gemeinde  212, 220, 

237,   238,  240,    323,  333,  334. 
Unwetter     (Gewitter,     Sturm, 

KSlte,  Schnee  etc.)  36,  61,  64, 

65,   68,  69,   72,  80,    154,  223, 

235,  247,  251,   281,  288,  318, 

331,  336,  338,  339. 
Urbarbuch  93,  94,  307,  309. 
Vogt  (Stadtyogt)  5,   36,  90,  92, 

114,   151,   164,    167,  175,  184, 

213,   214,   228,    241,  252,  258, 

283,   286,   290,    295,  306,  328, 

362,  355,  360,  361,  362. 
Vogtei  6,  35,  83,  200,218,238, 

240,  352. 
Vorstadte  210,  276,  276,  280, 

287,  314,  362. 
Vorwerk  33,    42,   74,    93,    96, 

159,  194,  195,   216,    220,   240, 

242,  246,  248,  308,  309. 
W  lil  der  18,  63,   217,  219,    223 

—226,  233,  237,  263,  257. 
Wagmeíster  295. 
Wagner  (Handwerk)  361. 
Wallfahrten  49. 
Walkhaus  72. 
Walkmahlel48,  239,  282,305, 

336,  340. 
Wasserleitung    (RShrkasten) 

72,    116,    120,    123,    124,    184, 

282,  286,  3t0,  313. 
Wassermangel  38,  63,  306. 
Weikhfiaser  262,  288,  318. 
Weiszgerber  (Handwerk)  2l7. 
Wochenmarkt  6,  6,  89,    160, 

261,  272,  336,  363. 
Zechen    der   Handwerker    161, 

199,  210,  217,  229,  232,  246, 
247,  248,  252,  256,  277,  289, 
295,  302  flg.,  306,  308,  326, 
328,  329. 


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432 


Trautenan  Zechmeister  166, 
191,  213,  224,  238,  243,  252, 
264, 261, 296,  306, 307, 308,  329. 

Zechorduungen  172,232,236, 
302  flg.,  308,  326. 

Ziegelscheune  44,   250,   251, 
282,  338. 

Zimmerleate  149,237,238,318. 

Zolle  (ZoUamt)  6,  8,   165,    192, 
246,  291,  292,   296,   302,    312. 

Zollner  213,  291. 

Zolllade  165. 

Zollzeichen  165. 

Zugbrucken  55,  106,  191. 
T  r  a  u  t  e  n  b  a  c  h  (Tranttonbach)  Dorf 

IY4  St.  n.  v.T.  6,  59,  75,  76,82, 

84,  95, 97, 109, 134, 144,  281,  363, 

364,  Richter,  Gerícht  6,   59,  60, 

Zoll  59. 
Trautenberger  Albrecht,  Haupt- 

mann  363. 
Trier  Stadt  48. 
Trotha  (Trodt)  Thilo  von  111. 
Trubaschke   Martin  auf  Anjezd 

102  flg.,  155. 
Triibenwasser     (Triebenwasser, 

Kaina  voda,  Kalumwoda)  Dorf  bei 

Jungbnch   84,    95,   98,   114,  134, 

144,  364. 
Tschachwitz    (Schachowitz)   bei 

Kaaden,  Alaunbergwerk  112,  125. 
Tscherna    (Tschirne)    Dorf   364, 

Kirche  180. 
Tschítoffsky  David  von  Droms- 

dorf,  kais.  Commiss&r  333.' 
Tschirne  8.  Tscherna. 
Tschischwitzgestein  (Czysch- 

kengestain,       Tzschyskengestaiu, 

ZBchÍBchwenge.steínu.dergl.)Wald- 

revier  160,  201  flg.,  210,  226,  229, 

260  flg.,  292. 
Tiinla  (Tinlin),  Buttnor  221,   234, 

236. 
Tttrken  Volk  85,   143,    183,    184, 

194,  197,  226,  227,  230, 306,  314, 


316,  319,  320,  322,  324—326,  328, 

329,  333,  338. 
Tiisel  Falten  361. 
Tunis  in  Afrika  72,  213. 
T  a  n  k  e  1  th  a  1  im  Riesengebirge  238, 

250. 
Tu  man  (Tůma)  Stadt  230. 
T  y  e  m  i  n  Bohnslaw,  kais.  CommbBár 

293. 

TyselbachElias,  Lieutenant  327. 
Tyt  z  (Ditz)  Hanla  aus  Markausch 

181. 
Tyt  ze  die,  Sohne  desRichters  von 

Qualisch  128. 
Tzan  Bartel,  Tuchmacher  135,  152, 
196,  206,  212,  215,  224,  226, 
256,  280,  289,  293,  296,  312, 
365. 
„      Caspar,  Felzmann  332. 
„      Chrístof,  Bartels  Sohn ,  Drack- 

formsetzer  256. 
„      Hans  249,  283,  289,  290,  295. 
T  z  e  d  1  i  t  z  von  Neukirch,  kais.  Com- 

misslir  150. 
Tzedlitzin  Anna  288,  810. 
Tzemisch  Hans  aus  Tirschenreut 

229. 
T  z  e  n  g  e  r  Jakob,  Fleischer  216,  270, 
289,  294,  319. 
„         Matz,   Kriegsknecht  322. 
T  z  e  n  k  e  r   Johannes,    Schulmeister 

110,  345,  349. 
T  ze  tria   (Cetres,    Tzettres)    Hans 
von  Karysz  109,  144,  150, 
152,   179,   Paulině  Beine 
Gemahlin  144. 
„  Hermann   auf  Schaizlar 

225,  243,  246,  247,  256, 
274,  282,  284,  289,  293, 
306,  307. 
Tzider  (?)  324. 

Tzieres  Adam,  Kriegsknecht  322. 
Tzippel    (Cipfel,    Tzipel)    Georg 
360,  362. 
-  Falten  201. 


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—  433  — 


T  í  i  p  p  e  1  (Cipfel,  Zlpfel)  Paul,  Bier- 

schroter  187,  231,  351. 
T  z  i  r  m  a  Michel  ans  LaDge&au  326. 
Tznam  s.  Znaim. 
Tzor  Georg  286. 
Tžorn  Georg,  Kríegskneeht  321. 
Tzotten  bei  Lemberg  310,  338. 
Tzichaepe  Abraham  304. 
Tzscheppe  Jakob,   Tischler  172. 
Tzsehirny  Herr  289. 
TzBchirtten    Reyszke    Bernhart 

279. 
TzBchampel  Bernhard  70. 
Tzschur  Matz  362. 
Tzyder  Flusschen  192. 

U. 

Ůbersehar  Caspar,  Kríegsknecht 

322. 
Ulrich,  Herzog  von  Bohmen  363. 
„  Herzog  von   WHrtoinberg 

41,  42,  123. 
UUtett  Wolfgang  von  43. 
Ungarn  Land   8,   10,   11,  24,   26, 

31,  36,  40,  61,  66,  88,    130,  143, 

147,  166,  226,  227,  306,  316,  317, 

319,  320,  333,  336. 
Ungersberg  bei  Schlettstadt  13. 
Unterkftmmerer  93,  94,  303. 
Urban  ans  Qradlítz  339. 
Usslt  Merten  ang  Hirschberg  273. 

V. 
Venedig    Stadt    7,   34,    60,     166, 

190,  197. 
Vicker  s.  Fiker. 
Yierraden    (V ierrhaden) ,    Grafen 

von  222,  366. 
Yillach  Stadt  64,  66. 
Vdlantt  (Folant^  der  alte  4,   360. 
Vorreyters  Han  260. 
Yylleck  iu  Ungarn  316. 

W. 

Waber  Hansin  die  alte  196. 

W  a  c  h  t  e  1  Girsik  von  Patenow  81  flg. 


Wagner   Chrí8tof  ans    MlUirísch* 
Schonberg,  KriegBknecht 
330. 
„  Georg,  Kriegsknecht  321 , 

330. 
„  Jakob,  Kriegsknecht  321. 

Waka  rz  Feyck  aas  Hohenelbe  145. 
Walbeřice,    Walweřzitzi    s. 

Albendorf. 
Walditein  (Walstein)  Carol,  Herr 
▼on  292  flg.,  301. 
9  Georg  Ton,  auf  Arnau 

73,  149,  178,  212,  247, 
255,  268,  274,  281. 
„  Wilhelm  von  263. 

Walter  Hans  304,  308. 
„         Matz,  Schmied  327. 
„         Merten,  Kriegsknecht  322. 
„  Paul  132. 

„  Simon  236. 

Waltzel  N.  168. 
Waltzke  Hans,  Kriegsknecht  330. 
Warmbrunn    (Warm    Born)    in 

Schlesien  85. 
Warnadorf  Bernhard  von  87. 

Hans  von  (Wolffel)  2, 
3,  10,  27,  34,  86,  87. 
„  Chrístof,  Hana^  Sohn 

34. 
Wartenberg    (Warttenburg)   Jo- 
hanu, Herr  zu  66. 
„  Ursula  von  72. 

WasserklausenimRíeseugcbirge 
185,    186,    190,    217,    218,     222, 
238,  260,  266,  281,  311,  320. 
W  a  y  n  e  r  ( Wainer,  Weiner,  Weyner; 
Georg  115,  124,  262,  268, 
283,   286,   289,  296,  366. 
„         Georg,  Malér  ans  Lands- 

hut  66. 
,,         Georg,  Maurer  191. 
„        Jorge  50. 

-^        Kratzig,  Malér  ans  Hirsch^ 
berg  36. 
Weber  Andreas  201,  213. 


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—  434  - 


Weber  Matz  1G3. 
„         Nikel  6. 

Wehner  Georg  304. 

Weida  s.  Bathorv. 

W  e  i  g  e  1 8  d  o  r  f  ( Weikemsdorf,  Wey- 
gelsdorř,  Weygkelsdorff)  Dorf  V^St. 
w.  v.  T.  5,  34,  61,  89,  124,  218, 
249,  307,  364,  Kirche  181. 

Weiman  362. 

Weissenstein    Waldrevier,   209. 
Weisz  [Weysz]    Bartel,   droramel- 
schlager  322,  330. 
„       Georg,  Stadtschreiber  36. 
„       Hans,  Stadtvogt   132,  169, 
160,    162,   163,     164,    167, 
176,  361,   Katharína   seine 
Tochter  175. 
Weisz  enberg  Berg  132. 
Weiszperger  Lorenz,   kais.    Be- 

amter  292. 
Welbert    Balzer     aua    Schmiedo- 

berg,  Kriegsknecht   322. 
W  e  1  h  o  t  a  (Welilliott,  Wellhott)  Dorf 

I  St.  o.  v.  T.  89,  146,  364. 
Wels  in  Oberosterreich  7. 
Weltzl  8.  Neuhof. 
Weniger  Alexander  176,   183. 
„  Georg  86,  111,  123,  361. 

„  Hans  161. 

Wentschura   Zacharias,    kaiserl. 

Kommissar  327. 
W  e  n  z  e  1  der  Heilige  26. 
W'e  n  z  e  1    I.    Konig    von    Bohmen 

16,  17  flg. 
Wenzelsdorf,  Dorf  bei  Briix  20. 
Werdthaymer  Peter  143. 
Werneradorf    (bohmisch)   (Wer- 
neřowice,  Weruirzowitze)  Dorf  2  St. 
nmv.  v.    T.    84,     114,    134,     144, 
255,  364,  Kirche  13,  181. 
Weygel   Hans,    Weisagfirber   217, 
Heleně  seine  Tochter  217. 
„         Nikel,  Schoppe  in  Lands- 
hut  70. 


Wicke   (Wike,   Wyck)   Faltz  aua 
Parachnitz  271. 
„       Georg  aus  Parschnitz  201, 

204,  271. 
„       Jokel   aus   Altenbnch  288. 
„       Simon,    Thorwachter    284, 
311. 
Widman   Georg  aus   Gorlitz  286, 

288. 
Wien   Stadt    64,   57,    69,   64,   92 
117,  154,  160,  168,  177,  230,  261, 
262,  283,  317,  325,  333,  330. 
Wildenstein  Friedrich  von,  kais. 

Hauptmann  von  Pardubitz  333. 
Wildner  die  drei  131. 
Wilhelm  Herzog  von  Baiern  123. 
Wilhelm     Johann,     Herzog     von 

Weimar  213. 
Wiltschitz  (Wiltzschitz,  Wlčice) 
Dorf  1  St.w.v.T.,  Herrschaft27, 51, 
61,  123,  182,  208,  225,  227,  235, 
236,241,248,287,  299,  331,  337, 
365,  Bier  83,  Kirche  13,  180. 
W  i  n  d  i  8  c  h  Merten,    Kunstschrei- 

ber  328. 
Winkel   Friedrich  314. 

„         Nikel,  Schneider  256. 
Win  klér  Franz,  Cantor  243,  256, 

345. 
W  is  z  n  e  r  Jakob  aus  Prausznitz  215. 
„  Wenzel  aus  Doberle  271. 

Wittenberg  Stadt  41,  348,  hohe 

Schule  26. 
Wittig  (Witigk,  Wyttygk  u.  ilrg.) 
Christof,  Kriegsknecht  320. 
„       Hans  228,    235,   239,    241, 
261,  266. 
Wladislaw   Konig    von    Bohmen 
2,  4,  6,  7,  12,  26,  31,  33,  34,  38, 
40,  87,  107. 
W odkolek  Waclaw,  kais.  Com- 

missSr  293. 
Wohlau  (Olauw,   Ohlaw,   Wolaw 

in  Schlesien  26,  221,  273. 
Woletini  8.  WolU. 


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—  435  — 


Wolf  [Wolff)  Falten  266. 
„       Nipel  360. 
„       de  Kreys  s.  Krajiř. 
Wo  1  f g a n g  Herzog  von  Anhalt  190. 
Wolfa  tainWaldrevier  132, 177.210. 
Wolta    (Walten,    Woltau,    Wolte, 

Wolten,     Woletini)    Dorf  %    St. 

nno.  v.  T.  84,  95,  114,  134,  144, 

161,  307,  365,  364,  Vorwerk  169. 
Wondratzke  Hans  136,  zur  Stau- 

dentz  202. 
Worms    Stadt    (Wurms)  98,    107, 

143. 
Wostrowetz   Wilhelm  von,  kais. 

Prokurátor  292. 
Wowolanow  s.  Kaltenhof. 
Wrabetz  Waclaw  268. 
Wřesowitz  Wolf  von,    auf  Neu- 

schloss  93. 
Wiinchelburg  60,  308. 
Wiirtemborg  Land  29. 
Wurzburg   Stadt    131,    134,   Bi- 

scbof  147,  148. 
Wulkanowa  Jan    von,    Herr  auf 

Solnitz  338. 
Wurchlabi  [?]  108. 
Wzangk  Hans,  Kríegsknecht  322. 

Y. 

Yauer  s.  Jauer. 
Yglaw  s.  Iglau. 
Tlgener  (Ylgner)  der  alte  25,  48 

8.  Jlgner. 
Ylgnerin  die  alte  86. 
Yockel    Lucas,    Zeehmeister    der 

Schuster  22. 
Yong,  Kríegsknecht  63. 

Z. 

Zacharias  Manrermeister  318. 
Zadawsky  s.  Sadawzky. 


Zamozky  s.  Sainowzkí. 

Zda  ras  (Zderas)  Kloster,  Ábtissin 

16  flg.,  102  flg.,  165. 
Zdiary  s.  Ždiar. 
Z  e  d  1  i  t  z  (Szedlitz)  Christof  von  2 . 

„  Georg  von  2. 

Zelstborze  s.  Kamenske. 
Zenker  Matz  317. 
Zepfer  Michal,  Kríegsknecht  320. 
Z  e  r  i  n  s.  Zríny. 
Z  e  u  f  f  e  n  s.  Hermanseifen. 
Zierhowskny  (Zierhoffszky)  Bem- 

hard  146,  147,  160. 
Zimmermichels. Schwan  Michel. 
Zirkler    Georg    aus    Bnnzlau    in 

Schlesien  291. 
Zittan  (Sitte)  in  der  Lausitz  283, 

300. 
Zlatnik  Martin  362. 
Z  n  a  i  m  (Tznam)  in  Mahren  329, 330. 
Zriny  (Zerín)  Johanu  von  72. 

„         Nikolaus  von  72. 
Zstirtzke  Herr  161. 
Zúmmerfeldt  Erazim,  alias  Czastl- 

witz,  kais.  Commissar  176. 
Zwickau  (Zwikaw)  Stadt  188. 
Zwingli   (Tzwinglius)   Ulrích   56, 

62. 
ZwoU   (Schwul,  SchwuUe,   Zwole) 
Dorf  bei  Jaromirsch,  Kirche  13,  181, 

Pfarrer  182,  350. 
Ždiar  (Zdiary)   Dorf  98,  99,   114, 

134,  144. 
Železný  (Želesna)  Here&  von  27, 
369. 
„        Kunesch   von  9,  10,  27. 
n        Peter  von  369. 
Žižka  Johanu  21. 


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SínnstOrende  DruckíelilGr. 


8.      2.  Z.  17  y.  a.  lies  statt  ^beramten*  —  yberíirten^ 

8.      2.  Z.  14  v.  a.     ^       „     fC^welten'  —  ,^iiielten^ 

8.      9.  Z.  11  v.  o.    \,       „     ,Runi|preich(  —  ,kuiiigreich^ 

8.      9.  Z.  28  v.  o.     „       „     ^rzezennemu*  *—  yneczennemu^ 

8.      9.  Z.     4  v.  Q.     „       M     ,loiiykeho*  —  ^lonskeho^ 

8.     16.  Z.  16  v.  o.  Í8t  der  Beistrích   swischen   ,k3nig'  and   ,Wenzel^   za 

itreichen  and  nach  dem  Worte  3ehem*  ein  Beistrích 

za  setzen. 
8.    46.  Z.    6  v.  a.  lies  statt  ,vor  Czimy*  —  ,von  Czirny*. 
8.     97.  Z.     8  v.  a.  ist  przed  nicht  za  tronnen. 
8.  114.  Z.  17  v.  o.  lies  statt  ,8trziles*  —  ,8trzite8*. 
8.  116.  Z.  14  v.  o.     „       „     ,Grawlin'  —  ,gTawlinS 
8.  144  ist  zwischen  Zeile  16  and  16  einzaschalten :    ,Strítez,   Porssitze, 

Kynigshayn,  Kríenszdorf . 
8.  219.  Anm.  2    lies  statt  ,Heinricli  11'  —  ,Heinrich  III'. 
8.  277.  Z.  4  v.  o.  „       „      ,Palx*  —  ,palver'. 
8.  288.  Anm.  3      ^       „      fiieg"  —  ^Bríeg". 


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Inhaltsverzeichniss. 


Einleitung I. 

Das  Memoríativ 1 

Der  Anssng 843 

Beila^n 867 

Bprache  der  Chruiiik 871 

Glosgar 872 

Begister 894 


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