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/ ^ 6 5", H S^
Sarfaart Collrgc líbrarg
FROM IHE GIFT OF
WILLIAM ENDICOTT, Jr,
OF BOSTON
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DEUTSCHE CHRONIKEM
AUS
:bceh]vijbis
HERAUSGEQEBEN VON
Dr. L. SCHLESINGER
IM AUFTRAGE DES VEREÍNES FOR GESCHIGHTE DER DEUTSGHEN
IN BOEHMEN.
Band I.
3DIE C|HRONIK ^DER jáTADT ^LBOGEN.
PRAG 1879.
Verlag des Vereim, in CoramlsMion bei F. Teuipsky in Pritg nud F. A. Brockhaos in Leipilg.
DRUCK DER AOTIEN-GEBELLSCHAFT BOHEMIA.
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DIE
Chronik der Stadt Elbogen
(1471-1504) .
BBABBEITET VON
Dr. L. SCHLESINGEB.
IM AUFTRAGE DES VEREINES FÚR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN
IN BCEHMEN.
I ■ ^p ■
PRAG 1879.
Vertag 4m Vereins, in Commitsloii bel F. Tempsky InPng audF. A.Brookhau In Leipsig.
DRUCK DBK ACTIEN-GBSELLSOHAPT BOHEMIA.
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Harvard Coilege Library
Jan. 12, 1912
Gift of
WiUiaxn Bndicott, Jr.
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Vorwort.
Ueber die hohe Bedeutung voxt StUdtechroniken aU Ge-
Bchichísquellen einerseits und als SprachdenkrnUler andrerseita
besteht kein Zweifel. Die von der MUnchner historischen
Commission herausgegehenen ^Chroniken der detUschen Stddte^
UuBsem mit jedem neuen Bandě immer eindringlicher ihren
fSrdemden Einfluss auf die gedeihliche Fortentwicklung der
Geschichtsehreihung, sowie der deutschen SprachwissenscJiaft.
Eš steht nicht zu enoarten, dass diese so gross angelegte und
vortrefflith geleitete Milnchn^r Chronikensammlung Bdhmen,
gpeciell Deutschhbhmen in die Orenzen ihrea Arheitshereiches
einbeziehen toerde, soli dasselbe sich ja doch nur Uher die álten
zehn Mdxmilianischen Kreise atisdehnen. Es ist doher gewiss
eine umerem Vereine zukommende Aufgahe, das deutscJie
Chronikenmaterial unseres Vaťerlandes zu sammeln und in
geeigneter Auswahl nach und nach der Verójfenilichung zu-
zufUhren. Filgen wir uns doch damit eineni grossen gemein-
deutschen Untemehnien mit unseren bescheidenen Mitteln und
Krdften ein und tragen zíígleich unseren lokálgeschichtlichen
Bedilrfnissen billige Rechnung.
Ueber Anregung der ersten Sektion unseres Vereines hat
der Ausschvss in seiner Sitzung vom 26. Juni v, J. den
BescJUuss gefasst, mit der Publikatíon der Elbogner Chronik
die Reihe der deutschbohmischen Chroniken zu erdffnen, Zu-
niichsi sollen die Trautenauer und Eger&r Chroniiken in's
^^^ gefasst werden. Nach dem Beispiel der ^deutschen
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— IV -
Sttídtechrontken^ eine besandere Oruppirung bei der Heraus-
gabe zu verdnlcusen, schien nickt gut thunlich, da die Samm-
lungsarbeiten noch lange nicht beetidet sind, Ubrigens es bei uns
gerade mit Riicksicht auf die geographische Vertheilung der
Sprachstdmme schwierig toH/rde^ eine genaue AbgrUnzung der
Gi^ppen zu Jlnden. Unseren VerhiUtnissen wird es femer enť
sprechenj mitunter bis irťs siebenzehnte JaJirhundert heraufzu-
gehen, Selhstverstdndlich sollen auch in unserer Sammlung die
deutschen LandesStifts- und sonstigen Ortschroniken nicht aus-
gescJdossen sein^ und es wurde in dieser Beziehung bereits wieder-
holt an die Veróffentlichung des deutschen PuLkawa gedacht.
Offen mag die Frage bleiben^ ob nicht auch Uebersetzungen
tschechischer Chroniken in weiterer Reíhe in Aussicht genommen
werden sollen. Im Uebrigen haben wir uns an die von Hegel
im ersten Bandě der deutschen StUdtechroniken mitgetheilten Ge-
sichtspunkte bei der Herausgábe zu halten gesucht und werden
im Speziellefí bei jedem Bandě die nothwendige Rechen-
schaft geben.
Prag^ im Jwni 1879.
Dr. L. Schlesinger.
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Einleitimg.
JSs gibt wohl kaum eine zweite Stadt in unserem Vater-
lande, in deren Lage und BauaH sich der Cli ar aktér einer
mittelcdterlichen Festung so scharf ausprdgt, tcie hei Elhogen
an der Eger, zwischen der ehemaligen alten freien Reichsstadt
Eger und dem weltbekannten Curorte Karhhad gelegen. Auf
dem linksseitigen Ufer des melgekrilmmten Flvssthales sřeigt
pldtzlich ein vndchtiger Granithlock empor, welchen die Eger
in fast kreisfdrmiger Windung ringsum bespUlt und zur Insel
formty die nur durch eine schmale Landzunge vonNorden her
zugUnglich wird, Auf der mUssig grossen Platte des Felsens
erhebt sich, umgeben von Ringmauer und ThUrmen, Schloss
und Stadt Elbogen, einen landschaftlich schbnen^ romantischen
Anblick gewUhrendf den ein Kenner, wie G'óthe, i^Uhmend anerkannte
und der Dichter Komer begeistert besang. Alljdhrlich folgen
dem Beispiele der genannten zwei Dichter Tausende von Karls-
bader Curgdsten und wandem im reizefixden Egerthale fluss-
aufwdrts zur interessanten Hochburg, welchen Namen unsere
Stadt thatscLchlich verdient, Bei diesem so lohnenden Ausjluge
hat man Gelegenheit, noch mancherlei Seltsamkeiten zu besich-
tigen^ welche Elbogen toeit Uber die Orenzen unseres Vater-
landes hinaus bekannt gemacht haben. Der verstehierte Hoch-
zeitszug der umnderlichen Hansheiling-Felsen im schattigen
Thalgrunde versetzt uns auf den Schauplatz der Sage vom
deutsch-bohmischen Faust und rufi die Erinne^mng wach an
dis lieblichen. Weisen des Marschner^schen Tmiwerkes, Der Ge-
genstand einer zweiten Sage vom ^verwilnschten Burggrafen^'
wird auf dem Elbogner Rathhause aufbetvahrt und * hat seit
jeher die Naturforscher, die in demselben vor Jahrhunderten
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— VI —
zur Erde ge/falleiies Meteoreisen erkannten, lebhaft interessirt.
Dem Techniker bieten die hochgespannte KettenhrUcke, die
grosaartigen Porzdlan- und Glasfabrikeriy sowie die Vicinal-
eisenbáhn — die erste des Landea — wohl geeignete Anzie-
hungspunkte. Aucli der Schulmann geht beim Besuche Elbogens
nicht her aus. Eine der iiltesten Reahchulen des Landes,
von der Commune gegrUndet und erhalten, die nach kurzer
Unterbrechung jilngst ihre urspiHlngliche Organisation tcieder-
gefunden, weiast reiche Sammlungen und unter Lehrem und
Schillern klangvoUe Namen auf,
Und der Historikert Er ateht hier, so vei^mutliet er mit
Rechty vor einer reichen Fundgrube geschichtlicher Fprschung
mit viel verspi^echendei' Ausbeute fUr die heimische Stiidte und
Landesgeschichte, Bei naherefni Zuaehen wird er állerdings
wahrnehmen, dass %war schon vielfach gesucht und geforscht
wurde, ober es doch nur bei einer ganz obej^dchlichen ScJiHr-
fung verblieby und der unsystematisch getriebene Abbau nur
UberflUssig viel Schutt und gehaltloses Gestein zu Tage gefdr-
deH hat, dessen Wegrdumung des kritisclien Fachmannes erste
Aufgabe sein wird, Die bisherige Historiographie Elbogens
ist ungeniigend und unangelhaft, und ich kann von diesem Ur-
tkeile auck den neuesten Versuch PróckVs, was die Ultere Ge-
schichte der Stadt anbelangt^ nicht ausschliessen, ') Die Her-
ausgabe eines Grund legenden Urkundenbuches solíte die auf
die glanzende Vergangenkeit ihrer Stadt mit gutem Rechte
stolze Bilrgerschaft als Ehrensache ansehen. Das wenn auck
ungeordnete und in frilherer Zeit von gewissenlosen Sammlem
leider vielfach geplilnde/ii^e stčídtische Archiv bietet noch immer
schUtzenswerthes Materiále genvg, und die Archive von Eger,
Prag, Wien^ Dresden u, a. ergdnzen nach meinen Erfahrungen
in reichhaltiger Fillle.
*) Ich verweise auf meine „Studie zur alleren GeschicJUe Elbogens^
in den Mittheilungen des Vereimt fur GeacMchte der DeuUchen in Bohrnen^
Jahrg, XVII, Mír ist ganz unveratiindlich, wie der sonst 80 fteissige und
um die Heimathaurkunde des Egerlandes ao verdienatvoUe Ptbkl meine eben
citirte Studie bia auf ein einzigea (noch dazu veratUmmeltea) Citát ignoriren^
und aich in der Reproduzierung von wisaenachaftlich nicht haltbaren Ge-
aehichlsfabeln faat auaachlieaalich an Bruach und Heber a/nlehnen konnte'
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— vn —
Einen fUr di^ Fundamentírung der Elbogner Sfadtge-
schichte hochst wichtigen Baustein glauhen wir durch Ver-
offentUchung der nachfolgenden Chronik zu legen, die Ubrigens
auch noch ein allgemeinerea Interesse in Áfiaprvch zu nehmen
geeignet ist. Schon Palacký *) hat von letzterem Staiidpunkt
auf dieBedeutung derselben aufmerksam gemacht und sie bei
der Darstellung der Schlickfschen Streitigkciten verwertheL
Neben Palacky beniitzten die Clironik noch Heisinger^), Ber-
nau ^) und Prbkl, *) Doch nur Heisinger schbpfte direkt aus
der Originalquelle^ wahrend Ber nau sich offenbar einer hochst
mangelhaften Abachrift bediente, und Prbckl sich nur auf
Bemav^a fliichtige, namentlich in der Chronologie vergriffene
Abhandlung stUtzte.
Dieses Originál, welches wir unserer Publikation zu
Grunde legen^ besteht in einem Grossquartband von 35 Cm,
Hbhe und 28 Cm. Breite. Derselbe enthdlt 43 Bldtter, in
Hohe und Breite 7a ^'''*' kleiner ala der Einband, iwn gutem,
festen, alten Linnenpapi&r gelblicher Farbe mit unten stehenden
Wasserzeichen. *) Eín Kopf- und ein Schlussblatt neuesten Da-
tums umschliessen die alte Handschrift, die sich gegenwdrtig
') Bohmische Gescfíichie V 2 8. 83, 84 Anmerkung. Oh Palacky durch
Herm P. A, Sehmitt das Originál der Chronik zur Ver/iigung erhalten
haíj mochlen wir bezweifeln. Alsdann tcaren einige chronologische Irr*
Oiumer in seiner bbhm. Geachichte eben^o wenig zu erklaren, wie die Be-
merkung, „dasa die Chronik unriehtig geschrieben ist.*^
*) Jahrtsberlcht der Oberreahchule und des Unterrealgynmasiums zu
Elhogen 1870 (j^Die Stadt Elbogen und die Herm v. ScJilick^.) Kurzer,
guter Auszug, doch mit einigen unrichtigen Nanien und Daten.
') Commotovia Jahrg. V. („Burg und Stadt Elbogen unter der Herr-
9chaft der Familie Schlick.'^)
*) V. Prokl ^Oeschichte der Stadt Elbogen^ y wUhrend der Drucklegung
bÍ9 2um funften Heft erachienen.
*) Die wirkliche Hóhe von a b ist Í2 cm., die Breite von c d
ist S cm.
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— vm --
in einen bescheidenen schwarzen Papiereinband aus unserer
Zeit hulit. Das Kopfblatt trčígt von uiigeschickter Hand die
Aufschrift: „Urkundensammlung uber die Streitigkeiten der
Stadt Elbogen mit den Grafen Schlick 1476 bis 1497, recte
1471 bis 1504." Von den 43 alten Quartbllittern der Hand-
schrift, ivelche von neuerer Hand von 1 bis 43 foliirt, aller*
dinga auch ettoas beschnitten wurden, sind die Seiten 23ay 25a,
41b, 42a und 43b unbeschrieben. Axif den Seiten 42b und
43a findet sick unier dem Titel „De virgula divina seu virga
furcíata" ein lateinischer Avfsatz aus dem vorigen JahrhundeH.
Die Ubrigen Seiten enthalten den von uns jntblicirten Wortlaut
der Chronik in einer schdnen^ deutlichen, festen Schrift , wie
sie im Ausgange des XV. Jahrhunderts gebrduchlich war.
Die gleichzeitige Handschrift trdgt alle Anzeichen eines Au-
tographs. Eine zweite Handschrift dlteren Datums ist nicht be-
kannt. Es ist wahrscheinlich, da^s vnsere Vorlage ursprilng-
Uch mehr Bldtter enthielt und vielleicht den Gang der Ereig-
nisse bis zum Jahre 1506 fortfUhrte. Die gegenwdrtige Avf-
einanderfolge der Bldtter^ wie sie durch die modeme Foliirwig
markirt und durch den Einband festgehalten ist, entspricht
entschieden nicht der alten Ordnung, auch abgesehen von
einem oder dem andem ganz fehlenden Blatte. Bei der
Herausgabe sv^hten wir wo mVglich die ursprUngliche Anord-
nung toiederherzustellen. ')
Die Chronik umfasst den Zeitraum von 1471 Apríl 1.
bis 1504 Januar 5. Von den Jahren 1472 bis 1475, ferner
von 1477 bis 14S2, von 1484 bis 1488 incl. bringt sie kei-
nerlei Nachrichten. Von 1489 Juli 31. bis 1504 Januar 5.
ist fast jedeš Jahr mit reichem Materiále bedacht. Dasselbe
besteht aus dem eigentlich erzdhlenden chronikálischen Theile
und av^ zahlreichen (im Ganzen 62) Urkunden, die vom
Chronisten dem vollen Wortlaute nach aufgenommen und in
den erzdhlenden Theil chronologisch verwoben wurden. Wir
haben der Deutlichkeit und des schnelleren Ueberblickes wegen
die tirkundlichen Partien durch einen kompresseren Druck
schon dusserlich gekennzeichnet.
*) Der erate Ahaatz „und noch dem etc.'* auf S. 124 tehliessl sieh
vielleicht hetaer on den Brief v. 1502 Dezemher 6 S. i 11 an.
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— IX —
Stofflich bekandelt die Chronik den bedeutsamsten Abschnitt
der Elboffner Stadigeschichte. Avs einem Flecken unterhalb
der koniglichen Grembwrg hervorgegangen, entwickelte sich
Elbogen im XIII. Jahrhunderte zur freien koniglichen Stadt,
erlangte unter den Luxerrdmrgern umfassende Gerechtsame
und Privilegien, und schwingt sich mit seinem enttvickelten
Stadirecht bald filr eine game Chruppe kleinerer Nachbarstddte
zum massgebenden Vorort empor. Ah Grenz- und Einbruchs-
station gelegen an der michtigen Strassenlinie Eger-Prag blUht
die Stadt zu einem stark besuchten ZoU- und Handelsplatz
aufy uad die strebsame Bilrgerschaft gelangt zu ansehnlichem
WohUtand und achtunggebietender Macht, die sie, sowie ihre
deutsche Natíonalitdt auch Uber die Stddte und Deutschthum
vemichtenden Husitenkriege hinaus zu bewahren verstand.
Im Schlussjahre dieser unheilvollen Kdmpfe aber umrde der
Keim zu einer langen drangsalvollen Leidensperiode unserer
Stadt gelegt. Konig Sigmund, der stets geldbedilrftigey ver-
pfdndete dieselbe sammt Schloss und Landschaft von Elbogen
am 28. Septemier 1434 seinem Kanzler Kašpar Schlick, dem
bekannten BegrUnder des Ruhmes und Glanzes eines mUchtigen
AdeUgeschlechtes, das im nordwestlichen Bohmen seine Herr-
schaft vom Bohmerwcdd bis zum Erzgebirge ausdehnte. *) Nach
dem Tode Kaspai^^s succedirten im Pfandbesitze von Elbogen
sein Bruder Mathdus {1449—1487), auf diesen sein Sohn
Hieronymus (i 487— 9Í), und auf diesen dessen Sohn Sebastian
Schlick {1491 — 1528). Zweierlei gegen das freiheitliche Gemein-
wesen der Elbogner gerichtete Bestrebungen machten sich unter
der Schlick^schen Herrschaft im Ausgange des XV. Jáhr-
hunderts bemerkbar. Zuerst versuchte Mathes Schlick Elbogen,
Stadt, Schloss und Herrschaft in den Besitz der sdchsischen
FUrsten zu bringen, als aber dies nicht gelang, gab sich na-
mentlich Mathes zweiter Nachfolger, Sebastian Schlick, alle
MUhe, den Pfandbesitz von Elbogen in eltien erbeigenthiim-
lichen umzuwandeln, die koniglidie Stadt ihres freien autonomen
Charakters zu entkleiden und in das abhdngige Verhdliniss
der Schutzunterthdnigkeit zu bringen. Der AusfUhrung dieser
') Trotz mannigfacher Vorarheiten fehlt ea an einer krilUchen Ge-
sehiehte diesea toiefitigen OeschlechUs,
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— X —
von der Schlidťschen Familie mit grosser Energie hetriebenen
PlUne wiedersetzte sich die Bilrgerschaft von Elbogen mit sel-
tenem Muthe uiid ausdauen^nder ZdhigkeiL Mit offenem, uner-
schrockenem Manneswort^ mit historisch begrilndeter, juristisch
scharfsinnig abgefasster Klage und Vertheidigungsschrift, durch
Depviation aufDeputation an'8 Landrecht und an den KUnig^durch
Abschliesaung von BUndnissen mit der Nackbarstadt KarUbad
und der Ritterschaft des Elbogner Kreises und endlich mit
dem scharfen Schwerte in der Faust streitet die kleine tapfre
BUrgerschaar gegen das machtige stolze Herrengeachlecht, das
sich zum Aerger des hohen Adels den bis dahin in Bokmen
nicht Ublichen Grafentitel beilegte. Die Darstellung dieses
erbitterten Freiheifskampfes bildet den eigentlichen Gegenstand
unserer Chranik. Der unter Kdnig Wladislav/s schwčíchlicher
Regierung allenthalben im Lande gefUhrte Streit der StčLdte
gegen den Adel darf nicht als allgemeine Ursache des heftigen
Eimelnkampfes zwischen Elbogen^s BUrgern und Sebastian
Schlick angesehen werden, Die Schlicke gingen in ihrem un-
gestiimen Angriff viel weiter, als die anderen bbhmischeu
Herren^ und die Elbogner hatten nicht bloss um einzelne Ge-
rechtsame, sondern um ihre volle freiheitliche Existenz zu
kčímpfen, Und wie dieser ^^ Elbogner Krieg'' aus tiefer lie-
genden Ursachen und schdrfer zugespitzten GegensUtzen enť
brannte, so nahm er auch einen weit eiregteren Verlauf und
erfuhr einen wesentlich anderen Abschluss, als der allgemeine
Stddtekampf des Landes, Die Elbogner gingen aus dem
langwierigen, von ihnen mit so bewundeimngswUrdiger Aus-
dauer gefiihrten Freiheitskampfe als Sieger hervor. Durch
den Landtagsbeschluss vom 21, Mdrz 1506 wurde das gute
Recht der BUrger anerkannt, die so vielfach verbrieften Pri-
vilegien der kóniglichen Stadt neuerdings bestatiget und den
anmassenden GelUsten der Pfandbesitzer fiir alle Zeiten ein
f ester Riegel vorgelegt. ^) An dem Siege nahmen der zum
') Wtr bringen als letzte Beilage eine dewtsehe Uelerselzwig dieser in
Uchechischer Sprache gefaatten und bereita gechttekten Landtagsentachei-
dung. Die ergdnzende Egerer Urkunde^ die noch ungedruckt í«ť, ufid avf
die Palckcky (V. 2, 8, 108) verweUt^ konnte nicht vorgefunden werden.
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— XI —
Sehlosse Elbogen im Lehenverhdltniss steheiide kleineAdel des
Kreises und die Stadt Karlsbad Anťheily xoelch* beide, von
denScklicken gleichfcdls in ihrer Freiheit bedroht, aU wacVre
Burtdesgenossen der Elbogner sich bewUhrt hatten.
Bietei somit unsere Chronik im Wesentlichen ein bis in
aUe Eimelnheiten ausgefilhrtesj trefflich gezeichnetes Bild des
um seine Freiheit ringenden BUrgerťhums einer einzelnen
Stadt, so wirft sie ajidrerseits die hellsten Streiflichter auý die
gleichzeitigen politischen VerhUltnisse und Kulturzíístande des
gamen Landes^ Welch' trauHge Rolle spielt da wieder der wie
das Rohr im Winde hin- und herschwankende Konig Wladislaw !
WelcV stolzen, herausfordemden Ton schlagt nicht der Adel
und der hohe Beamtenstand des Landes an! Wie weit war
nicht schon die Tschechisirung in Bohmen vorwdrts geschritten !
Mussteii doch die ^stockdeutschen^^ Elbogner beim Landreclit
und bei Hofe mittelst Dollmetschem verkehren, da man sie
rmr tschechisch ansprach und beschied. Es weht eben die Luft
der Wladislaunschen Landesordnung, des berilchtigten Rendl-
rechtes, dessen Concipient, neberibei bemerkt, uns zweimal in
der Chronik begegnet, — Dass dieselbe die eingehendsten
Na^ihrichten Uber stadt ische Einrichtungen und bUrgerliche Zu-
stdnde des XV. JahrhundeHs bringt, dass wir Uber Admini-
stration und Gerichtswesen, Uber die Rathsioahly Handwerker-
einrichtungeny uber die Art der Stadtbefestigung, Uber die
Wichtigkeit der StadtschlUssel und dergl, auf das AusfUhr-
Uchste belehrt werden, dass wir authentische Nachioeise Uber
die Verhdltnisse der sogenannten Elbogner y^Mannschaff^^
deren Beziehungen zum Schloss und zur Stadt erhálteny und
das* uns gelegentlich gam interessante Einblicke in das
Privatleben der BUrger und des Adels gewUhrt werden, (ich
erinnere z, B. an die Karlsbader Hochzeit) macht das Buch
um so werthvoller.
Was nun die Provenienz der Chronik anbelangt, so liegen
*'ns uber die Entstehungsart, wie Uber den Verfasser keinerlei
irekte Angaben vor, Mit Sicherheit kann jedoch auch nach nur
berfldchlicher LektUre die Behauptung aufgestellt werden, dass
r es mit der Niederschrift eines Zeitgenossen zu thun haben.
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— xn —
der fUr vide erzdhlte Ereignisse zugleich die Autoritdt eines
Augemeugen fUr sich in Anspruch nehmen darf. Der frische
Ton der Sprache schon, der sich nicht selten zu dramatischer
Lebendigkeit ěteigert, Idsst auf die Unmitteliarkeit scJdiessen,
mit welcher die Thatsachen auf deú Verfasser vnrkten. Ofť
mals venMh der unvollkommene Satzbau geradezu die Host,
mit welcher der Schreiber im Eindrucke des eben Gesehenen
and Gehdrten die Feder filhrte. DarsteUungen mit so einge-
henden Dialogen, wie wir sie z, B. S. 16, 28, 44, 68,
S, 114 — 119 oder S. 134 — 138 finden^ kdnnen kaum anders,
als Bofort nach frischer That entworfen worden sein, Die
Redewendung auf S. 135 „ya ich glaub" etc. erhebt die
Meinungj das& der Autor wenigstens Augenzeuge des dort er-
zUhlten Vorganges gewesen^ fast zur zweifellosen Thatsache.
Nicht weniger sicher scheint es zu sein, dass derselbe Mitglied
der viděn an die Schlicke, an's Landrecht, oder zum Konig
gesendeten Bathsdeputationen gewesen ist Seite 18 erzdhit er^
er hábe die drei Kreuze auf dem Schiltberge bei Ofen gesehen,
die zum Andenken an die dort 1491 erschlagenen und be-
grabenen drei Begleiter des gleichfalls dort ermordeten Jero-
nimtut Schlick gesetzt worden waren. *) Diirfte dies nicht
gdegentlich der Reise geschehen sein, die im Jahre 1497 eine
Elbogner Botschaft, bestehend aus dem Kaplan Johannes
Nehinger, dem BUrger Nickel Knotner und dem Stadtschreiber
Kašpar Fitler, zum Konige nach Ofen unternahmf (S, 38),
Wir stellen hiemit allerdings eine ziemdich unvermittdte An-
šicht auf thuen dies ober nur deswegen, weil toir aus viděn
anderen Orilnden in einem der drei genannten Deputirten den
Verfa^sfier unserer Chronik vermuthen. Unter densdben mUssen
wir uns einen in die Vorgdnge vollstdndig 'eingeweihten Mann
voi^stdlen, der im Streite den Standpunkt derStadt mit mass-
voUem Eifer einnimmt. Er kennt genau die Verhandlungen
des Stadtrathes, die miindlichen Aeusserungen der Schlicke und
der Landesbeamteny sowie alle Einzelnheiten, die sich bei den
Deputationsreisen abspidten, Ihn sind alle wichtigen Schrift-
') Wir kennen nebst dieser Stelle nur noch die vorhin ertocíhnte auf
8, 136y wo der Autor in der ersten Peraon spricht.
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— xm —
stUcke zugdnglich; bringt er doch nicht weniger ah zweiunď
seckzig Nummem dem voUen Wortlaute nach in guter Ab-
schrift, Er bedient sich endlich ein&i^ Mundart, die vrir recht
woU cds die den gebildeteren Elbognem jener Zeit eigen-
ihUmliche ansehen kdnnm. Alle diese Voraussetzungen treffen
unter sdmmtlichen Persdnlichkeiten^ die in der Chronik irgend
wie sich hervorragender bethUtigen, am ehesten bei dem obge-
nannten Kašpar Fitler zu, der ausdrUcklich als Theílnehmer
von zwolf Deputationsreisen nach Prag (7), Kmmmau (2),
BUrglitz {í), Kuttenberg (1) und Ofen (1) bezeichnet toird.
Derselbe dUrfte in seiner Eigenschaft als Stadtschreiber auch
die sonstige Qualijikatíon und Neigung zum Chronisten am
ehesten besessen haben^ wenn er nicht geradezu durch amt-
lichen Auftrag znr Zusammenstellung des vollstUndigen Pro-
cessmaterials — als eine solche kann nUndich die Chronik
auch angesehen werden — veranlasst worden ist, Dass dem
Stadtschreiber alle Verhandlungen im Rathe, iíberhaupt aUe
VorgUnge in der Stadt und auf dem Schlosse zur avihentischen
Kenntniss gelangen mvssten, dass gerade er in der Lage war,
sich Copien aller wichtigen AktenstUcke anzulegen, unterliegt
keinem Zweifel. Der Stadtschreiber von Elbogen mird wohl
auch ein echtes Stadikind gewesen sein, das seine Mwndart
nicht verldugnen kann und in deraelben uns sogar den Worť
laut der koniglichen Vrkunden reproducirt. Auch Idsst sich
recht gut aus demStande des vermutheten Verfassers erkiUren,
dass er wohl selbstverstdndlich der Anwalt des guten Rechtes
der Stadt ist, sich ober in seinen Aeusserungen den mdchtigen
Pfandbesitzem gegenUber doch mit aller Vorsicht bewegt,
Haben ja doch selbst der BUrgermeister und die Rathsherren
auch im Jieftigsten Wortwechsel mit den gestrengen Schlossherm
niemals den gewohnten Respekt vor denselben unterdrilckt.
Neben Kašpar Fitler kdnnte als Verfasser der Chronik allen-
falls noch der oftgenannte Rathsherr Johannes Tuchmachery
nach unserer Ansicht ober mit viel geringerer Wahrscheinlich-
lichkeit, in Frage kommen,
Dass wir die Handschrift fUr ein Autograph halten^
haben wir schon einmal bemerkt. Bestimmend fUr diese Mei-
nung ist der voUstdndig gleichzeitige Charakter der Schrift,
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- XIV —
die, wie man sof ort siehty selbst das absatzweise Nieder-
schreiben erkennen Ičlsst, femer die von keinem Ahechreibevy
soudem von der verbessernden Hand des Autors ange-
brachten Korrektureny das absichtliche Leerlassen van ganzen
Seiten u. s, w.
Diese Ueberzeugung kat uns betcogen, bei der Herausgabe
die Textkritik nach noch konservativeren Grundsdtzen einzu-
richten, als wir sonst schon zu beobachten pflegen. V und j
haben wir nur konsonantisch, u tíiid i nur vokalisch ange-
wendet gegen den fortwdhrend sckwankenden Oebrauch der
Handschrift in diesem Falle. Da^gegen behielten wir das fUr
kurzes und langes i stehende j durchgangig bei, ebenso das
fUr u im Inlaute gebrachte w. Liessen wir somit den Voka-
lismus der Handschrift vdllig unangetastety so verftihren wir
auch in konsonantischer Beziehun^ in der schonendsten Weise,
wurden Uhrigens hierin schon durch die verhdltnissmčlssig em-
fache Ch^thografie des Manuscriytes unterstUtzt. Die Verdop-
pelung des n liebt der Schreiber bei allen auf en endigenden
Formen, besonders beim Infinitiv und Particip der Ver-
gangenheit (lassenn , gelassenn) , beim Haupt - und Bei-
worte (hochgeborenn hemn), bei Prdpositionen (inn, vann,
zwischenn^ nebenn), femer in der Mitte bei „unnd" u, s, w,
In allen diesen Fdllen wurde ein n getilgt. Andere unorga-
nische Verdoppelungen des Consonanten finden sich seiten ; wo
mundartliche Ursachen auf eine solche einwirkten (z, B, sellig,
gelauffen, erschinnen etc.) glaubten wir nicht verkilrzeiid ein-
greifen zu dUrfen. Filr miteinander wechselndes tc und cz,
das wir im Auslaute beibehielteny setzten wir imAnkmte ein-
facJies z. Gleichfalls beibehalten wurde s, ss tind sz ; nxír
das W<)rtchen „so", welches einigemale als „szo" erscheint,
haben wir in der ersten Foi^n gebracht. Das hdufige, wenn
auch nicht durchwegs konseguent angewandte sz im Auslaute
behielten wir genau der Handschrift folgend bei, weil eine
gewisse fU'' die Uebergangszeit nicht ganz gleichgiltige Gesetz-
mlissigkeit in der Anwendung desselben doch wahrgeiwmmen
werden kann. — Um eine andere Eigenthilndichkeit de« Ma-
nuskripts nicht zu verwischen, haben wir die auseinandsrge
haltenen dar nach, dar an, dar umb, hir inne, hir nach,
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— XV —
fi, «. to, nicht zusammengezogen ; zu heim Infinitiv, wdches
die Handschrift hald zusammenzieht, bald niclitj haben toir
dnrchwegs auseinandergehalten. — GUmUch anschliessen
kcnnteii wir tins femer der Absatzeintheilung des Schreibers.
Dagegen war es noťhwendig, die Interpunktiony zu welcher
diejser auch nicht den leisesten Anlauf nimmt, vollstclndig neu
nnd ztoar unseremi modemen Grundsdtzen gemUss einzusetzen.
Es war dies bei dem venvickelten Satzbau und der mitunter
recht dunklen Ausdrucksweise der Handschrift keine leichte
Arbeit. Wenn wir dessenungeachtet in der HUufigkeit der
Amcendung von Unterscheidungszeichen hie und da etwa zu
weitgegangen sind, so mag man daratis nur unser Bestreben
erkennen, die Verstdndlichkeit des Textes erleichtem und bei
nnklaren Stellen tcenigsiens eine Auffassung, filr die wir
selbstverstUndlich nicht die Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen^
andeuien zu wollen.
Detn Beispiele der deutschen Chroniken ýolgend suchten
wir unser e Edition durch Heranziehung des einschldgigen ge-
druckten und, so tveit es moglich war, auch des ungedHickten
Aíat^riales zu ergiinzen, BezUglich des Oedruckten genilgten die
einfacheji Citáte in den Anmerkungen. Dos Ungedruckte^ das vdr
in die Beilagen verwieseny entnahmen loir dem filr bbhmische
Geschichte so reichhaltigen Hauptstaatsarchiv inDresden, dem
Elbogner und Egerer Stadtarchiv, dem Statthaltereiarchiv
in Pra^ und einem in unserem Besitze befindlichen y^Copiale
Elbogner PHvilegien^ avs dem Jahre 1638, Bei der Redák-
tion dieser Urkunden wurden die im „BiUxer Stadthuche''
angewendeten Grundsdtze beobachtet.
Das Register wurde nicht blos auf die Verzeichnung der
Personen- und Ortsnameiiy sondem auch auf Anfuhrung des
sachlich Wichtigen aussgedehnt. In dasselbe verwiesen wir auch
die ErklcLrung der Ortsnamen und die Bestimmung der
geographischen Lage der Ortschaften, Wir wollten durch
diesen Ubrigens ja nicht netien Vorgang die sonst im Anmer-
' ingstkeile Platz greifenden Wiederholungen vermeiden,
Eine besondere Besprechung der Sprache der Chronik,
wie die Bearbeitung des Glossars iíbernahm in freundlicher
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^
— XVI —
Weise Herr Professor A, Hruschka, dem wir hiefilr auf
das Verbindlichste danken. Unsem Dank sprechen wir femer
miSf dem Herm O. L. Heinl, BUrgermeister von Elbogen^ dsr
uns werthvolle Mantiskripte anvertrauiej den Vorstclnden der
obea genanitten Archive^ die uns die Beniltzung ihrer Samm-
hmt^en auf das Zuvorkommendste gestatteten, und dem Aus-
schus£ unseres Vereines, der die Herausgabe und vMrdigeAus-
stattung des Buches ermdglichte, ^)
^) Das mir bekannte spátere Chronikenmaterial Elhogcns ist fast
wertlilos, 80 die Chronik des Georg Thomas Funk (1740 — 4G Biirgor-
mcUter von Eger und Elbogen) (vgl. Heisinger 1. c. S. 5) und die Chronik
des Elbogncr Biirger und Rathsverwandten JohannFriedrich Wipner
(1748), auf die mich Herr H. Gradl aufmerksam machte.
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Text der Chronik.
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Di beteydung zwischen hern Mathisen und hern Wenz- u.
law Slick etc. tind eim rath [der] stád IHbogen in der verlager
rang der stád, durcli den hochgeboren firsten und hern hern
Albrichten herzog zu Sachsen etc. gescheen, und etliche ge-
scheene geschichte und handlung zwischen den hern Slicken
und koniglichen stád Elbogen, so sich begeben haben, hiť
an gezeichent und eins teylstbegriffen : *)
Noch. Cristi unsers liben hern gepuert vierzenhundert
und in eim und sibentzigsten Jaré am nechaten mantag noch uti
dem suntag judica in der heyligen vasten haben wir himach ^**'"" *'
beschriben mit namen Nickel vam Perglesz, Jorg Meinl aúsz
der erbem manschaft in dem kreysz und Niclos Seybat,
Wentzel Tuchmacher und Paulus Cadener, burger in der
stád Elpogen, eintrechtigliclien aufgehaben, hingelegt und
versuent imd verricht vehd und zwitracht, spěn imd unwil-
len, so awischen den wolgeboren hern hern Mathisen und
hern Wentzlaw Slicken van Lasan etc. eins und den ersa-
men weisen burgermeister, rath und gemein der stád Elpo-
gen des andem teils erstanden und gewest sein und das in
') Mit dem naehfolgenden Vergleiche schliesst das Unternehmcn ab,
das Herzog Albrecht von Sachsen im Einverstandnisse mit den Schlicken
im Friihjahre 1471 gegen Elbogen plante. Ucber daHKelbe bringen wir im
Anhange eine grosHcre Anzahl bis jetzt ungedruckter Urkunden, durch
welche bínreichendc8 Licht iiber die Vorgiinge des Jahres 1471, insbeson-
dere aucli iiber die Einzelheitcn des Kampfes im Miirz dieses Jahres vcrbreitet
wird^ von wolch* letztercn Palacky (Gcsch. Bohm. V. 1. S, 13 — 16) meint, dass
sie nicht Ijekannt seien. — Vergl. hiezu : Langen, Albrecht d. fiehersto,
S. 72 flg., Marker Bnrggi^ťenthnm Mcissen S. 368 (be»onder» iiber die
Planenschcn Strcitigkeiten) und Palacky 1. c. — Esclienlocrs unwichtige
hieher gehorige Stelle lautet (Kimcsoh II. S. 217) : j^Vun stát an war er
(Albrecht) auf mit treATlichcr Macht und zoge vor den EUebogen, welchen
er meinete einzunehmen. Darein H. Zdenko von Stemberg den jungen
Herm von Planěn sante mit 500 Pferden. Davon die Meissner vor dem
Ellebogen nach grossen empfangenen Schaden abziehen mnssten und den
Ellebogen mit Schanden lassen."
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- 2 -
beywesung und vorjehung Bemhartz van Schonpergk niar-
scnalks, hem Heinrich vam Ende ritter, Nickel Pflug haubt-
man zu Leiptzigk und Herman van WeÍHpacli, unsers gnedi-
gen hem herzog Albricht van Sachsen etc. rette, in massen
himach beachriben steht: ziim ersten, das her Mathis und
her Wentzhiw obgnant sullen prauchen der hersehaft zum
Elpogen, inmassen sy der fúr dem entstanden unwillen ge-
tan haben, und dy vam Elbogen sullen in gewant sein, auch
in massen fur dem gemelten unwillen gewest sein, und her
Mathis imd her Wentzlaw sullen dy vam Elbogen bleiben
lassen bey aller irer freyheyt tmd gewonheyt, und der in
van beden teylen nichtz mehr noch rayner furzunemen, den
wy es fiir dem gemeltem unwillen gewest ist angeferde. es
sullen auch dy vam Elbogen nymant in dy stád lassen^ da
van hem Mathisen und hem Wentzlaw noch dem slosz ein-
cherley schaden zugezogen oder getan werd, das in an irer
herlicKeit brengen mucht. desgleichen sullen her Mathis
und her Wentzlaw und dy iren nymand aiďdas slosz nemen,
noch lassen, dar ausz den van Elbogen und der stád eincher-
ley- schaden entstehen odergescheen mucht. item so her Ma-
this und her Wentzlaw bey der hersehaft obgemelt nymer
bleyben noch der nymmer behalten wolten, so sullen sy doch
dy vam Elbogen an keine andere hersehaft brengen oder
verweisen, sy komen es dan miteinander zu auftrag und
erkenfiiusz fur ein konigk zu Během, den unser heyliger
vater der babst und der allerdurchleuchtigste unser gnedig-
ster her ein Romischer keyser fur ein Konigk zu Během
haben. yedoch mugen dy vam Elbogen dise geschicht wol
brengen, wen in dasz eben ist, an unsem allerdurchleuchti-
gisten hem den konigk zuHungem und Během, item unsers
gnedigen hern van Sachsen obgemelte rethe und haubtleuthe
sullen mit dem heere gentzlicii van der stadt Elbogen und
irem gelager allenthalben abrawmen und hinweg zihen,
iderman an sein heym wesen an schaden der wolgeboren
des eltern und des jungem hem van Plawen und an scha<
den der vam Elbogen und aller der iren lewth und gutere.
und so sulch heer hynwegk komet, dar nach in zweyen oder
dreyen stunden noch einander volgend angeferde sullen auch
dy geste ausz der stadt nachzyhen ; dar nach auch in so viel
zeiten, wy erst geraelt ist, sullen unsere gnedige hem van
Sachsen etc. obgemelte dyncr und untertanen, dy airf dem
slosz sein, mit sampt iren dienem und knechten und andemi
volek, das da oben ist, ausgeslossen das gewonlich heerge-
sinde, hem Mathisen und hem Wentzlaw mit iren pferdeii,
hamusch und hab an entgeltiuis auch weg zihen und ider
!«>• teyl dem anderm an schaden und angeferde pisz an sein ger
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— 3 —
ware . und mit diesen obgeschriben sachen und puuckten
sal alle vehede und zwjiiracht, wy sich dy gemacht und
vorlauffen hat, clein ader grosz und nemlich aller unwill und
widerwertickeit van beyden teylen und allen iren helfem
gescheen und mit namen den erlauchten hocligeboren fursten
und hem hem Albrichtén herzog zu Sachsen etc. unsern
gnedigen hem, der erbem manschaft, steten und mergten
und gemeyniglicli allen inwonem im Elbogner kreyBz aji
eim und dem wolgeboren hem van Plawen etc. van der vam
Elbogen wegen ain andemteyl und allen van beyden teylen
iren mannen und dienern und unterthanen alles desz obge-
meltens unwillens halben kein andere vehde oder zuspruche
dar einzuzihen) und zwischen den, dy dar unter verdacht
und gewant sein, alles gantz abgethaen, vorsiihent, verricht
und hingelegt sein und des in kunftigen zeiten in argk
nyroer gein ein ander zu antén noch zu gedencken noch in
rachsal farzunemen, noch auch nicht zu efforn, wy das van
menschen synu und list erdacht mocht werden, alle geferde
und argelist hirinne gentzlich auszgesóheiďen. sulohe beyde
teyle obgnant van iren und iren helfer wegen auch obgnant
mit mundt und mit hant bey iren treuwen und eren geredt
und gelobt haben zu halten, und zu steter sicherheyt haben
wir obgnant teydungslewth idem teyl gleycher lawth ein
verrichtz brief geban, desz sy van beden teylen ire insigel
und her Wentzíaw sein signedt darauf gedruckt haben. so
haben auch dy obgnanten unsers gnedigen hem van Šách-
senn etc. rete mit namen Bernhart van Schonpergk mar-
Bchalky her Heinrich vam Mende ritter imd Herman van '
Weygpach ire signet anstad irer insigel, wan sy der bey in
nicht gehapt haben, und wír obgemelten teydungslewth mit
namen Niclosz vam Perglesz, Jorg Meynl und Paiuus Cadener
unser insigel daran gedruckt, in der Itraft wir Niclosz Seybat
und Wentzel Tuchmacher hir an zu diesem mal auch ver-
faengen. *)
Dar nach als man zehelt noch Cristi gepueii; tausent
vierhundert und im sechs und sibentzigsten jařen am tiige j^VJ?.
Marie Magdaleně ist dy stád Elbogen ausgebrant, und etliche
frome lewthe mit verbronnen. ab sulcher schaden durdi
eygen fewer oder. eingelegt, ist nicht offenbaer. ^)
*) Dieselbe Urkunde iindct sich in un-wescntlich abweichendem Wortlaute
(fiUschfich wird das Jahr 1479 gcnannt) zweiuial im Haiiptstaatsarchive
m Dreeden: Cop. 59 Bl. 2 fig.
"*) Ab einschliigige Ereignúae z^aáschen 1471 und 1476 erwiíhnen wir :
o) Im Jahre 1473 wurde auf dera ersten Beneschauer Laudtage 'be-
1*
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sepVso ^^^ ^^^^ ^^ ^®"^ selben jaré am abent Remigií ist her
NicIoBz iind her Wentzel Slick mit den francken hem Sig-
mundt van Swarzenpergk und Jorgen van Rosenbergk
bey nacht uber dy Eger hinten ins sIobz gestigen und dy
stád gewaltigliehen uberfallen und alles, das dar inne gewest,
genomen, viel fromer leuth in das elend getriben. desz sich
dy vam Elbogen unbesorgt gewest, und dy konigliche stád
zu in genomen^ und alle, dy sy durch gnad dar inne haben
bleiben laasen oder einkomen, haben in erbhuldung mussen
sweren. ab dasz mit wissen koniglicher maiestat gescheen sey
oder nicht, ist verporgen. doch sulche stád, dy in alleine
verpfant, in erbhultung genomen und gehalten. *)
M» Item als man zehelt der weniger zael Christi ira drey
und achtzigistim jaré am freitag fur dem heyligen palmtage
hat dy konigliche maiestet eim biu'germeister und rath ge-
schriben als himach volgt :
Wladislaus van gotz gnaden konigk zu Během, mar-
grave zu Merhem etc. den ersamen weisen unsem liben
getreuwen burgermeister imd rathe der stád Elbogen. ersa-
men lieben getreuwen! wir begeren van euch emstlicher
Apríl 2. meynung, das ir auf mitwoch, den nachsten noch dem hey-
ligen ostertag schierst kunftigen, etliche ausz euch der eltisten
ziiglich der Ordnung im Elbogncr Kreise bestiinmt, dass dic Verweser
desBelben, so oft es nothwendig erscheint, an die řiir Bohmen eingesetzten
Hauptleute verwiescn werden sollcn. (Palacky Gesch. Bohm. V. 1. S. 91.)
b) Die Bulle des Papstes Sixtu« v. 1475 Okt. 17. (im Anhange).
c) Die Streitigkeiten der Herren von Planěn mit den 8achsischen
Fiirsten u. den Schlicken wShren v. 1471 bis 1476 n. daruber hinans. S.
MUrker 1. c. S. 366 flg.
d) Im Jahre 1476 Apríl 4. bestatiget K. Wladislaw doni M. Schlick
die Gerechtsame auf Elbogen u. erweitert dieselben auch auf dessen drei
B<5hne. (Siehe im Anhange die Urkunde v. 1476 Apríl 4. und Arch. íeský VI.
S. 6 flg.)
') Auf diese Ueberrumpelung von 1476 Sept. 30. bezieht sich Signuind
von Schwarzenbcrg in seinem Briefe an die Stadt Egcr von 1476 Dezem-
ber 6, den wii- im Anhange mittheilen. — Zuni Jahre 1479 vergleiche die
Confinnation der Priviligien Elbogens durch Konig \Vla4ÍRlaw in der Ur-
kunde von 1479 Oktobor 6. im Anhange. — Im Jahre 1482 Apríl 21. wur-
den auf dem Briixer Tage die Plauenschen Streitigkeiten beglichen. S.
Langen, Albrecht der Bcherzte S. 137 flg., Miirker Burggrafenthum Meisseii
8. 370.
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mit foliem gewalt in unsem koniglichen hoef forderlich ver-
orden und bey uns habcn wolt; so wir dan sachen halben
aldo mit euch zu handeln haben, dar ausz ir unsere meynung
und willen ferrer wol veniemen wert. dar nach hapt euch
ernstlich zu richten. geben zu Prag am freytag fur dem bey- j,^*^®*!.
ligem palmtage unsers reiches im zwelftem jaré.
AIs sulcher brief also an ein rath komen und gelesen,
hat in ein rath hern Jeronymus Slick, der zur zeit van
wegen seins vaters und anderer seiner brudere geantwort,
und an sein gnad gehangen, und dy weyl sy in erbhultung
gesworen und ire hern sein, wes sy sich dar inne halten
sullen, gnediglich raten, wen sy an sein wissen und willen
nyrgen hin schicken wellen. desz sich her Jeronymus bedacht
im<l aiď sulche fodrung konigliche majestát ein rath heissen
hin ein schicken. desz sich ein erber rath nicht gesewmpt, j..
imd etliche ausz den eldisten, Erharden Schmidt^ Wentze]
Tuchmacher und Wentzel Eckel hin ein verordent mit gnug-
licher macht als sy airf tag und stund fur sein k. gnaden
sint gestanden, hat sein k. gnaden an sy fragen lassen, wy
sy den hern Slicken gesworen haben; den so sy in erb-
hultung gesworen, haben sy imrecht gethan. es hat auch sein
k. g. dar an kein gefallen. dar auf liat Wentzel Tuchmacher
gesagt, sein k. g. geruch in so gncdig zu sein, dasz sy das
also an ein rath mugen brengen, wollen sein g. desz ein ant-
wort geben. dasz in sein k. mt. vergont hat. habea sy sulch
k. m. meynung fur ein gantzen rat bracht und an hem
Jeroným auch gelangen. haben sein k. g. antwort zu geben ma-
nich und viel rethe gehapt, neben in her Jeroným, doch
nicht muntlich, sunder brieflich mit wissen und willen hern
Jeroným sein k. g. in diesim lauth antwort zngeschriben :
Dem durchleuchtigistem grosmechtigisteni fursten und
hern hern Wladislao, konigk zu Během, marcgraven zu Mer-
hem, zu Lausitz etc, unserm allergnedigstem hern. durch-
lenchtigister grosmechtigister konigk, allergnedigster her !
unser unterthenig willig und gehorsam dienst ewerm k. g.
alzeit demutiglichen bereyt. gnedigster her ! auf ewer konig-
lichen gnaden begern haben wir etliche unsere ratz frunde
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— 6 —
zu ewern k. g. geschickt, an dy e. k. g. firagweis begeren
hat lassen, welcherley masse wir unser herschaft, den
Slicken, etc. hulťung gethan. sulche e. k. g. frag sy wider an
uns gebracht haben etc. fugen wir e. k. g. demutiglichen
zu wissen, dasz uns etliche aiisz den eldisten bericht haben,
wy das sy mitsampt und neben der erber manschaft im
Elpogner kreisz van-e. k. g. forfar, konigk Jorgen loblicher
gedechtnusz, verweist an licni Mathisen Slick und sein erben
treuw, gehorsam und gewertick zu sein noch laut irer ver-
Bchreybung an seincr k. g. stád. den gnedigster konigk es
hat sich fur etlichen vergangen jařen zwischen der gemelten
umer herschaft und der stád etiicher unwillen begeben, da
durch etliche ausz der stád geweist wurden sint aber alle,
dy unser herschaft in der stád wonend bleiben haben lassen,
und dy hernách durch furpeth und gnaden willen herein ge-
zogen sint, haben gelobt und erbhidtung gesworen noch laut
irer verschreibung, und verhoffen uns dar inne, wy fromen
leuthen zusteht, also zu halten, c. k. g. dar auf demutiglichen
betend; uns in unser antwort in ungnaden nicht zu vermer-
cken, sunder dy gnediglichen van uns aufzunemen. dasz woUen
wir umb e. k. g. als unsern gnedigsten hem alzeit demu-
tiglichen verdienen.. geben am mantag noch Marci ewange-
apÍh^28. lístae anno dom. etc. im Ixxxiii"
Wy wol sulcher brief van eim rath ist ausgangen, ist
cr doch durch hem Jeroným also van wort zu worte ge-
macht. wen so er noch lauth gescheener handlung suit sein
geschriben worden, wy dy hem, dy Slicken, dy k. stát uber-
fallen, eingenoraen etc, villeicht den hern zu ungelimpf
komen. hkt ein rat zu der zeit nicht anders wellen fugen.
welcher brief durch ein rath geschickt, doch van dem poten
nicht anbracht und an wissen eins ratz * verhalten, als sich
hirnach weyter wirt eroffen. was aber dy k. mt. weyter fur
hat welle ncmeu, aber ausz was ursachen sulche frage ge-
scheen, ist verpurgen,
Aber viel und oft sein k. g. durch dy ausgetriben
fromen lewth angeruft, und sulche gewaldige ubuiig an in van
den hern Slicken gescheen, und gerechtickeyt begeert, ist
in verhalten; in was meynung, sein k. g. unverporgen, also
dasz Bidche fodrung k, mt. villeicht durch den auflauf und
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— 7 —
grosz ubel, dar nach im herbst zu Prag gescheen^ vergessen
und verhindert worden. *)
Do dy Proger und gemeyner pubel uber dy jfromen
cristen ein samlung und auflauf niachten^ der viel erschlugen
und umbbrachten, ist aUo weyter nicht gedacht, wider von
der herschaft noch ein rathe. den ein rath und gantze ge-
meine sich der SHcken als irer erbhem gehalten. wy wol
ein rath viel und ofte mnb gufte und gabe, auch umb auf-
satzung eins maels mit dem maltze, do dy herschaft ye van
eim maltzc; dasz man prewen suit, ein strich maltz wolt ha-
ben, angefochten ist worden, haben sy sich doch desz, so viel
ív mochten^ mit iron freyheiten (dy in dy Slicken in der
8tad verlisen, genoraen und wider geben) doch eins teyls
behalten, wider setzt und nicht thun haben wollen. nichtz
wenigers haben sy der herschaft zu zeiten noch inhalt der
register gelt Icyen mussen. ab dasz wirt wider geben oder
nicht, lasz ich bleiben. denn gepieten und schaffen in gemeinen
dingen itzimdt mit nachreisen, itzundt mit der gejewt, itzundt
mit gleiten und andem viel sachen hat ein arme gemein thun
mussen und sich noch in als iren erbhern richten und halten.
dasz ein gemein, wy wol sy desz nicht pflichtig gewest, getan
und sich wider dy herschaft ny gesatzt, sunder als erbleuthe
der gehalten getrewlich und unterthenig.
Also haben bmelte hern dy k. stád Elbogen in der «,.
erbhaldung gehalten und besessen, dy in doch umb ein gelt
verpfant gewest es hat auch her Jeronimus von wegen hern
Mathisen seins vutera, hern Niclosen und hern Caspar
seiner bnider dasz regiment gefuert und regiert, so lang und
sy dy guter zuslagen haben. dy selbige zuslahung ist im
anfang also gewest, dasz her Niclosz Valkenaw mit seincr zu-
gehorung und her Jeronimus Slackenwerth mit seiner zuge-
horung und her Caspar dy herlichkeyt und stád Elbogen
*) Der Chronist nunut liier uud iu den folgeudou Zrilen oifeubar dcu
blntigcn Septemberauffftand in Prag v. J. 1483. Vergl. Palacky 1. c. S.
t51 dg.
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getapt. ist aber solche zuslahung zwischen den hem nicht
lang bliben, wy wol ein itzlicher seinen teyl etliche jaer
Víesesseii und inne gehapt, und himach ein andere furgenomen.
rly selbe ist gescheen, in massen hernách ist beschriben : ^)
J***^ Noch Cristi unsers liben hern gepuert vieraenhundert
und im newn und achtzigistim jaré am frcitag noch sent
.Jncofs tag desheyligeu zwclfpoten sint wir hernách beschriben
mit naraen Heinrich Rewsse van Plawen der elter, her
?Ai Greutz und Kranichfelt, Wentzlaw Slick, her zur Weis-
kirch und Hertenpergk, als obleuth, und dy nechsten gesipten
ťrunde Heinrich burgrave zu Meissen, grave zum Harten-
Htein, her van Phiwen, Ernst grave van (ileichen und her zu
Petzaw etc, Ludwigk Schenck, her zu Tautenpergk, Cristof,
Uf>r van Guttenstein zum Rabenstein, hauptraan in8atzer kreysz,
Jan van Lockewitz, her zum Hassenstein, und Heintz Grisse
van Mentzes zum Tzedlitz, als zusitzor, van den wolgeboren
h^m Niclosz, hern Jeroným und hern Caspar SHcken gebru-
drre, hem zur Weiskirchen und Elbogen etc, gepeten worden
irer erbteylung halben, so sy furmals durch sich selbst fur-
• anlast und ire gutere noch irem vater in gotgedacht entsla-
gen, sy furder fruntlichen und gutlichen durch sulchen iren
anlast zu entschcyden. also haben wir obgnanten obleuth und
lí^usitze dise ire betě angenomen und mit irer aller guten willen
und wissen dise erbteylung verfast und gemacht, auf das
sich dy gnantcn liern Slick gebnidere und alle ire erben sich
') Fiir die Zcit von 1483 liis 1489 erganzon folgende Stiicke:
a) Konig Wladiřílaw trifft im Jabro 148;i zwoi Entscheidungen in
řícn Strcitigkeiten dor Sclilicke mít donen von Planěn, betrcffpnd die Aus-
Uefening der Unterthanen (Fliichtlinge aus Elbogen) nnd das von beiden
Sciten in Ansprncb íjonommene Recht, Zinn zu scbmelzen. (Arcbiv cesk}''^
VI. S. 654 u. 658.)
b) Die Schlicke werden 1483 Juni 2ó. von Papat Sixtus IV. neucr-
(Ungs in den Bann gelegt. (Tbeiner mon. liist. Polen. 11. 223 íl«?.)
c) Das Landreclit enfc^ebeidet 1486 Mfirz 10. íiber die von H. Solilick
% ttrgelegten, angebiich von K. Sigmnnd an Kašpar Scbliek vcrliebenen
< Třrechtsamc. (Lunig, spec. .saec. t. O. p. 1186, Steniberg, Umrii<se einer
íírscb. der bobm. Bergwerke I. S. 312 íig., Palacky Gescb. Bohm. V. I. S. 282.)
d) Die Bittscbríft der Elbogner Fliicbtlinge v. 1486, die Scbmitt in
?'eJner „Gegchichte der pr. Schutzcncompagnie zu Elbogen" S. 11 erwahnt,
tU^rmalen aber nicht mebr zu finden ist.
«) 1489 Juli 16. erlangt Hieronymus Sclilick von Konig Wladislaw
rli<^ Versicbening, dass die Schlick'scho Pfandscbaft nur allein vom Konige
ííiiifgelost werden koime. (Palacky 1. c. S. 447.)
/) Der Konig entscheidet 1487 Dezeraber 20. im 8treite zwisclion
11. Scbliek und, H. v. Plauen zu Gunsten des Let/^teren wegen der Ge-
liebtfizustandigkeit der Konigswartcr Lebnsleute. (Arcbiv český VI. S. 55lí.)
g) Der Konig entscbeidet 1488 Apríl 24. beziiglich des Eides, den
die Ritterschaft im Elbogner Kreise zu leLsten haťte. (Arch. český VI. S. 560.)
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wissen hinfiir zu ewigen gezeiten, itzlicher seina teyls, zu halten*
haben iind gebraucnen noch dem pesten, ala imd ehe desz
genissen, der masse iind form stuck weise gesetzt, wy her
nach voígt:
Zum ersten sal her Niclosz Slick fiir sich und alle seín
erben dasz hawsz, dasz man desz margraven hawsz nennet, im
slos zuni Elbogen haben und zii dem das slosz und margt
Valkenaw und Heinrichsgrun mit aller seiner ein und zuge-
horung nnd auch dy guter, so dv gnanten hern Slick van
irer raumen, nemlich Sebergk und Neudeck mit aller irer zu-
gehorung und Kamersgrun und alle schuldc zu seinem toyl
mit seinen erben geprauchen. zum andem aal her Jeronim
Slick dy zwu kempnat mitsampt der kuchen und keller
vam understen untz auf das oberste, was sy furgemacht
haben, zusampt der stád Elbogen mit manschatten und aller
aberkeyt gleyten, zollen, nutzen, zinsen und gerichten, den
zehenden umb dy stadt, fiirstgelt und dar zu daa ganze
burggut, als van alter geim Elbogen gel)raucht worden ist,
und das Warmpad mit aller seiner zugehorung, zol, geschefte
und losungen ungeferlichen, wy das alles namen hat, und dar
zu dy ablosung zu Kunspergk, auch dy smeltzhutten zwischen
den thoren zum Elbogen sal gepraucht und gehalten werden,
vy dasz her Mathis Slick ir vater, dem got gnedig sey, ge-
scliickt hat, zu seinem teyl mit seinen erben haben und ge-
prauchen. zum dritten sal her Caspar Slick dy rotě kemp-
nadt im slos zum Elbogen, dy stád Slackenwerd, dy stád
Lichtenstad, den Monchof mit aller irer ein und zugehonmg
zusampt dem zolle zu Slackenwerd und dem zolle zum Ro-
desfart zu seinem teyl mit seinen erben haben und ge-
prauchen. item her »řeronym und scin erben mit dem teyl
zum Elbogen sullen auch mit der erber manschaft des kreisz
Elbogen zu schaíFen und gepieten haben. dar ein sullen im dv
andem seine brudere und ire erben uberall kein eintrag noch
einhalt thun, ausgeslossen wo eincherley zugrif, an welchen
ortem und enden im lande gescheen, so den dy erbere man-
schaft van herm Niclosen, hern Caspar oder den iren ange-
ruflFen wurden, dem selbigem nach sullen sy volge zu der eyle
thun. und auch dy lehen der erber manschaft zum Stein ge-
horend und dy lehen, dy sy vam hem van Plawen áhkomen
Mnd, wo dy zu fellen komen, sullen dy hern alle drey und
ire erben semptlichen behalten. her .Jeroným und sein erben
í^ullen dy lehen van aller dreyer hem und aller irer erben
wegen thun imd leyen, und der erste anfahel an den Plaw-
nischen lehen, der sal hern Jeroným und sein erben zufur
behalten sein. was sich den* hernách vorfellet, das sal alle
wege gleich geteylt werden. item wen her Niclosz und her
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J
— 10 —
Caspar der erbem manne ein adeř meher zu iřer notdorft zu
dinftte bedurfen wurden, dar umb sulen sy herrn Jeroným
begrusBen ; der sal mit in verschaíFen. das van in also geBcheen
*•• salT in als dan tur schaden van hem Niclosen, hem Caspar
und iren erben gestanden werden. item dy ofBung gal hem
Niclosen und sein erben auf seinem teyl als in das margraven
hawsz und hem Caspar und sein erben auf seinem teyl als
in dy rotě kempnat auf dem slosse und durch dy stád Elbogen
alwegen zu aller irer notdorft cin und ausz haben. und welcher
unter in mit imandz zuschicken gewonne er keme zu veheden
ader anders, und her Jeronvm mitsampt dem andem seinem
bruder desz selbigem zu recfit mechtig werden, und der wider-
teyl das recht nicht annemou wolt, als dan sal her Jeroným
vorgonnen, in seiner stád Elbogen seinen brudem und den
iren umb iren pfenning zu žeren, doch dasz auch gehalten am
slosse und an der stád, und dy dar inne sein werden, und
hem Jeroným an schaden. dasz sal also van in und allen iren
erben zu ewigen zeiten ein bestetigung sein und gehalten
werden. item her Niclosz und her Caspar und ire erben sullen
hem Jeroným imd sein erben ofhung an den slossen und
steten, so in dieser teylung zugefallen sint, auch oífen sein
in aller masz, als er 6n mit der stád Elbogen imd mit den
seinen verponden ist. item umb dy wiltpann und gejagt sal
es also gehalten werden, das ein itzlicher auf seinen teyl und
in seinen gerichten und dy wiltpann zusampt dem hultz halten
imd haben sal.
Item ab das land oder ir einer eincherley anstossc ge-
wonne, das durch eyle der notdorft einer so pald den andern
nicht mucht verkunden, nichtz dister mynders sal sich der
andere sulchs zu weren unterstehen. was dan dar auf van
zerung, gleit und schaden empfangen wirt, dasz sal der sel-
bige verrechen. so sullen dy andern, so viel und ein itzlichen
angepuert, disem ii-em bruder widerkeren und in einer ka-
temmer oder nach der nechsten gesipten frunde erkcntnusz
bezalen an widerred. item abs kunniglichen dar zu keme,
das sich herzuge begeben wurden, so sullen alle drey teyl
fur einen man sein, zíhen oder schicken. item ab imandz
were, das allen teylen oder ir iden einen in sunderheyt in
ginind, •poden oder andem seinen gutem anspreche, es were
rechtlichen oder sunst mit unpillichen fumemen, so sullen
alle drey teyl mit recht oder anderer kegenwere fm* einen
man den selben vertreten, ein als viel angehen, als den
andem, und das strafgleyt sal bey dem burgut bleiben. das
sullen dy andem zwene helfen schutzen und schirmen noch
irem vermugen, als oft sulchs *not thun wirt. und welichem
teyle mit recht was angewonnen wui-de, so sullen dy andem
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— 11 —
zwene teyle dem selbigen noch der neehaten gentrlen
franden erkentnuBz widerstatung tfaun. item es mag auch ir
itslidiermacht haben in dem seinem zu geleiten hindan gesatzt
dcm, der nicht dem andem widerwertig ist, oder das dem
andem teile zu schaden komen muchte ungeferlichen. item
eintrechtigem paw, der sal also gehalten werden van dem
raném thore dy maure pisz an des margraven hawsz und van
danne pisz an dy gtadmawre. auch sal ir itziichem gleich sein
freydy thorpforten, wege und derhoefim slosge; derzwinger,
ftchlachthawsZy pachausz, zistem sullen allenthalben zu gleicner
hahung gemein sein eim als dem andem. auch bo mngen sy
einen gemeinen gtal in zwinger bawen in allen zugute. wo
aber dy zwene nicht wollten, bo mag der eine auf sein dritten
teyl einen machen lassen, doch den andem teilen an schaden.
item sal auch keiner nichtz vei^ufFen noch versetzen, er
sal es dem andem zulíir anschiben und das selbige als dan
jar imd tag zugute halten. wo sy sich aber der versatzung
oder kauís noch der fiomde erkentnusz nicht vertragen
mnchten, somag ein itzlicher als dan das seine noch seinem
pesten verkaufen oder versetzen, wem er wil, doch. seinem
genopz und keinem hoern. item es sal keiner ausz dem ge-
nlechtc nichtz raacht haben zu verschicken, dert seiner
selen selliékeit noch. so aber got uber in gepoet und nicht
leibs erben lies, was dan verhanten were, días sullen als dan
dy andem zwene teylen gleich. item es sal auch ir keiner.
80 ein vahel geschicht, an desz andem weibs gut teyl haben,
sunder den frauwen hir inne ir gut nach folgen noch lauth
irer vermechnusz. item ab sy kunftiglichen zwischen in oder
iren erben irrung begebe, dasz sullen sy gein ein ander mit
der tat nicht antahen^ sundem auf hem Sigmundt van Swar-
tzenbergk, hem Heinrichen Rewssen den eltern hem zu
Grewtz, hem Wentzlaw Slick ire erben, bnideře oder sone
als dy nesten gesipten frunde komen. wy sy den dy selbige
fcutlichen entscheiden, das sal allenthalben gehalten werden.
item ab ire aimleuth spruch oder fodining zu einander
ze haben vermeinten, so sai der clager dem antworter nach
faren , in das gerichte , dar inne er gesessen ist , und
den dem clager slewnig rechtens verhulfen werden. item
ab es sich begebe, das ir eins armleuth in des andem
^ríchten etwas mit pussen ader wandel verfulen, so sal einer
dem andem dy seinen mít sulcher pues heym weisen. item
ab ir einer ausz in mit des andern unterthanen, es wer ausz
den manschaften, steten, mergten oder dorfem in irmng
kemen, ausz was ursachen das were, so sullen dy andem dy
sachen verhoren und zu entschiden noch der billickeyt maoht
luiben. item ab sy eincherley einspruch oder anfodrung sb.
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— 12 —
van ihrem vater, dera ^ot gnad, an sy koraen weren oder
vermeinten, anfodrung zii haben, dasz RuUen sy zu gleichem
teyl thun. i tem desz Paulsdorffers lehen und dy anspruche
bey herzog Jorgen siillen sy geprauchen, noch dem sy ein
ander brive dar uber geben werden. item was alte diener
weren, den man wissentlich schuldig were, oder was ir vater
zu kirchen oder anders geschickt oder geschaiíb hete, dasz
sullen sy alle drey fur einen man auszrichten an alles geferde.
item herNiclosz sal auch ditz jaer den nechsten dinstag noch
der bniderschaft anheben iren vater, ihre forfodem und
ire erben mit einem loblichcm begengknus und jartag be-
gehen lassen, das andere jar sal es her Jeroným thun, da«
dritte jaer sal es herCaspar thun und der masz van in iren
erben van jar zu jaer ewiglichen gehalten werden. item es
sal auch ein gewelbe gemách t werden auf liem JeronjTn
teyl in das sloes und auf ir aller dreyer darlegung mit dreyen
slosseln verspeiiih, und ir itzlicher dar zu ein slussel haben;
dar ein sullen alle privilegia brive und gerechtickeyt gelegt
werden. item alle drey teyl sullen dy hernách geschriben
personen zu gleichen téyl halten mit aller irer notdiirft : item
den thorsperrer an der stád, item den thonvertel auf dem
aloBse, item den thorner, itera den puchsmeister, item. ein
wachter; dy personen sullen den hem allen dreyen gelobt
und gesworen sein. item wen her Jeroným mit tode ver-
schide, da got lang fur sey, so sullen als dan dy obge-
schriben seyn vettem, oheni imd ire sone als dy nechsten
gesipten frunde einen ausz in neben den furmimdon, so her
Jeroným sein kinden erkysen wirt, erwelen und geben, den
kyndern getrewlich furzustehen, mit dem selbigem teyl fur
sich und mit der erber manschatt van der hem Slicken
aller wegen zu schaíFen haben und zu gepieten und dasz
regiment zu ftiren in aller masz, wy dasz her Jeroným selbsten
genapt hat, so lang dy kinder mundig werden. in dise erb-
teylung, wie durch ims obgnant oblewth und zusitze hierfur
aufgezeichent und furgeschriben ist, haben sich dy gnanten
hern Slick gebrudere fur sich und alle ire erben vorwillet,
raechtig und an allen abgang stet, vest, erblich, ewiglich und
an allen mittcl zehalten. das also zu thun, das haben sy uns
mit munde und hant bey iren gutcn waren treuwen zugesagt,
imd desz zu urkunde haben sy ire cygne insigel hir ange-
hangen. das also gescheen ist, wy dieser brief in sich helt,
das haben wir obgomeltcn oblewth und zusitze unser itzlicher
sein eygen insigel zu gezeuckuusz diser erbteylung neben dy
iren wissentlich lassen hengen. im jaré und tage, wy oben
geschriben.
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— 13 —
Also hat sich ein itsslicher her *) seins teyls und her Je-
ronymus des Elbogens unterwunden, eingenomen und be^
sessen. und auf zeit desz nehst benanten jaers am mitwoch mot. ii.
desz tages sancti Martini hat her Jeroným arm und reych der
8tad Elbogen semptiichen aufs rathawsz gefodert und an sy
begeert, noch dem her Niclosz und her Caspar, seine brudere,
dy vam Elpogen, ein gantze gemein, auf hewth irergelubde
imd pflichte^ so sy in verwant gewest, ledig und loes gesagt
und an in verweist haben, im und sein erben auf ein newes
erbhultung zu thun und globen. dar auf ein raťh sein gnad
gepeten, sy bey iren forigen gelubden bleiben zu lassen, an
gesehen dasz sy sich ny anders in iren glubden gein sein
gnaden, den fromen leuten zustehet, gehalten und noch thun
wollen. desz sich sein gnad noch kurtzem bedacht gutwiUig
erzaigt und bey irem forigen gelubden hat bleiben lassen,
doch also, ab sache were, das sein gnad todes halben abging
oder sunst gefangen wurd, dasz got nicht wolle, dasz sich dan
dy vam Elbogen arm und reych seiner gnaden erben alsirér
hem wy im halten sullen. des sich arm und reych also zu thun
vorwilt und ab ein rath einen auswoner in dy stád zu mit-
burger oder mitwoner au&eme, dasz der selbige swere und
globe, sein gnaden, seiner gnaden erben, rath und gemein
getrew, gehorsam und gewertig zu sein. und zuletzt hat rath
und gemein sein gnaden gepeten, sy bey iren pi-ivilegi^n,
briven, gewonheiten und alt herkomen bleiben zu lassen.
hat sein gnad gesagt, dasz gemě thun, leib und gut neben
in dar setzen. das sein gnaden arm und reych gedanckt, sich
sein und seiner gnaden erben als from lewt halten wollen.
auf seiner gnaden seyten zur zeit da bey gewest dy erbem
*} Nach Bruschius „GnindliclieBeschreibung des Fichtelberges'' S. 26
ítarb Matthfius ftchlick im Jahre 1487; er wurde in der Elbogner Kirche
links Tom Altar begraben. Die Inschríft des verloren gegangenen Grab-
Ateixu) lautete nach Kuglers neueiii Godenkbuche von Elbogen : „Anno
1467 die sanctac Ludmillac (16. Sept.) obilt magnifíciis et generosus
dominiu) d. Mathaus Schlick, qui justo titulo dominus Elbogae (?) ad 25
annos posscdit, cnjus anima sit in páce*'. (Hensingcr Jahresbericht der
.Oberrealschule v. Elbogen 1870.) Zu don 26 annos vergleiche iibrigens
die eoirecteren 62 Jahre bei Brusch.
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— 14 —
und ve8ten Maihifi Hiaserl^ Dytrich Mangolt und andere meher.
ako hat her Jeroným Slick dy stadElbogen niit seinem teyl
inne gehapt und regiert, wol nud frundlichen mit seinen
burgem gelebt^ sy in guter uchutzung und schirm gehalten.
dar inne dy burger wolgefallen gehabt und sich seiner gnaden
noch aller pilliokeit gehalten.
junřis. Dar naoh der weniger zael Christi unsers líben herm
im newnzigstim jaré umb Viti ist her Jeronymus Slick mít
der k. mt. WladislaO; konigk zu Během, do sein k. mt
konigk zu Hungem ÍBt erwelt und gekronet worden, in dy
^- reyse gein Hungem geriten und mit etiichen wegen und
pferden gereist. ^) hat dy vam Elbogen nichtz gestanden,
noch keine hulf dar zu gethan. und ist wider komen am funf-
oet. ift. zendem tage desz manids octobris. ^) also in diesen zeiten, ausz
was ursachen oder eingissung boser rethe, denn einickeit
nicht liebt meher zimi bosen den guten geneigt, vielleicht
durch vorleytung teufelichens ratz oder verhengknuB gotes,
dasz ftioh her Jeronimus erzomet, seiner witz, clugheit und
remunft vergessen, wy wol er far andem ein farsichtiger,
oluger, verstendiger her ertzehelt gewesen und mancher wider-
wertickeyt widerstanden ; doch desz gnanten manids octobris
o«t. 16. am fanfandzweynzigstim tage aller seiner vemunft und
clugheit vergessen, dem fihomen und erbem und vehsten aken
manne Mickel Bemsteiner mit grossem emst gefencklich an-
oct. i5. genomen. und desz morgens írue am tage Crispini und Cris-
piniani, wy wol der selbige frome alte mann an seinem
auszfaren, ab in der zuchtiger, Ventzel gnant, (den der her
und andere zuchtiger far im und nach gehalten, und dy vam
Elpogen, wy wol in dasz wider gewest, auch sein woehenlon
haben geben mussen) vam slosse her ab faerte, und neben
im Hans Gumpel dy zeyt hawsz voyt auf dem slosse imd
*) Die Kronuug áoH Konigfs fand am 21. September zu Stnhlweifisen-
barg stAtt.
') 1490 Oktober21. (Ursulatag) stiirzte der Thurm bei derZugbríicke
am Stadttbore ein und begnib unter seinem Schutte zwei Miinuer Bammt
einer Frau. (Heusinger nacb Kuglers Gedenkbueh.)
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— 15 —
Michel Gasler stadríchter waren zeter uber gewalt und un-
recht zu dreyen malen, ehe und er an da8 stád thoet brachte,
geschryen, hat in nicht mugen helfen, srander das thoer auf-
gesIoBsen und aii alle gerichtz ordnung im in seinem konig-
lichem gleyt, dar auf er «ich beruflFen, »ein kopf in achreuoken
hat lassen abslahen. dar ansz víel und grosz schaden und un-
rath ist erstanden, als her nacb^ so viel am ti^ wislich ist^
wirt begriíFen. wen nochsuloher gewaltsamer ubung, an dem
fromen alten manne gescheen, her Jeronymus nye recht írolieh
worden, als dasz viel fromen leuthen wissen ist und unvor-
porgen. so her Jeronimus dasz mit wissen der vam Elpogen
gethan, nicht gescheen were. in demselbigen jaré desz itzt
benanten manidz am dreissigistim tage hat her Jeronimus oct*8o
verschaft und dem edeln und vesten Mathisz Hisserie bey
nacht sein sitz Codaw erlauffen und in suchen lassen. der
selbige Hisserie zu rechter zeit heraussen noch hašen gewest.
80 er an heym gewest were und in begriíFen, wy es imwer
ergangen, ist mir verporgen. denn er dancke gote und seinem
fromen weibe, dy den, als sy sahe dy geschichte, zum sitze
oben hinaus geschryen und, als sich gebuert, iren liben ge-
mahel wamet. da mit er also da von ist komen.
Dar nach in dem jaré am zweynzigstim tage des nov. ío.
, manidz november ist einer, Strausz gnant, im walde erslagen
worden und umb bracht van einem,' Hans Grunwalt gnant,
dem ganzen lande zugut gethan,' auch nichtz dar umb begert
zu haben. der selbige Strausz dasz gantze Elpogner land und
dy hem Slicken hat bekrigt, víel schadenus, mort und brant
getan, und ist sein hant an dy schrencke zum Elpogen an-
genagelt worden. man sagt, dasz sey dy ursach gewest, dasz
her Jeronimus suUe haben eingenomen eine pewthe oder
Bchatzunge, sulle im zustendig gewest sein.
Anno domini etc. im ein und newnzigstim iare am sun- i4»i
abent der heyligen ostem hat her Jeronimus rath und gantze
gemein zum Elpogen aufs rathausz vei-poth. do sy alle bey
einander gewest, ist her Jeronimus mit hem Sigmundt van
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— 16 —
Swartzpergk und hem Niclosen Slick und hem Nicloseti
Sehirntínger ritter auch hinauf komen. bey im ist gewest
.forg vam Reytzenstein, dy zeit hauptmann zum Elbogen,
Dytrich Maiigolt und lantachreiber zum Colmpach und Hans
Jumpel. hat her Jeronímus gesagtzu eim rath und gemeine:
,J]ben frunde! ich versyhe mich ein itzliche zeit nicht zum
Elpogen zu sein, dar umb ist mein befehel und beger, dasz ir
au ineiner stád hem Sigmundt entgegen gehorsam seyt, als mir
jselbst" desz hat sich rath und gemein bedacht und sein gnaden
zugesagt, dasz gemě zu thun. also hat der burgermeister van
wegen i'at und gemein hem Sigmundt gelobt mit hant und
munde, im gehorsam zu sein an stád hem Jeroným, hat her
Sigmundt geret an eides stadt. hat einer ausz dem rath im
geantwort: „meyn *) gnediger her", den wy der burgermeister
^tiret hat. darauf hat her Jeronimus gesagt: ^a her, wy es
dejT burgermeister hat gesprochen, also sal es bleiben." dar
an ist her Sigmundt benugt geweset. also hat her Sigmundt
i^im rat und gantzer gemein zugesagt, sy bey allen iren pri-
viltígien, freyheitenundalt her komen, wy und her Jeronimus
^ethan, bleiben lassen, und geret, der loblichen cron zu Během
und der koniglichen maiestet kein arg zuwenden, sunder
«ich als ein ander getreuwen der loblichen cron wil halten.
iiiit dem also hinweg geschiden auf dasz mal. hat Jorg vam
Eeytzenstein auf geheisz hem Jeroným sein hauptmanschaft
pfticht und gelubde mit hant und munde hem Jeroným aiď-
gesagt. desz gleichen hat her Jeronimus Ditrich Mangolt
^efodert. hat Mangolt gesagt, er verzey sich seiner gnaden
berschaft nicht, wen er sey ein mitburger; was ein andern
mitburger antreffe, desz sey er auch gewilligt. dar an hat her
Joíi-onimus ein gnug gehabt. wy wol sulche vorweisung ge-
aolieen hat, hat dennoch her Sigmundt an stád seiner gnaden
iiy ichtz mit den vam Elpogen zu thun geschaft; ist auch
zum Elbogen nicht bliben und van stundan hin weg geriten.
») In d. H. S. „neyn.'
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— 17 —
und uber etliche tage dar nach, ehe und her Jeroným hin
weg geriten^hather Sigmundthern Jeroným wider geschriben
und sulchem befehel wider heym geben. der selbige brief in
im aUo helt:
Meyn frimtlichen dienst, und was ich libs und ^tes
vermagk, alzeit zuňir. edler wolgebomer firuntlicher liber
vetter! noch dem ir furmals, als ir mit meinen gnedigsten ,
hem dem konigk ete. gein Hiingem zogt und ewre herschaft
zum Elbogen befahelt ín ewerm abwesen desz zu guťeracht
zu haben, desz gleichen ir mir itzund auch zu verstehen geben,
wy ir in meynung auszureiten seyt, und abermals dy surge •
aufgepunden : nu were mein rath und gar gut beduncken, west
ir nicnt grossen nutz zu suchen, ir blibt do heym und wartet
desz ewem seiber; wen sich dy leufte geswynde anlassen,
dasz euch wol aufsehens not tnut an dem orth, dem nach
hab ich auch viel zu thun mit meinen und meins soens ge-
scheften, auch meiner gnedigen hem halben, damit ich wenig
dar zu nutz sein mag. dar umb wollet ewer reyten unter
wegen lassen und ewem sachen selbst auszwarten, wen ir
in der zeit nymands anders raeher den euch selbst verpflicht
seyt, und getrawt nicht idermann. imd den befehel, aen ir
mir gethan habt, und dasz mir dy vam Elbogen und andere
ewre stete neben ewem brudem sulten gehorsam sein, und
dy vam Elbogen als gehorsam from leuth zugesagt haben
zu thun in ewem abwesen, (^er selben gehorsam suUen sy
van mir unangezogen bleiben, wen es nichtz auf im hat. wo
sich aber einer dar auf behelfen, als ich nicht vermein ge-
ácheen sal oder wirt, der sal gantz frey, ledig und loesz van
mir sein in kraft ditz brives; imd bet euch als mein frunt-
lichen liben vettem, das van mir im pesten aufzunemen,
wen ich auch mit vehede und mit sweren dinsten beladen
pin. wen es euch aber ye not thun wirt, so wist ir, das ich
mein leib und gut zu euch setz. dan war inne ich euch an-
geneme dinstparkeyt weysz zu erzeigen, thu ich gerne. datum
am simtag misericordia domini anno etc. im Ixxxxi". Apířn?
Dar nach in dem selben jaré noch desz heyligen war-
leichnams tage ausz was bewegrund und ursachen hat sich
her Jeronimus also heymlich verordent mit im ein erbem
man, Keller gnant, und Michel Gaesler, dy zeit stadrichter,
und einem knechte Nicolesch, und in meynmig, gein Hun-
geni zu der k. mt. zu reyten, auf den weg gemacht. und
ala sein gnad geyn Wyenn komen und seine pferde mit
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— 18 —
jnun ^®*^ knechte stehen lassen, den andem tag fur Margaretě
auf ein rolwagen gesessen in meynung, gein Ofen zu komen .
anf dem Schiltperg auf vier ineylen van Ofen jemnierlichen
und eleglichen seín gnad, Kellcr, richter und der furknecht
ennordt, erslageii und alles bey in gefunden berawbt und
genomen worden. der selbe seiner gnaden knecht Nicolesch,
• als er/la8 zu Wyem[?] vernomen und den grundt erfaren, dy
eleglichen undjemerlichemere an heym geim Elbogen brachy
desz sich arm und reych groaz beweynt, bekomert aulchs jemer-
liches todesz und nicht unpilHch iresemiorten hern todjemer-
lichen beclagt und betracht haben. ist sein gnad gein Wyen
gefuert, und dy andem drey an der walstadt auf dem Schiltperg
begraben. do selbst sint drey creutz in ein eychen gehawen
und noch stehen, dy ich gesehen hab. ^)
Wy wol her Jeronimus zur zeit seins lebens ein ge-
schefte gethan, wes sich seine kinder noch im halten, sint
sy doch als dann unmundig gewest. dasz ire gesipte frunde
erkant und den wolgeboren hern liern Caspar Slick, hern
Jeronymus bnider etc, dy herlickeyt und stád Elbogen drey
jaer noch ein ander gesatzt und regment gelassen. also hat
sein gnad dasz regiment angenomen. und zu ausgang der
dreyer jaré im sechs und newnzigistin jaré am vier und
zweynzigistim tage des manidz may hat her Caspar Slick
entgegen heni Niclosz Slick Jorg Voygt van wegen hern Sig-
mundz van Swartzpergk fur eim erbem rath stád Elbogen
und entgegen der erbem und vesten Jorgen vam Reytzenstein,
Matliis Vnrver und viel andern fromen, glaubwirdigen leuten
den hera Sebastiane, hern Quiríno und hera Albrichten ge-
brudere, hem Jeronymus kinden, seins einnemens und aus-
') Eino nouerc Glosse bcinerkt, dass Hieri)nyiiui8 Schlick xu Wion in
der Karmeliterkirche bc^abcn worden ist.
„Hicronymus Herr auf Elbogen, deutschcr Lehcnhauptmann iin
KSnigreich Bbhmen, ist A. 1491 in Hungarn antm Schiltberg zwischen
Ofen und Gran erschosscn worden. Liegt zu Wiou in dem CarmeUten-
kloster, wie es heut zu Tag die Grabschríft ausweisict, begraben." (Bru-
schius Fichtelberg 8. 27).
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— 19 —
gebens, seins regimentz ein redliche, aufrichtige und lobliche
rechniing geťhan noch ínhalt der register. der selben register
eins her Caspar uud das andere ein rath ziim Elbogen in
halten, und sint dy gnanten hern Sebastian etc. hem Caspam
uber Bulche gethane rechnung meher wen drey hundert
gulden schuldig bliben, so er sy alle van irer und andern
hem und frunde betě wegen alle erlaseen. wy dasz gescheen,
haben dy gegenwertigen wissen.
[*) Also nach gethaner reclmung hern Caspers hat her
Sebastian ala der elter brader und erbe hem Jeronymus
selliger dasz regiment angenommen. haben in*) dy vam
Elbogen doch zur zeit, da her Casper noch dasz regiment
van iren wegen inne gehabt, *) und andern sein brudem in
massen, wy irem vater verpflicht erbhultung getan und
gesworen und sich der als irer hem gehalten. nicht lang
dar nach, als sulche gelubde und einnemung der eyd van
gnanten hem gescheen, ist nicht lang hernách ein koniglich
brief und mandát den vam Elpogen zukomen. dasz selbige
in im also hat gehalten :
Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Během etc.
konigk, margrave zuMerhemetc. fursichtige liben getreuwen!
wir werden bericht, wy ir zur erbhultung van Jeronimus
Slicken weysen dy selben zu thun erfodert uiíd angelangt
werdet. wo dem also were, dy weylen dy obgnanten Slicken
alleine dy pfantschaft haben dar an, der sy sich halten sullen
und nicht anders, und ir sulche erbhultung gethan hettet,
befremdet uns nicht wenigk van euch^ hetten auch darob 5^
gar kein gefallen. wv dem allen, woUet hir inne hinfiir
nymands erbhultung thun und euch also halten, als ir uns
als ewerm rechten naturlichem erbhern und konigk schuldig
und pflichtig seyt, ist unser befehel und emstliche mey-
nung. geben zu Ofen am tage Michahelis annorum etc.
Ixxxxii® unser reyche des Hungrischem etc. im dritten und
desz Bemischen im zwey und zwenzigsten jařen.] ^) 8»*1* w
*) Von [ — ] ron Seite 5a, 5b eingeschoben.
*— *) ist am Rande gesehríeben.
') Ám Rande dle neuere Olosse „Erbhultung abgeschafft.'
2*
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^ Es ist auch dem gnanten * hem jCaspar in zeit seiner
regirung ein schrift und durch befehel k. mt. geschribeii
wtirden in nach volgender weise :
Georg van der Daub zu der Leyppe, oberster hofrichter
tltiHZ koniglichen hoefs zu Během und seiner k. mt procurator,
mein dienstfiu* an. wolgebomer her und frund! ausz befehel
meins gnedigsten hem desz konigs zu Hungarn, Během etc.
rair emstlich als seiner k. mt. procurator befolen, euch zu
sehreiben, das ir dy ewern van Slackenwerd und als ein
formund hem Jeronimus selligen erben meins liben swagers
dy vam Elbogen und Warmpad, wy dy mít namen an einer
jícdel hir inne verslossen angezeichent, auf- den freitag der
sclúerst komend katemer in der vasten fiir das land gerichte
alhy her fur stellet. als dan auf gemeltc zeit wirt in konig-
iíeher maiestet befehel van mir unvorhalten bleiben. datum
iiuf dem slos Prag sunabent sancti Thomae apostoli anno etc.
119Í) im 93®. *)
Dor. ai. ^
Sulche geladne zum Elbogen sint gewest Hans Plumel,
Ventzel Eckel, Waccalarius, Engelhart, Johaimes Tuchmacher
und Hans Potzschirer. als her Caspar sein gnad sulch mandát
for ein rat getragen, ist eim rat fi-emd gewest. wy wol sulche
geladne viel und offce ein rath gebeten in zu geraten, wes
sy sich hir inne halten sídlen, ist eim rat swer gewest und
wf^nig dar zu gerateu. haben doch hem Caspam an stád der
juiigenhem in retig zusein angelauífen, ab sy liinein zyhen
suUen oder nicht. dar auf sein gnad noch viel anlauffen zu
in gesagt: „liben frund! mcin meinung ist, das ir steht und
ily mandát nicht verachtet, wen ich musz auch stehen", also
»mt dy geladen unbewuster ursachen hinein gefaren; mit
í^werer muh und zerung hinein komen. hat her Caspar sy
') Ergiinzend hiezu vcrgl. K. Wladifllaws £rlass ddto. Pěst 1493
Nov. 26. (Arch. řeský VI. S. 660.) Durch dcnselben wcrdcn der Oberst-
Idtínniercr Heinrich v. Neuhaus und der Obersthofrichtor Georg von Duba
liciuiftragt, bci dem Landesgerichte dic Klage des KSnigs gegen die
Rnider Schlick zu fiihren, gegen Hieronynuis, der einen Landedelmanu
trcttz des koniglichen Geleitsbriefes habc kopfen lasscn, und gegen Nikolaus
und Kašpar, welche die Ritterschaft des Elbogner Kreises auf verschiedenc
Wiíifle belastigen und bedni cken, indem sie dieselben zu Verschreibungen
iitithigen, welche der bohmischen Krone zum Bchadcn gcreichen. —
Zu diescr Zeit fíigt sich auch das Schreibcn von 1493 Dezember 8.
im Anhange ein.
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selbst noch inhalt desz mandatz fiir dasz landrecht presentiert.
also 8Ínt dy gnanten an dy schreiber geweist worden. dy
aelben haben 8y angefodert, das sy ftweren siillen und dy
warheit sagen, wy ny den hern Slicken hultung getan und
gesworen, auch wy sich der handel in der stád gewynnen
verloffen hábe. der meynung desz haben sy sich gewydert
und gebeten sy desz zu vertragen, dy weyl dy ding landwissig
sein. haben aber nichtz erlangen mugen, sunder dy schreiber
der landtafel in gesagt: „líben fininde! dasz ist der k. mt.
meinung; dasz ir dy warheit sagt. so ir dasz nicht thuen wert,
mucht euch ein ergers wíderfaren." also haben dy gnanten
menner, dy weyl sy ye sagen sullen, umb ein bedachtaufdy
necháte katemer gebeten, der in zugelassen ist worden. dar nach
auf dy nehste katemer pfingsten sintsy widerhinein/gefarenund JJÍ^.
sich angesagt. sint dy hern desz rechtens nicht alle verhanden
gewest und aber nicht gesagt, sunder auf Michahelis dar nach sept.M.
wider zu stehen gefodert. also sint sy zum dritten mael auf
Michahelis aber erschinnen. hat her Caspar sy aber fur das
recht presentiert, haben dy hern sy an dy schreiber verweist.
also haben sy ein itzlicher in sunderheit auf das cnicifix
sweren mussen und s*igen mussen, wy dy hern Slick dy
stád eingenomen, und wy sy in erbhultung haben sweren
mussen; und ein itzlicher in sunderheit, was im bewust sey,
dy warheit sagen mussen. das haben dy schreiber angeschriben
und sy wider an heym zihen lassen. —
Dar nach als dy k. mt. im siben und newnzigstim jaré U9i
in der heyligen palmwochen van Hungern kein Prag komen, *) i»— 18.
hat sein k. mt eim rath zu Elbogen geschriben und mandát
geschickt, etliche burgere gein Prag gefodert in sídchem
lauth: .
Den fursichtigen wurgermeister imd rathmanen der stete
Elbogen und Keyserkarispad, unsern liben getreuwen, Wla-
») Nach Palacky (1. e. ř?. 438) traf K. Wladislaw ani 27. Februar
íd Prag ein.
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dislíius van gotz gnaden zu Himgcrn^ Beliem etc. konigk
liTien getreuwen! begeren, das ir ewrc mitburgere, als nemlich
Ventzel Eckel, stadrichter, Erharden Smidt, Hackensmidt,
Kickeln Reinl, Potzschirer, Engelharten Tuchmacher, Plximel,
Fleischmann, Waccalarum, Johanem Tuchmacher, Lorentzen
Scherer und Swartzen Sneider zum Elbogen, und Eckel,
Lí'derer, Gilg Fischer, Gh^ies, Lenhart, Fleischman, Lucas
iind Hamersmidt, burgere im Keyserkarlspade, fur uns auf
iém díui schierstige heyligthum sehicken und stellen suUet. was
^Kii 7, ^^,j^ ^^^ ^y erbem manne ausz dem Elbognischem" ki-eisz van
ín begeren, werden sy wol hořen und neben dem rechten,
nn viel und pillich, zu gescheen, anders nicht haldet. das ist
imsere emstiiche meynung. datum Prag am mitwoch fiir
jmlraarum anno etc. Ixxxxvii**. unser reycho de.s Hiingrischen
Wpmi!VH*n:^ Mbendem, des Bemischen im sechs und zwenzigstira.
Als ein ratli aulch k. mt mandát verlesen, haben sy das
au hern Sebastian gelangen und .sein gnad umb rath gebeten ;
tlen sein gnad sey irer her, an seiner gnaden wisen, willen
und rath wollen sy hin ein nicht zyhen; sy verhofFen, sein
gnad werd sy desz entheben. dar auťhat her Sebastian gesagt-
„liben firunde! ich weis euch her inne nicht zu raten, den
mein meynung ist, das ir hin ein zihet und hořet, was der
knnigk ewer wil ; wen ir wist euch wol zu halten. auch
nmsz ich sqlbst hin ein zihen. dar umb kan ich euch des
nicht verantNvorten, sunder ich wil haben, das ir hin ein zihet."*
Also sint dy bnanten ausgeslossen Lorentz Scherer und
SwHrtze Sneider hin ein gein Prag gefaren und sich fiu* dy
k, rat. geantwort. also hat sein k. g. durch den hochsten
cantzel schreiber Neydecker in sagen lassen und bcgeii;, dasz
ay suUen sagen, wy sich dy sacli allenthalben mit den hern
Slicken in der gewynung der stád verlaufFen und in gesworen
haben. dar auť haben sy sein k. mt. demutig gebeten, dy
iveil sy fiirmals haben sweren mussen, und gesagt, das den
fhirch dy schreiber angeschriben imd ein gezeichcnt wurden,
sein k. g, wolle sy desz weytcr vertragen. wen sy muchten
meher oder weniger sagen, wen sy fur getan, so mucht es
in an iren eren smach oder entgelt l)rengen. dar auf der
Uantzel schreiber in gegenwart desz konigs zu in gesagt:
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;,Iibenfrund! mein gnedigater her, derkonigk, wil euch noch
nymands an sein ercn verletzen ; dar umb Hult ir ewer bewust
sagen, »al eiich kein schaden brengen an ewren eren." also
haben seiner k. mt. dy meynung, wy fiir angezcigt, gesagt
und gereth. was aber dy k. nit. weyter hat fiímemen wolle,
ist in verporgen, Himder wider verpoth, zu stehen auf dy
nehst kunftigen pfingsten. als dan wil sein k. nit. erkennea
geben und aein meynung eroffen.
Auf zeit und vei-potung k. mt. in der katemner 1JJ7
plinsten sint viel gnante biu^gere abermals als gehor*
samé erschinnen, und zui* zeit, als sy hinein haben zyhen
wollen, ist auch her Sebastian auch hin ein und her Niclosz
und her Caspar Slick gcfodert. es ist auch zuř selben
zeit her Hans van Seynsheym niit etlichen pferden gein
Elbogen eingeritcn. hat her Niclosz sampt hem Sebastian an
ein rath gelangt sprochend : „liben fninde ! es werden etiiche
mein hem und frimde in der nacht komen, ein pferd ader
hundert werden mit rair gein Prag reyten, woltet dy herein
lassen." ausz was gnind sulche rede gangen, ist etlichen
verporgen, also dasz ein gautze gemeine auf gewest und dy
nacht gewacht und dy stád in hutě gehalten und betracht
dasz verterben, ťur an in gescheen, und nicht genieint, jemandz
meher bey nacht ein zu lassen. es ist auch nymantz erschynnen
und hinein in dy sťad begert. nichtz dister wenigcr es mugen
pferd verhanden gewest und híwthe; so sy hinein komen
weren, ab gutz oder poese dar ausz komen, ist verporgen-
und hat rath und gemeine mit grosson sorgen imd beswerung
dy stád in hutc gehalten. also sint dy burger und dy hem
zu Prag erschinnen und fur das landrccht gefodert. als dan
ist ein rechtspruch durch dy k. mt. und dy hem der land-
tafel ausgangen in nachgeschribnem lauthe:
In quaterno nostrorum obligationum anno domini ,**?^g
m^cccc^xcvii^ in den sachen, dy zwischen Sebastianům und
Quirinum, etwan Jeronimus Slicken sonen, auf einem und
zwischen Elpognischen mannen und Bemsteiner des andem
teyls: als der obgeschriben Bemsteiner geclagt, das etwan
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Jeronimus Slick, der obgeschriben Sebastiana und Quirinus
vater, des selben Bernsteiners vater in koniglicliem gleit an
alle sein verschulten verschaft hat zu enthaupten, da ent-
íiegen Sebastian und Quirinus habon in antwort gesagt, sy
wiftsen des nit, war umb suichs dem Nicloes Bemsteiner van
im gescheen sey, und- sy sein zú der zeit kinder gewest ;
íúm haben dy liem und bladecken *) in vollem rechten in
beder teyl sachen rede und widerred gehoert und eygentlich
Ijewegen, also der halben geruchen schaffen: so und Jero-
nimus Slick, der obgeschriben Sebastianus und Quirinus
vater, an Bemsteiner in konigiichem gleyt wider recht und
uider mannen zum Elpogen aussatzung gewait angelegt hat
und bey nechtlicher weyl zu enthaubten geachaft, das er,
Jeronimus Slick, des nit thun suit haben, und so erlebtund
ťur rechten stund, dasz er van sulcher tad wegen den hals
und gut verloren hct. aber so und Jeronimus in der zeit,
líhe und dy šach zu verhore koraen, auch erslagen ist, sal den
obgeschriben Sebastian und Quirin desz selbe iers vaters ver-
íichulten zu irem hals nicht gehen. aber so und der Bem-
steiner van dem selben Jeronimus Slicken in konigiichem
qlmt wider alle freihung und der mannen zum Elbogen recht
Huch ny nichtz auf in beybracht, das er was wider seine ere
gcthan, oder das er dasz wert were, und dar nach bey necht-
licher weyle enthaupt, das desz selbe unrecht nu dem ver-
íítorben Bemsteiner noch seinen erben an iren eren zu ein-
cherley mynderung nit sein sal, wen Jeronimus Slick im
den tod getan hat an recht mit gewait und macht, und das
liinfuran des ein ewig gedechtnusz sey, das es im, Niclosen
Bemsteiner, van dem obgeschriben Jeronimus unrecht imd
wider recht gescheen sey, der selben sachen halben geruchen
i\y hem und bladecken im vollem rechten schafFen, das dy
ííbgeschriben Sebastian und Quirin zwey hundert gulden
reynisch zu der kirche, zu welcher Sebastian desz obgeschri-
bens Niclos Bemsteiners son verschaft, in vierzen tagen noch
íiinander volgend an alles lenger verzihen eygentlich geben
sall, das ein ewige gedechtnusz und messe umb des Bem-
Htciners sele aufgericht sey oder werde. was dan dy schaden
belangt, dy der Sebastian Bemsteiner noch seins vaters ere
gestanden, zu seinen k. gnaden geriten und zum rechten ge-
rttanden, genomen hat, das der Sebastian Bemsteiner des
halben zwen frund ausz gebe und sy, Sebastian und Quirin,
auch zwene, das man sy umb dy schaden vereine. wo man
\) Wladiken. Der Rechtspruch fand ara 3. Juni statt. Hicher gehoren
die zwei Urkunden von 1497 Juni 3 im Arch. deaký S. 662 u. 566.
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sy aber nicht vereinen rauch[t] , das bede teyl fur den **»
hem in voUen rechten zu morgenst noch sent Jeronimus tag
schierst kiinftig stehen, und was im aldo van den hem iren
gnaden geschaft wirt, das sy sich also halten. was den andem
mannen im Elpogner kreisz in beruert, dy dan dy clag gefuert
haben, wy Jeronimus und auch Sebastian und Quirin seine
sone in wider ire freiheit imd aussatzung unrecht und gedrank
getan, aldo dy hern und edelewth in voUen rechten also des
halben genichen zu schaffen : wen der konigk sein gnad, unser
gnedigster her, wirt dar zu zeit und tag setzen und dy per-
sonen benúmen, dy den alle sachen zwischen den gnanten
Sebastian Quirin und mannen hořen sullen, und wen insein
konigliche gnade genichet vier wochen zufiiran vorkunden,
das sy fur in stehen, wo hin in der tag und malstad benent
wirt, aldo sullen sy fur in steen. und was in den durch dy
selbigen personen, van seiner koniglichen gnad auszgegeben,
gefunden und geschaft wirt, also dasz sy sich halten. und so
dan dy sachen zu dieser zeit zwischen den obgeschriben par-
teyen kein ende nemen mag, sunder ausz beqwemlichen ursacnen
das auf einsehen der personen, so durch sein koniglich gnad
benumpt, erstreckt ist, dasz dy obgeschribne Sebastian und
Quirin seinen k. g. bey treuwen und eren gefenknusz globen,
und das sy des nicht ledig sein, es neme den dy šach fur
mit den mannen ein end, es geschee den den selben allen,
was durch dy, dy sein k. g. auszgibt, genugk. und sey den,
das sy sein k. g. himach mit der hand ledig lasse, und so
in sein k. g. vier wochen fur geim Elbogen zu wissen thut,
so sullen sy sich seinen k. g. stellen. wo aber in der zeit
sein k. g. van todesz wegen abgieng, so sullen sy der selben
gelubden und gefenknusz nit ledig sein, sy werden den durch
dy hem und edelleuth in vollen rechten der gefenknusz und
glubde ledig. vmd sy, dy mannen, das sy sich auch neben
irer freyheyt und aussatzung also gegen in halten und sy,
Sebastian imd Quirin, den mannen noch den steten mit nichte
argea gedenken sullen, das sy umb ire recht und freiheit
gestanden sint, und sullen sy bey irer freiheit behalten.
In sachen zwischen ííiclosen Slicken an einem und
zwischen den mannen Elpogners kreisz des andern teyls : das
dy manne ober den obgeschriben Niclosen Slicken geclagt
haben, wy er in ire gutere genomen und ander meher un-
rechtlickeit gethan wider recht und ir freihoit und aussatzung,
do den her Kiclosz bey eren und treuwen verstrickt ist, dasz
er in den selbigen clagen antwurten und er stehen und ausz
stehen sal, aldo hat er Niclosz den selbigen glubd imd ver-
puntnusz nit lit genuge getan und vam rechten hin weg ge-
rjrten. und dar nach aber van seinen k. g. beschickt wurden,
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da8 er ťur seine giiaden imd f\ir deni landrechten steen sal
und den obgeBchribeii mannen gerecht sein. dem selbigen er
auch nit gnug gethan und nit gestanden und durch dy ur-
sache gegen seine k. g. und gegcn dem rechten alles sein
gut, es sey erblich oder verschreybung, waserley unter seiner
gnaden herlickeyt hab, verloren und verfallen hat, und sein
k. g. mag da mit thun^ als mit seinen eigen, was seine konig-
lichen gnaden bedunket und gefellich wirt.
In sachen zwischen Caspar Slicken an einem und zwischen
den mannen in Elpogner kreisz des andem teyls : als dy manne
clag gefuert haben, wy in der Caspar Slick wider ire aus-
natzung und freyheit unrecht und gedrank gethan, aldo haben
dy hem und edelleutli in vollen rechten also da van gerucht
ze schaíFen : wen sein k. g. unser gnedigster her wirt geruchen
dar zu zeit und tag bestymnen und personen benumen,
welche dy alle sachen zwischen den obgeschriben Caspar
Slicken und mannen hořen sullen, und wen in sein konigliche
gnad vier woehen fur geruchet zu wissen thun, das sy fui*
in stehen aldo, wo hin in der tag imd malstad benennet
wird, das sy beyde teyl fur in stehen, und was in durch dy
selben personen, van seinen k. g. ausgcgeben, gefunden und
geschaft wirt, also das sy sich halten, und sy, dy manne,
das sy sich auch neben irer freiheit und aussatzimg also
gegen im, Casparn, halten, und er, Caspar, mannen noch den
steten sal mit nichte orges bedenken, das sy umb ire freyheyt
und recht gestanden sint, imd sal sy bey irer fi-eiheit bleiben
lassen.
. Noch Cristi gepuert m^cccc^xcvii® jařen am erechtag
Juni «. noch sent Bonifacii tage diese verschreibung ist ausz den land-
tafeln ausgeschriben mit verwillung desz aller durchleuchti-
gisten fursten und hem hern Wladislaus zu Hungem, Během
etc. konigk unter Jeroniraus van Skuhrew an stád kamerers
konigreichs zu Během und Heinrichen Bieschin van Bieschin
an stád landrichters konigreichs zu Během, dar auf van
seinen koniglichen gnaden geschickt wui^den Putta van Rysen-
bergk und van Swyhaw, oberster landrichter konigreichs zu
Během, van den hem van seinen gnaden in sunderheit gesa . .
Veram bullám precedentium habent ipsi vasalli et
nobiliste ipsis et nobis in usům. nos etiam ad solven-
dam illam nostram tribuimus pecuniam.
Noch dem und sulch rechtspruch ausgangen und an ein
rath gelangt, nicht lang dar nach hat ein rath den hern
Sebastian ersucht imd aufs slos zu sein gnaden etliche ausz
in, dy eldisten, sein gnad gebeten, dy weyl sy neben der
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7a
1497
— 27 —
ritterschaft bey iren freyheiten zu bleiben durch recht erkant,
sein gnad wolle sy der erbhiJdung, dy sy in haben thun
muiíícn, ledig zelen imd auch dy slussel zu der stád thoren?
dy ir eltem fur der stád eiímemuug gehapt und die btadt
seibst gespert haben. dar auff hat seín gnad ausz zornigeramute
|j:eiMigt: ^ir seyt dy meynen, dy weyl ich und niein bnider
un^er gelt auf euch und nicht wider haben, so bin ich ewer
konigk und keyser, so habt ir auch kein andem hem den
mich, und ich pin euch erbhem gnug und geste euch ewers
fiímemeuB nicht; es ist auch dy stád niein und meiner
bruder, dy wollenwir noch imsenujwillen auf und zu sliesen.
dar umbpin ich nicht im sinne euch siilche slussel ze geben."
mit sulchen und viel andem zomigen und smelichen worten
den jenigen, van ratz wegen geschickt, zugeredt und ab-
geweist. das sy also an ein rath gebracht und auf dasz mal
gescheen laasen. nicht lang dar nach ungeferlichen acht tage
i»t ein koniglich mandát an dy vain Elbogen gelangt, ausz
was gnind und anrégen eim rath verpurgen, in sulchem lauth :
Wir Wladislaus van gotz gnaden zu Hungem, Během
etc. konigk, margrave zu Mcrhem etc. entpiten den ersamen
ungem liben getreuwen burgermeister , rathe und gantzer
pemeine unser erbstad Elpogen unser kohigliche gnad. liben
getreuwen! wir haben in etwas viel merglichen und tref-
lichen ursachen verstanden, da mit imser ritterschaft unsere
liben getrewen aiď dem selben unserm koniglichen eygen-
thum de8 kreisž Elpogen furgewaldigt, also das in nach iren
eren, leibden und gutem gestanden wurden ist, dtvs dan
etlichen mit sweren schaden begegendt, dasz wir aber doch
al« den unsem erbmannen euch und sy und nicht unpillich
far snlcher gewaltsamer ubungzu schutzen imd zu schirmen
uad sulchs zuverhuten schuldig, das wir dach mit nymands
pessers, dan mit uns selbsten zu thim wissen, dar umb mit
euch verschaffen und emstlich gebiten: wen und zu welcher
jseit ir erfiiert oder van den selben unsern erbmanen imd
ntterscbaften angeruft und zu unserm namen vcrmaent wurdt,
welchem unter in eincherlei unpillicher gewalt geschege, so
wíi len wir, das ir alles ewei^s vermugens mit ewern leibden
íin guttem der selbigen unser ritterschaft hulflich und neben
de: 1 rechtspruch, so ir an der landtaffel ausgangcn gehoert
dutíh uns, dy hem am rechten und durch dy ritterschaft
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— 28 -^
beslossen, das dy ritterschaft und ir bey ewem freyheiten,
Srivilegien imd alt herkomen bleiben suit, beistendig sein.
ergegen haben wir der selbigen unser ritterschaft widerumb
befeíung tliun lassen, al) eincherlei gewaltz ader unpillicher
schade gein eiich fiirgenomen wolť werden, das sy aller
masse, wy ir gein in, sy gein euch noch allem irem ver-
mugen leibs und guetz beystendig sein- suUen. der ma8se
wir unsem liben getreuwen burgermeister und rate unser
stád Eger auch auf ewer ansuchen mit pillicher hidf ver-
mugens nicht zu verlassen disen unsem geschefte, dasz doch
also in gantzen unsenn gemute und anders nicht ist, euch
also damach zu richten und zu haben hapt. das ist unser ernst-
licher will ; doch dasz denoch den Slicken van euch und ideim,
so viel in pillich gescheen sal, ergee und beschee, cnders
nicht zuthuende bey unser swerer straf und hochsten lui-
gnaden meydung. datum Prag am suntag fur Viti anno
1497 domini etc. Ixxxxvii unser reyche desz Hungrischen ira si-
jnni 11. bendem und desz Bemischen im xxvi jařen.
7b Als sulch koniglich mandát an ein rath gelangt und
ciner gantzen gemein gesamelt und gelesen, ist her Sebastian
auch auf dasz rathausz komen. hat ein rath sein gnaden gesagt:
„gnediger her ! e\ver gnad sagt und wil, dasz wir ewre erb-
leuthe sein und kein andern, den ewem gnaden haben. nu
schreibt uns dy k. mt. als seiner k. g. erbleuthen, so konnen
und mugen wir ye nicht zwene erbhem haben. dy weyl wir
ewem gnaden versetzt und zu unsem freyheiten und privi-
legien rechtlich erkant, verhoffen, ewer gnad lasz uns pillich
der erbhultung ledig, so wir ewem gnaden gethan." dar auf
hat der her gesagt: „dy weil ich und mein brudere unser
gelt auf euch haben, so pin ich euch erbhems gnug und
gestehe dem konige nichtz hir inne, wen ir seyt mein und
nicht desz konigs. vermeint ir aber beswert zu sein, so wil ich
mit euch fur komen fur dy k. mt, wclchen tag ir wolt" dasz
ein rath an hat genomen und im gesagt: „gnediger[h!] dy weyl
ewer gnad uns dy wilkoer gipt, ewem gnaden ein tag zu setzen,
80 sagen wir ewern gnaden, dasz wir auf donnerstag kunftig
fur der k. mt. erscheinen woUen, und dar umb erkennen
lassen, ewr gnad kome oder nicht, so woUen wir uns da hin
finden." hat s. g. gesagt: „ich hab zu thuYi und kan eincr
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solchen kurtzen tagsatzung nicht warten, sunder nempteuch
xiiii tage fiir oder lenger, wil ich mit euch furkomen.'* hai
ein rath und gemein nicht thuen wellen, simder auf ementen
tag Niclosz Reinl, Johannes Tuchmacher, neBeii in den stad-
Bchreiber zu der k. mt abgefertigt, dy den dy k. mt. auf
Burgiesz funden haben. ist her Sebastian nicht erschinnen,
do den dy k. mt. den hem Sebastian und Quirin geschriben,
den vam Elpogen dy shissel zu der stád thoren wider zu-
geben in diesim lawth:
Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern und Během
kimigk und margrave zu Merhem ete. den edeln unsern
liben getreuwen Sebastian und Quyrin van der Weiskirch.
edeln liben getreuwen! uns ist ewr schreiben zukomen, dy
vam Elpogen betreffend. so sein sy auch itzt bey uns gewest,
an uns clagende gebracht, wy in ichte wyder ire freyheyten
van euch geschee und besundem, das ir in dy slussele fiir
den thoren der stád nicht wider keren wolt. das uns gar
ein ungewonlichs bedeucht, das sy irer der stád thoren nicht
mechtig und gewaltig sein suUen, so dach alle unsere konig-
liche stete in unserm konigkreiche der freyheit geprauchen.
der halben wir euch gepieten, ir sullet aller widerred unter-
wegen gelassen und in ire slussel widerkeren van den irer
der stád thoren und in sy frey lassen. wir gepiten euch,
das ir Niclosen Slick, auch keinen seiner dyner, wider seine
helfer, auch keine auszlendere, der ir nicht mocht gewaltig
sein, nicht ein lassen wolt, und ewer slos, das ir das also
bewaert, das wir des gewis sein mochten. das gepiten wir
euch bey unser gnad und bey verlisung ewr guter, dy ir
unter uns hapt, das ir euch also halt, als wir euch schreiben,
darzu das ir fiir uns gesteet auf dem slos zu Prag entlich
van dem freytag uber acht tage, wen dy vam Elpogen auch
auf den selbigen tag fur uns gesteheen sullen; do wollen wir
in allen sachen zwischen euch sehen. geben auf Borglesz am j^^P^
donnerstag fur Johannis etc.
Wy woi sulch k. mt. mandát und gcschefte, den s*
van Elpogen dy slussel zu der stád thoren zu geben, an dy
bmelte hem gelangt und presentiert worden, haben sy dem
kein fiilg gethan, sunder sich an dy k. mt. gemuhet; da durch
stin k, g. weyter ein nith geschriben in diesim lauth:
Den ftirsichtígen unsern liben getreuwen rathmann
der stod Elpogen.
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— 30 —
Wladislaus van gotz gnaďen zu Hungern, Během etc.
konigk. fursichtige libé getrewe ! wir haben den edein unsern
getrewen liben Sebastian und Quirin Slicken, hem zuř Weis-
kirchen, geschrjj)en und befolen, sy sídlen van hewt uber
acht tage iren boten bey uns haben ; durch den selben wellen
wir euch und jn tag und stell fui* uns emennen. dar umb
woUet 80 lang geduld haben und in keinen widerwillen mit
den gemelten SÍicken geben, sunder unsers entscheids warten.
dar an thut ir unser emste meynung. datum Prag am mantag
juni*'i9 ^^^^ ^^^^ siímo domini etc. Ixxxxvii, unser reyche des Hung-
* rischen im sibendem^ des Bemischen im xxvii®.
Nicht lang hirnach hat dy k. mtaber den
vam Elpogen geschriben der gethan schrift
nach:
Den fiirsichtigen unsem getreuwen burgenneister
\\ná gemeine unser stád Elpogen.
Wladislaus van gotz gnaden zu Hungem, Během etc.
konigk. fursichtige libé getrewe! als wir euch mit den edeln
unsem getreuwen Sebastian und Quirinen, gebrudem, den
SÍicken, ewer gebrechen nodi laut unsers rechtspruchs zů
entschaiden itzt fur uns gefodert gehabt, das aber, als wir
gerne getan, auf ditz malen viel unser andern getreflichen
gescheft nicht hat sein mugen, wir nu dar umb wir haben
ander meher unsers reichs zu Během vast anligenden sachen
van diesim mantag uber vierzen tage etwe viel unser rethe
vam adel imd der ritterschaft geim Cuttenperg einzukomen
imd bey uns zu sein beschickt. do selbsthin wir euch noch
der sachen zugut mit den gnanten SÍicken auch fur bescheiden
und inen desz gleiche schreiben imd mit sundem befelhen,
auf sulchen tag mit euch kegenwertig zu sein und mit in alle
dy freyheit, brive und brivilegien, so éuch ire furehem ge-
nomen haben, fui* uns auf legen, da wir euch dann mit einem
gantzem ende sampt ewer stád slussel halben abrichten und
allenthalb, was billich und recht ist, gnediglich als getreuwe
unterthane vorsorgen wollen. und wy wir euch fur mandát
geben haben, den selben nach wir aber bey euch vermanen,
mit verhutung und ffuter bewarung gnante unsere konigliche
stád wol in acht und zu dieser cleiner zeit lang gute, willige
gcdidt haben und sunder viel fremder gest einzulassen ent-
gegen seyt in allen gehorsam, als getreuwen zusteht, und wir
noch here anders nidit erkant haben, versehen wir uns ai
euch, noch zukunftig in gehorsam gein uns halten wert, wollen
wir in allen gnaden gein euch erkennen. geben auf unserm
slos zu Prag am mantag noch unser liben frauwen tag visita-
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— 31. —
cíonis unser reiche des Hungrischen im sibendem und des j^^^^
Bemischen im xxvii®.
Auf sulclie k. mandath und fiirbeschiedt hat eiii radí
und gemeiii Niclosen Reinl, Johannem Tuchmacher, gesworen
desz ratz, auch Caspar Fitler, dy zeit in der ewaser gemein,
volmechtíglich rnit sampt briven, brivilegien, auch etlichen
kuntschaften uber dy slussel, so dy stád fui* alter gehabt,
hin ein auf Cuttenbergk geschickt und mit swerer costung
abgefertígt, welche kuntschaften auch hir nach geschriben.
ala dann sint dy Slicken, her Niclosz, her Casper, her Sebastian
und her Quirin auch erschinnen, der gleichen etiiche vam
adel desz creisz Elpogens, auch einer desz ratz Warmpad, *)
Lucas^ mit dynne compariert. des gleichen der edel Matthis^
Hisserll, auch vielleicht seiner šach zu thun gehabt, hinein
geriten ; der den vam Elpogen und den adel viel fruchtparlich
imd hulflich in iren sachen gewest und beystand getlianund
alle ding ye gemě gut geschen und helfen machen etc. dy
kontschaften sich noch einander anheben und also laiitten.
es hat auch ein rath dy stád auf befehel k. mt. mit swere
muh und wach tag und nacht in hutung gehalten und ^^
der stád bawren zu in gefodert, und alle nacht ein vertel
der stád gowacht, mid eins teyls in den thurmen bey den
puchsen gelegen, lenger den ein halbcs jaer mit swerer
muh gehalten, da mit sy ungezweifelt schaden verkomen.
Schonfelt.
Wir richter, rat und gantze gemein desz margtz Schonfelt
bekennen in diesim offen brive fur aller meniglich, dy in sehen,
hořen oder lesen, dasz wir uns auf fleissige betě desz erbem
weisen burgenneisters und rat der stád Elpogen erfurst und
emssiglichen eriímert haben der slussel halben, da mit dy
stád Elpogen zu und auf geslossen wirt. in desz der warhey t
schriftliche kuntschaft und urkund zu geben, sagen wir und
bekennen, dasz uns nach wpl in frischim gedechtnus ist,
das, ehe dy hem, dy Slicken, dy bmelte stadt gewaldigt und
gewonnen, burgermeister imd rath itzt bnant dy slussel, dy
stád zu bewaren, auf und zu zeslissen inne gehapt. und dy
') Warmpiid steht am Rande.
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- 32 -
weyl sy in dy stád gehandelt, ist der thorsperrer frue und
spaet zu eim burgcrmeister, dy slussel zu entpfliaen, gangen
und alweg noch dein zu und auť sperren eim burgcrmeister
wider angeben. und also fur der gewaldigung der stád der
slussel und nicht. dy herschaft gewaldig gewest und dy stád
in hut gehalten, dasz uns und andem umbligenden mergkten
und dem gantzem lande siien, eynickeyt dar ausz entstanden,
und in verlisung der stád gewaldigliclicn durch dy lierschaft
eim rath genomen und entfremdt sint worden und inne ge-
halten. das uns sulchs bewust sey, sagen wir bey dem eyd,
80 wir zum rechten auch und unscrm erbhcm gethan haben.
desz zu gezeugknusz geben wir in dysen brief mit unsc»rs
margktz unten aufgedruckten insigel besigelt noch Cristi ge-
buert tausent vierhundert und im siben und newnzigstim jaré
14W am sunabent noch sent Veytz tage, desz heyligen merterers.
Juni 17
Engelstadt.
Wir burgcrmeister und rathe ziir Engelstadt bekennen
und thun kunt mit diesim imserm oťfen brive gein allcr meniglich,
dy in sehen, hořen ader lesen, dasz fiir ims in unsem sitzend
rath erschinnen ist ein ersame potschaft mit volkumlicher
macht cins erbern weisen burgermeisters, rathes und einer
gantzen gemein der stád Elpogen, mit namen Hans Colb,
Hans Miick, geswonie mitbm*gere do selbst, uns mit demu-
tigem fleis gebeten, was uns und den unsern ires altherkomens
imd sunderlich der stád slussel halben bewust sey und unsers
wissens, in der warheit ein schriftliche urkund zu geben. also
haben wir bui^genneister und rathe der gnanten Engelstad
angesehen ir zimlich und demutig gcbete und sunderlich der
warhcyt zu eren, dy nit zu verhalten, wy wol ein newer
anfanck bey uns ist, doch unter cinander crfiu^st und erfa-
ren an unsern e[l]disten, ratz frunden und mitburgem, dy
im land ertzogen, gesessen und wonhaft gewesen sint, dy
uns bei iren eyden und pflichten, als sich den gepuert, xmter-
richten und frey, lauter sagen: dajs in wares kunthund wissen
sey, dás fiu' alt her komen ein ersamer weiser burgermeister
und rath der stád Elbogen dy stád slussel in iren henden
gebrauch und gewalt gehabt haben, auf und zu gespert, als
oft das dy not erfodert hab zu irem nutz, fromen und gut-
dunken, so lang bisz dy gemelte stád Elpogcn bey nechtlicher
zeit und weyl erstigen und mit gewalt uberfallen sQy worden.
aldo haben dy gemelten burgere der stád Elbogen ire stád
slussele neben andem iren gutern durch gewalt verloren. das
dem also und anders nit ist, sprechen wir burgcrmeister
und rath der oft gemelten Engelstad bey dem ayd und pflicht,
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— 33 —
da mít wir ziim rechten und unserm erbhem verpunten sint.
des zu warer urkundt und gezeucknusz haben wir unser stád
inBigel zu ende diser schrift thun drucken, der geben ist
noch Criati unsers hem gebuert virtzenhundert und dor nach
im siben und newnzigstim jařen am sunabent noch sent junl^n.
Veitz tage.
Schlackenwald.
Wir burgermeister, richter und rathe und gantze gemein
desz margktz Siackenwald bekennen in diesim oflfen brive fiir
meniglich, dy in sehen, hořen ader lesen, dasz wir uns auf
fleissige betě des erbem weisen burgermeister und rathe der
stád Elpogen erfiirst und erinnert haben der slussel halben,
da mit dy stád Elpogen zu und auf geslossen wirt^ 5n des
der warheit, und uns bewust ist^ ein schrifUiiche urkundt
zu geben : sagen und bekennen mit kraft ditz brives , das »•
uns in frischem gedechtnus ist, dasz, ehe dy hern, dy Siicken,
bmelte stád gewaldigt und gewonnen haben, burgermeister
und rath itz bnant dy slussel, dy stadzubewaren, auf imd zu
zuslissen, innen gehabt; und dy weyl sy in dy stadtaus und
ein gehandelt haben, ist der thoer sperrer, zur zeit Hans
Schuster gnant, frue und spát zu eim burgermeister dy slussel
za entpfahen gangen und alweg noch dem zu und am speren
ein burgermeister wider angeben; und also fiir der gewal-
digung der stád der slussel und nicht dy herschaft gewaldig
gewest, haben da mit dv stád in hut und schutz gehalten,
das uns und andem umbíigenden steten, mergten, auch dem
gantzen lande síin, einickeyt dar ausz entstanden; imd in
verlisung der stád sulche slussel gewaldiglichen durch dy
herschaft eim rath genomen und entfremdt sint worden imd
innegehalten. das uns sulchs also bewust und gescheen sey,
sagen wir bey dem eyd, den wir zum rechten imd unserm
erbhem getan haben. des zu gezeugknusz geben wirindiesen
brie^ besigelt mit unsers imten aufgedrucktem insigel noch
Cristi gepuert vierženhundert und im siben und newnzigstim j^i ^^
jařen am sunabent noch sent Veytz tage.
Betzschawe.
Wir burgermeister und rath der stád Betzschaw bekennen
in diesim offen brive fur aller meniglich, dy in sehen, hořen
oder lesen^ das wir durch fleissige betě der erbem weisen
^ttigermeister und rathe der stád Elbogen etliche alte mennere,
insere mitburgere, dy ein teyl vast bey hundert jaer im leben,
Q sunderheit den wirdigen hem Wentzeslaus Rymer, unsem
eekorger, und mit namen Mathis Pucher, Hans Ruprecht^
Ventzel Seydel, Nickel Huter und Nickel Haesz fur uns ge-
3
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/
— 34 —
fodert und sy bey iren hochsten eyden, und so hoch zum
rechten gepuert, befragt^ was in bewust sey der sIuBsel
haiben^ da mit man dy stád Elbogen beschleust^ wer sy von
alter inne gehabt: haben dy gnante mennere ňir uns auf
flulche gethane frag in einer gemein und ein itzlicher in
sunderheit gesagt, das in wol bewust sey, das, dy weyl sy
in dy gnante sted Elpogen, ehe und sy dy hem, ay Siicken,
gewonnen haben, dar ein gehandelt, ausz und ein gangen,
haben alweg burgermeister und rath dy slussel zuř stád inne
gehabt, und alweg desz morgens firue hab der thoersperrer
dy slussel bey eim burgermeister angenomen und im dy noch
dem auf und zusperren wider geantwort. der massen wir auch
nicht anders wissen, den das ein burgermeister und raťh
zimi Elpogen fur der gewaldigung der stád der slussel ge-
waldig gewest und dy stád do mit bewaert, das uns auch
und den andem umb legenden steten und mergkten und
dem gantzen lande nutz, fried, eynickeyt erstanden und
fruchtbaer gewest und in der verlisung der stád van den
gnan [ten] hem neben ander irer verlustigen hab gewaldiglichen
genomen und inne gehalten. desz wir in der warheit zu eren
dise kuntschaft mit teylen und geben mit unserm unten auf-
gednickten stád insigel besigelt noch Cristi gebuert tausent
i4ňi vierhundert und im siben und newnziffstim lare am sunabent
''""•noch Viti. ^ ^
Kunigspergk.
Wir burgermeister und rath der stád Kunigspergk be-
kennen offenlich mit disim unserm offen brief fur ider meniglich,
das zu uns komen und zugeschickt sint van einen ersamen
weysen rath und gemein der stád Elbogen, van uns begert,
in der warheit ein kuntschaft zu geben, unser bewust umb
ire stadt thoer slussel, wer dy innen gehabt haben ; nii
zimpt nymand dy warhei [t] zu spařen, sunder zu leuttem :
80 ist uns wol bewust und wissen, das fur der stád Elbogen
gewynnen dy thoer slussel ein ersamer weiser rath innen
haben gehapt. des zu warer bekentnufs] haben wir unser
stád insigel zu endt der schrifk thun arucken. datum auf
Juni 17. den sunabent noch sent Veytz tage, desz heyligen merterers,
im siben und newnzigstim jaré der wenigsten žale. —
Schoneck.
Anno domini m®cccc**lxxxxvii jar ist fur uns van Schoneck
ein erber und weiser rath der stád Elbogen komen und uns
gebeten, in ein ware kuntschafk und urkund der slussel
halben fiir gewynung der stád zu geben : so sagen wir burger-
meister, richter und rath und ein ganze gemein van Schoneck
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— 35 —
bey unser warheit und verpflicht imser bewust also, das dy
gnanten hem vam Elpogen ire slussel der stád fur gewynung
gebraucht und in gewalt gehabt haben fur alter her komen.
aes zu urkund haben wir unser stád sigel an disen brief
gedruckt geben suna [bent] noch Viti im xcvii jaře der^^^^^^
myner zael.
[B u c h a w. ')
Wir burgenneister und rath der stád Buchaw bekennen
und thun kunt mit diesim unserm offen brief fur allermenig*
lichen, dy in sehen^ hořen oder lesen, das fiir uns komen
sein dy hem und burger der erbem stád Elbogen und haben
forbracht, wy in etwas not sey van wegen der erbem stád
fUbogen^ wy dy stád gehalten sey worden fur zeiten und
fur alt her^ und haben uns gebeten demutiglichen und gar
firuntlichen unsers wissen der warheit umb eine kuntschaft:
also hab wir an gesehen irer zymlich gebet, als sich den
gepuert dy warheit nymant zu verhalten sunder mitzuteileny
und dar auf sag wir^ das ein erber rat der erbem stád El-
bogen aiweg und fur alther aus keiserlicher und koniglicher
begnadung und fireiheit dy slussel der erber stád Elbogen zu
allen zeiten in irer hant und eygner gewalt gehabt haben^
und der erbem stád nutz und eben gewesen ist bisz auf dy
zeit, do dy erber stád Elbogen bey nacht und bey nebel
uber stigen wort, do mit gewalt ir freyheit und dy slussel
der erbem stád mit gewalt genomen worden. desz zu urkund
und sterk der warheyt hab wir unser stád insigel thun drucken
zu end der schrift, der den geben ist an der mynnem zal
siben und newnzigstim jaré am sunabent noch sent Veyt, i7. jam
des heyligen merterers.]
Als nii dy bnanten van rath und gemein ausgeschikt m>
auf Cuttenpergk erschinnen und mit rath and beystand yiel
guter lewth und sunderlichen desz bnanten Mathis Hisserl,
k. mt. procurator, Reinl *) gnant, auszbracht dasz wort van
wegen der vam Elpogen, bemisch zu reden vermugt; sínt her
Sebastian und her Quirín und auch dy vam Elpogen fur dy
k. mt gefodert; do sein k. g. sampt den hem gesessen. als
dan hat bnanter Reinl anligen der vam Elpogen, belangen
dy slussel und erbhultung etc. — sy haben auch sulche
*) Von [— ] ans 16b u. 16a herbeig^ezogen.
*) Der bekannte Albrecht Bendi von Anschawa, weleher von 1497 bis
1509 kSniglicber Prokurátor war.
3»
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— 36 —
kuntschaften und ire freiheyt und prívilegien noch inhalt desz
mandatz in iren henden gehalten und demutigiichen dy zu-
verhoren gebeten. ist aber als dann keine verleseii; noch
gehoert wurden, in der meynung, ire sachen gnuglich verzeheelt
etc. dar wider als van wegen hem Sebastians und Quirins
her Caspar Slick geret und gesagt, dasz bnante hem in dy
sliisgel nicht genomen, sunder van irem vater ankomen; sy
haben auch keine brive noch prívilegien den vam Elpogen
zustendig. der meynung sint bode part als denn abgeschiden
und dar nach uber den andem tag wider furgefodert hat
der her van Bemstein *) zu der zeit van wegen k. mt aus-
gesprochen und bemisch den entschied zwíschen den hem
und burgem geret. aber ungezweyfelt : so dy k. mt sulche
kuntschaften und privilegien verhoert hette, dy weyl dy
burger fur durch sein k. g. durch recht zu iren freyheiten
erkanth sint wurden, den burgem dy slussel imaberkant
bliben weren. der selbe spruch und recesz in bemisch geben
also verdeutzst ist :
Als dy burgere vam Elbogen beschuldigt haben Quirin
und Sebastian gebruder van Weiszkirchen, wv sy in dy slussel
van der stád, ay sy in genomen haben, nicht geben wollen,
und, noch dem sy pfantschaft sint, dasz man sy mit erblichen
eiden und glubden verstrickt hab imd in ire freyheit genomen,
aldo der konigk sein gnad mit seinen reten also da van
gemcht zu schaffen : so und sv dy Slicken desz slosz und der
stád hem sein, habeií sy wilkoer dy slussel bey in zu lassen
aber dy den burgem zu geben. sunder was dy eyd imd
glubnusz beruert, ausz den selben erbeyden und glubden sullen
sis ledig lassen und sy mit eyd verstricken, als auf verpfent
lewt gehoert, und das also: ^wir sweren und globen got und
allen heiligen und den wolgeboren hem Quirin und hem Se-
bastian, gebradem van Weiskirchen, unsera gnedigen pfanthem
und iren erben treuw imd imterthenickeit ze leisten nach inhalt
irer verschreybung, als verpfenten guten lewten zustet. desz
beten wir got uns zu helfen und alle heyligen." des selben
ffleich sullen dy burger vam Warmpad auch thun. und was
dy aussatzung oder freyheyt, dy in genomen sint, belangt,
') Ueber Wilhelm von Pernstein (Oberhofmeister und Priísident des
KammergerichteB) S. Palacky 1. c. V. 1. 8. 399 flg.
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— 37 —
der konigk sein gnad geriicht, den selben burgern dise begna-
digung zu thun : was und sy beweisen mugen, dasz sy furmals
genapt haben, dasz in sein gnad das gerucht wider zu geben.
und was dy selben recht und widerwertickeit betrift, dy
zwischen den selben Slicken und burgem vam Elbogen und
Warmpad gewesen sint, sulchs sullen sy den selben burgem
in keinem úbel gedenken, so und sy umb ire freyheit gerecht
haben. wo aber in dasz in eincherley ubel gedacht wurde,
das in sein gnad dasselb nicht gering gerucht zu wegen,
simder sich zu in halten als zu den ungehorsamen. gescheen
in konigiieher maiestat kamer und van eygen seiner k. mt.
hem Wladislai gesclieft ausz den registem ffezogen mit seyner
maiestat insigel befestigt tausent vierhunaert und in dem ii»7
siben und newnzigstim jaré am freytag fiir Magdaleně. *)
Es haben auch dy burger zu befestigung der stád etliche
blanken unter dem slosz neben der Eger herab gesatzt, auch .
ein felgattem innewendigk uber dasz inner thoer gemacht, so
esz not thun wurde den nyder zu lassen. das ist dem hem
Sebastian wider gewest, wy wol dy blanken anfenglich mit
seiner gnaden willen und wissen gemacht, ist im zu letzt
wider gewesen und dasz wider fiíchten, als hir nach volgt
wen sich dy burger noch manigfeltiger wamung besurgt und,
mit grosser, swerer muhe und costung dy stád bewacht. dasz
den hem wider ist gewest und sulcher irer wach grosz verdriesz
getragen.
Wy wol der konigliche recesz auf Kuttenperg aus- !<)•
gangen den hem zu s weren in sich helt, dasz den bnante hem van
den vam Elpogen zu thun begert, haben sich des dy vam
Elpogen gewidert zu thun ausz der ursachen, dy weyl sy bey iren
freiheiten zu bleiben und alt her komen rechtlichen erkant, und
ire eltem furmals und sy nymands wen der k. mt. besworen
haben und neben dem adel bliben, verhoffen sy, dy k. mt
werd sy noch da bey bleiben lassen, wenn sy wellen sein
gnaden gemě globen nach lawth irer verschreibung. sulchs
haben dy hem nicht annemen wellen. also hat sich dy šach
rhalten^ viel red, nachrede, gespot und entsetzung eim rath
') K. Wladialaw verweilto von 11—22. Juli 1497 in Kuttenberg.
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— 38 —
durch dy hofischen, wy wol dasz vielleicht an wissen und
willen gescheen der hem, dennoch ein rat mit grosser gedult
erliden. sy haben sich auch ein rath im pesten erkanth und
etliche gemussigt, hiu ab zu der k. mt. gein Ofen geschickt,
nemlich hern Johannes Nehinger, prister, Nickel Knotner
und Caspar Fitler^ ín vcrhoffhung an sein k. g. demutiglích
gelangen und gebeten, auf dasz sy bey irem alt herkomen
bleiben mugen. dy weyl ire eltem und sy furmals alleine
der k. mt gesworen und nicht den hem, sein k. mt gerucbe
sy noch da bey gnediglíchen bleiben zu lassen. der meynung
nach auf sulch supplikatzen dy k. mt. den hern am rechten, ')
zu Prag gesessen, geschriben und clerlich, wes sich dy hern
und dy burgere gein ein ander halteU; eroffent sulchen brief
dy bnante geschickte an dy hern zu Prag bracht haben und
gepresentiert wy und welcher form sulch koniglicher brief
in sich gehalten, ist hir nicht begriffen ; den der her hauptmann
k. mt, her Peter van Rosenpergk, ^) hat den burgem ge-
schriben, dar inne zuvermerken k. mt. beťchel. dy selbe schrift
in im also lautet:
Den ersamen weysen burgermeister und rathe der
stád Elbogen, meinen liben frunden.
Peter van Rosenbergk, haubman des konigreichs zu
Během etc. mein dienst ersam weys liben frunde! ir thut
mich itzund unter andem schriftlich berichten des koniglichen
rechtspruchs halben, fur der koniglichen landtafel alhy ausz-
gangen, das ewer herschaft nymantz arges gewarten sol, das
ir umb ewr freyheit seyt gestanden, und sullen dymannund
stet bey iren freyheyten, privilegien und altem herkomen
bleiben lassen, und ab ewr herschaft euch in eincherley gegen
mir beclagen wurden, mich bitend, euch zu antwort komen
lassen etc.: suit ir wissen, das ich desz gemfitž nicht pin,
ymands an glewblich urkunde was ungeburlicher clag zu ge-
staten, dar durch ymantz unverantwort verkurtzung suit
fescheen. aber her Sebastian Slick hat van seinem und seiner
ruder wegen mich eins koniglichen spriíchs und reces bericht
') Landrecht.
*) Bevor K. Wladislaw aus Kuttenberg schied, einannte er Peter von
Bosenberg znm Landeshaaptmann, der in dieser Eigenschaft bis zum No-
yember 1499 blieb.
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— 39 —
und sich dar auf beclagt^ wie ir euch widert dem selben
spnich ein benugen zu tnun, dem er alzeit willig sey nach
desz selben spruchs ínhalt volg zu thun, mich an stád und
van wegen k. mt. gebeten mit euch zu verschaffen, dem selben
spruch nach zu komen und im mitsambt seinen brudem
neben der pillíckeit zu bewaren etc. demnach ich an euch
begere, als pald ir van ewr herschaft ewr glubde, der erb-
hmtung halben getan, werdent erlassen, desz sich her Se^
bastían willig erpewt zu erfugen, das ir als dann an verzugk
wider umb gegen ewr herschaft so viel thut und verfuget,
als der koniglichen maiestat spruch und reces in seinen
punkten und artickeln ausz weiset, und euch der massen gegen
ewr herschaft gehorsamlichen verhaldet. datum Prag am freytag U97
noch 8. Francisci annorum etc. xc^ii^ ^°*'^'
Noch dem und sulcher brief an ein rath komen und lob
her Sebastian begert, dasz in dy vam Elbogen auf sulch
mandát des haubtmans gluben und sweren sullen^ des sich
ein rath und gemein gewidert undgesagt: „gnediger her! dy
weyl wir durch recht zu unsern freyheiten erkant und unsere
freiheit ausweist^ mit keiner newkeyt beswert zu werden, so
haben wir far nymandz wen der k. mt gesworen und ewem
gnaden furfaren alleine globt; den wen uns ewr gnad der
erbhultung hat ledig gelassen, so wollen wir ewem gnaden
wider gereden und globen noch laut ewrer verschreybung."
das der her nicht hat thun wellen; mit zorné und mit
bedroung van einer pjemein geschiden. hir umb hat ein rath
hem Peter van Rosenpergk, k. rat. haubtmann^ wider ge*
Bchriben in dieser meynung:
Dem wolgeboren hem hem Peter van Rosenpergk,
oberster haubtmann des konigkreychs zu Během,
unserm gnedigsten hem.
Wolgebomer her ewem gnaden unser unvordrossen willig
dienst zuftir. gnediger her ! als uns ewr gnad in ewem schriften
erkennen hat geben, auch unsern geschickten frunden zugesagt,
das uns unsere herschaft der erbhultung, dy wir in bezwungen
haben mussen thun, ledig sagen suUen, mit weiterm inhalt
laben wir zu dank angenomen. dar auf wir unsere herschaft
lebeten, sulchen ewem gnaden schriften nach uns der erb-
oltung ledig lassen, wollen wir in dar nach wider gereden
^d globen, getreuw, gehorsam und gwertig zu sein als unserm
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— 40 —
pfantheriiy und alle jaer zum rechten sweren, wy das fur
alther gewest, als das dy k. maiestat und dy hern gesprochen
haben. vermeynen sy nicht anzunemen, sunder sy wellen
haben, dasz wir in sweren sullen, das wir iren furfaren
neben den erbern mannen doch nye getan, auch wider unsere
freyheyt, privilegien, auch wider ire versehreybung und den
loblichen rechtspruch ist, zu Prag gescheen, dar umb ewr
gnad demutig betend, uns ein gnedig unterweysung geben
und unser g. hem do hin weysen, uns sulclier bezwungner
erbhultung ledig zu laasen, auch sulche glubde und pflichte,
wy fur alter gewest und iren furfaren neben den erbem
mannen gethan, van uns gnediglichen auftiemen, uns bev
dem k. rechtspruch, briven und privilegien, dy wir gnuglich
alzeit erputig gewest zu beweisen und nach dor auf beruffen,
gnediglich bíeiben lassen, woUen wir mit unsem gehorsam
verpflichten dinsten alzeit gein ewern gnaden und der lob-
OoL*i8. lichen cron demutig verdienen, datum am mitwoch noch Galii
anno etc. im Ixxxxvii**.
Es hat her Sebastian auf eins ratz und gemein fumemen
nicht gesetigt sein welle. dar umb sulchs wider an den konig-
lichen hauptmann gelangen lassen, in massen desz haubmans
schrift eim rath, hir nach angezeigt, getan ausweist.
Den erbem und weísen burgermeister und rate
der stád Elbogen, meinen guten frunden.
Peter van Rosenbergk, haubmann desz konigkreichs zu
Během mein dienst ersam weise liben frundt! her Sebastian
Slick hat mir itzt aber zugeschriben, wy cr auf mein geschaft
ist willig gewesen, euch der erbhultung ledig zu lassen, so ir
hinwider im geloben wellet inhalt des koniglichen ausspmchs
und reces, am jungsten bescheen. des er aber van euch
nicht hat abnemen mugen, das ir euch dar inne gegen im
der massen verhalten wellet. dar umb an stád der koniglichen
maiestat, meins gnedigsten hern, beger ich an euch : so euch
der berurte her Sebastian van sein und seiner bruder wegen
sulcher erbhultimg ledig saget, als ich im itzt zugeschriben,
sulchs auf Martini schirsten zu thun, das in massen der
koniglich spruch und reces inhalt, der euch dann mitkonig-
lichém insigel versigelt durch den bmelten hem Sebastian
fargehalten wirdt, wider umb im und sein brudem gelobt,
hultung thut und euch gegen im als ewr herschaft gehor-
samlich verhaldet, in massen ich euch furmals van Brage
verstentlich zugeschriben und mit euch vcrschaft hábe, geben
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— 41 —
m Croraenawe am suntag noch sant Simonis und Jude tage oif^^w.
anno domini etc. im Ixxxxvii".
Auf sulche getane schrift ist rath und gemein auf
1497
bestympten tag Martini auf das rath hawsz zusamen gefodert* nov. ii.
als dann ist her Sebastian und her Quirin, Nickel vam Saher
und ander meher neben den hern gestanden. es ist auch der
edel her Felix Vitztum auf Newe Schonburgk durch dy k.
mt. hauptmann dar zu verordent und auch aldo erschinnen,
van beden teylen gebrechen zu verhoren. als dann hat ein
erber raili in alle der stád freyheyt und privilegien hořen
lassen ; dy selben clerlich ausweysen, das dy vam Elbogen
mit keiner newkeyt sullen beswert werden, und sy bey irer
alten gewonheyt bleiben zu lassen. sy sint auch durch recht
erkant da bey zu bleiben, und dy weyl ire forfaren den
Slicken, noch keiner herschaft, sunder der koniglichen maiestet
gesworen, irem naturlichem erbhem, und den hern furmals
alleme gelobt, verhoffen, ire gnaden werd sy auch da bey
bleiben lassen. und so ire gnad sy der erbhultung ledig žele, so
woUen sy in wider geretenund globen noch lawth irer verschrey-
btmg. haben dy hern nicht thuen wellen, sunder ein harten,
sweren eyd furgehalten ; wolle rath und gemeine in den sweren,
w) woUen sies der erbhultung ledig lassen. hat eine gemeine
nicht wolle thun, sunder wy fíir alt her komen in gereden
und globen woUen. haben dy hern abgeslagen *) [und zu hern
Felix gesagt: „her, dy weyl ir van dem koniglichen hauptman
alher geschickt und merken mugt, das kein fehel an uns
ist, 80 wollen wir dy vam Elpogen der erbhultung ledig
sagen. noch lauth des recesz werden sy uns wider umb sweren.
noch inhalt des selben wert ir auch wol sehen und hořen."
und also an den k. hauptman gelangen lassen, und haben
also her Sebastian fiir sich und seine brudere dy vam El-
bogen der getanen erbhultung mit hant und mimde ledig
elassen und gesagt und dar auf van den vam Elbogen begert,
') Folgrnde Worte sind aasgestrichen : „und mit zome vom rathause
tngen." Von [ — ] von lib hereingezogen.
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- 42 —
ín wider umb zu sweren. haben dy vam Elpogen also nicht
thun woUen, sundem den hem zu thun zugesagt wye for, und
das dem k. faaubtmaiiy wy sích dy šach aufdentagbegeben,
in diesim lauth zugeschriben :
Dem wolgeboren hern Peter van Rosenbergk,
oberster haubtman des konigkreychs zu Během
etc.y unserm gnedigen hern.
Wolgebomer her, ewem gnaden, unser unverdrossen
williff dynst alzeit zuňir. gnediger her! noch dem uns ewrer
gnad hat geschriben und ein ta^satzung zwischen unsem
ffnedigen hem und uns auf itzt Martini getan^ dar zu sich
der edel her, her Felix Vitzthum durch befehel ewem
gnaden auch verfugt, der sich zwischen peyder parth soviel
befleíssigt und zu verhore genomen, das unser gnediger her,
her Sebastian uns der erbhultung fur sich und sein brudere
ledig gesagt, doch das wir im wider umb sweren suUen noch
inhalt des recesz. wir haben auch sein gnaden, ehe und er
uns ledig gelassen, eroffent, wy wir im und sein brudem
globen und gereden wollen getreuw, gehorsam und gewertig
zusein als unserm pfanthem noch lawth irer verschrevbung,
und ab imand in widerrecht eincherley thun woU, neben in
leib und leben als from lewth dar setzen und alle jaer in
zum rechten sweren, wy fur alther und iren forfodem getan
haben. hat aber sein gnad nicht wollen annemen, sunder
alweg noch lawt desz recesz zu sweren furgenomen. dar aut
wir gesagt: „her! uns und der erbem ritterschaft undsteten
Elpogner kreysz ist ein rechtspruch gescheen und in dy
lobliche landtafel eingeschriben. wir sint auch gefreyet van
keysem und konigen aller loblicher gedechtnusz, mit keyner
newckeyt beswert zu werden, dy wir auch eins teyls hem
Felix haben hořen lassen. zympt ims nicht da wyder zu thun,
noch dy ritterschaft und stete Elpogner kreysz weyter ein-
zufuren, das wir tetten, so wir ewem gnaden noch lawt des
reces swuren. den ewer gnad neme dy glubde egemelt van
uns auf, so wollen wir umb dasz sweren, das wir meher
thun sullen, den wir fiir alter getan haben, mít ewem gnaden
far dy wolgeboren hem des rechtens der loblichen lancltaffel
zu Prag farkomen und noch verhorung desz rechtspruchs in
dy landtaffel eingeschriben und unser freiheyt, dy wir alweg
erputig gewest sint zu hořen, auch ewrer gnaden gerechtigkeyt
far legen lassen. wes uns dy hem als dan durch recht er-
kennen, euch meher thun sullen, sein wir willig." das sy
aber nicht haben wollen an nemen. wir haben in auch zu-
gesagt, dy weyl sy unsere glubde ye nicht wollen annemen,
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r^^
— 43 —
wollen wir uns dennoch iren gnaden an stád der k. mt. als
from lewth halten in bejstendig zu sein, verhoffen, ir gnad
werd der gleichen gein uns auch also thun, das sy uns auch
zugesagt haben. wir haben auch fur dor verlisung der konig-
licnea stád neben der rítterschaft nymands anders^ den der
L mt als unserm naturlichem erbhem, eyd gesworen. dy
wejl unser herschaft uns nti desz erbeyds. ledig hat gelassen,
gint wir wiligl und erputig, wider umb seiner k. mt. als
nnserm naturlichem erbnem zu sweren oder ewem gnaden
a& stád seiner koniglichen maiestet^ unsers aUergnedigsten
hem; dasz wir ewem gnaden mit muntlicher potschaft fleis-
siglichen entdeckt wolten haben. aber sich hat ein edelman,
der sich Rybischt nennet, ausgeschossen^ ^) als landmaszweisz
gehoert wirt, und der ganzen cron viend worden ; auch etliche
maonen in unserm kreysz getan. der ursachen unser keiner
fbr am thor sicher reyten thaer. doch noch verhoffen an ewr
gnaden nútsampt erzeigung unser freyheit^ dar auf wir uns
alzeit beruflt haben^ und rechtspruch zu erewgen ewer gnad
demutig betend; unsere entdeckte geschichte mit unser herschaft
in gnaden versteen und unsere hem do hin weisen, bey ii*
sulchen glubden und pflichten und erpitung bleyben ze lassen
und van uns gnedig auf nemen, als uns ungezweifelt her
FeKx Vitzthum ewem gnaden den abschied zwischen unsem
hem und uns auch etlicher massenicht wirt verhalten. ewer
gnad woUe unser schreiben und unsere grosse beswerde^ so
wir der cron zugut gelieden und noch leiden mussen, in
enaden erkennen und uns uber dy biUickeit nicht dringen
lassen. wen wir uns ye neben der loblichen cron als Érom
leuth gehalten und noch gemě thun wollen, als wir uns ver-
Behen, ewer gnad uns da bey gnedigen schutz geben und
gnedigUchen da bey behalten, wollen wir mit unsem armen
verpflichten dinsten gein ewem gnad willig und gemě ver-
dienen. datum am suntac: noch Martini anno etc. imlxxxxvii. i*^
^ Not. It
Dar nach nicht lang ist der konigliche hauptmann mit sampt
etlichen hem der cron gein Pilssen komen; hat rath und
gemeine zu seinen pniaden verordent und gemussigt mit gnug-
licher gewalt, Johamiem Tuchmacher und Caspar Fitler, stad-
scfareiber, eins ratz und gemein anligen, angst und nodt allent-
halben muntlichen zu unterrichten. also synt sy zu seinen
! aden komen und wy gemelt den abschied zwischen den
;m und einer gemein, auch dy ferlickeyt der stád, so sy
') „ausgeschloBBen*'?
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— 44 —
tragen mit wachen und thor huten, auch dy manígfeltige an-
fechtnng, morderey und pflackerey umb dy stád, oben und
unten im lande teglichen gescheen, gnuglichen unterrichtung
gethan. dar auf hat her Peter van Rosenbergk in gesagt —
bey sein gnad gewest der geystliche her van Strackenítz — : ')
„líben frundt! wur umb seyt ir so ungehorsam und wider-
setzt euch des koníglichen recesz, auf Kottenpergk ausgangen.
do hoert und seht^ dasz mír dy k. mt. hat gesehriben und
emstlichen befolen, das ir dem recesz fulg thun suit," und
sulchen brief gelesen, „und wil an stád koniglicher maiestet,
das ir dem also nachkumpt" dar auf haben dy zwene gnant
sein gnaden geantwort: „gnediger her! sulten wir denn hem
Slicken sweren, haben unsere eltem ny gethan, imd ist ein
abbroch unser freyheyt, dy clerlichen ausweysen, mit keiner
newckeyt beswert zu werden ; den wir sint durch recht erkant,
bey unsem freyheyten zu bleyben. verhoffen, ewer gnad werd
uns gnediglichen desz schutz geben ; wenn wir woUen den hem
Slicken gereden und geloben und zufor unserm allergnedigsten
hem dem konigk, unserm naturlichem erbhem, sweren, wy
fur alt her ist komen, ewr gnad demutig betend, uns gnedig-
lichen da bey bleiben lassen." mit sulchen und viel andem
reden dor auf hat sein gnad gesagt: „liben frundt! das ir
thim suit, ist nicht wider ewre freyheyt; wen dy k. mt. wil
das also zu thun gehabt haben noch lawt seíner k. g. befehel.
dar umb so gepieth und schaf mit euch an stád k. mt., dasz
ir auf zukunftig sent Niklosz tag den hem Slicken gelobt
und sweert und inhalt des recesz fulg thuet. so wil ich den
Slicken schreiben, das sy euch der erbhultung als dan fur
ledig sagen sullen. und wy der recesz in sich helt, also thu^t
nicht meher, noch weniger. so wil ich hem Felix Vitzthum
auch schreyben, sich do hin fugen. wen dy k. mt. wil haben,
das ir den Slicken sweren suit, sal ewem freyheyten kein
') Ala Grandprior (der Johanniter) von Strakonítz fungirte von 1468 —
1611 Johannes von Schwamberg; als Prioren von Strakonítz werden um
diese Zeit angefíihrt Gregor von Fridek (1480) u. Johannes von Gabel
(1603) (Frind Kirchengeschichte Bohm. IV. B. S. 204, 209.)
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— 46 —
schaden brengen. wurden aber dy Slicken auch wider ewre
freyheyt eincherley unpillickeyt beweisen, brengt das an mich,
ich wil euch an stád k. mt. schutz uAd schirm geben als ein
fromer her. so ir aber dasz nicht thun wert, so ist mein emst-
lich befehel, das ir auf zukunftige katemer zu Prag stehen
wert fíir mir imd den andem hem als dy ungehorsame."
also haben dy bnannten auf das mal nichtz weyter mugen
eriangen und da mit an heym geryten.
Snlcfas des haubtmans fiímemen und koniglichen befehel
habén bnante Johannes Tuchmacher und Caspar Fitler wider
an ein rath bracht und einer gemein furgehalten. und dy
weyl das koniglicher maiestet emstlich befehel ist, dem recesz
fulg zu thun und den Slicken sweren noch inhalt des recesz,
áuch den freiheiten kein schaden zu brengen, ist rath und
gemein auf tag sancti Nicolai alle gesamelt. als dan ist her i^
PeUx Vitzthum erschinnen ; auch her Sebastian und her Quirin
Nickel vam Saher neben in sampt viel lewthen dar zu gefodert
and gebeten. als dan hat rat und gemein sein gnaden zu-
gesagt: dy weyl sy nu wissen, das sulchs k. mt. befehel
sey und in an iren freiheiten kein abproch geschee, sint sy
gewilt dem selben fulg zu thun. und auf den nehsten freitag i>»c-8.
noch Nicolai aber ein gantze gemein gesamelt haben gelobt
und gesworen in diesem lawt: „wir sweren und globen got
dem hem und allen heyligen und den wolgeboren hem hem
Quirin und hérn Sebastiane,' gebruder van der Weiskyrch,
unsem gnedigen pfanthem, als ire verpfante lewte und iren
erben getrewheit und unterthenickeit zu halten noch irer ver-
schreibung, als fromen pfantiewten zugebuert, als uns got
helfund alle heyligen." dar auf haben dy gnanten hem gesagt,
dy vam Elpogen bey iren briven und privilegien, stadgerech-
tickeit und allem alt her komen und koniglichem rechtspruch
bleiben lassen als from hem. da bey sint gewest zwene desz
atz van Petzaw, zwene van Slackenwald und etiíche van
Schlackenwerd, auch desz ratz, dar zu van eim rat zum El-
jogen gebeten, etliche van der Lichtenstad, van Valkenaw,
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— 46 -
Oossengrun uud Schonfelt auch etlíche vam adel, Sndres
Gk)merawer,N(?)Ha8elawer, Jorg Steinwacli der dingezugehoert
Also nu dy vam Elpogen gelobt und gesworeii; in zu-
versicht, rue zu haben. nicht lang dar nach hat her Sebastian
dj vam Elpogen und ein rat fiirgefiEist und durch Nickel
vam Saher reden und sagen lassen : noch dem sy ein gattem
uber das thoer haben machen lassen und blanken hinter
dem slos an der Eger^ ist sein beger, dy selben wider ab-
zuprechen, wen er gattem und blanken da nicht haben wil.
80 ein rat das thue^ sehe er gemě, so aber dasz nicht ge-
schegCy must er sich des beclagen. dar auf hat im ein rath
ein bedacht genomen und dar umb ein ganze gemein beschickt
und uber etiiche tage im djse antwort getan und gesagt:
j,gnedigerher! wir haben ein gattem uber das thoer gehangen
der stád zu nutz und ewem gnaden nicht zu schaden. wir
haben das fur alt her bracht^ dy stád auf unser erkentnusz
zu pessem. merken, das der gattem der stád nutz prengt,
auch e. g. kein schaden; sint nicht in meynung den abzu-
brechen. auch haben wir dy blanken hinter dem slos mit
ewerm wissen und willen gesatzt^ stehen auch auf unserm
stadgute, und sint fur auch da blanken und ein zawn ge-
standen; vermeinen dy nicht abzubrechen und beteUi ewer
gnad wolle sulch fumeme gein uns nicht thun. wen wir haben
des ein koniglich befehel, dy stád zu bewaren und in hut za
haben.^ darauf hat der her ges^: y,ich gestehe dem konige
nichtz. ich pin ewer konige und dy stád ist mein^ und ir
seyt mein und must thun, was ich euch heysse." dar auf
ein rath: „her! wir sint euch versatzt; alles, das vrir euch
pflichtig sint zu thun, thun wir gemě." dar auf hat der her
gesagt: „ich wil, dasz ir den gattem und blanken abprecht
und thuet, was ich euch heisse. dy weil ir das nicht thuet,
so will ich ewer gnediger her 'nicht sein." dar auf ein rath
geantwort: „gnediger her! wir sint ewem gnaden verpfant,
haben ewem gnaden gelobt und gesworen noch lauth ewer
yerschreibímg. alles, das wir ewem gnaden pflichtig sein
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— 47 —
zu thun, woUen wir gemě thun ; beten, ewer gnad wolle uns
bey unsem freiheyt, privilegien bleiben lassen und unser
gnediger her sein.'' dar auf hat er geantwort: „áy weil ir
nicht ťhuet^ was ích euch heysse, kan ich ewer gnediger her
nícht sein.^ und also vam rathause gangen und an den ko-
niglichen haubtmann hinter eim rath anbracht dar auf der
hauptmann den vam Elbogen geschriben in disem lauth:
Den ersamen weysen burgermeister und rath der
stád Elbogen, meinen guten firunden.
Peter van Rosenbergk, haubman desz konigkreychs zu
Během etc.> mein dinst ersamen weisen guten frunde! der
wolgeboren her, her Sebastian Slick van Weiszkirchen zimi
Elbogen hat mir clagende forbracht, wy ir einen gattem fur
das stád thoer bey euch gemacht habt, damit er und dy
seinen der slussel zu dem thoer frei nicht prauchen mugen,
auch blanken umb dasz slos gemacht, dy nicht fuglich sein.
und als ir euch wider in und sein bruder etziich zeit in un-
willen gesetzt und beswerung auf dy lewte gelegt, das etz-
Hchen nit leidlich, sunder neben irer hem willen verhalten
und van ewrer gemeinschaft gewichen etc. so aber k. mt
geschefte in sich halten, das ewr herschaft dy slussel ewers
stád ťhors innen haben und gebrauchen sullen, und ir in mit
unterthenickeyt gehorsam ze sein: dem nach beger ich an
euch entlich, dasz ir den selben gattem und dy blanken an
verzug hin und weg thuet; und noch dem dy gehabt zwytracht
ir entschaft erlangt und zu fiidlichem wesen komen, wellent
dy selben, so ausz und van ewr gemeinschaft sich etzliche
zeit gehalten, wider ein komen und ir narung als dy andem
ewr mitburger fridlich und gerulich suchen und haben lassen
und in guter eynickeyt hinfiiran mit einander gegen ewrer
herschaft ewrer pflicht nach, wy sich gepuert, verhaldet, auf
das ich hinftiran sulchs beclagens van euch uberhaben bleib.
datum Prag am sunabent ftir Thome apostoli annorum etc. 1497
xcvii«. "^•^•*«-
Auf sulche gethane schrift hem Peters van Rosenbergk
hat ein rath vam Elpogen sein g. wider schriftlichen geantwort
in nach volgender weyse:
Wolgebomer her, ewem gnaden unser unvordrossen dynst
alzeit zu&r. gnediger her I ewer ^ad hat uns geschriben, wie
sich der wolgebome her, her Sebastian Slick, unser gnediger
her, fur ewem gnaden beclagt hábe, das wir ein gattem fiir
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— 48 —
das stád thoer gemacht haben, sy der slussel zum thoer
nicht frev gebrauchen mugen, auch blanken, dy nicht fííglich
seiii; umo das slos gemacht uncí unsere ungehorsame mítbiirger
einzenemen mit verrerm inhalt ewer gnad schrift; der 'wir
e. g. ein copey hirmit schicken etc. gnediger her! derdurch-
leuchtígiste^grosmechtigste, unser allergnedigsterher der konigk
uns schríftlicheii geboten und emstlichen verschaft, seiner k.
mt erbstad Elpogen in fleissiger hutě und bewarung zu haben,
dy getrewlich versorgen, der massen ewer gnad, auch dy
haubtleuth der loblichen cron weylend getan, haben wir als
gehorsam seiner t mt. und nicht unpillich, so viel wir vermugt
und noch gemě thun, ein gater fur das stadthoer der stád
und slos zu gut gemacht und alleine zu not sachen, ab sich
begebe, dy stád uberlaufen wurd, frey gehengt und der
herschaft, auch den slusseln zum thoer gantz ungehindert,
dasz sich am tage in der warheyt also beweist und anders
nicht wirt erfimden, der massen etliche blanken unten am
wasser gesatzt auf unser stadgut, da fur langen jařen auch
blanken gestanden, und durch befehel hem Jeronimus selliger,
irs yaterS; ausz swerer muh und cost ein zawn machen haben
mussen, imd als der abgangen, im pesten erkant mit willen
unser herschaft dem k. erb und allenthalben unsem hem
*** an schaden wider blanken do hin gesatzt und verfertigt,
meher loblich den streflich erfunden sal werden. nu wir aber
durch befehel unbesichtigt, auch unvorantwort ewem gnaden
sulche verfestun^ abthun sullen, dasz wir durch befehel k. mt.,
auch der haubtleuth zur zeit gemacht und als gehorsam
allenthalben zu nutz verpracht, uns und der k. st^d zu schaden
durch e. g. befehel gemussigt werden, als wir nicht hofien,
sunder ewr gnad andere unterrichtung auňieme und uns
sulchen cleinen glauben nicht zumesse, wer uns sAver; den
wir uns imser hem als from verpfante lewte getreulich halten
woUen, auch unsers allergnedigsten hem, des kunigs, unsers
naturlichen erbhem gebot und befehel in demutigem gehorsam
verfuren, auch unsere ungehorsame mitburgere in unser bur-
gerschafP noch laut unser freiheit, dar zu wir zu Prag fur der
lanttafel durch recht erkant und e. g. uns zugesagt dar uber
hanthaben und schutzen prauchen lassen. den wir durch uns
selbst wider unser herschaft in unwillen ny gesatzt haben,
sunder wir durch dy k. mt und dy hern desz rechtens gefodert
und geladen und durch geheisz imsers hem als gehorsam ge-
standen; auch beswerung den geboten k. mt, das dy stád
van der cron nicht entwant werd, auf uns gelegt und nichtz
wider unser herschaft in der warheit zu ernnden hirmit ge-
handelt haben, ewer gnad fleissiglichen betend, sulchen berurten
clagen grund erkennen und ein libhaber gotlicher gerechtic-
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— 49 —
keyt imd stadhalter k, mt. uns unverhoert, als uns e. g.
geschriben und zugesagt, bey unser freyheyt und rechtsprucn
behalten und sulclien k. mt. befehel zu ruck nícfat endem,
Bimder dy stád in fursichtiger behutung an schaden der .
berschaft bewaren lassen, schutz und schirm da bey geben.
das wollen wir gein sein k. g. van euch grosz dank sagen
und gein ewem gnaden willig und gemě verdienen. datum
am mantag noch Erhardi anno domini etc. im achtundnewn- jiiíf 15.
zigstim jařen.
Wy wol ein rath sulche schríft dem koniglichen haubtmann
getan, sich versehen, gnugliche unterrichtung entpfangen suit
haben, dennoch als dy unrath im pesten unterkomen sich
mnntlicben zu verantworten und der ding sein gnad unter-
richtung zu thun Waccalarium, Sichelsmidt, Niclosen Beinl,
Johannem Tuchmacher und Caspar Fitler, stadschreiber, ge-
sworen des ratz, do liin vermugt und verfertigt auf fireytag
noch invocavit, dar nach zu Prag fur sein gnaden gestanden. ***'' ®'
als dann sein gnad, wie oben geschriben steht, des gattem,
blaoken, auch der ungehorsamen mitburger halben gnugliche
unterrichtung getan und sein gnad demutiglich gebeten, sulchen
gattem und blanken, der stád zugute gemacht, also bleiben
zu lassen, wen es unser herschaft an den slusseln auf und
zuzesperren, als sy sich beclagt, kein hindrung brengt. so
aber sein gnad vermeinte, anders were, sein gnad geruche
auf eins ratz costung glaubwirdige lewt do hin verorden und
hesichtigen lassen. so es in hindrung brenge, den gemě
abthun, vcrhoíFen, sulchs unbesichtigt abzuthun nicht ver-
schaíFen werde. mit sulchen und viel andem reden gnuglich
anbracht. dar auf der haubtmann geantwort: ^liben finmde!
ewer her, her Sebastian, ist itzund auch da. ich setz euch
tag und stund auf dinstag zukunftig far mir und andem hem ***""'•
in der kamem ze stehen; wirt clag und antwort gein ein
ander verhoert werden und euch der dinge entscheiden."
^\T auf haben dy geschickten gesagt: „gnediger her! wir
lUt nicht dar umb hy mit unsem hem zu rechten ; wen wir
umals durch recht entslicht bey unsem freyheiten zu bleiben,
ach durch den koniglichen recesz, wes sich ein itziich teyl
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— 50 —
Ualten. beten cwer gnad uns reclitens zuentladen.'* hat sein gnad
gesagt: „liben frundl als dann wert ir entscheiden werden;
dar umb wil ich, das ir auf tag und stunde stet, wil ich
ewem hem auch zu thun verkimden." wy wol das den ge-
Bchickten swer gewesen, doch nicht haben thoren [sic] abslahen
imd auf tag und stund fur dy hem komen. als dan hat Sarer
van wegen hem Sebastian viel und lange clag getan, van
orst des gattem, zum andern der blanken halben ; zum dritten
«ich beclagt : noch dem und Elpogen ein konigliche stád sey,
und in allen koniglichen steten der loblichen cron ein camerer
alle jaer ein newen rat setzt und noch seinem willen verordent,
verhoft her Sebastian, dy weyl er der stád ein her sey und
i^^ sein gelt dar auf hábe, sey pillich und recht, das er und
nicht dy burgere alle jaer ein newen rat noch irem erkent-
nusz setz und verkere. auch noch dem her Sebastian und
Bein brudere der stád hem sein und das gleyt auf der ko-
niglichen strasse halte, verhoft, im werd durch recht erkant,
dasz im dy burger vam Elpogen, wen und er sy fodert, auf
der strassen zu seiner notdorft geleyten helfen und sich da
wider nicht setzen werden. sulche clage van wegen hem Se-
bastian Sarer bemisch getan. wy wol dy geschickten ir
keiner der bemischen sprach nicht verstanden, ^) doch also viel
unterrichtung gehabt gehapt [?], also clagend gelawth. sy haben
auch dy hern demiitiglich gebeten, dy weyl sy an der grenitz
am orth der cron gelegen und bemischer zung mangeln, ire
gnad geruch sy ire notdorft in der dewtzschin sprach reden
lasse. ab das dy hem wol hetten mugen thun, hat doch
Sarer nicht wollen nach geben. dem nach als dy geschickten
Ycmomen, dasz Sarer meher in seiner clag, wen furmals ge-
Bcheen, furet, nemlich ein rat zu setzen und zu geleyten, haben
sy sich 80 viel beworben und mit rath guter lewth undsun-
derlichen desz edeln Mathis Hisserle und einen, Snabel gnant,
ausbracht ire notdorft zu reden. und dy weyl sy suleher clage
*) Bereits in Kuttenbcrg hAben die Elbogner die Unbilligkcit der aus-
fichliesslich tschecbischen Amtssprachc crfahren miissen. S. S. 35, 36.
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- 51 -
unbedacht gewest sint, auch furmals ein rath noch dy burger
dar umb nicht angefochten, durch gnanten Snabel reden lassen,
auch das sy dar umb van eim rath nicht geschickt sint mit
hem Sebastian eincherley zu rechten. sy haben auch des kein
befehel noch macht, dasz zu thun^ und alleine komen des
gattem und blanken halben, den hem haubtman grundz zu
oníerrichten. dar umb ire gnad gebeten, in erlaubnisz geben,
wollen sy dasz an ire gute firunde und ganze gemeinlangen
lassen. dar auf dy hem gesprochen : „liben frunde! daszmugt
ir wol thun.'' und der haubtman geret : „dar umb emenne
ich euch ein tag mit hem Sebastian auf dinstag noch pfingsten j^ 5
zukunftig mit gantzer macht zu stehen und ein itzlich teyl
mit aller seiner gerechtickeyt, briven und privilegien hir
inne zu erscheynen ; als dann wollen dy hem euch entlichen
entscheyden." und also abgeschiden. sulchen abschied dyge-
schickten wider anheym in rath und gemein bracht. sulche
Sarers gethane clage fremde und unbedacht gewest; auch
furmals den vam Elbogen xmd iren forfahren ny ai^esonnen
worden und nicht wenigers ein fremdes ding gewesen. dar
nach als her Sebastian an heym komen, hat ein rath sein
gnad gebeten, sulch sein fremdes fumemen van in wenden
und sy ein rath setzen lassen, wy fur alther komen, und ir
gnediger her sein. „den wir wollen thun willig und gemě,
was wir ewem gnaden pflichtig sint zu thun. ** hat er gesagt:
rja ir wolt aber nicht thuen, was ich euch heysse.'* es hat
auch ein rat kein gnad noch gunst an im erlangen mugen,
den alweg gesagt : „ir seyt mein, dar umb must ir thun, was
ich euch heysse." dar auf ein rath viel und oft gesagt: „her
wir wollen e. g. gemě thun, was wir zu thun pflichtig sint."
ako ist ein newer rath nicht gesetzt worden pisz zu end
der sachen, als hir nach volgt. auch in den leuften kein
stadrecht gesessen. nichtz mynners hat ein rath grosz surge,
uh und arbey t gehabt, sulch ir altherkomen zu behalten. sy
iben auch Johannem Tuchmacher und vielgnanten iren stad-
'lireyber sampt iren freiheiten, briven und privilegien sunabent *4**3'
4*
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— 52 —
imch invencio sanctae cruci» abgcfertigt und bey gehorsam
Af\ hin gemussigt zu dem wolgeboren hem, hem Peter van
Roscnbergk, koniglichen haubtman zu Krumeiiaw, anheym
auclien lassen. dy selben alle ire privilegien scin gnaden
fiirgelegt und lesen lassen und sein g. demutig gebeten, sy
díl bey behalten, in massen sein gnad uns das fiirmals zu-
gesagt. wcn der anfechtung, so her Sebastian an uns thut,
vrrhoften pillich van im entladen zu scin. wen sein gnad uns
íitr umb den gattem, dar nach umb dy blanken angeclagt
luid itzundt ein newen rath zu sctzen und das gleyt zu holten
ťurgenomen, abzunehmen, kein frid sein muchte, dy weil er
uns uber dy pUlickeit ye mussigen wolt, dy lenge nymer
TA\ komen. in massen dy selben geschickten sein gnad allent-
balben grund unterrichten, nicht van noten alles zu schreiben.
dcB sich sein gnad gnediglich gein in erzeigt und gnuglich
verhoert hat, doch im letztern den abschied geben : „liben
frund ! zyht an heym, dy weyl euch und ewem hem ein tag
iat bestimpt ; desz selben wartct, und was ir gnugliche bewey-
8ung sampt ewren freiheiten alsdann haben mugkt, mugt ir
gcnissen. ich wil auch als dann mit ewem hem so viel handeln,
euch bey der billickeyt bleiben lassen, versehe mich, mir
folgen werd." also haben dy selben geschickte van sein gnaden
brive und mandát an etliche mergktc umb ir ersuchcn kunt^chaft
žu geben genomen; sulche ire potschaft wider an ein rath
bracht. also hat sich ein rath gemuht an etliche raergkte und
stete, zu irer notdorft kuntschaft der warheit auszuprengen.
dy selben kuntschaft ein itzliche in sunderheit hir nach an-
gezeichent worden. es ist auch in mitler zeit ein brief van
dem k. haubmann durch anregen hern Sebastian eim rath
zukomeU; der in sich also helt:
Den ersamen weisen burgermeister und rathe der
stád zum Elbogen, meinen guten frunden.
Peter van Roscnbergk, des konigkreichs zu Během haubt-
mnn etc, mein dinst zufur. ersamen weisen guten frunde!
hrr Sebastian Slick hat mich ersuchen lassen, noch dem er
auf dinstag noch der schierstkomenden quatemer zu Prag fur
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- 53 -
mir gegen euch etzlicher gebrechen halben erscheinen sal,
thut er mich beten, das ich meins amptz halben euch schreíben
woUe, das ir dy angezeigten person, wy hernách folgt, mit
ewr begnadung und freyheiten auf dem selben tag gegen im
gein Prag fiir mich abfertigt etc. dem nach ich an euch
begere, das ir nemlich ausz ewren^ rathe und gemein zum
Elbogen Niclosen Reindlen, Johanisen Tuchmacher, Wacka-
larium, stadschreiber, Hackensmid, Knotner, Engelharten,
Odelheyder, Potzschirer, Jorgen Smidt, Erharden Smidt,
Hanjsen Schutz, Graben, Hans Seyler, Linhart Korschner und
Dytelnn mit aÚer ewrer privilegien und freyheiten auf den
angezeigten dinstag fur mich gein Prag thuet abfertigen, auf
das sy auf hern Sebastian clag mit irer autwort erscheinen.
datum Krumenaw am freitag nach invencion desz heyligen !*?«
krewtz anno domini etc. Ixxxxviij".
Auf sídch mandát desz haubtmans hat ein rath sein gnaden
wider geschriben in nachfolgender meynung:
Wolgebomer her, ewem gnaden unser unvordrossen
willig dienst zufiir. gnedigerher! als ewer gnad auf ersuchen
hern Sebastian etc, unsers gnedigen hern, uns geschriben,
etliche angezeigte ausz unserm rat und gemein fur ewr gnad
zu verfertigen, auf clag des bmelten unsers gnedign hn. antwort
zuthuii, haben wir sulch ewr gnaden schreiben und mandát
noch unserm vermugen aufgenomen, uns armen lewten gar
erschrecklich van unserm hern zu erfaren. den, gnedigerher!
wir haben zu viel malen unsem hern, hern Sebastian sein
gnaden zugesagt, dasz wir als from leuth halten woUen, ab
imand der unser, wer der were, wider sein gnad eincherley,
das er nicht thim suit, tetě, mit was sachen das were, und
sich gein sein gnaden nicht hilt, in massen wir sein g. ver-
pflicht sint, und an uns brach t wurde, wolten wir uns dar
inne gar gepurlich halten. so den sein gnad van den selben
gefoderten mennem mit eincherley unubung an sein gnaden
gescheen sein suit, ny ichtz an uns bracht, bedeucht uns,
sein gnad rmsz armleuth gar grosz beswere und dy unsem zu
gi-ossen zerung und tincost fodern, wen wirstadrecht haben
und dar uber unser erfarung und schub an dy hern van Eger
und nyndert anderswo noch lauth keyserlichen und koniglichen
briven und privilegien van unsem allergnedigsten hern aller
loblicher gedechtnus gnediglichen begobt, confirmiert und
istetigt und van irem hern vater, hern Jeroným selliger,
id iren anhem, hern Mathisen, auch andem iren farforen
nd inhabem der koniglichen stád und burge. sulch seiner
Tad fumemen unsem eltern und uns ny not gescheen noch
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— 54 —
furgenomen; den alweg bey unsem stadrechten bleiben haben
lassen, in massen unsere freyheit clerlicher oiFen. dar umb
wir ewr gnaden als unsem gnedigsten hem demutig betend
nnsem hem Sebastian sein gnad gnediglich dar an weysen,
sulch sein ungnad und fumemen gein uns und den unsem
gnediglich abwend und uns bey unsem freyheiten, stadrechten,
i4>»' wy far alt her das uns sein gnad zugesagt, bleyben lasse
und zu grossen scheden nicht notige, so wir und dy unsem
des vermugena nicht sein. wen wir alles gemě thun wollen,
dasz wir sein gnaden verpílicht und schmdig sint^ und der
sulchs nicht thun wolt und der unser were, uns geburlich
gein im halten^ als from leuth irem hem schuldig zu thun
sint verhoffen, ewr gnad unser antwort gnediglich erkennen
und bey sulcher unser freyheit hanthaben. das sint wir pflichtig
mit unsem armen gehorsam dinst willig und gemě zuver-
lui^s. dienen. datum am mantag noch Urbani anno etc. im Ixxxxviij^
Euntschaft uber dasz ratsetzen van den
van Petzaw.
Auf befehel und ernstlichs gebote des wolgeboren hem
hem Peters van Rosenbergk, konigkreychs zu Během haubt-
mann etc, unsers gnedigen hem, bekennen wir burgermeistei:
und rath der stád jBetzschaw mit diesim unserm brive, das
wir dy eldisten diser stád Betzaw und weychpilds und auch
dy jenigen, so etwas lange zeit und jaré in aer koniglichen
stád Elbogen hewsenlich gesessen und gewonet, auch etliche,
BO irer lumtyrung der selben stád Elpogen fur etwas viel
jařen ausz und ein gehabt, fur uns gefodert, wie und sich zu
recht gebuert, befragt, welcher gestalt und wy fur her alle-
wegen ein rath in der ko. stád Elbogen jerlichen gesatzt und
vemewet ist worden. dy haben alle emstymig gesagt, das
in wars kunt und wissen sey, bey iren gezeiten und alle-
wegen irs gedenkens ein rath also erkoren, versatzt und
vemewt: jerliohen und alleweg einsten im jaré sint dy rat-
hem ires eydes ledig gesagt ; dar auf zwene ausz dem rathe
und zwene ausz der gemeine gekoren worden ; dy haben mussen
einen harten eyd sweren den rath zu kysen und zu erwelen,
so das dann gescheen, sint dy selben gekomen und andere
auf das rathausz gefodert. so nun der rath gegenwort, noch
dem hem auf das slos geschickt, beten lassen, hinab auf dasz
rathausz zu komen, dar bey zu sein, das dy erwelten und newe
gesatzte rathern den eyd zum rathe und rechten thun, anzu-
hořen, zu zeiten ist der her vam slos selbst komen und auch
zu zeiten imands das anzuhoren geschickt sie haben auch
gesagt, das rath und gemein der ko. stád Elbogen bisher in
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t4»8
BlaiSS.
— 55 —
Eawlichem wesen mit thoren, thurme, mauren, graben oder
lanken, wie sich den ein stád zu befeaten gebuert und wy
andern ko. steten angehoert, desz gleichen dy blanken iu der
Robitzsch^ bey dem wasser allwegen gewesen, dar ein in
aymantz ny geret oder geweret hat. so wissen wir auch selbsten
nit anders, auch ny anders gehoert, dan in massen wy oben
angezeigt mit erbitung sulch irer und unserer bewust. wy an
díesim unserm zeugknus, so wir ausz geschefte ko. haubtmans
thuen, nit genugsam were, woUen wir das an den enden, do
es kraft h^en wurd, muntlichen bekennen und dar zu thun,
80 viel und recht, in und mit kraft ditz brives. desz haben wir
zn urkund unser stád insigel hiran wissentlichen thun drucken.
gescheen dinstag in der creutz wochen anno etc. im Ixxxxviij.
Schlackenwald.
Wir burgermeister und rath desz margktz Schlackenwald
bekennen in disim ofFen brive, das ausz emstlich befehel und
mandát desz wolgeboren hern, hern Peter van Rosenbergk,
ko, maiestat haubtmann zu Během etc, unsers gnedigen hern,
wir uns fleissiglichen erinnert und unsem eldisten erfurst
haben, in welcher weise und gestalt fur alter und alweg ein
rath in der ko. stád Elbogen einer gemein fur zu stehen
jerlich gesatzt und vemewt ist worden. diz zeugknusz und
iinser war wissen der warheit zu eren den burgem vam El-
bogen hir mit eroffen und in kraft diz brives bekennen, i5«.
das uns und den eldisten in unserm margkt haben wir fur
uns gefodert, wie und sich zu recht gebuert befragt, war
wissen und kunt ist: das alleweg dy burgere zum Elbogen
allejarund nicht dy herschaft der selben stád ein rat gesatzt
und gekoren haben in sulcher weise, das jerlich auf mitwoch
noch cinerem in der heyligen vasten ein geswomer rath
zwene ausz der geswonie gemeine und dy geswome gemeine
zwen kysen ausz dem rate; dy vier aufire eydein rat gesatzt
und gekoren haben an allermeniglich hindrung und einred
der herschaft. dy selben also gekoren einer ganzen gemein
auf ire gesworen eyd getrewlich furgestanden, miig und macht
aller ding zu thun und lassen gehabt und dy ko. stád alleweg
bisz auf hewt mít bawen und festigung der loblichen kron zu
eren und nutz und in zu fromen an allermeniglich hindemusz.
wo an diesen unsem zeugknus, so wir ausz gescheft koniglichs
haubtmans thun, nicht genugsam were, woUen wir das an
'^en enden, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen,
o viel recht ist, dar zuthun. hir umb und des alleszuwarer
iirkund geben wir diesen brief besigelt mit desz margkte zu
llackenwalt aufgedrucktem insigel, gescheen . und geben anno
lomini etc. im xcviij" am dinstag fur dem heyligen pfingstag. ^*** **-
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— 56
Se ho nf el t.
Wir richter und geswome desz margktz Schonfelt be-
kenneii in diesim offen brive, das auf ernstlich befehel und
mandát des wolgeboren hern, herrn Peter van Rosenbergk,
k, niL haubtman zu Během etc, unsers gnedign hern, wir
un& fleissiglichen erinnert und unsem eldisten erforst haben,
in welcher weise und gestalt fur alther und alleweg ein rath
in der k. stád Elbogen einer gemein fur zu stehen jerlichen
geaatzt und vemewet ist worden, ditz gezeucknusz und unser
war wissen der warheit zu eren ůen burgern vara Elbogen
bir mit eroffen und in kraft ditz brives bekennen, das wir
van den eldisten in unserm margkt fur gefordert haben, wy
und aich zu recht gebuert befragt, war wissen und kunt ist :
das alleweg dy burgere vam Elbogen alle jar und nicht dy
hersehaft derselben stád ein rath gesatzt und gekoren haben
iji sulcher weyse, das jerlichen auf mitwoch noch cinerem
in der heyligen vasten ein geswomer rat zwene aus der ge-
sworen gemein und dy gesworen gemein zwene kysen ausz
dem rate; dy vire auf ire eyd ein rat gesatzt und gekoren
haben an allermeniglich hindioing und einred der herschaft.
dy selben gekoren also einer ganzen gemein auf ire ^esworne
eyd getrewlich fiu* gestanden, miig und macht aller ding
zu tliuji und lassen gehabt und dy ko. stád mit bawen und
befestigen noch aller notdorft der loblichen cron zu eren und
in zn nutz mug und macht haben an meniglich hindernusz.
wo íin dieser zeugknusz nicht gnugsam were, wollen wir das
an dem ende, do es kraft haben wurd, muntlichen bekennen,
so viel recht ist, dor zuthun. des alles zu warer urkunt
geben wir diesen brief besigelt mit unserm desz margktz auf-
gedrucktem insigel. gescheen und geben anno domini etc. im
xcviij** am mantag fur dem heyligen pfingstag.
Lichtenstad.
Wir burgermeister und rat zur Lichtenstad mit diesim
unserm offen brive bekennen, das uns dy ersamen und weysen
hern burgermeister und rath der stád Elbogen haben thun
beten, was unser bewust sey iers ratz vernewung, auch was
bey unser alt her komen des ratz veniewung gewonheyt ist,
in doHK řschriftliche kuntschaft zu geben. also haben wir uns
sfiu tltíru ersten befragt und erinnert, das wir gehoeii; haben,
daa dy burgere zimi Elbogen fur, ehe dy stád gewonnen
wort, als wen sy dy eyd aiďgaben der herschaft, dan ausz in
vier bíderman gekoren und verordent ; dy selben wey ter ein
15ÍJ rat gekoren, pisz ein rath volkomen vorordent. als dan der
herěichaft verkundet und an stát ko. mt. iren gnaden oder
14^^
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— 57 —
einem ambtman, der da zu tuchtig gewest, gesworen. auch so
ist bey unser altherkomen eins ratz vemewung dy gewonheyt, .
dasz zu den zeiten, als unser jarzeit, so wir dy eyd auf ^eben
und unser gnedigen hem amptniann, der dar zu tuglicii ist,
bey uns dy eyd auf nympt, als dan van stundan so pfligt
der selbige ambtmann dy zwcn burgermeister, alten und newen,
bey im halten und mit in noch ander zwen erwelen. dy sel-
bigen vire voromen dar nach zu in andere, dy zum rechten
tuglich sein, so viel und sich zu einem rath gebuert. als dan
thun wir dy eyd an stád ko. mt unser gnedigen herschaft
oder seiner gnad amptman, den sein gnad dar zu hat ver-
ornet. das dem also, sagen wir bey den eyden und pflichten
zum rechten gethan. zu urkund so haben wir unser stád
secreten insigel wissend zu ende diz brives thun drucken,
der geben ist noch Cristi gebuert der weniger zael im acht 149^
und newnzigstim jařen am donnerstag noch Bonifacii. ^^"^^'
Schlackenwerd.
Wir burgermeister, rath und geswome gemein der stád
Slackenwerd, als uns dy ersamen und weisen burgermeister
und rath der stád Elbogen betlich ersuchen haben lassen
umb kSren irs rats, wy das bey in gestalt gehabt hab, in des
unser brieflich urkund zu geben, stucher irer fleissigen betě
nach mit diesim unserm offen brive fiir allen, dy in senen oder
hořen lesen, bekennen und thim kunt : das wir warlich nit
gehoert, noch selbst nit wissen anders, dan das dy vam El-
bogen fur der stád ein nemen unter in selbst iren rath vorkert
und geordent haben, als wir dan uber menschlich gedechtnusz
und einhaltung unser herschaft an stád ko. mt. also bey uns
alweg gepraucnt imd gehalten haben und noch halten. so wir
den rath bey uns vorkeren wollen, sagen wir unser herschaft
den eyd, so wir zum rechten thun haben, auf; so sint den da
fur vier piderleuth dar zu erwelt, dy auf ire eyd und gewissen
einen newen rath frum piderleuth dar zu tuglich mit und
neben in zu sitzen kuren und vororden. und so dan dyselben
gekurten alle zusamen komen, thun wir das unser herschaft
kunt. dem ader seiner gnaden amptmann, der dar zu tuglich
ist, dem ers befihelt, sweren wir an ko. mt. stád zum rechten.
und das dem so sey, sprechen wir bey unsem eyden zum
rechten und rat gesworen. und auf fleissige betě obgemelter
burgermeister und rat zum Elbogen haben wir unser ober-
"anten stát secret insigel imten auf diesen brief lassen drucken
ich Gristz. gebuert vierzenhundert und im achtundnewnzi-
tstem jaře mitwoch nach dem heyligen pfingstag. Jume.
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— 58 —
Schoneck.
Wir bui'germeister und rath der stád Schoneck bekennen
mit disem ofFen brive tur meniglicli, dy in sehen, hořen oder
k^sen, das uns dy ersamen weysen burgermeister und rath
iler stád Elbogen ersucht, gebeten und mit recht darzu ge-
braeht, in kuntschaft zu geben, was uns bewust sey, dy weyl
wir fur alt her unsere recht und erfarung van in nemen, wer
ein rat bey in fur alt her gesatzt und dy stád in weslichem
biiw gehalten. dar auf wir uns fleissiglichen bedacht und
tlurťh uns und unsere eldisten befragt. dy weyl wir mit recht
ílo liin gedrungen sein, sulch ir ansuchen, dy furgemelten
ytuck unsern bewust dy warheit zu geben, sagen wir in kraft
diz brives den bnanten burgern zum Elbogen: das uns wol
bewust ist und van unsern eltem ny anders vernomen haben,
disn dasz dy burger ein rath alle jar gesatzt und gekoren
hiiben, und also fur viel langen jařen her bracht, und nicht
dy herschaft. dy selben einer gemein auf ire geswome evd
getreulich furgestanden und an einred meniglich und der
herschaft ungehindert und noch irem erkentnusz dy ko. stád
mit bawen versorgt haben und zu aller ir notdorft der stád
thoren, thm^men, mewren, zwingern, schroten blanken umb
dy stád, gettern und falgattem uber ire thore gemacht und
dy der loDlichen cron zu gut mit grosser swerer muh und
arboyt befestigt und mit werhaftiger hant erhalten haben. wir
luíben auch zwene unsers ratz eldisten bey in blanken umb
dy stíit und ein falgattern uber ire thore, so sy der stád
zu l)efestung gemacht haben, besichtigen lassen und nicht
merken, das sulcher baw irer herschaft hindrung breng an
iren slossen, dy thor auf und zu zuspeiTcn, sunder grosser
nutz und fromen der stát sey, dy weyl sy an der grentz
gelegen ist, vil anstusse musz leiden, und sich dy selben
buri^er bey der loblichen cron redlich gehalten als from leuth,
deá wir in lob und alles gut nach sagen. dasz dem also sey
und nicht anders wissen, geben wir in dise kuntschaft mit
unserm unten aufgedrucktem stád insigel besigelt noch Christi
t^i^buert der mynnern zal im achtundnewnzigstim iare den
iiechsten mantag nochdesz heyligen creutz tag nocn ostern,
M*i*7. dť>ch uns und unser stád anschaden.
Kunigsbergk.
Auf bsunder schriftlich befehel des edeln, wolgeboren
licrn, hern Peter van Rosenberg, an stád und van wegen
k<>. mt. Hungern, Během etc. desz konigkreichs zu Během
liaubman, an uns den vam Elbogen kuntschaft irer handJung
gerechtickeit, so viel uns kunt und wir van in bericht werden,
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— 59 —
sy nit zu verhindem vermaent hat, umb dasz dy ersamen
weysen burgermeister und rath vam Elbogen uns gutlich
ersucht, gebeten und angelangt, in imser stád freyheit und
alt her komen, so wir van keysem und konigen begnad,
becreftigt und gehantfest sein, nemlich wer bey uns umb ein
newen rath zu erwelen und stát zu befestigen gestalt hab,
des der warheit nicht zu verhalten begert haben; angesehen
sulch ir zymlich begem, das zu verantworten wissen haben
wir burgermeister, rat und ganze gemein zu Konigspergk in
diesim oflFen brive fur meniglich bekennen: zu der zeit, so
wir alhye bey uns ein newen rat setzen und kSren, erscheynt
ein ambtman, und van dem alten rate an stát und van wegen
luisers gnedigsten hem, konigs der loblichen cron zu Během,
dy eyd auf nympt ; dar nach der selbe alt rath wehelt und
kuert zwene ausz der gemein ; des selben gleychen kuren dy
gemeyn zwen ausz den selben des gedachten ratz. dy viere
also gewehelt haben den rat an alle hindemusz macht kuren
und zu setzen. so das nu verbracht, an stád unsers gnedigsten i6b.
hem, des kunigs ete., gedachter ambtman den also erkurten
gesetzten newen rat den eyd furstabt zum rechten, den nach
pillickeit haben zu halten. auchunser stadrecht, verschobner
urteyl entschidung und erfanmg wir und unser veter van den
burgem vam Elbogen und nyndert anders suchen, so fiir
langer zeit herbracht, und noch also halten, und unser stád
mit schroten blank(in, greben redlich noch notdorft zu befesten
macht haben. der und ander meher freiheyt als gewonheit
recht in andem steten, mergkten der loblichen cron zu Během
begriffen van den allerdurcnleuchtigisten fursten, unsers gne-
digsten hern Sigmundt Romischer keyser mit zu gebrauchen
begnad, selbst ausgesprochen hat, auch van andem konigen
und keysem der loblichen cron zu Během etc. begnad, be-
stetigt, gefreyet van meniglich ungehindert suUen bleiben.
dar uber haben des zu warer bekentnusz haben wir berurt
burgermeister, rat und gemein zu Kunigspergk unser stát
insigel zu end der schrift thun drucken. gescheen dinstag Ma*m.
noch Urbani pape m^^cccc*' im Ixxxxviij".
Nach dem und der ko. haubtmann, wy furgemelt, den
hem Sebastian Slick etc. und auch dy burger vam Elpogen
ein tag bestympt zu Prag fur sein gnaden zu stehen, dar
^u den ein rath und gemein Waccalarium, Sichelawer, Nickel
leinl, Johannem Tuchmacher, gesworen des ratz, und Caspar
í^itler, iren stadschreyber, fur den ko. haubmann van iren
^egen zu stehen auf dinstag noch suntag trinitatis hinein ge- '^°°* ^*
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— 60
14M
Juni K.
^■.
mossigt und verordent. wy wol sich dy selbeii das zu thun
gewidert, doch bey dem gehordam, 80 ingepoten, nichthaben
abslahen mugen und mit gnuglicher abfertung irer freyheit
kantschaften, briven und privilegien zu Prag erschynen. wy
wol den selben geschíckten dy šach swer gewest, ursachen
das ir keiner der bemischen sprach verstant gehapt, doch
sich also viel gemuhet durch rath und huli des edeln Mathis
Hisserl und ander hem und guten firunde den erbem hern
magistrům Procopium, oberster stadschreyber zu Prag, neben
sich braoht und mit swerer muh als der dewtzsche sprach
nicht verstanden, sunder in lateynischer zung eins ratz anligen,
brive und privilegien alle und gnuglichen irer sachen unter-
richt getan. und wy fur angezeigt, als dann fur dy hem in
der koniglichen stuben im kamerrechten gestanden. do Sarer
van wegen hem Sebastian sich uber dy burger beclagt, nemlich
dasz dy burger ein falgattern uber das stát thber innewenig
gemacht^ der sy verhindert, das sy dy thoer auf und zu
nicht mugen slissen etc., auch blanken imterm slos, dy nicht
fuglich sein, gemacht etc, auch íurgenomen ein ratzusetzen
und vororden etc, und das dy .burger durch geheysz des z
hem nicht haben wellen auf der strassen gleyten, wy das
uben gnuglich angezeigt. auf sulche clage dy geschickten
durch magistrům Procopium, auch den erbem und vesten
Snabel gnant gnunglichen verantwort, alle punkt imd artickel
beweist, keyserlíche, konigliche und andere brive und kunt-
schaft aufgelegt haben, auch verhoert und gelesen worden,
dar auf dy hem, zur zeit im rechten gesessen, erkant und
gesprochen haben am sunabent dar nach in nachvolgender
meynung; ist aber in bemisch ausgesprochen und ins register
also geschriben worden:
In der zwytracht zwischen hern Sebastianům und Qui-
rinum Slicken, gebrudem, auf einem teyl und burgem vam
Elbogen auf dem anderm teyl : do selben, do dy hern Slickei
dy burger beschuldigt haben, wy das sy nach erfinduii(
und recesz ko. mt. inwendig der stád ein gattem gemách
haben, das fur nicht gewest ist, und des gleichen new<
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r^
— 61 —
blanken unterhalben der stád gemacht und gesetzt hetten,
ucd wy dae sy uber irer hem willen und wissen unter in selbst
ein rat setzen wolten, und wy sy auf dy strasz leute zu besichem
dy strasz nicht schicken wolten, und wy sy gewapent leuth
auf dy stád einiassen und dy selbigen wider iren willen
in der stád auihielten wider dy furgeschribne artickel, haben lu.
sich dy burger vam Elpogen widersetzt und liaben gesprochen
und gesagt, wy das sy den selben gattem und dy blanken
zu einer bestung und sicherung der stád gemacht hetten
und meher, das sy van alt her unter in selbst ein rat
gesetzt hetten, und desz selbigen haben sy etzliche kuntschaft
und zeugknusz erzeigt. und van wegen der strassen sagen
sy, wv der herre ein newes gleyt erdacht hab und sy nicht
scholdig und pflichtig sint, dasz selbige zu geley ten und besichem,
wen war umb der her van dem den nutz neme, und auf der
stád das selbige van alter her nicht gewest ist und merer,
das sy ire erbleute und untersasse van unsicherheit weffen
der stád zu in auf dy stád gelassen haben. do selben hat
der her haubmann sein gnad mit andem hem rath an stád
ko. mt van der artickel wegen geschaft und gepoten: zum
ersten, was sich des gattem und blanken halben antrift, sinte-
mal da« sy das noch k. mt. erfndung und recesz van newen
dingen und an wissen irer hem gemacht und gepawet haben,
dasz sy das selbige in zweyen wochen zurutten und brechen
Bullen, so das selbige ire hem mit in schafFen und heyssen.
und was sich antrift ein rat zu setzen, das selbige das also
bleibe, das dy burger erwelen sullen viere, und wen sy ein
rath erwehelt haben, dasz dy selben den hem noch ge-
wonheyt des rechtens swei^en sullen; und dy erwelung sal
bleiben pisz auf weiter schaffung und gepitung koniglicher
mi und was sich antrift dy besicherung und bereytung der
strasse, sintemal dasz gleit der hem ist und sy den nutz da
van nemen, dasz dv hern selber ire dyner mit dera gleyt
schicken sullen, auch meher, dasz dy burger an wissen und
willen irer hem gewapent leuth auf dy stád nicht lassen sullen.
actum in camera sabbato post corporis Cristi anno etc. im 98. j^\q
Als nu dy geschickten sulchen spruch mit iren hem
und guten frunden vemamen, dar inne vermerkt, dasz ein
rat sal gesatzt werden durch dy viere unz auf weyter vor-
spliaffen k. mt., sint sy van stund an rath worden und im
I iten erkant, sich an dy k. mt. zu muhen und sulchs irs
a jerkomens und gerechtickeyt bestetigimg auszzubrengen.
"9 wol in das swer gewesen, doch haben sy des edeln und
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— 62 —
veliřítěn Mathis Hisserlen, der sich van wegen einer ganzen
geitiťíin in diesen sachen viel luid ofte getreulich gemuhet,
ratli genomen, sulchen handel anzunemen gebeten, sich nicht
sfeWTiien, sunder an dy ko. mt. zu prengen, angesehen des
ínliait desz recesz, das sein k. mt. den vam Elpogen irer
^jťhiipten privilegien wider umb newe freyheyt, wes sy be-
^vejéen mugen, geben und in mit etlichen kuntschaften und
brive an sein k. g. verfertigt und geben ; der denn jnit grosser,
líwei^r muhe alleilie umb gerechtickeit der vam Elpogen sich
mi dy ko. mt. gemuhet, durch hulf seiner hern imd guten
ÍTUnden diz privilegium und confirmazen zu einer ewigen,
festciiy steten haltung einer gantzen gemein gnediglichen
ausbracht imd erlangt, des im dy vam Elpogen nicht unpillich
díiiik sagen sulten und kunftiglich nicht vergessen. dasz selbige
privilegiiun in sich also helt, van wort zu worte lauttend:
Wir Wladislaus van gotz gnaden zu Hungern, Během,
Daljoatien, Croatien etc. konigk, marggrave zu Merhern,
herzog zu Lutzenburgk und in Slesien, marggrave in Lausitz
etc, bekennen ofFenlich íur meniglich, dasz in ob verschynnen
jařen fur uns komen sein dy fursichtigen burgermeister, rath-
man und gemein unser stád Elbogen, unscre liben getreuwen,
und haben uns claglich zu erkennen geben, wy in dy edeln
Kicloaz und etwan Jeronymus ') Slick, hem zur Weiskyrchen,
auch unsere getreuwen, da sy dy selbe stád uberfallen, viel
íitiRz unsern burgern ausgetriben, auch gemeiner stád alle und
itz liché frcyheyt, privilegia, brive und gerechtickeit genomen
liabcm, uns demutiglich betend, das wir in ausz koniglicher
niildc umb gotis und gerechtickeit wille geruchten so gnedig
zti ř*ein, sulche in genomen und entwente privilegia wider
7M jLijeben und zu vernewen. das haben wir in jener zeit in
anřít hung irer treuw und dienst bey unsern forfaren der cron
iTb. Bťliem und uns erzeigt, da durch sy dan das mal in ver-
terblichen schaden komen und obgemelter irer privilegia ge-
waltlich beraubt sein, gnediglich zugesagt: so viel sy und
{lurch glaubwirdigen schein anzeigen muchten, fur uberfallung
und einnemimg ([er stád privilegia gehabt und gebraucht
hettcn, so viel wulten wir in und gemeiner stád widergeben
^) Vor „Slick'* steht am Rande von anderer Haud geschriebcn •' ng^c-
brudere."
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— 63 —
und vemewen. dar auf sein sy abermals durch ir erber bot-
schaft far uns komen und haben uns ir íurgehapten freiheit
und privilegia glaubwirdige vidimus und van viel steten glaub-
wirdige ^ezeucknusz und kuntschaft, als van wort zu worte
himach lolgen:
Wir Greorg abt zu Waltsassen bekennen und thun kunt
allenneniglich, das fur uns konaen sein dy ersamen Mathis
Dilg und Nickel Knotner, bevde geswome desz ratz zuna
Elbogen, und haben uns ein orief auf pergamen geschriben
furbracht, der mit der erwirgen und vesten Hansen Honynger
und Albrichten Bemsteiners als spruchmenner, auch der erbem
und weisen desz ratz zu Nurenbergk und Eger als zeugen
snlchs spruchs, auch der bethe umb dy insigel aigen an-
hangenden insigeln bekreftigt van wort zu worte des lautz,
wy himach volget:
Wir Hans Honinger und Albricht Bemsteiner bekemien
mit disim oflFen brief allen den, dy in sehen oder hořen
lesen, das wir geteydingt haben zwischen dem rate zum
Elpogen und der ganzen gemeine do selbst van zwitracht,
dv sich van N. Hertenperger wegen verlauffen hat und umb
aUen unwillen, der sicn da zwischen gemacht hat, das sy
van beyden parteyen mit ganzer macht gewilkuert und ver-
folgt haben bey iren guten, waren treuwen und eren, was wir
obgnant darumb ansprechen *) den zu fiilgen und an allen ein-
trag und widerred stet und ganz zu halten alles, das hir nach
beschriben stet: zum erstenso sal der rath zwene kysen ausz
der gesworen gemein, und dy ffeswome gemein sal zwene
kysen ausz dem rate; dy vire smlen bey iren eyden ein rat
kysen und aetzen, und vier und zwenzig van der gemein, dy
selben, dy also gekoren werden, sullen mugen und macht
haben, afle ding zuthun und zulassen, als van alter her ist
komen. dar wider sal sich nymant setzen in keinerley weise.
auch ab rat und gemeine stussig oder zwitrechtig wurd, so
sullen sy das nit vemer schiben suchen, noch holen, sunder
sy sullen komen fur den erbergem rat zu Eger, der sal sy
des entscheiden. und wy sy van demselben rate entscheiden
und geweist werden, da bey sal es unwidersprechlich bleiben.
auch sal kein hantwerk den rat, noch gemeine dringen, noch
ein hantwerk das ander in keinerley weise, simder bey ge-
wonlichen rechten lassen bleiben. auch sal nymant kein auf-
lauf noch samnung wider den rat und geswome gemein
machen, noch mit gewapenter hant recht fodem, sunder ider-
*) Nach „aneprechen^ folgendicdiirchgestríchenen Worte „mitgantzer
icht gewaikuert und verfalgt."
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— 64 —
man sal sich lasscn bentigen an stadrechten, als van alter
her komen ist. wer aber šach, das ymant uberfiire, den hat
ein rat und geswome gemeine dar umb zu straffen und zu
pussen noch allem herkomen, und sulch vorfallen pues sullen
sy an einen ffemeinen nutz keren und wenden. auch sal man
dy losung anlegen iderman noch seinem vermugen. was in
der losung leyt, und wy ein rath und dy geswome gemein
erkent, wen auch der rat und dy gesworen gemein dar zu
geben wirdt dy losung einzunemen, dy selben sullen da
van dem rate und gesworen gemein alle jar redliche rechnung
thun. des zu urkund und warem bekentnus haben wir egnantn
Hans Honinger und Albricht Bemsteiner unser insigcl ge-
hangen an diesen brief. so seindes alles gebeten zeugenvan
***• beden teilen, die erbergen und in aller weisheit fnrsichtigen
der rate zu Nurenbergk und der rate zu Eger, dasz sy ire
stete insigel zu gezeucknus auch an diesen brief gehangen
haben. (des auch wir der rath zu Kurenbergk und der rathe
zu Eger simderlich an diesem brief bekennen, das wir van
baiden vorgnantn teyle fleissigen betě wegen unsere stete
insigl zu gezeucknus also an diesen brief gehangen haben) *)
doch uns, unsem steten und unsern nochkomeri an schaden.
der brief ist geben am mantag noch dem suntag oculi in der
vasten nach Cristz gebuert vierzenhundert und in dem ein
''^^^g und dreissigisten jařen.
Und wan oder wir obgemelter abt sulchen obgeschriben
brief in eygener person fleissiglích ubcrlesen und ansigeln,
iren umbschriften, clauseln, punktcn, artickeln und allen sachen
ganz gerecht und unvermeligt gesehen und erktuit, haben
wir van betě wbgen der obgeschriben gesworen des ratz zum
Elpogen den selben brief in diz vidiraus schreyben, zihen
imd machen, dar auf mit unserm aigen hir unton anhangendem
insigel vervvaren lasscn. gescheen zu Waltsassen am eritag
noch dem suntag jubilate noch Cristi unsers liben hem gebuert
mIís. vierzenhundert und in dem achtundne^Tizigstim jařen. *)
i«b. furbracht und dy zu vemewen, auch gnediglich zu zelassen
und zu bestaten mit ganzem fleisz gebeten. des haben wir
angesehen ire treuwe dinst verterben und fleissig gebet oben
angczeigt in und allen iren nach komen alle und itzliche
herinne aufgedruckte irer furgehabten freiheiten; privilegien
und gerechtickeytcn und dar zu ire alte gute gewonheit und
herkomen, dy sy redlich herbracht haben, in allen iren stucken,
Marr
1498
*) Das Eingeklammertc wird am Rand mit „non" íflossiert.
') Es folgen die Kuntschaften von Bchlackenwcrth v. 1498 Juni 6.
und von Konigsbcrg v. 1498 Mai 29. im selben Wortlaute, wie sie bereit«
auf S. 67 u. 58 crscheinen.
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- 65 -
i punkten und artickeln gnediglich vernewet, confirmiert und
I bestetigty vernewen, confinuieren und besteten in und ge-
[ meiner stát alle und itzliche liie mit in kraft diz brives ausz
[ Bemischer koniglicher macht wissentlich, setzen und wollen,
j das sy und ire nach komen sich der gebrauclien, haben,
I halten, nutzen und genissen gleichennasz, als ob sy van
I wort zu worte in diesim brive begriffen und beschriben weren.
und dy weyl sulche unsere stád ausserhalb der cron an der
grenitz gelegen, manigfeltig widerwertickeyt erwart, woUen
wir, das ein itzlicher dar inne wonend burgerliche handlung
nicht faře, er sey den durch ein rat zu burger aufgenomen,
den ein rat also dar zu tuchtig aufoenien sol, aucli urlaub
wider zu geben, als sy das far alt her braclit haben, auch
80 oft in not ist zu iren gemeinen nutz ein ewssere gemein
zu in fodem und also in einickeyt leben, auíruer unter ein-
ander zu vermeiden und dy stád auswenig und inwenig allent-
halben, wo ay erkennen, mit thurmen, mit pforten und
thoren befestigen sullen und mugen angefar dem slos do
selbst so aber, wer der were, sich unser mandát und frey-
hung invemickung setzen und sich noch eim rath ungehor-
samglich hielt, den selben zu straf, wy sy das herbrachť, an-
nemen und so als dan der gedachten stád burgern und ein-
wonem van dem haubtman und hern unser cron Během
rechtlich zuerkant ist, dy weyl dy Slick, ire pfanthern, den
zol und gleytzgelt nemen, das dy burger nicht schuldig sein
mit iren lewten ze leyten, sunder ire gedachto hern, dy des
nutz nemen, wollen wir auch emstlich, das sy und gemeine
stád van iren pfandhern, der erben imd nach komen nicht ge-
drungen werden, noch schuldig sein sullen. auch das sy
and ire leuth mit keiner newen zolnemung beswerer, sunder
dy ganz abthun und gegen der stád lewthen noch andern
gebrauchen, noch nemen sullen. und dy weyl des eyds halben,
80 oft gedachte unsere stád iren pfandhern und so ir burger-
meister, rathman und geswomenjerlichenzum rcch ten s weren
mussen, viel zwytracht gewest, habén wir den eyd, wy der
gescheen sol, als durch uns und unser viel gestympten cron-
bem zu Během zu Kuttenpergk rechtlich erkant und be-
schriben ist mit bemischen worten und auch leutterlich ver-
dewtzscht, hir ein schreyben lassen : (also der eyd bemisch
etc. und ist also verdewtzscht eingescbriben.) „wir s weren und
globen got dem hern und allen heiligen und den odeln hei-n
^m Quirino, hern Sebastiane, gebrudern van Weiskirch,
sem pfanthern und gnedigen hern, und iren erben treuw
id unterthenickeyt zu leysten noch irer verschreybung, als
if verpfant gut lewth gehoert, als uns got helf und alle
iyligen." und wollen dar auf, das burgermeister, rathman
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1
t
— 6G
lÁm
II nd gemeine, so oft áy iren pfanthern treuw und gehorsam
ze gein oder zum rechten sweren, also und nicht anders sweren
imd van irem pfandhern anders zu sweren, sunst auch zu
nichte unpilliehen sullen gedrungen werden bey unser hochsten
slfHf und ungnad meydung. desz zu urkund haben wir unser
koniglieli insígel hír an hengen lassen. geben zu Offen am
tiig nativitatis Marie noch Cristi gebuert vierzenhundert und
iii dem acht und newnzigstim unser reyche des Hungrischen
». ini newndem und des Bemischen im acht und zweynzigstem
jarťu.
Ad relacionem magnifici domini Johannis de Schel-
lenpergk, supremi caneellarii regni Bohemíae. ^)
!»• Es ist auch ein brief van der ko. mt. ausgangen, an dy
víiia Elbogen komen zu denselben zeiten, wes sich eine gemein
und ein rat halten sullen des lautz^ hernách volgt:
Wir Wladislaus van gots gnaden zu Hungern, Během
etc- kunigk, margrave zu Merhem, herzog zu Lutzenburgk
und in der Slesie, margrave zu Lausitz, entpiten den fur-
eichtigen, unsem getreuwen burgermeister, rathmannen und
ganzer gemeine unser erbstad Elbogen unser kuniglich gnad
und alles gut. liben getreuwen! wir hořen, das sich etliche
ausz euch mit manigfeltiger, ungehorsamer ubung gegen und
wider einen burgermeister, rate und dy geswomen ausz der
gemeine eigen willens zu gebrauchen furnemen und, so sich
zu burgerlichem wesen nicht erhaischt, zu gezenk und auf-
ruer befleissigen. ob déme wir nit wenig misfal haben, begeren
van euch und mit ernst verschaffen alíen und itzlichen der
selben unser erbstad Elbogen inwonem, das ewer keiner
nichtz handel noch wandel, er sey den durch ein rath zu
burger aufgenomen, als dan ein rath van alters her und noch
ein iglichen, der darzu tuchtig, aufzunemen und enturiauben
iu machten. und auch ab eime rate und euch ausz der ge-
sworen gemeine etwas alleine in handlung zu swere, daraiď
woUen wir, das ir eine ganze gemeine zu euch fodem sollet
und als dan durch rate und ganze gemeine das peste, so in
*) Dieses Privilegium íindet sich noch vor im Privilegienbuch v. 1638
Juni 2, ferner in einer Perg. Handschríft des bohmischen Musenms (6 C.
2), iiD Egerer Archiv (Kasten C. 1. fasc. 40 im Exzerpt. Nach dem Pri-
vllegienbuche lautet der Eid in tschcchischer Sprache : ,,PrzÍ8aháme a sli-
buj em panu bohu a wssem a urosnym panom, panu Guirinowi a panu
S€'baBtíanowi bratřjm holiczw panům nassira milostiwym a zastawnim a
dicdiczem g^ch wiemost a poddanost zachowati wedle zapissuov, gích yako
nu dobr^ lyda zastawne slussie tack nam pan buoch pomohay wssiczkní swaii.'*
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r —
— fi7 —
den selben sachcn furzunemen. vorschaffen niit euch und
wollen, das ir euch alle samptlichen und ewr ider in sunder-
heit ewre freyheit, dy wir euch auf ewre redliche anzeigen
gnediglieh bestetiget, dem nach also richtet und haldet und
in gehorsanier eynickeyt mit ein ander Itebet. wurd imandz
diz unser mandát in veruckung setzen, den selbigen als ewern
mitburger zu straf nemen und ein iglichen bey ewerm stad-
rechte bleyben, daruber auch nicht femer gedrungen werden
sulle, dem also und nicht anders thuend, als libé und euch
sey unsere swere straf und ungnaden meydung. doch das ir
den edeln unsern liben getreuwen Sebastiane und Quirino
den Slicken, die weylen sy ewre pfantheni sein, thut noch
laut irer vorschreybung, so viel una píUich. zu urkund haben
wir unser koniglich insigel an diesen brief aufdrucken lassen,
der geben ist zu Ofen ara tage Marie nativitatis noch Cristi
gebuert vierzenhundert und im achtundnewnzigstim unser
reyche des Hungrischen im newnden und des Bemischen im HeVt^s.
achtundzweynzigsten jařen.
Item anno domini etc. im Ixxxxviij jařen am^freitag noch ^**p ^''*
assumptionem Marie hat sich begeben, das Mertel Franck,
als er sich fur eim rath fur xiiij tagen, so er mit Fritzen
Fleischmann zu thun gehabt, verwilt ein kuntschaft zu brengen?
wy er mít dera fleisch, das er weylent gein Eger getragen,
gehandelt hab, sulche kuntschaft ein rat van im begert ausz-
zulegen, in massen er sich fur eim rat verwilt hábe. hat
Mertel geret, er hab sich des nicht verwilt, sunder er hab
gesagt, wo im das not thun worde, wolle er des kuntschaft
brengen. hat ein rat zu im gesagt: „Mertel, du hast also
geret, ist ein ganz hantwerk bey gcwest. du hast auch dy
geswome schawer, da sy dir dein fleisch geschawt und noch
deinem willen nicht gesetzt haben, geschulten, gesmeht und
ire eyd geret und lugen straíft uns in ein ganzen rat sitzend.
bist ein mitburger, machst dich ungehorsam. wir wollen dich
dar umb strafFen und als unsern mitburger einlegen." wy
sich nu Mertel mit seinen frevelichen groben worten gein
eim rat widersetzt, hir nach gnuglich begriffen, denn als in
ein rat in keller gelegt, nicht uber lang ist her Sebastian
komen und in an wissen und willen eins rats mit gewalt
ausz gefenknusz genomen und wider ein ganzen rat und gemein
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n
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ein gleyt geben. wy sich Mertel weyter gein rat und gemein
gehalten, vint man hernách beschriben. den der meynung
dea hem was, dy weyl sich Mertel auf in het beruffen, wolt
er iti und ein rat dar umb verhoren und entscheiden. vermeint
ein rat, sy weren zu rat und recht gesworen, in wer nicht
notf Bo ein mitburger verbrech und sy auf ire eyd erkant,
Hich init im dar umb erkennen lassen. es vermeint der her,
weii sicli einer auf in beruffet, der suit da bey bleiben. das
im ein rat nicht gestendig, sunder, wer pinichig und unge-
horsara were, den wolten sy straffen, wy fur alt her komen
xuid uoch befehel k. mt. nicht anders thun. dar ein sich
den ein ganze gemein verwilt hat, das willig zu tragen.
^ Wywol her Sebastian sein gnad vielleicht das und ein
anders wol het lassen bleiben und ein rat rait iren mitburgern,
wy fur alt her komen, prauchen lassen, sint doeh etliche,
nemlich Nickel vam Saher und andere meher ungesetigt, ein
newes uber das ander fanden, ein rath zu viel uncost und
zeruiig gedrungen, wolten sy anders ire alte stád gerechtic-
keyt, gewonheit und freyheyt behalten, viel und oft sein gnad
gebeten, sy gnediglich bleiben lassen und ir gnediger her
aein, dar auf sein gnad alweg gesagt: „dy weyl und ir nicht
thuet, was ich euch heysse, wil ich ewr gnediger her nicht
sein,** dar auf ein rat geantwort : „wir wollen e. g. thun,
das wir pflichtig und schuldig sint zu thun, williglichen und
geru ; beten ewer gnaden, uns bey unserm alt her komen,
freíheit und privilegien gnediglich bleiben lassen." aber
alweg gesagt : „ir must thun, was ich euch heysse," und
aich zu viel malen wider ein rat erzomt des ein rat kein
guiiiát noch gnad hat mugen erlangen ; aber dennoch uber
jrem altherkomen und privilegien, so viel an in gewest, fest
gehíilten unz zu der zeit, do sich sein gnad gerust zu der
' k. mt. gein Hungem in dynst zu reyten. das den ein rat
nicht lang da far sein gnaden aber gebeten, sein gnad wol
ir gnedig her sein, sy wollen auch sich auch gein sein gnaden
in allem, das sy im pflichtig und schuldig zu thun sint, ge-
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horsamglich halten. sy haben aber kein gunst noch gutlickejt
mugen erlangen; den sein gnad zu in gesagt : ^ír suit sehen,
ich reist zu der k. mt. ; ir must thun, was ich euch heísse,
und ich wil euch graiisemer werden, wen ichyegewestbyn."
dy und andere rede eín rat gehoert^ kein gunst haben er-
langen mngen. also ist sein gnad umb sent Erhartz tag hin jl^^^^
weg zu der k. mt. mit vj pferden geriten. was aber sein
gnad ausgericht, verpurgen ligt. und dar nach des selben
jaers am abent sancti Andree wider komen. nov. 29.
Es hat sich auch begeben in dem selben jare^ das ein
zHritracht und ein hader in eim piher hawse bey nacht ge-
Bcheen durch etiiche mitburger und nemlich einer^ Endres
Lederer gnant, da durch der richter durch den wirt verpot
zu komen, dy, wy sich noch stád ordnung erhaysch, zu ver-
porgen. des sich Endres Lederer geweert, wy wol in etiiche,
wirt und wirthin und andere meher dar umb mit worten
gestraft, sich wider den richter nicht setzen, dar auf Endres
Lederer gesagt, er wolle in richter und gesworen scheyssen.
bey sulchen reden ist ein gesworner des ratz gesessen. desz
morgens frue ist der richter in ein rath komen und sich
beclagt uber Endres Lederer, wy er sulche • smeliche red
getan; und dy weyi er sey ein mitburger, clag er das eim
rate in zuversicht, dar inne zu beweisen, seim g. hn. und
gerichte sulche verachtung weyter nicht geschee. wen es
sey ein gesworner dabey gewest, den sulle ein rat befragen,
wirt man den grundt erfaren. wy wol in bey wesen des herrens
I Endres Lederer der red nicht bekant, und der richter zuim
gesagt: „du hast das geret, wil ich dich mit eim gesworen
i und aadem meher uber weisen." sint dy ding ausz andern
' notsachen also verlengert unz auf mitwoch fur puriíicationem ''■"• ^'
Marie ; ist der gesworne befragt wurden. wy wol er sich des
zu sagen viel und ofte gewidert, dennoch durch ein rat ge-
bdert dy warheyt zu sagen, der den dy meynung, wy der
ichter sich beclagt, auch gesagt hat. dar auf ein rat Endressen
u thunn gelegt und dar nach freitag noch Dorothee wider *"•»>. s.
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70
iXim
ausz dem thurra genomen, doch das dise hernách beschribne,
Erhart Pinter, Endrcs 8chelm, Hans Colbborcr, Hans Clorell,
biirg worden in der gestalt, das Endres Lederer sal thun,
was in ein rat heyssct, und vven man sy fodert, in fur
ein rat wider zii stellen in noch eins ratz crkentaiusz zu-
straffen. so er aber sulcher straf nicht wolt nach komen,
noch seincr antwort, das sy in wider in thurra, dar ausz sy
in gcnomen haben, stellen. eodem anno am freitag noch Ja-
cobi apostoli haben dy burgen Endressen selbst fur ein rat
bracht und nyraer stehen wellen, und zu Endressen ein rat
gesagt, dy weyl er dy bschuldigung desz richters, desz ini
ein geswomer gestanden, gehoert hábe, wollt er dar umb
eins ratz strafFe leidcn oder nicht. hat Endres Lederer gesagt,
fír hab das nicht gethan, dar umb woUe er sich in keine
straf geben. dar auf haben in seine burgen wider in thurm
"^cstelt, sint irer burgschaft van eim rat ledig gesagt wurden.
ivy wol viel und ofte sich bnanten Endressen frund und
sweger gein eim rat geniuht, in ausz gefenknus zu brengen,
das in ein rat alzeit willig gewest auf burgschaft auszugeben,
aber nymanz burg fur in worden mucht; vielleicht auch so
lang nicht gelegen, wo Endres sein droliche wort im thurm
gclassen, und dy weyl Endres in den lewften eim rate viel
imd ofte widerspenigk und wider ein rat neben dem hern
gestanden, der massen Fabián van Veyltz in abwesen des
hern haubtmann angeruffen, in ausz gefenknusz helffen. dar
auf Fabián van Veyltz ein rat viel und oft ersucht; das ein
rat willig gewest, doch das Endres verpurg oder verschrey-
hung thue. hat Endres ny thun wellen, dar ein der haubt-
mann also zu thun nicht unpillich zu gescheen. [?] do das Endres
nicht hat wellen annemcn, hat eim rat nicht gefugt, in aus-
zulassen. uber das hat sich bnanter haubtmann an wissen
rins ratz schriftlichen an den k. haubtman hern Peter van
Uosenbergk beclagt in noch geschribner weyse:
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— 71 —
i
I Dem wolgeboren hern hern Petern van Rosen-
bergky obirster haubtman des konigkreychs zu
I Během, meinem gnedigem hern.
I Wolgeborner her, mein ganz willig dinst sint ewem
I gnad zuvor. Gnediger her! ungezweifelt ewem gnaden sey
írischer gedechtnusz, dasz zu der zeit, als mein gnediger her, her
Sebastian, her van der Weiskyrchen etc, mich durch Nickel
í vam Saer ewem gnaden als seinen ambtman befolhen, das
ewem gnaden mit mir der selben zeit verschaft und begeert,
nichtz eygen willigs fumemen zugebrauchen, sunder ab mir ein-
cherley zu handen stíes, das an ewern gnaden gelangen lassen,
wolt sich ewr gnad in sulchem mir hulflíchen und retlichen
gnedigiichen erzeigen. des ich mích bísher als gehorsamer
gehalten, und ab got wil, hinfur sulcher mas halten wil. wan
aber itzund dy notdorft erfordert, dise nach geschribne hand-
lung an stať meins gnedigen hern ewern gnaden eroffen, bith
ich ewr gnad gnediglich zu vememen, das ein armer hant-
werksmann mit namen Endres Lederer durch einen burger-
meister imd rat der stád Elpogen numals lange zeit in zweyen
Sefenknus enthalten. geben im ursach, er sal meiner gnedigen
em richter und einen gesworen zum Elpogen mit worten
gesmet haben. des doch der arman in keinerley weise be-
kentlíchen und verhoft, es sulle im in warheit nymermer bey
bracht werden, sunder er hat sich alles erpoten und nach
hewt des tages umb alles, das, so sy in umb beschuldigen,
wolle er in steen fiir meinen gnedigen hern oder fur in selbst
zu recht, und was als da an der ende einem erkant, des
wolle er geniessen und entgelten. er wolle sich auch gegen
in allen oder zu welchem er in sunderheyt zu sprechen hábe,
an recht benugen lassen und in das gnugsamlich verburgen,
dem also nach zu komen und sunst in oder der iren keins
argen zu gewarten. dar auf ich an stát meiner gnedigen hern
mit den vam Elpogen verschaft^ den armen bey seiner gleich-
messigenerpitung bleiben und inausz gefenknusz komen lassen.
das aber alles unangesehen wirt, der arman durch sy uber
sein rechtlich erpitimg gewaltsamlichen mit gefenknusz be-
swert und im wege und meynung fur halten, dy dem nicht
anzunemen, auch nicht mugíichen, iren willen zu crsetigen,
hat ewer gnad abzunemen. und ab dy vam Elpogen einen
tetner oder morder in gefenknus hetten, sy wolten den wider
dy billickeit handeln, so musten sy in bey recht bleiben
^'\s8en. das aber dem armann bisher nicht mugen widerfaren ;
ber als der arman sagt, so sey nicht dy ursach, in massen
y in beschuldigen, es ist in auch der nicht gestendig, sunder
ermeint, nachdem er in der zwitracht, so sich zwischen
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*^ meinen hern und den burgern gehalten, den dem hern meher
dan den burgern zufellig gcwest, des miisz er itzundt ent-
gelten, vielleicht gedenken mit dem ebcnpild zu setzen, das
sich ander meiner guedigen hemanhengung zu sein schew 8ullen
entpfahen. hir urab ewr gnad dienstiichs flois petend, an stád ko.
mt. mit den van Elbogen emstlichen zu vorschaffen, das sy den
armanauf sein gleich erbitung, in massen oben anzaigt, ausz ge-
fenknus komen lassen, in also gewaltsamlich ferrer riieht be-
sweren, als mir ganz nicht zweifelt, ewer gnad thun werd. und
ab dy vam Elbogen dieser seincr erpitung nicht gesetigt sein
wolten, 80 erpewth ich mich an staa meiner gnedigen hern,
schreib auch selhat ewern gnaden hie mit zw, das ich den •
armann auf sent Mertins tag schirsten, oder wen mir des van
ewem gnaden cin tag emenet wirt, fur ewr gnad stellen
wil. imd was ewr gnad allein oder sampt dem cammer gericht
auf der vam Elj)ogcn clag und sein antwort, dergleichcn auf
sein clag und der vam Elbogen antwort sprcchen oder er-
kennen, das sal der arman besetigt sein und bleiben der
zuversicht, ewr gnad werd diese erpitung als gnugsamlich
ermessen; und ab dy vam Elpogen ausilucht hir inne fiir
wenten wolten, sy als ungehorsame erkennen, irs eygen lí^qilens
nicht gestaten, sunder mir bey diesim boten gnediglíchen in
schriften raten und anzeigen thun, wy mir hirinne gegcn
ircm ungehorsara hinfur fuglich gepur zehalten. das wil ich
umb ewr gnad mit willigen fleis verdicnen. des ewer gnad
1499 beschribene antwort, datum suntag Egidy anno etc. Ixxxxviiij®.
**P** ^ Fabián van Veyltzsch, haubtman zum Elpogen.
Auf aulche cla^e bniuten haubtman s hat her Peter van
Rosenbergk, k. mt. haubtman, den vam Elbogen geschriben
in nach volgender weise :
Mein dienst mit guten willcn zuvor. ersameu wcisen liben
frundt! Fabián van Veyltzsch, haubtrnan zum Elpogen, hat
mir ytz geschriben van eins armen hantwerks mans mit namen
Endres Lederers wegen, gegen dem ir etwas unwillens etlicher
unzimlicher wort halbcn, so er geret sal haben etc., furge-
nomen, dar umb ir in dan, uber das er doch der massen
ganz nit gestanden, gefenknusz und don selben auf sein
w^Uig und bilHch erpiten, in massc inligend copey vermeltes
haubtmans schreiben anzeigt, fur her Sebastian, hern zur
Weiskirchen, noch fur euch oder andem pillichen enden,
auch auf des selben haubmans van seinen wegen ersuchen
bisher nit ausgeben habt wollen : das mich dan, wo dem
also were, nit billich bedunket, und ist dar auf mein ernstlich
bogeren an euch, sulchen unwillen noch gutlich auf sein
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r
— 73 —
fiirberuert erbiten abzustelleii und mergnanten burger sulcher
fenknusz auf burgschaft ledig zu zelen, wo ir euch dan zu
bederseyt desfaalb gutlích ye nicht vertragen mocht, so er-
nenne und bestymb ich euch hir mit einen tag nemlich auf
Martini sehierst durch ewem volmechtigen anwalt fur mich
gein Prag zu rechtlicher oder gutlicher verhorungzu erscheinen,
aldo dann furgnant Fabián vanVeyltzsch den selben burger
auch zustellen erbutig und ah dann ferrer durch mich zwischen
ewT nach billichem und entlichem entschied gehandelt sal
werden. datum Krumenaw am mantafi: nach nativitatem Marie i*99
anno etc. Ixxxxviuj.
Sulche desz ko. haubtmans schrift zu verantworten und
nicht unbillich auch der clage, so Fabián van Veyltzsch,
haabtman zum Elpogen, uber ein rat zum Elpogen hinter ir
bewust gescheeU; hat ein rath Jorgen Odelheyder und Caspar
Fitler, gtadschreiber, zu sein gnaden zuzihen geraussigt. wy
wol dy selben alle und itzliche punkt desz Lederers vam
anfang, mittel und end muntlichen gnugsam fur dem konig-
lichen haubtman ftir antwort, haben sy dennoch sulche ire
verantM^ortung sein gnaden und andere anligen auf schrift-
liehen angeben in nach geschribnem laut :
Grosmechtiger imd wolgebomer edler her ! ewer gnad *-"*
geruchen unser anligen notdorft, wy hir nach angezeigt, un-
verdrislich zu vememen. anfangs einer unser mitburger, gnant
Endres Lederer, hat unser gnedigen hern richter zum Elbogen,
dar bey einen ausz unserm rath mit imzymlichen bosen worten
groblich beleidigt und gesmecht^ da durch er gefenclich an-
genomen und enthalten wirt. wy wol in mitler zeit seiner
gefenknus etzliche wege zu erledigen seiner gefencknus dinend
a|jj burgschaft zu thun furgenomen, aber auf seinen teyl ver-
CKíhtlich angesehen^ auch eins teyls der burgschaft nicht ge-
haben mugen. da mit wir aber kunftigen unratz, so uns van
im erstehen mucht, noch dera er seins gemiitz ein eigen
willig mcnsch ist, uberhaben bleiben, ist im zu letzt ein ver-
schreibung oder urfed uber sich zu geben van uns furgehalten,
der er aber nicht vermeint anzunemen und tut uns uber
Bolch furgehalten pilHckeit ín seiner gefenknus fur und fur
nait boser nachred schelten und bedrohen etc. weiter gne-
dij r her! als dy stád Elpogen in der cron zu Během ám
cw áerstem ort und ganz an der grenitz gelegen, deshalben
wii meher den andere leuth gefcrlickeit und anstusse haben
zu ísoi^n, ist van uns dem rathe und van der gemein im
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^
74
pesten furgenomen und dar zu verwilligt, als, wen dy wach,
torhuten und andcre notdorft der stád nach unser ordnung
betreffe, daa derselbige sulche rait seiner selbst person ver-
wese und vertrette, dar inne sich etzliche unsere raitburgere
widerspenigk und ungehorsam merken lassen etc. zum letzten,
gnediger her ! wirt umb dy stád Elpogen allenthalben auf den
strassen viel und raancherley pflackerey und wildc anstosse
gepflegen, des halben wir mit unser hantirung und gewerbe
grossen nachteyl und bcswerde und verhinderung leyden,
den wir noch staten und noch unser notdorft nicht auswarten
mugen, das uns zu merglichem verterblichem schaden thut
reichen etc. deshalben an stád und van wegen k. mt zu
Hungern etc, unsers allergnedigsten hern, ewr gnad, als iinsem
gnedigen hem, wir rait unterthenigem demutigem fleis thun
anruíFen betend e. g. als unsern gnedigen hern geruchen
gnediglichen dar an zu sein und so viel verfugen, das wir bey
unsern zimlichen und billichen furnemen, dem gefangen fur-
gehalten, gehanthabt und da van unbedrungen bleiben, auf
ďas wir kunftigen unratz, so dar ausz komen mucht, entladen,
auch der ungehorsamen widerspenigen unsz mitburger in ireni
unbillichem furnemen nicht zu stewren oder fudern, sundcr
íly sulchen betrachten, furwilligten, furgenomen gemein nutz
und fromen der stád verachten und dar an verprechen, noch
unserm erkentnusz inhalt unser privilegia und begnadung dy
straf aufhemen, und das etzliche mittel und wege mit fleis
furgenomen T\'iirden, da durch dy pflackerey und beschedigung
auf den strassen abgewendet und in guten gerutem wesen
seinen anstand mucht erlangen. das woUen wir mit unsern
armen dinst lunb e. g. als unsern g. hern alzcit in unter-
theniger gehorsamer willickeyt mit ungespartem fleis getrew-
iichen verdienen.
Auf sulch anbrengen muntlichen und schriftlichen der
konigliche haubtman Fabián van Veyltzsch geschriben, nicht
hir eingeschriben, doch so viel gehandelt, da mit Endres
Lederer ausz gefenknusz komen mucht, doch in der gestalt,
das Endres verpurge, sulcher gefenknusz n}Tner in arg zu
gedenken, welche burgschaft ist im schriftlichen furgehalten
tmd gelesen. dar ein dy burgen und Endres Lederer dem
I also nachzukomen inhalt der selben burgschaft verwillt, und
dy burgen mit hant und munt gelobt eim burgermeister haben
oct^ís, '^ nachgeschribner weyse : also dar nach am mitwoch Severini
6Ínt Hans Beyer, Endressen bruder, und Hans Wentzel, sein
v
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— 75 —
frundty mitburger zu Eger, und Hans Clorell, sein swager,
mitburger zum Elpogen, fur ein rat entgegen Fabián van
Veyltzsch, haubtmans, gepeten burg zu werden; dy ein rat
zu borgen aufgenomen, dasz sy mit gesampter hant ein burger-
meister geret und globt, Endres seiner verhandlung noch
gefenknusz nymmer meher in keinem arg zu gedenken, auch ****
nymandz dister freuder zu sein, noch gein dem wolgeboren
hera Sebastian, hem Quirin und hem Albrichten etc, unsem
gnedigen hern, und iren gnaden verwanten, burgermeister,
rath und gemeine, vorwanten und unterthanen mit worten
noch mit werken nicht antén noch efem in keinem argk.
het er aber zu imands zu sprechen oder ein ander zu im,
daaz far unserm stadrechten und nyndert anderswo austragen,
het er aber zu eim rath, das mit recht und an billichen
enden furzunemen.
Auf sulche gelesne burgschaft haben sy alle drey mit
hant und mund ein burgermeister gelobt, dy gantz, stet und
fest zuhalten, imd burg worden entgegen Endressen Lederers,
der sy dar umb hať gepeten. und auf dy selbige stund hat
Endres Lederer dem gestrengen unserm gnedigen hern haubt-
man mit hantgebenden treuwen und eren gelobt, der massen
dem burgermeister und mit aufgeragkten vingem dem haubt-
man ein gelarten eyd zu got und den heyligen gesworen, dy
bmelten seine burgen der burgschaft in kein scheden furen,
sunder das sy dem burgermeister gelobt haben, ganz, stet
und vest wil halten noch lauth getaner bm^gschaft.
Noch dem und Mertel Frank, den man sunst Maulmertel
nennet, wy oben angezeigt, ausz gefenknus komen und durch
ein mitburger, Fritz Necker, mit recht angelangt und recht-
fluchtig worden der ding, der her auch sein anwalt wider ein
rath geleyt geben, dar nach viendt worden, dy vam Elpogen
be chedigt und gemortbrenth und vermeint, gerechtickeyt zu
Ha 3n ; noch inhalt seiner clag zetel fiir den hern bracht und
im ein rat zum Elpogen nicht gestendig, auch in irer brief-
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— 76 —
lichen and muntlichen an hem gelangten antwort hir nach
folgend ist zu vememen:
j^^.. Vormergkt anno domini etc. tausent funfhundert
Í*are am sunabent noch Erhardi setz ich Mertel
Trank zu den van Elpogen schult und spruch,
wy hernách volgen, der ursaehen sy mich van in
und in vehed gedrungen.
Item zum ersten so ich als einer desz hantwerks der
fleischer zum Elpogen gewest, mein hantwergk wy erlieh
und redlich meins vermugens gearbt und vorweylt, in ofher
bank schotzen geslacht, žildo bey dem Fritz Fleischman als
geswomer meyster und schawer gestanden und verhanden
gesehen, und ab in was bedeucht hette, doch unvormelt, bisz
ich der zeit, wy gewpnheit, sulch fleisch, desz bey andcm
wenig verhanden, hab hin hawen und verkauffen wollen, hat
mir Fritz Fleischmann das bey seinem ampt verpoten.
Item her auf hab ich mich des unpillichen gescheens
beswert zu sein bedeucht und doch stil gehalten, hit mich
des zum ersten auch zum endern mal an Erhart Smidt, dy
zeit burgermeister, bec)agt und dar auf mit flcis gepeten mir
sulch fleisch, wy pillich, schawen zu lassen, mir ungezweifelt,
werd Fritz Fleischmans verpot noch seinen schulden nicht
erfinden. do hat der burgermeister mit Fritzen verschaft, mir
noch ordnung seins amptz sulch fleisch zu schawen, welch
gescheft er angenomen, oder nicht thun wellen. zum andem
mal aber der burgermeister wy fur mit im verschaft und
zwen desz ratz neben in dav zu geben. sulch geschefte er
aber angenomen, und doch nicht thun wollen. da mit seinem
ampt nicht benug getan, hir inne seins eygen willens praucht,
mir mein gut verterblich gemacht, mich des haubtgutz mit
der unerfintlichen beruchtung in merglich scheden gefuert
Item der ursachen ich Fritzen Fleischman mit furechter
verclag fiir ein rat fiímam, dar auf mich der burgermeister
und rath vam rechten genomen mit der zusag sich des zu
erfaren, welch erfarung mir mit langer verzoglickeit und
raerglichen schaden, mit enperung meins haubtgutz und mit
der beruchtung fur híelten und doch zuletzt mir und meinen
22a mit gesellen Cuntz Tucken das haubtgut vorlegten und be-
zaleten und dar auf mich mit Fritzen Fleischman bey treuwen
und eren als durch Thumshirn, dy zeit ein eldister, van
ratz wegen fur eim rath richten.
Item welche richtung aber durch Fritzen Fleischmí i
an mir uberfaren und nicht gehalten. des ich mich aberm? s
an ein burgermeister und rat zum Elbogen beclagt^ mit i i
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— 77 —
zu verschaíFen, mich bey sulcher richtung bleyben lassen. wolt
ein rat nicht arniemen^ sunder sy waren Fritzen Fleischman
seins eygen wiliens gestendig.
Item der ursaehen, so ich mit Fritzen gericht, an mir
uberfaren und bey sulcher richtung van einem rat nicht ge-
schutzt noch gehanthabt werden wolt und also vam rechten
genomen und mich des an dy oberkeyt, an den wolgeboren
hern, hem Sebastian, her van Weyskirclien und lier zum
Elpogen, erclagte, der halben mir sein gnad Ernsten, seiner
gnaden dyner und hofschreyber, zuschuf, van wegen seiner
gnaden mit dem rate zu reden, mich kegen und wider Fritzen
Fleischman bey sulcher richtung zu verschutzen und hanthaben.
was mir aber unhulflich, sunder mir Fritz Fleischman sulcher
richtung auszfellig, des im ein rath zufellig. des ich in peident-
halben nicht gestendig noch im grund unerfintlich sich der
ursaehen, so mir ein rat mein haubtgut, der halben ich mit
Pritz Fleischmann irrig worden, bezaelt und auch ari Thums-
him selbst erweist, wy dy richtung bescheen, und wy dann
her Sebastian ein rat der halben beschickt zu fragen und durch
zwen des ratz geschickte und sunsten mir ungezweifelt gnuglich
erfaren ist zu vermerken, wy mir ein rat mit sampt Fritzen
Fleischmans neyd und hasz unpillichs furnemen noch meim
leibe^ ere und gut gestanden, wy der masz meher hirnach
volgt.
Item meher nam ich Fritzen Fleischmann aber mit recht-
licher verclag fur ein rat zum Elbogen umb ein gulden, dar
zu Fritz sein antwort teth, und satzten das beidenthalben
zu recht, welcher urteyl zu versprechen, so oftmals ersucht,
mir ny und noch bisher in das vierde jaer mugen widerfaren.
der halben mich aber in merglich scheden gefuert und hab
rechtlos bleiben mussen.
Item meher hab ich Fritzen Fleischman eins lambs halben
beschuidigt fur dem hantwerk der fleischér zum Elbogen.
da wider Fritz aber seins eigen wiliens gepraucht, van dem
hantwerk auf ein rath geflohen, der ursaehen mir das hantwerk
kegen und wider Fritzen Fleischman fur ein rat beystendig.
sagt ein rath, sich der šach noch schult und antwort zu
erfaren, des ich also wartend und bey eim rath oftmals er-
sucht, wes sy sich in der sachen erlaren. das mir aber nicht
widerfaren wolt, da mit mir alweg mein rechtlich furbrengen
und anfodrung zu merglichen schaden und vorterbnus vor-
Bt-pften und Fritzen wider mich seins eygenwillens vorhulflich
u: 1 beystendig der masz teglich in mich verhetzten,
Item so ich in mittel des handels mein hantwerk mit
P mels eyden arbeyte und vermeinte ye zu verdolden und
u. h getrewlich zu neren, lisz sich ein ratíi irs fur an mir
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— 78 —
geubten handels und mutwillens nicht benugen und sagtcn
zu im, wo er mich nicht verlegte, bo kunt ich des hantwerks
nicht gearbeiten ; und wolten dar umb im noch in unser gtit
nicht schawen noch schawen lassen. der masz haben sy Pluraels
eyden van mir getriben und da mit mich gesmehet und mir
niein hantwerk zu mer verterblichem schaden nyder gelegt.
Item des ein rat dar an nicht benugig und mit behen-
dickeyt unpiilicher fumemung mir noch meinen leib, ere und
gut zu stehen ertichten, wy (?) mich bewilligt van einem hant-
wergk zu Eger in ein rath geim Elbogen ein kuntscfaaft
zu brengen, wy das fleisch, da mit ich mit Fritzcn Fleischmans
anfangs irrig und gericht worden, van einem hantwerk zu
Eger wer geschawet worden. sulcher bewillung ich eim rath
nicht gestendigk und noch nicht gestee, widerrette, als sich
in im selbst erweist, so mir mein gut verlangst van eim
rath bezaelt nnd mit Fritzen gericht mich daruber fenglich
angenomen, gestuckt und gepfluckt, da mit da hin zu notigen,
in des beyfeliiger, den ich in kein zufahel gab. dar umb sy
mich in tliurm und mit sweren gefenknusz belestigiten.
á«i' Item abermals zu merken, wie mir ein rat mitsampt
Fritzen Fieischman noch meinen leib, ere und gut gestanden
und Fritzen wider mich unpillich fiirschub und fodrung teten
uber das, so ich doch Fritzen obgemelt der gerichten sachen,
so er an mir uberfaren, und ander zuspruch halben obbe-
ruert bey dem rath rechtlich und guUich in meinen anclagen
und zuspruchen het, des anfangs mir bey eim rath vorspert
und van in nicht eriangen mucht, das mich Fritz Fieisch-
man umb der anred willen der gerichten šach an mir uber-
faren, der halben umb ein widerspruch rechtlich ansprach,
desz ich mich fur den rechten, wy dy šach zwischen mir und
im gericht an mir uberfaren, seins fumemens nicht gestendig,
als (lan hem Sebastian wissend und mich desz vam rechten
auf hern Sebastian mechtiglich zu ubersagen und erkennen
zu lassen erputig, des mich sein gnad der meinung und pil-
lickeyt noch zu verhoren und erkennen aufnam ader der rat
zum Elpogen dar uber iren hem obgnant vorachten und
Fritzen Fieischman seiner unergrunten und unerfintlichen un-
rechtlichen furnemung wider mich entlich verhulfen, das mir
aber wider Fritzen ny widerfaren wolt.
Item so ich das vermerkte, wy mir der masse ein rath
zum Elpogen unpiilicher weise allenthalben obenberuert noch
meinen leib, ere und gut trachten, da wider ich gedachte
und begert van eim rath mir urlaub und kuntschaft zu geben,
wy ich mich verhalten und van in entprochen mucht; mir
von in nicht widerfaren.
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— 79 —
Item der nrsachen aller obenberurt auf das kurzte
entdcckt mít vorbleybung seins merglichen anhangs mich ein
rath van in und in vehd gedrungen, hernachmals auf mein
erpitung mich mit den vam Elpogen fur den gestrengen und
vehsten Fabián van Veyltzsch, hewtman zum Elpogen, zu
verhoning komen und mich gnanten haubtnian auf dy wol-
geboren hem, hem Wentzlaw, hem Niclosen, hern Casparn,
alle hem zu und van Weiszkirchen etc, mich meclitiglich
mit den zum Elpogen erkennen, welchen der hem einen oder
meher auf unser vennugen gnanter haubtman bey sich haben
wolt, erpoten, das mir gein den vam Eibogen alles un-
hulflich und van in verechtlich* den und allen angezeigkten
ursacben nach^ wy mich dy zum Eibogen an meinen glymf
und hantwerk unverschult ausz eygem mutwillen gesmeht, als
hoch als umb dy sechzigk gulden schaden gefuert, wil ich
van in noch meiner eren notdorft und desz genomen schadens
erstatung und vorlegt haben, so hoch mag erkant werden.
Sulche wy bmelt clagen Mertel Frank fur hem Sebastian
schriftlichen bracht, nicht wenigers, wo dera also were,
kurzung gescheen. dar auf dy vam Elpogen dem hern dy
meynuug gesagt : dy weyl Mertel sein unergrunten eygen
willen und fumemen schriftlichen und anders, wy furm
haubtman weylent gescheen, fiirbren[g]t, wollen sy da wider
setzen und dy warheit sein gnaden der gleichen auch schrift-
lichen hořen und vememen lassen. dar auf ein zeit genamen
und zu ausgang gesetzter tagzeit dy vam Elpogen und Mertel
fur sein gnaden erschjmnen. haben dy vam Elpogen ire wider
red, so viel sy belangt, wy hernách volgt, auch hořen
lassen :
Auf schult und spruch, so Mertel Frank wider ') ^sb
dy van Elpogen schriftlichen verfast und venneint
zu haben. was dy van Elpogen betrift inhalt seiner
clagzetel, diese hernách angezeigte widersatzung
^ointlichen aufs kurzte vermergt. was aber Fritzen
Fleischman belangt, sich dar wider wol wirt ver-
nemen lassen.
Noch dem und Mertel Frank ín seiner dritten satzung
u íit, wy er mit Fritzen Fleischman, ursachen das er im
8 in fleisch nicht hat schawen wellen etc, fur ein rat fur-
*) Die Seite 23r íbí uiibetichrleben.
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— 80 —
gefast, und ein burgermeister nnd rath in vam rechten
nomen etc, gestet im ein rath nicht. den das mag sein, Jas
Mertel Fritzen fur ein rath beclagt hat iirsachen gemelt^ hat
ein rat dy ding verschuben sich zu erfaren, wnr umb im sein
fleisch nicht hat Bchawen wollen, auch wur umb Mertel dasz
fleisch gein Eger getragen. wer unrecht getan dar umb zu-
straffen^ und angeselien das Mertel arm gewest und nicht
zu schaden kame, sein fleisch bezaelt und nicht dar umb,
das er recht gethan, das fleisch gein Eger zu tragen. den so
Mertel seiner šach ye so gérecht het sein welle, der gesworen
schawer, dy sich nicht lang verzugen, noch stád ordnung
pillich erharret und eygen willens sich nicht het durfen
prauchen das gein Eger zu tragen; ist auch ein unerhorlicb
sacli und wider hantwerks gewonheit und ab Mertel auf
vei-poth Fritzens sein fleisch hangen het lassen und im un-
geburlich Aviderfaren, so viel der gebure wider gescheen
mussen, dadurch abzunemen eygen willen Mertels und seins
unerfuntlichen fui*nemens, so er melt, dasz ein rat Fritzen
eigen willens wider in gestendig, in der warheit, als er melt,
nicht erfinden, so Mertel dasz recht unverspert und im ny
gewegert, hat ein rat kein wisscn, in der dingk vam rechten
genomen ursachen hernách begriffen.
Aber als Mertel setzt, wy ein rath in und Fritzen der
ding gericht und geslícht hab bey treuwen und eren und
durch Thumshirn, dy zeit ein eldister am rat gesessen, ist
im ein rath ny gestanden und noch nicht gesteet, ursachen
das eim rat sulche richtung nicht wer zu thun gewest, wen
dy ding Fritzen nicht allcine, sunder dy andem drey, Thumshim,
Engelhart und Lantzendorffer, mit im gesworen schawer gewest
mit betreffehd. dar umb sey sulche šach zwischen Fritzen
und Mertel, wy oben angezeigt, verschuben, sich der ding
bey den andern gesworen zu erferen, da mit nymantz unrechtens
zu gestaten. dar umb Mertel sulchen sein eigen willen pillich
unterwegen liesz und ein rat nicht imorfintliche sache, da mit
er warlich besteen wolt, zu mcsse. und als er melt, wy im
ein rath unbillich neyd und haesz sampt Fritzen getragen
und nach seim leibe, ere und gut gestanden, abzunemen, so
dem also were, nicht unpillich geschege, so Mertel recht-
fluchtig, als oflich am tag wiirden ist, arm und revch ausz
eigem augenomen mutwillen wider got, ere und recht befehdt
und beschedigt, das ein ganze gemein ye van im billich
entladen were.
Was aber aulangt den gulden, dar umb Mertel Fritzen
mit recht geclagt und ein ratli in vam rechten genomen urtel
nicht zu versprechen, ist eim rat nicht wissen, haben auch
kein urtel inne der dinge zu versprechen, aber den grundt
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r
— Sl-
zu entdecken. hat sich begeben, dasz Lanzendorffer Fritzen
mit Techt geclagt^ wy er Mertel zu im geschíckt hábe, im
ein gulden zu leyen ; sulchen gulden hab Lantzendorffer Mertel
geben, dem Fritzen zu brengen. ist durch urtel und recht erk&at
worden, dasz Lantzendorffer sulchen gulden am Mertel, dem
er in geben hat, fodem sol undmag. aber dasz Mertel Fritzen
dar mnb mit recht angefodert, hat ein rat kein wissen, ver-
meynen auch nicht, das Fritz sage, das dy urtel dar umb
ztt versprechen inne haben, dasz sich abermals anders, den
Mertel tumympt, beweist.
Was aber des lambs halben betreffend sagt ein rath,
das sulche dingk ein ganz hantwerk und nicht Mertel alleine
anlaiige. so Fritz oder ein ander etwas unpillichs da mit
gehandelt hette, ir ordnung in eim hantwerk haben, wes
sy sich dar umb halten sullen. ist Mertel nicht van noten,
was ein ganz hantwerk belangt, zu yerfechten. doch Mertel
m dem und eim andem rechtens ny gewegert haben, auch
Fritzen, der selbst witrig ist, wider in ny verhetzt, noch
Fritzen unpillichs fumemens gestat vermeintvielleicht Mertel,
sein unerfintlich fíímemen mit eim rat zu pessem, was aber
der warheit gemesz, nicht widersetzen.
Dasz aber ein rath gewert sulle haben, Plumels eydem **»
mit Mertel nicht zu arbeyten, hat es dy gestalt : als weilent
dy viere gesworen noch ordnung auf ire eyd fleisch unter
den benken geschawet, haben sy Mertels fleisch weniger gesatzt
zu gelten wen Ulrich Fleischmans und erkant auf ire eyde,
dasz Ulrich fleisch pesser gewest wen Mertels. dar auf hat
Mertel dy gesworen schawer geschulten und mit worten ge-
smehet; gesagt, sy schawen noch gunst und nicht noch ge-
rechtickeyt, sein fleisch sey als gut als Ulrichs, sulle sich
mit dem fleische beweysen, und den vier gesworen groblich
fur viel lewten in ire eydgereth. desz sich dy geswome fur
eim rath beclagt; dar auf ein rath etliche geswome meher
dar zu eeben. ist ungeferlich der richter zu in komen, semptlich
dulch fleisch auch besichtigt. hat sich aber in der warheit
(ímden, das Mertels fleisch wol geringer gewest wen desz
Ulrichen. umb sulche smeliche verachtung der gesworen ein
rat Merteln wy hernách gefodert imd straffen wellen etc.
fiulchs angesehen und dy weyl Plumels eydem mit Merten
arbeite und, als er melt, in verlegte, wolt sich und nicht un-
pillich zemen, im sein fleisch nicht zu schawen. dasz aber ein
~^t Lantzendorffer van im getriben, ist im ein rat nicht ge-
mdi^. 80 sich Mertel selbst nicht smehet, van eim rat wol
tertei frank blibe.
Item als Mertel melt, wy ein rath mit unpillichem fur-
imen und auf in ertichten behendickeit noch seinem leib,
6
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— 82 —
ere und gut gestandeii; gefenclich gestuckt und gepAuckt^in
thurm gelegt etc, dar inne Mertel den grundt der sachen
versweigt, zympt sich zu eroffen. den es nat sich begeben,
das Fritz Fleischmann Merteln fur ein rath beclagie, wy in
Mertel geschulten, trewlos und erlos gezaelt dar umb, das
er eine bericlite sache wider in geant nette. dar auf Mertel
sein antwort tette und sagte, wy ein richtung durch ein rath
zwischen Fritzen und im bey treuwen und eren belangend
das fleischy so im Fritz nicht het wellen schawen und er gein
Eger getragen, do es im in eim hantwerk fur gut wer ge-
Bchawet worden, gemacht, dy Fritz nich het gehalten. als
ein rat dy ursachen vemamen, zum Mertel gesagt : ^dumelst
ein richtung, der dir ein rat nicht gestendig ist und ny ge-
standen, und sagst, ein rath hat dir dein fleisch dar umb
bezaelt; dasz es gut gewest, und dy dingk gerícht, und sey
dir zu Eger gut geschawet wurden." dar aiu Mertel gesagt:
Ja es ist also gescheen, ich wil desz wol kuntschaft brengen,
iías mir sulch fleisch in eim hantwerk zu Eger gut geschawet
ist wurden." dar auf hat im ein ratxiiij tage zu geben, sulche
kuntschaft zu brengen. zu ausgang der xiiij tage ist Mertel
fur ein rat gefodert worden, sulche kuntscliaft auszulegen, in
massen er sich verwilt. hat Mertel gesagt, er hábe das nicht
gereth, sunder wo es im not thun wurde, und ein rat neme
im dingk fur, dy nicht gescheen. hat ein rat gesagt : „Mertel,
du hast also gereth, ist ein ganz hantwerk bey gewest, und
lugenstrafst ein rath. bist ein mitbtirger, pillich van dir ent-
laden. du hast auch furmals dy gesworne schawer geschulten,
gesmehet und verhoent und lugenstrafst uns unter augen.
wir wollen dich dar umb als unsem mitburger straffen und
einlegen." hat Mertel gesagt: „ehe und ir mich einlegt, wil
ich ein oder meher zukratzen und reyssen.^ dar inne Eíeins
oyds er eim rath als ein ander mitburger getan, vergessen
und zu den gesworen gesagt, do man in hat eingelegt : „wirt
nicht lané uber drey tage sein, dy mich einlegen, wil ich
wider einlegen." er wisse, das er nicht lange bleibe ligen,
und er sulle das sagen, hab in der herre heyssen reden.
auch zu eim rat gesagt, man musse in sleuffen und tragen,
er wolle nicht gehen. auf sulche seine drotzliche rede und
hoen, so ein rat wol billig an dem orte van im, so er ein
gehorsamer mitburger het sein wellen, entladen, und das er
dy gesworen schawer geschulten, 6n ein rat in keller und
nicht in thurm, als er sagt, eingelegt als iren mitburger zu
straffen, und ist nicht erticht, sunder groblich durch in also
gescheen und yerhandelt und viel fremden lewten, da bey
gewest, wislich. dasz im vielleicht umb seiner armut willen
nicht gedacht wer wurden, so er selbst geswigen. und dy
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— 83 —
ding sint war und also gescheen. in hat auch ein rat nicht
benotigt, kuntschaft; zu brengen, sunder er sich selbst fdr eim
rath in gegenwart eins ganzen hantwerks verwilt, ader nicht
nach komen.
Item als Mertel melt, wy in Fritz mit recht angefiíchten,
in seinen artikel gesetzt, das ein rat Fritzen unpillich
fiurschub getan etc.^ fehelt Mertel desz grundtZ; auch so er
wolt, wol anders wuste, den dy selben ding also ergangen. ^j,
wen noch den obgescheen dingen hat Fritz Fleischman Merteln
angeíuchten, wy er in trewlosz und erlosz geschulten, und
noch ordnung des rechtens begert, seiner eren notdurft statung
za thun, wen er wer der sachen al eein lebtag mit Merteln
ny gericht worden. dar auf noch etlichen rechten der wol-
?eboren her, her Sebastian etc., unser , gnediger her, durch
lumel, Wenzel Eckel, Johannes Tiichmacher und Hans
Gluer, geswome desz ratz, an ein rat begeert in dy dingk
zu sehen^ das Mertel und Fritz ausserhalb rechtens gericht
wnrden. dar auf sy sein gnad geantwort, das dy ding eim
rat mchtz zu schaffen geben, wen ein rat verdechtlich wurd,
80 sy dy richtung zwischen in tetten, den es suit eim
itzUcnem recht fiilgen. dem nach hat Mertel auf Fritzen clag
fiinn rechten geantwort, wy in ein rat mit Fritzen desz fleisch
halben bey treuwen und eren gericht, vmd hat sich des auf
ein rath durch recht gezogen. des sich Fritz der gleichen
zu ubersagen auf ein rath auch gewurffen, ire sage wol und
wee thun lassen. ist ein rat ir bewust zu sagen vam richter
wy recht befragt; dar auf ein rath gesagt, das sy nicht
wiszen haben van sulcher richtung, sint dem Mertel auch des
uye gestanden, das sy Fritzen und In belangend das fleisch
gericht hetten; wen dy šach Fritzen nicht alleine, sunder
dy andemmit in gesworen betreffend. do Mertel sulch zeugknusz
entfallen und Fritzen das recht gedygen, ist Meii;el mit zorn
und Bchelten vam rechten geflohen und rechtfluchtig wurden,
ak das dem richter, zur zeit dasz recht gesessen, wol indenk
Í8t, und Fritzen des rechtens weyter nicht stendig gewest.
80 aber Mertel sich furm rechten auf unsem gnedigen hem,
hem Sebastian, sein gnad, sich zu ubersagen beruft und van
beden teylen verwilt, das recht aber dermasz sein fiirgang
gehalten, der massen dy warheyt gnuglich am tag ligt, was
ungrandtz unerfintlich und unrechtlich fumemen Slertel hat,
der ofiFenlich fur eim geordentem rechten an wissen und
willen des richters entgegen viel fromer lewth rechtfluchtig
^ rden, in meynung sein unbegrunte eygen willen in dy
^ rheyt zu brengen.
Item auch hat Mertel sein mitburgerrecht willig in eim
n 1 aufgeben, dasz er villeicht durch sein handlung verloren
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mucht haben, und dy weyl er kimtschaft seins urlaubs an
im selbst gehalten, unnotig im dy schriftlich mit zu teylen.
Aber als Mertel im letzten beruert, wy in ein rat van
in und in vehed eedrungen, mit weyterm inhalt, daran er
eim rath unrecht mut. den so Mertel nicht rechtfluchtig wer
wurden und sich als ein ander gehorsamer mitburger gehalten,
wy fur her, wol zum Elbogen bliben. dy weyl und er das
recht nicht hat wollen leyden und durch eygen mut-
willen hinweg gangen, fehed und vientschaft gein den vam
Elbogen wider recht furgefast, das dy vam Elbogen zu der
zeit naben mussen gescheen lassen. und noch getanen schaden
sich auf den gestrengen Fabián van Veyltzsch, haubman
zum Elbogen^ mrzukomen erpoten, das im ein rat nicht ab-
geschlagen. do sein gestrenkeit beder teyl red und antwort
gnuglich vemomen, auch sein entschaft gehalten, wol innen
hat, wen ein rath Merteln seins unerfintlichen fiímemens
nicht gestendig. so aber Mertel recht het mugen erleiden,
das im ny gewegert, nicht fluchtig wurd, in massen im sein
handel gnuglich eroflfent, dise antwort kurtz angezeichent,
desz zu notdorft der sachen wol mer wer zu erzelen, doch
wider Merteln rauntlichen nicht wollen verhalten. und dar
auf sein gnaden gebeten, dy weyl Mertel also rechtfluchtig
worden und sy unpillich wider got, ere und recht vient worden,
sy beschedigt una gemortbrent, desz sy im in der warbeit
nicht ursach geben, wolt in sulchen eigen willen, frevel und
gewaltsame ubung leyd sein lassen, verhoffen, sein gnad werd
im das leyt sein lassen, in hulf und beystand zu thun, als sich
zu eim mortbrenner gehoert. ist im aber wenig zu herzen
gangen; doch ab dy vam Elpogen und Mertel der ding bey
im bleiben wollen, ein bedacht untz auf invocavit geben, den
pede teyl angenomen. aber in mitler Merten dem hem sulchen
bedacht aufgeschriben, dy weyl im dy vam Elpogen sechzigk
gulden nicht geben wollen und sein scheden legen, wisse er
dy šach sein gnad nicht weyter macht ze geben. haben dy
vam Elpogen sulcher tagzeit gewart, und dv weyl Mertel
nicht komen, also gescheen lassen, dach dem hem erkennen
geben, nicht not zu schreiben.
ynii ^)Wy wol und nach dem dy vam Elpogen mit hem Se-
bastian Slick durch sein clagen gantz geslicht und durch
recht entschiden, wy oben angezeigt, und sich versehen rue
ze haben, hat sy aber nicht mugen helfen. und dy weyl er
gein Ofen geiyten und Fabián van Veyltzsch an seiner stád
') Seite 26a igt nicht beschrioben.
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zu haubtman gesetzt, des sich dy vam Elbogen guter einickeit
yersehen. und noch dem der edel Mathis Hisserll dem vam
Elpogen in iren sachen viel und stetz retlichen und beystendig
gewest und zu einer zeit den vam Elpogen ein sendbrief,
wy und sy sich, ab sy weyter angefochten wurden, in iren
sachen halten sulten, da bey new zeitigen^ wy und sulcher
hrief in eim rath verlesen, und dy in weyter zu iren henden
genomen, durch unfleis ist verloren wurden und hem Sebastian
geín Ofen geschickt wurden, der den sulchen brief mit den
8eynigen noch seinen fomemen ausgelegt und glosiert, den
vam Elpogen und benantem Hisserl zum ergsten furgenomen
und dar auf van Ofen sein haubtmann Fabián van Veyltz
mit eingelegter des selben briefs copey einer gemein gelessen,
gesriben in der meynung, das sich dy Elpogen des Hisseris
enthun, mit im nichtz zu schicken noch zu schaffen haben
stillten. dy meynung der haubtman einer gemein auch munt-
lichen gesagt, neben im Nickel vam Saher, der dy ding nicht
gewenigrt, in der form, als suit ein gemein auf ein rath
ein verdrisz nemen und van in weichen. das ein gantze ge-
mein als from lewťh nicht thun wellen. wy ein rath das aber
ein anders im pesten betracht, und wer in ire freiheyt zu
behalten nutzlichen ist, fiímympt, ist alweg ir wille gewest,
und noch, wy wol Nickel vam Saher als dann zu einer gemein
geret: „liben feimd! ir suit euch zwen, drey ader vier nicht
verfuren lasseii", das etliche vam rat vorantwort : „wirwollen
ein gemein nicht verfiiren, sunder wir haben uns unsers
hem mit recht weren mussen und nach tun wellen als from
lewth, und ir Nickel vam Saher seyt beflissen ein gemein
wider ein rath zu setzen. das suit ir nicht zu wege brengen,
wen ir seyt unser her nicht. dar umb wollen wir sulches
foder van euch entladen sein. denn so Mathis Hisserl etwas
unnillichs geschriben, zu sein zeiten wol weysz zuverantworten.
da umb sagen wir also, unser her las uns nur mit fride
ui wy fur alt her bleibeíi, konnen wir des und eins andems
en ^ren; so aber das nicht geschicht, mussen wir den und
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ein andern unser freiheit und alt her komen zuerhalten an-
[anffen^. auch bat der haubtmann in demselben desz hem brive
gelesen, dy weyl und Niclas Hackensmidt verkauft hab und
ííich hořen lassen, das er hin weg zyhen welle, sey sein mey-
iiung, das der selbe weyter nicht gehalten werd und in zyhen
lassen, er woUe in auch in der stád nicht wissen. da wider
ein rath geret: ,,e8 begibt sich viel und ofte in steten, das
einer verkauft und kauft, und ist kein ursach ein dar umb
íiin weg zu treyben. dy weyl sich Hackensmidt und sein
nitem neben in fromlich und redlich bey der stád gehalten,
wollen sy in dar umb van in nicht wissen. het aber Hacken-
Hmid aber ein ander unpillichs gehandelt, der suit das noch
ordnung des nechtens entgelten. in der meynung hat der
íiaubtmann gesagt, er woUe dem hem dy meynung also
říclireyben und so viel ankeren, versehe sich, sein gnad werd
rlas und ein anders bleiben lassen. ab das also gescheen oder
nicht, mag ich nicht wissen. den eins ist an tag komen, das
oin schrift vam Elpogen dem hem Sebastian Slick gein Ofen
geschickt, wes er sich uber dy man und dy vam Elbogen
gein der ko. mt. beclagen sulle, das dem glimpf und frid
wider ist. dy selbe schrift ist ein rath van Ofen zugeschickt
der das selbige geschriben, wil vielleicht, das van im nicht
wissen haben, imd van wort zu worte also lautth:
2«a Item zu gedenken, was bey der k. mt. anzu-
brengen sei.
Item erstlichen der erber man halben ist not dise mey-
nung zu handeln. noch dem sich dy selben den hern aller
l>flicht und huldung zu thun noch tod iers vaters selligen bisher
enthalten, wy wol dy k. mt. dicker mals bey in zu gescheen ver-
řichaft, das also unfruchtbar, verechtlichen angesehen. villeicht
íiusz der ursachen gescheen, das sy alle iren fleis, muh und
sorg do hin geben ire hern zu vertreiben, als des dy k. mt
wisen, welcher masz mit grossen clag, der viel am grund
versamelt, ire hem gegen der k. mt. angetragen, vermeint
zu erbegen, sv wider keyserliche und konigliche privilegien
tmd verschreibung abzulósen. das doch sein k. mt. als lieb-
haber des rechtens imd gerechtickeit nit angesehen, simder
^y durch erkentnusz des rechten bey sulchen iren verschrei-
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bnngen gnediglich bleiben lasseii; wy wol sy der halben in
riSE beswenmg, cost, muh und scheden gefuert, als das 86Ín
mt an zwenel wol ermessen und abzunemen.
Aber noch dem und sintmals dy k. mt bmelt heni gne-
diglichen bey der herschaft Elbogner kreisz hat gerucht zu
bleiben lasBen laut irer verschreybung denst, wider setzen
«ich dy selben manne, wy oben angezeigt; in hultung zu thun,
nemen far sich dy ursach sprechend, sy haben mein vater,
hem Jeronymus selliger, glub und pflicht getan fur sicb,
bera Niclosen und bem Caspem, seine bruder, vertrauwen,
sy sein den íungen hem kein pflicht zu thun schuldig, dy
weyl sy durch gnanten hem Niclosen und hem Caspam nicht
leáig eezehelt werden. sulcher irer furgenomen antwort tre^
her Sebastian und sein bruder grosz beswerung, als wol ab-
zunemen, und absgleich also, das sy hem Jeronymus selligen,
wy ir furgeben anzeigt, pflicht eetan, und her Niclos und
her Caspar wolten ir der nicht ledig sagen, vermeinten viel-
leicht auch gerechtickeit sey in zu haben, sulten dar umbdy
1*angen hem als inhaber des Steyns, da alle lehen und obere-
Leit zugehoren, irer verpflichten oberkeit, dy in noch an-
zeirang irer teylbrive zustendig, entperen, mucht dy billickeit
nicht erleiden, ewer k. mt unterthenigís fleis betend gnedig-
lichen geruchen, durch e. k. m. mandát mit gnanten hem
Kiclosen und hem Caspem zu verschaffen, das sy dy berurten
manne, ab sy in eincnerley verpflicht ledig sagen wolten,
auf das dy manne ditz zu auszzug nicht bedurften, furwenden
und auch mit den mannen verschaffen, dasz sy den gnanten
hem hultung thun, globen und sweren, wy das in e. k. mt
konigkreych der, loblichen cron Během pillich gewonheit
und recht und so aber dy gnanten her Caspar und her Niclosz,
oder dy erbern manne mr inne eincherley auszflucht furwenten
wolten, bith her Sebastian e. k. mt. demutiglichen, dem wol-
geboren hem, hem Peter van Rosenbergk, konigkreychs zu
Během haubtman, gnediglichen zu befehelen, das er den par-
theyen gegen den jungen hem oder iren anwalten fur sich
aof das foderlist tag setz und nach verhorung des handels,
an welcher partey er unpillichs oder eigen wil befund, an
stád e. k. mt. verschaf abzustellen, und wy der gnante haubt-
mann sprechen und erkenen wirt, das dy manne hern Se-
bastian und seinen bmdem hulten und sweren suUen. das
wil er besetigt sein der zuversicht, e. k. mt. werd mit den
mannen verschaffen, sich der masz auch besetigen lassen, da
mit uncost vermyden. das wil er mit seinen willigen dinsten
umb e. k. mt untertenigiichen und gehorsam sein zu ver-
dienen.
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Vemer was dy burger zum Elpogen beruert, hat es dv
řestalt: als e. k. mť. imgezweifelt in gedechtnus, wy dy^sei-
ieen gegen hem Sebastian und seinen brudem der slussel
hiuben und ander mutwilliger clag an e. k. mt. getragen, das
doch zu letzt zum Cottenperg durch e. k. mt. entschieden
sulcher masz, das sich dy bmelten hem versehen, gnante burger
vam Elbo^n sulten sich hinfur noch in als iren hem in aller ge-
horsam gehalten und erzeigt haben. das aber nicht lengergestan-
den, sunder als palt nach dem, als sy vam Cuttenperg an heym
komen imd entpfímden; das in dy slussel durch e. k. m. erkant,
unterstunten sy sich einen falgattem fur dy thoer ze machen,
und 80 der nyder gelassen, hetten dy hem zu den slussem
mit den slusseln nicht komen mugen. sy unterfingen sich
auch^ das slos unter dem perg zu verblanken der meynung,
dy hem sulten an iren willen nit auf und ab komen mu^n.
sy wolten auch einen rath bemelter stád ganz noch irem willen
setzen. das alles und ander ursach meher e. k. mt. haubtman
sampt etlichen hem gnugsamlich verhoert imd noch aller
pillickeit entschiden lauth eins recesz der halben ausganígen.
aber allein umb den rath zu setzen, das hat der haubtman
auf e. k. mt. zu entscheiden angestalt. das auch her Sebastian
und sein bruder so bald nicht mucnt angcregt haben, oder
in ist in newckeit durch dy vam Elpogen begegent, da durch
in van noten sulchs an e. k. m. zu gelangen lassen, und sich
e. k. m. des keinen verdrisz zu nemen, sunder gnediglich zu
verhoren, wan es hat dy gestalt: do her Sebastian sich zu
e. k. m. in dienst erhaben und kein Prag komen, hat er einen
knecht Nicolesch, seinen vettem hem Nicolosz vorwant, bey
im gehabt. do selbst sich Mathis Hisserll in dy herberg be-
fiinden mit einen vorpfluck brive, den selbigen knecht peinlich
an nemen wellen, das aber noch seinem willen nit mugen
ei^ehen. von der selbigen zeit her Niclosz mit allen seinen
dynem und knechten e. k. m. haubtmans gleit, der wegen
sulcher brief nicht stád gehabt; aber noch dem her Sebastian
uber Mathisen Hisserll und nit unpillich verdrisz entpfangen,
hat er mit im geret und gesagt, war umb er diser zeit mit
dem brief kome, so er doch wisse, das er sich erhaben in
e. k. mt. dienst zu zihen, der zuversicht, er suit im seins
fumemen auf sulchem wege pillich ungehindert lassen, und
war umb er mit dem brive nit geim Elboffen kiim, weyl
doch der knecht etliche zeit zimi Elbogen bey im gewest.
dar airf Hisserl geantwort, es wer nit vormyden, sulchen
brief het er zwey oder drey mal zum Elbogen gehabt, es
het sich aber ny welle schicken, das der knecht in gegen-
wertickeit des nem het mugen betreten werden. und als der
her van im verstanden, dasz er bey den vam Elpogen so
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r
— 89 -
viel fodrung sein vorpfluck brief aus und ein zu schicken, wen
in gelangt, auch gut wissen, das dy van Elbogen allen iren
rath, sulchen zwitracht zwischen sich den hem und in ge-
halten, bey Hisserll, der im hessig wider ere noch gutz gaen,
entpfangen, bat er seinem haubtman van Brag zu ruck ge-
schrieben und im befolen, mit den vam Elpogen zu verschaf-
fen, das sy hinfiir mit gnanten Hisserl kem gescheft haben
sulten. das aber bey den vam Elbogen als ungehorsamg-
lichen veracbtet, als das e. k. m. ausz diesem brieflf, des
Mathis Hisserl bantsehrift, cierlicben zu vememen, welcher
masz er mit den vam Elpogen zu bescheen nit leidlichen zu
verdulten, e. k. mt. unterteniclichen betend, weyl hir aus
zu vennerken, das dy van Elpogen ye nit gemfitz mit irem
iem in rue zu sitzen^ gnediglichen zu erkennen und verscbaf-
fen, das dy bem zymlichen und billichen do aelbst einen
rat zu setzen und entsetzen mug und macht haben noch irem
gefallen, angesehen das sulchs in der loblichen cron Během
keiner stád verhengt, ire rat noch irem gefallen zubesetzen,
sunder der camerer an stád e. k. mt. hat das in gewalt zu
thun. so dan dy hem Slick alle oberkeyt als e. k. m. selbst
lauth ihrer verschreibung uber stád Elpogen und den selben
kreisz haben^ wirt in des ein rat zu setzen an stád e. k. m.
dister muglicher verhenfft und gestat. auch gnedigster konigk
sich hat in der zwitracht, so dy van Elpogen gegen iren
hem furgenomen, begeben, das etliche fur dy andern sich
beflissen den hem wider willen, und was in vordrislich, zu
erzeigen, und noch teglichen mit Mathisen Hisserl in ubung
zwiscnen den hem und burgem zwitracht zu erwegen, als
das ab zu nemen sich in Hisserlis brief erzeigt, das sy nach
den slusseln, welch in durch e. k. m. sampt den hem ab
erkant, thuren (?) stellen, das sy denselbigen nit gelibt rue
zuhabeU; dar ausz zubesorgen,dy hemmuchten desz airflenger
weg liicht erdulden. es ist auch versorglichen, wo es dy leng
also suit weren, es muchten in der stád und den hem aufruer
entspringen, da durch mort und blut vergissung bescheen,
als das zu viel malen durch sy furgenomen, den hem zu
erzeigen, wo es noch der selbigen will het suUen vorendt
werden, das doch dy so unpartheyschen allweg unterstanden.
und am meysten dy ursach, dasz dy bruder alle drey sich
zu dynst ergeben imd keiner anheym sulchen schaden zu
vermeiden, gnedigster konigk bit her Sebastian, e. k. mt
wolle gnediglichen geruchen zu verhengen, das dy selbigen
arch sy an alle verletzung irer leib und guter ausz der
tad geurlabt und das ir in gerewmer zeit wol mit nutz
erkauffen und weg zihen, auf das ich[t] nach folgender
seit ergers dar ausz entspring den gnanten hem und der
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loblíchen cron zu schaden und nachteyl, des ye dy hem,
als wftyt ir leyb und leben reycht, nit gerne gestaten. sy
aint auch e. k. m. der masz verschriben, das in nicht fug-
lichen su erdulden das jenige in zweifel zu tragen, das
e. k< m. oder der cron mucht nachteyl geberen, sunder síd-
chen zweyfel gentzlichen ausz zu rewten, sich verhoflfen,
e, k. m. werd dy gnediglichen bedenken mit pillickeyt er-
meBgcti. das wollen sy umb e. k. m. als iren allergnedigsten
hem mít untertheniger gehorsam williglichen verdienen.
Wy wol sulche clage also hin ab gein Ofen hem Se-
baBtian uber dy edellewt und dy vam Elpogen zugeschickt,
des sich keiner teyl versehen, doch dy vam Elpogen der
zuven^icht, der sulch unwarheyt auf sy geschriben^ nicht
gcwegt, dy weyl sy irer ding allenthalben mit den Slicken
entBchiden, auch den hem kein ursach sulchs irs íumemens
gcbon, den alleine das sy sich haben mussen schutzen irer
gerechtickeyt, und das mit recht. da durch her Sebastian
aiď ^y erhitzt^ und dy van iren wegen in sachen ausz gehorsam
gehandeltihaben, also inhalt der clag an dy k, mt. furge-
nomen in ungnaden zu brengen, das doch sein k. m. als lib-
haber der gerechtickeit irem fumemen nicht verhengt, und
wy wol sulchs durch sein k. g. in rue wol wer bliben,
dennoch durch beywesens hem Sebastians sein k. mt. vielleicht
der ding auf dy vam Elpogen entsetzt, untz der edel und
vestě Mathis Hisserl hinab zu seiner k. mt. geryten, den
brief van im an dy vam Elpogen geschriben, dar auf hem
Sebastian und sein beystand vermeinten in und dy vam
Elpogen in k. ungnad zu brengen, gnuglichen verantwort und
dy varn Elpogen allenthalben entred. des sein k. mt den
grundt entpfangen, hem Sebastian seins fíímemens als dan
nicht gestanden. nichtz dister weniger, dy weyl her Sebastian
an dem k. hoef zu Hungem dynend gewest, sich wider dy
vam Elpogen befleissigt seinem fumemen, wy angezeigt^ fulg
1409 zví thun und ein brief mit im, als er am abent Ándree im
* ' " 99 jařen an heym geim Elpogen komen, uber dy manne und
und dy vam Elpogen ausbracht und also verhalten, untzam
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tage Valentini im 500 jařen eim rath antworten hat lasseri, yj^^,
welcher brief also van wort zu worte in im gehalten :
Wladislaus van gotz gnaden zu Hungem, Během etc.
kanigk; den erenvesten erbem iind fiirsichtigen manschaft
zum Ste3nfi gehorend, burgermeister und rathman der atad
Elbogen, unsem liben getreuwen. erenvest erber fursichtige
lib getrew! uns unterricht der edel Sebastian Slick, her zu
Weiskirch, unser hofgesinde und liber getreuwer, in namen
sein und seiner bruder, wy ir euch mit inen der freyheit
halb, 80 sy und auch ir ze haben vermeinth, nicht vertragen
kunden. dy weyl wir den geneygt sein wejrter zwytracht,
80 deshalb zwischen euch erstehen muchten, zu vorkomen^
haben wir weg auf meynung hir nach volgend zum pesten
íurgenomen und wellen, das ir van der manschaft zim Stein
gehorend und ir burgermeister und rathman der stát Elbogen
auf mitfaaten nechst kunftig mit aller der freyheit, der ir
euch wider ewre obgemelte hem zu behelfen vermeint, íur
den hem der cron Během gesteet und dy selben furlegt;
der gleich haben wir obgedacfaten Sebastian und seinen brudem
befolen. was erlewtterung den dy hem thuen, wollen wir,
das ir euch zu beyder seyt dar nach haldet. dar an tut ir
unser emste meynung. datum Presburgk am freytag noch
Martini anno Ixxxxviiii unser reyche des Hungrischen im ze- Novf^is
hendem, des Bemischen im xxviiii.
Ex comissione propria maiestatis regiae etc.
Noch dem ein rath sulchen brief uberlesen und sich ^^
nicht versehen, sy uber dy rechtspmche gescheen weyter
beiagen, haben sy den hem gebeten, wy gemelt bleyben
hissen. dar auf der her drey artickel ein rat fur gehalten.
wo ein rath dy thuen wellen, sey er wol gemeint sy mit
rue ze lassen; so sy aber das nicht thuen, sullen sy noch
lauth t brives mit im zu Prag fur den hem steen. zum
ersten, wer sich van den mitburgem auf in beruft, dar uber
sal der herre erkennen und nicht der rath. zum andem, wer
dem hem in der stád nicht gefellich ist, das er in wil ur-
laben noch seinem willen und nicht ein rat. zum dritten,
dasz er ein rat setzen und vororden wil noch seinem gefallen.
sulch des hem fiímemen ein rath einer ganze gemein fiir-
gehalten und sy suntag invocavit beschickt, ab sy das thun
1500
Min 8.
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wellen oder nicht, iind einer gemein ein bedacht geben. und
dar nach dínstag ala ein gantze gemein gesammelt^ und der
her auf dem rat hause auch gewest, haben &y sein gnad
gebeten bleiben zulassen und seins fumemens gein in nicht
brauchen geruche, angesehen das sein g. einer ganzen ge-
mein zugesagt, da sy im geholt und gesworen, er wolle sy
lassen bleiben bey iren freiheiten und alten herkomen. „das
wir also nicht konnen merken, den was wir e. g, gesworen,
woUen wir als from leuth halten, Und das uns e. g. zuge-
sagt, e. g. werd uns auch halten, so wer sulch e. g. fumemen
ganz dawider. so aber e. g. uns ye nicht wil bleiben lassen,
mussen wir gescheen lassen; konnen das auf ditz mal nicht
bessern." dar auf ein rat Johannem Tuchmacher und Caspar
Fitler, stadschreiber, mit voliér macht auf mitfksten zu stehen
j^^jg hingefertigt imd als sy donnerstag far oculi sint hin weg
geritten, ist in der her bey Tonitz, do er wider van Prag
komen, gegegent, zu in gesagt, sy bedurfen nicht hin ein
rejrten der ursachen, wen alle šach unz auf pfingsten ver-
schoben sey worden. also sint sy wider umb kaert und an
heym bliben.
Aber her Sebastian hat sich nicht lang gesewmpt, und
als der ein ganze gemein, wy oben beruert, wider dy pil-
Miirz ií6. lickeyt zu noten dor nach donnerstag fíir letare sich heymlich
erhoben und zu der k. mt. gein Ofen geritten vielleicht in
meynung seinem famemen falg zu thun ; des sich ein rath
mit hulf irer guten ťrundt und bmelt Mathissen auch nicht
gesewmpt und wy far in gescheen in ruck zubeclagen be-
sorgt, der k. mt geschriben und mit eim poten gein Ofen
gescbickt, wy hir nach volgt:
Dem durchleuchtigistem grosmechti^stem farsten und
hem, hem Wladislao, zu Hungem und Během etc. kunigk,
margrave zu Merhem, herzog in Slesien und Lutzenburg und
mai^ave zu Lausitz etc., unserm allergnedigsten hem. durch-
leuchtigister grosmechtigister konigk, allergnedígster her!
unser demutig gehorsam unterthenickeyt ewem k. g. ala
unserm allergnedigsten rechten erbhem alzeit bereyt. gne-
digster konigk! uns ist in verschynner zeit zu erkennen
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geben^ wy wir fur e. k. g. swerlich beclagt sein worden,
ala wj* wir uns mít ungenorsam und eygen willen gegen
unsem ff, hem, hem Sebastian Slick hielten, und so wir im
van rectt zu diun schuldig als verpfante leute widersetzten.
den got wisse^ das wir sulchs gemuetz ny gewest, sunder
wes wir aein gnaden zu thun pflichtig, so fer bnanter her
dar an ge&etigt sein wolt, dv weyl wir in verpfant nymer
anders erfunden werden, sonder gemě thun und thun wellen.
den, gnedigster konigk! noch dem durch e. k. wird sampt
den hem dee landrechtens zu Prag rechtlichen erkant, uns
bey unsem freiheiten und stád alter her prauchter gewonheyt
bleiben zu laBseU; des uns her Sebastian SUck sein gnad auch
xngesagtj inhalt ewemk. m. recesz airfCottenpergk gescheen
áeia gnaden gesworen haben, des wir uns zusein gnad also
zu gescheen verhoften; aber van tag zu tage mit grosser, asa
swerer newckeit an ablassen sein gnad sich wider unser stád
alter hergebrachter gewonheit und privilegien, durch e. k. m.
gnediglich bestetigt, uns zu jgrossen sweren nach reysen und
zerung fumymft, des wir doch durch e. k. wird entlichen
entschiden Ln grosser, demutiger verhofiiung, uns armen ver-
p£anton Icuten als unser aller gnedigster her und erbher
gncdiglichen da bey zu behalten, so wir ye kein andem trošt
allein got und e. k. wird haben, beruft in allen landen der
gerechtickeit, auch der armen schutzer uber unser freyheit
und her geprauchte alte stád gewonheyt, so wir durch viel
glaubwirdig zeucknusz stete und mergkte fur e. k. m. haubt-
mann und andere hem, wir fur alter gehapt, zu Prag recht-
lich beweist^ laut desz rechtspruchs gnediglich bedenken, und
wo wir mit eincherley forbracht, unsz antwort und unschult
gnediglich verhoren, uns armen kein beswerung wider unser
Btadgewonheit und privilegien auszubrengen demutig ver-
hoffen, unáern hem Sebastian Slick do hin weisen, wes wir
ÍB als verpfant leuťh schuldigk, so wir alzeit willig zuthun
erputig^ van uns gnediglich an nemen und inhalt e. k. g.
rechtepruch und recesz gnediglich unbedrungen bleiben lassen
und unser unschult, wy durch den vesten Mathis Hisserl an
e. k. mt. bracht, gnedigUchen erkennen, woUen wir mit imserm
dematigem steten gebet umb gsunt und lang leben e. k. g.
gein gote alzeit beflissen und alles vermugens leibs und
guten gehorsaníglich verdienen. datum mitwoch noch letare imo
anno domini etc. 500. ^
E. k. m. burgermeister rat und gemein stád El-
bogen.
Auí sulche entschuldigung dy k. mt. den burgem zum
Elbogen wider geschriben, des gleichen hem Sebastiano und
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sein brudem und den mannen desz kreysz und sy fur dy
liern gein Prag geweist, welch der burger schrift also inhelt :
WladislauS; von gotz gnaden zu Hungern, Během etc.
kf>ni^'k, den fursichtigen burgermeister, rath und gemeiner
títad Elbogen, unsem liben getreuwen. fursichtige libé getrew !
ak ir uns itzt geschriben, wie ir durch ewre hem, dy
Slicken, bey uns swerlich beclagt und,da bey zu erkennen
geben, euch wird unser rechtspruch zwischen ewem hem
und euch, durch uns und unsere rete der cron zu Během
bescheen, durch dy selben ewer hem nicht gehalten, sunder
da \\ ider und vrider ewre fipeiheit und der stát van alter her
gebrauchten gewonheit van in groslich beswerdt und be-
dran^ werdt, bitend, euch dar inne gnediglich zuversehen etc.,
niit merer inhalt desz selben ewers schreiben haben wir ver-
noiriíTi und wellen den hem der landtafel zu Prag schreiben,
aucli dem edeln Johansen van Schellenpergk, obersten cantzler
desz konigkreychs zu Během, unserm liben getreuwen, be-
veholen, euch und dv gemelten ewr hem auf itzt kunftig
fiuatuortempora zu pnngsten zu vorhoren und sulch irrung
und zwytracht zwischen ewr, wy sich gepuert und billích ist,
zu ^utem end zu bringen, also das kein teyl wider sein
genchtickeit verkurtzt, sunder da bey gehalten und gehant-
habt wird. dar nach wist euch zu richten und gemelten tag
imd zeit mitsampt ewem hem, den wir auch desz halben
achíiiben, mit euch zu Prag zu steen, nachzekomen. da-
15O0 tuni Ofen suntags noch sent Georgen tag anno domini""xv
Apríl ífi. ^^^(.p reiche des Hungrischen im zehenden und des Bemi-
scheu im newn und zwenzigsten jařen.
Ex commissione propría maiestatis regie.
jttBis. Anno eodem freitag fur pfingsten ist her Quirinus Slick
widrr komen aus der Littey ^) vam grossen herzog, bey dem
er im dinst gewest. sint dy burger, ein ganzer rat desz mor-
geriíy frue noch der hoemesz aiďs slos gangen und in, als
ííich gepuert, entpfangen. sint bede bruder bey sammen ge-
*8^ weet. hat ein rath ire gnaden gebeten, als sy furmals oft
getao, sy desz zuges gein Prag vertragen und ir gnediger
her Bein. haben dy hem das nicht tun wellen und den brief,
80 in dy k. mt. geschriben, gelesen und da bey reden lassen,
^) Lithauen: „Quirinus ist geistlich und ein deutscher Ordensherr
gowesdiT a 1498 in Polen gezog^n und darinnen bliben." Diese Nachricht
des Brasch (Fichtelberg) S. 27) widerlégt theilweise das Obige.
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— 95 —
d&B in nicht fugt an heym zu bleiben, dy weyl dy k. mt
Bchreibty das die hem den rechtspruch zwischen in und den
vam Elpogen gescheen nicKt halten sulten; durch dy van
Elpogen an sein k. g. geclagt^ wer in Bwer^ das auf in
bleiben za lasaen. doch hat her Sebastian da bey geret, woU
ein rat dy drey artickel, so er in furgehalten, thun, dorfen
sy nicht hin ein zihen. dasz ein rat nicht hat wellen tun und
geret: y,gnedigen hem! es ist ein rat swerlichen an dyk. mt.
bracht und beclagt wurden, des sy nicht verdient haben. desz
in dy k. mt mit swerer droe geschrieben, das ein rat nicht
hat mugen erdolden und sich sulcher beclagung gein der
L mt entschuldigt und ire geprechen und anlegen als irem
natorlichem erbhem entdeckt und nicht unpillich^ dy weyl
wir ewem g, verpfemty und wes wir e. g. pflichtig, gemě
ďnm; und ewr gnad vermeint uns da bey nicht bleiben
lassen, so mussen wir inhalt k. mandát zu Prag steen.^ und
also abgeschiden. es ist auch zum ersten, do her Sebastian
zu der k, mt in dienst geryten, dy prebend, als gewonlichen
anf allen koniglichen burgen den schulern auf dy schule
wirt gebeU; abgeprochen und untz her nicht gegeben wur.
den. wy wol ein rat in mitler zeit mit dem haubtman und
mit her Sebastian, als er wider ausz dem dinst komen, der
halben, dy prebend wy fiir alt her zugeben, gebeten, ist in
aber kein entlich antwort wurden. der massen sy sein gnaď
abermals gebeten ; dar auf sein gnad hat lassen reden durch
den haubtman, sein gnad wisse wol, das sulche prebend ist
geben wurden, und er auch selbst getan, aber das ers ver-
pflicht sey, gestee er nicht. den wol er dy geben, mag er
thon oder lassen, wolle des unvorpímten sein. haben desz
mak weyter nichtz meher da van gehandelt und iren ab-
achied genomen. und van stund Johannem Tuchmacher,
Jorgen Odeheyder, ire ratz frunde, und Caspam Fitler, stad-
chreyber gein Prag am pfingstag ausz zu reyten verordent, i5oo
as sy ausz gehorsam haben thun mussen. dy selben ausz
anzer macht eins ratz zu sich den edeln Mathissen Hisserl
Janit.
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— 96 -
in rath zu errettung irer freyheyt und altherkomen genomen.
wy wol der selbe Hisserl ftirmals grosse muli und arLeyt
van wegen der van Elpogen gehapt, aber nichtz wenigers
neben den geschickten der masse getan, sich luit muh und
arbeyt zu errettung der vam Elpogen gerechtickejt nicht
gespaert und zu Prag also gelegen und dy heni der land-
tafel, auch hem cantzler angelauffen, inhalt k, schrift dy
vam Elpogen und hem Sebastian fur beschiden. ungezweyfelt
Nikel Sarer van wegen der hem nicht gefeyertj wen er
gefrewet dyfvam Elpogen in schaden zufuren. wy wol van
peden teylen muh und arbeyt gescheen, sint sy fur dy hem
1500 nicht komen, sunder mitwoch fur corporis Christi haLen dy
hem desz rechtens hem Gyttersy vam Guttenstein etc und
Nickel vam Saher zu den mannen desz kreysz Elpogen, sint
gewest Gilg van Steinpach, Luppolt Hardecker^ Hans Far-
reyter und Wilhelm vam Perglesz, den vam Elpogen und
den vam Warmpad geschickt und in sagen laBsen, das her
Sebastian sall den mannen und steten Elbogen und Warm-
pad Bchutz und schirm geben imd sy bey íren freiheiten
und altherkomen bleiben lassen; des gleichen sullen dy manne
und stete, was sy dem hem pflichtig sint, thun und siich
gutlichen mit ein ander eynen. so sy sich aber nicht ver-
eynen kunnen, sullen sy auf dy nechste kíitemner widei"
komen; 'sullen sy dy ersten sein, dy man far lassen will.
imd da mit also abgeschiden.
Sulchs haben dy vam Elbogen vermeint woiter van
Slicken nicht angelangt werden; sint auch van in nicht an-
®®^*' ***' gefodert wurden. den am freitag fur Michaelin dar nach
ist Fabián van Veyltzsch in ein rath komen imd van wegen
desz hem ein rath gein Prag gefodert, mit in zu stehen. de«z
Sept. 26. 1^^^ ^j^ ^^^j^ simabent dar nach gebeten, sy sídchcr reyae
zu entladen, wen sy mit im gericht sein. haben etiiche vam
adel im lande, dy zur zeit bey dem hem geweat, dar zti
geret; und dy ding auf verhore sulchen zug abgestelt eim
idem seiner gerechtickeit an schaden.
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i
- 97 —
Hye Í8t zu merken^ wy far nit weyt vam anfang berurt,
als her Jeronimus im newnzigstim jaře den hof Codaw ge-
wonnen^ eingenomen und Ventzel Hisserl dar auf gefangen;
wy und dy selbe handlung gescheen, unverporgen etc. hat
Mathis Hisserl hern Sebastian, hem Quyrin und hern Al-
brichteny hém Jeronymus sone, zu Prag mit recht fiirge-
nomen und dar auf ein mandát van den hern zu Prag den
vam Elbogen zugeschiekt, im kuntschaft zu geben, wy sich
sulcher handel begeben hát, welch mandát in im also hat
gehalten :
Jann, her van Janewitz und Petersburgk zum
Weíssenwasser etc., oberster burgrave zu Prag
und Albricht van Leskobitz etc., cammermeister,
vorwesere der haubtmanschaft des konigkreichs
zu Během.
Den ersamen weisen burgermeister und rate der stád
Elbogen, unsem guten fininden, unsern dienst zufur. ersamen
weisen guten frunde! der erber vestě Mathis Hisserle van
Codaw zu Polum hat uns anbracht, wy ir seinen vater
Ventzel Hisserl fiir vergangner zeit bey nechtlicher weyl mit
pnchsen und anderm geretíi, zum emst gehorig, und Codaw,
seinen sytz, angewonen, was dar auf gefellig, geblundert, das
mit sampt im angenomen und zum Elbogen gefuert, seinen
teych und behalter abgezogen imd gevischt. dar umb bmelter
Hisserl hem Sebastian, Quirin und Albrichten, hem Jeroným
Slicken sone, mit recht fiirgenomen. ab sulcher zugk durch
euch selbst vorbracht und gescheen sey oder hem Jeroným
Slicken. befehel und gescheft, van wem dy haubtleuth vor-
ordent, und wer dy gewest sein, ewer ware kimtschaft und
zeucknusz seins rechtens mit nichte mag entperen; und dy
weyl Mathis Hisserl ewr freyheit, da mit ir begnadt seit,
tfit erkennen, das ir an keinen andem enden den ftir der
k. mt oder ewem rechten seit schuldig zu geben, imd wir
van k. mt. diser zeit vorordent, dy haubtmanschaft diser
eron zu Během zu verwesen, der halben gnanter Hisserl
ambtz halben uns angeruftbey euch zu verfugen, da mit er
angezeigter handlung zu notdorft seins rechtens ewer kunt-
schaft unvorhindert bleybe. hir umb und wegen k. mt.
ungem, Během etc., unsers gnedigsten hern, wir an euch
ageren imd verschaffen, dise angezeigte cvvre mitwoner
ad ir selbs ewers wissens sulche zeugknusz noch ordnung
wers rechtens unter ewem sigel beslossen dem obgedachtem
7
SOa
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— 98 —
Hisserl gebt oder euch da mit ítzt kunftiger quatuortemporam
fur uns ner eyn stellet, auf das der gemeltt^ Hisserl i^eiiier
gereehtickeyt unvorkurzt, und ir kunftiger seheden, áy eueh,
wo ir ungehorsam erscheint, erwachsen muclit<'ii, imbiiswcrt
und unangezugen bleibt. datum auf dem si os Prag aoj
dinstag nacli sent Margareten tag der heyli^en jumfrnu^ven
1500 und marteryn anno domini etc. xv*".
Jull 14. "^
Nicht uniang dar nach hat her Sebastian %S!íek Am
gleichen auch ein mandát van der oberkeit zix Frag au dy
vam Elbogen bracht, im des handels auch zu aeiner notdorft
kuntschaft zu geben. wy wol sulchs den vam Elbogen i&wer
gewest, doch dy mandát der uberkeit zu Prjig nicht zu ver-
achten, haben sy beden teyien ein itzlicheu in í>under]ioit
iren bewust eins lauetz kuntschaft geben, nicht van noteu
hir ein zu schreiben.
i^?6 Anno eiusdem 1502 [?] mantag der heilígen piing-
sten auf erastlich mandát hem Wilhelm vani Bcnifltein auf
HelfFenstein, oberster hofineister dy zeit des konigkreichs zu
Během, hat ein rath hern Niclosen Slick auch iiuf Beín an-
regen in gleichem lauth mit dem ebnanten kuntschaften ein
kuntschaft geben, der er gesint zu praucheii wider Mjithi^
Hisserl.
»b Anno domini ftmCzenhundert jaré am tiige der eylt
okt. 21. tausent jumfrauwen *) haben her Sebastian, \nír Qw3TÍn, her
Albricht Slick dy pastey hinter dem pfarliocf mit freyein
guten willen an wissen und willen eins rabí und gcmein
selbst angezunnet und ganz abgebrennet. mit in ist ir hoef
gesinde gewest, Gilg Eckel, Gerstenperger, ciner van Zed-
witz und Burgel. das dem also ist gewest, haben zum ei*sten
her Erhart Rulsz, pfarher zum Elpogen, her Johannee Ne-
hinger, her Niclos Frosch und her Mathis, dy xcit eappellíin
do selbst, her Niclos Smid, prediger, her Endret* Wíldj olt-
prediger, und viel andere lewth. dar zu hat ein rat und
gemein stille gehalten ; aber uniang dar nach hat ein rat ein
') Wohl 1500 Juni 8.
») Bei Palacky V. 2 S. 06 die falsche Datierung 150^.
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— 99 —
newe pastey wider an das selbige ortli gesatzt iind bawen
lassen der stát zu nutz und were.
*) [Anno domini funfzenhundert iind zwey jaře sunabent ^^
fiir irnser liben frauwen tag licht messe ist der durchleuch- ^*°' ***
tigste, grosmechtigste furst und her, her Wladislaus, zu
Hungem und Během ete. konigk, van Ofen gein Prag komen
und auf sent Wentzlaws bergk eingeriten.
Anno eiusdem suntag letare, als man in gewonlicher Man «.
weise alle jaer, wie oben steet, ein newen rat ordent und
kíest, halten dy hem des ratz, der newe rath, am tag letare
ein mael naeh der hoemesse. etwan haben sy das zu abentz
gehalten und laděn den hem auffem slosz und iren haubt-
man und den statrichter dar zii und essen dasz mit freuden.
hat ein ratli als hewt aueh thuen wellen. hat her Sebastian
Slick zu eim rat geschickt ríoeh zweyen des ratz zu im aufs
slos zu komen. hat ein rat also getan. hat der Jier zu den
zweyen desz ratz gesagt, das sy eim rat sagen sullen: noch
dem ein rat der herschaft alle jaer zu geben pflichtig ist ein
mael, woUe er das mael nicht essen, sunder er woUe umb
sulch mael x schock haben, sulle im ein rath noch hyent
geben, er musse das zu zerung gein Prag haben. als das
an ein rat also bracht und da van gehandelt, aueh fiirraaels
nicht gescheen, wider zum hem geschickt und gesagt : wy
sy alle jaer ein mael halten und ire eltem aueh getan, dar
zu haben sy dy herschaft geladen, beten noch sein gnad
sulch mael mit in essen. dar auff er ein bedacht genomen
und zugesagt, mit in zu essen. das sein gnad also getan und
auf das mahel nichtz meher gedacht. dasz selbige mael hat
bey vii schock gi'Oschen gestanden ungeferlich.
Wy wol ein erber rath hem Sebastian und hem Al-
brichten gebrudere iren gnaden und Fabián van Veyltzch,
dy zeit haubtmann, wy sy das fur alt her bracht, und stad-
richter aufs mael geladen, dy denn also erschynnen, aber
') Von [ — ] 30a eingeachoben. — Ueber die Ankunft K. Wladialaus
in Prag s. Palacky V. 2 S. 37.
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1
— 100 —
her Sebastian hat etHche edellewth mit im auf sulch inael
zu der zeit bracht, sint van eim ratfa nicht geladen, anch
ungedankt abschiden, iind dy zu seinem tische sitzen
heyssen. hat ein rat seynen gnaden zu eren nicht abgesla-
gen, so 68 aber durch ein rat suit gescheen sein, unterlassen
ursachen hir mit zu unterlassen. dy selben edellewt sint
gewest Ot imd Casper van Zedwitz und Ribitzsch, Hans
van der Heyd und desz Hardeckers son. ich glaiib eim rat
meher zu spot und hoen, den zu eren gescheen.
i50f Anno eiusdem dinstas: nach palmárům ist Fabián van
Veyltzsch, dy zeit haubtman zum Elbogen gewest, van seinen
dinst abgeschiden imd vam Elpogen sein weg geriten, der
sich, dy zeit er zum Elbogen gewest, gaer redlich geín den
vam Elpogen gehalten ; wy wol er zur zeit und nit unpillich
als ein diner seines hem willen thun hat mussen, dennoch
zwitracht, so viel an im gewest, imterstanden. ist dy her-
schaft und dy vam Elpogen bey seinem abscheiden in ruhe
gesessen.]
M«nt Anno domini funfzenhundert und zwey jaer ungeverlich
der marter wochen ist der wolgeboren her Niclos Slick etc
alle seiner sache und sentenzen, wy anfenglich beschriben,
durch dy k. mt. und hern gericht und, als man sagt, ausz
der lanttafel ausgethan wurden. wy aber dise richtung ge-
scheen, trag ich kein wissen. wen er ist gesint mit recht
nach zu forschen, wer sein bruder, hem Jeroným, ermort,
nachzufulgen und dar umb kuntschaft ausz zu brengen sich
Mat 16. gemuhet und am mantag píingsten eodem anno mit Mathisen
Hisserl auf kunftig freitag zu Prag zu stehen ausgeriten, den
er verzigkt, imib seins bruders tod sulle wissen haben. wen
bnanter her Niclosz Slick weylent Ma;thisen Hisserl in seinen
eygen hofe zu Codaw hat gefangen und also gefangen geín
Schoneck bracht, und des nachtz, do her Niclosz entslaffen,
auch dy andom, dy des Mathisen hutten, ist Mathis Hisserl
in entworden imd gein Codaw komen und also aus dem Elbo-
ginschem kreisz verkauft und auf Polum nit weyt van Lutitz
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— 101 —
nntz hy her gekaufl und gesessen. der her Niclosen iimb
lulche tat viel malen geladen, aber her Niclos ausz ursachen
im ersten gemelt nit gestanden, aber heút zu tagen mit ein
aader ire sachen zu Prag rechtlichen auszutragen furge-
nomen. was end sein wirt, mit der zeit wol vernemen.
Eodem anno donnerstag der heyligen ostern ist dy k. mt. mi^*!.
wider zu Brag gein Ofen ausgeryten. was aber eein k. mt.,
dy weyl er zu Prag gewest, gehandelt, ist den jenigen wis-
sen, da bey gewest. doch so viel dy hem, dy Slick, land,
8tet und mergkte Elpognischen kreisz belangt; ein wenig her-
nách begriffen. aber es ist lant schellig; das dy stete der
cron zu Během nit vast woll mit der k. mt. stehen etlicher
artickel halben, so sich dy stete uber dy hern in der cron
und den adel beclagt doch ist ein entlicher aniasz durch dy
hem, land und stete gemacht wurden, der k. mt. wider den
Turken gelt und ein stewer zu geben. *) sulche vorwilligung
dar nach snntag exaudi durch den hem van Plawen, als *****
der, dem des durch dy k. mt. befehel geben, auch das er
ein haubtpman desz Elbognischen kreis, als er gesagt, sein
suUe, ins land geschickt, hem, stete und landsessen ein iden
in sunderheyt zu wissen getan, sulch Turken gelt zu geben.
dar auf her Sebastian dy hem, sein vettem, landschaft,
prister, stete und mergte mer malen dar umb zusammen ge-
fodert und im rath gefunden, der k. mt. zu schreiben des
Tarken geltz halben das gnediglich zu erlassen ; auch was dy
haabtmanschaft betrift, her Sebastian und sein vettern in nit
zu dolden, der her van Plawen uber ir land ein haubtman
zn sein, der k. mt. geschriben, und auf freitag noch Margaretě J«h <«•
8ulche srift der hem, landschaft und stete ausgangen, welche
srift eins ratz zimi Elbogen, wy im andem blat hernách
volg, lautett. *)
Bertel Beck, ein mitburger, ist ein gesworner meister 8ob
auf dem hantwerk und hat gersten unter das rucken brot
O Vergl. znm StíCndestreit u. zur Turkensteuer Palacky V. 1. S. 37 flg.
') 8cheint ein Blatt zu fehlen.
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1
— 102 —
gepachen; dar umb in ein rat umb v schock groschen ge-
straft, doch 2 schock durch bet erlassen. gescheen suntag
mÍ?8. exaudi eodem anno. unlang dar nach hat her Sebastian
nach bnantem Becken geschickt, aufs slos zu im zu
komen. als Beck ist komen, hat her Sebastian zu im gesagt :
„dich hat ein rat gestraft, und du hast das brot gefelscht,
gersten mel fur nicken mehel verkauft und bist ein ge-
swomer meister auf deim hantwerk; du salt mir x schock
. groschen geben oder in thurm gehen."^ wy wol sich Beck
desz gewidert, er sey durch ein rat gestraft, verhof sein gnad
nichtz pflíchtig; dar auf sich der her erzumt imd in einlegen
wellen und in uber redt, das sich Beck ausz furchte dasz
gefenknus zu flihen verwilt, dem hem in xiv tagen funf
schock'groschen zu geben. zu ausgang der xiv tage, als Beck
mit dem gelde nit komen, hat in der her in thurm gelegt,
untz so lang er sulche v schock gebe. wy wol sich ein rat
viel malen, ehe und das gescheen, an hem gemuht, ire mit-
burgere also nit benotigen und gebeten, also nit furzunemen,
nichtz am hem crlangen mugen. dar auf ein rat ein ganze
juii 4. gemein am tage Procopii aufs rathausz gcfodei% dar inne zu
handeln Becken zu entledigen. dar auf Johanem Tuchmacher,
stadsreiber und etliche meher desz ratz aiich aus der cusse-
ren gemein zum hern in der Dytrichen hausz geschickt, dy
sein gnad van ratz wegen und einer ganzen gemein gebeten,
Becken an entgelt ledig lassen. wen dy weyl dy gericht und
gerichtz felle seiner gnaden zustendigk, suit Beck fur recht
komen, und das gnuglich furgewisscn und alles, das Beck
im rechten vorbrochen, ab es auch den hals betreff, wold er
im wol und wee thun lassen. hat sein gnad nit thun, sunder
er hab sich vorwilt, im v schock zu geben, wolle sich nit
fugen, uber sein vorwilligung mit im zu rechten und nit anders
thun wellen. doch da bey geret, wo im ein rath Becken sein
straf gelt wider gebe, wolle er im das sein auch erlassen.
hat ein rat nit thun welle, auch hat sein gnad gemelt imd
verpoten, ein rath suUe dy eussere gemein an sein wissen
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r
— 103 —
und willen hin fuder nit ziisamen fodem; so aber ein rat
das thun wiird, must er sy als dy ungehorsamen erkennen.
bey sein g. sint gewest der jung her van Swyhe, Cristof
Hofinan, Fridrich van der Oelsz und seiner g. hofgeainde.
do rat und gemein mit sulchem glympf niehtz hat mugen
erlangen und ein gemein unwillíg wurden ; gewalt mit gewalt
zn weren, dasz in ein rath verpoten. dar uber ein rat Gilgen
van Steinpach; Hansen Furreyter, Heinrich van Globen und
Albrícht Hisserl, dy erbeni und vesten, und gepeten, mit
dem hem zu reden Becken halben, wy oben gezeigkt, in an
entgelt ledíg lassen und dasz recht Airslahen. als sy zun
hem komen und sein gnad gebcten, hat sein g. zu in ge-
sagt: „hapt ir meher zu reden?" hat Steinpach: „ja her! so
ir Becken nit ledig sagt, haben wir mehr zu reden*" also ist
Beck an entgelt desz hem ledig worden.
Anhebung des hospitaels zwischen thoren. ^i*
Anno domini funfzenhundert und im andem jařen is
der erste stein am tage decoUacionis sancti Johannis g^^^g^ xu8%
wurden durch dy wirdigen hem prediger und zwen cap-
pellan der pfar sancti Wentzeslai. wen ein erber rath den
erwirdigen hem, hem Ambrosio, dechent und administrátor
des bisthums und stiftz zu Brag, das zu vergonnen ersucht?
wen etwan in der verlagerung der stád mit vergunst der
obersten geistlichen prelaten zu Prag das spitahel fur dem
thoer umb ferlickeit der stád abgebrochen, doch mit zu-
sagung das wider zubawen. sulchs ein erber rat zu hertzen
genomen und den dinst gotes zu meren, wy oben gemelt,
fiirgenomen. hat bnanter dechent dem wirdigen hern ma-
gistro Conrado, dechent und pfarher zu Slackenwerd, ge-
sriben und gepoten, sulchen stein zu legen, dar umb in ein
rat ersucht und gepeten. do sein wird am suntag fiir Bar- ^"«- •*
tholomei komen fur dy stád und sulch mandát zu verfuren?
und dy stád den selben suntag durch hern Sebastian Slick
zugeslossen gewest, nymantz ein noch auszhat wellen lassen,.
ist der dechent wider an heym geriten. dar auf in ein rat
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— 104 —
■wíňer ersucht und gebeten, den stein zu legen ; und sein wird
sich ein wenig unbillig erzaigt und ein rat gesriben, es ihu,
^er do welle mit andern meynungen. dar auf ein rat den
pfarher hem Erhart Rulsz ersucht, den ersten stein legen
zii lassen ; das der pfarher swacheit seins leibs durch sich
sclhst nit thun mugen, bnante seine cappellan dar zu ver-
ordent, dy den sulchen stein in der ere gotes zufur und ein
liHubtfrauwen sancte Elisabet, Margaretě und andern liben
lií^yligen gelegt. und auf bnanten tag zu bawen angefangen^
und ist auf den ersten stein 472 schock und ein perlenbant
gelegt wurden. und dy stád, dar auf noian sulch spitael an-
gefangen zu bawen, ist ein hausung gewest, hat Nickel Elbel
iniie gehapt; hat im ein rat dasz abkauft und bezahelt.
J'^^'^,, Anno eiusdem sunabent fur Bartholomei hat her Seba-
Btian zum burgermeister Odelheider gesagt: „burgermeister!
8chaf mir xxx gesellen, dy redlich in irem hamisch und
gerete morgen frue am thoer sein, mit mir geim Colin gehen."
ist auf sulchen suntag kyrchweyhung zum Colin gewest. ist
ein rat retig wurden und zum hem verschaft zwen desz ratz,
ííein gnad gebeten, sídche ding nit fiir zuneraen, angesehen
daa wenig leuth in der stát sein, ab fewer oder andere wider-
wertickeit enstunde; doch im x gesellen zugesagt hat aber
sein gnad nit annemen wellen. des morgens sint dy gesellen
am thoer ui^d viel andere gesellen ara thoer gewest und
Tiiit sein g. gehen wellen und ein teyls in den hewsem
11 eben dem thoer, do man biher geschenkt, gessen und
tnmken. und do der her zum thoer, das noch zu gespert,
gf*8chickt und nicht so viel, als er gewolt, befunden, ist der
selbige wescher zum hern gangen imd gesagt^ es sey ny-
mantz bey dem thoer, und als ein menger nicht dasz peste
gnret. gleicher zeit hat man zum spreng zu samen geslagen,
uTid sich dy leuth das weyhwasser, als gewonlich zu nemen
gesamelt, auch der burgermeister. hat der her, hinter im
sein hoefgesinde mit iren weren, zum burgermeister gesagt:
„burgermeister! wy das du mir nit hast gesellen verordent,
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fr^
— 105 —
als ich dir befolen hab, das dir gott dy drusse gebe." und
an sein messer griffen, sein arm vom gewant geloest, sein
messer ein wenig gezogen und gesagt: „ich wolt dich wol
durch dein kopf hawen, du vorreterisoher boswicht, du und
alle desz ratz und alle mit eynander, ir seyt vorreterische
trewlosse boswicht. es sey ein eyd gesworen," und zweu
finger ausgeregt, „ich wil euch erwurgen, oder ir must mich «i^
erwurgen. wen es gleích hundert jaer anstunde^ wil ich mich
an euch rechen." mit viel grobem worten, wy wol ein ge-
mein auf dem kirchof, do wir sulchs pillich entladen van
im gewest, bewegt und grossen imdrat zu besorgen. hat ein
rat nichtz verantwort und noch tisch ein gemein gesamelt?
wen der her arm und reich meniglich den ganzen tag bede
thoer zugeslossen, nymandz ein noch ausgelassen und also
den tag vorslossen gehalten. ist der her vara slosz auf den
margt gangen und an dem forigem nit beniigt und gesagt:
„fewer heer, fewer heer, dy hurensone alle vorbrenen," und
der rede viel. und das got nit hat haben wellen, so fewer
oder ander ungluck zugeslagen, arm und reich, junk und
alt alle vorbrennen und vorterben mussen. am abent ist her
Niclos und her Casper Slick fur das thoer, das noch gespert
gewest, komen und noch hem Sebastian geschickt, der den
auf hat geslossen und hin ausz zu in gangen. ist aber ein
gemein am thoer gesammelt, und do her Sebastian her ein
gangen und gesagt: „ir boswicht, stet ir da?" das ein ge-
mein mit sweren herzen aber geliden, unrat zu vérmeiden*
auf sulche bedrohung ist eim rath viel und oft wamung
komen, wy man den Elbogen gewynnen wil, und auf sehen
sal, wen etlich hundert pferdt und fusknecht zu vielmakn
verhanden gewest und gesehen wurden. ab es aber also sey,
ist verporgen, aber wol zu glauben. dar auf rat und gemein
grosz surg und wach gehapt tag und nacht, in sorgen sulcher
ídrohung warten mussen. auf sulche scheldung und leste-
ung das stadreoht nit gesessen. hat her Sebastian, aus was
rsachen man das recht nit sitze, oder ab man das sitzen
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— 106 —
wil oder nit, ein rat befragt. des ein rat ein bedacht ge-
nomeii; im antwort zu geben ; doch noch gehapten rat wider
gesessen.
Es hat auch ein rat nit unterlassen und zu den mannen
desz kreisz, do sy im Warrapad gesammelt, geschickt und
aller oben ergangner uach umb rat angelangt aber sy haben
eim rathe kein rat geben, sunder gesagt : ein rat musz seibst
wissen, was in zu thun und lassen sey, wen in fuge in dy
ding wenig zu raten.
1502 Anno domini etc. im andem jařen sunabent noch desz
^^^' ' heyligen creutz tag der erhebung haben etliche hundert man
und pferd gesammet rotte, als man sagt Meisner gewest, den
abt van der Teppel angriffen, im dorffer auspucht und eins
verbrent und alles genomen, was sy funden, und viel kue
hin weg getriben und etliche manne gefangen, ausz und ein
gezogen an hindrung.
okt. to. Anno eiusdem donnerstag noch Galii hat Mathis Hisserl
den obersten kemraerer des rechtens zu Brag auf hem Niclasz
Slick gein Hertenperg furs slos gefuert mit etlich hundert
mannen noch laut seiner' gerechtickeit, so er mit im hath.
^) [ Wie wol sich dy vam Elbogen irer beswemus an dy
k. mt. und sunst aiidere hern in der kron erclagt, viel malcn
in van hem Sebastian gescheen, haben sy sich doch sunder-
lich der geschichte fur bmelt an ir k. mt. gelangen lassen,
wy hernách volgt:
Durchleuchtigister, grosmechtigister konigk, aller gne-
digster her, e. k. g. unser gehorsame unterthenickeit mit
ganzer demut alzeit zufur. gnedigster konig! als e. k. mt.
sampt den wolgeboren hem der cron, am landrechten zu
Brag sessig, ein rechtlichen entschied zwischen den wol-
geboren hem, hem Sebastian Slick und sein brudem und
uns getan, den wir armleuth alzeit in gehorsamer unter-
thenickeit e. k. mt. gerne halten in verhofirnc, bnanter her
Sebastian Slick, unser her, uns dar uber nit bedringen und
da bey bleiben lassen ; aber uns mag sulcher e. k. mt., aucb
der hern der cron rechtlichc entschidung so viel nit hulflicl
*) Von [ — ] aiis 85a, 35b eiugegchoben.
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— 107 —
sein, sunder teglichen mit swerer gewaltigung, so her Se-
stian sein gnad an luis beflissen zu thun, unvordient und
wider recht leiden miissen, des wir bnotigt, ewer k. mt. als
unsemi naturlichen erbhem, ein liphaber der gerechtickeit,
demutiglich zu clagen e. k. mt demutiglich betend, sulche
unsere beswerung gnediglichen zu verhoren. allergnedigster
konig! es hat sich begeben, das wir einen unsem mitburger
umb sein verschuldung in unsere burgerliche straf gefeng-
liehen angenomen. hat her Sebastian Slick sulchen unsem
mitburger ausz unsem gefenknus mit gewalt genomen und
durch sein schutz weg komen lassen, der dar nach unser
freudt worden, uns gemortbrent und grosse scheden zubracht.
er leuft auch mit gewalt in unsere heusere bey nechtlicher
weyl sampt seinen hofgesinde, sehlegt uns und gewaldigt
uns noch seinen gefallen ; und wen im dy armen hantvvergere
arbeyten und iren Ion fodem, so wil er sy durch dy kopf
hawen und zu arbeiten notigen. des wir armen sulcher ge-
waldigung gros beswert. dar an ungesetigt er, seine brudere
und hoefgesinde mit gutem willen e. k. mt. stád pasteyen,
der stát zu nutz gebawet, an gezunnet und in grundt an
der stát mawre ausgebrenct; so got der almechtige uns
armen nit verhut, alle da durch vorbrenet wurden. sulche
und viel gewaltsam ubung an uns armen viel gescheen, als
dv nit haben ire gerechtickeit ausz arrautz noten zu fodem,
alle mit gedidt haben leiden mussen. aber des kein aufhore
van in haben, simder noch imsem eren, leib und gutern
gedenkt des sein gnad uns unter augen gesagt an eim sun-
tag auf dem kirchof, da viel volk das weywasser zu nemen
gesamelt, hat er unsern burgermeister durch sein kopf
hawen wellen und uns armen leuthen an imsem eren ent-
setzt, rat und gemein trewlosse vorreterische boswicht ge-
schulten, zwen finger aufgehoben und ein eid gesworen, wen
es hundert jaer anstunde, woUe er uns erwurgen und alle
vorbrennen. dar auf uns armen den ganzen tag dy stát
thoer bis in dy nacht verslossen, nymandz aus noch ein
komen lassen und also gefenglich gehalten, wen sein gnad
dy slussel zu den thoren hat und nit wir, da durch viel
fromer leuth hunger und notdorí*t crliden. das wir armen
vorpfanten lewth aber mit gedult erliJen, uns dar uber grosse
wamung van tag zu tag zukumpt, und auslendisch volk zu
rosse und ftisse viel und ofte im land ersehen, mit grosser,
swerer muh wach und thoerhuten, tag und nacht e. k. mt.
e bstat, da mit sy der cron nit entwant, in hutě und vor-
y irung mit grossem unserm vorterben nu in das funfte jaer
e bahen, und dy weil wir armen dus recht in der cron und
a les, was bnanter her Sebastian zu uns zu sprechen, wol er-
d5b
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— 108 —
leiden mugen, uber e. k. mt. landfiíd uns zu erwurgen,
weib und kind iind e. k. mt. erbstadt zu vorbrennen, das
got und e. k. mt. als unsem naturlichen erbhem erbarme^
un8*kein recht an im nit helfen, zu nymandz wen zu e. k. mt
imib schutZ; als dy auf dem orth der cron gelegen, van
meniglich verlasseU; wider gewalt unsers pfanthem uns armen
gnediglichen erhoren, ab auch bnanter her Sebastian sein
gnad oder sein anwald an e. k. mt. uns ín ruck angeben
wurd, zu unser demutigen antwort fur e. k. mt. oder e. k. mt
anwalden der cron zu Během gnediglichem komen und for-
fudem lassen^ da mit wir armen also unschuldiglichen an
unsem eren, leibden und gutem unvorletzt und bei recht
bleiben mugen. dar umb den Ion van gote hv zeitlich und
in jenen leben hundertfechtig entpfahen, woílen wir umb
e. k. mt. um glucksam lang leben mit unserm steten gepeth
gein gote untertenig gehorsam alzeit schuldig; willig und
l5k^^ gemě verdienen. datum suntag noch Galii annorum domini
okL ». jjj^ andem.]
8í* Anno eiusdem hat her Sebastian Slick burgermeister,
rath und gemein gein Prag fur das kammerrecht geladen und
Ni»v. 11. auf Martini mit im fiir den hem do selbst stehen diser ur-
sacheu; das er ein rath setzen will, und nymandz der mit-
burgere an sein wissen und willen van der stát zihe, er hab
den desz weglosz van im génomen. item ab ein rat ein mit-
burger straíFen wolt, und sich auf in beruffet, da bey bleibe.
item wer im nit gefellich in der stát, in zu urlauben. dise
ladung ist hernách, wy wol sy bemisch, im sechsten blate
noch irem sin verdeutzst und ein geschriben.
') [Wilhelm van Bernstein und auf Helffenstein, hochster
koniglicher van Během hoftneister. fursichtiře, libé frunde!
es sal euch unvoi^porgen sein, das an mich her Sebastian
Slick van der Weiskirchen etc. mit seinen und seinen eigen
ungeteilten gebrudere nemlich gepracht hat imd tut kunt,
das er fur mir und komerrecht euch schuldigen wil, was
antreffend ist dy ordnung und burger alda bey euch zum
Elbogen: dasz antreffend ist den rath zu setzen, das ir wolt
ein rath setzen noch ewerm willen und gedunken und ym,
hem Slicken, wolt ir kein macht und willen vergonnen.
item das ir nicht wellet, das sy, dv hem Slicken, imanta
der in nicht beheglich were, macht hetten, ausz der stád z
') Von [ — ] 37b (das sechste Blatt) eingoschoben.
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— 109 -~
urlanben. ítem das ir leuth aufriempt in dy stát an wissen
der hern und dy mussen eim rat sweren, und dem hem
wellen sy nichtz verpflicht sein. item wen sich imandz ausz
der stád auf dy hem beruft, so welt ir in nicht da bey
bleiben lassen oder hapt ewem willen mit im. item wen
sich ymandz weg ausz der stád zeucht, so nympt keiner kein
Jibzug brief van den hem. durch welche gemelte sachen hat
mich gebeten der obgeschriben her Sebastian, das ich euch
mit im van dem fur mir entschichte. dar umb leg ich . euch
ein zeit; den tag des heyligen senct Mertin nechst zukunítig,
das ir auf den tag fur mir, Air den hem und adel des
kimigs ^nad rat im kamerrecht auf dem slos zu Brag ge-
íteet und dem offcgemelten hem Sebastian Slicken van Weis-
kírchen gerecht werdet. geben auf Brager slos ym tausent v* q^***^
Hnd im andem jaer dem mitwoch noch sent Gallen.]
Auf sulche ladung ist Johannes Tuchmacher und Casper
FitleT; stadschreiber; van eim rath gein Prag zu zihen und
gekoren, dy den ausz gehorsam hin ein geriten und auf Mar- not. n.
tini sich furm rechten angesagt; aber sulcher ladung ein
anísehub untz aufs heylthum kunftig genomen^ mit verwillung Dee. 25.
hem Sebastian fur den schreibem gescheen. und also in das
regiBter eingeschriben und wider anheym geryten.
*)[Anno eiusdem etc. im andem jařen hat sich der hoch-
geboren her, her Heinrich, desz heiligen romischen reichs
burgrave zu Meissen, grave vam Hartenstein, her van Plawen
imd landvoyt in Nyderlausitz, sein gnad im Warmpad hořen
Ussen und van sich geschriben, wy er durch dy k. mt. vor-
ordent sei, do sein k. mt. jungst zu Brag gewest, und des
ein k. brief geweist, zu eim haubtman des kreis Elbogen.
das dy hem Slick nit sein gestendig gewest und in dafur
nit haben wellen, dy weyl sy hem sein des kreisz, sein zu
keinem hauptman nit bedurffen. mit andem mer reden als
dan gescheen etc.
Und als dy vam Elbogen der k. mt., wy gemelt, ge-
acshriben und kein antwort entpfangen und sich sídcher be-
drohung besorgt, sulche bedrohung eroífent und weyter erclagt
') Yon [--] Yon 35b, 36a eingeschoben.
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Ma
— 110 —
bey hern und guten lewten und auch an den hem van Plawen,
wy hernách fíilgt:
Hoehgebomer her! ewem gnaden unser willig, unvor-
drossen dinst alzeit zufur. gnediger her! wir haben nit lang
vorgangen dem durchleuchtigistim grosmechtigsten fursten
und hern, hem Wladislao, zu Hungcm und Během ko-
nigk etc., unserm allergnedigsten hem und erbhern, dise
. angezeigte unsere unaufhorliche beswerde, so der wolgeboren
her, her Sebastian Slick, unser her, teglich wider uns fur
nympt wider unsere alt herkomen und fi-eiheit, durch seia
k. mt confirmiert, auch sampt den hem der cron zu Během
da bei zu bleiben rechtlichen gespruchen, geschriben ; ist uns
van seiner k. mt. dar auf kein antwort worden, zu besorgen,
sulch unser srift an sein k. mt. nit gelangt. wen uns dy
grosse not ursacht, sulche unsere beswerde auch zu en^ettung
unser ere, leib und gutund zufiir dy k. stát nit zuverswei-
gen, auf das uns nit geschee als unsem forfodem, dy van
den hem Slicken mit Dewtzschen vorlagert, e. g. unvorporgen,
dar nach uber stigen, ire gutere genomen, in das betrubte
elend vorjagt, crsuchen wir e. g. demutiglich betend als
durch sein k. mt. vorordenter haubtman zu kreis Elbogen,
dy selbige unsere beswerde, hir angezeigt, gnediglich imd
unvordrislich zu verhoren : zum ersten, noch dem wir durch
dy k. mt. sampt den hem der cron zu Během bey unsem
freiheiten und alten gewonheiten zu bleiben rechtlichen er-
kant, hat uns her Sebastian Slick zugesagt uns da bey zu
bleiben lassen. aber wir werden durch in teglich genotrecht,
fur dy hem gein Prag geladen, und unser keiner der sprach
nit kiindig, unser gerechtickeit nit mugen eroffen, so unser
dewtzschc sprach nit gehorig sein wil, ims zu schaden fur-
genomen. item her Sebastian Slick hat einen unsem mit-
burger ausz unsem gefenknusz mit gewalt genomen und durch
sein schutz hin weg komen lassen, der darauf unser freud
worden, uns gemortbrent und grosse scheden zugewent. item
sein gnad uberleuft unsere mitburger bei nacht in iren hew-
sem mit seinen hoefgesinde, šlecht sy und gewaldigt sy
noch seinen gefallen, und wen im dy armen hantwerks lewth
arbeiten und iren Ion fodem, so wil er sy durch dy kopí
hawen, notigt sy im zu arbeiten. item sein gnad vorpot unsei^e
mitburger aufs slos zu im, und wen sy komen in vertrauwen
zu sein gnaden, so feht er sy und legt sy in thurm, ge-
waldigt sy noch seinen gefallen. item her Sebastian, seine
brudere und hoefgesinde mit seinem driitz und uns zu hoen
und schaden ein pastei, der k. stád zu nutz und were ge-
bawet, mit iren henden angezunnet und ausgebrent; so got
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r
— 111 —
der almechtige uns armen nit verhut, alle dadurch yorbrent
wurden. item dar an ungesetigt hať her Sebastian Slick un-
sern burgermeister an eim suntag auf dem kirchof, da ider-
man gesamelt daB weywasser zu nemen^ mit gefaster were,
Mnter im sein hofgesinde, durch sein kopf hawen wellen und
UM armen an unsem eren offentlich entsetzt, rat und gemein
trewlosz vorreterische boswicht geschulten, zwen finger auf-
gehoben und ein eyd gesworen, wen es hundert jar anstunde,
wulle er uns erwurgen und alle vorbrennen. und dar auf dy
stát thore den ganzen tag bisz in dy nacht verslossen, ny-
mandz ausz noch ein komen lassen, uns also den tag ge-
fenglich gehalten, wen er dy slussel zum thoren hat^ vorspert
uns, wen er wil, noch seinen gefallen. dise und viel meher
gewaltsamer ubung an uns gescheen wir mit gedult erliden
e. g. demutiglich betend, sulche unsere beswerd, bedrohung
und besorgnus leibs, ere und gut an sein k. mt. unsem
allergnedigsten hem zu brengen und als van sein k. mt.
haubtman des kreisz vorordent uns armen vorpfanten leuten
an sein k. mt. foderlichen sein, wen wir nymandz wen sein
k. mt, unsem allergnedigsten hem und erbhem und e. g.,
ein haubtman des kreisz, van sein k. g. verordent, hir inne
vissen zu ersuchen in demutiger verhofung, van hem Seba-
stian Slick, unserm hem, seins notrechtens wider unsere
freiheit und altherkomen gewonheit entladen, seine bedrohung
und gewaltsam ubung an uns armen unvorschulten, vorpfenten
leuten zu verbrengen nit gestat werd. wen wir gemě fur seiner
k. mt aller anclag, so her Sebastian zu ims vermeint, ant-
worten woUen und gewilligt, im und sein brudem, iren g.,
unsem gnedigen hem, wes wir in pflichtig und schuldig
zu tun, ^eme vorbrengen. woUen wir umb e. g. mit unsem
armen dmsten als unsem gnedigen hem willig und gemě
verdienen. datum am tage Nicolai annorum domini etc. im
andem.]
1602
Dec. 6.
Anno domini eiusdem mitwoch noch Lucie sintdy edelleuth Dec. h.
des landz Elpogens zum Elbogen auf dem rathause und ein
ganzer rath gesammelt und noch lawth desz koniglichen com-
mission, wy hernách geschriben, sich mit ein ander contra-
hiert, mit band und mit munde an ein ander glubig wurden,
ab sy imandz, wer der were, gewaldigen und wider ire
feibeit notrechten oder dringen und unrecht thun wulde,
( 018 das ander, als der adel dy stát und dy stát den adel,
1 cht lassen, sunder an ein ander mit leib und gut hulflich
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— 112 -
und retíich sein und als fur ein man neben einander stehen
als from leuth, damit das koniglich erb, land und Btad, bei
iren altherkomen und freiheiten bleiben. liaben auch daa
bede teyl hern Sebastian sulche handlung van stundan er-
offent und sein gnad gebeten^ in als ein her des Steins sy
dar uber hanthabeU; schutzen und schirmen. das in sein
gnad also zu thun, was anders wider sein verschreibung nit
ist^ zugesagt hat.
Desz gleichen ein rath vam Warmpad in sulche vereynung
mit in, auch waa land und stát Elpogen betreffend, und sj
als fíir ein man eim so viel als den andern betreffend zu-
gesagt mit hand und munde, im Warmpad dinstag nach dem
j5j^, cristage anno etc im 3® jaré zu thun vorwilt haben. *) ditz
Dec. í7. ^^ jjj^^ commisz ist hernách beschriben bey disem zeichen. ')
Feb. 6. Anno eiusdem mantag Dorothee, als Seyffret vam Saher,
Qilgen van Steinpach, zu Otnebitz gesessen, zur ehe genomen
und dy hochzeit ins Warmpad gelegt, dar auf dy wolgeboren
hern her Sebastian, her Quirin und her Albricht, gebrudere,
hern van Weiskirchen etc, her Jan, her Wulf vam Gutten-
stein, her Hans und her Sebastian Pflug vam Rabenstein,
hern auf Petzaw etc., und viel andere edele und gute leuth
dar auf komen, auch zwen des ratz vam Elpogen, Adelheider
und Zuleger, dar zu geschaft. wy wol sunst etliche burgere
vam Elbogen irer gescheft da gewest und zur zeit, do man
das mahel desz selben tages auf der hochzeit gessen hat und
dy nachessere zu tisch gesessen und dy hern und edeln
zu tanzen mit den jumf&auwen auf dem tanz podem an-
8>b gefangen, hat sich ein auílauf am tanz erhoben, das dy hern
Sebastian Slick und her Sebastian Pflug auf ein ander ge-
hawen, an einander fast vorwund, viel vam adel auch der
Pflug und hern vam Guttenstein vorwund und her Hansen
') Bei Palacky falsch datiert.
') Diesmal vcrweist ein Zeichen der Handschrift auf das Einzoscliie-
bendě auf S. 39a, wo unter demBelben Zeicheu die Urkunde Wladislawi
d. dto Prag 1497 Juni 11., die sich bereits S. 27 u. 28 abgedrnckt findet
neuerdin^ gebracht wird.
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— 113 —
Pflug ein knecht ermord wurden. es sint auch dy zwen hem,
dy Pfluge, ehe den her Sebastian Slick vam tanz podem
komen und durch Krewsels hawsz, mit in Mathis Hisserlns
son und andere meher durch dy Toppel zu fiisse aufTelbitz
und sich nit gesewmpt komen. in dem her Sebastian Slick
und sein zwen brudere nach geeylt und .ein gemein auf und
angeslagen mit grossem auf lauf imgezweifelt, wo dy hemim
ersten ankomen wurden, mit swerem schaden unergangen*
es ist her Wulff vam Guttenstein van stund van hem Slicken
auf dy k. mt. verstrickt wurden. es ist auch her Quirinus
Shck van eim gesellen, den hem vam Guttenstein zustendig,
in dem gehawen wurden ; der selbige knecht van sein gnaden
dar wyder geslagen und £ast seer vorwund wurden. in dem
hat man dy hem, dy Pflug und hern Jan vam Guttenstein
mit grosser aufruer gesucht und nit fiinden, doch hem Jan
auf dy letzt funden und auch vorstrickt wurden auf ir k. mt.
in dem das gerucht erschalt, wy dy hem Pfluge auf Telbitz
sein, haben dy hem Slick Telbitz belegt und noch volk ge-
schickt, sy mit gewalt van Telbitz zu gewynen. in der nacht
sint dy vam Elpogen mit puchssen ausgewest und etlich
vam landc ; sint furn Telbitz nit komen, sunder her Sebastian
hem van Globen gesagt, er sulle Albricht Hisserl und Cristof
Ho&nan sagen, das sy den hern Pflug sagen, wo sy sich als
morgen dinstag geim Elbogen stellen wollen und in das zu
sagen, mugen sy wolvan Telbitz wider ins Warmpad gehen ;
80 sy aber das nit thun, gedenkt er sy mit gewalt herab
gewynen. sídche werbung sullen sy thun, sal in kein nach
teyl brengen und ia kein smach noch unglimpf dar ausz ent-
stehen. sulchs hat Heinrich van Globen Albricht Hisserl imd
Hofman zugesagt. dar auf dy zwen edeln den hem Pflugen
imd den andern edeln, bei iren gnaden gewest, diae meynung
gesagt, das dy hern Pfluge und dy andern neben in zu thun
ugesagt, dar auf ins Warmpad komen. des nachtes sint
y hem Slick, alle drei hem Sebastian gefaren, und dy vam
illbogen und dy andem fusknecht geim Elbogen gangen.
8
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— 114 —
ríh^i, item des morgen dinstag hat her Sebastian an ein rat EI-
pogen begert^ h^m Niclosen Slick, der den zur zeit mit etiich
hondert mannen bej der zigelhutten gelegen, in dy stát ein
zu lassen. hat ein rat nit thuen welle, snnder xx gesellen,
dy faem Niclosen sein, in dy stát zu konien vergiint. es hat
auch sein gnad ein rat gebeten, ein gesellen oder xxx aufs
slosz zu legen, wen er verseh sich, dy hem Pflug werden sich
geim Elbogen stellen, aufs slosz, ab sich dar inne tmwille
wolt entporen den zu unterkomen. das ein rat also getan
und dy gesellen aufs slos verordent. gleicher weyl sint dy
bmelten hem vam Quttenstein und dy z wen hem, dy Pflug,
ungeferlich mit xx pferden an gattem komen, auch dy xx
gesellen van Valkenaw in dy stát eingangen. ist her Qui-
rinus und etliche edel vam slosse zu den hem an gattem
íurs thoer gangen, haben dy hem Pflug gesagt: „her wir
stellen uns hy her geim Elpogen, wir beten euch aber uns
der glubd ledig zelen, sunder uns auf dy k. mt. und dy
hem der cron verstricken; wir mugen dy k. mt, dy hem
zu Prag und das recht erleiden.^ ist aber unangenomen,
sunder alle vier aufs slos gangen. hat her Sebastian Sliok
zu eim rat verschaft, zu im zu komen. hat ein rath Lorentz
Tascher, burgermeister, Engelhart Tuohmacher, Johannem
Tuchmacher, Waltasar Wagner, Hawenschilt, sint hernách
Jorg Odelheider und Zuleger auch komen, aufs slos verordent
n« sint sy zum hem komen, hat her Sebastian, und dy zeit bey
in gewest her Wentzlaw Slick son, Friderich van der Oels,
Jorg vam Eglofstein, Wentzel vam Pergiesz \md Jorg Stein-
wach, angehoben, dy handlung uben bmelt erzehelt und
begeert, im in dy šach raten. haben dy hern desz ratz gesagt:
„dise šach ist uns unvorstendig dar ein zu raten, wen es ist
kein burgerlicher handel; unser rath were, ir beschicket dy
vam adel, und was sy mit uns und wir mit in ewern gnaden
im pesten raten, wellen wir mit e. g. thun helfen." sint dy
hem ungesetigt und gesagt: „wir mussen wissen, was uns
hir inne zu thun sey^, und aufgestanden, herfiir auffen podem
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— 115 —
gangen und do mit den seynigen raigeslagt dennoch hat
einer van den burgem als dan zu hem Sebastian gesagt:
„her! mein rat were, irverstricketdy hemauf dy k. mt, aber
anfs recht ader auf dy hern gein Prag, wen ir sy manet umb
ewre scholt furkomen.^ hat her Sebastian nit thun wellen
und gesagt: „es kumpt auf dy letzt denoch wol da hin.^
in mitler zeit sint etliche vam adel hinauf komen, nemlich
Heinrich van Globen^ Albrícht Hisserll, Cristof Hofinann,
Sebalt Purreyter und Mertin Roder. hat sy der her Sebastian
auch umb rat gebeten, haben sy zu im gesagt: „her! unser
rat were, ir vorstricket dy hem gein Prag fur recht, aber
auf ir k. mt und prauchet kein gewalt mit in, wen ir wist,
das gewalt grosz wirt geacht in der cron." hat der her gesagt:
„liben fitind! ich wil nymandz kein gewalt thun^; und also
hinab in dy mittem stuben gangen. gleicher zeit haben dy
hem gessen, wen sein g. in ein mahel zugericht. do das
mahel vergangen, sint dy hem aufgestanden. hat her Hans
Pflug gesagt zu hem Sebastian in gegenwart der andem
hem, der edeln, der burger und viel van Valkenaw, dy her
Niclos Slick hin ein verschaft, nemlich Getzengrund, richter,
Eberhart und Michel Springer und andereviel meher: „her
wir stellen uns, noch dem ewre edelleuth entgegen van ewem
Wegen uns alher verstrickt haben, und beten euch, wellet
uns sulcher verstrickung ledig sagen, wen wir wellen euch
geloben, und ab ir dar an kein gnug, das selbe vorpurgen,
wes ir zu uns zu sprechen, dy šach íur ir k. mt. furs recht
gein Prag oder fur den hem auszutragen.^ hat der her nit
thun welle und gesagt: er welle sy in thurm einlegen, wen
sy haben im das gleit, so er in geben, gebrochen und in
ermorden wellen, des er sich zu in unversehen sey. dar auf
hat her Jahan gesagt : „wir beten euch, her, dasz nit zu thun, *
wen ich und mein bruder Wulf haben uns auf das mahel,
) wir auf dy hochzeit geriten, mit disen hern also vereint, •
as sy angeht, uns auch antreíFen sal. dar umb, so ir sy in
lurm wert legen, so must ir ims zu in legen, wen wir hinter
8*
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— 116 —
in nit bleiben wellen." hat her Sebastian gesagt : „Hbenhem!
ich verseh mich, wert euch gefenknusz zu mir nit noten,
wen ich van euch hichtz weisz und versehe niídi uud mein
brttdere alles guten zu euch der abred nach^ m wir zu Prag
Martini verschinnen mit ein ander gehalten". [hy isit zu inerken,
das her Sebastian mit den hern vam Guttenstein imd andem
hem meher zuř selben zeit ein pund uber ňy arni stát El-
pogen gemacht; sy zu gewynnen, als das deu her Jííhn vam
Guttenstein itzt den burgem, auch den edelu wellist gesagt
hat. mit was trauwen her Sebastian uber Ay btirger vam
Elbogen umb geht, mag ein ider hy merken.] „dar umb no
bet ich euch, woltet euch gefenknusz zu mir mit noteii^. hat
her Jan gesagt: „ich bet euch, her, woltet sul eben gewalt au
den hem Pflugen nicht thun und sy bey ireu píllichen ge-
poten und bey recht bleiben lassen; wen ir whU wy grosx
man den gewalt in der cron rechent, und ^vellet mich und
mein bruder nit treulosz machen unser zusage nach^ wír in
getan. wir sint in ewer gewalt, mugt uns wol uher dy maun^
MU hinab werffen, wen wir wollen van in nit wfHcheii". wy woi
her Sebastian dy hern vam Guttenstein vielmalen gepeteu,
sich mit gefenknusz zu im und sein brudem nit naten, haben
dy hern vam Guttenstein alweg gesagt, dasz sy nit anders
thun wellen, wen ubel und gut mit den hem Pflugen
auf dasz mahel leiden. hat her Sebastian, dy weyl sy n.it
anders thun, so mussen sy mit den hem PflugRii in thiirm.
hat her Hans Pflug gesagt: „ich berufFe mi cli auf ir k.
mt., aufs recht und dy hem zu Prag, im<í ir nnlt dybe
und schelk und nicht from hem in ewro thurm legen, und
bet euch alle meiner erpitung, so ich thu, zu gedenken"", und
gesagt: „ir edelleuth hat uns anders zugesagt, ehe und wir
van Telbitz komen; dar umb so verman ich euch der sel-
bigen zusage, es sey den, das sy an uns f;ehalten werd
wil ich euch dar auf schelten.'* dar auf dy edcln gesagt zu
hem Sebastian: „her! ir hapt uns zugesagt, wir sídlen dise
hem geim Elbogen verstricken, sol uns kein verletzung sein.
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— 117 —
vennanen euch diser zusag ims za halten und kein gewalt
weiter an disen hem uben.^ das viel malen gescheen. hat
her Sebastian gesagt: „was ich euch zugesagt hab^ dar inne
wil ich mich als ein fromer her halten.^ es haben auch dj
bui^r viel malen den hem gebeten, dy ding nit also fhr
nemen and dy hern auf ir k. mt und aufs recht vorstríckeni
da mit sein gnaden und in und dem land kein schaden dar
aasz erwachse. hat nit sein wellen^ sunder der her hat den
burgem geboten, dy hem in thurm legen. haben dy burger
den hem gebeten, nicht also furzunemen, sunder dy hem
bey irer billichen erbitung za bleiben. dar auf der gesagt und
8Ích erzomt: „ich vermane euch vamEIpogen bey dem eyd
und pflichten^ so ir mir getan hapt^ dise hem in thurm zu
legen und geht hin und steigt fiir und nach und last sy
kmein." haben dy bui^er alweg gebeten, desz gleichen dy
edein und also ausz der stuben aui den poden gangen. bat
her Sebastian aber angehoben und gesagt: „ich vermane
euch, burger vam Elpogen, aber wy fur, dise hem einzu-
legen." do dy burger und dy edeln neben in gebeten, sein
gnad sulle dy hern bey sulcher piilichen erpitung lassen
bleiben, sich und sy nit in schaden furen, und nichtz er-
langen konnen, haben dy burger gesagt: „g. her! wir sint
van eim rat ewr gnaden beger zu ewem gnaden verordent
zu komeu; wir wellen sulch e. g. fumemen an ein rath bren-
gen ; was den eins ratz meynung ist, wider erkennen geben,
wen dy šach wil uns hinter eim rat zu thun nit fugen." bat
sich der her erzomt und gesagt: „schauet liben hern, dise
woUen aller erst rat pflegen," und gesagt: „ich vermane ein
itzlichen in sunderheit bei dem eyd, so er mir getan, das
ir dise hem einlegt." haben sy aber den hem gebeten, dise
šach nit also fumemen und dy hem bey iren piilichen er-
piten bleiben lassen. hat der her nit gewolt und sich erzomt
nd gesagt: o, o ir vam Elpogen! was thut ir hewt an
«rem hem. ir hapt mich wellen lassen ermorden und kein
alf wider dy selben thun. also thet ir auch, wen sy mich
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— 118 -
gar erslagen hetten.^ hat einer van Valkenaw gesagt: Ja
her! wen ir bed erslagen wert worden, wer als eins." dar
auf dy burger gesagt: „er ist nit from van art, der ein
Bulchs gemě sehe, und ir van Valkenaw vormest euch^ uns
sfiu flchenden, und ir, her, lat euch diese leut vorfuren euch
und nns zu schaden. wir sein da, leib und leben neben ewem
gn&den lassen, wer euch.gewalt thun wil, beten e. g. auch
kein gewalt thun." ist zu merken dise handlung, da der
unwille im Warmpad gescheen, sint dy burger zum Elbogen
und nit entgegen gewest, ab dy vam Valkenaw nit fromlich
gcret haben, sunder sich benotigt, dy vam Elpogen zu
einefaen. wy wol das dy burger gnuglich verantwort, ist nit
aiigesehen. es ist aber zu merken, und ab das dy burger
getan und dy hem einlegen wellen, hat her Sebastian den
pundt, 80 er mit den hem uber dy vam Elpogen gemacht,
beatetigen wellen, da mit dy hem ursach zu in hetten, und
sulch sein fiímemen auf dy vam Elpogen zu letzt komen,
vielleicht do er und dy andem hem gesehen, das dy burger
gewilligt gewest sy einzulegen, selbst abgestelt. also wer den
dy ursach auf den burgem bliben, und dy hem dister
^^ hitziger auf dy vam Elbogen wurden. also noch viel beten
der edeln und der burgem hat sich der her bedacht und
dy zwen hern, hem Hansen und hem Sebastian, also vor-
Btríckt, das dy zwen hem vam Ghittenstein haben allen dreyen
brudem, den Slicken, eim iden in sunderheit mit hand und
miuid bey treuwen und eren gereden, wen er sy mane, dasz
sy wellen dy zwen hem Pflug geim Elpogen stellen. das
abo gescheen und vam slosse in dy herberge gangen; sint
sy imd ire gesinde alle vier hiem in der herberge bliben bisz
auf donnerstag. haben sich dy andem hem vam Ghittenstein,
her Cristof, her Heinrich, her Gittersich, her Jorg imd andere
ire frunschaft und dy Pflugischen, auch der her vam Plauwen
mit eim heer gesanunelt, als man sagt bey fimf tausent
mann, und fum Elbogen mit guten leuthen umb seygers
zwei noch mittage in dy Loe, so man gein Slackenwald
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— 119 —
gehet, gelagert. nit lang ist der her van Plauwen uber dy
bnick gangen und unter dem selben thoer bey der brucken
gehart ist her Sebastian vam slosz herab gangen ins thoer
stablen. hat der her van Plawen an hem Sebastian brengen
lassen : noch dem er sey vorordent van der k. mt. ein haubt-
man uber Elbogner kreisz, des ej* ir k. mt. brive hábe, haben
ín dy hem vam Guttenstein amptz halben ersucht, van wegen
der hem Pfluge, so er gefisuigen, mit im zu handehi. hat her
Sebastian meren malen dise antwort im geben : er haldě in fíir
kein haubtman, wisse auch mit im als eim hauptman nichtz
zn handehi, er sey ein her desz kreisz, den woUe er mit im
handehi als ein her van Plawen, woUe er gemě thuen. dise
rede ist hin und her getragen, und zu letzt der van Plawen
gesagt: so er mit im nit woUe handeln als mit eim haubt-
man, so woUe er doch mit im als ein her van Plawen
hanďeln. hat her Sebastian angenomen, und am ewsem
schrank unter Albrícht Becken hawse der her van Plawen
ausserhalb desz sckranks und her Sebastian hir hinnen ge.
atanden. do der herre van Plauwen, wur umb er da sey,
erzehelt, auch her Sebastian dy geschichte obenbmelt gnug-
lichen eroffent ; und van der zeit untz in dy nacht gnuglich
red und widerred gescheen, doch zu letzt her Sebastian sich
vorwilt, dy hem Pfluge und hem vam Guttenstein irer gelobde
ledig zu lassen, doch also, was her Sebastian zu in hábe,
fur den hem zu Prag auf Martini kimftig tmgeladen zu
stehen und ausstehen. das dy hem also zu thun zugesagt,
doch das in her Sebastian und sein bruder der gleichen
auch stehen wellen, wen sy in laděn werden. dar auf her
Sebastian dy hem als der eldiste untem bmdem ledig ge-
zehelt, und sint also mit den andemhern und dem herehin
weg gezogen. was aber das heer schaden gethan hat am
hulze, so sy in der zeit vorbrent hatten, ist gnuglich bezahelt
wurden; sunst nymandz schaden gethan.
Es sint auch zu den zeiten her Sebastian Slick und her
Qnirin for ein rath komen und ermelt, wy sy ein contract
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I
— 120 —
mit den van Nurenbergk, dar umb dy van Nurenbergk in
ein gnug gemacht^ das ir slosz, stát und Warmpad den van
Nurenbergk ein offhung sein sal zu irer notdorft bey tag
und nacht, wen sy komen, ein zu lassen und auf ire be-
achedigere ausz und ein zihen mugen, und gebeten, das ein
rat auch vergonnen wolten. dar auf ein rath mit einer
gemein retig wurden, auch bey etlichen hem der eron rat
gepflegt und in rat iunden^ das in ein sulchs nit zu thun sey,
und bnanten hem abgesagt. ausz was ursachen der hem fiir-
Dtímeii sulchs geseheen, auslender in dy konigliche stát ein-
zu lassen, ist iren gnaden .wissen, wen wol abzunemen der
bedrohung nach, so her Sebastian den vam Elpogen getan,
fcsieh íiit unpillich fur im zu versehen.
3iíb 1^ i^jjg jj^^ ^^^j^ gj^^ Y^^ j^j^ unterlassen, sich der massen an
hern Albricht van CoUabrath, newlich van irer k. mt. zu
ťauzler vorordent, *) gemuht und ire gebrechen auch erclagt
und aein gnaden auch geschriben, wy hernách volgt:
Dem wolgeboren hem, hem Albricht van CoUa-
brat, her auf Libenstein, k. mt. oberster canzler
und hofineister des konigkreichs zu Během etc,
unserm gnedigen hem.
Wolgeborner her, e. g. unser gehorsam, willig dinst
alzeit zuvor. g. her! als e. g. durch unseřn allergnedigsten
Iieniy konig zu Hungem und Éehem etc, ein oberster canzler
ír k, mt. verordent, uns armen neben andern irer k. mt erb-
Jeuthen und unterthanen in unsern anligen gnediglichen zu
verHelien, sint wir sulcher begnadung, e. g. getan, nit wenig
eifrewet, gluck und sellickeit van got e. g. unvorspaert.
guediger her! wir armen irer k. mt. erbleuth und den wol-
geboren hem, hem Sebastian Slick imd seiner gnaden brudem
veriitant erleiden so viel und grosz beswemusz van unsern
hern und an ablassen sich wider uns entporen, wie wol wir
díus nit gerne thuen, doch benotigt, unsere ere, leib und gut
z o erretten, ewem gnaden an stát irer k. mt. zu erclagen
dematig betend, sulche imsere beswerde gnediglichen ver-
I
*) Von [ — ] von 36b und 37a eingeschoben.
^J Im Januar 1503 wird Heinrich v. Neuhaus Oberstburggraf, Johann
v. bchellenberg . Oberstlandkfimmerer und Albrecht v. Kolowrat Oberster
KaDzU^r.
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— 121 —
hořen, gnediger her! wir eint van unserm hem Sebastian
Slick etwan nnter augen fur einer kirchmeng an unsern
treuwen und eren so hart entsetzt, und sein gnad ein eid
gesworen, er woUe nns erwurgen, und dai' uber offenlich geret,
ims allen zu verbrennen, das wir armen irer k. mt. erbleuth
van im teglich warten mussen. er hat uns auch, als das
offenlich erschalt, in etliche hem der eron getragen; so ire
gnad unsere grosse unschult nit erfaren, da durch in grossen
verterben komen. es hat sich auch itzt vergangen tagen auf
einer hochzeit im Warmpad ein zwitracht begeben zwischen
ansem hem und den wolgeboren hem, hem Hansen und
hem Sebastian Pílug. als sy van sein gnaden vorstríckt sampt
den wolgeboren hem, hem Jan und hem Wulf vam Gutten-
stein etc. geim Elpogen komen, hat uns unser her, her Se-
bastian gefodert; des wir etliche unser ratz frunde zu sein
gnaden verordent hat er in gepoten, gnante hem in thurm
gefenglich einzulegen; des sy sein gnaden iren getreuwen
rat geben und, in nit zu thun sey, entschuldigt. dar umb hat
er sy und uns abermals an unsern treuwen und eren ent-
setzt. des e. g, durch itzt bnante hem dy warheit, das wir
uns dar inne als fromleuth gehalten und gruntlich unterricht,
wirt vomemen sulcher vorletzung an unsern treuwen und
eren und besorgnus leibs und lebens und uns zu vorbrennen
bnotigt des zu retten, nit lenger furtragen konnen. es hat
uns auch sein gnad dy van Nurenberg zu iren sachen in
der stát ausz und ein zu reyten in ein ofnung zu sein ange-
sonnen, desz wir uns bishér zu thun unterlassen, ursachen das
uns durch irer k. mt. und auch van den hem der cron
weylend kein auslender in dy k. stát einzulassen verpoten
wirt, uns armen van unserm hem zum ergsten gepilt und
zu schaden fiirgenomen. dise und viel gewaltsam ubung an
uns gescheeH, dem edeln festen Mathisz Hisserl zugesriben
e. g. muntlichen viel paesz zu unterrichten, e. g. mit aller
demut an stát ir k. mt. unsers allergnedigsten hem und erb-
hem hirmit ersuchen und beten, sulche grosse zwangsal und
gewaltsam ubung an unsern eren, leib und gutem zu ver-
brengen, uns armen unschuldigen zu erwurgen und zu ver-
brenen nit gestaten und gnediglichen mit unsern hem ab-
schaffen, als das e. g. an stát irer k. mt. ganz macht zu thun
hat, gnediglichen schutz geben ; auch was dy van Nurenberg
betreffend, wes wir uns dar inne halten, gnediglichen unter-
richt geben, damit wir armen van der cron nit gedrungen
rerden. angesehen dy manigfeltige gewerbe, so ditz jaer van
len Tewtzschen furgenomen, wo der almechtige got uns nit 87a.
řewaert, als eins teyls mit dem hem van der Teppel, an taff
ins zu schaden komen, in demutiger zuversieht, e. g. wera
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— 122 —
sulch unser anbrengen nit unzymlich ermesBcii und ima
bey billickeit erhalten. wen wir gewilligt alles^ das wir
unsem hem verpflicht zuthim, gemě vorbrengen, verhoffen,
auch sy uns bey unsem freiheiten und altherkomen, dar zu
wir rechtlich erkant, bleiben lassen. umb sulche e. g. guttat
den Ion van gote dar umb entpfahen; wollen wir mit unsem
amien untertenigen dinsten gein e. g. willig und gemě vor-
Fěb^^a dienen. datum suntag noch Appolonie virginis anno etctercío-]
Peí*^i!o Anno eiusdem im dritten jařen mantag fur kathedra
sancti Petři ist eim raťh ein brief zukomen, dar inne zn
merken, wes sich dy vam Elbogen versehen aidlen, van
etlichen hem ausgangen, nemlichen Thyme van Koltitzj her
auf Grauppen, Cristof her vam Guttenstein und auf Raben-
Btein, Heinrich her vam Guttenstein und zu Tacha^ Getterzich
her vam Guttenstein und zu Kysch, Wilhelm her van Eylen-
burg auf Ronaw, Jhan her van der WeitmU und zu Comptaw^
Jhan her vam Guttenstein auf Breitenstein, Wulf her vam
Guttenstein und zu Bela, Michel her van der Weytmolnf
Schpan van Odenburg, Christoff her von der \Veitm61, Se-
bastian her van der WeitmSl etc. mit andem hem und
frunden, dy auf ditz mael unser insigel mit gebrauchen ;
Den ersamen weisen burgermeister und rat atat
Elbogen, unsem guten frunden.
Unsem gunst mit gutem willen bevor. ersam und weisen
gut gonner! wir werden gleublieh bericht, wy ir gein dem
wolgeboren hem, hem Sebastian Slicken, hem zur Weis-
kirchen und Elbogen, unserm liben ohem, swager und fi-imd
wider pillikeyt etUcher fumemen pílegt und ungchorsamglich
erzaigt und zu sulchem der gleichen ewr gemein mit fleia
anhaltet, aufruer gein den selben ewem hem zu erwcgen im
zu schaden und abpruch seiner vorschreibung und herlickeit,
dasz wir ungem genoert, uns aller pillicher fumemen zn euch
versehen hetten, als euch wol zymet. auch geret suit sein,
her Sebastian obgnant sein swester weg geschiekt, an etlichen
enden fewer eingelegt hadt sullen werden. sulch genicht, im
iinschuldig zugefiigt, in der warheyt nymer bey braclit wer-
den suit etc. dem selbigen und seiner entschiddigung nach,
dem wir nit unglauben geben mugen, dy weil wir nit andera
. gnmdts entpfahen, trauwen wir euch, ir woltet euch gein
ewem hem neben seiner vorschreibung ewr vorpflicht nach
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— 123 —
gein im, wy pillich und ir zu thun schuldig seit, und anders,
wie bisher gescheen, erzaigen und halten als gein ewem
hem gehorsamglichen. het ir eincherlei beswening van inie
und woltet uns dy furbrengen, wolten wir handeln^ sulchs
abzustellen. wu ir aber eigen willens gebrauchen, wy wir
bericht, fiirgescheen sey, als wir uns dan zu euch versehen,
nit gescheen soUe, wolten wir sulchs an den enden, wu
pillim, anbrengen, mit fleis dar auf gedenken, ftimemen
und verhelffen, da durch obgnanter unser obem, swager und
frundt wider pillickeit unbedrungen darbei bleiben mucht,
wes er und sein bruder recht hetten. in zuversicht, werdt
euch selbest weisen und der gebure nach gein ewr herschaft,
als sich fromen untertanen gebuert, halten und erzaigen,
desz wir zusampt der pillickeit umb euch und dy ewem in
guten zu erkennen gedenken, begem desz ewr antwort, nach
der wir uns entlichen richten muchten. geben am suntag
noch Elisabet noch Christi unsers liben hem gebuert tausent
funizenhundert und im andem jařen. not^io
Auf sulche schrift rath statElbogen bnanten
hern dise antwort getan:
Wolgebome hem, e. g. seind unser willig, unvordrossen
dinst zufor. gnedigen hem! e. g. thun uns schreiben, wie
ir gleublich bericht seit, das wir gein den wolgeboren hem
Sebastian Slick, her zur Weiskirchen etc, unsem gnedigen
hem wider dy billickeit etlicher fiímemung pílegen und un-
gehorsamglich erzaigen sullen und zu dem der gleichen
onsere gemein mit neis anhalten, aufrure gein dem selbigen
unserm nem zu erwegen im zu schaden und abpruch seiner
vorschreibung und herlickeit; auch geret suit sein, her Se-
bastian obgnant sein swester weg geschickt, an etlichen
enden fewer eingelegt het sullen werden, sulch geracht, sein
gnaden unschuldig zugefugt, in der warheyt nymer bey
pracht suit werden. mit furder inhaltz ewr gnaden brief) ^^
seins datum suntag nach Elisabet vorschinnen ausgangen,
als heut dato an uns gelan^ haben wir angenomen und
mit fleisz angehoert, wer sulchs an e. g. getragen uns zu
schaden fiirgenomen. den gnedige hem! e. g. unvorporgen,
das wir sint etwan durch unsem allergnedigsten hem, hem
zu Hnngem und Během etc. konigk, imserm allergnedigsten
hem und erbhem, und auch dy wolgeboren hem des rech-
tens au Brag mit hem Sebastian Slick, unserm hem, recht-
chent entschiden, wes sich sein gnad gein uns und wir
ein sein gnaden halten sullen. das wir also bisher imd
infíider alles, des wir sein gnad pflichtig und schuldig^ zu
\un, gemě tíiuen; sint nicht dy, das wir eincherlei wider
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— 124 —
dy pillickeit oder fumemung pflegten oder pflegen wulten,
mit ungehorsamglicher erzeigung wider sein gnad sulten
verhalten, auch unsere gemein mit nichte anhalten eincherlei
aufruer zu erwegen. haben auch kein wissen des fewers
halbeii; wy angezeigt, van uns erlioert wurden. aber wir
sint des in hoen vertrauwen, sein gnad uns bey sulchen
koniglichen und der hern der eron rechtspruchen und ent-
Bchiden^ mermalen getan, gnediglich bleiben lassen. wu aber
her Sebastian, unser her, e. g. mit eincherlei clag oder hulf
wider uns zu thun ersucht hette, das wir doch sein gnaden
nit ursachen geben haben, auch ungern thun wolten; das
wir aber in uns ermessen raugen, sulch schrift van ewem
selbsten thuen nit ausgangen, beten wir ewr aller gnaden
mit fleis als unsere gnedige hern, uns armen zu verun-
glimpfen nit annemen, sunder hern Sebastians, unsers hern,
an e. g. bi-engen grund erfurschen. dabei e. g. mag er-
merken, das wir una alles, wir im pflichtig zu thun, auch
wes wir begnadt und durch ir k. m. bestetigt und zu recht
erkant, als fromen getreuwen leuten zusteet, gerne halten
wollen. in beslusz begeert desz unser antwort, noch der ir
euch entlichen richten muchtet^ mugen wir e. g. gnediglichen
willen und nit aus imgnaden uns zu wissen fugen gerne
anhoren, wo mit wir auch wusten aller e. gnaden als unsem
gnedigen hern zu dinen. dasz thun wir mit unvordrossen fleis
alzeit willig und gerne. datum dinstag vigilie kathedra Petři
150S anno domini etc. im dritten laren.
Peb. 21. •'
Und nochdem der her van Plawen sulche anligen der
vam Elbogen verstanden, wol zu vermuten, das an ir k. mt
gelangt, als dan irer k. mt. schrift, im behendigt, ausweist,
wy himach folgt:
Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungei:n und
Během konigk dem hochgeboren hern Heinrichen,
burgraven zu Meissen, graven z um Hartenstein,
her van Blawen und landvoit in Niderlausitz, un-
serm liben getreuwen.
Hochgebomer besunder Jiber getreuwer ! wir haben nit
allein sunder der vam Elbogen und der van Tepel, auch
der ritterschaft und raanschaft Elpogner kreisz schreiben, uns
itzt getan und zugesant, der grosseu und unpillicher beswe-
rung, 80 in mutwilliglichen van den Slicken beschiecht, hořen
lesen und vernomen und schreiben dem edeln, unserm liben
getreuwen Albrichten van CoUabrat auf Libenstein, konigk-
reichs zu Během obersten canzler, zu dem sy umb sulch
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— 125 —
und ander ir notdorft zuflucht haben mugen, befelend, den
Slicken in unserm namen emstlich zu schreiben und zu gepiten,
dy vam Elpogen und Tepel, auch dv ritterschaft und man-
schaft Elbogner kreis wider ir freyneyt und alt herkomen
und sunst in keiner weise zu besweren noch zu bekomern,
und das sy auch, dy Slicken, das landrecht des selbigen
creisz; wy van alters gewesen, besetzen und handeln. wir
schreiben auch itzt bnanten unserm canzler, das er und
anderc hem weg und mittel finde, wan dy vam Elpogen
oder dy manschaft des selben kreisz umb ire sachen und
notdorft fur das landsrecht gein Brag komen, das sy alle
ire sachen und notdorft, wy das fiir alters gewesen, tewtzsch
reden und fiir brengen mugen. dan der ablosung halb dir
auf der selbigen stát und slos Elpogen und des kreisz zu
geben und zu vergonnen, als du uns in sunderheit geschriben,
schreiben wir auch gedachten unserm canzler, in dy register
zu sehen und schawen, in was summa und wy in, den Slicken,
das vorschriben und vorpfend ist, uns sulchs schriftlichen
zu erkunden, und so wir des wissen gewynen, wpUen wir
dir als dan sídcher ablosung weyter unser meynung und
antwort wissen lassen. und noch dem uns dy vam Elpogen,
dy ritterschaft und manschaft desz selbigen kreisz und dy van
Tepel geschriben, betend, in dy stewer und hulf wider dy
Turken zu ringem oder aber, wo das nit sein kunde, gne-
digKch zu vergonnen, das sy dy selbsten zwischen ein ander
noch irem vermugen anslahen und einnehmen muchten, ist
dar auf unser befehel, das du inen allen van unsem wegen
eapt, das sy sich mit einander einen und dar ein geben
sulche steuer und hulf anzuslahen und auszurichten, wy
dy bewilligung gemeniglich durch alle stande der cron zu
Během bescheen ist. der vierhundert pferd halben, wy dy,
als du uns gesriben, noch der van Tepel schaden starg ge-
halten, ist unser meynung dem eigentlich erfaren zu haben,
wer dy gewesen sint, war umb und auf weme sy gehalten
haben, uns als dan schriftlich zu erkimden. Mathis Hisserlis
halben haben wir den hem, so itzt hy bey ims gewesen,
hevolen, dy sachen zwischen im und Slicken laut des recht-
spmchs zu end zu brengen. datum Ofen freitag noch puriíi- i508
cationem Marie anno domini etc. xv*" im dritten, unser reyche
des Hungrischen im dreyzenden und des Bemischen im zwei
nnd dreissigisten jařen.
Ex commissione propria maiestatis regie.
Ire konigliche maiestet hat den vam Elbogen bemisch
i t ire getane clage auch geschriben, und ist also vordewtzt
^ rden:
Peb.3.
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— 126 —
Ersamen, unsem liben getreuwen! naéh dem, als ir
uns schreibt und offenbaert owre viel angehen und abdringen,
welche euch gescheen van ewern vorsetzten hem, denselbi-
gen allen haben wir vemomen ausz ewerm schreiben, wo wir
dan den hem und edeln haben bevolen, im landrechten an
unser stát, was unter euch und yn ist, das alles zu verhoren,
und 80 euch wurde was wider ay abred und ewre begaben
van yn gescheen, das selbige ausgehoert an unser stát das
wider ein zubrengen, dar umb das ir zu sulcher verhorung
w^\a ®^i^^® person ausclailbt auf den eritztag noch quatuortempo-
' ra nechst komend mit aller notdorft fur den selbigen hern
und edeln im landreett zu stehenr auch ist uns angetragen,
das ewre hem eincherlei abred mit den van Nurenbergk
sulten getan haben, das das sios und stát Elbogen zu irer
notdorft yn auf getan wurde. so euch was wissend davan
ist, wir gepiten euch, so ewre hern wolten euch dar zu
zwingen, ir das mit nichte zugeben solt an unser wissen,
das ir ymantz fremdes yn ewre stát einlassen suit, welcher
dan ir wol mechtie nicht mucht sein. so wir doch den
glauben in dy Slicke nicht haben, das sy sy in sulche
ding wider recht ordnung und vorpindung sulten geben ; wo
wir in auch dar van scnreiben wurden, sy aber euch dar
uber zwingen, tut uns wissen an unterlasz, so musten wir
das anders versorgen.
Item der gleichen hat ir k. mt. den mannen Elbogner
kreisz auch geschriben und sy fur dy hern der cron gein
Prag verpot auf dinstag, wy dy vam Elbogen, mit irer ge-
rechtickeit zu stehen, dar auf sy etliche van in, des gleichen
dy vam Elbogen Johanem Tuchmacher und Jorgen Adel-
heider hin ein verordent. also sint dy edeln und bm^er,
auch dy vam Warmpad fiir hern canzler und andem hem mit
iren clagen, wy oben angezeigt, gestanden notdorftiglich ; aber
her Sebastian Slick aussen bliben, auch nymantz van seint
wegen entgegen gewest. dar auf dychem nichtz geteylt[?] noch
erkant, sundem den mannen, den vam Elbogen, Warmpad,
gesagt, das sy sich suUen fiigen mit iren freyheiten und
Apríl 4. gerechtickeiten dinstag noch judica kunftig gein Eger, als
dan werden etliche hem der cron da auch sein ; der gleichen
wellen sy hem Sebastian Slick auch schreiben, da hin zu
komen, und sy irer gebrechen entscheiden. welche srift an
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L
— 127 —
hem Sebastian getan also ist verdewtast wurden, wy hernacli
vulgt:
Wolgeboren hem, liben finnd! unser gnedigster her und »«*
konig, ir konigliche gnaden, han nns geschaft und bevolen,
each mit den mannen und steten desz Elbognischen kreis
zuYorhoren, und sy, dy manne, uns ir k. gnaden brive fur-
geweisty dar inne ire k. gnaden verschaft, euch fur uns zu-
verhoren und zu gescheen. dor auf so dy mannen, auch dy
stete mit aller irer notdorft fur uns gestanden, geruft und
gebeten einer verhorune, bei dem auch ire beswerung, dy
in yan euch uber ire altherkomen, aussatzung und gerech-
tickeiten bescheen, verkundet, besunder das den mannen ir
landrecht neben altherkomender ^erechtickeit unersetzt sey,
und das auch den bui^em van hem Niclosen, ewerm vet-
tem, vorboten sey, alle sachen zu margte in ire stete zu
fbren. dar umb wir euch ausz befehel k. mt. vormanen, das
ir ynen dy alle sachen, das yn zu beswerung ist und wider
rechtlich ordnung beschiet, gein yn dasz zu pessem und
verandem, den mannen ir landgericht zu setzen und bey
altherkomen, rechten und aussatzungen, auch dy burger
neben irer abberednusz zu behalten, so fem sy dy mit euch
haben. und was fiirder anlangt dy vam Warmpad und ander
alle manen, noch geschaň k. mt. befeheln und verschaffen,
dasz ir mit keinen gewalt keinerlei weise sy nit bedrangt,
noch auch ewem vettem, hem Niclosen, desz gleichen zu thun
nit Yorstatet. basz der sache zu vorhorung und dar umb diser
aller sachen mit den mannen und auch den steten suit ir
auf dinstag noch dem suntag judica erstkomende fur den
hem und ritterschaften, dy zu Eger auf dy zeit sein werden,
furgestehen, do selbst dy manne und van steten des gleich
sein sollen. so haben wir van uns und auf bevehel k. mt.
gnanten hem und van der ritterschaft befehel euch an unser
stát verhoren und noch sídcher verhore euch beyde teyl zu
bescheiden und erkennen, was ir euch gein in halten und
sy wider umb euch zu thun schuldig sein sollen. dem tut
also und nit anders, so fem ir der k. mt. zom vermeiden
wolt; dan zu verseen were, wo ir euch dieser verhore ent-
setzen, das ir dar inne mer ewem willen den der gerech-
tickeit fur haben zu gebrauchen. geben auf dem slos zu
Prag am mitwoch noch reminiscere etc. xV tercio. Maw^ifi.
Es ist aber sulche tagsatzung gein Eger durch dy hern
c r kron abgekundt und nit fiir sich gangen; ausz was ur-
í jhen iren gnaden unvorporgen. dar umb der edeln und
' mElpogen sachen in der forigen aufs heylthum gein Prag
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— 128 —
aÍS^žb í^steten blíben, und aufs heylthum Johannem Tuchmacher
und Caspam Fitler, stadschreiber, dy zeit ein rat gein Prag
verordent ; des gleichen dy edeba desz kreisz aucb getan, alle
fiir ein man irer gerechtickeit mit hem Sebastian fiirm
kammerrechten zu stehen.
Aber do her Sebastian^ auch her Casper Slick dunerstag
Aprii27 urm heyltum uuffen Retzschen oben ein geriten, und der
weg vam Retzscheen auf dy Clein Seyten bey sent Bene-
dicten verfallen, nit hinab gekunt, zu ruck gesint den slein-
weg hinab zu reyten, sint dy hem vam Guttenstein, her
Heinrich, her Joan und her Wulff, auch auf den Retzscheen
in unter augen geriten, vil leicht bedacht dy geschichte im
Warmpad gescheen und geschrihen: „stecht tot, slat tod, es
sint dy rechten." ist her Sebastian, und mit in gewest, ge-
flohen, wen er yn zu swach gewest, und zimi slosse zu. in
dem ist seíner diener einer, Jorg Siimmer, durch bed packen
gestochen ; sint van der Slicke viere ins slos, und vier van
den Burgenischen in nach gefolgt; dise achte sint ins slos
komen, gefangen und eingelegt worden. her Sebastian ist
aber dy steynen staffeln hinab, und dy Burgenischen ym
nachgeriten, und entworden, in diser aufrure hem Sebastian
der wetzscko, ^) dar inne sein gerechtickeit und gelt gehapt,
dem jenigen, der yn gefuert, vam pferd geruckt und ver-
loren worden, und dy bnanten edeln und burger vam El-
pogen des furbeschidz furs recht vam heylthum untz auf
mitwoch furm rechten gestandcn. am mitwoch hat einer
aussem rechten, Reynl, ^) k. mt. procurator, oflFenlich geruffen,
das dy raannen desz kreisz Elpogen und dy burger vam El-
pogen auf ditz mahei an heym zihen sollen und auf Martini
kunftig wider furs kammerrecht komen, dy wcyi her Se-
bastian Slick sein wetzscko mit seiner gerechtickeit verloren;
woUen dy hem desz rechtens alle sachen yn belangend, auch
den hem van Plawen, untz auf Martini verschriben. dar ai F
') Hangotasche.
. *) Rcndl v. Anschowa.
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dy edeln und dy burgere abgeschiden und wider an heym
gezogen.
Sein konigliche maiestet hat geschriben den edeln, ^^
unsem liben getreuwen Niclasen, Casparn und Sebastian,
den Slicken, gebrudem und gevettem van der Weiskirchen :
Wladislaus, van gotz gnaden zu Hungem und
Behm etc. konig.
Edeln liben getreuwen! wir haben euch vtěl (?) ^) zeit
nachfolgende hoře zu schreiben und befelen lassen, was an-
langt dy erber manschaft mitsampt den van steten auf viel
irer anligen oder zufiiderligste mit in dar umb zu verhoren
und weisen lassen und dasselbige etlíchen unser crone hem
zwischen ewr zu handeln und i^rzunemen etlicb mahel be-
volen, des ir dan, als ir wist, da hin zu komen beschickt
worden, aber auf ewem teyl dar inne nv furgestanden, des
wir nit wenig auf des andern teil stetfich fiirtragen unge-
fidlis tragen. also darumb auf weytem betracht disz handels
haben wir iczt aber der erbar mannen und der van steten
anligen gnediglich angesehen und zu einen entlichem fur-
nemen uns aigentlich bevehel hir inne an unser stát den
hem unser crone Během, so das landrecht besitzen, getán,
dy selbigen irrigen sachen mit ewrer, den mannen und den
van steten auf ein ende zu vorhoren und rechtlichen ewrs
irsalg dar umb erkennen und ansprechen. das selbe so zwi-
schen bevehlen wir euch hir mit emstlich und des bey vor-
Hsung aller ewrer privilegien, guter und gerechtickeit vor-
manen, zur zeit iczt der quatuortempora nehst erseheinenden
auf dem dinstag nach Jeronimi, da man ander neben sachen
verhoert, fur ay hem obgnant mit itzlicher ewrer notdurft,
dy euch zu ewerm behelf dienen mag, furzuffesteen, mit
gnanten erbem mannen und den van steten, dy wir des-
selben tages auch zu komen verbot haben, vorhoren und
erkennen lassen, und da selbst der sachen ganz fur und
auszustehen, kein andern behelf zu nemen bey den penen
und verlust, ir vormelt vémomen hapt, kein anders.zu thun
bey vermeydung unser ungnaden. datum Ofen am tage Bor-
tholomei anno domini etc. xv* im dritten laren. iftw
' Aug. u,
Ex commissione propria maiestatis regie.
Item desz gleichen sein k. mt. den mannen und steten
bognischen kreis, wy hernách volgt, auch geschriben :
'; Viel?
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— 130 —
Den Btrengen ernfesten fursichtigen und weisen ritter-
Bchaft; manschaften und steten unsers Elbognischen kreis^
unsem liben getrewen.
Wladislaus etc.
Strenee ernfeste fiirsichtige und weise, liben getreuwen!
zu gnediglichen betracht haben wir angesehen ewrer viel
besweťde und anbrengen^ das ir bisher zu ewem pfantzhem
fiir uns anbrachty und demnach an unser stát den hem und
wladecken, so das landgericbte in unser cron Během be-
sitzen, austraglich zwíschen ewer beyder part zu handeln
ou^ befolen, zu nagst erscheinende dinstag nach itzt kunftig
Jeronimi und entlich dar umb auszusprechen, wie wír dann
durch unsem vorbot brive ewem gnanten pfantzhem bey
ernstlichen penen und yorlisung irer privilegien, guter und
gerechtickeit zusenden lassen habeíi. dasselbe so auch mit
zu wissen vormanen wir euch auch alle, uf vermelte zeit
kegenwertig bey den penen, ewm pfantzhem aufgelegt ist,
mit aJler ewrer notdorn entlich zu erscheinen, daselbsten ewr
irrigen sachen mit ewm pfantzhem zu verhoren und recht-
lichen abscheiden und erkennen lassen unde kein anders.
Ang. 94. ^i^^jji offen am tage Bartholomei unser reiche des Hungri-
schen im drevzenden und desz Bemischen im zwei und
dreissigisten jařen.
Ex mandato proprio regie maiestatis.
^^ Auf sulche irer k. mt. geschefte haben dy ritterschaft
desz kreis Elbogen, desz gleichen ein rath zum Elpogen
Kickel Reinly Jorg Odelheider, Lorenz Tascher und Casparn
Fitleer^ stadschreiber^ ir ratz frunde, desz gleichen dy vam
Warmpad ir ratz frunde, und itzlicher teyl mit iren firei-
heiten und gerechtickeyten gein Prag fur dy hem desz land-
rechtens verordent, und ritterschafi; Elbogen und Warmpad
der zusag nach lauth desz koniglichen commisz alle for ein
man gestanden. *) desz haben dy ritterschaft ire dagen wider
hem Sebastian getan, sint ire freyheit gelesen worden und
ire clagen gnuglich durch dy hem verhoert, desz gleiclien
dy vam Elpogen und Warmpad ire freiheit offenlióh erzaigt
*) Wegen des grossen Zwiespaltes am Hieronymuslandtago kamei
viele Beisitzer des Landrechtes niďit nach Prag und das Landrecht hiel
desshalb keine Sitzung. (Palacky V. 2 S. 82.)
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— 131 —
ond menigiich gesehen. aber es íst kein clag in sunderheit
van steten eroffent, den allein, was dy ritterschai^ gedagt,
wy sy dy vam Elpogen und Warmpad .bey iren freiheiten,
alten gewonheiten und gerechtickeiten und k. rechtspruchen
van hem Sebastian Slick nit pleiben konen und stehen als
dy gehorsamen irer k. mt. mit iren freiheiten und gerech-
tickeiten^ versehen sich, dy hem Slick werden der gléichen
ire freiheiten und grundbrive auch auflegen und hořen lassen.
dar auf Nickel vam Saher van wegen hern Sebastian Slick
als sein redner ein copien aufgelegt; ist aber nit gnugsam
erkant und durch dy hem rechtlichen gesprochen, das noch
verschaffung k. mt. ire grundbrive und alle ire gerechtickeyt
auflegen sullen zu verhoren. haben dy Slick nit thun wellen
xmi unter andem reden gesagt^ sy sind nit schuldig ire
bríve und gerechtickeit aldo au£sulegen und hořen lassen^
sunder fur irer k. m*í dar auf dy hem noch gehaptem rathe
8^^*> ^y weyl dy manne und stete Elpognischen kreisz als
dy gehorsamen irer k. mt. mit irer gerechtickeit erscheynen,
und her Sebastian Slick sulchs vorechtig und als ein un.
gehorsamer^ woUen sy sulchs irer k. mt. schrciben, wes sy
sich weyter wissen zu halten. das denn also gescheen, und
also abgeschiden und van stundan ir k. mt. unter dem land-
sigel geschriben haben. also haben dy vam Elpogen sich irer
k. mt. mandát gehalten. ist her Sebastian Slick dar nach auf
Martini fur dy hem des cammerrechtens getretten, und dy ^lets
vam Elpogen nit gestanden, sunder sich der gepot k. mt.
gehalten. als dan hat man dy vam Elpogen gefodert. ist
Mathis Hisserl do van wegen der vam Elpogen gestanden
und sy vorantwort, auch ire brive, so dy vam Elpogen den
hem desz cammerrechtens geschriben, den hem geantwort,
dy den gnuglich verlesen wurden, wy sy gefreyet, nyrgen
wen fur irer k. mt. zu stehen, auch wy sy dy k. mt. und
I rn Sebastian fur dy hem desz landrechtens geweist, und
s als dy gehorsam gestanden, welchen ir k. mt. mandát
s h noch gehorsamglich halten wellen. ist in aber auf dasz
9*
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1
— 132
mahel nit hulflich gewest, sunder áj hem desz cammer-
rechtens haben hern Sebastian seín šach erstanden zuerkant
in mek den vam Elpogen. ')
Des haben sich der adel des kreisz, auch dy vam El-
pogen beswert ňinden; uber verweysung irer k. mt for
zweyen rechten zu stehen^ auch uber Ire freiheit, dar zu sy
ftir rechtlich erkant, weyter dar uber erkennen und rechten
lassen. haben den hem sulchs sprechens nit gesteen wellen
und beswert funden; dar auf der adel und sy als fiir ein
man den edeln Mathisen Hisserl yermucht; gein Ofen zu
irer k. mt geschickt und verordent, der sulchs van eins
gemeinen nutz wegen, wy wol es im swer gewest, angenommen
und geryten, sich der grossen muh nit verdrissen lassen,
sulche notprestung; dy her Sebastian land und stete belestigt,
wider an ir kr. mt. gebracht dar auf ir k. mt der ritter-
schaft und steten desz kreisz Elpogen also schreibt :
^cji Wladislaus^ van gotz gnaden zu Hungem und
Během etc. konigk.
Den emfesten und fursichtigen der ritterschaft, manschafi
und den steten im Elpogner kreisz, unsem liben getreuwen.
Ernfeste und fursichtig lib getreuw ! wir haben ewr
anligen und beswerung vemomen. uns nit hetten versehen,
uber unser forig schreiben solt anders gein euch fíirgenomen
sein, den wy es dy hem am landrechten auf unser befehel
au%estelt haben. dy wevl ir dan van ewem pfandshem
weiter bedrangt werdet, thu wir in schreiben und schaffeU;
das er euch mit allen sachen unbemuhet sal lassen, an ewr
freiheyt und aitherkomen mit nichte beswere, sunder sich
unser forigen und itzigen schreiben nach halden, pey der
Seen, dar auf gesetzt ist, unser zukunft erbeiten, wellen wir
isen handel selbst verhoren und wissen haben, wer sich
gehorsam tmd unserm gescheft nach gehalten hat oder der
peen vorfallen. wissen wir uns forder dar innen weyter
wpl zu halten. wollen euch auch an ewr fireyheit und rechten
nit vorkurzen lassen; bevelen euch hirmit und wellen, das
ir an einander helfet, wer" euch gewalt thun wolt mit brant^
rauberei ader ander ubeltat, das wider recht were, im kreisz
') Den Schlicken wurde g^e^en die Elbogiier das ConUunazrecht
(právo stane) zugesprochen. (Ibidem.)
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— 133 —
es were pey tag oder pei nacht, dar zu wol wir ouch mit
enaden geneigt sein^ euch dar innen nit zu verlassen; auch
oas ir ewr landrecht soUet siczen^ wie das fur altherkomen
ist, euch nymandz da van entzihen lassen. wird euch imandz
uber unser gescheft dar an hindem^ uns zu verkunden, da
mit wir wissen, an wem der bruch sey, uns dar nach wissen
gen denen zu balten. dar an tut ir unser meynung. datum
Ofen suntags fur Thome apostoli anno domini etc. xv* im tJ*^,
drítten unser reyche desz Himgrischen im vierzenden und des
Bemíschen im drey und dreissigisten jařen.
Des gleichen hat auch ir kon. maiestet hern
Sebastian Slick, wie hernách volgt, geschriben:
Dem edeln Sebastian Slick, hern van Weiskirchen und
zum Elpogen, unserm liben getrewen. edler liber getreuwer!
wir haoen vemomen, das du dy vam Elpogen habst fur-
genomen mit dem cammerrechten etlicher stuck halben lir
freiheit betreffend und sy vermeinst da mit zu ubereilen. das
wir uns zu dir nit hetten versehen uber unser gescheft dich
der masz zu erzeigen, nach dem wir dir und in haben ge-
schríben und verschaft, mit allen ewem freyheyten, brief
und gerechtickeit fur den hern am landrechten imser cron
Behm zu steen und umb aJle šach, so ir mit einander irrig
seity entlichen entschied warten, pei verlisung der šach und
aller fferechtickeyt. hetten ims versehen, du sulst dich unserm
schreiben nach, auch unser cron Během der hern, am rechten
sitzen, auf schub gehalten haben und nit anderswo gesucht,
dan wy unser furbescheid anzeigt; wellen van dir haben,
das du dy vam Elbogen unbemuhet salt lassen und ire.
stadrecht, wy sy dy fur alt her gepracht haben, mit nichte
irrest, dan wir sy péi unser schrift und pillich ftirbeschied
woUen behalten und sulchen handel zwischen euch selbst
verhoren, wer den streflich gehandelt hat, wissen wir uns
auch zu halten und nit zu verlasen. befelen dir hirmit und
wollen, das du dy vam Elpogen, Warmpad und ritterschaft,
noch ir armleut keinen unrecht thuest und den Gilg Stein-
pach sein baw an seim sitz nit werest, noch dem wir dir
tur auch dar umb geschriben haben, und im oder sein leuten
vorgleichung thuest, was im mit dem teich ertrenkt ist zwi-
schen und der katemer iczt in der fasten, auch ir landrecht,
wy fíir alt her komen ist, lassen sitzen un geirt und nymand
í '. van abwendeU; dy fur dar zu gehoren. wurd das van dir
( er imandz veracht, wissen wir uns der und ander ver-
i htung nach zu erzaígen. du salt auch Cristof Hofman sein
1 Is gericht lassen sitzen, wy das fur alt herkomen ist, und
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mit gewalt nit weren. dunkt dich aber was da wider za haben,
magst du in mit recht ftLmemen laut des kreisz freiheit, da
mit keim teyl gewalt ader unrecht geschee, dich unserm ge-
scheft nach habeat zu ríchten und dir selbst an deiner ver-
schreibung nit schaden tuest; dan wir woUen, das unser
ritterschafty stete und inwoner wider ir recht und freiheit nit
bedrangt werden. dar an vorbrengst du unser emstliche
Dw^n. meynung. datum Ofen ut supra in cdia littera.
^ Ala sulche brive donnerstag fiir der heiligen drei ko-
jan. 4. nigen tag eim rat zugeschickt und bevolen, hem Sebastian
sein brief durch etiiche vom adel und zwen desz ratz geben,
dar auf sy dy erbern vesten Heinrich van Globen, Cristof
Meinl und Ot van Spamek, Venzel Eckel und Lorenzen
Pinter mit sulchem brive zumhem, im zu geben, geschickt
als sy for dem slos thoer zum hem Sebastian komen und
Globnerangehaben zureden, hat her Sebastian zumSpamecker
gesagt: „wy das du her auf geest in das mein?^ hat Ott
geantwort: „war umb sal ich nit herein gehen?" hat der
her gesagt: ^du salt mir nicht in das mein gehen. ich pin
dir nit holt^ hat Ot gesagt: „war umb seit ir mir nit holt?
ir wist ye kein schalkeit van mir.^ hat her Sebastian ge-
sagt: „ya, ich weis schalkheit und bosheit van dir." hat Ot
gesagt: „wist ir schalcheit und bosheit van mir, so sagst,
wil ich mich verantworten." in dem hat der her noch ein
mahel gesagt: „ich weis schalkheit und bosheit van dir"
und untem rock griffen zum messer. do das Spamecker
gesehen, ist er zu ruck treten, an sein swert griffen. hat
her Sebastian gesagt: „wolst du dich mein weren?" hat
Ot gesagt: „wy anders her, wen ir mich slahen woltet?"
dar auf hat der her geschrihen: „spies her, spies her." also
hat Ot sein swert gewonnen und dy staffein zu ruck hinab
gelauffen. ist des hem knecht gleicher zeit dy bmck herauf
gangen. hat der her zu im gesagt: „sich drauf Hans, las in
nit hyn." also ist Ot uber den kirchof hinab, und der knecht
im mit blosser wer nach gelauffen. hat der her ein spies im
slosz genomen und herab zum stád thoer gelauffen und das
zugeslagen. ist Spamecker in Hackensmidz hausz, dy zeit
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— 135 —
bnrgermeister; komen^ und her Sebastian dy stát herauf und
iderman angeschrihen, wen er gesehen: r^&uf, auf uber
Spamecker, der mich hat ermorden wellen.^ in dem ist dem
hern seín hofgesínd und etliche van der gemein zukomen
dem burgermeister fur sein hausz, und mit grossem geschrej
der her gesagt viel malen: „burgermeister gib mir Spamecker
herauszy der mích ermorden hat wollen." und als dy van der
gemein dise red gehoert und nit anders gewust, im sey
also^ und dem hern seiner red zu gefallen und also fiir dem
burgermeister mit gefaster were und mit gespanten arm-
brusten und pfeyl dar auf gestanden, hat der burgermeister
gesagt: „ich pit ewr gnad; mir in meim hause kein gewalt
thuni" dar auf der her: „ich wil dir kein gewalt thun; gib
mir Sparnecker herausZ; der mích hat wellen ermorden." dar
auf hat Globner gesagt: „ey herre, dy ding sint anders ge-
scheen." hat im der her geantwort: „sweig Globner, ich wil
dich nit hořen, ich beger Spameckers, der mich hat wellen
ermorden in dem meinen; das ir mir den gebt, das ich in
in thurm lege." sulcher red viel und schendung, ao der her
dem bugermeister und dy neben im waren tetě, gescheen;
also sprach der Lewn vam Jenessen, des hern pawren: „ey
her, last ims zuslahen; iczunt ist es zeit." und andere meher
gesagt: „ey, ey, slaht zu und machtz ausz; es ist iczt zeit.
seht ir nit, das ir viel jungem rathe hinder euch hapt?"
ya ich glaub, wo der her ein wort gesprochen: „slaht zu,"
wer burgermeister, dy zwen edeln und all, dy bei in im
hause stunden, van einer gemein erslagen worden, und ďy
pei dem hern waren. aber der her hat an sich gehalten und
stet, wy gemelt, Spamecker gefodert er hat auch kein red
van nymands zu der zeit hořen wellen. hat im der burger-
meister gesagt: „her! Spamecker ist mit eim k. brive zu
ewem gnaden in geschef der k. mt. komen; hat er ewr
^aden ermorden wellen, ist uns nit liep; wir wollen in
3r8tricken, ist er hynnen, auf dy k. mt ader auf dy hern
HZ hoen rechtens zu Prag, ewern gnaden dar umb gerecht
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zu werden.^ hat der her gesagt: „ír suit mir den geben íb
meine hende; ich wil in yn thurm legen tind wil im recht
thun, und ir suit das recfat uber in sprechen.^ In mitler
zeit sint etliche van der gemein hinten ein ins hawsz zum
burgermeister komen und sich auch gesterkt. hat der her
gesagt: ^nu burgermeister, ich foder Spamecker van euch,
der mich hat wellen morden, das ir mir den gebt, das ich
yn in thurm lege; und wil im kein walt thun, ich wil im
recht thun, und ir wolt mir den nit geben. so sag ich dir
zu, such yn und antwort mir yn. lest du ihn aber hin weg,
wil ich das van euch sagen imd schreiben und zu deim
leib und leben suchen." in dem van der thuer hindaen ge-
treten und gefodert alle, dy pei im stehen wellen. sint eins
teils van der gemein zu im getreten, eins teils van der
gemein sint stil gestanden, sich dy ursach zu erfaren. und
als man so hort, hat angeslagen und dy gemein sich ge-
samelt. ist der her Jorg vam Eglofsteyn und andere sein
hofgesind aufs slos gangen und dem burgermeister gesagt^
den Spamecker zu suchen und im zu antworten. dar zu hat
der her etliche sein pawern geben und in gesucht, aber nit
kpnnen fienden. wen es sich nu in dy nacht verzugen und
Spamecker uber dy stadtmaure hinten hin ab gefallen und
in dy Rabitz kommen, und Rabitzer begriffen und gebalten^
dasz dem burgermeister in geheym zu wissen getan. und da
dy gemein gleicher zeit auffem rathausz gewest, hat in ein
rath erzelet den anfang, wy Spamecker in koniglicher pot-
schaft mit eim koniglichen brive und van unser aller wegen
den dem hem zu antworten, dar zu neben andem edeln
verordent, und das sich dy ding anders, wen der gesagt,
begeben haben. hat dy ganze gemein gesagt: dy weyl er
van unsem wegen dar zu kome mit eim koniglichen brive,
und den grund nu wissen, woll in nit fugen den uber zu
antworten, und man sulle yn suchen. wollen auch uber in:
halten als from leuth; doch man suUc sich mit also ver-
waren, da mit er auch nit entwerd. und hat der herre aul
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— 137 —
sliessen lassen das Rabitz thoer; und da ein rath Spamecker
funden, in auf den Rabitz thurm gelegt und in bewacht.
áuch van dem adel zu wissen getan; dy sich nit gesewmpt
und mit dem fraesten mit iren armerleuten geim Elpogen
komen. ist dy stadt pisz auf newn stunden zugeslossen gewest.
und do der her erfaren, das Spamecker gefunden wurden^
hat er dy stád aufgeslossen und mermalen herab geschickt^
durch sein dyner, Spamecker im zu antworten ; wo man das
nit tun, wolle er pey tausent schocken zu peinlichen rechten
auf yn vor burgen. als dy edeln und ein rat desz hem bot-
schaft am freitag also verstanden, haben sy auch zum hem jao. 5.
hinauf geschickt Heinrich van Globen, Cristof Meinl, Venzel
Eckel; Lorenz Pinter und etlích aus der eusser gem ein, und
Globner den k. brief geben, dem hem zu antworten. als
Globner sulchen brief dem hem geben wellen, hat der her
zu ym gesagt: „ich wil yn van dii* nit nemen; wen mir
aber der konig ein brief pei seim poten schickt, so wil ich
yn annemen." hat Globner gesagt: „ich bet euch, her, ver-
gest ewers zoms, wen dy ding sint nit so swermutig, als
irs fumempt." dar auf der her gesagt: „du leugst ins maul
hineyn.'? dar auf sint sy vam hem gangen.
Item nit lang dar nach sint sy durch den hem wider
hinauf verpot. hat ein rat etliche mer van der gemein dar
zu geben und den brief Meinl dem hem zu antworten. sint
zum hem komen, hat Meinl den brief in seiner hant gehapt
und gesagt: „e. g. wol den k. brief van mir annemen." dar
auf der her gesagt: „ich hab nit dar umb nach dir geschickt*
leck mich im arsch mit dem brive;" und den brief aber nit
nemen wellen. also sint sy vam slosz gangen. haben sich
auffem slosz gesterkt imd van der zeit das besetzt, íro
puchssen alle auf dy stád gericht, das gespeist und ííI ir
notdorfk hinauf gefuert. am sunabent frue ist der heiligen
•ei konigen tag; als sy dasz slosz mer den mit hundert J»» ^•
annen beseczt, ist der adel merer teyls und ir armleut mit
dy Btad komen und neben eim rath ordnung gemacht
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— 138 —
und in der stát gelegen. der her aber, do er nocli viel her
abschafFung, war umb man so viel volks in dy stát We^ne^
dy ursach wolt wissen, auch dy vam adel und Elpogen wider
umb fragten, war umb er das siosz beseczet nud aicli also
speisset; ist der her hin weg gein Valkenaw umb vesperzeit
geriten. van der stund haben sy das slos noch mer gespcie^
beseczt und behut tag und nacht mit macht. ^)
*) Leider bricht hier die Chronik ab. Uiber die weitprc Entwicklniif
der Ereignisse s. Stáři let. éesk. 8. 266, 276, 276 Palacky V, 2. S. S4-
86, 94 — 108 ; Heisinger S. 18 flg. und folgende iin Arclijv Česky abgo-
dnickte Urkunden :
a) 1504 Juni 4. (VI. S. 292),
h) 1606 Juli (8. d.) (VI. S. 318),
c) 1606 Oktober 4. (V S. 322),
d) 1606 Oktober 16. (VI. S. 327),
e) 1606 Oktober 15- 21 (VI. 8.
/) 1606 MSrz 21. (VI. 8. 332 337). Vonletztrer, eiopin LandUgi
erkentnifls, welches den langcn 8treit beendigt, finden sicb mx VÁhit^n^r At
chiv Ůbersetzungen.
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Beilagen.
[11 Herzog Albrecht von SachseM ťheilt den Elbognern
mit, dass Mathes und Wenzel SchUck Schlosz und Stadt
Elbogen an die von Sachaen verkauft hábe und fordert sie
aufy dem dahin gesandten bevoUmUchtigten sdchsischen Rath
Kašpar von Schdnburg zu huldigen, [létl Mdrzf]
Albrecht von gots gnaden kerzog zu Sachsen etc. lant-
grave in Doringen und margrave zu Missen. den ersamen
weisen burgermeister rathe und ganzen gemeyne der stát
zum Elbogen empieten wir unsem grus zuvor. lieben be-
sundem! uns zwifelt nicht^ uch sey durch die edeln unsere
lieben getruwen em Mattes und em Wenczlawen Slick von
Lazan gevettere hem zur Weissenkirch, burgraven zue Eger
und Elpogen, zu erkennen gegeben, ader ap nicht gesheen
were, uch nochmals zu erkennen gegeben werde, wie das
8Íe uns alle ire gerechtikeit so sie noch jrnhalt koniglicher
verschreibung an dem lant, slos unde stát zum Elpogen
biszher gehabt^ verkoufft haben noch meldimg unser beidersit
brive undireynander doruber gegeben. doruff schicken wir
zu uch dissen geinwertigen unsern rath unde lieben getrewen
em Caspam von Schonberg ritter mit gnuglicher empfe-
lunge unde macht bevor^ in unsz bis uff unser ankunfit glubde
unde zusage an unser stát uffzunemen unde zu empfahen,
also das ir uch mit aller gerechtikeit, so ir den genanten
em Mathes und em Wenczlaw noch ynhalt irer verschreibung
biszher verwant und verpflicht gewest seit, an uns zu halden
und uns domit gewertig sein wuUit. dorumb begem wir von
uch allen und uwer iglichen besundern mit ganzem vlis
gutlich, ir wuUet uff ein sulch dem genanten unserm rate
an unser stát unde an unser handt sulche glubde und zusage
tun, bisz mir personlich by uch komen und die ding mit
uch noch nohturft handeln, fumemen unde bestellen, uch auch
dem guten em Caspam ader déme, an den er uch von unser
wegen wiesen werdet, als nach uns selbs richten und ym
gewerdig sin bisz uff unsre ankunfft ader ander empfelung.
uch in déme gutwillig bewisen unde erfunden lassen, als wir
6U gescheen an uch nicht zwiveln und einen ganzen getreuwen
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— 140 —
haben^ kompt uns von uch allen unde uwer iglichen besundern
wol zii dancke zukunftiglich in gnaden zu erkennen. ')
Aus dem konigl, $dchs, H, St. Arch, in Dresden, WurUmberg Arch,
Bohm. Sachen Kaps, 6, Bl. 183. Concept au/ Papier.
[2.] KurfUrst Eiiut uiid Herzog Albrecht von íhchsen be-
kennen dem Mathdxts und Wenzel orhlick „von Land, Schloss
und Stadt in Elhogen lechter redlicher ISchuld 23,000 Rhei-
nischer Gulden achuldig geworden zu sein^' und geloben dieae
Schuld bis Dienstag nach dem Leipziger Markt (Cantate)
einzuldsen. Die Stdd^ Leipzigj Zwickau und Chemnitz ver-
8chreibeji sich ah Bilrgen und Selbstschuldige. Am Sonntag Octdi.
— 1471. Mdrz i7.«)
Au9 dem Elhogner Archiv. Mir $land nur eine mangelaehafle Copie
zur VerfiÁgung, wesswegen ich die Urkunde anck nicht vollinhaHlich bringe.
[3.] Herzog Albrecht berichtet an KurfUrst Ernst iiiw die
Weigerung der Stadt Elbogen, den sclch^ischen Rdthen zu
huldigen, dass die Herm von Plauen und andere die Stadt
unterstUtzteny wesstcegen der KurfUrst selbst tveitere HUfs-
truppen nachsenden mdge. Úl sni t z 1471. Mdrz 22.
Sunderliche libé mit ganzen truwen allezeit zuvor.
hochgebomer furste, lieber bnider! ala wir am ersten von
uwer liebe gescheiden unde gein Czwigkaw komcn sint, haben
wir von stunt nach etlichen den uneem reysegen unde tra-
banten, so ir in disser ingelegten zedel verzeichent findet,
geschrieben, der dannen einsteils uff hutě freitag eysteils uff
mome sonnabent und die andem in zweyen tagen domoch
by uns kommen suUen. und als wir am dinstage nestver-
gangen her gein Olsznicz sint komen, haben wir uff mit-
woch domoch fru unsere rete unde lieben getruwen era
Caspam von Schonberg ritter imde Herman von Wiesembach
mit unsem offen briven einen an die erbar mannen unde
lantschaft geyn Elpogen gehorende, einen an die burgermeister,
rate unde ganzen gemeyne zum Elbogen unde einen an die
burger zu Slackenwerde von uns gefertigt unde an yú begert,
denselben unsem retten uff sulchen kouff, so wir mit den
edein em Mattes unde em Wenczlawen Slick etc. umbe yre
*) Diese wichtige (nicht daticrte) Urkundo fallt wohl in den Anfang
des Jahres 1471 oder Ende 1470. C. Brusch (Fichtelberg S. 18) eniílilt
zum Jahre 1470, dass die Schlieke, da die Elbogner nicht geboraamen
woUten, die Stadt imi 23.000 Rh. Gulden an Ernst und Albrecht v. Sachaen
verkauft hátten. Vcrgl. [2].
^) Yergleiche hiezu den SchadloBbrief d. dto. Dresden 1471 MansS.,
welchen Kuírfurst Ernst und Herzog Albrecht dem Rathe zu Chemnitz au8-
stcUen (Codex diplom. Saxoniae U. 6 Bd. S. 202). Brusch 1. c. nennl
die StSdte Leipzig, Zwicka und „Penick<'(!) als Biirgen.
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gerechtikeit, als sie noch ynhalt koniglicher verschreibunge
an den lande und Btat zutn Elbogen gehabt, troffen unde
getan hetten^ an unser stát unde an unser hende, bisz an
unB zuBage unde glubde zu tuně. als lieber bruder ist Her-
man von Wissembach uff hutě fru umb des seygers dreye,
der dannen hiute die nacht geritten hat, alleyne her by uns
komen und hat uns bericht, wie sie von dem rate zum El-
bogen an alle verdingknisz ingelassen sint, unde noch irer
inkunfft haben er Mattes unde er Wenczlaw Slick vom slosse
hinabe by den rat geschickt unde yn lassen erzelen, wie
das sie uns ire gerechtikeit, so sie an den lande unde stát
zum Elbogen noch ynhalt koniglicher verschreibunge ge-
habt, verkoufft hetten und an yn begert unde gebeten, unsem
reten an unser stát glubde unde huldunge zu thune. deshalben
sich der rat mit vast vszczogen [?] gewidert unde gebeten, als
er Mattes gesagt hat, ein sulchs gein yn nicht furzunemen,
sie wolten yn lieber mit einer stewr von zwey ader dry
tusent schocken zu hulffe komen. des hetten sich die gnanten
er Mattes unde er Wenclaw nicht widlen annemen noch be-
geben, sundem slechts an yn begert, unsem reten an unser
stát zusage unde huldunge zu tuně. das dannen aber nicht
hette wmlen sin; sundern undir vyl ergangenem handel
hetten der rat zum Elbogen gebeten, yn vier wochen schub
unde bedenken zu geben. des hetten aie gnanten hem Slick
nicht wullen tun, sundern yn furhalten lassen, sie hetten uns
solch yre gerechtikeit wie obingemelt, in massen sie dannen
das noch ynhalt koniglicher verschreibunge, die sie yn fur-
halten wolten, recht und macht zu thune hetten, redelich
unde uffrichtiglich verkoufFt, sie wolten uns auch den kouff
halten unde yn kein bedencken geben. dannen sie merckten,
dorusz ir furhaben nichts anders den kunigk von Hungem
donimb zu ersuchen unde rats zu erholen lassen, des yn
keine not tetě noch zu glympíFe ader zu nucze komen mochte.
yn geburte auch doruff nicht zu warten, so sie ye nach ynhalt
kuniglicher verschreibunge ganze vollkomen macht hetten,
solch obingemelte ire gerechtikeit ane menigliche verhin-
derange uns zu verkouffen. unde haben an yn gemutet, uff
hnte morgen yre gemeyne und inwoner bey einander zu
haben, so wolten sie yn ire konigliche brive zu erkennen
geben und weren ane zwivel, so sie die vememen, sie wurden
yn eine gute antwort thun und sich in salch zusage unde
nuldung gein unsem reten begeben. es hetten auch die
gnanten er Mattes und er Wenczlaw Slick die yren hutě by
oie ritterschaft und landschaff); geym Elbogen gehórende ge-
ichickt^ sulch glubde und zusage unsem reten an tmser stát
LU Ume; doby dannen die vom Elbogen auch zwene bestalt
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hetten, zu hořen irnde zu erlemen, was sie in déme tun
wuUen, und ist versehelich, so BÍch dieselben in sulch glubde
und zusage begeben wurden, das sie dannen auch desto eher
bewegt werden mochten^ déme also zu tuně. wir haben auch
hutě nochmittage Herman von Wissenbach wider geym Elbogen
gefertigt ; wie er nti die ding finden wirdet, konnen wir nicht
gewissen. doch so werden wir one eylende botschaffl; von em
Caspam unde ym nicht gelassen, dannen, lieber bruder, er
Mattes er Wenczlaw unde er Niclas Slick, auch er Caspar
von Schonbeig, Apel und Hans von Tettaw sind uff dem
slosse zum Elbogen. unde der rath doselbst wuUen hinfur
nymand der unsem auch die Slick angehorende wider zu
rosse noch zu fusse mer in die stát lasseu; und was sich
mer handels begeben hat, uwer libé usz unser, auch em
Mattes schrifften unde zedeln, uch in Bemharts von S^on-
berg unsers rats brive zugesant eigentlich vemommen. wir
haben hutě durch eine botschaft er Benische von der Weyt-
mole, auch durch eine kuntschaft Cristoffels' Steinbachs und
ander mer vemomen, wie das der von Plawen, Swamberg
und andere die furder nacht hundert drabanten in die stát
geym Elbogen sullen geschíckt haben; so sullen sich auch
der von btemberg, Swamberg, Plauwen und ander mer
zugericht haben, uff huite ader morne zu nacht mit einer
merglichen zal volks in die stát doselbs zu komen, in
meynunge und verejmigunge den vom Elbogen uns ganzen
widerstant und widersacz zu thune unde die herm Slick von
dem Elbogen zu brengen. was aber warlich doran ist, koimen
wir nicht gewissen. dannen wir sind in meynunge uff sonn-
tag schirsten etlich die unsern . . . unde mit hilffe er Mattes
unde sun Wenczlaws das slos zum Elbogen zu bemannen
unde der unsem, so vil not sin wirdet, hinuff zu schicken,
das dannen, als ir vememen, ane widerstant nicht wohl gesin
kan. himmbe bitten dorumbe uwer liben mit ganzem vlis
frundlich, ir wullet von stunt an den ortem unser lande, da
uch das zu thune am nesten unde bequemsten ist, zwey ader
dry tusent man zu rosse unde zu fusse beschriben und zu-
sampne brengen und die eyns zihens unsumelich her by uns
gein Olsznicz komen lassen. und ap wir von hynnen gezogen
weren, so sullen sie etlich die unsern hinder uns allhie ge-
lassen unde doruff zu warten finden von den uffgenomen
unde ferrer by uns oder wohin wir die haben woUen bracht
werden, ap sulch obingemelt widerstant unde furnemen vor-
handen ware unde uns begegen wurde, das wir mit den un-
sem geschickt weren, déme nach notturf); zuvorkomen und
darwider zu gedenken. wannen uwer libé wol zu mercken
hat, nu wir uns der dinge so hart angenomen haben und
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80 tiff darhinder komen sint; das uns in kelner weise fugen
wil, ane endung unsers furhabens dovon zu lassen^ ver-
8ch7mp£fimg, hon und spot uns doruff ane zwivel, wo wir
BO stumpff . . . entstunde dodurch zu vermeiden. doby wir
dannen allen vlis thun^ auch was uns furder begent, uch
das unverhalden wissen lassen unde umbe uwer liebe freunt<
Uch und bruderlich gemě verdinen woUen. geben zu Olsznicz
am fritage noch oculi anno domini etc. Ixx primo. *)
Auě dem kdnigl, i'dch». H, 8U Archiv ť. Ih'e9den WUrtemh, Arch,
Bohm. Soch. Kaptel V, BL 166, 166. Pafier, Koncept.
[4.] Otto von Spameck beríchtet an Herman von Weiaenbachy
doHs Maihes Schlick mit zwei Rdihen von Elhogen und der
Mannschaft zu Sattel unterhandelt hábe, und dasa man Uber-
eingekommen sei, die Unterhandlungen in der Stadt zu been-
digen. Sattel 1471 Mdrz 22.
Mein freuntlich willige dinst zuvor. besunder gunstiger
frefind! ewr schreiben hat mir gepiirt, darinnen ire anne
mich begeret^ eiich zii erkunden des abschides, als heut
zum Sattei geschen, der manschaft auch der vom Elbogen
halben etc. aJso fiige ich eúch zii wissen^ das mein here her
Hathes selbs persčnlich mit zweyen des rattes vom Elbogen
zum Sattel pey der manschaft gewest íst und hat da nach
notdorft mit der manschaft und den zweyen vom Elbogen
geredet; darinen wart fur das pěst ftu'genomen; das drey
aus den mannen mit meinen hem gein Elbogen ritten^ auf
das ab mit eynem ratt entlichen gehandelt mocht werden,
ab der handel eintrechtiklich furgenomen wurde von landt
und stadt und in gíicht gekart. des ich in gutter hoffiiuug
Sin und als vili ich vorsche^ die manschaft getrewlich han-
elt und stet morgen niie anne dem wie der abschid sein
wirt pleibt euch unverporgen. mit meniglichen fleisse etc.
auch 80 ist der Morbach noch bey mir und hart; in mossen
ir von . . . geschiden seyt datum zum Satel etc. am £rei-
tag zu nacht nést noch oculi im Ixxj. ')
[Unten rechts:]
[In tergo:] Otto . . . Spameck.
Dem gestrengen und vesten Herman von Weisenbach
zum Honfels (?) meinen besunder guten freund,
Ihidem Bl. 167. Orig. OescM. Pap. Br. Siegel zer$tort.
') In einer Nachschrift sagt Albrecht, dass er nur 100, Sch. Geld
útgenommén, davon Bchon einen Theil verzehrt, im Amte Ólsnitz aber
ein Geld gfonden hábe, wesswegen ihm der Brader 200 Sch. nachschi-
ceii mSge.
*) Obiges Schreiben sendet Herman von Weiiisenbach am 23. Mfins
u Herzog Albrecht. (Ibidem Bl. 168. Orig. Gesch. Pap. Br.)
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[5.] Kašpar von Schonberg, Appel und Hans von Tettaw be-
richten an Hz. Albrechty dass sie sich init den BUrgern v, M-
bogen verabredetj am Freitag (Tag der Daiií^ng) in Sattd za
einer Berathung zusammenzukommen. Sie bitten ferner um
Munition. Datum Freitag vor unser frawen tag, 1471 MUrz 22.
Ibidem Bl. 173. Orig. Qeaehl. Pap. Br, BesehUdtgUs Siegel.
[6.] Caspar von Schonburg, Appel u. Hans von Tettaw be-
richten an Herzog Albrechty die Ělbogner seien nicht geneigt,
die Herzoglichen aufzunehmeny sie bereiten Widerstand vor,
wollen den vonPlawen einlassen; — das Schhss sei in iíblem
Zustandj es fehle an Lebensmitteln. etc, Sonabent fur unsera
líben frauen tag. 1471 MUrz 23.
Ihidem BL Í74. Orig, Oschl Pap. Br. Siegel fehU,
[7.] Bemhard von Schdnberg, Hermann von Weiszenb<ich,
Oótz von Welflisdorf, Sittich von Zedwitz und Qeorg von
Reynsberg berichten an den Herzog Albrecht von Sachsen,
wie sie vor Elbogen angekommen, die Stadt aber feindselig
und von Hilfstruppen der von Plauen unterstUtzt gefunden ;
der Herzog mJóge jUr Nahrungsmittel, Waffen und Munition
sorgen. [Elbogen] 1471 Mdrz 25,
Gnediger here! wir sint ufF hewte montag frwe her vor
den Elbogen komen^ habín uns gar nahen do bey nider
feslagen. alz baldě wir her quomen, babin sich dj aus
er stát fintlich keyn uns erzeigt, zu nns mit buchszin und
pfeylin gar sere geschossin, ouch etzlicbe dy unsem ge-
wundt; dorausz ewir gnad vorstet, wy der fride, der durch
dy ewim zu haldin zu gesaget, waz ist gehaltin worden.
gnediger here! an den endin, do wir zum slosse obir daz
wassir am bestin hettin komen mogin^ babin sy einen schrot
und gutte were gebawet, den zu zit am andern ortte ist
weyter dennen vor durch uns besehin. wir alle fínden dy
sache also, daz wir an gros beswerung und schadin an den
bergk nicht komen mogin; so wir denně, ab es der zu
qweme, an den bergk allir dinge komen, so sint wir in
grossin sorge, ab wir den bergk ansteygen mogin. gnediger
here! man saget uns, auch habin wir etzlich gesehin, daz
heute Vj^^ hynnyn komen sint, daz nu der von Plawen
iiiy^" in der stát hette. waz dy stát selbir vermag, wissin
wir nicht. so wir in daz slos komen weren, saget man uns,
sy haben in der stát £Q keyn dem slosze gebawet wir
habin heute wenigk lust an unsem drabantin gesehin. waz
hertiket sal enthaídin werdin, musz alles obir ewir gnadin
gute leute gehin. wir habin, als ewir gnad weis, keyn
wayn noch krippin; deszhalbin habin wir xmser pferd alle
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rr
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eyn crosse meyle von uns in den margkt keyn Falgkenaw
schicKen mossin. wy bewarlich dy selbigen unsir knecht
und pferd dor innen legen, konnen wir ewir gnadin nicbt
von geschreibin; es treget ouch wogenisz. item wir babin
mit hem Matis off den handel mit ewir gnadin rettin ffered
und im gesaget, daz ewir gnade uns demselbigen obscneide
noch geschicket hette ; wy wol wir dy sacbin alle, dy em
Matis 25U vorsnrgin geburtin, dem abschidt noch im k^ym
stucke gemesse fiindin, dennocb woltin wir so von im und
den seynen weysse und wege, waz man in den sacbin thun
solde etc. etc montag nach letare im Ixxi. *)
[Unten rechts :]
Bemhart von Schonenberg, Herman von Weiszenbach,
Gocz von Wolffisdorf, Sittích von Czedewicz, Jorg
von Reynsperg.
Pn tergo:]
Dem hocbgeboren fursten und hem hem Albrecht von
gots gnaden herczogen von Sachsen etc. unsem gnedigen
Ueben hem etc. . .
Ibidem Bl. 169, Orig. Geschl Pop, Br. Siegel fehlt.
[8] Bemhard von ScJťánberg berichtet an Herzog Albrecht
v. Sacnsen Uber die Schwierigkeiten der Belagerung Elhogena,
vber eine Unterredung Gilgs von Kauffymg mit Reimnch von
Plaven und bittet den Herzog um (Sreld und Mannschaft.
Vor Elbogen 1471 Mdrz 26.
Gnediger here! als wir ewir gnad am nestin befoUin
bat^ waz wir iczund in deszin thun adir uns begegin wurde,
ewim gnadin daz nu vor botschaft nicht laszin^ fiige ich
cwem gnaden wissin, daz wir noch gar nichts ausgericht
habin; sundir wir findin dy sache so hertte, daz wir vor
hynn«i ehir wir in daz slos eedenckin eyn grosse erbeyt
an wagin, dy wir mit bretin behengen, und tarssen imd dy
hyn zu trey bin ouch korbě und fasz zu seczin, do mit wir
an daz wassir komen mochtin^ alles vorhin machen mussin^
dor zu wir noch baz oflF dy stunde zymerleute , beylle,
schauffeln, hawen, und waz zu sulchem notdorffit ist, von
em Matus und den seynen nicht babin bekomen mogin. und
habin gestem den tagk do mitte zubracht, daz wir dy
*) In einer Nachschrift werden Mannschaft, BUchsen, Pfeile, Pnlver
md Spiesse Terlangt. — In einem andem andatierten Schreiben (Ibidem
"^I. 187. Oríg. Geschl. Pap. Br.) beríchten Bemhard von Schonenberg,
^kel Pflng and Hermann von Weyseenbach an Herzog Albrecht Uber
ie Torgenommene Besichtigung der Zag&iige zum Schlosse Elbogen.
10
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t
fihende kawme von dem schermoczel in der vorstat getrebin
babin, unsir fasknecbte haltin sicfa in dem geschicke und
emste; der dach noch gar cleyne gewest ist, &8te obil, daz
unB zu Bulchir herter not, dy man bey nacht und nicbt
anders Bust zu thun ist, thun sal, gar obil gefellet gnediger
bere ! es were gros not, daz ewir gnad bey tagk und nacbte
mebir leutte Bchickete. es ist umb dy stát so wunderlích
gestalt, daz wir mit bo wenigk leutin zu dem thim, dar wir
umb by Bint, nicbt vorBurget sint, daz man den dyngen
irgent eyn gutte masse mocbte angewinen. denně es stet
alBO : wo wir zu der stát sullin, daz muBZ mit vil beBwenmge
vor den buschBin gescbebin; dorzu babin By gebawet, daz
sy mogin obir uns und widir an ir ^ewarszam an zweyen
adir iij enden lauffen. ewir gnad eyUe mit den leutin, ab
iBt gancz not. gnedigir bere! ich bab gar kein gelt, icb
kan ouch keins erburgin. wir babin gestim den ganzin
tagk alle nichts baz off dy nacbt zu essin gehabeť, newte
wiBsin wir noch wenigir. her Matus lest uns nichtes ssu-
fum, ber hat uns angesaget, uns sulle byn fíirdir genugk
zugefíird werdin; des sind wir in boíGn. gestem sint uns
iij fusknechte erscbossin, der firde aff aen tot wund; der
lange Fruheler, ist ouch wund, adir ab got wil nicbt zu
Bchadin. des gleichin eczlicbe fusknechte. so dy burger von
Elbogin necbtin spate von ewim gnadin qwamen, scbickete
icb Gigelt [Gilg?] von Kouffungo mit in, sy vor den unsem
zu vorsurgm, in dy stát; mit dem hatte der von Plawen
rede gebabet, undir andim wortin gesaget: ber gonste den
burgem irs tedigen wol, sunder en solde nymand zu keiner
andem tedingk brengin ; her were in dy stát komen, aeym
hem dem konige von Hungam zu em und mocht im seyne
Btad helfin zu befaaltin; waz in den dingen sulde gebandelt
werdin, wolde ber an keym ende denně vor seynem konige
geBcbebin und erkennen lassin; wol wolde er gestatin, daz
ewir gnadin rethe und dyner aus dem slosse an ir gewar
rittin. daz alles bab ich ewim gnadin ym bestin zu scbreibin
nicbt vorfaaltin wollin in hoffin, ewir gnad neme daz gne-
di^licb auff. noch ewim gnadin ricbte ich mich gehorszam-
lich. datum vor dem Elbogin bey dem galgin am dinatag
noch letare.
[Unten recbts:]
[In tergo:] B. v. Schonbergk.
Seině gnaden hem Albrecht herzog v. Sachsen etc.
Ihidem Bl 160. Orig. Oetehl. Pap, Br, mit Pap. Siegel..
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[9] Heinrichy Bvrggraf zu Meissen, der jUngere Herr zu
Plauetif an Kdnig Maťhias: Nachdem frUhere Botschaften
unbeantwortet hliehen, berichte er, daas Albrecht von Sachaen
verlatUen laase, Kdnig von Bdhmen zu werden, daas er die
Stadt Elbogen im Einverstdndnisa mit den Schlicken belagere;
er aei den Biírgern mit Fusevólk zu Hilfe gekommen; der
Kdnig mbge den von Schwamberg und aie von PiUen cUs
Béistand senden. Elbogen 1471 Miirz 27.
Allerdurchleuchtigister groszmechtiger konig! unser willig
untertenig dinst ewem konigklichen gnaden allzeit mit
vleiss bereit gnedigster herr! wir haben zwir bottschafflt
auflf einander an ewer koni^klich made gefertigt und die
erst zu wevhnachten, die anaer in diser vasten, und ewer
k. g. geschnben, wo hin uns, wenn uns ewer k. g. beschyed,
nach ewem k. g. gefallen mit viertzig ader vier und dreissig
pferden nach unsem vermogen zugeschickt und gerustigt
an ewer k. g. hofe zu reiten und bei ewem gnaden zu be-
harren in ganczen vertrawen, ewer k. g. uns des wol on
Bchaden halten wurde. so unser vatter und wir von den
ketzem und imsem veinden diszen krieg in sunderheit ditz
iare und im wynter gar verderbet sind und nicht zuzu
bassen haben^ als der und ander unser schade von den
herren von Sachsen uns entstanden, ewem k. g. unverporgen
iat derselben botten ist uns keiner widerkomen, und be-
BOigen, das die unterwegen abkomen sind. nun begibt sichs
mnb unseres vatters und unser sloszs gar wunderlich, darauff
wir Borg nye gehabt haben. hertzog Albrecht von Sachsen,
als wir bericht sint, lesst rede gehen und untersteht sich,
zu Pehem konig zu werden. der hat sein rete und ampt-
leut, nemlich erren Caspar von Schonberg, er Albrechten
Sack ritter und Herman Weyssenpach, Appeln und Hanssen
von Tettaw mit etlichen rajsigen zeug gein Elbogen durch
die stát und ins slosz geschickt und das von feint wegen
lassen einnemen. das haben ime also err Mathes Slick und
sein vettem pfleger zum Elpogen vor zeiten von konielicher
niacht geseczt, uberantwurt und abegetreten und die burger
in der statt emstlich erfordert, den gnanten reten und ampt-
lenten von herczog Albrechts wegen glubde und huldung
zu tun. nun haben dieselben burger vor ewem k. g. als
eym rechten konig zu Pehem erbhuldung getan und als iren
konig und herren erkannt und gebetten, das man ine an
ewer er&rung frist gebe, wye sye von ewem k. g. sich in
den sachen zu halten geheyssen wurden, nachdem sye erb-
Uch zu der crone zu Pehem gehoren, und err Mathesen nye
anders denn als ein pfleger erkant haben; solch irist haben
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in die genanten rete, ampleute und pfleger nicht wolt geben,
Bundem in fíirgehalden; so sye das nit tun wurden, wurd
man sich anders gen íne erzaigen. auff das haben bjb unsem
vatter und uns eylends besucht und von ewem gnaden
wegen umb hilf und rettung gebetten. also haben unser
vatter und wir gemerckt, das die leut alles trostes verlassen
waren, und ewer k. g. mocht umb die statt, die vest und
n^ercklichen ortt des landes innen hatt, und der wirdigen
cron ein groBser schade dayon komen; und wye wol uns
das zerung und kost halben gar swere gewest ist, haben
wir dannoch angesehen der herren von Sachsen schedlich
{iimemung, und nachdem wir ewem k. g. manschaft und
dinsts halben gewant sint, uns in aygner person mit etlichem
fuBZVolk am samcztag nehstvergangen in die stát Elbogen
geíuget und den auff dem slosse, das den mit der statt
mauer begriffen ist, zu starek wurden und also die burger
und statt entrett und behalten. also haben ims die herren
von Sachsen mit zweyen heren verlagem lassen, und zum
dritten sei wir mit dem slosz verlagert. darauf 'sei wir der
auff dem slosz veindt wurden nach inhalt diszer einge-
slossen copien. wye nu ewer k. g. furder mit uns schaffen,
ob wir die statt auff rettung ewer gnaden halten soUen,
were notturft, das ewer konigíich gnade unsem oheim von
Swamberg die von Pilzzen und ewer gnaden hofleut uns zu
rettung und entschuttung der veindt schicket; wenn sie
stercken sich teglich in den heren, und sye uns und an dem
ortt oblegen, mechten sye damach wol vil imrats hin ein
ins land stiften und umb Cadan, Kommetaw, Briix und
andem mehr gedenken. das ewer k. g. am ersten wol zu
unterstehen hatt, und was uns ewer k. g. nu derhalben
entpfelhen \m<\ rait uns schaffen wirdet, sol uns ewer k. g.
unverspart leibs und gutts gancz willig erfinden. in getrawen
einer k. g. da?^ gen uns mit gnaden erkennen werde, und
bitten ewer gnedig antwurtt, was ewem k. g. in den sachen
gemaint ist. gegeben zum Elbogen in der statt am mittwoch
nach letare anno domini etc. Ixx primo.
[Unten rechts:]
Heinrich; burggrave zu Meyssen, grave von Hartten-
stein, der jung herr zu Plawen.
[In tergo:]
Dem allerdurchleuchtigisten groszmechtigen fursten und
herren Mathyas zu Hungarn, Pehem, Dalmacien, Croa-
cien etc. konig, marggraven zu Merhem, hertzogen zu
Lutzenburg und in Slesien und marggraven zu Lauaitz,
unsem gnedigsten herren.
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— 149 —
Ibidem Orig. Gťšchl. Pap, Br, Zerstorte* SiegeL Bin ZeUel (foigí)
imgeiehlantn.
Was uns auch ewer k. g. zu rettung schickén ader
beyellen wurde, bitten wir ewer k. g. denseiben zu bevellen,
ab die gnanten von Sachsen an unsers vatters und unsem
slossen icht anfahen wurden, das uns diselben bevolhen
weren, wenn wir uns mit der stát Elbogen an leuten und
andem dingen vast entblosset haben und doch von ewer
k g. wegen zu solchen sachen komen. datum ut supra.
^tfi Hhmaler Papierstreifen der vortgen Vrkunde angeklebt,
[10] Heinrich, Burggraf zu Meisaen, der jUngere Herr zu
Plauen, sendet den ScMickeii, weil diese Elbogen der Krone
Bdhmen entfremden woU&n, den Fehdebrief. Elbogen 1471
M&rz 27.
Wisset alle Slicke, wie ir in sunderheit mit namen
heisset, herm zur Weissenkirch und alle andere, die mit
uch auf dem slosse und wer die sind: nochdem ir slos
und stád Elbogen, daz do ein erblich zugehorung ist der
wirdigen cron zu Beheira, der landsese wir sind, ane wissen
und willen unsers gnedigsten hem des kunigs zu Hungem
und Behmen etc. zu untreuwen habt woUen entwenden, der
wirdigen cron entzihen und in fremde hende, die nicht land-
sesen sind der wirdigen cron zu Beheim, brengen, sind wir
als ein diener und hofgesinde unsers gnedigsten hem des
konigs, dem solch stád erbhuldung getan, umb rettung er-
sucht und angerufen, haben darauf betracht, was wir der
vorgenanten cron schuldig und unsem gnedigsten hem ko-
nige pflichig sind, und haben uns mit huf gots seiner k. e.
andre unsre hem und freunde in der cron zu Beheim, solen
seiner k. g. und der wirdigen cron stát zu retten, bisz an
sein gnade understanden. und darumb so wollen wir Hein-
rich, burggrave zu Meissen, grave von Hartenstein, der
junge herr zu Plawen, mit allen unsem manen und dinem
und allen unsim helfem und helfirs helfem ewer aller und
iglichs in sunderheit imd aller ewer helfer und helfers helfer
oflfen feynd sein, und was wir euch bei tag und nacht
schadens getan und zugefugen mugen und auf ewer und
der ewera schaden brengen konnen, wollen wir, das unsre
ere geín uch und iglichen imd allen denselbin beward, und
was wir mer bewarung bedorfften, alle hiemit getan haben,
und uch von eren und rechts wegen forder nichs pflichtig
uoch keyner antwurtt schuldig sein. und zihin uns das an
den genanten unsers gnedigsten und den konig zu fride und
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— 150 —
unfride. versígelt mit unsem zuruck auffgedruckten insigel
am mittwoch nach letare anno etc. Ixx prímo.
Ibidem BU 162, 163, Orig. Geaehl. Pap. Siegel fehkn, In dupplo
vorhúnden.
[11] Heinrich, Buragraf zu Meissen, der jUngere Herr von
Plaueriy an den Oherstowrggrafen Zdenko von Stemherg: die
Schliche háben Elbogen an die Sachsen Uberliefert, er sei dlen
Bilrgem zu Hilfe geeilt und werde mit diesen von drei /Sei-
ten belagert; er bittet um schleunige Hilfe. Elbogen 1471
Mdrz 28.
Unsem freuntlichen dinst zuvor. wolgebomer edler be-
sunder freuntlicher lieber ewager! herr Mathes Slick mit
seinen vettem haben zugericht, slosz, stát nnd landt Elbogen^
das do erblich zugehorung ist der wirdigen cron zu Pehem,
zu entwenden und uber zu antwurtten und haben ytz am
mittwochen nach oculi der hem von Sachsen rete una ampt-
leutC; nemlich em Caspam Schonberg, ern Albrecht Sack
ritter, Herman von Weyssenbach, Appeln imd Hansen von
Tettaw ander mit ettiichs reisigem zeug durch die statt und
ins slosz bracht und die burger ^erfordert, das sye denselben
reten solden huldung and glubde tun. nun hat diselbige
statt vor langer weil unserm gnedigsten hem dem konie
erbhuldung getan und als iren konig und hem erkant una
aufgenomen und haben gebetten diselbigen Slick und der
hem von Meissen rete, das sie in wolten holung und fi-ist
geton an unsem gnedigsten hem den konig, wye sein k. g.
mit ine schaffen wurde, auff das sye iren eren auch genug
totten. sulch frist hat man ine nicht wolt geben, sunder von
stund an nottigen, die huldung zu tun und erinnert, wie ir
herr herzog Albrecht zu Pehem konig solt werden, als wir
berícht sind. also haben die fromen leut unsem hem und
vatter und uns angeloffen, sie und ire stát unserm gnedigsten
hem dem konig und der cron zu gut zu retten; also sind
wir in eigner person mit ettlichen foszknechten als ein landt-
sesse der cron zu Pehem und in sunderheit dyener und
hofgesind unsers gnedigsten hem des konigs der cron imd
seiner k. g. zu gut in die stát komen imd die zu retten
und bei der cron zu behalten bisz an sein gnad under-
standen, und nach inhalt dieser copíen veyndt wurden« also
haben uns die gnanten hem von Meyssen mit zweyen heren
verlagem lassen, so sind wir zum dritten mit dem slosz,
das mit der stát mauer begriffen ist, auch verlagert bitten
wir euch als unsem bestmdem lieben freund und swager,
ir wollet an unsem gnedigsten hem den konig gemuet sein^
auch selbs vleiss und arbeit darínnen haben, das wir mit
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— 151 ~
fioleher seiner koniglichen gnaden stát gerett wurden; wann
so die deutschen fursten das eingenommen und uns daraasz
dringen mochte, sye weitter ins landt umb Cadan, Kometaw
and Bnix gedencken und unsem gnedigsten hem dem konig
und der cron zu Pehem mercklichin unrat und schaden zu
zyhen^ als allerding wol verhanden ist, und doch den yein-
den gar wol und vil ab zu brechen wftre. des woUet guten
ylei8 haben und als unser swager und freund erzaigen
wollet^ woUen wir allezeit freuntlích umb euch vordyenen.
s^ben zum Elbogen am donerstag nach letare anno etc.
Ixx primo.
[Unten rechts:]
Heinrich, burggrave zu Meyssen, grave vom Hartten-
8tein, der jung her von Plawen.
[In tergo:]
Dem edeln wolgeboren herren Zdencken von Stemberř,
obersten burggraven zu Prage und bayder konigreich
Hungarn und Pehem obersten bauptman, imsern besundem
freuntlichen lieben swager.
Undem Bl, 164, Orig. GesM. Pap, Br. Siegel fehlt.
[12] Heinrich, Burggraf zu Meissen, der Ultere Herr von
Plaueny an Konig Mathias: Elbogen werde von den Sachaen,
fodchen-die Schlicke Stadty Schloss und Landschaft Ubergeben^
bdagert'^ er hábe den Bilrgem von Elbogen aeinen Sohn mit
350 Mann zu Hilfe gesendeť^ der Kdnig mdge BeÍ8tand leisten,
1471 Mdrz 29.
Allerdurchleuchtígster grossmechtigster her und konig,
mein willige gehorsame untertenige dinst seindt ewem konig-
lichen gnaden zu voran bereyt. gnedigster konig ! sich hať be-
geben, das die von Sachsen und der &irzik eins worden sindt
mit hem Mathes Slick und seinen vettem, das sie den von
Sachsen slos und stadt Elpogen mit sampt der landschafft
an der mittwochen vor letare ubergeben habon. also seindt
des die purger zum Elpogen ynnen worden und haben sich
darinne gemuet an mich und meinen son imd uns angeruffen,
nmb hilf und peystandt yn zu thun, domit sie der wirdigen
cron zu Pehm und ewem k. g. nicht entwant und ent-
pfremdt wůrden, angesehen wie sie dorch die process dorch
onsem heiligsten vater den pabst und seiner heilikeit le-
gaten herticlich ersueht und abgefordert seindt worden von
dem GKrziken den ketzer, dorinne sie sich gehorsamlich als
rome cristen gehalden haben, vorder von seiner heilikeit
^ten an ewer k. g. geweiset sindt als an einen besteti^en
:onig der Bomischen kirchen und an unser aller erweíten
lero und konig, und sie ewem k. g. pflicht tmd gehorsam
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_j
— 152 —
getan haben als einem konig zu Pehm. allergnedigster her!
80 wir von yn so hach una manchveldiclich ermant sindt
worden als ewer k. g. untertenige, hat sich mein son von
erst mit zwei hundert manen werlichen zu yn yn die stadt
gefuget am negsten sonnabend vor letare. also haben die
von Sachsen an unser lieben frawen annunciatíonis tag die
stadt mit zweyen heren verlagem lassen ; also hab ich sider-
mals meinem son noch auf IV, hundert man zu hulfe yn
die stadt geschickt; den gnedigster her! sie sindt mit dem
slosz und den zweyen heren vast uberladen. darumb ewem
k. g. wol notturft thuet, eylend dawider zu gedencken, da-
mit mein son und die fromen leuth entschutt mochten werden.
sie haben auch erbhuldimg von der stát begeret und die
rede keyn yn verlawten lassen, wie ir her herzog Albrecht
konig zu Pehm werden solde, als ewer k. g. das wol weiter
erfaren wirt, wie sie nach dem konigkreicn und ewer k. g.
landt steen, und so der Girzik nicht gestorben wer, so
salten uns die ketzer Harttenstein undPetczaw unsre stósser
verlagert haben. dergleichen dy von Eger mit der von
Sachsen hilf Konigswart auch unser slosz verlagert salten
haben auff meynung, uns ganz zu vertreibeu. darumb aller-
gnedigster her! haben wir getan als die, die ewem k. g.
imd verpflicht und gewandt sindt, das nach den besten bisz-
her helfen zu unterstehen, domit ewem k. g. und der cron
solcher abzugk von den von Sachsen und den Slicken mocht
unterkomen werden. auch gnedigster her ! sewme ewer k. g.
dorinne nicht, dodorch ewem k. g. icht andere unradt ersteen
mftchte. denn worinne ich ewem k. g. zu willen und dinste
werden kan, das thue ich allzeit gern als meinen gnedigsten
herri. gegeben am freitag noch letare anno domini millesimo
quadringentesimo Ixx primo. *)
[Unten rechts:]
Heinrich, burggrave zu Meiszen, grave von Bíartten-
stein, der elder her zu Plawen.
[In tergo:]
Dem allerdurchleuchtigsten und grossmechtigsten herrn
hem MatthiasQhen konig zu Ungarn und yn Pehm, Dal-
macien und Croacien konig, hercogen in Slesien, march-
graven zu Merhern imd yn Lawsicz, mein allergnedigsten
hem.
Ibidem Bh 166, Orig. Geschl, Pop. Br. Beschddigtes SiegeL
') Fast denflelben Wortlaut hat Bl. 165, nur mit der Adresse und
Ansprache:. „Dem wolgeboren edln hem hem Zdenken von Stemberg,
^beroator, obersten purggrafen za Prag, meinen freuntlichen swager.^*
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— 153 —
[13] Die sdcJmschen Rdihe und HauptleiUe berichten an
Herzoq Albrecht Uber den Vergleich zwischen Mathes Schlick
und aer Siadt Elbogen vom i. April. Elbo gen 1471
Apríl 2.
Guedíger here ! noch dem uns ewir fdrstlich gnad gestem
off unser nést gethan schriffit antwerd zu gesohickt, der yn-
halt habin wir gar gehorszamlích vorstandin und ewir gnadin
begeni; wy sich áj sachin endettin^ ewir gnadin daz eylende
wissin zu lassin. gnedigir here! dy gebrechin, so sich zwischsin
ero Matus und den von Elbogin ergebin habin, sint alle auff
furm und meynunge, wy wir ewim gnadin nést zu geschrebin
habin, vorthediget und von beyden teylin angenomen. dach
80 sullin dy sachin, wy dy vortediget seyn, heute dinstagk
allir und eygentlich yn geschriffk brocht und vorsigelt werdm.
ab sich in demselbigen ichtes anderunge der dinge ergebin
wil, dor durch der bethedingk zurúckt wurde, konnen wir
ewir gnadin nicbt eygentlich von schreibin. bleibet es dobey,
wy dorvon geredt ist, so sulle wir morgin auffbrechin, der
von Plawen ausz der stát reytin, er Matus seyn slos und
herschaft widir in nemen, ewir gnadin rethe und dyner ouch
an entheldin heraus reytin. ab sich abir dy dinck in ichte
andbm adir vorlengin, wollin wir an eylend botschafft nicht
lassin. datum Elbogen am dinstrag fiye. *)
[Unten rechts:]
Bethe und haptleut des heeres.
[In tergo:]
Dem gnedigen herm herzoge in Sachsen.
Ibidem Bl, 179, Orig. (seschl. Pap, Br, mii Pap. Siegel.
[141 Jan Lasetowicze beríchtet an Herm Zdenko von Stem-
berg neost andem^ dass Elbogen von den MeUsner Pursten
bdagert werde^ und bittet um Hilfe. Feria iii post dominicam
judica. Pilaen 1471 April 2.
Ibidem Bl. 167. Ge»M. Pap, Br. Siegd fehlt. In UehechUeher
Syrache. GMLruckt hei PcUtusky Arch. ^esky V. 316 flg.
[15] Burian der JUngere von Ghittenstein sendet an den
Bwrggrafen von EngeUburg aufgefangene Briefe zur Weiter-
befórderung an den Herzog von Sachsen, 1471 April 6,
Mein dinst zuvor. liber frendt ! ich schick euoh dy briff
des hem von Plawen. etc. dy antwort ir meinen gnedigen
*) Siehe 8. 1. flg. d. Chronik. Bl. 182 im Staatsarchiv (ibidem) bringt
«dnen Entwnrf des Vertrags v. 1. Apríl.
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— 154 —
hem hem Priderichen ') herzogen von Sachsen und sicket
By in hier, ader wo sein gnad ist, unverzielilich, wen sein
mir unter weg worden etc. datum sabbato ante palmárům
amiorum Ixxi. *)
[Unten rechts:]
Burian der jungere von Guttenstein.
[In tergo:]
Dem erDern vesten etc. purgraff zu Engelburk sol . der
brieff etc.
Ibidem BU 1S8. Ortg, GeaM, Pap. Br» Siegel zerětorL
[161 Kdnig Maťhias an Ernst und Albrecht von Sachsen :
8Íe mdchten Élhogen, das ihm dem Kdnige gehUre, unbehelligt
Idsaen und das Belagerungsheer zurUckziehen. Znaim 1471
Apfil 8. (?)
Wir Mathias von gots gnaden zu Hungem zu Během
kunig etc. embieten den hochgebomen fursten unsem be-
sunder lieben ohemen und swager des heiligen
Romischen reichs etc. kurfursten und Albrechten gebruedern
landgraven in Doringen und marggraven in
Meissen unsem fruntlichen grusz . . . was wir liebs und
guts vermugen bevor. hochgeboren fiirsten! uns ist ange-
langt, wie der Mathes Slick unser gsloss Elbogen in ewr
handt geantwurt hett und darausz dieselb unser stát Elbogen
verre bekriegen, auch die statleut mit glubd, huldigunge ewr
lieb gehorsam und gewertig ze sein betwingen vermaynet,
die auch nu mit ewem here umbelegt hiet. das uns von
ewer lieb gar frembd nymbt, nach dem und wir mit der-
selben ewer lieb albeg fruntliche und gute verstentnusz ge-
habt haben. darzu so sind dieselben unser lewt njemands
mer mit glubd verpunden, wenn sy uns ainmalen als . .
kunig zu Během und iren rechten erbhern gehuldigt haben.
wie denn allen begem wir euch mit vleisz bittende, ir woUet
dieselben unser lewt und die stát Elbogen hinfttr unbekumert
lassen und sy verre nicht bekriegen. hieten aber ewer lieb
ader die ewem zu in ichts zesprechen, und so wir darumb
von ewer lieb angelangt wurden, so sein wir willig, der-
selben ewer lieb und ain yeglichen recht . . zu ergoen ze-
lassen. darumb wir trawen ewer lieb, ir werdet die benannt
) Friedrich?
^) Guttenstein fing die vorhergehenden yon den Plawon ausgefertig-
ten Schríftstiicke [9 — 12] auf, schickte sie an den von Engelsburg und
dieser befórderte sie weiter an die sachsischen Fursten. So erklftrt sich
denn auch das Yorhandensein dieser Urkunden im konig. slichs. H. St
Archiv in Dresden.
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— 155 —
onser stát Elbogen nnbekiunmert; stmder das volk^ so sich
far dieselb trnser stát geslagen hat, wieder ablaiten . . .
daran tun ims ewer lieb sunder danknemen wolgevallen.
geben za Znoym am Montag .... palm suntag anno do-
mini etc. Ixxi; nnser reiche des Hungrischen etc. im vir-
zeBenden .... Beheimischen im andem jařen.
[Unten rechts:]
Ad mandátům domini regis.
[In tergo:]
Den hochgeborenen fursten imsem besunderlichen ohemen
und swager hem Emsten des heiligen Romischen reichs
etc. kurrorsten und Albrechten, gebrudern herzogen zu
Sachsen, landgraven in Doringen und marggraven in
Meissen.
Ibidem BL 169. Orig. Qeschl, Fap, Br. und Pap. Siegel, Die punk*
tírtm Stellen 9Índ durcJUdchert.
[17] Der pUpstliche Legat Bischof Laurentius von Fer-
rara mahnt Ernst und Albrecht von Sachsen von ihrem Unter-
nehmen gegen Elbogen ob, Znaim 1471 April 8.
Irluchten fursten und hem, allelibisten hem und frundc !
onsem grus. es haben geclagt die inwoner der stát zum El-
bogen rar dem durchluchtigisten fursten hem Mathian zu
Hungem, Během etc konige und fur uns, wie das unangesehen
das sie und auch in unser geinwertickeit itzunt lange die
fflicht und getrawickeit globdnis und huldung demselben
em konige haben getan, itzunt durch uwer irluchten her-
lickeiten mit mancherley beswerung und belestigungen wider
sie fíirgenomen, werden benotiget, das sie dergleichen globdnis
und huldung, wir wissen aber nicht umb was sachen willen,
uch tun sullen. dieselbe sache uns so vil grosser missehagung
hat bracht so grossen schaden den gescheflften des cristlichen
glaubens wir zu fallen ferchten, die sache mochte sich auch
m vil arges zihen, simderlich dorumb man dieselben lute also
ware gloubigen ader cristen und gehorsame ir pflicht dem
£ antén konige und heiligen bebstlichen stule auch nicht one
likeit der widerwertigen ketzer haben getan. und dorumb
werden sie billich von allen gloubigen gelobet, und yn sulte
vil mehir gunst dann beschedigung werden zugefíigt. weren
aber etlich sachen von uch ader eym andem wider die
gnanten vom Elbogen, so mochten uwer irluchten herlickeiten
Jso wir nicht zwiveln, so ir wullet von andem mit uwem
indertan zu gescheen, das dem gnanten konige ader uns zu
msen tun, oerhalben nicht von demselben konige geburlich
echt und von uns rechte innerung oder vlissigung were ge-
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spart, und so nu uwer erluchtigkeit das tun, geschjt das
mcht. und darumb so yormanen wir dieselbigen uwer irlueh-
tickeíten in dem hem und auch anzusehen den heiligen
cristen glouben dem in gehorsam habt getan bitten und fleben,
das ir von sulcher und aller ander frenclichen widerstant
gein den von Elbogen wullet uffhoren. und als wir vorge-
sagt haben, ab ir sachen wider dieselben hettet, wullet dan
vormittelst des rechten fur dem gnanten darchluchtigsten
hem konige nachkomen, der so wir nicht zwiveln, tun wirdet,
was recht ist. zu dem wuUen wir auch unsem vlis tun^ ab
es notturft wirdet sin. des wir uns gemě erbyten und vor-
heissen dei^selben uwem iriuchten herlickeiten die wir alle
wege wol mogende begern in dem hern. zu Znojma am
achten tage des apríllen M.cccclxxi.
[Unten rechts:]
Laurentius, bischove zuFerrarien, bebstlicher legate.
Ibidem BL 171, Gleiohzeitige Uebertetzung der doůelbtt unter BUtíX
170 at^euHihrten lateiniéchen OrigincUurkunde.
[181 Der Raih von Elbogen schreiht an die von Eger
wegen des Zutrittes der Egerer in die Stadt Elbogen. El-
bogen 1471 April 10,
Unser freuntlich dinst zuvor. erbem weissen lieben
herrn! ewr schreiben, wie wir und die unsem euch offen-
werlich bereden, und die ewem in imser stát nit einlassen
wollen, etc. hábe wir vemomen und ftigen euch wissen: nach
dem und wir unversorgter šach und eylend uber zogen
und verlagert sein, sey wir warlich bericht, dass die ewem
den selben unsem wider sachen^ prot, pyr und ander speyss
und notturft wider uns zu gefurt haben. uns unnachperlich
bedeucht hat imd nach sulcher begriffiier beteydigung haben
dieselben ewem awsz, dem hehre in unser stát begert, mey-
net wir zu sulcher gezeit einzulassen die ader andre, als
das here auff brach, nit pillich zu sein; ader die andere
ewre, die damach an unser stát komen, eingelassen sein, und
etliche der ewren noch bey uns iren handel haben und in
eyn geen, euch in eym sulchen nicht verprochen haben, so
uns in sulcher ferlikeit nott thuet, die sachen machtung zu
haben. geben am mitwoch in der marter wochen anno do-
mini etc. Ixx primo.
[Unten rechts:]
[In tergo:] Der rate zum Elbogen.
Dem erbern und weisen herren burgermeister und rate
der stát Eger, unseren guten giinera.
Aus dem Egerer Archiv, Kaaten C, 1, F<uc. 90 Orig. Gešch. Pap,
Br, mit 2 stark bewhddigten Siegéln,
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- 157 -
[19] Kurfilrst Ernst sendet an den pdpstUchen Legaten
ein Promemoria in der Elhogner Angelegenheity aus welchem
hervargehe, daas die DarsteUung der Elbogner nicht richtig
ist. Dresden 1471 April 28. ^)
Aus dem kbnigU síich*. H, SU Arch, in Dresden WUrtemberg. Arch,
BSkm. Saeh, Kaps, 5. Bl 172. Copie Pap, {lateinisch).
[20] Kdnig Mathiaa ve7*gleickt sich mit den sdchsischen
FUrsten toegen des Unternehmens gegen Elbogen, wegen der
Besitzvngen der Sachsen in Bdhmen und beatimmt M. Schlick
tur Anerkennung seines bdhmischen Klmigthums. Iglau 1471
Juni 19.
Wir Mathias von gots gnaden zu HuBgeni; Behmen etc.
konig, marggrave zu Merhem etc. bekennen offenlich mit
diesem bríve : als der hochgeboren furst, unser lieber swager
her Albrecht herzog zu Sachsen, lantgrave in Doringen und
mai^grave zu Meissen etc. etlicher bewegunge halben in
unser konigreich zu Behmen mit here gezogen ist, das wir
von derselbigen inzuge in unser konigreieh und ausz sunder
frundschaft, so wir sunderlich zu den hochgebomen fursten
hem Emsten auch herzogen zu Sachsen etc. des heiligen
Romischen reichs erzmarschalk und kurňirsten, unsem lioen
swager seinen libé bruder und seiner firr [?] ander unser
ftunde gutlich und Épundich beteidinget, vertragen und ver-
qmiget haben, inmassen als hiemach volget: von ersten so
sollen alle vergangen sache, wie sich die unz uff disen hu-
tigen tag zwischen unser imd denselben unsem swágem,
unser und ir beyder land und lewt begeben und verlawffen
habin, gantz tod und ab sein, sollen und wullen aller obge-
schriben gesohicht halben gegen beyden ir liebe und aljfen
iren landen und lewten wider mit krige ader keiner ander
beschedigunff, durch kein weg, wie ymand die erdencken mag^
beswerung thun ader fumemen weder durch uns selbs ader
jmand anders schaffen ader in thun gestatten in keinem
wege. und wann wir von unserm heiligen vater dem babst,
onserm vater dem Komischen keiser und ir libé fur eynen
konig zu Behmen und kurfursten auffgenomen werden, so
sollen und wullen wir die gemelten unser liben swager bey
allen slossen und steten, so sie von der kron zu Behmen
und besunder von etwan konig Jorgen zu lehn entpfangen
habin, behalden und on widerwertigkeit bliben lassen ; dorzu
alle ir verschreibung, so sie von den vorigen konigen von
Behmen uber ir lehn habin, auch alle ander vorschreibung
zwischen weyland den konigen und der kron zu Behmen
*) Dm Promemoria selbst ist nicht vorhanden.
I'
I
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— 158 —
und den hertzogen von Sachsen auszgangen, ir líbe und iren
landen und luten gegeben, vemewen und bestetigen und ire
liben bej allen iren anfallen, wie die rechtlich uff sie komen
oder fallen mogen', bliben lasBen, ín kein verhinderung doran
thun^ das ymands zu thun gestatten noch verhengen^ uns
dorein nicht legen^ sunder iren liben getrewlichen dorzu
helfen und íurdem die einzubrengen. Mattes Slig sal auch
uns hie zwiechen und sant Bartholomeustag schirsťkomende
die pflicht, 80 er eynem konige zu Behmen noch inhaltseiner
verschreibung von unser herschaft zu dem Elpogen schuldig
iBt, thun und sich gegin uns als ein konig zu Behmen no(£
inhalt seiner verschreibung bliben lassen, und von dem Eln-
pogen imd seiner zugehorung nicht dringen, noch das ymands
andem gestatten weder mit fehde ader one vehde ader keiner
ander beswerung im dhaynen weg allis trewlich und on ge-
verde. mit urkimde disz brifs mit xmsem anhangenden inge-
sigel. geben zu der Igla am mitwoche vor sant Johannstage
sunwenden nach Cristi gepurt vierzehnhundert nnd im eyn
und sibenzigsten jaré imser reiche des Ungerischen im xiiii
und des Romischen im dritten jore.
Ihidem Loc, 8790 ^Copeyen van ver^chiedenen'^ etc, FoL /. 2.
[21] Herzog Albrecht von Sachwn bekennty sich mit Kdnig
Mathias giitlich verglichen zu haben. Ctílln an der Elbe 1471
Donneratag nach Vitus, Kolin 1471 Juni 20.
Ibidem Loc. 8790. Fol, 2,
[22] Maihdus Schlick berichtet an seinen Sohn (Hiero-
nymus) Uber die Fehde mit denen von Plauen und fordert ihn
aufy die sdchsischen Filrsten um Intervention bei Kónig Ma-
thias zu ersuchen, Hartenberg 1471 Juni 22.
Liber sune! ich lasz dich wissen^ das her Wenczlab und
dein bruder mit den mannen veint worden sinth desz alten
von Plawen; und haben yn eyn nam gethun zu Konigfart,
da selbest den margk und mayrhoff gepucht auch zu Sandawe,
und ward umb eyn geringes versawmpt, das sie den hoff
und die kirchen auch erloffen hetten. und in andem dorffem
haben sie auch genomen, und sie haben wol vihe genomen
als pey vi *) scbogken, die unser und der andem geweszen
sindt; und unszer schaff bey iii° *) dobey funden. auch haben
sie yn den swarcen teich abgegraben, dorynnen vil fisch
gewesen sinth; sie abe nymandts zu nutz komen. den
heynt in der nacht hat er uns funf dorffer abgeprant und
•)6.
«) 800.
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— 159 —
hat domit den mort prant angehaben. nun werben sich peid
von Plawen ser um folgk und haben suldt auszgeruflft und
Tonneyiien, xms mit macht zu verzyhen und zu brennen.
und hat flich an viel enden beclagt, wie wir yn groszen
shaden myt mort, branth gethan haben. das denn nicht
ge&heen ist, es geshee denn nun furder, nun her den pranth
angehaBen hat und dobey geshriben, wie ich von der hei-
ligen Bomishen kirchen auf der ketzer seyten getreten sey,
und schreibet mir meyner gnedigen hem halben vil unr
gelfimpfis zu, wie ich alles, das mein herm verrat, was
wider den konig von Ungem ist und ich nort[!] erfaren kann.
ich lasz besteen zu semer zeit,^ wenn ich wasz ab got wil
aller šach recht fertig, wie wol ich seyn meher en^lt den
ichs genewsz gen den falschen lewten etc.
rtem BO hat er zween briff pracht von meinem gnedigen
hem den konig von Ungem, den eynen an die von Élbogen,
das sie yn au&emen sullen zu eynen haubtmann und das
SI seyne konigliche gnade iii" ^) ungerisch gulden uflf den
bogen vorschriben hábe. hat er nun an die von Elbogen
pracht und gesant imd begert, yn auff zu nemen, so wulle
er lewt hyn nyn legen. wtilten sie seyn nicht thun, so must
ersz widder an meyn g. hem konig pringen imd gelangen
lazen. desz haben sye yn eyn bedacht genomen, unz uff
den nehesten sontag sufien sie ym entlich antworten. was
nun geschicht, weisz ich nicht doch vorsieh ich mich, sie
werden sich desz auffhalden und widder potschaffl; an meyn
hem den konig zu thun; alzo haben sie mich selbest durch
zween desz rats wissen lazen. nim tat ich yn nicht wol
vortrawen, wann sie mochten esz darům an mich pracht
haben zu einer beschemi^ ^), das sie es iczund nicht thun
hetten wollen und dorunu) zu konigk gesant der heth sie
es nun muntlich geheissen; dorum so hetten sie ym nicht
andresz getan mogen etc.
Item der ander briff helt vnne, das yn die erbem von
Schlagkenwerd, Falkenaw, Lichtenstadt und ander ynwoner
auflnemen sullen als iren pfleger adder pur^graffen, und wie
ichs verwirgkt sulde haben, dorum das ichs meynen gne-
digen herm hábe wullen yn gewen etc. adder an die mann
hat er noch nichtes gelangen lassen; er wil villeicht vor
vornemen, wie es ym mit den von Elbogen ergehe.
Item drey mandát haben die geistlichen lazen ausz-
gehen: nemlich alle mein g. herm herzog Albrecht 'mich
') 3000.
'*) beacheínung?
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— 160 —
ser vorreden [?] ich hábe aber so vil mit yn tispotirt, das
sie do mit ruen. das alles zu lang zu schreiben were; so
wult ich euch mit den ábschrifiten auch nicht bekammem.
und sitz also gar in groszer beschwerong und pyn non in
den kri^k kommen. wann Appel von Tettaw entpotten, ich
mocht keyne beqwemere zeit dorzu haben, dann iczimdt
mich zu wem, so wult er mir volgk thim, desz^leich mir
her marschalgk von Schonburg zu thun geschreben hath.
nim hab ich Appel von Thetaw umb solchs geschreben; der
ist willig^ mir ymaniden zu schicken und hat mir am domstag
vorgangen iii* *) drabanten zugeschickt gegen Kunigsperg. der
thar ich uff mejrn veint nicht geprauchen, wann die schriflft,
die am newligisten ym von meynen gn. hem gescheen ist,
helt nicht in pefellungk, mir zu helfen^ sundem ab mích
ymandt beschedigen wult, den helfem widderstandt zu thun,
dan het ich die hilf zu der folgk imd der lewt geprawchen
mocht hoffit wir hinder die hoff zu Eunigszwart und Sandaw
zu komen, dann hofl% ich, das ersz widder unsz nicht auff
Sringen mocht ; adder alzo besorge ich, sol ich der folg und
er lewt nicht geprawchen, so werd ich yn mit den meyn
nicht vil getan m5gen, und wurd mir obir hant nemen^ und
were vil pesser villeicht, ich heth nicht angehaben und meyns
gnaden hem zukunfft erharret und so ich nun doryn kumen
pyn, so pith seyn furstlich gnad demuetiglich, unverzoglicfa
Appel von Tettaw zu schreiben, mir volkumlich gen den von
Plawen zu verhelfen. wil ich umb seyne f. gnade allezeit
demutiglich vordynen.
Ich werd nun noch sehwerlicher gen meynen hem koni^
von Ungem vorclagt werden, die šach grosz machen, und
ich verantwort mich nicht und mocht alzo umbs landt kumen
und hab doch noch got dem hem zu nymandts keyn hoffungk
den zu meyn g. hem. der konig gedenckt ym, ich hebe mit
dem von Plawen an. so weisz sein g. nicht, dasz esz vor
dreissig jaré her pey meynen brudem hem Caspar seligen
und pei mir her gewert hat, das sie uns, und die noch den
unsem gestanden haben, vormals uns bekriegt haben, und
dann ye gericht ist wurden, adder nicht lang gehalden. aber
iczundt meynen sie, das ir zeit recht ersehen haben, und
under dem schein des glawbens sich wemtlich und geist-
lichen behelfen mit unbestendigen furpringen, do von ich
zu zeyten nicht gewust, noch von nymande weder muntUcli
noch schriftlich dorumb zu red gesaczt pin, meyn antwort
zu vorhoren. ich hábe meyns hem desz legaten nycht ge-
») 800.
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— 161 —
nyszen konnen, der uns eyn commission gegeben hat, fur
drey prelaten zu komen zu eynen tag gen Eemnach bey
dem pan, nemlich fhr íneynen hem den weihpischoff zu
Regenspnrgk und die ebbt zu Waltsassen und Speinshart.
ich kome mer dan mit i' *J pferden dohiu; die von Plawen
bleiben aussen. das dem íegaten alles geschrebin wart. er
mich auch entpotten hat, ich sulle micb wem, wannen er wol
westy wie er mir Hertinberg hett wuUen lazen besteigeU;
den Elbogen uber das eysz erlauffen lazen, Slockenwerd und
das Warmpad wullen lazen auszprennen. und der dinge sint
so Til die geschen sindt, \má alles tegelich geschen. mit mord
kam prandt, unser arm lewt ge&ngen gesaczt, das ich mich
in die were hab múszen setzen. wir haben auch unsere
schaff als bei iii'^) yczundt bej ym fimden ane ander vihe
und hábe. suh mem gnediger her der konigk den grunt
und warheit wissen, ich wult an zweiffel, sein konigliche
gnade werde kein gefallen doran haben. dorumb lieber son!
bitíi meyne gnedige hem, mich zu verantworten lazen, dor-
mit wir alzo nicht um das unsere qwemen. wenn ehe meyner
gnedigen hem en nyn zohe, was ich in willen, mich zuvor
antworten, und path seyne gnade, mir ymandesz mit zu
Bchigken. schreben mir meyne gnedigen hem peyde mer
denn eyn priff, das zu beruen lazen unz nach dem tag zu
Prage. da!s ich alzo gethan hábe und auch alzeit noch iren
furstlichen gnad richte. und zo ich noch nicht weisz, was ir
furstlichen gnaden wille ist, dorumb so bith sein gnade,
gnedigUch dorin zu raten. und ab meyn gnediger her
ymandes uns vorantworten liesz, wann ich nymandts zu
schigken adder zo hem Matiasen den Ungerischen hem, und
du sicher komen mochten zu meynen hem dem konigk und
das ir ein heth, (?) die šach gereden kondt mit notdurat und
auch mit erpittunge, als sichs gepurt, wer mir hoch zu dangk.
und das kunth der liber marschalgk adder her Bemhart
adder Herman Weispach wol, wenn sichs anders alzo begebe,
das sie in sicherheit zu konige reyssen wurden. und man
most seyne konigliche g. vorzelen, das die sache nicht
newe, sundem vor vil jařen her gewert hette etc, als fur
berort ist, und wie dorynne nichts geschee bey seyn k. g.
dieweil meyn g. her dorynne ist, besurge ich, esz wirt mir
obil zu stehen, dorumb so thu darynne dein m5gelichen
fieisz. der alte gram und vintschaft komet aller her, dorumb
dasz mein pruder selig und ich unszem gnedigen hem von
'ogent auff getrewlich gedint haben, und ab got wil bisz an
') 100.
*; 300.
11
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— 162 —
unsem ende thun woUen und uns von yren f. g. nicht er-
schregken lazen wullen. imd lasz mich auch an potschafit
nicht^ fertige mír den andem potten, was der marschalgk
guts erlangt heth. die sache wir nue alle neW; nu wir zu
vehden komen sinth ete.
Item sage ingeheym meynen gnedigen hem den obir-
marschalgk auch hem Bernhart von Schonburg etc. und sust
rede nicht weit davon, das der von Swampurg zu mir
geschigkt hat und wult sich mit mir umb den Elbogen vor-
tragen, desz^leichen er Worgan *) erlemen (?), auch ab wir den
konig von Ungem sulten an schiben, domit wir nicht ahso
umb das unszer queme. wenn die stát von Elbogen allein
teth, zo heth esz keyn noth nicht, aber alzo prengen sie
uns der tage eins gewislich, dorumb sie wullen mir nichts
noch nymands ynlazen. das ist mir zu male swer, adder die
Plawnischen haben ganz recht dynne.
Item pisz mit sampt hem Albrecht Sak, doran des
Caspar iunglicher mit seym slosz, das er mevn gnedigen
hem williglich erpewt auch iczunt veint weraen wolt, in
seyner gnaden shucz genommen werden und mir adder ym
das zu geschreben wurde 5 wann dein bruder Niclas hat yms
lazen zusagen, das mein s. yn in seyner yn schucz genom-
men hab auff hem Albrechts Saks rede mit seyn furstlichen
gnaden. darumb gethan wult er den grunth gemě pasz wis-
sen etc. Item dein her der cardinal und all seyn hoffgesinde
schreiben noch dir, zu ym zu kommen, adder ich seně dich
bey kevn hem uff erden lieber, denn bey meyn gnedigen
hem, den pisz unvordrossen zu dynen, das kompt mir von
dir zu dangke.
Item als das geschreben was, qwam mir potschaft, das
die von Elbogen uns das slosz an der Eger gar verpawet,
das der von rlawn slosz und stát ye ynnemen wult, und
der konig hets ym gegeben. ich hone mein g. her lasz yms
nicht sweher sein, bey dem konig unvorzihn zu erbeten
lazen, und das mir scliir antwort werden mocht. ich wult
gemě, das bey dem konige von Ungem gemeldet wurde, ehe
die von Elbogen dahyn qwemen etc. sage meynen g. hem
meyn untertenigen gehorszamen willigen dinst^ auch alle
andem meynen hem den rethen meyn willigen dinst. datum
zu Hertenberg anno domini etc. im Ixxi am sonnabente vor
Johann baptist. [Unten rechts:]
M. S.
Ihidtm Bl, 166f 167. Coneepi auf Papier.
') Burian?
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r^
163
^] Heinrich Burggraf zu Meisaen^ der jilngere Hérr
von Planěn^ theUt der Mannschaft des Elbogner Kreiees mit,
dasB er sie von der den Schlicken angeaagten Fehde anagenom-
men hábe, und dase er Nachricht Uber ihr Verhalten er-
warte. Petschau 1471 Juni 26.
Heinrich burgraf zu Meissen, grafen von Harten-
stein, der jung her zu Plawen.
Unsem grus lieben besundem ! wir sind von mercklicher
trefflicher ursach wegen auf heWt hem Mates und Wenczlabs
Slicks und aller der iren veint worden und haben doch
dorín alle erbare manschafft des Elbogner kraysz awsge-
Bchiden. dorumb begem wir von uch eyn wissenschaft, ab
wir mit den gnanten unsem veinten zu schaden ader schicken
gewunnen [?í, wes wir uns zu uch dorin versehen soUen
ewer beschríben antwort. datum zu Betschaw am Mitwoch
Johannis und Pauli anno etc. Ixx primo.
[In tergo:]
Den erenvesten unsem gelarewen und lieben besundem,
der erbam manschaft gemaynlich im Elbogner kraysz.
Ihidem BL 210, Orig. Otšchl Pap, Br. Biegel fehlt.
[24] Kurfilrst Emet verwendet sich bei Konig Mathiae
f&r m. Schlick, daas dieaem dessen Recht an der Herrschaft
Elbogen in Gemdseheit des zvnschen dem Kdnig und Herzog
Alhreckt zu Iglau geschlossen^en Vertrages erhalten werde.
Ohne Datum. 1471. ^)
Ibid. 6 Bl, 181, Concept. Pap,
[26] Bischof Johann v. Jerusalem fordert die Elbogner
im Ňamen des p&pstlichen Legaten Laurentius, Bischof s von
Ferraray und des Kdnigs Mathias auý\ dem Maihes Schlick
gehorsam zu sein. Ohne Datum 1471. ^)
Wir Johanns von gots gnaden bischoff zu Jeropolitan
und in der sachen des crewtz gemeyner comissary etc. em-
bieten den ersamen und weisen burgermeister, rat und gantze
gemein der stát zu Elbogen unsem grus. und lassen uch
wisBen, das wir von dem hochwirdigen fursten und hem
hem Laurencio bischoff zu Ferrerer bebstlichen legaten etc
ein credentzbriff an den wolgeboren edeln hem Mates Sligk
von JLazan hem zur Weysenkirchen etc. bracht und auff
*) Vílí mochten dieses Schreiben in Zusammenhang mit [22] bringen ;
• durfie alsdann fHihestens Ende Juni faUen.
*) Disz Schreiben wohl die Folge von [22] u. [24], also nicht vor
Inde Juni za datieren.
11*
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— 164 —
die selbe credentz etwas werbuDg an in getan haben. dorauff
er uns dann nottorfftíglich geantwort; auch nnderríchtuiige
und underweisung getan hat. dobey seine vorschreibung und
privilegia verhoren lassen, die wir dann verstanden una wol
vernomen haben, doran una benugt. nachdem nii sein hoch-
wirdigkeit zu unpillikeit und wider recht nymant dringen
wily ist unB v6n oem egenanten hem dem bebstlichen legaten
auch von dem durchleuchti^ten fursten und hem hern Ma-
tias zu Hungem und zu Behmen konig unsem gnedigen
hem etc. bevolhen, mit uch zu schaffen und haysBen, dem
obgenanten hem Matesen sein vettem und Iren erben ver-
sprechen und gereden, getrew, gehorsam; gewertig und pei-
stendig zu sein als uwem hem nach lawt ir verschreibung.
und doraufif von gewalt der egenanten unser ^edigen hern
schaflten wir ernstlich in craffk ditz brief und hayssen solcha
hem Mattes zu thun und zu volfuren, wie obir berurt ist
und ab ir dorín sewmig sein wurt, musten wir uns geyn
uch ferrer halden, nachdem uns bevolhen ist. und tut dorín
als wir uch vertrawen.
Ibidem BL 179, ISO. Coneept oder Capie in dvpplo,
[26] KurfUrst Ernst stimmt in einem eigenen Revef*8€
dem vergleiche seines Brvders Albrecht mit Řlhiig Matkias
hei, Dinstag nach assumptionis Marie. Regenaburg 1471
August 20.
Ibidem Loe. 8790 foL 3.
^7[ Der Rath van Etbogen bittet den KurfUrst Ernst
und nerzog Albrecht von Sachsen^ deren Vogt von Schonberg
Namens Hdnerkopf die weitere Bekrieguug EÍbogens zu urUer-
sagen und fUr den angerichteten Schaden zum Ersatz zu ver-
hcUten — femer den Elbognem, welche die Leipziger Messe
besuchen, freids Qeleit zu gewdhren. Elbogen 1471 Sep-
tember 10.
Irleuchten hochgeboren fursten und gnedigen lieben hem !
unser willige onverdrosin dinste ewem furstenlichen gnaden
zuvoran allezeit bereit. und fíigen ewem furstenlichen gna-
den wissen, mit clage furbrengende, das uns Hdnerkopf, voyt
zu Schonperg, ewer gnaden dyner und imderthan, bekriegt
hat armen lewtten zu gotes dinste unser lieben firawenmesBe
gehorende uns zu versprechen steen ^ossen gemercklichen
schaden gethan, ire hábe und viech wider recht genomen und
das geen Schonperg auff ewer gnaden giiter getriben und
gebracht und sich doch zu derselbig zeit gem und als sich
gepurt nicht bewart hat. hábe wir der sachen halb der
n*awen Metschin geschríben und nichts entlichs und daselbist
zu antwort worden ist denn wie sie in vorlawbt hab und
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— 165 —
vor ewern ftlrsteiilíchen gnaden rechtens sten woldt, ab wir
8ie in schuldig hetten und sulchen gewaldt, hoclunath und
onrecht unzheer wie wol onleydlicli haben gemtlst dulden,
ewer furstenliche gnade in dem&tigen dinstlichen vleys bit-
tende als unser gnedigste hern, das ewer gnade darob sein
und mit demselbigen Honerkopf bestellen und schaffen wol-
len, damit wir onbekriegt yon in hin fiirbasz bleyben mochten,
und den selben armen lewten sulche ire genomen hab on
ferrer ent^eltnis widergeben wiird, ansehénde das der selbig
Honerkopf kein redlicbe schuld zu uns hat^ darumb er uns
bekrie^et und den unsem sulchen grossen schaden gethan
soldt haben. auch bitten wir ewer fiirstliche gnade, so gnedig
zu sein und unsem^ die Leypczker jarmark schirstkUnftig
besuchen wtlrden, ein sicher ongeferlich gleit ab und zu
zuzihen durch ewer gnedig schriffl; gnedidich zu versorgen
und in das zu geben, das wir in den und andem befinden
genossen haben. das durchleuchtigisten fiirsten und hem
nem Mathias zu Ungem und zu Během etc. konigs imsers
allergnedigsten hem hochwirdiger und edler potschaft imd
rethe vorbete, die als wir vemomen haben mit ewern furst-
lichen gnaden und nemlich mit dem irlauchten hochgeboren
ííirBten und hem hem Ernst kiirfurst und herzog zu Sach-
sen etc. unsem gnedigen hem yczund zu Rengspurg unsem
halben geredt haben, wolle wir umb ewer furstenliche gnade
nach gepiire aller unser vermúge in allen demiltigen vleys
williklicn allezeit gem verdinen. geben am dinstag nach
onserer lieben frawen tag der gepurt anno dom. etc. Ixxi.
[TJnten rechts:]
Der rate zum Elbogen.
[In tergo:]
Den irleuchten hochgebom fursten und hem hem Ernst
des heiligen Romischen reichs erzmarschalk und kur-
fiirst und hem Albrechten, gebrudem herzogen zu Sach-
sen, lantgraven in Durin^en und margraven zu Meissen etc.
unsem gnedigen lieben herren.
Ibiden WUrt. Arch. Bóhm. Soch. Kaps, 5, BL 176 Orig. Gěchl, Pap.
Br. SiegelfehU,
[28] Pamt Sixtus IV, schreibt an die Aebte von Walt-
gassen und Orilnhain und an den Děkan der Prager Kirche
in Angdegenheit der Bannlegung des Mathdus, Wenzel, Ni-
kolaus und Jeronymus ScMick, Rom 1475 Oktober 17.
Sixtus episcopus servus servorum dei dilectis filiis in
(Valtsaxen et de Grrunhain Ratisponensis et Misnensis dioces.
Qonast^riorm abbatibus, decano ecclesiae Pragensis salutem
i; apostolicam benedictionem. humilibus suppíicum votis li-
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— 166 —
benter annuimus eaque faToribuB prosequimur oportanis.
exhibita siquidem nobis nuper pro parte dilectorum filiorum
nobilium virorom Mathei, Wenczelaíy Nicolai et Jeronimi
Slick dominorum opidi Cubitensis Pragensis diocesis petício
continebat, quod olim dilectí fílii, clerus ac uníversi incolae
et habitatores dictí opidi falso asserentes, quod Matheus,
Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus praedicti prae&tum opi-
dum fere totaliter et illius parrochialem ecclesiam cum suis
omamentis et clenodiis ac eukaristie gacramentum in eadem
ecclesia ignis incendio concremassent et quosdam ex dictis
incolis et habitatoribus temere captivassent et suis bonis
spoliassent aliasque graves íniurias eis irrogassent, venera-
bilis fratris nostri Rudolphi episcopi Wratislaviensis in partibus
illis apostolicae sedla nuncii habentis ut dicebat in elsďem par-
tibus utendi et fungendi omnibus auctoritatibus et potestatibus
in quibuscunque causis, quibus, legati de latere in provinciis
eis decretis uti et fungi solent, speciálem praedictae sedis
litteras facultatem super biis ad dilectos íilios Procopium
Pragensis et Stanislaum Luthomislensis ecclesiarum archi-
diaconoB litteras impetrarunt, per quas ipse Rudolphus epis-
copus dictis archidiaconis dedit in mandatís, ut si nremisaa
invenirent veritate subniti Matheum, Wenczelaum, Ňicolaum
et Jeronimum predictos excommimicationis anathematis et
alias tunc expressas poenas incidisse declararent ac ioca
Matheo, Wenczelao, Nicolao et Jeronimo praedictis subiecta
ecdesiastico supponerent interdicto, donec ipsi Matheus,
Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus de dampnis et iniuriiš
huiusmodi clero ac incolis et habitatoribus praefatis satis-
facerent competenter, dictisque clero ac incolis et habitatoribus
falso referentibus praedictis archidiaconis praemisea omnia
tempore impetracionis litterarum praedictarum íuisse et esse
vera iidem archidiaconi ad falsam relationem huiusmodi nulla
super relatis ipsis cognitione previa, et quanquam sibi de
illis non constaret nec notoria essent de íacto dictarum litte-
rarum forma non servata Matheo^ Wenczelao, Nicolao et
Jeronimo praedictis in infra certum tunc expressům terminům
clero ac incolis et habitatoribus praefatis de dampnis et in-
iuriiš huiusmodi satisfacerent vel interím cum eis super hiis
amicabiliter concordarent. per suas litteras mandarunt alio-
quin opidum et Ioca praedicta ecdesiastico supposuerunt in-
terdicto, et si interdictum huiusmodi per certum tunc etiam
expressům terminům animo sustinerent indurato, ex tunc in
eos et eorum quemlibet excomminicationis sententia(m) pro-
mulgarunt illamque ipsos ex tunc eo ipso incidisse declara-
runt, unde Matheus, Wenczelaus, Nicolaus et Jeronimus prae-
dicti sentientes ex hiis indebite se gravari ad sedem praedictam
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— 167 —
appellarant et deinde nobis hnmiliter supplicarunt, ut causám
appeUationia huiusmodi aliquibus probis virís in partibusJiUis
eommíttere ipsosque Matheum^ WeQczelaum, Nicolaum et Je-
ronimom ab eadem excommunicationis senteatia ad cautelam
absoM, neenon interdictom huiusmodi in opido et locis prae-
fatis ui praefertur positum relaxari mandare et alias eis in
praemissifl oportune providere de benignitate aposto}ica digna- .
remor: nos itaque huiusmodi supplicationibus inclinati discré-
tioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vos
vel duo aut unus vestrum vocatis clero ac incolis et habitatori-
bus praefatis et aliis qui fuerint evocandi Matheo^ Wenczelao,
Nicolao et Jeronimo praedictis, si hoc humilíter petiériiit,
recepta tamen prius ab eis cautione ydonea super hoc quo
excommunicati habentur, quod si dietám excommunicationis
sententlam in eos latám yobis constiterit; fóre iustam nostris
et ecclesiae mandatis parebunt huiusmodi absolutionis bene-
ficium ad cautelam auctoritate nostra inpendatis dictuinaUe
interdictum relaxetis, si et prout iustum fuerit, super aíiis
vero auditis hincinde propositis^ quod iustum fiierit appella
tione remota decematis per censuram ecclesiasticam miniter
observari proviso, ne aliqua singularis persona ex incolis et
habitatoribus praedictis auctoritate praesentium ad iudicium
evocetur seu in illos vel dictum opidum interdictí sententiam
proferatis^ nisi super hoc a nobis mandátům receperitis spe-
ciale, non obstantibus felicis recordationis Bonifacii papae Vili.
praedecessoris nostri quibus cavetur ne quis extra suam ci-
vitatem vel diocesim nisi incertis exceptis casibus et in illis
ultra unam dietám a fine suae dioceseos ad iudicium evocetur,
Beu ne iudices a sede deputati praedicta extra civitatem vel
diocesim in quibus deputati fuerint contra quoscunque pro-
cedere aut alii vel aliis vices suas committere praesumant
dummodo ultra duas dictas aliquis auctoritate praesentium
non trahatur et aliis apostolicis constitutionibus contrariis
quibuscunque aut si clero et incolis ac habitatoribus praedictis
vel quibu&vis aliis communiter vel divisim a dieta sit sede
indoltum quod interdici suspendi vel excommunicari aut extra
vel ultra čerta loca ad iudicium evocari non possint per lit-
teras apostolicas non facientes plenám et expressam ac de
verbo aíd verbum de indulto huiusmodi mentionem. datum
Romae apud sanctum Petrům anno incamationis dominicae
millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto, sextodecimo
kalendas novembris, pontificatus nostri anno quinto.
Ibideni BL 176, Capie,
[29] Klmig Wladidavs bestdtiget dem Mathes Schlik die
rerecktsame auf Elbogen, die mích dessen Sóhne Niklaa, Je-
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róntfmu8 und Kasper „unabgeldst^ geniéssen aoUen. Prag
1476 April 4.
Wir Wladislaus yon gots gnaden konig zuBehem, mař-
grave za Meheniy herzoge zu Lucemburg unde Slesien^ mar-
grave zu Lusicz bekennen offenlich mit disem brieve aller-
meniglichin : das fur uns kommen ist der edel Mathis Slik
von Lazan, herr zu WeyBsenkircheUy unser libir getrewer uud
hat uns demutiglíchen gebeten, dsA wir im, seinen sonen
und Tettem alle und igfiche ire gnad, freiheit, recht, hant-
festen, brive, privilegia, gute gewonbeit unde alte herkomen,
die van iren altfordem und in von kunigen zu Během unsern
vorfordem gegeben sind, zu vemewen, zu confirmiren und
zu bestettisen gnediclichen geruchten. des haben wir ange-
8^en sol(£e seine demutige betě, darzu betracht getrewe,
willige, angeneme díenst, die der bemelte Mathis unsern vor-
fordem unde unser kron zu Behmen oft und dick willig-
lichen nuczlíchen und unvordrossentlichen getan hat und
teglich tut und hinfdr in zukunftigin zeiten tun sol unde
mage^ und haben darům mit wolbedachtem mute, gutem rate
und rechter wissen demselben Mathisen, seinen sonen und
vetem, allen iren erben und nachkomen alle und igliche ire
gnado; freyheity rechtbrie^ privilegia, hantfesten, gute ge-
wonbeit imd alte herkomen, oie iren altvordem imd yne von
unsern vorfordem kunigen zu Behmen gegeben sind, in
aJlen iren stucken und hegreiffungen, wie dann die von wort
zu wort lauten und begnffen sind, gnediclichen vemewet,
coníirmirt, bestettiget unde bekreftiget, vemewen, confirmiren,
besteti^en imd bekreftigen yn die von koniglicher macht in
craft mz briefs und meynen, seczen unde wollen, das sie
furbas mehr alle kreftig und máchtig sein, und das sie aneb
dabei bleiben und der an allen andem gebrauchen imd ge-
niessen soUen und mogen gleicherweys, als ob sie alle von
wort zu wort in diesen unsern brief begriflten unde ge-
schriben weren, von allermeniglich ungehindert, dabej wir
sie auch schuczen, schirmen und handhaben wollen als ir
gnedi^er herr. und nachdem unser vorfor, der etwan konig
Jorg Toblicher gedechtnus, dem bemelten Mathesen vorschrí-
ben, das er imser slossir Eger und Elbogen sein lebtag
unabgelost mit iren zugehorimgen ynnen haben soU und auf
das der genant Mathes unser kunigliche milde durch seinen
dinst willen empfinden moge, so haben wir im die sunder
gnade getan, das seine sone nemlich Niclas, Jeroným und
Kasper solch unser slos Elbogen mit aller zugehorung, wie
vor oerurt, noch auf ire bemelte drey leibe unaogelost ynnen
haben sollen imd gebrauchin, und verschreybin yn das von
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— 169 —
koniglicher macht in kraft diez bríefes. so sie aber Ton
tods wegen abgingen, alsdann sol uns und unsim nachkom.-
meii; konigen zu Během die ablosung gestat werden noch
laut irer verschreibung. imd wir ^bieten darumb allen und
jeglichen unsem und der crone Behmen undertanen unde
getrewen, in welchen wirden, stant adir wesen die séin,
emstlichen und vestiglichen mit disen brief, das sie dievor-
genannten Matheseu, Kiclassen, Jeroným und Caspem seine
sonc; Tettern unde ire erben und nachkommen an solchin
egedachten iren gnaden^/ freiheiten^ rechten, briven, prívile-
gien, hantfesten, gut gewonheit und altherkommen und diser
nnser bestettigung und begnadung furpas nit hindem, noch
iiren in keinerley weisz, simder sy dabey hanthaben, schuczen'
und Bchirmen und genuglichin bleiben lasseny als lieb in sej,
nnser swere imgnade zu yormeyden. mit urkund diz bríefs
yersigelt mit unsem koniglichen anhengenden insigel. geben
za Prage am donerstag nach dem simtag jucLica in der hei-
ligen vasten nach Crizts geburt vierzehenhundert damach im
sechs und sibenzigisten, imsers reichs im funften jařen.
Nach einer von K, Renner genommenen Copie nua dem k. k. Stati*
haUereiarehwů i. Prag. Vergl. Arch. ííeský VI. S. 549.
[30] Sigmund von Schwarzenberg fordert von den Egerem
die JÍdhlung von hundert Otdden fUr die Sckonung ihres
Oebietes Settens seiner vonEJhogen ábziehenden Hofleute. Elr-
bogen 1476 December 6.
Sigmundt herr zu Schwartzemberg, unsem gms zuvor
ersamen weisen lieben besundem ! als wir in yergangen tagen
den EUbogen die stát durch hilfe gots des almechigen auch
imsrer herm imd guten freunde eroberten, schickt ir ewer
knechte einen on credentz zu uns und liest ims biten, so
wir wider hinausz riten, unsere hofelewthe und zewgk durch
ewer land und gebiete on ewer und der ewem schaden zu
fhren; wart demselben ewem knechte antwort von uns, die
euch, als uns nit zweyfelt, von ime underhalten ist. doruíF
fertigt ir einen ewer ratzfreunde mit einer credentz zu uns,
der dergleichen werbung und bethe, die ewer knecht vor
an uns getan hett, auch an uns thett. dem gaben wir zu
antwort: wir wolten es gemě thun, doch das uns etwas
von euch dorumb beschee, und vorderten hundert gulden,
die uns denn derselbe ewer ratzfreunt von ewren wegen zu
geben verwenet also do wir nun mit unsem zewge hinausz
1 iten, kerten wir emsigen fleisz an mit wider und ftir ren-
] en neben hinder und vor dem zewge, domit wir die hofe-
1 iwtiie bey einander behielten, uff das euch und den ewem
1 úa schade gefugt ward, nachdem etwie mancher nnder dem
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1
— 170 —
26wge der ewern abegesagter veindt was. und in demselben
widw und fur rennen verterbten wir zwei pfert fur ander
halp hundert gulden; vordem wir an euch gutlich bitende,
uns sollich zwei pfert, so wir uff ewer bethe in ewern dienst
verterbt haben^ zu bezalen oder-aber uns die hundert gul-
den, so uns dorumb von ewern ratzfreunde zu geben ver-
wenet sein, in acht tagen den nechsten her gein dem Elbogen
zu schicken. das woUen wir hínfur, so es zu schulden kompt,
in der gleichen oder raererem geneigt sein umb euch zu be-
schulden, denn wo soUichs von euch nit beschee, milsten wir
des ein vorderer an euch sein. datum zum Elbogen under
unsem secret am freitage nach sant Endres tage anno etc
Ixxrj. •)
[In tergo:J
Den ersamen weisen burgermeistern und rathe zu Eger,
unsem lieben besundem.
Ám dem Egerer Arch. Kasten C. 1, Feuc. 90, Oňg. GeschL Pap.
Br, nUt Pap. Sieg.
[31] Lorenz Hanuach, vertríeberier Elbogner^ bittet seinen
Schwager Wenzel Buchetberger in Eger, ihm die Abschrift
eines Briefes zu verschaffen, den Sigmund von Seinsheim an
die Egerer geschrieben, 'brraupen 1476 Dezember 8.
Meinen willigen fruntlichen dinst erberger unde wehe-
ster firuntlicher lieber herr unde schwager! ich fuegk ewer
liebe zu wissen, daz ich von dreien heiligen vatem den
bebsten, van kaiser salliger gedechtnis, von konigen unde
fursten unde heren unde gaistlich unde weltlich mit ir«r
hulf unde schrift unser gerachtikait erlangt haben, das alle
standt der gantzen werlit hulf soUn thun, da vil von zu
schreiben were, und auch nicht fuglich ist, dor von zu
schreiben. denn ich wer so selbs personlich bei euch, ab
got wil hoff ich in ainer kurz wol vonemen werth unde
unser gerachtickait nhie neher beikomen sint. nu hat mir
ayn guter frunt in trewe zu wissen getan, wie die Schlik-
ken in korczer zeit vorgangen, das her Segemunt von Seins-
hayn die stát unde schlosz zu dem Elpogen ayngenommen
hette von wegen das markgraven von Brambork, unde her
Segemunt ayn erberen raet der loblichen stát Egem ayn
prief geschikt hot, dorinne sich her Sigemunt von Seins-
nain sain titulům geschriben ayn burgrave adder ayn pfleger
von wegen meins gnedigen hem margraven aus der stát
Elpogen, bitt ich ewer liebe demutiklichen und umb de-
') Die Ziffern der Jahreszahl sind nicht deatlich; mit Rucksichl
auf das Seite 4 in der Chronik Erz^hlte haben wir 1476 datiert.
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gerachtíkait gotis wille, ir wolt mir von den erbem raet zu
llgem Sluch seynt brief mir zuschikken bei zaiger dis
biiefis, mags aber nicht gesayn, das ir mir doch wolt von
irer erbem waisshait und van der ere gotís wegen unde
von der hailigen gotis gerachtíkait wegen ayn vidimus
onter der erbem staet sie^el schigken^ wert und wolt von
meindt weigen zo gutwilTigk sain und wollet trewlichen
fleisz ankeren an den erberen raet demutíglichén bietten
mít solchen schrieften nicht zuvorsagen^ dor umbe ir alle
ab got wil im himmel unde auff eraen ain grossen loen
entpfaen wert und den grossen ablasz ausz gegangen von
unsem hailigen watem den babst^ den die kaiserliche
maiestaet salíiger gedachtniss mit sainen kaiserlichen ge-
schrífften bezaiget und mit briefe kaigen alle welt. der
umbe bitte ich euch gar demutígleich^ ir welt awem tleisz
ankeren und wollet den lohen vom dem almachtigenn got
nehemen. woUe wir arme lewte alle got dem almachtigen vor
ewer alle langk leben ebige sallikait pitten. dattum in
Ghrawppen an der entpfanunge unser liben frawen Maria in
dem Ixxvi [?] ') jaré der mínnem zael.
[Unten rechtsl
Lorens Hanusch, eyn voÚmachtiger gewalthaber
der armen lewte ausz der koniglichen stát Elpogen
[In tergo:] vertrieben.
Den edeln unde vehesten Wenzcel Buchelberger, wanhaf-
tigk zu Eger, mainen liben fruntlichen hern und schwoger.
Au8 dem Egerer Archive Kasten C. i, Fcuc. 90, Orig, Oesch. Pap.
Br. mit zerttdrtem SiegeL
[321 Kdnig WladislaiLs hestdtiget die Gerechtsame und
Pňvúegten, toelche die Stadt Elbogen von den frilheren Kd-
nigen Bohmens erhalten. Prag 1479 Ok t ober 6.
Wladislaus dei gratia Bohemiae rex, Moraviae marchio,
Lucemburgensis et Silesiae dux ac Lusatiae marchío ad per-
netoam rei memoriam: civitas nostra Cubitensis ob ejus
ndem et constantíam liberalitate divorum olim antecessorum
nostrorum Romanorum et Bohemiae regum precipuis donis
et libertatibus est honestata, merito etiam itaque nostris fa-
voribus est munienda, ut nostro beneficio regio consolata ac
roborata vigorem suarum gratíarum servare firmiter valeat
et possít. saně itaque pro parte magnanimi consulatus, jura-
tonun et totius communitatis jam dictae civitatís ' nostrae
Jubitensis fidelium nostrorum duectorum est npbis humiliter
') £ine Archivabemerkung in der Urkande lost die Datierung mit
414 auf Yergl. die einschlSgíge bei Prbckl (Geschichte Elbogens S. 73 flg.)
ibgedrackte Urknnde.
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supplícatuni; quatenus ipsís omneš literas^ gratias, emunitates,
libertateB pr&rogativas^ laudabiles confluetadines^ donationes,
concessioneSy privilegia quoque indulta et jura universa^ qu&s
et quae eidem civitati et ejus incolís olím serenissimi Boma-
norum ímperatores et Bohemiae reges dederunt^ contulenmt
et coocesserunt; approbare^ ratificare, innovare et gratiosias
confirmare dignaremur : nos itaqae attentis dicte civitatis
Cubitensis fideli nobís aspirientia in prompte obsequendo et
placendo perseverentia et dílectione integra votis jam dictis
gratiose annuimns, auapropter non per errorem aut impro-
vide, sed animo deliberato, cum sáno consilio procerum et
aliorum nostrorum fídelium^ ex čerta nostra scientia, autho-
ritate regia íam dictas omneš et singulas literas, gratiaa,
emunitateS; libertates praerogativas, laudabiles consuetudines^
donationes, concessiones^ privilegia quoque indulta et jara
imiversa^ quas et quae práíatae civitati Cubitensi olim sere-
nissimi Romanorum imperatores et Bohemiae reges prft-
decessores nostrí^ sígnanter Johatines, Carolus, Wenceslaus,
Sigismundus, Ladislaus, Georgius et cáteri ^uicumque reges
et principes eis deJerunt et contulerunt, ipsi civitati et ejus
incolis prásentibus et íuturis approbamus, ratifícamuB^ inno
vamus et gratiosius confírmamus in omnibus earundem lite-
rarum et privilegiorum punctis; clausulis, articulis et senten-
tiis taliter omnino, ac si eadem privilegia et literae his nostrís
literis expresse de verbo ad verbum integre essent insertae,
decementes eadem autoritate regia^ ipsas omneš literas et
privilegia obtinere debere fírmum et validum robur perpetuis
temporibus in futurum, nulli ergo omnino hominimi liceat,
hanc paginam nostrae confirmationis voluntatis et decretí
quovis módo infringere sub poena indignátionis nostre regiae
nostrorumve successorum, quam contra facientes noverint
se irremissibiliter incursuros. in quorum Mem robur et
testimonium presentes nostras literas fíeri et sigíllo nostrae
regalis majestatis jussímus muniri. datum Pragae die quinta
mensis Octobris anno domini 1479, regni nostri anno nono.
Auě dem CopicUbuch der Stadt Elhogen v. 163S.
[33] Der hohmische Landtag fdllt einen Schiedsspruch in
dem Streite zwiscken den Schlicken einerseits uiid den Stddten
Elhogen, Karlsbad und vnd den Mannen des Kreises Elbogen
andererseits. 1506 Mdrz 21.
Da auf dem aUgemeinen Landtag die Brilder Sebastian, Qoirín ond
Albrecht Schlíck von HolajČ und Wenzel und Nikolaus Schlick einer-
seits nud Aie Mannen des Eibogner Kreisea und die Elbogner und
Karlsbader Biirger andererseits — den drei Stfinden den Schiedsspnich
vollstandig anheimstellten, erkennen wir folgendermassen :
Item 8oU Sebastian Schlick mít seinen Brudern Qoirín und Albrecht
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in semeitt vollen Besitzthnm bleiben, dasselbe mit seinen Bnidern ontheil-
bar behalten und es sowie friiiier obne alles Hindemiss jetzt nnd in Zu-
kanft genieasen.
Item sollen die obgenannten Sebastian, Qmiin nnd Albrecht Schlick
die Elbogner and Karlsbader Biirger wieder in ihre Wohnsitze, in die
Stidte Elbogen nnd Karlsbad anfnebmen, so dass sie wieder in den Be-
sitz ihrer Hftoser, Grundstiicke nnd Wohnungen eingesetzt werden.
Item sollen die Mannen nnd Biirger von Elbogen nnd Karlsbad das
Bandniss, das sie nnter cinander geschlossen nnd besiegelt, sofort yor
Ihren Gnaden den Herren anflSsen und vemichten.
Was femer den Gmndbesitz der Mannen nnd Biirger von Elbogen
nad Karlsbad betrifft, welchen die Schlicke inne haben, diese nnd Srn-
liché Gnmdstiieke sollen die Schlicke in zwei Wochen vom hentigen Tage
an die Mannen nnd Biirger abtreten, damit diese mit ihren Gmndstiicken
mid Lenten frei schalten und walten konnen, ohne allen Widerstand und
Hindening der Schlicke und deren Helfershelfer, wie es ihre Prívilegien
beorkunden.
Item da die Schlicke die Burg des Heinrich y. Plauen Namens Gras-
Uti (Grezles) besetzt halten, sollen sie diese Burg dem Herm von Plauen
miTerzuglieh wieder herausgeben und zwar auch vom heutigen Tage binnen
2wei Wochen.
Item da der Hauptmann S. M. des Konigs, Jiřík von N&silí, Hanpt-
maim anf Schloss Btirglitz, Schloss und Stadt Kai-lsbad besetzt hďlt, soli
dieses Schloss Karlsbad mit AUem, was Hauptmann Jiřik besetzt httlt,
den Herren Schlick abgetreten werden vom heutigen Tage binnen zwei
Wochen.
Item da swischen den obgenannten Parteien beziiglich der Streitig-
keiten, die zwischen ihnen entstanden, verschledene Erkenntnisse gefSUt,
sollen alle solche Erkenntnisse, soweit sie die Ehre betreffen, von den
Parteien anfgehoben, aus der Landtafel gelSscht nnd vemichtet werden,
mit Bewilligimg der Herren I. Gnaden und Wladjken des Landrechtes,
Qod alle Absduifien, welche etwa die Mannen oder wer inuner von diesen
Efkenntnissen angefertigt, sollen zunickgestellt werden.
Item Auch das wurde besonders ansbedungen und fest bestimmt,
dass keine von den genannten Parteien, noch deren beiderseitige Freunde
und Helfer all dieser Angelegenhoiten, welche in íruherer Zeit zwischen
ihnen entstanden und wie inuner endeten, jetzt, kiinftig und ewig in kom-
menden Zeiten, einander in arger Weise gedenken sollen, weder in Worten
noch in Werken ; dass keine Person die andere anklagen, noch sie irgend-
wie beschimpfen , 'weder die Mannen , noch irgend ein anderer ; falls
sich eine Partei oder wer immer nicht damach, besonders nach dem
ObenerwShnten verhalte, dann soUe einer den andcm wegen Ehrenbelei-
digong belangen diirfen; ebenso sollen die oben genannten Erkenntnisse,
welche zwischen den obenerwáhnten Parteien in die Tafeln eingeschrieben
wnrden, weder ihnen noch ihren jetzigen oder kitnftigen Erben keiner von
beiden Parteien irg^ndwie an ihrer Ehre oder gutem Rnfe Schaden oder
Nachtheil bringen, weder don Schlicken, den Mannen, noch den Bíirgem
jetzt und in ktinftigen Zeiten ; und alle Fehdebriefe von beiden Parteien
floUen zwischen ihnen von diesem Tage erloschen sein und ebenso alle Schfi-
den nicht nur zwischen den Parteien, soudem auch zwischen ihren Helfem.
Item in diesen Ycrtrag sind alle jene aufgenommen, welche inuner
den Schlicken gegen die obgenannten Mannen und Biirger, ebenso wer
in aer diesen Mannen und Bíirgem gegen die Schlicke beigestanden, so
da 8 dieser Beistand keiner Seite an ihrer Ehre und gutem Bnfe zum
Se laden gereichen solle.
Item was den Mathias Hirsle und den Schemtinger betrifft, so
ttl rtragen diese die SchUchtung ihres Streites mit Nikolaus Schlick acht
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Sehiedsríclitem ; nnd vor diesen soUen sie zu nitchsten Ffiagsten Qaa-
temb«r ihre Anklagen vorbiingen, and eine Partei soli nicht der andern
widersprechen.
Item die beiderseitigen Qefangenen soUen frei seÍD und sofort ohne
Verzng freigelassen werden.
Item goUen all« Fehden, welche zwischen dom ganzen Lande einer-
seits nnd den Herren Scblick andererseits bestanden and cntstanden,
erldschen.
Item da der Herr Heinrich von Planěn und die Herren Ton Gatten*
stein und Pflng den Herren Bchlicken die Fehde erklXrten, soli awischen
ihnen diese Fehde erloschen. Ebenso soUen die Schlicke die Fehdebríefe,
die sie von den Herren des Ritterstandes nnd derStftdte des Konigreiches
B5hmen haben, von hente binnen der nlichsten 14 Tage heransgeben nnd
bei dem Prager Burggrafen niederlegen ; wonn aie einen von dieaen Fehde-
bríefen nicht heransgeben wtirden, nnd er kfime irgendwo zum Vorscheine,
soli er Niemandem zum Schaden gereichen, sondem er soli vemichtet
werden; denh dieser Fehdebrícf soli erloschen, und die Schlicke sowie
alle Elbogner Mannen nnd Biirger sollen soUen sich mhig verhalten, so-
wie die ubrigen Bewohner des Konigreiches Bohmen gegen alleBewohner
desselben Konigreiches jetzt nnd in kiinftigen Zeiten.
Und da anch die Mannen ihre Prívilegien vorlegten mít der Bitte,
dass sie ihnen erhalten blieben, nnd ebenso die Elbogner Biirger, welche
letzteren die BestStignng ihrer Rechte vorzeigtcn, welche durch Feoer
vemichtet worden, mit dem Bemerken, dass Uinen in diesem MajestSts-
bríefe althergebrachte Oewohnheiten verbríeft worden seien, welche Qe*
wohnheiten sie nannten, dass sie nach diesem Brauche die Schliissel vod
der Stadt haben woUten, femer die Bathsherm einsetzen und aoch, wem
sie wollten, aufnehmen nnd entlassen kdnnten ohne den Willen ihrer
Herren — und hieřUr zeigten sie Majestlítsbriefe und Rechtsspríiche ; da-
gegen sagten die oberwjihnten Briider Schlick, dass sie hleruber eín
Urtheil hjitten, gefKllt von 8. M. dem Konige nnd den Herren zn Kntten*
berg, und dass es von dem Willen ihrcr Briider abh&ige, die BchlCÍBsel
selbst zu behalten oder sie den Burgem zn geben ; nnd weiter sagten sie,
dass Kaiser Sigmnnd 8. M. ihren Voríahren den Elbogner Kreia mit den
Mannen nnd allem Zngehor nnd Herrschaften verpfftndet hábe: da ent-
scheidet auf Yerlangen beider Parteien der offentliche Landtag, nachdem
er ihre Majestfttsbriefe sowie die Entscheidungen des Konigs GÍeorgrolim-
vollen Andenkens nnd auch 8. M. des Konigs unseres Herm gehSrt,
wio fogt:
Da die Mannen die Bestlítignng des Kaisers Karl vorgezeigt, worin
derselbe den Majestfitsbríef des Konigs Johann best&tigt, in welchem fol-
gfende Punkte stehen: dass keiner von diesen Lehensmlinnem und Be«
wohnem vor das Cudengerícht zn Prag oder ein anderes, nfimlich vor
die Landtafel oder das Landesgerícht vorgefordert werden diirfe, oder
durchans nicht wegen irgcnd welcher Verschreibnngen von den Richtera
nnserer Kreise des KSnigreichs Bohmen geríchtet werden, sondem nnr
sie selbst sind verpflichtet, in einem jedem Vorfalle nnd in jedem Střelte
vor nns oder vor nnseren Elbogner Burggrafen sich zu verantworten, and
so oft diese Mannen nnd Lohenslente in unserem Dienste sind, aollen
wir ihnen, sobald sie ihre Wohnungen verlassen, bis zu ihrer Riickkehr
alles N5thige geben nnd alle Schfiden, die sie in unseren Dienste erlei-
den nnd gerecht nachweisen, verguten ; wenn wir es nicht thfiten, sollen
die, denen solche 8chltden nicht vergutet wnrden, so lange nicht ve "-
pflichtet sein nns zn dienen, so Unge wir ihnen far diese Schfiden nie^t
Ersatz geleistet, nnd erst wenn diess geschehen, sollen sie zu Dienatt d
verpflichtet sein« — Auch alle Giiter, welche sie von demselben Schlosje
zu Lehen haben, sollen nicht des Érbrechts verlustig sein, und wed ir
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ftttf xrnB noch aaf eisen anderon Besitzer oder Burggrafen desselben
Schloflses fidlen; soudem jeder Besitzer kann sein Gnt mít denselben
DienBtverpfliehtungen geben oder vererben, wem es beliebt, bei Lebseiten
oder im Sterben; falls diess nicht geschieht, falle es ani den nitcbsten
Yenrandten. Anch wenn einer von den Mannen jemanden todtete oder
anders wie sich vergehe, dass er znm Tode verurtheilt wiirde, so soli da s
Gnt des Verurtheilten firei dem Erben znfallen ; wenn aber ein solcher
sich dem Geríchte nicht stellen wUrde, so soli das Erbgut des Fliichtigen
und das Recht seiner Frau unserer Gnade anheim fallen, nnd der Burg-
graf dieses Sehlosses soli es in seine Macht nehmen un d verwalten, aber
yon den Zinsleuten soUen sie den gerechten Zins einnehmen, so lange
mcbt das Gut einem anderen iibertragen wfire, oder er wieder zu unserer
Gnade zuriickgekehrt wXre.
Und anch wenn ein Bauer, der auf einem Lehensgute sitzt. oder
ein anderer jemanden todten oder sich einer anderen That scbuldig machen
worde, fur welche er den Tod verdiente, und dabei gefangen wUrde, soli
ihn nnser Burggraf nnr Uber sein Leben richten; aber das Gnt des
Schuldigen, bewegUches wie unbewegliches , ob er sich dem Geríchte
Stelle oder fliehe, fiíllt auf seinen Herm, dessen Hintersasse er ist, und
der Burggraf hat hier nichts. Und wenn jemand von den Mannen auf
seinem Gute Kleinvieb oder Grossvieh, Saat, Gras oder anderes ohne
Erben fandě, was sich da vermehrt hat — soli auch der nabere Erbe
der Besitzer dieser Dinge sein.
Itetn alle im Elbogner Kreise wohnende Mannen sollen iiberall in
dem Kreise alle Vogel, Kleinwild, ausgenommen Hirsche und Hirschklihe,
jagen ditrfen, ausser in den angelegten Burggrenzen, welche Burggehege
(imrkheck!) heissen.
líem auch die besondere Gnade wird denselben Mannen oder ihren
Lenten in demselben Majestátsbríefe gewfihrt, dass sie — falls sie oder
ihre Leute in eine Geldstrafe oder Busse im Geríchte oder ausser dem
(i«ríehte verfidlen wíirden — diese Geldbusse bloss bei der Stadt El-
bogen KU leisten verpflichtet sein.
Und Yon der koniglichen Abgabe steht in dem M^jestíttsbríefe fol-
gendes: dass alle und jeder Bewohner dieses Kreises nach der Zahlung
nud Schlitzung des Jahreszinses an Geld, Getreide oder Zehent nach dem
Branche dieses Kreises zahlen solle, so dass jeder, der Zins zabit, die
HSIfle davon, falls eine Steuer auferlegt wtirde, zu geben und zu zahlen
▼erpflichtet sein wurde; daríiber hinaus sollen jene Bewohner in nichts
belftstígt werden.-
Und da jene Bríider Sebastian, Quirin und Albrecht SchUck den
Pfandbrief des Konigs Sigmund zeigten, wodurch er ihren Yorfahren den
Kreia Elbogen mit den Mannen und allem Zugehor und Herrschaften
verachreibt, so wie er S. M. selbst sie besessen und inne gehabt, daher
sollten jene Bríider Schlick sich gegen die Mannen nach ihren Yer-
pfiiehtnngen und allen anderen Artikeln, die zu Kuttenberg bestímmt
worden und aus ihrem Majestfitsbríefen ontnommen wurden, benehmen,
gerade so, wie I. M. die Konige von Bohmen selbst es gothan, so lange sie
im Besitze des Elbogner Ki-cises waren ; und jene Mannen wieder sollten
zu den obgenannten Bríidem Schlick in allen Diensten, zu denen sie nach
den auf Kuttenberg festgesetztcn und aus ihrem Mi^estfitsbriefe heraus-
geschríebenen Artikeln von den genannten Bríidem oder deren Erben
aufgeboten wurden, gerade so verhalten, wie zu ihren Herren die iiber
I ' i die Herrschaft haben, so wie sich ihre Yorfahren zu I. M. den Konigen
i állen den erwáhnten Diensten verhielten.
Was femer das Lehnsgerícht des Elbogner Kreises betrífit, 00 sollen
< we Mannen, da sie eine Entscheidung S. M. des Konigs unseres Herm
rgeseigt, zu diesem Geríchte folg^ndermassen schworen: „leh gelobe
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nud 8cliw5re dem durchlauchtigsten Fiinten und Herm Heim WUdúlaw
meinem KUnige von Ungam^ Bohmen etc. den Henm Sebastian von Lažan,
alfl meinem Herrn anstatt S. M. des Konigs.*' Und so soUen sicli dle
Mannen den BrUdem ^genUber nach diesem Eid nnd der Entscheidnng
S. M. des Konigs benehmen.
Und wie die Elbogner BUrgcr den Majest&tebrief des Kaisers Karl
vorzeigten, wodurch S. M. diese Biirger, ihre jetzigen nnd ktinfligeQ
Erben, fQr ewig von allen Abgaben befreit, von der Beistener an Schoue&f
Zins nnd allen anderen Abgaben, 8ie m^gpen wie immer heisaen, nnd
besonders von dem koniglichen Zoll, nnd auch in nnbewnssten und irrígen
Streitigkeiten sollten sie sich nirgend andershin nm Urtheil nnd Erkennt-
nÍBs zn bemfen haben, ala an díe Stadt Eger. Auch roU es keinem
Menschen gestattet sein, Wirthshfiuser, Brfiuhfiuser, MaUdbrren, Schmie-
den auf eine Meile von dieser Stadt zn erbanen, ansser denen, die schon
von Aliers her privilegirt waren.
Auch wenn irgend welche adelige Mannen oder Leute, welcher Art
und Standes immer in der oberwiíhnten Stadt Elbogen oder in der Yor-
stadt wohnen woUten, die sollten alle vcrpflichtet sein, die Schosse nnd
Abgaben zn leisten, und allen Leistungen nnd Anordnnngen wie andere
Bewohner sich zn fligen.
Auch wenn es sich ereignete, dass ein Morder oder Biidber oder
ein anderer Verbrecher unter den Biirgem und Bewohnem wSre, nnd in
welcher unschicklicher That oder Werke immer getroffen wnrde , 90 dsM
er deshalb proscríbirt oder vom Landgerícht verurtheilt wurde, wollen
wir nicht, dass sein Gut, Erbe, Dorfer oder Vorwerke auch die beweg-
Uchen Sachen, welche er hinterlassen solíte, seinen Erben genommen
wiirden, ausser wenn ein solcher Verbrecher durch solches Gut sich von
der Proscription oder dem Tode befreien woUte.
Und daher sollen die Briider Sebastian, Quirin und Albrecht die
Biirger von Elbogen nach all* dem, wie es der MajestStsbríef Kaiser
Kark enthiilt, in allen auf Kuttenberg festgesetzten Artíkeln behandeln;
und die BUrger von Elbogen sollen ~ da dle obgenaxmten Briider den
Bfiyesttttsbríef Kaiser Sigmunds vorlegten, worin er ihnen den Elbogner
Kreis mit allen Herrschaften verpíHndet und wedei sich S. M., ausser der
Auslosung, noch den kiinftigen K<5nigen etwas vorbehalten — sie soUen
sich zn Sebastian, Quirin und Albrecht so und mit der Ergebenheit ver-
halten, wie es ihre Vorfahren den Konigen BShmens I. M. gegenuber
gethan.
Und die Biirger klagten, dass ihnen obgenannte Briider die Schliissel
zur Stadt nehmen, welche ihnen zum Bewab*en von Altersher gehorten.
Da zeigten die Briider Sebastian, Quirin und Albrecht eine zwiscben
den Parteien getroffene Entscheidung , worin S. M. folgendermassen
hierín zu entscheiden geruhten: da sie die Schlicke die Herren des
Schlosses und der Stadt sind, haben sie den fireien Willen, die Schliissel
bei sich zu behalten oder sie den Burgem zu lassen, und daher bleibt es
dem Willen der genannten Briider und ihrer Nachkommen iiberlassen,
die Schliissel der Stadt Elbogen bei sich zu behalten oder sic den Biir-
gem zu geben.
Und was den Eid derselben Biirger den Schlicken gegenuber betrífit,
sollen sich die Parteien nach dieser Entscheidung verhalten. Und da jene
Biirger den MajestStsbríef des Kaisers Karl zeigten, dass S. M. ihnw
aithergebrachte Gebrftuche gebe und bestfttige, welche (Jebriíache die
Biirger nannten: dass sie selbst sich Rathsherm w&hlen und in die Stidt
aufnehmen konnten, wenn sie wollten, und ebenso entlassen kdnnten, v er
nicht mehr tmter Omen sein will — so sollen die Biiiger diese €}«brSn< be
an den kommenden Pfíngsten-Quatember vor den Herren I. G. und i^en
Wladyken auf dem vollen Geríchte des Landes beweisen ; und die Bru er
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ScUick soUen anch ihre Qorechtsame dagcgen vorzeigcn and erweisen,
dass jenc Buiiger diese llacht nie hatten and ansubten.
Was dann die Burger von Karlsbad betrifft, die auch ihro Piiri-
legien vorgelegt, weldie darthan, dass sie sich ganz nach dem Rechto
verhalten sollen, wie die Elbogner Bíirger, so sollen die Schlicke sich daran
halten. Und sie die SLarlsbader soUen sich anch gegen die Schlicke so
Tcrhalten, wie gegen ihre Herren, so wie sie verpflichtet waren, sich
gegen L M. die Konige von Bohmen za verhalten. Und da sich die
Ktflsbader anch daranf beríofen, dass sie sich auch den Bath w&hlen
dorfen and entlassen and aafhehmon konnten, sollen sie das auch an
dem niichsten Pfingsten-Qaatember vor den Herren and Wladyken vor
dem vollen Gerichte des Landes beweisen, und die Schlicke mogen auch
tban, wie oben bei den Elbognem goschrieben wird ; sie haben den freien
Willen, wie gegen die Elbogner, gegen sie za sprechen oder za beweisen.
Und diesen Bescheid sollen sich beide Parteien auf ewige und
kSnftige Zeiten erhalten. Falls welche inuner von den^Parteien diesen Be-
scheid im Ganzen oder irgend einen Punkt nicht beobachten wiirde, so
8oU es die andere Partoi bei S. M. dem Konige, dem jetzigen oder kiinf •
tigen, und wenn S. M. der Konig nicht im Lainde wSre, so vor den Herm
und Wladyken beim vollen Gerichte des Landes anhSngig machen, und
da sollen die Herren I. G. und die Wladyken desselben Gerichtes die
sich nicht daran haltende Partei vorladen lassen und in der Yorladung
angeben, worin sich diese Partei nicht an die oberwahnte Entscheidung
liiilt, and sie solle an dem nachsten Quatember nach dieser Yorladung
encheinen; und stellt sich die vorgeladene Patei nicht, so soli der sich
stellenden Partei das Contumazrecht iiber sie ertheilt werden; falls sie
sich stellt nnd von L G. den Herren entschieden wtirde, dass eino Partei
^ch an irgend etwas nicht hSlt, sollen sie den Auftrag geben, dass sie
alles halten und dem Befehle der Herren Geniige thun; falls eine Partei
d^ was die Herren entschieden und befahlen, nicht Geniige leisten
wfirde, soli sie in dieselbe Strafe verfallen, wie der, welcher dem Rechte
widerspricht und ihm nicht Genuge leistét. ')
Gegeben zur Erínnerung. Die Aussage (Zeugniss) aller Beamten.
G^ben Samstag, am Tage des hl. Benedikt, im J. d. H. 1606.
Uebersetzung des der LandtafeL (Nr. 42 lit. D. 21—25) entnommenen
Isehechischen OriginaU, gedruckt bei Palacky j Archiv S, VL 8. 332—337.
*) Das erwfihnto Privilegium K. Johanns 1341 Mai 4. Prag) ist ge-
d aen bei „Heimerl, die deutsche Lohenhauntrnannschaft" S. 49.
12
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Sprache der Chronik.
Die Sprache der Elbogner Chronik ist ein mitteldeiitsohťr
Dialekt, eine Mischung oberdeutscher und mitteldtíutíiťiier
Elemente. Die folgenden Zeilen soUen eine moglichst koappe
Darstellung der Lautverhaltnisse geben.
I. Yocale.
a ist filr o eingetreten in van, vam (fast durchwegs)í ab
(3, 48. 4, 10. 7, 16 ete.), sal (3, 2. 9, 5. 12. 22 etcA
ader (3, 3. 10, 1. 11. etc.), dach (21, 31. 29, 19. eM
nach (40, 14. etc), genamen (79, 25.), aberkeyt (9. 16.)
— a schwankt mit e in nachsten (4, 21.), nechsten {%
10. 10, 34. etc), geschaft (40, 27.), geschefte (18, 16.
28, 10. etc), inhalt (40, 37.), helt (17, 4. 37, 27, etc),
gettem (58, 22.), gattem (58, 22. 26 etc), maieatat {4,
10. 40, 2.), maiestet (4, 15. 16, 21 etc); fiir rahd. e
ist a eingetreten in verlagerung (1, 2.), gelager (2, 33.).
Der Riickumlaut findet nicht immer statt : gesetzt (9, 3,
61, 30), benent (25, 14. 26, 19), versetzt ř28, 261
ementen (29, 3.) etc Fiir au steht a in geunabt (83,
44\ urlaben (91, 35^, gegen urlaub (65, 12), ent
urlauben (66, 31). Contral^ion hat stattgeftindeTi ín
malstad (25, 14. 26, 19), lat (118, 5), han (127, 4).
slat (128, 13).
e als Umlaut von a ist sehr háufíg und nur einmal durťh
á vertreten (majestát 5, 14). In md. Weise steht e
fiir a in wen (6, 26. 15, Š. etc). den (22, 32, 28,
23 etc), manigfeltige (44, 1. 65, 9. etc A felgattern (37,
17), sent (8, 6. 25, 2. etc, sant 41, 1), spěn (1, l^\
desz r30, 29), dergegen (28, 3), enders (28, 15), endern
76, 19), merterers (32, 15. 34, 37 etc), graiiseiuer
(69, 4), dechent (103, 21 etc). Fiir i findet sich e id
brengen (2, 17. 23. 29. etc, bringen (94, 21), tin
legenden (34, 16), wáhrend es in demutig (22, 3 ,
demutiglich ř50, 24 etc), demut řl21, 34), vertel (.' ,
21), denst (87, 6) auf ie zuriickgent. mha. ei ist zd j
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geworden in zwenzig (19, 34. 22, 15), urtel (81, 4. 8),
vertel (31, 21), gewegert (81, 17 etc), ohem (122, 27 etc.),
gemeniglich (126, 30). e und ei fínden sicn neben ein-
ander in bede (26, 1. 36, 9 etc), beyde (3, 19. 26,
20 etc.) und deren Formen. Zu erwáhnen ist noch
stublen (119, 4\
Ungemein naufíg begegnet Synkope und Apokope
dcB e; jede Seite bietet Beispiele hiefur: bleiben,
bmelte, bnanten, obgnant, gleiten, gwertig, bsundef,
bschuldigung, gsunt, teyls, leibs, weibs, vormanten,
gewenigrt etc. — setz, nab, werd, schaf, heli, wurd,
red etc. Mit dem Vokal schwindet auch ein Consonant :
betracht, gelawth, bericht, gereth (geret, gered), werd
(52, 22), vint (68, 2), begnad (59, 4 etc.); áhnlich
36, 25 desz slosz, 58, 37 des creutz etc.; ein (acc. 41,
20 etc.), eigem (8, 40) etc. Dem gegeniiber steht die
Anfugung eines e in sahe (15, 19), ichte (29, 15), ge-
bote (54, 19), rate (64, 15. 17 etc), gutere (8, 20),
heusere (107, 13).
tritt fur e ein in wider (státs), itzlicher (9, 1. 21, 20.
23) etc, dister (10, 29. 23, 24 etc) ; es schwankt mit e
in herinne (22, 21. 64, 39), hirinne (11, 27. 28, 31).
hernách (8, 7. 9, 3 etc), himach (76, 1). Den Umlaut
des u vertritt dieser Vokal in firsten (1, 3). Synkope
hat statt^efunden in regment (18, 20); Contrakzion in
"d. ist das i in den Endsilben:
dreissigstim (15, 13), achtzigistim
), dewtzBchin (50, Ú6) und sonst
sehr oft.
steht fíir a in hoken (52, 10), begobt (53, 40), orges
(26, 15), wort (35, 4. 24. 66, 40), komerrecht (108, 34),
gegenwort (54, 28), holen (63, 34), Bortholomei (129,
d6J; fisuforen (53, 43). Sehr háufig ist der Wechsel von
o und u: bekomert (18, 9), abbroch (44, 14), thoren
(15, 5), ober (25, 39); notdorfft (10, 1. 9, 28 etc),
notdurft (12, 20), erdolden (95, 11), dolden (101, 27),
erdulden (89, 33. 90, 4), foder (85, 31), hinfuder (103, ij,
erforst (56, 5), erfurst (66, 19), worde (67, 27), wurde
(37, 18. 45, 1 etc) etc; ebenso steht u far und neben
o in: falgen (63, 24. 83, 21), folgen (66, 15), surge
(17, 11. 51, 32), sorg, (86, 32), angefuchten (83, 6. 10),
angefochten (85, 5), uben (60, 22. 114, 28), oben (64,
37), gespruchen (110, 12), gesprochen (131, 11); háufig
ist femer wulle (111, 9), wulten (124, 1), wuíde (111,
40), muchte (22, 35. 36 etc) neben den Formen mit
o etc. md. ist vor anstatt ver (2, 1. 3, 3. 10, 14. 20,
12*
hat stattgetunden m re{
hynnen (135, 34). Md.
diesim (5, 30. 42, 3\ d
(8, 6), eltisten (4, 22),
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— 180 — •
15. 25, 13 etc). — Neben vorlauffen (3, 3), angelauffén
(20, 25) begegnet verloffen (21, 6). Fiir e scheint o
zu stehen in worden (70, 20) und in entprochen (78,
44). — Der Umlaut dea o Degegnet selten und wird
durch 8 bezeichnet: abzul5sen (86, 36), n5ten (98, 14);
k5ren (neben kuren s. Glossar) 57, 21, 59, 11. Die
Form 5n, welche 10, 22. 33, 13. 82, 41 vorkommt, steht
wol fur en zz: in.
u. Dass dieser Vokal fíir und neben o steht, s. sub o. —
mhd. iu vertritt u in frund, firuntlichen. Die Endsilbe
nisz erscheint nur einmal (51, 7), soust immer nusz (2,
25. 45. 10, 34. 11, 2. 18 etc.). Fůr mhd. á steht u in
wurumb (44, 6. 119, 19), wu 023, 5. 7. 124, 8). Altes
a vertritt u in hamusch (2, 45); 5 in zwu (9, 13); íe
in verfulen (11, 40). zu fiir zer findet sich in zurutten
(61, 24). Ob uberall, wo ix steht, auch wirklich der
UnaJaut gemeint sein soli, bleibt zweifelhaft; vielleicht
woUte damit der Schreiber unserer Chronik nur den
Vokal bezeichnen im Gregensatz zu u ^ v, das sich oft
findet, was allerdings dann nicht consequent durchgefiihrt
ware. Meistens aber finden sich neben den Formen mit
ů auch solche mit u (sliissel 36, 7. slussel 12, 16. 35,
38. 36, 16 etc. mug 55, 35. 56, 21. mug 56, 24. be-
niigen 61, 1. benugen 71, 30. demutiglich 50, 24. de-
mutiglich 49, 20. beniimen 25, 11, benumen 26, 15 etc.);
und liesse sich in nil (35, 30. 43, 7 etc.), dkrzii (99,
13), tiit (97, 32), vgl. auch laůtten (31, 18) úberhaupt
an den Umlaut denken?
IL Diphthdnge.
ei, ai. Fiir mhd. i ist uberall ei eingetreten ; durch Contrak-
zion entstanden begegnet ei in gein, geim (sehr oft;),
teydungslewth (3, 23. 30) etc. ai findet sich inerzaigt
(13, 15), entschaiden (30, 21), ayd (32, 44), aigen (63,
13. 64, 31), baiden (64, 19), erhaischt (66, 25), an-
zaigt (72, 7).
au ist uberall fiir mhd. ň eingetreten bis auf ůf (130, 16).
Ob in den Formen laíitten (31, 18), glaiib (100, 8),
graíisemer (69, 4), ausclaiibt (126, 10) der Umlaut ge-
meint ist, bleibt fraglich; durch eu ist er sonst be-
zeichnet; in glewblich (38, 32), mewren (58, 21), ge-
rewmer (89, 44), hewtman (79, 5) erscheint der Lmilaut
liber Gebtlhr erweitert au findet sich auch in er-
lauchten (3, 5).
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eu ist nicht nur Umlaut von au, es steht auch iiberall ftir
mh(L iu; fíir ei findet es sich in gejewt (7, 18), freuder
(75, 7); freud (107, 12. 110, 33), drevzenden (130, 22).
ie. Keben altem ie begeffnet bereits i: dienst (3, 24. 5, 7.
6, 24 etc), dinsten (40, 16. 43, 32), dynst (42, 9. 47,
38), lieben (4, 20), liben (9, 8. 8, 5 etc), nye (15, 9.
40, 5), ny (7, 22. 13, 12. Í6, 32 etc); dy, wy, sy sind
h&ufiger als die Formen mit ie, iderman (2, 34), ider
(2, 45), idem (3, 23) etc etc Ueber ein anderes ie s.
d. Zerdehnimgslaute. Die diphthongische Aussprache
bestatigt piher (69, 11), biher (104, 26).
ue. Mhd. uo ist gewonlicn zu u geworden; daneben be-
gegnet der alte Diphthong in der Form ue: gepuert,
versuent, pues, geniert, beruert, gemuetz etc ue er-
Bcheint in sílen (32, 7) imd in der Form versvhent
(3, 14), welche von der Doppellautigkeit Zeugnis gibt.
Ueber ue vgl. npch die Zerdehnungslaute.
oi begegnet in voyt (14, 31. 124, 34) und ou in ouch
(133, 1).
III. Zerdehnungslaute.
Eine Eigentilmlichkeit aller md. Dialekte ist die Vocal-
zerdehnung, welche (nach H. Riickert „Darstellung der
schles. Mundart" in der Zeitschrift fiir Geschichte und Alter-
thum Schlesiens, VITI, pag. 239) K. Schroer „Latein. Voca-
bnlar von 1420" pag. 61 bereits fíir das nordbohmische
nachgcwiesen hat Auch in unserer Chronik finden wir
diesen unbestimmten, vokalischen Nachklang (státs mit e
bezeichnet) und zwar in folgenden Fállen:
ae: zael (35, 6. 57, 15), mael (22, 17. 99, 11, 19 etc), ge-
zaelt (82, 5), hospitaels (103, 16), bezaelt (77, 17. 78,
16); vermaent (27, 25. 59, 1), abgethaen (3, 14), gaen
ř89, 4), hindaen (136, 12); jaer (12, 9. 13, 14. 33,
41 etc). unvorspaert řl20, 18), gespaert (96, 6), be-
waert (29, 7. 34, 15 etc), offenbaert (126, 2), umbkaert
(92, 19l gaer (100, 13), fruchtbaer ^34, 18), Saer (71, 8),
thaer (43, 16). Aber nicht nur nacn Liquiden erscheint
ae: paesz (121, 33), Gaeszler (17, 39), Haesz (33, 44),
haesz (86, 36), spaet (32, 2). Dass die Aussprache
wirklich diphthongisch war, beweist derEinschub eines
h: anfahel (9, 43), vahel (11, 26), befahelt (17, 9),
■ ■ (99, 28. 128, 29. 134, 25 etc), bezahelt (104, 13,
>2\ zufahel (78, 18), spitahel (103, 24); neben
(85, 17. 23. 112, 15) auch Sarer (96, 9).
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— 182 —
oe: Oelsz (103, 4. 114, 26), hoen (82, 39. 100, 9), soens
(17, 16), verhoent (82, 28); thoer (33, 20. 34, ÍO et€.),
zugehoert (46, 12), hoert (44, 8), unverhoert (49, 1),
angehoert (123, 36), gehoert (24, 8. 27, 38 eteA wilkoer
(28, 35. 36, 26), verhoert (36, 14. 49, 33 ctc), erhoert
(124, 5); sloesz (11, 16), loesz (17, 28), gelnest (105, 21,
Nicloes (24, 5); gepoet (11, 23), hoef (5, 1. 11, 9, 20, 5).
Einschub von h findet hier nicht statt. —
ee: erweelt (Hs. 18»), seel (33, 43); peen (132, 30. 33),
Retzscheen (128, 8. 11); begeert (71, 9. 83, 16. 114, 2ÍH.
heer (exercitus 2, 32. 37. 43. 118, 33. 119, 31), heor
(105, 17), seer (113, 13\ geweert (69, 15), sweert (44,
27), Fitleer (130, 28); die Doppellautigkeit beweist ein-
geschobenes n: wehelt (59, 14). gewehelt (59, 17), er-
wehelt (61, 28), zehelt (3, 35), gezehelt (86, 13, 11?,
29), erzehelt (14, 20. 114, 28. 119, 20), fehel 41, 26),
fehelt (83, 7), befehel (17, 3. 21. 19, 31. 20, 6. 15 etc.\
befehelen (87, 34), mehel (102, 7); meher (10, 1. 17,
20. 25, 40 etc. etc). Hierher gchoren auch dle Formcn
fehen, stehen, neben geen, steen, ferner ehe (9, 2* 31,
4 etc). Wie lebendig die Vokalzerdehnung war, zeigen
die Pormen gesteheen (29, 32), verzeheeli (36, 4), in
denen nebst der alten Zerdehnung bereits čine zweite,
jíingere erscheint.
ie: viel (stats), dieser (39, 28. 10, 21. 12, 41 etc), díesen
(3, 1. 14, 14 etc), diesim (5, 30, 42, 3 etc), gelieden
(43, 26), fried (34, 17), iers (24, 18. 56, 35), beschiccbt
(124, 40), fienden (136, 21), beschiet (127, 18). Die
Doppellautigkeit bezeugt befihelt (57, Š7) í vgl. auch
piher (69, 11. 104, 26), geschrihen (128, 13 etc),
ue: Diesen Zerdehnungslaut finden wir wol in gewilkuerÉ
(63, 22), kuert (59, 15), vgl. wilkoer und in thuer
(136, 12).
aue: Selbst hinter dem Diphthonge au begegnet jener Nach-
laut e: lauetz 98, 14.
IV. Consonanten.
1. Lippenlaute.
p tritt sehr haufig fíir b ein und zwar sowol vor Cúiiť^>
nanten als vor Vokalen, wofiir jede Seitc Beispiele
bietet. — Fíir p steht b in babst (2, 26), geblimder
(97, 22\ brivUegien (31, 6), Brag (40, 41. 103, 22 etc.)
ausgefaílen ist b in bekomert (18,9), bekomern (125,5)
Oft wird p eingeschoben : kempnat (9, 13. 10, 8), sampí
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íl
— 183 —
(2, 42. 9, 13^, nempt (29, 1. 109, 1), bestympten (41, 4),
zympt (42, 31. 82, 3), nachkumpt (44, 11), benumpt
(25, 21) etc. b íst angefíigt in bestymb (70, 4).
F und v wechseln mit einander; geminiertes f begegnet
in angeruffen (9, 36), bemffen (15, 5 etc), landtaffel
(42, 37. 39), strafiTen (67, 32. 68, 10 etc), straffe (70,
13) etc Vereinfachung ist dagegen eingetreten in ofiiung
řlO, 30), schaf (44, 25), verhoften (52, 8 etc), getreflich
(30, 22). f Bteht fur b in Jacofs 8, 7, v ftir w in Ventzel
14, 27. 20, 19 etc. Die hártere Stufe der Labialaspirata
ist státfi durch pf ausgedriickt (entpfhaen 32, 2 ist wol
Schreibfehler fiir entpfahen); neben letzterem erscheint
f in glymf (79, 13), glympf (86, 20. 103, 5). Fiir f ist
f eingetreten in entpfangen (49, 11), entpfiinden (88,
0), vorpfluck (88, 30. 89, 1.) Suffigiertes w findet sich
noch in frauwen (11, 27 etc), treuwen (3, 21. 12, 39 etc),
getreuwen (4, 19. 20 etc.\ vertrawen (87, 20), ja sogar
in getreuw (42, 19) ; zweifelhaft ist es in folgenden Fál-
len: bawen (11, 12. 56, 22 etc), newen (50, 11. 14),
gepawet (61, 23), schawer (67, 30), hawen (76, 15);
wegge£allen ist es in rue (46, 4. 84, 40 etc), droe (95,
10). w ist ftir b eingetreten in wiirgermeister (21, Šl),
Waltasar (114, 23), wáhrend neben wladecken (130, 9)
die Form bladecken (24, 7. 31) vorkommt.
m ist ausgefallen in arman (71, 22. 35 etc^; aus ng ist es
entstanden in jumfrauwen (98, 6. 24). Neben bestymnen
(26, 15) findet sich eynstimig (54, 30).
2. Zungenlaute.
d fiir t begegnet anlautend in drotzliche (82, 38), driitz
(110,43); dagegen ist die Tenuis fiir die Media in ver-
terben (23, 22. 64, 37), verterblich (76, 20. 78, 6), vor-
terbnus (77, 41) eingetreten.
Im Inlaute schwanken Media und Tenuis : erbhuldung
(4, 9. 27, 2), erbhultung (4, 12. 5, 10. 21), gewaldige
(6, 36), gewaltiglichen (4, 5); halten (5, 18. 7, 20. 9,
17 etc), haldet (22, 12. 39, 13. 40, 41), eltem (27, 4),
eidisten (6, 16. 26, 44); zedel (20, 12), zetel (75, 33),
gereden (41, 23. 42, 19), gereten (41, 19} etc Ver-
schárfiing der Media zuř Tenuis trat ein in antén (3,
16. 75, 11), fiirwenten (72, 20. 86, 31), dister (10, 29.
23, 24), verschulten (24, 3. 18), witrig (81, 18), wáhrend
die Tenuis zur Media erweicht erscheint in geíiden (105,
26), erliden ř38, 3. 111, 13). Ungebiihrliche Gemination
der Tenuis findet sich in rette (2, 4), tetten (42, 33),
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— 1H4 —
lauttend (62, 15), vertrette (74, 4), getretten (131, 25). -
Ausgefallen ist d in innewenig 60, 16. inwenig 65, 16.
auswenig 66, 16. vorornen (57, 8), verornet (57, 11),
erwirgen (43, 10). t fiel aus in wolst (134, 28). Im
Auslaute wechselt die Tenuis mit der Media, nur ist
jene h&uiiger; neben beiden findet sich auch dt. An-
gefíigt ist ein d in nymand (2, 18 etc), weylend (48,
10); nd in itzund (17, 10). Dieselbe Geltung hat das t
in allenthalben (2, 33. 11, 34), anlast (8, 2z\ wissent-
lich (12, 6), eigentlich (24, 8. 35), weylent (67, 23. 79,
23), nymant (63, 32), ymant (64, 2), reist (69, 3), selbst
ř61, 2), dechent (103, 21 etc), itzt (40, 27), rechtlichent
n23, 42) etc. Diesen Pállen gegeniiber steht der Aus-
fall des t in vormechnusz (11, 28), haubmann (38, 22.
40, 21. 52, 29 etc.), enperung (76, 36), nich (82, 11),
erhaysch (69, 14), volg (101, 31), is (103, 17), pfingsteg
(55, 45. 56, 30 etc.), frunschaft (118,, 32), geschef
(134, 28). --.
Als Bezeichnung der Dentalaspirata finden sich ohne
•jede Consequenz sz, tz, ss, s, die einander willkůrlich ab-
wechseln ; z tritt fiir s oft nach Dentalen ein : grundz (61, 6),
margktz (55, 43 etc), Cristz (57, 42 etc), ratz (58, 25) etc.
8. In den Verbindungen si, srn, sn, sw erscheint s ungetriiht
mit Ausnahme von schlachthawsz (11, 20), Schlacken-
wald (55,14.15), Schlackenwerd (57, 17), schlegt (107,
14); neben regelmassig vorkommendem Bchriň, geschri-
ben, schreiber etc. begegnet srift (101, 29. 30. 110,14),
gesriben (85, 14. 103, 29. 104, 2), sreiber (102, 22).
Éingeschooen ist s in sagst (134, á3); im Auslaute an-
gehángt in imands (54, 43. 75, 12) neben ymantz (38,
33), nymantz (38, 26), nyraanz (70, 20). Ausgefallen ist
8 in lugenstrafft (67, 32) und ofter im Genitiv, z. B.
Ulrich (81, 27), fleisch (83, 22\
1. Ungebůhrliche Gemination fináet statt in selliger (19,
11. 20, 10. 53, 14); fiir r ist 1 eingetreten in thorwertcl,
(12, 21) wáhrend in edelewth (25, 8) ein 1 verloren
gieng.
r ist weggefallen in erfodert (19, 23), gefodert (13, 5. 23,
13. 29 etc), fodrung (11, 35. 89, 1), vorvodem (12, 10.
42, 23), daneben begegnen allerdings auch die Forman
mit r; fiidern (74, 21), foder (= mhd. viirder 86, 31),
fiider (103, 1). In der Zusammensetzung fiel ein r wcf
in veruckung (67, 6).
n. Fiir nn ist nd eingetreten in mynders (10, 29), wáhreiií
in angezunnet (98, 27. 107, 20. 110, 45) nd zu nn gc
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— 185 —
worden ist rr wurde zu m in verner (63, 34. 67, 8).
Ausgefalleii ist n in verhofung (106, 33. 111, 22), kunigk,
konigk (stats). Im Auslaut schwand n: woíle (23, 5.
41, 23), weUe (40, 20. 80, 10. 88, 44. 102, 34 etc),
fdrneme (46, 23). en ist ausgefallen bei der Inversion:
hab wir (35, 16. 26), sag wir (35, 18), thu wir (132, 26).
Angefiigt erscheint n in sundem (11, 30, 42, 2), gnung-
Uchen (60, 24), burgern (118, 22). Aus friiherem m ist
n entstanden m eyden (7<, 45. 7e, 5), poden (117, 16.
podem 112, 27. 114, 35 etc.)
« 3. Eehllaute.
Fiir anlautendes g tritt k ein in kegenwere (10, 41),
kegen (77, 11. 36), kein (21, 27). Anstatt der Tenuis er-
scheint die Media in mergten (3, 7), margt (9, 7), merglich
(77, 30), hantwergere (107, 15), starg (125, 32), also stats
nacK r. gk findet sich ofter, z. B. hinwegk (2, 37), argk
(3, 15), Hertenpergk (8, 10), Ludwigk (8, 13), begengknus
(12, 11), konigk (2, 25. 27. 30 etc), vermagk (17, 6), inne-
wendigk (37, 7), mugkt (52, 19), mergkte (52, 23) etc. etc.
— In der Zusammensetzong fiel ein g aus in burgrave (8,
1. 97, 12), margrave (4, 18. 10, 6. 11, 7 etc), beweerund
(17, 37); femer in Kunsperg]^ (9, 21. Kunigspergk 34, 25.
26), pfinsten (23, 10), furbrent (79, 20). — g steht fíir h
in geschege (46, 11. 80, 38), schlegt (107, 14. šlecht 40, 36),
nag8t(130, li). — Fúr anlautendes k steht mitunter c: clein,
Cristi, cron, clugheit, beclagt, costung etc.
ch ist fUr g eingetreten in eincherley (2, 16. 19. 9, 34 etc);
fiir h steht es in šlecht (40, 36), gesmecht (73, 27. gemehet
78, 5. gesmeht 97, 31. 79, 14); fSr mhd. ht ist regelmassig
cht zu nnden. ch ist ausgefallen in foderlist (87, 36) ; bemer-
kenswert ist noch hundertfechtig Í108, 14).
h ist ausgefallen in Monchof (9, 27), befolen (44, 9. be
folhen 71, 8), nit (24, 5. 14), kirchof (105, 10 etc), hoern
(11, 21). gescheen (sehr oft), hoemesz (94, 33. 99, 11), hoen
(124, 6. 135, 35), weywasser (107, 28), verseen (127, 37),
leyen (4, 43, 81, 3). Als Stellvertreter eines finiheren w fin-
det sich h in bedrohen (73, 38, bedrohung (105, 27. be-
droung 39, 26), ruhe (100, 17. rue 46, 4J; fiir alteres
j ist es eingetreten in muhen (61, 41), gemunet (60, 7. 62,
2, 10). Eingeschoben ist h in fi^eihung. Ueber das íi, welches
als diakritísches Zeichen zwischen Zerdehnungslauten steht,
B. oben unter III. Zur Deckung des Hiatus steht h in
Michahel, geschrihen (128, 13. 134, 2. 30). — Als Dehnungs-
zeicben findet sich b haufig: mehr (2, 12. ^ler 103, 14),
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— 186 —
steht (2, 5), nehmen (52, 11), vehsten (14, 23. 62^ 1\ for-
fahren (51, 18), geht (115, 34. 117, 14) etc. etc. Neben
nechsten (8, 10. 10, 34), necháte (21, 13), nechst (91, 16-
96, 23) begegnen die md. Formen nehst (13, 3. 23, 7) iind
nesten (11, o3). Erwáhnenswert sind noch die Ziisamincn-
setzungen • mít heit: billickeit (11, 45 etc.), einickeit (14,
15), widerwertickeit (14, 20), ferlickeit (43, 41), gerechtickeit
(45, 30) und gerechtigkeyt (42, 40), oberckeit (86, 19), ge-
strenkeit (84, 14), swacheit (104, 5); schalkeit (134, 21),
schalcheit (134, 23), schalkheit (134, 22. 25). —
Ueber die Liquida ist noch zu bemerken, dass oft íhre
Gemination im In- und Auslaut vereinfacht wird. —
Neben j begegnet i und y: beiagen (91, 28), raaiestet
(4, 15. 16, 21. 20, 15 etc.); ya (134, 22. 135, 25). —
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-I
Glossar.
Abfertmig tfO, 5. Áií9rU»tung mit
VoUfnachL
abzagbríef 109y 7. vgl, weglosz.
abríchten 80^ 38, (tbthuny vor Ge-
riehl abfertiffen.
abscheiden 130^ 20. enUcheiden,
alweg 4Bj 25, 89 etc, alle wege, 9,
46. alleweg 54, 38 etc. alwegen
10, 9. 65, 4. aUewegen 54, 28. 82.
hestandig, rmmer,
anfahel 5, 48. das Geld, das der-
jenigey weleher evn LéhensgrU uber-
nimmí, detn ObereigenthUmer zu
za/den hai. anfal 158, 8.
angeferde 2, 18. 46. ohne MinterlisL
anlassen sich 17, 14. tich Sndem.
anlasz 101, 14. anlast 8, 22. Com-
pronUss.
anlegen Ay losung 64^ 6. bcTneasen.
ankomen 9, 89. 86, 7. bekommen.
erhalten, erben.
aanemen ^7, 28. featnehmen, atre-
tiertH. peinlich a. 88, 81.
aoflchiben es einem 11, 16. einen
begUnsligen, Vorschub lei^ten. 162,
11.
anflinnen 51^ 18, wie nkd.
aiulahen 118, 7. 186, 16. an die
Ghcken mit dem Schtcengel, stewer
a. 126, 26. 29. au/erlegen, be-
stimmen.
toflprechen einen in — 10, 89. ge-
richtlich belangen wegen; 68, 24.
78, 29. 129, 24.
utellen 88, 21. au/sehieben.
antragen 86, 84. 88, 4. 126, 12,
klagen, verklagen.
antworten sich far dy k. mt 22, 28.
9Ích ikr prHaentieren.
antwortor 11, 36. der AngékUigte,
aufiíthreiben 84, 32. avfkUmdigen,
aufaagen.
auspucben 106, 13. ausplUndern, a.
pnchen.
aussatzung 24, 12, 26, 7, 33. 4/. 26,
11, 28. 36, 37. Primleg.
ausBchieszen 48, 18, auaachliesaen,
auBzfellig 77, 14, nicht zuetimmend.
auszgeben 24, 41. 26, 16. 26. 26,
21, namhaft maehen, beatimmen.
auszríchten 124, 29. bezahlen, ent-
richten,
aoszstehen 26, 48. 119, 26. 129, 34.
auaharren vor Gericht.
anszzug 87, 26. Vorwand, Auaflucht,
a. nszzog —
BegpniBsen 10, 3, anaprecken,
behalter 97, 24. Ort, wo Fiache ge-
halten werden.
behelfen sich aof etwas 17, 27. aich
berufen auf etwas.
beiagen 91, 28. verfolgen.
benugen, benug thun 89, 2. 76, 29.
geniigen, nachkommen. benngt sein
16, 17. zufrieden aein vgl. noeh
64, 1, 71, 30. 78, 1, 105, 16,
benumen 25, 11, 21. 26, 15. nam-
h(^t rnsfikent
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— 188 —
bernchtong 76, 31, 37, das Bringen
in Ublen Ruf,
beruft 93, 23, herúhmt.
besetig^ sein 72, Í8 (gesetigt 93, 7)
zufrieden aein,
bestaten 64, 36. besteten 65^ 2, be-
stíUigen, gestaiten,
bestung 61, 9, Brfealigung,
beteydong 1, 1, Verahredung, Ah-
schluss eines Vertragea,
bladecken 24, 7. 31. Wladioken,
edellenth {25, 8. 31. 26, 31), Das-
selbe Wort ist wol anch gemeint
bei Kodiz, Leben des hl. Ludwig
pag. 27, 1: ,do Torstorte he alle
bose rete und orblasunge der
untogintlichen pladekin (g. f>la-
decken)' uoo/Ur die A. R. bieten:
ydissipavit consilia malomm, re-
probayit persuasiones m agnát o-
rům*; Kodiz hat dat Wort noeh
30, 12, vgl, auch wladecken 130, 9.
Damit alt conj, in jetziger Bedeu-
lung 74, 34. 107, 43.
darlegung 12, 16. Kotten, Au^wand.
demnach 17, 14, 50, 28. femer,
demnaeh,
dynne 31, 13, darinn,
drusse 105, 1. DrUtengetcktour, Petť
betUe.
Eben 2,19, 35,22, gelegen, pattend.
effem 5, 17, 75, 11, r&ehen.
eyden 77, 45, 78, 5. Eidam.
eigen fewer 3, 39. im C^gentatz zu
„einlegen'' t. d,
ejgentlich 24, 35, genau.
eincherley 2, 16. 20. 9, 34, 11,
46 etc, irgend ein,
einlegen fewer 3, 39, brandtliften,
einnemung (der eyd) 19, 16, Ab-
nahme.
enthalt, an entheldin 153, 21, ohne
Venceilen,
enthun 85, 15, tich lottageuj Us-
machen,
entprechen 78, 44. von einer An-
klage freisprechen, einer Sache
entledigen.
entschichten 109, 9, enttchtiden.
entschůtten 152, 12. befreUn,
entscbuttong 148, 25. Befr^iung^
. erbeiten 132, 30, warten,
erechtag 26, 28, erítag 64, 32. eriix-
tag 126, 10. Dimttag,
erewgen 43, 18. xdgen, darthun,
erfarung 53, 37. 58, 6. 147, K2.
Autfortchung, Erkundiguttfj.
erftirschen 124, 16, (erfurst čí/, 29.
32, 30 etc,) er/ortchen.
erstehen 25, 43. vor Gerichí {durch
Stehen) erwerben.
erwegen 122, 26. 123, 28. 124, 4.
anregen, anttiften,
etwan 23, 34, 36, 121, 2. tZ% .HS.
vormaZt; 103, 23, fjoeil-and. etwe
viel 30, 25, sdenUich vieL
Fehel 41, 26, Fehler.
flieben auf — 77. 35, teiue Zujittchl
nehnien bei — .
furder, forder, fuder, foder (mhd^
vUrder) fUrder, fortan,
forde rlich 5, /. beUd. auf das foder-
list 87, 36,
fragweis 6, 1, fragend.
freude 75, 7, gewaltthdtig, O^t^if;,
keck; freudt 107, 12, ItO, 33.
treulot, abtríinnig,
fugen 70, 30, pattend, fuglirh íťfíři.
furanlassen 8, 20. compromitHeren.
furbeschiedt 31, 3, Zitation.
furbringen 93, 29, anklagen,
for echt 76, 33, Hier itt ir-ol #íii
Sehreibfehier amunehmen; vgL mit
rechtUcher verklag 77, 'Jrii. ttad
furm rechten 83, 22. 36.
fnmemen 76, 33. 93, 19. 97, 6. ,97,
26, gerichtlich belangen; Slt 10.
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— 189 —
S^, 23. 87, 8, 13. vorgeben, vor-
tchiiizen.
fnratabcn 69, 20. vorspreehen.
fiiTstg-Blt 9, 17. Ertrag des Fontes.
i ftinfeEiden ^7, 26. sur Verantwor-
tunj ziehen; 87, 31. vorgeben.
Gfíhi^ií zum hals 24, 19. on den
Ha}4, an*9 Lében géhen.
gejagt 10, 23. gejewt 7, 18. Jagd.
gelangen imp. 89, 2. gelUsten.
gelarter eyd 75, 23. vorgesproehener
Eid.
geleiten — 11, 3. 60, 19. 30 eU.
emenReUenden aehirmen und do-
Jur die Qehuhr erheben. vgl. lejten.
gepurn 143, 17. widerfahren, zu
Theil werden.
gereden 39, 24. 39. 41, 19. 23. etc.
geloben.
geschefte 18, 16. 28, 10. 29. 36.
geicheft 37, 12. 66, 39. geschaft
40, 27. Oebot, Erl4U8 ; Testament.
gespeist 137, 31. Protnant.
gesteo, gestehen 27, 9. 28, 31. 46,
26 ete. zugestehen.
ge^flich 30, 22. bedeulend, wichtig.
gewant 2,8. 3, 14. 148, 18. 162,23.
ín einem VerhUlinis ttehend zu,
fferpfliehlet.
geware 3, 1. SicherJieU, 9Íeherer Avf-
enUuUí.
gleit 7, 19. 9, 16. 10, 31 eU. Schutz
au/ dem Wege; Zoll fUr daa Oe-
leite (gleitzgelt 66, 26). vgl. strqf-
gleit.
gficht 143, 28. toolfiir guetjguett?
gufte 7, 8. etaU gíh?
Haltcn 126, 32. 34. lauem, trn Hin-
terhcUte liegen.
hant 25, 26. 41, 32. Handschlag.
Unforan 47, 40. fortan.
hiilegen 1, 14. 3. 16. beilegen.
ho iing 160, 26 restanratío juris vel
rerocatio rerborom.
Innerung 166, 44. Erinnerung.
irrig werden 77, 17. 78, 12. in Streit
gerathen; irrig sein 133, 22.
jumfrauwe 98, 6. 24. 112, 27. Jung-
frau.
Katemmer 10, 33. katemcr 20, 13.
21, 13. 14 etc. katemner 23, 9.
96, 23. =» quatiiortempora 94, 19.
98, J etc. Quatemberf osten) vier-
teljahr.
komen auf — 11, 33. steh dem
Sehiedespruche Jemandes unter-
werfen; Uhnlich 2, 24.
costung 31, 8. 49, 26. Kotten, Auf-
wand.
kuren, kSren 67, 21. 34. 36, 69, 11.
16. 17.
kurzung 79,20. Verkiirzung, Beein-
trcichtigung.
Landwissig 21, 6. im Lande be-
kannt.
landmaszweisz 43^ 13. im Lande,
allgemein.
laugen an — 22, 17. 23. 16. 61, 8.
bitten.
lantschellig 101, 11. allgemein be-
aprochen.
legen 84, 33. die Koeten tragen e.
Terlegen.
leyten 66, 26 e. geleiten.
losung 9, 20. 64, 6. 7. Oeldeinnakme
durch Steuererhebung, Steuer, Ab-
gabe.
Malstad 26, 14. 26, 19. Geriehte-
atdtte.
menger 104, 30. Friedensatorer, Ztoi-
8ehentr'dger.
myner: der myner zael 36, 6. 27.
68, 36. Jdhreszahl ohne Angabe
de$ Jahrhunderte. vgl. wenig.
morgenst 26, 2. morgen.
mug 66, 36. 66, 21. 24. Macht,
KrafL
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— 190 —
n
iunten au einen 141, 37, van ikm
verUMgen,
Kam 168, 32, BeuU.
nyndert 63, 38, 75, 13. nirgmd.
nuft Í59, 11. nur,
Eit^tBache 69, 30, dringende Uraaehe.
mitnaia 71, 19, neulichf
(|l»eniant 67, 40, oheň genamnL
ol>lenth 8, 10. 22, Sehiedtriéhter,
PjLťhaus 11, 10. Baekhaus, Bdekerei,
jíilM^kerey 44, 2, 74, 7, 26. Stratten-
r^ubereL
IjHnťken 78, 17, 82, 1. tadeln, be-
schimp/en.
liiUf^n 121, 30, McTidr/en^ zušpitzen,
pnichig 68, 9. treubrUehig,
[>i)ihen 168, 33, plUndem 9, ans-
piichen.
piiHBea 64, 4, strafen.
Rx^oht, rechten hegegnet in tnelen
ítfdentarten : anfechten mit r. 83,
G, to. anfodern mit r. 8i, 7. ííir-
iicraen mit r. 96, 6, 97, 26. ant-
wurten fiirm r. 83, 22, entladen
tltis r. 60, 1. {b^reien von der
OťriehUverhandlurig). fliehen yam
r. 83, 33 (= rechtfluchtig werden).
ijfti r. ňmlahen 103, 11, fwr r.
komen 102, 27. nemen vam r. 76,
34. W, 7. 80, 1. 22, 44, setzen
vq r. 77, 27, das r. ntzen 83, 34,
far r. ventrícken 116, 10, im r.
vorbrechon 102, 28 (gegen dat E,
fěhlen), rechteoB wegem 81, 17.
— eíc.
rtťíitauchtig 80, 38, 83, 33. 42, 84,
rf. 22. iieh dem Oeriehte erUxiehend.
retíf 20, 26. 104, 19, rathend,
rolwai^ii 18, 2, EeUewagen.
-B^\itLáeiiMĚ 16, 27. Schaden,
Ht-Ijtífmoczel 146, 39, ScharmuUsel,
schicken 9, 24, 12, 7. tetUmmUarúch
vermaehůn, legieren.
schotze 76, 11. Sehops.
schrenke 16, 6, 28, urmdurUer Oe-
richttplatM,
Bchrot 144, 29. u. pl, 68, 20. 59^
26. aneinanderg^fUgte roke Baum-
stamme, xw Wehre und Verthei-
digung dienend.
Hchiib 63, 37. 133, 26. 141, 23.
Rathterholung bei einem hoheren
GerirJUe; VbertDeiiung eineš Pro-
zešses an etne hbhere Instanz,
sehen in — 83, 17. tich aU Ver-
mUUer, SeMedsrtchter emer Sache
annehmen.
seyger 118, 34. 141, 6. Uhr.
settigen.40, 20. 72, 10. btfriedigen^
zvfriedenaiellen.
seUen 18, 20. znweUen; 49, 30. 87,
36. 66, 4. festšetzen, bettimmen;
67, 31. taxieren.
sitz 16, 16. 19. Haui, Hof, Wohntitz.
8pen 1, 16. Spannung, Zwietraeht,
Streittgkeit.
speissen 138, 6. mit LthenamiUeln
veršthen.
spreng 104, 31. dat Beaprengen,
jene Ceremonie, bei tpelcher der
Prietter die Oemeinde mit Weih-
WMter besprengt.
spnich 11, 36. reehtliehe Forderung,
Antpruck.
statung 83, 11. Vergiltung.
stehen 20, 27. 21, 17. 23, 7 ete. vor
Gerieht ttehen; st nach — 24, 39^
27, 27. 77, 23 etc verlangen, et
zu erreieJien tuehen.
stellen 20, 14. 22, 9. 70, 6. etc.
prdtentieren. stellen nach 89, 31.
ttrdfen naeh.
stendig 83, 36. gettdndigf
sterk 36, 26. Stdrkung.
stymmen; vil gest. 66, 36. genannL
Btrafgleit 10, 43. StrafgeleiUgeld.
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J
— 191 —
staeken 79, 17. 82, 1, hetehimpfm.
stOBSíg 63, 33, uneint.
Tarase 145, 32, kleiner, lUnglich-
runder Schild,
teydungsleath 3, 30, 8chied$riehter.
tejlen 126y 34, urtheileny durch Ur-
theil enUcheiden,
totner 71, 40. Morder,
thaer 43, 16. thar 160, 12. «. d.
Folg.
thoren, thoren 89, 3í. 60, 5. wagen.
Ubereilen 133, 17. Ubervortheilen.
aber&ren 64, 2, 76, 43. 77, 6, 78,
24. 31. ubertreten, datoider han-
deln; unterUiwen.
ttberaagen 83, 26, 37. widerlegen,
anaberkant 36, 16. zuerkanrU.
nnan^zogen i7, 26. 98, 6. unge-
mahnt,
nud an eonj, und rdat. angeftigt:
efae und 15, 2, 16, 34. 17, 1 etc,
waa und 37, 2. so und 36, 25.
37, 7. nochdem und 39, 16. 60,
9. 76, 27. won und 60, 18, wie
and 64, 27. 66, 12, dyweil und
68, 21. — 80 Tiel Bj und 62, 34.
als und ehe 9, 2, —
ongesetigt 114, 34. unzvfrieden.
nnratli 73, 32. 19, 106, 26. undrat
105, 11. NaehtheU.
onterkomen 49, 12. verhindem.
nntenasae 61, 17. UrUerthan.
nnteratehen 89, 38. verhindem.
nnubung 63, 33, 9e7UechU Hcmdlung,
onyenneligt 64, 28. unversehrt.
oszczog 141^ 16. daas. vde auszzug.
Vahel 11, 26. Tode$fáll, Tod,
val 9, 40. Úbergang eines Lehena-
guieg an einen anderen Beeitzer.
erfertígen 63, 22. 62, 8. =» abfer-
%en 63, 6. 12. auěrUtien mii einer
VoUmaeht.
verfestung 48^ 26, Btfeštígtmg,
' verforen 48, 36. voUfShren.
verding^knisz 141, 8, Vertrag,
verhalten 6, 31. 38. vorenthalten.
verkeren, vorkeren 60, 16. 57, 26.
30. neu wdhlen,
verkomen 31, 24. verhindem, ver-
hmen.
verlangst 79, 16. vor langer Zeit.
Terlegen, vorlegen 77, 2. 76, 38. 79
17, 81, 40, die Koaten tragen.
verrichtzbrief 3, 24. Urkunde 4Uíer
einen Vertrag, einen Auegleich.
verschicken 11, 12. legieren.
yerschieben 69, 21. an eine hohere
Inatanz Ubertoeieen.
vereetzen 64, 32. neu wahlen.
veraprechen 77, 28, 80, 46. 46. 81, 9,
gegen etwaa apreehen.
vertragen 21, 7. 22, 35, 94, 36. ver-
echonen, úberhehen.
verwant 18, 8, Í39, 26. betheiligt,
unterlhan.
verwenen 169, 46, 170, 6. abseJda-
gen, vtrweigern,
verzejen sich 16, 27, etwae ab-
aehlagen, veraagen,
verzigken 100, 29. begichtígen, ver-
diUíhtigen,
vlisíigung 166, 44, SorgfaltŤ
Yorjehung 2, 1. Auaaage,
vorpfluck-brif 88, 30, 89, 1. ein
Brief, Urkunde, tmageatelU auf
einen FUkhtigen.
Yorroden 160, 1. Falachea berichten
von Jemanden,
vorweylen ein bantwergk 76, 10. ea
betreiben.
Walt 136, 8. QewalL
wandel li, 40. Buaae, Strafe,
warleichnamstag 17, 36, Frohnleich-
namatag.
waserley 26, 6. waa,
weglosz 108, 24, Abgabe an den
Guta- oder Zinaherm beim Abzuge
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1
192 —
tjon mnem Gute; darm wol aueheine
lírkunde darUber, vgl. abzngbriof.
wehťi 170, 23, totrt^ lieh.
Tven 5, Í2, 16^ 28. 17, 19 eU, denn,
wfíiL 19, 5. 22, 36 ete, ala (heim
eomp.), 27, 33, wann.
wenlg, der weniger, der wemgston
zaI 67, 16, 34, 38, 9. myner.
werfen aich an — 83, 26. steh
vfínden an.
werijtlieh 160, 39. welUieh.
wesc-kor 104, 29. SchwiUzer, (vgl,
nhd, Oewasch),
wefiUch 68, 7, In w. baw in gutem
Zu»Uinde,
wetzscko (tlaviaeh) 128, 22, 31,
liUngetctaehe.
wíd* rkeren 10, 33. 29^ 17. 22, zu-
rilfkerataUen.
vhJersponigk 70, 23. 74, 6. 20. irť-
detrpenstig.
widersprnch 78, 29. Wtderruf,
widerstatttng 11, 2, VergUtung.
wilkueren 63, 22, beackliesaen, ein
vňlligen.
Zihen sich auf — 83, 24. aich be-
rt^fen au/.
znchtíger 14, 27, 28, Sehar/riehter,
zufahel 78, 18. BeiaUmmung, Zu-
atimmung,
znfellig 72, 2, 77, 14. beiatimmend,
anhanglieh.
zufuran 25, 13. im Voraua.
zugrif 9, 36. feindlicher EinfaU.
znBammenslahen 104, 31, aeiL dU
Glocken, daa letzU ZeieTien mit
den Qloeken geben.
zositz 12, 34. 42. Beiaitzer.
znslahen 106, 19. aich himsugeaellm.
zuspmch 3, 12. 78, 24. 26. Anapruch,
rechíliehe Forderung.
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L
1
Register.
Adt^tfielilcr n, Oddbnider.
Albrecht, Herzo^ v, SAchsen 1 — 3,
VA9 fl|í, 146 flg. 103, 164, 166.
Altftitttcl H. SAttcL
Amfiroi^iun Dechftnt, Administrátor
in Prag 103,
A a .4 1 Ji n íl e r (DGutflehe) 29, 30, 107,
110, 120, 121.
Bauern der Schlíckc 135, 136, 176.
^ ^ v. E« i*, Elbogen.
fťock Albrecht, Biirfi-er 119.
Bí^ck Bertfll, Blirgor 101 flg.
Bela s. GiitU^nsitxbm.
BerneiteJn a. Pemiítcifi,
Bornstiííncr Albnclit 63, 64.
Bernsteinor NJckd 14, 23, 24.
Bornstelncr St^boAtrnn 23, 24.
Bctzschftw, Betscliftwe, s. Pet-
schau.
Boyor Hj&íís, Biirger 74.
Hiůschln Hciiirich v. Bieschin 26.
BladpckoQ n. Wljidicken.
BonifaeitiB VUI. Papat 167.
Borfa^leH;^ s, Biirf^Utz.
Briig-e í*. Prag.
^Teit6D3t(JÍii «» Guttenstoin.
Briix (Bmx) Stadt 148, 161.
B uch au (Buchaw) Stadt 5 St. o.
v. E. 36.
Buchelberg^er Wenzel, Bíirger v.
Eger 170, 171.
Bucher Mathia, Biirger in Pet-
schau 33.
Burgel, wahrscheinlich das Dorf
Piirgles (Burgles) 1 St. s. s. w. v.
Hartonberg, Dienstmann aus 98.
Burgles z s. Biirglitz.
Biirglitz (Borglesz, Burglesz) ko-
nigl. Schloss 29, 173.
Oad an s. Kaděn.
Cadener Paulus, Biirger 1, 3.
Chiesch (Kysch) Stfidtchon 8 St.
08(5. v. E. — 8. Guttenstein.
Chemnitz, Stadt in Sachsen 140.
C h o d a n (Codaw) Schloss niit Dorf
1 St. n. v. E. 16, 97, 100. Teich
97.
Cloreil Hans, Biirger, 70, 75.
Codaw s. Chodau.
Colb Hans, Biirger 32.
Colbborer Hans, Biirger 70.
Colin s. Kulm.
Collobrath s. Kolowrat.
*) Abktirzuíi^^ini : u- ^a nordlich, s. = siidlich, o. = ostlich, w. = westlich.
^=^ Elbogen. Die (»hne weitere Bezeichnung als Biirger angordhrtcn
psonoo a i ml E|lío^n(?r Biirger .
13
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194 —
Golmbach Landschreiber zum 16.
Cornptaw s. Weitmul, Kommotau.
Co 11 radu 8, Pfarrer in Schlacken-
ivcrth 103.
C<>lln an d. Elbe s. Kolin.
Urumenawe s. Krummau.
Ciittenperg s. Kuttenberg.
CKedewics; s. Zedwitz.
Cawigkaw s. Zwickau.
Dallwitz(Telbitz) Dorf */, St. n.
T. Karlsbad 113, 116.
D K u b Georg v. der, zu der Loyppe,
uherster Hofrichter 20.
Dtjiitsehe s. Aoslfinder.
Dilg Mathis, BUrger 63.
Do nit z (Tonitz) Dorf \ St. w.
von Karlsbad 92.
Driísden i. Sachsen 157.
Dytel Biirger 53.
D^trich BUrger 102.
SbDrhart Biirger v. Falkenau 115.
Eckel BUrger v. Karlsbad 22.
Erkel Gilg, Dienstmann 98.
Eckel Wenzel, Burger 5, 20, 22,
83, 134, 137.
Egor Fluss 4, 37, 46, 47, 145,
161, 162.
E ^ e r Schloss 168.
E^KT Stadt 28, 53, 63, 64, 67, 75,
7tí, 80, 82, 126, 127, 139, 162,
trí6, 169, 170, 171, 176.
E^-lofstein Jorg v. 114, 136.
KHiel Nickel, Burger 104.
KEbog'enKreis,Land, Manneu
(Adel, Ritterscliaft) 1, 3, 6, 9,
11, 12, 15, 22—28, 31, 37, 38,
40, 42-44, 46, 87, 90, 91, 94,
96, 100, 101, 106, 109—111^
114, 115, 119, 124—134, 136^
137, 140, 141, 143, 150, 161,
163, 172 flg.
ij a u e r u 1 75.
Kreistag, IjatiJtAg 101.
Landrecht 125, 127, 183,
Lehen 9 flg. ST, 174 flg.
Elbogen Kreid, Lancl, Maunen*
Leheneid 175, 17fi.
Lebengerieht 176, ITtí.
Elbogen Stndt
Abgaben 7, 9, 176.
Álteste 4, 5, fí. m.
Bannmeilo 171V
Blanken s. Boíestiffiingr*
Bastoi 98, 99, 107, 110.
Baueru 31.
Backer 101 flg.
Befestiguiig (Blauken, Fa!l-
gatter) 37, 46^49, 51, 52. 55,
56, 58—61, 65, 88, 114. 144,
146 flg. I6*a flg.
Bierhaus 68,
BrUcke 119.
Bu rge r a uf nahrne G5, 66, 174,
176.
Burgermeifiter 1, 4, 16, 21,
27, 30—34, 38, 40, 47, 62, 62,
65, 66, 71, 74, 75, 76, 80, í)l,
93, 94, 97, 104, 107, 108, lil,
122, 139, 110, 163.
Erbhuldigiiufí 4—7, 13, 19,
.21, 27, 28, ;iň, :íii, ,^9—42, 44,
87, 147 flg. 176.
Eroberung 5, G, 62, 169.
Fallgattor ». Befe&ti^ug.
Feuersbrutiflt 3, 122, 123, 124,
166, 174.
Fleischer 07, 68, 7G flg.
Forstgeld H.
Galgen 14G.
Geffingniiis 67, 69-75, 78, 82,
102, 107, líO, 116, 135 flg,
Geleite 7, 10, 50, 52, 00, 61, ti5>
Geleitsgelil G5,
Gemoine(gnnze) 27—30,32,40,
41, 43, 45, 46, 53, 5i», 02^66,
68, 73, 75, 85, 91, 92, 94, 98,
102, 103, 105, 111, ItO, 135^
137, 139, 140, 163, 171.
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— 196
Oetneine Itt^f^ere 31, 65, 102,
ElboRon Stadt,
G e r t c? ti t ]t. Richter.
Grabcti 55, fiS.
G rundstiickn 173.
Handwork, Handwerker 63,
67, 68, 76 ňg. 101 flg. 107, 110.
Hiuflcír (WohnungeD) 173.
Herberpo 118.
Hochmosso í*4, 99.
Hn±$pUa] t(>3 ňg.
Kap lán fí 38,98, 103, 104.
K i re li 6 166.
Kirclihof 105, 107, 111, 134.
La^e 146 %.
L o a un g 64,
Murkt 127.
MarktpUtz 106.
Manern 11, 56, 68, 107, 116,
136, 148, 160.
P farrer 9«.
Pfarrliof m, 103.
Prebetide 95.
Prťílígťf m, 103.
Rath, Rathmannen 1, 4— 7»
13, 15, 16, 18—23, 26—29, 31
^36, 38-43, 45—47, 49, 51—
53, 5Í>, m, íí2, 64—71, 73, 75
—86, 88, 91—106, 109, 111,
112, 114, 117, 119, 120, 122,
1^3, 128, 130, 134, 137, 139—
141, U3, 163, 164, 165, 171.
Rathhatiíi 13, 16, 28, 41, 47,
02. 102, 111, 136.
EaíhHwahl TiO— 52, 54-61, 63
89, 91, 99, 100, 108, 174, 176
Kiehter (Gcricht) 69—71, 73,
81, 83, 99, 102.
Robitsch (Rabitz) Vorstadt 65,
13fi, 137, 145, 176, Thor v. 137,
Thrírm v. KH.
? í^ h ID e I K h ii 1 1 e 9.
Srhule 95.
řitadtííťhliiatíel 27,29—36,47,
48, 87, 89, 107, 111, 174, 176.
Stadtschreiber s. Fitler.
Elbogen Stadt.
Thore 11, 16, 27, 29, 37, 43,
44, 47, 66, 68, 60, 65, 74, 88,
103—106, 107, 111, 114, 119,
133.
Thor sper rer 12, 32, 33, 34.
Thorstube 119.
Thiinne 51, 55, 68, 65, 110,
116—117, 120.
Unterth&nigkoitseid 46, 66,
117.
Vorstadt s. Robitsch.
Wasserweihe 104, 107, 111.
Ziegelhhtte 114.
ZoU 66, 176.
Elbogen Schloss (Stein) 2, 9—12,
16, 26, 29, 36, 37, 46, 47, 64,
58, 60, 66, 87, 88, 91, 94, 99,
102, 106, 110, 112, 114, 118—
120, 125, 126, 134, 137 flg.
145 flg. 161 flg. 172 flg.
Backhaus 11.
Biichsenmeister 12.
Burggehege 176.
Burggut 9 flg.
Jagd 7, 10, 175.
Lehen (Steinlehon) 9 flg. 87,
174 flg.
Markgrafenhaus 9, 10. 11.
Schlachthaua 11.
Thorwartel 12.
Thíirmer 12.
Voigt 8. Gumpel.
Z is torné 19.
Ende (Mende) Heinrich v., Ritter
2, 3.
Engelhart Biirger 20, 63, 80.
Engolsburg (Engelsbiirk) Schloss
von Engelstadt 163, 154.
Engelstadt (Engelhaus) Stadt 2
St. o. von Karlsbad 32.
Ernst Hofschreiber 77.
Ernst Knrfursi v. Sachsen 140 flg.
163, 164, 166.
13*
\
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— 196 —
Eylenburg Wilhelm v., auf
maw 122.
Ro-
F u 1 k e n a u (Falgkonaw, Falkenaw,
Valkenaw) Stadt, Schloss 2 St w.
v.E. 7, 9, 46, 114, 115,118,138,
146, 159.
Fischer Gilg, Biirřer von Karls-
liad 22.
Fítler (Fitleer) Caapar, SUdt-
schreiber 29, 81, 38, 43, 45, 49,
61, 53 (?), 69, 73, 92, 96, 109,
128, 130.
F I e i 8 c h m a n Biirger v. Karlsbad 22.
Fleischman Fritze 67, 76—83.
Fleischman Ullrích 81.
Frank Mertel (Maulmertel) 67, 68,
75 flg. 81 flg.
Frosch NicloB, Kaplan 98.
F r ah e 1 e r, der lange, sfichs. Soldát
146.
Fureyter Hans 96, 103.
Furreyter Sebald 115.
Qasler (Gaesler) Michael, Stadt-
ríchter 15, 17, 18.
Gííorg Abt v. Waldsassen 63.
G t? o r g (Girzik, Jorg) Konig v. Boh-
men 6, 151, 152, 157, 172, 174.
Gerstenberger Dienstmann 98.
Oetzengrund Richter v. Falke-
nau 116.
Girzik 8. Georg.
Gteichen Ernst Graf v., Herr zu
Petschau 8.
Globen Heinrich v. 103, 113, 116,
134 flg.
Gluer Hans, Biirger 83.
Gomerawer Endres 46.
Oossengriin (Gossengnm) Markt
\ St. W8W. v. Hartenberg 46.
(iraben, Biirger 53.
Graslitz (Chrezles) Burg 2 St. n. w.
v. E. 173.
Graupen (Grawpen) Stadt bei Tep-
litz 170, 171.
Grentz s. Plauen,
Grezles s. Gra^ilíts.
Gries Biirger v. KarL4iad *2á.
Grisse Heintz y, Mentzus ztiin
Tzedlitz 8.
Grunwalt HanH 16.
Griinhain (Gninhřuii) Abt t. 165.
G u m p e 1 (Jnmpel) Haiiíi, Hausvoi^
auf dem Schlos^c m E. 14^ 16.
Gattenstein BurSiin (Worgau) d.
Jiingere v. 153, 154, I6íí.
Guttenstein ChrÍ8tof Herr v. ddíI
zum Eabenstein 8, 118, 122.
Guttenstein Gjtt^riiy (Gittorsich)
v. und zu Kysríi 96, 118» liř2,
Guttenstein Heinricli v. nnfl itii
Tachau 118, 122, 128*
Guttenstein Jan v. und auffírci-
tenstein 112 ůg. Itil, lti2, 12S.
Guttenstein Jorg v, 118.
Gutt enstein Wulf v. und zn Bela
112 flg. 121, 122, 128.
Hackonsmidt NiťUí^i BUrger-
meister 22, 63, 86, 134 flg.
Ha es z Nickel, Biirger v. Petachau
33.
Hamersmidt BurgiJr v. Karlsbad
22.
Hans, Knecht 134.
HanuBch Lorenz, vortriebcner Biir-
ger 170, 171.
Hardecker Luppolt %.
Hardecker Sobu 100.
Hartenberg (Hcrtenbergk, Hertin-
berg) Schloss 3% St. ivnw. t, E.
8, 106, 158, IGl, 162.
Hartenstein St hlouft 1 5 2^ s.Plauen.
Haselawer N. 46.
Hassenstein s. Lohkowítz.
Hawenschilt Burger 114.
Heinrichsgriiu, St^tcbonííVí SL
nw. v. E. 9.
Helffenstein s. Pemsttíín.
Hertenperger ří. %3.
Hertenpergk s. Uartenbi^.
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— 197 —
Heyd Hans v. der 100.
Hisserl (Hirsle, Hisserle, Hiaserll)
Albrecht 103, 113, 115.
r, „ Mathis 14, 16, 31, 35, 60,
60, 62, 86, 88 fíg. 92 flg. 97, 98,
100, 106, 113, 121, 126, 131,132,
173, 174.
B „ Wenzel 97, 98.
Hofman Cristof 103, 113, 116, 133.
Honinger (Honynger) Hans 63, 64.
Honerkopf, Vogt v. Schonberg
164, 166.
HaterNickel,Burgeri. Petíichau38.
Iglan (Igla) Stadt i. MShreu 167»
158, 163.
Jan e 8 8 e n (Jenessen) Dorf 1 '/, St.
no. v. E. 186.
Janewitz Jan, Herr v. und zu
Petersbarg, Oborstburggraf 97.
J o h a n n Bischof v. Jerusalem 163.
Johann, Konig v. Bohmen 172,
174.
Jorg Herzog 12.
Jnmpel s. Gampel.
Kaděn (Cadan) Stadt 148, 161.
K a m m e r 8 g r a n (Kamersgrun) Dorf
ly, SL oso. v. Neudek 9.
Kammerrecht 49, 60, 108, 109,
128, 131 flg.
Karl rV. Kaiser, Konig v. Bohmen
172, 176.
KarUbad (Keyserkarlsbad, Warm-
bad) Stadt 9, 20 flg. 31, 36, 37,
96, 106, 109, 112 flg. 118, 120,
121, 126 flg. 130 flg. 161, 172 flg.
Karlsbad Schloss 173.
Kauffung (Konffimge) Gilg (Gi-
^elt) v. 146, 146.
eller, Biirger 17, 18.
emnach 161.
ttotner Nickel, Biirger 38, 63, 63.
•Jlin (Colln a. d,Elbe) Stadt 158.
K o 1 o w r a t (Collobrath) Albrecht v.,
Oberster Kanzler 120, 124.
Koltitz Thyme ▼., Herr aufGrau-
pen 122.
Kommotan (Comptaw, Kometaw,
Kommotaw) Stadt 122, 148, 161.
Korschner Linhart, Biirger 63.
Konigsberg (Konigspevgk, Kuns-
pergk) Stadt 3% St. wsw. v. E.
9, 34, 68, 69, 160.
Konigswart (Konigfart, Kunigs-
wart) Stadt, Schloss 6 St. s. v. E. *
152, 168, 160.
Kranichfelt h. Planěn.
Krewsel Hansbesitzer in Karls-
bad 113.
K r u m m a u (Crumenawe, Krumenaw)
Stadt im siidl. Bohmen 41, 62,
63, 73.
Kulm (Colin, Maríaknhn) Wall-
fahrtsort 3 St. w. v. E. 104.
Kunigsberg, Eunsperg s. KonigH-
berg.
Kuttenberg (Cnttemperg, Kotten-
pergk) Stadt 30, 31, 36.
Kuttenberger Recess 36, 37, 44,
66, 88, 93, 174, 176, 176.
Kysch 8. Chiesch.
Itadislaus, Konig v. Bohmen 172.
Landfriede 108.
Landrecht 20, 21, 23, 26, 38, 93,
106, 126, 126, 129, 130 flg. 173,
174, 176, 177.
Landsiegel 131.
Landtafel 21, 23, 26, 27, 38, 42,
48, 94, 96, 100, 173, 174.
Landtag 172 flg.
Lasstowicze Jan 163.
Lantzendorffer, Biirger 80, 81.
Laurentiu8 v. Ferrara, Bischof,
pSpstl. Legat 166, 163.
Lederer Endres, Biirger 69 flg.
dessen Bruder 74.
Lederer, Biirger v. Karlsbad 22.
Lehen s. Schloss (Stein).
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— 198
r
L e h e n PlauenBche 9.
Leipzig (Leipzigk) Stadt 2, 140.
„ „ Mense (Leypczker jar-
mark) 164, 166.
Leskobitz Albrecht v., Kammer*
meister 97.
Lewn v. Jenessen s. Janessen 135.
Lichtenstadt (Lichtenstad) Stadt
2 V, St. n. v. KarUbad 9, 46, 66,
57, 169.
Lithauen (Littoy) 94.
Lobkowitz (Lockewitz) Jan v.,
Herr zum Hassenstein 8.
Loe Thal bei £. 118.
Lncas Biirger v. Karlsbad 22.
Luditz (Lutitz) Stadt 7 St. oso.
v. E. 100.
Mangolt Dytrich 14, 16.
Mariakulm s. Kulm.
Mathias, Konig v. Ungarn 146
—149, 161, 152, .154, 166, 157—
166.
Mat his. Kaplan 98.
Maulmertel s. Frank Mertel.
Meinl Cristof 134, 137.
Meinl (Meynl) Jorg 1, 3.
Meisner Kriegsvolk 106, 140 flg.
Mende Heinrich v., s. Ende.
Ment ze 8 s. Grisse.
Metschin Fran 164.
M orb ach Kriegsmann (?) 143.
Monchhof s. Miinchhof.
Miick Hans, Biirger 32.
Miinchhof (MonchhoQ Dorf 1 '/^ St.
n. v. E. 9.
Hasili Jiřík v., Hauptmann auf
Schloss Biirglitz 173.
Neckcr Fritz, Biirger 75.
N e h i n g e r Johannes, Kaplan 38, 98.
Neudcck Stadt 3 St. n. v. E. 9.
Newe Schonburg s. Vitztum.
Nejdecker Kanzelschreiber 22.
íiicolesch Knecht 17, 18, 88.
Niirnberg (Nuir abergk) Stadt 6.%
64, 120, 121, 126.
Odelhejder (Ad elholďcr) Joif ,
Biirgermeister 03, 73, 96, IH,
112, 114, 126, 130.
Odenburg Sch|mTj v. 122.
0 fen Stadt in Uní^nrii 18, 19, 38, ůe.
67, 84, 86, 86, ÍH), 92, 94, 99, 101,
125, 129, 130, 132, !33, 134.
Olsnicz 8. Olsuitz.
Otnebitz s. Stťinpftťrh.
0 1 8 n i t z (Olsznicz) 8tadt in Sar^Eiseii
140, 142, 143.
01 sz Friedrich von der 103, U4
Paulsdorfer Lebcn 12.
Perglesz Nickol v. 1, 3*
Perglesz Wenxel t_ 114.
Perglesz Wilhclm v. 9(5,
Pcrnstein (BeraHtdn) \Villi(?ljn v.
auf Helffenstein, Obcrsthofmpístír
36, 98, 108.
Petersburgk s, JahqwÍíx.
Petschau (Betncliaw, BetEfscIiartc,
Petzcaw, Petzaw) Stadt, tichlos*,
3 St. 80. v. E. 8, 33, 34, 46, H
65, 112, 152, 163.
Pflug Nickel, Kaiiptojianti zu Leip-
zig 2.
Pflug Hans von Itab^ustem Xí'2ůg,
121.
Pflug Sebastian von RAbciuiteiB
112 flg. 121.
Pilsen (Pilssen, Pilizen) &tAdt 41,
148, 153.
Pinter Erhard, Ríirgcr 70.
Pinter Lorenz, Biirger 134, lí^"-
Plauen (Plawen) Hciímch R(?w*ií
von, der Altere, Herr scu Greuta
und Kranichfcld, 1, 3, 8, 11, 101,
140 flg.
Plauen Heinrich von » dcrJiiní rt^
Graf zum Hartcnsteiu, 2, :i, 8, '\9,
110, 118, 119, 124, 128, UC í|.
163 flg. 173, 174,
IXfc.,.
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- 199
Plumel Ilans, Burger 20, 22, 77,
78, 83.
Sein Eidam 81.
Pohlem vPolum) Dorf 1'/, St. nw.
v. Luditas 97, 100.
Potzschirer Hans, Bíirger 20,
22, 53.
Prag (Brag, Brage) Stadt, 6, 7, 20,
21, 22, 23, 28, 29, 30, 38, 39, 40,
42, 46, 47, 48, 49, 62, 63, 69, 60,
73, 88, 89, 92—98, 100, 101,
103, 106, 108, 109, 110, 116, 116,
123, 125, 126, 127, 128, 130, 136,
169, 172.
fl „ S. Benedikt 128.
„ „ Hmdschin (Retschen, Ret-
acheen) 128.
r f> Kleinseite 128.
p y, Schloss 128.
„ „ Stadtschreiber 60.
n n Stiege steinerne 128.
• „ Wentelawsberg 99.
PreBsbnrg (Prespurgk) Stadt in
Ungam 91.
Procopiug, Archidiakon y. Prag
166.
ProcopiuB, Magister , Oberster
Stadtschreiber y. Prag 60.
Piirgles 8. Burgel.
Babenstein s. Guttenstein und
Pflug.
Rabitz fl. Robitsch.
Regensburg (Rengspurg) Stadt
164, 166. Weihbisehof v. 161.
Reinl(Reindl), Nickel, Burger 22,
29, 31, 49, 63, 69, 130.
Rendel (Reinl, Reynel) Albrecht
▼on Aoschowa, Prokurátor 36, 128.
RetBchen, Retscheen (Hradscliin)
8. Prag.
^eynsberg Georg von 144, 146.
•oytzenstein Jorg von, Haupt-
mann in E. 16. 18.
ibitzsch 8. Zedwitz.
o bit ach (Rabitz) Vorstadt v. E.
66, 136, 137, 146, 176, Thor 137,
Thurm 137.
Roder Mertin 116.
Rodisfurt (Rodesfart) Dorf 2 St.
ní), v. Karlsbad ' .
Rom Stadt 167.
Ronaw s. Eylonburg.
Rosenbergk Jorg von 4.
Rosenbergk Peter von, Landes-
hauptmann 38, 39, 40, 42, 44,
47, 62, 63, 64, 66, 68, 70, 71,
72, 87.
Rudolf Bischof v. Breslau 166.
Rula z Erhart, Pfarrer 98, 104.
Ruprecht Hans, Burger aua Pet-
achau 33.
Rybischt Edelmann 43.
Rymer Wenzel, Seelsorger von
Petschau 33.
Rysenborgk Putta von u. von
Swyhaw, Oberster Landrichter 26.
8aaz Kreis 8.
Sack Albrecht, Ritter 147, 160, 162.
Saher (Sarer) Nickel von 41, 46,
46, 50, 61, 60, 68, 71, 86, 96,
131.
Saher Seyffret von 112.
S and au (Sandaw, Sandawe) Stadt
1 St. w. v. Konigswart 168, 160.
Sattel, Altsattel (Satel) Dorf V, St.
w. E. 143, 144.
Schellenbergk Johannes v., Ober-
ster Kanzler 66, 94.
Schelm Endres, Burger 70.
Schenk Ludwig, Herr zu Tauten-
bergk 8.
Scherer Lorenz, Bíirger 22.
SchiltbeVg der bei Ofen 18.
S c h m i d t Erhai'd, Burgermeister 6,
22, 76.
Schirntinger (Schemtinger) Ni-
clas, Ritter 16, 173, 174.
Schlaekenwald (Slackenwald)
Stadt IV, St. so. v. E. 33, 46,
66, 118.
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^
200
Schlackenwerth (Schlagken-
werd, Slakenwerd, Slackenwerde,
Slackenwerth, Slockenwerd) Stadt
2 St. n5. T. karlsbad 7, 9, 20,
46, 67, 103, 140, 169, 161.
Schlick (SUck)
Albrecht 18, 76, 97, 98, 99,
112, 172 ůg.
„ „ HieronymUB 6—10, 12, 14,
15, 17—20, 28, 24, 26, 48,
63, 62, 87, 97, 100, 168, 166,
—169.
„ „ Kašpar 7—10, 12,13,18—21,
28, 26, 81, 36, 79, 87, 106,
128, 129, 160, 168, 169.
„ „ MathUuR 1, 2, 6, 7, 9, 63,
139-143, 146 flg. 163—169.
„ „ Niklas 4, 7—10, 12, 13, 16,
18, 23, 26, 29, 31, 62, 79,
87, 88, 98, 100, 101, 106, 106,
114, 116, 127, 129, 142, 162,
166—169, 172 flg.
„ „ Quirin 18, 23, 24, 26, 29,30,
31, 36, 36, 41, 46, 60, 66,
67, 76, 94, 97, 98, 112, 113,
119, 172 flg.
„ „ Sebastian 18, 19, 22—26, 28
—31, 36-42, 46, 46, 47, 49
—64, 69, 60, 66, 67, 68, 71,
72, 76, 77-79, 83-93, 96—
114, 116, 117, 119-122, 124,
126, 128—138, 172 flg.
„ „ Wenzel 1-4,11,79,114,139,
—142, 168, 163, 165, 166,
167, 172 flg.
Schonperg Schlosz in Bachsen
164.
Schonpergk (Schonburg, Scho-
nenberg) Bemhard v., Marschall
2, 3, 142, 144, 146, 146, 160,
161, 162.
Schonburg (Schonberg) Kašpar v.
139, 140, 142, 144, 147, 160.
Schbneck (Schoneck) im Voig^-
lande 34, 36, 68, 100.
Schonfeld (Schonfelt) Stadt 2 St.
8<>. v. E. 31, 46, 66.
Schuster Hans, Thorsperrer 33.
Schutz Hans, Burger 63.
Schwarzenberg (Swarzenpergk,
Swartzbergk) Sigmand v. Seins-
hayn 4, 11, 15—18, 169, 170.
Seoberg (Sebergk) Gnt, Schloss
2 St nw. v. Eger 9. .
Seybat Niklos, Burger 1, 3.
Sejdel Wenzel, Burger t. Pet-
schau 33.
Seyler Hans, Burger 63.
Sein 8 hayn Sigmund v. s. Schwar«
zenberg.
Seynsheym Hans v. 23.
Sichelawer, Biirger 69.
Sichelsmidt, Burger 49.
Sigmund Konig v. Bohmen 59,
172, 174, 176, 176.
Sixtus IV., Papst 166 flg.
Skuhrew Jeronymus y. 26.
Slackenwald s. Schlackenwald.
Slackenwerd, Slockenwerd,
Slackenwerth s. Schlackenwerd.
Smid Niclas, Prediger 98.
Smidt Erhard, Burger 63.
Smidt Jorg, Biirger 63.
S n a b e 1 , Vertreter der Elbogner
60, 61, 60.
Sparnec?c Otto (Ot) von, 134 flg.
143.
Speinshart Abt v. 161.
Springer Michel, Biirger v. Fal-
kenau 116.
Stanislaus, Archidlakon v. Leito-
mischl 166.
Stein (Steyn) s. Schloss Elbogcn.
Steinbach (Steinpach, Steinwach)
Chrístoflfel 142.
„ „ G i 1 g, zu Otnebitz gesessen, 96,
103, 112, 133.
„ „ Jorg 46, 114.
Stornberg Zdenko v., Oberstburg-
graf 150, 161, 163.
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— 201 —
Strackonitz Herr v. 44.
S trans z, Kánber 15.
Šommer Jorg, Diener 128.
Swamberg (Swampurg) Herr v.
m, 162.
Swartze Sneider, Biirger 22.
Swjhaw 8. Rysenbergk.
Swyhe Jangherr v. 103.
Tachau (Tacha) Stadt im westl.
Bohmen s. Guttenstein.
Tascher Lorenz , Biirgermeister
114, 130.
Tantenbergk s. Schenck.
Teich schwarzer 168.
Telbitz 8. Dallwitz.
Tepel (Toppel) Fluss 118.
Tepel (Teppei; Kloster, Abt 106,
121, 124, 126.
Tettaw Apel v. 142, 144, 147,
150, 160.
„ „ Hans v. 142, 144, 147, 150
Thnmahirn, Áltester 76, 77, 80.
Tonitz 8. Donitz.
TschecbÍBche Amtssprache 36,
36, 50, 60, 110.
Taebmacher Engelhart, Biirger
22, 114.
Tnebmacher Jobannes, Biiiger
20, 22^ 29, 31, 43, 46, 49, 61,
63, 69, ^, 92, 95, 102, 109, 114,
126, 128.
Tuchmacher Wenzel, Biirger 1,
3, 5.
Tucke Cuntz, Fleischergeselle 76.
Turkensteuer 101, 126.
Tzedlitz 8. Grisse.
UngarD, Land 17, 21, 68, 90.
Un-aer Mathls, 18.
Ui irkSmmerer 60, 89.
V I lenaw 8. Falkenan.
Ve 1 8 c h (Veyltz) Fabián v., Haupt-
• mann 70, 72—75, 79, 84, 86, 96,
99, 100.
V i t z t u m (Vitzthum) Felix auf Neu-
scbonbnrg (Nfewe Schonburg) 41,
42, 44, 46.
Vorpfluck Brief 88, 89.
Voygt Jorg 18.
W accal aurius, BUrger 20, 22,
49, 63, 69.
Wagner Waltasar, Biirger 114.
Wald8aa8eii (Waltsassen, Walt-
saxen) in Baiem, Klo8ter, Abt 63,
64, 161, 166,
Warmbad (Warmpad) s. Karlsbad,
Weglassrecht 108 flg.
Weiszenbach (Weispacb, Wey»-
senbach, Wissembach) Hermann v.
140—146, 147, 160, 161.
W e i t m ii 1 (Weitmoel , Weitmol ,
Weytmole) Beni8cb v. der 142.
„ „ Cristof v. der 122.
„ „ Johann v. der iind zu Kom-
motau 122.
„ „ Micbel v. der 122.
j „ Sebastian v. der 122.
\VelfÍ8dorf (Wolffisdorf, Gocz v.)
Goetz v. 144, 145.
W e n t z 1 a w 8 b c r g s. Prag.
Wenzel Hans, Biirger 74.
Wenzel (Ventzel), Henker 14.
Wenzel, Konig v. Bohmen 172.
Weyspach Hennan v. 3.
W i e n (Wyem? Wyenn) Stadt 17, 18.
Wild Endres, Altprediger 98.
Wissenbach s. Weiszenbach.
Wladicken (Bladecken) 24, 130,
173, 176, 177.
Wladislaus Konig v. Bohmen 4,
6, 14, 19, 22, 23, 26, 27, 29, 30,
37, 62, 66, 91, 92, 94, 99, 110,
124, 129, 130, 132, 167, 168, 169,
171, 172, 176.
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— 202 —
Wolffisdorf 8. Welfisdorf. Zedwitj Ott v. u. v. RSbítidi tOO,
W organ 8. Gnttenstein, BurUn. ^ „ Sittich v. 144, 145,
Wyem? Wyenn s. Wien. Z n a i m (Znoym, Znojmn) L Mih-
ren 166, 166.
Xedwitz Dienstmann aus 98. Zuleger, Biirger 112, 114.
Z e d w i t z (Czedewicz,) Kašpar v. u. Zwickaa (Czwig-kaw) Stadt b
v. Ribitzch 100. Qachgen 140.
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Inhaltsverzeiohniss.
Vorwort . , . , • DI
Einleituug V
Text aer Chromk^ 1
Beitagen (1—33) 139
Spracbe der Chronik 178
Glossar . . , . 187
Register 193
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'■^1^
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■^
DEUTSCHE CHRONIKEN
b<^£3:1s.£:e:3^
HERAU80E0EBEM VOH
Dr. L. S CH lesí N GER.
IM AUFTRAGE DES VEREINS FÚR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN
IN BCEHMEN.
BAND II:
SIMON HOTTELS chronik DER STADT TRAUTENAU.
PRAG 1881.
YurU^ des Vereins, in Commlssion bel Dominikas in Prag und F. U. Brockliaus in Leipzl^.
K. K. HOFBUCHDRUCKERÉI A. HAASE, PRAG,
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/
SV 'V '. '
SIMON HOTTELS
Chronik der Stadt Trautenau.
(i-is^S:— leoi).
BEARBEITET VON
Dr. L. SCHLESINGER.
IM AUFTRAGE DES VEREINS FÚR GESGHICHTE DER DEUTSCHKN
IN BCEHMEN.
PRAG 1881.
^erlag des Vereioa, In Commission bei Dominikas In Prag und F. H. Brockhans lu LeiitEJc
K. K. HOFBUCUDRUCKEREI A. HAASE, PRAG.
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DigitizedbyLjOOQlC ^
^inleitung.
Spaí der Zdt der letzten Přemysliden bildete sich in Bóhmen
die Ofípjlogenhtiít lieraus , den kbniglichen Wittwen die Ein-
kUnfte eimr odefr mehrerer koniglichen Stddte zum lehensldng-
Uehen Ntitzgenusse zuziiweisen, wesswegen diese Stddte den
Nanmví kUnígtiche Leibgedingstcidte erhielfen. Allmdhlich ent-
wirkeltů nlcJi als Hofamt ein besonderes Unterkammeramt der
K^aígiiiy tDfdchí^s die oberete Venoaltung dieaer Stddte leitete,
die nunmehr im Beayntemtile schlechthin y,unterkammeramtliclie^^
genaunt imwden zum UnterscJnede von den ^landesunterkam-
méTumtUclien^ ^ welcJie dem Landesunterkammeramte unterge-
ordnet waren. Der Ehre der Leibgedingschaft der koniglichen
WíttwBu er/reuřen sich im Verlaufe der Zeiten neun Stddte,
(Chrudim, Ilohenmanthj Jaromirsch, Koniggrdtz, Koniginhof,
Afelnik, Nmihidschow, Polifschkay Trautenau), die alle mit
An«naJtme mu Melnik im nordostlichen Viertel des Landes
gelegen 9Índ und daselbst jetzt noch zu den tvichtigeren Reprd-
gení antén cřťs Stddtewesens gehoren. Am hocJisten im Norden,
nahé au der Landesgrdnze erhebt sich Trautenau, die Perle
des blihnischen Riesengebirges. Entsianden auf altem Konigs-
bodeUf gewíikrttí es ehemals der Koniginwittwe reichliche Ein-
kUnfte^ žil Eude des XVI. Jahrhunderts gedieh es zu solcher
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m I
^
wj-
- VI —
Bliithe, dass es atis eigenen Mitteln die volle Selhstvei^waltung
und den iimliegenden koniglichen Besitz enoerben konnte, in
der Gegemvart aber erwuchs es zu einer der hervorragendsten
Iwhistriestadte des Landes, bekannt auf dein Weltmarkte durch
die Specialitdt einer hochentwickelten Flachsgamspinnerei. Die
deutsche Liter aturgeschichte nennt die frettndliche Stadt dis
Geburtsort des Dichters Uffo Horný die strategisch wichtige
Position an einem der Landesthore rUckte sie bei állen feind
lichen Verwicklungen mit dem ndrdlichen Nachbar auf den
unmittelbaren Kriegsschajíplatz, so namentlich in den schlesischen
Kriegen des vorigen Jahrhunderts und neuestens in dem ver-
hťingnissvoUen Feldzuge des Jahres 1866,
Die Quellan zur geschichtlichen Erforschung der wechsel-
vollen Vergangenheit Trautenaus fliessen gerade nicht sparlich,
Urkundliclies Materiále bergen die Land- und Lehentafel,
sowie die Univ&i^sitdtsbibliothek in Prag und filr die neuere
Zeit das stlidtisclie Archiv in Trautenau. Chronikálische Nach-
richten liefern Jan Beckovský ^) und eine sogenannte Riesen-
gebirgschronik^) , letztere allerdings fast ohne allen wissen-
schaftlichen Belang.
Die weitav^ wichtigsten Geschichtschreiber von Trautenau
aber sind Simon Hilttel au^ dem XVI. Jahrhunderte und dessen
trefflicher Nachfolger Julius Lippert aus unserer Zeit^),
Simon Hilttel *)y dessen Hauptwerk wir im Nachsfehenden
zur Veroffentlichung biňrigen, wurde zu Trautenau im Jahre 1530
gahoren und dilrfte nicht lange nach dem Jahre 1601 gestorben
^) Pbaelkyne starých pržíbiehuw eieskych, 1700y w Praie.
^; Illustnrte Chronik von Bohmen. 11, Bd. S, 449 fig,
^) Beitrage zur Geachichte Bohmens AbtheiL lil. (hernnsgegehen vom
Vereine fur Oeschichte der Deutachen in Bohmen) Ortageachichien.
Bd. 1. Geachichte der Stadt Trautenau. Bearbeitei von Julius Lippert
Prag 1868.
*) Ea komToen nodi die Formen Hittel, Hyttel und Ilutelua vor.
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- VII -
8ein ^). Von den viděn in der Heimathsstadt lebenden Name^ia
vettem kann man wohl auf eine weitverzweigte in Trautenau
sesshafíe Familie Namens Hiltřel sMiessen, wenn auch direkte
Angaben Uber gegenseitige Blvtsverwandschaft nioht zu Gebote
stehen^). Schon in seinem zwei und zwanzigsten Lebensjahre
am 10. Januar l/)o2 verehelichte sich unser Chronist mit der
lochter des BUrgers MeHen Hrlldel, Namens SaAina^). „Goft
gebe um seinen Segen!^', ruft er bei dieaer Gelegenkeit aus.
Wir haben gar keinen Anhaltspunkř, der uns errathen liesse,
ob dieter Wunsch in ErfUllung gegnngen ist oder nicht. Selbst
ob des etwaigen Kindersegens werden wir im Unklaren gelasaenf
toenn nicht andere das absolvte Schweigen des Vaters als Hin-
fjDeis auf jeglichen Mangel eines solclien gedeutet werden muss.
Oder soli man aus der einzigen Stelle des Menioriativ, wo der
Chronist ganz im Allgemeinen nur von den j^Seinen*' spricht,
auf das Gegentheil schliessent ^) Vielleicht darf man auch
annehmen, dass Frau Sabina ihren Mann Uberlebt hat, da
dieser sonst doch wohl ihr Todesjahr verzeichnet hdtte. Seinen
hauslichen Herd tinter eigenem Dache grilndet sich HUtřel ein
Jakr nach seiner Verheirathung, indem er am 25, Oktober 1553
in sein ihm gehoriges Haus einzieht^ das er eben neu erbaul
^) Im Jahre 1582 ^ in welchem er den Auazug aus aeinem MemoriaUv
sehriéby giht er sein Lebensalter auf 52 Jahre an (S. 343). Die
unter den auf deii Brand von 1583 sich heziehenden Versen stehende
Altersangabe yaelas GT" diirfle woJil nur daJiin zu deuten sein^
deus die Verse im JaJire 1597 eingetragen wurden, Fiir diese spatere
Eintragung spricht auch dte ersichtlich spalere Niederschrift der-
seiben Verse am Rande des Gedichtes von 1583. (S. 276.) Sa
iange Hútlel es uberhaupi im Stande war, fiihrle er sein so vieh
Jahre sorgfallig gepflegtes und geliehtes Memoriativ gewiss fořt.
Da dasselbe mit dem Schluss des Jahres 1601 dftbricht^ mag der
Chronist selbst bald darauf falls er nicht Vdngere Zeit krank dar-
niederlagy gestorben sein,
'; Siehe im Index 8. 407.
'; S. 129,
*) S. 257.
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- vm —
haUi%^). Der junge Haushesitzer bptreibt nls bUrgerlichen
Ntflwnngszweig das Gewerhe der Mahrei. Er wulmet nich
dhiHem seinem lienife mit besonderer Vorliebe vnd war von
tU*r Bedenituiig seines Standes, der ihn Uber die geioohnlichen
jlnmlwerker erhob, tief durchdrungen. So oft er seinsn eigenen
Nfitmn niederschreibt, versliumt er niemah das Prlidikat j^der
AMnler^ hinzusnisetzen.
Der Zeit und den drtlichen VerhUltnisaen entsprechend,
iitmint Simon HUttel ala Malér eine Mittelstellung zwischen
flnndwerker und KUmtler ein, Er polychromiert die Hduser
uimr Mitbilrgery malt mit besonderer Sorgfalt die Giebelfelder
nud schreibt nach gutem alten Brauche gereimte Sprilchlein
tntt zierlícJien Buchstaben ein. ^) Auch der kaiserliclte Haupt-
nitínn Felix Kunesch von Jemnik vei^endet ihn gelegentlich
dtix Neubaues des Schlosses zu Dekorationsarbeiten und Uber-
irllgt ihm insbesoiulere die malerische Ausschmilckung der
Feunte^r, ^) In den weiten Rliumen der Stadtkirche findet Huttel
fUís Feld zur Entwicklung einer mehr kUnstlerischen ThUtig-
hut. Bei der Anfertigung der in der Kirche aufgestellten
Kpiiaphien, unter denen sein eigenes, bei der Bemálnng der
*lpit verschiedenen Zechen gehórigen Chore^ des Predigfstuhles
und dergl, wurde sei)ie Kunstfertigkeit in Anspnich genommen.
Er war es wohl auch, der im Jahre 1564, als die Nachricht
rom Tode des Kaisers Ferdinand eintraf , den Pfeiler in
dpv Kirche schwarz und weiss mit dem kaiseřlichen Wappen
ufi^l der Jahreszahl gemalet, *) Im Jahre 1581 Ubermalt er
ffiit ^alte Passion^y die schon 104 Jahre alt war, und betofil-
ligt iunerhalb vler Wochen diesm grossere Stilck Arbeit, Der
nhrbare Meister Nikel Arnt^ sebus Zeichens ein Barbierei',
^) 8. 25S, 274.
^J B, 3Í8,
•} S. 177.
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— IX —
hntte mit Vor^cissen des Rathes und des Pfarrers den Kilnstler
hí^u beMuftragty ihm aher nur das spUrliche Honorár von
fflnf TJtahrn verabfolgt. Huttel macht hiezu folgende die
Frommigkeif. sieines Sinnes und die eigene WerthschHtzung
míwr Arbeíishistung charakter i sierende Bemerknng : y,Der
Mahr hal das Seině auch dábei geťhan, mehr als 12 Thaler
étm Leiden CJiristi zu Lobe^ der Kirche zur Zier, einem ehr-
samen Ratk su EhreUy der ganzen Gemeinde zum Woldgefallen
und zu seinem und der Seinigen guten Gedčlchtnisse.^ ')
In seinen Musestunden stellt sich Hiittel in der uneigen-
nilizitjiUu Weise in den Dienst der Interessen seiner Vater-
itadt^ deren Schicksale ihn ununterbrochen auf das Lebhaf teste
beschdfttgen. Bei állen Gefahren, in Feuers- und Wassersnoth
ist er der ersfe auf dem Platze, und ist Niemand anderer
bei der Handy so signalisiert er selbst mit der Sturmglocke den
MUbUrgern die allgemeine Gefahry so bei der Puherexplosion
im Jahve 1662. ^) Ohne Hiittel wird in der Stadt kein Fest
ijefetei*tf er hilft bei allen Gelegenheiten mit Rath uml Thatj
MÍbst beivi Komodienspiel der Dilettanten , loobei er sich
ije.rne nndanlcbare Nebenrolkn zutheilen IčLsst, ^) Im erbitterten
Kampfe der Stadt gegen den gewaltthatigen Pfandsbesitzer
CliTÍstof von Gendorf steht Hiittel in der Reihe der Filhrer
der ihre Freih&iten und Gerechtsame vertheidigenden Bilrger-
*chaft. So wié die andem^ weigert auch er sich standhaft^ den
Huldigungseid gegen alles Herkommen knieend zu schworen, *)
Und als der Rath und die Gemeinde im weiterem. Verlaufe
des Kampfss zur Schlichtung des Zwiespalts auf das Schlo ^s
citiert werdeUf benUtzt er, den Auguren gleich^ einen Vorfall
im Bereiche der Vogelwelt, um seine Mitbílrger zum muthigen
V 8. U7.
*; H, 1€7,
'; S. 304.
\j S. 146.
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_ X —
Auskarren im langwierigen Streite anzueifem. Im gross&ií
Schlosshofe sah nlimlich die eimiehende Gemeinde dem Kamp/^
eines Storclies mit Dolilen zu und vei^wunderte sich, wie die
letzteren den grossen Gegner dreimal von der Mmier weghisBen
und verjagten, ^Seht ihr Nachbaren,^ sprach da schlagfeftig pro-
pJiezeiend Hilttely „das bedeutet etwas ISÍeíies, Der Storrh he-
deutet den Herm und die Dohlen die Gemeinde von Travte na u:
Also werden die Trauienauer den Platz behaupten!^^)
Dass der seiner Vaterstadt 80 treu ergebene und fUr doJt
allgemeine Wohl unermUdlich ťhdtige Mann, der sich mit ainem
gewissen Stolze ^civis Truínoviensis^ nennty durch das Ver-
trmien seiner Mitbilrger zu den hocJisten Ehrenposten iu der
Gemeinde berufen vmrde, ist eigentlich selbstverstlindlich. Jm
Jahre 1573 tourde er zum Rathsmann erwUhlt,^) und im da-
rauf folgenden Jahre trUgt er eine Zeit lang die BUrde des
BUrgermeiateramtes,^) Doch scheint eSy dass das geringe Be-
hagen an der bureaukratisch administrativen Thdtigkeit imd
der Hang zu anderweitigen Liéblingsbeschaftigungen ihn %}er-
anlasst habeUj einer etwaigen Wiederumhl absichtlich ans dem
Wege zu gelien,
Solcher mit einer gewissen Leidenschaftlichkeit gepý^giar
Lieblingsbeschdftigungen hatte ndmlich Hilttel zwei — einmal
die topographische Erforschung der Umgebung von T7'aufe}mni
das andere Mol die Pjiege der heimischen Lokal ge^chichfť.
Dass von dem geschidten Auge des Malers die Reize der
prdclttigen Gebivgslandschaft von Trautenau mit hUherem
Verstíindnisse erfasst wurdeny liegt nahé, und ebenso begvdjlick
isty dass der Malér das Wandern Uher Berg und Thal, durch
Wald und Flur mit wahrer Herzenslust betrieb. Von
3; S. 151, 152.
') S, 213.
^) S. 214.
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- XI —
einer solchen grdsseren Vergnilgungsexcursion nimmt er zum
Jahre 1677 atisdrUcklich Notiz, indem er erzdfdty dass er in
diesem Jahre am 7. August mit eiíf Nachham auf den
j^Riesenberg (Schneekoppe) zu dberst Mnaufspaziereť^ ist, ^)
Somt berichtet er von seinen Wanderfahrten nur, wenn diese
irgend einen práktischen Zweck verfolgten. Im Jahre 1558
unternimrnt er am 2, November im Verein mit dem Schulm^ister
Valerius Griinberg und den Biirgern Christof Ilgner und Hans
Teuffel eíne Expedition zur Avffindung eines alten verfallenen
BergwerkeSy der sogenannten Goldgrvbe im Pfaffentvalde. *)
Am ausgiebigsten aber konnte Huttel seiner Wanderlust
bei den sogenannten Grenzbegehungen genilgen, wobei er zugleich
das NUtzliche mít dem Angenehmen vereinigte. Nach der Ge-
pftogenheit des XVL Jahrhnnderts wurden die Grenzlinien
zwischen den einzelnen Gemarkungen durch Uussere Kennzeichen :
Baumeinschnitte, Steine mit Buchstaben, Ziffern oder Wappen,
Ackerfurchen und dergl. festgehalten, Von Zeit zu Zeit wurden
die Grenzzeichen ernenert und durch alte Gedenkmdnner dem
GedUchtnisse der jUngeren Generation der Lauf der Marken
Ubeiiiejert. Es lourden desswegen von Seiten der EigenthUmer
regelmassige Grenzbegehungen abgehalten, und solche insbeson-
dere dann veranlasst, wenn Grenzstreitigkeiten zwischen den
Anrainern av^gehrochen waren, Bei allen Grenzbegehungen
nuHy die der Rath von Trautenau in der zweiten Hlílfte des
XVL Jahrhnnderts anordnete, oder zu denen er als betheiligte
Partei zugezogen wurde, jínden wir unter den stddtischen Ver-
tretern mit der gróssten Regelmlissigkeit Simon Huttel, wie als
unentbehrliches Mitglied. GelegentUch der Generalre vision der
Trautenauer Grenzen im Jahre 1573 nennt sich HWtel geradezu
f^^n j^Grenitzenbeschreiberj^ ^) icomit er sich wohl als Pro-
') S. 225,
V S, 148.
V iS. 201,
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1
— XII —
tokoUfilhrer der Grenzebegeliungskommission hezeiclinet wissen
toilL Zu diesem Amte qualijicierte er sich nicht bloss vei^moge
seiner hervorragenden Lokalkenntmssej soiidera auch wegen
seiner Gewandtheit mit der Feder und seiner Feriigkeit im
Zeichnen und der Feldmesskunst
Nicht bloss der Rath von Trautenaiij sondern auch die
kniserlichen Behorden nahmen die fachmcínnischen Kenntnisse
Hiittels ia Grenzangelegenheiten und Vemiessungsarbeiten genie
in Ánspruch. Im Jahre 1564 begieng eine kaiserliche Kommis-
sion die grosse Waldsfrecke zwischen Trautenau und Kóniginh^f
f,da8 Konigreich'^ genannt, Hilttel, der als Vertravsn^mann
seiner Vaterstadt der Kommission benoohnte, icurde von dieser
gebeten, die Geameterarbeiten zu ílbernehmen, was er wiUig
fhat yfAlso haben mich die kaisorlichen KommissUre ange-
sprocheny^ erzííhlt er, ,//ass icli ihnen die GrUnzen uim
Konigreich abreissen und entwerfen solíte^ welches ich tvillig
getlian hábe, Also hábe ich Alles fleissig abgamalet und hábe
angefangen bei Marschow bis oberhalb Bohnúsch Purwitz —
sammt alleu Grdnzen und Dorfern zu beiden Seiien den
Konigreichs. Und sind wir vom 6, bis 15. Juli, dus ist in
10 TageUj allererst henimgekommen,^ ') Im Jahre 1569
kamen Knttenbergische Markscheider nach Marschendorf, welche
im Auftrage des Kaiaers Vermessuvgen im Riesengebirge vor-
nahmen behufs der geplanten Anlage nener Wasserklansen
zum Flossen des Ilolzes, das fíir die Knttanbergischen Werke
aus dem Grenzgehivge bezogen ivurde. Auch diese loandten sich
au Huttel, der sich eben im. Kreppelhof aufhieltj und baten
ihn brieflich , ,^ihnen zu helfen das Riesengebirge abzu-
marscheiden.^ Innerhalb vier Wochen wurden damals untťr
Miticirkung Hilftah die ííohen der wichtigsteii Berge des
Riesengebirges gemessen und in den Thdlern Nivelliei^ungen
•; S. 177,
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— xm -
vorgenommen. Den Riesoiberg selbsty das ist die Schneékoppe,
fanden sie vom Riesengrunde aus ge'*'echnGty 1920 Ellen hoch. ')
Noch an zwei andern ini Auftrage r/er Kuttenhergischen
kaiserlichen Beamten vorgenommenen Vemiessungsarbeiten be-
theillgt 8Ích Hiittel: im Jahre 1574 im Kdnigreichy wo dle
Trautenatier filr die Abholzung in ihren Stadtwdldem enť
schadigf- werden sollteri^), und 1677 , in tcelchem Jahre die
roíi den Kaiserlichen abgeholzten Strecken der Trautenauer
Walder aufgenommen wurden. ^)
Da mm Hiittel seine zu arntlichen Zwecken vorgenom-
metien Aufzeichnungen zum grossen TTieile seiner Chronik
einverleibte,*) 80 hat er uns ein hochst schcitzenswertJies historisch-
geographisches Materiále uberliefert, das Uber Lage und Namen
der Fluren, Waldreviere j Wasserlciufe und dergl, in der
iceitesten Uingebung von Trautenau vor dreihtuidert Jahren
ein vollstdndiges und anschaxdiches Bild gewclhrt,
Zn seinen somtigen Verdiensten gesellte ndmlich Hiittel
auch das fUr uns weitan-s wichtigste als Chronist seiner Vafer-
stadt, Filr den um alle dffentlichen Verhdltnisse und Vor-
gdnge in Trautenau sich eingeliend Interessierenden lag das
Bedilrfniss uahe, sich auch in der Geschichte der Vergangen-
heit des geliebten Heimathsortes genauer zn orientieren. Da
ihm auch sein Malerberuf einen gewissen Sinn filr das Alter-
thUmliche einjldsste, so ist es erkldrlich, dass er allerhand
jjAntiquitdten und Scarteken^^) sanimelte und beispielsweise die
im Jahre 1534 irt} goldenen Knaufe des Kirchthurms gefun-
denen „Briefe*^ an sich brachte,^) Seině zeitweilige Stellung
V S. 190.
V S. 215.
^) S. 225, 226.
\) S. ÍSO Pj., 145 flg., 150, 151, 176, 177, 178, 201 ftg., 260, 261,
267 J(g., 271, 2S8 flg., 292.
•'■; s. í.
*) S. 68,
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— XIV —
ah Rathsherr und Bilrgermeister verschaffte ihm Kenniniss
mn den im RathhausQ anfbewahrten Akteriy und setn befretin-
fhfes Verhdltniss mit den eimelnen Stadfpfarrern, besonders
mít MaHin Tabernatcyr (Kretschmer), dem er sammt Familie
tíine Zeit lang in seinem Hanse gccstliche Auf nahrne gewcíhrte,
ť.rmdglichte den Einblick in die Dohtmente des Pfarrei-
mrhivs. Die kundigen Stadthchreiber und die gelehrten Seel-
sitrger mogen ihm denn auch ihre andei^weitige UnterstUtzung
nicht versagt haben, so dass er im Jahre 1578 sich entschlosa,
íHti „Gedlichtnissbuch^ seiner Vaterstadt amtdegen y^das er
tjleich einem Heiligthum gehaltenj seinem lieben Vaterlande,
tilneni ehrbaren Rathe und gemeiner Stadt Trautenau zu Ehren
ifnd seinem eigenen Namen zum gnten GedUchtnisse,'^ *)
Dieses Geddchtnissbxich, das Hilttel selbst zumeist Memo-
rlntivy seltener Memoriále nennt, ist in der Anlage eines
Diariums gehalten^ das es ilbrigens seit 1578 nicht blos der
Fof-m nach, sondern auch in der That darstellt. Es beginnt
mil dem Jahre 1484, greift in der ErzUhlung von der Griln-
tiitag der Kirche bis ins XlL Jahrhunde^'t zurilck und bricht
mit dem 4, Dacember 1601 ab. Filr die dlteren Zeitperioden
Ituií es den Schwerpunkt anf die Auseinandersetznng der Privi-
hujien und des PfandschaftsverhUltnisses der Stadt, auf die
(rrilndungsgeschichte der Kirche, des Hospitals und der Schule
und avf Daten iíber einzelne Pfarrer, Kaplline, Schulmeister,
und Kantoren, Je mehr sich der Chronist der Zeit nahevt, in
trdcher er sdbst schon beobachtete und miterlebte, desto weiter^
fiber auch minutióser fasst er den Stoff der Darstellung, wélcher
Nichts, auch das minder Wesentliche nicht, entzogen wird.
Dus Memoriativ gewinnt so filr die zweife HUlfte des
XVL Jahrhunderts den Werth eines Reperloriums von Auf-
zeichnungen aller nur halbwegs hemerkenswerthen Ereignisse
') S U
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- XV -
auf dem Gebiete des stddtischen und hiírgerlichen Lebens nnd
ersetzt tma, um einen Masstab von heute aitzulegen, eine statt-
liche Reihe von Jahrgfingen eines aorgfaltig redigierten Lokal-
journah. Es entfaltet sich in demaelben unsem Blicken das bis in
die kleinsten ZUge treti wiedergegebene Spiegelbild d^.s Alltags-
lebens einer kleinen Stadt vor dreihundert Jahren, und dank-
barst *wird imbesondere der Kulturhistoriker die Fillle scheinbar
geringfiigiger Notizen in den Kauf n^hmen, da ja gerade er
der Ueberlieferting dergleichen Materials nicht gut enť
rathen kann.
Hilttels Auffassung der Verhciltnisse ist eine voUig nn-
befangeney und eine wohlthuende Objektivitdt durchweht seine
schlichte Darsfellungstoeise, Er htílt sich weitab von jedem
personlichen Angriffy und nur in seltenen Fdllen klingt aus
der Kulte der breiten Erzdhlung ein starkereř Ton subjektiv&i*
Empjindung he/raus, In tadelnder Weise spHcht er sich Uber
das eigenwillige und trotzige Benehmen des hitzigen Pfarrers
Johannes Timus ausj *) und dis wegen dessen Verabschiedung
von Seiten des Rathes in der Gemeinde die Umfrage gehalten
wurdey kann er sich nicht enthalteiiy seine entschiedene Ab-
sUmmung mit einem kurzen „non nolo'' zu verzeichnen.^) In
dusserst vorsichtťger Weise nur kritisiert Hilttel solche Mass-
regeln des Stadtregimentes , die seinen Beifall nicht finden
konnen, Zum Jahre 1591 klagt er Uber den j^hinter Vonvissen
des gemeinen Mannes^ eiligst vorgenommenen Verkauf der
Ober- und MittelmUhle, sotoie des Pferdezolles und zeiht den
Rath der Nachldssigkeit und Saumseligkeit des Handelns im
richtigen Augenblicke, Die Stadt sei in grosse Schulden ge-
rathen, will er weiter av^fílhren, doch da un1erh*icht er sich,
áls ob er sich bei einem Wagnisse ertappt hiitte und sagt:
V S. 22Q.
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— XVI -
„Táce frater, tu habes malam vocem." ^) Als trn Jahre 1698
die Stadt die umliegenden Dorfer kaiifte^ wurde von den
BUiffera eine „Selbstavjlage^ zugestanderiy deren freiwilUgen
Charakter er durch das in der Klammer hinzugefUgte „6c-
driintjí^^ ironisiert, Wenn er dabei bemerktj j^was sich mit
Peter Scheibern damah zutrug, ist meniglich bewttssty^ so
scheittí er damit auch atif einen von ikm nicht zu billigenden
Vorfall hinweisen zu wollen. ^) Auch die Schenkung einer
Ftejschbank an den jungen Hans Picker im Jahre 1599 j^von
der Gitmein wegen,^ muss ihm nicht vdllig ordnungsgemd^s
vorgekommen sein. Doch bemerkt er ganz schUchtem: „ego
iieacio.'* ^) Deutlicher spricht er schon Uber die im Jahre 1601
he^chlossene Bier- beziehungsweise Brausteuer, Es regt sich
in ihm offenbar der y^bravberechtigte*^ BUrger^ und er nennt
die neve Uvilage eine Schwdchung der alten Privilegien ^so
die Kaiser Rudolfus und sein Grossvater Ferdinand der Stndt
Trauienau gegeben, dass die Mitwohner frei brduen sollten
i^hne solche schwere Auflage oder Geldgeben,^ ^)
Wenn es schwer sein dUrfte, diese wenigen Fdlle persón-
(icher Kritik luiseres' Chronisten zu vermehren^ so miissen wir
ikm ferner das lobende Zeugniss ausstellen, dass er auch in
reliijiUsen Fragen, die im XV L Jahrhunderte so viele ztim
Ueberťifer verleiteten, gemdssigten Anschauungen hvidigte,
Vom chronikalischen Siandpunkt ist es eigentlich zu bedarierit,
das» Hilttel als Zeifgenosse der auch in Travtenau siegreich
einziehenden Reformation so wenig direkte Nachrichten Uber
dle Protestantisiei^ng seiner Vaterstadt bHngt. Dass er sich
selbsé der iieuen Lehre zuneigtCj konnen wir allerdings atis
manchurlei Andeutungen mit Sicherheit schliessen. Aíartínus
'} 5. 312,
^) :rss, 334.
^) 8. 335.
\) H. 339.
I
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r
xvn —
Lutker ist ihm ein ^eh^wilrdiger^ und j^heiliger^ Mann^ und
Huttéls Schuld ist es nichf, wenn ein spdterer Glossator diese
Prddikate im Manuskripte in j^ehrrilhrig^ und yjieillos^ um-
wandelte,^) Dass die Kreuzheii'n oder „Kreuzpfaffen^^ ausNeisse
im Jahre 1521 die Seelsorge in Trautenau aufliessen, begrilsst
der Chronist mit einem freudigen: „Laus Deo^^, und mit
sichtlicher Zufriedenheit erzdhlt er von der lauten Opposition^
wdche der Seifensieder Matheus Freise dem Pfarrer Johannes
im Korbě í» der Kirche machte^ loenn dieser von der Kanzel
herab gegen die Lutherische Lehre gewaltig losdonnerte, HeiT
Johannes im Korbě verstieg sich ober auch in seinen Predigten,
ioie Hilttel nieint, oftmals allzuhoch am „Papistenberg,^ dass
es woJd einer Leiter bedurft h&ttey um ihm wieder herabzu-
hdfen,^) Den Reformen^ die einzelne Pfarrer y namentlich in
der Einschrdnkung der Feiertage^ der Abschaffung der Proces-
sioneny der Roratenandachtj des WetterUiutens und dergL an-
bahnten, zollt er seinen vollen Beifáll — nur nicht gewissen
NeuerungeTíy die Pfarrer Johannes 2 imus einzufUhren bdiebte,
z. B. der Taxe von 1 Thaler fUr den Schulmeister beim
Áuslduten einer Leiche mit der grossenGlocke. — FiJúr die
Ausschreitungen und Blóssen der einzelnen geistlichen Seelen-
hirten, mogen diese nun katholisch oder protestantisch g^twesen
sein, ist unser Chronist keineswegs blindy und wir verweisen
nur auf das Behagen, mit welchem er uns von den menschlichen
Schwdchen des Schlossmonches Petrus „eines gar grossen Scor-
tators" oder den tollen Streichen des Pfan^verwesers Hieronymvs
Hirschj eines guten Bibastikus und RaufboldeSj des AusfUhr'
lichen erzdhlt. ^)
V S. líO.
v S. 48,
»; S 347.
V S. 346, 35Í fl.
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— XVIII —
Im Uebrigen war HUttel ein fronimer, gottesfilrchtigcr
Mann. Er vemahm gerne daa WortGottes aus beredtem Munde
und legie selbst eine Sammlung von 23 Predigten atiy die
viímchiedene Pfarrherrn in Trautenau gehalten. ^) Dass er der
Kírche die Passionsgeschichle fast umsonst gemalety haben toir
i^eJion oben angefUhrt, Bei ErwUhnung von Tode»fallen ruft
ťr dem Hingeschiedenen ein fromme% j^requiescat^ oder j^OoU
gmid ihm^ nach, Einmal beklagt er sich sehr dariiber, dasi
mu Chriettag nur 4 Persoíien zur heiL Kommunion gegangen
sííítín, ') bei Erztíhlung von UnglilckafHllen nimmt er GeUgen-
heitf um auf die Warnungen Gottes hinzuweisen vnd zur Busse
zii mahnen. In teinem spdteren Alter echUeast er den Bei*icht
uber die einzelnen Jahre zumeist mít einem ^nUthigen Danky
iiasB ihn Gott das Jahr hábe Uberleben lasseny und mit der
frommen Bitte um weitere Gnade und Segen.
Die Form Hiltteh tet eine ungezwungen einfache und
schlicht treuherzige, Seině Sprache entzieht sich ztoar nicht
ffUnzlich dem Einfltisse de8 hkalen Dialektes, lehni sich ober
lni Ganzen und GroBsen dem eben gangbaren Schrifideutsch
íifi. Im Jahre 1583 gelegentlich des grossen BrandunglilckeSy
das am 12, Sepiember Trautenau ereilie^ schwingi er sich auf
ihn Pegasus, um die wUihende Feuersbrunst in einem ziemlich
iiilchtemeny ober gui gereimten Liede zu be»ingen,^) Ob die
Prophezeiung des y^stamligen Andres^ ^) als Geistesprodukt des
C/tronisien anzusehen isiy wie Lippert meini, scheint mir schon
in Hinblick auf die Sprache doch sehr zweifelhaff, Die von
Lippert angenommene Tendenz des Propheien liesse sich Ubrigens
tait der sonsiigen Harmlosigkeit Hilttels schtoer in Einklang
hvingen.
>) s.
182.
v 8.
295.
'; s.
275 flg.
V s.
117 flg.
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^ XIX -
D(X8 Meynoriativ enťhdlt nehst der fortlaufenden ErzUhlung
eine AmaJd von UrkundeVy die Hilttel zumeist dem Stadt- und
Pfarrarchive von Traidenati entlehnte. Die díplomatische Oe-
naiiigkeit der Abschriften ist Hnsserst fraglich ; invielen Fdllen,
woM bei allen Uchechischen Urkunden^ hatte der Chronist selbst
8chon mangelhafte Kopien aU Vorlage. Der erzlihlende Text,
der die Trautenaver VerhcLltnisse béhandelt^ wírd bfter unter-
broóhen durch Nachričhten nus Bohmen Uberliaupt tind durch
zttmeist gereimte Verslein Uber tcíchtige eben vorgefallene Welt-
ereignisse, Wir haben diese PartieUy $owie den urkundlichen
Theil durch einen beaondeim Druck von den Trautenauer Nach-
ričhten abgehoben.
Hilttel war nichts weniger als ein Gelehrter^ und man
wírd bei dem schlichten Stadtchronisten nur eine gerínge
wissenschaftliche Bildung voraussetzen dilrfen, Seině Kennť
nisse im Latein, wenn sie ilberhaupt Uber die Handhahung
gewisser SprUchlein sich hinavs erstreckteiij dUrften sehr
mangelhaft gewesen sein.^) Besser zeigt er sich mít der tsche-
ckiéchen Sprache veHraut, doch fdllt ihm deren Schriftgebrauch
schwer genug. Nur Uber spUrliche Literátu rbehelfe verfUgte er,
und der Mangel richtigen Einblickes in die Hltere Landesge-
schichte zeigt sich insbesondere in seinem spdteren Werke Uber
die Entstehung Trautenaus und der NaclibardUrfer* —
FUr die im Memoriativ gebrachten Nachričhten aus der bbh-
mischen Oeschichte verweist der Verfasser zweimal avf die
y^bdhmische Chronika^, ^) Hajek, den man zundchst darunter
vermuůhen mdchte, ist, wie 9Ích bei genauerer Untersuchung
heravsstellty nicht gemeint, sondern HUttel dUrfte vielmehr eine
y Erachreibt: ^tu habes malá voce, — niscio" oder kopiert anatatt „bis
sexta tota** „bis senátora" u. dergl. Die Kopie der Urkunde von
1301 Jan, 1, Í9t dusaerst mangelhafL Die korrupte Vheraetzung
dUrfte nicht eijtmal HiiUels Werk sein, (S. S. 17.)
V 5. 5, 26.
♦♦
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^
— XX
f/er Handschriften der alten tschechíschen Animlislen ^) henHtzt
hfihen. MU diesen stimmen vaniltch seine Notizen miínnt^r
wllrtlich ilberein, wuhrend vor* Hajek formelle uiul tiaehlkhf'
AbweicMingen stattfinden. Dos mit Hajek GemehinehiffUcy
hat dieser eben axich den alten Aniialisten entlehnt, J>tt' Kmah
von den allgemsinen Welthiindeln erhielt der Clironlut tlurrh
Flugschrifřen y^gedruckte oder new Zeitungen,^ die er ntki%
nnd in denen er wohl auch schon die reproduzierte wr^ificl^vti'
Form vorfand, FUr die Erzdhlung von der Schlachf bťi L*-
panto cUiert er als Qitelle den Malér Baltazar Jemnischen ,^)
pír die Schilderung des Erdbebens in Ofen beniltzt er einen
Originalbericht , der nach Tumau gelangt war.^) Einmal
h(^zilglich Maximilians L Gefangennahme verweist er atif die
^Kaiserchronik,^ — V&rworren ist HUtteU Chronologie in der
nlteren Zeit, eítoa bis zum Jahre 1560. Die angegebenen
Monatstage stimmen mit den Datieimngen nnch Heiligenfesten
MÍten Uberein. Hilttel halte offenbar keinen richtigen Schlilssel
ZUT Umrechnungy namentlich mag er alten und neueii Kalender
mincechselt haben, Am Rande gibt der Nenner der in Bruch-
form wiederholten Datieruiig den richtigen Monatstag auj
(}}*und der Zeitbestimmung nach den Heiligentagen an. Der
i t regorianische Kalender wird von Hilttel erst seit dem Jahre
J5SG in konsequente Anwendung gebracht,^)
Nebst dem Memoriativ haben sich noch zwei andere
Jňstorische Werke Hilttels erhalten — der y^Auszug^' aus dem
Ahmoriativ und eine Chronik Uber die Entstehung Trau-
tíinatis und der Nachbardorfer, „Den kurzen Auszug aus dera
Memoriativ hat er**, um mit seinen eigenen Worten zu redm^
,,gemacht anstatt einer Chronika uber die Stadt Trautenau
J Stari lefopUotce česatl^
') S. 197.
') S, 230,
»; 8, 275, Anm. 6, S, 287.
DigitizedbyLjOOQlC .
~ XXI —
etc. von dem 1493 Jahr au bis in das 1582 Jahr, darínnen
er 34 Pfarrherrn und Kaplane und 26 Schulraeister, Cantoren
und Organisten, so in 82 Jahren alhieher gen Trautnaw
vocieret sind worden, nemblich 59 Personen ordentlichen
beschrieben." ^) Die ancjefiíhrten Zahleiij die ilhrigeiis in der
Handschrift radiert und ilberschrieben sind, stimmen nicht zu-
sammen, Ans den spdteren Eintragungen und den vorgenom-
7nenen Korrekturen^ hesonders aber au8 einem Hinweis aiif
den yjAuszug^^ im Alemoriativ zum Jahre 1668^) ist wohl zn
scJiliessen, dasa die Abfassung des ^Auszuges^^ noch vor dem
Jahre 1578 in Angrijf genommen wurde und vielleicht auf
eÍ7iem dlteren Koncepte des Memoriatives beruht Diese Ansicht
rechtferiigt sich noch dadurchj dass der y^Aíiszug*^, den man
fUglich eine Kirchen- und Schnlchroník von Trautenau nennen
konnte^ einzelne AusfUhrungen bringt, welche das vorliegende
Alemoriativ nicht kennt, In nnserer Edition haben wir uns auf
die Wiedergabe diener Stellen beschrdnkt,^)
Das dritte We7'k schrieb Huttel im Jahre 1595 angeblich
auf Anregung des Pfarrers Johannes Hinz.*) Es ist diess
eine Sammlung von Sa^en Uber die GrUndung Traufenaus
und der benachbarten Ddrfer, die auf einen wissenschaftlichen
Werth absolut gar keinen Anspruch machen kann. Der Ver-
faaser Ubertrumpft in der Erfindung der fábelhaftesten Griln-
dungsgeschichten den bekannten Hajek, nur dass er bei Weitem
nicht dessen Kenntnisse in der Landesgeschichte verrHth. Wir
glavhen schon, ein VberjlUssiges gefhan zii haben, tvenn wir
in den Beilagen die Ueberschriften der einzelnen Abschnitte
dieses Hachwerkes bringen, ^) Es lag uns iibrigens nicht, wie
V 5, 343.
V S, 188.
V S. 341 fy.
V Nach Lipperl 5. 76.
»; 5. 362 fy.
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^
— xxn
heím Memoriativ und dem Anszuge^ die Originalhandrnlírifi
des ChronisteUj sondem eine moderně Kopie vóm Jahre ÍS40
vor^ die Uberdiesa spdtere Zugaben enthUlt ^)
Die unserer Edition des Memoriativ und des Anszu^es
zu Grunde gelegte Handsckrift hesteht in einem Foliohand
tíon 22 Cm. Breite und 34 Cm, Hohe, welcher 283 Papitr-
bldtter gleicher Grosse enthdlt. Davon sind die zwei entrn
nicht paginiert, Vom dritten Blatte Iduft eine mit děr Ab-
fassung des Kodex gleichzeitige Foliirung von 1 bis 279. Doch
Jinden sieh zwischen Fol. 34 und Fol. 35 und zwischeu BhiH
182 und 183 je ein nicht numeriertes Blatř. Nach FoL 279
ist ein auf der Vorderseite beschriebenes Quartblatt eingt*
bundenj dann fulgt ein leeres Schlussblatt, Nicht beschri^^ien
sind die RUckseite des ersten Blattes, die Vorderseite des
zweiten Blattes und von den foliirten llby 35a^ 39oy 275fi
und 279b. Auf der Vorderseite des ersten Blattes steht von
einer Hand aus unserer Zeit: „M. Se. Chronica urbis Trutnaw
in rcg. Bohemise, conscripta a Simoně Hittel pictore Tnit-
nowii. continet res gestas ab a. 1493 usque 1600," Eticas
iiefer steht: „Emmanuel Ferdinandi N. 144 — nuncN. 17" *)
Das feste Papier der Handschrift hat eine gelbliche Furhi
und trdgt verschiedenartige Wasserzeichen, unter welchm sich
am bftesten die Figur eines Schweinchens und die eines Heitev-
sporns toiederholt. Wir dilrften nicht fehl gehen, wenn icir in
diesem Materiále ein Produkt der im XVL Jahrhundeite in
Trautenau bereits bestehenden Papiei*mUhley deren Besitzer
Ufter wechselny erblicken. ^) Der im Grossen und Ganzen recht
gut konservierte Kodex ist in braunem Leder ohne alte Ver-
^) Aufgenommen von Josef Watsch aus Althuch^ dermalen im Beshzc
des Vereins fur Oeschiehte der Deutschen in Blíhmen,
y Letzterer tcar offenbar einmal EigenthUmer des Kodex, welcher nun
mehr in der Manuseriptensammlung d^s Vereins fur Gesehi^hie df
Deutschen in Bbhmen aufgestellt ist.
^) S, Papiermiihle im Index, *
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— xxin -
ziemng gehunden; von deii ursp^iinglich vier avs ungebleick*
tem Leinengarn verfertigten SchltLSibUndern siná noch drei vor-
handen,
Das8 wir in der Handschrift ein Autograph Huttels vor
mis haben, unterliegt keinem Zweifel, Der Charakter der Schrift,
die Orihographie und Zeicheiisetzung, die Ancyrdnung der Ah-
sdtzey die gedrdngte Farm der Einscháltungeny die an der
Langseite quer zum Texte laufenden Randbemerkungenj die
Art und Weise der Korrekturen tragen deutlich den Stempeť
einer urspriinglichen Niederschrift. Die Uusseren Merkmalť
eirns Origináldiariums treten besonders in den SchriftzUgen
1 hervor, die in den ersten Partien fest und energisch sind, in
I den spUteren Abtheilungen ober an Kraft verlieren und auf
den letzten Seiten die zitternde Hand des Greises verrathen,
Bei der Wiedergabe des Textes liessen wir uns von den-
I sdhen kon^ervativen Orundslltzen leiten, die bei Bearbeitwhj
\ der Elbogner Chronik beobachtet wurden, v und j fanden nur
aU Konsonanten^ u und i nur als Vokale Anwendungj wdhrend
die Haiidschrift schwankt und nur fUr das u im Anlaute
mit einer gewissen Konsequenz v aetzt, v mit deru verstUm-
mdten e darUber weiidet der Chronist fast durchweffi*
filr ii an, welche modeme Form von uns in Gebrauch ge-
nommen tcurde, w fUr u im Auslaute, bfter auch dafUr ii
mit w zugleich haben wir beibehalten, Dagegen haben wir da^
fUr i ungemein beliebte, manchmal auch filr j gebrauch te y
I nur in den Eigennamen (die iíberhaupt huchstabengetreu ge
bracht icurden) und Fremdworten in Anivendung gebracitt.
Im Konsonantismus ist die Handschrift der Gepfiogenheit des
XV L Jahrhunderts gemdss mit ziemlich viel ilberflUssigmi
Pallasi und zwar ohne alle Konsequenz beladen. Eine rUck-
8 cktslose Vereinfachung vorzunehmen, konuten wir uns nirM
e ischliessen, Wo immer namlich dialekt ische Einwirkungen
t rausgesetzt werden durften^ haben wir voUe Schonung geUht
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— XXIV —
v lid namentlich helíehfe Verdoppehmgen belassen, Gewisse
gam unorganisdie Verdopplungen des Konsonanten aber, tcie
die des Schluss-n im Infinitiv oder Particip^ bei Haupť
nud Beiwdytern oder bei Prdpositionen (gehenn, gegangenn,
herenn, liebenn, inn, vonn), femer in der Mitte (unnd) haben
wir rtdvziert. Die ebenso unmotivterte Verdoppelung des t am
Eiide (zeitt, hundertt) u)id des f am Anfange und Ende (pffand,
atiíf) wvrde vereinfacht, selbětverstUndlich auch das oft ge-
branchte dtt (inhaldtt). Fiir das gerne angewandte gk wnrde g
oder k nach unserm Gebraucke eingesetzt, tz xourde im An-
lante dvrch z ersetztj im Auslaute aber belassen, Unberilhrt
hliebeu 8, 88, 8Z, wenn sie von der Handschrift auch nicht
Vlit Konsequenz in Antcendung gebracht tvorden sind. Ein
tceíteres Eingreifen in die Orthographie des Chronisten er-
lanbten wir vns nur bezilglich der grossmi Anfangsbiichstaben,
ditt wir lediglich am Anfange eines Absaizes und bei Eigen-
namen verwendeten. *)
Die Absafzeintheilung des Chronisten haben wir voli-
Bt/hidig beibehalten, In der Satzzeichenstellung aber sind wir
selbstUndig den gegenwUrtig geltendi.m GrundsUtzen gemd^ ver-
fiihren, Die Handschrift kennt nur den Beistrich in ganz
rvgelloser A nwendung.
Im Anmerkungstheile beschrankten wir uns auf die Nach-
ivvise etwaiger Quellen oder anderer Berichte xtnd auf die
Uichtigstellung mancher Daten. Dass wir dabei nur das
NUherliegende berUcksichl igten, gebot schon die Raumbkonomie.
') lHiftel beobachlet hezuglich der (jrosten Anfangahucfistahen gar kein
Prinzip, Andere Korrekturen namentllch an gewissen inkonsequenten
Schreibweisen einzelner Worter vorznnehmen^ hielten wir nicht Jur
zireckmdssigy und wir liessen daher giiter neben giitter (dioUktisch)
Jiantwork neben hantwerg w. *. w. Nur fur die so Jidufig und in
den manigfachsten Formen vorkommtnden rat, radt, ratb, radit, radth
und Trantnaw, Trauttnaw, Trautnau, Trauttnau, Trauttenaw etc,
wdhlteii wir die konaequente Schreibung rath und Trautnaw.
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- XXV —
Wir hielten es Ubrigena dem Einsiclitigen gegeniiber filr ganz
UberflUssig, jeden khinen nnd grossen Lapsus, mit dem Huttel
steh an der Weltgeschichte versUndigtey zu denunzieren. Li
Nachweisen Uber Trautenauer Sachen konnien wir gleichfalls
sparsam verfahreny da Lipperts gut orientierende Geschichte
in vielen Fdllen aushilft, auf welches Buch wir desswegen
hier im Allgemeinen noch einmal verweisen. Auch dem Bei-
lagentheil gewdhrten wir nur knappen Raum, und nahmen wir
in demselben nur das auf^ was die Handschrift selbst bot
und an einem andern Platze nicht unterbracht werden konnte^
Dus urkundliche Materiále der Land- und Lehentafel und
anderer Archive hereinzubeziekerij hUtte v tel zu weit ge/Uhrt^
und muss die Bearbeitung desselben eineni Urkundenbuche von
Trautenau Uberlassen bleiben. Dagegen glaubten wir jenen
Beníítzern des Buches, welche der tschechischen Sprache nicht
mUchtig sindy es schuldig zu sein, die im Memoriattve ge-
brachřen tschechischen Urkunden durch ausztigsweise Ueber-
setzungen verstdndlich zu machen,
Auf die Zusammenstellung des Registers wurde álle
Sorgfalt verwendet. In Bezug auf Orts- und Personennamen
kann es nichts Belangloses geben. Den weniger bekannten Orts-
benennungen wurde die Angábe der geographischen Lage hin-
zugefilgt, Im Sachlichen haben wir dem Grundsatze gehuldigt
ein Zuviel werde dankbarer accepiiert werden^ dis ein Zuwenig.
Die Erárterung der sprachlichen Eigenthilmlichkeiten des
Chronisteuy sowie die Bearbeitung des Olossars hat, wie bei
der Elbogner Chroniky auch diesmal Herr Professor A, Hruschkay
Ubernommen, dem wir nnsern Dank hiefiir aussprechen, Zu
gleichem Danke sind wir Herm Professor F, BardacJizi ver-
pflichtety der uns bei der Redaktion der tschechischen Ur-
kunden béhilflich war.
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DAS MEMORIATIV.
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Anno domini 1578 jar am tage Jacobi Labe icli Simon
Htttel, malér zu Trautnaw angefangen, dieses gedechtnisbuch
ordentliclien nach der jarzal Christi nach ordniing der monden
and tage laut des calendari ríchtig zu beschreiben, was sich in
hundert und .... jařen jerlich za Trautnaw (und anderswo)
gedechtniswirdige geschichten haben zugetragen zwischen der
stať Trautnaw und ihren alten pfandsherachaften, auch ab-
schriflen deutzsch, behmisch und lateinisch ihrer privilegíen,
recht und gerechtigkeiten, der hospitalischen und gemeiner stát
zugehSrungen und begnadungen, auch von deni anfang der
geistlichen beneficien, erbauung der kirchen und ihren pfar-
hern, schulmaistern und cantoressen, wie und zu welcher zeit
sie gelebt und ire ampt verrichtet haben bis auf diese zeit.
welchs ich mit viel miihy aus vielen antiquiteten und scarteken
zasamen componiret und gleich wie vor ein heiitumb behalten,
gottlob meínem lieben vaterlande^ eínem ehrbarn rath und ge-
meiner stát Trautnaw zu ehren unJ meinem namen zu guttem
gedechtnis der zeit etc. und so jemands was mehers dan ich ge-
wust, die warheitsol im gern vorgiinstiget sein ín daz buch zu
schreiben etc, etc. *)
^) Auf der Rucksaite des ersten nicht paginirten, stark beschXdigten
Biattes.
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p-'.?^-
i-
46a
1484
Feb.
17/16.
46b
1484.
Memoriatief was sich ira 1484 jar zu Truutnaw hat zuge-
tragen und verlauffón.
Anno domini 1484 den 17. tag februarii am sontag nach
Valentini ward diese confinnation von kůnig Wladiszlauo Frid-
richen von Schumburg uber das lehngut Schatzler und pfandt-
Bchaft Trautnaw die verschreibung gegeben.
Wir Wladiszlausz etc. etc. bekennen mit diesem brief
ofFentlich, das vor uns komen ist der wolgebom unser lieber
getreuer Fridrich von Schumburg und hat uns etiíche brief
und verschreibungen mit anhangenden insígiin ganz unver-
maehliget gezaiget : einen von der durchleichtigen fíirstin und
frawen frauen Barbara Behmischen kSnigin, darinen sie dem
gestrengen unserm getreuen licben Hansen von Wamszdorf
auf dem schlosz Trautnaw mit seiner zugehftrung anderthalb-
hundert und drei und zwentzig schock groschen behmisch
verschrieben hat; item den andern brief von kónig Ladiszlauen
unserm vorfordern ISblicher gedechtnis, darinnen er dem be-
riimten Hansen auf demselben schlosz zu Trautnaw und den
zugehSrigen giltem funfhundert schock groschen Behmisch
verschrieben hat; item den dritten brief von uns ausgendt, dar-
innen wier dem selben Hansen und itzt gewelten Fridriche auf
beríirtera gut zu Trautnaw zweihunaert schock groschen
und nach andere zweihundert schock groschen auf gepew
zuwenden hinzugeschrieben haben; item den vierden brief
von berhiirtem ktinig Ladiszlaw, darinnen er etwo dem wol-
gebomen Georgen von Kunstadt und Poydiebradt dieselbe
zeit gubernator im kSnigreych Behaym ihn ein kauf umb das
schlosz Schatzler von Georgen und Chrystoffen gebrudem den
Szedlitzen wilig und denselben kauf bekreftiget; item den
fiinften brief von weilandt k&nig Georgen ISblycher gedechtnisz,
darinnen er dem gemelten Hansen und seinen erben das schlosz
Schaetzler erblich giebet lehensweyse; auch ein confinnation
von itzt genantem k&nig Georg uber der kiinigin Barbara
und konig Ladiszlaus brief auf Trautnaw, darinen er nach
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— 3 —
sieben und zwenzig schock groschen geldts auf demselben
gut hinzuschreibt ,* item unserer brief sechs, darinnen
wier gedachten Fridrich das schlosz Landshut gegeben und
ihme darauf tausent schock groschen Behmisch verschrieben ,
haben; item etzlich desselben Hansen erbbriefe und uber-
gaben und vogtai zu Trautnaw ; und darzu hat er uns zaigt
ein guten willen mit angehengten insigilln von gemelten Hansen
ven Wamsdorf, den er beriirten Fridrichen von Schumburg
und seinen erben auf ber&rte brief gemacht hat ; in demselben
brief und guten willen giebt er auch sein recht und gerechtig-
keyt, 80 er auf das gut Ryssenburgk in der landtaffel verschrie-
ben hat dem gemelten Fridrichen und seinen erben und nach- 47a
komen, wie dan dieselben briefe alle solches lauterer und
klerlich vormiigen und melden. darauf hat uns gemelter Frid-
rich gebetten, ime solchen brief zu coníirmiren und ihme dar-
neben mit etwas mehrem begnaden zu vorsehen, das wir dan
nach in ansehung seiner getreuen und nutzlichen dienst die
er uns biszher gethan etc. etc. mit zeitigem rath unserer rete
ausz kiiniglicher macht zu Behaim dem beriirten Fridrichen
und seinen erben alle obbemelte briefe sambt dem beriirten
guten willen in allen ihren puncten, clauseln und inhaltungen,
als ob dieselben von word zu word hierinen geschrieben stun-
den, bekreftiget, bestetigt und confirmirt haben, thun das
selb auch hiemit wissentlich also, das er derselben brief und
alles des rechtens und gerechtigkeit so er an sich gebracht
allenthalben ungeirret geniessen soli und miig etc. etc. und
darzu haben wier ihme diese femer gen^d gethan, das er
auf besserung und gepew des schlosz zu Trautnaw andert halb
hundert schock groschen Behmisch anlegen muge, und wasz er
also auf solche besserung gelegt zu seyn beweisen wirdet, das
solle ihme zu der zeit der ablSsung sambt der vorigen suma,
so er darauf verschrieben hat, bemelt und verricht werden.
und wer diesen brief mit seinem guten willen inhaben wird,
der sol alles des rechts und gerechtigkeit wie er selbst geniessen
und gebrauchen etc, etc. zu urkundt gegeben zu Kuttenberg
den sontag nach Valentyni im tausent fierhundert und vier und
achtzigisten jar unsers reichs im 6. Feb. 15.
Dieses 1484 jar den 1. juni eonabend nach des h. leichnams tag ') ^^"*
Koniggretz gar ansbrant znsambt der vorstadt etc. etc.
Díb jar war die hohe schni zu Mentz fundirt. ')
') Fiíllt auf den 19. Juni, den auch Bienenberg Geschichte der Stadt
KSniggrStz S. 390 hat Vergl. stáři letopisowé ěesstj S. 242.
^) Schon im Jahre 1477.
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4 —
47b 1485.
1485 Memoriatief und gedechtnis, was sich zu Trautnaw hat zu
getragen im 1485 jar.
Mars 10. Anno domini im 1485 den 10. tag martzi nach der vierden
wochen der fasten war ein groser landtag aufm Kuttenberg,
auf welchem under andem artikeln k5nig Wladiszlauus be-
Bchlossen, den stetten und stenden in Během neue confirmatio-
nen und bestetigungen ihrer ahen privilegionen zu geben. aus
diesem ist ein e. rath gemainer stadt Trautnaw vorursacht wor-
den, ihr alte privilegion zu confirmiren und von neues zu be-
stetigen lassen. liaben derwegen zum HoflF vor einem e. rath
dise Trautnawische abgcsante rathspersonen gezeuget, nemb-
lieh die elsten in der gemeín ete. etc.
Beschreibmig des gezeugnis bo ein e. rath der statt Traut-
^^ naw hat zum Hoff gegeben anno d. 1485 den 20. tag mai *)
am montag nach pfingsten etc. etc.
Aller aller durclileucbtigister kiinig und herr, gnediger her I
eíir kflniglichen gnaden sein unsere underthenige demutige
díenste in aller gehorsamkeit. stetis den almechtigen gott
bitten, e. k. m. gnediglich zu geben lange gesundheit und
gliickselige herschung etc. etc. wier biirgermaister und rath-
man der stadt Hoff thun e. m. kundt, dasz glaubwirdige leute,
menner, biirgermaister, rath und die eidisten von der gemeine
der stadt Trautnaw filr uns in unsern volsitzenden rath komen
seind und alda, wie sichs zu reclits gebirt, under eidespflicht
bekandt und ausgesagt neben ihrer alten maiestet und verbro-
nenen brieferei und uralten begnadungen, der sie zum tail nach
haben, wie das sii des in der warheit von den eidisten menem
zu Trautnaw und sonst bericht worden 8Índ» als nemblich voiu
4811 alten pfaffen Matern Remler und Paulen Remler schuster, Faerlse
Thomel, Potzkendorfer, George Nvparth, Pawl Mentzell, Hans
Thalnar von der Aldenbuchen, den alten Volantt, den alten
Hertel, Pitzsch Wentzeln und andere viel etc. etc. dieser stiiek,
clauseln, artikel, wye hernách von wort zu wort beschrieben
stehet, item die stadt Trautnaw ist durch den aller durchleuch-
tigisten fíirsten und herm herm Johansen den ersten diaz na-
mens des zehenden kónigs in Během anno domini 1304*)
dies jar, als kSnig Hans die Schlesznischen fíirsten und ander
') 1486 fSllt Pfingstmontag auf den 23. Mai.
^) Soli wohl heissen 1340, wie auch Lippert annimmt.
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— o —
umbliegende herschafteii ihm undei^han macht, und ihr land
zu diesem kunigreich Během ewieg in die manschaft zuiiaigt,
-wie dan dieselbigen begabung und maiestet uber die stadt
Trautnaw weiter anzeiget, auch solchs in der Behmischen cro-
nika kurz beschrieben klerlich ausweiset etc. etc. dieses k6-
nigen Johansen kunig zu Během seliger und ISblicher ge-
dechtniss unter seiner kíin. m. in obgenentem Mceciij ^^ jar
ist die stadt Trautnaw mít der maiestat auszgesetzt una be-
gnadet worden mit funfzig huben und aller herligkeit umb die
stadt Trautnaw gelegen, Hohenbríick und Aldestadť, Junge-
buche und umb Weigelsdorf gelegen, wie dan das stadtbuch
in sich helt, darzu niit rechten und freihaiten^ wie ein ander
kunigliche stadt^ das dorf die Parsznytz sunderlich als gantz
mit hoffen, leutten, welden, wiesen mit dem wasser Aupa und
Liitzschen sambt dera Peterdorffer wasser oder die bach^ so
fern es in ihren gemercken ist oder grenitzen gelegen ist mit 48b
voliér herligkeit, ausgenomen vier huben, die der voitei zu
Trautnaw zu gehSren, zu oberst in der Parsznitz auf dem sande
gelegen, welche die zeit Olszner gehalten und Grosznykel und
Weber Nickel und Simon Berimardt, item das wasser die
Auppa, 80 fern es in unsem grentzen der stadt Trautnaw zu-
geh6rig und gelegen ist zu der Jungenbuchen in der Alden-
stadt under der Parsznytz under dem Kautt bisz hienauf an der
Rissenburger gut ist es unser der stadt Trautnaw. auf der
Aupen mag auch aus den mitwonern arm imd reich zu seiner
notdurft fischen an der mittwoch und freitag bis zu mitage,
und so das wasser sich tr&bt und vol ubrig ist, mag als dan
ein jeder ausz der stadt gehen mit einem hamen^ und wasz er
zum uffer zeucht, das ist sein. und der hame sol sein drei
ehlen weit im setzen. item die stadt soli haben zwene fischer,
und der foit sol haben einen fischer, item der wochenmarkt
ist alweg am donnerstag frei alenthalben mit rossen und an-
derem und sol alwege am donnerstage gehalten werden. item
der rath sol alle jar vorneuret werden zu Trautnaw nach an-
zeigung und angebung der personen des alten raths zweierlei,
und auB denen sol ein neuer rath genomen und beschrieben
werden, und sollen sein tugliche leute bekandt vorhaltene und
der gemeine getreue. item so jemands was verschuldet oder
was wieder die rechte handelt, derselbige soli nach seiner ver-
wirkung ,von der stadt rathe neben irem rechten gestrafft wer- 4«a
den. item kain ubeltheter sol aiď der stadt unkost gerechtfer-
tiget werden, es wer den, das er der stadt oder desselben under-
thanen schaden gethan hette. item wer ein solchen ubeltheter
») S. 4 Anm. 2.
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— 6 —
begrieífe und zu der atadt gefengniss brechte und recht zu im
begerte, derselbige sol die gerichte vorgenugen. item die umb-
wonenden richter soUen stetz zu dreien gemeinen stadt rech-
ten im jaře sein, ein jeder richter mit zweien geschwomen
sol alda offenbareu bei ihren eiden, die sie haben, wasz schaden
der stadt gescbicht oder deraselbigen kreisse^ nemblich zuř Jun-
genbuchen der, richter und der Trauttenbacher richter, der
Bernszdorffer, Olszner, Pettersdorffer und GebersdorfFer rich-
ter. und welcher richter das nicht thete, der vorfelt der stadt
zehen schock. und welcher wasz wiszlichen vorschwiege scha-
den, und in déme jemandis schaden geschehe, sol ers wieder-
keren und der stadt zehen schock verfallen sein. item in
einer meilen umb die stadt soli kein kretzschmer sein, er
schencke dan Trautnawer bier. item was der zoll anbelanget,
desselben in der stád ist ein jeder mitwohner oder gesesener
in der stadt und vor der stadt gefreiet. lege aber jemandes
ungesessen in der stadt und handlet derselbige, sol geben halben
zol. item welche ausz der stadt bier fiihren, diesel bigen sind
zolfrei. item welche am markttage hierein zum markte fiiren
und denselben tag wieder hinweg, die dorfen auch kein zol
geben. bliebe aber jemandes ňber naclit vom donerstage bisz
auf den freitag, der sol billich schuldig sein, zol zu geben. item
der voit sol haben und halten in seiner muhl zwei pferde,
und mit denselben sol er fahren den biirgern und vorstettem
in und ausz der múhl maltz und ander getraide. desgleichen
auch in den andem mtihlen, als in der schlosz und spittallen
miihlen. und was also fur uns die abgeschriebene under aides-
f)flicht bekandt, das wollen sie auch vor eur. kai. m. munt-
ichen sagen.
Und zu solchem ihrem bekendtnusz haben wier burger-
maister und rathmane der stadt Hoff mít gutem wissen unser
stadt insiegel an diesen brief thun driicken, welcher gegeben
und beschrieben ist in unserm volsitzenden rath am moutage
mL1^23. ^^ch dem heiligen pfingsttage jm xiiii*^ Ixxxv jaré etc. etc.
mÍ*^io Anno domini im 1485 jar nach der vierden wochen in der fasten
' da war ein grosser landtag aufm Kuttenberg don 10. tag marci, aui
welchem unter andem artikeln vom kiinig Wladiszlaueu beschlossen, das
die, 80 unter beiderlei gestalt das sacrament emp6ngen, nicht solten die
untordriicken, welche das sacrament nur unter einerlei .gestalt nemen^ nnd
sie weder schenten nach schelten. und disz gobot soU 30 jar stehen and
unverbrichUchen gehalten werden. ^) Item in diesem 1485 jar sind die
eisenhemer onterlialben dem Johanisbron weggebrant worden und uncr-
bauet vorblieben etc. etc.
') Vergl. Palacky Gesch. B. V. I .8. 272 flg. (Der Landtag dauerte rom
13. bis 20. Miirz.)
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— 7 —
1486. 50a
Memoriatief wasz sich zu Trautnaw im 1486. jar hat zu m«6
getragen etc. etc.
Anno domini 1486 ward der einhunderste und 4ichtzehende kalser
Maximilianus der 1. dis namens wie in diesen hienach geschriebenen reimen
zu sehen ist etc. etc.
MaximilianuB der held
War zu dem kaiserthum erwelt,
Ein teurer fiirst nnd streitbar held síghaft,
Groszmiittígf ktiner leibskraft,
Gelert, mancberlei zungen kundig, *
In allen rítterspieln ausbiindig,
Kegiert drei und dreisig jar,
Vom Flemling er gfefangen war,
Mit Venedig bet er lang krig,
An WeUchem land erlangt er sieg,
An Bebaim er preisz erwarb,
Zu Wels er seliglichen starb. etc. etc.
Anno domini im 1486. den 3. tag mai befahl der wol- ^^
geborne herr herr Frydrich von Schumburg pfandsinhaber der
fitat Trautnaw dem burgermaisterPaulenRemlern dem schuster,
das er den stainweg vor dem ober thor und mittel thor lassen
von newes wiederum pflastem solíte, solchs geschach den
soramer und herbst uber mit hilfe und fuhre der pfandsher-
schafk ihrer pauersleute, so zum burglihen zuř manschaft
Trautnaw íns kírchspiel gehSrig seind etc. etc.
Kaiser Fridrich kam zu Franckfurt an.
Mit seinom son Maximilian, ward konlg.
1487.
50b
Memoriatief was sich in dem 1487 jar zu Trautnaw hat zu i487
getragen etcet
Anno domini im 1487 jar im andem jar der regierung
kaiser Maximiliani des ersten disz namens und des einhun-
dersten und achtzehenden kaisers, zur zeit konig Wladiszlauus
des siebzehenden kSnigs in Během im sechzehenden jar sei-
ner regierung, zur zeit des konigs Mathiaschs in Ungem,
welcher kfinig Mathiasch ein beredung und verschreibung mít
dem Behmischen kunig Wladiszlauus hatten^ das sie beide zu
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-. 8 —
gleich Hungern und Během herschen solten und als eyn k&nig
regieren, und nach absterben eines kiiniges solt der ander
kúníg beide kíinigreieh Behaim und Hungern regieren. *) der
wegen hat ein e. rath gemeiner stadt Trautnaw aus ihrem
m^ttel zwo personen abgefertiget, nemblich den her Hanns
Thalnar und Mattern R«mlem, das sie sind in das land zu Un-
gem gezogen in die stadt Ofen zum k&nig Matiasz niit schrift-
lieher vorbitt und suplicationen, nachdem die statt Trautnaw
unlangst vor kurtz versehienen jařen durcbs feur mit braut
vertorben. und zu wiedererbauung solcher stát Trautnaw sind
die abgesanten vom kiinig Mathiasch guttlich mit einer maiestat
und privilegien uber den zol gemeiner stát Trautnaw einzu-
komen begnadet gegoben und convinniret mit einem groseen
anhangenden siegill, wie nach gottlob zur stelle vorhanden
ist etcet.
1488.
Memoriatief und gedechtnisz was sich ym 1488 jar zu
Trautnaw hat zugetragen.
April25. Anno domini im 1488 den 25. aprilis am Tage sauet Marcus íing man
den kaiser Maximilian zii Braek. gleich zu der test zog vor Oent da» r5-
mische reich etcet. etcet. ^)
Anno domini im 1488 jar im maien ist der alte brunen
auf dem schloszhofe, so im pferdestal stunde ungefehr ein
klaffter von der stadtmaur gegen dem wasser Aupa zu, mit
neuwen dielen uberdielet worden. dan wan man hinunter ge-
worfen hat, so hat es geklungen, als grosse kessel oder zinen
gefesse oder hamisch drinen lege, wie doch wol zu gedenken
ist, dasz etwas vor alten zeiten darein mag sein geworfen
worden.
Dieses jar ist der ander brunnen, so kaum zwolf schritte
vom schloszhofthur stehet, wieder angerichtet und gezogen
worden etcet. etcet. in diesem jar sind die rh&r, so am schlosz-
berge gegen der mittel miihl uber von der eingegangenen
wasserkunst, zum theil eingegangen und etzlíche sind ausge-
graben worden.
51a
14S8
^) Sind offenbar die Vertriígi: von Ofen und Olmiiti gemeint, die aber
ins Jahr 1478 fallen.
^) Die Gefangenschaít MaxinriliADB in Briigge dauerte t. 5. Feb. b. z. 1 6. Hai.
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^■^^Í*S5K
Dez. 3.
— 9 —
In diesem jar faat ein mitwoner zu Trautnaw vor dem ni- i488
derthor in des alden Kolwen hause gewonet mít namen Paul
Kolbe, der hot sein weip iin spittelgnmde lassen in schutten
erschlagen und hat woln mit der magt weglauíFen, dan sie hat
es in geheissen. also warden sie ergriffen und beide gerichtet.
1489. 51b
Memoriatief und gedechtnisz was sich im 1489 jar zu Traut- lisa
naw hat zugetragen.
Anno domini im 1489 jar den 28. tag novembris den ^^- ^»-
donerstagvor sanct Barbara geschach der auszspruch zwischen
den herm Fridrich von Schumburg und dem inhaber Choto-
witz dem hem Jan Kozogedz von wegen der wald im kiinig-
reich und forsthabers. nota obbemelter auszspruch ist bei der
hoftaffei zu Prag in dem Trautnawischen mannpuch zu finden.
Letha bozyho tysitzeho cccclxxxiiij® ten tztwrtek pržed
swatu panů Barbaru wte przy a ruozniczy, kteráž se mezi uro-
zeným panem panem Frydrichem Schumburka strany gedna
a Janem z Kozoged z strany druhé, jakož gest zialowai pan
Schumburk przed zahagenym saudem, kterakby Jan Kozo-
gedzky we wolnie a pychu branyel se daty kftry i owes ktoumto
zamku; kterissz prawa dawati mágy geho chudý lide y proty
tomu gest powiedicl Jan Kozogedzky, poniewadž se gemu
prawu geho zawira y lidem geho, a zve gich proto daty nechtiell
a nato gest ukázal magestatt krala Janna Slepého j giny listy,
kteréž ma pokmenu swem y pani Many sedice na saudye kázali
sobie ten magistat czysty, a tu gsu wyrem nalezly obdarowanie
TV^elike kmenu geho, a tak stogy kdibi mykdi dali kur any owsa
k rzézennemu zámku, i proti tomu gest pan pan Fridrich
z Ssumburgk powiediel uslyssawsse magestatt, zie sem ja tobye
sprawedlnosty twe nezawrzél any zawiram a thoha se podawage
na pana Eunassa Železná a pana Janna Podstranskeu, zie kdissz
gsu byli poslaný od Kozegedzkeho ku panu Prozbyse gemu
sprawedlnost zawirati a geho lidem a pan gest ponych po-
wiediel, zie gemu sprawedlnost geho nezawyra, kteraussy ma
a pokazaty mussi y protoss pany Mannowe nalezly za prawo,
aby pan z Ssumburka zachowal Janná z Kozogied przy geho
sprawedlnoty, aKozogedzky taky aby kázal lydem swym platity
to czo platyt! magv a tzoss gest owsa za drzalého lonykeho
aby se promynůl a letossny aby dan byl etcet. etc. etc.
Abschrieft ausz dem Trautnawischen manpuch, was ge-
stalt das dorf Hertmesdorff von den Sylbern an die hem von
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— 10 -
Schumburg gen Trautnaw komen/ bei der hoftaffel zu Prag zu
finden in dem Trautnawiachen manpuch. ist behmisch abge-
Dez.6/4. schrieben im 1489 den 6. tag deeembris am freitag S. Barbara.
Weypíz zknyhi manzskych Trutnowzskych. téhož letha
bozy^ tisytzoho cccclxxxix® w patek den swate Barbary uro-
zeny Jann z Kozoged w Chotowiky Jan Zyiwar z Pilnikoa
a w Breczteynie inagitze plnťL mocz po Hanussowy Zilwarowy
z starých Bukůow po prziteli swem, tzo se Herttwikowitze do
teytze odemzdali y ugistilí urozenému panů panů Frídrichowy
z Ssumburka a z rirsstenssteyna na Truttnowie y przed stupi-
ligsau swrchu psaný przed urozeného panossy AIsse zSssanowa
a na Hostinom^ který jest seděl na jeho mystie kralowske a sem
sedietze za hogném soudu Hanuss z Warnstorífu Kunessem
z Želéžna Jann z Habru a Ffilip od miesta dwůoi*ů v odevzdaly
gsu wes Herttwikowitze swrhu psamemů Alssowi diediczky
sewssym prawem tak yakz gest pan Hanuss Zilwar držai my
tu sobie nepozustawugitze a swrhu psaný Aless sedie na geho
miestíe máge toho plna moczy y podal gest y puogczyl uroze-
nému panu panu Fridrichowy z Sssumburka z messtie prawem
te wzsy swrchu psané Hertwikowitz gemu y geho diedieutzuow
tak jakž Trutnawzkeho prawa za prawo ma etcet. etcet.
Anno d. 1489 zog der kaiser MaximiUau aus dem Niederland, da erhiib
sich der Schweitzer krig etcet. etcet.
62b
MIrz25.
1490.
Memoriatief und gedeclmiss was sich im 1490 jar zu
- Trautnaw hat zueetraffen.
April 5. ^ ^
1490 Anno domini im 1490 den 25. tag mertzi den montag
nach palmárům starb kiinig Mathiasch in Uhgem. *) also
kam díe Ungrische kron und kenigkreich an den Behmischen
Juni 80. kiinig Wladislawo, und bald dis jar die mitwoch nach sanct
Johannés des Teuffers'*) k5nig Wladislauus zog aus Prag
in Ungeřn zu empfahung die Ungrische kron neben der
beredung und vorschreibung , welche er hat mit konig
Mathiaschen, und alda gekrSnet war. also ist diese zeit der
wolgeborne herr herr Fridrich von Schumburg diese zeit
pfandsinhaber der statt Trautnaw ins Ungerland mit dem
') Mathias starb am Palmdiensta^ d« i den 6. Apríl. Den Palmmontag
haben die stáři letop. česst. S 247.
') Der Auszng fnnd Hittwoch vor Johann d. i. den 23. Juni atatt.
Vergl. stáři letop. éesst. S. 247. Palacky 6. 1. S. 339,
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— 11 —
kfinig Wladislawo gen OfFen zuř Hungrischen kr8nuDg ge-
zogen und hat etzlíche Trautnawische diener mit sich gehabt,
welche ihm seiaen speisewagen und rtiatung nachgefuhret
haben, also das der obgemelte herr her Fridrich von Schum-
burg und Pirscbenstein auf Trautnaw etcet. etcet. auf solcher
krSnung sich wol gehalten im rennen, stechen und turniern,
das loenniglichen ein ge£allen daran gehabt, dem neuen k5mg
zu ehm sein manschaft beweist zu erhalten die manschaft
Trautnaw etcet. etcet.
Item in diesem 1490 jar war der steinbroch zwischen dem
Hopfenberg und Galgenberg in Kratzigs graeblin genent allent-
halben frei, stein zu brechen zur statt mauren und gebeuden.
Also erhenckt sich einer an ein kirszbaum mit namen
( *), da bleib der steinbroch Hgen und verwuchs Kratzigs
greblin mit gestreichen.
1491.
') Leerer Bauiii.
') Stáři letop. česst. 8. 248 erzShlen: Im Jahre des Heri-n 1491 am
Freitag nach d. Pauli Bekeht-nng ereignete sich in der Kirche der
Muttergottes vom Teyn Folgendes: Nach der Messe vertheilte der
Príester den Leib und das Blut des Herm Jesus Ghristus, trat anch
zu einem Weibe mit dem Blute Gottea Und dabei stand irgend ein
Deutscher bei dem Gitter zusehend, und auf das Weib zutretend
versetzte er ihr einen Schlag anf den Kopf, dass er ihr den Mund
an dem Kelch zerhieb. Man warf diesen Deutschen ins Gefíingniss,
aber entliess ihn wieder und that ihm desswegen Nichts.
6Sa
Memoriatief und gedechtnisz was sich im 1491 jar zu 1491
Trautnaw hat zugetragen etcet. etcet.
Anno domini im 1491 jar schneidt man dem kaiser Fridrich den
fnss ab etcet. etcet., wie diese reime besagen:
Der einhunderste und 17. kaiser
Fridrich der dritte (dis namens) durchleuchtig
Begiert mit andacbt nicht prechtig
Auf drei und funfzig jar, nachdem
Er sucbet heim Jerusalem
Die heilige stadt, da Ghristus Hed.
In grossem alter er vorschied.
Dieses jar ein herfart man gen Ungem thet,
Das reich sich auf das Lechfeld legt.
In- diesem 1491 geschah ein ding gar unvernumffcig in der kircheu
zur mutter gottes vorm Tejn. do der pfar ein weip beicht, sprang einer
hinztt und schlug sie aufs haubt, das er ihra maul wiedem kelch sties,
und drumb in die bittelei gefíirt und mit dem schwert und feuwr ge-
straft wardt. 2)
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— 12 —
Item in diescm jar kuuig WladiszUuus Bělehrad das fórderste scblosz
mít gewalt gewan, welches zuvor von Maximilian ein son kaiser Fridríchs
ira mít gewalt entwendt wardt etc. etc. ^)
In diesem jar hat es im Behmerland grosz wasser gehabt
und sonderlich zu Trautnaw da ist uber dem Bisengepii^ im
sommer ein wolkenbruch im mitage gefallen^ das do das wasser
zu Trautnaw getempt hat ao hoch bis neun schritte von fleisch-
benken und bis uber die dritte stuflfe am honaltar, bis an weissen
streifen an Patzelts gestaine. es ist aber in einer halben
stunden alles verschossen. es ist einer vorher gerant und hat
das volk gewarnet etc. etc.
53b 1492.
1492 Menioriatief und gedechtnisz was sich zu Trautnaw hat zu
getragen im 1492 jar.
-P^^i^i Anno domini im 1492 den 29. tag apríllis am montag nach cantate
**• haben die heuer aufm Kuttenberg gewonen aus alten gniben und fíinden
viel menschen boine, und die waren der leiite, welche vor die deiitzschen
von wpgens glaubens in die gniben geworfen hatten. es war anch unter
in funden ein leib oder koqjer mit einer gantzen kasell nnr die bmst und
seiten, den die hauer gewonen sie nnr mit den kratzen und tragen 8ie«
ausspensend, das niehts anders dan wi weiroch ruch. und also etzlicbe
sprachen, das dis solt sein pfaff Hans Chůdka, der pfar vom Kaurzim,
welcher mit andem pfarhem gefangeu und in die schacht vor Ixxiij jařen
von den deutzschen geworfen. *)
De«. 28. Anno domini 1492 jar den 28 tag decembris an der un-
schiildígen kindlein tag starb der alte pfaíf Mattern Kamler
alhie zu Trautnaw und ward hinter den kirchhof begraben.
unter das crucifix auf seinem grabstein ist nur ein grosz
kreitz ausgehawen, solcher grabstain ist itzunder alles mit erde
beschiittet und mit rašen und grasz verwaxen etcet.
Dez. 30. Anno domini 1492 den 30. tag decembris ward der her
Johannes Rubinus schulmaister zu Trautnaw. er war der ge-
burt von Parchwitz ein lange Person, der zu Rom lange zeit
studirt und der welschen sprachen und grichischen wol erkuD-
diget war etc. etc. ^)
') Stelle richtig nach Palacky 5., S. 363 flg. u. Krones Handbnch d.
Oeschichte Oesterreichs II. B. 8. 488.
^) Stan letop. desst. S. 249 ohne Datum aiemlich lihnlich. Ueber die
Ermordang doa Btadtpfarrera von Kauřim M. Johann Chodek i. J. 1 19.
vergl. Palacky 1. c. III. 2. S. 76.
') Am Rande: Kaiser Fridríchen schneit man den Kus ab,
Zu Lintz er seinen geist aafgab.
(Friedrich f 1493 August 19.)
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- 13 —
1493. 54*
Memoriatief und gedechtnise was sich zu Trautnaw hat zu i4»8
geďagen im 1493 jar.
Anoo domini im 1493 jar den 20. tag januarí ward Maxiznilianus Jan. 20.
der 39. christlichste kaiser gekronet.*) dieses jar kamen unter diesem
kaiser Maximiliano anf die lautzknecht auf dem Ungersperg bei Sehlech-
statt, welche man zum ersten blut8::apfon nennet dSeser gai-t bruder
orden weret nach bis auf dlesen tag. je mehr einer posporten hat, je
besser lantz er ist. etc. etc.
Anno domini im 1493 jar don 20. tag jannari ist der ehr- jan. 20.
wirdige herr Caspar Gyrick der geburt von der Neyssen der
alte techent und pfarher alhie her gen Trautnaw gezogen und
ist sein leben lang zu Trautnaw techent verblieben acht und
zwenzig jar lang, bis man schreib 152(í. er starb den 27. tag
januari sonnabend nach Pauli bekerung *) und ist allhie zuTraut-
naw nach dem brauch pristerlicher wirdigeit nach ehrlich zur
erden bestattet worden. seines ordens ein alter kreizherr ge-
wesen. er ligt in der kirchen alhie begraben, wie man zun der
hallenthtir hienein gehet zur rechten hand neben dem kreitz-
hern her Johaiisen von derNeussen. man hat in in einen mesz-
gewant ins grab geleget únd haben in ein waxen kelch auf die 64b
brust gesatzt zu einem gedechtnis, das er die kirche zu Traut-
naw mit dem grossen giilden kelch begabet hat, den sie nach
in der kirchen haben. von seinem begrebnis findt man weiter
zu lesen der zeit und jarzal nach etc. etc.
Díeser obbmelte herr Caspar Gyrik techent zu Trautnaw
hat bei seinem leben diese hienach beschriebene kirchen in
seinem techentambt alle reformiret, die vor alters in das Traut-
nawische weichbilde zu techentei gehorig gewesen sind: nem
lich die kirche zu Trautnaw in der ehr der apostel zurtei-
lung, die kirche zur Aldestatt in der ehr sant Veyt sind geweiet
worden, die kirche zur Olssen, zu Bernsdorff, zu Albendorff, zu
Qnalisch, zuMerkelsdorff, zum BehmischonWemersdorflF, zum
Aupel, zuRognitz, zumSchwul, zumRoszperg, zurPrausznitz,')
55um Soer, zur Alden-Buchen, zu Ketzelsdorff, zu Pihiíkaw, zu
Kottwitz, zu Wiltzschitz, zu Arn, zui* Behmischen Aelsen, zu
') Die Kronang MaxImiHans fand 1486 Apríl 9 statt.
^) FSUt aut* den 28. Januar, da 1620 ein Schaltjahr ist.
*) Am Rande: „su Grades."
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— 14 —
Gíszdorff, zuLangnaw, zum Mohern, zumSeuffen, zur Jungen-
buchen, etc. etc. man hat auch viel alte copeien und abschriften
lateinisch und deutzsche; antiquiteten, maieeteten und confir-
matíonen und begnadungen uber die Trautnawische kirche und
hospitalischen gutter und grunde funden^ so alhie her zur pro-
besteí gehSrig sein, auch wen und zu welcher zeit die Traut-
nawische kirche ist erbauet worden und verlegt, wie alles
beschriben folgen wird etc. etc.
^^ Item wen und zu wilcher zeit die kirche alhie zu Traut-
naw ist erbauet worden und durch wen etc. etc.
iiM Anno domini ein tausent ein hundert vier imd dreissig ist
die kirche allhie zu Trautnaw erbauet worden zu der zeit des
kaisers Lothary, da der funf und zwenzigíste furst Sobislavus
in Během regierte. in diesem jar starb der bíschof Menardus zu
Prage. *) da ward Johannes, der Probst auf dem Wischeradt,
der eilfte bischof zu Prage an seine statt zum bischof erwehlet.
dieser bischof Johannes war ein naher freund des edlen hem
Egidius von Schwabenich, der dieselbig zeit ein herr uber
new Trautnaw auf der Aupen war. dieser her £^idius hatte
zwene sSne; der elste hisz Vitkowy/der jiingste hies Besz-
konis. ^) also hat sich dieser herr Egidius von Schwabenich
5a mít seinen s&hnen berathen, dasz sie wolten eine kirche zu New
Trautnaw bawen und ein ewiges gestifft aufrichten und solche
kírchen und hohspittal und derrer briidem also mit benefícien
und kirchen^ guttern mit daerfern, welden und grfinden nach
verm6glichem wolgefallen gern versorgen und versehen. und
sind bald auf solchen beschlus der herr Egidius und seine sóne
Vytkowi und Beszkoni gen Prage zu ihrem hem hem fettern
dem bíschof Jan auf den Wischirad gezogen und haben ihrem
herm fettern ihren willen und wolmeinung des kirchen bauena
furbracht, auch wie sie gern ihnen wolten ein ewig gestifit und
namen machen mit beneficien und kirchen und hohspitalischen
grtinden und guttern. haben auch den bischof Johannes de-
motig gebetteU; ihnen als ihren geliebsten hern fettern ihren
') Bischofť Meinhard starb 1134 Jnli 3. Die Wahl Johannes fSUlt auf
1134 Sept. 29.
') Uber die ychwabenitze siehe Stadtbnch v. Briix S. 203, Tomek Ge-
schichte Prags i. S. 492.
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- 15 —
willen und begehrn helfen mit rath und hilfe zu erfollen, wel-
ches dem bischof Jan gar wolgefelig war. und bald ohn seum- 5b
lich hat er ihr gestiíFte und all ihrfe benificia in schriften ver-
fassen lassen und solche brife^ wie hie nach folgend uber die
TrautnawÍ8che kirche und hohspittal confirmiret und bestetíget
mit furstlichen brief und sigeln begnadet hat etc. ect. ferner
60 hat dieser ailfte pregische bischof Johannes ein suma gel-
des aus vorehrung eines behmischen bischofthumbs seinen
hem und fettem gcschanckt, die kirche zu New Trautnaw
darmit aufzubawen. ferner so hat dieser bischof Jan die Traut-
nawische kirche mit geistlichem schutz und recht versorget
und der kirchen zu Trautnaw inen das Kloster Zderasiensis
von Prage vorgesetzt unter ihrem schutz ihre geistlichen ober
geben^ sie zu consecrieren als ihre gubematores. auch soli die
kirche zu Trautnaw ihre confírmationen und brifliche benefi-
cien uber die kirche und techentei und hohspital bein dem apt
und brudem in dem Kloster Zderasiensis in vorwanmg sein 6»
und haben soUen^ ausgenomen die iidimus. ferner so sol das
kloster Zderasiensis in Prage dem kloster in Schwetitz zu
getan sein, und der aptischin also auch die kirche zu Trautnaw
mit ober einverleíbt.^) und sie derselben bruder, guteni, gestiff-
ten, hospitalischen grunden und beneficien ihre 5bersten con-
fessores und defensores sein sollen. und ferner so sol das kloster
in Schwetitz gen Gerusalem zum^'heiligen grabe gehSren etc. etc.
und nach solcher convirmation ist der her Egídius mit seinen
s5nen wieder gen Trautnaw gezogen und flugs an der kirchen
gebauet. und ira jar anno domini MC 35 den 16. tag septembris seVtfie
ist die kirche zu Trautnaw consecriret imd erstlich eingeweihet
worden durch den pregischen bischof Johannes. der hat den
ersten Probst ein die Trautnawische kirche eingesatzt und ge-
foret Hugo de Paganis mit namen genent, ein kreitzher etc.
etc. die sontag hat man zu Prag und anderszwo drei sonen se-
hen scheinen etzliche stunden. also hat die kirche gestanden
vom MC 36 jar bis ins 1583 jar, das macht vier hundert und
acht und virtzig jar.
*) Sind wohl die Verhíiltiiisse v. 1631 anticipirt, in wolchem Jahro
Zderas an Schwatz gelangte. S. Frind Kirchen geschiclite IV. 263.
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^
— 16 —
Die ander coiifirmation.
6b Darnach nach der ersten confirmation uber die Trautna-
witiche kircheii benefícien und hohspital ist erst uber huadert
imd zwelf jar die ander confírmatzion gegeben worden, wie
1226 folget: anuo domini 1226 zur zeit kaiser Fridrichen des an-
dern und zur zeit Wentzeslauusen dem ersten und vierten konig
iii Během etc. ete., wie in nach folgender maiestet und brife zu
ersehen ist. von der zeit an zu rechnen sind drei hundert und
sex und íuntzigjar bis auf das 1583 jar etc. etc. diese zeit kam
der barfusser und der prediger orden sehr auf.
Die drite confirmation.
uber die Trautnawischen geistliehen kirchen und hohspitali-
schen gestifte und griinde ist erst uber 28 jar darnach ausbracht
worden zuř zeit nach absterben Conrady des vierten gubema-
i«54 tores des rSmischen reichs im jar anno domini 1254 im ersten
jar Przemyssels anders Otkar genent des fíinften k5nigs in
Během der ander son k5nig, Wentzels. dieser funíte konig be-
stetiget und confirmiret die Trautnawischen hohspitalischen
'» griinden, so zur kirchen und geistliehen probistei geh&m. sol-
che benefícia und donation des gestifts geschach zur zeit Gre-
gory des 26. bischofs zu Prage *). und ist von derselben jar zal
anno domini 1254, bis man schrib 1583 jar, sind drei hundert
und acht und zwentzig jar verflossen etc. etc.
Die vierde bestettigung
uber die Trauttnawische probesteí und hohspitalischen grande
etc. etc. ist aber erst darnach der dritten confirmation uber 47
jar ausbracht worden anno domini líiOl zu der zeit des herm
Haynrichs von Rosenberg behmischen camerers im 5. jar der
regierung des ersten dis namens, konig Wentzels des vierden
konigs in Během zuř zeit des herr Petters Basiliensis^) des 27.
i Pregischen bischofs aufm Wyscherad dieser zeit des Behmer-
I landes vorgesatzter cantzler. und ist von anno domini MCCCI
^) Bischof Gregor war der 28. Bischof von Prag nnd hatte den Biscl
8tiihl inne von 1296—1301.
^} Peter Aichspalter gemeint, der aber níemals Prager Bischof gewe"
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- 17 -
bia ius 1583 jar verlauífen zwei Imndert und neinzehen jar 7b
etc. etc. also ist von der jarzal anno domini MXXXIIII. jar an-
zufahen bis ins 1583 jar sind vorschmen vier hundert und
acht und vierzig jar nach erbauung der kirclien alhie zuTraut-
naw und hohapitales.
Nu fdget die lateinische und deutzsche coniirmation und
briefliche bestetigung uber die Trautnawische probestei und
hohspitalischen gestifte, wie folget etc. etc. : *)
Nu folget die deutzsche confirmati &ber die hospitalischen cb
gr&nde und guter zu Trautnaw.
Wir Wenzeslauus Ton gottes genaden der erste und vierde
k5nig in Během und Poln wollen^ das allen und itzlichen kundt
Bei nach laut und inhalt dieses kegenwerti^en briefes, das wier
<ier geistlichen menner suplication und h5cnliche und demdtíge
bitte gnaedigiicben und gunstiglichen angesehen und gefiirdert,
als nemblich des probests und confents des closterď Zderasiensis
iur Prage, bruder des ordens des heiligen grabs^ inen die gebung
oder die begebung der Lůtzen^ das Gebersdorf und Dóberlin^
welche daerfer bei der stadt New Trautnaw auf der Aupen^ die
iizund unser ist^ aber ein markt freie durchgengestelie, welche 62a
mit einem namen genenet wird New Trautnaw auf der Áupen^
die itzund unser ist^ eiuer miihlen, einer fleischbank voUer
2echen den daselbst von den strafen oder penen und inkomen
von einer itzlichen schuld in dem ganzen Aupischen lande
von allen und itzlichen getraiden der jerlichen friichte und
^inkomen derrer hoffe, die itzunt sein oder werden mftchten
in demselben lande, der kirchen daselbst zu New Trautnaw auf
der Aupen und in Praussnitz mit ihren zugehSren und alten
gerechtigkaiten, dem špital daselbst zu Trautnaw, dem probst
und den obgenanten briidern und derselbenen unterworfenen
oder unterthanen des spitals daselbst aller und itzlicher aus-
gesprocbenen worten und thaten vor alden ffezeiten durch einen
edlen man Egidium von Suabenech, zur selben zeit ein herr der
iitadt New Trautnaw auf der Aupen, ihrer dSrfer und aller obge-
nanten, wie es dan in desselbi«^en bricfe uberílussige und l&b-
Hchem gedechtnis des ehrwirdígen hern Johannis eines Prae-
gischen bischofs vor zeilen mit warhaftigen sigein bestetiget «žb
') £» folgt auf S. 68a — 62b eine mangelhafto Kopie rler lateínischen
ITrkunde von 1801 Jan. 6, deron gute Edition nach dem Originále
der k. Universitatsbibliothek unii bei Emler Reg. II. S. 804 ilg. vor-
liegt. (Vergl. auch hiezii die ron Lipj)ert S. 132 flg. gebrachten
Urknnden.) Die dentache, wenn anch hochst corrupte IJebersetzung
glaubtea wir nieht wegla«sen zu soUen. Von Seite 14 (55a~58a) bis
hieher ist die Copie aus den MS. 8. 4b řolgeude gcnommen worden.
2
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~ 18 —
und befestiget ist, desselbigen gleichen auch pfarhern einzu-
setzen derer kirchen in den daerfem Bemhardadorf, ()ls8e und
Albendorf, auch ein halbe íleischbank bei der Aupen und aber
ein halben fleischbank in dem vorgenannten dorf bei der
Liitzschen. die welde, die auch liegen zwischen der Liitzschen
und DSberlin, seind frei, auch freie fischerei in der Aupen, die
miihlen daselbst mít den raden, die itzt sein, und sechee, die da
gebauet undhemachmals in zukiinftiger zeit, es sei wan es wSlle,
darzu gethon mSffcn Averden, ohn alle wiederrede und ihr
kainis wiedersprechen, und ein ander muhle wiedenimb aufzu-
bawen mit zweien raden, wie vor gewest ist im flusse des vorge-
nanten dorfe Gebersdorf an der Liitzschen, und frei zu malen
durch die menschen der genanten etadt New Trautnaw auf der
Aupen und die andem alle in beiden dieser zweier fleischbenke,
zweier brotbenke, zweier benke der schuster in dieser stadt.
auch mít gunst, laube und nachlasung holtz zu hawen und hin-
weg zu fuhren, welchs und wasserlei sie wollen in den andem
welden allen, die da itzt unaer sein, dormite new aufzupauen
und anzuríchten was von nSten ist, und das holtz, welches in
den welden leit, auch frischs zu nemen und das díirre zu fewr
denen leiten des vorgesagten hohspitals zu Trautnaw auf der
«»* Aupen, zuletzt die freiheít ohn ihr kainen auszihung auch aller
leute in allen gtittem, die in dem selben hohspital wonen und
wonen m&chten, dieselben durch kein ander gerichť, dan
durch die kreitzbrtider des genannten hohspitals zu New Traut-
naw auf der Aupen nach aiwege itzlich schulden und sachen,
die sie irgent ubertretten oder begangen m&chten haben, gegeben,
gemacht und uberantwort vor zeiten den vorgesagten probste,
brudem und dem hohspitaln zu Trautnaw durch Vytkowen,
ein son des vorgenanten Egidy unsem lieben getrewen von der
Aupen i^uabenitz genant, zur selbigen zeit ein herr der stadt
Trautnaw und aller vor genanten giitem, auf das in derselbigen
einsatzungen uber diesen geschenken gethan des ehrwirdigen
hern Gregory eines Praegischen bischofs die stette und stellen
der bistum und desselben Vitkonis und Betzkonis sShne mit
kraft mechtigen und befestigten sigeln scheinbarlich und kraef-
tiglich mit ausgedruckt fest und starke und mechtig nu und
zu allen zeiten haben und haben werden, darumb das wier die-
selben briefe und des vorgenanten Egidy von Snadonitz feste
niechtige und redliche althabende habt und mit der obbenanten
stadt New Trautnaw auf der. Aupen angefangen zusamen zu
63b bringen. und habens auch zusamen gebracht uber eins mit dem
řelben Vitkowe ihnen imd mit allen briefen und obgesagteu
werkzeugen zu sicherem ausgange und einemung zu geleisten
die geschenke und begabunge beider vorgesagter des edlen
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hem Egidy von Suabenech und seines sones Vitkonis, auch die
briefe und selben werkzeug derselbten geschenke wie in allen
ihrenklauselnundtheilen aus sonderlichergunstundvorwenten
genaden, bestetigen imd befestígen dariiber, auch das vorge-
dachte kloster Zderasch so es in fiirkem in besseren standt
und denselben voUkomenlich zu machen und mit volmechtiger
freibeit und ausnemung oder auszihung auszugelasenen und
nach gegebenden miltigkeit durch vorsehrer fiirfahren Idblicher
gedechtnis vor zeiten konige und fiirsten des Behmerlandis
ihnen gegeben, als nemblich dem probste und den gedachten
bríidern und den nachkomenden bnidern. obgenanten kloster
Zderasiensis alle leute, menschen und aile giitter und igliche be-
sondem bei Prage der briick, Newburg, und New Trautnaw auf 64a
der Aupen unser stadt gelegen und in unsem lendem uberall
als nemblich stette, daerfer^ h6fe oder hewser, weingerten oder
hiilen und alle ihre andere gutter und dem kloster in Schwetecz
dem selben probste und dem ganzen kloster underthan und
underworfen erfreien und nemen wier auf sunderlich in unseren
scfautz und schirm und die ausgenomenen, und wollen wier, das
sie ledig losz und frei sein und allen rechten, rechtes spruchen
oder gerichten in allen und itzlichen fragen oder sacnen wie
die sein mSchten derer Praegischen wolthete und gutten gaben,
welche man benefi«iaria nennet, und allen andem lender und
Praegischen stette, auch in sonderhait allen und itzlichen und
ander stette, daerfer, richter und an alle ander Sberhern aller
und itzlichen gewalten daselbst uber das auch derer Praegischen
burggrafen und aller und itzlicher burg auch von den ange-
muten diensten des furwerk kost uhn oder durch ichtes wegen
aufgebung abeverzerung versorgungen zusamen íuegende ge-
beude emewrung oder bessening der tiirme, brucken und
allerlei hůlfe in bawenden stellen zu geleisten, zolen, dienst-
haftigkeiten und arbeit ohne beschwemis zu thun oder zu hand- 64b
reichen von einer itzlichen uhrsache wegen allen aber itzlichen
eben erzelten beschlissende, das derselbe probst, ordensbrůder
und nachkomenden bruder das kloster und alle ihre habenden
giitern und die sie auch zukunftig haben mochten das kloster
in Schwetetz mit leuten und mit allen ihren gutem allein un-
sérem geríchte underthan und underworfen sind und dem
probste, deraelbten briider und dem maisten derer gesprochenen
spruche, und von denselb ihren allen gutem werden sie uns
nach gewonheit allein dienstbarkeit geleisten. daruber verbieten
wier auch, das derselbe probst, bruder, auch ihre nachkiimlige
und die abtischin in Schwetitz an unsere ausgesagte verwilligung,
nachgebung und zulassung nicht verkaufen, verendem, ent-
frembden, aber eine kiirze oder kleine zeit mSehte von den
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selben seiuen abgesagten giitern vermitten, aber iem auch in
Bolchen gutem zu regieren einsitzcn aber irgend hinder sel-
ben gesagten wiederrufende aber darvon zu zorn aoreizende
und es rechende und mit kurzem auspruch der rechte los ledig
und frei sein und auch freisprechende aller und itzlichen ver
(5a keufunge und alle enpfremdungen und die einsatzungen aller
díenstbarkeiten durch sie aber durch denselben ihr kainer
nach dem tode des l&blichen gedechtnis unsers vatters des
herren Otakary konig des Behmerlandes der stadt aller stethe,
daerfer und aller anderer giitter, die da liaben gehSret zu dem
gemachten gestiften, einem itzlichen aber allen an unser und
der andeiii alle zu 15sung ausgesprochencn nach gesagten weisen
und sunderlich der staít New Trautnaw, welche bei unserem
geliebten und getreien Haynrich von Rosenberg kemerer zuř
selben zeit unsers reich s fiehem werden erkant, das sie urab
sein gelt erkauft sein und fíir dieselbeti seine gtitter ander ver-
kaufty auch befehlende und gebietende: so jemand derer waldt
geweltigen biirgern unser vor genanten steťte aber anderer und
auch ein itzlicher anderer bei demselben probste, bríidem und
uachkomenden menschen derer selben oder der obgenanten
abtischin ichtis von denselben obgenanten giitern gekauft frei
aber in deutzschen rechten aber verendert das selbige deutzsche
recht in denselbigen gůtern aber mite das selbige eine kurze
«5b zeit aber j ar laenge das selbige, durch was&erlei weise man kiinde
oder m&cnte, an kunigliche und auch derrer andern ausgespro-
chene und ausgedruckte vorwilligung, der entpere solch geid
nach vorgesagter weise, welclis er vor die erbschaft gegeben
hat an giiter und raub, fíir welche er dieselben vorwandelt oder
verendert hat und auch ohne erbschaft denen giitem, vor
welche er die erbschaft aber das gelt gegeben hat, aber zu
welcher oder zu welchen aus begnadung aber aus wasserlei
uhrsache sólche erbschaft k5mpt. wier woUen auch beschCLtzt
haben und einsetzen die werkstatt derselben pr5bste und
briider mit dem sigil an die crone unsers vorgeaagten vaters
zur selben zeit herr des raichs Behaim uber den dSrfem des
hailigen Wentzeslaui, Lipetim, Kopisti und anderen gutem der-
selben bei unserer brucke und die voi^genante stadt mit zinsen
auch mit gengen und gehegtem mit frem ohn empfremdunge der
stadt der selbigen schwacheit zu aller zeit behalten. zu welcher
alle zeugnis und sterkung, die zu ewiger zeit bestehen sol, haben
65a wier diesen gegenwertigen brief mit den sigiin unserer maiestet
bestetigen, befestigen und versigeln lassen. gegeben zu Prag«
durch die hende des ehrwirdigen herrn Petter des Basilysche
bischofs Wyssegradensis des fiirgesezten cancelers unser
reichs unseres geliebten fursten nacn Chrieti geburt ein tausei
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~ 21 —
drei hundert und im ersten jar etc. etc. den achton idus januari j^^q
qnarte dechne indictionis unserer reiche des Behmischen im
mnften jaře, aber des Polnischen im ersten etc. etc.
Item alle und itzliche solche nralte privilegion und be-
stetigungen uber die Trautnawische hohspitalischen giiter und
grilnde, so alhierein zuř probstei gehSríg, welche gestifte und
prÍTÍlegia und magestaten in das closter Zderasch in vorwaruilg
sind genomen worde bei neben vil andem antiquiteten etc. etc,
bis sdlange und auf die zeit, als der blinde Jan Zischka die
klSster in Během zurstSret hat, und das kloster Zderasch fór
Prage auch mite ist zurst5ret worden sind. vor solcher zerstirung
alle obgenannten briefe gen Schwetitz ins closter geliefert wor-
den; solche und andere mehr briefe und antiquiteten hat der erz-
bischof zur zeit des kaiser Ferdinandy der abtischin von Schwe- ecb
titz und dem kloster lassen abfordem und hat die in seiner ver-
wahrung in das alte zurst8rte kloster Zdorasiensis in altem
gemeur und gewelben sicherlich vorwaren lassen. etc. wiewol
der vomembste haubtbrief in der Trautnawischen kirchen
alhie verwaret, und so es die not erfordert, wol zu suchen ist.
etc. etc. ')
Anno domini MCXXXV jar von dem ersten probst Hugo
de Paganis und den creuzbriLdem zu Trautnaw, welche in die
dritthal bhundert und in acht jahren ihrem geistlichen stande
nach die kirche alhie versorget haben bis in das M 494 des
ehrwirdigen herm her Caspar Gyrichs techents zu Trautnaw
etc. etc.
Anno domini im 1493 den íreitag vor Wenzeslai da starb Angustin « ^^f\j
der bischof Saturinsliy *) und in der kirchen bei der mntter g-ottes vorm
Teyn beg^aben, >Yelcher wie er bei leben dem gemeinen Tolk unter beider lei
gestalt den leib und blut Christi des hem also auch am ende des todes
empfinge. dieser bischof Augustinns Satumiszky war ein wahl und kam
aiu WeJflchland; er zog von Prag gen Qretz und gen Nymburg; er weit
die prister allo, welche da» sacrament unter beidorlei gestalt austailten
und darreichteUy als die unter einerlci gestalt etc. etc.
') Die meisten Zderasiensia gelangten nachher in den Besitz der Prager
Universitfitsbibliothek.
') 8taři letopisowe česat j. S. 249. (Augustin Sanctuariensky.) Nach
Palacký (Ge»oh. B«hm. V, i S. 381.) starb Bischof Augustin Ludan
am 1. MUtz 1493. Hajek (S. 836.) nennt Mitfasten, das ware der
17. MSns, als Sterbetag.
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67* 1494.
1494 Memoriatief was sich zu Trautnaw im 1494 jar zu getragen
und verlofFen hat.
Win 3. Anno domini im 1494 den 3. tag im merzen ward ím díesem jar der
kaiser Maximilianus vom Flemling gefangen war, er regieret drei und
drcissig jar. lisz die kaiser cronika ctc. etc.
juii 9. Anno domini 1494 den 9. tag juli hat Paul Kolbe vor dem
nider thor wonhaftig sein weip mit Justen N: in spitel gront in
die schutten geschickt und hat sie also schwanger lasen er-
schlagen; dan seine magt Anna gab irem bruder zun eim hembde
leimet; das er die fraw erschlug. Just entlif in die Schlesing, Paul
Kolbe schlief bein der magt die nacht. der alte Fichtner fant
die tote fi-aw im schutten, er sagts dem rathe, sie fingen Paul
Kolwen ^bein der magt und furten in im hembde hinaus zuř lei-
chen ; da blutet sie. er sas lange im nider turm, er wolt sich er-
hungern, doch macht er ein testament seinen bríidern und gab
sein haus zum spitalbause. es stund bein der spitalmil unter
dem berge. er wart geredert, und seine magt Anna lebendig
begraben etc. etc.
Dis jar lisz der alte Hake die kapel aufm Fibig bauen
und ein kreiz der cruciiix an ein weiden. er zog darnach zur
Iglaw etc. ctc.
67b
1495.
1495 Memoriatief was sich im 1495 jar zu Trautnaw hat zu ge-
tragen und verlaufen etc. etc.
Biara 2. Anno domini 1495 den montag nach Mathiae haben ein
ehrbar handtwerg der schuster alhie zu Trautnaw ihre zecb-
meister als nemblich Casper Hannsen, Lucas Yockel und
Nyckel Domeln volmechtig abgesandt in die konigiiche stadt
HofF zn einem ehrbarn handtwerg der schuster daselbst sie von
ihn erlanget haben die bestetigung ilires handtwerksbrauch
und zechordnung und gute gewonheit, belangende den schniet
und ander gute artikel und handwerksbreiche, welche ganzkref-
tiglich mit der ganzen schusterzech sigil zum Hoffe bestetígefc
ist worden etc. etc.
Anno domini im 1495 jar da war ein grosse sterbe i
Během, aber nicht uberal, sondern an ezlichen orten und steller
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aber dieses jar starb es nicht zu Trautnaw bis aufs ander jar
etc. etc. *)
Dieses jar warea 4 prister zu Trautnaw : einer gehort der
brůderschaft zu sanct Laurenzen aitar; der ander war der Hiibel
von Prin, gestift altar zugeeignet; der dritte der schloszni5nch,
der hilt seine messe auf der herrn altar, das vierde war der alte
techent
1496.
68a
Memoriatief was sich zu Trautnaw im 1496 jar liat zuge- iísq
tragen.
Anno domini im 149G jaré den 13 tag marci die mittwoch Marz
nach Gregoři hat der wolgebome lierr her Bernhardt von Sehum-
burg und Pirschenstayn, diese zeit pfandsinhaber und herr der
stadt Trautnaw etc. etc, erstmals nach dem Trautnawiachen
brande wiederumb dem ganzen handwerk der neuw schuster
in Trautnaw ein neue confirmation und vorsiegelte bestetigung
gegeben, sie zu schutzen und zu handthaben bein ihrer hand-
wergs ordnung und gewonheiten, solche zu sterken in zu go-
saget und verheischen in gnaden zu behalten. darauf erstmals
ein ehrbar handtwerk der schuster sich im zinshaftig geraacht
baben.
Anno domini im 1496 jar den 30. tag mai von des fron ^^ft' ^o-
leichnams tag bis zu Trautnawer kirmes sind drithalb hundert
personen im Trautnawischen weichbilde gestorben, nachdem
es ein jar zuvof in Během gestorben hatte.
Disz jar za Prage in der Newstatt beim Rosztok gebar ein weib ein
Idnd mit 2 haabten, 4 henden und 4 fiissen. das jar den sontag vor Mar- juh lo.
greta belegerten die Knttenbergischen perghauer beim Kanku den Sprítzen-
berg und worden gekepft etc. etc. *).
1497. 68b
Memoriatief was sich zu Trautnaw im 1497. jar hat zuge- i4sr
.tragen.
Anno domini im 1497 jar den dritten tag januarii hat man J»n. a.
"ngefangen die steine zur spitalkirchen zuzufiiren, und hat der
O Vergl. Hiyek. 8. 836.
^) Stáři letopÍHOwe česstj. S. 252.
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alte Kryszner der kirchenbitter dieses jar lassen die kirch vor
dem nider thor gar aulbaiiwen. diese zeit hat man zu Trautnaw
ein fasz bir iimb ftinf w. g, ') gekauířty 5 aier timb ein weissen
pfenig, den es war ein gut wulfeil jar. dieses jar lisz der her
Bemhardt von Sehumburg auf dera Spittelberge jagen; also lief
ein rich herein in die spittal kirche und wardt darine gefangen.
Anno domini 1497 den 18. tag februAri den Montag vor Mathúts
konig Wladislauus kam aiis Ungern gen Prag und bracht viel reisig volek
und hat viel geschmiick von golt, tilber und perlin zugerícht und ander
viel kleinot in die kirche sanct Veit anffen Preger schlosse begabt, be-
sundem den auf vorlegung den erben in Během hundert marek silber gab.
Juli 12. damach zog kiinig Wladislauus die mitwoch vor sanct Marg^etha wieder
in Ungem von Prage weg etc. etc. *)
Dez. 25. ^^ diesem jar den 25. tag decembris au Strasburg in d<5r niesi ver-
branten 24 menschen in der herberg zum Spán genant.
Feb.
1820.
69a
1498.
9 Memoriatief was sich in tausend 1498 jar zu Trautnaw hat
verloffen.
Anno domini im 1498 jar Mlt der konig Wladísslaaus faof zu Ofen
in Ungem, beider regierung konig Mathiaschs konigreich und das Beh-
merlands konigreich zu gleiche regieret. er hilte haus zu Ofen bis sechste
jar, bis man schreib MDij. am aonabend nachPauIí bekerung kam konig
Ladiszlauus zum and cm mal aus Ungem gen Prag etc. etc.
Anno domini im 1498 jar im maien zog der kaiser Maximilian wieder
aus dem Niderland.
Dieees jar gewan es also viel feldmeusse, welche umb
Trautnaw und anders wo grosse platze kom als tische brait
oben die ebren weg frassen mitten in stiicken getraiden hin und
her, an viel stellen und órtern. und solchs abfressen geschach
eher, dan das kom und getreide recht zeitig und reif war, wun-
derlich zu sehen etc. etc.
69b 1499.
1499 Memoriatief was sich im 1499 jar zu Trautnaw hat zuge-
tragen und verlaufFen.
Anno domini im 1499 jar zu der zeit kaiser Maximiliany
des 39, christlichsten kaisers, als der Franzos Mayland einge-
nomen het, und da der Schweitzer krig war, in diesem jar lisz
der bapst^) ein genaden reich jar ausgehn, welches ein ganz jar
') Weisse Groschen.
^) SUři letopisowe česstj S. 258, 254.
') Am Rande: ,bapst Julius*; auch ist ,Julin«^ iibergesehrídben.
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lang wehrte. da ist der ehrwirdige her Caspar Girg teehent zu
Trautnaw mit etzlichen Trautnawischen burgern gen Rom ge-
zogen, nemblich mit dem alten Kryszner, mit dem Balthasar
Hyttel, und mit dem alten Ylgener, den er uberredet hat im land
zuMehem zuMílnich Soer, das er drei beiadene wagen wein gen
Trautnaw heim schickete. und zog der alte Ylgener auch gern
mitte gen Rom nach ablasz etc. etc. sie haben dasselbige mal
von der bapstlichen hailigkait die newe confirmation und be-
gnadung uber die neu erbauwete hospital kirchen zu Trautnaw
vor dem Schlesznifichen nider thur 8tehend mite von Rom bracht
mit zw&lf anhangenden sigilen der cardinalen und des heiligen
kSnigs S. Wentzeslauj auch ihr bepstlichen h. sigil, welcher brief
noch vorhanden ist. etc. etc. Balthasar Htittel hat in ausgel6set
zu Rom; er gestehet 48 schock meisznisch zal.
1500. *) 70a
Memoriatief was sich im 1500 jar nach christi geburt zu i^oo
Trautnaw hat zugetragen und verlaufFeu.
Anno domini im 1500 jar den dinstag vor remíniscere zog ^^*'« *o
der herr Paulus Ohler der geburt von Wolaw gen Trautnaw
auf das schlosz zun den herren von Schimiburg. die gaben im
provi«ion und die kost von wegen der muhl uber der Lůtzen
bei Qeberadorf, welche mtihl zusambt dem Pfaffenwald und
D5berlin zun dem Trautnauwischen gestift der hospitalischen
grtinde gesfindert vereignet sind worden etc. etc.
Dieser obbemelte herr Paulus Ohler war seines ordeus ein
kreizherr, er ward aber ein altarherr genenet, der da am fi^eitag,
montag und mitwoch aiwegen messe hilt auf der hern altar, so
zunegst der treskamer an der mauer unter dem pasion stehet.
diesen her Paulus Ohler verlies der herr Caspar Gyrik darweil
an seiner statt^ weil er zu Rom war. und als er gar zu alt ist
worden, hat er sich alle fireitag auf einem stulle lassen in die
kirche tragen und hat sich lassen comuniciren. er starb zu
Trautnaw auf dem schlosse im 1519 jar und ligt begraben gegen
^em pfeiler uber under dem tuchmacherchor. auf seinem grab-
;ein ist nur ein kellich und die grabschrift ausgehauen etc. etc.
') Am Rand oben links : ,Alda fangen 5 hundert jar an in der jar zaV.
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26 —
70b 1501.
1501 Memoriatief was sich im 1501 jar zu Trautnaw hat zuge-
tragen.
Febr. Anno domini im 1601. im februari ward der hcrzog von MayUnd ge-
fangen und bein dem FrantzoBen verdorben.
Jali 2. Anno domini im 1501 jar den andem tag jali am tage Maria himel-
Attg. 15^ fart *) war grosz wasser in ganzen Behmerland und za Trautnaw, wie in
der Behmischen cronica zu lescn ist etc. etc. dan es etzUche viel tage nach
einander regnct und gar viel teiche in Během abrissen, darvon das wasser
die Muldaw so gros und uberschwelig war^ das es ausUef und thet mech*
tiegen schaden an getreide, menschen und vich. es hat auch das wasser
getempft bis zu sanct Nicklas in die kirchen. es ging das wasser dic Mulde
zwo ehlen hoch uber den Bradatzschku, welches stainerne bilde zu Prage
unter dem špital ist ausgehauen. ')
ÁJiL Anno domini im 1501. den 22. tag juli oder lieuwmoa am
tage Margaretha hat man angefangen das newe špital alhie zu
Trautnaw zu bauen furnen an ligenhiibel, liinter der spital-
kirchen. es war auch durch die kirche ein thiir gegen dem špital
zu, wie noch zu sehen ist, aber itzunt vermauret worden etc. etc.
71a
1302.
1502 Memoriatief was sich im 1502 jar zu Trautnaw hat ver-
laufFen.
- j^ Anno domini im 1502 den 26. tag januari sonnabend nach Pauli be-
26/s . kerung konig Wladiszlauas kam wieder aus Ungern gen Prag. und bald zu
der zeit under den stenden der horren und ritter, die waren wieder die
stette, es war oft aufrhar von wegen des birbreiens. ^)
Juli 25. Anno domini im 1502 jar den 25. tag julids am tage Jacobi kiSnig
Wladiszlauus dem tiirkischen kaiscr viel volcks erschlug, etwan bei acht
tausend ermordent. im herbstmon dasselbiege jar konig Wladyszlauus nam
ihm die fiirstin Anna ein schwester des konigs von Franckreich žma weib,
Sept. 29. welche da in Ungern gekronet wart am tage Michaelis. *) dieses jar den
Aug. s. dritten tag augiisti geschach die schlacht vor Nurmberg im wald mít dem
markgraffen Casimirus.
Oct. 18. Anno domini im 1502 den 18. octobris ist die hohe schul zu Witten-
berg aufkomen.
Sept. 26. Anno domini im 1502 montag vor Michaelis brach die
Kirchen Lyne den hals von dem berge imder dem schulgarten
herab in die Aupe, ala sie graset und regenwetter war.
O Dieses datum d. i. 15. August hat auch H^jek.
2) Vergl. Stáři letop. česst. S. 256 und Hajek S. 842.
3) StAři letop. česst. S. 257.
*) Ibidem S. 261, 263.
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27 —
1503. 71b
Memoriatief was sich im 1503 jar zu Trautnaw hat zuge- i503
tragen iind verloffen.
Anno domini im 1503 jar den donerstag vor der beschnei- lyl^^^
dung Christi ist dieser ausspruch geschehen zwischen den Traut-
nawern und den hern Sylbern von wegen des kretzschmers zur
Jungenbuchen, von wegen des tuchschneiden und saltzschittens,
in dem Trautnawischen manpuch bei der hoftafel zu finden in
Behmischer sprache :
Nalessz míesstianuom Truttnowzkym pro letha bozy Ty-
siczyho pietisteho trzetyho ten cztwrtek před Bozym krzteny,
czo se to ruoznicze dotycze mezy Janem Zyl warem strany gedne
a myesstayany Truttnowzkymi strany druhé, thu kdež su zíalobu
weái Truttnowssty na Jana Zylwara, zyebi gim sahal wgich spra-
wedlnosty, czo se piwa braný doteytze do mladich Bukuow a
mieru napiwo, a zie on zyadneho prawa k tomu negma Jann ^
Zylwar, by mielpiwo warzyti wmladich Buczich wtě rychti. proti
tomu gest Jan Zylwar odpiral, zyebi byl powinnowatt piwa od
nich braty any mirzy, a na to vkazal gest lyst na paragamenie
swysutymi pečetmi; kterez wtom lystu rozum gest znaty, zie ohny 72^
streyczowie wlastny Nikel Zylwara a Jan Zylwar uczinili su
sobie dobrowolnie wisadu tu wmladich Buczich wte krtzmie,
jakož ten list sam wsobie ssyrze vkazuge a zawyra. proty tomu
zase Truttnowssty gsu od piralj, žie ten lyst gich zprawedlnosty
nitz kesskody neny a zie gsu ony te moczy nemilý a prawitze
ge, zie gsauto piwo od nich brallj ito mim wod 1 X*^ letna, na to
suwedly swietlky wedle prawa. tu pany manowe sly ssicze zialobu
j odpor wažili gsu tu wietz y nalzsle za prawo^ Jan z Kozoged
wChotowioij ,Hanuss z WarnsdorfFu na starých Buczich^ Heress
Zelesna a naTrziemesanie; Waczlaw z Ssonowa a na Hostýnem,
JanLytoborzky zKlumu a wZierczy, Waczlaw Sochor od myesta
Dwuoru, ponyewadž gest Jann Zylwar ssyrssy zprawedlnost ne
vkazal proti tiera kusem, z ktereych sou gey wynily nezlj toliko
tuweisadu, kteress gsu streycowe samy messj sebauuczynily, zie
ta wey sada Truttnowzkym gich zprawedliwosty nicz ke ssKodie
nenij ; j protož aby se pan Zylwar tak kniem zachowal a nebo
tenkdoss gest wte krczmye wmladich Buczich, jakossž gest bylo
od starodawna, a piwa aby ne warzil w te krczmye protij niem.
a dale, eso se thono dotycze, kdež gsu žalobu uczynili na Jana
Zylwara Dworssty, Hostynczssy v Trutnowssty, czo se doteyczo 72b
sukna křiveny, soli svpany, ládovaný, jakožto wtych wssech
Wlczyczich, w mladich Buczich y w ťilniekowye. a na to gsu
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- 28 —
przyneszli lest od geho kralowzke etc. etc. pane nasse neymi-
loBtyweyssi, kdess gey rozkazuge, aby mi wtom zachowany byly.
proty tomu gest Zylwar zadně prawa nepokazal, y protož pany
manowe nalezly za prawo : aby po dnessny den Jann Zylwar la-
dowany zapowiediel a nechal wtych wsech swrchu psaných y
soli sipany, sukna kragěny lydem swym. dalj pammatne etc. etc.
^*J'' Anno domini im 1503 jar den 6. tag marci zu mitte fasten
hat ein ehrbar handwerg der new sohuster zu Trautnaw in die
kirchen ein choř neben der hallentir uber eřbauet. das selbige
choř ward in diesem jar zu der zeit, als der bischof Jan zu
Trautnaw firmet und die kirchen und altar consecriret, ist solches
schuster choř zuř bniderschaft durch den bischof Jan confirmiret
worden. also haben die new schuster zeche zu Trautnaw die bni-
derschaft stark und fest gehalten, wie im bapstumb brauch war,
und haben andere nachbarn auch mit sich in ihre briiderschaft
w» lassen einschreiben. das hat gewehret, bisz Martinus Luther auf-
trat zu predigen gottes word. damach haben sie die briiderschaft
gar lassen abgehn, und das brúderchor ist eingegangen . damach
im 1573 jar den 31, tag mai am tága Petronelia haben die
schuster alhie ihr eigen alt verordnetes choř wiederumb lassen
erbauen und malen und habens wieder eingenomraen, welches
choř ein e. handtwerk der new schuster alhie lenger dan in
sechzig jařen nie in vorsamleter zechen gehalten und innen
gehabt haben^ wie itzunt.
Juni 16. Anno domini 1503 den 15. tag juni am tage Viti ist die
kirche zur Aldestadt eingeweiet worden, und die kircho zu
Trautnaw und die spitalkirche seind eingeweiet und consecrirét
Juni 18. worden den sontag nach Trinitate, als der e. bischof Jan die
altar alle weihet und firmet das volk. und zedel anschlug, wie
folget in die kirchen etc. etc. :
Ecciesia ista consecrata est in honoře sacratissime virginis
Marie et divisionis sanctorum apostolorum per venerandum dm.
dm. Joannem quoudam episcopum Wardinensem etc. etc. Olmi-
censem. orate deum pro eo. Anno domini milesimo quingente-
simo anno tertio post sanctam trinitatem per Johanem Schiller
de Brega etc. etc.
Dez. 4. Dieses jar den 4. tag decembris am tage s. Barbara ist der
miinich bruder Paulus erschlagen worden zur Jungenbuohen
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und Matz Kinel von Herternsdorf. dis jar filen kreitze vom himel
den mensclien an die kleider und hembder, wie blut etc. ^)
1504, *) 7»
Memoriatief was sich im 1504 jar zu Trautnaw hat zu i5o4
getragen etc. etc.
Anno domini ím 1504 jar ist ein warmer winter gewest,
das es an der h. drei kónige tag erst anhub zu gefriesen.
Anno domini im 1504 jar an der fasznacht zog der her
Johanes Rubinus schulmai^ter von Trautnaw wieder weg, er
war dreizen jar schulmaistor zu Trautnaw gewest vom 1492 jar
bis ins 1 504 jar etc. etc.
Anno domini im 1504 jar am quartal den 24. februari inPebr.24
der fa«ten am tage s. Mathias zog der her Adanus Dock der ge-
burt vonLeysznick aus Meissen gen Trautnaw und ward schul-
maister in der alten schulen auf der mauer gegen der orgel
uber ; er lebt in dem schulmaister ambt von dem 1504 jar an,
bis man schreib 1512 jar. also starb er den 2. tag aprilis den
montagnach judica^), als er acht jar schulmeister gewesen war.
requiescat in páce etc. etc.
JJieses jar war der beirísche krig bei Regenspurg, Wirttenberg an
die pfaltz zoch, der landgrat ans Hessen macht vil rocli, der konig thet
den Behnien abkem.
Anno domini im 1504 jar den 1. tag septembris am tage sept, i.
Egidy ist der wolgebome herr her Bernhardt von Schumburg
anfin Kuttenberg erschlagen worden, welches leichnam am
fúnften tage darnach gen Trautnaw gefíirt und in die kirche
begraben worden.
Dieses jar war ein diirer sumer, das alles obst notreif war
und eingeschrompfen etc. etc.
') SpKterer Zusatz: ,wie blut.* —
^) Liíngs des linken Randos:
Herzog Gorge von Baicm ist gestorben,
Drei baepst haben den stul env-orben,
Der bayríscbe krig ging an mit macht.
Bohem vcrlor ein grossc schlacht,
Wittenberg an die pfaltz zoeh,
Der latidgraf machet manehen roch.
^) Montag nach Judica fUllt 1512 auf den 29. Mans.
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^
— 30 —
7<* 1505.
1505 MemoriatÍQf wasz sich im 1505 jar zu Trautnaw hat zu-
getragen imd verlofFen.
Anno domini im 1505 jar war grosse teurung umb Traut-
naw von wegen ausfatilung des getraides nesse halben.
Mai 1. Anno domini im 1505 jar den 1. tag mai ist angefangen
alhie zu Trautnaw die halí an die kirche zu bauen, do es doch
zuvor nur von holze ein halle geliabt. die obbemelte jarzal ist
uber der hallenthíir in stein ausgehauen, wie zu sehen ist
solchs geschah an Hanns Otten liirgeimaisters ambt. das kleine
Schweblin war der maistcr zu solchem bauw.
Darnach lisz Hans Otte das bainhaus bauen und lisz die
pasteien umb den kirchhof kleibcn und gegitter unter die
kirehhofthurn machen; er lisz ein brcche bauen neben die
pforte zur strafe der, so gott lesterten und schendeten.
Aug. 24. Dieses jar umb Bartholcmay ward von dem alten Augst
Fabians vatter ein grosse laxfohre gefangen lenger, dan ein
klafter, in der hirschen teuffe oberhalb der papirmill unter dem
gehlingen gestaine; darmitte verelirt er die hern von Schumburg
als ihr fischer etc. ete.
74b 1506.0
1506 Memoriatief was sich im 16C6 jar zna Trautnaw hat ver-
lauífen etc. etc.
Jan. 28. Anuo domíní im 1606 jar den 28. tag januari ist der bQr-
germaister allhie zu Trautnaw mit namen Hanns Pffeyffer von
wegen seiner missetat allhie auf dem ringe neben der pranger
mit dem schwert gerichtet worden, jedoch nach solchem richten
aus furbitte mit dem kreiz imd den schullem auf den kirchhof
zur erden bestattet worden und in die hinterste pasteien hinter
den kirchhof gegraben worden auf die stelle, do die schiller ihr
nodtdurft hingehen, zur rach und schmoch seiner b&sen that
^) Am ganzen linkcn Rande steht:
Miihlhausen thet znn Schwcitzern falleii,
Ward dem reich "w-ider in allem.
Ein groper comet ward g^esehen,
Konig Philipusen thet der tot nehmen.
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- 31 —
etc. etc. dieser Pffeyffer Hans ist von Gaerlitz gen Trautnaw
komen und hat sein weip daselbst verlassen. er war ein Schnei-
der und h?it im zn Trauti^aw der alten Stentzelhansen mutter
eríreiet, weleh dieselbe zeit ein junge wittfrawwar und in giitter,
haus und hof kam, in das baus, darin itzunt Matz Schmitt
wonet. und kam kurz darnach in rath, dan er war gelarth und
redsprechig. et war der herschoft hofe Schneider und brief-
treger, ein caluminator etc. etc. item in kurzer zeit kamen
briefe und schreiben von dem Gorlitzschen rath, das er zuvor 75a
ein ehweib hette und hett einen e. rath und die gemein in spott
gesazt; die weil sie im seiner reden ohn einige kundtschaft ge-
glaubet hatten. als er aber solchs bezúchts fořt leiigbar war,
ist er mit der gestrengen fragen mit den peinlichen gericht an-
gegrilffen wurden. da hat er bekandt, das er zwei ehliche weiber
hett, und das er aus den stí^dtbuchern etzliche sachen und
bletter hett ausgeschnitten und gerissen nach seinem gefallen
etc. etc. er war auf dem ober thurn gemartert und zum
schwerdt erbetten, und als in der henker kepft, und der kopf
herab sprang, hat er drei mal gegenet und die zunge heraus-
gereckt. also ward PflFeyflfer Hans hingericht etc. etc.
Diese zeit war auch auf den mertzen ein sterbe in Během an viel
ortem und stellen.
Anno domini im 1506 jar den 24. iAg juni am ta^ sancti Johannes Jnni 24.
Tauffer^) die konigin Anna kíinig Wladislauus ehliche gemahel gebar im
land zu Ungem Lud%v3gen den jungen zukunftigen konig, und bald dar-
nach auf sanct Anna tag starb sie. reqiiiescat in paco. ^^^^ *^'
Dis jar den Bonabend nach s. Wenceslaui ward der her Hans Kopi- Oct. 3.
dlantzky gekepft in eil von wegen eines morts, daraus grosse droeri er-
folgte vom b. Gorgen Kopidlantzki. den Prcgem grossen schaden that an
daerfem, mcnschcn und vich etc. etc.'*)
1507. 75b
Memoriatief was sich im 1507 jar zu Trautnaw hat zuge- i507
tragen und verlauffen.
Anno domini im 1607 jar ward die hohe schull zu Franckfurt er-
bauet an der Oder.
Anno domini im 1507 jar den 26. tag mai die wochc vor des hailigen Mai 25,
leichnams tag Pilsen die stadt ist von angelegtem fenwr gar ausgebrannt,
und ist viel folks im feuwr umbkomen. ')
M Soli heissen in der Octav Johannis d. i. den 1. Juli.
•) Staří letop. řcpst. 8. 278. Hajek hat andere Zeitangabcn.
3) Nach Tanners „Chronik v. Pilsen" [Auszug v. Zauper] S. 19 brach
der Brand Abends am Samstago nach Corporis Christi d. i. Juni 5. aus.
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- 32 -
Da98elbig'c jar, wie oben Termelt, regieret nach dic pestilentz in
Oct. 19. Během und Htaerbe, und bald den dinstag nach sanct Lucas tag do starb
der ehrwirdige b. bischof Fylip Sydonenske zum Kattenberg und ward in
der hohen Hrchen begraben. von dannen damacb, da man scfareib 1611
etc. etc, ist er aufgehaben worden and in sanct Barbara kircben begraben
otc, etc*)
Anno domini im 1507. jar erreget der bapst Julitts ein groasen kríg
in Welschlanden, er stift viel jamer, mort und leit, man nent es den
Welschen krig, dan in Fríaul waren yiel stette gownnnen.
Jn diesem jar lisz diePfeyffer Hansin die steineme capefle
bauen zu Trautnaw vor dem nider tor neben dem spittal gerten
und ziret sie mit bildwerk und lis ein grosz hiltzen crucifix und
zwen schecher, drei groše kreize dargegen uber neben díe Aupe
setzen. die stunden 33 jar, eh sie wegkamen etc. etc.
«• 1508. «)
1508 Memoríatief was sich im 1508. jar zu Trautnaw hat zuge-
tragen.
Apríl 8 Anno domini im 1506. jar den 3. apríllis starb herzog Albrecht,
juui Anno domini im 1508 im monat junius stiftet der bapst Julyus groMc
mort und leit. es waren dieses jar in Fiyaul vil stette mit kríg gowonen
und erbbert.
Anno domini im 1508. jar im september umb das fest Set.
Sept. 29. My chaely sz erhub sich im Behmerlande hin und wieder die sterbe
seuche in stetten und daerfern, das dieses jar zu Trautnaw und
derselben revier sind ein hundert und 38 personen grosz und
klein gestorben. requiescant in páce.
oes. 21. Anno domini im 1508 jar den 21. tag decembris an sanct
Thomas abendt 5 stunden in die nacht ist zu Trautnaw auf dem
marckte bein Frumttem in seinem hause ist feuwr auskomen
mit ungewerlich leichten. do ist das feur ins futter komen und
sind die 4 hofe am ringe in *) s. Thomas nacht glatt ab, es hat
zur seibtigen zeit gar grossen schnie auf den heusem gehabt, sonát
wer es unmóglich gewest, do es gott nicht wieder wendet hett
durch solche mittel, so wer die stadt gar wiederumb zum andem
mal ausgebrandt. dan der her Herman von Schumburg treib das
*) Die Nachricht uber den Bischof Philipp wohl nach Hajek, der aller-
dings ala Todestag den Tag vor 1 1000 Jungfrauen d. i. den 20. Oq-
tober hat. Vergl. Frind, Kirchengesch. IV. S. 94.
') Am Rande links: ,dis jar fíng sich der welscli kríg an.^
*] Daríiber steht: ,branten'.
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- 33 —
volek mit macht mit einem priigel zum feuwr, das sie flax \ve-
retea. do hať das volek eíleads mist zugetragen and haben aiif
dem ringe gegen dem mittel thor zu einen teicli tamm mit miste
geschutzt eines maiies hoch. da ist sulcher teich flax vul wassers
gelaufen; dan der schne zurging auf den heusern und aiif dem
ringe von wegen der grossen hitze von dem feuwr, das uberal
schwam von wasser, das gottlob nicht an wehren und wasser
gemangelt hat. also ist solches feur mit gottes hulf in 2 stunden
gedempft, nachdem es als ist nidergebrendt und ausgeleschet
wurdeu. es verbrauten hiner, gens und 3 schweine, sechs haubte
rindvich ; sonst ist kein mensch verbrant oder todt blieben, wie
wol ihr etzlícli in negel sich an fussen beschediget, die baerte
vorsengt und blasen gebrant, wie breichlich.
Ttem dieses jar ist zu Trautnaw S. Lorentzen altar erbauet
alhie in die kirche und verordnet worden, zu s. Lorentzen kfirzen
zu betteb; das er ein patron des feuwers verwarer solte sein,
und dem h. s. Laurencius ein brinende kerz zu ehrn allzeit solt
gebrenet werden. solchs geschah bis zur zeit des her Mertten
Kretzschmers pfarhers etc. etc ')
1509. 7«i>
Memoriatief was sich im 1509 jar zu Trautnaw hat zuge- i509
tragen etc. etc.
Anno domini 1509 '*) den 21. tag januari*^) mittwoch vor ^^^J'^-
lichtmesz ^) ist das forberg alhie zu Trautnaw vor dem mittel thor
im hoffegarten abgebrenet 4 stunden in die nacht. das forberg
stund neben der briicken an der Aupen, und war Hans Nepell ^)
dieseibige zeit darinen. das feuwr war*) mit dem licht in die
siede komen etc. etc.
Anno domini 1509 jar den 10. tag februari ara aonabent vor fasznacht JJ/JJ" *'
am tage Valentyni ') der konig Wladiszlaiius mit seínem son Ludwyeg gen
*) llnten: ,daz heiligtumb ist von S. Florian*.
») Am Rande: 1619.
') Dies Wort durchgestrichon. daríiber steht: ,1 mertz die ander/
*) fUchtmcsse* ist dtirchgestríchen, daríiber steht: ,der fastenS
^) Hans Nepell ist durchgestrichen; daríiber steht: ,der alte Girsik^
•) Hiezu iibergeschrieben : ,vom trachen angezundetS
^) Die Datimug 2mal widorsprechend, da Valentinns auf Mittwoch den
14. Februar fallt. Die staří let. íesstj S. 298 haben ,v sobotu po S.
Valentinu^ womach Palacky den 17. Febr. datirt.
3
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— 34 —
Márzii. Prag eiii kaní. und l>alíl darnach am driten áontag in der fasten da ward
der erzherzog Ludwig anf das konigreich Behaim zum Behniischeu konige
gekron6t in der kirchen za sanct Veit etc. etc.
Dieses obbemolte jar 1509 da rusteten tňch die Yenediger wieder den
kaiser Maximilian, mít im zu streiten.
Dieses jar war krig in Weidchlanden, nnd woi-den zii Bern im Schweitzer-
lande 4 prediger ordens miinche verbrant.
Es war auch ein grosse aufrhur zu Prage auf der klciuseiteu onter
den Ungem und Behmen, das der konig Wladiszlauus Hsz richten, i*clnnden
und kaepfen etc. etc.
Der kaiser gcwan Padua, herzog Albrecht starh.
77a 1510.
1510 Memoriatief was sich im 1510 jar zu Trautnaw hat zuge-
tragen imd verloťFeii. *)
Febr. ■ Anno domini 1510 den 28. tag februari an der aschertnittwoch zog
^^/^^' der konig Wiadiszlauus auf den Kuttenberg zum landtag. ^)
^ ., Anno domini im 1510 im apríl dreuweten die Venediger dem kaiser
Maximilian den riiken und riisten sich wiedor in zu krigen.
Mai 8^ Anno domini 1510 den 8. tag mai am sontag jubilate umb
Apni 21. ^j^ vesper do ist erstochen zu Weygelsdorf in Freywalds hof der
her Christof von Warnsdorf, des herr Hansen von Wamsdorf
hern zuř Aldenbuchen son; und der selbe edelman sas zwischen
zweien meiden und bulet nicht auf ehr, da kam Adam, ein son
desselbigen Freywaldes, mit einem spisse und ersticht in.
welchcs geschehen ist zu Weygelsdorf, und leit zu der Alden-
buchen begraben etc. etc.
Aug. 15. Anno domini 1510 den 15. tag augusti am t*ige Maria himclfart
geschach ein grosse schlaeht vor. Cremona. die Sehweytzer und des kayser
Maxyniyliauy folck erlegten den Venedigern alle ihre nuicht nach langwie-
rigem krig.
Anno domini 15 ÍO im hewmonden ward der alte kalkofen
gebaut bein die Aupen, wie man auf dieKryblitz gehet; dahatten
der alte Mahveysz und Bock Pitze steinene gewelbe mit disem
kalk gebauet.
"»> 1511. «)
1511 Memoriatief was sich im 1511 jar zu Trautnaw hat zu ge-
tragen.
') Am Rande links: ,dis jar wurdcn viel miiuch zu Beni in Schweití
verbrandt* — vgl. 76b.
"") S. stáři let. česst. S. 309 u. Hajek S. 849.
^) Am Rande links : ,dis jar rusten sich die Venediger wider den kaii
und vor Cremone geschach ein schlaeht, darin erlag Vene4Íig all
macht.*
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- 36 -
Anno domini im 1511 den 28. tag marci die mittwovh vor Maria ^J^f
vorkiindung war ein grosz erdbiben das zii Leyttenbrytz und zum Scblauu
die turme wigten, und in henssern die tische und ander ding aufhupften,
weichs erdbiben bein einer firtel stnnden lang wehret in der obbemelten
revier etc. etc. ')
Anno domini im 1511. jar im maien hat die alte edle fraw Mai
Barbara Pornitzin alhie in die kirche die tafel, daran dasz
jimgste gerichte ist ausgeschnitzt, auf den altar beim Chri-
stoffelus lassen machen. der altar gestehet 26 sch. und ein fasz
bir, ein behmischen fasz und topfputter. der kráppichte bild-
schnítzer Yodl Pinczker genant, welcher in der taíFerna odď
fotei solche altar tafel zubereitet und ausgemacht; sie ist mit fein
golde inwendig in der fSllung, die possen vorgoldet etc. etc.
Anno domini im 1511 im drei und zwenzigisten tag aprillis Apriisa
am tíige s. Georgy sind frembde berkleute aus Meyxen komen
und haben angefangen am Hoppenberg einzuschlagen, und das
bergwerg ist die Goítgrube genenet worden. sie haben auch
beim rinlin eiň stoUen auf die Goítgrube zugetrieben 12 kloftern
in berg; es hat zu viel wasser zugegangen. der stoln ist forne
verfallen, also ist das bergwerg wider eingegangen, und im Hri-
sengi^ont angefangen etc. etc.
1512.'^) 7Sa
Memoriatief was sich im 1512 jar zu Trautnaw hat ziigc- i5i2
tragen und verloífen etc. etc.
Anno domini 1512. den 2. aprilis am montag nach judicaA?!^"^^*
starb Adamus Dock, der schulmaister in der alden schulen. er
■war 8 jar schulmaister alhie von dem 1504 jar bis ins 1512 jar.
Anno domini im 1512 jar den 7. tag aprilis am palrasonn- Apr.is.
abend ward der her Bartholomeus Olmitzer alhie zum schul-
maister ambt vooieret. er vorehlicht sich alhie mit des alten
Pamey schen tochter ; also ward er Pameyschen Barttel nach deni
T^eibe genant. diese zeit war der her Paulus Ohler pfarher zu
Trautnaw und war auf dera schlosz bein den Schumbergern ein
'j Die stáři letop. íesst. S. 328 haben als Zcitbestimmung Mittwoch
nach Maria Vcrkundigung d. i. 26. Marz; ebenso Hajek S. 850.
^) Am Rande links : ,dis jar ward I^res gewnnen die edle stát, der herzog
von Meilant wider hat, fiir Hoiienkran zog aus der bund, verbrcnts,
zerstorts bis auf den grunt, vor Ravena, als ich euch sag, geschach
ein schlacht am ostertag.^
8*
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— 36 -
altarherr zuř zeit des her techents Caspar Gircks und zur zeit
des her Petters, des andern schlosz monchs und capilans. dieser
Bartholomeus Ohnitzer starb in der alden schule auf der maui* den
24. tag februari ain tage Matliie sonnabend vor estomichi etc. etc.
juii 22. Anno domini 1512 den 22 tag jali am tage Maria Magda-
lena kam ein wetter, das es graupeln warf zu Trautnaw, als
tauben eier. im herbst dá bliten die bewme: kirsen, apel, bim,
weixeln, rossen, schutten, behni und vilerlei obst und gewechs
an den ortern, da die graupen gelegen haben etc. etc.
v
78b 1513.
1513 Memoriatief Avas sich im 1513 jar zu Trautnaw hat zuge-
tragen und verlaufen etc. etc.
Mai8. Anno domini im 1513 jar den 8. tiig mai am tage Stani-
slaui ist die orgel alhie zu Trautuaw das erstemal fortgesatzt
worden in der kirchen. sie hat bein dem turn in der raauer
erstlich gestanden uber der schmidecohr auf dem gemeinchor
und ist aufs schillercor gebauet worden und die blasebalgen
auf die purkirche. es hat mit dem calkiren grosz geriimpfel
geraacht. die orgel hat 5 zuge undCCCC und 56 pfeifen. diese
zeit war der alte Geytz Hans biirgermeister und Pochen Furtz
stadtfoit, der alte Gorge Weysz war stadtschreiber etc. etc.
•^-*1?'_^I: Anno domini 1613 den 17. tag juni am sontag nach des }iailig'en
Mai 29. leicbnams tag branton znr Yglaw sechzig houser in der stadt ab nnd in
dor fúrstad dreisig. das feuwr kam im eloster aiis vom pfankiichen backen
etc. etc. ^)
9.^*;^ Anno domini den 24. tag octobris am tage Bartholomey sind viel
Aug. 24. ^.ijristen in Ungerland umbkomen^ durch 8eyler (iorgeu irem liaubtiuann
verfUhret etc, etc. ut supra.
Nov. Anno domini 1513 jar im novembrisz ist das geschnitzte
bildwerg der ohlgarten von Hirszberg alhieher gen Trautnaw
in die kirchhalle bracht worden. der malér hat Eratzig Wayner
gehaissen. solch vesperbilde zusambt dem ohlgarten gesohnitz-
werg und bildwerk gestehet 20 sch. es habens die alte herschaft
helfen zeiigen mit hilfe der kirchenbitter des kirchengelde»
etc. etc.
*) Stáři letop. česst. 8. 342.
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-- 37 —
1514. 7í*
Memoriatief wasz sich im 1514 jar zu Trautnaw hat ziige- isu
tragen und verlaufen etc. etc.
Anno domini im 1514 den 2. tag ťebruari am tage Maria Febr. 2.
lichtmes herr Johannes Pechacz, ein gebomer Trautnauer, er
sang sein erste messe zu Trautnaw. sein bruder Hawel Pe-
chatzsch der fleiseher raacht ihm ein grosz hochzeitlich essen.
aiif sex tische ludt er die búrgerschaft und die herseliaft auf
den pfarhof zu solcher gesterei und convisia (?) sie hilten nach
ihre alte RSmysche ceremonien mit einleiten, proces und ge-
prenge, gleicH wie an einer hochzeit etc, etc. darnach uber
etzliche wochen war er gen der Aldestadt vocieret und wardt
sieben jar zur Aldestadt. er starb daselbst den 30. tag aprilis
den montag nach misericordia etc. etc.
Anno domini im 1514 jar den 12. tag marci am tage Gre- Marzi2.
gori ward der her Bernhard Lapcida schulmaister zu Trautnaw
in der alden schule, welche auf die mauer gegen deni wasser
Aupa uber und gegen dem beinhause stund. dieser her Bern-
hart Laptzida hat ein tochter, die hat nur eine hand, aie ward
also geborcn. man nennet sie alwege die einhendlichte Anna
oder die Peter Anna, dieweil ihr man der alte kirchenbitter
Petrus hisz. dieser her Bernhart Laptzida war auch ein guter
steinmetz uid bildhauer in der jugend gewest. er war drei jar
lang ohne zw61f wochen am scliuldienste alhic und starb am
tage Lucia den 13. Uxg decembris im 1516 jar etc. etc.
Anno domini im 1514 jar den 21. tag mai in der ki^eiz Ma» 21-
wochen, als der adel im Gretzischen krei^z nach zu der zeit
in die manschaft Trautnaw auf dasburcklehen sind eingeritten,
ist die sage gowest, das der her Herman von Schumburg sein
knechten befohlen solt haben, den herm Jawornitzken zu er-
schlagen etc. etc. also ist der her Jauwornitzky spot aus der
tafem aufs schlosz zugegangen. da haben sie bein der bad-
stuben auf in gestanden und haben den her Jawornitzken *) 79b
also ziirhawen, das man in zusambt den stíicken hat miissen
') Ala letzte Zeile steht: ,her Georgeu er war liaubtiiiau alhie etc.
etc* vgl. 78b.
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- 38 —
in einen briitrog lescn und von platz trageii in die taferiia.
also hat sich der adol zuhart verschworen, sie wolten forthin
nimer mehr gen Trautnaw iii die manschaft lueh einreiten, die
weil sie vor mord und tudschlag nicht siclier frei, und mit ge-
werter band mochten beschutzt und bewacht werden^ wie bil-
lich, zumol wan so viel folks vom adel, reitern und knechten
vorhanden wer. des morgens fruw ist aller adel weggezogen,
und haben die tote leiche den hern Jawornitzken mit sieb hin-
weg gefíirt bis gen Koniggretz. alda selbst hat der adel im
Gretzischen kreisz das erstemal ihr einreiten in die stadt Ko-
niggretz angefangen. und ist ein suplieation von allem adel im
Gretzischen kreisz dieses einreitens ursach eilends an konig
Wladislausen gemacht und ubersenden. solchen des Beli-
misclien adels im Gretzischen kreis ihren willen und mei*
nung hat ir kunigliche maiestat gebiliget, bewillíget und vor
nothwendig erkandt, und ist also von allen dreien stenden
beschlossen worden, das der adel im Gretzischen kreisz fort-
hin alweg zu KSniggretz ihren einritt solten halten und haben
etc. etc.
Juni 24. Auuo domiui 1514 den 24. tag juni vom tage s. Johanis an
zu rechnen hat es nie umb Trautnaw geregnet bis auf Simoně
oct. 28. lude, und hat baldě darauf gefrohren. also hat das gefroste ge-
standen bis zu fasznacht^ und ist grosse not umb das malen ge-
wesen, das baldě kein wasser in der Aupen vor gefrSeste und
kelten ist blieben. dan das war so ein uberkalter winter, an
etzlichen ortlern stunde die kelte bis zu mittefasten lunb den
Rein etc. etc.
lu diesem jar wiirden 2 ratherreu zu Pra^fe inderaldo stadt (^0])ft;
Aug. 2] . gcscbach den montag vor Bartliolomey. solcho ratherren hatten der Preger
recht und gerechtigkeit auch alle ihre heiniHche rete dem Polnisehen konigc
verrateu und zugcsclirieben. es erhub sieh auch dios jar viel zwitraeht
zwischen den stetten und stenden, das eine partci die ander imer zuvor
dcm kunige beklagto, und ^vunderliche schaden und unkost daraus erfblgten
etc. etc. *)
Dis jar vor kelt gefror der Rein so liart, daz man daruber im wagen
fart macht. Bononien ergab sich dem bapst, der Fraazos war aus Welsck-
land vertriben, ein generál concilium hilt man zu Passaw dis jar.
O Stari letop. S. 361 flg.
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39
1515. 80a
Memoňatief was sich in díeaem 1515 jaré nach Ohristi i5i5
geburt zu Trautnaw hat zugetragen und verloffen etc. etc.
Anno domini 1516 den 7. tag marzi die ander woche in der fasten Mfirz T.
kam post gegen Trautnaw, das die stadt Bríz gar ward ausgebrant nnd
vier hundert persouen in fewers not mite verbrant aind. ')
Anno D. 1515 den 9. tag aprillis ara palmmontag herzog Bartholo- -^P^*
tneas, der stcndc freiind, ist in der Tonaw untergegangen mit dem schieff ' '
etc. etc.')
Anno domini 1515 den 17. tag juli den dinstag nach dér jnu n.
apoBjbel zurtheilung ist des wolgebornen herrn Carol herrn
Herman von Scbumburg theilzedel gemacht worden, umb das
schlosz und stadt Trautnaw sambt.der selben zeit zugehorenden
giittern, und ist in behmischer sprachen beschrieben, wie folget :
Letha panic etcet.^)
131«. 82b
Memoriatíef was sich zu Trautnaw im 151G. jar hat zuge-
tragen etc. etc.
Anno domini 1516. den 4. tag februarl am sontag an derpebr. 2.
lichtmesz *) die vierde stunde in der nacht ist der wolgebome
her her Jon von Schumburg, herr und pfandinhaber Trautnaw
ete, etc. zuř Poke, von Sigmund Kauffung uberfallen und eř-
schossen worden. darnach wieder den sontag nach Lucia zu Dez. w-
Trautnaw in die kírche begraben, vor den hohen altar, do der
hohe grabstein ist etc. etc.
') Der Brand fand am 4. Mfirz statt. Vergl. Schlcsinger, iStadtbuch von
Bríix S. 186 flg, u. Anm. hiezo.
») Stáři letop. S. 385,
^) Folgt auf Seite 80a, 80b, 81a, 8tb, 82a, die tschechische Urknnde
v. 1615 Jnli 17, welche Lippert S. 136 flg. nach einer fast gleich-
zettígcn Gopie bringt.
81 b und 82a stehen die Bandbomerkungen :
,Dieses jar ward vor Dision abgezogen, und ward die eidgenoszschaft
betrogen. auÍH hfiiligen creiztag in der naeht geschach die groše schwetzer
achlacht. Weitthofen und auch Keichenhall auf einen tag ausbmnen all,
herzog Ulrych von Wirtenberg wird sein gmal auch hinweggefirt.
Dies jar Alailant gewan der Franzos, in Windischland war aufnír
gross. Martin Lutter nam den anfang auszuschreiben in das deutssohe land.'
*) Lichtmess fUllt 1516 am Samstag, selbstverstfindlich auf den 2. Febr.
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— 40 —
Pebr25. Aiino domiiii 1516 den 25. tagfebniaíňamsontageMathie ^)
in der naclit zwischen 6. und 7. stund am ganzen seiger in der
Dacht ist die mittel miihl alhie zu Trantnaw unter dem schlosse
gar weggebrant, und der miller Mertten N. in der mul verbrant;
und sie mit etziichen kindern nacket und schwanger mit not
durchs fenster heraus zihen mussen etc. ete.
Mars 18. Anno d. 1616. am donerstag vor palmárům starb kunig Wiadiszlaus
nnd am montag bald auf den fórdersten Bylirad bograben. regirt in Během
45 jar und in Hungern 26 jar etc. etc.')
Uis jar ward die walfart gar grosz gen Regenspurg etc. etc.
juii 5. Anno domini 1616. den 5. jidi ist die schule auf die stelle
gebauet, da sie nach stehet, und ist die alte schule, so auf der
mauer gegen der linden und dem beinhaus uber, von der mauer
abgereumbt, und ist das canter heuszlin aus solehem gehóltze
in den winkel neben den pfarhof auf den kirchhof gebauet, da
es nach stehet.
^3a 1517.
1517 Memoriatief was sich in diesem 1517 jar nach Christi gcburt
zu Trautnaw hat verloffen und zugetragen etc. etc,
j ar. 3. Anno domini 15 1 7 den 3. tag januaiú ist der hen* Fridericus
Pechatzsch ein geborner Trautnauwer zum schulmaister alhir be-
rufen und aufgenomen worden nach absterben des alten schul-
maisters herrBernhardtsLapcida etc. etc. dieserherrFryderich
Pechatzsch ist der erste schulmaister alhie in der newen schule
gewest, die nacli auf der stellen stehet. aber sieder der zeit ist
ein ander schule aber auf die stele gebauet. er war schulmeister
bis ins 1519 jar.
Mai Anno domini 1517 im maien erhub sich im Windigchen lande ein
grosse aufrhur etc. etc.
Sept. 8. Anno domini 1517 den 8. septcmbris ist die stadt Glogaw gar aua-
gebrant, und sind achtzig personen im rauch und feuw verbrant.
oct. 16. Anno domini 1517. den 16. octobris am tage Galii ist zu
Trautnaw gefangen worden der Kywatzsch zusambt seinen ge
sellen, dem Kaderman und dem grossen Polaken. sie sind zu
unterst im oberturn ein zeitlang gefangen gelegen und darnacb
*) Mathias fHllt im Schaltjahre 161(5 zwar am 25. Febniar, das-íot aber
ein Montag.
^) Da$ Bograbniss zu Stufahvel^seuburg fand am 19. Marz statt.
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^m
M
- 41 —
auf einen wagen geschmidet worden und gen Prage gefíiret
worden^daselbstsindsieverbřenetworden. da haben siebekant,
das 8Íe zu Traiitnaw auf dem schlosse im álten turm verborgén
haben felsche muncze gemunezt, kiipfeme kleine pfenig in pech
Schwarz gesotten, Claus Koler genant, mit einem W, wie zwene
gibel, wie die schwarzen Gaerlicer pfenge. sie sind gem nmb die
hem von Schumburg gewesen und bei dem hern Jawornitzk-en.
sie haben auch ein miincz grube im Konigreich yerborgen gehabt,
darínne man vil alte kesel, miincz und wergzeigstrempfel fuuden
hat etc. etc.
1518. m
Memoriatief was sich in diesem 1518. jar zu Trautnaw hat ^^^^
verloflfen und zugetragen.
Anno d. 1518 dieses jar doctor Martinus Luter von Eiszlebcn ein
angastinei* miinch ist im land zu Saxcn zii Witfenherg aiifgestanden und
hat wieder das bapstum geprediget.
Anno d. den 14. aprilis im 1518. jaro ist die sonne den Apr. u.
ganzen tag zu Trautnaw, wie ein blut rot, gesehen worden.
Anno d. 1518 den 5. aprilis die mittwoch vor palmárům ist der Lauwen —^ —
die stadt gar ausgebrandt bis auf ein wcnig heuser. ') "
Dařnach den 22. tag mai ist die sonne aber den ganzen Mai 22.
tag, wie blut rot, gesehen worden. baldě ist ein grosse teurung
daraiď erfolget und sonderlich in Elsas.
Anno domini 1618 den 25. tag juli umb Jacobi lisz der Jwhžs.
burgermaifiter zu Trautnaw, Grosz Barttel Haek genant, die orgel
in der kirdien zum drittenmal fortsetzen auf die stele, da sie
nach stehet. erstlich stunde sie am kirchturn, da die gemalten
brette an die mauer geschlagen sind, damach worden die blase-
balgen uber das schiillerchor auf die porkirche gebauet, aber es
rumpelt zu hart in der kirchen etc. etc.
Item in diesem jar den 19. augusti sontag vor Bartbolomey brannton Mai
znr Mautten ein hundert und 30 heu^er ab.^) ^^^
*) Die staří letop. S. 406 haben 1517 und Mittwoch vor dem Todten-
sonntftg d. i 26. Márz.
^) Oben am Rande: ^Maximilia mit tod abging, ein walfart zu Reins-
purg aníingf herzog Ulrich vertrib man gar.*
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— 4á ~
Díeses jar an dem obbeschriebenen tage vorehelichte sicfa
der alte Pocha Furtz mít Samper Haaseu tochter Margreta. er
starb iu eira jar; sie nam GSmperlinden Schneider.
Wa 1519.0
1619 Memoriatief wasz sich in dem 1519. jaré zu Trautnawhat
zugetragen.
'^S^^o^ Anno domini 1519 den 29. tag janoari starb der kaiser Maximilyanns
^'^^' zu Welsz.«)
Marx Anno domini 1519 im mertzen ward der herzogr von Wyrtenberg
vertrieben, wtil kain kaiser war. ')
^p^i Anno domini den 8. apriliis am palmsontag ist zuTrautnaw
ein grosse emp8rung unter der herschaft gewesen, als nemblich
unter den gebrudem dem her Herman und her Karlen von
Schumburg, das sie imhamischmitarmbrostenundmitgewerter
Iiand einander zu trotze also sind in die kirche gegangen. imd
darnach ist der her Karol von Schumburg gen der Landshutten
entrenet. dieweil die statt Trautnaw zu der zeit von obgemelten
hem von Schumburg zurtailet war, jedeš brudem ein halbe statt,
also ist auf dem rathause zu Trautnaw umbfrage und ein stange
aufgehaben an beden orten gehalten worden also: welcher
mitwoner zu Trautnaw woUte bein der gemeine stehen, der solt
unter der stangen hindurch kircheu, welche aber nicht wollten,
die stunden bein ihrer herschaft. also sind alle herdurch ge-
krochen, und alle vor einen man bei der ganzen gemein gestan-
den. also ist von der alten herschaft das sprichwort erfolget,
das die alte fraw Beatrix von Schumburg, des alten herr Adam
Sylbers gemahl elc. etc, die Trautnawer aller hat stangenkri-
cher zum ofternmal gescholten etc. etc.
Mai 85. Anno d. 1510 den 26. t&g mai ist Karolns der 6. dis namens der
Jáni 88. hunderste nud 7 zweutzi^iste kaiser von dea kaisertbama Julian zu rechnen
ist za Franckfiirt zum kaiser erwelet und zu Ache gekronet. *)
Jani 15. Anno domini 1518 den 15. juni am tage S. Feyt fíng^en viel hundert
menschen an zu tanzen zu Strasburg. diese plage ward der feixtanz
genant etc. etc.
*
*) Stáři letop. S. 409 haben d. Jahr 1517 und 132 HSuser,
') Der Todestag Maximilians ist der 12. Januar.
^) SpSter eingeschrieben : ,alda sol das abgebrente forberg stehen 15C \}
*) Karis Wahl fóUt auf den 28. Juni 1619, seine Knfnung aaf der 3.
Oktober 1520.
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- 43 —
Anno domini 15 19, den 10. juni am tage S. Onoffri nach Juni lo.
pfíngsten ist der herr Karl von Schumburg zusambt seínen
díenem zu Kóni^raetz in der atadt uberfallen worden vom
herm Johann und herr Wylhelm vonGruschina; also ward dem
herr Karlen Ton Schumburg ein knecht erschlagen und ein edel-
man Wolfgang von Ulstett, der alhie in der kircheu neben dem
hohen grabstein begraben ist worden.
Item den 30. jnU am tage J«cobi ist die stadt Gitschin gar ans- ^^li
gebrant von angelegtem fewrJ)
1520. 84b
Memoriatief was sich im 1520 jaré zu Trautnaw hat zu- 1520
getragen.
Anno d. 1520 den 27. tag januari sonabend nach Pauli '^^^^^
bekerung ist in gott selig vorschieden der ehrwirdige herr
Caspar Gyrk pfarher und 28 jai* lang gewesener techendt zu
Trautnaw und ist nach pristerlichen wirden zur erden bestattet
worden. er ligt in der kirchen, wie man zu derhalentíirhienein
gehet, begraben zur rechten hand neben dem herr Johannes
von der Keysen. man hat in in einenli meszgewandt begraben,
und haben in ein wixen kelch auf die brust gesetzt zum ge-
dechtniss, das er der kirchen alhie den grosten gulden kelch
hat lassen machen und darmite begabet, der nach vorhanden
ist etc. etc. und als baldě hat ein e. rath und die hem dem
bischof gen der Neusse geschrieben und in erbetten, die kirche
zu Trautnaw anzunemen mit kreitzherren zu vorsorgen, welchs
er gutwillig bewilliget und zugelassen, und inen alsbalde einen
creuzbruder mitte geschickt.
Anno domini den 11. februari am sontag septuagesima *'*^f»»""
ward der herr Johannes N. ein kreizher von der Neussen her
geschickt gen Trautnaw vom bischof, die kirche zu versorgen.
dieser herr Johanes N. lebet nur dreizehen wochen und starb
den 13. mai am sontag cantate.'^) er ist neben den herr Caspar Maiis/e.
Gyrck begraben. auf seinem grabe ist ein kelch und die grabe-
schrift, wie zu sehen ist etc. etc.
') Hajek bringt die Nachrícbt zum Montag nach Sophia d. i. 16. Mai.
Die staří let. berichten Nichts. Jacobustag fallt auf den 26. Juli.
^) Rogate fSUt auf den 13. Mai.
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-- 44 —
Marz 2. Anno (lomini 1520 den 5. tag marczi ist der her Caspar
85a Malweysz ein gebomerTrautnawer alhie zum schultnaisterainbt
und die orgel zuvorsorgen vocieret. er war ein jar nnd zwene
monat schulmaister und stiirb anno domini 1520 den 12. tag
niarci *) im anfang des lentzes.
MKrt Am tage Gregoři nióntag nach reminiscerc^) ist die grosse
glocke zu Trautnaw gegosscn worden bei deni rinlin nibig der
zigelscheinen, und ist der text auf der glocken, wie folget
etc. ete.
„Anno domini 1520 ist dis werk gegossen dem allmechtigen
gott, seiner werden mutter, allem himlischen heer zu ehr, allen
christglaubigen selen zu trošt durch die wohlgebornťai hemi
herr Herman und líerr Karlen von Schumburg herrn zu Traut-
naw und auf Pyrschenstayn sambt ganzer gemain und rat da-
selbst etc. etc. maíster Hyeronymus von Pryím hat mich IMaria
gegossen." ^)
Diese glocke ist mit 40 pferden in die stadt auf den kirch-
hof gefíiret worden und ist Hosyanna getauft worden ; es sind
44 zentncr glockspeise darzukomen. als man sie hat sSllen
auf den kirchtuni zihen und hat sie bisz in diemittel des tumes
hoch liinauf gezogen, da ist ein messcji kloben zusprungen, und
jedemian gedacht, wie zu sehen gewest, die glocke wiirde
herab fallen zu stiikeu. aber alles folck ist nider gekniet und
gott umb hulfe gebetten. doch hat man sie mit viel miih
und not kaum zu óberst in turn hienein gezogen. und damach
ist der kirchtum umb den obersten raifen hoher gebauet
worden.
Aprii25. Anno domini 1520 den 25. tíig aprillis bald nach sanct
Georgen tag hat die erschreckliche seuchc der pestilencz im
ganzen Behmerland gewaltig geregieret und in Schlesien bis
ins ander jar.'*) also sind in solcher landsterben zu Trautnaw
sechsdehalb hundert und 8 Personen aller ins kirchspil zu
') Soli wohl heisseu: 1521 Mai 3. (S. S. 47.)
') Montag nach remmiscere fóUt auf den 5. Marz ; Gregoriui? aber Mon-
tag nach oculi d. i. den 13. MSrz.
^) Am Rande : ,der alte Glaser hat eine hand vol gulden in die glocko
geworfen im gissen, also wart sie der alte Glaser genant.*
*) Staří letop. cesst. S. 440.
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— 45 —
hauflfen gerechnet, 8Índ in die grosse gruben neben der kirch-
mauer und dem kanterheuszlin zu schichtig auf einander zuge-
graben worden. und ist der alte Barttel Meiier und der alte
Albrecht und Gepart tottengreber in der sterbe alhie gewest.
es sind dieselbige zeit zuř Aldenbuchen ein hundert und 12per-
sonen mite gestorben an der pěst etc, etc.
Anno domini 1520 den 25. tag mai am tage Urbaui íst der Mai 25,
herr Bernliardt von der Neussen ein kreizherr auch gegen
Trautnaw gezogen und die kirclie versorget. er lebt nur ein
halb jar; er starb den 9. Tag novembris freitag vor Martyni. xov. 9.
er ward gegen dem Christofforus uber in die kirche alhie be-
graben. dieser herr Bernhardt hat auch den mittelsten kelch
den giíldenen auch zuř kirchen bescheiden und geschanckt.
diese zeit regirt die sterbe gar sehr in Trautnaw etc. etc.
Anno domini 1520 den 7. X&g juni am freitag vor píingsten braňte Juni 7.
die vor:íUitt zu Glatte gar aus mebr dan drittlialb hundert heusser. ') Maí 267
Anno domini 1520 im september mit biilfe der dreieu stende vor- g^i,
triben die Preger in Bobem die rotterei und rauberoi, der »ehr viel im
laiide war die^^e zeit.
Anno domini 1520 den 25. tag novembris am t age Catha- Nov. 26.
rena da zog der dritte kreizherr von der Neyssen gen Traut-
naw mit namen Nicolauus N. und wardt pfarhcr alhie in der
sterben. dieser obbemelte herr Nicolauus lebet nur 14 wochen
und starb den ersten tag raarci im 1521 an dera donerstag vor ^^*" ^-
iasznacht. er ward kaum zwene schritte von dem beinhause
begraben. auf seinem grabstein ist nur ein grosz kreize aus-
gehauen. diese obbemelten drei kreizherren sind aller in der
Trautnawiflchen sterbe gestorben etc. etc. ^)
Dieses jar kam der alte Fitze doher gen Trautnaw; er
bracht ein edelfraw mit sich, fraw Barbara vor Czirny auf
Stirpitz etc. etc. er hat den gasthof lenger als dreisig jar am
ringe, den Veyt Schepsz steinern gebauet hat. dieser Fy tze war
gar ein wunderbarer mensch. in der reiterei hat er Heintze
Bylern erschlagen und den Jacob gefangen gen Trautnaw
bracht etc. etc.
^) Ibidem S. 442: ,w gtředa před s. duchem w Klatoweoh vjbořelo
předměstí, w počtu domuw Čtyry kopy a wjce.-
') Am Kande : Dis jar war Carolus qnintns kaiser im Komischen reich.
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— 46
86a
1521.
Memoriatief wasz sich im 1521 jar zu Trautnaw hat zu-
getragen etc. etc.
Jan. 20. Anno domini 1521 den 20. tag januari am sontag Fabián
Sebastian haben die von Trautnaw verwilHget dera her Her-
man, zu versetzen den pfandtschilling oder die zinsen, die er hat
vom rathhausz einzukomen alle jar auf sanct Georgen fíinf
schock groschen behmisch und auch auf sanct Gallen tag 5
schock groschen behmisch. so hat ers vorsetzt solchc zinse
dem herm Frydrichen von Schellnberg auf Hornsberg, ritter auf
Bunczlaw und hofferichter etc. etc.
Wir biirgermeister und ratman der stadt Buntzlaw bekennen
und thun kundt meniglich, das wir einen pergamenen brief der
ehrsamen und weisen geschwornen rathman der stadt Trautnaw
gesehen haben mit gedachter ratman sigel an pergamen und
sigel unversehrt, unrodiert, uncanceliert denselbígcn in allen
seinen punckten und artikeln ganz vollkommen hořen lesen tou
wort zu wort in aller masz und formě, wie nachfolgend. des zu
urkund und raehrer sicherhait haben wir unser stíidt secret an
diesen brief drucken lassen. geben zum Buntzlaw donerstag
Aprnn. nach quasimodogeniti anno d. 1521
Wir btírgermaister, geschwome ratman, eltesten und aus der
gemeine des edlen wolgebornen hern Hermans von Schumburg
und Purstenstain underthan, biirger zu Trautnaw bekennen und
thun kund mit dieseni brief ofFendtlich gegen aliermeniglich,
das uns als heiit dato gemelter unser g. herr hat beschicken lassen
und zu erkennen gegeben, wie das sein gnade dem edlen ge-
strengen herrn EVidrychen Schellendorf von Hornsberg, ritter zum
Bunczlaw, hofrichter, in einer suma die giilt und zinse, so seine
genaden auf uns und dem rathause zu Trautnaw hat verpfandt
und versatzt, laut der verschreibung, so sein genade gedachtem
hen-n Schelndorf von sich gegeben, und uns anzeigen lassen mit
gn^iger beger, das wir unsem willen auch darzue und obbe-
melten hern Schellendorf solchen zin^ als nemblich alle jar auf
Georgy 5 schock groschen imd auf sanct Gallen tag 5 schock
groschen behmisch geben solden, so lange sein genade nach
86b laut der verschreibung von gedachtem herrn Schelndurf solcheu
zins nicht wieder lost und imen gelegene suma volkomenlich
vorgniiget und wir dan nun solchen entiiichen willen unsers ge-
nedigen herren erkant, haben wir auch uns gutwillig darzu be-
williget und bekandt, verwilligen und bekennen uns hirmitund
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r
— 47 -
ín kratt dies bríefs^ das wir anstatt unsors genedigen herren ob-
genenten herm Schelndorf solicheu zins nach laut obberurter
verschreibímg und an gezaigter tžigzeit zu geben schtildig sem
und zalen wellen an einigerleí wieaerung, aufzug und sauranis.
und wo wier benentem hern Schellndorf liierinen ausfellig und
solchen zins wie bemelt nicht bezalen wiirden, ale dané geben wier
ime, seinen erben, oder wer solchen brief mit seinem guten willcn
und wissen innen hat^ volkomer macht und gewalt^ uns und un*
sere giiter darumb aufzuhalten und zu hindern, dieweil und ao
lange, als gedacJiter Schellndorf der versesner zins zusambt der
darunder entpfangnen schaden ganz volkomenlich nicht entricht
und vorgniigt werden. darvvieder wir nicht sein sollen noch wolen,
auch niemands von unserentwegen. und wer diesen brief mit ge-
dachtes hern Schellndorfs guten willen inen hat und mit wissen
innen haben wird, der sol volkomenliche gewalt und macht ha-
ben zu ailen artikeln, so hierinnen begrifFen, wie er oder seine
erben selbst ungeferlich. des zu urkund und steter fester hal-
dung ist mit gemeines rats wissen und verwilligung der stadt
Trautnaw insigel an diesen brief gehangen worden. geschehen
imd gegeben nach Christi geburt. XVCXXI jar suntags an
8. Fabián et Sebastian etc. etc. janí^io.
Anno domini 1521 den 1. marci an donnerstag nach fasz- Mar» i.
nacht *) starbe der kreizherr her Nycolaus N. von der Xeyssen
alhie, weil noch die sterbe hie regieret etc. etc.
Dieses jar den dritten tag mai starb der her schulmaister Maj s.
Caspar Mallweysz, nachdem er ein jar und z>ven monat den
schaldienst und die orgel versorget hat etc. etc.
Anno domini den 13. tag mai im 1521. jar ward der her Mai 13
Georgyas Herold schulmaister und organiste. er lebt nur
37 wochen und starb im 1522 jar den 7. tag januari am sontage
nach trimn regum. er war auch ein geborner Trautnawer
etc. etc.
Anno domini 1521 den 2. tíigjuni den sonabend vor pfing- i^*i ?i
sten ist die kirchturmspicze alhie zu Trautnaw gar gebauet
worden in zwolf wochen, von dem 5. tag marci den montag nach ^^^^^
invocavít angefangen. ^ der alte Schaffer und Kotzwerla haben
die spitze gebauet. sie war also hoch, als der kirchturm mit der
nu ler ist es war ein grosser guldner knauf, ein stern und engel
) S. Seite 45, wo es heis^t: ^Douerstag vor fassnaclit.'
Am Rande: ,der alte Hope der alte sehwarze Seilor/
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— 48-
uber deui knauf^ alles von kupřer und Ubergúldet zu der zeit
87b li8z der her Herman sich zasambt dern ganzen rat alhie ein-
schreiben nemblich Dietrych Stange, biirgermeister, der ahe
Wenczel Patzelt ralinan; der alte Ylgner, Schwarcz Wenczel,
Schneider Michel, Bock Fytz, Mouch Haus, Hauns Oth, Grusz
Barttel Hack geuant^ Pycker Yackel, Barttel Seyler und der
junge Lux. diese obbemelte ratspersonen sind zum gedechtnis
der zeit auf geschriben pargaraene in einer scatel verpicht mit
seltzamer alter miineze in den knauf gesetzt auf die kirchtunn-
spitzen ist worden, welche turmspitze 14 jar gestanden voiu
1521. jar bis in das 1534 jar zur zeit des íieiechers Hawel
Pechatzen bíirgermaister ambt. daistBiewiederumbabgerauniet
worden etc. etc. *)
Jull 85. Diestí zeit dcu 25. juU am tage Jacohi ward die koulgiu Maria kooi^
Lndwigen in Ungern vortreiet, kam gen Prage. ')
Ang. 20. Anno d. 1521 den 20. tag augnstí ward Grychisch Weyssenburg gc-
wonen vom Tiircken Bulymanó. ')
Anno domini 1521 den 15. tag septembris kam der \'ierde
kreizher von der Neuspěn gen Trautnaw mit namen herr Petrus
N. dieser her Petrus war nur fíinf wochen alhie zu Trautnaw,
da hat man in also krank wiederumb auf die Neusse zugefíirt
worden. da starb er auf dem Wege ein halbe meil vonderNeusse
den 20. tag octobris. das hat den andern kreizheťren ein grosz
schrecken bracht, das in so einer kurzen zeit weren 4 prister
in anderthalben jar gestorben, und wolt sich von der zeit an
forthin kein kreizherr mehr gen Trautnaw wagen der sterbe
88a halbcn. also verliesz der bischof die kirche zu Trautnaw wie-
derumb aus seinem versorg mit kreizherren. darumb solte sich
gemeine stadt Trautnaw hin fořt selbst mit selsorgem undpfarhem
vorsehen und versorgen, auf das běste sie kSnten und ra&chten.
also seind die kreizpfaffen zu Trautnaw aller gar wegkomen.
laus deo.
Anno domini 1521 den 29. tag septembris die mittwoch
nach Wenczeslaui herr Herman von Schumburg verkauft seinen
'; Ani Kaudo: ,dÍ8 jar man den grafen von Otyng erstach, der konig
v(»n Demnarct war^ von sein reich vertriben. 2u WnrmB der kaiser'
einreit^ Lutter kam aiifs kaisers gelait, Frantz Sikingen belegert
Trjer, des kaisers volk zog vor Masyer.*
') Vergl. Palacky Gescli. Bohm. V. 2 S. 436.
^) Ibid. 29. Aug.
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— 49 -
Den 28. octobris am tageSimoni Jude zog der her Andreas oet. 28.
N. pfarher von der Landshuten hieher gen Trautnaw, war
9 wochen hie pfarher. er zog gen der Gulden Oelaen. er íu^beit
das schneiderhandwerg aufin pfarhof etc. ete.
1522. 89a
Memoriatief wasz sich ini 1522 jar zxi Trautnaw hat zu- 1522
getragen.
Anno domini 1 522 den 25. januari am tage Pauli bekerung Jan. 25.
ztL der zeit zog der her Nieolauus Jon von dem Jauer der gc-
burdt gen Trautnaw. er war schulmaister und stadtschreiber
zu Trautnaw bisz ins sextě jar. er zog darnach gen dem Jauer,
und uber etzHche zeit zog er wiederumb gen Trautnaw. er hat
studieret, das er sehr schiefFeriret. er tranck sich bein dem
alten Hans HofFman zum ,nassen kiinig' im branten wein zu todé,
daz er hinter dem tísche sitzende starb bein dem nidertor in
Jacob Ansorgen hausse etc. etc.
Anno domini 1522 den 8. tag januari den montag nach Jan. s.
des ;ienwen jars tage zog der heiT Martinus Liniviciarius von
der Schweydnitz hieher gen Trautnaw und wíird 1 jar pfarher
alhie und 9 wochen bis auf das quartal den 7. tag marci etc. etc.
dieser obbemelte her Martinus stellet die walfart gen der Alde-
stadt ab, welche die von Trautnaw jerlichen am tage Viti be-
gíngen. die walfart zur Altenbuchen hat er auch abgeschaffet.
dieser herr Martinus Liniviciarius hat sonst nieraandis bein
sich, dan nur zwo grosse starke hausmaide, die im kochten und
bethen etc. etc. dieselben nam er auch hienachmals wiederumb
mit sich gen der Schwcidnltz, als er weg zog von Trautnaw,
wie oben bemelt etc. etc.
Anno domini 1522 den 16. tag februari den sonnobent ř'^^'-^^-
vor herrn fasznacht zog der her Matterne N. ein miinich Bern-
diner ordens von Franckstayn gen Trautnaw und ward des
obbemelten h. Martini Linificiary capelan. er war hie 37.
wochen und zog den 19. septembris die mitwoch vor MathUus sept.
am quartal wiederumb gen Franckstayn etc. etc.
Umb Mailand krigt man zelien jar, ir herzog da vortribcn war, Rodis
nich dem Tirken ergab, zu Niirmberg ward ein reichstag.
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n
Mai 27,
Juni i
— 60 —
^^ Anno d. 1622* den 6. tag marci den dinstag vor Gregoři kam konig
6/11. Lndwig mít seiner konigin Maria ins Befamerland gen Prage eingezogen
etc. etc. »)
j^i^ Anno d. 1522 den 10. tag aprillis den dinstag vor palmamm dieses
jar ist dle stndt Czaszlaw in Během gar ausgebrant. es kam das fewr
aiis in der vorsiadt vom físche sieden in einem kleinen heiiszlin. niemant
wolde dem feur erstlichen wehren, do erhub sich plotz ein wind nnd
fíiret das feuwr uber die ganze statt aus gottes verhengnisz etc. etc.')
Anno domini 1622 den 27. tag mai am sontag exaudi ist die konigin
Maria za Prag gekronet worden.')
Anno domini 1522 den 3. juni ist die orgel za Trautnaw
zum dritten mahl ford gebauet worden auf die stelle, da sie nach
stehet. sie war zuvor auf dem schillerkohr, und die blasebalgen
waren auf der purkirchen und rumpelten gar zu sehr, wan mau
calckiret. diese zeit war Barttel Hacke biirgermaister zu Traut-
naw. der maister war ein geborner Trautnawer ein beitler, der
die orgel alhie gemacht hat. er zog darnach gen Reychenbach
bein der Schweynitz ; da er sicJi hat mít dreiw reden lassen hořen,
ist er enthauptet worden ohnangesehen seiner kunsten etc. etc.
Jnli 22. Anno domini 1522 den 22. juli ist dio Schweydnitz belegert worden
von der k5uiglichen comisz von dem raargraf Georgen von Brandenburg
und dem gar alten herzog Fridrichen von der Lignitz, der daz krígsvolck
selbst besoldet. sie haben ein halbcn mtinich vor der Schweinitz erschossen.
Ronst haben sie nichts gewonnen und sind wider abgezogen.
Dieses 1522 jar den 8. angusti ist die insel Rodysz von Tiirckcn
gewonnen worden und sich dem Tiirken ergebeu. *)
Sept. 3. Anno domini 1522. den 3. tag septembris ist gestorben der
her Johannis von Stosch herr zur Aldenbuchen und daselbst
begraben etc. etc.
iJlaí. Anno domini 1522 den 16. tag mai die mittwoch nach can-
tate ist die newe glocke erstmals gegossen worden beim RinUn,
wo die grosse glocke zuvor gegossen war worden. meister
Donatten N. glockengisser zu Arnaw. man hat viel glockspeise
funden in Simon Fogels alten bruuen, da er ausgeraumet ist
worden. solcher brunen ist zunechst der kirchmaur und der
kirchhofpforten in dem hause, da Jorge Wayner itzt innen ist ;
dieweil solche glockspeise der Trautnawischen verwiistung
war hienunter geworfen worden, ist sie wiederumb zur glockeu
genommen etc. etc.
*) Der Einzug in Bohmen erfolgte am 22. M&rz, der in Prag am 28. M&n
') Stáři Ictop. česst. S. 451 haben Dinstag nach (po) Palmsont-ag (Aprí
15.) Vergi. Hajek S. 862.
') Die KrSnung fand am 1. Mai statt.
*) Die Kapitulation der Insel Rhodus Hillt auf den 25. Dez.
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— 51 —
1623. oo»
Memoriatief was sich im 1523. jar zu Trautnaw hat zuge- is«»
tragen und verloffen etc. etc.
Anno domini 1523. den 25. tag januarí ist ein gros^er reichstag zu Jan. 25.
Kurmberg gewest etc. etc. *)
Anno d. 1523 den 8. tag marci ist zum Hoff die Schindelgasse kos Mftrz 6.
gebreaivet 16 beu^er nnd stelle etc. etc .
Anno domini 1623 den 2. aprillis ďen montag nach judica') zog ^P"^^ ^-
konig Lndwig' uit der konigtn Maria von Prag wieder íns Ungerlant und ''*" ^3.
befahl dem herzog* Karlen von Monsterberg die weil die bebmiache regieruug
ini lande. zu der zeit Arbub eich zu Prage grosz zwispalt unter den pfaffen
nnd der biirgerBcbaft.
In diesem 1523. jar den 13. juli ist die vontat . zu Jaromír gai* Jnii 3.
anagebrent.*)
Dieses jar im augstmonat verbvannt der bunt viel Raubscbl5sser in
landen etc. etc.
Anno domini 1523 den 15. tag octobría am tage HedwigUB sind 60 Oct. 15.
henser zur Iglaw auBgebrant, nnd ist daz fe«iyr im kloster auskomen
etc. etc. *)
Anno d. 1523. ward zu Niirmberg auf dem richsiage beschlossen,
alle raubschloesser zu verbreiinen nnd zu zerBtoren und zu schleifen etc. etc.
Die ander Schatzlersche belegeriing, wan sie geschehen Í8t.
In diesem obbemelten jar 1523 den 13. decembris am tagepec. is
Luzia da ist man vor das schlosz Schatzler gezogen die Preger,
die von KoniggratZ; die von Jaromír und die HSfer aus befehel
des herzog Karles von Monsterberg, der diese zeit gubernator
des Behmerlandes war an stadt konig Ludwiges etc. etc., und
durch den burggrafen den herm von Warttenburg. die Behmen
hatten ihr laeger im Brethgrunde aufgeschlagen ' und haben
flux angefangen zu schissen, das man das geschiitze hat hSren
zu Trautnaw krachen. die ursache solcher belegerung war diese,
das her Hermann von Schumburg hatte die Praegischen reíchen
juden beraubet zwischen Wiltzschitz undWeigelsdorf im Juden-
grunde (der nach auf den tag itzt also sein namen darvon hat
bekomen) und sind etzliche umbkomenund verwundet worden;
und haben den eldisten judischen rabi gefangen, auf einem
gotzenwagen geschmidet auf das schlosz Schajtzler gefiihret
') Der zweite Nurnberger Reichstag (in der Reformation) wurde scbon
am 13. Dez. 1522 eroffnet.
^) Der Auszug fand Montag vor judica (16. MKrz) statt.
3) Vergl. staří letop. řesst. S. 457.
♦) Vergl. staří let. česst. S. 460.
4*
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— 52 -
90b und ihn geschatzt, sie haben in an eine bank geschraidet und *)
haben im gedreuwet, zumfensterliíenaus zuhenken. undletzlich
haben sie ein strSern man in des juden kleideru angezogen und
erszlinge zum fenster heraushangen lassen. und liat der her
Herman den juden von Schatziar wieder mit sich heimlich
hinweg gefiihret und hat das schlosz Schaetzler dem her Karle
von Schumburg ubergeben. als aber der her Karol den grossen
emst der belegerung sahe, flog er mit den seinen vora Schatzler
durch ein verborgenen abgang hinweg. also verbleiben.'^) der alte
Fochs Hans nnr alleine auf dem schlosz. und nach langem
schissen und stiirmen haben sie im das leben zugesagt, da hat
er ihnen die schlfissel hienunter geworfen, und sie haben das
sphlosz Schatzler eroíFnet und eingenomen. uuS als dieBehmen
als vorheret imd aufgezeret hatten, unterhackten sie den
Schatzler und zujoten das schlos an, verbrenpteu und zursto-
retens auf den grunt, und da sie den Schatzler eingenomen
hatten und geschleuft, £el auf die auder nacht ein solche gňrm
kelte ein; wo sie nach in der belegerung weren gewesen, so
wer es unmiiglichen gewesen, das nicht viel Behmen erfroren
weren etc. etc. *)
E« entstiinden aueh diese zeit gar wunderbarUche unkosten zwischen
ctziichou personen and stenden des konigreichs fiehem, d& imer zn eine
part die auder vcrklagtcn beiin konig Liidwig, und zogon zu ihn etzUcUe
gerechtígkeiten der stettp, darmite woilten sie die sterckc der stette unter-
druckon. aber die Preger namcn in zum betstande berzog Karlen von
Moustcrberg, welcher ilirc sacUe bein dem kíinig fbrdert, welchcs damach
die Sehleszner vor verberung und zustnrung des Katzscbkenstaynfc *) hiclfen
sie hensog Bartoliiiei das schlosz Skally belegeríi, aber vuu Pregem ab-
gotriben etc, etc. dieses jar lisz Czeikel Gorgo der haubtman im llnger-
lande die kreitzer vcrschlagen etc.
sovWn. Anno domini 1523 den 25. tag novembris am tage S. Ca-
tharena hat ein miinich von der Schweydnitz mit namen Jolm-
nis Schwert, er war aus dem kloster von der Schweydnitz, denen
dieben nachgefolget, welche dem kloster 2 rosz hatten entritcn,
die er zur Aldenstatt hatte gefangen und gen Trautnaw braclit
*) ITnten am Rand : ,die raubsehlocssen der bund vcrbrandt, Franz von
Sikingen nam auch sein end."
^) Am Rande links: ,zwen der alto Gorden.* Weitor unten: ,Ab<
herzog Barttolmci ohne leul und ohne land hat vor dem kanf
das maul verbrant* etc. etc.
») Vergl. stáři let. éosst. S. 463.
*) Unten hinzugetugt: ,und das schlosz Abersbach.*
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— 53 —
einen beřgman Kylian N. gena&t und den alten DeuseSvalt. diese
solten die dibe sein, sie baben aber nicbt in der marter bekant,
sondern sie haben gesagt, eicer bett sie gebeten, das sie im die
rosz solten halten, bis er wieder aus einem pauershof zur Alde-
statt keme, also waren sie bei den rossen gefangen worden.
jedocb hat sie dieser mSncb Schwert Hans lassen beide unschnl-
dig alhie ricbten und án galgen benken. da baben die zwene
gott vleisig under dem gerichte gebeten, gott wol dem Tolck ein
Keiehen ibrer unsebuld zaigen. solcbs íst bald gescheh^n, das
man hat am sanct Catarenen abend baldě ein brinnende kerze
sehen auf dem galgen brennen bisa drei stunden in die naoht
das hat man etzliehe jar also sichtlig gesehen, so lange der
obbemelte her Schwert Hans gelebt hat etc^ etc»
Dieser obbemelte her Schwert Hans bleib zn Trautnaw
und ward des her Martinus Liniviciari cappelan. damach in
kurzer zeit ist der her Schwert Hans von dem pfarhofe alfaie
oben zum einem fenster uber die mauer híenaus gefailen und
hat im beide kdnnbacken ausgefallen, das er damach sein leben
lang ist stům und taub blieben. er hat weder li&ren nach reden
konnen. da haben in die munohe zun Schweidnitz wiederumb
hienab ins closter zun sich genomen. (dan er hat sich zu ge^
denken versindiget) ehe dan er ein miinich war worden, und
ihm seine eltem zuř Schweidnitz gestorben waren, hat der ob*
'bemelte Schwert Hans all sein vaeterlichs anfahl rerkauft und
hat ein haufen lose pursch au sich genommén, tag und nacht
gepanketirt, mit vielerlei seitenspiel umb den ring g^angen
imd hat im zur Schweidnitz ein zehenaimríg vass wein in die
badi&tube lassen schrotten und ein wannenbad daraus lassen
gissen und hat also in wein gebadet, her zusambt seinen ge*
sellen etc. etc.
Nachdem er aber als umbracht und verthan hat, ist er zur
Schweidnitz in das closter gelaufen komen und ist ein abge*
feimlier monachus und seines ordens ein prediger m8nch wor-
den, da eř an das latein gedacht hat : cape und kalck deckt
manchen schalck etc. etc. aber gott han in zuletzt gar harte
gestraft zum exempel ander leute etc. etc.
Anno domini im 1523. den 10. tag junius die mitwoch vor ^°yj
S. Johanes dem teufer íst der alte Kriszner erschlagen worden
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beíti Kttnigshainer gesiimpfe; ais cr die gulden kelche wolt
lasen zu Bresse] weien, und hat Wentzel Schabert die kelche
tind daz gelt darvon bracht gen Bemsdorf.
«b 1524. ')
1524 Memoriatief wasz sicb im 1524 jar zu Trautnaw hat zu-
getragen.
Jan. i. Anno domini 1524 den ersten tag januari an des newen
jars tage ward der ^rwirdig her magister Wentzeslaos Byttner,
der geburt von Lámberg alhieher gen Trautnaw zun einem pfar-
her rociret; und nach der heiligen drei konige tag Hss er im
seine haussfraw zu Lemberg ehlich vertreuwen und bracht sie
mít gen Trautnaw, da er dan allzeit die leut uberredet hat, es sei
seine schwester, bis ihn gott zuletzt allen bdden einen jungen
sohn bescheret. da er von einem ehrbaren rath beschickt ward,
er solt sagen, ob os sein schwester wer, aber sein ehfraw, hat der
her M. Wenzeslaus Btittner niit lachendem wort seinen treuw-
brief einem ehrsamen rath eingeschickt und ihn gebethen, den-
selben ihm und scinem jungen sohn zu gutte in vorwarung zu
behalten, bis er oder sein kind solches trewbriefs zur zeit
wiederumb von nSten in fordem wílrden beineben einem ge-
burtsbriefe etc. etc. und hat alsbald auf solche rede den her
George Schayber burgermaister zu gefattem gebeten. auf
dem rathhause hinter dem rathtische und itz vor kurz vor-
schinen jařen hat ein e. rath allhie dieses obbemelten her M.
Wenzeslaus Biittners sohn einen guten geburtsbrief gegeben
und auch seines vatem treibrief etc. etc. also ward der obbe-
melte her M. Wenzeslaus Byttner nur anderthalb jar zu Traut-
naw pfarher und zog wiederumb in die Schlesyng etc. etc
Hfti f. Anno domini 1524 dieses jar den 3. tag mai her Johannes
Fakelmayr sang sein erste messe zuř Altenbuchen. es ist zur
selben zeit nach gar papistisch zu Trautnaw gewest und zur
Alttenbuchen, das die leute nach der Trautnawischen sterbe
nach wíillen und barfus zur Altenbuchen oftmals sind mit den
') Am Rando links: ,Fraucificu8 kouig in Franckreich gewan Mcvland
gewaltiglich, cin graasam pcstilontz regirt zu Meiland, die stadt
WieQ verbran susambt der ganzen VyUach/
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krenzen und fanen híenaus zuř walfardt gegangen. díe selbige
capel ist weggeraumbt worden etc. etc.
Anno domini 1624 den 17. tag novembris den sonnabend Jí^T-
'^ ^ 17/14.
vor Elisabet hat man den ganzen zeiger neuw gemacht, von
der Schweydnitz bracht. er gestunde 24 schock. die seiger
spehr malet der malér GorgeWayner znrLandishutten etc. etc.
Dieses jarliss her Gorge Scheyber zwo zugebruken machen
an seinem burgermaisterambt am Sbertor. eine da war Kyffer-
michelyn turwerter ; er kunt tigel und toepfe flicken, er war
wie ein zwerg und seine frau Marysoh. an daz nidertor ward
auch ein zogebriike gebauet. zu der zeit war Urban Kotzwer
niederthorhutter; her und auch sein weib waren elter dan hun-
dert jar und etzliche daruber. solche alte ehleute sind itzt nicht
zu fínden in Trautnawischem refier etc. etc.
1525. w*
Memoriatief wasz sich im 1525 jar zu Trautnaw hat zuge- ^^^
tragen und verlofFen.
Anno domini 1525 den 19. tag januari am freitage vor fjjg
Pauli bekerung ward der her Conradus Preysse ein mónich
Berndiner orden aus dem gestift Grissaw gen Trautnaw zum
pfarherrambt vocieret und berufen. dieser her Conrad Preyse
versorgt das gestifte mit meszlesen ein jar lang bis auf die
Hchtmesz. er stellet den zeiger, er kunde sch&ne sandseiger
machen und kunde sch&ne tischtUcher ausnehen mit schrifiten
und genatiereten gesengen auf 4 seiten, das man auf joder
seiten eine stime kunde singen unter vierstimig. dieser her
Conrad Preysse war sumerzeit oftmals spazierengehen umb
die bleichplanC; wo hubsche bleicherin waren etc. etc. dieser
her Conrad lisz ein thíir durch den alten pfarhof auf den kirch-
hof brechen bein dem canter heuszlin, das ein durchgang unter
der grossen vorstuben war, in die kirche zu gehen. als er ein
jar und drei wochen die Trautnawische pfar vorsorget hatte,
zog cr mit guter kundschaft von Trautnaw im 1526 jar den
22. tag februari am tage Peter stulfeir wiederum in das land zu
Preyssen.
Anno domini 1525 jar den andem tag februari am Maria Febr. 2.
lichtmesztag zog der herrOeorgeSpringer ein gebomerTraute-
nawer (ein mónch Benediktcr ordens) von Braunaw aus dem
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kloster^ kam geiTTrautnaw uml war4 deBZ obbemelten henř
Conradus Preyssen cappclan. er war ein jar alhie und KOg dar-
nach den 7. tag marci am quartal von Trautnaw gen dor Byle.
da starb er in seiner vocation etc. etc.
Anno domini 1525 den 24. tag marci sUirb der kurfíirst htín&ug
Fridrich der dritte disz namenM herzog zu Saxen otc. etc. *)
Dieses jar im apríl verbrandt die gawte Vylach.
Anno domini 1525 den 1. tag mai li»z Johannes Occulampadius uiid
Ulrych Tzwinglius schriften ausgehen, das Christiis leib und bliit im
nachtnial nióht warbaftig und gegenwertig sei ete. etc.
Anno domini 1525 den 2. juli ward Tomasz JMiintzor entbaubtet, der
erste widertaufer, dor machte die panem aufriirig. ')
92b Ann6 domini 1525 dioses jar fing sich der paaemkríg an im junius
uud weret den jali und augusti drei nionat lang im Scbwaben und Bayer-
land, also das ein bundert und lOtausend pauern erscblagen sind wordeu,
aUo das es der kaiser CaroluH quíntus gar mít grossem sorgfeltigen be-
denken fiirtrechtHcbcn gestillct und solcbe pauern ^ufrur gestillet, die
baubtursacber enthaubtcn lasson und die pauern befreihet vor newrer
auflag ihrer herschaftcn meniglichs ortes derselben parteien gertichlicbon
asu verbleiben etc. etc.
Anno domini 1525 den 1. tag augusti am tage s. Peter kettenfeier
kat der Tiir<;kiscbe kaiser Solimanus in Ungem das scbiosz Gr/chiscb
Weysseuburg uberfallen und gewonnen, das er nach innen bat etc. otc.^)
Dieses obbemelte 1526 jar zu der zcit ward Franciscus konig iu»
Franckreicb gefangen vor Pavia im krautgarten in der Lombardia von
dem kaiser Carolus quintus etc. etc.
Anno dx)mini im 1526 den 18. decembris die wocbe vor 8. Stephany
ist das scbloss und die stadt Coroetaw ausgebrant in grund. acbtago dar-
nach ist auch die Bresznytz ausgebrant, und gescbab viel schaden duxchs
feuwr aus gottes vorhengnis etc etc. *)
In diesem 1525 jar ward zu Trautnaw die Sbermůhl von
grunde new gebauet, der alte maister Wolfgang Nypert war
miller in der Sbermůhl. und des miillers son Hans Nipel hat
einer edel jungfraw das geleite gegeben bis auf die meilc gen
dem Soer ; alda selbst hat er sie ermordet. er war unab sein
misethat wieder zu Trautnaw auf das rad geleget etc. etc.
Dieses jar bauet Finger Feyx sein haus in die stadt
08* 1526. ^)
1526 Memoriatief was sich in dicsem 1526 jaré zu Trautnaw liat
zugetragen und verlaufcn.
^) Kurfilrst Friedrich der Weisc f 5. Mai 1525.
') Am' Rande links: ,Da fing sich der pauren aufrur an, Carolus don
Franzoscn vor Pavia fing, konig Ludwig in Ungorn verging*
'») Schon 1522 Aug. 29.
*) Nach J. Král: „Geschichte der konigl. Stadt Koniuiotan" war der
Brand in Konmiotau am 2. August 1525.
^) Oben: ,Ofen die ungrische haubtstadt der Turek am sturm erobei
hat. kaiser Carol nam dismal IsabcUa konigin aus Portugal, di
ividerteufer sind in Deutzschlande erstandeu. Ferdinandas Ofen gewaiL
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-67 -
Anno domini 1526 den 4. tag marci am sontag invocavit ^|^^
zog der herr Johannis im Korbě pfarher von Breszlaw gen Traut-
naw. er hat sich ein kochin gemietet, die hisz Kosina. er hat
mit ihr aiif papistisch ') ein tochter, er ging in blawen kleidern
alle zeit und zu der aeit bahen das geschlecht die Hfibel nnd
Frisen zu Priin in Mehern wonbaftig vierbundert gulden gen
Trautnaw zu dem gestiftaltar zuř kírcben bescheiden. auf dem
altar, daran itzunder der predigstul stehet, hat man alle freitagc
messe gehalten. nu es aber abgegangen íst, mus von solchem
gestifk gelte ein e. ratb jerlicb 2 tuch gewand unter arme leute
und arme schuiler austailen ete. eto. diese zeit seind die ersten
Lutheríschen evangeliscbe bíicher;^ postillen und catheciszmus,
das new testament gen Trautnaw verkauft worden, daj 4er
pfarherr Johannes im Korb solch biicher vor ka4;zcrisch verdambt
in seinen predigten. Matheus Freise aaifťnsieder widerspracbe
offentlich in der kirchen alhie und lugens^traft in.
Anno 4oiDÍnl lf«26 den 29. augnsti an der mittwoch am ttfge der a ug. 29.
enthaubtung Johannig kam koníg Ludwig vor Ofen iix ťngam nmb etc.
Anno domini 1526 den 8. sept. am tage Mfiria geburt starb
der her Carolus von Schumburg zur Landshutten fríi umb 12.
1527. «) í«b
Memoriatief was sich in diesem jar 1527 zu Trautnaw hat
zugetragen etc. etc.
Anno domini 1627 den 24. tag februari am sonntagc S. Matthei •) Febr. 21
i«t Ferdinandus der XIX. konig in Bchera anfm Praeger schlosz gekronct
worden, diewcil am freitag vor S. Dionisi ein landtog zu Pragc war und
von allen dreien stenden Karolus des funftcn kai^ers brnder imd konig
Lndoi^-icus schwítger erzherzog Ferdinandus in Osterreich die bchmische
kron empíing etc. etc.
Aniio domini 1627 den 3. tag augusti ward der erzherzog Maxlmilian
zu Wien auf Stadelburg in Osterreich geboren, *) ir Rom. kai, m. des itzigen
kaif*er Kudolíen geliebter herr vater seliger gedechtnis.
Anno domini 1627 den 11. tag novembris am tage Martini hat Sig- Nov. ii
numd Kauftung ein bergstettlin Geising feindlicUor Wcisc ubcrťallen und
ansgebrant nnd nach geschehener that selbst schwerlich darvon konien.
darbei er und etzUche gefangen und ihn raub abgedrungen. dan die^e zeit
*) ,auf pa*" Í8t durchgcstrichctt.
') Am Rande links: ,Di8 jar entran Johan Woida aus Ungeru, und
ward die stád Rom geplundert nach dem sig.'
^) Mathiafi.
*) Die Geburt Max H. fóllt auf den 31. Juli 1527.
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Febr.
8/11.
-58-
ging die renterei mít rauben selir im schwange etc. etc das nechste jar
daraaeh teilet konig Ferdinandns die alde stát and newe stadt Prage tod
éinander, daz ein jede stát ibres rechtens genissen solit, das stehet nach
bis anf den hentígen tag. ')
Dieses jar in der christnacht ist Adam Emler mit des
h. "Wenzel Patzelťs tochter Anna in der kamer getreiet worden
in Ldders hause.
94a 1528.
i5iř8 Memoriatief und gedechtnis was sich zu Trautaaw in die-
sem 1528. jar hat verlaufen.
Anno domini im 1528 jar den 8. tag februari am dinstag
vor Valentini ward beschrieben der auszug aus dem Trautna-
wischen mannbucfa bei der hofetafel zuPrag, was gestaltPettem
Boretzky das gftttel Nemogowitz am Kňnigreich gelegen mit was
gestalt es vorschrieben in behmischer sprach. ^
Tyiír Anno domini 1528 den 7. tag marci die mitwoch vor Gregoři
zog der herr Matheus N. aus Polkenhain hieher gen Trautnaw
zu dem herr Johanis im Korbě und ward sein capellan. er war
ein klein mSnch stolzer person, prechtiger worte. er war nur
etzliche wocben alhie und zog damach stillscliweigend ohn
abscheit hinweg etc. etc.
M»i 3. Anno d. 1528. den 3. tag mai fing Matheus Freise der sei-
fensieder an, sein haus am rínge von grund auf new húlzen zu
bauen.
Anno dom. 1528. den 9. juli ward die erzliorzogin Anna geborn jcu
Prage. disz jar ward die stát Rom gepliindert etc. etc. *)
Anno domini 1628. im september war grosser krig Burgundia nnd
Geldern.
j^^^* Anno domini 1528 den 15. tag decembris sonnabend vor
sanct Thomas ist das gezeugnis, so ein ehrbar rath gemeiner
stadt Trautnaw zura Hof hat gegeben anno d. 1485 jar etc. etc,
gevidinúret worden behmisch in der kleinen stadt Prage auf der
Kleinenseiten. *)
MKrz
^) 1628 Sept. 9. erkUrte Ferdinand die Trennung.
') Siobe Beilagfe.
^) Die Geburt der Erzherzogin fKUt anf den 7. Juli, Roms Erstiirmnng 1527.
*) Es folget nun 94a bis 99a in tschechischer und dentscher Sprache
die bereits S. 4, bis 6. gebrachte Urkunde von 1485 Mai 23.
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— 69 —
1529. 99b
Memoriatief und gedechtnis was sich zu Trautnaw diesea id»)
1529. jar verlaufen hat.
Anno d. 1629 im maien ist ein grosse teuerung emgefallen, m»i
welche 7 jar gewehret hat bis man schreib 1636 etc. etc.
Anno d. 1629 den 4. tag juU die mitwoch nach Petři und í^*LL
Juni 30
Pauli verkauft der her Jan Ea*uschina dem herr Georgy Butzky
von Warnsdorf das hoche hans zu Trautnaw sambt dem dorf
Trauttenbach und den zol daselbst. Í8t in behmischer spráchen
der kauf etc. etc. in dem Trautnawischen manbuch zu Prage
bein der hofetafel zu finden :
Trh panu Girzikowi Butzkemu z WarnstorflFu przed námi
Jacubem sForzssitz a naKotzlirzowye, Martinem Radikowzkim
z Hrádku a na Jawornitze, Benessem Sstossem z Starkowitz,
Martinem Bakalarzem od miesta Dwuru przyseznymy k saudu
manstwi kraje Truttnowzkeho: urozeny pan pan Jan Grussyná
z Lichtenburka heytman tehež manstwy oznámiti raczil, zie
gest prodal prawym trhem k prawemu diediecznemu drženy a
uzywany duom v miestie Truttnowie proty slesske branie a roz-
řezenau bahy [?] Trauttenbach 8 lydmy platy kmetczimy s czlem,
kteréž w te wsy od starodawno gest wybirano y se wssem kdessz
wsy przislussenstwim aze wssy z woly urozenemo wladytze panu
Gyrzikowy Butzkemu z WamstorfFu a pany Johanny z Rysum-
burka manczelcze jeho za iijc sch. gr. na mysaensko. stalo se na
Trutnawíe wstrzedu po swatem Petru aPawlu léta bossiho 1629. *)
Anno domini 1529 ist der Turkische kaiscr Solimanus mit hiindert
inaltAUflent starek in Osterreich vor Wien gezogen. nichtz gewunen, vcrlor
in zwenzig stiirinen 181.000 man. dis jar ward der erzherzog Ferdinandns
geboren.
Ich Jon Grussyná herr von Lichtemburg hauptman des looa
Trautnischen kreisz bekenno oflfentlich mit dleszim briefe fur
allin den, die in hořen oder leszin, fíir mich^ meine erben und
alle nachkumlige, das fur michkomen istder wcisze Hans Beyer,
gcnant erbrichter zu Krinsdorf, und hot raich demutigiich
gebeten, das gericht zu freien zu Krinszdorf als das gericht
zu Trautenbach etc. etc. mích demutigiich gebeten, das ich
als ein erbherr das zu bestetigen und befestigen wolde. des
gebethe ich ujigesehen hábe und bestetige und befestige im
*) Unten: ,1529 ein teumng flng an siebeii jar, ein plag kam in das
dentzsdie land, die was der englísch schweisz genandt. ein ander
reichstag war zu Spejer, da handelt man umb Turckensteir.'
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- 60 ~
das gericht mit allcr freiheit imd herligkeit ale das gorichts
zu Trauteiibach erblích alsso, das er raag frei melczen,
bicr brewen, schcncken, backen, schniiede, fleischer, schuster,
sneideř iind eitieii elschleger zu haben mit einer erblichon mel-
mulen und auch mit einer bretmule, als die von alders aiiBZge-
satat ist und die kloczer dorzu alles im meiaeQ welden nemen,
und die vorforsten sol mit dem erbzins, die von aldors zu dem
ubenberurten gericht gehort hal)en. auch hat er. frei fischen
mit eínem hamen, als vor alders gewest ist, soferre als scine
guter aufizwenden. auch sal mir, meinen geerben und nochknm-
ligen der obge«chriebene richter zu Krinezdorf, seine geerbeu
und nochkumlige alle jor ewiglichen auf weinachten geben ein
schSn weiszbrot und von der haszenjaged auch auf weinachten
einen haszen geben und auf ostern ein kalp. auch sal der ege-
nante richter zu Krinszdorf, seine geerben und alle nochkum-
linge ein gut suchczin pfert auazrichten zu solcher nutdorf, so
ich meine erben und nochkumlinge des zu der heerfart sein be-
dorfen werden. und was weiter anders meine richter pilegen
mit der gemeine zu schaífen, es sei die zinsze ader ander saohen
zu meiner herschaft anlangende, das sal der oft gemelter richter,
seine geerben und nachkumlinge au(*.h alzo thun. und alle die8ze
obgeschriebene herlickeit freiheit und stucke globe ich obge-
nanter Jon Grussyu von Lichtenburg hewptman des Trautííii-
s^hen kreiszs etc. etc. fiir mich, meine gebruder und alle meine
geerben und nochkumlinge steete, vestiglichcn und unvorbroch-
lich zu haklen dem bemeltenHanszenBeyer, seinen geerben und
loob nochkumlinge- des zur urkund und ganzer Tester bestetungo
hábe ioh mit meinen guten wissen und willen mein angebornea
sigel an díeszen brif loszen hengen, der gegeben ist auf Traute-
1620 "^^ ^^ freitag noch Bartholomei noch XJhristi geburt tausent
Aug žfi. fimfliundert und dornoch am dreisichsten jore etc. etc. ^)
lOla 1530.
Memoriatief und gedechtnisse was sich zu Trautnaw in
'^® diesem 1530 jar hat verloffen und zugetragen.
Anno d. 1530 jar den 9. tag januari ist der her Johanis
Pabry, sonst Hancke genant, schulmeister von der Wunschel-
jaii 9 ^w^S g^^ Trautnaw gezogen, war funf jar schulmeister, zog
darnach gen Arnaw.
Díqbq aeit ging ein gcdruckto new zeitunge aus, wie das ein Xiirkisch
gewaxen obe mit sieben Turken haiibtorn, mit spitzigcn híittcn imd cronen
grin und gelbe, wie ein natter, gen Venedig ist bracht worden und dem
^) Diese Urkuude ist mit einer andern Schrift geschrieben. Auf 8. lOOb
folgt dann nuch die in den Beilageu gebracht-e Pragcr Zechordnung
der Biicker.
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— 6.1 —
k$nig aqs Fiaockreich gesdiickt wordeo, vrelchs Qbt aiif^C íbutaian gpulden
^aschStzt ist wordeii.
Anno domini 1530 den 22. tag febniarí ist kaiser Carolus zu Bononia
voní bapst Clemens zum kaiser gokronet mit grosser herligkeit, wnd ward
der konig Ferdinandu^ dis jar zum katfler er\^'elt zu Koin am Rein. bald . ,
damach war der bapst Cieinens der siebende von des kaiser Caroli volk
^íangen und von deon kaúier vieder lo8Z gem&chi etc. «ie. *)
Ann<» domini 1680 im aptril erhnb eác\ eni ^ofise theanuig> ditrek
viel lender, welche teuerung sieben jar werete. die statt Florenz erliette
vom bapst grossen scbosz etc. etc. ' '
Anno domini 1530 den 3. tag juni am lieilig^ja pfingst^gJunís/s-
starb Anna Kruschina aiif dem heimlichen gemách zu Trantnaw
auf demscblosse. darnach in dominiea penthecoste starbdicfirau
Constantia von Schuraburg zu Trautnaw auf dem schlo^s etc.
Anno donimi 1^30 den 24. tag auguati am tage BarthoWniM isi daslAug. 24.
stetJin die Líbe bein der Laudshutten gar auggelirenet etc. eto.
Anno domini 1530 den 16. septembris am freitag vor Mána ^^^p^*-
Gebnrt ist zn Trautnaw ein sehr erschreoklickes^nnd gťOMroá loib
unerhortes TVťtter und ungewitter gewesen iftit dondern nnď
blixen, und hatdieganzenacbtgewéret, daddieAupedaswasser
sich aUo grosz ergossen hat, das es uber alle auen und uber die-
gerten und am &teinwege bein dem mitteUhorhereiiiiatgegabgen
und hat alle briicken und stege mit hinweg gefuret etc.' etc.
Anno d, 1530 den 9. tag octobris, das ist d^n d.infttag vor ^u.
Galii, im zeicbeu des krebs hat der edle gestreng^ herr.Adam
SilbervonSilberstain, Pilnikaw, herrauf Witzschitzi^d^ schlo^.
und die halbe statt Trautnaw, so gegen dem schlose.zu gelegen,
eingenommen und innen gehabt 14 jar lang; bis man hat ge*
schrieben anno d, 1544 den 2. tag mai an der (Iritten mittwoeh J^' 2.
nach osterii, hat der obgemelte her Adam Silber (Ji© statt Trautoajw"^*"' ^^^
zusambt der zugehorigen herschaft der hochgedacht^n Kum.
Hun. und B^hm. Jkiinigin majt. wieder abgetreten» s
Anno d, 1630 den dinstag noch Galii zog der her magister '<^<'t. 18.
Wenzeslaus Bdttner pfarher wieder gen Trautnaw und war
pfarher 5 jar bis anno d. 1635. jar. erbescheidet 2 guldene kelche
zur kírchen. er Hgt gegen den predígstul uber bein dem alte n
Kríszner ín der kirchen begraben.
') Karls V. Kroniing zum kaiser fallt auf d. 14. Feber; Fordinands
Wahl aber 1631 .)anuar 5.
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102«
IĎSl
— 62-
Anno d. 1530 zog der her Nicolauus Joir yfosi dem scfaul-
maisterambt und statschreiberei gen dem Jauer.
1531.
Memoriatief und gedechinisse was sich in diesem 1531. jar
nach Christi geburt za Trautnaw hat zugetragen und yerloffen
etc. ete.
Anno <1. 1631 den dritten tag januari íst der konig Ferdinandus za
Ache aram andern mal gekronet worden *), nebeu seinem bruder Caroliia
zu regieren. den ein ider kaiscr muH mít dreien cronen gekronet werden,
mit einer stehlin oder eiserin cron, mít einer silberen cron und mít eíner
giildin corona.
Sept. 19. Anno domini im 1531. jar den 19. tag septembris zog der
her Matheus ein mdnich von Luca der geburt gen Trautnaw und
ward capelan bein dera herr magister Wenzeslaus Bíittner, der
nach diese zeit die techenteí zu Trautnaw im versorg hatte.
dieser obbemelte herr Matheua vorsorget den gestiffbaltar bein
dem predigBtul mit meszlesen alle mittwochen und freitage. er
atelte den zaiger, war drei jar lang zu Trautnaw und zog
wieder weg.
DioRes jar im apríl brachťman godnickte newe zeitnng, das8 zii Rom
die Tiel>er sich so gross ergusseu und viel laud und leut ertrcnckt, und
in Flanderu auch wassers notten gewesen sind.
jiiu s. Anno domini im 1581 jar den 3. tagjuli hat man zu Trautnaw
am himel ein erschrecklichen wolcken gesehen, das es an etz-
Hchen stellen blut und feur geregnet hat gott sei uns genedig.
Auff. M. Anno domini 1531 den 24 tag augusti seind am himel zweene
commetten erschienen, und hat einer gegen morgen gestanden,
der andere gegen dem abend zu, und haben beude streusse
gehabt mit sternen, wie ein pfauenschwanz gerade uber sich
gekeret, welche cometten man nur vierzehentage gesehen hat in
Trautnaw. damach sind sie wieder vergangen. gott wende es
zum besten etc. etc. auf solche cometten und wunderzeichen ist
baldě erfolget, das in diesem jar im september ward Ubych
Tzwinglius **) von Basel erschlagen. dieser Ulrich Tzwinglius
hat zu Basel schriften hinder im verlassen, die hat Johannes
Oecolampadius lassen ausgeben, das unsers lieben herrn Christi
*) Jauuar 6.
') Zwingli t Okt. 11.
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— 63 -
waren leib und wai^es blut im nachtmal *) zu . . . . ^)
gegen seie etc. etc.
1532.
108a
Memoriál und gedechtniss wasz sich iň diesem 1532. jar 1532
zu Trautnaw hat zugetragen.
Anno domini 1532 den 4. tag februari an einem sontage i^obr. 4.
sínd am himel drei sonnen erschienen und drei regenbogen in
einander geBochten^ darob die sonnen gestanden, und die eine
sonne welche blaw erscheint in rot verwandelt, die ander gelw,
die dritte rot, verblichen zu letzt und die regenbogen auch. solch
gesichte hat drei stunden gewehret, und umb zwanzig ara
seiger sich angefangen, das es in Mehern und uber Olmitz
auch gesehen ist worden etc. etc.
Anno domini 1532 den 3. mai ist Magdalena herzog^ stu Prage
geboren*). zog damach die konigin Anna gpen luszbruck.
Anno domini 1632 den 20. tag fuli ist ein grosse aufHiur unter den
Schweizem cntstandeni das dis spríchwort gegaugen : Carol von Gent hat
den Schwebíschen bund zutrennt etc. etc.
Ein comet gesehen dorstag nach Michahelis. oct. 10.
Diese zeit schickten ein erbarrath zu Trautnaw krigsknechte
dem kónig Ferdinande zu in rotten Behmischen kappen, fome
kurz und hínden lang gemacht. dise personen den Langen Paul,
Hans, Huttel, Bruck, Holey, Yong, Jacobs, Filipp, Miller, Anto-
nisen zehen personen. Dis jar ist ein diirer sommer gewest^ das
vil brunnen versigen und die wS,lde von der sonnen entbranten
etc- etc.
1533. losb
Memoriál und gedechtnis was sich im 1 533 jar zu Trautnaw 153a
hat verloffen und zugetragen.
Anno domini 1533 den 15. januari hat man zum ersten mal Jau 15.
die schwere marek geldes inderSchlesingaufgebracht, und den
20. tag februari ein newercomettzu Trautnaw am himel gesehen
ist worden. diese zeit kauft man im merzen ein fas birzu Traut-
naw umb 9 weisse groschen.
<) Radierte Stellen.
*) Magdalena worde am 14. Aug. geboren.
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- 64 —
Apríl Dieses jar im april fing man an, áén wald hínder dem Spi-
talberge auszuroden und wegzuhauen, bis man in vertreib.
Mai Anno d. 1533 im maicn ward die alde leimmene pastele
umb den kirclihof abgereumet durch den alten Wenzel Schaffer
an Andres Haken burgermeisterambt, und let steinin au%ebauet
worden.
Jn" Anno d. 1533 den 18. lulí mitwoch vor Jacobi ersdiekiein
lH/23
grosser comette mit ein pfauenschwanz gen mitternacht und
dreiet den schwanz gegen dem mittage.
Diese raonat zog der TUrcke in Osterreich. es war auch ein gr^nao
sterbe zu Niirmberg> das im augtmon.
Zu Traútnaw dis jar ein scheffel korn vier weisse groschen
galdte, ein seitHn wein umb 4 weis pfenige und 5 aier umb 2 haller.
Sept. 25. l^i^ j^r ^^^ ^^- septembris ward Catharina herzogin zu Wion g^boni,
des Polnischen konig Signiunds g^^mahel ').
Diese z<^it bein dem her magister Wenzeslaus Biittner
pfarher zu Traútnaw da war es alles nacli alhienimb papistisch
und romisch.
104a 1534.
ir>34 Memoriatief was sich zu Traútnaw Iiat zugett*agen anno
domini 1534 etc. etc.
Anno d. 1534 den 9. januari am tage der eilf tausend jung-
frawen ist Sigmund Kauffung aus befehl des Rom. kon. Ferdi-
nandi zu Wien enthaubt worden, der den her Jon Fridrich von
Schumburg zurPoke erschosen hat, des begrebnis alhie vor dem
hohen altar stehet etc. etc.
2^^. ^^^ ^^* ^ ^^ monat jener ist die grosse gloko zu Frag auf klein
stiickc zufallcn an der mitwoch nach conversio Pauli etc. etc.
Anno domini 1534 den 17. februari den freitag nach invo-
cavit hat es zu Traútnaw ohne regen so harte gedondert und
grausame harte schlege geschlagen. also ist des alten Wenzel
Patzelts vater zum bire gesessen in dem hause, da Hans Hannisch
wont. als er zuvor vom donder gescholten, hat der donder in
haus unter die .geste geschlagen und die sauln zurspalten. e
*) Datum richtig. Sigmund war der zweite Qemahl.
Jan. 9.
Oct. 21.
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— 65 -
hat dem alten Petzelt die grien seideii hanben auf dem haubt
verbrent und das hembd am leibe. das hembd ist gen Haindorf
indiekirchezum warzeichen gehengt. er hat nicht lauge darnach
gelebt. etc, etc.
Anno domini 1634 den 7. marci den dinstag nach letari ist der alte M*rí
h. Bcrnsteiner zu Prage in gott verschieden. *) ''* '
Anno domini 1534 den 2. tag mai verschreibt graf Hans zii Mai 2.
Hardeck und ubergiebt herm Christofen von Gendorf sein ge-
rechtigkait uber die ablRsung der herschaft Trautnaw etc. etc.*
Wir Johan graf zu Hardeck, zu Glatz und im Machland
bekennen fíir uns und unser erben und erbeneinen und thun
kund meniglich mít diesem unsern briefe: nachdem der aller-
durehleuchtigister groszmechtigister fíirst imd herr herr Ferdi-
nand R5mischer auch zu Hungern und Behaim etc. etc. kiinig, loib
erzherzog zu Oesterreicli, unser allergenedigister her vor wenig
hievor verschienen tagen unser grafschaft Glatz abgekauft una
uns inhalt desselbigen kaufs auch neben andern mit der herschaffc
Trautnaw genedigist vergniiget und zufrieden gesteithat, nemb
lich der gestalt, das wir, unser erben und erbsnemen dieselbig
herschaft, schlosz und stadt Trautnaw mít alle den rechten und
zugehorungen, so hochgedachte kunígliche mt. als eín kiinig
zu Behaim darzu gehabt, zu unser oder unserer erben handen,
oder weni er dieselbig ubergeben, ablosen, derselben mít aller
undjeder oberkeit, geistlichen undweltlichen lelien8chaften,man-
schaften, freiheiten, gerichten und potmesigkeitcn, auch allen
renten, zinsen, giilten, gepirgen, welden, visclierein, vichwaiden,
gejaiden und allem andern, wie das namen haben mag und vor
alters darzu geh6rt hat oder gehftren míigen, gar nichts auszge-
nommen als vor unser frei pťandgut genzlich gegeben und ab-
zulSsen bowilliget hat, wie dan das alles hochgedacht Kom. kun.
m. briefe femer in sich halten und ausweisen, das wir dieselbige
unser itzt bemclte herschafl, lehen und manschaft Trautnaw mit
allerund jeder derselbigen gerechtigkaiteUj^ wie die an uns komen
oder nach komen mSgen, und soviel dasselbig auf das pěst stadt
und craft haben maj]^, unbezwungenlich frei und aus sondenn
gunstigen und genaigtcn willen wiederumben ubergeben haben,
ubergeben auch dieselbe wíssentlich in chraft dies briefs dem
edien ehrvesten hern Christofen von Gendorf etc. etc, hochge-
da^chter Kom. kiin, mt. rat und Sberster perghaubtman in Behaim,
seinen erben und erbnemen umb der sondern gutwillígkeit willen,
8* ' er uns williglichen und getreulichen erzeigt nud beweisen hat, josa
a. 90 das er, seine erben, auch erbnemen nu hinvoran als des
o ígenanten rechten, so wier zu der obberaelten herschaft, schlosz
^) A. v. Pernstein starb am 17. Míírz. Vergl. Wcleslawin kalendář S. 155.
6
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— 66 —
und stadt Trautnaw, auch der geístlichen und weltlichen lehen-
schaften, manschaft^ freiheiten, oberkaiten, gerechtigkaiten und
potmessigkeiten, zinsen, giilten, gepirgen, welden, vichwaiden,
gejaiden und allem andern, so von alters darzu gehftret und
gehSren miigen, gehabt, an sich bringen, ablosen, frei genissen,
gebrauchen und innen haben mSgen als ihr ledig frew aigen
ffandgut, in massen dasselbig am allerbesten kraft und stadt
aben mag und uns auch von vermelter Rom. kun. m. verschrie-
ben und bewilliget worden ist ohne unser oder unserer erbenund
nachkomen auch sonst menniglichs verhinderung. und damit
aber berliíirter von Gendorf um solch unser ubergab desterpas
versichert und sich derselben zu genissen und gebrauchen auch
selbst zu schermen wisz und hab, so haben wir ihm die ver-
schreibung, die wier berhiirter ablSsung halben uber die herschaft
Trautnaw von Róm. kiin. m. etc. etc. gehabt, zu seinen handen
zugestellet, und sein demnach wier oder unser erben dem von
Gendorf oder seinen erben vorthin berhiirter herschaft Trautnaw
halben kain gewerschaft zu thun schuldig alles getreulich und
ungefehrlich. des zu urkund haben wier gebetten die wolgebomen
und gestrengen hern hern Johan hem zu Warttenburg den eltern,
prior Rodisser ordens im kiiuigreich Behaira zu Strakonitz, herr
Albrechten hern zuin Guttenstein auf Romsperg, oberster míinz-
maister des kťinigreichs Behaim, herrn Hansen Hotzschen von
Kinast auf der Fischbach ritter und her Gorgen Gerszdorfer
von Gerszdorf, haubtman des Preger schlosz, alle Rom. kun. m.
105b rath, das sie ihre insigill zu berkreftigung der warheit neben
meinen insigill hinan gehangen haben. geschehen zu Prag den
andern mai nach Christi geburt fiinfzehen hundert und im vier
MM 2. "í^á dreisigisten jaro etc. etc.
Mai 4, Anno domini 1534 den 4. tag mai hat ir Rom. kiin. m. be-
williget und verschrieben graf Hansen zu Hardeck gegen ab-
trettungen der grafschaft Glatz die ablosung der herschaft Traut-
naw etc. etc.
Wier Ferdinand von gottes genaden Romischer kiinig, zu
allen zeiten mehrer des reichs in Germanien, zu Hungem,
Behaimb, Dalmatien, Croatien etc. etc. kiinig, infant in Hispa-
nien, erzherzog zu Oesterreich, herzog zu Burgundi, zu Liicen-
burg, in Schlesien, markgraf zu Mehern und Laussitz etc. etc.,
graf zu Tirol bekennen fiir unsz, unser erben und nachkomen
konig zu Behaim und thun kund offentlich mit diesem brieflFe :
als uns der wolgeboren unser lieber getreuer Hans graf zu
Hardeck zu Glatz und in Aincht die grafschaft Glatz in unsenu
ktinigreich Behaim gelegen mit allen und jedem derselben ein
und zugeh&rungen zu einem rechten, redlichen, stetten und ewigeu
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j
— 67 —
kauf und zu kaufen gegeben hat als laut des kaufsbriefs darům-
ben ausgangen, und wie wol wier ihme umb die itzt gemelte
kaufsuma durch genugsame und gute rersiclierung beniigik
gemacht, so habenwier dochbemelten grafHanseninansehung,
das er uns die vorbemelte grafschaft zu unterthenigisten gefallen
fiir ander zugestelet, und damit er auch entgegen wiederumben
ein ander gut in unserm kSnigreich Behaim haben miige, uber
die bemelte kaufsuma noch darzu genediglich bewilliget und
vergiinnet, das er graf Hans, seine erben und naehkomen unaer loe*
hersehaft Trautnaw in unserm ktinigreich Behaim gelegen mit
allen und jeden derselben oberkaiten, herligkaiten, geístlichen
und weltlichen lehen und manschaften, renten, zinsen, giilten,
stucken, giitem, gepirgen, walden, vischwassern, gejaiden, nut-
zungen und allem andem derselben ein und zugehSrungen in
dem pfandschilling^ darumben sie itzo versetzet ist, oder was
wier in abl6sung derselben von recht genissen und gebrauchen
mSgen, ablSsen und mit allem dem rechten, so wier zum aigen-
thum oder lehenschaft und der^elbigen obrigkaiten, freihaiten,
gerichten und felligkaiten, auch allen andem gehabt oder haben,
wie sichs gebiirth in unserm namen an sich bringen miigen, und
ihme dem graf Hansen und seinen erben und naehkomen die-
selbe hersehaft Trautnaw mit aller obbemelten zugehSrungen
und gerechtigkeiten pfandsweise ein gegeben, geben ihme auch
díeselbe pfandsweise hiemit wíssentlich in craft disz brifs aus
Behmischer kiiniglicher macht, als wen er graf Hans oder seine
erben die behríirte hersehaft, lehenschaft und manschaft Traut-
naw mit sambt allen den und ider derselben zugehorungen
eins tails oder gar ablosen oder durch unser gerechtigkait in
ander pillich weg und mit rechtmessigem tíitl in unserm namen
an sich bringen werden, das alsdan er, sein erben und naeh-
komen dieselb hersehaft, lehen und manschaft mit allen und
jeden obergkeiten, herligkaiten, und freihaiten, sovielerzujeder
zeit an sich losen oder in ander weg durch unser gerechtigkait,
die wier oder unser vorfahrig ktinig zu Behaim zu der pfand-
schaft, lehen oder manschaft und derselben foUigkeiten sambt
allem andern derselbigen zugeh&rungen pillich gehabt, pfands- ice^
weise inhaben, nutzen niessen und gebrauchen sollen und miigen
^Ulermassen, wie wier selbst derselben hersehaft, lehen und
manschaft geniessen und gebrauchen m5chten, von uns, unsem
nachkumen und sonst mennigiich unvorhindert. aber der perg-
werch halben, so in behriirter hersehaft Trautnaw sein und be-
funden werden, so[l] es bein der vergleichung, sowier auf jungst
gehaltnen landtag mit den stenden unser chron Behaim der halben
gemachet, hierlnnen auch bleiben und gehalten werden. wier,
unser erben und naehkomen umb dieser hierin bemelter pfand-
6*
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- 68 —
schaft gedachter herschaft, lehen und manschaft Trautnaw iind
aller derselbigen ziigeborungen genaedige herní zuvor verspre-
chen und vertretter sein und bleiben gegen jeder menniglicn an
allen enden. wo und wie oft ihnen das not beschihet, und sie das
begehrn aller massen, wie solclier pfandschaft und des kiinig-
reichs Behaim reeht und ordnung ist. doch so soUe uns, unsem
erben und nachkumen die ablosung jeder zeít vorbehalten, und
wan wir ilime dem graf Hansen, seinen erben und nachkomen
solchs ein ganzes jahr als zu sanct Jorgen oder Gallen tag zuvor
aufsagen und vorkťinden und ihnen die suma gelts, so sie auf
ablSsung gemelter herschaft, lehen und manschaft ausgegeben
und beweiszlich darbringen, wieder erlegen und bezalen, sollen
sie uns, der unsern nachkumen der ablosung stát zu thuen
schuldig und verbunden sein sollen, in massen er grat Hans sich
auch in sunderheit gegen uns verschrieben hat. und wer diesen
brief mit gemeltens graf Hansen von Hardeky, seiner erben und
nachkomen guten willen und wissen innen haben oder sich ihr
gěrechtigkait ihrer gelegenhait und wolgefallen nach verkaufen
oder vergeben wíirden, der oder dieselbigen und desselben erben
und nachkomen sollen alles das recht und gerechtigkeit hierinnen
107a begrieffen haben und geniessen, wie wier vormals dasselbige, er
auch graf Hans, seine erben nud nachkomen selbst haben, hetten
mSgen alles getrewlich imd ungeferlich. mit urkund dieses
briefes verfertiget mit unserm kiiniglichen anhangenden sigill,
gegeben auf unserm kuniglichen schlosz zu Prag am vierden tag
des monats mai nach Christi unsers lieben herrn gebui-t im
1634 fiinfzehen hundersten und vier und dreisigisten unsers reichs des
R6mischen im vierden und des anderen im achten jaré etc. etc.
Juni f.. Anno domini den 6. tag junius ist die kirchspitze zusambt
dem knauf, der ubergíildet war, abgeraumet worden. die spitz
aufm klrchturn war also hoch, als der kirchturm mit der maiicr.
ist geschehen an Hawels Pechatzen des fleischers burgermaister
ambts. ich Simon Hyttel, beschreiber dieses buchs, hábe die
briefe selbst aus dem gíilden knaufe gewonnen etc. etc.
Dieses jar war zti Nurmbcrg ein {^rossc sterbe.
Oct. 1/4. Anno d. 1684 den ersten tag octobris den sontAg nach Michaelis ist
ainer zu Prag von der brilken gespningen und wieder liieraus konien
Ote. etc
\ov. Anno domini 1634 den 20. tas: novembris den raontag nach
sanct Catharina ist ein solchcr grosser wind gewest umb Traut-
naw (das man windstile, windsbraut und zwirbelwind heisset
der hat so hart und plotz stiinnig gewehet, duserhatvielheuser
beum und kirchturnspitzen eingerissen, als zunji Eupel. und i:
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i — 69 —
Behom und Schlesingen hat er mechtigen schaden gethan an
bauragserton, waelden und gebeuwdeu. dieser strichwindistvier
meilen breit gewest, aber gar lang etc. etc.
Anno domini 1534 am tage Perpetue und Felicitatis istMaiz?.
zum andernmal wie vor 12 jařen auch die mittelmul under dem
schlos weggebrant umb dos seigers eilfe in der nacht. man hat
kurz danaach auf dem Schmidberg und Schwerdnitz éin wundor-
zeichen gesehen, ein geharnischter man mit eim blutigen schwert
in wolken etc. etc.
1535. 107b
Memoriatief was sich im Í5S5. jar nach Christi goburt zu ím^
Trautnaw hat verlofFen.
Anno domini 1535 jar den 15. tag fcbruari her Martinus, ^'eb. is
Tabemator oder Kretzschmer genandt, von Franckstain der
gepurt, ein bruder prediger ordens, ward von dem Soer herein
vocieret zura capelan, das er das gestiflFte und die orgel mittc
versorget drei jar lang. zu der zeit wav der her magister Wen-
zctílauus Biittner vonLemberg biirtig pfarher alhie zu Trautnaw
etc, etc.
Dieser obbemelte caphm her Merten Kretzschmer war noch
dcni tode des her Wentzeslaus Buttners oberster pfarher zu
Trautnaw vom 1535 jar an zu rechnen bisz in das 1563 jar, das
ist achtundzwenzig jar lang. er zeiget sieben kinder alhie zu
Trautnaw mit seiner frawen. er versorgt die orgel auch imd das
seiger stellen, er wircket alle seine leimatt selbst und machte
sch5ne santsciger, die 24 stunden hilten.
Anno domini im 1535 jar den 3. februari hat der alte herrpebr. 3.
x\dam Silhcr viel pauersvolck mit spisen auf die hirschenjagd
lassen aufgebitten und sein bcin der nacht aller uber dle schlosz-
pforten eingelasscn worden. da haben die Silbcr, her Christof
und her Hans, die gemein zu Trautnaw auch woUen zwingen,
aufs gejaide zu gehen. da ist ein grosser auflauf in der gemeine
worden, und alle ger&st vor Mertten Freisen haus vor ein man
gestanden. die Trautnawr haben das rathaus eingenomen imd
geschutz geladen, die tor verschlossen, die Silber sambt den
pauem abgeschreckt und abgctrieben etc. etc.
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S4
— 70 —
Miirs 12 Anno d. 1535 am tage Gregoři zog der her Johanes Libetaler
schulmeister genTrautnaw, war 8 jarda. erzog in die Schlesing,
wurd ein pfar.
io8« 1536.
1536 Memoriatief, was sich zu Trautnaw hat zugetragen im 1536.
jar etc. etc.
Jan. Anno domini 1536. den 3. januari dinstag vor der heiligen
drei konige tag ist dises zeugnis von wegen gemainerstadtgrae-
nitzen, so ubig der Jungenbuchen etc. etc. zur Landishutten ge-
geben worden, wie folget :
leh Stentzelaus Mann, eingesetzter foit wegen geraeiner stadt
Landishutjimdwir hernách geschworneschaeppcnnemlichEnder
Schieler, Hans Landtmann, Mertten Forster, Mattes Brendel,
Nickel Weygel, Jentzel Birckhan und HansKretzmer bekennen
ofFentlich hie rait dicsem unserm briefe vor allermeniglich, das
vor uns in gehegten dinge komen und gestanden sein die ehr-
sanien weisen Jacob Casper und Bernhart Tzschumpel in vol-
macht der ganzen gemein und stadt Trautnaw und haben nach
ordnunge des rechten fíirbracht die vorsichtigen MathsHayntzsch
und Procob sein son beide von Kuncrtzwaldaw und sie
beschuldiget umb ein bekendtnis der warhait, was ihnen wis-
sentiich sei, wie und in waser gestalt sein vatter und er das gut
zur Jungen-Puche am ober ende inne gehabt und gepraucht
hetten, es wer in cekem, welden oder puschen, wassem, wiesen,
wieszwachs und grenzen etc. etc. dann wirt es nach urteils tei-
hmgen zu gott und den heilingen mit aufgehabnen fingem aus-
zusagen auíerlegt, wie reclit ist : erstlich sei dem alten Mertten
Hayntzsch bewust, das er genant gut ohnallcanspruchegebraucht
nnd inne gehabt hat. und in demselbcn dorfe da ligt ein garten,
er wiste nicht, ob er dem edlen gestrengen herm Adam Silber
etc. etc. zustendig ist oder der stadt Trautnaw, sondem des
Silbers arme leute gebrauchten desselbigen. bas herab dem
wasser nach leit ein garten, den hett sein vatter und er genossen
und gebraucht und ist ihr gewest, und er zinset der kirchen zuř
Jungen-Puchen acht pfenige. denselben garten hett genanter
Hayntzsch dem Silber verkauft vor fůnfdehalben schiling nach
ihrer zal- auf der andern seiten ligt ein rutt ehrbes, die hette
sein vatter noch er zuvor nicht gepraucht ; da hett ein pauersman
darauf geraimet und Hayntzschen rutte erbes angebotten zu
verkaufen ; hat er darauf geantwort : wen es ihme der Silber
gonen wolte. und ist auf solch anpitten zus Silbers vatter komen
und die rutten erbs mit seiner gunst von demjenigen verkauft.
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— 71 —
er wuste aber von kainen zinsen, die daroffe wehren, hat iiuch
nichts darvon gegeben. wie er die rutte gekauíFt, hette er die
anzal in vergessen gestellt, hett auch seinen kauíFer, da er das
gut ubergeben, beinelte rutto gelassen und ge wert in allen rainen
uiidgraentzen,an weldon, piischen tind ekem, wiesen, wiesewachs
und wassern, ohn alle ans[)ríichc und verhinderung herr Adam
Silbers sein vatter und er genossen und gepraucht. und wo der
newe seuffen ins warnie bom flosz eingcgangen ist, da helts die
rechte grenitz, das sein vatter und er jerlich gebraucht, welche
grenitz er selbst den hern von Trautnaw in gegenwertigkeit des
herm Sylbers geweist und angezaíget hat. er hett auch bekent,
das der scholtze zur Jungen-Buche das bier masz ire rechte firtel
und allcrlei rechte masz hett músaen zu Trautnaw, desgleichen
das bier bei gedenken sein es vatters daselbst holen und nemen
můssen ; bekant auch, das der Burckstadel auf der hern von
Trautnaw iind stadtgiittern ligt. auf der Stelle, da Lorentz Bergera
8on ist gefangen worden, wer noch ein zieraliche ecker lenge
bis zun des hern Silbers granitz. das flSszlein, das beim Knaur
heroin gehet, die grenitz das selbigc flosz helt die zilmas durch lOtf*
die Aupe, da hett sein vatter und er nicht wcitter hienab turft
fischen und des Silbers leute hierauf. im Johannis warmen prun
flosz hat niemand thuren fischen bis auf die grenitz, er hette es
dan von seinom vatter ders ihme erlaubenus gehabt. Procob sein
sen hat auch mit aufgehabenen fingem dies bckentnis an eides
stád verjahet und erhalden so lang, als er bei seinem vatter im
gute gewest. dřis ist ihnon in der sachen wissentlich. darmit
entpinden sie ihreu ait, ais fromen biderleuten zustehet, auf das,
das so recht ist von rcchtswegen. zu urkund warem bekendtnisz
haben wir purgermaister und rathmanen der stadt Landishutt
diesen schaepeiiDrief mit unserm stadt insigel besigolt. geschehen
und gegeben zur Landishutt dinstag vorderheiligendreikonigc
tag nach Christi gcpurt unsers hern tausent fíinf hundert und im
sechsunddreisigisten jar etc. etc.
Anno d. 1536 don 14. fobruari dinstag nach invocavit sein ji^V
ins h. Silbers teiche 2 ertrunken Kimtz Wentzel und der Scheffor. Feh. u
Den 19. tag dU monats am sontag reminiscere ist Lembori^ halb aus-
gebrent.
Anno (1. 1536 don 4. mai dornstag nac-li Philips Jacoln zu Kuenig- *'^^- '|*
gretz ;i6 heuser verbrent. dornacli den dinstiig vor M. Magdalena ist die ^*" ''^*
stadt Gretz gar bis auf 26 heuser abgobrent. *) Mai 4. *
Die mitwoch vor j)lingston starb herzog Karl zur Oclsen. ^) Maí 31 .
Diese zeit war das hans beim schlose erpauet, da Hans Fiker J«» i«-
wonet.
') Vorgl. Weleslawin kalendář S. 393 u. Rezek Beckowsky S. 77.
') Karl I. t 1Ó36 Mai 21. (Grotefend Stammtafeln d. schles. Fiirst. S. 22.)
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— 72 —
Juli 22. Den 2'2. juli aui tage Maria int der her aufm Kiijierberg verraten und
weggefiirt worden und Ferber Michel zum Jaur gericht worden ein ur-
gaclie der verretcrei etc. etc. diso zoit krigt der herzog von Holstaíu mít
den sehstetten.
Sept 10. Anno domini 1636 den 10, tag septembris am quartal zog
der her Johanis Libetaler gen Trautnaw und ward schulraaister.
Dor. 11. Anno d. 1536 den 11. deccinbriH niontag vorLucia ist die wolgebome
fraw Ursula von Warttenberg auf Amaw gestorben etc. etc.
Jo«»' 1537,
iMT. Memoriaticf was sích in dem 1537. jar zu Trautnaw hat
verlaufFen.
Apr. 20. Anno domini 1537. jar den 20. aprillis ist die leimene pa^tei,
welchs ausgestccktund geklcibet umb die kirchraaur, abgeraíimbt
worden und die maur darvor hin gemauret worden. dicsen
monat war auch die newe gloke anders gegosscn und von Grotz
hieher bracht etc. etc.
21^. Anno domini 1537 den 2 1 . mai am abent S. Trinitatis hat das
wcter bei Trautnaw grossen schaden gethan und hat menschen
und vicher schlagen etc. etc.
Diese zeit schanckt man den besten lantwein zu Trautnaw
das seitlein umb 4 weispfenige.
Dis jar im monat juli ge>van kaiser Karlo Tunis, darnach zog er
wieder den konig ausz Franckreich. *)
Aug. 8. Anno domini den 8. tag augusti war das stublin vor die
wechter auf den Sberturn gepauet. diese zeit war das walckhaus
under dem achlosze gegen der j)apirmil ubergebauet, und waren
die alten kiffcren wasserrhor am Schhiszberge ausgegraben, do
vor alten zeiten das wa^er mit der kunst war hienauf gcfiiret
worden etc. etc.
oct. 3. Dis jar den 3. octobris starb der alte Aust Fabicn vattcr,
der bein den hern von Schumburg zu Trautnaw ir fischer war
gewest. dicser hat off seinem todtbette bekant, das er neunzehcn
person im Risengopirge von jar zu jar ermordct hett, welche im
die fische gestolen bei nachte im Risengepirge auf der Klein
Aupen. er hat gesagt, er wolt noch gerne einen erchlagen haben,
daz er die zaspel hett zugefitzt bis auf zwenzig etc. etc.
Dis jar der graf von Zerin den Kotziancr erstach und daz christ-
licbe blut an im roch. '^)
*) Erstiirmung von Tunis 1635 Juli 21.
^) Nikolaus und Johanu Zríny ermorden Katzianer 1538.
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— 73 —
1538. llOa
Jlemoriatief unci gedechtnisz was sich im 1538. jar zii Traut-
naw hat zugctragen.
Anno domini 1538 don 19. tag januarí aru freitag vor Pauli /*"g
bekerung hat man ein neuen cometen mit 7 spitzen uber Traut-
naw gcsehen.
Anno d. 1538 den 24. februari am fasznacht sontag hat horzog^'*'**' *''^"
Fridrich zur Lignis hochzeit mit des fursten tochter zu Mechelbnrg. dos ^^^^' ^'
gleichen herzog Heinrich von Monstevberg hat auch mit des gedachteu
ííirBten tochter hochzeit. dise zeit ist Sternberg in grunt ausgebrent, allein
das schlosz nicht. ')
Anno d. 1538 den 31. marci freitag nach Maria verkundung brant JJ*^*
Pardubitz in gnint aiis; allein 3 heiiser und das schlosz bleib stehen, des
gleichen Chrndim fast das meher tail etc. ote. ^)
Anno d. 1538 den 14 marci araabend der hímelfard Christí í!*!'^^^'
Mai 2<J.
ist Ferdinandus Rom. kon. gen Breszlaw komen und ein furste-
tag angestelt etc. etc. dieser tag war der dinstag nach judica. ^p*"" "
daran hat man zu Trautnaw sehen dle sonne aufgehon, wie
feuwr und blut, und ist so wunderbarlich worden, das sie ihren
natúrlichen schein verloren undblutrotworden als einbrlnnendes
feur. und also etiiche stunden gestanden, den es war kein natiirlich
finstemus. und viel menschen sagten, sie hetten die sone ihr
leben lang níe so erschrecklich gcsehen. gott erbarm dich unser.
Anno domini 1538 den 22. tag apriUís am tage S. Georgi 22^^"
zog der herr Franci scus Ay (ein miinich Berndiner ordens) gen
Trautnaw und war des herr Martinus Tabernators cappelan.
3 jar lang er vorsorgt das gestifte, und nam im ein weib alhie
zur eh, die his man die Schlope. er zog darnach gen Chotwitz
undcr den her G orge von Walstain, bleib sein leben lang daselbst.
Anno domini 1538. den 9. tag mai confirmiret und bcste- ^^^J^^^^
tiget die Rom. kiin. m. Ferdinandus dem her Christofen von
Gondorf sein habende gerechtigkait, so er von Graf Hanscn zu
Ilardeck per ablosung Trautnaw an sich gebracht hat etc. etc.
Wier Ferdinand von gottes genaden Romischer kiinig, zu
allen zeiten mehrer des reiclis in Germanien, zuHungern, Behaim,
Dalniatien, Croatien etc. etc. kiinig, infant in Hispanien, ei-zher
zog zu Oesterreich, herzog zu Burgundi, zu Líicenburg, in Schlc-
sien, markgraf in Mehren und Laussitz etc. etc, graf zu Tirol
>) Friedrich III. v. liiegnitz heiratet Katharina v. Meklenburg (3. MSns),
Heinrich II. Margaretha v. M. (5. Miirz). (Grotefend S. 18, 22.)
^) Vergl. W^lejjlawin kalendář S. 178.
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— 74 —
bekennen fiir uns, unsere erben und nachkomen kiinig zu Behaim
offentlich mít diesem brief, das wir vorschiener zeit weilend graf
Han sen von Hardeck die ablosung der herschaft Traiitnaw in
iinserm kSnigreich Behaiin gelegen, von wegen das er uns die
grafschaft Glatz fíir andere kauflich zugestelt, genedigist vcr-
schrieben alles laut der verschreibung darumben ausgangen. hat
uns itzt der elirvest unser getreuer liber Christof von Gendorf
auf Wurchlaby unser rath zu erkennen gegeben, wie er von wei-
landt graf Hansen die gerechtigkeit, so wier ihme uber Traut-
naw beruřter ablSsung halben gegeben, durch ein gutten willen
unserer cron Behaim gebrauch nach ververtiget, ordentlich an
sich gebracht, welches er auch unseren verordneten camerrethen
in Behaim zu ersehen fiirgebracht und uns darauf underthenígist
gebetten, ihm dieselbig gerechtigkeit, so er also von graf Hansen
erlanget, zu convirmieren und bestetigen, auch auf dem schlosz-
miil und forbrech zu Trautnaw ein suma gelts gnedigist zu ver-
f;uiinen, das wir demnach in ansehung der getreuen und nutz-
ichen dienste, so uns gedachter Christof von Gendorf biszher
gethan und nach thun mag uhd sol, auch von besonderngenaden
wegen ihme dieselbe sein gerechtigkait confirrairt und bestattcn
ihme, sein erben und erbnemen dieselbe auch hiemit wissenlich
in craft disz unsers briefs aus Behmischer kiiuiglieher niacht
also : das er und sein erben, auch erbnemen diesel b herschaft,
schlosz und stadt Trautnaw mit aller oberkeít und zuge-
h5rungen, wie dieselbe graf Hansen verschrieben, vermilg der
alten pfandsbrief pfandsweis innen haben, nutzen, gcbrauchen
und genissen sollen und míigen ohn unser. unserer nachkomen
nach einiges irrungen und hindernis. tmd nachdcm auch das
gemelte schlosz Trautnaw gantz pauwfellig, auch die forberge
und mtlhl abgebrunnen, also das es wo nichit zeitlichc fiirsehiing
geschehe, gar eingehen und verderben, und dem forberch und
miihl die gew5nlichen nutzungen und gíilten dest weniger cr-
folgcn mSchten, zu verhiittung derselbigen haben wier gedach-
ten von Gendorf in das schlosz vierhundert schock groschen
und zu aufrichtung der miihl und forbergs drei hundert schock
groschen als Behmisch zu verpauen gnedigist vergonnet und
zugelaszen, doch das uns die forberch und muhl mit den ange-
richten nutzungen zur zeit der abl5sung auch wieder abgetretton
werden. und was er und sein erben oder erbsnemen also wie
itzund gemeld in die obbestirabt suma an gemeltem schlosz,
forberg und milen verpauen und mitglaubwirdigem genugsamen
schein darbringen und beweisen werden, das soUe ihmen und
seinen erben neben und zusambt den andem pfandschilingen
bei der abtrettnng auch erlegt und bezalet werden. so haben
wir auch gedachten von Gendorf, sein erben und erbnemen in
ansehung seiner obgemelter dienst diese genad gethan : wan er
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— 75 —
also solche herschaft ablSsen und an sich bringen, daswlrihnen,
seinen erben und erbsnemen keiner andern gest^It als zu iinsern **'*»
oder unser freundlichen lieben gemahel aignem gebrauch und
inhabung ablSsen ujid hiewieder in kainen geferlichen schein
thun woUen und sollen. wan wir aber solche herschaft zu unser
oder unscrer liebsten gemahl ainera gebrauch und inhabung
in unser cainrner, wie obstehet, ablSsen wolten, so sollen wier
oder unser nachkomen den von Gendorf, seinen erben oder
erbsnemen die pfandtsuma vermiig der alten pfandsbrief auch
dasjenig, so er auf das gepeuw ausgegeben und beweiszlich
gcmacht hat, zuvor erlegen und zustellen. und ob es sich auch
zutrig, das er, sein erben oder erbsnemen etwas mehfers von
giittem dan itzund bei der herschaft Trautnawist, hinzubringen
und die herschafFt darmit pessem, was er darauf mit unsern oder
unserer verordneten camer und rath vorwissen ausgegeben und
beweiszlich machen w&rde, das sollen wir ihm auch fiir der
abtretung zu wiederstatten schuldig sein. und dan sollen sio
uns gedachte herschaft sambt aller und jeder derselben zuge-
h6rungen nichts davon ausgenomen nach hindan gesetzt sambt
dem, so sie damit oder damach eingenomen, auch wasz sie also
wie obstehet von giittern oder besserungen hinzugebracht, abzu-
treten schuldig und verpunden sein, in massen er sich dan solches
insonderheit gegen uns verschrieben hat. wo sich auch zutriig,
das wier oder unser nachkomen nach beschehener ablSsung die
herschaft Trautnaw mit ihren zugehSrungen wiederumben oder
zum tail versetzen wiirden, so sol der von Qendorf oder seine
erben die ablosung wieder an sich zu 16sen fug und recht haben.
und wer diesen brief mit sein oder seiner erben und erbsnemen
guten willen inncn hat, der sol alles dcs rechtens und gerech-
tigkait wie hic oben begriffen auch die vorauszgangenen briefe ^^^a,
in sich halten, geniessen und gebrauchen ohn unseré und unsere
erben und nachkomen und sonst menniglichs verhinderung,
darbei wir sie auch genediglich handhaben und schiitzen sollen
nnd wSllen alles genediglich, treuwlich und ungeferlich. mit
urkund diesz briefs verfertiget mit unserm kťiniglichen anhan-
genden insigil. gegeben auf unserm kiiniglichen schlosz Prag
am neunden tag des monats mai nach Christi unsers lieben herrn
geburt ira funfeehen hundert und acht und dreisigisten unserer
reiche des Romischen im achten und der andern in zw61ften lar ^^^
. j_ ** Mai 9.
etc. etc.
Anno domini 1538 den 15. tag mai ist von ir R6m. kiin. m«í 15.
m. If^erdinando komen ein befehlchsbrief an diese dorfer : Olsen,
Trautenbach, Lampersdorf, Kryensdorf, Kiinigshayn etc. etc,
dem herr Christoí von Gendorf huldung oder mansgliib zu
vhan, wie folget etc. etc. ;
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— 76 —
Wir Ferdinand von gottes genaden R&m. kiin. zu allen
zeiten mehrer des reichs zu Hungeni, Behaym, Dalmatien,
Croatien etc. etc. kůnig, infant in Hispanien, erzherzog zu
Osterrcich, herzog zu Burgundy, herzog in Schlesien, marggraf
zu Mehem und Lausnitz, graf zu Tyrol etc. etc. entpieten N.
unsern schultaisen und underthanen der dSrffer zur Olssen,
Trauttenbach, Lanipersdorf, Kriensdorf und Kunigshayn unser
genad und fiigen euch zu wissen : nachdem weiland Jan von
Kruschiua die halb herschaft Trautnaw pfandsweise innen ge-
habt, dahin ihr auch mit underthenigkeit verwandt seit, aber
derselbig Kruschina verschiner zeit penvellig erkendt, nach
volgendt verstorbeu und seine gerechtigkait, so er zu gedachter
usíb herschaft gehabt, an uns gefallen, und dan den ehrvesten unsern
getreuen lieben Chrystofen von Gendorf unsern rath dicselbig
herschaft sambt aller und jeder zugehorung, und was wir da-
selbst von rechtswegen zu genissen habeu, abzulSsen und in
nnserem liamen an sich zu bringen genedigist vergunt, dicweil
aber des Kruschina versprechung wiederumen an uns gefallen,
und aber ausz vergessenhait die unterthaenigkait und pflicht
von euch bisher nicht aufgenomen, derhalben ir etzliche jar
her die gewSnlichen zinse, so ihr von euren gíittern zu reichen
schuldi}?, bei euch verhalten habt: demnach so befehlen wir
euch auch mit ernst, das ihr nun hinfuran die naansgliib und
gehorsamb, so ihr uns zu thun schuldig gewesen, oben ange-
zeichtem von Gendorf thut, auch gehorsam und gewertig seit,
so lange bisz wir oder unser nachkommen euch von ihme oder
seinen erben wieder ablSsen werden. doch wollen wier, das
solchs menniglich an seinen rechten unvergrifFen und ganz ohn
schaden sei. daran beschicht unser willen und meinung. ge-
mIims ^^'^^^ í^ unsenn kSniglichen schlosz Prag den fiinfzehendcn
tag des monats mai anno domini im eintausent fíinf hundert und
im achtunddreisigisten unserer reiche des RSmischen im achten
und der andern im zwolften jar etc. etc.
Anno domini 1538 den 15. tag mai ist diosor bevelch Rom.
kiin. m. Ferdinandi etc. etc. ausbracht worden, darin alle, so
zu der manschaft Trautnaw gehorig sein, herrn Christofen von
Gendorf underthan zu sein und im ein mansgliibde %u thun,
wie folget etc. etc. :
naa Wir Ferdinand von gottes genaden RSmischer kíLnig, zu
allen zeiten mehrer des reichs in Gernianicn, zu Hungern, Be-
haini, Dalmatieii, Croatien etc. etc. kiinig, infant in Hispanien,
erzherzog zu ( )8torreich, herzog zu Burgundy, zu Líicemburg,
in Schlesieu, marggraf zu Mchern und Laussitz etc. etc, graf
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— 77 -
zu Tirol etc. etc. entpitten allen und jedeu unsem lehnsleuten
auch underthancn^ getreuen lieben, so su det manschaft in
unser líerrscliaft Trautnaw gehorig sein, unsere gnad und alles
gutes, und fúgen euch zu wissen, das wir verschiener zeit wei-
land graf Hansen zu Hardeck die berhůrte herschaft Trautnaw
sambt allen und jeden derselben 5brigkeiten, horligkeiten, geist-
lichen und weltlichen lehen und mannschaften sambt derselben
renten, zinsen und uutzungen ein und zugeh6rungen gnaedigst
abzulosen vergonet, als laut des briefs des datum stehet, Prag
im schloss ara vierden tag mai des verschienen vier und
dreisigsten jars, derlialben au8gangen, und dieweil dan der
ehrfest unser lieber getreuer Cbristoř von Gendorf auf Wrch-
laby unser rath die«elbig graf Hansen gerechtigkait, so wir
ihme, wie obstehet, uber die herscliaft Trautnaw gegeben, mit
ainem guten willen ordentlich an sich gebraclit, also das er
dieselbig herschaft ablósen und mit aller 5berkait, geistlichen
und weltlichen lehnschaften sambt derselbigen zugehSrungeii
pfandsweise innen haben sol und mag, welcher wir auch ge-
dachtem von Gendorf und seinen erben durch einen sunder-
lichen brief genedigst confirmirt und bestetiget haben: deni-
nach 80 befehlen wir euch allen und eur jeden in sonderhait,
so zu.der manschaft Trautnaw gehorig, mit ernst und woUen,
das ihr gedachten Ohristofen von Gendorf, seinen erben und
erbsneraen, so lang wier oder unser nachkomen kiinig die ge-
dachte herschaft nicht ablosen, alle geburliche gehorsamb, wie
von alter her bei der raanschaft auch nach answoisun^ der- nsb
selbigen privilegien und gewonhaiten gebrauch und ihr zu
thuen schiildig seit, von unsertwegen gelaisten und gewertig
sein sollet. daran beschiehet unser ernstlicher willen und mai-
nung etc. etc. gegeben . auf unserm kiiniglichen schlosz Prag
am funťzehenden Uig des monats mai anno domini im funf-
zehenhnndersten und im acht und dreisigisten unseror reiche
des Komischen im ach ten und der andern im zw61ften jaré
etc. etc.
Anno doniini 1538 deu 20. í&g augusti ward herzog Karl isu Ins- Aug. 20
bnifk g-eboren. *) an diesein tag ist zu Heidelberg ein solch griis unge-
witter gpwest, das es daM alte srhlosz von donerschlcgen gar in gnind
hat ztiftprenget.
Anno domini 1538 den 5, t^ig septembris den dinstag vor s^pt
Maria geburt ist der her Herman von Schumburg und Pirszen-
ř*ayn zu Prage auf dem sclilossc verschiedon. dieser her Her-
1 lan ist auch weilant zu Trautnaw auí dem schlosse gewesen
V Die Geburt Erzlierzog Kwrls failt 1540 Jnli 3.
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— 78 —
neben seinen hern gebríidern, auch der Trantnawíschen pfands-
herschaft mit iailhaftig regiret etc. etc,
De». 20. Anno domini 1538 den 20. tag decembris am quartal zog
Johannes Liebentaler, der ins vierd jar allhie schulmaister war,
von Trautnaw hinunter in die Schlesing gen Harttensdorf und
ward pfarher daselbst etc. etc.
Disz jar haben der her kaiser und Franzos fride geatellt, auch haben
nich die mordbrenner gesellt.
nu 1539.
1539 Memoriál und gedechtnisse was sích im 1539 jar zu Traut-
naw hat zugetragen etc. etc.
Fei». 20. Anno domini 1539 jar den 20. februari hat der her Gorge
Butzki die halbe stadt Trautnaw gegen dem Hopenberg inne
gehabt und ein herschauen unter seinen leuten angestellt und
auf ein jedeš haus ein halben hakengeschiitz angelegt etc. etc.
Mars 26. Anuo domini 1539 den 26. tag marci ist die hiilzernc
kirchbruke weggeraumbt worden und unter beide kirchthor
gegitter gemacht worden etc. etc.
Aprii{i3. Anno domini 1539 den 13. tag aprih*s ist der SpSmer
Gorgin haus neben der schulen gebauet worden, und der aJte
Tilscherin heiszlin ist weggeraumbt worden, und sind zwo bau-
stelle daselbst aufgegeben worden. da hat Gorge Klamper und
Simon Pop jeder ein haus aufgebauet etc. etc.
Mai 2. Anno domini 1539 den 2. tag mai seind von einem e. rath
die drei bausteln auf die kirchhofraauer anzufangen zu bauen
aufgegeben worden. da haben gebauet Hans Reysse, Hans
Bayer, Israel Geyszler etc. etc.
s®p*' Anno domini 15 9 den 2. septem bris sonnabend nach
Egidi ist ein kauf berednis geschehen zwischen dem hern Chri-
stof von Gendorf und dem heni Gindrzichen Byrken umb sein
') Ain Rande linka:
,DÍ8 jar herzog Gorg von Saxen starb,
Herzog Heinrich daz land erwnrb,
Der kaiser Btraft die stadt Qeiult,
Die sich aniriirísch hat gewent,
Der Weide starb in diesem jar,
Die stadt Einpeek Terbrenet gar.'
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- 79 —
gerechtigkeit an den Schetzlerischen griinden, und ist in beli-
mischer sprache beschrieben, wie folgt :
Letha Božiho tisyceho pietisteho trzidczateho dewateho ^^^p^^^
w sobotu po swatem Gilgij stala se gest smluwa a trh czely a
dokonaly mezi vrozeným panem panem Gindrzichem Berku
z Dube na Drzebenitzicn nej wissemu sudi kralowstwy Tzyeskeho "**>
s gedne a urozeným statetznim rytirzem panem ChristofFem
z Gandorflfu a na Wrchlabie strany druhé, a to takowa, gakož
gest geho kralowska témuž panu sudy geho milosti na zámku
SsatzTerzy z geho wssymawsseligakymprzyslussenstwimtissytz
kop grossuw czieskych zapsati raczil, tdez pak pan sudy témž
pan&Di Krystoffowy z Janaorffu na zámku Ssatzlierže se wssym
geho a wsseligakim przisslussenstwím, tak yakz geho pan sam
w drzowany a w uziwany byli racy postaupity a to konetznie
przy swatem Hawle neyprwe przisstim anebo we danau nedily po-
tom; a pan KrystoflF panu za tu sprawedlnost a prawa swe ma a
powinen bude tysicz kop g. czik. daty a tak to wyplnyti: ney-
prwe ma ty ez pan KrystofF naše k zaplaczeny a zastaupeny przy-
giti v panna Adama Zilwara z Pilnikowa cztirysta kop grossuew
czieskych a ty wsy, kterez gest pan panu Zilwarowy zastawil,
timi cztirzmi sty kopami g. sobie wyplatiti, a to tak neprodli-
wage opatrziti, aby on pan Zilwar gistotu, kteřcz na to ma ód
pana nawratil aneb propustil, a dwiestye kop grossuw czieskych
ty taky hned panu na hotowich penizich dáti a vyplniti powinen
bude a potom na wostatnich czirysta kop grossův etc. etc. przy
swatem Hawle gístatu dostatczni lystem swiedczicky do swa-
teho Girzy neyprwe przissHho y z úrokem pomige vdielati anebo
penize hotowe daty a wyplniti. a tzož se suodkuw z toho panstwy
Ssatzlirzkeho dotycze, ktereyz psán koliprwe před tauto suod-
kuwau k sobye pobral, ti panu geho se wssemi sprawedlnosty
zůstati a diedieczum geho magi. toho na swiedomy a zdrzeny ii.'i*
Eetziti swe przitiskly gsme k tomuto listu smlauwemu, kterzyz
azda strana ma geden wydnosteyma slowa psaný, stalo se
letha a dne swrhu psaného.
Anno d. 1539. am tage Simoni Jude ist dieser bevehlch an oct. 28.
den her hofFerichter von der Rom. kai. mai. Ferdinandi komen
von wegen der Schaetzlerischen giiter.
Urozeny wiemy nass myly oznámil gest nam stateczny
Krystoff z QendorflFu a na Wrchlabie wieray nasz myly, kterak
niektera zbozy léna nani Trutnowey pod lenno naleziczy w ged-
nany stogy chtiz statek lenny kupiti, prosse nas gmenavany Qen-
dorffer se wssy poníženosti, poniewadz synuw ziadnych nemá
nez toliké dczery, abychom gemu swe milostiwe powoleny k to-
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— 80 —
mu dáti raczilj, aby tež diedytzky geho yakoczbi muczkeho
pohlawy byli diediti mohli, k gehož prozbie nakloněny geutze
railostiwe powoleny nasse temuz JandorfFai*owi dawatj a toho do-
pustiti ratzyme, kdiz on ten statek lenny totz zámek Ssatziiers
zapsati dal wssak na ten konetz, když by geho JandorfFarowa
dczery nyniegssy z toho swiata sessli a diediezuw po sobie raus-
keho pohlawy nepozustawili, aby taz lenna zase na n*a8 yakozto
krále Czieske diedicze a budauczy nassi spadly ; kdež znagice
wulj nassy tak se w tom yíik psáti raczime zaehowej ginacz ne-
czinicze. dan Widny wygilyy swatych Symona a Judy apostolich
Božiho letha ete. etc. xxxix a kralowstwy nassich Rzymskeho de-
wateho Uherska XIII a Czicskeho XIIII®. Panu Janowi Popc-
oít'28 lowy zLobkowitz neywissimu sudímu dworzkemu r. Czieskych.
115b Der eidfichwur, so der her Cristof von Gendorf dem Kom.
kon. Ferdinando gethan hat, der Schatzlerischen lehengiitter
lialben in behmischer sprache ete. etc. :
Przisaham panu Bohu, ne^^jasneyssymu kniežeti a pannč
panu Ferdinandowy, Rymskému, Uherskému aCzíeskcmu kralj,
jnfantu wHyspany, arcikniezieti Rakauskómu a marckrabie Mo-
rawzkenm Lucemburzkemu a Slezkemu knyzieti a marckrabie
Luziczkemu, pannu mému mylos* i wěmu yakozto kralj Czieske-
mu y geho diediczum a wssy korunie cieske wyrnost a podanost
uianskau se wssemi diedinamy a zbozim swym manským a. a.
prziézikam tauz winiost a podanost manskau zdržeti a zachowati,
yako dobrému a wirnemu mannu przyslussy tak a tím wssim
spusobem, pokudž rzad aprawo manské dworu krále ge vkazuge,
a kdežbych gaka manstwy neb lenawiediel promležena, to nemam
pro ziadnau wietz zatagiti než w tom se wssem wiernie a prawie
k geho kralowske y korunie Czieske, tak yak na wyrniho mana
przyslussiy, zachowati a tolio ginak necziniti any pro przyzen
any pro neprzizcn ani pro ktei-au ginau wietz. tak my pan Buh
pomahey y wssitzemi swati.
Sept. 28. Anno d. 1539 den 28. tag septembris starb der biachof
Jacobus zur Neisse, der die kirche zur Aldcstat hat geweiet
und die spitalkirche und alhie gefirmet.
Nov. Anno d. 1539 den 23. novembris den dornstacr vor S. Ca-
23/20.
tharina gefil ein solch mechtig grosser schne zu Trautnaw, es
schneiete 5 tagc und nacht mit ungestimem winde on underlas.
alle gassen lagen vol schnie, es konde niraands aus nach ein,
die fenster waren verschneiet, das man am tage lichte must
anzinden. der schne druckt viel hciser ein, alle milllen stunden
ohn malen etc. etc.
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— 81 —
Difto zoit hat <ler liose gcist ein jungfrauw bcscBseii zu Fraiíckfort
an der Oder, dio hat nix dan stahel nud gold gofressen otc, ctc.
116a
Apríl 7.
Murz 5»0.
1540. 0
Memoriatief was sich zu Trautnaw dieses 1540 jar hat zu-
getragen otc. ctc.
Anno domini im 1540 jar den 7. aprilis sonabent vor pal-
márům zog her Johann^s Agricola gen Trautnaw, den man
Hůbner hies, und ward auch des hern Martini Kretzschmers
caplan. er versorget das gestiftc 2 jar lang, zog wicder gen dem
Ly wen etc. etc.
Anno dopaini 1540 den 5. tag aprilis die mittwoch nach ^^J^^
quaaimodo geniti ist au Trautnaw gesehen worden ein erschreck-
lich finstemis der sonnen und entlích blutrot, damach Bchwartz
worden und sich mancherlei geferbt, daz man hat mtissen beim
hellen tíige líchte anzinden. gott sei uns gnedig !
Aimo domini den 9. tag mai am montag nach Stanislaui J**j
ist dise abschrift gegeben worden wie folgt :
Die berednua zwischen hern Ohristofen von Gendorf und
den herm K!russína umb ihren thail an den Schatiilerischon
giittcm 5n libro haeredi tatům homagialium curie regalis N. IV.
Wylem, Hinek a Bemhartt bratržy Krussinowé zLichtten-
burka s gedne aKristoíF z Gendorffu na Wrohlaby stihaný druhé
przyznali ae przed vřzadniky dworskemi a oznámili, zie gsu
mezy sebu smluwu a trh dokonalj o^yedinie mansky vězynily
žadagitz z obu stráň, abi wé dsky dworsko wloženo bylo, kte-
rážto smluwa s powolenim Janna starssyho z Lobkowitz a na
Zbirze neywissi^o dworskeho kralowstwy Czieskeho tuto we
desky wloziena gest bes vgem wssak prawa krále geho man-
ského, actum sobotu po Egidy anno domini 1539.
Letha panie 1539 w poňdieli den s. Gilgi námi Hinkcm neb
Sspetler z Yanowitze a Girzikem Wachtkm z Patenowa na
zámku Lyskem heyttmannem hradu Prazkeho stala se gest smlu-
wa a trh mezy vrozenima pany panem Wylemem, panem Hinkcm
a panem Bernartem bratrzymy Krussyny z Lichttenbcrka z stra-
nic gedne a vrozeným a statecznim ritírzem panem Kristoffem
') Am Rande línks: ,Dis jar war ein hoisser somer, der wein und daz
getreide ein schaffel korn umb 4 wg. zu Trautnaw. dise zeit seind
2 judenheixser vom Bamucl judjon erbauot, on dae erate beim schlosz
in der Kadegasen.*
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— 82 ~
z Gendorffu a na Wrchlaby z strany druhé: a to takowa amlawa
a trh, zie ^«u nadepsáni panie bratrzy Krussinowc pan Wilcm,
pan Hinek a pan Bernhartt prodali trhem diediny a wsy manské
dyly swe, totizto pul zámku Ssatzlerzi s timto wesniczemi zegme-
na Trauttenbach, Kriensdoi^íF, Olessnitzy, Lampertice, Glasen-
doríFa pul wsy Konigshayn s diodinami, lukami, s platy, s robo-
tami, wajtzy, s wowci, s kurzaty, zagiczy, s husami, chlebamy,
8 lesy, s horamy, s potoky y se wssy z woli czoz k tomu przy slussj*
na gcích dil, tak gakz toho w drženi a w uziwany bylj w tychz
raezech a hranicech, na nychtzto ty diedieny zalezitgy, tak yakz
registra widana niemetzky vkazugie, moz sobie tu nepozustawa-
gitze, za suma penies gmenowitie za czstirj^ sta trzydezeti cztyry
kopp dwacety cztiry g. czeskych a to takto tu suma gim panuom
Knissinam a gich dieditzuom on pan Kristoff Jandorffar y swymi
dicditzy zaplatiti ma, gednomu kaszdemu dyl takto wzdielnie :
panu Wilemowy Krussinowj tezsto Liiij sch. xvij g., a ty
sumy gim panům bratrzym on pan JandoríFar vgistiti ma ged-
117a něho každého dil jak se swrchu gmenuge dezkamy dworskymi
przy kladeny toho od s. Hawla neyprw przissty do roku k wy-
plnieny y s aurokem roczym na to przisslym zápisem dawenim
w tez diedieny mansku zase vix)czny, yakž obyczies gest.
wssak by penyze iiiicxxxiiii schock xxiiii g. etc. etc. we
zprawie do trzy lett a osmnatzte nedil gednoho každého dil
z tyhz panuw bratřzich Krussinynuw wyzdwihnuti by swuij dyl
chtil, tnedi aby gi winiczil od desk dworskych do toho cziasu
trzy leth a osumnasty neděl; než když ty trzy letha osumnaste
nedil mine od datum smluwy teto gehoz pani Krussinowu se
wBsimy wizdwihnauti geden kazde swug dil muoze a wyupomi-
nati bez przěkassky wssech lydy. a ty pany bratrzi Krussinowie
do desk dworzkych ty dieWny a dyly swe zeytra aneb pozeytrži
wložity magi pan Wylem a pan Hinek, yakz obytzug a rzad
gest panu Jandorffarrowy a geho diedyczuw; a panu Bernar-
thowj Krussinowi ma se prázdné myesta nechati dezkamy
dworzkymi, aby tez doložil na prázdné miesto mezi tumto cziasem
a svatem Giřzi neiprw przisstym ta przi tom kladani a dolozieny
ma ugistiti pan Jandorffar také pann Bemartowie Krussinj dil
geho tym spusobem yak se swrchu gmenuge postaupeny, pak tyž
^*'^> diedym manských od panuw Krussinow naoepsanich panu Jan-
dortfarowy býti gma do swateho Watzlawa neypnv přzisslyho a
sprawowati týchž diediny manské oni pani Krussinowe yakž
obyzug przi dežkach dworzkych panu Jandorffarowy kazdy dil
swug ma, a taky tyž panu Krussinowe dilu nebožtika pana
Jana Krussiny tauto smlauwau neprodali sau než toliko gedcu
kazdy dil swug. taky pan Jandorffar gma hned zytra nade-
psáním panům bratrzim Kjussinuom vrok roczny od swateho
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— 83 —
Hawla jpndsstjho az do roku kterýž przyde s tich cztiry set
trzyczedticztyry kop dwaczyti cztyr grossuw etc. etc. dáti a
wyplniti. a tzož se w této smlauwie pisse slíbili gsu sobie wierne
a prawie strany zdržíeti. stalo se léta a dne swrhu psanelio.
Tento weypís widan gest z desk dworzkych kralowsskych
z rozkázaný vrozeného pana panna Jana starssyho z Lobkowitz
na Zbyrcze neywissyho sudi dworskeho kralowstwj Czieskeho
f)od petžiti uržadu. stalo se w pondielj po swatim Stanislawu
eta etc. etc. XL.
1540
Mai 10.
Anno d. 1540 am christabend ist Gorge Seldner von Ku-doí.24.
nigshain zu Ghrísaw gekópft worden, die mitwoch damach aneb
Simon Spitzer von Kiinigshain, boide ir miszhandlung halber
etc. etc.
1541. nsa
Memoriál was sich zu Trautnaw hat zugctragen in 1541 i64i
jaře etc. etc.
Anno domini 1541 den 9. tag februaríi den freitag vor Va- ^Jj^'
lentini Bader Hans ein Trautnawer ist von wegen der drSerei
zu Grissaw enthauptet worden.
Anno 1641 den 17. marzi hat ein ehrsamer rath und dicMiirai?.
gemeine 3 fasz Wildtscher bier in der tafemen oder f5tai im
keller lassen zuhawen, welchs bier der alte herr Adam Silber
hat lassen herein fueren seinem schenken N. BrSkeln etc. etc.
Anno domini 1541 den 15. aprilisist Hans Stentzels mit-Apr. is.
woner zu Trautnaw sohn^ welchen man hat Scheisinsrinlin ge-
haissen^ umb diebstal gehanget worden.
Anno domini 1541 den 11. tag mai donerstag vor pfíngsten
Mai 11.
Juni sT
hat der c. g. her Hanns Schaffgotzsche den Schatzler einge-
nomen sambt etzlichen daerfcm, als lehengiitter im brauch und
zu rechte ingehabt etc. Den 1. juni gab man auf Mariaberg
ein quartal 100.000 giilden 3000, 200 und 82 etc. etc. nsb
Anno domini im 1541 jar den 15. tag juli am tagc apoštol- .u«" »•
zerteilung ist der erste Schatzlerische lehenbrief, was gestalt
die R8mische ktin. mait. herm Christofen von Qendorf und
seinen t&chtern das schlosz Schatzler sambt etzlichen zugefa5-
rigen d&rfem verleihen thut, in bemischer sprache beschrieben,
wie folget:
6*
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119a
~ 84 —
My Ferdinand, z Bozie milosti Raynisky král ctc. ctc., in-
fant w íly spaný, arczykniezieRakauzke, markrabie Morowzky,
Lucemborsky a Slezky kniezie a Luzitzke markrabie etc ote.
oznamngem listem wssem, jakož gest stateezny Krystoff
z Gendorffu na Wrclilabie wiemye nasch myly statek leny
sameck Schatzlii^zs geho przislussenstwiem kaiipie, y prosil
nas tiz Krystoíf z Gendorau poniczienie, ponniewadz synauw
ziadnicb nemá nez toliko dczery, abychom gemu nasse milosti-
wei powoleni k tomu daty ratzyly, aby tež diedieczky geho jakoby
mužského pohlawy byli diedieti mohli, k gehožto prozbie naklo-
něny gsucze a prohledagice na geho wyrae služby, kteréž nam
cyny a na potům cziniti powinen budeech dobrým, rozmislem
naschim gistgim wiedomim z radau wimich naschih mylich moczy
kralowzku we dezky nasse dworske drzenam geho kterez miennj
s manžielkau swaů gicz gma takowie statek lenny zámek Satzlirz
zapsán byl na ten konetz, když bi geho KristofFa z Gendorffu
dczery nynneischy z tohotoz s^vieta sessli a diedieczuw po sobie
můzkeho pohlawy nepozustawili, aby taz lenna zase nanas ja-
kožto krále Czieskeho dieditze a budaucy nassi spadlj. protossz
řrzíkazugem ney wyssimu sudu dworszkymu kralowstwie Czies-
eho nynniegssymu y budaucimu, když koly o tehoz Kristoffa
z Gendorffu poziadan bude, aby tye neywissy sudu dworszky
geyz psanj statek lenij a zameck Ssatzliers se wssimi k tomu przi-
slussenstwim ziegmena staře Miestie Kalnuwodu, Lampersdorff
Mladiebuky, Babye-Trauttenbach, Sklenarzowitze, Lisetziny,
Woletiny^ Wemirzowitze, Richory, Walbergice, Marssow, se
dwema hamry pustými, Bechartice, Olessnitzy a Betzkow, jakž
w magestatu krále Girzilio slawnij pamieti pr^^sloweno na weyss
datzcňij spusob drze nam cziasto psanieho kristoffa z Gendorffu
we dily dworzke podle porzadku wleziti a wepeati rozkázal bez
zmatku a wsseliyakych odporuosti gemage neczinice. a kdož by
tento list s geho Kristoffa z Gendorffu dobru a zwobodu wuly
gmil, ten toTikoz motzy a prawa gma a gmiti bude yako on sam
Krystoffa z Gendorffu dobru a swobodnu wuolj gmiel ten tolikoz
moci a prawa gma a gmiti bude yako on sam Kristoff z Gen-
dorffu bez vmenseny. tomu na swiedomy petziet nassj kralow-
zky k ly stu tomuto prziewieseti gsme rozkázaly, dan w Rczeznie
w pondely po rozeslaný apostoluw Božích léta etc. etc. panie
1541 tisitzeho pietisteho cztiryzateho prwniho a kralowstwy nassich
jttii 18. jjginiskeho gedennatzteho a ginich patnatzteho etc. etc.
AÍg^**6 Anno domini 1641 den 6. tag augusti brach der alte Mohaubt
den halsz von dem Hausberge hinab in die Aupen, als er wolt
henunb sein gegangen.
Disen monat hilt man zu Regenspurg ein reichs tag etc. etc.
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— 86 —
Anno 1541 jar im septomb^r kam die naw zeitung gen Trautnaw, Sept.
das der miincli liat die stadt Offeii eiugenomen. ')
Im octobcr dis jar růst sich der kaiser Carolus quintas auf Algair
za zihen.
Anno 1541 jar im monat november erhub sich grosser hader nov.
und zanck zwischen etzHchen btirgem in Trautnaw, als mit Mychel
Meuerlacn und George Wenigem und Mertten Gawern etc etc.
Aiuio domini 1541 den donerstag vor pfíiigsteu ist das schloBz zu Juni 2.
Prage samht der Kleinseitcn ansgebrandt und der Katziu desgleichen ; *)
anch die Mehrísche Tricbe.
Disz jar den domstag vor triům regnm '*) i6t herr Hans Schoílgotsohe J*"- ^•
auf der Fesehbach gQfitprbcn.
Anno domini 1541 den domstag vor der himclfart ist herzog Mai 19.
Michael der Apt zu Grisse gestorben. bald darnach ist ein ge-
bomer Trautnawer der YIgnerin son, probst zum Warmen Borne,
zum apt crwelet zu Grisaaw und bostetigt wordon.
Dis jar herzog Heinrich von Sachsen siarb, sein son Morítz daz reich
erwarb. der Tiiřck nam Offbn ein zu haud, grosz sterben war im Niderlant.
zu Kegenspiirg ein reichAtag ist, der kaiser sich auf Alkayr rlist etc. etc.
Der monch Ofen liet cingcnonion, des konigs krigs volek ist viel urab-
komcu, der kaiser Karl vor Nilrmberg kam.
1542. 120a
Memoriál was sich zu Trautnaw hat zugetragen im 1542 jar 1542
etc. etc.
Anno domini im 1542 jar den dritten tag januari nach des Jan. s.
ncwen jars tágo zog der her Matheus ein miinich von der Schweid-
nitz gen Trautnaw und war anderthalb jar hie des her Martiaus
Kretzmers capelan und versorget das gestifite. dieser m6nch
ging alwegcn mit eim htiltzin beil in die kirchen, er legts auf den
altar, weil er mesz hielt. man gab im ein namen Seuvmatz von
wegcn des seuvhirten tochter Anna, die er absolvierte etc. etc.
Anno domini im 1542 jar den 15. tag januari ist diese hienacfa jan. 15.
beschriebene bestetigung von ihr R5m. k. mt. Ferdinando dem
hcrrn Christof von Gendorf gegeben worden uber viel alte briefe,
der datum folgend uber die pfandschaft Trautnaw etc. etc, des
*) Martinnzzi.
-) Der grosse Brand gemeint, bei welchem auch die Ijuudtafcl zu Grunde
gieng.
') Der Dreikonigstag failt selbst auf einen Donnerstag. Der Donnerstag
vorher fiele ius Jahr 1540.
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— 86 —
datum ÍBt ím 1542. der eíngelcibten alten brief datum stehet
1455, 1466, 1472, 1474, 1474, 1485, 1502. laut auch auf graf
Hanscn von Hardekcn etc. etc.
120b Wier Ferdinand von gottoa genaden Romischer kiinig, zu
allen zeiten mehrer des reichs, in Germanien, zu Hungern und
Behaím, Dalmatien und Croatien etc. kunig, infand in Hispa-
níen, erzhcrzog zu Oesterreich, hcrzog zu Burgundy, zu Lficen-
bui^, in Schlesien, markgrafen zu Mehern und Lausznitz, ffraf
zu Tirol bekennen fur uns, unser erbcn und nachkomon ofFentlich
mit diesem brief: als wier verschíener zeit weiland graf Hansen
von Hardeck gegen unser abtretung unser herschaft Glatz díe
ablosung unser herschaft Trautnaw in unserm namen zu sich
zu bringen verschrieben, und er dieselbig sein gerechtigkeit zu
der ablosung dem ehrvcstcn unserem getreien lieben Christofen
von Gendorf unserm rath ubergcben, darzu wier auch gcnedigist
bewilliget alles laut brieflicher urkund derhalben von uns aus-
gangen, die weil aber in jungster erschrecklichlicher prunst
unser kuniglich schlosz zu Prag die pfandtbrief, so von weiland
unsrcm vorigen kunigcn und kunigin zu Behaim uber die her-
schaft Trautnaw gegcben, verpnmnon, und doch dersclbigo
pfandtschaft brief inhaltung ein glaubwirdiger auszug aus be-
melten briefen gedachtem von Gendorf aus unser Behmischen
kamer verschiener zeit zugestoUet und uns durch ihno itzt wie-
derume fíirgebracht worden, darairf er der bemelt von Gendorf
uns umb confirmation und vomewerung underthenigist ange-
i2ia langet und gebetten hat, fiimemlich aus der ursachen, daimit in
zeit, so wier oder unsere erben und nachkomen die herschaft
wiederumb nach uns ISsen wurden, nicht irthumen fiirfallen
mochten; welchs sein begem wir nicht allein seinem simdem
auch unseret halben, weil die ablosung uns und unser freundt-
lichen und lieben gemahl laut vorauszgangenerverschreibungen
bovorsteet, und wiewol wir genedigist genaigt gewcsen weren,
solche pfandtbrief von wort zu wort in diesen unsern brief in-
seriem und einleibcn zu lassen; dieweil aber die haubtbrief wie
obstehet verbronen, und derselbigen inhald dieser zeit bci kainer
registratur nicht gefimden werden mag, demnach so haben wir
genedigist bewilliget obbertirten auszug aus bemelten briefen in
dcutzBchc sprach gezogen und transverieret in diesem unsern
briefe einzuleíbenimdzuconfirmíeren, welcher von wort zu wort
also lautet, wie hernách folget etc. etc. : kimig Ladiszlaus vor-
schreibet dem Hansen von Wamszdorf das burggrafambt zu
Trautnaw auf sein lebenlang und auf dasselbig ambt ftmf himdert
schock groschen bchmisch, welcher er sich aus denselbtgen
Trautnaw^ischen gcfellenbezalen soUen etc. etc, dcs datum stehet
zu Breszlaw am dinstag unser frauen lichtmesz im viortzehen
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Mai 3.
— 87 —
hundert und im fíinf und ftinfzigsten jar. ítem ein convirmation ^^
vom kunig Gorgen, darinen er dem Hansen von Warnsdorf
zwene brief, cinen von der kímigin Barbara, darinen diis schlosz
und stadt Trautnaw umb hundert und siebenzig schock groschcn lait
behmisch verpfendet, und den andern brief, darinen kfinig
Ladiszlaus ime das ambt zu Trautnaw auf sein leben lang und
darzu funf hundert schock groBchen behmisch verschreibt, con
firmieret und ihme noch siebenzig schock groschen hinzuschreibt,
datum Prage nach des heiligen creuztage erfindung im firzchcn
hundert und im sechs und sechzigsten jaré. item kiinig Wladisz-
laus convirmiret dem Fridrich von Schumburg die obbemeltcn
brief tmd gerechtigkeíten, so er von wegen Trautnaw von Hansen
von Wamszdorf an sich gebracht, imd vorschreibet ihme nach
darzu tausend gulden hungerisch fur dienst und schaden geld,
datum Prag am ertag nach aíler heiligen tag im vierzehen hundert
und zwei und siebenzigisten jar. item kimig Wladiszlaus confir- ^*^^^
miret dem Fridrychen von Schumburg alle und jede diese vcr-
schreibungeu, so er auf Trautnaw gehabt, und thut ime nach darzu
die geuad, das Trautnaw bei sein und seiues sones lebenlang
nicht abgelSset werden soUc, des datum Prag an sanct Gorgen tag
im vierzehen hundert und vier und siebenzigsten jar. item kiinig .vpr/ía
Wladiszlaus convirmirt dem Friedrich von Schumburg und Hans
Wolffeln von Warnszdorf ihr vorschreibung, so sic auf Trautnaw
haben, und schreibt hinzu zwei hundert schock groschen, datum
im feld bei Náchod am montag nach Dionysi im vierzehen hundert oíí' Vi.
4. und siebenziffisten jar. dem Fridrichen von Schumburg wird 122a
von kiinig Wladiszlaus auf Trautnaw vierdhalb tausend giilden
hungrisch, so ihme kunig Gorge laut eines schuldbriefs zu thun
gcwest, zu der suma, dieervorhienhat darauf verschrieben, des
(latum auňn Kuttenberg am sonntag judica in der fasten im fir-
zehen hundert funf und achtzigisten jar. item kůnig Wladiszlaus i^^i/^^o.
aignet dem Bernhart Warnsdorf und seinem bruder dAS forberch
Weltzl, itzt Nenhoff gnandt, bei Trautnaw, so in eincr benenton
suma verpfcndt gewest, und gíbts ihnen erblich, des datum Ofen
am sontag vor Procopi im funfzehen himdert und im andern jj,^5'*.j
jar. — das wir demnach gedachten von Gendorf den inhald ob-
bemeltcr verbrunner brief, so weit es itzunder eingelcibet glaub-
wírdige solche auszug vermag und in sich lieldt, gencdigist con-
virmirt, bestacttet und vemeuwert, auch dameben ihme gedach-
tem von Gendorf und seinen erben zugosagt und versprochon
haben, thun dasselb auch hiemit wissentlich in craft diesz briefs
aus Behmischcr kiiniglichcr macht fur uns, unser crben und
nachkomen kiinig zuBchaimb also: wen der von Gendorf, scinc
erben oder wen er sein gercchtigkeit, so wir ihm vorhin uber
Trautnaw wic obstchet verschrieben, ubergeben, unddiehcrschaft
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— 88 —
vermiig iinser vorausgíingenen vorschreibung an sich bringen
122b wirdet, und wir, unsere freundtliche liebe gemaliel oder unsere
nachkoraen dieselbige wiederumen zu uns losen, das wier solcbes
vormug vurausgangner uuser verschreibungen zu thun macht
haben, dagegen sic uns, unsern erbeii und nachkomcn die ab-
tretung zu thuen schuldigseinsollen. undderperchwcrghalben,
so sich auf gedachterl)cr8chaft Trautnaw griinden erregen, sollen
gleieher weise und allor ding beim vorigcn unserm vorschreibung
derlialben auszgangen belciben. und wer diesen brief mit scim
oder seincr erben gutten willen inneu hat, der sol alles das, wie
hier oben begrieíFen, geniessen nad gobrauchen obn geverde.
mit lu-kund dics briefs vorfertiget mit unserem kCiniglichen an-
hangenden inaigil gegebeu auf uuserm kůniglielieu schlosz Prag
am fun£zohenden tag januari nach Christi unsers lieben herrn
geburt im tunfzeben hundert und im zwei und vierzigiston
i>i2 unscrcr i^eiche dcs Komischen im zwtilften und dor andern im
jiui. ifigQchzehcnden jařen.
Anno domini im 1542 jar war eiu reichřitaj* mi Bpcyr golialten. und
^oflcliach ciu gros^er zujf ins Ungorliind, da vor Pcíst maneher man srhaden
loid. das jar st-arb horzog Heinrich der fiirst aus Saxcn etc. otc. ')
Nu folget der stadt Trautnaw begnadung und freihait von
der Rom. kun. mai. Ferdinande etc. etc. wie folget, gegebon im
jan.^31. 1542 jar den letztcn tag januari.
123a Wir Ferdinand von gottes gcnadcu Romiseher kunig, zu
allen zeitoii nicrer des reichs, in Germanien, zu Hungern, Be-
haira, Dalmatien, Croatien etc. etc. kiinig, infant in Hispanicn,
erzherzog zu OHterreich, herzog zu Liiccnburg und in Schle-
sien, marggraf zu Meliren und Lausznitz etc. etc. bekemien
offentlich mit diesem briefe und tlum kundt allcr menniglich,
das fiir uns komen sein der elu-aamen unserer lieben getrewen
biirgcrmaister und rathmannen und ganzcr gcmain unserer
st*adt Trautnaw eln*barc potschaften und uns mit beschwertem
gcmiit klagend undcrthenigist zu erkennen geben, das ernenter
stadt Trautnaw der melirer tail il\rer brieflichen urkunden,
darinon die privilegia, freihaitcn, recht und gerechtigkaiten,
so sic von Avciland Komischen kaiscrn, kSnigen und kímiginn
zu Behaira, auch andern fursten und herren erlangt und redlich
herbracht, klerlich begriffen und ausgedriickt gewcsen, bisz in
etzliche gar wonig, der glaubwirdig brieflich urkund in vidimus
nud originalsweise uns furgebracht und wier gesehen haben,
durch feuwers gewaldt und not verdorben und verprunnen,
diemuttigest pittond, gedachter verdorbnen und verprunen stadt
Trautnaw solliche ihre freihaitcn, recht und gerechtigkaiten
') Ilorzog Heinrich der Fromme starb 1571, wie S. 85 richtig angogeben.
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— 89 —
wiederumben zu renoviercn, vcrneuen, bostetigen und sie mit
wciter unser kuniglichcn genaden und freihaiten zu vorsehcn
und begaben : haben wier angesehn ihr denautiges vleissig an- 123b
langcn und crsuchen, aucli getreuv willige dienst, die sie und
ilire vei^fíirdem uns und unser voríSdem oft niitzUch gethan,
hinfiiran wol thuen konnen, soUen und mSgen, und darumben
mit wolbedachtem mut, rechtem wissen, zeitigem vorgehabtem
unsor Behmischen raethe und lieben geti-euen rath genanter
stadt Trautnaw alle ihre privilegia, freihaiten, recht, gorechtig-
kaiten, alte ISbliche herkumen und gute gewonhaiten, bo sie
von unficrn vorfordem Romiscben kaisern, kiinigen, kunigin
zu Behaim, auch andern fiirsten und herren und uns erlangt,
erworben und cbrlich hergebracht, in gemain die verprunen
und nachbabenden genedigist verneuwret, bestctiget, confir-
miret und zum tail, wie hernách folget, specivicirt, ausgedruckt,
nanibaftig gemaeht und neuwe begnadungen ge^eben: nemlich
und erstlich die stadt ausgesetzt mit funfzig huben akers umb
die stadt gelegen zur Hohenbruken und in der Altenstadt und
zuř Jungenpuchen von Mertten Hantzschen gut hienauf bis an
derMarschendorfer grcnitz und zu Wey gkelszdorf. zum andern
ein dorflein Porsnitz genant mit Kaut uber der Auppen an die
Wellhott stossende mit welden, wiesen und wasscm, als femen
der stadt griinde alte graenitzen in sich halten, und von alters
ihre vorfodern gebrauchet und gehalten haben, und sie nach 124a
halteu, sambt dem Biirgergrund mit wald, wiesen und gcwesser.
zum dritten unser kuniglich stadt recht daselbst, das sie dassel-
bige mSgen gebrauchen ohne verhinderung ihrer pfandsinhaber
itziger und kiinftiger und menniglich, wie ihre vorfahren und
sie gebraucht haben. es raag auch ein alter rath cinen neuwen
kiesen und erwelen, die pfandsinhaber sollen sie auch darbei
vorbleiben lassen, doch das derselbe neuwe rath darvor uns
und unserm liebsten gemahel, der sie erblich zugehóren, und
damach der pfandsherschaft schweren, zum vierden sollen alle
handwercher, die in der stadt burger sein und zuř auszsatzung
gehSren, in ainer meil umb die stadt auf den dSrfem wie vor
alter durch die stSrrer nicht gehindert werden. zum fíinften
mogen sie halten einen freien wochenmarkt alle mal am doners-
tage zusambt der salzkamer; es sol niemands macht haben,
auf den dorfem in ainer meil wegs salz zu verkaufen. des
gleichen eine freihe spitalmůl auf die alte stelle zu pauen, oder
da man sie am fiiglichsten hinpauen kan, doch aul der stadt-
grunden. item sic mogen pier preien, wie in andern stetten
gebreuchlich, zu ihrera nutz. zum sechsten das ein itzlicher
inwoncr der stadt arm oder reich auf ihren der stadt gchorigen
fischwassem, und sie innen haben und gebrauchen, die wocncn
zwene tage vonmittag frei fischen mag zu seiner notdurft in
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12ib
— 90 —
seín haus (ara freitag und an der mitwoch), und der b&rgermaister
mit dem rath, wan es ihnen von nottcn, und wie von altcrs
herkommen ist. zum siebendcn sol jeder zeit ein rath frei macht
haben, ohne vcrhinderung der pfandshcrschaft undcr das stíidt-
recht zu einwonern nnd biirgersleuten aufzunemen und wieder-
umb lodig und losz zu zelen, wie es dic pilligkeit und die gele-
genhait geben und erfordern thut, ausgeschlossen die gepíir
der zwenzig schock groschen, die sie vom rathhanse dem
pfandsinhaber schuldig sein. verneuen, bestetigen, confirmiren,
verleihen, specifiziren, ausdrucken, machen namhaftig und be-
gnaden sie mit dem allcn von newen aus Behmischer kiin.
macht und gewalt als regirender kiinig zu Behaim hiemit
wissentlich in craft dies briefs, was wir límcn von rechts und
genaden wegen bestetigen, vemewem und geben sollen und
miigen, dasselb zu gebrauchen und zu geniessen fíir uns, unser
erben und nachkomen kíinigen zu Behaim, auch meniglichs
unverhindert. doch wollen wier uns unsere steur und andere
gepiir und recht, wie die genandt werden mochten, in alweg
vorbohalten haben. gopieten darauf allcn und jeden imscrii
undcrthanen und liebcn gctreuen, was hohen oder nicder
wirden, st<ands, ambts oder wesena die sein, und sonderlich
tmscrn pfandsinhabem, die itzt sein oder kiinftig sein werden,
gedacht stadt Trautnaw bci solchen ihren freiheiten, privilegicn,
rechten und gerechtigkeiten, alten herkommen, gutcn gewon-
haiten, auch bei dieser unser bestetigung, vemewerung und
ausgedruckten freihaiten zu handhaben, schutzen und schier-
men, sic der geriihlich gebrauchen lassen, darwioder níchts
thuen, noch des jcmandes zu thuen gestatten, als lieb eincra
feden sei, unser schwere straf und ungenad zu vďmeidcn,
jedoch uns, unsern erben und nachkomen kiinigen zu Behaim
an regalion, obrikaiten, lehendiensten, pflichtcn und sonst men-
niglichs rechtens und gcrcchtigkaitcn ohne schaden. mit ur-
kund diesz briefs besigelt mit unsrem kiiniglichen anhangenden
insicgil, der gegebcn ist a\if unserm kuniglichen schlosz Prag
am lotzten tag des monats januari nach Uhristi unscrs lieben
herm gepurt im funfzehen hundeii; und im zwei und vierzigisten
unserer reiche des Róimischen und im zwolften und der andern
im sechzehenden jařen etc. etc.
Fobr.2i Anno domini im 1542 jar von dem 24. tag des monats
februaii anzufangen' am tage Mathei ist zu Trautnaw kein ge-
schwomcr rath, biirgcrmcister, nach stadtfoit gcwcsen bis íuif
N(.v. 5. den 5. tag novembris, das ist in 37. wochcn lang ohn allc reclit
und gerichte als die vcrvvaisten, vcrlasznen armcn leuto an
gemeinen nutz mangel gelittcn aus dicseu uraaclicn, das dicsc
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1542
Jan. 31
— 91 —
hem, als her Christof von G-endorf, Adam Sylber und ber
Gcorge Butzke, ziir selbigcri zeit pfandsinbaber der stadt Traiit-
naw, von eim e. rath habcn wolten, das sie allein iUnon schwe-
ren soUten und nicht zuvor ihr ktin. mai. und dorselbigen ge-
liebten gemahel der Behmischen kiinigin. und sie wolton sie
au8 der erbscbaft und aidespflicht dringen, und den obberael-
ten bern allein buldung tbun solten, darin sicb dic ganz gemein
als arme Icut aus ibren pflicbten sicb nicbt bewegen wolten
lassen ete. etc., und sclbst ein newen ratb erweleten und in ihr ^^^
kun. mai. Ferdinande zusebickten, der sie bestetiget etc. etc.
Nu folget die abschrift der von Trautnaw ausbrachte bc-
willigung des rath inhaldt etc. etc.
Wier Ferdinand von gottes genaden ESmischer kůnig, zu
allen zeiten morer des reichs, in Gerraanien, zu Hungcrn; Be-
haim, Dalmatien, Croatien etc. etc. kunig, infant in Hispanicu,
erzberzog zu Osterreicb, marggrafo zu Mchern, bcrzog zu Lii-
cemburg und in Schlesien, marggraf zu Lauszitz etc. etc. bc-
kenncn oíFentlich mit diesem brief und thun kundt menniglich,
das vor uns komen seind der ehrsaraen unser liebcn geti-euen
der gemeinen unser stadt Trautnaw gevolmeclitigto abgefertigte
gesante und ims ein schreibcn von ganzcr gemein uberreicht,
darine sie uns underthenigist mit beschwerde zu erkenncn
geben, das sie bei ihnen seind der zeit Mathei hmgst verschie
nens monats februari bisz auf itzt keinen biirgcrmaister, rath
nach recht ei^welt, gesetzt, erkoren, und also ganz ohn ein sfcidt
oberkait als die verlasznen und verwaiszten armen leut seind,
alle gericht und recht auch gemeiner nutz bei ihnen liegcnd
verblieben aus diesen ursachen, das diese ehrvesten etc. etc.
unsere lieben getreuen Adam Sylber und Gorge Butzke, als
itziger zeit pfandesinhaber ernenter stadt Trautnaw, von ihnen
haben wollen, alsz ofte ein newer rath erkiest, das derselbe i2«a
ihnen zuvor und ehe unser geliebten gemahel der Roraischen
kiinigin aJs der erbscbaft aid; pflicht und huldung thun sol,
dai^ein sich aber die armen leute aus pflicbten nicht bewegen
wollen lassen, soudem jeder zeit ganz bereit und willig, wan
ein neuer erkister rath unser geliebten gemahel als der erb-
scbaft zuvor geschworen, als dan beiden pfandsinhabern huldi-
gung und pflicht wie von alter herkumen ze thun. welehs wier
allen rath itzigen rethen und der billigkcit gemesz fíir ziemlich
erachten, auch bei níemand anders dan vor recht und zimlich
erkandt werden kan. und damit sie nicht, wie diese lange zeit
her geschohen, an ein stadtobcrkait, wie daz vich ohn ein
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— 92 -
hirten, gehon und wandlen, auch das stadtrecht gefíirdert und
nicht gesteken beleibe, haben gedachtige meiner stadt nachfol-
gende personen inwoner und bíirger der stadt aus ihrem mittol
als nemblichen Jokel Casparn zu burgermaistern, George Schci-
bem zu rathman, Klein Níkel, Beck Michel, Adam Renel^ Hansen
Seiler, Mertten Húnpel^ Matz Beycr, Gorgen Qrundtman, Andres
Hack, Matz Quierentz, Mertteti Kack^ zum geschwornem stžidt-
foit Wenzeln Kack erwolet, íurgenomen und erkiest, demutigest
bittende in betrachtunge der augenseheinlichen notdurft und
crhafften, auf daz die arme stadt nieht gar zu grund verderbt
126b und zu einem dorf gemacht wiirde, in diese electen und erkie-
sung des burgermaisters, rathmauen geschwomen und stadtfogts
genedigist zu consentieren und zu bewilligen : weil wier uns dan
schuldig erkennen, unsere underthanen und getreuen bei recht
und aller billigkeit zu handthaben, schfitzen und dawieder nicht
bcschweren zu lassen, daneben auch das einsehen zu habcn,
das gleich und recht erhalten die underthanen mít vorgesetzten
óberkaiten versehen, die gericht auch gemeinen nutz gef5rdert
und nicht stecken bleiben, oder die stadt in verSdung, ver-
wiistung, abfall und unpillichem verderben kumen, haben wir
in solche der von Trautnaw newe besetzung und verordnung
ernenter stadt 5berkait von dato bis zu unser in die cron Behaim
glilckliche ankunft gnediglich bewilligt, consentiert, uns desselben
gclieben und gefallen lassen. gepieten darauf aílen und jeden
unsern und underthanen, wasz hohen oder nider wirden und
stands oder wesen die sein, und sonderlich gedachtem Sylber
und Butzko, als diese zeit pfandsinhabern ernenter stadt Traut-
naw, mehr bemelte stadt bei solcher vemewerung der rath und
stadt ftberkait bis auf unser ferrer verschaíFen beruglichen ver-
bleiben zu lassen, dawieder nicht thun, noch den ihren gestatten
ze thun, ala lieb einera jedern sei, unsere schwere straffundun-
genad zuvermeiden. das meinen wier ernstlich, miturkunddiesz
briefs, besiegelt mit unsemi kíiniglichen ausgedruckten insigel.
gegeben in unser stadt Wien am funften tag des monats no-
1542 vcmber anno etc. etc. im zwci .und virzigsten unsers reichs des
Nov. 6. EJmischen im zw51ften Hungerischen im sechtzehenden und
Behmischen im siebendzchenden. CoUationata et concordata cum
originali actum in s. cás. mag. cancelaria Boemica aulica 24.
i5tio mai anno 1560.
^** ^*' Anno domini 1542 jar den 23. aprilis ist der stadt Trautnaw
bestandt brief von der Bohraischen kůniginn Anna auf sechs jar
gegeben, die herschaft Trautnaw im brauch zu halten etc, etc,
Apr. 23. den 23. aprillis ut supra.
Wier Anna von gottes genaden Romische zu Hungern und
Behaim etc. etc. kunigin, crzherzogin zu Oesten^eich, herzogin
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— 9S —
zu Burgtmdin, Lutzenburg und ii^Schlesíen etc. etc, margi^afin
zu. Meliren, Ober- und Niedcrlanssitz etc. etc. bekennen mit
diesem briefe fiir uns, unsere erben und nachkomen und thun
kund menniglichcn : nachdcm uns die herschaft Trautnaw, stadt
und schlosz, sambt aller derselben zugehSrungen als derselben
rechten erbfrawen und kiinigin aus den henden der junffstcn 127b
inhaber mit urtail und recht dieses unsers kunigreiclis Benaira
zuerkandt ist, und wier in dieselbige nach ordnung eingefíiret
worden sein, der halben unser notdurft erfordert, benente unser
herschaft durch jemand tauglich versehen und verwalten zn
lasseU; das wier darauf mitTorwissen und zugeben unsers freund-
lichen herzlieben Fierrn und gemahelsz des RSmischen kíinigs
den ehrsamen unsem underthanen und lieben getreuen N. bur-
germaister, richter, rath und der ganzen gemeine unser stadt
Trautnaw das einkomen und geniesz derselben stadt, schlosz
und aller anderer derselben ganzen herschaft zugehSrung auf
sechs ganze jar die nechsten von dato zu rechnen oder raiten
folgend nach bemelter masen verlassen und verliehen haben :
erstlich verlassen wier ihnen die nachgenanten einkomen und
nutzungen, nemblichen besitzung und geniessung desselb^n
schloBZ; auch den gewSnlichen geldzins und dienste, so uns
sonst von benirter stadt und den underthanen und gtitem als
auf dem land darzu gehSrig gereicht wirdt, sambt dem treid
geniesZ; robotten, zalung, holtzungen, wunwaiden, auch die
papír and malmillen, das pirpreien, forbrecht, vichwaide, teichcn
und sonst allen und jeden einkomen, in massen wier solche itzt 128a
inen haben, und dieselben verlassung diesz bestands aigendlichen
berichten, besichtigen und ihnen dariiber ein new urberpuch
aufrichten und ibnen dasselbig hie neben zu stellen haben lassen.
von solchem allen soUen uns die bestandsleut nichts vorandeni
und entzihen, nach solchesandernzuthuennichtgestatten, auch
die underthanen wieder die aiten herkumen und gebreuche be-
laděn, und wo sie selbst oder die underthanen durch andere
beschwert wtirden, solches jeder zeit an uns oder in unserem
abwesen an den gestrengen unsem lieben getrewen Wolfen
von Wrzessowitz auf Newschlosz, unsers geliebten herm und
gemahls des Rfimischen kflnigs rath und haubtman des Preger
schlosz, als gegenwartigen imd jedern unsem kíinftigen under-
camerer unser síeben steth in unser chron Behaim gelangen
lassen und daruber beschaid nemen. sie sollen auch schuldig
sein, dáw schlosz mit den dechem, thoren, podemen, ofen,
fenstern, stíegen und andern dergleichen kleinen notdurfti-
gen, so fiir kein haubtgepew zu raiten, in ihren costen
wissentlicb tind bewlich halten, damit dasselbíge nichts eingehe.
deBgl^icben sollen sie die papirmůhl; auch die malmM in
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— 94 —
ihrem eigen costen versehenlich und peulich halten. wan aber
1281) etwasz daran namhaftígs zu Lawcn von notten, sollea sie solchs
auch an unaz oder unser undercainerer gclangen lassen und
sich ausscr vorwissen und schriftlichem befehlich an solcheu
muelcn sich keines newen gepewes unterwinden; und was ihn
also zu bawen vorwilliget wirt, denselbigen uncosten, so sie
darauf legen, mit dem genisscn und niitzlichen vorbringen und
ordentlicnen aufschreiben, so wollen wii- ihnen ala dan dassel-
bige erstaten und bezalen. und nach auszgang dieser bestandt
jar soUen sie uns solches alles nicht lenger, als sic es von uns
eingenumen, und so viel wic es hernách darauf golegt, wieder-
umben uberandtworten. verrer bchalten wier uns an solchem be-
standt bevor alle kuniglíche hoheit, obrigkait und regalien, als
pergwerg, schutz, hohwild und dergleichen. wen wier auch uber
kurz oder lang zu berůrter unser herschaft ausser dieses urbars
ein neuwe nutzung, so von alters darzu gehort hat, es sei durch
gerichtliche erkendtnisz oder durch 15sung oder kauf an uns
bringen wurden^ dasselbe als solde uns sonderlich zu geniessen
zustehen und in diesem bestandt mit nichte begriíFen sein. sie
soUen auch keinen unsem underthanen, so unter unser berurtcr
stát und der ganzen herschaft wonet^ ausser unsers oder unsers
i^9a undercammers willen von dannen wegziehen voi^nen, auch
keim darvon zu erlauben macht haben. darzu sol auch in diesen
sechs bestandt jařen gegenwertiger oder kunftiger unser under-
camrer bei ihnen zu Trautnaw alle jar einen rath setzen und
denselben gar oder zum tail nach gelegenheit unser notdurft
vcmewem, auch die irrungen, so sich zwischen ihnen zuge-
tragen^ erleutern. von solcher hievor benanten inhabung und
nutzung soUen bemelte biirgermaister; richter und rath und die
ganze gemein unser stadt Trautnaw uns jcrlich zu rechtem be-
standt geld reichen und geben benendtlich fíinfhundert gulden
reinisch, jeden gulden vor funfzehen patzen oder secbzig
kreizer zu raiten, jedeš jar zu zweien jars fristen, nemblichen
halben tail zu sanct Jorgen tag und den andern halben tail zu
sanct Gallen tag^ und mit erlegung solches bestands gelds
kaines weges saumig erscheinen. und nachdem hochgedacbter
unsers herzen lieben herms und gemahel inen verschiener zeit
ohn unser vorwissen nach ein můhl daselbst zu Trautnaiiv zu
pawen zugelassen, wo sich nu aber uber kurz oder langbefíindey
das solche muhl der unsem mahlmulen zu nochtaíl und abbrucb
geraichen sollen, dieselben wen wier uns des beschweren und
sie darumben anlangen, die selbigihrmůhlunverzuglich wieder
umben wieder abstellen ; sie sollen auch, alle weil wier ibnei
solche muhl zu geniessen vergunen^ dem špital daselbst daa
129b jenige, so von alters her darauf gestift ist, trexilich reichen. unc
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— 95 —
beschliiszlich soUen sie uns sonst allos thuen, als frumen ge-
treuen underthanen ihrem hcrrn und frawen zu beweisen schul-
dig und pflichtig sein, und in masen sie sich des alles nacli
ausweisung eines genugsamen revers kegen uns obligend und
verschrieben haben. zu urkund mit unaerem hinfurgedruckten
kimiglichen secret ververtiget, gegeben in unserm kiiniglichen
schlosz Prag am hailigen sanct Jorgen tag den drei und zwent-
zigisten tag des nionats apprillis. anno domini im 1500 und ím2
41 jar. ^-^'*'-
^) Anno domini 1542 den 2. octobris freitag nach Stanislaui-2£l:A
'^ . ^ Sopt. 28.
ist geschehen ein berednusz zwischcn dem hcrr Christof von
Gendorf und dera her Adam Silber, das her Christof von 6en-
dorf die giitter zum Schatzler gehSrig umb zwoi tausent gute
abgewegene hungrische goltgúlden und umb fíinf hundert
schock groschén behmisch vorpfendt dem herr Adam Silber
und seinen erben etc. etc.
Nach Christi geburt tausend fíinf hundert im zwei und
vierzigsten jaré am freitag nach Stanislaui ist ein berednisz
geschehen zwischen dem edlen und gestrengen herrn Christofen
von Gendorf auf Hohenelb an einem und her Adam Silber auf
Silberstain und Trautnaw andertheils nemblich also, das her i3oa
Christof von Gendorf die g&tter zum Schaetzler gehorig als
Trauttenbach, Krienszdorf, Olsen, Alt- und New-Lampers-
dorf, Gebersdorf, Kunigshain, Glasendorj^ Bemsdorf, Woltau,
ganz Aldestat mit dem h^er und Triebenwasser, Mar-
schendorf und Albendorf, wie dieselbigen giitter in jhren
rainen und grenitzen gelegen sind, zusambt den gebir^en, was-
sem, touchen und mit sambt allen herschaften ganz mchts aus-
genomen umb zwei tausent gute abgewegene hunffrische golt-
giilden und umb fíinf hundert schock groschén behmisch nach
landeswehr verpfendt, ubergeben und abgetreten hat, welcbe
obbeschriebene giitter her Adam Silber und seine erben innc
haben und in einem rechten pfandtschilling besitzen und gc-
brauchen mógen vom her Christofen von Gendorf und seinen
erben unvorhindert. weiter dieweil die gemelten guter zu ans-
sprechig sind oder nach anspruchig werden mochten, in dem
selbigen sol her Christof von Gendorf mit all seinen lehengíitcrn,
die er itzimd hat oder kunftiglich haben wurdet, volstcndiger
vertreter sein, also ob her Adam Silber oder seine erben aus
gedochten dorfern gefíirt wiirden, das er sich solchcs schadons
mit cinfurung des camers von der hoftafel auf den gedachten
1} Am Rande links: ,1542 im apríl und maijen ist die schulo von
nenes gar erbanet worden.'
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- 96 —
130b her Christofen von Gendorf allen und itzlichen lehengiitern er-
halten sol. und so her Chrlstofs lehengiiter zu wenig weren,
alsdan hat sich gemelter her Christofen einbewilliget, her Adam
Silbern und seine erben auf seine landgtiter vor der landtafel
nach brauch und ffewonhait des landes auch zu versorgen. ob
auch her Adam Silber und seine erben an gemelten gíitem an
gepew oder forbrechen, mulen, teichen oder andrem zu notdurft
der wirtschaft von newen was pessern wttrde, doch das es ge-
bňrhchen beschehe, derselbe uncosten und besserung sol aigent-
lich mit guter fursichtigkeit vom her Adam Silber beschriben
und alle im auf Johannis baptista und Michaelís tag mit dem
von Gendorf berechnet, und dazselbe aufgelofirie uncosten und
paugeld, des her von Gendorf her Adam Silber ein briefliche
urkund zu geben schuldig sein sol. was also her Adam Silber
oder sein erben mit des von Gendorf urkunden oder richtiger
raittung zu beweisen hat, das sol her Christof von Gendorf oder
sein erben zur zeit der ablSsung herm Adam Silber oder seinen
erben zusambt der vorbemelten pfandsuma zu erlegeu schuldig
sein und aussenthalben des herrn Adamen Silber die guter nicht
abzutreten schuldig sein sol. baide tail herr Christof von Gen-
dorf und her Adam Silber habcn fiir sich und ihre erben ihnen
gegen einander vorbehalten, Vo her Christof von Gendorf die
i3ia gemelten giiter wiederumben zu sich 16sen wtirde, so sollen sie
her Adamen Silbern oder seinen erben die ablSsung alwegcn
zu sanct Géorgen .oder Gallen tag ein jar darfiir durch das ambt
der hoftafel ansagen, alsdan sol her Adam Silber auf sanct
Georgen oder Gallen tag des volgenden jares die vorgeraelten
guter bei pen einftihrung des camrers bei der hoftafel abzu-
treten schuldig sein, doch das her Adam Silber oder sein erben
zuvor die pfandsuma der zweitausend gntten gewegenen hunge-
rischen goldgůlden und sonst gar kainer andern miintz auch die
ftinf hundert schock gróschen behmisch zusambt dem, was her
Adam Silber oder sein erben an gíittern geburiichen gebessert,
zu seinen handen erleget und bezalet werden. hienwiederum-
ben woher Adam Silber oder sein erben diese giitter in pfand-
schaft nicht lenger halten wolten, so sollen sie solchs dem hern
von Gendorf oder seinen erben gleicher gestalt auf sanct Georgen
oder Gallentag ansagen, so sol her Christof oder seine erben
schuldig sein, die vorbemelten giitter auf volgenden sanct Geor-
gen oder Gallen tag uber ein jar anzunemen, doch das her Chri-
stof von Gendorf und seine erben her Adamen Silber oder seinen
erben die zweitausent hungrische goltgulden und die funf hun-
dert schock gróschen behmisch zu sambt der pesserunge wie
gemeldt zu erlegen und zu bczalen schuldig sein. der her von
Gendorf vermut sich auch, auf den vorpfanten giittem perch-
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— 97 —
werk aufeubringen, derhalben er ihme alle perchwerk und metalu isib
zusambt frei holz und kolen, auch frei hofstetten zu hiitten und
rnit einem freien wasserlauf zu dem perchwerk ausgezogen, und
ob es von nSten, zu hulf der hutten teicli zu pawen, darzu er
der leute griinde bedurft, sol ihme auch vorgiinstiget sein, allein
das er sich mit den leiiten umb die grund und bodem, darauf
der her von Gendorf pawen wolt, vortrage, und ob her Adam
Silber an seiner nutzunge wasz abginge, sich auch mit ihme
darumen vergleichen soUe. was die teiiche zu Eunigshain an-
trifft, die sol her Adam Silber oder sein erben in der abtrae-
tunge mit gutten zwei oder dreijerigem vischsamen wieder-
umben besetzen. wo auch der von Gendorf das schlosz Schatzler
Eauen oder bewonen woUte, das sol ihm auch zuvorstehen. es
at sich bemelter her Christof von Gendorf bewilliget: truge sich
zu, das er oder sein erben das schlosz Schatzler zusambt den
vorbemelten guttem vorkauflFen oder femer vorpfenden wolde,
sol es hern Adam Silbern oder seinen erben una sonst kainem
andem vorgunst und zugelassen werden. doch wofer her Adam
Silber oder sein erben so viel als einander treiilicher und unge-
verlicher weise darfůr geben wolde, und wer dies recht und ge-
rechtigkeit in dieser berednis begiíeffen mit hern Adam Silbern
und seinen erben oder erbnemen gutten willen und wissen innen
hat oder sie ihre gerechtigkait nach ihrer gelegenheit und nach
wolgefallen verkauffen oder iibergeben werden, der oder die-
selbigen und derselben erben und nachkomen sollen alles das
recht und gerechtigkait hierinen begriffen haben und geniessen,
inmassen der von Gendorf und Adam Silber und ihre erben 132a
gebraucht haben. und damit solche berednisz bekreftiget und
baide thail gegen einander notdtirftig vorsichert und volzogen,
80 ist dieselbe mit baider thail bewilligung in die hoftafel ein-
gelegt worden. alles getreulich und ungeferlich geschehen und
gegeben im jar und tag wie ob stehet etc. etc.
Anno domini ím 1542 jar den 3. tag octobris den sonn- oct- 3.
abent nach Stanislaui hat der herr Christof von Gendorf die ***''
lehen empfangen uber die herschaft Schatzler w Truttnowskich
letha m. v^^xlij**:
Krystoff Jandorffar z Jandorffu na VVrchlaby przyznal se pr-
zed vrzadniky dworzkymi, zie gest vczynil przy sáhu na wernost a
podanost mansku neyjasneissimuknyzeti a panu panuFerdinan-
dowi, Ržimskemu, Uherzkemu, Czieskemu traly, infantu w His-
Eanij, arcziknyzieti Rakauszkemu a markrabie Morawskymu,
lucemburzkemu a Sleskemu knieziety a markrabie Luzizkemu
etc. etc. panu swemu milostiwemu yakozto kraly Czieskemu y
wssy korunie Czieske ze wssemi diedinami a zbozim swim man-
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■. - 98 -
ě -
^' skym totizto zamkero Satziirzkom 8e wssim k tomu przisliisfien-
[ stwym zegmena ze ws8y Staré Miestie, Kalnuwodu, ljnnii>er«-
i dorfF, Mladé Buky, Babie-Trauttenbach, Sklenarzowyt^c, Mars-
l sow se dwiema hamry pustimi, Berhartice, Olessniee a Bezkow,
-. yenž majestát geho kral« iwskelio krále Ferdinanda sayrze vka-
* zuge czoz 8 wesnitzeray k manstwy Trutnowskerau pníisliissey-
•^. gitzymy totizto s wsy Zdiary, Hertwikowitze, PetrzíkowitzG,
l_ Humburk, Wowlanowi, Strzytez, Porssitze, Kynigshnyii, Kri-
ř- ^^*** enszdoríF, Kwaliseh, Slawetin,' Bezdiekiiow a (Kriblitze) «^
' wssem a wsseliiakym k tomu przislussenstwim, yakz dnilii raa-
yestatt krále geho Ferdinanda téhož ssirze vkazuge a przirzf^kl
tauž wimost a podanost mansku udržeti a zachowati yuko dob-
rému a wirnemu mannu przislussy, takie tim wssem apiisobein,
pokudz rzad a prawa mannske dworu krále geho a przísaha
zwrhu psaná vkazuge. a tak gest nadepsaný Krystoff Jandorffer
léno przygal na myestie králi geho a korony Cieske od Jana
starssyho z Lobkowitz a na Zberoze neywizssy sudy kralowstw v,
který gemu KristofFeru Jandorffarowy léna na to spodati racziL
1542 stalo se w sobotu po swatim Stanislauen letha Bozyho tyfíytzehii
Sept. 29. pjgtísteho czyritzateho druhého. — Tento weypis tohoto 1< ^rina przí -
geti widangy z desk dworskych kralowskych z ixjzkaxanie vro-
zeného pana pana Hendrycha starssyho Ssamberka a na Zwie-
ckowie, ney wissyho sudy ho dworzkeho král. Czies. podpetz i t y au-
Auř*22 ^f**^^* stalo se wstrzedu przedswatimBartolomegem letha xlvíij.
Der ander Schatzlerische lehcnbrief, wasz gestalt dio R&m.
kiin. maj. her Chrístofen von Gendorf etzliehe TrautTitnvische
lehendSrfer zum Schatzler geaigent und ihme und seiiien tuch-
tem verliehen hat, aufm Preger schlosz die mittwoch nach der
1542 heiligen dreikonige tag im tausent funfhundert und zwei und
virzigisten :
My Ferdinand z Bozy milosti Rzimsky král po ivssetzki
cziasi rozmozitel swate rzysze a Uhersky, Cziesky, Dalmatzky,
1S3A Charwatsky etc. etc. král, ynfandt w Hispanich, artzikniezic Ra-
kausky^ markrabie Morawzke, Lucenburzke a Slezke knjze íitc.
etc. oznamugem tinito listem wssem, jakož gsme czasu r^edawno
gminuleho zámek Ssatzlirz a niektery dyl wsy k niemu przislusse-
giczich podle zmieni listu lehniho krále Girziho slawnie pfuiiieti
statetzniemu Kristofforowj z Gendorffu na Wrchlabie wiiiriiemu
nassemu mylemu a dzeram geho, poniewadž tyž Gendorff ziad^
nich synuw nemá, z wlastni milosti weyssi kralowske propukaly
a k tomu niektere gsme wcsnitze lennszke na panstwy a na ma
stwy Truttnowzkem leziczi, kteréž w przedesslem listu nas^e
wysslem naneywissiho sudiho dworskeho kralowstwie Ciezkel
swiedczyczy postaweny neysu, czož nam tu j ginim sprawedly w
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nalezílo a on GeadoríF to kaupil tež pod lenem pustiti r<iczily a
tímto listem wzblednamžna geho wiernc a krazne služby, kterez
nam od dawnich eziasuv uczynil a na potom czlniti muže a po-
winen bude, s dobrým rozmyslem nassini gistgim wiedoniim moczy
kralowzku w Cziechach podle prawa manského geho a dczeram
geho kteréž giž s nyneyssy raansselku swu ma dolepsane wesnitze :
zegmena wes Zdiary, Hertwikowitze, Petrzikowitze,Humburck,
Wo wlanowe, Strzitetz, Porssitze, Kynigkshain, KriensdoríF, Kwa-
lyssz, Slawetyn, Bezdiekow a Kriblitze se wssem wsseliyakym
ktomu przislussenstwim pausstímeapod lenno dawarae na ten spu
sob az tauwiemiekau, kdyzby dzery tohož Christoffaz Gendorffu,
kteréž mygna totizto synuw zemrzelj, aby zase gmenowane wsy
a zámek Ssatzlirz se wssem k tomu przislussenstwim, tak yakž
przedessly y tento lyst nass lenny w sobie ssyřze zawira a issb
obsahuge, na nas a budautzy nasse králi Czieske podle prawa
manských a lenskeho yakž przedessly. protossz prikazugem
neywjssim sudymu wirnim nassim milim kdyzby koli od gme-
nowanehoKristoffa z Gendorftu a dezerau geho we desky d worzke
podle obytzege a prawa przigmany od nyebo przisahu a j)owinost
mansku wlozeny a wepsani bily bez odpornosti a wsseliyakich
hindrunkowy ginatze niekoli neczinitze. a kdozby tento listo geho
o Kristoffa z GendorfFu dobru a swobodu wuoly gmil, ten to-
likéž prawa gma a gmiti bude yako on samKrystoffz GendorfFu .
bez vmensseny. tomu na swiedomi petziet nassy kralowzku k listu
tomuto prziwiesitye gsme rozkázali, datum na hradie Pražkem
w strzedu po swatich trzech kralych letha Bozyho tysyceho pie-
tisteho sztyrytzateho druliiho etc. ete. kralowstwy nassich Rzim-
skeho dwanatzteho a ginych ssestnazteho.
Ferdinandusz. Wolff de Kreys sup. regn. Boemic cancel-
larius. *)
Der befehl an herrn hofrichter von wegen der Schetzleri-
schen gutter Ferdinandi král, das der her Christof von Gendorf
ein ait geschworn, ín was massen er obbemelte gutter lehns-
weise inne haben sol, der ist gegeben zu Wien zu Simono Jude
im 1539 jar in behmischer sprache der itzt gemelten jarzal nach
zu finden hieher gehSrig etc. etc. ^)
Solíte ich dan nu auf des Schiateczky irrige und unge- mn
griindte anleitang auch umb das kumen, des ich an andern ortern
aaser eur maj. dienst auágeborget und an die giiter gelegt, so
ist es mir umb so viel beschwerlicher, das ich mei«er getreuen
1542
Jan. II.
1539
okt. 28
') Wolf Krajiř z Kragku.
') Hier fehlt ein Stuck. Das král bel Ferdinandi fiir ,kUnig:* iat bezeich-
Dend fiir die Zwcispracbigkeit des Sclireibers.
7*
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— 100 —
dienste so ubel belohnet und ohn einige ursach zu meinem ver-
derben meiner giitter spoliert und entwehret werden soli. des ich
mich zu eur maiestat und derselbigen gemahl nicht vorsehen
will, und bith ganz underthehigist eur kunig. maj. und der-
selbigen gemahel, welchen mich meiner spolierten gutter sambt
den vorhaltnen abnutzungen, was ich genugsam beweisen wíir-
de, genedigist restituiren, thue mich darauf beiden eur. mt. in
underthenigkeit bevehelen und bitt in aller underthenigkeit,
ob meiner allergenedigsten frawen procurator hie wieder etwas
einftiren wíirde, dasselbig mir auch schriftlich zuzustellen^ dar-
auf ich ferner die notdurft eur mt. berichten m5g.
Eur. Kom. kun. maj. aller underthenigister Christof von
Qendorf.
Bericht des herrn Christofen von Gendorf der Kom. kun.
maj. gethan aller gestalt der herschaft Trautnaw und Schetzle-
rischen griinden etc. etc. ihrer vorigen herrn halben etc. etc. ')
1542 dis jar war kríg^ vor Pesst, der alte von Braunschweig ward
vertrieben. sswen furstcn in seim land blieben, za Speyr Í8t anch ein
reichstag worden.
i»*b Aimo domini 1542 lar den T.tag marciistderherrMatheus
Mllrz 7» »» cj
ein miinich prediger ordens von der Schweidnitz alhie her gen
Trautnaw gezogen ; er war des her Martinus Tabornators capelan,
er vorsorget das gestifte anderthalb jar. im ward zu Trautnaw
der namen gegeben Sewmatz von wegen des seuwhirten tochter
Anna genant, die er so ofte absolvirt, bisz sie wieder ein tocliter
hette, auch Anna genant etc. etc. dieser h. Seuvmatz kam gen
Trautnaw den 7. tag mai. er ging alwegen mit einem langhcl-
michten beil, das leget er dan auf den altar, wan er ein messe
solt schmieden auf dem gestift altar. darnach zog er wieder gen
der Schweydnitz ins closter etc. etc. ^)
^*P*; Anno domini im 1542 jar den 22. tag septenibris sontag
vor Michaelis zog der wolgelerte herr Johanes Geiszler schui-
maister vom Goldperg alhieher gen Trautnaw und ward schul-
maister. er hat ein son, der his Israel, der hilft im schule halten.
darnach zog auch der herr Johannes Heuszler von Ncuwrode
und hilf die canterei vorsorgen. man hett die schule noch grSsser
^) Feblt wieder ein Abschnitt.
^) Vergl. 8. 85.
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— 101 —
mussen bauen, wo der alte her Johanes Geiszler nicht gestorben.
dan es waren viel junge edelleut und frembde knaben alhie
und grosse studiosi von Prag iind sonsten. er richt die deutz-
schen gesenge an in der kirchen beim hohen grabstain zu singen.
als er starb, ward er unter das hallenfenster begraben ete. etc.
und der her Israel sein son hilt schule.
1543. lasa
Memoriatief was sich im 1543 jar zu Trautnaw hat zuge- i64s
tragen etc. ete.
Anno domini 1543. jar den 20. tag mai ist der her Israel Mai 20.
Geiszler schulmaister zu Trautnaw worden nach absterben seines
vatters Johannis Geiszlers seliger gedechtnis. der her Johanes
Heiszler hilf im lemen.
Anno domini im 1543 jar den 2. tag mai ist der her Marti- Mai 2.
nus von der Gabel gen Trautnaw gezogen und war des her
Martinus Tabemators capellan. er war gar ein langer schwarzer
munch Bemharder orden ; er stellet den zaiger und hilt das ge-
stifte. er hat diese gewonhait an im, wan er kaum drei schritte
fortginge, so reispert er sich alle mai darzu. dieser herr Martinus
von der Gabel war ein jar und sechs w^ochen zu Trautnaw caplan ;
er zog damach gen Prag in Tein und nam éines biirgers son,
Christof Pewel genant, mit im, der zur selben zeit ein schůUer
war. er lisz in zu Prag das schlosser handwerk lernen etc. etc.
Anno domini 1543 jar den sonnobend vor Clementi warNov. 17.
ein beschickung, welchermassendieR8m. kíin.maj.aufbegehrn
deraelben gemahl kunigin Anna hochl8blicher gedechtnis den
herr Adam Sylber von wegen ablSsung der herschaft Trautnaw
mit recht furgenomen, da er damach ein waren bericht von sich
gegeben aufm Preger schlosz die mitwoch nach Margaretha im Jnii is.
obbemelten jar. und ist alles in behmischer sprachen beschrieben:
Ferdinand etc. etc. král panu Adamowi Zilwarowy. stateczny
wimy nass milj wiedieti dawame, zie gest nas ziaoala neyias-
neissy kniezna pany Anna Rzymska, Uherska, Czieska kralowna
gegy laská manzielka nasse neymileyssy, abieh tebe obeslati a
sroczyti raczil o weyplatu zámku a miestu przilussenstwim, pra-
wice se gegy laská k tomu prawie a spravedlnost mili weiplatu
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- 102 —
aneb i ginay. protož toho rock a den pokládati raczyme ten pon-
135b dieli po swatim Bartolomey, abi przed námi a radoray nassmy
na hradye Pražkem se vvsseray zápisy a sprawedlnosti s twymi
tosz massly na to které porzadne stal zweho praw byl ginacže
neczynie. dan na hradie Pražkem w strzedu po swate Mar-
1548 ketí letha etc. etc. xliij a kralowstwy nassich Rzimskeho trzi-
juii 18. naczteho a ginich sedmnazteho.
Tu geho milost pan pan Zdieszlaw Berka z Dube na Li-
pem neywizssy hofFmistr kralowstwy Cieskeho etc. etc. tato o
tom nalezaty wipowidati raczy, poněwadž gim tomu srozumiela,
zie zbozy Trutnowske gest niekdy zastaweno od kralo wne Czieske
které gegy slaw ne pamieti bilo gest niczim wedle prawa nepo-
kazal než toliko kázal sobie postaupeni odhaduow na diedinach
Trutnowskich od panuw Berkow bratrzy z Dube a Janna Ch wal-
koTv skyho z Hustieřzan yakž taž postaupeni a dezkami zemským
w sobie zawiragc w sumie cztyrysta czteryzeti sedm kop ssest-
naczte grossuow wsse czieskych. y z tich prziczin dawa se gegy
kralowe proti němu Adamowy Zylwarowj za prawo, tack aby on
Zylwar nacz gma dotczenau sumu swau ta gest iiijCxlvij schock
xvj gr. wsse czieskich gegy toho zbozy Trutnowskeho se wssimi
a wsseligiakyni k niemu przislussenstwim czož tu drzý bes
umensseny postaupil, a dáti gegy kralowa račzila pamathne než
chzelj kdo k yake wietssy sumie kterežby to zbozy porzadnyc
zastaweno neb odhadeno bylo sprawedlnost miti, prawo se gemu
nJv.* ť4. nezawy ra. stído se w sobotu po swatim Klimentu letha m** v* xliij*».
Beschickung nmb ein bericht des herr Adam Silbers der
Trautnawischen gtitter halb, welcher massen die R8m. kun.
maj. auf beger derselbigen gemal kunigin Anna mit recht jRir-
genomen mitwoch vor Margaretha ira 1543 jar aufm Praeger
schlosz etc. etc.
Abschrieften dreier ausgeschnitten zedl, welcher massen
die abtischin zum Zderasch und hem Christofen von Gendorf
von wegen etzlichcr dorfcr grund, wald und wasser, so zur pfar
und spittal gen Trautnaw gehom soUen, daruber sie die ober-
ckait zu haben vermeint, auffordern thuet. uberandtwort zu
Prag durch Stentzel Bumey von Tahá und Mertyn Trubaschke
1560 aufm Augezd a. d. freitag nach Petři kettenfeir im 1560 jar.
Od welebne a vrozené panny Dorothy z Daupawa mystn-
nie a przeworj' y wsseho konwenta klassteruow Zderazskel
a Zwietezkeho, zakonakrzyzow nikuow Geruzalemskych a ne
swieteyssyho hrobu Bozyho rzeholy swateho Augustina podř
zrzyzeny zemskyho poslaný gsme k wam, vrozeny a stateczn
íóija,
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— 103 —
ritirzy paneKrystoíFe Jandorff z Qandorffu anaWrohlaby, jakož
ze wkladate w grunty gy panny Dorothie y wssemu koQwentu
dotczeneho klassteru Zderazskemu naleziti zcgmona w wes De-
brno poddaczy koBtelny w wes Dlubecz tak rzeczenu se wssemi
a wsselygakym k tomu przyslussenstwym gy k tomu od staro-
dawna nálezy nad czymz ona panna Dorotha z Daupowa y wsaetz-
ken konwent wedle nadaný a privilegia wrhnost a panstwj magi:
znateli se k tomu a chczeteli gim to k naprawie prziwesti a bes
dalssych nesnaezy postupiti, na to od was ziadagi swietle a ne-
ukrite odpowiedi, kterauzby se prawiti mohli, daná czedule rze-
zana na klassteržeZderazskym w patek po swatem Petru sstolo- aÍ^\
wany letha etc. ssedesateho.
Od welebne a vrozené panny Doroty z Daupowa mystrynie
a przewory y wsseho konwentu klassteruow Zderazkeho a
Swieteczskcho, zákona krzizownikuow Geruzalemskych a ney-
swieteyssyho hrobu Bozvho rzeholi swateho Augiistyna podle
zrzyzeny zemského poslaný sme k wam, vrozeny a stateczny
rytirzy pane Krystoffc Jandorff z Jandorffu a na Wrchlaby,
jakož gstc wlozili w les sspitalsky kteréž od starodawna
k ffarze Tmttnowske podatzymu gij panny Dorothy y
wsseho konwentu náležitý a ten gste na wietssim dile posekati
dali a posawad haynym sweym prodawaty dopausstite nema-
gicze se toho na ublizeny wrhnosti a panstwi gy pany Doroty
z Daupowa y wsseho konwentu dotezenych klassteruow proti
nadaný a privilcgim gich pustiti, znateli se k tomu a chczeteli
gim to k naprawie prziwesti a bez dalssich neznaczy postupiti:
na to od was zadagj swietle a neukrj^te odpowiedy, kterauzby se
sprawiti mohli, danna zedule rzezana ut supra.
Od welebne a vrozené panny Doroty z Daupowa rayBtrynie
a przewory y wsseho konwentu klassteruw Zderazskeho a Swi-
tezkeho,zakonakrzissownikuowQeruzalemzkychaneyswietie8s-
syho hrobu Bozylio rzeholy swateho Augustyna podle zryzeny
zemského poslaný sme k wam, vrozeny a stateczny rytirzy pane
Krystoffe Jandorff z Jandorffu a na Wrchlaby, yakoz gste se
wložili w reku, kteráž od starodawna k ffarže Truttnowske po-
daczym gy panny Doroty a wsseho konwentu naleziti, tu gste
sobije mimo rzad a prawo osobili a gy w drženy gste a taky
gynich wietzy, kteréž od starodawna k tomu chudému zadussy
nálezy nemagicze se toho na ublyzeny wrchnosti a panstwy
gi panny Doroty z Daupova a wsseho konuentu dotezenych
klassteruw nadanim a privilcgim gich dopustiti, znateli se k tomu iseb
a chzeteli gim to k naprawie prziwiesty a bes dalssych nesnaezy
Eostupiti : na to od was zadagj swietle a neukryte odpowiedi,
terauzby se zprawiti mohly, daná czedule rzezana naklassterze
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Zderazskym vf patek po swatem Petru sstolowany letha
uvlx®.
Andwort aiď obbemelte der abtissin drei auszgeschnittne
zedlen, uberandword ihrem gesantcn Martin Trubaschken aufm
Augezd zu Prag durch Conraden voii Poxdorf und Danielu
se*^L23. Herlett a. d. montag nach Mathei anno domini im 1560 jaro
etc. etc. •
Welebna a vrozena panno Dorotha z Daupowa mistrynie
a przewory y wsseczken konwent klassteruw Zderazkeho
a Swietezke, ja Kristoff z QandorfFii na Wrchlaby wam wedle
zryzeny zemského oznamujiy, jakož gste mie w patek po swatem
Petru flstolowany letha tohoto ssedesateho po Stanislawu Buri-
niowy z Tochowa a Martinowy Trubasskowj na vgezdie trzy
rzezane czedule, kteréž datum nadepsaného dne stogi, odsilali,
w kterehzto czedulech wiedieti žadate, znamli se k tomu ze sem
se w grunty wassy y wassemu konwentu k dotyčnému klassteru
Zderaskemu náležitý, totizto w wesz Debrno poddatzy kostelny
w wes Dlubez, druhy w les sspitalzsky, kteréž k ffařze Ťruttnow-
sky nálezy^ trzety w rzeku, kteréž k íFarze Trutnowske wam
panie y wssemu konwentu k i)odatzymu náležitý wkladaty a
sobie prziwlastniti miel, a chzili ya to k naprawie prziwiesti
a bez dalssich nesnaczy postupiti tíik yakž wasse wsseczky
trzy rezane tzedule to w sobye ssyrze zawiragj a vkazugj etc:
na to wam tuto odpowied dawam: zie sem od ziadneho nikda ne-
slissaly abisste wy a konwent nebo předkowe wassy drzý tel i
téhož klasstera wiczc nežli przcd lidské pamieti na týchž
mistech yako grunty wrchnosti a panstwj yakž dokládáte kdy
miti mieli, nýbrž zie kralo we Czcssty a przedessle drzytele panstv j
Trutnowzkeho a Ssatzlirzkeho takowc grunty wrchnosty panstwj
a sprawedlnosty od lidzke pamieti wzdiczky w drženy a w vzie-
wany bylí, kteréž gsau taky zastawowali a zapsali, a ya tolikuz
137a nicz ginacž než yakz na mie przissli za cziasu drženy mého toho
sem vžiwal a protož przes muj geho czysarske na to wydaney
reuers a pržigate kralo wske lenno cžoz tu mam geho czysaržske
nebo gynim gich sprawedlnosti a wrhnosti k ugmie žadne ne-
Erawj nebo postupowany vcziniti newym. tim se týmž wassym
onwentem sprawíti budete moczj. daná czedule rzezana
w pondieli po swatem Matyes letha etc. ssedesateho. *)
') Es folgt durchstrichcn : , Auf begern derselben gemahel kunigin Anna
hocWoblichflter gedechtnus hcrn Adamen Silber von wegen ablosung
der herscbaft Trautnaw mit roeht furgenumen 1543 FerŽnandus král
— panu Adamowj Zilwarowj.* Dann folgt der Wortlant der tscbechi-
schen Urkunde v. S. 101, 102.
Am Scbloss v. S. 137a steht : ,Ge8chríben am abcnd Bartolomei anno
domini 1662. S. Zographus H.^
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— 105
1544.
lS7b
Memoriál was sich zu Trautnaw dis 1544 jar verloffen. *) is**
Anno d. 1544 den 7. tag januari ist angefangen holtz und J*n. 7.
staine zur spitalmiil zu furen; die ist damacb auf die alde
stelle erbauet worden, da ziivor alters auch ein spitalmW mit
sechs gengen gestanden hat. Tomas Freisc war bawmaister
und milner darinnen. es ist aucb dis jar das alte špital daselbst
weggeraumbt worden und ein neuw špital bein das niederthor
herauf gebauet worden.
Anno d. 1544 den 28. tag im hornung lisz im Casparpebr28.
Jokel bawholtz zun seinem hause ííiren, welchs er an seinem
bůrgermaísteramb" von grund auf neuw erbauet etc. etc.
Anno d. 1544 den 12. marci am tage Gregoři herr Matheus Mára 12.
von der Schweidnitz zog gen Trautnaw ein evangelier, war
des her Martin Kretzschmers capelan und versorget das ge-
stifte. er war drei viertel jar zu Trautnaw, und da Caspar
Jokel zuř selbigen zeit biirgermaister war, lisz er niehr dan
zehen (gute derflerdrin) oder huren etc. etc. von Trautnaw
wegweisen und in die stadt vorbitten. alda nam diescr obge-
nante her Matheus eine aus denselbigen fetteln, die his man
die alde stadtschreibcrin, zun im und zog gen Rognitz und
wardt pfarher daselbst etc. etc.
Anno d. 1544 den 24. aprilis am tage Georgi zog der herr Aprii24.
Johannes Fabcr der geburt von Leybzig hieher gen Trautnaw
und war schulraaister nach dem her Isracl Goiszler. er erfreiet
im die alte Bleschkin und lisz sich darnach zur Prage vor dem
erzbischof mit ir schaidcn. cr zog darnach hinnnder bein die
Schweintz und war ein pfarher zum ungetreuen Seuffersdorf
etc. etc.
Anno domini im 1544 jar den 6. tag mai das ist die dritte J?"|.?i_
mitwoch nach ostem hat der edle gestrenge ritter und herr herr
^) Oben am Rande steht: ,Ludwig der curfurst starb am Rein, der
kaisor krigt in Frankreich hinein/
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138a
— 106 —
Adam Silber die sladt Trautnaw mit sambt den zugeh5rigen
daerfern abgetreten zusambt der zugehSrenden herschaft der
hochgedachten Romíschen, Ungrischen tind Behmischen ko-
iiigin abgetreten etc. etc.
1545.
Memoriál was sich zu Trautnaw hat zugetragen im 1645
jaré otc. etc. ')
Febr.14. Anno domini 1545 den 14. tag februari hat Tomas Freyse
lassen bawholtz fíirn und hat sein hausz gebauet auf die bau-
statt, da des alten Albrechta heiszlin gestanden hat, zwischen
Michel Meuers haus und Simon Fitzens, da itzunder dasselbige
haus in zwei heiiser getailct und gebauet ist worden etc. etc.
Anno d. 1545 im merzen und april sind die zwei heiiser,
so zwischen Hans Fikers haus und des Fetter Mertin haus
gelegen, erbauet worden, eins durch den alten Merten Hirapel
bein Falten Fikern uber die grosse pflitzen, das ander ist auf
die Stelle gebauet, da zuvor 2 judenheiiser, die zwerch haben
daselbst gestanden, die der jude Samel gebauet hatte; es hat
auch ein klein heussiin hinder donselben heusem gestanden,
welchs der frau Burszkin gewesen, und ist damach der alte
Elias jude darinen gewesen, ein lamer jude, das es ist das
judenheuszlin genent worden etc. etc.
Aprii?3 Anno domini 1545 den 23. tag aprilis am tage Georgi ist
gen Trautnaw gezogen der her Frantz N. von Grisaw ein klein
monchlin und ward des her Merten Kretzschmers capelan. er
versorget das gestifte ein halb jar. dieser her Frantz nara stil-
schweigend sein beth, darauf man pflegt die capelanen zu
legen, und ging stillschweigend darmite zum mittelthor hienaus
und behilt die bethe unter die zogebr&ke. als es die wescherin
gesehen, habens etzliche personen wieder herein getragen. da
ist der můnch wieder gen Grisz ins kloster gelaufen.
Mai 14. Anno d. 1545 am tage der himelfart Christi hat die hoch-
gedachte Rom. Ungrische und Bchmische etc. etc. kúnigtn
') Links am Kande: ,DÍ8 jar ward herzog Heinrich von Braunschweig
mit seim son gcfangen, herzog Ludwig von Bayern starb, herrLen-
hart von Fels auch verdarb.'
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— 107 -
Auna von gottes genaden kunigin zu Behaim die ganze her- • iMb
schafl, 80 zu Traiitnaw gehSrig in bestand weiss einern ehr
samen rath, richtcr und gemeineldesten zusambt einer ganzen
gemein (der stadt Trautnaw) auf sechs jar nach einander fol-
gende verlassen, das man ihr Rom. kun. mai. alle jar jerlichen
in ibre kammer fíinf hundcrt reiniscbe gulden, je funfzehen
patzen vor ein gulden gerechnet, niacht die suma vier hundert
schock und acht und zwentzig schock, je dreissig weisse
groschen vor ein schock gerechnet, und meher achtzehen
weisse groschen und zwene weisse pfennig, die zuthailet auf
alle Gali zwei hundert und vierzehen schock achtzehen groschen
zwen pfenig und auf Georgi desgleichen etc. etcr.
Auch hat in diesem 1545 jar wie obbemelt der allerdurch-
leiichtigiste gro?zmcchtigíste R5m., Unginsche und Behmischer
etc. etc. kunig Ferdinandus etc. etc. der obgen antén etc. etc.
kónigín aller herzliebster her iind gemahl die stadt Trautnaw
mit ihren inwonern itzigen und kunftigen mit zweien neuen
jarmarken begabet und begnadet, das sic vor menniglich un
vorhindert gehalten werden mSgen, den einen auf sanct Paulus
bekerung tag, den andern auf den montag vor dem pfingsttag,
den dritten nach seliger und loblicher gedechtnis kSnig Wladi-
dislaus begnadung auf den tag Wentzeslaui und die kirmes
alwegen vierzehen tage vor Wentzeslaui alle jar jerlichen ge-
halden, wer den mag etc. etc. dergleichen das ein ersamer
rath der stadt Trautnaw mit dem stadtsigil und secret wie andre
ihrer m. stett mit rothem wachs sigeln mogen, so noch der be-
gnadung am tage sanct Matheus im hcrbst angefangen und
auszgegangen ist etc etc.
Dis jar war herzog líeinricii von Brauiiscliweig mit seiin sone ge-
farigen, horzog Ludwig von Bejem starb, her Lenhart von Fels verdarb.
1546.
lS9a
Memoriatief und gedechtnisz was sich zu Trautnaw hat isie
zugetragen im 1546 jar etc. etc. ^)
') Am Kande links: ,Dis jar war zu Worms ein reichsU^. zu Kegons-
purg man disputirt, doctor Martin Luttcr verscbied, der kaisor hat
gross unfried mit den protcstirenden stenden.*
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— 108 —
Jan. 1. Anno domini im 1546 jar den 1. tag januari an des neuwen
jars tag zog Johannes Mur von Geyszlingen hieher gen Traat-
naw iind ward des her Martinus Kretzschmers capelan, er ver-
sorget das gestifte eín quartal. man sagt, diesem her Johanis
Mur solt einmal die hostia in der messen uber dem gestíftaltar
sein empfallen im aufheben. und da er weg zoge, nam er ein
schuller von Trautnaw mit ihm weg, genandt Gorge Klamper,
da sein cltern nach heutiges tagcs nicht wissen, wohin sie
koraen seind. die rede ist gegangen zuř selben zeit, er sei mit
dem knaben gen Roni gczogen etc. etc.
MaTzíi' Dieses 1546 jar den 15. tag februari den sonnobend vor
invocavit geschah ein berednis zwischen dem her Christof von
Gendorf eins tails und dem her Adam Silber anderthails etz-
licher lehengutter halbcn und des her Christof von Gendorfs
verschriebenen hairathguts dem her Hansen und her Christofen
Sylber gebriider etc. etc.
Febr.15. Nftch Christ gcburt den 15. tag februari im 1546 jar ist
beschchen ein aufrichtig volkomne beredung und bercdnus zwi-
schen den edlen gestrengen herm Christofen von Gendorf auf
Hohen Elb an einem und herm Adamen Sylber von Silberstain
anders thails und nemblich also : als gedachtcr her Christof von
Gendorf im verschienen zwei und viertzigsten jar etzliche seine
lehengutter zum Schaetzler gchoríg umb vier tausent schock
meifiznisch hern Adamen Silber vcrpfendt, inmassen dnu solchcs
in die hoftíifel verzeichnet und derhalben ihme umb berhiirte
139b vier tausend schock die gewehrschaft auf Wurchlabi mit der
landtafel und dan aber bei der hoftafel auf andere seine lehen-
gutter vcrschriebcn hat, desgleichen so hat auch her Christof
ime Adamen Sylber etzliche andere Ichendoerfer in einem kauf
bein der hoftafel anstadt des hairatguts, so er seinen zweien
tSchtem Beningna und Leonora, dic er baiden des her Adam
Sylbers sunen Hansen und Christofen zu vorehlichen in abred
imd vergleichung gestanden, zuschreiben lassen. dieweil sich
aber zugetragcn, das unser allergenedigste fraw kunigin die
obbcrhurten verpfcnden und verkauften lehengiiter gen Traut-
naw einziehcn lassen, als ob sic daselbst hin in die pfandschaft
gehorten, und herrn Adamen Sylber dicselbigen cndwendt wor-
den, hat derhalben er hern Christofen von Gendorf umb die
gewehrschaft vermiig der vorschreibung bei der landtafel mit
recht ersuchen wullen und ihme nach ordnung der rechten
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— 109 -
• ^
vmluwa *) gegeben hat. damit aber zwischen baiden theilen allc
sachen in gutlicherVergleichung bei erster angefangener freund-
schaft bleiben, so hat her Christof von Gendorf zu ablegung der
gewerschafk her Adamen Silber zwei tausent schock meisznisch,
die er ihme vermSg einer besondem berednus zu thuen gevveseu,
erlassen und zu dem des hern Adamen Silbers sonen Hausen
und Christof en jedem nach ausser des versprochnen hairats ein
tausent schock meysznisch nemblich tausend schock auf s/inct
Gorgen, wan man wirt zelen im 48 etc. etc, und dan abennal
auf sanct Georgen tag in 49 jar das ander tausent schock zu
erlegen schíildig sein, als nach inhalt der verglichnen verschrei-
bung daríiber verfertigt. dagegen sol der her Adam Silber die
obangezeigte gewerschaft, die bei der hoftafel vorschrieben, ausz- i40a
leschen lassen, auch das dorf Trauttenpach, sover ihme dassel-
bige ihme anderswo nicht mit rechte enzogen wiirdet, nach dato
des herllansen ehlichen beilegers in vierzehen tagen ungeferlich
abtreten; jedoch soUe her Hans und Christof Silber, weil sie der
vorschreibung nach der zwei tausend schock bisz in das 48. und
49. Jar erwarten miissen und alle nutzung des dorfes Trautten-
bach geniesen und gebrauchen, an derselbigen nutzung sie von
dera hern von Gendorf nicht geirret sein solíen. es hat sich auch
her Christof von Gendorf ausz sunder gutwilligkeit bewiiliget,
weil er am Schatzler nicht paue und daselbst wirtschaft anrichte,
80 will er seinen lieben sun Hansen Silber auch die nutzungen
an forbergen, míihlen und wisen und verlag des kretzschmes
daselbst vergSnnen. was aber belangond die lehengutter, die der
von Gendorf her Adamen anstadt sein des von Gendorf hairat-
gutts kaufweisc zugestellt, dieweil aber der von Gendorf her
Adamen Silber den kauf nicht gewehren miigen, auch der von
Gendorf umb die giitter nichts empfangen, sunder des hern Sil-
bers sShnen das hairatgutt in ander weg vergleichen mussen,
80 hat herr Adam Sylber ihme denselben kauť bei der hoftiifel
auszleschen lassen und dem von Gendorf sein recht wieder-
umben haim gegeben. derhalben ein thail dem andern beriirter
auch vorhin vorschriebner vertreg halben nichts anzuťordern
hat, sunder er von Gendorf mag sich derselben seiner gelegen-
hait nach erholen, wie er weisz. des zu urkund so haben die
erst gemelten her Christof von Gendorf und her Adam Sylber
sambt seinen siinen Hansen und Christofen diese berednus
gegen einander gleich laut mit ihren fiirgedruckten insigeln ver-
fertiget und zu mehrer sicherhait zu gezeugnis erbeten die
edlen gestrengen und ehrfesten herrn Hansen SchofFgotzsch, ge- 140^
nandt vom Kinast auf Kreppelhof, der furstenthiimer Schweid-
') monitio, berednis.
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— 110 —
nitz und Jauer canzler, uud her Hansen Tzetrissen von Karjsz,
unser freundlichen lieben schwoger und sun, das sie ihre insigil
neben unser aufgedruckt haben, doch ihnen, íhren erben und
sigilln ohne schaden. gegeben im jar und tag wíe ob stehet.
Mirí^ Anno domini im 1546. den 23. tag februari am sontag re-
miňiscere ist her Valerius Qrunberg (der geburt von Glatz) ge-
wesener schulmeister zu Braune mit dem her Johannes Tzenker
gen Trautnaw komen, und haben alle baide die schulmaisterei
versorget, ein jeder seinc lernstunden verricht. darnach zog der
her Tzenker gen Prag in des konigs cantorei. der her Valleri
bleib schulmaister bis ins 18. jar, bis man Bchreib 1563 ; da ist
er gen der Giilden Ellssen ztm einem pfarher vociret und be-
ruffen ala ein Trautnawischer mitbíirger ete. etc.
1546 ist grosse teurung zu Trautnaw gewesen. ^)
Anno domini im 1566 jar hať der gestrenge rítter und herr
herr Cristof von Gendorf Rom. kiin. maj. rath etc. etc. das schlosz
auf Hohenelb erbaut, wie die jarzal und lateinische geschrift, so
liber dem schloszthor ausgehauwen, also lauttet: Christophorus
Qendorphius eques aura : *) sibi gratisque heredibus posuit anno
a nato sei-vatore M. D. XL Ví. ®)
Febr.18. Anno domini im 1546 den 18. tag des monats fehraari ÍBt der ehr-
wirdig *) und hailige ^) man Martinus Luther zn Eiszleben in got niende
entschlaffen. der kaiser hat grossen nnfriedt, zn Kegonspurg ward gedis-
pntiert mit den protestirenden stenden etc. etc.
Disz jar seindt die drei heuser an den kirchhof gebauet
worden of die mauer beira kirchtor.
141a
1547.
1547 Meraoriatief und gedechtnisz wasz sich zu Trautnaw hat
zugetragen im 1547 jaré.
j«n.4/i». Anno domini im 1547. jar den 4. tagjanuari den sonnobend
nach des newen jarstage kam der caplan her Matheus von Pol-
') Ani Rande links: ^Anno domini 1546 den 3. mai zog Johanes Tzenker
her und ward schnlmaistcr, und Lorentz N. sein cumpan. sie waren
2 quartal zn Trantnaw bis zur zukunft des hcm Valery Oruuberg/
^) Uber ,aura* ist ,militíe* gescbríeben.
') Mit anderor Tinte eingeschrieben : ,Í8t Hans Himpcis gibel gebauet.*
*) Geandert von anderer Hand in ,ehrruhrig.*
^) GeSndert von anderer Hand in ,hajlose.*
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Jaiuiar
2*127.
— 111 —
kenfaain genTrautnaw undwar ein monat lang des herMertten
caplan und versorgct das gestifte. er zog bald wieder hinweg.
also ist hinfort kein caplan zu Trautnaw mehr gewest, bis man
hat gescfaríeben 1060^ sondem der her Mertten Kroizschmer hat
das gestieft díeaelbe sseit als initte verBorget.
Anno domini 1547. jar den 28. tag januari zwischen des
zeigers 8. und 9. uhr am donerstage nach Pauli bekerung ^) ist
die allerdurchleuchtigste groszmechtigste Rom. Ungrische, Beh-
mische kíinigin und fraw fraw Anna, so EHsabeth getauft worden,
in gott vorschieden auf dem schlosz zu Prage und ara monUg
darnacfa begraben, der gott gnade. und haben ihr zu Trautnaw
ausgeleutet.
Anno domini 1547. den 11. und 12. ta^ aprillis den freítag'undsonn- ii^/^^
obend vor quasimoHo^oniti soind zwo sonnen am himniel^mit blatigen farben ~^r;m;7~
ganz tnnckel gleich cínem fínstemis schcincnde gestanden. es hat in Dti-
ringen blut geregnot und disz jar ist der kurfiirat von Saxen herzog Jo-
hannis Fríederych am sontag misericordias domini nach mitag von kai- Apríl 24.
serlicher maj. Caroly quinti krigsvolk an der Elb bein Milberg zwo meiln
von Meyxen in einem weldlein von etnem jangen edelmann Trodt gcnandt,^)
dem der kurfUrst sein fíngerríng willig gegeben, so unter herzogeu Mo-
rítaeu regiment gelegen, gefangen und kai. m^'. geliefcrt woi'don. uib
Auch sind in diescm 47. jar viel grausame crschreckliche wunder-
zeichen am himel gesehen worden in viel landen und stetten. gott wcnde
es zum bosten etc. etc.
Anno domini 1547 im monat februaris haben burgennaister
und rath sambt den eldisten geschwomen und der gemaine der
Alten, Newen, Kleiner stadt Prage mit mehr andernBehmischen
stetten, die gesigelt haben, zu welchem auch gefallen sind die
zehen kreLsz derherschaft undritterschaft des kSnigreichs Během,
ihr alt vorbundtnus und vorainigung vorneuwret und ein besten-
dige ewige einigkait zwischen ihnen durch vier hundert sigill
bekreftiget, auch mit der von Trautnaw sigill, wehíhs Gorge
Weniger und Wentzel Herolt zu Prage ein goltschmied hatten
maohen lassen, und hinter vorwissen der gemain zum lande ge-
sígeh haben etc. etc. und nach solcher ihrer voreinigung auf
íhres kdnigs Ferdinandi mandata, (videlicet) den churfiirsten
von Saxen herzog Hansen Friderichen sein land und leut mit
hulf herzog Moritzen zu uberziehen, diese ihre christliche und
') Der Ted der Kaiserin erfolgte am 27. Jannar.
>) Thilo voB Trotiia.
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— 112 —
einti'echtige andtwort gegeben, das es ehrlicherundchristlicher
were, ehe sie wieder den kurfursteu von Saxen ziehen und das
unschuldige christliche blut ihrer briider (welche einer religion
mit ihnen und dem leibe und das blut Jhesu Christi unter beider
gestalt zugleich, wie sie emffingen) vergissen und ihre freiheiten
142a und privilegia verlassen, eh wolten sie ihr leib, leben, ehr, gutt
und blutt vorlieren. und haben sich darauf vor die stadt Bid-
schow zu felde gelaegert, darnach gen Prage gezogen, aber zu
spate. der konig Ferdinandus zwang sie ohne schwert, wie es dan
meniglichen bewust ist etc. etc. auch ist Teutzschland in diesem
jaré in solchen grossen unuberwindlichen schaden komen durch
vorherungland und leut, bliindern, rauben, mort undbrand. der-
gleiehen in Teutscher nation vor nie erhSrt und mit unausz-
sprechlicher schatzung beladen worden etc. etc.
Oct. 10.
In diesem 1547, jar den x. tag octobris ist diese copei
pfandsverschreibung dem her Christof von Gendorf zusambt
einem refers uber Trautnaw gegeben worden etc. etc. :
Wir Ferdinand etc. etc. bekennen fur uns und unsere erben
und nachkomende k5nige zu Behaim offentlich mit diesem brief,
das wir mit rechtem wissen und zeitigem vorgehaltem rath dem
gestrengen unserm lieben getreueu (Jhristofen von Gendorf zuř
Hoheneibe unserm rath in gnedigister erwellung und betrach-
tung seiner vleisigen getreuen niitzlichen und miihsamen dienste,
80 er uns ein lange zeit und vil jar her gethan und erzeigt hat,
und ausz sondern gnaden unser schlosz und stadt Trautnaw
sambt allen und jeden derselbigen ein und zugeh&rigen, wie
die in unserm konigreich Během gelegen, und mit ihren rainen
und graenitzeU; die ihm durch unser comissari ausgezaigt ist
worden, umbfangen umb vier tausend taler oder schock meisz-
nisch, 80 wir ihm in abschlag des reversz, den wir im nach uber
etzliche eingegebene herschaťt umb das alaunbergwerk zu Scha-
chowitz zu thun belieben, alles ein pfandsuma darauf geschlagen
pfandweise sein leben lang und nach seinem tode seinen erben
sex jar lang nach einander volgend eingegeben und verschrieben,
auch die leutte und underthanen darzu gehorig mit gew6nlicher
pfandtpiiicht an ihne weisen haben lassen : thun solches auch
hiemit wissentlich und in craft dies briefes aus Behaimischer
ktiniglicher macht und volkomenhait also; das gedachter unser
rath Christof von Gendorf solchs obgemelt schlosz und stadt
Trautnaw sambt allen derselbigen ein und zugehSrungen wie
obgemelt sein leben lang und nach seinem tode seine erben man-
\
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— 113 -
liches oder weibliches stams sechs jar lang nach einander folgens
inhaben^ nutzen, niesen und gebrauchen und darmit ihres ge-
fallen handeln und thun sollen und m6gen an uns, unserer erben
und nachkomenden kiinige zu Behaim und sonst mennigliches
irrung, eintreg und verhinderunggerhiiglichen gebrauchen. nach
verscheinung aber derselben sechs jar von semem tod an zu-
raitten sollen gedachtes von Qendorfs erben manlichs oder
weiblichs geschlechts, oder wer gemeltes schlosz und stadt
Trautnaw mit ihrem gutten wissen und willen zu handen haben
wirdet, dasselbig ^chlosz und stadt Trautnaw sambt aller ein
und zugeh8rung, und aller massen im dieselben von Gendorf
eingeraumbt wiirde und ubergeben worden, und er von Gendorf
und seine erben ingehabt, uns, unsern erben und nachkommen-
den ktinigen zu Behaim gegen wiederlegung der obernenten vier
tausent taler oder schock meichsnisch, umb welche sie ihme dan
eingesetzt worden, ohne schmaelerung und minderung, auch ohn
nichtes weigerung wiederumb abzutretten und einzuraumen und
die leute und unterthanen obgemelter pfandspflicht auch wie-
derumen ledig zu zellen und an uns und unsere erben und nach-
komen zu weisen schuldig und verbunden sein* im fall aber das
wir, unser erben und nachkomen gedachts Christofs von Gen-
dorfs erben oder inhabern gemeltes schlosz und stadt Trautnaw
nach vorscheinung angerechter sechs jar die obangezaigten
vier tausent taler oder schock meisnisch von uns oder unsern
erben voUiglich vergniigt und bezalet, doch so woUen wir uns
auf obgemelten stucken und guttern alle schutz und bergwerk
von allerlei metallen, wo sich der einigerlei auf gedachten gríinden
ereigten, sambt allem dem, was zu erbawung derselbigen die
notdurft erfordert, auch die gejaid, wildtpanen, geistliche und
weltliche lehenschaften, lehensfell und andere kiinigliche ober-
kaiten und regalien, sonderlich aber die wált imd behiilzung
auch prei, prenn und pauwholz zu unsern herschaften unserer
notdurft und gelegenhait nach unverhindert und ausser eini-
gerlai bezalung herabflossen und pringen zu lassen, derglei-
cheu auch die obgemelten nutzimgen und das verfallen bestand
gelt und anstendt bein den inwonern der stadt zu Trautnaw zu
ersuchen und zu erfordem gentzlich und ausdrůcklich zu unsern
und unserer erben und nachkomenden ktinigen zu Behaim nutz
und guttem vorbehalten und ausgenomen haben. in sonderheit
auch so solle oft gemelter Christof von Gendorf oder seine
erben in inhabung viel gemeltes schlosz und stadt Trautnaw die
leute und unterthanen zudenselbengehorigwiederdiebilligkait
und alte hergebrachte gewonhait, freiheit und gebrauch mit
nichte beschweren, nach angreifen, inmassen er uns dan solchs
zugesagt, auch sich desselben gegen uns in sunderhait durch
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— 114 —
ein revers verschrieben hat ohne geferdt zuurkundt diesz briefs
1547 etc. etc. gegeben aufm schlosz Prag den 10. tag octobris anno
oct. 10. ^^ im 1547 jar etc. etc.
Dieses jar ist ein befehlich des erzherzogs Ferdinanda ge-
kommen an ein e. rath zu Trautnaw, die doerfer, so zum Schatz-
ler gehSrig, losz zu zellen und sie an herr Christof von Gendorf
143b weisen etc. etc. laut also :
An burgeimaister und schoepfen der stadt Trautnaw —
Ferdinand erzherzog.
Ergamen getreuen lieben ! wir geben euch zu erkennen,
dasz die Romisch kúnigiich majestát unser genedigster lieber
Lerr und vater desselben rath Christofen von Gendorf aiďHohen-
elb die doerfer zuin Schatzier gehSrig Starymiesto, Kalun-
wodu, Lampersdorf^ Mladibuky, Sklenařzowitze, Lysetzniz,
Woletini, Wernirzowitze, Ry chory, Walweí^itzi, Ůarssow,
Berhartice, Olessnitze, Bezkau, Zdiari, Hertwikowitze, Petrzi-
kowitze, Humburky, Wowoianow, Strziles, Porsitze, Kauty,
Kunigshain; Krienszdorf, Kwalisch, Slawutyn, Bezdiekow (und
Kryblitze), welche hievor die Romische auch zu Hungern und
Behaiin etc. etc. kiinigin unser gnedigste liebe frauw und mutter
hochl&blicher gedechtnisz in ihrer maj. kammer einzihen und
dieselben nachfolgende durch ihrer maj. und cammer derselben
stett in Behaim und eur verwaltung undergeben lassen, ausz
beweglichen ursachen zu restituiren und wiederzugeben gene-
digst bewilliget. darauf im namen und von wegen hochgedachter
kais. maj. unser befehlich an euch, das ir die unterthanen zu
den obgemelten doerfern gehSrig ihr^r pflicht wiederumben
ledig zellet und sie damit an gedachten von Gendorf weiset
und ihme déme von Gendorf oder seinen bofehlichhabem solche
doerfer sambt der nutzung auf itzt Galii verfallen abtrettet und
eingebet und euch dessen nicht verwiedert. daran thut ihr hoch-
1547 g^dachter kiinigl. maj. willenund mainung, datumden 10. octobris
Oct. 10. anno im 1547 jar.
Miirz29. Anno domini im 1547 jar dinstag vor dem palmtag, alda
i44» diese zeit ist gewest Wenzel Krebs stadtvoit, da ist worden
abgewegen das wasser die Aupa bei Gíinttem in der Aldestadt
bein den brunnen zwo elen ubig dem ehrlinstocke, und ist alda
befunden worden ein und sechzig sail oder schnur bisz etwan
3 elen von dem mittel thor in die stadt, und auf der briicken
hat es gehabt 8 ellen und ein viertel und gar cntpfallen ut supra.
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— 115 —
Anno domini 1547 den 21. tag im mertzen am dinstag vor JJj^
palmárům ist auch abgewegen worden das wasser, so hinten
beim Katzauer entspringet von der Kreyblitz. und ist ange-
fangen worden unter einem kirszbaum im graben und alda ab-
gewegen worden und abgemessen sieben und sechzig schnur,
und jede schnure haťte hat dreisig ellen, und hat zugetragen
in die stadl Trautnaw bisz vor Grundt Jorgen und Maths
Thíiselln an die saul und in der Burggassen drei ellen unders
pflaster. ferner hat man das wasser die Aupa hinder Matz
Quirentzen angefangen abzuwegen und haben es bracht bisz
unter des Langen Qorgen fenster dargegen uber, und seindt
zwenzíg schnur zu dreisig ellen da erfunden worden. item diesen
tag hat man auch ferner das wasser abgewegen, und haben an-
gehaben zur Aldestadt bein Fitz Jokeln bei ihrem thor gleich
in dem thorlein in dem quall, und alda befunden worden allent-
halben bisz an den Ring bisz an des Langen Gorgen steinene i44b
saul achtzehn schritte von derselben saul gegen der prangen,
und alda befiinden, wass man rh6r bedarf fiinf hundert und vier
und zwanzig rhSr. und so ein jedeš rhSr helt acht ellen, so be-
findest du das wie oben. dan es befindet sich nur ein ehl uber
das pflaster etc. etc.
Ferner so ist das wasser in dem brunnen unter dem Galgen-
berg oberhalb Kratzigs Grawlin obig des alten Koschken hause
abgewegen worden, welchs gar hoch in die vier ehlen uber das
pflaster auf dem Kinge hat zugetragen ins oberbreihaus, in
Wentzel Herolts melzhaus, in die badstube, auf dem Ringe in
zwen rhorkasten, beim schloss, beim Hans Fiker, in den dritten
beim Qorge Weynem, dem Klein Meuer zimi vierten etc. etc.
Anno domini im 1547 jar den 10. tag octobris hat der edie oct. lo.
gestrenge herr Christof von Gendorf die stadt Trautnaw ein-
genomen mit allen den doerfern der stadt zugehSrig, den 10,
weinmonat ut supra.
Anno domini 1647 jar der konig voii Frankreich starb. ín Během ein
grosse aafrhur war. herzog Hans von Saxen ward gefangen, so ists dem
landgrafen Ton Hessen aucli ergangen. die Romisclie kaiserín tbet ir leben
enden. es waren yiel protestirender stenden.
8*
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— 116
145a 1548.
1548 Memoriatitjf und gedeclitniss wasz sich zu Trautnaw hat
zugetragen im 1548 jar.
dIc%s, Anno domini im 1548 jar den donerstag vor dem neuen
jaré ist der her Tobiasch Butzky von der Altenbuchen zuř
Hohenelb von dem newen gebew gefallen auf dem schlosz, imd
in der ersten stunden in der nacht ist er gestorben etc. etc.
^ÍJS!^*" Anno domini im 1548 jaré den 13. tag januari am montag
nach der heiligen drei konige tag hat ein erbar rat zu Trautnaw
díe drei bawstellen bei dem ratlihause aufgegeben zu bawen,
und hat Niekel Aroldt der balbirer da^ erste gebawet und
Klymet der Schneider das ander, und Alex der alte Beutler
bawet das dritte im sommer etc. etc.
^f^^ Anno domini im 1548 jar den 21. tag apriiis den montag
nach jubihitc hat der herr Christof von Gendorf lassen heer
schawen zu Trautnaw. und ist maister Alex der Beutler fendrich
gewesen ; er hat das grosse panler aus der kirchen gehabt. sie
sind zum mittelthor hinausgezogen uber die schafferbrucken
und haben auf der auen ein rad gelauffen und ein durchgang
gemacht. Stefan Híibner ist zu ross ihr musterherr gewest. sie
seind zum nieder thor hereingezogen und seind gezelet und
beschriben worden. und sind in der stadt Trautnaw funden
worden ein hundert und sieben und vierzig wirte ohn die
hausgenossen ; die wirte vor allen dreien toren und hausleute
seind gewesen ein hundert weniger zwo personen etc. etc.
M5b Anno domini im 1548 jar hat der herr Christof von Gendorf
der beckenzeche zu Trautnaw ein newe convirmacion und privi-
legia gegeben ihrer handwergs ordnung und gewonheít, meher
denn sie zuvor in ihrem alten haubtbriefe haben, der aus der
stadt Glatz gegeben ist worden etc. etc.
Anno d. im 1648 jar starb der polnische kiinig, und fur der kai^er
Maxituilian in Hispanien und gubernieret das land etc. etc. M
') Sigismund I. Konig von Polen. Max II. vermShlt sich 1648 mi
Karls y. Tochtcr u. fiihrt die Regentschaft in Spanien.
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— 117 —
1549.
146a
Memoriatief und gedechnisz was sich zu Trautnaw hat
zugetragen anno d. im 1549. jar.
') Anno domini im 1549 jar den 27. aprillis am montage í^pIi^-
nach cantate ist ein christlicher vertrag beschehen zwischen
einem erbaren rathe zu Trautnaw an einem thail und her
Mertten Kretzschmern unsers pfarhers andern thails, belangend
das gestift und den seiger zusarabt der orgel zum schlahen auf
diese meinung: das ein erbar rath her Jlertten darvon geben
soli acht sehock ein jar lang, zurtailet auf ein jedeš quartal
2 sch. alsolange, dieweil er alhie ein pfarher ist ; dargegen soli
der her Mertten das gestift, seiger und orgel nach aller gebiir
rersorgen. er hat auch tecum jerlich an getreide einkomens
zehen malter und 4 schseffel ohn alle accidentia; er kan uber
sumer und winter 30 schaíffel auf die widmet sehen und kan
14 rind vieh erhalten ohn schaffe, schwein, hinner, gense etc. etc.
es gehoren acht dSrfer zur kirchen mit taufen, trcien etc. etc.
die DSberlin pauern geben im forst hiener vom Pfaffenwald,
und die wiesen sein darzu gehorig; die kirchpauern versorgen
im die ecker zu behte etc. etc. ^)
Anno domini im 1549 jar ist unter Mathes Freysen bíichern
ein brief gefunden worden, darauf eine alte prophozeiung uber
die stadt Trautnaw, so vor hundert jařen vom stamligcn Andres
gebrophezeiet ist worden uber die stadt Trautnaw und ihre Her-
schaft und inwoner etc. etc, wie folget :
Anno domini im 1464 zu der zeit konig Girsigs des 16*
kiinigs in Během, desselbige jar Albrecht fiirst von Koritan [?]
mit den Wienischen biirgern belegert kaiser Fridrichen scinen
bruder zu Wien auf dem schlosz Stadelburg; k6nig Girsig
kam im aber zu hiilfe.^) unter dieseni kiinig Girsig zu der zeit
ist zu Trautnaw ein arm man gewest, mit namen der stamligc
Andres genant. dieser hat der gnaden gottes und der leute al-
mošen gelebet. dieser armc meiisch hat gebluet in gewaltigcr
propheceiung uber die stadt Trautnaw und ihrer revier von
etlicher ihrer herschaft glíick und ungliick, und wan er hat
') Von hier bis ^) auf Seite 145b. Der Scbreiber verweist: ,dise schrift
sol am andern blat oben ansteben/
») FSllt ins Jabr 1462.
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- 118 -
geredt oder hat woUen reden, so hat er zwischen jedeš wort
gesetzt und gesagt „pa pa pa*^ *), iind disz ist seine erste prophe-
zeiung gewesen und hat gesagt:
„leh vorgleich Trautnaw dem bapst zu Rom, wan er setzt
zu ainer zeit ablasz, zuř andern zeit wiederruft er in, also seind
die von Trautnaw in allen ihren gebotten und verbotten etc. etc.
item zum andern das viel haubter ilbel geregieret haben und
nach regieren, und auch nach regieren werden; dardurch
wird die stadt Trautnaw mit verenderung der zeit abnemen an
M6b ihren grenitzen, gezwang, vordruckung bein rechten, viel ver-
hindening und underdruckung von einem hern und hohen
haubte zum andern merklich vermindert an gemeinem nutz
und geschwecht werden durch vielvaltige ungliickselige zu-
stende. die geraeine stadt Trautnaw wird gar viel lange jar
von kindeskind bis zum drittenmahl kindeskind ubergehen
gewaltig. landkiindig, das die inwoner aus betriibten gedrengnis
in teglicher forcht und gefahr gemeiner stadt ehr und gut in
der wagschallen stehnd beineinander wonen miissen mit kalten
bl5den herzen, wiewoi sie zum thail wieder solche b&se zufell
aiíFem werden, jedoch zurstossen sich ihre eigene aufgeblasene
blasen ihres aifers auf ihrem iast (?) selbs zu frQe in der blňette.
gelt wirdt der stadt Trautnaw nicht mangeln in der not, soudem
ein kluger weiser rath wird mangeln in Trautnaw. gude, bSsc
zeit ist nicht weit. item es wird die geistlichkeit und kirche zu
Trautnaw gliick haben in zunemung g8ttlicher wirden und hei-
ligkeit, die gott gefellt. aber die ruh der kirchen wird in kurzen
jařen wiederumb gar schwechlich verleszlicher n^inderung und
sch&tzung derselben blode, unverm&glich, schwach eine lange
zeit durch mutwillige eigensinnigkeit etzlicher kirchunder-
thaniger. ihrer etzlicher obrigkaiten die werden die kirchen-
giitter sehr beremffteln und zun sich reissen, jedoch endlich
der todt solchs schlichtet. darnach wan die helle lampe teglich
wird bren, (vorsteh gottes wort) alsdan wird die christlich kirche
teglich wiederumb zunemen und schSn erbauet werden. es wird
uber lang komen ein her zu Trautnaw, der wird wol und ubel
regieren und ohne leibes erben absterben. und darnach werden
dan aber andere herrn regieren, die da ausz zu viel fleischlichen
woUiisten und hitziger begirden der unkeuscheit unverehlicht
verbleiben werden und dardurch ihr leben verkúrtzen, das sie
aller ohn leibes erben absterben werden. und darnach werden
aber andere herschaften komen, da viel zanks wider wiln und
rechts handlungen zwischen der stadt inwonemund der pfands-
herschaft sein wird. es wird ein biirgermaister zu Trautnaw sein,
') Oder ,pan, pan, pan'.
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— 119 —
der sich vor und nach halb nerrisch wird stelleu, *) und die in-
woner selbst zum thail nicht wissen werden, von wannen er der
landisart sei. under diesem burgermaister wird ^) das bergwerg
im Hriesengrunde mechtig aufbracht und reich erz erbawet
werden, aber bald darnach in kurzen jařen eingehen und liegen
bleiben etc. etc.
Es wird ein burgermaister ') komen, der ein grosser prech-
tiger man sein wird und nicht gerne an die erde sehen wird.
dieser burgermaister wird ein langen pfawenschwanz auf den
kirchturn bauwen lassen und wird sich zusambt seinen beisesen
lassen einschreiben und in pech vorwaren, in den knauf auf den
pfauenschwanz*) stecken zum crlichen gedechtnis der zeit
etc. etc.
Darnach alsden wird zu Trautnaw sein ein burgermaister
kleiner person ; *) unter diesem wird der pfawenschwanz wieder
vom kirchturn abgebrochen werden. darnach wird sichs zu Trut-
naw wiederumb in kurzer zeit zu gutter zeit neigen mit wilpert
und fischen, brod und bir breien, und gar gutte zeit (ihr hochstes
gliick unerkandt) sich in kurzer zeit zu frue sich wieder von in
wenden wird. gott gebe oder wie lange jar das geliicke der stadt
nun den ríickenkeret, sich als ein fortun erzeiget. und es werden
herren zu Trautnaw herschen in grosser unoinigkeit, ®) und die uib
stadt Trautnaw wird zurthailet werden in zwei thail; unter jedem
hern ein halbe stadt sein wird. solche herschaft die werden ihre
raitburger selbst aneinander erregen. es wird zu Trautnaw neidt-
hart das regiment inhaben undregieren, und wird von derselben
zeit an kleinmiitigkeit und argwon unter den biirgem werden
und entstehen, vom oberhaubt bewegt zur aufrhur, gezwang und
not wird die stadt Trautnaw mit ihrer herschaft und rath zusambt
den underthanen haben mit ungehorsamkcit vorwicklet und ver-
specht, das die saitc aufs herteste ist aufgezogen und zum zer-
springen gericht wird sein. und kein geschwomer rath zu Traut-
naw ein zeit lange nicht sein wird. alsdan wird ein burgermaister
von mitternachtherkomen. ') dieser wird sich gebrauchen lassen,
(aber durch sein eigenniitzigkait) wird er wieder verstossen
werden. er wird die sache gewaltig vor die hand nemen und
wird die stadt Trautnaw wiederumb zu einigkeit und entschiedt
^) Am Rande: ,B^eter Mertin*.
') „ „ ,Han8 Baier*.
») „ „ ,Scheiber».
*) „ „ ,Kirch8pitz.*.
*) „ „ ,HawGl P*.
«) ^ ^ ,Die hern von Schumburg, Gorge Butzke, Gereslaw
Berka*.
') „ „ ,Casper Jokel*.
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- 120 —
der herschaft bringen mit ablSsung der pfandschaft gegen der
herschaft. er wird auch wiederumb die alten freiheiten und ge-
rechtigkaiten der stadt Trautnaw helfen herfurbringen. er wir[d]
ire privilegien convirmiren und reformiren lasen, er wir[d] prech-
tige leges und statuten aufrichten. und wird zu dieser zeit das
i^«» schlosz zu Ti^autnaw ohn herschaft bewont wiiste stehen ; arme
handwerksleute wem darin hausen. die stadt Trautnaw wird
ihre eigenthum und herschaft selbst haben bestanden (o du walzen
des gliicke, wie bald verkerst du dein glanz). es werden zu der-
selbigen zeit zu Trautnaw ein jar also viel biirgerraaister sein,
als der her Christus jiinger hat im abendmal gehabt. es wird
einer zum stadtwirt gesetzt, sic werden sich bethailen mit den
fischwassem und grosz glíick zum wildfang haben. ihr narung
wird zunemen vom birbreien, und Trautnaw wiríd] zur selben
zeit abermals in hochsten gliicksrade sein. und wie sie sich solches
glticks und gottes gaben undankbar gebrauchen gegen gott und
ihrem nechsten, dan der gemeine man wird wenigs nutz darvon
haben. dan so die unterthanen zur selbigen zeit ihrer schulden
halben oder ander sachen halben in die gcfengnisz koraen, werden
sie nicht wohl der gefengnis konnen entlediget, werden aus
anweisung eines burgermaisters auf den andem die sachen
verschieben und vorlcngern. aisdan zur selben zeit wird sich
der paur und gemeine man miissen richten nach den grossen
fischnamen, die sie da werden liegen sehen in den heusem;
daselbst werden sie ihre herren und biirgermaister finden. aber
das unstate wandelbare gliickt. wird mit ihn spielen in schnellem
148b wegflug von ihn allen und sie traurig verlassen. aisdan werden
sie das fenster zuthun, wan der adler von ihn wird weg sein ge-
flogen, der so sch5ne federn trug, darmite sie sich streuseten und
dem gemeinen man die feder kielen gelassen haben etc. etc.
Und alsbald darnach wird kommen ein her kleiner person ^)
und die inwoner zu Trautnaw wem nicht wissen sein an-
kunft, stand nach land. der wird federleicht die stadt Trautnaw
wieder einnemen durch belistigung wieder geschriebene freiheit.
etzlicher zeit in viel sachen im zum fortel alle zugehórige derffer
zur manschaft Trautnaw lest er all an sich weisen und beherschet
sie ohn verzug als ein pfandsinhaber der stadt Trautnaw. erwird
ein langwiriges gedechtnis hinter im verlassen beim rechten,
wasserlaitungen helfen stiften, das schlosz zu Trautnaw mehr
thail einreissen und halb wiederumb auferbauen. ja bauen gnug
mehr weder zu viel. den rath wird er nicht loszlassen, begeret
zuvor alle artikel richtig zu machen und haben zwischen im und
') Am Rande „ChrUtof von Gendorf."
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der stadt Trautnaw der griinde halben. er wirds aber viel erger
machen(gotterbarm8). aísdanwerden die fenlin auf den heusern
von dem winde beweget werden und sich hin und wieder wehen
und wenden, auch sehr quitzschen und knirren. also wird diese
zeit der rath und die inwoner auch thun. jedoch wird Trautnaw
unter diesem herrn zu rechtlichem auszsprucfa gebra^ht werden.
auf dieselbe zeit werden inwoner zu Trautnaw sein, diedagrosse
scheuw und reuw etzlicher sachen halben. es wird ein grausam
fremde volckin das Hrisengebirge komen, die dasholz vertreiben.
sie werden haben auszgefischt zu Trautnaw, viel lange jar keine
haben werden. ') und die stadt Trautnaw wird diese zeit ein i49a
lange weil in omacht und vermessung der hoffnung sein etzlicher
haubter halben und personen, so die stadt in grossen unkosten
und schulden bringen werden durch unzeitigs raisen und unnutz
zerren, (ursach und schein ist) die ansuchung und anhaltung der
sachen bein der hohen obrigkeit. es wird die stadt Trautnaw an
des obbemelten kleinen herrns leibserben komen, die es pfands-
weise inhaben werden, aber selbst die oberkeiten und unter-
thanen nicht wissen, wie oder wer in gehorsam, oder wem sie
sollen gehorsamen. allepolizeiund gutte gesatzordnung wird diese
zeit zerriittet, und alle laster im schwange gehen. eigner nutz
wird herschen uber und in der gemeine, mit eim blawen dunst
und geferbten schein wirt der rath dem gemainen man das maul
aufspreitzen, der wechste unter ihnen wird sich seines vorteils
gebrauchen, es werden die biirger aus grausamer mutwilliger
eigensinigkeit fast aneinandersetzen mit vorletzung und be-
schwerd, leib, ehr und gutt und plutt, daraus der stadt Trautnaw
grosaer schaden und gefahr erfoigen wird. es wird ein grosse
landtewerung komen, das die menschen werden unmenschliche
vihische speise míissen essen. da wird die noth grosz sein zu
Trautnaw, groše schatzung dreifach und teurung. es wird aber
sieben jar wolfeil zeit komen, da werden die inwoner in grosse
schwelgerei geraten, die zur selbigen zeit im schwang gehen
wirt. durch solche siinde wird erfoigen an ihrer freiheit, guttem,
narung, dardurch dan mancher inwoner in grosse schulden und i<9^
armut kommen wird. aller glaube und chiristliche liebe wird
durch den neid ausz der menschen herzen gerissen, es wird zu
Trautnaw werden, das kein nachbar, gefater, bruder nach
schwester nicht das kleiniste woertlin getrawen dorfen. gott wird
sie strafen von wegen ihrer ablessigen nachlássigkeit zum gehSr
*) Unten und am Rande: ,Es wird viel frembde volek seltsamer rede
nnd art ins Rísengepirge kommen, die welde vertreiben lang zeiten
viel jar. das holtz yfirň. tewer werden. das wasser die Anpa >vird
bein dreien kaiser zeiten unfischbar sein, und kein fisehc drinen
wachsen werden.'
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g5tliches wortes und der kirchen etc. etc. Trautnaw wird sich mít
desgrossen adlers fedemberurenlasseninihrerschwachheitnickt
mit wenigen schaden an gelt und ihren giittern darzu gehorig.
der junge adler wird in seine federn nidertrechtig zeigen, bein
diesem alle ihre grenitzen und welde uberschritten und fordt
vorholzet wegbracht werden. ahdan wird abermahl ein sterbe
zuTrautnawsein, die den altenverdeckten grobn[?] hinwegnemen
wird, und auszreiten allen benachbarten adel, welche der stadt
Trautnaw grenitzen viel zeit uberschritten mit schmelerung,
gewalt, frefel und trotz, nodt, zwang, gefení];nÍ8 und auflauf etc.
Uber hundert und dreisig jar wird die Goldgrube im
PfafTenwalde ftinden werden durch zwene briider, die da hirten
werden sein, in dem jar, wan drei bapste zugleiche regieren
werden. es sol Trautnaw von eignem feuwr abermals gar ausz-
brennen, wen alle wínkel in der stadt und vor der stadt zuvor
iiberal ist erbauet worden. es wird ein kleine zeit unerbauet in
der aschen ligen und wird alsdan nahcnd bei der stadt Trautnaw
ein reichs goldpergwerg gefiinden werden, dardurch die stadt
*'®» Trautnaw schoner dan vormals erbauet werden wird, das sie ihn
g51dene knópf auf die heuser werden lasen machen. aber ihr alte
priefund sigill, ihre alte gerechtigkeiten werden aufdieselbe zeit
mehr tails weg sein komen und empfremdet aus unbetrachter
nachlessigkeit, unachtsamkeit, bSser regierung und stadtwirth-
schaft, des sich die inwoner zur selbigen zeit gar h&chlichen be-
klagen werden. da wird zuTrautnawdan das glíickwiederwaxen,
aber dem vorigen grád ganz ungleich etc. etc.
Damach wird ein p^osser krig und zug sein der unglaubigen
durch das ganze land in ganz Europa, die in schnellem forteiíen
alles wegpren, verwiisten und ermorden. in solcher flucht werden
die inwoner zu Trautnaw zusambt dem pirgvolk in Hriesengnmd
flihen und sich verbergen in dem Hriesengepirge von ihrer hab
und gutt und werden alles verlassen, das bald unter jeder tannen
wird ein wiegen. und disz grausam kriegsvolk wird toben und
witten, das das Behmprland damals mehr tails mit hoffeisen und
mit sattein sol bedeckt werden, jedoch so wird zwischen Aupa
imd der Elben friede sein auf einem fleck ertreich wie ein hock-
schar als zu Trautnaw, Amaw, Hoff und Jarmer. es wird aber
durch die streifende rott geplindert auch mit brandt beschedigt
zum tail. und damach wird die stadt Trautnaw wiederumb arm
auferbauet werden, aber gar geringe und unansehnlich, das es
150b niemands achtet nach begehrn wird, driiber zu herschen. das
pergwerg ist eingegangen und blieben liegen. dan es gewint als
ein traurige zeit und forchtsame gestalt umb die hohen haubter,
welche viel in solchen schnellen uberfal werden tod bleiben. also
werden alle bergwerge im Hriesengebirge still liegen, und die
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— 123 —
stadt Trautnaw mehr dan halb wiiste und unerbauet in der aschen
bleiben liegen und verlassen steliii; und solches unuberwindlichen
schaden, den sie erlieten, werden sie nicbt wieder auíkomen
k&nnen. also forthin in langwieriger geringer narimg in armutei
und niedrigen stande verbieiben werden also klein und geringe,
wie Trautnaw im ersten anfang gewesen ist, also wird es zuletzt
auch sein, das sich die leute der fischerei in der Aupen von fohren,
ascben und kaulhaubten wieder ihr narung und speise gnug sein
wird. also fischreich sol das wasser die Aupe werden, und die
welde sehr wieder waxeu und verwiltem werden. dan zur sel-
bigen zeit wird das volk seltzam sein, der krig und die sterbe hat
sie initgenomen. gott helf uns und allen unsern nachk6mlin^en,
disz alles mit gottes húlfe zu uberwinden und von uns zu wenden,
und vorlei uns die seelen seligkeit darbei. amen. etc. etc." ')
1550. J»i»
Memoriatief was sich zu Trautnaw hat zugetragen anno
Christiim 1550 jaré. «)
Anno domini im 1550 jaré den ersten Tag februarii am f"®^' i-
abend Marie lichtmesz auf dem Schurtz an der Elben ist ge-
storben der edle ehr und vestě her Adam Silber von Pilmensdorf
und Silberstayn und ist darnach am dinstag zur Wiltschitz
begraben worden etc. etc.
Anno domini im 1550 jar ist der erbar her Gorge We-
niger mitbiirger zu Trautnaw gestorben, wie die schrift auf
seinem grabestiiin auszweiset etc. etc.
Anno domini im 1550 jaré den 16. junius ist zu der zeit des J«"* ^^^
edien gestrengen ritters und hern her Christofs von Gendorf,
dieser zeit p&ndsinhaber der stadt Trautnaw, ist das wasser in
die stadt Trautnaw geleitet und gefuret worden in das 6ber
breihaus, auf den Hring in zwene hrorkasten, bein der pranger
ein hrSrkasten und der ander gegen des alten Alex Beitlers
hause uber und den dritten hr&rkasten in die badstube, in
Wentzel Herolts melzhaus in hof, den vierten hrórkasten bein
Valten Vickers haus, wie man aufs schlosz geht, zum fiinften
') Schon Lippert (S. 76) macbt die Ansicht geltend, dass diese Pro-
pbezeiung ein Produkt des Chronisten selbst ist.
^) Am Rande : ,Das jar von Mantua starb der herzog gleich, und herzog
Wilbeim in Baiem, berzog Ulrícb von Wirtenberg in gott und graf
Niclas von 8olm sein todt.*
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151b
— 124 —
80 ist es herunter vor des Klein Meiers thíir gefiirt worden gcgen
dem hohen hause uber. zu solcher wasserleitung hat der her
Cliristof von Gendorf zwanzig schock groschen, welche er allo
jar jerlichen vor seinen pfandsehilling zu Trautnaw vom ratli-
hause zu erfordern hatte, solclie obbemelte zwenzig schock
groschen hat er darzu geschenkt und gegcben, das wasser dar-
mitte dester bas '. hereinzuíxihren in die stadt. und fenget sioh i\\\
bein des alten Koschken hause ein wenig daroben in dem hríin-
lein. und ist Hans Scheyber von Weygelszdorf der bawmai^ter
uber solche wasserlaitung gewesen. er hat zuvor das wasser ví mi
brenlin in .der Aklestadt bein der stigen abgewegen herein beiu
der obermůhl, und ist auf dem stainwege herauf gemessen wc irdfin
vora mitteltor bis zu Scholz SteíFans hausztur gleich, das soleh
waserbriinlin so hoch herauf zugetragen hat nach der wasser-
wagen etc. etc.
Juni r Anno domini ira 1550 jar den T.junius ist das grosse stíicke
mauer in der gassen zwischen Wcnken Kochs hause und Ilartel
Hiittels haus gegen Matz Bayers haus uber wiederumb von
neuwen erbauwet worden durch Gorge Waynern, den Klt^in
Meuer, wie nach an der jarzal zu sehen ist an den kragsteineii au
der ausladung zusambt dem Trautnawschen wappen. dieseji jar
bauet der her von Gendorf auf dem schlosso zu Trautnaw die
steinern stuben imd lisz den alten schloszturn abtragen, da man
bescheiden sehen kunte, das solcher alter schloszturn in dreien
verwiistungen gcstandcn war, und wie alweg das alte geuicur
wieder aufgebauet war worden etc. etc.
Anno d. 1560 jar ward Maydbiirg belegert, und sieget des kaisers
haubtman in Affrika. Julius III. bapst ward etc. etc.
152a 1551.
1551 Memoriatief und gedechtnisse was sich zu Trautnaw zuge-
tragen anno domini 1551 jaré.
Apríl 28. Anno domini im 1551. jarc den 28. tag aprillis ist diese
copey und pfandsverschreibung uber die stadt Trautnaw dem
hor Christof von Gendorf von der Rom. kiin. maj. Ferdiitandfl
gegeben worden etc. etc. :
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— 126 —
Wir Ferdinand etc. bekenen fiir uns und unser erben und
nachkomende kSnig zu Behaym offentlich mit diesem brief, das
wir mit rechtem wissen und zeitigem vorgehaltem rath dem ge-
strengen unserem lieben getreuen Christofen von Qendorf zu
Hohenelb unserm rath in genaedigister erwegung und betrach-
tung seinervleisigen geti^euen nutzlichen und muhsamen dienste,
so er uns ein lange zeit und viel jar her gethan und erzeiget hat,
und ausz sondern genaden unser schlosz und stadt Trautnaw
sarabt allen und jeden derselben ein und zugehSrungen, wie die
in unserm kSnigreich Během gelegen, und mit ihren reinen und
grenitzen, die ihm durch unser comissarii auch gezaiget worden,
iimbfangen umb vier tausent thaller oder sch, meisnisch, so wier
ihm in abschlag des rests, den wir ihm nach uber etzliche ein-
gegebene hersch«aften umb das allaunpergwerg zu Schachwitz
zu thun blieben als ein pfandsuma darauf geschlagen, pfands-
weise sein leben lang und nach seinem tode seinen erben sex
jar lang nach einander volgende eingegeben und verschrieben,
auch die leute und unterthanen darzu gehSrig mit gewonlicher
pfandpflicht an ihne weisen haben lassen. thun solches auch
hiemit wissentlich und in craft dieses briefes ausz Behmischer iwb
kiiniglicher macht und volkomenheit als, das gedachter unser
rath Christof von Gendorf solchs obgemelt schlosz und stadt
Trautnaw sambt allen derselben ein und zugehorungen wie ob-
gemelt sein leben lang und nach seim tode sein erben manlichs
oder weiblichs stames sechs jar lang nach einander folgens in-
haben, nutzen, niessen und gebrauchen und damit ihres gefallens
handeln und thun sollen und mogen an uns, unserer erben und
nachkomenden kiinige zu Behaym und sonst maeniglichs irrung,
eintreg und verhinderung. nach verscheinung aber derselben
sechs jar von seim tod an zu raiten sollen gedachtes von Gen-
dorfs erben manliches oder weibliches geschlechts, oder wer
gemeltes schlosz und stadt Trautnaw mit ihrem gutten wissen
und willen zu handen haben wirdet, dasselbige schlosz und stadt
sambt aller ein und zugehSrunge, imd allennassen ihme vom
Gendorf dieselben eingeantwort und ihme ubergeben worden,
und er von Gendorf und seine erben ingehabt, uns, unsem erben
und nachkomraenden kiinig zu Behaym gegen widerlegung der
obernentenvier tausend taler oder schockmeisznisch, umbwelche
sie dan ihme eingesatzt worden, ohne schmaelerung und min-
derung auch ainichtes weigerung wiederumb abzutretten und
einzureimen und die leute und underthanen obgemelter pfand-
schaft pflicht auch wiederumen ledig zu zelen und an uns, unsere
erben und nachkommende zu weisen schúldig und verbunden
sein. im fal aber, das wir, unser erben und nachkomen gedachter
Christofen von Gendorfs erben oder inhabern gemeltes schlosz iMa
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— 126 —
und stadt Trautnaw nach verscheinung angerechter sechs jar
die obangezeigten vier tausend taler oder schock meisznisch
nicht erlegeten, so sollen und miigen sie obgedacht schlosz und
stadt Trautnaw, wie obsteht, so lang inhaben, niitzen und ge-
niessen und dieselben abzutreten nicht schilldig sein, sie sein
dan zuTor der vier tausent schock meisznisch oder taler von
uns oder unsern erben voliíglich vergniiget und bezalet. doch
so woUon wir uns auf obgemelten giittem und stíicken alle
schutz und bergwerg von allerlei methalen; wo sich der aini-
gerlei auf gedachten griinden erengeten, sambt allem dem, wasz
zu erpauung derseiben die notdurtlt erfordert, auch die gejaide,
wildpannen, geistliche und weltliche lehenschaften, lehensfal
und andere kiinigliche Sberkeiten und regalien, sonderlich aber
die welde und behúlzung, auch prei, přen und pauholz zu un-
sern herschaften unserer notdurtt und gelegenheit nach unver-
hindert und ausser einiger bezalung herabnóssen und bringen
zu lasseU; desgleichen auch die obgemelten nutzungen und das
verfallen bestandtgelt und anstandt bei den inwohnem der stadt
Trautnaw zu ersuchen und zu erfordern genzlich und aus-
drficklich «zu unsern und unserer erben tmd nachkomenden
kiinigen zu Behaym nutz und guttem vorbehalten und auszge-
nomen haben. insonderheit auch so soUe oft ernenter Christof
von Gendorf oder seine erben in inhabung viel gedachtes schlosz
und stadt Trautnaw die leut und tmterthanen zu demselben ge-
hórig wieder die billigkeit und alte hergebrachte gewonheit,
freiheit und gebrauch mit nichte beschweren nach angreifen,
153b inmassen er uns dan solchs zugesagt, auch sich desselben gegen
uns in sunderhait durch ein revers verschrieben hat ohne ge-
verd. zu urkund diesz briefs etc. etc. gegeben aufín schlosz Prag
Apr^28. ^®^ ^^' ^ aprilis im 1551 jar.
Anno domini im 1551 jar den 28. april hat der gestrenge
her Christof von Gendorf diese copei des revers uber Trautnaw
der Rom. kiin. maj. Ferdinande etc. etc. von sich gogeben, wie
folget:
leh Christof auf Hohenelb, Schatzler, Romischer kun.
maj. rath, bekenne vor mich und alle meine erben offentlich
hie mit diesem brief vor menniglich : nachdem der allerdurch-
leuchtigist groszmechtigist fiirst und her her Ferdinand, R5-
mischer auch zu Hungern und Behaim kůnig, infant in Hispa-
nien, erzherzog zu Oesterreich, marggraf zu Mehern, herzog zu
Burgundi, zuLutzenburg und in Schlesie, markgraf zu Laussitz,
mein uUergenedigster herr mir das schlosz und stadt Trautnaw
im kfinigreich Během gelegen sambt allen desselbigen ein und
zugehorungen in einer suma gelt bemeldtlich vier tausent sch.
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meisznisch oder vier tansent taler p&ndsweise auf mein leben
lang und nach meinem tode meinen erben sex jar lang die nech-
sten nacheinander folgend alles yermug und inhaldt ihrer kun.
maj. mir derhalben daruber aufgerichten verfertigten und zuge-
fltelten verschreibung eingegeben, welche von wort zu wort also
lautet : ,Wir Ferdinand etc. etc/ ; das demnach auf der hochge-
dachten kun. maj. derselben erben und nacbkomen ich obge-
melter Christof von Gendorf fiir mich^ alle meine erben und
nacbkomen hiemit wissentlich und in krail dies briefs bei meinem
trauen und waren worten znsag^ glób imd yersprich, alles das, iMa
so in hie oben bemelter ihrer kiin. maj. verschreibung begriffen,
iu allen punkten und artikeln und begreifungen wahr, fest, steth
und unzerbrechenlich zu halten und gehorsamist zu vollziehen,
und darwider gar kein vortheil nach behelf suchen soUen nach
wollen in kain vfeg nach weise, alles getrewlich und ungeferlich.
des zu warem urkundt hábe ich diesz mein revers mit meim
hiemit anhangendem insigil und eigen band und schrííib ver-
fertigt. gegeben den 28. aprilis nach Christi geburdt im ein
tausent íiinfhundert und ein und fímfzigsten jaré. etc. etc. ^551
Copi pfandverschreibung uber die stadt Trautnaw auf zehen
jar gestellt wie folget :
Wir Ferdinand etc. etc. bekennen fur uns, unser erben und
nachkomenden kiinigen zu Během offentlich mit diesem brief :
als wir hie vor dem gestrengen unsem lieben getreuen Christofen
von Gendorf auf Hohenelb unserm rath unser schlosz und stadt
Trautnaw in unserm konigreich Během gelegen mit allen und
jeden ein und zugehSrungen sein leben lang und nach seinem
tode seinen erben sechs jar lang die nechat nacheinander folgend
inzuhaben pfandsweise verschrieben, alles vermug und nach
ausweisung unserer ime daruber aufgerichten verschreibung,
welches datum stehet ,Prag den 28. tag des aprillis des 51 jars*,
und uns itzo gedachten unser rath den von Gendorf ihme hierinen
mit mehreren gnaden zu begegnen underthenigist angelangt und
gebeten, das wir demnach auf solch sein gehorsamist pit und fiir-
nemblichen in genedigster erwegung seiner redlichen aufrichti-
gen getreuwen und nutzlichen dienste, so er uns nun bisz in das 154b
32 jar her bald von anfang unser regierung in vielen ansehen-
lichen sachen und handlungen ungespart seines leibes und ver-
miigens h&chstes vleisz zu unserm angenemben gnedigen ge-
fallen erzeiget und beweisen, und ausz sondern gnaden wegen
ime, seine erben und nacbkomen zu den vorigen sex jařen
nach vierzehen jar gnSldigist bewilliget, thun solches auch hie-
mit wissentlich in kraft dieses briefs aus Behmischer kiinig-
licher macht und volkomenhait also, das obgedachter Christof
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Yon Gendorf bemelt schlosz und stadt Trautnaw sainbt allen
derselben ein und zugehSrung wie gemeldt sein leben lang
und nach seinem tode sein erben manliches oder weibliches
stames zwanzig jar lang díé nechsten nach einander íolgend von
seinem tode an zu raiten inhaben, ntitzen, nieasen und gebrau-
chen und darmit ihres gefallens handlen thun und lassen soUen
und mógen an uns unsere erben und nachkomen kiinige zu
Behaim und sonst meniglichs irrung und verhinderung. nach
verscheinung aber derselben zwanzig Jar sollen seine des von
Gendorfs eroen manliches oder weibliches geschlechts^ oder
wer gemeld schlosz oder stadt Trautnaw mit ihrem guten
wissen und willen in hand haben wirdet^ dasselb schlosz und
stadt Trautnaw mit aller zugehSrung, aller massen ime von
Gendorf dieselben eingeraumbt wardt und ubergeben worden,
und er von Gendorf und seine erben innen gehabt, uns, unsem
erben und nachkomenden kíinig zu Behaim gegen erlegung der
i&5a verschriebenen pfandsuma und paugelt ohne schmelerung und
und einigerweigening wiederumen abzutreten und einzuraumen
und die leut und unterthanen der pfandespfiicht wiederumb frei
und losz zu zellen und an uns, unsere erben und nachkomen zu
weisen schuldig und verpunden sein. wasz aber die schutzperg-
werk, waelde, gepirge und anders in dem vorigen unsern ihm
gegebenenverschreibungbegreift, anlanget, derhalben lassen wir
es bei denselben uns ein vorbehalt aller ding verbleiben alles
genediglich und ahne geferd. zu urkundt dieses briefes etc. etc.
1551 gegeben den 28. aprilis im ein tausent funfhundert und ein und
Apr. 28. ftinfzigsten jar auf Preger schlosz, ut supra etc. etc.
^^^^' Anno domini im 1551 jar den 9. tag februari am sontag
vor fasznacht hat der her Valerius Grunberg, schulmaister zu
Trautnaw, die comedie von den zehen altem gespielet im nech-
sten hause neben Scholtz Stephan.
uán 7. Anno domini im 1551 jar den 7. tag marci hat der her
Christof von Gendorf den richter im Qualisch zusambt zweien
soenen (die Tytze genant) lassen bei Gebersdorf radebrechen auf
dem perg, da zuvor das alte schlosz der Poltzenstain gestanden
hat. diese zeit hat er auch lassen ein pauer, Khall genant, zum
Qualisch vicrtailen und die viertel an die kirszbaum den pauren
fiir die hSffe.
155b Anno domini 1551 den 20. tag mai hat maister Gorge der
bader und sanittermacher gen Prage ein fuder saniter gefiirt
und hat das gelt, so er daraus gemarktet, nemblich 40 sch.
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— 129 —
alles verspielet. da hat er von dem sanitermachen mussen ab-
lassen.
Anno domini im 1551 jar den 15. tag janius zog der kaiser Maxi- juui 15.
milian gen Genua nach der kaiserin Maria. ') dieses jar ward die hartc
belegernng der stadt Maydeburg vertragen etc. etc.
Der untrene milnch ward umbracbt, ')
Die fUrsten rilsten sich mit macbt. ')
1552. IMa
Memoriatief und gedechtnis des 1552 jares nach Christi 1552
geburt was sich zu Trautnaw hat zugetragen etc. etc.
Anno domini im 1552 jar den 12. tag im brachmon hatJ"nt 12
Simon Fitz sein steinem gewelbe gebauet etc. etc.
Anno domini im 1552 jar den 10. tag januari hábe ich jan. 10.
Simon Huttel malér mich mit Sabina Mertten Hriidels tochter
verehlicht. gott gebe uns seinen segen.
Anno domini den 20. tag Julius im 1552 jar ist zu Traut-juii 20.
naw ein alter brief unter andern briefen befunden worden,
darauf beschrieben sind gewesen diese hienoch verzeichnete
stiick und stette. diese stette seind einer konigin zu Během vor-
mechnis und ihrer majestát leibgedinge etc. und morgengabc;
als nemblich : KoniggraetZ; Chrudym, Hohemaut, Jaromyrsz?
Politz, Myelnick, Hoff und die stadt Trautnaw. man find auch,
das alle ebte, ebtischin, prSbste und prior der clostern, auch *
die landleute und stette des reichs Behaim zuř krSnung einer
itziichen Behmischen kSnigin von alter guter bewerter ISblicher
gewonhait und herkomen zu vorehrung eine suma geldes der
neuwen kSnigin in Během verpflicht zu geben schiildig sind
nach besag eines artikels eines kSniglichen briefs also lautende:
Davon so begehren wir an euch mit gantzem vleiss
und wollen, das ihr der ehegenanten Sophia unser gemahel
hundert schock groschen in ihre kamer ohn alle wiederrede
bei unsern hulden reichen und antworten solt, und wo ihr das
nicht thett, des wir nicht glauben, so wollen wir euch zu einer i56b
grossern suma nach laut alter kSniglicher handtfest und re-
gister^ die dariiber sind, ernstlicTien zwingen etc. etc.
') Max Eiickkehr aus Spanien uber Genua.
^) Wohl Martinnzzi gemeint.
') Die HSlfte der Selte 166b ist leer, vieUeicbt fúr die Fortsetzung der
begonnenen Verse reserrlert.
9
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— 130 -
Weiter im konigreich Behaim, als man íindt, 8oln sein dSrfer drei-
sigtausent sochs handcrt und 7G olino was mechtiger grosser gtetto uud
merkto sein, darvon wol abzíínemen ist, wie viel sie werlicher leuta in
ein feldt bringen mogen. ea seind in Behaim 30.000 hirten, 300 schloesscr,
19 hundert merkte und stette, 7 tansont ein hundert und 7*2 dorfer zun
stetten gehorig. auch fíndt man, das im Etmiggraetzer kreisz beiiauíig 800
edelleutte gescssen sein sollen. und zii Prago seind besetzter heuser 26
tausent und 4 liundert und etzlicbe. das Mehcrland vermag ins feld zu
bringen 3000 zu loss und 6000 zu fus. dio Schlesing, Lnussitz und die
Secbsstette vormogen 4 tausent zu ross und 8 tausent zu fus. das cín-
koraen des Ungerlandes jerlicli dom kimige ist die suma zweimalilhundert-
tausent und dreizohen tausent und seclisliundert floreu etc. etc.
Item im land zu Bebem sollen sein 2 tausent und 33 pfarkircbcn
obn die new crbauten. und im Graetzischen kreis seind dreihundert und
zwci und siebzig kircben. item im Jaud zu Během hat es hirten nemlich
dreitausent vier hundert und 4 ohne die, so in dorfern zwene hirten haben
und an die beru hoffc, der ist keiner gerechnot. dieweil 2 tausent und
33 pfarkirchen im land zu Během sein, miissen auch so viel pastoros und
pfarrhern sein. die caplan seind aut-h nicht gerechnet etc. etc. *)
Anno domin. 1552. dis jar riistc sich die fiirsten mit macht. Mark-
graf Albrech fiir Niirmberg lag, zug ab mit vertrag, Frankfurt wird be-
legert, der von Mecheln wird erschossen, der kaiser zog fiir Metz, der
markgraf fiel vom Franzosen ab etc. etc.
157a 1553.
1563 Memoriatief und gedechnis was sich in dem 1563 jar nach
Christi geburt zu Trautnaw hat verlaufen etc. etc. ^)
Sopt. Anno domini im 1553 jar den dritten tag septembris an der
mitwoch nach Anthoni seind diese hienach beschriebene ge-
dechnis aufgezeichnet worden, belangende die griinde zur Jun-
genbuchen, wie Wenzel Herolt der tuchmacher, Lorenz Hornigk,
Mattes Patzelt haben bericht gegeben, disz sei ihnen bewust wie
folget etc. etc. :
mÍí^?9 Anno domini 1546 jar an der mitwoch vor Urbani saindt
wir von eim erbaren rath der stadt Trautnaw auf die graenitzen,
welche gemeiner stadt crblichen zugehftren, geschickt worden
oben in die Jungebuche. da ist von Gorge Scheubeln und Vallten
Scheubeln, beide bríider von Herdtmesdorf, und Hans Byrcknern
von Marschendorf und Falten BaudischeU; diese haben ange-
fangen ubig Bergem bein der brethmuhl. da stehet in der auwen
ein biichenstock, und an der brethmuhl bei dem wasserrade, da
stehet ein grosser stock, und gerade hinauf an dem perge an dem
*) Vergl. zu den statistischen Angaben Hajek, Sandel S. 881.
'^) Am Kande : , 1 553 liss Wentzel Patzelt an seinem biirgermaisteraml
die kirche mit kalck auswendig tunchen und nntor dem niederihor
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— 131 ~
stainin kamme angefangen. iind wann man hinter demselben
kampf kiimbt, da haben sie den grenitzrain auszgeackert, aber
man erkennet in dannach noch wol. und wir sind fordtgegangen,
da haben wir alte kreutze fnnden in die baum gehauen, und auf
demselben kamme, als wen man hinauf gehet, das da seinen hang
l»at anf die rechte hand, das istgcmeiner stadt Trautnaw, und an
etzlichen enden helt die strasse die grentze. den es seindt viel
kreuze in die beuwme gehawen hinuud her, die da siclitig seindt,
bis nahendan Johanisbron. bei dem brunnen seindt wir uberhalb
hinaufgegangen, wie uns der alte Freyse gesagt und geweist
hat, bei einem flosse hinausgegangen bis auf ein gesiirapf und
wesserichtem bodem und seindt den Schwarzenperg aufgegangen
und alle wege ein wenig schickwerts gegen der buchen auf der-
selben seiten an dem perge. da haben die drei Wildner ausge-
sagt: bei einem grossen alten baum, da seindt drei kreutze drein
gehauen, das sie ihre vaeter und vurfahren nie weltergeweist
haben; darauf der alte Freyse geantwortet *) : „ja in dem strimen 157b
oder fleeken hat man wol vor 50 jařen mit den Silbern gezanket
bisz auf den heutigen tag. " da seind wir an dem perge seiten halbe
hinunter gegangen. und der paum mit den dreien kreutzen der ist,
wen man seiten halb auf die stadt und zugleich auf den Helfenstain
und im sumer, wan man von der Jungenbuchen ausgehet und
gehethinumb zu baiden thailen, was auf die rechte liand ist, das
ist gemeiner stadt Trautnaw im hinausgehen und hereingehen
und streichet hinauf bisz an den Geiszler. das nech^te flosz, das
beín Marschendorf hereingehet bis gar an das dorf und der Mar-
schendorfer erbe, stossen an unsere grentze und uber die Aupen
an die Sauerampfwiese, und Futter Gregor grenzt mit den von
[Glasen] dorf. actum wie oben.
Lorenz Perger, Petter Berger, Andreas Knauer, diese drei
person von der Jungenbuchen gcben don bcriclit : das ist mir
^) Am Rande:
,Dis jar der kalser Wiirzburg und B.iinherjj lioldo sandt,
Die greif er an mit ranb und hrant,
Bei Honoffer wurd crschlagon,
Vier tausent man erlagcn,
Herzog Moritz erscliořiscn ward,
Von zwen filrsten von Brannschwoig zart,
Beín Braunschwcig verlor er eiue schlacht,
Damach kam er ins kaisers acht,
Schwoinfurt am Mein belegert ward*.
9*
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— 132 —
bewust, das ich nxit denen von Trautnaw und Gorge Scheubeln
und Valten Scheubeln gebriider und Hans Bircknern und Valten
Baudischen gegangen bin. die haben bericht gegeben, das ihnen
ihre vatter und vorfahren den bericht gegeben hetten, das geniei-
ner stadt Trautnaw granitzen alda seind, und haben uns gemei-
ner stadt grenitzen geweist. und erstlich haben sie uns gefíirt am
Qeyszler zwischen Marschendorfer erbe hienauf bisz an ein
wasserhrisz und darnach von dem hrisze hienauf bisz an die
bl&sse uberhalb dem Helfenstain auf dem Weisenperg, und von
dem Weisenperge bis wieder auf den Helfenstain und vom
Helfenstain herunter auf ein flosz hinder dem Johansbrun herein
und vom Johansbrun von dem kretzschem herein bis in die ge-
meinan den biichenstock. und auf der andern seiten am Kolwen-
flSslein hinaus gegen dem Geiszler uber ist auch der stadt Traut-
naw grántze bisz auf die Sauerampfwiese bisz zum Wolfstein etc.
Item Mathes Gaberlen von der Altenstadt gibt den bericht,
das er sei geweist und gefurt an Dreschers reine hienaus und
hindeň an der Sauerampfwiesen herein, am Kolbenfloeszlein
gegen dem Geiszler uber bis an die Aupen und hienach mahl am
158a Geiszler hienaus. Michel Fiedler, Gorge Scheyber, Fetter Mertten,
Christof Heintz, Lorenz Homik, Paul Walter, diese obbemelte
person erstrecken ihr gedechtnis, wic sie vom her Christof von
Gendorf auf Schatzler bericht haben. auch gibt Gorge Scheyber
den bericht, das er mit der Kruschina Haubtman Wondra
genandt beim Johannisbrun gewest ist, da haben die vonMohern
als nemlich Meichsner und Scharman und der alte Merkel bericht
gegeben, das die capel und der Johannisbrun auf der stadt Traut-
naw gíiinde, und die unterste scliwelle an der cappellen hielte die
graentze. solches wer geschehen in beisein Christof Stangen,
haubtman zu Arnaw diese zeit.
Jal! 81. Anno domini 1563 am montag vor vincula Petři bin ich
Pancracig K6nig stadtschreiber zu Trautnaw von einem ehr-
samen rath auf die grSntzen zur Jungenbuchen neben hienach
folgenden personen abgesandt wurden, als nemblich Gorge
Scheyber, Lorenz Horniegk, Michel Meuer, Wenzel Bock der
spSrner, Mertten Freyse, Hans Weysz, Matz Payer, Matz Patze
Paul Walter, Gorge Mentzel der schuster, unser eilf persoiK
von Trautnaw. zum ersten wie wir komen sein uber die briicl
zur Jungenpuchen, welches man itzt die Pirgkfreiheit nennet, al
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— 133 —
hatderher Wilhelm Schwieck *) begerdt, das man ihm solt weisen,
warum der stritt zwischen gemainer stadt Trautnaw und seinem
genedigen herren sei. hieratií ich ihm anstatt der obgenanten
mifgesandten geantwort: es wer vor beiden ihren genaden
verblieben gestriges tages verschienen, das er austadt seiner
gnádigen herren zum ersten die graenitze weisen solt. hierauf
der obgemelte her Wilhelm Schmick geandtwort; er wiiste nicht
anders, den das es verblieben, das wir zum ersten unser grenitz
weisen sollten, wanimb wir stři tigweren. auf sol cheshabensich
die obgenenten mitgesanten verglichen und sínd auf das thor zu-
gegangen bis an einen alten muhlgraben und haben angezeigt,
das vor alters ihnen der her Jawomitzky vom Mohern als ein her '-^^
des dorfes und herschaft Mohern ihren grund uber solchen graben
nicht hetten mógen nach dorfen anmassen, nach ainigerlei ein-
griíFzu thun. wie ich solchs dem her Wilhelm Schmick angezeigt
hab, so hat er begehret, wir sollten weiter weisen. darauf ich
den zwein brtidem den Scheubeln befohlen, das sie dem graben
nach, so sehr ihn bewust, gehen sollten und die grcnze zeigen.
also sind sie dem graben nachgegangen bisz an die bretmůhl
an den bíichenstock, alda ich abermahl anstadt der gesanten dem
her Wilhelm angezeigt hab, das vorschiene zeit sie auch mit
dem her Hansen Silber seliger und loblicher gedechtnisz wem
an der stelle gewest, und ferner hetten auch sie die grentzen be-
schauet, alda der her Hans s. g. angehaben und gesprochen:
es wer vorschiener zeit oben am berge gefleckt worden, dieselben
ilecknis solten nichts gelten, sondern so man befunde sichtige
rain und grentzen, dieselbigen solten gelten. darauf seind wir hin^
nauf gestiegen und komen auf die sichtigcn grenitzen, und haben
aber zum mehern mal dem hern W^ilhelm Schwick angezaigt, das
alda wer eine sichtige grenzen, ober derselbenstattgebe oder nicht.
alda er mich wieder zuriicken an die stainklipen gefíirt und hat
hienunter geweist auf die brethmuhlenund angezaigt, das von dem
stain hienunter auf die pretmůl zu und von der pretmiihl gerade
hiniiber bis in die Aupen, das werc seines hern und auch das
16 uber in der Aupen zum fischen. weiter sind wir dem sich-
^en raine nachgegangen bisz an den gerurten acker etc. etc.
•) Spater heisst er zweimal: , Schmick'.
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- 134
1536
Jan. 4.
Oct. 5.
159a
Anno 1536 den dinstag vor der heiligen drei konige tag ist
íuich ein gezeuguisz von wegen der grenitzen iibig der Jungen-
buchen gegeben worden zur Landiszhiitten. das stchet der jarzal
nach beschriben, wie itzt vermeldet ist etc. etc. ')
1563 Anno domini im 1553 den 5. tag octobris ubergiebt der her
Christóf von Gendorf mit der hoftafei scinen toechtern die Schatz-
lerisehen gíitter. in libro hereditatum omagialium O. VI. ist in
behmischer spraclie :
Kryštof Jandorfar z Jandorfua na Wrchlabi przyznal se
przed urzedniky dworskymi, zie diedine swe inanske totiž zámek
Ssatzlerz s myestetzkem pod tymz zámkem a wesnice zegmcna
wesz Staremiesto,Kalnauwodu, Lampersdorf, Mladebuky, Baby-
Trauttenbacli, Sklenarzowitze, Lisetzny, Woletiny, Wernirzo-
witze, Richory, Walberzity, Marssow se dwiema hamry pustimy,
Berhartice, Olessnitzy a Beezkow, item wes Zdiary, Hertwiko-
witze, Petrzikowitze, Iluniburg, Wowlanow, Strzitez, Porssieze,
Kynigshain, Kriensdorf, Kwalisch, Slawetin, Bezdiekow a Kri-
blycze se wssem a wsselikterakym przislussenstwim tiz Kristot
z Gandorfu diediczuow musszkelio pohlawi nemagi z wlastny
milosti a powolenim gelio kralowskeho wzdal gest a zápisem timto
mocznie odewzdawa dczeram swym zegmena Paula, Eustochia,
Benigně, Cordanie, Eleonorie a Liikreczye a gich diediczuow
muosskeho pohlawy svvrhu gmenowany zbozy, tagyakz mayestat
geho kralowske krále Ferdinanda geden y druhy a we dsky
dworsky wlozeny o tom ssyrze, w sobie obsah uge a zawiragi, bos
ugmi wssak prawa knile geho manského, kterémužto odewzdany
Adam Šternberka a na Zelené horze neywyssy sudy dworzskyho
kralowstwi Czieskeho dal swe powoleny. stala se we stwrtek po
swatím Fi antissku letha etc. etc. 1553 5 octobris.
Tento weypis tohoto odewzdany widan jest z desk dwor-
skych s powolenym urozeného pana Adama z Šternberka a na
Zelené horze ney wyssy sudy kralowstwi Czieskeho pod petzieti
geho urzadu. stalo se letha a dne swrhu psaného etc. etc.
Anno d. 1553 dieses jar bauot Pangratz Konig sein hulzen
hinderhaus und gibel auf, auch bauet Barttel Kaszda sein haus-
giebel und gewelbe zu Trautnaw.
Anno d. 1563 der margraf thiit AViirzburg und Bamber^ absagen,
bein Hanofer wirt er ersclilagen, da hertzog Moritz erschossen ward und
2 tiirsten von Brannschweig, kam der raarggraf ins kaisers acht otc. etc.')
Anno d. 1553 jar den 25. tag octobris bin ich Symon Hittcl
malér in mein haus gezogen und es gebauet etc. etc.
') S. S. 70.
-) S. S. 131 unten.
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— 135
1554. 159b
Memoriatief und gedechnisz was sich im 1554 jar zu Traut- ism
naw hat zugetragen und verlaufen.
Anno domini 1564 jar der landtgraf kam ins kaisers aclit, sein land
nam er im ein mit macht, herzog Hans und sein gomahl starben diescs
jar etc etc,
Anno domini im 1554 den6. tagmaischicktderherChristof ^ai 6.
von Gendorf den scliuknecht, Joseph KnoUe genandt, mit briefen
hinwcg. als aber der gute Josepli Knoll zu lange im kretzschem
getrunken het und uber das zil zu lange mit den briefen aussen
blieben, da wolt in der her Christof von Gendorf lassen mit
der gefengnis strafen ; aber der gute Knoll vornam unrecht und
zog darvon und sol noch wieder gen Trautnaw komen etc. etc.
Anno domini 1554 jar hat der tuchknapfe Hans Jacob,
genant Bartel Tzann, tuch aus der gewandtpressen auszge-
schnitteU; darumb ward ihm die stadt verbotten etc. etc.
Anno domini 1554 disz jar furten sie einem schotten kramer,
Dietricli genant, zu Trautnaw 2 weiber in einem jar hinweg.
Foyt Gorge empfiirt die Gensobott Anna von Kotwitz und ein
rciter empfuret im die ander etc. etc.
Anno domini im 1554 am tag pfingstmontage hat Hans Mai u.
Kaszda, Hans Wondratzke und Gorge Mehrgans das bildnusz
Christi, das in der hale im Slgarten kniet, bei nacht aus der
kirchen getragen und bein dem nechsten hause bein der kirchen
lassen stehen.
Anno domini 1554 den 25. tag januari am tage Pauli be- jan. 25.
kerung hat der her Christof von Gendorf zur Hohenelb, Schatzler,
diese zeitauf Trautnaw her und pfandsinhaber, der becken zeche
zu Trautnaw ihr handwergsordniing confirmirt und bestetiget^
zur Hohenelben geschehen, wie folget:
leh Christof von Gendorf zur Hohenelb und Schatzler, auf leoa
Trautnaw, Roraischer auchzuHungernundBehaimkun. maj.rath
bekenne fíir mích, meine erben und nachkomen der herschaft
Trautnaw und thue kundt meniglich, das fiir mich komen sein
die bescheidene eltestcn und jiingsten meister des handtwergs
der beken daselbst zu Trautnaw und haben mir als dersclbigen
oberkeit und herren zu erkennen gegeben, das sie ires handt-
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— 136 —
wercks halben etzlicher massen irrung hetten und demnach
gerne wolten ires handtwerchsordnung und darieber von mir
bestetigung haben. und dieweil ich dan solch ihr begeren fir
zimblich und notirftieg angesehen, so hab ich ín dasselbige
nicht zu wegern wissen und in beruertin handtwerch díese
nachfolgunde ordnung in kunftig zeit zu halten aufgericht :
Zum ersten so sollen inen aus irem mittel von einem rath
der stadt Trautnaw zwen zechmeister, die der herschaft, einem
rath und gemeine geschworen sein sollen, jetzlicher jar ver-
ordnet werden, dic in allen punkten und artikeln die nachfol-
gunde ordnung bei einem handtwerg volzihen und nach irem
besten vormiegen alle gebrechen und mengel abstellen. und so
sie solches zu thun nicht vermiglich, dasselbig einem rath oder
gar an die obrikeit umb einsehung oder handthabung gelangen
lassen sollen.
Verner nachdeme in der stadt Trautnaw, auch in den
umbliegenden stetten ordenliche wochenmarcke gehalten wer-
den, so sollen die becken auf solchen marcken gut getreide in
einen vorradt zu noturft ires pachwerchs oder wiedervorkaufung
einkaufen, damit sie jeder zeit die gemeine mit gutem ge-
schmachenem prot und semmel one abgang versehen migen.
Sie sollen auch solch ihr getreidt zu der zeit, wan die
mielwasser grosz und stathaftig sein, in foradt einmalen,
dieweil sich zu vielmalen zutragt, das dic wasser gefrim und
dirre halben kleine sein, und das raalwerch nicht gefirdert mag
werden, damit zu kciner zeit abbruch erscheine; dan von inen
kein entschuldigung mangl prots halben angenummen werden
sol. do es aber zu einem oder mer malen an semmel oder
rokhen brodt in den benckcn mangeln wirde, so sollen die
zechmeister, so oft dasselbig beschiet, von einem rath mit
gefengnis gcstraft und endlich dahin gehalten werden, damit zu
keiner zeit mangel an brot erscheine.
Es sol auch die herschaft jeder zeit darob handthabung
thuen, damit die becken von den milném uns^umlich gefirdert,
auch die steine in den milen also gehalten werden, damit der
weiz zum semmelmel aufs běste ausgeschrotten werde. der-
halben so migen die beckengsellen, die man scheidernennet, auf
der verordtnenten milsteinen dieselbiegen abstossen und die
160b miller die gebrechen, so oft es not ist, wandlen. und do solche.s
die miller nit tetten, sollen sie der herschaft angezeigt und ge-
straft werden.
Mit mallung aber des weitzen zu dem weissen brot oder
semeln sol es also gehalten werden, das man alweg aufs meist
drei viertel aus einem schefFel weizen, welcher schene und
rein sein sol, fordergut mel ausziehen und dasselbig zu ba-
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— 137 —
chung der semmel nemen; das ibriges virtel und grobes mel
sol nicht unter das weitzene semmel, sonder zu rokhenem mel
geschlagen werden.
Do aber einer unsauberm, prantschettigen oder ratigen
weitzen kaufen und gen mil bringen wirde, welcbes doch nicht
sein sol, sol man den zuvor flcissig waschen und da von den
kleinsten und besten kem nach gelegenheit und nicht mehr,
danne so viel seiner giit halben daraus gebracht werden mag,
ausziehen, und in alweg kein grob oder untichtig mel unter das
semmelmel mischen, auf das jeder zeit schon, lautter, ausz-
bintlich gut weizen oder rokhen prot untadelhaftig pachen. darauf
dan die zechmeister ihr íleissig aufsehen haben und den werd-
genossen neben inen anders zu thuen keines weges gestaten
sollen.
Das rokhen brodt sollen sie pachen zu weissen und zu
2 weissen pfennigen, zu den marcktagen aber migen sie grosz
brot zu weissen groschen pachen. die semel mige sie zu kleinen,
auch zu weissen pfennigen pachen. wie grosz aber das brot ge-
bachen sol werden, dorinnen sol man sich nach den kaufen des
getreids richten, nemlich also, das alle quartalzeit die zechmeister
sollen fur einen rath firkommen und fermelden, wie ungeferlich
derselben zeit des quartals die keuffe sein, darieber ein rath nach
gelegenheit der gemeine marcktkaufs im kreisz auf das kinftig
virtel jar ainen getreilich ungeferlichen kauf, dabei die bechen
bleiben migen, bestimmen sol. und nach demselbigen kauf sollen
die becken das brot nach der eingesetzten ordnungundgewicht
pachen.
Wie aber dieselbig ordnung und gewicht jeder zeit iber
das brot sol eingesetzt und ausgewegen werden, die ist einem
handtwerck zugestelt, auch auf dem rathaus ofFentlich vorzeich-
net, damach sich meniglich zu richten wirdet haben.
In der fasten sollen sie prezel und beugel pachen, welches
irem gefallen mit der grosse zu bachen nachgelassen worden,
dooh oas sie dorinne zimlikeit und billikeit gebrauchen.
Die zechmeister sollen auch ir fleissige anfachtung haben, leia
damit der ordnung gemesz kein ander brot in die penk getra-
gen und verkauffet werdt. befinden aber die zechmeister einen
oder mehr becken, die solche ordnungen ubergehen und das
brot zu geringe bachen, so sol derselbig in die zech zu straf
ferfallen sein 2 pfiindt wax, und das zugeherig vorfallenbrotins
špital gegeben werden. wirde aber ein beck aus unachtsamkeit
oder ibersehung teigteglich, unausgebachen oder verbrenet un-
scheinlich brot haben, welches noch erkentnis der zechmeister
obberirter ordnung nicht gemesz und teilhaftig were, so solle
dasselbig nicht neben den anderen in den bencken, sondem
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- 138 —
auBgestosscn und etwa sonst am marg msonderheitfeilgehalten,
auch was man im fir pfennig in bencken pfleget zu geben, nur
um 3 bezalet werden. ob auch einer ein ungesalzen weis brot
bachen wirde, der sol dem handtwerk ein pfundt wax ferfallen sein .
Und do die zechmeister den andern becken binwieder
etwas nachlassen, oder sie selbst darwieder thun und saumíg
sein, das zugeherige brot in die benck gegeben werde, so solle
nicht weniger ir geringe brot in das hospital gegeben und sie
nach erkentnis des rats oder ebrikeit verner umb ir ibcrsehen
gestrafft werden.
Und nachdeme durch offne kiin. mandát bevoien worden,
das man freio wochenmarckt in den stetten halden und niemands
mit zufihrung die markt sperren oder verhindern sol, so solle
derselbígen kiiniglichen verordnung nach frei sein,- fremdo
weisse und rokhbrot, grís, mel, prezen oder beigel auf dera ge-
wendlichen wochenmarck zu funren und daselbst zu verkeifFen,
aber nicht lenger bis eine stunde nach mittag, doch also, was
die fremden ausser der stát auf dem freien wochenmarck nicht
verkaufFen megen, das sie dasselbig nicht einlegen lassen soUcn.
und wo es beschehe, so migen die zechmeister dasselbig fremde
brot nemen und in das špital geben, und die so das brot in der
stadt purkfrid beherbergten oder damit hantieren, die sollen
unablassig von dem rath dahin gchalten werden, das sie den
fremden das brot bezalen, und dem spittcl das brot wie bemeit
folgen solle.
Und als auch biszher ezliche inwoner zu Trautnaw in der
stadt sich unterfangen haben, brot zu baclien, auch grisz und
mel feil zu haben auf dem wochenmarck, die nit der hantwergs
und zech sein, auch der herschaft keinen zins geben und also
lojb unverzechet und unverzinset der wochenmarckt gebrauchen,
und villeicht auch in der wochen das brot heimlich verkaufen
oder von einem marek zum andern halten mechten, welches
eben so viel zu verstehen, als ob dasselbig brot auf kinítig wo-
chenmarckt eingelegt wirde, solches sol hinfuran kcinem in-
woner zu Trautenaw, er sei dan der zech gewandt und geb der
herschaft zins, mer gcstatet werden. do aber einer solches iber-
treten wirde, so sol es ime auch genummen und in das spittal
gegeben werden. do aber einer ungeacht desselbigen noch weiter
strafmessig befunden wirde, so solle ine der burgermaister zu-
sambt nemung der walir noch umb ein kuffen salz in das spittal
zu geben unablassig straíFen.
Wirde aber eine grosse lantteirung einfallen, das den becken
ingemeine unmiglich sein wirde, das pachwerk zu veraorgen,
so sollen sie solches eincm rath anzeigen, und dan der rath der
ebrickeit firbringen; und sodan in notirftiger erwegung be-
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— 139 —
funden wirde, das sie irem handtwerck kein genigen thun
mechten, so soUe alsden díe ebrickeit zulasseD, das man allc
tage brot, gris, mel und anders zufuhren mige so lang, biswidrumb
die teirung aufhert. und so man solchen teglichen marek zulassen
und wiederumen verbietten wirdet, so solledasselbigezuzweicn
wochenmárkten auszgeruffen werden, sich menniglichen darnach
hábe zu richten.
Es sol aucli im burgfriedt zu Trautnaw niemand umb lohn
bachen, es sei dan ein bcck, der die zeche halten thut, und im
von einem selicfFel roklicnbrot drei kreizer zu lohn gegeben
werden. do aber ein naehbar bei dem andorn zu seiner selbs
noturft bachen wirde, das mag er fir sich selbs oder durch einen
becken thun. wirdet aber jemands auf dem wochenmarkt aus
den inwonern ausser ainiches lones der bocken paclien wollen,
das mag er thun, doch also (das er wie obbegrieffen) ausser des
wochenmarckfl verner keinerlei gestalt noch weise in oder ausser
dí's hauses kein brot verkauffe oder verhantiere. do aber solches
jemandes uberging, sol im das brot genommen und in das špital
gegeben, und der ibertretter von dem rath oder herschaft nach
ferrer gestraft werden.
Und dieweil dan zu handthabung dieser ordnung, auch
damit die zechmeister sich selbs neben der gemeine wol fir
schaden und nachteil verwaren, so soUen sie volkommene macht
haben, irer mitgenossen des handtvvercksgewerb thuen und
handlung, wie sie das handtwerck treiben die pfenwardt machen
und verkaufen, zu erkundigen und dcrlialbcn ire gemacli zu
eroflfnen. und do auch jemands solches wegerte, der sol dem 1621
handtwerck zwei pfundt wax und daneben dem rath nach gele-
genhcit seines imgehorsam in die straf ferfallen sein
Also sollen sie auch alle vier wochen ein gemein morgen-
gesprech in irem handtwerck halten, darzu ein jeder bei gehorsam
kuramen sol. und welcher darzu nic-ht keme, es sei dan das es
aus merglichen ursaclien, die in billich nach erkentnis der zech-
meister und des handtwergs entschuldigen mechten, beschehe,
80 sol ein jeder, wo er das hegen der morgengespruch vorsaumbt,
ins handtwerg goben ein meisnischen klein groschen. verseimt
er aber die gantze morgerigesprech, sol er in die zech geben ein
halb pfundt wax und sonst one wandel bleiben.
Es sol auch keincr kein messer oder andore gewehr an die
morgengesprech, oder wo sic des handtwergs noturft halben
bei einander sein, in ihre behausung tragen bei der ben eines
halben pfundt wax, und auch mit worten und wercken kein
frevel anfahen. wer das ibergriffe, sol dem handtwerg ein pfundt
wax geben. geschehe aber was, das der obrickeit zu richten
* und zu strafen gcbiete, sollen die eldisten bei ihrcn eiden der
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— 140 -
162b
ubrikeit dasselb vermelden. aisden wird sichdieselbegegen einem
solchen versprecher mit merer straf nach gelegenheit der ver-
sprechung zu halten wissen.
Es sol auch keiner mit frevel oder ane eriaubnis aus der
morgengesprach gehen bei einem pfundt wax. und keiner sol
auch in gemelter raorgcngesprach wieder die geschworne handť
wercksraeister reden one eriaubnis bei einem viertel pfundt
wax, auf daa des handtwercks ordentlicher gehorsam gehalten
werde. und welchen mitgenossen die meíster in der morgensprach
anreden umb ursach das ist, lesset er der morgensprech urtel
und recht iber sich gehen, der ist verfallen zwei pfundt wax one
weitern wandel.
Die meíster oder ire werggenossen soUen sich in iren ge-
wendlichen weine und birzechen, auch unter den bencken, nach
in millen nicht zweien oder hadern, auch ihr gesint nit schlahen
pei einer peen vier pfiindt wax in die zech verfallen. do sich
aber in solchem etwas merrer frefeliches zutrige, das der obrickeit
zu strafen zustinde, dieselbiege straf sol der obrickeit uber die
vorige vorbehalten sein, wie sie es mesigen wellen. het auch
sonst jemands anders an inen oder irem gesindt einichen frewel
mit wortenoder mit wercken, und sie dariefccr klaghaftieg wirden,
die sollen auch nach erkentnis der obrickeit gestraft werden.
Wo eines pechen son sich setzet und dieses liandtwerck
treiben wiel, hat er eine banck oder zwo, so mag er zutretten
und das handtwerck annemen, welche zeit des jares er bereit
ist, und sol geben dem handtwerck acht groschen hamischgelt,
von jeder banck 2 pfundt wax, ein halb fas pir, der kirchen
zehen heller und dem handwerck zehen heller. dasselbig sol
auch geben einer, der da nimpt eines meisters tochter ihres
handtwerchs, von jeder bank desgleichen.
Wo ein auslendischer oder ein fremcler eine wittib ausz
dieser stadt ausz diesem handtwerch nimbt, der mag auch seine
handtwerch anfahen, wan er darinne geschickt ist, und sol auch
das handtwerch bewcísen, und der stadtrath auch dera handt-
werch kundtschaft ihrer ehlichen geburt furbringen, wie dan
in andern zechen gebreichlich.
Und sover ain auslendischer disz handtwerch annenicn
und treiben wiel, der sol liaben eine bank, und zu keiner
andern zeit zul re ten im jar, dan auf sankt Michaelistag, und
sol geben von einer bank sechzehen groschen harnischgelt,
vier pfundt wax, ein fas bir, der kirchen zwenzicg heller, dem
handtwerch auch zwenzieg heller; sol auch sein handtwerch be-
weisen und kuntscbaft seincr geburt bringen, wie oben bemelt.
Das handtwerch sol auch zu ordnen und zu richten haben
umb sekhe, beitel und siebe, umb mel, kleien und knechtelohn,
wie in andern stetten gebreichlich ist.
is-
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— 141 —
Mit den lehrknechten sol es also gehalden werdexi : wan
ein meíster einen knecht aufnimt, sol derselbige aufs wenigste
ein jar lang lernen und ins handtwerch zwei pfundt wax und
seim lermeister drei schock zu geben schuldieg sein, welche er
ine auch in aufnemung verbirgen sol. do sich aber zutriege,
das eíuer aus dem lehrjahre one willen und wissen de^ meisters
entliefFe, soUen die birgen dem meister das lehrgelt zu ent-
richten schuldig sein, der meister aber sol bisz zu ausgang des
abgeretten oder verglichenen lehrjahres keinen lehrknecht auf-
nemen. wo aber der knecht ordentlicher weise bei seinem
meister auslernen wirde, so sol er zuvor, ehe dan er meister
wirdt, eim ganz jar lang dem handtwerch nachwandem; ausser
desselben sol ime zu der meisterschaft zu treten nicht zuge-
lassen werden.
Wirde auch eine bank oder mer feil, die das handtwerch i6sa
oder unter inen kein meister keufte, die mag eines jeden mit-
birgers, er sei aus andem zechen oder nicht, der das handt-
werch gelernet oder lernen und treiben wiel, macht haben zu
kaufen, und die becken soUen ine in ir handtwerch aufnemen,
wo er anderst sein handtwerch, auch seine volkommene gebirt
und erliche verhaltung beweisen mag. sonst sol keinem andern
noch niemands, was stand er ist, kein brotbank zu kaufen zu-
gelassen werden.
Und wo ein meister zwe bench zusammenbringt, die sol
er bei einander halten und versorgen wie billich, es sei dan,
das er sie nothaft halben verkeifen miste, es sol auch ein jetz-
licher jungster meister des handtwerchs kertzen, wie es ge-
breichfich ist, aufstecken und anzinden. wo er aber die rechte
gebirliche zeit versaumet, sol er zur buse ein halb pfundt wax
ins handtwerch geben.
Welcher meister auch eine mitbang hat, den sol man mit
erhehung der zins nicht ferterben oder abdringen, es were danne,
das er mit den zinsen saumig wirde und dieselbigen nicht gebe.
Wo ein beck mit tod abginge und zwo mitbenke hinder im
verlisse, so mag sein hinderlassen weib, so ser es ir gefelt, auf
beide bencke packen ein gantz jar lang, sover sie vor ausgang
des jares wieder einem man nimt. nimt sie aber vor auszgang
des jares keinen man, so sol sie der einen mitbanck loszstehen
und sich mit der andern behelfen, wie sie kan.
Es sol inen auch zugelassen sein ire ordnungen und satzun-
gen, so viel sie ir gesind und handtwerck anlangt, auf das nie-
mand davon oder damit beschedigt werden sol alle jar, oder so
oft es vonneten zu verendern oder zu verwandlen, desgleichen
auch die aufgesetzten bussen obbemelter vorbrechungen nach
gelegenheit oder nach erkentnis der verprechung eintrechtiglich
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-^ 142 —
zu erhehen oder zu mindera, doch in alweg mit vorwiessen der
obrikeit und der eltisten und jungsten gutten willen.
Und dieweil dan vermieg dieser ordnung ein ordentlich
hangtwerck der becken aufgericht wirdet, aucli die beckenge-
sellen ordentlich und aufrichtieg ir handtvverck Icrnen, und damit
das gantze liandtwerg und die zeclimeister derhalben einen jeden
gluubwirdige kuntschaft geben, auch zu abfertigungen gezeig-
nissen und anderer irer noturft nach gebrauch miegen, so soUen
sie ein betschir gebrauchen, ncmlich oin pretzen, darieber eine
krone, und sol der text im umbkreisz lauten oder geschrieben
stehen: „peghen zu Trautnaw".
nsb Und ein ietzlicher meister oder eincs meisters mitgenosz,
er hábe eigen haus oder nicht, der in die zech angcnummen, er
bach viel oder wenig, sol des jars mir und meinem nachkoramen
zehen weiz groschcn, deren eincr vierzehen kleine bemisch
pfennig gilt, zinsen; und welche becken under solchen zins zu
(lem handtwerck einlossen oder begeben wollen, die soUen sich
sammentlich auf den suntag nach dem neien jar in der obrikeit
oder iren verorneten amtleiten verfiegen und beschreiben lassen.
und welche sich also virstellen und verzeichnet werden, die soUen
obenirten zins zu geben schuldig sein ; do sich aber einer nicht
beschreiben lisz und keinen zins gebe, abernichts desto weniger
viel oder wenig pachen thette, der sol der ebrikeit nach irer
erkentnis in die straf fallen.
Ob dieser hier vorbeschribenen beken ordnung soUen ich,
meine erben und nachkummend herschaft zu Trautnaw, aiich
von unser wegen unser amptleit, birgcrmeister und rath festiglieh
und unverbrichlich handthaben, damit durch keinerlei unord-
nung der gemeine stadt oder dem handtwerk abbruch beschehe.
beschlisslich ob ich wol etzliche artickel einem rath zu Trautnaw,
wo jemands straimeszig befunden, zue strafen auferlegt und
nachgelassen, so &ol er doch nur auf moin und meiner nach-
kummen wolgefallen verstanden, und der herschaft an irer obri-
keit dardurch nichts genummcn werden alles getreilich und
ungeferlich.
Desz zu urkund hab ich diesse ordnung mit meinem an-
hangcnden insiegel und unterschriebenen handtzeichen ver-
fertiegt. beschehen zu Hoenelb am tage Pauli bekerung, so man
želet nach Christi unsers seligmachers geburt im tausent tínf-
jan^*25 l^^^^crt vicr und funfzigsten jaré.
Dis jar ward der marg^raf geschlageu vor Schweinfurt.
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~ 143 —
1555,
ir*4«
Memoriatief des 1555 jares nach CLristi geburt was sich 1555
zu Trautnaw hat zugetragen etc. etc.
Anno domini im 1555 jaře den 3. tag januari ist die glocke jan. 3.
auf dem obertum gehenkt worden, darraite die wechter auch
solten das feuwer beleuten etc. etc.
Anno domini 1555 den 15. tag februari liat der her PetterFebr.15.
Werdthaymer auf dem Ringe zu Trautnaw gcsprenget vor Scholtz
Stephans haus, und ist das rosz mit ihm umbgefallen, das er ein
schenkel gebrochen hat etc. etc.
Anno domini im 1555 den 12. maius ist der kirchturn zu Mai 12.
Trautnaw neuw mit schindeln uberdeckt worden etc. etc.
Dieses jar umb diesc zeit ist bapst Julius gestorben und durch giflb
vergeben worden etc. etc.
Dia jar cín filrstentag zu Augspurg ward benendt,
Herzog Hans und sein gemahl starb, ^)
Papst Julius todlich verdarb,
Der Tiirck gar grossen schaden thct.
1556.
164b
Der herzog von Braunschweig hochzeit het, 1656
Ein reichstag war zu Regenspurg,
Ein comet schein die welt hindurch,
Ein wassergiiss der war zu Rom,
Gen Wurms inancher gelertcr kam.
Auch war ins Ungcrland ein zng,
Konig Philipus den Franzoscu sclilug. '^)
Memoriál und gedechniss des 155G jares nach Christi ge- lesa
buřt was sich zu Trautnaw hat zugetragen.
Anno domini im 1556 jar den 24. tag octobris den freítag oct,
nach sanct Lucas ist in behmischcr sprache beschrieben der
schwestem von Gcndorf lehenemphahung uber den Schatzler
und zugehSrige giitter, das stehet in der hoftafel in libro here-
didatum omagialium V. XVII.
Hanusz Czetryz z Karysz przyznal se przed urzedniky
dworzskymi, zie gest uczynil przisahu na wyrnost a podanost
manskau na mysty Pauli manzielky swe y na mistie Eustachye,
24/23.
*) Schon 1654. s. S. 135.
') S. Quentin 1557. — Der groBfiere Theil der Seite 164b ist leer.
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— 144 —
Benignie, Kordanie, Eleonorie a Lukretzie sestr z Jandorfii
sswagrni swych na gich swiedomi a dasse neyjasneyssymu
kniezieti a panu panu Ferdinandowy Rzimskemu, Uherskému
a Czieskemu etc. etc. krali, infantu w Ilispany, artzyknyezieti
líakauszkemu a markrabie Morawskemu, Luxenburskemu
a Sleskemu knížeti a Luzyczkemu markrabieti, panu swemu
milostywemu yakozto králi Czieskemu y wssy korunie Czieske
se wssemi diedinami a zbozim gich manskim totiž szam-
kem Ssatzlirzem s miesteckem pod tymz zámkem s wez-
niczemi zegmena wsy Staremiesto, Kalnauwadau, Lampers-
dorfem, Mladý mibukamy, Baby-Trautenbachem, Sklenarzo-
witzemi, Lisetzinimy, Wolentinimy, Wornirzowitzemi, Rychora-
my, Welborzitzemy, Marssowem se dwiema hamry pustými, Ber-
hartitzemiy Olessnitzemi a Bezkowemi, item wsy Zdyary, Hert-
wikowitzemy, Petrzikowitzemi, Huraburkem, Wowlanowem,
Kvalizemi, Slawetinem, Bezdiekowem a Kryblitzemy se wssem
a wsseligakym przislussenstwim, yakz dzky dworske odewzdani
Kryštofa z Jandorfu otze jich sestr z Jandorfu plniegi swiedczy,
a slibil gest swrchupsany Hanuss Tzeteritz na miestie nade-
psáních sestr to zdrzeti a zachowati, yako dobromu a wymemu
mannďprzislussy, pokudz rad aprawo krále gcho manské ukazuge
bez wsseho przerusseny, yak przisaha geho ssyrze ukazuge.
a tak jest nadepsáni Hanuss Tzeteriz na miestie swrchu gme-
nowanich sestr giz psanich lenno przigal od Adama Ssternberka
a na Zelené horze neywyssyho sudyho dworskeho kralowstwi
Czieskeho na mystie krále geho a koruny Czieske, kterémž gest
na to manstwi lenna podati ratzil. stalo se w pondieli po swatem
Frantissku letha etc. tysytzeho pietisteho padesatheho trzetyho.
tento weypis tohoto lenna przigeti widan gest z desk dworzkych
kralowsKych s powolenim urozeného pana pana Jana starssyho
z Schumberka a na Miliwskem klassterze ney wyzssyho sudyho
dworskeho kralowstwi Czieskeho pod petzeti geho urzadu. stalo
se we ztwrtek po swatim Lukassy letha etc. etc. 1556. My-
kulass wopissal z Getrzihowitz misto sudy dworzky kr.
Czieskeho etc. etc.
Nun folget der lehensaid :
Przysaham panu bohu, neyjasneyssymu knyzetie a panu
panu Ferdinandowi Rzymskemu, Uherzkemu a Czieskemu etc.
etc. králi, infantu wHispany, arczyknyzieti Rakausskemu a mark-
raby Morawzkemu a Luxenburzkemu a Ssleskemu knyezieti
a markraby Luczyczkemu etc. etc. panu mému milostíwemu,
jakožto králi Czieskemu a geho diediczuom a wssy koruny
Czieske wyrnost a podanost manskau se w^ssemi diedinami
a zbožím gich manským N. a przyrzikam touž wyrnost a po-
danost manskau zdrzeti a zachowati, jako dobrému a wimemu
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— 145 —
maDnu przislussy, tak a tym wssem spusobem, pokudz rzad
a prawo raansske dworu krale geho ukazuje, a kdiz bych jako
manstwy neb lenna zwiedíl promlczena, toho nemam pro ziadnou
wietz zatagiti než w tom se we wssera wimie a prawie k geho
kralowske y koruny Czieske tak yak na wymeho manna przy-
slussy zachowati a toho gynak neezynity pro przizen, ani pro
neprzizcn, ani pro kterau ginau wietz. tak my pan buh pomahay
y wssitzkny swyti etc. etc.
Anno d. 1666 jar starb pfalzgraf Fríederich etc. etc.
Anno d. 1556 jaro hat Gorge Nicundei sein haus steínem oct. e.
erbauet und lasen malen den 6. octobris.
1557. i6«*
Memoriatief wasz sich anno Christi 1557 hat zu Trautnaw ^^^7
zugetragen etc. etc.
Anno domini im 1557 jaré den 30. tag januarii hat der her Jan. 3o.
Andreas Eylfinger das gestifte freitags allemal mit einer messe
zu besingen zu Trautnaw in der kirchen auf dem gestift altar
bein dem her Mertten Kretschmer, pfarher zu Trautnaw, auf ein
jar angenomen, ein jar lang zu vorsuchen, dieweil her Andreas
Aylfinger pfarher zu Rognitz war. es wolt im aber solch messen
schmieden die kSste nicht ertragen, er vorzeret nach zwo kuhe
zu Trautnaw neben seinem gestift halten etc. etc.
Anno domini im 1557 den 29. tag januarii montag nach ^eb. i.
Pauli bekerung, 1 4 tage vor fasznacht am montag zu nachte am
ganzen zeiger zwischen 5 und 6 ist die papirmihl zu Trautnaw
unter dem schlosse glattweg gebrand, und ist der papirmacher
Hans Fetzscher in der zeit zu Bresslaw gewesen etc. etc.
Anno domini 1557 jar den 5. novembris die mitwoch nach 5/3^"
AUerheiligen tag in gegenwart des iindern burggrafen des Preger
Bchlosses her Albrecht Kapaun z Weykowa und im beisein der
herren her Christofen Schiroczky z Kiirowa und her Jeronime
Hrobschitzky, irer Rom. kiin. maj. comisari, und in gegenwart
der ehrbarcn und weísen hern purgeimaister, geschworne ausz
4 stetten, als nemblich von dem HofF an der Elben Stentzel
Kyrszner und Feyck Wakarz und Sigmundt Hattawusz, von
der Neu wstadt war Jan Albrecht, Jan Koblasz, Watzclaw Bratku,
von dem Náchod war Mertten Stentzel, Pecina genant, Mykulasch
10
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- 146 —
Hampoles, Kašpar Schneyder, und von Trautnaw seind diese
mitte gewest: Bartel Kaszda, Matz Patzelt, Matz Gaberla,
Wentzel Herold der tuclimacher und Symon Hiittel malér etc.
etc. alda hat der edle gestrenge her Christof von Gendorf, diese
zeit pfandsinhaber der stadt Trautnaw, etzliche Trautenawer
zu zeugen gcfuret auf der granitz, so an die Wehlhott stSssend
im Bezdiek zwischcn dem Bezdiek und Markauscbowitz. auf
der dorfgrffinitz ist ein grab gegraben worden, welchs der her
Bernhard aiďRyssenburg hat machen lassen, und hat auch den
burggrafen gefůrt so hat der starko herr Bernhardt von Hrys-
senburg gewollet, die personen von Trautnaw solten auch im
grabe knieend wie andere pauem schweren. so haben sich
die von Trautnaw beruft auf die land- und hoftafel zu Prag etc.
etc. sie weren der dritte standt nach der BShmischen konigli-
chen mai. und weren manni und gehórten zu den stenden. also
hat der her Bernhard von Hrissenburg lassen reden und anzeigen
durch seinen procurator Hawlc Samson, sie weren undertha-
nen, sie miisten schweren, wie andere crbunterthanen. darauf
Wenzel Heroldt geantvvort hat vor dem rechtcĎ : alda sei
ihr her her Christof von Gendorf zugegenwertig, er wer nicht
ihr erbher, sondcrn der von Trautnaw pfandsher, und allemal
wen der rath zu Trautnaw vcmeurt wiirde, so schwiiren sie alle-
wege zuvor ihr Rom. kúngl. mai. und darnach der pfandsher-
schaft. darauf hat der her Bernhart ZicrhofFszky ins recht ge-
redt: wir Trautnawer weren underthanen. da hat Wenzel Herolt
der Rom. kais. mai. comisari gebeten, die von Trautnaw mit
rathe nicht zu verlassen, welches sie gethan haben. und wir
haben uns beruft auf den her Jan Byrzsitzky, das der gewesene
burggraf auf der graenitz under dem Schwarzenberge, so haben
die von Amaw auch daselbst stehendig geschworen. also ist
die sache zun einem rechten erkentniss gegeben worden, und
der her (Albrecht Capaun) und der burggraf hat auszgesprochen
durch recht vor jedermenigiich, das die von Trautnaw man
weren und ihr kon. mai. erbunderthane, derhalben er uns vor
recht gebe, das die von Trautnaw stehendig schweren solten
nach besage der stende und landesordnung. und der Vrsyn ist
des hern von Gendorf procurator gewest. der her Bemt Zier-
howszky hat sein gezelt nicht fem vom grabe gehabt sambt
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167 a
Juli
27/28.
— 147 —
(lem rechttisch. der Gendorfer aber hat sein gezelt auf seiner
seitten droben am berge gehabt. es seind auch des hern von
Gendorfs aidame aller darbei gewesen, und díe volmachtsbriefe
des hern Gendorfes t6chter, von íhrem her vatter in verliehen,
verlesen worden. aucli hat der Gendorf sein maiestatbrief auf-
gelegt vor das reeht. darauf sie ein atain auf das sigill gelegt
und in geschwert, unverlesen seind blieben worden etc. etc.
DicBes jar war ein grosser zag ins Ungerlaml, konig Philips schlug
dio Franzoseii, ^) marggraf Albrecht starb etc. etc. ^)
1558.
Memoriatief wasz sich nach Christi geburt zu Trautnaw
hat verlauffen und zugetragen im 1 558 jar etc. etc.
Anno domini im 1558 jar den 27. tag julius den dornstag
nach Jacobi hat der edle gestrenge ritter und herr her Chri-
stof von Gendorf auf Hohenelb, Schatzl&r und pfandsinhaber
der stadt Trautenaw etc. etc. mit dem hern Bcrnhard von Ssyr-
nowie (den man den starken hern nennet) gegrsenitzet zwischen
Markauschowitz und Bezdiek, Slabutyn und Qualesch, und an
demselbigen tage ist der auszspinich auf der grenitzen geschehen
von comisarien, und ist dem herr Bcrnhard von Ssyrnowie das
recht zugesprochen worden seiner gegangenen graenitzen nach
etc. etc.
Anno domini im 1558 jar den 3. augstmonat am sontag A«ř. 3.
germani nach Johannis des teufers tag ist zu nacht am jarmarkt
Friedbryegh gar auszgebrent, das da bein Liebthal, da die
drechsler wonen, gelegen ist etc. etc.
Anno domini im 1558 den 30. tag im herbstmon am dinstag^^^
Adauctus nach Michaelis seind zu Lymberg 45 heuser abge-
brennet in der vorstadt. solchs feuwer ist vom flaxe angezíindet
worden etc. etc.
Anno domini im 1668 dio stadt Kales der Franzos einnahm,
Konig Ferdinandus gegen Frankfurt kaui,
Da er zum kaiser ward erkoren,
Dor bischoff von Wiirtzberg ist orschossen worden,
*) 8. Qaentin.
^) Albrecht Alcibiades.
10*
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— 148 —
Eaiser Karolns das jar anch starbe todt.
Frau Maria genad auch gott.
Der kbnig von Denemark auch starb
Herzog Oth. Haynrich mít tod verdarb. *)
Nov. 2. Anno domini 1558 jaré den 2. tag novembris an der mitt-
woch nach Allerheiligentag bin ich Simon Hiittel maler mít dem
her Valerius Grunberg schulmaister zu Trautnaw und mit Chri-
stof Ilgnern und Hans Teuffeln im Pfaffenwalde herumbgegangen
und die Goltgrube gesucbt. da haben wir vielberggruben, kreize
und zeichen funden und die jarzal MD 2 an einer buchen zu-
sambt einer grossen hand, die gegen morgen weist auf ein ander
tanne zu, da ist ein zeichen, wie ein schnitzer ausgeschnitten,
wie schlegel und bergeisen etc. eto.
i67b Anno domini 1558 jar hat Hans Fetscher die new papirmil
erbawet. dis jar ward auch die walkmul gebauet.
Anno domini 1558 jar hat der her Christof von Gendorf
Hans Fetschers des papirmachers neuwgebautes haus, so zwi-
schen der mittelmůhl uber der Aupen und zwischen der papirmiihl
unter dem schlosse gestanden hat, von dem Hans Fetscher vor
dem zinsz, so er im jerlich 20 seli. reichen musste, das er im die
papirmul bawfest gehalten und mit leimkessehi und stampfge-
zeug versorget, wie bein voriger pfandshcrschaf t auch ist breuch-
lichen gewest. also ward des papirrers haus darnach abgerissen
und von der fraw Eustochia von Gendorf der fraw Kentzlerin
hieniiber auf des alten Petter Justen forberg gesetzt und ge-
bauet, welch gebeude nach auf Neuhof neben dem thor stehet
mit einer porstuben und imten die roszstallung etc. etc.
Feb. 18 Anno domini 1558 jar den 13. tag februari lisz der her
Christof von Gendorf ein schopfe bein die mittelmiihl bawen und
dreuwet harte den mitbiirgerin, sie zu schúpfen, welche die so
ilm soUten an seinen ehren verletzt haben und sie derenthaiben
gefenglichen einzihen liesz. es war aber diesem allem zuvor
fůrzukomen etc. etc.
') Am Rand( : ,Eales der Franzos gewan mit zom,
Ferdinandus ist zum kaiser erwelet worOi
Der bischoff von Wiirzberg erschossen ward,
Fraw Maria starb zu der fart.
Kaiser Karl starb,
Dietenhofen gewan der Franzos,
Der Moschkowitter das Liffland
Gar grausam yerhert und yerbrant.
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— 149 —
Anno domini 1558 jar den 1 6. tag augusti sonnabend nach ^'i'^-
Maria himmelfart hat der zimmerman Fytz Mohaubt soUen den.
ercker auf dem schlosse oben am eck gegen der mittelmiihl
eindecken : so felt das geriiste umbs schlosz ein, imd bleibt Fytz
Mohaubt ein gutte weii mit den armen an eim rustbaum hangen
und schreiet ; darnach felt er zusambt dem holz vom schloszturn
am berge herab bein die Aupe, das wol so hoch herab ist als
vom kirchturm^ und wiederfehret ira doch kein schaden. nur
ein leschlin hat im ein stein als ein zuber grosz, der uber ihn
weggesprpngen, erreicht und an kopf geriiret. man hatte Fitz
Mohaubten in die badstube zum bader gefíirt, der im mittrenken
helfen solt. imd der her Christof von Gendorf diese zeit die
neuen stuben auf dem schIo'?se erbauet hat, hat er zum oftern
male Fitz Mohaubten speise in die badstuben geschickt. da hat
Mohaubt gesagt : ,wan mirs geriet wie itzt, wolt ich gem nach
einmal so hoch herab fallen, das ich nur gutte speise und tranck
hette/ etc. etc.
1559. Ifiga
Dis jar war ein reichstag zu Augspurg, hensog Ot. Heinricli starb,
konig Philipus macht frid mit Frankreich. ')
Memoriatief des 1559 jares nach Christi geburt wasz sich
zu Trautnaw hat zugetragen etc. etc.
Anno domini 1559 den 28. tag februari am dinstag nach ocnlt istFeb. 28.
daa fener anskomen znr Landishntten umb 22. mul sind 76 henser abgc-
brant, die miill , das breihaus vor dem niderthor, etzliche schenn und
g-erbehenser. und ein pauer auf den 60 liulíon von fliegcnden feiir vcrdorben.
es hat auch auf dem Krepfelhof angefangen zu brenen^ ist aber gelescht
worden.
Anno domini 1559 jar den 28. tag apriliis sonabend vor apt"
mísericordia seind die kaiscrlichen comisarien auf die graenitz
gezogen hinter den Bower im sumpf und haben zwischen den
griinden, so zum stift Gryssaw gehorig, und zwischen den
Schatzlerischen grúnden gegrenzet, der abt von Grissaw auf
einersait und der her Christof von Gendorf andertails. und sind
dis die kais. comisarion gewest: der her N. von Kaunitz, der
" ler Hodowszky, herr Georgc von Walstain auf Arn, heiT Christof
*) Am Rande: ,DÍ8 jar ward der konig von Frankreich ertottet im
:amir.*
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Silber, der her von der Kiinstadt und der her Tzedlitz von Neu-
kirch etc. etc.
Graenitz handlung auf Czyschkengestain zwi^ehen dcm
hern von Zmirzitz und den von Trantnaw etc. etc.
Jgpi 7.
Mai 18.
Anno domini 1550 den 7. tag junius am doneratíigc nach
pfingsten ist man auf der graenitze auf dem Tzschy.sL'likenge-
stíiine zwischen dem hern Zrayrzitzken an einem uml gematner
stadt Trautnaw andernthails gewost. erstlich sind áes hern
Zmyrzitzken leute die grántze gegangen, die sie vormeinen,
vor die ihre zu haben, und haben angefangen bein ihnii hiun-
buchenstocke und haben dem newen fleckwerk zu, wolclies^
sie kurz zuvor selber gemaclit haben, hienauf gefiirdtj und
hat sich alda in ihrem grenitzfuhrungen kein ald kr^^itze nach
zeichen befunden, sondern alles newe zeichen, die sie ihncn
selbst gemacht hatten. und da sie auf dem karapf komen sein,
haben sie uns ein new kreuz in einerkiefer gehauen gczaigt uud
i«í<b uns gefragt, ob wir ihrer gránzen stadt geben Wfiltcn odLT
nicht. hiergegen haben wir gesagt : ,wir gcbcn der grenizen
keine stadt.* ferner haben sie uns gefťiret von der ki( Tc^r an dem
kammc hienumb auf den grossen stain und haben -mgczaigt:
,ihr von Trautnaw! da habt ihr dreier hern graenitzeu, neti>l>lich
des hern von Szmyrsitz und des her Berndt Zicrhoňrizky uud
des her Christof Silbers und zum vierden der von Tnititnaw
etc. etc.^ und darnach haben sie gesagt : ,nu ihr von Trautuuw I
wir wollen auch auf euwre grlinze mit euch gehen, die ihr vor-
meint zu haben.' darauf haben wir gesagt: ,wir miÍBsen wieder
iiinunder gchen zum lierr Hans Tzetrysz zun dí.^iu grosíi-cn
grenitzstaine, den er itzt bereumen lest^ und von dem staino nu
wollen wir unser graenitze auch hinauf fíiren, welclie unser ist."
hiergegen haben sie geantwort, das es ihn auf dieszmal besehwer*
lich wer, -vviederumb hienunder zu steigen, sondern vMh^Um an,
wir solten des nechsten tages unser graenitze bereiiujcn und
ihn wiederumb solches zu erkennen geben, so woltcn sic sich
auch wiederumb zur stelle finden und wollen unser gnienilz
mit begehen.
Also viel ist auf dieszmals auf der graenitz geliandelt und
auszgericht worden, und sind dises die personen aller, so darbei
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— 151 —
sein gewesen : auf des hern Zsmirzsitzken seiten seind gewest
JanGelynekhaubtman, Mykulasz Stange, Hanusch Prodnitzky,
xind auf der Trautnawer seiten ist gewest Hans Fidler, Gorge
Nikundey der alte, Michel Meuer, Wenzel Heroldt der tuch-
macher, Wenzel Herolt der schuster, Wenzel Pordel, Hans We-
niger, Symon Hiittel ; aus der Parsznitz der richter Hans Staude,
W^azlaw von Pettersdorf und der alte Albrecht von Walten
etc. etc.
Anno domini 1559 den 25. tag junius zu sanct Johannistag 25^24.
ist die stainerne briicke vor dem mittelthor gebauet worden
durch ein Behmischen maister Mykulasch vom Hoff, welcher
auch dasselbige jar Gorge Nicundeis steineme haus bawet
etc etc.
1560. 169a
Memoriatief was sich in dem 1560 jaré nach Christi ge- i^^o
burdt zu Trautnaw hat zugetragen und verloffen etc. etc.
Anno domini im 1560 jar den 29. tag aprillis den montíig Apr. 29.
nach misericordia hat der her Christof von Gendorf, dieser zeit
pfandsinhaber der stadt Trautnaw, den rath und die ganze ge-
meine bcschickt und ihn lassen sagen, er woUe den rath ver-
ncuwen, sie solten aber zim ihn aufs schlosz komen, dan er wer
zu krank, das er nicht kunte aufs rathhaus komen. diese zeit
war biirgermaister zu Trautnaw Bartel Kaszda, und Gorge
Grundtraan war stadtfoit; die rathsherren waren Matz Bayer,
Matz Hergesel, W^enzel Patzelt, Gorge Domnigk, Matz Patzelt,
Hans Fiedler, Hans Ferber, Matz Gaberla, Gorge Mentzel,
Michel Meuer, Gorge Krause ; der stadtschreiber hiesz Grego-
rius Mentzel, von Bolkenhain der geburt. und als der rath und
gemcin seind auf das schlosz gegangen, (da ist ein storch komen,
auf die mauer im grossen schloszhoffe geflogen, den haben die
tolen mit grossem geschrei 3mahl von der mauer weggebissen
und vertrieben. da hat die gemein gestanden und dem wunder
ugeschauet, so hat Simon Hittel gesagt: ,secht ihr nachbarn,
las bedeutt was newes. der storch bedeutt don hern, die tolen
jcdeutten die gemeine zu Trautnaw ; also werden die Trautnawer
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den platz behalten'. darauf der her Valerius Grunberg geantwort :
,80 der malér diamal wohrsaget, wil ichs viel jar eingedenk sein')
und da der rath und die gemeine ist hienauf auf den sáhl komen,
da liat der her vonGendorí diese herm bein sich gebabt: seinen aid-
am den her Hans Tzettres, den lierGorge Butzkey von Warnsdorf,
die drei hem gebriider Gorge, Sigmund, Nickel Stoschen. und als
ig^b der her die gemain und den rath hat fur sich lassen komen in die
ftberste steinerne stube, so gegen der stadt gelegen ist, da hat
ihm ein alter ehrbar rath gemainer stadt gebeten, sie auf disz-
mahls ihres aids and ambts luszzuzelen und andere personen
darzu vorordnen nach altem loblichen brauche, wie billich etc.etc.
darauf sie der her von Gendorf ihres tragenden ambts und aides
auf dismals aller luszgezalt hat. da hat ihm der rath gedanket,
und Bartel Kaszda der biirgermaister hat dem hem das st^dt-
sigill und die schlíissel zun thoren uberandtwort. desgleichen
der richter oder stadtfocht Gorge Grundtman hat auch dem hem
die gerichtspaischen uberandtwort, und er sie aller ihres amachts
loszgezelet hat. da sind sie auf den sáhl darnach hienaus ent-
wichen. also hat die gemein den Merten Freisen und Bartel Tzan
dem hern zugegeben, das sie solten ein neuen rath helfen wehlen
(welches gcschehen ist.) und da die ganze gemain wieder hinein-
komen ist, da hat der her Christof von Gendorf dem Trautna-
wischen stadtschreiber Gregorius Mentzeln den brief gegeben,
da der new rath axďgeschrieben stundt, und hat ihn gefragt:
,was habts gutts auszgericht, wie lautet der íiirstlichabschidt?'
da hat der stadtschreiber geantwortet : ,gnediger herr ! die kamer-
reth gaben uns zur antwort míindtlich, (so wir welln) mochten
wir eur gnaden wol schweren !' darauf hat der her Gendorf bald
geantwort : ,nun wolan, so liesz und ruff ein rath !' also verlas
er diese hienach volgende 12 personen: Matz Hergesel, biirger-
maister, Merten Fraise rathman, Stefan Scholtz, Kley nickel,
Matz Gaberla, May Bartel, Baltzer Birckhan, Gorge Nicundey,
Gorge Rabe, Slerten Baier, Bartel Haintz, Matz RSricht. und
i7(»a wie die geruffen, fraget der her von Gendorf in die gemain, ob
jemandis diesen personen ainem irgend wiist ein tadel zu geben.
díirauf sagto die ganze gemain : nai es wei-en alle f rume redlich
leute. darauf hat der her Christof von Gendorf gesagt: ,nu wolan
so wil ich mich dem fiirstlichen befehl und abschiedt nach ver
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halten und wil euch nicht mit zwaíen aiden beschweren, sondern
soldt mir nur allein schweren, bedenkts euch wol, es wird euch
von n&ten sein^ darauf Matz Krebs geantwort und gebetten, hat
gesaget: ,gnaediger herr! wir bitten eur gnaden umb gottes
willen, wolt uns armen leuten bein unser alten wolerworbnen
gerechtigkeit lassen bleiben und nicht draus dringen^. darauf
hat der her Christof von Gendorf gesagt: ,ich dring dich nix
draus, ich thu dir kain gewalt, du thust mir gewalt, ihr habts
eur brief unordentlichen auszbracht, habt ein mandel fohm oder
drei geschenkt; es sind viel alte eselsheute in stetten und clostem,
die nimmer gelten'. darauf sagt Matz Krebs : ,gnaediger herr !
ich waisz kaiserlicher majestát nicht mainaidig nach treulosz zu
werden, ehe wil ich sterben^ darauf sprach der herr Christot
von Gendorf: ,ftirts ihn ein, fiirt in fort^ so hiessen Matz
Krebsen etzliche under der gemain, er solt bleiben stehen, da
sagt der her richter : ,lang her die paitzschen', und befahl seinen
schreibem, das man ihn hinzutruge. und schlug mit der paitz-
schen den Matz Krebs ein streich auf den arm, da er mit versaetzt
das die paitzsche unters volk sprang. da sprach der her Christof
von Gendorf: ,schmirdt zu, schmirdt zu/ da liefen die Stoschen
unters volek und schlugen auch zu, schlugen Nickel Freywalten
mit den gulden ringen vors maul. da drang sich die gemein zuř
thiir hienaus und im schneken hinunter, das sie in solchem i7ob
gedrengnis die glasefenster im wendtstain ausdnickten. der alte
her schreit: ,schlist zu, spert zu!' man drang aber mit gewalt
durch, das schloszthor herausz. da het man ein lauffen gesehen!
die mitwoner liefen haim, brachten gewehr, und ailet ein jeder
dem rathhause zu, gewalt besorgende. in dem ufFlauf war auch
das geschrei, es wer feuwer. da (es haben auch etzliche hienach-
mals gezeuget, man hábe wSllen zu sturme leiten) in solchen
tumult, blaib der alte und.dernewerathaufdemschlosz. darweil
hat der her gefragt, wasz da wer. da hat die alte Steyerin gesagt:
.gnediger herr! sie sein auftn rathhause mit dem besten gewehr^
so hat der alte biirgermaister Bartel Kaszda gesagt : ,gnediger
herr sie haben feur geschrieren.^ so hat sie der her aller haissen
hienunter gehen. auf den morgen hat er aber nach ihn geschickt,
sie solten hínauf komen. so haben sie gesaget, sie fíirchten
gewalt. er solts ihnen schriftlichen zustellen. und haben den
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herm gebetten ximb erholung 4 wochen lang, bisz sie sich bein
ihr. kon. maj. erktindigten, das sie nicht zu viel nach zu wenig
in der sachen mochten thun. da hat es der her Christof von
Gendorf bewilliget und hat darneben dem gewelten rath be-
fohlen, das recht nach der billigkait jederman rechta zu verhelfen,
bis der sachen ein ausztrag und verhSer geschieht. desgleichen
hat er dem richter Matz Patzelten das richterambt befohlen
etc. etc.
Da hat die ganze gemaine ein auszschus erwellet, die sachen
gemeiner stadt in befohlen, ir gerechtigkaiten helfen zu erhalten
etc. etc.
Mittlerzeit hat sich viel zank, wiederwillen und uneinigkeit
zu Trautnaw zwischen den inwonern, dem alten und neuen rath,
171a auch dasz sie hart aneinander erwachsen inzornmitvielschme-
ungen und verletzungen ihrer ehren und glimpfen. (der unschid-
dige must des schuldigen zur selben zeit entgelten) es haben
der neue rath und etzliche aus der gemain auch dem herr Christof
von Gendorf miissen zeugen, wie darumb etzliche ausz dergemain
haben dem hem Bartel Kaszda driiben zu Arnaw gezcuget. und
ist des dinges gewest mehr, weder man beschreiben kann. und
ist von dicser zeit an vom 1560 jar an den 29. tag aprilis, das
ist den montag nach misericordia, bisz auf das 1562 jar den
17. tag Julius, das ist den nechsten freitag nach Margaretha, ein
hundert und 14 wochen weniger ein tag, macht die suma 8 hun-
dert tage, in der zeit ist kain geschworner rath zu Trautnaw
gewest, zwei jar lang und zw61f wochen etc. etc.
Mul 17. Anno domini 1560 den 17. tag mai ist der stíidtschreiber
Gregorius Mentzel zu Pryn gestorben, als er in gemeiner stadt
Trautnaw sachen gen Wien verreiset etc. etc.
iiSb Anno domini 1560 den 24. tag junius am dinstagnach Johan-
nisistcinmechtiggrausamerschreeklichsgroszwetter uber Traut-
naw komen umb mittags und hat grossen schaden gethan, und hat
in der stadt zu Hammer Pauln eingeschlagen und angeziindt, das
man zu sturra geleuttet hat. es hat auch diszmals in die spitalkircben
durch den turm und die bender herabgeschlagen, das es d
stainem altar ein zwerch hand von der mauer unversehrt ^
wcggedrungen, das es wunderlich zu sehen ist etc. etc.
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)
— 155 —
Abschriften dreier beHmischer auszgeschnitten zedtl, i7ib
welcher massen die abtischin zum Zderasch her Christofen von |
Gendorf von wegen etzlicher dSrfer, griinde, weld und wasser, J
so ZUT pfar und špital gen Trautnaw gehSren soUen, daruber ^^
sie die Sberkeit zu haben vermaint, anfurdern thuet, uberantwort 'H
zu Prage durch Sten zel Bumey von Thaha und Martin Tru- >■
baschke aufifem Augezd a. di. freitag nach Petři Kettenfeier im iseo ^
1660 jar etc. etc. ^) i
Antwort auf obbemelte der abtischin dreí auszgeschnittene i72a
zedlen, uberantwort ihrem gesanten Martin Trubaschken, auflFm J
Augezd zu Prag durch Conraden von Poxdorf und Danielu .1
Herlett montag nach Mathey anno domini 1560 jaré etc. etc. ^) 8ept.23. '^
1561. »'»• i
I
Memoriatief und gedechtnisz was sich im 1561 jar nach ^^^ j
Christi geburt zu Trautnaw hat zugetragen und verlofFen etc. etc. 1
Anno domini 1561 jaré an der unschíildigen kindlein tag De^28. • I
zu nachte hat der her Christof von Gendorf sein hofgesinde
lassen das bilde Christi, wie es im Shlgarten gekniet hat, zu ;
Trautnaw aus der kirchhallen nemen und hat es bei finstcr *
nacht lassen auf das schlosz tragcn, wolches bilde wol eines
maneš h6he also geschnitzt kniende hatte, ein solcher grosser
ohlgótze war es. er lisz im ein harasz schwarz klaidt anmachen
und in ein sarch legen und lies den 21. tag januari solchs bilde Jan 21
gen Prage fíihren und hat es vor die thiir bein die apelatz lassen
stellen. solch bilde ist nach zu Prage. der Holey, des erzherzogs
Maximilianii hoffenar, hat es darnach in seine kamer lassen
*) Ks folgen 17lb, 172a die droi bereite S. 102, 103 abgedruckten
Urkunden v. 1560 Aug. 2.
'j Es folgt 172b die bereits S. 104 abgedruckto Urkuiidc vun 1660
Sept. 23.
Am Kande von 172b:
,rbilippus Mtílanthon í?t:irb dis jar,
Gross hagel und ungewitter war.
Bamberg mít Niirmberg het krig,
Wardt doch vortragen ohne sig,
Eine miintzordniing stellet man diesc zcit
Irem wert nach,*
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- 156 —
tragen etc. etc. (es war zu der zeit zu Trautnaw weder rath
noch gott) das macht der, ir wist wol wer etc. etc.
Jun. u. Anno domini 1561 den 24. tag im jenner den freitag vor
Pauli bekerung hat der her Christof von Gendorf Trautna-
wische mitwoner gen Prage geladen vor die kamer in die
40 mans personen und hat in nichts rechtlichs beimSgen brin-
gen. sie sind damach in 1 7 tagen wneder haim kommen, haben
groše kelten erlitten und gelt verzeret etc. diesesmal wardt der
Trautnawische biittel Matz Hreitter auch gen Prage zitiert,
ílem hem von Gendorf zeignisz zu geben etc. etc.
.Tun M Anno domini 1561 den 11. tag jenner sonnabend nach der
heiligen drei konige tag ist die glasehíitte auf dem Schatzler
weggebrent, und des Gilgen bnidcr, der Toraas rendtschreiber
nufm Schatzler, reit dem hern Gendorf ein schon rosz weg etc.
|73b
jan.^i, Anno domini 1561 jar von dem 21. tag jener bis auf die
* lichtmesz, das ist den andern tag im homung, hat Wentzel
Patzelt sich des bíirgermaisterambts angemasset, weil des hern
von Gendorfs erwelter rath zu Prage war. in dieser zeit hat er
viel pauern befohlen, das sie im bauholz und viel zimmerbohlen
aus dem Bíirgerwalde herein vor seine tíir furten. das behilt
er zur besoldung vor sein burgermaisterambt etc. etc.
r&b. vj. Anno domini 1561 jar den 19. tag im hornung an der
aschermitwoch haben die jungen biirger zu Trautnaw ein lanz-
knechtglach angcricht und haben beiii Gorge Ansorgen 8 fasz
bir ausgetrunken. sic haben ein schlosz von braettem auf den
rSrkasten aufgebaut und haben dasselbige gestíirmt. und die
darinnen waren, haben sich mit wasser und geschiitz fleissig
gewehret. es ist viel volks zugegen gewest und gar lustig zu-
sehen gewest. die lanzkneeht, so mit im glach gewesen, haben
flux geschossen, das Falten Kunz der tuchmacher hat sein weib
in keller miissen fuhren, das sie nicht erschrocket hat solt wer-
den. diese fasznacht hat der her Gilige mit Petzelts Kettlin
hochzeit und die Koschkin etc. etc.
M*^* I Anno domini 1561 den 4. tag im merzen am dinstag nach
reminiscere hat man Tomas Kun begraben etc. etc.
Apr. vi>. Anno domini 1561 den 20. tag aprilis am soutag miseri-
cordia hat es zu Hans Behmen in der stuben gebrant, das ihm
I
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— 157 -
viel von samat; seiden, giilden stick und anders, so er darbei
gehabt hat, mit dem ledlin ist verbrunnen. darnach den 23. tag
dieses monats aprilís seind 32 Trautnawer auf das Konigreich Apr. 23.
geschickt worden und haben dem fewer gewehret bein Ketzels-
dorf, und wo es not gewesen etc. etc. darnach den 25. tag
aprilis hat Falten Kunz, Nickel Masig und Kley Hans den bern Apr. 95.
von der gemeine eingenomen etc. etc.
Di8z jar war in Frankreich jamer nnd streit.
Anno domini 1561 den 21. tag im brachmonat, den son- "*•
obent vor dem tage Johanis des taufers ist alle die klage, so '^""^ ^*"
der her Christof von Gendorf uber die gemain zu Trautnaw
zu Prage ins recht hat eingelegt, und daseibst sie verklaget,
dísmal zu Trautnaw vor der gemeine auf dem rathhause ver-
laesen worden, darinnen unerhoerte wort zusamengeschrieben
nach der lenge stunden, die niemals seind erwiesen worden
vor irgend einigerlei rechten, keins ausgenomen allein das sau-
kische ^) recht etc. ete. auf solch verlosen. ^) darauf hat Bartel
Kaszda abermals in die gemeine gefiragt^ welche bein der ge-
meine w61n verbleiben und uber gemeiner stadt gerechtigkeit
helfen hal ten. die sind auf dismals aller beschriben worden
etc. etc.
Den 19. tag im heumonat sonabend vor Jacobi ist der J°" ^^•
fiirstlichen durchleuchtigkeit erzherzoges Ferdinandi befelch
genTi*autnaw komen, das man Bartel Kaszdan sol gefenglichen
einziehen, welchs beschehen ist. und hat der her Bartel Kaszda
14 tage mťissen in der buttelei sitzen, bis man aller sachen ein
gegenbericht zu Prage gethan hat. darnach ist er auf biirg-
schaft sich zu verantworten wieder loszgelassen und der ge*
fengnis entlediget etc. etc. unter dem pfand 4 hundert sch.
Diese zeit hat Symon Fitz sein haus steinem gebauet
Anno domini 1561 den 8. tag im augstmon in der wochen Aug. s.
vorLaurenti hat sich im Schlesiger lande grosser diirret halben
ein grosse mahlteurung erhaben, das man von Bressel hierauf
von Schilachwitz und der Strygaw, Yauer hieher gen Trautnaw n4b
O?.
') Scheint etwas zu fehlen.
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— 158 —
zu malen haben bracht. es haben nach etzliche strasz wegen
Ulit kome ferner mussen fahren umb Amaw und umb die Hohen-
elben, umb das gepirge, da es wasser zum malen gchabt. sie
haben den miihlknechten zu schreckenbergem und 6rttem
geschankt, das sie nur seind gefordert worden vor andem. die
miller bekamen gut trinkgelt, wan sie ihn gereittes mahl aus-
wexelten vor kom. etzliche vorkauften sch6n landkom wagen
schwer und gabens wolfeiler, als man es hie kautte. vor dassel-
bige geld kauften sie wieder alles brod und semeln auf, beluden
gi'osse wagen vol mit brodt und semeln und fuhren aufs nieder-
thor zu ctc. etc.
Atisf. 7. Den 7. tag augusti hat der Gendorf lassen Staude Hansen
die kue auf den Schatzler treiben, welche sie auf den kleinen
Erben ergrifen hatten. zu der zeit liesz der her Gendorf ein
schofFstal uber der Liitzschen auf die klein Erbe, so man aufs
DSberlin gehet, bawen. zu der zeit macht man ziegel in der zie-
gelscheun uber der LStzschen etc. etc.
íjrf 29. Anno domini 1561 den 29. tag octobris die mitwoch nach
Simoni Jude diesen tag ist die neuw gloke zu Amaw gegossen
worden, da sich tag und nacht scheidet, durch den kíinstreichen
maister Donat N. glokengisser. Simon Fitz ist zu der zeit kir-
chenbitter gewest. der hat den hem Christof von Gendorf ange-
sprochen und gebetten der kirchen zu hiilí zur neuen gloken.
so hat der her Gendorfer ein zentner glockspeise zu hiilfe ge-
schenkt. diesc neuw gloke hat gewegen 8 zentner schwer. dar-
Ovr VI). "^c^ den 29. tag december am montag nach der unschiildigen
kindleintag hat man die neuw gloke von Amaw gen Trautnaw
gebracht, und etzliche haben diese new gloken nur den pamper
genant. der Gendorf hat sein wappen lassen drauf gissen. es ist
aber itzt ein andcr gloke worden.
175H 1562.
ifjíra Memoriatief und gedechtnis, wasz sich nach der geburdt
Christi im 1562 jar zu Trautnaw hat zugetragen und er-
gangen ist etc. etc.
An der fasznacht hat man das spil von der geburt Christ
geagirt in der taferna.
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— 159
Febr.
2411.
Anno domini 1562 den 24. tag februari an der aschermit-
woch in der fiinften stunden in der nacht seind drei schainen
abgebrant auf dem Fiweg, und ist in Matz Hergesellen scheune
das feuwer zum ersten auskomen; dan es war angeleget gewesen,
wie man saget etc. etc.
Anno domini 1562 den 1. tag junius ist der her Przibig J«ní i-
Mrzkowzky von Stropsehitz mit seiner fraw Beningna, des
hem Christof von Gendorfs tochter, allhieher gen Trautnaw
auf das schlosz gezogen und hat der fraw Eustachia von Gen-
dorf des hem Sigmunds Bock, furstlicher gnaden zuř Lignitz
gewesener kanzler, seiner nachgelassenen wittfrawen ihre giitter
abgekauft: erstlich das forwerk, so weilant Peter Just, dar-
nach Richter Lortz in besitz gehabt; damach vorkauft sie dem
hern Przibig M. auch das forwerk zu Wolten mit allem ge-
traíde, vieh, rinder und schafen, mit rossen und aller zugehorige.
darvor gibt der her Przibig Mrtzkowske der fraw Eustochia
ein tausent und ailf taler bar bereit geldt. solcher kauf ist ge-
schehen ut supra etc. etc.
Anno domini 1562 den 29. tag juni am tage Petři und J«ni 2»
Pauli hat der auszschus aus der gemeine zu Trautnaw, als
nemblich Matz Krebs, Michei Meuer, Valten Kunz und die
andem zugethanen neben ihn ein umbfrage gehalten auf dem
rathhaus unter der gemeine. und der herr Valerius Grunberg
hat sie beschrieben also, ob sie auch wolten uber geraainer stadt
Trautnaw gerechtigkeithalten (oder auch helfen etzliche schulden
zalen, sie richten ichts oder nichts aus), ihre drei abgesanten,
als nemblich Hans Weisz, Bartel Kaszda und Matz Petter. darauf
der mehrtails bewilHget, und ihr viel darob tief erseufzeten
etc. etc.
Anno domini 1562 den 26. tag junius ist der auszspruch^^^b
zu Prage vor der apcllation gegangen den freitag vor Petři und
Pauli hie zwischen dem hem Christof von Gendorf und dem
rath und der gemaine der stadt Trautnaw, und haben die Traut-
nawer das recht gewonnen und erstandten, wie folget laut ihrer
dten privilegien und gerechtigkeiten etc. etc.
Erstlich soli haben ein alter rath zu Trautnaw die macht,
in newen rath zu erwelen ohnverhindert der pfandsinhaber, der
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— 160 —
itzígen und kíinftigeii. iind sollen erstlich schweren gott dem
almechtigen zuvoran und dem Rom. kaiser und damach der
pfandsherschaft. und sollen und mogen bir breuen, wieinandem
koniglichen stadten auf ihre heuser, freuw wochenmarckt, freie
salzkamer, in einermeílen weges nicht daruber zu schenken salz,
auch keinen storer auf den dSrfem zu leiden in einer meil wegs,
frei fischen wie vor alters am freitag und mitwoch vormitage
ein halben tag, frei aufhehmen und loszlassen etc. wasz aber
anbelanget die funftzig huben nach firgeben der Trautnawschen,
das der her Christof von Gendorf etzliche stucke den Schaetz-
lerischen gíittem wíl zuzihen, solchs stehet zum comisarion bisz
auf nechstkunftig kammergericht. gegeben den tag und jar, wie
oben vermelt, und besigelt mit der Rom. kais. maj. insigil etc. die
unterschrift der cammerhem Joachim Pendel de Novodomo und
und der doctor Mahl. — es haben aucli der stadt Trautnaw
comisz und sublicanten auf diesen obbeschriebenen rechtspruch
zuPrage mussen warten lenger dan drei viertel jar: Hans Weisz
und der her stadtschreiber Matheus Petrus etc. etc.
juH 3. Anno domini 1562 den 3. tag heumon den freitag nach
Maria heimsuchung haben des hern Christofs von Gendorf
toechter beide, die fraw Benigna und fraw Eustochia, die gemein
zu Trautnaw auf das rathhaus lassen zusamen fordem und be-
i7fia schicken, und seind auch die zwo ^) frawen sambt dem her
Friedrich Bock und Hans Pratman, haubtman Lieiihart Feld-
hamer und seiner frawen, auch der her Przibig Mitzkowsky
und der Andres Hayniger. und hat der haubtman Lienhart von
Feldhaim den brief vor der gemeine auf dem i*athhause gelaesen,
darinnen hat gestanden, wie folget beschrieben etc. etc:
leh Christof von Gendorf auf Hohenelb, Schatzler und
Trautenaw, Rom. kais. majst. rath etc. etc. entbeut euch burger
*) Am Rande: ,Anno domini 1562 jar ist ein grosse teurung gewest in
Behmcrland, das man hat von Straeien und aos der Schlesing von
der Schweinitz und an vil enden kom herauf in Během gefurt bis
nmb Koln und Bidschoff, und wciter maltze von der Schweidnitz gen
Janner, das etzlichcr iandpaur in 3 tagen kein brodt gehabt hat. es
ist auch in Mehern solche teurung gewcst, ist aber bald nach Jacob*
wolfeil worden. darauf ein grosse sterbe erfolgt ist zur Iglau, Wie
und Eoniggratz, Bodanitzsch, Czaslaw und sonst in viel Behmische
stetten und merktcn, das niemands genGraetz nach bir gefareu is'
Bondem alles zu Jermer geholet haben etc. etc.*
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— 161 —
maister und rath und der gemeine zu Trautnaw mein grusz etc.
will euch auch allen hiemit vorzigen und vorgeben haben, die
80 mir zuwieder gewesen etc. allein wil ich mir diese zu bevor
behalten haben, mit welchen ich im rechten stritig bin etc.
und sage ich den andem aller dank eures schuldigen gehorsanis,
wie ihr mir biszher gelaistet, und žehl euch hiemit frei, quidt und
losz in craft meines briefs und sigílls und ubergebe euch meiner
fraw tochter Eustachia, das ihr ihr so volkoraenlichen gehor-
samen und den pfandschilling reichen, als ihr mir gethan habet.
dan 8Íe vor mich etzliche schulde hat ausgezalet, des sie sich
auch wiederumb mochte erholen etc. daran thut ihr mein willen,
mein mainung und emst befehlend. zu urkund hab ich mein
grosz anhangend sigill drauf gediaickt. datum Prag 1562 den
29. junius. Christof von Gendorf auf Schatzler, Hohenelb und j„*^^^
Trautnaw, Rom. kais. majst. rath etc. etc.
Man hat aber ein monat frist aufschub genomen, neben der
Behmischen landsordnung sich derenthalben bein der kais. maj.
zu erkiindigen, was sich ein ganze gemein und rath derenthal-
ben zu vorhalten haben. also seind sie wieder vom rathhause
gegangen etc. etc.
Anno domini 1562 den 6. tag julius ist der auszspruch juií 6.
erstmals zu Trautnaw auf dem rathhause vor der gemein ge-
laesen worden zusambt den zeugnissen, die des Jandorfs be-
ruffener rath und etzliche ausz der gemeine haben gezeuget dem
hem von Jandorf. da hat Bartel Kaszda gesagt : diese zeugnis
werden zusambt den sublicationen in genugsamen verwar komen
und aufgehaben werden, das maň sehen kan, wie und wasz sie
gezeuget, und wie sie gegen gemainer stadt gemainet haben
etc. etc.
Anno domini 1562 den 10 tag julius hat der*) herzog Hein- j^^^^\q
rich von der Lignitz mit 21 fipeulin, die da alle fiirstenkinder
soUen gewesen sein, die haben bei dem alten stadtschreiber
geherberget, und der her Zstirtzke bein Hans Fiedlem etc. etc.
Und am tageMargaretha sind ausz allen zechen zu Trautnaw Juii is.
2 mansperson die jungsten mit gewerter hand aufs hewrechen
') Am Rande : ,DÍ8 jar ward krónet zuin Behmischen konig Maximilian zu
Prag und Romischer k(5nig za Frankfurt, so war disz jar ein grosse
sterbe zu Níirmberg.*
11
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— 162 —
gezogen mit der trumel in Bfirgergrund und haben solches heu
in die Porsznitz zu Jacob Boedern in díe gerichte cingefiirt und
vertrunken etc. etc.
jnii 17. Anno domini 1662 den 17 tag julius das ist den freitag
nach Margaretha faat Bartel Kaszda die gemein zu Trautnaw
beschickt auf das rathliaus und ihnen angezeigt; wíe sie gesinet
weren nach laut ilires erstandenen rechtens und auszspruchs,
80 sie von Prage bracht, demnach den rath zu vemeuem. haben
sie auch dem hem von Qendorf zugeschrieben, ob er darbei
wil sein oder jemandisz an seine statt darzu schicken. also hat
der Bartel Kaszda mehr als sexmal in die gemaine gefragt,
welcher der da irgend ein einsage het oder dasselbe nicht wolt
helfen, willen oder wieder den erstanden ausspruch wolt sein
etc. etc, der solte von der gemaine hienausz gehen, so wird
man wol sehen, das er verdechtlichen schein von sich gebe. (es
hat aber kainer sich vordechtig wollen machen.) und sínd aller
bein der gemain blieben. (die 12personen, so der her Christof von
Qendorf zu rathpersonen hat nijffen lassen, sind keiner mit dem
diener diesesmal aufs rathhaus beruffen worden.) da hat Bartel
Kaszda der gemainen und dem auszschus vorgehalten die grosse
notwendigkeit eines geschwornen stadtschreibers, den sie be-
dSrften. da hat die gemain zu Trautnaw den hem Matheus Petter
von der Strygaw tiíchtig darzu erkandt, und ist von einer ganzen
gemain angenomen worden zun einem stadtschreiber, einen
erbarn rath gemainer stadt Trautnaw zu dienen und die stadt-
schreiberei zu versorgen, wíe braichlich etc. etc. also hat im der
177* her Bartel Kaszda den aid vorgelesen, und der her Matz Petter
geschworen, wie breuchlich. darnach ist die gemaine auf den
saal gegangen und haben sich alda beraten, was ihn zu thun
sei. also ist der auszschus drinnen blieben in der rathstuben
und haben mehr dan 10 personen zu Mertten Freysen geschickt,
als nemblichen Hans Weysz, Valerius Qríinberg, Hans Nicundey
von der Kryblitz, Jacob Paeder richter in der Parsznitz, der alte
Merkel richter von der Hochbriicken, Kretschem Gorgen und
sonst nach mehr mitwoner neben ihnen. also haben obbeschrie-
bene personen Mertten Fraysen befohlen von wegen einer ganzc
gemain der stadt Trautnaw, das stadtsigill auf das rathhat
einer gemain zu uberantworten. darauf hat Martin Freyse g<
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antwort: er hábe es nicht in seiner macht^ nach verwahr. zum
andem mahl als sie aber baben zun in geschickt, der gemain-
den das stadtsigill zu uberantworten, da hat Martin Freyse 14
tage aufschub begeret nach ordnung und gewonheit des landes,
bisz ihre abgesanten wieder zur stelle kemen. also hat Hans
Weysz gesagt: ,nichts dester weniger so woUen wir unser vor-
genomenen meinung nach fortfahren.' und da sie die gemaine
haben wieder hiDeingerujBTen, hat der her Bartel Kaszda der
gemein angezeigt^ wie das er das gedechtnisbuoh auf dem rath-
haus in der rathstubenalmer hett gehabt; darzu er auch die
schlússel hett; so wer nun die almer aufgebrochen worden, wist
aber nicht wie oder durch wen, und fragt derhalb in die gemain,
ob jemands wissen darumb hette. so ist Christof Pawel vor-
getraeten und hat auf dem rathhaus vor einer ganzen gemain
auszgesagt, das der burgermeister Matz Hergesel hab nach im
geschickt, das er solte die almer aufmachen. so hábe er gesagt:
,man kan das schlosz ohne schaden nicht aufmachen, es ist zu
feste/ so haben sie ihn haissen wieder heim gehen. wissen
derhalben nicht, wie das gedechtnisbuch ist wegkomen, darinen
dan der ordentliche aid geschrieben gestanden, wie ein newer 177b
rath gemeiner stát Trautnaw schweren solt. also hat der her
Bartel Kaszda gesagt: ,nix dester weniger haben wir selbst
ein aid erticht und beschrieben aufs best, als wir gekunt und
gewust haben. vormainen nicht, das etwas daran mangel oder
fehl, wie ihr dan hSren werdet auch weiter wolt sich keiner
wiedorsetzen, wen man da ruffen wird bei straff und der busz,
wie vor alters/ also hat der geschworene her Matheus Petter
stadtschreiber die erkieseten und erweleten personen nach der
ordnung rerlesen etc. etc: Matheus Kraebs burgermaister, Bar-
tel Kaszda rathman, Matz Waeber, Alex Klem, Matz Bayer,
Gorge Hartel, Faltea Kunz, Christof Nicundey, Nyckel Frei-
waldt, Hansz Haintz, Christof Neideck, Gorge Himpel. also
hat Matz Krebs gewainet und gesagt: ,aIso setzt mich nur foldt
in stich, ich arm man waisz zuvor nicht, wo ausz/ auch hat
Matz Baier gesagt: ,das ruffen kan ich euch nicht wehren, oder
ob ich auch heut schwaeren werde, stehet bein mir, ist doch die
bíittelei den hunden nicht gebaueť darauf hat Hans Weysz
gesagt: ,nun schweiget still, schweigt still, das ihr nicht ein auf-
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1
— 164 —
ruhr macht/ da hat Michel Meyer und Gorge Krause in die
gemeine gefraget, ob irgend jemands in der gemeine diesea
obberufenen personen irgend wíiste einem schuldt zu geben, der
Bolts thon und hienachmals stillschweigen. da haben sie aller
gesaget: sie wissen nichts, dan alles guttes von ihn zu sagen,
es weren alle gute leutte. also hat Matz Bayer begert, man wolt
sie zuvor hienaus lassen entweichen (ehe dan sie schwiiren). also
seind sie entwichen und haben sich auf dem sáhl beschlossen
und beraten. und als sie wieder in die rathstube sein komen, da hat
der her Bartel Easzda das wort vor die 12 berufenen personen vor
der gemaine geredet und angezaiget, wie das sie in kainen weg
schweren, noch die stelle ordentlichen zu besitzen wíisten, es
i7te sei dan^ das die ganze gemain dem geruíFenen biLrgermcister
Matz Krebsen anglobten^ in zusambt seinen beisesen zu zchiitzen
und zu handhaben, auch im all dasjenige w&llen helfen einrau-
men, wasz zu solchen biirgermeisteramt gehoret und der brauch
ist. sobald sie ihm solches verhaischen haben zu thun verspro-
chen, darauf haben die berufenen 1 2 personen aller geschworen,
und hat in der her stadtschreiber Matz Petter den aid vorge-
laesen, und sie haben im aller nachgesprochen. damach hat die
gemain dem her biirgermaister Matz Krebsen alle, so zur stelle
gewesen, angeglobet, solches alles, wasz zum biirgermaisterambt
geh5rig, ihm helfen einzureimen und zuzustellen. damach sind
sie aller beschrieben und aufgezaichnet worden, welche ihm an-
geglobet haben. also haben sie sich hinter dem rechttísch gesatzt
und haben vormeldet, wie das ihn auch von n&ten weren 4 gemein-
eldisten und ein stadtfoit. alda seind gerujBTen worden erstlich
G8rge Krause, Bartel Bayer, Balzar Kónig, Christof Freyse die
vier gemeinelsten. die haben auch das jurament erfullet und
geschworen. darnach haben sie Hans Weyszen gerufen und
erwehlet zum stadtfocht, und haben auch nach Matz Patzelten
geschickt und ihm befohlen von wegen einer ganzen gemain,
das er dem Hans Weysz die gerichtspaitzsche und das gericht-
sigil zusambt den tumschlusseln uberantworten solt. da hat im
Gorge Krause anstatt der gemaine und des raths auf diszm~^l
seines richterambts frei, quitt und losz gezelt. daraiď hat < r
her Matz Patzelt geantwortet und gesprochen: ,lieben hei ,
ihr werdt ja nicht gewalt an mir ůben, ich wils nach al r
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— 165 —
15bliclier gewonheit auch aim ehrsamen rath uberantworten
mit der mainung, wan zuvor der Matz Herxel burgermaister
sein burgermaisterlich ambt zusambt den kleinoten gemainer
stadt eingeraumbt wird haben, alsdan damach wil ich meins
auch einraumen, wie breuchlich iat/ hat gesagt, er wolt bald
wieder aufs rathhaus komen, er ist aber nicht wieder komen.
die thorhiitter alle drei, die haben dem burgermaister Matz nsh
Krebs die schliissel zum thoren uberantwortet. auch haben sie
nach den zollzeichen an die thor geschicket und auch nach dem
Michel Bock und haben ihm lassen befehlen, er solte die zol-
lade raitte bringen. und als er sie geantwort zusambt den zai-
chen, haben sie die zolladen aufgeschlossen und ein schock und
fíinf kleine groschen darinen funden. also hat in der new rath
seines zolamts loszgezaelet, und er hat den hem gedankt und
gesaget : welcher irgend einigerlai anspruch zun im hette, der
solt hertreten und ihn beklagen; was er nicht kont antwor-
tcn, das wolt er mit dem hals bezalen etc. etc. also haben sie
damach den Augustinus Fiedler gerufen und ihm die zoUade
und die sparbiichse zusambt den zaichen uberantwortet, auf
seine gute gewissen vertraut und befohlen. es hat auch Michel
Meuer gesagt, das auch wol von nStten were, dem auszschusz
mehr personen zu hiilfe zu geben neben dem rath zu helfen etc*.
und alsobalde, wie sie geschworen haben gehabt, damach ist der
bothe Christof Hayer von Prage komen und hat angezaichet,
das er tag und nacht gelaufen, und wer ihn also befohlen vom
herm. und hat drei briefe mit ihm bracht. es ist aber nur ein
brief vor der gemainen gelesen worden. des briefs inhalt ist
gewesen, das der her Christof von Gendorf die von Trautnaw
wil geruglichen vorbleiben lassen nach laut ihrem rechtlichen
erstandenen ausspruch, laut aber seines vorigen nechsten briefs
nach des datum im 1562 den 29. junius mit vorbehaltunge
derer, mit dem ich im rechten strittig bin bis zu seiner fraw
tochter Eustachia zukunft. die wird mit ihr bringen, wes sich
meniglich zu verhalten wird sein sollen etc. etc.
Item vom 1560 jar an den 29. aprilis das ist den montag
nach misericordiae bis auf das 1562 jar den 17. tag julius das
ist den freitag nach Margaretha einhundert und 14 wochen, das
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-^ 166 —
ist 8 hundert tage, 8 jar und 12 wochen lang, ist kein geschworner
rath zu Trautnaw gewesen.
Augf w Anno domini 1562 den 14. tag augusti hat der rath zu
Trautnaw die gemaine auf das rathhausz beschickt und haben
ein newen ausschus erwelilet, als nemblich diese hienach be-
Bchriebene eilf personen etc. : Valerius Grunberg, Bartel Haintz^
Andres FSrster, Michel Meuer, Paul Během, Gorge Během,
Jacob Altman, Jacob Biederman, Simon Konig, Gorge Mehr-
gansz, Michel Bayer, zusambt allen zechmaistern. diese obbe-
melten personen soUen neben einen ehrbaren rath alle artickel
helfen beradtschlagen, die der gemeine vorgelaesen seind.
Anno domini 1662 Ferdinandus Bom. kais. maj. ubergab das Beh-
mÍBche kiini^eich seinem sohn Maximiliano mit wahl der Behmischen hem.
und za spater herbstzeit ríist man sich zuř kronung, und zog der erzhenog
Maximilian die konigliche wiirde von Lintz gen Prag und mit ihm die
konigin Maria, geboren aus Hispanien kaiser Karls quintus tochter, sambt
andem potentaten, der fursten, bischoff, prelaten, der Ungem ein grosse
schar. die Behmisch ritterschaft, von Prag der burgergchar zogen mít
groBser hereskraft dem konig entgegen, gar geriist und wolgezieret em]>-
šngen sie ihn gar schon. das Behmische volk í^ent sich seer etc etc.
Sept. 7. Anno domini 1662 den 7. tag septembris ist die konigliche wiirde
Maximilian vor Prage ankomen, mit eim herlichen pomp eingeritten und
bracht 6 hundert hussem wolgeriist und mit viel ander zierden und mo>
nob nier. den 20. tag des monats septembris setzt man ihm auf die Behmische
Sopt. so. kiinigliche krone zu Prag im schlosz. nach dem ward auch gekronet die
konigin Maria vom erzbischof zu Prag, Anthonius Prussius genant, und
seind umb 11 uhr von kirchen gegangen mit dem alten kaiser Ferdinand
zur rechten hand, und haben alle baide der kaiser und der konig kron
aufgehabt, der kaiser die Kom. kron, der kiinig die Behmische kron. den
Sept. 22. 2^- ^g septembris ist ein freier tumier hinter dem alten tirgarten ge-
Sept. 24. halten werden. den 24. tag septembris ist die Behmische kron wieder
gen Karlstain gefuret worden und mit 3 hundert man belaiten lassen.
Sept. 29. ^^^ ^^' ^*B2 monats ist ein fusztumier im Praeger schlosz gehalten worden
Oct. 6. ^^^ baiden herzogen Karl und Ferdinando. den 6. octobrís ist die kais.
maj. von Prag sambf dem gantzen hof gon Frankfurt am Maien geruekt.
Oct. 1. ^^^ ^* ^^ octobrís ist der herzog von Baicm von Prag gezogen. den
Oot. 3. ^' octobrís ist die konigliche majestát sambt der konigin und hofgesinde
gen Lintz gezogen mit dem erzherzog Karl. der konig auch) aber mitte
auf Frankfurt und Ache. es sind auch bei der kronung viel legation ge-
west : des bapsts, der Venediger, des kiinigs von Frankreichs, des jnngen
prinz und sonst viel etc. etc.
Die ander kronung des konigs Maximilianus ist zu Frankfurt am
Not. 80. Mayon geschehen im 1662 jaré den 30. tag novembris, wie folgen wirt. ')
Sept. 25. Anno domini 1562 den 25. tag des monats septembris hat
der rath und btirgermaister Matz Krebs zu Trautnaw lassen
') Die Zeitbestimmungen sind ríchtig.
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Matz Hergesellen suchen mit dem foit Hans Wejssen mlt 12
personon in Matz Hergesellen hause, haben inaber nichtfunden.
Anno domini im 1562 jar den 5. tag octobris den montag q^^^*
nach Michaelis ist ein verwilligunggeschehen auf dem rathhause
zu Trautnaw von eim ersamen rath und der ganzen gemaine,
der gemeine stíicke und gerten ausznthailen und auszumessen
ain Galgenberg gelegen und unter der Kuchaw, darmit sie etz-
liche schulden gel ten mochten^ die da lenger dan die 4 jar
verschienen gemacht weren worden von gemainer stadtgerech-
tigkeit wegen. (ihrem besag nach) etc. etc. und den folgenden
tag darnach hat ein erbar rath diese obbemelte stiick und gaer- oct. 6.
ten abgemessen und auszgetailet in 6 und 20 stiicke und gaer-
ten, und ist jedeš stiick umb 14schock geschatzt und gegeben.
thut die suma 500 taler und vier taler etc. etc.
Anno domini 1562 jar den 25. tag im weinmon das ist 25/26.
den montag vor Simoně Jude sind zu Trautnaw vor dem nie-
derthor auf dem Vieweg drei scheunen weggebrant in der acht-
zehenden stunde am ganzen zeiger. und ist solchs feuer durch
den pulvermacher Hans Niisseln auszkomen. der hat in der
KSberlin der alten Benignen scheunen pulver gestampft, und ist
sand in mSrsel gesprungen, darvon das pulver sich entzundet
und den Hans Ntissel gar sehr verbrant hat. die ein scheune
war der Benignen, die ander Hans Kaszdas, die dritte Pfaff
Jokels. ich Simon Híittel hábe dieses fewer selbst beleutet mit
der rathglocken etc. etc.
Anno domini 1562 den 30. tag im wintermon, als der konig Ma- qÍ?* se.
ximilian auch bett empfangen die Behmische kron mit sambt der konigin
Mana, und alles voUendet ward nach konigiicher wiirde, zog er gen Frank-
fart am Mayen, darzu die fursten gar kamen dahin seer sclion gezieret
etc etc. mit viel potentaten, rittem, graven, bischoife, prelaten sambt des
reichs verwanten. kamen mit grosser schaar legaten und gesandten, doc-
tores und predicanten ans vielen lauden, hielten einen reicbstag, dariunen
ward erwelet von allen fursten konig Maximilian, dasheilige Rom. reich
zu Tcrwalten und auftragen die Romische kron. den 30. tag dis monats Nov. 30.
norember in dem obgemelten jaré hat man dem konige die Romische kron
aufgesaCzet in der pfarkirchen. des frewet sich der kaiser sambt alle
fursten bei allen diesen dingen. die konigin Maria mit sambt mehr furstlichen
frawen haben zugeschaut, man hat sil ber und gold gestrenet, zu lobedem
konige gegen den rathhaus ein gulden adler auf dem brunen mit zwaien
kopfen, aus welchen ist geronon roter und weisser wein, ein ganzer ochs
gepraten der ward. es war auch ein schlosz gebanet auf den Maion mit
geschiitz und fenerwerk ,da8 ward gestiirmbt dem konig zu lob und ehren.
der Tiirkisch kaiser hat auch da sein botschaft, prechtig und wolgcstalt,
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mít geschenk den kaiser Ferdinand verehret, auch den konig, and hat em
fried begeret. ob er sei gewehret, weis ich uicht. nachdem ist der kiúser
und konig wieder weg verreiset durch Hochdeutschland auf Lintz in Ó«t-
reieh, ward uberall schon empřangen, blieb eiu kleine zeit mit der konigin
1563 da, und im nachfolgenden jaré 63 ist er verruckt anf Wien; den 16. taf
M&rz 16. martius solt er komen, kam aber den andem tag auf der Tonaw. die
burger wolgerust von der stadt Wien empfíngen den konig und die konigin
mit wehrhafter hand zu preis und ehr. 3 brun flossen mit wein, freuden-
schusse gethan, auf b. Stephanstum auf dem knopf stund ein fendrich,
ein feuriger adler flog dem kaiser entgegen. vor der burg ein hiibeen
Bchlosz gestiirmbt, ein fendlin junger knaben ward idem ein dicker pfénnig
gegeben. es war grosse freide da. es kan nit alles genugsam erzelet
werden.
182. 1563.
1563 Memoriál der gedeehnis anno Christi 1563 wasz sich zu
Trautnaw hat zugetragen und verloffen etc. etc.
Jan. 26. Anno domini 1563 den 26. tag januarii am dinstag nach
Pauli bekerung auf den abend hat man zu Trautnaw wunder-
zeichen am himmel gesehen, wie fewerstreimen uber dem Hrisen-
berg her blixen und aiďschissen etc. etc. der her Matheus
Peter stadtschreiber gen Trautnaw gezogen.
Apríl 27. Anno domini 1563 den 27. tag aprills den dinstag nach
misericordi hat Matz Hergesel rechnung gethan.
Mni 8. Anno domini 1563 den montag nach jubilate in der kreiz-
wochen den 3. tag mai ist auf dem gutte, welches derN. Waltzel
dem alten Pytter Juste verkauft, und Peter Just verkauft das
gutt Lorenz Rychtern, und Lorenz Richter verkauft das gut
der fraw Eustochia von Gendorf der kantzlerin, die verkauft
das gutt dem her Przibig Mirczkowzken von Stropschitz
und ihrer schwester frau Benígna etc. etc, also hat der her
Przibig Mirtzowski lassen dises jar und disen tag wie oben he-
meldet anfahen die grunde zu graben und den Neuenhof zu
Trautnaw an der Aupen steinern zu bauen. es hat im auch ein
erbar rath zu solchem baw geschenkt, den jerlichen zins von
solchem gutte gemainer stadt zu geben, aber ausgenomen den
tetzem, dem her pfarher zu Trautnaw, wie es vor alters ist drauf
gesatzt, zu geben ohn alle einsage ete. etc.
Juni 1. Anno domini 1563 den 1. tag im brachmon verkaufteHa
Fiedler den gasthof zu Trautnaw zusambt dem erbe und gart
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vor dem oberthor mit allem, wasz er bei gemeiner stadt Traut-
naw hatte, dem her Matheus Petanis von der Strigaw stadtschreiber
zu Trautnaw und gabs ihm alles in der suma umb 7 hundert
schock meixnisch und 4 hundert gereit und alle jar 50 sch. bis
zu volstendigerbezalung etc. etc. also zog Hans Fidler den 29. ju- Juni 29.
nius am tage Petři und Pauli in Během gen dem Tzschasslaw
wonhaftig etc. etc.
Anno domini 1563 den 6. tag augusti den freitag vor Lau- Aug. e.
renti ist in gott verschiden der edle wolgebome gestrenge ritter
her her Christof von Gendorf, Rom. kais. may. rath und her auf
Hohenelbe, Schatzler und pfandsinhaber der stadt Trautnaw,
seines alters im 66 jar, und ist den nechsten sonabend darnach
auf Hohenelben zur erden bestattet und in die new capel in
die gruft gelegt worden. wiewol er hat viel zur neuen gloken
zu hiilfe gegeben, jedoch ward im zu Trautnaw mit kaincr
gloken ausgeleitet etc. etc.
Disen tag starb auch Fridrich Hittel etc. etc.
Anno domini 1563 den 8. septembrís ist kaiser Maximilian zumSept. 8.
dríttenmal gekront zu Hungrísch konig zu Pressburg am tage Maria ge-
burt. suchs im vogelbuch des malers. ^)
Anno domini 1563 den 11. junius am fronleichnamstag j^nf ^n
freitag darnach hat der her Martinus Tabernator pfarher von
eim rath urlaub begeret.
Anno domini 1563 den 20. tag im herbstmon den montag sept. 20.
vor Matheus hat ein erbar rath zu Trautnaw den her pfarher,
Martinus Tabernator genent, auf sein begeren geurlaubt, wilchs
zuvor den 11. tag junius am freitage nach corporis Christi er
begehret hatte. (und solit disz die ursache seines urlaubnemens
gewesen sein, da er sagt, das in der her stadtschreiber gerauft
und geschlagen solt haben; in Scholtz Stephans hause beim
wein solts geschehen sein.) dieser her Merten war lenger, dan
in die 28 jar pfarher zu Trautnaw. er hilt das gestifte, die orgel
und das seigerstellen. darvon gab im ein erbar rath jerlichen
8 schock, zertailet auf jedeš quartal 2 sch. er hatte 10 malter
') Am Rande : ,Das lateinische epitaphium im vogelbuch sol darza ge-
schrieben werden/
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tetzum jerlicben einzukomen. er wirkct alle leimet darneben in
sein hau8. er kam von Soer herein gen Trautnaw gezogen, als
man schreib 1535. Martinus Tabernator von Frankstain ein
bruder predigerordens zog vom Soer herein gen Trautnaw zu
Michaelis auf das gcstifte beim her Wentzeslaus Butner pfarher
und ward caplan, und nach des her Wenzeslaus Biitners todc
ward der her Merten so vil jar pfarher zu Trautnaw gewcsen
etc. etc.
oct. n. Anno domini 1563 den 11. tag octobris am montag Burk-
hardi ist der stcínerne galgen das gerichte angefangen worden
zu bawen^ und hat der blirgermaister Matz Krebs den ersten
grundstain gelegt. er helt 36 elen in die rundě auf 4 saulen. es
seind 12 malter kalk darzu komen^ und ist in 9 tagen gar gefertigt
worden etc. etc.
Oct. 22. Anno domini 1563 jar den 22. tag weinmon das ist am
freitag vor Galii die 17 stunde an der ganzen uhr ist zu Traut-
naw Stephan Scholz oder Stephan Hiibners stainerne bau ein-
gegangen gegen dcm rathause uber, vorne zu auf 4 stainin calaun
und saulen, drei schwilbogen lang ohn den durchgang, welchs
schon aller fertig gewelbt und befuret war worden, und auch
die ausladung zum crker gemacht sambt al den andern krag-
stainen zu den durchsichtigengesimes.und maister Orban Hirsch
von Lemberg ist bauwmeister gewcsen. der baw hat 7 1 sch. ge-
standen, aber auf Stephans gehaisse hat er die schwilbogen ausz-
geschlagen, die bockstoln genant. darauf dieser schade erfolget
**** ist. es hat aber niemandis keinen schaden darvon empfangen
etc. etc. wiedenimb hat in Stephan Scholtz vordinget, die staine
und den abraum abzuraumen, imd gab den maurern darvon
7 schock, ein schaffel kom und ein fasz bier. aber er liesz es
darnach einen Behmischen maurer maister Simon N. vom Hoffe
wiederumb aufbawen etc. etc.
Oct. 26. Anno domini 1563 den 25. tag octobris den montag vor
Simoně Jude ist der her Johannes Hyntzius pfarher zu Michels-
dorf von einem ehrbarn rath und den gemaineldisten gen Traut-
naw vociret und berufen und zun eincm sehlsorger und pfarher
zu Trautnaw aufgenomen worden. er hat sein erste predigt zu
Nov. 30. Trautnaw gethan den 30. tag novembris am tage S. Andrciis.
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- 171 —
er hat im auch zuvor, ehe er gen Trautnaw ist gezogen, zwene
caplan nacheinander gehalten, die es in der zeit vor in mit dem
kirchenambt versorgten, wie hienachmals an seinen ortem der
zeit nach beschriben stehet etc. etc.
Dieser obbemelte neuwer her pfarher Johannes Hintze, ehe
dan er ist hieher gen Trautnaw gezogen, hat er der kirchen
alhie zu gutte auszgericht und geschaenkt ein truhen glasz umb
6 taler, die kirchenfenster darmit zu verglasen, welchs auch auf
sein anhalten beschehen ist etc. etc. er zog aber darnach aller-
erst im 1564 jar den 14. tag octobris hierauf gen Trautnaw mit oct^u.
seinen vertreueten ehgemahl und kindern und ganzem hauszrat
etc. etc.
Anno domini 1663 den 1. tag decembris die mittwoch nach oes. i.
Andreas ist dtr alte pfarher her Martinus Kretzschmer vom pfar-
hofe ausgezogen, und ich Simon Hittel malér, beschrciber dieses
buchs, hábe den her Merten lassen zu mir zu hause einzihen
und hábe in zusambt seinem weib und kindern beherbergct,
das er darnach 1564 jar die mitwoch nach pfingstcn allererst
ist gen Langnaw gezogen und pfar daselbest wordcn und uber
die 15 jar ir pfarher bliben etc.
Anno domini 1563 den 5. tag chriístmon den sontag vor Dea. 5.
Nicolaui hat der her pfarher Johannes Hintzius seinen caplan
vom Kupferberge hierauf gen Trautnaw geschickt an seine stadt,
den her Vabian Korb. der hat sein erste predigt gethan am
sontag vor Nicolaui, wie oben bemeldet ist, und uber etzlicho
zeit zog der her caplan Fabián Korb von der stadt Trautnaw
hinaus gen Rogpitz und ward pfarher daselbst unter dem her
Christof Silber. und in jares fristen war dem her Fabián Korb
zu Rognitz 40 taller bar gelt gestolen, und er in solchem harm
von Rognitz wegkam, gott weisz wohin etc. etc.
Anno domini im 1563 den 31. tag im chrístmon am freitagi>c*- mi-
nách dem christag am třige Silvestcr, der do der letzte tag im
jar ist, ist eim fur^tlicher befchlch Matz Hergesellen komen,
dem rath rechnung zu thun und das sigill und die schltLssel
zun thoren einem ehrbaren rath zu uberantworten. an diesem
tage seind die sublicationen zu Trautnaw auf dem rathause vor
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— 172 —
der ganzen gemainen verlesen worden alles, wie der alte Matz
Hergesel hatte gesubliciret etc. etc.
Mai 4. Anno domini 1563 den 4. tagmai haben die tischler zu
Trautnaw aus anweisung eines ehrsamen raths ihrzechordnung
und handwergsgewonheit von den tischlern zur Landishutten
ordentlichen ausbracht und erkauft, und ist durch den stadt-
schreiber Melcher Pusch beschrieben und mit der stadt Landis-
hutten insigil bekreftigt worden etc. etc. *)
i8i« Abschrift der tischler zechordnung zu Trautnaw 1663.
Wir burgermaister und rathmanne der stadt Landishutten
bekenen und thuen kund hie mit diesem unseren offenem briefe
vor allermeniglich, das vor uns insitzenden rath komen und er-
schinen sein die ehrsame eldisten und jungsten maister des
erbaren handwergs der tischler alhie mit namen Nicolaus Breth-
schneyder, Johanes Schultze, Michel Schultze, Jacob Bemdt
und George Bredtschneider, haben angezeiget und vormeldet,
das die ehrsamen Barttel Reym, Sebastian Kleme, Adam Heldt
und Jacob Tzscheppe, meister des ehrbaren handwergs der tischler
zu Trautnaw, von wegen der gantzen zeche daselbst sie ersucht
und gebeten, das sie ihnen ires handwergs ordnung, statuten und
gewonheiten und policeien mitteilen wolten, welches sie ihnen
zu sterckung und erhaltungguter richtiger ordnungen, loblichcr
breiche und gewonhaiten ihres handwergs nicht abschlagen und
vorsagen konen. und haben darauf vor uns bracht dasjenige, so
von alters her bein ihren vorfaren und auch bei inen ires nand-
wergsordnung gebrauch und vorubliche gute gewonhait, inhaldt
dieser himach geschribenen fumembisten artikel gehalten wer-
den und also nach gehalten wird: erstlich wen eingeselgewandert
kompt, sal er zu keinem maister einzihen, der des handwergs
ist, es wer dan, das er bir schenkte. und wen er zu einem ein-
gezogen ist, sal er nach den ortengesellen schicken, und wen
die 5rtengesellen zun ine kommen, sollen sie in entpfahen von
des handwergs wegen und sollen in fragen, von wanen er kombt
und wo er am nechsten gearbeit hat. und wo sichs befinde, das
er nicht drei jar lang gelernet hátte, sol man im umb arbeit nicht
umbschauen, nach ine foerdern. so es aber one das were, und er
181b firzen tage nach handwergs gewonheit arbeit begert, sollen ime
die firtengesellen umb arbeit warten. hat er arbeit, so sollen die
') Der Chronist bemerkt dazu: ,DiBer artikel soli stehen da der stei
Btehet am andem blatt znruck/ Wir lasseu ihn aber bier stehen oř
fugen die schon 181a — 181d eingeschaltetc Copie der Tischleron
nong an.
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— 173 —
&rtengesellcn den zuschickegroschen mit ím vortrinken ; hat er
aber nicht arbeit^ desgleichen auch. begeb es sich aber, das ein
geselle were, der von einem maister abgestanden were, so sollen
ime die Srtengesellen unbefraget desselbigen maisters, da er
vorhin gearbeit hat, nicht umb arbeit schauen, und wen er arbeit
hat; 80 sollen sie im des maisters haus weisen und hineinfuren.
damach wen der gesell nach handwergs gewonheit firzen tage
gearbeit hat, so sollen ihme maister und gesellen, wo ers be-
gehren wird, schenken und die schenke nicht hoher anfahen,
dene das es dem man umb drei groschen ist. es sol auch zuvor^
ehe die schenkung angefangen wird, eine ehrliche aufrichtige
umbfrage vom eldisten maister zum jungsten geschehen und
gehalten werden und desgleichen von den gesellen, was einer
vom andem wiiste, es weren unredliche stůcke, so wider das
handwerg were, zu vormelden. auch so einer befunden wirde
unter maistern imd gesellen, der was wiste und in der umbfrage
verschwige, der sol als ein straeflicher gestraft werden. item wo
sichs befunde, das ein geselle in disem weichbilde mit storen
oder mit arbeit befunden wiirde unter maistern und gesellen,
den sol man nicht ehren nach fordem und ime nachschreiben
so lange, bis man in wider auf den ort bringt, da er wider das
handwerg gethan hat, und sich mit inen nach irem erkentnisz
vortragen hábe. item n\ o auch ein geselle befunden wiirde, der
sich nach der billigkeit nicht trewlich vorhalten hat, denselben
sollen die maister nach irem erkentnis zu strafen haben. item
wo auch irgend ein geselle auch erfiinden wiirde, das er sich
mit eines guten maneš kinde vorglílbet hátte und seinen gliibnis
nicht nachkeme, so sol man in iiber vierzehen tage nicht fór-
dem. item wo auch ein geselle nicht nach handwergs *) gewon- isic
hait 14 tage nach gewonhait der arbeit one ursache aufstunde,
sol im der maister kein wochenlohn schiildig zu geben sein; also
auch wo ein maister einem gesellen unter firzen tagen urlaub
geben wiirde, so sol im der maister das wochenlohn vor fol
nach erkentnis der maister geben. item wo auch ein maister
befunden wiirde, der dem andem sein gesinde abgehalten wiirde
habeu; der sol nach erkentnis der maister gestraft werden. item
68 soUe auch kein redlich geselle bein einem storer irgends uber
fírzehen tage nicht arbeiten, auch nicht gezeug machen. item
es sollen auch die Srtengesellen, so sie es wissen, keinem ge-
sellen, der wider das handwerg gethan hat, nicht anders dan auf
liofrecht und vertrag dem maister zuschicken. item man sol auch
keinem kuhschliissel lenger vergiinen zu arbeiten bisz fírzehen
') Das auf 1881 folg^nde Blatt ist nicht foliirt; wír bezeichnen die zwei
Seiten 181c, 181d.
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— 174 —
tage umbkomen, und so man schenke held, das er seinen namen
vorschenckt^ wo nicht, so sol man ihn nicht lenger fordem, item
wen man aufrichtige schenke heldt, so sol verboten sein gotts
lestrunge und schmehunge bei strafe zwelf groscben. item was
sonsten unbillich und úbriges íiirgenomen wiirde^ als unzuchtige
worte vor frawen und jungfrawen, mit bir vorgisen, vom tiscne
wegtrinken und wegschenken oline erlaubnis der maister und
gesellen und mit unbillichem zunotigcn zu trinken oder wiirflR^
und karten spilen, soli die straf sein 3 w. gr., und so einer den
schliissel verlier, ďie strafe 3 w. gr., und so einer den andern zum
trinken notigt uber seinen guten willen, die strafe 3 w. gr. item
es sol auch kein maister keinen untor dreien jařen aufhemen zu
lernen und nicht weniger zum lehrgelde nemen dan drei markt
und der lerjunge sol alle gebíir in die zeche geben, nemblich ein
halb fas bir im aufnemen und das ander halbe fas nach erfíilung
iMd der lehrjar. wo irgend aber ein maister funden wiirde, der we-
niger nemen wird, derselbige maister sol maistem und gesellen
also viel geldes zur strafe geben. es sol kein maister dem andern die
bretter auskaufen bei strafe der maister. sie soUe auch nach
handwerksbrauch ihre eingenge und zusamenkonft haben, wie
breichlich ist. item es ist bei uns und bei den alten breuchlich
gewest und auch nach, das ein maister, der da hat woUen ein-
treten und ins handwerg koramen, der mus vor ein erbar handt-
werg bringen seine britiiche kundschaft, geburtsbrief, lehrbrief,
er musz drei mark in die zechlade geben und den maistem ein
essen machen und ein ganz fas bir geben, und ein ehrbaren tisch
sol er zum maisterstíLck machen. solche artikel werden alie bei
ihnen stet, fest und unvorbnichiich gehalten. nachdem sie uns
gebeteUy diese ihre inen mitgeteilte zcchordnung und gute ge-
wonhait ihres handwergs zu besigeln, also haben wir unser der
stadt Landishut secret insigel hierauf drucken lassen. geschrie-
ben durch unsera geschwomen stadtschreiber Melcher Pusch,
und gegeben zur Landishut nach des hailigen creuzes erfin-
dung den nechsten dinstag, welches ist der 4. tag des monats
mai von Christi unseres hern und heilands geburt im tausent
fiinf hundert und im drei und sechzigisten jar.
Die Trautnawische zcchordnung ist von der Landhutten,
die Landishiitische zcchordnung ist von Hirsperg, die Hirsper-
gische zcchordnung ist vom Yauer, die Yaurische zcchordnung
ist von der Schweydnitz, die Schweidnitzschc zcchordnung ist
von Breszlau aus der Schlesznischen haubtzeche, die haubt-
zeche ist von konigen und kaisem bestetiget und privilegiret
worden.
ir»r,3
Mai 4.
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- 176 —
15«4. i84»
Memoriál und gedechtnisse was slch im 1564 jaré zu Traut- i5C4
naw hat zugetragen und verlauffen etc. etc.
Anno domini 1564 jaře den 15. tag januarii den 2 sonabend J»n. is.
nach der heiligen drei konige tag hat ein schone jungfraw Ka-
tharena, Hans Weyssens tochter, ein kind geboren in ihres
vatters hause, der zur selbigen zeit stadtvoit zu Trautnaw
war. es ist auch damach umb solch jungfraw kind geteidinget
worden und der huren gelt gegeben worden etc. etc.
Anno domini 1564 den 15. tag januarius ist die gemeine J»n. is.
zu Trautnaw auf dem rathause gewest. alda hat der her Bartel
Kaszda umbfrage unter der gemeine gehalten^ ob man den her
Merten, den alten pfarher zu Trautnaw, solit urlaub geben oder
nicht. 80 ist beschlossen von eim erbam rath und der gemain, in
zu urlauben etc. etc. darnach den 29. tag januarii hat der her^*"- ^'
Martinus Kretschmer dem rath die schlússel zum saiger, zur
orgel, zur treskamer uberantwort etc. etc.
Anno domini 1564 den 6. tag aprillis das ist den nechsten aphi «.
domstag nach ostem zog Gorge Rabe von Trautnaw gen Rognitz
in dem kretschem hinaus etc. etc.
Anno domini 1565 den 10. tag aprillis den montag nachApriiio.
quasimodo geniti hat Gorge Rabe sein liehngutt, so er zu Traut-
naw vor dem niderthor gehabt, das neben des Trautnawischen
pfarhers widmet und neben dem Fiweg gelegen ist, gemainer
Btadt zu gutte den mitwonem verkauft umb dreihundert schock
und hat den grossen garten hinten zu aussgedinget. und ist aus-
getailet worden in 17 stiicke und baustellen zun einer fórstatt,
und hat der alte Wenzel Herlet die alle frei genomen uber sich,
es hábe solch lehngutt nicht weitters off im, gemaine stadt Traut-
naw wiirde es in krigsleuften wol vertreten, es wer mit rosz
oder man. tmd sind innerhalb 15 jařen 11 heusser darauf ge-
bauet worden etc. etc.
Anno domini 1564 den 19. tag aprillis die mittwoch nach^JJ^^^^^
misericordia hat der alte pfarher Martinus Kretschmer alle sein
rindvieh lassen hinauf gen Langenaw treihen etc. etc. 7 rinder.
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— 176 —
Mai 7. Anno domini 1564 den 7. tag mai am sontag vocem jucun-
ditatis ist der her Albertus Bamberg pfarher hieher gen Traut-
naw gezogen und ist dee obgemelten hern Jobansen Hintzi
pfarhers zu Trautnaw capelan worden etc. etc.
Mai 28 Anno domini 1564 den 23. tag mai am pfingstdinstag ist
der her Martinus Kretschmer gegen Langenau gezogen und
pfarber daselbst worden, der zuvor zu Trautnaw 29 jar lang
pfarher gewesen ist etc. etc.
Jimi 6. Anno domini 1564 jar den 6. tag im brachmon den dinstag
nach trinitatis hat Scholtz Stephan steine und werckstUcke zun
seinen bau herein gefíiret, und im adladen hat im ein werk-
stiicke das linke bain oben im diken entzwei geschlagen. diese
zeit kam Alexander Weniger wieder haim, der da etzliche jar
im krige in Welschlanden zu Neapolis, Rom und in Frankreich
gewesen war. er fiirt ein grosz schlachtschwert zu seiner krigs-
rustung. er war ein zeit lang dahaimen etc. etc.
Juni 14. Anno domini 1564 den 14. junius an der mitwoch Tibur-
tius hat der her caplan Albertus Bamberg zu Trautnaw in der
kirchen zum ersten angefangen die deutzsche litania zu kalten
sambt den episteln zu predigen alle mittwochen und freitage,
das zuvor nie gewesen war. gott gebe seinen gotdichen segen
zu seinem heiligen worte alzeit etc. etc.
Jali 5. Anno domini 1564 den 5. tag julius die mittwoch nach Maria
haimsuchung seind die kaiserlichen commissarien gen Traul-
naw einkomen: der her Hans Asmus und der her Schwamberg,
der her Wilhelm Opperszdorfer, der her Albrecht Kamenzke
der Zelstborze/) der her Erazim Zummerfeldt ginak Czastlzwitz,
Victorin Geldner von Aussig, behmischer kamerschreiber etc. *)
185a und als sie uber nacht verblieben, seind sie des morgens aller
hienausz auf das E&nigreich geritteU; die grenitzen zu besichtigen
ringsumb das Konigreich herumb, und hat ein ehrbar rath diese
hienach beschriebenen personen aller mitte geschickt: erstlich
der her Matheus Petter stadtschreiber, her Wenzel Herold der
') Am Kande: ,DÍ8 jar Polen mit Mosclikow hat grosz anfried,
Kaiser Ferdinandus venschied,
Sein 8on Maximilianns firum
Kam darnach an das kaiaerthumb/
9\ O
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^ 177 -
tuchmacher, Symon Híittel, Hans Fiker, Christof Freyse, Bartel
Bayer, Balzar Konig, Augustinus Fydler, Nikel Hyper, Gorge
Hoppe, Gorge Herttel, Christof Do mnik, Lorenz Stenzel, Hans
Hoppe, Jan Polák, solche 15 personen haben mitegemiist. also
haben micli Simon Hittel die kaiserlichen conaisarien ange-
sprochen, das ich in solt die gi'enitzen abreissen umbs Konigréich
und entwerfen, welchs ich willig gethan hab. also hab ich alles
vleisig abgemalet und angefangen bei dem Marschov und folgens
bisz obig die Behmische Purwitz sambt allen graentzen und
dorfem zu beiden seiten dem Konigréich gelegenheiten etc. und
sind von dem 6. tage Julius bis aiď den 15. tag heumon, das ist
in 10 tagen, allererst herumbkomen etc. etc.
Anno domini 1564 den 16. tag hewmon haben die kaiser- juu le.
lichen comisarion lassen den grund zum schlosse alhie abmalen
und aufreissen, was vor nStiger baw daran nach zu vorbringen
ist etc. etc.
Anno domini 1564 den 25. tag Julius seind briefegenTraut- juu 25.
naw komen, *) das der kaiser Ferdinandus zuWienin Osterreich
gestorben zwischen ailf und zwolfen in der nacht am tage Jacobi.
man hat im lenger dann ein ganze stunde ausgeleutet alhie. dic-
sesmal ist der pfeiler in der kirchen alhie schwarz und weis
gemalet worden, und des kaisers wapen daran mit der jarzal,
wie oben zum gedechnis der zeit etc. etc. darnach den 28. tag juh 28.
hewmon ward der predigstull in der kirchen gemalt. Jacob An-
sorge kirchenbitter verschaffts etc. etc.
Anno domini 1564 den 29. tag julius hat man bei dem jnii 29.
Wolfstain gegrenzet. da ist der her Przibig Mrtzkowzky als ein
Schaetzlerischer Ichnsher und der her Christof Silber zu Wilt-
schitz anderthails, zum dritten die von Trautnaw und sonst viel
adelspersonen. und seind diese personen von Trautnaw mittfí iHbb
gewest: Wenzel Herolt tuchmacher und Wenzel Herolt der
schuster, Gorge Herttel, Michel Meuer, Simon Hittel malér, und
darnach am tage Laurenti da hat man die kreuze auf die grenzen
allererst gehauen und die kreitzsteine gesetzt. da ist von Traut-
') Die Briefe lang-ten wohl spatcr an; der 26. Juli ist der Todestag
des Kaisers.
12
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n
178 —
naw mitgewest Wenzel Herolt der tuchmacher und Michel Mayer
und Hans Fiker, diese 3 personen etc. etc.
Auř. 1. Anno domini 1564 den 1 . tag augusti am dinstag Petter
kettenfeier hat ein erbar rath aus befehl der kaiserlichen commi-
sarion diese liinach beschriebene personen verordnet bei neben
dem Daniel Herolt, mitte anstatt der kaiserlichen comiszarion
aiif die grenitzen zu zihen, als nemblieh Syiaon Huttel, Christof
Domnik, Christof Freyse, Hans Hoppc. also ist die grenitz an-
gcfangen worden zwischen dem her Gorge von Walstain lier
auf Arnaw an einem tail und andemtails vom hern von Katzels-
dorf und Daniel Herolt anstatt der kais. comisarion. also haben
sie angefangen zu graenitzen bei dera Padaussowitz und immer
fořt bis zum Schwarzenbrunnen flosz, das da in die Elbe fleust.
da seind wir wider abgezogen.
Aug. iG. Anno domini 1564 den 16. tag augusti kauft Marx Hittel
Valtcn Kuntzen sein haus ab.
Oct. 12. Pen tag bracht man gedruckto new zcitiing, wio in Welschland in
íles lierzogen von 8o}»hoy landen 7 stotto vcreunken seind, das 18 tage
die trlibsal iind ordbcbcn geweret solt habcn, und wahrhaftig geschehcn
8olt sein etc. etc.
Sept. 21. Anno domini 1564 den 21 tag septembris am tage Matteus
(les apostels hat man vor dem oberthor umb einen oxen vor
7 taler ohn ein ort derkegelgeschoben, und hat in Nasen Mertten
gewunen etc. etc.
oct. 14. Anno domini 1564 den 14. tag october hat der miller zu
Potschendorf das weib und die kinder erschlagen und entloffen
etc. etc.
Oct. 12. Anno domini 1564 den 12. tag weinmon am donerstag
Maxmilián ist der her Johanes Hintzius, pfarher von Michesdorf,
gen Trautnaw gezogcn. er hat 9 beladene wagen schwer baurrat
mitbracht. man hat im mit der grosscn glokcn lenger dan ein
halbe stunde cntgegengeleuttet etc. etc.
Oct. 18. Anno domini 1564 den 18. tag octobris hat Veit Schaps
bťirgerrecht alhie zu Trautnaw gewunen und baldě das wach-
register bekomen. disen tag haben vicl personen von Trautnaw
Matz Hergesellen miissen gezcugnis zum Hoffe geben etc. etc.
Oct. 20. Anno domini 1564 den 20. tag octobris in der nacht, so
hat man ein tuchgewandt von der ramen abgesclmitten vor dem
Sberthor.
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- 179 —
Abtio domini 1564 den 16. tag novembris am dornstag vor Nov. i6.
Elisabeth ist der her Albertus Bamberg wiederumb von Traut-
naw gen Mychcsdorf gezogen und pfarher daselbst worden
etc. etc.
Anno domini 1 564 den 20. tag novembris ist am abend Nov. ?o.
Maria offenbarung ist in got verscliieden der her Hans Tzetris
vom Kares aufm Fuchsberge, des hern Christofs von Gendorf
aidam etc. etc.
1564 den 5. tag christmon her Christof Stange verkaufet Dec 5.
vor 4 hundert. ^)
1565. 186a
Memoriatief und gedechnisse wasz sich im 1565 jar nach isrs
Christi geburt zu Trautnaw hat zugetragen.
Anno domini im 1565 den 26. tag fcbruarius am montag Febr.26.
sexagesima hat dor her Wilhelm Myrszkowzky von Stropschitz
hochzeit gehalten auf dem schlosz ziir Ilohenelben mit der edlen
wolehren tugendsamen ehrwern jungfraw Rosyna, des edlen
wolgebornen hern Sigmunds Bock, der furstlichen gnaden zur
Lignitz geweseneu kanzler etc. etc, mit seiner nachgelassenen
geliebten tochter etc. etc.
Anno domini 1565 den 16. tag martii den freitag vor rcmi- nárzu
niscere in der fasten hat man den halben seiger gen Trautnaw
bracht und den ganzen weg gethan etc. etc.
Anno domini 1565 den 1 9. tag im mertzen den montag Marz i9.
nach reminiscere in der fasten, da hat sich der alten Reycheltin
mait, Philipp Birkners schwester, gehangen oben in der Rey-
cheltin hausz. da ist alsbalde ein grosz ungestim wetter worden
mit grossem donder und blix. der henker must sie oben vom
hause herab von der rinnen auf das pflaster den sUiinw^eg werfen,
da er sie hinaus furet zum verbrennen etc. etc.
Anno domini 1565 jar den 20. tag apriiis am gutten freitixg Aprii2o.
liat man zu Trautnaw luit der grossen gloken zur passionpredigt
geleuttet, welchs geschah aus befehl des her Johansen Hyntzii,
díeser zeit pfarher zu Trautnaw, welche grosse gloke zuvor
aíemals am gutten freitag geleuttet ist worden, seind sie ge-
gossen ist worden etc. etc.
^) Fehlt eine Zeile.
12*
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— 180 —
Apríl 27. Anno domini 1565 den 27. tag in aprill den freitag vor qua-
simodogeniti ist die seiger spehr zuTrautnaw wieder von neuem
vergíildet und gemalet worden etc. etc.
Aprii 22. Und ist 5 tagc darvor am ostertage ein grausam grosz wasser
aus dem gebirge komen, welchs dem volke grossen schadenge-
than hat, die briicken und stege weggefurct und den schwatzern
und holzknechten lehrgelt gegeben etc. und hat ein knaben zu
Marschendorf erscuft.
Mař^i Anno domini 1565 jar den 1. mai am dinstag Philipi Jacobi
hat der her Johanes Hintz, pfarher zu Trautnaw, den schnarnigen
pfarher vom Mohern Johannis Kaschkan zun einem diakonus auf-
genomen, welcher ungefehr bein dem her Johannisz Hintzius war
und mit ihm hinein gen Prage zun des kaisers Ferdinandi bc-
grebnis zog. und ein erbar rath dem her Johannes Hintzius vom
kirchengelde lisz ein grosseschwarz vorstatene reverenda machen
zum kaiserlichen begengnis. solche reverenda und kleit henget
noch in der kirchen, in der treskamer unter dem tum. dieser her
Johannes Hintz hat auch glatt abgesfcilt, den 21. tag im brachmon
jnni 21. am dornstag des heiligcnfronleichnamstagdieprocessionmitder
monstranzen forthin nimer zu halten, nach zu begehen. damach
ertrank Wenzel Kretschmers tochterlein etc. etc.
juii 16. Anno domini 1565 den 16. tag Julius am montag nach der
apostel tailung haben 24 pfarhern ein convention und versamb-
lunge zu Trautnaw aufs quartal, so hieher in das Trautnawischc
weichbilde wie vor alders gehorig, versamlcn miissen zum exa-
men, die zuvor lenger dan in 40 jařen nie also versamblet ge-
wesen sind, durch den achtbarn chrwirdigen hern erabischof zu
Prage etc, wie folget die pastores imd pfarhern aus hinach be-
schriebenen kirchspielen, welche kirchen in diesem revier vor
alters und nach zur Trautnawischen kirchen undtechetei gehorig
in ihrer convession etc. : die haubtkirche zu Trautnaw zu S. Jacob
genant, darnach ist sie geweiet worden in der apostel zertailung
etc. etc, die kirche zur Aldestat, die kirche zur Jungenbuchen,
die kirche zum Mohern, die kirche zu Hermanseiffen, zu
Langnaw, die kirche zur Hohenelbe, die kirch zu Amaw, zur
Tschirne, die zur Bohmischen Oelse, die zu Kottwitz, die kirche
zu Wiltschitz, die kírclie zu Pilmenszdorf, die zu Katzelsdorf,
die zum Soer, zur Prausznitz^ zur Aldenbuchen, zu Grades, zum
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á
— 181 -
Schwul, zum Roszberg, zu Schlockendorf, zura Eupel, die zii
Rognítz, die G81den Oelsse, Bernszdorf, Qualisch, Schatzler, die
zu Marschendorf, die kirche zu Frideland, die zu Merkelsdorf, i87a
die kirche zu Weikemsdorf, die kirche zum Behmischen Wer-
nersdorf und alle, die in mittler zeit new erbaute kirchen, die
in solcher revier begriffen, mSgen die Trautnawische kirche und
die techetei vor ihre geistlichkeit und schutzhern annemen
der religiones halben etc. diese obbemelten kirchspiel aller,
welche seind beschrieben worden, und alda íhn etzliche artikel
seind vorgeleget zu halten, welche sie aller bewilliget und an-
ffenomen haben etc. etc.
^ ^ Sept. 19
Anno domini 1565 den 19. tag im herbstmon die mitwoch
vor Matheus an der weichfasten, alda ist der achtbar ehrwirdig
her Johanes Hintzius, pfarher zu Trautnaw, ausz Praegischem
erzbischofflichen befehlch und macht zun einem decanus oder
techent erw811et und in beisein und eigener personen und bei-
wesen aller andem zugehSrenden obbemelten kirchen ihrerpfar-
hem zu Trautnaw in der kirchen vor dem hohn altar zu solchem
techentambt geschworen und ist bestetiget und convirmiret
worden, ist auch baldě darauf nachfolgens auf den pfarhof ein-
geweiset und gesatzt mit volkomner macht, im das Trautnawische
kirchen und techentsigil uberreicht worden durch den alten vo-
rigen her Martinům Kretschmer, gewesener pfarher zu Trautnaw,
welcher ihm zuvor auch in der kirchen hat den aid vorgelesen
etc. etc.
Oct. 28.
') Anno domini 1565 den 28. tag im weinmon am sontag
Simoni Jude vor allerheiligentag an Markauschwitzer kirmes
haben drei pauern, als nemblich Tytz Hanla, Teych Caspar und
der scholtze der lange Purman zu Markauschowitz umb bir ge-
spielet und der kegel geschoben. sie haben ihre erbegiitter an
einander gesatzt. so hat Ditz Hanla vor dritthalb hundert taler
bier verspielet, und sie haben ihm nur vor 35 taler bir genomen;
dan sie sind auf den morgen nýt 5 wagen nach vorspielctem bir
gefahren. ihr her hat sie mit der gefengnis harte gestrafft, und
haben ihm alle dreie miissen seine grunde meuden und weg-
zihen etc. etc. ^)
') bis ') von Seite 187b.
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1
— 182 —
j^SJ; Anno domini 1565 den 25. tag novembris ana montag nach
Catharena seiiid aber alle obbemelte pfarhem gen Trautnaw in
ire versamblung komen auf den pfarhof, und in der her techent
ein malzeit geniaclit hat etc. etc. also hat der her techent gar ab-
gestelt, zu singen und zu halten das rhoratte in der kirchen zu
Trautnaw und im ganzen refier der zugethanen kirchen, welches
zuvor je und alwcgen gesungen ist worden. dan er hat ofFentlich
auf der canzel gcsagt: die alten weiber hetten das rhoratte erdacht
etc« etc. er hat darfíir aufgericht zfi predigen an der mitwoch und
am freitage. es hat im aucli nacli ordnung ein jeder dorfpfarher,
so hiercin geliSren, in der wochen ein predigt zu Trautnaw in der
187b kirchen [gejthan. solcher thema hab ich Simon Hittel nach mehr
dan in die 23 predigten beschricben, melir als zehen pfarhem
handtschriftlateinisch unddcutsch, welche sich also unterschrie-
bon haben : Matias Closelius, pastor ecclesiarum in Arnau et
Oelsen, Matheus Ilanke Ilirsch, diaconus Arnoviensis, Melcher
Thilesius, pííir zu Aldestat, Wcnzeslaus Pritener, pastor iu
Wiltschitz, Christopherus Flachnerus, pfar zu Rognitz, Caspar
Gans, pastor in Mohern, Andreas Mohaubt, pfarrher auf Soher,
Jacobus Leimgrube, pastor in Antiquofago, Hieronimus Hcn-
ricus Adamus Cinck, pastor zum SchwuU, Israel Geiszler, pastor
in Pilnicau etc. etc.
Nov. 28. Anno domini 1565 den 28. tag novembris an der mittwoch
vor sanct Andreastag am halben sciger um 6 ist das feuer ausz-
komcn auf dem schlosse im pferdestall, und ist der stali weg-
gebrant, und soind dem hcrn Przibig Mirtzkowzken fiinf schone
reitrosz verbrant. und wan nicht so viel schnie vorhanden gewest,
so wer sich weitcr grossen schadens mehr zu fúrchten gewesen.
und in diesem jar hat der her Przibig Mirtzkowski seinen bauw
am NeuenhofTe vcrbracht, da er bis in das dritte jar lang
daran gebauet hat etc. etc.
Dec 12. Anno domini 1565 don 12. tag decembris die mittwoch vor
Lucla ist Michel N. ein Bayer und papirgesell ertninken, als er
die radě auszeisen wolt etc. etc.
Diese zeit hat sich vor und in der gebunden zeit pestileu
errcget vor dem mittelthor, das ihr etzliche dar\^on scin gestorbc
und imtergegangen.
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- 183 —
Dis jar der Schwendt Dukei einnam, ')
Der Tíirck damach vor Malta kam,
Denmarkt und Schweden krigten gar
Miteiuander bis auf 6 jar.
1566. 188a
Memoriatief was sich in diesem 1566 jaře nach Christi i566
geburt zu Trautnaw hat ziigetragen und ergangen íst etc. ctc.
Anno domini 1566 den 2. tag januarii die mitwoch nach jan. 2.
des newen jars tag ist zu Amaw das rathhaus durchs pulver zu-
sprenget worden, und ist der buttel todt blieben und verfallen
ctc. etc.
Anno domini 15G6 den 11. tag jenner den freitag nach der
heiligen drei konige tag ist zu Trautnaw feuer im oberbreihausz
auszkomen etc. etc.
Anno domini 1566 den 16. tag januari an der mitwoch Jan. le
vor S. Vabian Sebastian hat Bartel Haintz, schwarzferber zu
Trautnaw, zu Hirszberg umb den ring gefahren und hat cin
bcin gebrochen. und als er zu Hirszberg nicht reclit gehailet
ist worden, hat er im zu Trautnaw wiedcr das bein miissen
lassen auf ein neues brechen imd den Nickel Arolt balbierer
hailen lassen etc. etc. zwene tage damach ward dem Alexander
Weniger sein bart auszgerauft, das er sich sein schemet und
in krig zog. ist aber gestorben und nicht wieder komen. fecit
Samson Freysc etc. etc.
Anno domini 1566 den 24. tag jener am dornstag vor Pauli Jan. 21.
bekerung ist der alten stadtschreiberin furdach eingefallen auf
zwei pauerpferde, und der schne und das gehulzc die pferde
gar nahend erschhigen hett etc. ctc.
Anno domini 1566 den 28. homung am dornstag nach dorFebr.28.
fasznacht ein stunde nach mitternacht sah man zu Trautnaw
wunderzeichen am himmel, ein feurige corapression zwischcn
mitternacht und morgen zu gestanden gleich also lichtc, wie die
sonne schien, und wie lange feuerstreimen niedergingen, einem
feurigeň regen gleich scheinende. gott wende es zum bestcn etc. Mara 23.
Anno domini 1566 den 23. tag martzi den sonnabend vor
letari hat der her pfarhcr lassen eine breclie auf den kirchliof
*) Lazar Schwendi — Tokai.
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— 184 -
bauen vor die, so gott lestern oder vor die huren und buben,
vor haderleite, es sei fraiin oder man etc. IŘtc.
188b Dis jar hilt kais. Maximilían ein reíchstag zu Aiigfspurg umb Tiirken-
steir. der Tiirk gewan Zigct, und Jula ') ward verlom. im Niedorland
ein endrung geschach, der Tiirkisch kaiser starb darnach.
Mjirr2i. Amio domini 1566 den 21. tag ira mertzen am dornstag
nach oculi iimb die einundzwenzigste stunde am ganzen zeiger
ist Mertten Baiers son Adam in der Aupen ertrunkcn ; bein der
mittelmíihl vom stcge gefallen und ist darnach bein der spittal-
miihl am rechen gefunden in abwesen seines vatters etc. etc.
Apriiso. Anno domini 1566 den 30. tag aprilis am dinstiig nach
misericordia ist in gott selig verschieden der edle wolehrnfeste
her Fridrich Bock von Gendorf, auf Hohenelben begraben etc.
Juni 8. Anno domini 1566 den 8. tag im brachmon am sonnabend
Medardi zu der^eit haben die Kuttenbergischen ambtsverwalter
lassen anfangen das new haus und den grossen rechen zu bauwen
zusambt den archen und wehrn umbTrautnaw zum holz flossen
gen Kuttenberg etc. etc.
Aag. 5. Anno domini 1566 den 5. tag im augstmon den montag
vor Laurenti hat ein erbar rath zu Trautnaw lassen den rohr-
kasten wiederumb new erbauen und die rohr und das wasser
wieder herein furen. zu der zeit war der her Michel Bayer
stadtfoit;
Oct. 2. Anno 1566 den 2. tag octobris die nechste mitwoch nach Michaelis
scind zur LandÍBhutten abgebrent dreissig keusser und das rathhaus
etc. etc.
Anno domini 1566 den 22. tag marti am palmsonobend
^^23! ^^^ auch alle sonnobend durch die faste und das obbemelte jar
hat Greger Kahl, bader zu Trautnaw, lassen alle wege die
trummel in der stadt hcrum schlagen lassen, wan man ins bad
solt gehen. auf solche weise hat auch der alte Trautnawische
bader Christof Lessel selbst am sonnobende die trummel her-
umb geschlagen und zum bade darmitte geleutet. dieser Chri-
stof Lessel ist zum Hoff in der badstuben mite verbrennet, als
die stadt der Hoff ausgebrant ist etc. etc.
') Gyula.
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185 —
1567. 189a
Meinoriatief, was sich ira 1567 jar nach Christi geburt ise?
verlaufen iind zugetragen Lat.
Anno domini im 1567 jarc den 3. tag mai ist die kleine Mai 3.
wasserklausen oder die new klausen ziim ersten auf die Klein-
aupe erbauet worden, darnacli zum andernraahl wieder im 1575
jar von neiies erbauet worden von eim klauseraeister Hans
Otěr von Aussig. die klein klausen hat ihren namen von der
Kleinaupen bekomen, darauf sie itzt wieder also gewaltig
grosz und tief erbauet, das der weiten und tiefe halben haben
mussen nach tiefer, dan in die neun hundert stiche tief mit
grabscheitem ausgraben ins erdreich. das gebeude und arbt
von der ersten alten und itzt neuwen klausen, baiderst zusamen-
gerechnet vom bauen, gestehet den kaiser 7 tausent gulden,
und jeden floren per 15 patzen gerechnet etc. etc. die unkosten,
80 ein jar lang nur aufs holz fortzuflosden und fortzutrifften
vom Hrisengepirge bis auf Kuttenberg, gestehet die suma neun
und zwenzig hundert schock groschen, das jerlich in die 20
tausent gulden auf das Kuttenbergische pergwerk und holz-
riesen aufgehet auf archen, rechen, klausen im Hrisengepirge
etc. etc. es wird auch darkegen ubers jar 5 tausent wochentlich
auf Kuttenberg dargegen gemiintzet etc. etc. item achtzehn i®^^
hundert tausend, auch oft 19 hundert tausent waehr holz wirt
in einem jar auf Kuttenperg gefltist, und ist die besoldung von
tausent wehr aufs wenigste 12 gulden, 15 patzen vor einen
gulden gerechnet. so es aber bose ist, zun den hriesen zu bringen,
so gibt man gern 18 imd 19 gíilden von tausent wehr holz ab-
zuhaken, und die holzknechte haben ire sonderliche besoldung,
ein tag einem 10, zwolf kreizer, darnach einer arbeit etc. etc.
Anno domini 1567 den 6. tag im brachmon das ist den^""* 6-
andern freitag nach corporis Christi ist Stcphan Scholz, sonst
Hiibner genant, zu Trautnaw verbrennet worden, nach seinem
tode wiedenimb uber 20 wochen auszgegraben worden etc. etc.
seine ganze historie, darvon zu lesen alle umbstende, wie es
sichs mit ihni zugetragen und verlauflfen hat, findet man kler-
lich im druck auszgegangen in mittel des exemplarbuchs, wer
weiter lust hat, darnach zu lesen etc. etc.
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1
— 186 —
Anno domini 1567 im augstmon dos land Sundtkaw und Bryszkauw
ward geschetzt und dein herzog von Burgund versetzt etc. etc.
Nov. 28. Anno domini 1567 den 23. tag im wintermon am suntag
Clementi ist in gott ruende vorschieden der aJte Nickel Hyttel,
der da elter, dan 70 jar war und zu Traiitnaw gewonet und gc-
boren ist etc. etc.
Deí^^i5 ' -AlUUO domini 1667 jar den 15. tag im christmon, das ist
den nechsten montag nach Lucia, ist durch den edien ehrund-
vesten hern Christian Dietrich etc. als buchhalter und her George
Schattney von Olivett, munzschreiber auf Kuttenberg, ist den
schwatzern und holzknechten auf den Trautnawischen welden
und den arbeitern auf den hriesen und welden gelt auszgegeben
und zu Trautnaw bezalet worden, nemblichen zwolf hundert
gulden und sechs und 60 gulden, und ist jeder gulden per
15 patzen gerechnet worden etc. etc,
Anno domini 1567 in diesem jar ist die grosse wasser-
klausen erbauet worden, díc da iren naraen von der Grossen-
aupen beKomen hat, darauf sie gebauet ist worden. der tam
an der grossen wasserklausen ist einhundert und 20 elen lang
und 16 elen brait an die joch und fliigel zun wasserthoren ; sie
helt 15 elen tief wasser oder fíinf man hoch. hat man erstlich
gegeben zum machen 25 hundert gulden; als sie aber hienach-
mals wandelbar ist worden, hat man 7 hundert gulden abermals
vom flicken gegeben, also das die grosse wasserklausen ge-
stehet drei tausent und zwei hundert gulden auf der Grossen-
aupen etc.
Die holzhriescn am Schwarzenberg seind 5 hundert fach
lang, lenger dan 15 hundert waltlochtcrn. sie gestehen 8 hun-
dert gulden zu bawen etc, etc.
Das neuw wassergerinne ist 16 hundert waltlochtem lang
imd 2 elen brait. es gestchet 1300 giilden zu machen vom neuen
Seuffen herab bisz in die Aupen unterhalb Marschendorf etc. ')
Di8 jar war Gotte ') und Grimcnstain gowonen, Grumpach und andere
ochtcr waren vom reich gori clít, zu Regenspurg war oin reichstag.
') Vergl. Lippert S. 43 iiber das Holzflossen und den Namen
Riesengcbirges, wolcher Ansicht nur beizupflichten ist.
^) Gotha. Grumbacli 1567 hingerichtct.
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-- 187 —
1568. laoa
Memoriatief uiid gedechtnisz, wasz sich zu Trautnaw hat ises
zugetragen im 1568 jar nach Christi geburt.
Anno domini 1568 den 29. tag januarius ist der herSigmund Jan. 29.
Hiibner, der geburt von der Landshutten, von Polkenhain hierauf
gen Trautnaw gezogen, und ihn ein erbar rath hat aufgenomen,
die cantorei und schule helfen dem her Valeri zu versorgen. am
tage anunciationis Marie den 15. tag im mertze ist er gar schul-
maister gewest, und hat im der her VaJerius Grunberg des ein
verzeichnis gegeben, was er die knaben inder schule alhie leme,
wie folget. lectiones so in unser schule den knaben fíirgegeben
wird: Corapendiura grammatices latinae Goldbergense. Fabulae
Aesopi Camerarii. Musica latina Spangenbergii. Civilitas morům
Erasmi Roterodami. Catonis dieta moralia. Catechesis d. Martini loob
Luth: latina. Corapendium arithmetices Lucae Lossii. Evange-
lium latinům ct graecum. Epištole Sturmii Elegantiani [?] liber
Fabricii. auch die argumenta und anders mchr nach gelegenhait
und geschichligkait der knaben, soli nichts hinderstelligbleiben.
also hat der her Valerius Grunberg der geburt von Glatz die
schule zu Trautnaw gehalten, obbeschriebene biicher seine
schuUer vleisig gelernet seid der zeit heer, als er von der stadt
Braune gen Trautnaw gezogen und zum schulmaister aufge-
nomen ist worden etc. etc.
Anno domini 1568 den 24. tag im Apríl sonobent vor Georgi Aprii24.
ist der her Heronimus Hirsch gen Trautnaw geschickt worden
vom her Johannes Hintzius, das pfarrambt in der weil zu Traut-
naw zu versorgen anstatt des her Hintzens, pfarhers zu Oppau.
dieser her Hieronimus Hirsch war ein guter bibasticus, er ist in
trunkener weise dem her Valerius Gioinberg in die schule ein-
gelaufen und hat den her cantor Sigmund Hubnern zum schul-
fenster hinausgcjagt und Paul Zipfcln die naše von einander
mit eim tesaken gchaucn. er hat dem her caplan Albrecht
Bamberg das weib empfurdt und verlisz sein weib und
kinder alhie. er ist lange im mitteltum gefangen gesessen
Lmd hat mit steinen unter die leute herabgeworfen und alte
íicher zusamen geknopft und heraus zum turn lassen henken,
las das volk gedacht, er hab sich von turn gelassen und sei ent-
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— 188 —
nmnen. er hat die tumthir rait steinen vcrriinet, das niemands
zun im kundt er war ein feldprediger gewest, es wer vil von ihm
zu schreiben, abcr ete. etc.
Diese zeit bracht man gedruckte briefe nou zeitung, wie es
mit Stephan Híibnem oder Scholz Stephan zu Trautnaw hat
zugegangen etc. etc. diese zeit predigten die dori^farhern liirinen.
dbc. 13. Den 13. chrístmon zog der her Johanis Hintzius von Traut-
naw gen Elenbogen.
Dec. 15. Anno domini 1568 jar den 15. tag decembris an der mit-
woch am quatember ist in gott ruende entschlafen die edle wol-
ehrent tugendsame frau Eustochia, gebome von Gendorf, des
edlen ehrenvesten hern Sigmund Bok, fíirstlicher gnaden zuř
Lignitz Sberster doctor des rechten etc. des hem ehliche hausz-
frau, und auf Hohenelben christlichen zur erden bestattet worden,
welche fraw zuvor auch etzliche jar zu Trautnaw auf dem schlosz
hat haus gehalten etc. etc.
Dec. 29. Anno domini 1568 den 29. tag christmon an der raittwoch
sanct Thomas ist der ehrwirdige und wolgelerte her Johannis
Thy mus, der geburt von Zwikaw, von KauíFung aus der Schlcsing
gen Trautnaw gefiiret worden und ist also von einem ehrbaren
rath zu einem pfarher und sehlsorger angenomen w^orden, und
ist der jarzal nach zu rechnen von dem 1568 jar an bisz in das
1576 jar, lenger dan 8 jar, pfarher zu Trautnaw gewesen. sein
leben, lehr und seine thaten findet man im jarregister der geist-
lichen und pfarhern, so zu Trautnaw gewesen, sonderlich ein
auszzug dieses buches bcschrieben etc. etc.
Dis jar war in Frankreich und Niderland grosse emporung nnd ])lut-
vorgÍ88en, 3 fursten woren gckopft, der prínze von Oranien verjagt, Plii-
Hpus lanďgraff starb '), und herzog Heinrich von Brannschweig starb aucb
etc. etc.'*)
191a
1569.
1569 Memoriál und gedechtnisz, was sich zu Trautnaw hat zu-
getragen in diesem 1569 jar nach Christi geburt etc. etc.
Anno domini 1569 jar den 4. tag januari hat der her Veit
Schaps mitbiirger zu Trautnaw vor dem oberthor 13 bawstellen
hissen abmessen und abteílen und dieselben gemainer stadt zu
Jan. 4.
O t 1667.
') Heinrich d. Jungere f 1568
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— 189 —
gutte den mitwonern vorkaiift, auf das da mocht auch ein neuw
forstatt erbauet werden. dan kinder zeugen und sleťte bauen ist
ein ewiges gedechtnis. und gestehet ein jede bauwstelle mít dem
gertlin 20 ech. etc. etc. 6 gereit und 2 alle jar, und sind schon
innerhalb 10 jařen zehen heuser darauf erbauet worden, wie
zu sehen ist.
1569 den 22. januari an der fasznacht liat der canter Pebr.22.
Sigmund Hiibner das sj)!! von den ungleichen kindern Adam
und Eva agirt etc. etc.
Anno domini 1569 den 2. tag mai, desgleichen den 1 7. und ^
Mai
■25.
25. tag dieses monats seind 3 heuser zu bauen angefangen worden
vor dem oberthor auf den newen bawstellen, wie die jarzal an
denselbigen heusern an die giebel geschrieben ausweiset und
erbauet seind etc, etc.
Anno domini 1569 den 17. tag heuwmon am sontag Alexii Ju" n.
hat ein erbar rath gemainer stadt Trautnaw zun einem begraebnis
gekauft den garten, so gegen dem niderthor zu sehen ist, von
der alten stadtschreiberin Elisabet, Pangratz Kónigs nachge-
lassenen wittfrawen, umb 60 sch. etc. etc.
Anno domini 1569 den 21. tag septembris am tage Matheus sept.21.
des apostels ist der wolgelerte her Matheus Mylner von Kry-
mitzsch aus Meyxen von dem Goldberg alhieher gen Trautnaw
gezogen, da ihn ein erbar rath hat aufgenommen zun einem schul-
maister. und gcben ihm zu seiner besoldung jerlichen 10 schock
beineben seiner accidentia und der schuller precem und alia,
als den schulgarten und den umbgang zu weinachten etc. etc.
Anno domini im 1569 den 30. tag septembris den freitag g^i^^^^
nach Michaelis ist der ehrwirdig her pfarr Valerius Grunberg
hinaus gegen der Gulden Oelssen gezogen und zun einem pfarher
aufgenomen worden, der von dem 1546 jar bis ins 1569 jar,
das ist bis in die 24 jar lang, schulmaister zu Trautnaw gewesen
ist; er hat auch die cantorei mitte versorget und die orgel auch
etzliche jar lang. er ist auch ein Trautnawischer búrger viel jar
gewesen, da er sein haus in der stadt hat behalten neben seiner
-"ocation, seinen kindern zu gutten.
Anno domini 1569 den 17. tag octobris am montag nach oct. 17.
Talii seind sieben scheuren weggebrennet auf dem Vieweg bein
Trautnaw.
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"1
— 190 —
oct. 21. Anno domini 1569 den 21. tag weinmon am freitag Drsula
haben ihr Rom. kais. maj. die Kuttenbcrgischcn mCinzambtsver-
walter den kunstreiclicn pan Girzig z Razné, goltschmied voní
Kuttenberg ein marscheider, gen Marschendorf geschickt da
die hern nach niir Simon Hittel malér auf den Kreppelhof ein
boten sehriftlich gescndet haben, ihnen das Hriesengebii-ge helfen
abzumarscheiden, welchs olm verzug geschchen. da hat der
Qirzig z Rzasne seinen marscheidt compastangestellt im Hrisen
grunde vom Kuperwasser siedehaus und gemessen bis auf die
Sberste spitze des Hrisenbergs. so hat sich befunden in der mesz-
leitter der geometria und aritmetic durch gcmeine Sellige klaff-
tem, die thun 774 loclitern oder klafFtern, zum andern so helt
ein dumplachter 4 clen, so ist der Ilrisenberg hoch fiinf hundert
ein und 80 dumplochtern, das maclit 1920 clen. also hoch ist
der grosse Hrisenberg aus dem Hrisongrunde hienauf. also scind
die furnembsten berge und thal abgeniarscheidet worden, da man
ara allerfiiglichsten grosse wasserklausen knnn dahin bauen. und
liat der pan Girzig z Rzasne zusambt seinen xellen uber dem
marscheiden verzerct in 4 wochen 82 gulden, jeden floren per
18 patzcn gerechnet etc. ctc.
Der g^roszfíirst in Preiasen starb das jar ^) und der hcrzog von Witton-
berg auch. ') horzog Khrich von Braunschweig' ward evangeliích, zn AUcn-
burg hilt man ein coloqiiium, noch blibcníi zuspaltcn. Vcnedig leid gro^i
Hchaden durch feur, zurris ir zoighaus ungeheur. dor prinz von Conde fr^-
fangen ward durch oinen »chu8 ermordot. herzog Wolfgang in gott verschid.')
192a 1570.
1570 Memoriaticf der gedechtnisse, was sich zu Trautnaw hat
zugetragen als man schrci[bt] anno Christi 1570.
Jan. 1. Anno domini 1570 jar den 1. tíig januarius am neuen jars
tage híit ein erbar rath gomeiner st^idt Trautnaw anfgcnonien
Adam Krctzmern, das er sol die canterei und orgel versorgeu,
und geben im alle jar darvon 24 sch. und von dem seigerstellcn
2 sch. damach ist er acht tage vor Michaelis in das schuiheisz*
lein auf den kirchhof eingezogen etc. etc.
') Herzog Albrecht f li>6<S Miirz 2.
^) Herzog Christof f 1568 iJozember 28.
») Wolfgang v. Anhalt f 15C6 Míirz 23.
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— 191 —
Veit Hoffman starb an des neuen jars tag.
1570 den 17. tag februari ist der cantor íSigmund Hiibner Pcbr.n.
von Trautnaw auf die Hohenolb gezogen, schulmaister worden
und hat zuvor den 7. tag februari an der fasznacht das spil von
der Susanna díse comedi agiert etc. etc.
Anno domini 1570 den 14. tag aprilis freitag vor jubilate Apriiu.
seind mit gunst, wissen und willen eines erbaren rathee und der
gemeinelsten angefangen worden die brodbenke zn Trautnaw
under das rathhaus zu bauen. man hat zum ersten die hulzene
wagkamer weggeraumbt und den laden^ so daran gewesen ist,
desgleichen die rathtraepfe. da man den grund beraumet hat,
alda haben sie ein alten brunnen fanden unter der rathhaus-
raAucr, aber er ist unausgeraumbt verblieben^ dorJne zu suchen
etc. etc. es ist Gorge Wayner der meurer bawmaister der brot-
benke gewesen. und ist die ganze lenge des gewelbes neun
lochtem, inwendig ist der cirkel des gewelbes fiinf lochtern,
und achtzehen lochtern die ganze lenge und in die quer, und
zehn lochtern im schafft gegen dem rathhause (und von jeder
lochter neun w. gr.) thut 10 klofftem, die hohe der mauer drei
lochtern. die ganze suma der brodbenke gestehen drei und
und dreisig sch. xmd 18 g. mit den werkstticken, so vermauert
sein, 2 sch. umb die fenster mit faltzen und 4 sch. von tieren.
und seind die brotbenke auf 16 brotbenke auszgethailet zu
bauen. und sol zuvor heraus der kirchen zu gutte zwo brot-
benke ewig bleiben, die ein erbar rath mSgen vormitten jerlich
nach ihrem gefallen, wem sie wollen. diese zwo brotbenke
vergíinstigen allein, das der kirchen ihre geburlichen zinsen ^^^^
darvon jerlichen erlegt soli werden. es hat auch ein erbar rath
den beken si eben jar freiheit zugesagt, sie bein ihrem alten
jerlichen zins lassen zu vorbleiben ohn einige femer auflage
der neuwgebauten brotbenke bis nach vorscheinung sieben jar,
darmit sie sich des bawkost und schaden wider zuvor erhollen
mochten. zu der zeit ist Bartel Hiittel und Merten Iliittel zech-
maister gewesen.
Anno domini 1570 den 6. tag mai am sonnobend Urbani Mai c.
ist ein platzregen komen, das solch grosz gewesser von den
bergen geschossen ist, das es eiiies knie tief uber die nidertur
zogebruke gegangen und anderhalb elen an Matz Gaberlins
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n
192 —
haus. es hat ím špital den fusbodem zusambt den armen leuten
rait weggefiirt und pfaff Jokeln den bruder ertrenckt, in der
stuben den boden sambt deni ofen mitte hinwegfíiret und die
kleine hese ertrenket. das wasser^ so vomHrinlin kombt undaus
der stadt geflossen kommen, hat den turgraben also vorschlcmbt
und ubergelaufen, das man bis zum giirtel in den heusem vor
dem niderthur im wasser gegangcn. es hat auch solch plotze
prausen und gewalt des wassers in der spitalmil dic stuben wandt,
so gegen der stadt stehet, gar weggerissen und alles getreide,
mehl und seke mit weggefiiret, das der miller kaum mit weib
und kind Kašpar Riiker kaum oben zum gibel auf einer leitter
herausgestigen mit den seinen gegen der spittalbruken. es hat
im grossen schaden gethan imd allen gezeug weggefíiret. und
zu Rognitz hat es die mihl glatt weggefíiret, das man auf den
heutigen tag nicht kan wissen, wo die miihlstein seind vom
wasser hingefíiret und verschlembt worden.
Mai 12. Anno domini 1570 den 12. mai ist zu Trautnaw auf dem
sehlosz in gottseliglich entschlafen Eustochia Mirtzkawzkin von
Stropschitz, ires alters 8 wochen. ir klein epitaphium mit dem
crucifix stehet in der kirchen neben Simon Hittels tafel.
Es seind dis 1570 jar so gar viel und grosse gewesser
durch alle land gewest, das sie viel stct, dorfer, menschen und
insa vich, heusern und ekern alles zurissun und ertrenkt imd hinweg
gefui't. item zu Braune vor der stadt hat solch grosz gewesser
eilf schilge heitzofen oder kachelSfen umbracht und eingewaieht
und hat haussen auf dem Sande dreizehen heuszer gar wegge-
furet, zurissen, zusambt dem volek in der nacht ertrenkt. item
dem abt zu Gryssaw hat es grossen schaden gethan imd hat im
40 teiche abgerisscn, und sich das wasser der Tzyder also grosz
ergossen in der nacht, das solch gewesser zur Landishutten die
niderforstadt zusambt dem thorhaus hinweggerissen und er-
trenket etc. auf solche grosse erschrockliche wasserflute oder
wolkenbruste hat gar ein schwere teure zeit kurzlich erfolgt.
und dis seind die vorbotten, wie folgen wh'd etc. etc,
Mai i. Anno domini 1570 den 4. tag mai hat die Rom. kais. mai.
Maximilian ein mandát im konigreich Během lassen auszgehe ,
darinnen ein dreifache schatzunge auf ainmal ausgegangei :
erstlich auf jedeš haus bein einer jeden stadt in Během ď i
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— 193 -
schock hauszsteur oder behrn oder ungelt, wie man es nennen
mocht, in eim jar zu erlegen, zum andem das faszgeld gedupelt^
und zum dritten von aller hantierung mit kauffen uiid vorkauffen
von jedem taler ein w. gr. und von fíinf kreitzem ein heller in
stetten und d5rfem. es fing sich baldě salz und weinteurung an,
da man den wein muste vorbehren neben dem zol etc. etc.
Anno domini 1570 den 12.tagbrachmonistMelcher6aders jani 12.
faausz vor dem oberthur erbauet worden, desgleichen das under
obig ihm, da itzt Gorge Mentzel der tiseher innen wohnet, wie
an den gibeln an der jarzal wol zu sehen ist etc. etc.
Anno domini im 1570 den 20. tag septembris hat der herg^pf^^
Albrecht Sygier seine steineme gibel lassen aufbauen und in
tíinich mit gemehl lassen drauf abreissen etc. etc.
Anno domini im 1570 jar den 26. tag octobris seind die oct. se.
brodtbenke zu Trautnaw mit dem bauw verfertiget worden. und
den domstag vor allerheiligentag haben die beken umb die
stellen imd stende, wo ein jeder seine brotbank und fail haben
solde, das losz geworfen und haben die stellen mit gemehl un-
derschiedenlichen lassen ausztailen, und der maister der beken
aller ihre namen lassen in ein gemalte taffel auf die stelle schrei-
ben, wo ein jeders maisters brodtbank ist, und wie weit ein jeder
raum und stelle einnemen soli etc. etc.
Diese zeit ist das getraide in dem kauíFe gewesen: item ein
scbaffel kom umb zwei schock, den weisz umb zwei schock und
drei weisse, die gerste ein schaíFel und sieben 8rter, den haber
ein schaffel haber umb zwanzig w. gr., ein malz umb ein und
zwenzig schok, ein schaffel hoppen umb 24 w. gr. das war im
anfang der teurung. es wirdts baldě das nachfolgende beschrie-
bene jar wol anzeigen, wie es zur selbigen zeit mit viel lendem
stunde in Během, Mehern, Oesterreich, Slairmark, Pfalz, Meyxen,
Scblesing, die Selandt und mehr haben aller grosse teurung er-
lieden und sonderlich umb das gepirge hie zu Trautnaw, wie
folgen wird etc. etc.
Anno domini 1570 jaré seind 44 personen alt und jung zu
rautnaw gestorben ein jar lang, nach auszweisung Adam
retschmers des cantors tottenjarregister beschriebon etc. etc.
13
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n
— 194 —
Difl jar reit kaiscr Maxiroilian zn Niimiberg ein,
Zu Špeier hilt man ein rcichstaff gatt,
Hat anch gcregnet kom iind blntt.
lu Frankreich macht man ein vertrag^, ')
Dor Tttrk gewann die insel Cypeni hernách,^)
Im Nidcrland grosz wasser war,
Teiirung fing an, weret 6 jar.
104a 1571.
iwi Memoriaticf und gedechtnis, wasz sich zu Trautnaw hat
zugetragen im 1571 jar etc. etc.
Febr. 6. Anno domini 1571 den 6. tag februari ist der auszspnich
zu Prage auf dcm schlosz gegangen zwischen der stadt Traut-
naw an činem tail und anderthails zwischen dcm herrn Wilhclm
Myrtzschkowszky von Stropschitz, das er solt den von Trautnaw
cinraumen das schlosz, díe schacfferei mit aller zugehoning, ekern
und wiesen, die klein erbe, die obermuhl, papirmul und die
mittelmiil, dargegen díe Rom. kais. maj. obbemelten hern
Wilhelm MrtzschkoflFzky vorwilliget ein gnadengelt, nemblicli
íunftausent schock raeisznischc zal. und aolche suma gelt sol
ihm die stadt Trautnaw schuldig sein zu erlegen (nach ircr
abgesanten personen verwilligung) etc. etc. Daniel Herolt
Peb. 11. starb den 11. februari etc. etc.
Fob. 22. Anno domini 1571 den 22. tag februari am domstag Petři
schulfeier ist der unterburggraf, der pan Capaun genandt, als ein
verordneter comisari der Rom. kais. maj. Maximiliani des namens
der ander etc. etc. alhieher gen Trautnaw auf das schlosz komen
mit befehlich nach laut des auszspruchs, wie oben bemelt, so zu
Prag gegangen zwischen denen von Trautnaw und dem her
Wilhelm Mirszkowsky, das der her Wilhclm solt abtretten (wie
dan geschach) crstlich das schlosz, die obermuhl, die mittelraulil,
(las forber, hie papirmile, die kleine erbe, eker und wiesen mit
aller zugehor; wasz er inposses gehabt, der kaiserlichen majestát
ubergeben hat. also hat der rath und die ganze geraein dem
verordneten comisarien und underburggrafen dem pan Capaun
von der Rom. und Behmischen kunigin Maria wegen mansge-
liibde mit einem handstraich getan etc. etc. weiter so hat der
her comissarie dem rath und der stadt Trautnaw befohlen unt
*) S. Gcrmaín.
') Erst 1573.
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. — 196 -
eingeraumbt und volmechtig ubergeben das schlosz, die &beť-
mvlj mittelmil; die papírmil und scheferei, das forberg mit dem
klein teichlin und klein erblin sambt aller der zugehSrungen be-
fohlen und uberantwort, darmit sie der kaiserin kaínen schaden
lissen geschehen bisz auf weitern beschaidt etc. etc.
Anno domini 1671 den 27. tagmartii dieselbe zeit war eine j^j^^^
grosse landteurung, das man ein scheíFel kom umb 3 schock
kaufte, ein scheflFel haber umb ein follen taler, ein scheflFel
gersten umb 2 schock, der waitz ein schaeflFel ohn zehen weisse
umb 3 schock, ein scheflFel arbeisz umb 2 schock und 20 weise.
und auf die letzte hat die teurung in diesem jar uberhand ge-
nomen, das ein virtel kom 24 weisse groschen gegolten hat.
es ist auch ein grosse salz- und bir- imd weinteurung gewest,
auch alles obs und kSchelspeisen teuer, ein klein apfel oder bim
umb ein heller, ein maltz umb 30 schock. das jar haben die
leutte brod ausz apfeln und eicheln gebachen, auch aus bim,
knott, sprei und haber, kratzbehm. sie haben treber und kraut-
striinke gessen und unmenschliche speise ; sie haben sich bein
denflaischemumbdas kieblut gerauftundgeschlagenzumkochen.
es sein arme leutte zu Trautnaw auf die schindegrube gelauflFen
und das fleisch von dem asz gehauen und gessen : sie haben
dem henker das aszfleisch gestoUen aus dem oflFen, welchs er
vor seine hunde gekocht het. in suma es war uberall voUer
bettelleute, das oft in einer halben firtel stunden mer dan 12 arme
menschen zusamentraflFen in einem hause. es lagen an strassen,
wegen, in staellen und spittalen erhungerto und viel totter
menschen, also das Jeremiáš der hinkende bader auf einmal
10 person in ein grab zu haufen leget, die aller erhungert waren,
ausgenomen ein neuboren kind. es hat viel tobě kraut unter dem
getraide und habernbrott, darvon die menschen taub, tol und
wiste waren. sie erhilten sich mit bucheckem und kese. umb
das Schmidberg seind mer dan 3 hundert menschen in der teu-
rung umbkomen, weggeloflFen, haus und hoflF verlassen etc. etc.*)
1571 den 22. aprillis hat der rath aufs her PrzibiksMirs- Apriias.
kowsken schreiben und vorbit die gemein zu Burkersdorf zur
*) Uber die Theuernng in Bolimen s. Balbin epitome 601 flg.
13*
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— 196 — .
Traiitnawischen kirchen angenommen, zu kirchen zugeton, sie
soln sich mit dera pfar vertragen.
Aprii 15. 1571 den 15. aprillís bis zum 20 in der osterwochen sturben
die alte Himpelin (die alte Himpelin hat in 3 jařen siben kinder
gehabt, einmal 3, zweimal zu zweien kinder) und Matz Baier,
Cliristof Neidig, Thor Nickel, die Waber Hansin. der pfarr hat am
Apríl 15. ostertage vor 44 kranke personen gebetten diese zeit etc. etc.
Juni 8. Anno domini 157 1 den 8. tag im brachmon am abend Me-
dardi hat es in der Schlesing zu der Lignitz korn geregnet bein
der vogelstangen umb die stadt; auch bein dem Hainwalde
195a zwischen Lemberg und Groldtberg hat es auch korn geregnet
und den nechsten sontag darnach hat es zu Hirszperg und zum
Jauer erbeisz und waitz geregnet, welchs getraides mir auch zu
sehen íurkomen ist. man hat auch dieselbe zeit umb Lemberg
auf den wiesen umb den Bower ausz den hauiFen, welche wie
moltworfhauflPen anzusehen, gegraben, das voliér getraides ist
gewcsen wie weisse kurze wiirtzelein halber gliede lang und
einer schreibefeder dike. die haben die armen leutegederretund
gemallen. es hat viel mehl gegeben und haben lichte essebrott
daraus gebachen. der apotheker Jacob Rolap hat dem her
cantzler Hans Gottschen ein stiicke solchs brotts geschickt; von
wunders wegen ich dasselbe auch gekostet. gott erhelt die seinen
zu seinem lob alzeit etc. etc.
Juni 17. 1571 den 17. tag junius hat Gorge Krause dem pfar geant-
wort in der predigt, von pfingstfischem gepredigt etc. etc.
juu 20. Anno 1571 am 20. tage hewmon starb Marcus Hyttel.
Sept. 20. Anno domini im 1571 den 20. tag september ist der her Va-
lentin *) Spanowsky, Rom. kais. maj. verordneter comisariae,
gen Trautnaw komen und den rath daselbst vemeuert an dem
sípt. 22. sonnabent nach Mathei, und seind diese hienach beschriebenen
personen beruffen worden: Barttel Kaszda primas, Nickel Frei-
waldt rathman, Gorge Domnik, Michel Baier, Gorge HimpeK
Christof Preyse, Albrecht Sygler, Bartel Haintz, Augustinus
Fiedler, Petter Scheiber, Caspar Geiszler, Wenzel Kretzschmer;
gemainelstcn : Barttel Tzan, Gorge Krause, Gorge HaH \
Barttel Bayer etc. etc.
') ,VHlentin* durchstrichcii uiid am Rando ,MichaeP.
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— 197 -
Anno domini 1571 den 6. tag octobris hat man die new brew- oct. e.
pfanne in das niderbreuwhaus bracht, undheldtmehrdan 6 cent-
néř, und den centnéř umb 15 schock, so thut die suma 70 sch.
Anno domini im 1571 den 7. tag octobris hat man ein ge- oct. 7.
druckte neuw zeitung zu Trautnaw gehabt vom krige der Vene-
diger und des Turken, welcher ist zu wasser und iande geschehcn
in der insel Lepanto.
Aida die Turkische armáda mit den Christen eiu schlacht gefaaltcn ^^^^
haben 4 stunden. und ist der Turken ganze armadi von den Venedigeni
erobert und der Christen bei 6 tau^end todt, und ihre galleren in die fiinf-
zehen verloren. aaf der Turken seitten aber hat man 200 und 12 galern
gefangen und 60 zu grunde gelegt und verbrandt, darob in 30.000 Turken
erschlagen und funftausend gefaugen. der crledig^cn Christen soUen 14000
gewesen sein. und der Ochial konig von Algair aus Aphrica sol mit 28
segcln entfiohen sein. welchs geschehen ist am tage Justinen den 7. tag Oct. 7.
weinmon im eintausend fiinfhundert und im ein und sibtzigsten jar zwischen
Lepanto und Cephalonia bei der insel Cursolani zwo stunden auf den tag,
und soli vier stunden gcweret haben. solches hat der kunstreich malér
Baltazar Jemnischeu lassenin druck auszgehen und abcontrafecttet sieben
stiicke, welche aller zusamen gehoret haben von solchem kríeg.
Anno domini im 1571 jar seind vier und neunzig personen
alde und junge zu Trautnaw gestorben nacli auszweisung des
cantors Adam Kretzschraers beschriebnen tottenregisters.
Dis jar ward das birgl6cklein zu leuttcn auf dem obortorin
aufgehengt, und uber kurz zeit darnach in die neuw glocke ge-
nomen zu hiilfe etc. etc.
Dis jar drei herschaftcn (Venedig, bapst, Genua) verbunden sich ser,
Schlugen den Tiirken auf dem mchr,
Sie hatten alle drei ein heer.
Orosz stcrben im bistumb Saltzbrigk war,
Izbrnck kam durch erdbidcm in gefahr.
Item im 1571 jar den 12. tag octobris branten IG heuser oct. 12.
auf der Bergfreiheit weg.
1572. i9fi*
Memoriatief und gedechtnisse was sich zu Trautnaw hat 1572
zugetragen nach Christi geburt im 1572 jaré etc. etc.
Anno domini 1572 den 10. tag januarii das ist den ncchstcn Jan. 10.
domstag nach der heiligen drei konige tag seind zwen armc
sunder von wegen ihrer missethat zu Trautnaw gericht und
gehengt worden: der kleinc Gorge von Leupersdorf und der
hinerknecht vom Lahn etc. etc.
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— 198 —
Jan. 17. Anno domini 1572 den 17. tag januarii hat man zu Traut-
naw nach mitternacht gar ein erschreckliche feurigc compressíon
am himmcl 3 stundcn hin und wiedcr schcn faren gen mitag
und abendwerts, ganz forchtsam und erschrecklich. es ist auch
dieselbe zeit im Behmerlande hin und widcr an viel stellen und
ortern also feuersti*eimig gesehcD worden. gott wcnde es zam
besten etc. etc.
M&i 5. Anno domini 1572 den 5. tag mai den montag nach cantatc
ist der ehrbar her Qorge říicundei, mitburger zu Trautnaw, in
gott ruende selig cntschlafen, und seine kinder haben ihm ein
ehrliches gedechtnis und epitaphium machen lassen, die kirche
zu Trautnaw darmit zu zieren^ und inen zum gedechtnis und
ihren nachkommen etc. etc.
Juni s. Anno domini 1572 den 3. tag brachmon hat man den wol-
gelerten Christof Hergeselen, welcher zu Arnaw schulmaister
gewesen, gen Trautnaw bracht, und ist von cim crbarcn rath
der stadt Trautnaw aufgenomen worden zun einem schulmaister
und ist in das schulstublin eingezogen ; da ist er alsbalde krank
worden und am 14. tage junius am sonnobend vor Viti gcstor-
ben etc. etc.
Jali í. Anno domini 1572 den 2. tag heuwmon an der mittwoch am
tage Maria hcimsuchung hat Gorgc Ansorgc der tuchmacher
sein ehlich weib erschlagen zu Trautnaw vor dem ftberthor in *)
196b scinem garten hinter den scheunen unter einem kirszbaum. sie ist
schwanger gewest, gar dike. er hat ir das haubt mit einer rodehaw
eingeschlagen. solchs ist geschehen unter der frupredigt, weil
das volk zur kirchen war. er ist entlauffen und seine kinderlein,
hausz und gorten und alles verlossen und landfluchtig worden
etc. etc.
Jull SI. Anno domini 1572 den 31. tag heuwmon am douerstag Gcnnaiiii
ist dio stadt Gitzsehin ausgebrent otc. etc. ^)
') Am Rando: ,Dis jar am liimmel sah man wuuderding,
Der ber von Blaw mit tod abging.
Daz Niderland widor krigen thct,
Konig von Navarra hochzcit bet.
In Frankreicb war rumor nicht kloin,
Ein nouer comet da erscbein.*
') Nacb Sommer (Topographie) war der Brand am 1. Auguet.
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— 199 —
Anno domini 1572 don 11. tag augusti ist der woigelerte Aug. ii.
her Johannis Rosa schulmaister von Turn ausz Preussen gen
Trautnaw komen und von einem crbarn rath zun einem schul-
maister angenomen worden. er kam von Goldbcrg herauf ge-
zogen und war ein junggesell. der her pfar, ein erbar rath und
die bůrger haben ihn ein zeit lang gespeiset, bis er im ein jung-
fraw erfreit zum Goldberg, die er mitte gen Trautnaw bracht
etc. ete.
Anno domini 1572 den 20. tag augusti die mittwoch vor Ang. 20.
Bartholomei hat der her Johannes Tymus, diese zeit pfarher
zu Trautnaw, die newen benke unter der tuchmacher choř
lassen in die kirche bauen, und alle die daselbst ihren standt
imd sitz haben wolten, die haben dem pfarher 2 w. gr. mussen
darvor geben. er lisz auch die lange zeidel sitzbenke mitten in
der kirchen hininter setzen. er lisz auch den predigstuU von
dem steinem pfeiler abbrechen und lisz in neben den gestift-
altar bauen, wie er nach alda stehet etc. etc.
Anno domini 1572 den 14. tag octobris den dinstag vor oct. 14.
sanct Galii ist der bestandsbrief zu Trautnaw auf dem rathausz
vor der ganzen gemein gclesen worden in behmischer sprachen.
den hat der her Matheus Petter, geschworner stadtschreiber zu
Trautnaw, wie folget verdeutzscht und vor meniglichen gelesen
und erkleret also :
Im 1572 jar den 14. tag octobris das ist den dinstag vor vju
Galii hat der wolgebome herr Sigmund Materny von Kweyttnitz
gemeiner stadt Trautnaw geligen vicrtausent schockmeisznisch.
dagegen hat im gemeine stadt Trautnaw vorsetzt und vorpfendt
diese dSrfer wie folget: dieParsznitz sambt ihren pauern^ zinsen,
recht und gerechtigkeit, die Hohebriicke mit iren pauem sambtzin-
scn, recht und gerechtigkait, Aldestadt sambt ihren pauern, zinsen
und recht und gerechtigkaiten, die Kry bii tz sambt ihren pauern,
zinsen, recht und gerechtigkaitcn, die spittalm&hl, welche er der
stadt wieder an eim zins der stadt versatzt hat. es ist auch ein re-
vers und vorschreibung von eim erbarn rath zu Trautnaw under
der stadt sigill und aller zechen sigill dem obbenenten her Sig-
mund vonQuittnitz gegeben wie folget: so die von Trautnaw diese
obbeschriebene dorfcr wiederumb ablosen wollen, soln sie es
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— 200 —
ein halb jar zuvor dem bemelten hem Sigmund Mattern anzei-
gen^ desgleichen er der stadt auch. und so ein tail dem andem
nicht hildt und solchs abtrett oder das geld erlegt bein eim pen-
fahl tausent schock meisznisch. und ist die huldung geschehen
von den bemelten pauem den 25. tag october, das ist den
oct. 25. sonnabend vor Symone Jude mit dem beschaidt : wo die
Trautnawer gut bir breiten, so mochten in obbemelten dSrfem
die kretscfamer das bir bein ihn nemen, wo es inen geiiel; aber
da es in nicht gefellig, mochten sie es nemeui wo es in gefiel.
und ist der her Albrecht Sygler, dieser zeit ein rathsperson
zu Trautnaw, uber solche obbemelte dSrfer und pauren vom
hem Sigmund Mattern zu einem gubernator gesatzt worden
etc. etc.
197b
1573
1573.
Memoriál und gedechtnis, wasz sich zu Trautnaw hat zu-
getragen im 1573 jamách Christi geburdt etc. etc.
Pebr.io. -^^^ 1^* februari den dinstag nach invocabit ist der kleiiie
Schneider Alex gestorben.
Aprii 3. Anno domini 1573 den 3. tag aprillis am freitag vor miseri-
cordia zwo stunden vor abends ist hinter der foittei bein den
mittelthor ein stúcke mauer eingefallen auf fiinfzehen schritte
weit. man hat es damach mit brettem verbauet 5 so lange ge-
standen bis es kundt wieder zugemauert werden, undmankalck,
sand und notturft herzuschaířte. diese zeit ist der her Hans
Ficker biirgermeister gewesen etc. etc.
Mai 31. Anno domini 1573 den 31. tag mai am sontag Petronella
hat ein crbar handtwerk der schuster alhie zu Trautnaw
wiederumb ihr altes choř in der kirchen eingenomen, welches
choř sie zuvor lenger dan in die funfzig jar nicht in all ihrer
versamlung und zcchen gehalten und innen gehabt, wie itzunder
sie es zirlichen nach nodtdurft erbauet und angericht haben.
dan sobalde der ehrwirdig *) man docter Lutter anfing, das
evangelium zu predigen, sobalde hat die papistische briider-
*) Der iieuere Olossator hat die Worte ,ehrwirdig man docter* durch-
striclien nnd am Rando das Wort ,gottlose* dafiir geeetzt.
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— 201 —
schaft ein ende auf dera obbemelten bruderchor genandt. dan
solch schusterchor ist erstlichen durch die alten schuster erbauet
worden. anno Christí 1 503 jar zun derselben zeit, als der e. w.
her bischof Johan Wardnensis von Olmitz die kirche zu Traut-
naw confirmiret, hať er auch das schusterchor zur bruderschaft
eingesegnet, darvon es ein lange zeít heer den namen gehabt,
und das bruderchor nach von den alten genant wird etc. etc.
Nu folget die besichtigung und beschreibung der Trautna-
wischen graenitzen und erstlichen von der grenitzen unterm
Zschischwengestein etc. etc. :
Anno domini 1573 den 19 tag mai das ist den dinstag nach viíS^íe.
trinitate ist ein bestalte anordnunge geschehen von einem erbarn
rath gemeiner stadt, grenitzen zu begehen und zu besichtigen
nach alter ISblicher gewonheit, wie dan recht und brauch ist,
das die alten verlebten burger und mitwoner, so von altersher
aller grenitzen, so gemeiner stadt zugeh5ren, gut wissenschaft
haben, von ihren eltem und gruseltern in die geweiset und
griindlichen angezeigt, auf ihre hochste gewissen und mit dem
aíde bekreftiget haben, also haben auch auf diszmal die alten
den jungen mennern, biirgern und mitwonern mit grunde der
warheit miindlich zugegenwertig hinach beschribener personen
sie die rechten grenitzen angezeigt, wie folgens zu hSren sein
wird. und seind auf diszmal diese darzu beruffene und verord-
nete personen aller namhaftig beschrieben worden, welche auf
der grenitz mit gewesen zum waren gedechtnis • item zum erstem
der her primas Wenzel Schmidt, der her biirgermeíster Gorge
Mayer, Caspar Geyszler ein rathsperson, Andreas Weber ein
rathsperson, Falten Neuman ein rathsperson, Bartel Beyer ein
rathsperson, Gorge Hímpel ein gemeinelster, Augustinus Fidler
ein gemeinelster, Bartel Kaszda ein gemeinelster, Gorge Krause
spittalher, Gorge Kleyber spitalher, Gorge Aldtman saltzher,
Simon Hittel malér grenitzenbeschreiber, Hans Renel, Nikel
Arold, Michel Bock, Gorge Nikundey, Gorge Kneitzel, Gorge
Grundt, Gorge Herttel, Gorge Hointz, Gorge Koch, David
Hittel, Hans Schciber, Hans Ansorge, Hans Findtlich, Wenzel
Bock, Falten Tzipel. diese personen seind ausz der Parssnitz
mitgewest: Hans Bayer, Jacob Beder, der alte Hampel, Chri-
stof Staude, Gorge Wicke, Gorge John etc. etc.
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— 202 —
198b Disc allc obbenauten personen und mitburger zu Trautnaw
seind zum erstcn gegangcn auf die alte Trautnawische grenizen
auf dem Stadtbcrg, so zwischen der Pauszwitz und Parsznitz
gclegen ist. alda hat Gorge Krause gestanden und ausgesagt vor
joderraenniglich ungezwungen und ungedrungen : also ihr líeben
liern undnachbarn jungund alt, h8ret mir zU; und alles, was icli
euch anzeigen werde, belangende gcmeiner stiidt Trautnaw gre-
nitzen; dasselbige alles hab ich von den uralten und unsem vor-
fahren geli8ret, die da auch ausgesagt an aides statt, das sie die
auch von ihren groszvaettern und ureltern gebSret, das sie es
auch beschworen und mit ihren sellen versigelt hettcn. und
haben uns auch ermanet, solche Trautnawsche grentzen, da ich
itzt hie auf stehe, als ein sibtzigjeriger man an eidesstatt vor
idermeniglich zu beschweren auf der alten seelen, wie sie be-
fohlen haben. und alle diese, die ihr heute von mir Gorge Krausen
solches hSret, solit und mSget mit der zeit auf mich und meine
seele auch wol schweren, das dise die rechte alte Trautnawische
grenitz ist von altersher, wie folgen wird :
Item zum ersten ist mir Gorge Krause bewust bein meinen
h&chsten gewissen, das zu der zeit des edlen gestrengen ritters
und herm herr Adam Sylbers, diesel be zeit pfandsinhaber der
stadt Trautnaw, und anderthailsz der Herr vom Nachott ist zwi-
schen beiden herren ein grentzung angestaellt worden. also seind
zur selbigen zeit diese personen aus dem rath und der gemein
von Trautnaw mit gewesen und darbei : als nemblich der alte
Gorge Scheyber, der alte Merten Freyse, der alte Gorge Hor-
nigh, der alte Merten Himpel, Wenzel Herold, Michel Meacr,
Gorge Herttel. auch ist beim her Silber gewest der her Gireslaw
Birke und der haubtman vom Nachodt. ^)
vma Aida hat der alte Hawel ein fSrster (von der Staudentz) ge-
standen ur.d vor jedermenniglich auszgesagt auf seine hSchste
gewissen, das ihm bewusst sei, das alda zu 5ber8t auf dem Stadt-
berge sich die rechte grenitz zwischen denhern vom Nachott und
den Trautnawern alda anfahe, und hat gesagt: alda auf der
*) Am Rande: ,Fritlficli Fortat Ledok haubtinan auf Náchod un
Nloulasch Staiigo und Girsig Pissars z Ertemsdorf und Marcsch Kreil
8che z Aupice, Hans Pretwitz Seinan und dor Woudratzku znr Stai
dcntz vor 40 jařen, wie Wenzel Herolt wcis den ....
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— 203 —
Stelle hat ein aufgerichter grentzstain gestanden, weh dem men-
schcn seiner seele, der den grentzsteinhatausgegrabcn iindweg-
geschafft. darnach hat der alte forster Hawel lassen ein weissen
schurtz auf eine birke zu Sberstauf der grenitz lassen aufhengen,
darnach man sich auf der grenitz hat wol kónnen richtcn. also
hat der alte fSrster Hawel die graenitz vorangegangen, und seind
ihm die andern aller nachgefolget, und hat ausgesaget, das die
rechte grenitz den berghinabgehe in dem mittelsten greblin Uber
die wisen bisz zun der grossen weidenzwiesel und von der
weiden bisz zu dem grossen grentzstain bei der Aupen und
von dem grossen grentzstain gerade am Tzschischwitzgestaine
hinauF zu den alten kreizbuchen, darnach zur kreizfichten, dar-
nach folgens hinauf aufden Sbersten kampf zuden dreien kifern.
aldaselbst stossen dreier hern grenitzen zusammen, als nemlich
der von Trautnaw, des herrn vom Nachott und des herrn von
Ryssenburgk, wie man dan nahend bein den dreien kifern auf
einem stain sihet zum worzeichen ausgehauwen der herrn vom
Schumburgk wappen, dariiber ein A und ein S stehet. darnach
helt der oberste hrigel die Trautnawische grentzen also fořt, wie
an den kreizsteinen zu sehen ist, bisz widerumb zu einem steine,
darein ist auch das wappen und die buchstaben auszgchawen, wie
an dem ersten steine. von diesem staine gehet die graenitz fořt lOJi.
fomen zu Sbrist auf dem kampf bisz zun dem gar grossen staine,
darinen zu alleroberst drauíFen fiinf gruben sein ausgehawen.
daselbst komen auch dreier hern grenitzen zusammen, alsz nemb-
lich der von Trautnaw, des hern Sylbers, des herrn von Ryssen-
burgk etc. etc. also soli der rigel die graenitz fořt hinab halten
zwischen den von Trautnaw und dem her Silber etc, etc. solchs
alles, wie nach der lenge oben bemelt ist, haben klerlich auszge-
sagt und uns dahin geweist als nemblich dise drci personen:
Gorge Krause, Hans Baier in der Porsznitz und Gorge Hertel,
und haben ausgesagt, das sie solche obbemelte grenitzen wolleu
an eides statt beteuern, wo es not erfordert, das sie solches von
den obbemelten alten (welche itzt aller in tod verblichen) gehorct
haben, und sie auch also geweiset und gefuret sein worden auf
alle ort und stellen, wie obbemelt ist, der wahrheit zu steur, die
alten recht und gerechtigkeiten gemeiner statt Trautnaw allen
Qacbkomqnden helfen, erretten und beschutzcn in allen rechten,
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204
erlichen sachen mit unserm leib, ehr, gut und blut. darzu helf
uns gott allen. amen.
Mai 19. Auch hat ein erber rath dieson 19. tag mai den grossen
grentzBtain, so itzunder neben der Aupen unter dem Tzschi-
schwengestain auf der rechten grenitz leit, lassen aufdecken,
erSffnen und bereumen, das ihn jedermeniglich genugsam be-
síchtigen kan. es ist Hans Bayer auf disem grenitzstain ge-
standen und auch auszgesagt alles das, wie oben zuvor vermelt
und beschriben stehet, in gegenwertigkeit derselben aller per-
sonen etc. etc.
800a Nun folget die ander grenitzbeschreibung des Burgerwalts
1573 den 19 tag mai.
Damach seind díese alle oberzelte personen fortgegangen
zun der andem Trautnawischen grenitzen, so zwischen dem
Biirgerwalde gelegen und zwischen des alten Nyckel Pirxen
von Pettcrsdorf erbeg&ttern. daselbst seind wider zun uns
komen diese personen, wie folget aus der Porsznitz : der alte
Hampel, Jacob Beder, Gorge Wike, Christof Staude, Goi^e
Jon. alda hat Hans Bayer in der Porsznitz zur stellc ge-
standen neben dem grenitzflosse, welches das hinderste flosz
ist gegenNickelFirxen gutt, und hat auszgesagt ungezwungen,
ungedrungen bein seinen h&chsten gewissen, das er solche gre-
nitz, so zwischen dem Trautnawischen Biirgerwalde ist und
zwischen Nyckel Firxen zu Pettersdorf gutte, das Hans Bayer
selbs aus Nyckel Fyrxen munde gehSret hábe, das er wider
Mychel Meyern gesagt hat : ,da sich Mychel und Hans, das ist
die rechte alte graenitz an diesem flosse hinauf durch gestritte
und durch geritte bis an der DSberlin grenitz; das wil ich mit
mein hSchsten gewissen beteuem, das ichs von den uralten so
weit bin bogrenzt worden auf mein g&ttern bis an das nechste
flosz gegen Pettersdorf und von Pettersdorfer wasser anzuheben
am flosse den berg hinauf.' und hat dieser Nickel Firx zwischen
mir Hans Bayern und Michel Mayem gestandcn und hat uns
gebetten und befohlen, wir solten seiner worte eingedenk seien,
er sei nun gar ein alter schwacher man, dieweil wir jungr
raenner weren, auf das wir mit der zeit, wo es not erfordert
an aides statt dise grenitzen also volkomenlichen mochten be
200b schweren und auszsagen also wol als heer, welchs Nickel Fir
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— 205 —
Anch gethan hat. es hat Hans Bayer auch weiter auszgesagt, das
der alte Nickel Firx seinem sohne in keinen weg gestatten wSUen,
uber das grenitzflosz und in den Bůrgerwaltetwas auszzuraumen
und hinúberzugreifen. darmit ist diese grenitz ohn allen stritt
ein lange zeit und viel jar gerťlglich verblieben. auf solche an-
zeigung ist balde Hans Baier der fleischer und Jacob Beder
denen von Trautnaw vorgegangen an dem grentzenflosse hin-
auf bis zum erbe, da Nyckel Firxen erbe anwendet. alda ist
Jacob Beder, der richter ausz der Parsznitz, fiirgetretten und
hat auszgesagt ungezwungen, ohngedrungen, wie folget :, also ihr
lieben hern von Trautnaw, mir ist bewust, das zu der zeit mei-
nes vaters leben ich auch mit auf dieser grentze gewesen bin,
und da wir sein komen bisz hieher, da itzunder die rechte alte
Trautnawische grentze auszgeackert ist, so sage ich das auf
meine hochste gewissen, das da haben auf der stelle gestanden
der alte GorgeHornigk und der alte JorgeScheiber und haben
mir geweiset von diesem grenitzflosz gerade auf die alte an-
sichtige hohe grenitze zu, und haben mich gerade drauf zuge-
fuhret bis zun der dorfgraenitz, so zwischen Pettersdorf und
D6berla an dise grenitze stSsset, und haben alda gestanden und
ausgesagt, das sie von ihren gruszeltern und vaettem gehort
hetten, das sie diese rechte grenitz mit dem aide und mit ihren
seelen versiegelt und beschworen hetten, und sie auch ermanet,
auf sie zu schweren und auf ihre hochste gewissen zu beteuem,
wo es not erfordert, das disz die alte, ware, rechte grundgrenitz 201a
ist zwischen der stadt Trautnaw Biirgerwalde und zwischen
Nickel Firxen zu Pettersdorf giittern/ die Jacob Beder alda mit
seinen hochsten gewissen beteuert hat etc. etc. darauf hat
Gorge Krause gesagt, das er von den warhaftígen alten hábe
gehort, das Streck Gorgen gutt sei nur erstlich ein garten ge-
wesen, aber itzund hat er nur einen rein, und die ander seite,
80 er zum erbe gemacht, in der von Trautnaw Biirgerwald uber
die rechte grenitze fehr hienůber eingriffe gethan mit ausacke-
rung der alten grenitzen, wie dannach sichtig zu sehen ist.
darauf hat der her primas Wenzel Schmitt alle obbeschribene per-
sonen, sodazukegen gestanden, ald und jung ermant, sie wíJten
solcher reden alle, so heut auf beiden grSnitzen gerett und aus-
gesagt seind worden von obbemelten personen, wol einbilden und
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— 206 —
dieser ředěn die zeit ihres lebens wol eingedenck lassen sein,
wo es die not erfordert, ihn und ihren kindskíndern auch darvon
sagen und in frischer gedechtnis behalten^ ernstlich befohlen
hat. darauf haben sich die rathhern und die gemein leute mit
lob und dancksagung gottes wiederum gen Trautnaw zu gehen
gcwendet ete. etc.
Nun folget die dritte besichtigung und beschreibung der
Trautnawischen graenitzeu, welche gemeiner stadt Trautnaw
crblichen zugchoren, belangende die griinde zuř Jungenbuchen,
wo sie ihre alte graenitzen im gepirge bisz zum Helfenstain und
folgens hienumb nach laut der uralten privilegion und zeug-
nissen etc. etc. :
Mai 25. Anno domini 1573 den 26 tag mai am tage Urbani am
montag ist abermal ein bestellte anordnung geschehen von
201b einém erbam rath gemeiner stadt Trautnaw, grenitzen zu be-
sichtigen, welche gemeiner stadt Trautnaw erblichen zugeh&ren,
belangende die griinde zur Jungenbuchen, wo sie ihre alte
graenitzen im gepirge bisz zum Helfenstain xmd folgens hien-
umb nach laut der privilegion und der uralten gezeugnissen
(so nach vorhanden) und mit gríindlichem gedechtlichem waren
bericht volfíihren und richtig haben wollen. und seind diese hí-
nach beschriebene darzu bestellte und verordnete personen
mitte gewest, die ich Simon Hittel malér zun einem gedecht-
nisse aller hab aufgezeichnet nach ordnung wie folgt:
Zum ersten ist mit gewest der ehrnfest her CasparNus forst-
maister an der statt Kom. kais. maj., darnach der holzmaister,
der zalmeister, der alte Scheubel und ScheflFer Gorge. und aus
der stadt aus dem rath und der gemeinen seind diese gewest '
der her primas Wenzel Schmidt, Caspar Geyszler ein raths-
person, Gorge Meyer ein rathsperson, Bartel Caszda ein ge-
meinelster, Wenzel Herolt, Bartel Tzan, Gorge Krause, Gorge
Herttel, Gorge Grundtman, Gorge Altman, Hans Scheiber,
Hans Renel, Hans Milstein, Tomas Gernt, Tomas Bayer, Tomas
Gaberla, Simon Geyszler, Simon Hittel, Melcher Paeder, Au-
gustinus Copenbiller, Michel Frey waldt, Philipp Birckner. ausz
der Parsznitz seind mittegewest: Jacob Baeder, Hans Beyer,
Matz Kolbe, Mertten Hampel, Christof Staude; in der Alten
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(fíir) stadt diese 2 personen : der alte Syber, Matz Laeder ; zur
Jungenbuchen diese 3 person: Faltz Berger, Mertten Berger
und ADdres Knauer etc. etc.
Item man hat die alte grenitz, welche gemainer stadt Traut-
naw erblichen zugehSren, auf diszmal angefangen ubig Mertten
Bergem bei der brettmiihl, da stehet in der auwen ein buchen-
stock. also ist ein stilschweigen ausgeruflFt, und man solt heer 202a
zu haufen tretten. alsobald seind herfur getretten drei personen,
nemblich Wenzel Herolt tuchmacher, Gorge Krause, Gorge
Ilerttel. diese haben bericht gegeben, das sei ihnen bewusst,
das ohngefehr lenger dan vor dreissig jařen, alda sie auch ge-
grenzet haben, das der alte herr Adam Sylber hett wieder Wenzel
Heroltengesagt: ,8Ích Wenzel, an diesem grossen f bíichenstocke
fecht sichder vonTrautnaw rechte grenitz an, und anderbrett-
muU, bein dem wasserrade ist auch ein grosser stock, und gehet
die grenitz gerade hinauf, an dem stainen kamme angefangen ;
imd wann man hinůber kombt uber den kampf, da haben sie
den grenitzrein auszgeackert, der aber nach woU kenlich ge-
wesen ist/ also seind uns obbemelte personen vorgegangen die
grentze hinaus, also hat man gar viel alte kreitzbeume funden,
da kreize vor zeiten seind drei gehauen worden. und auf demsel-
bigen kamme, wann man hinaus gehet auf den Johannisbronnen
zu, und alles gebirge, das da seinon hang hat auf die rechte hand,
das ist auf gemeiner stadt Trautnaw in zugehSrig. und an etz-
lichen enden helt die strasse die rechte grenitze ; dan es seind
neben der strasse viel kreize in die beume gehauen hin und her,
die da alt und sichtig seind bisz nahend an Johannisbron. alda
man durch den walt (welchen der her Christof Sylber itztinhat)
den alten kreizen nach hat woUen gehen, da ist der richter zur
Jungenbuchen und der richter von der Freyheit herfíirgetretten
und etzlich vielmal dem herr forstmaister Caspar Nus und denen
von Trautnaw ein stillstandt gebotten von wegen des rechtens
bisz zur zukunft ihres herrens. so hat der hér forstmeister an-
gezeigt und Barttel Kaszda : wir haben ein befehlich aus der
kamer, die kaiserlichen und Trautnawischen grenitzen zu be-
gehen und zu besichtigen nach altem ISblichem gebrauch. ihrem 202b
heiTn geschech auf diszmalsz kein kiirze, soudem wan der burg-
grafe auf die grentzen gefíirt wirde werden, alsdan wer den
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208 —
besten beweisz wtirde haben*, der solts genÍBsen. auf dasz hat
der Bcholtze zur Jungenbuchen gesagt : da sie in seines berren
walt wollten uber recht gehen, woUt ers mit gewalt wehren, und
befahl etzlichen boten, das volk aufzumanen^ und eilends gen Wil t-
schitz^ das der her Christof Sílber solt komen und das grenitzen
besicfatígen wehren. darauf die unsrigen geantwort : sie betten
keinen willen zu einigerlei krig oder zwitrachty auch weren sie
alda ohn alle beisorge und gewehr auf die grentzen gegangen^
es wirde sie gott wol behiitten, dieweil sie dem kaiserlichen
befehl musten nachkomen. also seind wir aller fortgegangen und
gesehen, wie die alte kreizbuebe ist abgehauen gewest, und also
fortgegangen bisz bein den Johan sbronnen. bein den Johannis-
brunnen seind wir in die kirche gegangen. alda ist Tomas Ger-
trutt herfiir getretten ungezvungen, ungedrungen und hat vor
jedermeniglich auszgesagt auf sein hochste gewissen: ,Iiebeu
herm ! mir ist bewust, das ich die kirche alhie hábe helfen bauen
zusambt meinem bruder, das solchs lenger weder in die 40 jar
ist. und als wir die unterste schwelle zur kirchen hinabwerts
gegen dem wasser gelegt haben, da ist komen der alte Scharman
vom Mohem und der alte Krause und haben mit ihren steben
auf die schwelle geklopft und ausgesagt: lieben zimmerleute!
ihr solt wissen, das diese schwelle auf dreier herren griinden
leit, und alda drei richtige alte grenitzen zusamenstossen,
erstlich der von Trautnaw, zum andcrn des her Christofs Sylbers,
zum dritten des hem von Amaw etc/. und obcrhalben dem Johanis-
brunnen solten wier hienauf gehen, wie unsz Gorge Krause und
Wenzel Herolt sagten und waren bericht gaben, das sie der alte
Mertten Freyse hinauf gefurt bei dem grentzflosse bisz auf ein
gesiimpfe und wesserichten bodem schickweisz bisz zun einer
alten buchen, daran drei kreitze gehauen. darauf hat der her
Caspar Nusz forstmaister gesagt, man solt ihm zuvor auch helfen,
die kaiszrischen Schwartzbergischen grenitzen%esichtigen. und
hat den alten Lorenz Scheubel zun sich geruffen, der ihm vor-
gegangen ist im Spigelgronde hinauf bisz zum Fichtenwasser,
welches die grenitz sol halten zwischen dem hern von Amaw
und dem hern von Gendorf, darnach solt das Spigel wasser im
Spigelgnmde die grenitz halten etc. etc. wir seind darnach
wieder auf der Ladung herfíirgegangen bisz zum Kolhaw. also
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seind wir auf den holzrlsen herunterwerts gegangen bisz zu ob-
bemeltem gesúmpfe wieder auf die Trautnawische grenitze.
daselbst ist der forstmaister^ der holzmaister^ der zalmaister,
Wenzel Herolt und Barttel Kaszda von uns geschaiden und
und uns angezeigt, sie weren solche Trautnawische grenitz zu-
vor auch gegangen ; baten, man solt ihr verschonen der hitze
halben und des hohen gepirges halben, und haben uns ermanet,
die grenitz folgens hienumb zu besichtigen und zu begehen.
Darauf hat der her primas angefangen und ermanet alle
die, so gemeiner stadt grenitzenkiindig wáren, solten der andem
vorgenger sein. also seind uns vorgegangen Gorge Krause,
GorgcHerttel, Gorge Grundtman, Faltz Berger, Mertten Berger,
Andresz Enauer, darnach alle andem, welche zuvor beschriben,
seind inen nachgegangen bis zur alten kreiztannen, welcher
abgehauen ist worden, und seind die lureize alle drei heraus-
gehawen worden. da sagt Gorge Krause : im hett ein paur ge-
saget, das der her von Arn die kreize solt selbest ausgehawen
haben. er sagt auch, es wer vor zeiten ein grosser breiter stein
unter dem kreizbaum begraben gewest und ander drei kleiner
steine under den grossen stein gelegt worden zum warzeicben.
es ist aber itzt alles weggethan worden, gott weisz von wem,
oder wohin es komen ist, der wirts zu seiner zeit richten. dar-
nach seind wir dem alten gefleckc nach seiten halbe unter dem
gepirge rechtsins hinumb gegangen bisz zum neuen Seuffen
also weit, als sich das gerinne anfecht. daselbst stehen zwo ab-
gebrochene kreiztannen und von dannen gerade uber den Stai-
nen-kampf bisz auf den Helfenstain und vom Helfenstain dem
alten geflecke nach bisz auf den Weissenstain undvom Weissen-
stain hinumb bisz zum Wasserrhisz und folgens hienunter an
Geiszler das nechste flosz, so bein Marschendorf herein gehet,
bisz gar an das dorf und Marschendorfer erbe stossen an un-
scre graenitzen.
Aida hat Gorge Krause abermals ein waren bericht ge-
geben und auszgesagt: wan man seiten halbe auf die stadt Traut-
naw zugleich auf den Helfenstain und im sommer, wan man
von der Jungenbuchen ausgehet und gehet hienumb zu baiden
thailen, und waszauf die rechte hand ist, das ist gemeiner stadt,
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n
— 210 —
und von dannen gehet gemeiner stadt grenitz uber die Aupen,
am Kolbenflosz hinauf bisz auf den Sauerampferhiibel (oder
wise) bisz zum Wolfstain und an Dreschers rain herein, und
Berger grenzt mit den von Glaesendorf etc, etc.
Item Matz Hayniscb und Prokop sein son haben auch anno
Christi 1536 den dinstag vor der heiligen drei konig tag solchs
zeugnisz zur Landiszhutten gegeben von wegen der Trautna-
wischen graenitzen. in solchem zeugnis haben sie ausgesagt,
204» das auch der Burckstadel auf der herrn von Trautnaw und
der stadtgutcrn gelegen ist, und das fl5szlein, das bein Knauem
herein gehet, das dasselbige flosz die granitz helt. und ist das
zilmasz durch die Aupe so weit hinauf zu fischen, wie man
weiter im memoriál zuríicke beschrieben findet: suchs in der
jarzeit 1536 den dinstag vor der heiligen drei konige tag, alda
ist das ganze gezeugnisz nach der lenge beschriben uber obbe-
melte birggrenitzen gen Trautnaw gehSrig etc. etc.
Juni 4. Anno domini 1573 den 4 tag junius am dornstag Quirinus
ist von eim ehrbam rath und vor der ganzen gemeine beschlossen
worden, den Stadtberg auszutailen unter die mitwoner in der
stadt und vorderstadt. also haben sie abgemessen und auszge-
thailet hundert und siebzehen stiicke, ausgenomen diese mit-
woner, so ziivor gerten und stiicke auf dem spittalischen felde
oder spittelgerte haben. solchs ist geschehen zur zeit, als der
herr Adam Krebs das biirgermaisterambt zu Trautnaw in vor-
waltung gehabt hat etc. etc.
juui 15. Anno domini 1573 den 15 tag juni am tage Viti hat ein
erbar rath dem meister Hans Neuper von Vistritz vordinget die
mittelglocken zu gissen, und geben ihm von jedem zentner
2 taler ohn 5 w. gr. und den andem tag ist das spittalglocklin
hienauf zur grossen gloken gehangen worden.
jnni 20. Anno domini 1573 den 20 tag dcs brachmonats am sonn-
abend Beatrix seind von Trautnaw die jungsten aus allen
zechen und sonst ander mehr dan 40 man mit gewerter liand
auf die graenitz gezogen, so zwischen der Pauszwitz, Kautt
und der Parsznitz gelegen, am Tschischwengesteine, bo zwi-
schen gemeiner stadt Trautnaw und dem herm vom Nacho
alda haben die unsrigen leute ftinf fuder stangen herein g
Trautnaw gefiihrt, welche der her vom Nachott hat lassí
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— 211 -
auí den Trautnawischen grunden hauen. und haben auch
zwei fuder hew oder grasz auf der wisen, die die grenitze helt,
mitte genomen bein der grenitz. und der her Albrecht Sygler
ist im hamisch mitte gewest als ein haubtman etc. etc.
Anno domini 1573 den 13 tag Julius am montag Marga- Juii i3.
retha ist die new gloke vom tum geworfen worden und ist
zuschlagen worden, und zur mittelgloken zu hidfe genomen.
in der zeit hat der glockengisser Hans Neupaur den schmelz-
ofen auf dem hofeplatz unten yor dem schlosz gemachet und
zubereitet. und als er kaum einer halben elen tief gegraben
hat, hat er einmenschenkSrperzwoer elen lang funden, dem der
himschaedel zurhauen gewest. und baldě darnach den 15 tag des
hewmonats am tage der apostel zertheilung ist die new gloke zu
mittemacht gegossen worden, und in den schmelzofen, darin
das mettal und die glokspeise war und schmalz, hábe ich Simon
Hittel malér zwen hungrische giilden in den schmelzoffen ge-
worfen zur gedechtnis der zeit etc. etc.
Anno domini 1573 den 2 tag augusti am andern sontag Aug. 2.
nach trinitatis *) haben die hern von Trautnaw ihren droer
gefangen bracht mit selbdritten mit seinem sohn Caspar ^) Eaben
und mit einem Schneider von Rognitz. diese haben 40 tage in
der gefengnisz gesessen. und am 23 tag septembrisz in derseptss.
nacht, da hat sich Gorge Rabe zusambt dem sone und dem
Schneider aus der gefengnisz auszgebrochen, und haben sich-
auf Barttel Easzdas tuchraemen uber die mauer hinausgelassen
an eim sail und seind darvon komen. diese zeit war Falten Neu-
man bíirgermeister. diese zeit war ein jude henker zu Traut-
naw, der hieb seln ehlich weib zur staupen am judensabatt
etc. etc.
Anno domini 1573 den 11. tag augusti am dinstag Tiburtii 205*
hat der glokengissermeister Hans Neuper die new glocke (Anna
genandt) indermitagsstunden gegossen. und ist auch gar kaum
gnug glockspeise gewest, und ist zun der birglocken gar nichts
uberblieben.
Anno domini 1573 den 12 tag augstmon an der mittwoch Aug. i2.
am tage s. Clara ist der Rom, kais. maj. procurator, Matheus
*) Der zweite Sonntag nach Trinitatis ist fíir 1578 der 3l. Mai.
^ Am Rande: ,Valten'.
14*
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Hoscynus genent, auf der grenitz ge.west bein dem Johannis-
bronnen und bein dem Spíegelwasser anter dem Schwarzenberge
und hat die grenitzen besichtiget und alles fieissigaufgeschrieben^
wie weit ein jede grenitzen gehet und anwendet, erstlich des
hem von Gendorf graenitzen^ darnach des hern Gorgen von
Walstain, her auf Arn, grenitzen, darnach des hem Christofe
Sylbers graenitzen und der stadt Trautnaw grenitzen, wasz und
wie es umb diese obbeschriebene graenitzen all ein gelaegenheit
der refier halben hábe. darbei und mitte seind gewest: der her
Caspar Kus forstmaister, der zalmeister, der holzmaister, der
her Petter Scheyber anstadt eines erbamrathsund diese erbare
person : der her Matheus Petter stadtschreiber, Wenzel Herolt,
Gorge Krause, Symon Hyttel, Gorge Grundt, Barttel Tzan, der
her Gorge Áldtman, Augustinus Fiedler, Hans Renell, Augu-
stinus Cappenbiller, Tomas Gerndt etc. etc.
Aug. 15. Anno domini 1573 den 15. tag im augstmon am sonobend
am tage Maria himmelfardt alda hat man all beide new gloken
auf den kirchturm gezogen, und ist der glokengissermcister
Hans Neuper von Vistritz auf die gloken gestigen und hat sich
also stehende auf der gloken mitte hinauf auf den kirchturm
2a5b lassen zihen imd ist dan von den gloken zum tumfenster bein
• der mittelglocken hineingesprungen alle beidemal etc. etc.
s«pt.2s. Anno domini 1573 den 23. tag septembrisz an der mittwoch
Tekla jungfrauw hat ein erbar rath gemeiner stadt Trautnaw
aus dringender not halben gemeiner stadt schulden halbcn die-
selben abzulegen ein grosscs hausstcur auf alle heuser angeleget,
und ubei*schlagen und geschatzt worden seind nach gelegenheit
und vermogen einer jedem personen seinen guttcrn, hantirungen
oder gewerben nach, darnach einer vcrmoclit hat, als zu 40 w.
gr., zu zwcien und dreien schocken auch zu 4, fíinf schocken,
mehr und minder. und zu der zeit hat ein erbar rath das schock
aufs birbreien aufgesatzt, von idem gebraw bir ein schock und
vom girstcnbir zwei schock gemeiner stadt zu gutte auf raisen
und bottenlohn. es solt zwei jahr lang weren, abcr es weret nach
dem spruch : plus ultra etc. etc.
Sopt.29. Anno domini 1573 den 29. tag septembris am dinstag Mi-
chaelis hat der malér Symon Hyttel sein epitaphium in die kirchc
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gesatzt mit vergunst eines erbaren raths und des her pfarhers
etc. etc.
Anno domini 1573 . . tag novena bris freitag nach Martini Nov. 13.
hat der her Adam Sturm, Rom. kais. maj. hofferichter zu Prag
etc. etc.; alhie zuTrautnaw das recht verneuert und seind diese
personen ervvelet worden: Wenzel Schmidt primas, Michel
Bayerrathman, HansFicker, Petter Scheyber, Caspar Geisžler,
Gorge Himpell, Gorge Meyer, Adam Krebs, Simon Hittel, Au-
gustinus Copenbiller, Andreas Weber, Gorge Ressel. und ani
27. dis monats seind gemeiner stadt aemter besatzt und die zecli-
maister geschworn : Gorge Altmann statfoit, Caspar Geiszler, nov. 27.
Matz Gaberla rentmeister, Jacob Ansor^e, Hans Himpel kir-
chenbitter; gemeinelste: Nickel Freiwald, Albrecht Sigler, •%
Bartel Bayer, Gorge Koch; z61ner: Mertten Pitzsch, Lorenz ';%
Stentzel; spitalmeister : Gorge Kley ber, Jacob Groligk. -I
Diese zeit haben die maide zu Trautnaw auch ein rath unter vj
inen erwelet, seind darumb mit dem gefengnis gestrafFt worden. |
Anno d. 1573 den 6. christmon am sontag Nicolaui in der 1
naclit ist Reichelt zur Aklestadt abgebrennet étc. etc. |
Diéses 1573 jar seind 65 personen alt und jung gestorben ') Det. 6. .^1
zu Trautnaw. ý
1574. 206a • I
Memoriatief wasz sich in diesem jar anno Christi 1574 hat 1574
zu Trautnaw zugetragen. ,^
Anno d. 1574 den 6. tag jenner am tag der heiligen drei J*n. e. ]
kúnig an der mitwoch, diesen tag ist solch grosz wasser ge- • ^
wesen, das es vor dem mittelthor auf dem stainwege herfiir ge-
flossen hat, als grosz es im milgraben ist, und hat in Baltzer ^
Nicundeis meltzhaus gegangen ein zwerch hand einem uber die ]
knie. es ist im grosser schaden geschen an maltz und kSchen- 1
speise. desgleichen in den andem heusem auch daselbst etc. etc.
1574 den 15. januari starb Jacob Baeder.
Anno d. 1574 den 9. tag hornung an eim dinstag ist Gorge Fobr. 0. -
Rabe todt gekepft worden, von eim judischen hencker gericht,
^) Am Bandě: ,Herzog Johan Wilhelm von Weimar ist gestorben,
Heinricus Valesis, kouig in Frankreich, ward zum Polnischen konig
erwelet, Johan de Austria gewann Tunis.'
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das er dr&brife gestaeckt^ das er sich aus dem gefengnís ge-
brochen und uber die mauer gestigen mit seinem son tind dem
Schneider, diese zeit Peter Scheiber burgermeister, Wenzel
Schmit primas, Gorge Áltman stadtfoit. seine dróbrief hat ein
erbar rath zu Amaw in verwarung etc. etc. ')
MKrs 24. áuho d. 1574 den 24. tag martii den domstag nach letare ^)
ist in kindesn^tten gestorben die erbar frau Gerdrut, des her
Johansen Timen pfarhers ehliche hauszfrau, und ist ehrlich znr
erden bcstattet worden. requiescat in páce. diese zeit ist das
spitalglecklin und die neuwe glocke fortgehenget worden etc.
Apríl 6. Anno d. 1574 den 6. tag aprilis hat ein erbar rath der stadt
Trautnaw das kleine kor, so unter dem schiUerkor ist, dem
ganzen handwerk der fleischer vorkauft umb 8 taler. solch gelt
haben sie wiederumb auf das neuw hemgestulle gewendet,
darin ein erbar rath ein jede person, wie sie nach der ordnung
sitzen, also auch ihre stende gleich haben.
Ein schwatzer hat sich bei JtLstlin im brannten wein zu
tude gesoffen diese zeit.
Ap?f\i. Anno domini 1574 den 11. tag april am ostertag hat
der ehrwirdig her Johanes Timus, pfarher zu Trautnaw, ange-
fangen, das neuw testament zu predigen, da er zuvor fíinf jar
lang am alten testament geprediget. hat bis zum ende bracht
mit gSttlicher hiilfe und vieler menschen sehlen seligkeitetc.etc.
Diesen obbemelten ostertag im 1574 jar hat der her p£Eu**
her Johannes Timus abgestalt und den kirchenbittern emst-
lichenbefohlen, sie sollen numerme[r] kcine leuchter nachkerzen-
licht auf keinen altar mehr setzen ohnauszgenomen auf den
honaltar. er hat auch die osterkerze abgeschafft und nicht
wollen lassen aufstecken bein den hohen altar. er hat auch zum
oftemmal die waxkerzen ausz der kirchen genomen von den
handwergskerzen, so man zu den begengnissen zu erlichcr be-
grebnis erbarer personen gebraucht hat. hat der her pfar dar-
nach auf der canzel gesagt: ,ich nem die kerzen selbst und
studier dabei/ also hat er fein das kerzenbren abgescha£ft, das
es in ein abgang komen ist etc. etc.
') Am Rande; ,1^74 den 17. aprilis Bonobent ror qnasimodo geniti
starb Daniel Kretzschmer.*
^) Der 24. M&rz f&Ut Mittwoch nach lactare.
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Anno d. 1574 den 16. tag aprilis hat der her Ferdinand Apr. i5.
Reynspergk hochzeit gehalten mit der jungfrau Benengnen Bu-
rianin^ des hem Adam Silbers stiefschwester, anf Neuwhoff,
der frau Benignen yon Gendorf tochter. und ist mit dreihundert
wolgeputzter pferden durch Trautnaw auf Neuwhoff geritten.
Anno 1674 dvn 7. mai Qorge Nicimdei kauft seínem ge- m»í 7.
Bchwister ab seines vattcrs hans und etziiche zugehorung umb
achthalbhundert schock und dritthalbhundert gereit. den 14. mai
kauft BaltzerNicundei das steinern melzhaus vor dem mitteltor.
Anno domini 1574 den 30. tag aprilis ist die frau Marga-^^J^*^
réta gebome von Tzendalitz, des hern Christofs von Gendorf
frau, gestorben auf Hohenelben, und seind die hochzcitgeste
von des her Reinspergers hochzeit all mit zum begrebnis auf
die Hohenelbe gezogen etc. etc.
Anno d. 1574 den 7. tag mai freitag vor^Stanislaui hat ein Mai 7.
erbar rath auf gehais der Kuttenbergischen munzambtsver-
walter 16 personen auf Konigreich gescliickt, andern walt aus-
zuschauen, gemainer stadt ivider vor ihre abgeholzte welde
dargegen im Konigreich zu gebcn. und sind diese personen
mitegewesen von Trautnaw: Simon Hittel, Augustinus Copen-
biller, Bartel Zan, Merten Pitsch, Tobias Freise,. Absalon
Freise, Gorgc Koch, Gorge Krause, Gorge Hittel, Nickel Frei-
waldt, Michel Bock, Hans Dittricli, Jacob Tzenger, Gorge
Grondt der alte; von der Prauswitz: Benisch Blaschke, Jacob
Wiszner. -
Anno d. 1574 den 15. junius am tage Viti haben die gemein jani 15.
von Trautnaw dem richter von Pettersdorf Hans Hammer das
grasz genommcn, das gemeincr stiidt zugehorig sein sol, also
das man zu sturm gelcuttet hat etc. etc.
Anno d. 1574 den 21. tag im hewmon an der mittwoch am juu 21.
abend Maria Magdalena ist die frau Elisabet die alte stadt-
schreiberin genBernszdorf nach heuw gefaren, dieweil sie gastung
gehalten hat und auf dem widerheimwcge oben in der Olsen
so ist sie unten an eim rande hart neben dem hewwagen ge-
gangen; also ist der wagcn mit dem heuw auf sie umbgefallen,
und hat ir das hinderste rad das genicke gebrochen und einge-
truckt; ein lange wcil unter dem radc also todt liegen bliben,
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— 216 —
bis das heu ist abgeladen worden. wie das geschrei in die stadt
ist komen, hat ein erbar rath alsbalde die kasten, laděn und
kamern lassen versigeln und genArn nach ihrem sohnMertten
K5nigen geschickt. also bat des andern tages der pfarher Jo-
hanes Tim nicht gewolt, das man sie solt auf den kirchhof
begraben, dieweil sie zu Trautnaw lenger den in 20 jařen nie
zum sacrament hat wollen gehen. aber aus grosser furbitt eines
erbam rath hat er die laube darzu gegeben sine crux sine lux,
dem schulmaister verbotten, sie zu holen mit dem kreize und
schiillem. hat sie lassen bein das grosse thur auf den kirchhof
graben und dem tottengraeber befohlen, ihr die fusse gegen
dem thur hinaus zu drehen, wie beschehen ist etc. etc.
jnii li. Anno d. 1574 den 14. tag julius hábe ich Simon Hittel
malér an meinem burgermaisterambt hundert und 20 sch. intres
und zinsen gen Euttenberg geschickt auf gemeiner stadt
schulden.
M6pt.i6. Anno domini 1574 den 16. tag septembris am donerstag
sř>7b Euphemia hat der her hofferichter, der her Adam Sturm ge-
nandt, den rath alhie zu Trautnaw auf dem schlosse vorneuet,
und seind diese hieuach folgende personen darzu beruffen
worden: Wenzel Schmiedt primas, Petter Scheiber, Michel
Bayer, Hans Ficker, Augustinus Capenbiller, Gorge Himpel,
Nickel Freywalt, Albrecht Sigier, Gorge Grundtman, Gorge
Koch, Gorge Aldtman, Michel Bock etc. etc.
Sept. 4. Anno domini 1574 den 4. tag im herbstmon hat ein erbar
rath beschlossen, die schaeferei und das ganze forberg gleich
auszzuthaileu; das auf ein jedeš haus in der ganzen stadt ein
stíicke kumbt, es sei gleich wisewachs oder aecker. und sol auf
ein jeder stíicke zen schock gelt meisznisch zal gegeben wer-
den, und sollen solche stíicke die gemein 20 jar darvor in ge-
brauch haben, das alle jar jerlich ein halber taller zins darvon
sol abgerechnet werden, bis die zchen schock wider heraus-
komen, und sol solche suma gelt dahin gewendct werden zuř
ablenung gemeiner stadt schulden. solche abmessung und aus-
tailung hat gewert am sonabend des virden tags september bis
Sept. 15. auf den 15. tag dis monats, angefangen auf der schafferei und
den klein erben und den wisen. seind in hundert und 47 stíicke
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auszgetailet, und nach viel ubrigs eim erbarn rath und gemainer
stadt zuvor behalten worden ist, die teuche, wisen etc. etc.
Dieses 1574 jar sein zu Trautnaw gestorben 53 personen
alt und jung.
1575. 808a
Memoriál oder denckzettel wasz sich in diesem jar anno 1575
C hřišti 1575 hat zu Trautnaw zugetragen und ergangen.
Anno domini 1575 den 21 tag desmonatsaprilis am dorns- Apr. 21.
tag Fortunatí hat der her Johannes Timus, pfarher zu Trautnaw,
gen Prage míissen vorreisen, ursach das ihn der her Caspar
Nusz, kai. maj. forstmaister uber die Hrisenpergischen gepirge-
und der herschaft Trautnaw, hat durch zwene kaiserliche be-
fehlsbriefe hienein vor den erzbíschof gen Prage citirt und ge-
laden von wegen der predigt, so er zum ofternmal wlder den
forstmaister gethan, darin er in solt verimglimpft an seinen
ehren haben etc. etc. und uber 19 tage darnach ist der her Jo-
hannes Timus wieder frSlích von Prage komen und hat im zu
Prag ein jungfrau erfreiet und mittebracht Hans Weygels des
weiszgerb^rs vor dem niderthor tochter, Helena genant etc. etc.
1575 den 11. februari am tage sontag dominica') (?) starbFebr.n.
Hans Baier der schuster.
Anno d. 1575 den 3. tag mai am dinstag des heiligen kreuz- Mai 8.
tagerfindung ist die sonne am himmel viel lenger, dan ein ganze
stunde ohn allen schein gestanden, wie ein blut rot, mit schwarz
vermischt etc. etc. an diesem tag sein die jungsten ausz allen
zechen zu Trautnaw mit aufs Konigreich gegangen bei neben
den gemeinelsten und etzlichen rathspersonen, so darzu ver-
ordnet gewesen, das sie a Ida solten gemeiner stadt Trautnaw
wiederumb holz ausstecken und abmessen, von wegen das die
kaisrischen schwatzer und holzknecht im gepirg in den Traut-
nawischen welden hatten abgehakt und weggeflosset etc. etc.
In diesem 1575 jar ist die klaiise ira Kolwenthal erbauct
worden. sie gestehct 7 tauscnd gulden, sie haben tiefer dan
9 hundert schicht in die erde míissen graben, und 9 jar vor dem
') Die Datlerung unklar. Der 11. februar fíillt auf einen Freitag.
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1575 jaře seind die klausen erstlich ins Hrisengebirge erbaaet
im . . . *)
Mai la. Anno d. 1575 den 12. tag mai an der faimmelfart Christi
hat ein erbar rath meister Christoffen dera meuer vor dem
mittelthor das eingefalne stíick mauer verdinget zu mauem.
darvon sol im ein erbar rath za lohn geben vor seine arbeit
íunfzehen schock und ein fírtel salz etc. etc. den dritten iag
dornach ward Mertten Hoffman und Lorenz Stentzel virund ge-
hauen zu Weygelsdorf von Casper pauem etc. etc. *j
Juni 10. Anno d. 1575 den 10 tag im brachmon am freitag Onophri
hat ein erbar rath lasson die alte grosse foítei abrcuinen bei des
her Qorgen Aldtmans biirgermeísterambt alhie zuTrautnaw;
darvon man den zimerleuten zu lohn geben hat drei schock, und
sie haben die negel selbst miissen auszihen. diese obbemelte
foitei hat auf der alten stelle gestanden, darauf die alte Traut-
nawische erbfoitei gestanden hat, wie dan zu Prage bei der
hoíFtafel im Trautnawischen manpuch zu findeii ist von ihrer
zugehSr, íreiheit, recht und gerechtigkeit, die sie hat gehabtund
hat. das alte holz darvon haben die hern dem gemeinen man
zu brenholz vorkauft, die steine von kellern abgebrochen und
zu haufen geraumet etc. etc.
Juni 16. Anno 1575 jar den 16. tag im brachmon ist der her pfar
Johannes Tymus zum andernmal gen Prage geladen worden
vom her Casgar Nus dem forstmaister. und als er zornig ge-
wesen, hat er zu Prage vom her Wenzel Schmidt, dieser zeit
primas, ain urlaub begert. darauf er im geantwort: er hett in
allein nicht macht zu urlauben, er wolt es eim erbarn rath an-
zeigen, ohn zweifel wird er seinen begerten urlaub bekommen
etc. etc.
Juni 19. Den 19. tag dis monats am sontag vor Johanis des tauffers
ist das gemehl auf dem schusterchor in der kirchon gemalet
worden etc. etc.
2o»a^ Anno d. 1576 den 15. tag heuwmon ist der cantor zu Traut-
nuw Adam Kretschmer in der dritten stunden an der halben
») Fehlt ein Stxick.
') Am Rande: ^CCCTl holzknecht gezelet auf der Aiipen am holz-
fliissen. JuBt Simcn ein kind ertrunken.*
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uhr verschieden, der die cantorei, die orgel und das seiger-
Btellen 6 jar versorget liat. dem gott gnade.
Anno d. 1575 den 28, tag juliiis am dornstag Pantaleon Juii 28.
ist aus befelch eínes erbarn raths gemeiner stadt Trautnaw die
ganze gemein hinausz auf die grenitz hinter dem Biirgerwalde
auf Pettersdorf zu gezogen bisz bein das hinderste flos. alda hat
Hamer Hans^ der richter zu Pettersdorf, auf gemeiner stadt walde
lassen holtz abhauen^ das namen die hern von Trautnaw alles
hinweg als das ihre ete. etc.
Darnach den dritten tag im augstmon an der mitwoch ist Aug. 3.
die ganze gemein zu Trautnaw auf das rathhaus erfordert wor-
den, und der rath unter der gemein ein umbfrage gehalten,
welche dem her Johannes Tim pfarher bewilligten, seinen selbst
begerten urlaub nachzukomen. der meher tail bewilligten im
urlaub zu geben. es war aber nichts genzlichs dismal beschlos-
sen etc. etc.
Darnach am 1. tag des heuwmonats ^) am dornstag am tage Sept. 1.
Egidius ist die gemeine zum andemmal zusamen gefordert
worden von wegen des her pfarhers Johansen Timens. also
hat ein erbar rath nach dem pfar geschickt. da er zur stelle
komen und hat trutzig vor idermenigiich in der rathstuben
gesagt, ein rath und die gemein hetten in nicht macht zu ur-
laubeu. also hat der rath zusambt der gemeine beschlossen und
Nickel Freiwalden gefolmechtigt anstatt eins erbarn raths und
der gemein. der hat das wort gerett und den her Johanis Timus
seinem beger nach ganz und gar geurlaubt etc. etc. *)
Anno d. 1576 den 18. tag herbstmon den 16. sontag nach sosb
trinitate ist das schlosz auf Hohenelben oben abgebrent und
das schlosz Sobschitz. ein tag am zehenden tag darnach das
*) Soli wohl heissen: ,herbstmonat.^
^) Am Rande : ^Carolas der zehcnde konig in Frankreich,
Ist zu der zeit gestorbon gleich,
Heinrich aus Poln in Frankreícli kam,
Das sich ein newer krig fing an.
Herzog Rudolf in Osterreich
Wurd dis jar Romischer konig gleich,
Zu Niirmberg ist auch gesehen
Eilf sonen am himcl stehen.
[Karl IX. t 1574; Heinrich lí. folgt. Rudolphs Wahl fallt 1575
Okt. 27.]
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sepi. 27. ist der 27. tag september war das recht zu Trautnaw verneuet
oct. 1. den ersten tag des weinmonats ist der cantor Johanes Hartman
von Am aufgenomen worden, die canterei und orgel zu vor-
sorgen etc. etc.
Oct. 13. Anno d. 1575 den 13. tag octobris ist das wasser die Aupa
wider auf die papirmúl geweist worden, da die řade zuvor beí
drei jařen stil gestanden hatten, papirfaadem zu stampfen etc.
Oct. 22. Anno domini 1575 den 22. tag weinmon den nechsten son-
abend nach Ursula hat ein erbar rath die ganze gemein in der
stadt Trautnaw lassen auf das rathhaus erfordem. daseibst
haben alle mitwoner, so ein haus iu der stadt haben gehabt,
ein itziicher ohn alle auszrede mtissen funf schock meisznisch
bar gelt aufzelen und erlegen von wegen der auszgeteilten
stíicken auf dem forberg zu jedem hause gehorig. von etzlichen
ist es mit der gefengnis abgemanet worden.
Oct 22. Den 22. tag dicses monats octobris hat der her Johannes
Timus, pfarher alhie zu Trautnaw, in sieben jařen die ganze
bibel gar von anfang zu ende ausgeprediget und solchs dera
volk angezeiget. den siebenden tag darnach hat der pfarher
den neuen rath gebeten umb ein fristung bisz auf s. Georgi,
desen im ein erbar rath nach vergiinstiget und bewilliget hat.
und die sache zwischen Bartel Kaszda und dem her Johanes
Timus wardt alles verricht.
Doí. 31. Den 31. tag christmon den letzten tag im 75 jar ward vom
neuen rath wider urabfrag gehalten, ob der her pfar bleiben
soit oder nicht. non nolo. etc. etc.
210a 1576.
1576 Memoriatief oder denckzedel wasz sich ín diesem jar anno
Christi 1576 hat zu Trautnaw zugetragen etc. etc.
Anno d. 1 576 seind zu Trautnaw von weihnachten bis auf
Pauli bekerung mehr dan in die dreihundert eimer wein ge-
satzt und ausgeschanckt worden etc. etc.
Apr. 23. Anno d. 1576 den 23. tag aprilis am ostermontag das ist
am tagc Georgi geschehen, das der her Gorge Altman, dieser
zeit burgermaister zu Trautnaw, dem her Johannes Timus, ge-
w^esencr pfarher zu Trautnaw, ein maulbandt gegeben hat vor
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des hem Hans Fickers thiir. und solchs ist geschehen nich
ohne geringe ursache etc. etc. nihil sine causa.
Anno domini 1576 den 3. tag mai am dorstag des heiligen Mai s.
creutztagerfindung ist der ehrwirdig herTobias Scharffenberger
von Folkenhayn gen Trautnaw gezogen und pfarher worden.
darnach den 26. tag disz monats mai ist der her pfarher Jo- Mai ac.
hannes Timus yom pfarhof ausgezogen etc. etc.
Anno 1576 den 12, mai den sonabend vor jubilate ist der Mai 12.
her Przibigk Mrtzkowski von Stropschitz auf Neuwhoflf bein
Trautnaw gestorben und den montag darnach gen Hohenelben
zum begrebnis gefuret worden. man hat anderthalben taler den
geschenckt; die in durch die stadt getragen haben: Simon
Hittel, Hans Neuman, Hans Merckel, Hans Ditrich, der neu
kramer Matz Maetzschel; breierGorg aufin Schatzlar. es hat im
ein erbar rath und die gcmeine das geleite gegeben bis hinter
den richtplan.
Anno domini 1576 den 20. tag augusti ist der steinweg Ang. 20.
vor dem niderthor dem špital kirchhof gleich uber angefangen
worden und herauf bisz unters thor innerhalb dreien wochen
gepflastert worden etc. etc.
Anno d. 1576 den 4. tag septembris ist ausz vergunst eines sept, i.
erbam raths dem her Johanes Tim pfarher erlaubt worden,
alhie zu Trautnaw in die kirche sein epitaphium zu setzen,
wie zu sehen ist etc. etc.
Anno d. 1576 den 13. aprilis hat der wolgelert kunstreich Apr. 13.
M. Tomas Grebisch von der Olauw, organist zu Amaw, alhie
zu Trautnaw den zittemden zug in die orgel gemacht, darvon
ihm ein erbar rath sechs taler gegeben haben etc. etc.
Anno domini 1576 den 12.*) junius freitag nach des fron-Jnni 12.
lelchnamstag hat Antonius Scharff in 4 stunden gen der Libaw
gelauffen und wider gen Trautnaw komen vor den 4 stunden,
tind hat Gorge Metzeln dem schuster ein fasz bir abgewunnen
mit solchera wetlauffen. die schuster haben alhie den spon zum
warzeichen in der zechladen, den Tiinla hat zur Libě aus einer
sauln gehauen.
•) Soli heisson: ,22/
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') Soli heissen den ,25/
^) Zu Beaulien.
') Steplian Bathoiy wird 1675 Koníg von Polen.
*) Friedrich III.
*) Antwerpen.
— 222 —
i
juH^2,'>. Anno d. 1576 den 16. tag *) heuwmon am tage Jacobi hat j
ein erbar rath alhie zu Trautnaw dem her cantor Johannes
Hartman von Amaw ein urlaub gegeben etc. etc.
Sei>t.iP. Anno d. 1576 den 18. tag septembris am dinstag Richardi |
ist der her oantor^ Johanes Debissus Heniochus Nissensis ge- i
nandt, gen Trautnaw gezogen vom Goldberg, und den folgenden
sontag in die schul eingefiirt worden von eim erbam rath, und
im die canterei und die orgel uberreicht, und in angenomeH; die
Trautnawische kirche mit seinen musikalischen kiinsten zu
versorgen, nt supra, es haben im auch etzliche biirger im rath
cenirt und im prebende gegeben, so lang es sein gefallen ge-
wesen ist etc. etc. sein lohn ist 28. sch. und 3 umbgenge za
Martini, Nicolaui und Dorothea etc. etc.
Sept. 24. 1576 den 24. tag septembris ist der Johanes Timus gen
Schwett gezogen uber 40 meiien in die Marek under den graven
von 4 Raden. er hat in 8 jařen mer dan 400 taler alhie erubrigt
Nov. 29. Anno d. 1576 den 29. tag wintermon den domstag vor
Andree zu nacht umb 2 uhr am halben seiger ist die spittal-
briicke vorm niderthor vom klausewasser gar hinweg geffirt
worden. und der grosse kasten, so drei klaflPtern lang war und
foUer staine, den hat es gar uberstíirzt und hat in mehr dan auf
dreizehn klaffter von der stellen in der Aupen hinunder gefSrt
zusambt den stainen, welche nach drinen gelegen sind, das es
doch gleich jeder man, der es anschauet, unmuglich sein daucht
mit solchem erschrecklichem prausen ist das klausewasser in
die heuser uber der nidcrbrucken eingefallen bis uber die tiseh
und benke. es hat auch viel zeun an gerten ganz und gai* mitte
hinweggerissen und grossen schaden gethan. die kaiszrischen
holzknecht und schwatzer sagten: Riibenzagel hab die klaussen
geschlagen und ihren klaussemeistcr auch mit ertrenckt etc. etc
Dis jar erfror der wein fast gar, in řVankreicli fried gemachet war. ')
zur Beinspnrg ein reichstag war, kaiscr Maximillau starb dar. der Weida
konig in Polen ward,^) der pfalzgraf Fridrich starb za der fart. *) Antorff')
die grosse kaufinansstat der Spanier sie erobert hat.
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— 223 —
1677. 2IU
Memoriatief und gedechtnis wasz sich in diesem jar anno 1577
Christí 1577 hat zugetragen zu Trautnaw.
Anno domini 1577 den 6. tag febniarí hat man des kaisers Maxi- Fobr. 5.
milians totten leib ven Linz gegen Prage bracht, und ist darnach den
22. tag mai ') am freitag das kaiserliche begrebnis gehalten worden anf Mal (2.
dem Preger schlosz in sanct Wenzels kirche etc. etc.
Anno domini 1577 den 12. tag hornung hat man ausz dem Febr.12.
gebirge der Trautnawer walde 7 grosse zimmerbolen gefiirt
bracht; die spitalbriicke darmit zu bauen^ und sind solche baume *
ein ider 37 elen lang gewesen etc. etc.
Anno d. 1577 den 5. tag martii ist ein uberaus grosser schni Hiin 5.
gefallen umb Trautnaw und femerumb das Schmidberg, Libauw
und Kupferberg. hat solcher schne hSher gelegen, dan eins hauses
hoch etc. etc.
Anno d. 1577 den 12. tag mertz hat der schulmaister; Jo-M&ni2.
hanis Rosa genant^ eine neue art gen Trautnaw bracht^ also das
alle schiiller am tage Gregoři ein jeder schiiller geschmíickt sei
mit eim weissen hembd ubern kleidern, schonen girteln und
gemalten papiren fendlin; desgleichen die 7 freien kiinsten mit
irer kleidung und riistung zu fiis und ross mit carmina singende
in der statt herumb triumphiren. welchs viel knaben zum schul-
gehen bewegt, ist lustig zu sehen etc. etc.
Anno d. 1577 den 22. tag im mertzen hat ein erbar rathMUrzžs.
zu Trautnaw den kaiszrischen waserholzbauleuten verdinget
die spittalbriicken zu bauwen. gestehet 15 sch. etc. etc.
Diese zeit hat der her Qorge Aldtman lassen die orgel zu
Trautnaw malen. gesteht in 5 sch. ete. etc.
Diese zeit ist die stube, do man sich abzeicht^ in die bad-
stube gebauet worden.
Anno domini 1577 den 6. tag apriliis ist die frau Benigna ^pní^c
geborne von Gendorf bei Trautnaw auf Neuwhoff gestorben und
gen der Hohenelben zum begrebnis gefuret worden etc. etc.
Anno d. 1557 den 27. tag im april ist der stock, die breche Apr. 27.
nd die saulle mit dem halszeisen auf dem kirchhof neben dem
') Nach Lnpacius (Ephemeris) und anderen am 22. Marz.
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n
224 —
turm erbauet worden zur straffe der hum und gotteslestening
bei des her Gorge Aychlers burgermeisterambt etc. ete.
Apr. 30. Anno domini 1577 den 30. tag aprilis ist aus zulasimg und
bewilligung eines erbarn raths zuTrautnaw das tuchmacherkor
erbaut worden in die kirchen durch Hans Merlin, dem miller zu
Gebersdorf, darvon sie im 3 sch. zu lohn gegeben und funfde-
halb sch. vom malen. diese zeit istMatzGaberundBarttelTzan
geschwome zechmaister des tuchmacher handwergs gewest.
diese zeit ist auch sanct Lorentzen altartaffel weggeraumbt und
aus der kirchen in die halí gesetzt worden etc. etc.
Ma! 18. Anno domini 1577 den 18. tag mai ist ein armer siinder
der gebordt vom Schmidberg geradebrecht worden. der hat
bekant, das er 5 ehliche weiber und zwo huren hett und auch
viel jungfrauwen und maidlin notzwungen. und hat 7 moerde
gethan und sein vatter und mutter geschlagen. ein jude ist der
hencker gewest, der in gericht hat etc. etc. diese zeit ist ein
mitwoner der JanPolack ein kartenmacher ^vider gen Trautnaw
komen, der sein weib und kinder 10 jar verlassen het. nach hat
in sein weib wider angenomen etc. etc. dise zeit hat Nickel Arolt
mai 17. balbirer den erker auf sein haus gebaut etc. etc. den 17. mai ist
feur in der schul auskomen.
Mai 26. Anno d. 1577 den 25. mai sind etzliche person aus dem
rath zusambt der gemein von Trautnaw hinausgezogen durch
das stetlein die Birkfreiheit, oberhalb darob gemeiner stadt welde
212a zu besichtigen; da haben sie funden etzliche schock beschlagene
lange tessen, welche der her Christof Silber auf Wyltschitz hat
machen lassen und umbhauen in den Trautnawischen gepirgen
so ist des her Christof Silbers haubtman komen der Petter Mil-
stensky und hat lassen auf der Freiheit zu sturm leutten. er hat
mit sich bracht mer wan 77 wagen und furleut, auch mehr volks
in der eil in die 7 hundert man gerust, auch etzliche reiter. nach
langem teiding ist von eim erbarn rath das kaiserliche recht vor
die haubtleut des Gretzischen kreisz, vor die vier officier des
lands dem her Christof Silber ein stilstand gebotten : sofer sie
mit gewalt fíiren, wolt gemein statt das ihrige mit gewalt schiitzeni
so lange ihr leib, ehr, gut und blut weret. darauf gemelter haubt-
man begeret und gebeten seinem hem, die beladen wagen mit
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— 225 —
tessen zu folgen lassen ausz gutwiligkeit der nachbarschaft. so
hat ein erbar rath ausz gunst nur funf wagen lassen beladen hin-
faren und die andem wagen alle lehr. femer ist zwischen baider
part auf 3 tage ein stilstand angestelt vom tage Urbani bis auf
den pfingstdinstag. und ist solcher tag gen Wiltschitz vorlegt
worden, sSnlich zu vergleichen. der stillstand stehet nach an.
die tessen ligen im walde und verfiaulen etc. etc.
Anno d. 1577 den ersten tag im brachmon ist aus befehlich jnni i.
des herHermans Tzetris auf Schaetzler gemainer statt 2 hundert
schock schindel untem Helflfenstain genomen worden etc. etc.
Anno d. 1577 den 3. tag junius ist zu Trautnaw ein grosser juni s.
auflauf gewesen, also das man mit deř rathgloken su sturm ge-
leuttet, und die ganze gemain mit gewerter hand auf den platz
vor das rathhaus komen. also hat der her Hans Fiker primas
dise zeit der gemein angezaigt, wie die Behmen unter dem Tzisoh-
wengestein auf gemeiner statt das holz weghiben und wegflSsten,
befal alleU; mit im auf zu sein mit bestem gewehr, und gab den ^ixb
schíitzen pulver gnug. also seind eilend die ganze gemein mit
gewerter hand auf ihre grenitz unter das Tzschischwengestein
gezogen ganz beherzt und mutig und die Behmen vom holz-
hauen verjagt. auch hat der haubtman vomNochettgeschworen,
er wolt nicht mehr alda lassen holz hauen. dise zeit ist der herr
Qorge Himpel burgermaister gewest etc. etc.
Anno d. 1577 den 28. tag brachmon ist ein knabe gekaepft J«»* ^•
worden, welcher mit feur die stát Trautnaw hat woln verbren-
nen. und ist auf den sauwhirten zur Jungenbuchen erstorben,
ders in solt geheissen haben etc. etc.
Anno d. 1577 den 25. tag heuwmon ist der hirte von der juh 25.
Jungenbuchen gen Gretz gefurt worden und daselbst gemartert
worden etc. etc. Janke vom tor abgezogen, hat 33 jar gewacht,
am tor gehiittet.
Anno d. 1577 den 4. augusti hat man vor dem 5berthor auj 4.
bein scheun umb ein oxen vor 12 sch. der kegel geschoben. den
dritten tag damach bin ich Symon Hyttel mit eilf nachbam von
Trautnaw auf den Hrisenberg zu 8berst hinauf spazirt etc. etc.
Anno d. 1577 den 14. tagimaugstmonhatderherWilhelmAng. u.
OperszdorfKuttenbergischermiinzmaisterbefohlendemSchwent-
16
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1
— 226 —
ner, Buchberger und dem Brendel, die ganze revier des abge-
hacten Trautnawischen waldes rundamb abzumessen. so hat
man hundert und ein schnur gemessen, und ein jede schniir
ist lang sechs und dreisig waltlochtem. so ist die ganze suma
drei tausent sechs hundert und sechsunddreísig lochtem. solchs
ist geschen in beisein des her Hans Fikers primafiz, Peter
Scheibers, Wenzel Schmids, Hans Renels, Maths Petters, Simon
Hittels, Barttel Tzans, Gorge Meiers, Fabián Austs und Hans
Otlas etc. etc.
Diese zeit hat der kaíser Radolphns lassen ein neuw munzordniiiig ai]»-
geben, darin die taler zwen kreizer nnd Polnische SchweintziBcIie munie
gemindert umb 10 kreizer etc. etc.
j"ÍV Anno domini 1577 den 8. tag brachmon am sontag Maria
geburt haben die fleischer alhie zu Trautnaw vordinget ihr choř
in der kirchen zu malen, darvon sie gegeben fíinfdehalb schok.
und ist solchs geschehen der kirchen zur zirheit und ihrem hand-
werk zu ehren etc. etc.
dgz 12. Anno domini 1577 den 12. tag wintermon, als die sonne in
schiitzen eingetretten, hat sich alsbald ein grosser erschreckli-
cher comett am himel sehen lassen mit einem bleichlichten langen
schwanz, dergleichen lenge aller cometten er ubertroflFen, ganí
traurig erschrecklich zu sehen gewest. er ist gerade an dem
abend den Christen im Ungerland erschinen, wie der Tiircke ias
stettlin Syxta in Ungem am jarmarkt geplíindert und die Christen
mit solchem raub weggetriben. do in gott durch solches cometten
lichten schein hat wider mit nachfolgung 4er Kristen ihre feinde
die Tiircken erlegt und in viel rosz, wagen/ gut und Tťircken
erSbert, mit reicher beit die gefangenen Christen wieder bracht
und erlediget. da sie dan gott fleisig gedankt, der in solchen
cometten dieselbe nacht hat scheinen lassen. aber die Turcken
haben dargegen mit pfeilen nach solchem comette geschossen.
dan sie habens gewust, das er ihr ohnglílck sei. solcher comet
hat bei 3 monat geschin und sich hienachmals verloren. gott
wende es zum besten etc. etc.
Dez. 6. Anno domini im 1577 den 6. tag im christmon am t e
Nicolaui am freitag hat der junge her Adam Silber auf NeuwJ T
die laube und gunst bekomen von einem erbarn rath der s< t
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Trautnaw, das her hat seiner frauwen lassen ein gest&ll in die
kirchen baaen mit 5 sitzbenken^ welchs der tischler Gorge Goder
gemacht hat etc. etc.
Anno domini 1577 den 10. tag decembris hat ein erbar ^f^^^o
rath zu Trautnaw diese hienach beschriebene person gen K8nig-
gretz auf den musterplatz gesehickt als nemblich: den her Gorge
Aychler zu rosse, her Michel Bayern zu fusse und den jungen
Wenzel Bock etc. etc. zu der zeit sein credenzbriefe in alle
stete, wďche einer konigin zu Během vorleibgedinget und zu-
geeignet werden, so das diese neun stette, auch die stadt Traut-
naw neben den andem stetten vor die Rom. kaiserin Maria sigeln
soUen und biirge helfen werden nur vor funf und zwanzig tausend
gulden, aber es ist aus unzulassung der ganzen landschaft der
cronBehem abgeschaffi und widerlegt wordenobgemeltenstetten,
und solche credenzbriefe hinderzogen verblieben etc. etc.
Anno domini im 1577 den 10. tag chriatmon hat der heroex lo.
Adam Silber auf Neuhoflf und der Christof Silber und der her
Petter Milstensky und die hern von Kíiniggretz dem berck-
stettlein genant die Pergfreiheit unterm Gúlden-Rehorn am
wasser Aupa gelegen ihre anhangende sigill aller 4 herrn an
den brief gedruckt, in welchem brief der her Christof Sylber ein
ganze pergfreiheit verschrieben hat uber das goldpergwerk zu
Glesendorf die grosse Pinge genant am GuIden-Rehorn mit allen
bergrechten, wie in andern grossen bergstetten und freiheiten,
sie darin frei unvorhinderlich zu lassen. solchenfreiheitbrief hab
ich Simon Hyttel in mein henden gehabt und gelesen zur nach-
riehtigung etc. etc. *)
Danzig in diesem jar bo hart vom Bator Weida belcgert ward. die
Tiircken dises jar znhandt fielen in das Ungerlunt. darauf hat mau gesehen
fem den erschrecklichen comettenstem.
214a
1578.
Memoriál wasz sich in diesem jar nach Christi geburt 1578 ists
hat zugetragen zu Trautnaw.
Anno domini 1578 jar den 11. tag januarii hat der her jan. n.
Gorge Loge garviel adels ausz der Schlesing mit sich genTraut-
') Vergl. Sternberg: Umrisse einer Geschichte der Bohm. Bergwerke I.
S. 490.
16*
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naw bracht und haben alhie alle herbergen vol rosz gestanden;
den sie seind uber nacht hie blieben und den nachfolgenden
suntag friie mit grossem geprenge gen Wiltschitz eingeritten.
und hat mit des hem Christof Sylbers tochter der júngsten
hochzeit gehalten etc. etc.
Feb. 17. Anno d. 1578 den 17. tag februarii ist Puschman von Mar-
kauschewitz ersoflfen imKauttinderParsznitz. vom stege hínein
in die Aupa komen. (gott weis, ob ers gem gethan aber nicht)
man hat seine wehr nach mitten am stege fiinden an die lehnen
aufgehenget.
Mars 21. Anno domini 1578 den 21. tag martii an dem nechsten
freitag vor dem palmtag ist zur Aldestadt ein todt newboren
kind im wasser funden worden^ und damach baldě die fettel,
welche solchen mord gethan, ergriffen und ist auf den Schatzler
gefuret und daselbst gerichtet worden etc. etc.
Apríl I. Anno d. 1578 den 1. aprillis am osterdinstag Theodora ist
zu Trautnaw in der schulen bein dem wolgelerten her Johannis
Rosa schulmaister ein convivium musicum angefangen und be-
schlossen worden, darinen sich 13 ehrbare persouen, welche alle
gelert (ausgenomen zwene) da sie sich aller mit einander ver-
bunden, ein jeder nach ordnung in 4 wochen einer nach dem
andern soli ein malzeit den andern 1 2 personen machen und soU
geben : ein dreilig bier und vier seidlin wein, auch speise aufs
herlichste, ein rindem supen, flaisch, gebrattenes und gewiirtzt
flaisch, zwetzken und ein kesinbrott etc. etc. und sind ,disz die
nachfolgenden personen beschrieben: erstlich der ehrenfest her
Albrecht Sygler, der her Johanes Ficker primas, der her Ma-
theus Petrus stadtschreiber, her Martinus Konig rathsher, her
Hans Wytigk rathsher, her Gorge Altman stadtvoith, her Hans
21 ib Neuman gemeinelster, her Augustinus Goppenbiller, Dávit
Fochs, Wenzelaus Krebs, Augustinus Fiedler, her Johanes Rosa
schulmaister, her cantor Johannes DebissusHeniochusNiscensis
etc. etc. sie haben auch solche ISbliche convivia musica gehalten
ohne beisein ihrer frauen etc. etc.
Jan. 27, Auuo d. 1578 dcu 27. tag januarii am montag nach Paul"
bekerung hat Teophilus Fabri der tischler einem erbarn ratl
zu Trautnaw ein regall geschenkt der kirchen zu gutte, weil ei
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n
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eines schulmaisters son ist und der geburt von Trautnaw. er
schatzt Bolchs regall auf 15 taller. solchs ist geschehen an des her
Gorge Aychlers biirgermaisterambt, der es auch hat helfeu
hollen von der Hohenelben etc. etc.
Anno domini 1578 den 22. tag aprillis seind aus befehl Apr. w.
eines erbarn raths gemainer stadt Trautnaw in die 50 personen
hienunter auf die graenitz unters Tzschischwengestain gezogen
und haben das abgehauene holz alles herein gen Trautnaw ge-
fiiret zur schloszbrucken und dieselbe mit gebauet^ welch holz
der grosse Rup von der Pauszwitz ihm zun einem hause abge-
hauen hatte^ und von den Trautnawem gefangen und eingesatzt
worden etc. etc.
Diese zeit ist ein biichsenschifter, Hans Tzemisch genant,
von Tirsenreitt aus der Pfaltz gen Trautnaw komen. der hat
die schlosser zu Trautnaw geleret die bíixenkugeln gissen^ das
man kan fíinf schosse in eine biichse auf einander laden^ und
wan man sie abscheust, so hořet man ein jeden schus fein son-
derlich also lange, als sich ein man umbgedreiet hat, nach ein-
ander abgehen. man kan auch den letzten schus nach in der
búchsen behalten, so lange man wil etc. etc.
Anno domini 1678 jar den 28. tag aprillis ist ein cammer- Apr. 28.
befehlich ein brief mit 4 sigeln verlesen worden zu Trautnaw
auf dem rathhause vor der ganzen gemein, das die Rom. kais.
maj. wil dreitausent sch. haben von den stúcken auf dem for-
werk, auf ein jedeš haus und stiicke 20 schock. solchs ist aber
durch groše donation und schenkungen abgelehnet worden und
erhalten. diese zeit ist ein neuer revers und verschreibung wieder
gemacht worden von den Trautnawem mit dem hem Sigmund
Matem von Kweytnitz auf Kuttenberg und von neuem wiederumb 215a
mitallen Trautnawischenzechenund handwergssigiln bekreftiget
-wrorden, belangend gemainer stadt Trautnaw geligen gelt, das
man im nach schíQdig ist abzulegen.
Anno domini 1578 den 1. tag mai ist der auszspruch zu Mai 1.
jConiggraetz geschaehen zwischen Barttel Caszda und gemainer
itadt Trautnaw, also das gemeine stadt sol im Bartel Casdan
jrlegen einhundert und 40 schock. doch sie nicht gewust, warumb
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oder warftir. denselben tag am tage Philipi Jacobi ist sein sohn
Dávit Kaszda zu Kóniggretz beim Kanwarsz. ^)
Mai 12. Anno domini 1578 jaro den 12. tag mai hat der her Adam
Sylber auf Neuwhoff bei Trautnaw die porBtube uber dem frauen-
zimer stainern hienauf gebauet und erweitert.
Anno domini 1578 jar istnewzeitunggen Trautnaw komen,
was fíir ein erschreckliche verwiíBtung sich zu Ofen hat zuge-
Mai 19. tragen wie folgt : im 1578 jar den montag nach dem pfingsttag
in der nacht umb zehen uhr, welche geschicht ein bekanter so
der zeit zu Ofen gewest ist, einem mitwoner zu Turna zuge-
schrieben^ lautend also :
Es hat sicli ein grausames tondem und bllxen am himel erhebt der-
gestalt, das das volek ansz farcht und schrecken, uachdem ein grosz erd-
biden gewesen, alao das man und weib, klein und grosz aafgestandcn,
und niemands gowust, woliin zu flihen. das wilde fenwer und wacter
hat zu Ofen das schlosz eing^eschlagen, darínen g^chiitz, nistung und
dergleichen. auch alles volek, wasz darinen ist gewesen, ganz und gar
zerstort, dermassen erschlagen und zerschmettert, das nur ein maner
auf einer seiten zertrímmert ist blieben. es ist auch in stadt Ofen ob
funfhundert heuser eingeworfen und orschlagen, sambt allen, wasz da>
rínen gewesen ist, verderbet. die stadtthor sambt ander gewelber, thiim,
alle haben sich sel ber geoífnet, etzliche aber ganz zerbrocben. es istnicht
zu beschroiben die erschreckliche zerstorung und verwustunge. es seind
auch alle umbkomcn. der Tschonkatnm, darín die gefangnen Christen ge-
815b wesen seind, ist auch zu bodem gegangen, daselbst die gefangenen mehr-
tails erschlagen, einstails hende und fíisso abbrachen und zerschmettert
seind. ein donderstreich hat auch in pulvertum geschlagen, darínen etiich
tausent zentner pulver angegangen ist, welches grausamen schaden gethan
hat. und was in den wasserthum und auf den pasteien fur geschiitz ge-
wesen, hat es fast alles in die Tonaw geworfen. die hensser unter dem
schlosse zu baiden seuten hat es alles zerríssen, das steineme gebeuw
ist alles auf ein haufen gefallen in einander, das es erschrecklich zu sehen
ist, das pulver hat auch dle staine so weit geworfen, das jene halb der
Tonaw, im Peschter feldo Tiirken und grosse gemeuerstaine fonden sein
worden. es ist auch alda ein grosses schíff, darínnen zweihundert Tiirken
gewesen, auf der Tonaw. dasselbigc schiif haben die staine so harte troffen,
dasz sio allcr in der Tone bliben und ertmnken sind. auch seind zu Fesst
etzliche heuser eingefalleu. es hat auch der schauer das weing^birge alles
umb Oifen erschlagen. etzliche sagen von 2 tausent, und etzliche sagen von
Stausent menschen, Christen und Tiirken, die da sollen vordorben sein. der
oberstc bascha hatdariiber bitterlích gewainet und ist sehr betriibt uberdiesem
verterben. es hat darzu auch sehr geregnet; wo das nicht gewesen, wer
zu besorgcn, das sonst die ganze stadt Ofen wer verdorbon und unter-
gangen. gott behUtte uns Christen aller etc. etc.
Juni 18. Es hat auch baldě darauf gefolget, das im 1578 den 18. tag juni
die Rom. kai. maj. Rudolphns haben die evangelischen predicanten von
der stadt Wien vertreiben lassen. da viel studenten mit hinweggezogrea
sind etc. etc.
') Folgt eine durchstríchene Stelle ; am Rande steht dasWort: ,krank'-
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Aono domini 1578 den 28. tag im brachmon haben die Juni 28.
kaiszrischeu Kuttenbergische bergwerks ambtleute lassen die
archen alhie zu Trautnaw unter dem schlosse und fíir den spit-
talgerten der strassen zu gute verbauen. diese zeit hat man gen
Trautnaw neuwe miintze bracht, die zu Prage ist gemiintzet
worden. darauf der text gestanden 2 zeideln ^grosch maley^ und
die jarzal und des kaisers bildnis und namen ^Uudolphus rex
Bohemie/ und hat ein solchs groeschlin sieben pfeníge gegolten
etc. ete.
Anno domini 1578 den 1. tag im heuwmonat am abend Maria
216a
Juli 1.
heimsuchimg ist der new hulzerne taufstain in die kirche zu
Trautnaw gesatzt worden vor der rathhem gestiile. er gestehet
6 taler. es ist auch alsbalde der grosse alte stainerne taufstain,
80 neben dem pfeiler gegen der tuchmacher choř gestanden,
hinweg gebrochen worden. (welcher taufstein vor also lang ge-
standen hat; als die kirche zu Trautnaw alt ist.) solche antiquitet
ist durch Hans Himpeln und Balzer Mergansz, diese zeit beide
kirchenbitter, heraus in die halle geraumbt, und sie beide sich
selbst gefolmechtigt und anstatt des alten taufstains auf die-
selbige stelle ihren weibern gestůleundsitzbenkedahinmachen
lassen etc. etc.
Dieses jar ist es gott lob nichtalzuteuergewesen, das man
hat von weihnachten bis auf Jacobidas kom gekaufit ein scheflfel
umb 20 w. gr. aber es hat das volek gewaltig sehr getrunken
und geschlemt, wie folgt etc. etc.
Anno domini 1578 am tage Jacobi hábe ich Simon Huttel, juii 25.
raaler und mitbiirger zu Trautnaw und ein beschreiber dieses
gedechtniszbuches etcetc, die birschrStter zu Trautnaw gefraget,
als nemlich Paul Tzippeln und Gorge Scheybem, wie viel aimer
wein sie zu Trautnaw den weinschenken hetten abgeschrotten
von Galii bis auf Jacobi in dreien quartalen. so haben sie gewisz
gesagt, das sie an ihr kerbholz schon hetten angekerbt fiinf-
zehen hundert aimer wein und funfundsechzig aimer wein uber
die anderthalbtausen aimer hiniiber. wie dan auch der her To-
biáš Scharffenberger unser pfarher kurz darvor wieder solch
weinsauffen predigt : es wíirde mehr wein zu Trautnaw ausge-
trunken, dan in gar grossen stetten. ecce ich glaubs, ein ander
auch etc. etc.
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— 232 —
Diese zeit hat ein erbar rath gemainer stadt Trautnaw wohl
ursache genugsam gehabt, etzlicher zechen handwerksordnung
und privilegia zu examininiren und visitiren, sonderlichen der
flaischer und beken vomemblichen ausz wichtigen ursacben
gemaines nutzes zum besten etc. etc.
jřieb Es ist auch dieses 1578 jar der brantewein von eiin erbarn
rath verbotten worden, den mitwonem in kainem schenckhause
zu trinken, sondem auf dem markt oder vor den branten wein
heusem und stehende bel der busse 3 w. gr. und mit der hem
gefengnis zu straffen; desgleichcn in bir und weinhcusern am
sontag unter der predigt und an feuertagen den wirt und gast
zu straffen. es wird aber auf hoferecht gehalten etc. etc.
Jttii n. Anno domini 1578 den 27. tag juli am sontag nach Jacobi
hat die edle wolehrentugentsame frau Anna, gebome Grisz-
bekin, des her Adam Sylbers auf Newhóff ehliche hauszfiraii,
dem her Adam Sylber zwene jungc sohne geboren, welche dar-
Aug. ft. nach den 5. tag augusti getauft seind worden. und der elste sohn
heist mit eincm gedupelten namen Hans Florian Silber, und der
andere hat auch zwene taufnamen und heist Carol Christof
Sylber. und solche namen hat der erste sohn, gleich wie des her
Adam Silbers vatter und der fraw Anna Griszbekin vatter heiset,
mit beíder grossvaeter namen getauft ist und seind 15 personen
gefatter worden, acht herrn und 7 frauen etc. etc.
Aag. 1. Anno domini 1578 den 1. tag augusti am tage Peter ketten-
feier ist das schlosz zu Trautnaw von newes mit schindcln uber-
dakt worden und die bretter abgeraumet worden etc. stc.
Ansorge Jacob baut das haus aufm Fiweg.
Aug. 3. Anno domini 1578 den 3. tag augusti am sontag vor
Laurentii ist in der Parsznitz Matz Kolben wirtin schwanger
gewest und ist mit schwerem leib darnider komen, da sic bis
an dritten tag zu der geburt gearbeit hat. und hat damach
ein erschrecklichen anblick eines wunders geboren ; dan nor
die hend und fiisse menschlich gewesen seind, aber das ange-
sicht ohne oliren mehr dem bosen gaist, dan sonst irgend einer
geschopf ehnlich gewesen ist. und des kindes vatter hat c'
serchlin feste zugenagelt, das es niemandes hat kónnen schaui
es ist auch ungetauft gestorben. es hat 3 stunden gelebet. g<
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gibt den menschen viel anzeichen und wamungen zuř busse
etc. etc.
Diese zeit hat man erstlich newe gemiintzte taler von Kut- 217a
tenberg bracht, welche der kaiser Rudolfus hat lassen schlahen,
darauf der text stehet: Rudolpus II. D. G. RO. JM. S. A. GE.
H. BO. REX. und auf der ander seiten: archidux Austriae DVX
B VR. MAR. MOR. 1578. auf einer seiten des kaiser Rudolphus
bildnis; zuř ander seiten des reichs adler mit nidergeschlagenen
flUgeln etc.
Anno domini 1578 den 14. tag augusti am donerstag vor -^"ff- ^*
Maria himelfart umb mittemacht hat der her Christof Sylber
auf Wiltschitz sein haubtman Petter Mylstenzky mit 60 man
und 60 wagen oberhalb die Freiheit geschiekt in der Traut-
nawer walcl und hat lassen die tessen nemen, die er zuvor hat
lassen machen, ohnangesehen des gebottenen stilstandes, da dan
so viel tessen waren im Trautnawischen walde gelegen vom
1577 jar an den 25. tag mai am pfingstsonnabent am tage Ur-
bani, das ist ein jar und 13wochen lang ohn 2tage, gerade suma
63 wochen etc. aber zu der zeit ist der her Hans Fiker primas,
der her Caspar Geiszler und der her Matheus Petter stadtschrei-
ber von wegen gemeiner stadt Trautnaw sachen zu Prage auf
dem landtag gewesen. in der weil ist solcher frevel vom haubt-
man des her Christof Silber geschehen, wie obbemelt ist etc. etc.
Anno domini 1578 jar den 20. tag augusti am tage Bern- Aug. 20.
hardi die nechste mittwoch vor Bartholomei hat ein erbar rath
zu Trautnaw die gemain auf das rathhaus beschicken lassen
und in angezeigt, das auf den morgen der her kamrer gen Traut-
naw komen wird, das recht zu verneuwren, das ein jeder mit-
woner zuvor auf den freitag frii sich solte in die kirche zur
predigt verfiigen, damach baldě mit aufs schlosz gehen;
dan der her kamrer wer willens, denselben tag gen Jaromir
zu verraisen etc. wie nun die gemain ist aus der rathstuben
komen^ und der rath allein drincn- blieben, alsbald ist der her
pfarher Tobias ScharfFenberg und die zwen kirchenvaetter Hans
Himpel und Baltzer Mehrgans komen und seind eilend unan-
gesagt in die rathstuben gegangen ; da dan der her pfarher eim
erbam rath angezaigt, wie das umb mittemacht die kirch wer
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— 234 —
2nb erbrochen worden, in der treskamer da weren alle kasten und
almem zurbrochen. also íst ein erbar rath und etziiche aus der ge-
maine mit hicDunter gegangen ín die kirche und in die treskamer.
da hat man gesehen^ wie die kasten und almem erbrochen und
ge&ffhet sind worden. und auf dem altar in der treskamer da
hat nach das pulver und die schwebellichtlin gelegen. sie haben
die unterste almer erbrochen und das oberste ehnerlein; darinen
2 gulden kelche gestanden, da haben sie hindurch geboret und
oben hienein ; dan der neberger oder bahrer hat kein zwerch-
holz gehabty der ist in empfallen ins elmerlin hienein. sonst
hetten sie beide kelche mitgenomen. den armen schillem haben
sie 5 w. gr. mittegenomen, das der her pfarher auf dem altar
hat in das schreibzeug gelegt das busegelt hatten sie aufs fenster
gelegt. sie hatten ein grossen wagbaum aus dem pferdestall
vom schlosse herunter hinder den kirchhof getragen und hatten
das lange eisen vor dem fenster mitte herausgewogen und das
fenster hienttber auf die greber gelegt. es ist zu gedencken, das
nicht eine person allein sei gewest ; sie haben viel weil dazu
mússen haben. damach haben sie ein leichenbreth genomen und
hinter biitner Tíinlin das brett zum secrett hienunter gelehnet
darauf sie wieder vom kirchhof heraus seind komen etc. etc *)
Item acht tage zuvor ist die kirche daussen zur Oelssen
auch erbrochen worden, da sie nix mehr funden, dan ein uber-
gtQdts mesings ketlin und 2 silbeme schntirlin etc. etc.
Diese zeit hat ein erbar rath lassen ein neuen bodem in die
breipfan ins niderbrShaus machen, der gesteht hundert und
. 4 schock.
Aug^. Anno domini 1578 jar den 22. tag augusti freitag vor
Bartolomei hat der edle ehrnfeste wolbenamte her Johan Ku-
towitz von Auraz auf Hluboczerpich etc. etc, ihrer Rom. kais.
maj. unser allergnedigesten frauen hoflfrichter in der cron Be-
haimb etc. etc., unser gebittender herr, anstadt des herr camerers
das recht zu Trautnaw vomeuret, und sind dieses die nachfol-
genden personen: Hans Ficker primas, Wenzel Schmiedt rath-
') Folg^ eine voUig durchstríchene Stelle, aus der noch so viel erkent-
lich ist, wie der Henkersbub einen Hnnd gefangen und desswegen
einen Streit gehabt.
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man, Michl Baier, Caspar Geyszler, Peter Scheiber, Gorge
Himpel, Hans Wittig, Gorge Eichler, Hans Merkel, Augustinus
Coppenbiller, Hans Neiunan, Tobias Freyse, die gemeinelsten
Nickel Freiwalt, Adam Fr81ich, Gorge Kneitzel, Hans Kaszda.
es hat auch der her Jan Chutowitz einen behmisehen brief
lassen vor der gemeinen vorlesen, darinnen ein befehl ge-
standen, das man behrn soli geben. es hat ein erbar rath 60
harte taler dem herr Chutowitz vom rechtverneuen zugestellt
eto. etc; dan solchs recht vorneiiwren gestehet allenmal unge-
fehr hundert taler etc. etc. diese zeit hat Simon Walter sein
hauB vor dem niderthor erbauwet auf die stelle, so zu Mertten
Hiittels hause gehort hat etc. etc.
Anno domini im 1578 jar den 24. tag augusti am sontag ^^^' *^'
Bartolomei hat man zu Trautnaw fechtschule gehalten unter
der fesper auf dem rathhause, daríiber der her Tobias der
pfarher heftig erzumet in der predigt uber solchs teuffels spiel
etc. etc. es hat auch zu der zeit also viel buchecker, eichein
und awischberren gehabt, das die awischbaume zubrachen von
beschwerung der awischbehren. und ist die raittwoch nach
Bartholomei zu nacht ein grausam weter gewest mit tonder, A«g. ^si.
plixen; graupeln und regen, das nicht allein zu Trautnaw das
wasser grosz gewesen, sondorn in Během und Schlesing, das
sich umb Schmidberg, Hírszberg, Lemberg gar kleine floszlein
haben so grosz ergossen, das sie haben heusser mit weggefiirt
etc. etc.
Anno domini 1578 den 11. tag september hat ein erbar slpf.n.
rath zu Trautnaw am domstag vor der kirmesz ein freien
fleischmarkt alle sonnabende zu Trautnaw zu halten lassen
auszruffen, das m5gen pauersleute *) fleisch hereinfíiren und
verkauffen; ein erbar rath wolt sie daruber schňtzen und hand-
haben. desgleichen ist auch an der kirmes zu Trautnaw auch
ein freier fleischmarkt auszgeruffent worden. und ist am kirmes sept.u.
sontag dem her Adam Silber auf Newhoff sein junger sohn Hans
Florian gestorben, und am kirmesmontag hat man in auf dem 8«pt. i5.
Fieweg bein der schaeflferei hinaus auf Wiltschitz zu zum be-
») Am Rande eingeschaltet: ,flei8cher mogen frembde vich hereintreiben
und schlachten.*
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— 236 -
grebnisz gefíirt, und seind nicht durch die stadt gezogen etcetc.
Sept. 16. am kirmesdinstag ist vor dem mittelthor zu Mohaubten feur
auskomen durch das flaxderreii; ist aber gottlob unbeleuttet
gelescht worden etc. etc.
Sept. 19. Anno domini im 1578 jar den 19. tag septembris am frei-
tag Yor Matháus apostel ist feur auskomen in bittner Tinlins
garbehaus vom flachsdem der Rimerin.
Sept. 27. Anno domini im 1578 jar den sonnobend vor Michaelis
haben die fleischer von Eupel der Jan . . . . ^) und Tobiasch
.../-') zu Matz Patzelten vor dem mittelthor geschlachtet drei
rinder und neun schetzen und haben den andem sonnobend
32 taler gemarkt aus rind und schetzen fleisch, ausz únszlet
und felen.
oct. 7. Anno domini im 1578 jar den 7. tag octobris den andem
dinstag nach Michaelisz sind auf dreien gotzschenwagen ein er-
samer rath gen Prage gefaren, welche der her Christof Silber
hat hineingeladen von wegen des sewhirtens von Jungebuchen.
diesen tag hat Hans Scheps mít etzlichen Trautnawem zu
Jermer gefaren und scine hochzeit gehalten. auch ist breier
Adel gen der Hohebriicken nach seiner jung frau gezogen mít
vil volcks. also hat zu der zeit Hans Merckel allein eines
ganzen ehrsamen raths, primas und burgermeistersambt 3 stun-
den lang in verwaltung gehabt etc. etc.
Man hat diese zeit vor jedem tor zwen wechter lassen
wachen.
219a Anno domini im 1578 den 13. tae octobris ist des her
Oct. 13. ®
Adam Silbers sohn gestorben, Karl Christof genant, und man
hat in gen Wiltschitz zum begrábnis gcf&rt, ut supra etc. etc.
Nov. 8. Anno domini 1578 den 8. tag november seind die zwei
gibelein auf die kirchhalle gebauet worden.
Dec. 8. Den 1. tag december im 1578 ist des kaiscrs Kudolphs
behmischs mandát gen Trautnaw bracht worden und an die
salzkamer angeschlagen worden von vielerlei artickeln der
handtwergsleutten, wie teur sie ihre war solln geben. ^)
') ') Leerer Knum.
*) Die lialbe Seite 219a ist leer, wahrscheinlich fUr die einzatragr
Taxordnung.
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1579. 219b
Memoriatief und gedechtnisz wasz sich im 1579 jar zu 1579
Trautnaw hat zugetragen.
Anno domini 1579 den 10. tag januarii hat ein erbar rath Jan. 10.
zu 4 schoken auf ein jedeš haus auflagegelt gelett oder wochent-
lich zu 3 kreitzem auf Gorgítag zu erlegen etc. etc. ferner ist
beratschlagt worden, den pfarhof zu bawen und im Pfaffenwalde
holz darzu zu fellen etc. etc.
Anno domini 1579 den 22. tag januari hat der her Adam jan. 92.
Silber auf Newhoff den zimerleuten und scheflfer Kretzigen die
aexte genomen im Pfaffenwalde, als sie holtz zum pfarhoffe
wolten fellen.
Damach zur lichtmesse ist der her Hans Ficker primas Febr. 2.
und der her stadtschreiber Matheus Peter gen Prage verraist
gemainer stadt sachen halber und sind den 4. april 9 wochen Aprii 4.
aussen gewesen. mittler zeit hat Hans Hamer zu Pettersdorf
auf dem stritt in gemainer stadt walt lassen in die 100 steme
holz feln und auf sein wiesen rucken zun einer hamerschmiden,
in der fastnacht wochen 8 tage zuvor.
Anno domini 1579 jar den 4. tag februarii haben die vor- Febr. 4.
pfarten kirchzugehSrigen bauren angefangen, die staine zum
pfarhofbau zu fíihren auf den schloszhof.
Anno domini 1579 den 20. tag homung ist der her Veitpeb. 20.
Schaeps gar plotze gestorben (sine cnix sine lux), zwo stunden
vor abend. dieweil er nicht zum sacrament hat woln gehen, so
hat ihn der her Tobias Scharffenberg nicht woln lassen auf den
kirchhof legen. da haben seine sftne 10 sch. zum pfarhofbau der
kirchen gerett zu geben. solchs ist in seiner leichpredigt ge-
melt worden. 7 hundert bereit geld ist da gewest etc. etc.
Anno domini 1579 am sontag invocavit hat der her Tobias J?o«,
Scharffenberg ein jung frau und jung xeln (Barttel Mentzel und
Dorothea, Nickel Mosiges tochter) *) nach der vesper copulirt,
welche zuvor an der aschermitwoch miteinander weggelaufen
waren und widerkamen.
Anno domini 1579 den 23. tag marci ist ein gemain auf das M»n5 28.
rathhausz erfordert worden, und ihn von einem erbam rath auf-
') Die in der Klammer befindlichcn Namen stammen von dem spSterem
Glossator her.
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erlegt ist, achtehalb schock meisznisch von jedem hause zu
geben, innerhalb 4 wochen auf Georgi zu crlegen ohn alle wider-
rede. ferner istvon eim erbam rath und der gemain beschlossen,
den frelen fleischmarkt fořt zu haben und die íleischbenke inner-
halb 8 tagen abzuraumen. und so die íleischer die neuen benke
nicht bauen wolten^ so wolt sie ein erbar rath selbst bauen ge-
mainer stadt zu gute auf die stelle beins mittelthor, da die f5tei
gestanden ist. diesen tag istdesherforstmaistersCasparNuszen
son Wilhelm gestorben und in die kirche alhie neben den hoben
altar begraben worden. diesen obbemelten tag des morgens
3 stunden vor tage hat man zu Trautnaw und hin und wider
ein feurige compression und wunderzeichen in der luft gesehen^
wiefeuerstreimen aufschissen gen mittemacht, abend und morgen
etc. etc.
MJirK29. Anno d. 1579 den 26. tag im mei*tzen aip donerstag in der
nacht ist die Aupa so plotze grosz worden vor regen, und haben
sich die wasser im Risengebirge ergossen^ sonderlich das kku-
sewasser. es hat mehr dan vor hundert g(ilden schaden gethan
und hat im Tunkelthal die holzrisen weggefílrt. es hat dem Mats
Langen zu Marschendorf sein heuszlin ubersturzt und hat im
sein schwanger weib mit vier kinderlein ersauft. er aber ist le-
bendig herausgeschwomen mit der hausgenfisin und irem kinde.
MftrB28. 1579 den 28. marci hat Lorenz Stentzel seine íleischbank
zum ersten weglassen reimen etc. etc.
Má?2 31 Anno d. 1579 jar den 31 . tag marci am dinstag nach letari ist
aus befehl eines erbam raths die fleischbenke durch die zimer-
leute so in Trautnaw abgebrochen worden in beisein des her
b&rgermaisters Augustinus Kopenbilers und aller zechmaister
etc. den tag zuvor ist angefangen, das holz zum kuttelhof vors
Apríl 1. mittelthor zu fúren etc. am ersten tag aprilis ist der kuttelhof
abgemessen worden 24 elen lang und 12 breit. und haben
8 zimerleute das holz angefangen auszuarbeiten bein der pran-
Apr. 11. gen etc. etc. am palmsonabend sein die gibel am kuttelhof auf-
iVíí g^richt worden, und bald damach am grindornstag und guten
freitag so haben die fleischer von der Politz und die vom Eupel
das erstemal sex und dreisig kelber und ein rind geschlacl e^
welchs alles verkauft ward. es haben die fleischer iren fleii h-
markt vor Gorge Meuers thiir und des kiichlers thiir gehab
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Anno domini 1579 den 12. tag aprilis hat ein erbar ratliApr. 12.
dem Wahl vomHoffe meisterFrantzenN. den pfarhof vordinget,
das er solťmachen ein gewelb, ein stuben, 3 kamer, 12 fenster,
und darvon soln sie im geben neunzig schock, eex scheffel korn,
acht fasz tischbier und teglich vier handlanger zur arbeit zu
halten etc. etc.
Femer ist am ostermontag und dinstag die comedien und ^^^^
spil zu Trautnaw auf dem schlosz gehalten worden vom He-
casto und reichen man. solche comedie hat der her Johannes
Rosa schulmaister angericht; darín ist gewest der her Hans
Wittigk, dieser zeit btirgermaister zu Trautnaw, der her Hans
Neuman^ der ein rathsperson. es sind mehr dan dreissig per-
sonen mit im spiel gewesen. sie haben ungefehr 5 taler be-
komen.
Anno domini 1679 den 26. tag aprilis am sontag quasimodo- ^p'- m-
geniti ist zur vesperpredigt Mertten Gatzsche der bekenknecht
in der kirchen in weibskleidern angezogeu neben der Spaemer
Christin gesessen und predig gehSrt. er ist aus vermanung des
her Tobias pfarhérs und von eim e. rath gestraft mit gefengnis.
diese zeit ist die Matz Reuters nachgelosen witiw mit irem man 221a
von eim e. rath geurlaubt worden, welche acht und zwenzig
jar zu Trautnaw die stockmaisterei versorgt und dienerin ge-
wesen ist etc. etc.
Anno domini 1579 den 4. mai hat der her Adam Silber Mai 4.
lassen anfahen die mauer zu bauen vom grossen thor bis umb
den garten bein Futer Hansen erbe hininter. er hat den alten
zaun gar lassen stehen und die mauer auf sein garten gesatzt
etc. etc.
Anno domini 1579 den 14. tag mai ist der kalkofen ange-^ai u.
fangen zu bauen hinter der walkmíil, im graben unter dem Ko-
chenberg etc. etc.
Anno domini 1579 den 10. tag junius die mittwoch nach J^^i 10.
pfingsten hat der her Matheus Petrus von der Strigaw, dieser
Zeit stadtschreiber zu Trautnaw, den halsz gebrochen von einer
stigen zu Prage auf der Eleinseiten beim Kares genannt. requies-
cat in páce. er ist von 1562 jar an zu Trautnaw gewest 17 jar.
An dem tage hat man neuen kalk angeíangen zu bren^
und den 17. junius hat man den pfarhof abgeraumet^ und dar- Juni 1.
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nach bald inner 5 tagen ist worden angefangen, daran zu bauen.
die stain von der fótoi genommen und das gefengnis auffen
schlosbofe abgebrochen zu hilfe.
jun 3. Anno 1679 den 3. tag juli hat Hans Himpel, dieser zeit
kirchenvattery laesen s. Laurentzen altar aus der kirchen thnn und
abbrechen. die wergstiick sind zum pfisirhof vermauert worden.
dieser altar ist erbauet worden anno domini 1502; also hat er
siebenundsiebenzig jar in der kirchen gestanden. man hat eín
blechens biichszlein mit heiltumb und 3 zedeln drine funden.
das erst ist gewesen von dem heiligen kaiser Maurícius und
seiner schwester gebain, ein stiickvons. Petersmantel^ undwie
der bischof gehaiscn, der in gestiftet hat, bischof Jan War-
dcnsis, in der ehr sanct Laurenzi, s. Stephani, s. Petři Paali.
femer hat ein ehrsamer rath dem scheffer Kratzigen den bauw am
pfarhof vordinget, darvon sie im vierzig schock meisznisch zal
geben etc. ete. die mauer des pfarhofs ist 4 und 30 elen lang
^^^ und 18 elen breit. es ist inerhalb dreizehen wochen der pfarhof
zu gibel auserbauet und unters dach brocht.
juii 27. Anno domini 1579 den 27. tag Julius hat der her primas
Hans Ficker lassen schriftlich anzeigen, das die gemein ein tau-
send schock solt erlegen, so wurden die stficke auf der scheffe-
rei erblich bein heusern bleiben mit gnugsamen versorg. also ist
dismals sechs schock auf ein jedeš haus angelegt worden, auf
Bartolomei zu erlegen etc. etc.
Ang. 2. Item den anderen tag augusti sein weisse molkendibe ge-
flogen komen vom abend her; zwischen morgemind mitage werte
zu haben sie ihren zug gehabt, also viel und dicke, gleich als es
geschneit het, in der luft zu sehen. das hat geweret eine gute
Aug. a. stunde lang. des andem tages zu mitage ist aber ein solcher zug
von molkendieben gesehen worden etc. etc.
Ang. 25. Item den 25. tag augusti hat die gemein auf jeder haus
6 sch. gelder erlegt auf die forbergsstucke.
Aug. 28. Anno domini im 1579 jar den 28. tag augusti hat der her
Jan Chutowitz, dieser zeit kais. maj. Rudolphi hofrichter aufm
Prcger schlosz, allhie zu Trautnaw das recht selbst vemeirt
ohn einigen schreiber, als selbst personlich verlessen und
schrieben, die juracion und das jurament verlesen also: Hj $
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Ficker primas, Wenzel Schmit, Michel Baier, George Himpel,
Caspar Geiszler, Peter Scheiber, Albrecht Sigler, Hans Witigk,
Gorge Eichler, Tobias Freyse, Adam Frolich, Gorge Kneutzel;
Gorge Altman stadtfoit; gemeineldisten : Augustinus Copen-
biller, Hans Neuman, Hans Caszda, Hans MerkeL damach ist
der íleischer sache vorgenommen, also das sie zur richtigkeit
komen. und der her hofe richter die stellen zun íleíschbanken
selbst besichtiget. es ist aber vorbliben bis zu ausganges des jares
der freie fleíschmarkt einzustellen. der zwispalt unter den flei
schern selbst voreinbart worden aus befehl des hem hofferíchters.
den nechsten tag damach am tage Johannis enthaubtung hat Aug. 29.
sich die fraw Anna geborne Griszbekin, des her Adam Silbers
auf Neuwhof frauw, verjungt, welche ihre tochter genannt wor-
den Anna. ^)
Anno domini 1579 den 30. tag augusti am sontag Felix Aug. 90.
Adauctus zwischen zwei und drei stunden in der nacht ist der S22a
alte her Christof Silber zur Wiltschitz gestorben und am doms-sept. 3.
tag ehrlich zur erden bestattet ist worden mit sex und vierzig
leichwappen an fakeln, sarch und rosz, auch ein ritterlichen
renfahn mit wapen vergiildet, gulden schwert etc. etc.
Im 1579 den 29. tag augusti ist zu Jorge Hitteln feur aus- Aug. 29
kommen in der steinen esse, aber mit gottes hiilf erwehretwor-
den, gottlob.
Anno domini 1579 den 20. tag septembris den sontag Fau-sept. 20.
stina vor Matheus hat der her Johannes Heniochus Debissus Nis-
sensis, cantor und organiste zu Trautnaw, ein urlaub genomen,
nachdem er drei jar cantor zu Trautnaw gewesen ist. und den
25 tag herbstmon am freitag Cleophas gen Amaw gezogen undsept.25.
schulmeistei' daselbst worden.
Den 24. tag septembris am donerstag Cipríani ein halbe sept 24.
stunde vor abens ist feur auskomen zu Trautnaw am ringe beim
Tobias Freysen, das es gewaltig zur steinen esse oben heraus
gebrunnen hat. und die stiicke zigel von der hitze zusprungen,
die leute beschedigt, sonderlich den N. Meywalt schuster. ist
dech mit gottes hiilf gedempft worden etc. etc.
*) Dazwischen geschríeben: ,saltzher Wenzel Grout, Qawer Tomas.'
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Sept 28. Darnach den 27. ^) tag eeptembris am montag Wenzeslai
am Trautnawischen jarmarkt ist der her primas Hans Fiker
gen Prage gozogen niit den tausent talern vor die forbergsstucke.
oct. 1. Anno domini 1579 jar den 1. tag octobrís am donerstag
Remigius hat ein ehrsamer rath den her Wenzeslanus Rimer
genant von Hirszberg zun ein stadtschreiber aiďgenomen, und
ist sein besoldung jerlich 40 sch. meisnisch zusambt allem andem,
was ein voriger stadtschreiber gehabt hat. er ist darnach am
abend omnium sanctorum am sonabend Wolfgangi den 30. tag
oct. 30. octobris gen Trautnaw gezogen. zur alden stadtschreiberin hat
er sein zimer gehabt.
ocr^io ^' ^' ^ ^'^^ ^^^ ^^' ^ctol^ris sonabend vor Oalli ist aus befehl
eines ehrsamen raths vorschafTt worden hundert personen mit-
woner, im Pfaffenwalde das gescheite holz, welchs der her Adam
Silber auf Neuhoff hatte lassen machen, za nemen. es sind 33
leitterwagen mit holz beladen worden und in die stadt gefórt,
etzliche wagen ins spittal und in die schulle^ das ander aufs
rathhaus. es ist zuletzt mehr volk zusamen komen mit fdr-
leuten und kneobten in die dritthalb hundert personen. der
scholtze von der Oellssen ist mit seinen pauren mit den hew-
gabeln und spissen wider abgezogen.
Oct. 31. Femer (ist) den 31. octobris am freitag Wolfgangus hat ein
elirsam rath die gemain in Biirgcrwald geschickt bein das hinder-
ste flosz, so zwischenPetersdorf und Trautnaw die graenitz helt;
daselbst hat Hans Hamer auf der Trautnawer gebiet brettklaetzer
lassen felln und schelen. so seind zwei und funfzig grosse taennen
kletzer zur braetmílhl bein Staude Hansen gefiirt worden und
Nov. 1. 8 grosse buchen. den nechsten tag darnach seind 18 personen
abermals hinaus geschickt worden. also hat sie der her Adam
Silber umbrennet und in hoftig zugeredt, sie soUen bein tage
und nicht bein der nacht hinaus zin ; er wolt ir am tage warten.
es sollten entzweder seine kinder oder unser kinder arra werden.
man stel im das seine bei der nacht, er wolt ir wol warteo
etc. etc.
Nov. Den 8. und 9. tag wintermon hat Christof Herdtwigk vo
Pim den passion mit bildwerk gespilet auf dem schlosse.
*) BoW heisson: ,2
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Anno domini 1579 den 28. novembris hat ein ehrsamer nov. 28.
rath den her canter, welcher am tage s. Thomas von der Lands-
hutten ist herauf gezogen^ daselbst er organist und cantor war, 223a
hies Franciscus Winkler, der geburt von Polkenhain, auf ein jar
angenomen, dle orgel und canterei zu vorsorgen. sein besoldung
ist 28 taler und die umbgenge zu Martini, Nieolaui und Dorothea.
disen tag ist des balbirers Nicel Amts epitaphium in die kirche
bein die orgel gesatzt worden, und die traepfe aufs tuchmacher-
chor gebauet worden und die lehnbenke an Hans Renels zech-
maisterambt.
Anno domini 1579 den 19. tag im christmon sonabent vornez. 19.
s. Thomas hat man dreimal zu Trautnaw zu sturme geleittet;
und ist ein e. rath zusambt der ganzen gemeine hinaus in BíLr-
gerwalt mit gewerter hand gezogen. da hat Hans Hamer, der
richter zu Pettersdorf, 34 staeme holz auf dem stritt abgehauen
und auf seine wise lassen furen58 stiiekeholz. daaberniemands
ergriflFen, ist man nach besichtigung der steme bald wieder
hereingezogen; dan der stilstand ward von dem scholtzen nichtne*- 22.
gehalten. ete. baldě auf den dritten tag damach den 22. tag
decembris am dinstag nach sanct Thomas tage ist das geschrei
gen Trautnaw komen, das der her Herman Tzetres vom Schetzler
wer mit pauem vom Schatzler, den von Trauttenbach, Qualisch
und Gebersdorf in Biirgerwald auf den stritt gezogen und hat 22sb
lassen die wege vorhauen. da hat man mit der grossen gloken
angeschlagen und zu sturme geleittet, desgleichen mit der rath-
gloken, das man in der eil mehr dan in die 2 hundert man hat
auíbracht aus der stadt und vorderstadt und dorfem. also haben
8Íe den her Herman Cetres mit seinem schwegern und pauem,
die er bein sich hattc, antroffen beim Staude Hansen auf dem
platz am wege bein der brethmtíhl. da haben sie in umbringt
in ein kreis. alda hat im der her Michel Bayer das rosz beim
zaum erwuscht ^) und gehalten, das ein e. r. und der her primas
HansFicker gnugsam vor eine gemeine mit im emstlich geredet,
aus was macht oder ursach er auf gemeiner stadtgrilnde solchen
frcffel brauchte. her ist auch nicht von einer gemein aus dem
•ínge losz gelassen worden, bisz das er eim e. r. angelobt bei
') Die Worte: ,das rosz beim zaiím erwuschť, sind durchutrichen und
dariiber geBchríeben: ,hard zugeredot des fí^ffels halb*.
16*
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— 244 —
seinem adel, mít in zun Hoff auf den montag uber acht tage zu
gcstehen etc. ete.
2S4a Diese zeit umb den ausgang des 1579 jares hat man das
getreide gekauft, das korn umb 48 w. gr., der weis zu 50 w. gr.,
haber umb 10 w. gr., arbes umb 2 seh., ein maltz um 18 sch.,
den hopfen umb 26 w. gr.
Im namen der unzertheilsamen dreifaltigkcit gottes des
vaters und des sohnes und des h. geistes, amen. dieweil allc
geschichte, welche unter den leuten zuweilen beschehen, in
vergessenheit komen^ so ist es gut und notwendig, das diesel-
ben geschicht zum gedechtnisz durch die schrift besclirieben
und bestiitiget werden. derhalben ich Sabina Silberin, gebome
von Wrzedwiz, fraw auf Wiltschitz und Pilnikaw etc. etc., und
auch anstadt meiner erben und nachkomen thue kundt und zu
wissen mit diesem meinen offhen brief fíir jedermeniglich, dic
ihn sehen, hořen oder leseU; das fiir mich komen und gestanden
seind die ehrsamen und vorsichtigen menner meine untertlianen
des handtwerks der becken ausz meincm stedlen Freistadt unter
dem Gulden Rehorn gelegen und haben einmutiglich begert,
dieweil sie sich gutwilliglich mit einander verglichen und ver-
trftgen haben, zu erhaltung guter ordnung und gebrauch auch
neben ihres rechten handtwerkszechen gewonheit, dan sie sich
in irem handtwerke orbem und regiren soUen und wollen,
haben auch danebcn angezeigt, das sie solches hinzuvorausz
von wegen der eher und ftircht gottes auch zu erhalten besserer
einigkeit, lieb und gunst, auch mehrer bruderkeit und zu meh-
rung ihrer narung, auch zu weitterem steiger- und aufneh-
mung ihres handtwerks, zu underdriickung aber aller uneinig-
keiten und běsen gebrauch, welche sich alle unter ihnen begeben
und erwachsen mochten. darneben haben sie vor mir furbracht
und aufgelegt ihre zechordnung, wie dieselbe von wort zu
wort und von artikel zu artikel auf mein furbittlicli schreiben
von den ehrsamen und vorsichtigen handtwerksmeistern der
h*)blichen zechen der becker von Pilnikaw auszbracht haben,
wie denn dieselben in ihren 39 artikeln mit kíerlichen worten
und mehren inhalt vermugt und ausweist. so haben mich ob-
gemelte meine unterthanen der zechen des handwerks der
becken aus dem stedlen Freistadt unterthcniglich gebeten, das
ich in ihren auszgebrachten brief und ordnung, auch ihre sclbst
eigen vorwilligung durch diesen meinen brief und sicgel con-
firrairen und kreftigen wolde. dieweil ich dan ihre bitt ve
zimlich erachte, und sie aucli unter mir und meinen erben odt
nachkomen ihre erwerbliche nahrung auch gute óberhabe
kunden und mochten, zu solcher ilirer erreglichen ansuchut
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— 245 —
ich obgenante Sabina Silberin als ihre von gott vorgcstellte
oberkeit und erbherschaft anstadt meiner erben und nachkomcn
durch diesen meinen brief und sigel in solche handwerks und
zechen gewonheit, orber und gebrauch bestettige und bekreftige,
thue auch dasselbige gutwiífiglich in craft und macht dieses
briefs, das sie sich neben derselben auszgegebenen ordnung
orbem und regiren, auch stedt und fest daruber halten eoUen.
daruber will ich sie und alle meine erben und nachkomen sollen
sie auch schiitzen und handthaben zu kíinftigen und ewigen
zeiten ohn verhinderung jedcrmeniglichen. sie soIIen auch ausz 224b
ihren mittel und zechen an jedem marktage, der ihnen zuwege
gebracht wird, nicht hindern nach wegen einheimischen und
trembden weizen, raehl, grisz und brodt zu verkaufen. und das
Sfennegt . . [?] von weizen und rockenbrodt soli man von einem be-
omen jeder zeit zu pfennigen und zwen pfennigen, zu groschen
und weiszgroschen, wie man es begert hoher und niedriger, und
das sie uber disz alles zukiinftigen zeiten, was in zu verhohung
und besserung ihres handtwerks betrachten oder aussuchen
mochten, dasselbige soli in alles jedoch mít vorwissen und
willen der obrigkeit begnadet und bestettiget werden. des zu
urkund mehrer sicherheit und glauben hábe ich obgenante fraw
Sabina Silberin etc. etc. mein angebom siegel wissentlich auf
diesen brief drucken lasscn. geschehen und geben am tage
Marie lichtmes anno 1580. ^) FebTs}.
1580. 225.
Memoriatief wasz sich zu Trautnaw hat zugetragen anno isso
Christi 1580 jar.
Anno d. 1580 jar den 3. tag januari hat ein ehrsam rath jan. 3.
zu Trautnaw mit dem her Herman Tzetres zum Hofe gestanden
des stritts halben im Biirgerwalde an der Petersdorfer grenitzen.
damach auf den 9. tag januari ist Caspar Aerttel der geburt Jan. 9.
vom Lehn zu Trautnaw am galgen gehenckt worden von wegen
geldsdiebstals 57 schock etc. etc. kurz darnach hat man Wenzel
Herolden vor dem mittelthor bein der nacht die leitter gestolen,
und haben sie am galgen Icnen fíinden, da sie dem annen síinder
am gerichte seiner gliedmas beraubt und den strick von im
genomen, daran er gehangen.
Anno domini 1580 den 1. februari hat Bendic Frey, papier- rebr. 1.
macher von deriglaw, die papiermiel alhie zu Trautnaw gekauft
') Diesc Urkunde schcint von eincr andcrn Hand (doch gleiclizoitígeu)
als der Hittels eingetragcn worden zu sein.
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— 246 —
umb fíinfhundert sch. meisznisch, in jar und tag zu zalen.
darvon er jerliclien gemeiner stadt 20 schock meisznisch zinse
geben soli, wie bei ander papirmilern zuvor gebreuchlicfa ge-
wesen, sol im auch seín.
Feb. 21. Itcm den 21. februari am sontage invocavit am abende ist
der her Jan Chutowitz, Rom. kai. maj. hofferiehter auíín Praeger
225b gBcblosz^ alhieher gen Trautnaw komen in einer legatíon^ die
míihlen^ so zum burcklien gehórig, zu besiehtigen nnd die
fleischerzech zu reformieren. man sagt, das eim e. r. gemeiner
stadt die 3 mulen^ &bermul, mittelmul, papirmul und den zol
auf zwanzig jar bestandweis inzuhaben von irer kai. maj. ver-
schreibung daruber bekomen haben, das sie jerlieh anderthalb
hundert schock meisznisch interes oder zins darvon erlegen
sollen. und das geld ist drauf geschlagen, weiches die handt-
werke jerlich von iren handwergen eim e. r. zinsen thun etc.
das forberg auf der schaefferei sol auch vorschriben und in die
landtafel komen sein und richtig gemacht worden etc. etc.
Feb. 24, Item 1580 den 24. táig februari am quartal die mitwoch
vor s. Mathias seind aus befehl eines e. r. die gemeineldisten
sambt etzlichen gemeinleuten im Biirgerwald gesand, den stritt
zu besiehtigen. da haben sie den richter Hans Caspern, sonst
Hamer Hans genant, funden holz laden. als er ir gewar worden,
ist er mit seinem gesinde entlaufen. da haben sie im den schlit*
ten zuhauen und die sege zum warzeichen mittegenomen etc.
Feb. 27. Item 1580 den 26. tag im hornung am sonabend *) vor
reminiscere hat ein e. r. die fleischerzech wiederumb von neues
226a confirmiret imd geschworne zechmaister in irem handtwerk
gesatzt: Mertten KSnig und Gorge Koch, die aber das fleisch
besiehtigen sollen: Mertten Glaeser, Lorenz Stentzel. es sol auch
auf kiinftigen Michaelistag der freie fleischmarkt eingestellt
werden und nicht ohne wichtige ursachen hinter vorwissen des
her unterkamerers wieder aufgericht werden. sie haben keine
satzung, nach dem schlack zu schlachten^ sondern sie soUn fleissig
selbst achtung auf einander haben, was jeder schlacht. es ist
auch kein geschworner zechmaister unter den fleischern gewest
vom 1578 jar vom tage Jacobi anzufangen bis auf das obbemelte
'j Fallt im Schaltjahr 1680 anf den 27. Fobruar.
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— 247 —
«
1580 den 26. tag februari. solchs ist geschehen von eim e. rath
aus gnugsamen wichtígon ursachen^ etzlicher zechen handt-
werksordnungen und privilegien zu visitiren imd zu examini-
ren^ sonderlich der fieischer imd becken, gemainen nutz zum
besten etc. etc. der fleiseher zechbrief von Gretz ist im 1532
jar den montag vor Lucien gegeben worden.
Anno 1580 den 27. tag februari am sontag reminiscere istFeb. 27.
auf des her Gorgen von Walstain griinde zurBehmischen Ollsen
von Mertten fiaudischs tochter ein miszgeburt ein meidlein ge-
boren worden, welchs umb den hals ein grossen hohen kragen
von fleisch gehabt und auf dem haubt hohe zepf, wie sich die
itzige zeit aufkronen, auch von fleisch einuberschrecktenfacchel
hinten hinabhangende, der brait wie ausgeneet geformbt ist ge-
wesen, hohe augen. das kind hat man 8 tage zu Arn in der
kirchen stehen lasen, jeder man sehen.
Anno domini 1580 den 3. tag marci hat der her Herman 226b
Tzetris 3 personen lassen von Trautnaw auf den Schatzier fíiren,
als sein unterthenige er vormeinet zu haben: Birknem, Kratzig
Koch, Ochsen Matz.
Anno d. 1580 den 5. marci hat man zu nacht ein fewrige Mim 5.
comprcssion am himel gesehen mit wetterleuchten oder weissen
regenbogen. darauf dan am 25. tag marci bis nach palmárům 25-2V
grosse unnatiirliche kelde gewept, das die fogel erfroren, das
man hat die finken und stár am wege tod funden. auch seind
sie in die houser, stuben und ofen gekrochon vor kelden. und
hat der wind am palmtage das dach vom schlosz herunter ein
grosz tail eingewurfen, die zeine umbgerissen, das dach beim
nidertur von der maur etc. etc.
Den zehenden tag marci seind abermals die miinz verruflFt, warz 10.
als die zuvor verrufft ist zwolfpfenger, die alden kreizer, Pol- Mán m.
nische und Schweintzischen zenkreizer, talier. denl9.dismonats
ist CasparKuker miller von eim e. rath aufgenomen, die Sbermil
zu bauen. den 28 tag marci hat der her pfar her Tobias Scharf- MSiažs.
fcnberger verbotten allcn zechen, die kerzen fořt nimer zum
begrebnis zu tragen, oder wolt in schantfleck anhengen, so sie
es tetten.
Anno 1580 den 9. tag aprillis sonnabent vor quasimodo- Aprii 9
geniti hat ein e. rath die gemain aufs rathhaus beschickt, und
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— 248 —
der her primas angezaigt, wie die Euttenbergischen waísen ge-
schrieben haben, und die 13 hundert^ so in gemaine stadt schul-
dig, dasselb gelt wider einzustellen etc. femer sind vom her
«7« primas Hans Fiker zwene bemische briefe gelesen worden. ')
das ein ist der refers und verschreibung des hofes Poplussy
oder der schefferei und forbergsstiicke all ihr zugehSrung als
hoseiten, wisen etc., bein der landtafel am tage oculi verschrie-
ben, auf ewig mit der kais. maj. verwilung ewig bein Trautnaw
zu bleiben, weder von kainen ihrem nachkomenden konigen zu
vorkaufen oder zu versetzen mit der condicion: dieweil gemain
statt der kais. maj. tausent taller in ihr kamer verehrt haben,
80 soUten die von Trautnaw nach drei tausend taller vorsesne
intres selbst geben etc. femer hat der her primas angezaigt, das
mit rath der ganzen gemain solt geschehen, weil nach auf ein
jeder ausgetailet stiicke 16 sch. solit aufgelegt und geschatzt
werden der wirden nach; wer ein gutes stiicke het, der solt
mehr geben, dan die geringe haben. dieweil aber der gemain
man solchs nicht erschwingen kan geldes halben, so wolt ein
e. r. diehohseitenirfíinfoderGpersonenverkaufen, desgleicheu
die wiesen in der Parsznis und im Bíirgergrunde, desen ein
gemain wol zuíriden ist gewesen. es ist auch der brantewein
verbotten worden, von malz zu bren bein ein sch. gr., und kein
gast zum brantwein sitzen sol. femer ist der fleischer alter zech-
brief verlesen worden, welcher zu Koniggretz in von dem hand-
werk der fleischer gegeben ist im 1532 jar montag vor Lucía,
darínen 16 fleischbenke beschriben worden etc. in der ncuen
bestetigung von eim e. r. und dem hern Jan Chutowitz Preger
2^^ schloszhoferichter stunde also : item es soUen die fleischer allc
wochen dreimal frisch new geschlacht fleisch neben dem alden
feil haben in zimlichen kauf. auch hat ein ider wirt und mit-
woner frei zu schlachten allein vor sein haus, er habs gezogen
oder gekauft, und sols ein tag zuvor eim fleischer lassen sagen,
der es im schlachten sol. und sol der lohn sein allein gelt: item
von eim rinde fíinf weisse groschen, von eim spickschwein fíinf
weisse groschen, von eim nerschwein sieben groschen, von einem
'} Am Rande: ,Im 1580 jar den 30. tag aprílis ist zuř Třsscnaussowitz
iu gott entschlaffen des gestrengen hern Adam Sllbers ersto tdcli>
terlin N. und ist zu Wiltscbitz begrabon worden etc. etc*
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— 249 —
kalbc zwine groschen und 4 pfen., von eim bocke zwene gro-
schen 4 pf., von eim schetZ; lamb zwene kleine groschen.
Anno 1580 jar den 12. tag aprilis ist angefangen worden, Apr. 12.
den grund zun den newen fleischbenken zu bereimen. den 13. Apr. 13.
aprilis ist die gemaine aufs rathhaus beschickt worden, und ist
das register vorlesen worden, welche personen mit woUen ein-
legen auf ein wisestucke in der Parsznitz zun eim fuder hew, im
kauf vor dreisig taler auf Michaelis unvorziiglich bar zuzalen, ohn
allen femer zins ewig zu gebrauchen etc. also haben ohn zwene
fiinfzig personen nicht woln einlegen. es habcn aber hundert
und drei mitwoner eingeleget. es sind aber die wisen nur in
vierzig tail ausgetailet worden, die grosse wise in dreissig
thail und die kleine wise in zehen tail, jedeš wisestíick vor
30 sch., thut die suma ein tausent und zweihundert schock.
und seind diese hienach beschriebene personen auf ihren lusz-
zedeln herauskomen, erstlieh auí der grossen wisen: Gorge Nei-
digk, Mertten Giintzsch, Hans Ditrieh, Balzer Mergans, Gorge
Během, Hans Hittelin, Adam Krcbs, Thomas Kynin, Wenzel
Rimer, Hans Renel, Falten Neuman, Christof Grosser, Matz
Leder, ') Gorge Weynerin, Frantz Ditriehin, Albrecht Sigler, íí2i»a=)
die alte Knapin, Caspar Paur, Hans Tzan, Gorge Nipel, Elias
Krause, Christof Pewel, aber Gorge Nipel aufs andere haus,
Jacob Ansorge, Hans Scheiber, Christof Pewel aufs ander haus,
Paul Během, Andres Hope, Michel Freiwalt, Michel Bayer etc.
die auf der klein nider wisen : Gorge Hy ttel, Hans Hanisch,
Hans Himpel, Mertten L6der, Dávit Fochs, Christof Haintz,
Gorge Kirchner, Adam Klein, Falten Mergans, Caspar Geiszler
etc. das kleine erbe uber der Liitzschen mit der anstossenden
wisen kauft Tobias Freyse umb . . . hundert und . . , hundert . .
Die wisen im Biirgergrunde seind auch erblich zun heuser
ohne zinsen verkauft und ausgetailet in 30 schritte breit, jedere
zun eim fuder hew umb 20 sch., thut die suma ein hundert und
siebenzig schock, zusambt Scheiber Matzen von Weigelsdorf
zwo wiesen, die zu 3 fudem hew auch umb 90 sch. und haben
ein fasz bir zum primas Hans Fickem leinkauf gotrunken
etc. etc.
') Am Kande: ,die wisen im Ijiirgerwalde werden zu dcu heuscm ver-
kauft.'
') Fol. 228 a, b gehort dem Kontexte nach hinter Fol. 234.
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— 260 —
Apr. u D«B 14. tag aprilis kauft Adam Reichelt eim e. r. ah die
hohseite ohn deu teich umb sechs hundert und dreissi^ gchock
meÍ8ZHÍfich und gibt auf Micbaelis vierhundert und drck-si^ uiid
uber ein jar dic andem zwei bundert. und haben ein ťasz bir
leinkauf getrunken.
Apr. 16. Am 16. tag aprilis sonobend vor misericordia ist eia e. ratb
hinaus auf die stiicke, so auf der schefferci gelegen, gegaDgen^
und dieselben der wirden nach geschatzt zu 20 und zu M sch,^
auch zu 40 sch., mehr und weniger der gelegenheit nach. uad
Apr. 30. uber 14 tágo darnach den 30. tag aprilis am sonnabent vor Phi-
lippi Jacobi ist airf dem rathhause beschlossen, die stiieke auf
4 terrain zu zalen das austendige geschatzte gelt, auf niitcíaste
anzufahen, und das man kein bir den gesten mer bťirgen ml-
an dera tage starb des her Adam Silbers tochterlin Anna,
148^6. ^^^ ^' ^ ™^^ ^^^ ^^^ ^^^ Caspar Nus forstmaister 8 stři-
men leimet auf der auwen dem volek und mitwonern gpiioinen
und ins new haus gefíírt und gesagt, sie hetten bein gcflusten
holz gebleicht. als er aber zu Prage vor der camer verklagt
ist worden, hat ers míissen wieder geben.
Mai 10. Anno domini 1580 den 10. tag mai in der kreizwoohen ist
die zicgelscheine gebauet worden 18 elen lang und 15 elen brciL
und hat man den ersten tag junius angefangen, zigel zu machou,
der meister ist von der stadt Hoff. der zigelofen ist erst auf den
23. augusti zu s. Bartolomei fertig gemacht worden.
Juni 4. Den 4. tag juni seind um die girstenbir tage zu breien die
loszzedel auf die houser auf dem rathhause ausgetailet worden.
Juni 18. Anno domini 1580 den 18. junius sonabend nacli Viti ist
der grabestein auf Gorge Arnt balbires tSchterlein gi^ab gclc^t
worden. und ist dieselbige nacht obig Marsehendorf im Tiinket-
thal hinter der klausen ins Posers haw und ins Vorrevtcrs haw
ein heimlich angelegtes feur angegangen, das da ir Rom, kais.
maj. ist groser schad geschen. und sind in die hundeit tíiuaent
wer holz verbrandt. ein dreiling holz heist ein wer, fúnfzi;^ ist
ein zal, 50 zal ist ein tausent. und von jedem tausent 10 ^llden
zu lohn, das macht in die zwei tausent gulden, es hat ein nacht
und ganzen tag gebrent, dan das holz ist so hoch gewest^ als
irgend ein haus hoch.
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— 251 —
Den 27. junius hat ein e. rath das fornteichlin beim rinlin J^ni 27.
lassen erbauen ; constat dritthalb schock.
Anno 1580 den 25. tag juliistgareingrossesplotzes wetterjjf,^®J^
und ungewitter gewest mit wind, tondern und platzregen, das
es etzliche zímerboln von der zígelschein hinter dem hrinlein hat
herab gefíirt und der graben ubergelaufen vorm nidertor, das es
grossen schaden getan hat in Během und Schlesingen etc. ferner
ist den 23. tag augusti amabendBartholomeieinsolchergrosser Aug.23.
rauher ungestimer wind gewest. in solchem wind sind viel heuser,
beum und gebeudenidergerissenwordenmitregenundgraupen.
solcher windstil hat mit sieh bracht uber viel lender plotze
kranckheiten den menschen in Schlesingen, Během, Mehren,
Osterreich und sonst uberall, das gemeinigiich in allen heusern
in steten und dorfern habenkranckgelegenetwan3oder4tage;
welche wieder kranck seind worden, haben mussen sterben.
und ist das volk mit eínem frost ankomen, sie haben gehust,
sind tíirmblicht in haubtern gewest, etzlich haben blut ausge-
worfen, etzlich haben sich gebrochen, und ist kein ertznei vor
solche kranckheit erfunden worden. es hat viel folcks wegge-
nomen bis nach Michaelis etc. etc.
Anno domini 1580 den 27. tag augusti ist die mauer zun Aug. 27
fleischbenken verfertiget und beworfen worden, und ist ausz-
wendig 38 elen lang und 24 elen breit etc. etc.
Den 11. tag septembris am kirmesabend in der nacht hatsept.11.
man ein leichte fewrige compression am himel gesehen mit fewr-
streimen die ganze nacht, aber gen aufgang und Polen zu ist
der himel wie blut gesehen worden. es ist auch ein warm wetter
darauf erfolget.
Anno domini den 20. tag septembris hat der edle ehrveste ^^^\q
wolbenamte her Johan Cutowetz von Auraz auf Hluboczerpich,
ihr Rom. kais. maj. unser allergnedigsten frauen hofrichter in
der krou Beheim auf dem Preger schlosz, unser gebittender her,
das recht und den rat vomeuret. und seind diese personen be-
rufcn worden und geschwom: Hans Fiker primas, Wenzel
Schmiedt biirgermaister, Caspar Geiszler, Albrecht Sigler, Hans
"Witig, Adam Frolicli, Augustinus Copenbiller, Gorge Meuer,
Gorge Altman, Mertten Konig, Hans Merkel, Bartel Baudisch,
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1
— 252 —
gemeineldisten Petter Scheiber, Gorge Eichler, Hans Neuman,
Gorge Kneutzel.
Diese zeit ist das fluderwehr unter dera pfarhof erbauct
worden ete. voní kaiszrischen holzambt verlegt. gestehet 30 fl.
zu der zeit haben die roszen wieder sch5n gebliiet.
sept.íB. 1580 den 26. tag im herbstmon am montag vor s. Micha-
olis seind gemeiner stadt embter wieder vemewret und besatzt
und die zechen. also haben die kirszner zuletzt auch geschworen
zu zechmeistern Gorge Weyner, Jeremiáš Effenberg. und das
ist das allerirste mal, seind Trautnaw gcstanden bat, das nie
keine geschworne kirsznerzeche zu Trautnaw gewest ist, bis
in diesem 1580 jar etc. ctc. Tobias Freise stadtfocbt. item es
hat ein e. rath emstlich befohlen nach des her hoferichters
befehl, den mist auf dera ringe und in gassen hinwegzuschafFen
vor s. Galii; auch das man cínem ziraennan bei seiner kost
4 w. gr. ein tag gebcn sol bis auf s. Georgi, eim lonerbter
2 w. gr., eim sideschneider 3 w. gr., eim drescher 1 w. gr.,
flaxblein zwene kreuzer, einer brecherin 8 pfenge. so sie ir zu-
sagen nicht halten, solln sic zwei tage mit gefengnis gestrafft
werden. wer beim branten wein sitzt, sol ein ort gelt und der
wirt ein halben taler geben etc. etc.
Sept 29. Den 29. septerabris ein fcurige compression gesehen.
23ia Die besUitigung der bergfreiheit des bergstettlins Freiheit
genant, so unter dera Gulden Rehorn an der Aupen gelegen ist
etc. etc.
Wir Rudolf der ander von gottes genaden erwelter Ri-
mischer kaiser zu allen zeiten merer des reichs in Germanien,
zu Hungarn, Behaimb, Dalmatien, Croatien etc. etc. konig, erz-
hcrzog zu Osterreich, margrave in Mehern, herzog zu Luxem-
burg und in Schlesien, markgraf in Lausitz etc. etc. bekennen
fur uns, unsere erben und nachkoramende kunig zu Behaimb
oifentlich mit diesem brieve vor jedermeniglichen: als nns die
ehrsamen unsere getreuen lieben N. gemeine gewerken und
inwoner auf dem gold und silberbergwerk des pergstettels
Freiheit unter dem Gulden Rehorn genant in unterthenigkeit
angelanget, welcher massen sic nach von weiland kaiser F •
dinanden etc. etc. unsern geliebten hern anhern hohlóblichs *
scliger gedechtnis mit pergfreihaiten vorsehen, uns derweg i
unterthenigst pietend, ihnen nicht allein angerechte freih< ,
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— 253 —
zu confirmiren, sondern auch in ansehung, das sie die ge-
werken sider auf demselben perkwerk zu pauen vest einge-
lassen, der maiste thail abor in grossem unvermSgen und die
gebeuwe schwer weren, mit femer genedigster liňlf entge-
genzugehen; das wier demnach in solch ir underthenigste
piett nirnemblieh in betrachtung, das solches nicht allein zu
aufnembung und erhebung gemeltes pergwerks gewerken und
inwoner, sondern auch zu befSrderung unsers camerguts ge- 231b
reichen thut, genedigist bewilliget und ihnen diese weitere gnade
gethan, thuen das auch hiemit wissentlich in kraft dies briefs
aus Behaimischer kůnigiicher macht und volkombenhait idtio :
und fiir das erste nachdem sich von weiland kaiser Maximilian
etc. etc. unserm geliebten herrn und vattem hochloblicher se-
liger gedechtnis mit allen dreien stenden unser cron Behaimb
der pergwerke halben, so sich auf ihren der stende griinden
ereigen und gebauet werden, nach im funfiindsiebenzigisten
jaré, wie es damit in einem und anderem gehalten, verglichen,
alles vermoge und nach auszweisung der aufgerichten und in
druck gegebenen pergwerksvergleichung : so sollen derwegen
obbeinelte gewerken derselben den stenden gegebnen freihaiten
und begnadungen, was dergleiclien andere perchwerch in unser
cron Behaimb zu rechte haben, auch zu geniessen macht liaben.
neben diesen woUen wir ihnen unsem gebiirenden zehenden
thail, den sie uns von gold und silbererz zu geben schuldig, auf
wolgefallen und bisz sie zur ausbeut komen, genedigist nach-
gelassen haben und sie dessen hiemit in sonderhait befreien,
doch das sie alle golder und silber, so sie in mittler zeit beim
gemelten perchwerche erbauen und machen, nindert anders
wohin, als in unsere eigene miinze umb den bestimbten kauf
zu lietern schuldig sein sollen. also auch soli inen die notdurftige 232a
Lehiilzunge au irem pergwerke aus unsem Trautnawischen
welden, so viel ider zeit nach gelegenhait und ohn abbruch
iinsers Kuttenbergischen pergwerchs und der underthanen da-
selbst beschehen wiirdet mSgen, doch auf unser genedigist wol-
gefallen umb den gebiirlichen waldzins ervolget werden. ver-
rer sollen auch alle inwoner und pawende gewerken sampt
allen denen, die solchem perchwerke zu gutem handlen mit
zufíihrung allerlei victualien, auf all unsem 'und des konig-
reichs griinden in massen ander pergstedte aller zolle, maut
13 nd auflage alle frei und und vor meniglich unvorhindert
sein. imd dan lassen wir inen auch hiemit gnadiglich zu, das
alle handwerker allerlei ehrliche gewerb und hándel daselbst
zu treiben, auch oflFentliche zechen und ziinften aufrichten und
zu halten gut fug und macht haben sollen. gebitten darauf
itzígen und kiinftigen unsem verordneten camerrethen und
Sbersten miinz und pergmaistcrn in unserm konigreich Behaim
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1
- 254 —
mit emst, und wollen, das sie die obbemelten ffewercken imd
gemeinde bein dieser unserer begnadung vestiglich handhabci],
sie dawider nicht dringen naxih beschweren oder solches andern
232b zuthuengestatten. an dem thun sie imsern endlichen f^t^fálli^en
willen und mainung gnediglich und ohne geferde. zu urkuud
rait unserm anhangenden kaiserlichen secret vorfertiget^ ge-
geben auf unserm kSniglichen schlosz Prag den acbtzehenden
tag octobris etc. etc. a. d. im achtzigisten, unseres reichs de^
1580 RSmischen im ftinften, des Hungerischen im neunden und des
oct. 18. Behaimischen im sechstem etc. etc. ^)
2S8a Anno domini 1580 den 2. octobris seind die giebel an neuen
fleischbenken aufgerichtet worden. an diesem tag stíirb der her
Carol Silber aufin Schurtz etc. etc.
Oct. 18. Den 18. tag weiumon hat der herr Caspar Nus foratmeíster
das kleine epitaphium alhie in die kirche zu Trautnaw getzen
lassen gegen dem hohen altar uber etc. etc.
Oct. 25. Den 25. octobris haben 7 dorfer pauem dem her Adam
Silber auf Neuwhoffgehuldet, wiefolget: die von Rognitz, dievon
Hartemsdorf, Mohem, Soer, Schurtz, ^) . . . .
Des. 8. Anno domini 1580 den 3. tag im christmon haben die flei-
scher zu Trautnaw das erste mal fleisch feil gehabt in den newen
fleischbenken. der seind 16 ausgetailet und gestehen in suma
mit allen bawunkosten uberall *).... schock.
D(» 26. Item den 26. decembris am tage Stephani ist zu Ereuer
Adamen feur auskomen unter der predigtund verholen ^edempft
worden. desgleichen ist die mittelmillerin Gorge Himpcls tochter
unter das milrad gefaln und dardurch geflossen ; gar liart zer-
druckt herauskomen.
Dez. 27. Den 27. tag im christmon am tage Johannis ist in Falten
Mergansen haus, diese zeit zechmaister der schuster, von den
schustern beschlossen, das forthin kein meisterstíick eolt auf die
alt art mit umbgedrewten schuhen gemacht werden^ sondeni
schlecht auf 4 solen, und sol ein frembder 6 sch. in die zech-
laden geben und ein meisteressen^ ein einhcimischer 2 sch.;
meistersone frei ; der eins meisters tochter nimbt auch 3 sch-
') S. Stemberg : Umríssc einer QeRchichte d. bohm. Bergwerke I. S^ 491.
^) ') Leerer Ranm.
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~ 255 —
1581.
23Sb
Memoriál und gedechtnisse was sich im 1581 zu Trautnaw i58i
hat zugetragen etc. etc.
Anno domini 1581 den 4. tag januari die mitwocli vor der jan. 4.
heiligen drei kSnige tag ist mit vorwissen eines e. raths durch die
kirchenbitter Hans Himpeln und Baltzer Mergansen sanct Lau-
renzen altar alhie ausderkirchenverkauftwordenumbSschock
gen Wemersdorf, so zum kloster Braune geh&rig etc. etc.
Anno domini 1581 den 20. tag im jener hat ein e. rath die jan. sd.
jungsten in den zechen hienaus ins gepirge geschickt, da dan
der herr Gorge von Walatain auf den Trautnawischen gríinden
Iiinder den neuen heusem beim neuwen seuffengerine hat lassen
viel holz felln zu bawen und bréttklaetzer. also haben die nnsern
in die 40 stticke holz hiereinbracht, welchs einstails aufs schlosz
gefuret, das ander auf den ring, das dritte tail ist herab bis vor
Berger Faltzen gefiiret worden etc. etc.
Anno domini 1581 den 17. homung die dritte stunde am peb. n.
tage sind zu Trautnaw drei sonen am himel gesehen worden imd
drei regenbogen. in der stunden iet der herr primas Hans Picker
von wegen gemainer stadt sachen gen Prage verraist, auch Bartel
Tzan von wegen seines son Christofs druckformsetzers, welcher
zu Prag jemmerlich erstochen ist worden montag vor Pauli be- jan. 2s.
kerung, ut supra.
Anno domini 1581 jar den 8. tag marci hat der herzog Mara s.
Jorge von Brige seiiien koch lassen alhie *) gefenglichen ein- 231a
zihen, das er gesessen hat bis auf den 10. tag aprilis. da hat er Apr. 10.
in mit zw51f reitern lassen hoUen, auf einem gotzschenwagen
angeschmidt gen Brige gefurt, und den 27. mai ist er wider- Mat 27.
komen mit weib und kind.
Den 11. tag marzi hat der her Herman von Tzetris einem HKrzii.
crbarn rath ausgeschnitene zedel geschickt und etzliche person
gen Prag geladen.
Den 14. marzi seind zwo tonen madiger hering begraben jiar* i4.
mit den geritten; besichtigt sie. sind viel leuten madig worden
*) Am Rande: ,m diesem jar gewan der kunig; von Polen die stát Po-
lotzko und anch Sockoel.*
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n
266 —
das jar. hat man bis in sumer gereichte und grine beríng ge-
habt zu 2 halcrn die besten. jederman grauet darvor.
M»ra 20. Den 20. tag marci hat der forstmaister Caspar Nus das
holz grosz oder klein, welches geklauset wird, auf dem rath-
hausc jederman lassen vorbitten, nichts darvon zu nemen.
Apríl 2. Anno d. 1581 den 2. aprillis am sontag quasimodogeniti
ist die comedi vom ritter Galmíi aufm schlosz geagiert worden
und den andem sontag auch ete, ete.
Apr. 16. Den 16. tag aprillis am sontag jubilate hat der her Tobias
ScharfFenberg pfarher das kaiserliche holzmandat offentlich
von der canzel verlesen, des datum ist gewest: Prag den 13.
Apr. 17. marci, ut supra, den 17. tag aprillis hat Nikel Winkel der Schnei-
der sein steinen haus vor dem niderthor lassen malen, und ist
das kirchengewelbe weis gemacht worden.
Item im 1581 jaré ist die klause so grosz komen, das es
hat Simon Justen zur Áldestadt sein haus weggefurt. darvor
die kaiszríschen ambtsleut im mussen sechzehn taler geben
und Gorge Justen dreissig taler, das er von solchem holze so
grosse schaeden am haus und g&ttern genomen hat ete. ete.
^34b^ Anno domini 1581 den 5. mai ist der wolgolerte und ehren-
haft jungling Andreas Polus von Greifenberg gen Trautnaw
vociert worden, zun einem cantor und organisten aufgenomen
worden. es liat im ein e. r. seinen lohn mít 8 talem gebessert,
das sein besoldung jerlich ist 26 taler ohn alle umbgenge und
Mai 19. ander accidentia, doch bei seiner kost. und den 19. tag mai ist
er wesens hergezogen.
Mai 10. Item den 10. tag mai ist Janke der Během gestorben, welcher
52 jar lang ist ein turhitter und wechtcr zu Trautnaw gewesen,
aetas sui 80 jar ete. ete.
Mai 16. Anno domini 1581 den 16. mai dinstag nach pfingsten ist
der e. wolgelerte herr Franz Winckler cantor und organist
wieder gen Polkenhayn gezogen.
Mai 24. Anno domini 1581 den 24 tag mai am abend corporis Christi
hat der ehrbar maister Benedikt Frey, papirmacher von der
Iglau, dera maister Andreas Schmiedt die papirmil alhie voi
mittelt auf vier jar lang; darvon er ihm jerlichen zur zinsen gebej
soli 18 ballen wasserpapir, das macht 90 taller; und dei
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— 267 ~
hern 20 taler zinse, das macht jerlich hundert und 10 taler
etc. etc.
Anno domini 1581 den 17. tag aprilis ist mit ganst, wissenApr. n.
und willen eines elirsamen ratha unddesehrwirdigenherTobias
ScharfFenbergers, diser zeit pfarhers alhie, geschehen, das der
elirbar maister Nicol Arnt balbirer, von der stadt Derayn aus
Poniern bůrtíg und dieserzeit 34jareinmitburgerinTrautnaw,
(liat den pasion, welcher hundert und 4 jar alt ge west), wiedcrum
von newes malen lassen, darvon er dem maler Simon Hitteln
nur funf taler zu lohn gegeben. aber der maler hat das seine
auch der kirehen zur zir darbei gethan, mehr dan 12 taler dem
leiden Christi zu lobe, der kirehen zur zier, einem e. rath zu sssa ')
ehren; der ganzen gemain zu einem wolgefallen, ihm und den
seinen zu guttem gedechtnis der zeit. und ist in 4 wochen ge-
malet worden, bis auf den 26. tag mai verfertiget. laus deo. m«í 2f,.
Item den 28. mai hat Matz Fischer, schuknecht von Ehlen- Mai 28.
bogen, freifechter, fechtschul alhie gehalten.
Anno d. 1581 den 5. tag juni ist die ganze geraein hinaus- jnni 5.
gczogen auf die grenitz unter den Helfenstain mit 44 wagen.
da hat der richter von Ohern lassen auf der Trautnawer walde
bawholz feln ; das haben sie weggefurt ein fure bis vor Berger
Faltzen, die andcr gen Trautnaw, das mehr dan in die achtzig
stíick zimmerholz weggefuret ist worden.
Anno domini 1581 den 25. tag juni ist die fraw Sabina von juni 2r..
Wrzcsowitz, des hern Christof Silbers ehfraw, in der 22. stunden
am sontag gestorben und am tage vor Petři undPauli zur erden jnni 28
bestatet worden. und haben die underthanen aller am tage Petři
iind Pa ili gehuldet dem hern Sadowzky und dem herr Gorgen
Logen, ihren lieiden ehfrawen, als erben der giiter etc. etc.
Anno d. 1581 den 11. juli dinstag vor Margreta ist die j,,!,^,
gcmein abermals auf die grenitz bein Helfenstain gczogen und
viel holz hereingefiirt. der her Caspar Nus, Kom. kais. forst-
maister uber die Trautnawischen gepirge, hat in selbst mit 100
schwatzern ein beistand gethan. und sie haben im GO sch. schin-
del geschankt. ferner den 29. juli hat man den Trautnawern in jnii 29.
1
') Fol. 228 a, b, folgt, wic der Inhalt anzoigt, nach fol. 234b. .,]
17 J
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díe 70 sch. kom abgeschnitten und weggefurt oberhalben der
228b grenítz bein der Pauszwitz. solchs ist geschehen bein der nacht
aus anstiftung der her Gorgen von Walstain^ hern auf Arnaw etc.
sein sonhatdes Nachotischen hern folck allr gehabt bein tausent
man etc. diesen tag hat ein e. rath alhie Balzer Hergcseln und
Gorge Wainem mit ausgeschnitten zedein zum hern von Arnaw
geschickt.
Jali 5. Anno d. 1581 den 5. juli ist das niderthor angefangen zu
Auff. 8. bauen und der grund des gewelb beim špital, und den 8 augusti
vorfertiget durch m. Nickel Bliimeln; darvon im ein e. rath
gibt 20 sch., Yom malen anderthalb schock.
Diese zeit baut der herr Albrecht Sigler seinen gibel an-
Ang. 24. ders, und Hans Ditrích lis in malen zu Bartolomei durch Simon
Hittel.
Sept. 1. Ferner ist zu Egidi Hans Dittrichs giebel angefangen za
bauen und durch Simon Hittel gemalen.
Aug. u. Anno d. 1581 den 14, tag augusti hat Nickel Blumel
meuerer das stiicke mauer an der stadt vor den mittelthor gen
die schloszpíortten gebauet^ darvon er 14 sch. und ein schefFel
Aug. 7. kom zu lohn hat. am 7. augusti haben die vom Schatzler den
DSberlem ihr kom genomen.
Sept. 7. Anno d. 1581 den 7. septembris hat der e. wolgeborne her
Jan Chutowitz und *) das recht verneuret, und
sind dis diese hienach folgenden personen: HansFicker primas,
Caspar Geiszler^ Wenzel Schmit, Michel Baier, Adam FrSlich,
Augustinus Copenbiller, Gorge Meuer, Mertten Konigk, Hans
NeumaU; Hans Himpel, Hans Fintlich^ Barttel Baudisch.
siSřw -^^^ ^2* septembris sind die empter vemeuret und zech-
maister gesatzt worden : Gorge Altman, stadtfoit.
Sept. 21. Anno d. 1581 den 21. septembris seind die stuffen umb
den hohen altar gebauet am tage Matheus ; durch Nickel Bli-
meln die kirche darmitte vorehret.
Sept. 23. Ferner den 23. septembris ist die trepfe aufs rathhaus ge-
8cpt.29. bauet worden. ferner den 29. tag dis monats am tage Michaelis
ist der her Hans Ficker primas gen Prage zum landtag ver
reist und ist am tage Chatařena widerkomen in 58 tagen etc
') Leerer Baam.
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— 259 —
Den 6. novembris haben die beken zu Trautnaw Barttel Nov. «.
Baudischen und den jungen Gorge Ansorgen gen Prage ge-
schickt, bein ir Kom. kais. maj. auszubringen^ das die von Ko-
nigshof nicht solten mehr mehl und gris alhie feilhaben etc, etc.
dieses jar ist das obst, aepfel und bimen, in der Schlesing gar
uberflussig geratten, das man viel fuder von Lignitz, Jaur und
der Schweinitz gen KSniggretz gefurt und verkauft, auch die
haselnus^ das man ir zu halben maltern hat feil gehabt.
Anno domini 1581 den 15. novembris sind des her pfarr- ^^^- i*-
hers Achacius HoffmanS; pfarher zu Wartenberg, seine drei sSne
zu Trautnaw ge&ngen worden mít namen Joachim^ Peter und 2Sftb
Achazius HoíFman, welche 3 briider dem hem Gotfried Adels-
bach mehr, dan in die 100 taler wert kleider und an silberwerk,
bíixen etc. etc. entragen hat. und sind 16 tage gefangen gelegen,
ehe dan der her Gotfried und ir vatter herkomen ist. *)
1582. 886«
Memoriatief was sich im 1582 jar nach der geburt Christi i582
hat zu Trautnaw zugetragen.
Anno domini 1582 jar den ersten tag januari an des newen jan. i.
jars tage hat der her Tobias Scharffenberg in der predigt vor-
meldet, das in dem verschinen 81 jar weren in dem Trautna-
wischen kirchspiel anderthalb hundert und sex kinder geboren
und 67 personen gestorben^ und ein und dreissig par seind
getreiet worden.
Anno domini 1582 den 4. tag januari hat ein e. rath alhie Jan. 4.
demherTomasGrebisch, organisten vonAmaw, vordinget, die
orgel alhie zu renovieren, alle pfeiffen, darine der seind gewesen
vierhundert und sechs und funfzig klein und grosse pfeiíFen.
darvon hat im ein e. rath 5 sch. gegeben etc. etc.
Item ferner den 14. februari dis jar am tage Valentini Fobr.u
hat der herr Georgi Loge mit dem alten herm Watzlof Ssadow-
zken von Slaupna des hem Christofs Silbers giitter getailet.
Anno domini 1582 den 6. tag marci ein stunde in die M&rx e.
nacht da hat man uber dem Behmerland und Schlesien gar er-
*) Die Worte: ,und ir vatter* darchatrichen.
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schreckliche wunderzeiclien gesehen, das sích der himel in blut
und feurstreifen verwandelt hat, wie feurbesen etc. etc. baldě
darnach liesz der kaiser Rudolphus die múnz zum andem mú
vorruffen; ist aber nicht gehalten worden.
MKrzis Anno domini im 1582 jar den 15. tag marci den donerstag
vor oculi ist von eiuem e. rath gemeíner stadt Trautnaw zur
zeit des her Georgi Mayerg biirgermaistersambts ein anordnung
und befehl geschelien, die alte Trautnawische grenitzen, so
zwischen dcm liem vom Náchod und den hem von Trautnaw
gelegen, zwischen oberhalb der Pauszwitz und unterhalb der
Porsznitz gelegen und vom Stadtberg anzufahen, diese grenitzen
zu besichtigen und zu begehen bis auf das Tzschiwitzgestain,
auch itziger zeit nach aller gelegenheit alle ihre zciehen und
kreizbeume ordentlichen zu beschreiben etc. etc. und seind
diese 14 -personen darzu verordnet gewesen und mittegsingen,
nemblicli : der her Wenzel Schmit anstadt des her priraassen,
der h. Hans Findtlich ein rathsperson^ der alte Hans Scheuber.
Gcorge Koch, Dávit Hyttel, Jakob Ansorge, George Haintz,
Simon Hittel, Hans Nicundey auf der Krieblitz, in der Porsz-
nitz seind diese pcrsonen raittegewest: der scholze Mertten
Beder, die schaepen Hans Staude, Matz Kolwe, Mertten Kolwe
und Adam Bayer,
Also hat man die grenitz angefangen zum ersten am
Stadtberge in der Gruben, da vor 50 jařen ein kreizstein gc-
standen hat, und auf derselbigen stelle, da dieselbige zeit der
vertrag und vergleichung dicser grenitzen aufgericht ist -worden
zwischen der herschaft Trautnaw an einem tail und ander
237a tails der herschaft vom Nachodt etc. etc., da nach diese zeit
lebendige zeugen vorhanden seind zu íinden etc. etc. iteni die
kreuzuhrla ist weggehauen zusambt dem stok. der ruittelste
graben helt die grenitz hienunter bis zun einer altcn kreiz-
tannen; da hat man das krei/. ausgehauen, ist aber nach ken-
lich gnug. von danen gehet die grenitz gerade hinuber uber
die langen wicsen bis zur grossen weidenzwicsel, von dan a if
den grossen grenitzstain, der uber der Aupen ligt zař ande n
seiten, der die rechte grenitz helt. es hat aber jemandis itzig r
zeit die grenitzweiden weggebrent, die stock ausgehackt u d
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weggetaD. darnach zum vierden gehet die grenitz vom grossen
grcnitzstain gerade das Tzschiswitzgestaine hienauf bis zun
einer auszgebawen kreiztanen, darnach ein kreizbuche. zum
sechsten so stehen zwo kreiztanen nacli einander. zum sieben-
den 80 ist von danen alt geflecke den berg hienauf bis zun einer
buche, alda stehet aber ein kreiztane. zum achten bald darnach
stehen drei kreiztanen nach einander, die zeigen hienauf auf
die h5chste h5he des Tzschisswitzgestaine. da haben drei kreiz-
kiefern gestanden auf der rechten grenitz, welche kiefern je-
mandis hat abgehauen und weggeschaft, wie man nach diese zeit
die drei kiefernstocke findet stehen, wie zu sehen ist. die alten ^^sTb
zeichen sind auch von den steinen weggeschlagen worden.
zum neunden so gehet die grenitz auf dem gestain oben am
kam hienumb auf den Kaut zu bis zun einer kreizbuche. zum
zehenden findet man ein kreiztane. zum eilften darnach zwo
kreizbuchen nacheinander. zum zwolften so findet man aber
zwo kreizbuchen stehen, darnach kumbt man zu dera Hohen-
stain, in welchem Hohenstain drei gruben sind ausgehauen
zum warzeichen ; stossen bein diesem Hohenstain dreier hcrn
grunde und grenitze zusamen: der Trautnawer, des hern Syl.
bers und des hern von Eysenburg etc. etc. daselbst ist itziger
zeit kein stritt der grenitze halbeu etc.
Item im 1582 jar den 17. tag marci haben das handtwerk Marz n
der beken alhie ihre zechmaister gen Prage abgesandt im willen,
ihr zechordnung lassen die R6m. kais. maj. bestetigen. so ist
solchs bisher verbliben etzlicher artikel halben, welche die von
Konigshoff des stottlins betreffend des wochenmarkts allhie,
das sie nicht mel nach griesz sollten gen Trautnaw zum markt
furen, darein ein gemein den beken nicht hat bewilligen w81n.
Anno d. 1582 den 20. tag marci ist Teszler Nikel in der„r'*,„
'-' Marz 20
Porsznitz gefangen worden diebstal halben und den 2. tag mai Mai 2.
gehangen.
Item den 12. tag aprilis ist Hans Renel alhie am griin- Aprn 12.
donerstage aus der gefengnis entgangen, da er zuvor 20 wochen
schuld halben gesessen. er hat von Wien vom kaiser Kudolph
bricfe bracht umb fristung seiner schult etc. etc.
4
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Mai s. Den 2. tag mai an der mitwoch nach Philippi Jaco\»i íst
Nikel Teszler, von Berndorf bein dem Schmidberg bíirtigj alliic
gehangen worden diebstal halben.
Juni 11. Anno domini 1682 den 11. tag jnnios ist der kaiser Rudolph von W|i?ii
g^n Augcpnrg lum reichstag gesogen. bald damach ii^t (?in soleh pt>»E
gewesser bu Prage gewest, daranf ein solche g^sse storbn da^clbst lar-
folget, das zn Prage innerhalb einem quartal mehr daxi in dle v^ítrrzíj^
tangent menschen an der pěst gestorben. ')
Aug. 12. Den 12. augusti ist der her Albrecht Sigler mit seíneui
weib in der stillen gen Neuwsol in die Ungribchen pergstett
gefaren und am tage Michaelís wiederkomen etc, etc.
juff w Anno d. 1582 den 16. tag hewmon hat man angcfangen»
das eingefalne weickhaua hinder Gorge Nipeln wiederumb zu
bauen. von solcher pastei zu bauen hat ein e. rath 18 sch- ge-
geben. diese zeit hat der maister papinnacher von der Iglaw
die papirmůl wider vom Andres Schmitt angenomen etc. €tc*
juii 30. Diese zeit ist das rathhaus uberdeckt worden. den 30. jiilius
hat ein e. rath lassen die maur aus lassen bessem unib dio stadt
darvon den meurem 8 sch. gegeben. diese zeit ist von den
kirchvaettern ein uberschlag und raitung gescheheiij íilso das
in inerhalb eines jares 40 sch. auf den pfarrhof zum bauen an-
gewendet ist worden etc. etc.
Aug. 10. Anno d. 1582 jar den 10. augusti hat man an dem gi*;ibcn
und gerinne bein dem Ligenhíibel gemacht. gestalíct 9 sch.
Sept. 18. Anno domini 1582 den 18. septembris seind grossc schar
lange miiken komen von mittemacht her geflogcu und gcnide
auf das Behmerland gen mitage zu gezogen, darob sicli jeder-
meniglich verwundert hat. solcher zug hat ohngefehr ciii stimde
gewehret etc. etc.
2S9* Anno domini im 1582 jar den 24. tag im herbstmon an dcs
8«pt.ř4. her Gorge Meyers biirgermaisterambt hat ein e. rath vořecha fft
die grenitz am Stadtbcrg und Tzschischwitzgestaine zu be-
raumen, welchs geschehen. und die Behmen liabcn aus den
unsrigen Romplem aus der Porsznitz gefangen auf der grenitz.
also haben die Trautnawer des hem vom Náchod louten den
*) Vergl. unter andem : Weleslawin cal. zum 8. Mai nud líezck : Btřc-
kovský S. 334, 336. Die 40 Tauseud sind wobl auf <Ue lUílítG zu
reducieren.
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gofangnen Rompler wieder abgeschlagen, und ist Gorge Jon
unser fSrster hart hinden in das haubt beschedigt worden etc.
diese zeit hat man fewrige wunderzeichen des nachtes am himel
gesehen; es hat die sterbe sehr uberhand genommen zu Konig-
gretz, Jaromirs und Konigshoff. also sind den 30. tag septem- scptso.
bris ein hundert und vierzig personen zun den tisch des hem
gegangen, wie der her Tobias Scharffenberg offentlich auf der
canzel hat vormeldet, und das volk zur buse vermanet.
Item nu folget der grenitzvertrag am Stadtberg und
Tzschischwitzgestaine zwischen gemeiner stadt Trautnaw und
dem hem vom Náchod :
Anno domini 1582 den !• tag octobris ist zwischen dem oc*- i-
hoch und wolgebornen hem hem Jaroslaw Smiřzicky von
Smiřzic auf Kostelec etc. etc, ihrer R5m. kais. maj. ratn und
hofmarschalk im kSnígreich Behairab, seiner genaden anstatt
seinQS herr vettern des jun gen hem N. zum Náchod an einem
und einem erbam rath der stncfcTrautnaw andersteils ein christ-
licher grenitzvertrag und vergleíchung gehalten worden, und
ist geschehen in der rauszwitz in des grossen Rups hause, nemb-
lich umb die grenitzen am Stadtberge und dem Tzschischwitz-
gestaine zwischen gemainer stadt Trautnaw griinden und des
hem von Nachods grunden. also haben ein erbarer rath ge- s39b
meiner stadt Trautnaw diese hienach beschriebene hern vom
adel zun ihrem beistande auf ihren seiten gehabt: item den
unterburggrafen den herm Georgi Massauer sein gnaden, den
wolgebornen herm herm Wazlow Richnowzken von Kaetzelsz-
dorf und seiner gnaden son den jungen herm herm Diszlaw,
den pan Girzik Kapaun, den herr Adam Sylber und den her
Caspar Nusz forstmaister; ein erbar rath: Ilans Ficker primas,
Caspar Geiszler, Wenzel Schmitt, Michel Bayer, Adam FrSlich,
George Meuer, Hans Neuman, Hans Himpel, Hans Fintlich,
Barttel Baudisch zusambt den elsten mitwonern aus der gemein
in Trautnaw etc. etc. auf des wolgebornen herm herm N. von
Náchod seiten sind diese hienach beschriebene herm beisamen
gewesen: erstlich der hoch und wolgeborne herr herr Jaroslaw
Smirzitzky von Smirzitz auf Eosteletz, ihrer R5m. kais. maj.
rath und hofmarschalk im kSnigreich Během, seiner genaden
anstatt seines herr vettern, item der wolgeborne herr herr Wil-
helm von Walstayn, der pan Gistrzytzky, der her Eodaur, der
Ěan Peter Straka Studitz, der her Nyckol Stange, der pan Jan
luchlowetzky z Kržisslowitz, haubtman auf Náchod, der pan
Girzik Pisařzs z Hertemsdorffu und ihres pauersvolcks viel
aus ctzlichen daerfifern, die zur stelle mitgewesen^ wie wiszlich
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840a etc. etc. und nach boschehener besichtigung beider parteicn
ihrer vermeinten greuitzen, so hat sich der unterburggraf der
her George Mussaur sein genaden sambt aiidem hienach be-
schriebcnen herren hoch bemiihet, solche grenitzen veríreglich
helfen zu machen, in solcher imterhandlung aiif beiden parteien
christlichen sie zu vorglcichen, darmit sie nicht dorften mit
einander zum rechten schreiten und grosse unkost, schadeii,
auch beider part armer leute gefahr und zu besorgung grosser
feindschaft vorzukomen und solches allcs mochten uberhaben
sein und nachbarlich in einigkeit, friede und ruh leben mSchtcn
etc. etc. also ist solcher fiirschlag und sunlicher grenitzhandcl
beiderseits den hem parteien annemlich gewcsen. diese hienach
beschriebene hern sind in solchem vertrag die verstinshern ge-
wesen : itera der unterburggraf der herr George Mossaur, der
pan Girzik Kapaun, der wolgeborne herr herr Watzlow Rych-
nowzky, der pan Petter Stracka Studitz, der pan Gistrzytzky
etc. etc. und nach- langer unterhandhmg zur siine ist mit vielen
beweglichen flirschlegen bis an abend gehandelt worden. da
hat der hoch und wolgeborne herr herr Jaroszlaw Smirzitzky
soiner gnaden im gentzlich furgcsetzt, mitgemeiner stadtTraut-
naw zum rechten zu schreiten, und hat lassen anzeigen, sie
solten einen guten oder bfisen nachbaur an im erwelen, wio sic
wolten etc. etc. und letzlich zum bcschlus aus dringender noth
und viel hohem bcdenken hat ein erbar rath sich mit den el-
dísten sowol mit dem gemeinen man beredt, was in in dera fall
zu thun sei. und haben bewogen die itzige gefehrliche stcrbens-
zeit in Beíiem, auch gemeiner stadt Trautnaw armut und un-
vermogen mit betraclitung ihrer vorigen alten langwierigen
rechtshandlungen, die sie von vielen jařen her gefuTiret, und
nach unentlich ist etc. etc, auch das die itzigen grenitzrecht
mit prosscm gelt und unkosten miissen hinaus volfíiret werden.
und haben aus zweien bSssen ein guts zu klauben gedacht,
und hat sich ein erbar rath entschlossen anstatt der ganzen
gemeine und diesen grenitzvertrag auf solche weise bewilligct
und angenommen also, wie folget:
«40b Item das zum ersteu an gemeiner stadt Stadtberge soli
angefangen werden, grcnitzstaine aufzurichten mit krcizen, auch
kreizbewme zu bezoichnen den Stadtberg herab gerade uber
die langcn wisen bisz an das wasser, und soli die grenitz reichen |
bis mitten in die Aupen, dasselbige uffer gen Trautnaw zu ge-
legcn, zusambt dem Stadtberge und wiscnstiicken, mit aller alter
gcrechtigkeit imd fischerei bis in die mittel der Aupcn auf un
ab etc. etc. aber die ander scite uber der Aupen untcr dei |
Tzschischwitzgestainc, mitten in der Aupen anzuíangen, un
vom uffer bis iiber die wisen und das stíicke waldt am Tziscl
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- 265 -
witzgestaine gerade den berg hinatif bis auf den kampf, also
weit die newen kreizsteine und kreizbewme auf derselbigen
grenitz ausweisen, dasselb stiick wald, wisen, uffer und die
helfte der Aupen sol alles dem hern vom Náchod zugelioren
mit aller gerechtigkeít, físchen, holzflossen und allen andern,
wie es die Trautnawer in die hundert jar zuvor im brauch ge-
halten haben etc. etc.
Item ferner sol der hoch und wolgebome herr her Jaro-
slaw Sroirsitzky seine gnaden einem erbam rath gemeiner stadt
Trautnaw fíinfzig schock meisznische zal einstellen, auf kiinftig
GUlli 25 schock und auf Géorgen tag die andern 25 schock,
das sie sollen gemeiner stadt pauem vor die wisen zufride
stellen. einen solchen christlichen grenitzvertrag und verglei- siia
chung obbemelten artickeln allen hať der hoch und wolgeborne
herr herr Jareszlaw Smirsitzky anstatt seiner gnaden jungen
herm fettem herm auf Nachodten gutwillig angenomen und mit
hand und munde solchen grenitzvertrag bekreftiget in beisein
aller obbeschriebenen herren und personen etc. etc. ferner das
auch sollen auf beiden thailen offentHche grenzbriefe und be-
sigelte verschreibungen der newen grenitzen gegen einander
gemacht und gegeben werden, das es bei itzigen und allen
andern zukiinftigen herschaften unverbriichlich ewig gehalten
werden soli ohn alle vortel, schmelerung und uberschreittung
nach besag und laut solcher brieflicher urkundt. auch sol acht
tage nach solchem grenitzvertrag endlich auf beiden parteicn
durch beisein ihres volks die greniizen durch steine, zeichen,
kreizbewme und newen grenzackerungen bezeichnet, beschrie-
ben und volgens bekreftiget werden in aller massen, wie vor
ulters breuchlich gewesen ist etc. etc.
Nu folget die grenitzbestetigung: anno domini im 1582 jar Oit 8.
den 8. tag octobris nach gehaltenem grenitzvertrag, belangende
den Stadtberg und das Tzschisch witzgestaine, so zwischen ge-
meiner stadt Trautnaw und des hern vom Nachods griinden
gelegen, sind auf beider parteien und seiten viel volks zusamen
komen, angeordnet und darzu bestellet, die grenitzen daselbst
richtig zu machen und kreftiglichen zu bestetigen und mit grossen
grenitzsteinen aufzurichten, mit kreizen und zeichen, auch neuč ^^^
kreizen an die beume zu machen, welche auf der grenitzen
stehen, gnugsam bezeichnet und versorget werden, wie dan
auch solchcs alles gcschehen ist, wie folget etc. etc.
Item zum ersten haben sich auf gemeiner stadt Trautnaw
grenitzen verfiigt diese hicnach verzeichnetc personen, der
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— 266 -
sachen ein gniigen zu thun auf ihrem thail etc. etc., nemblich:
der her Hans Ficker primas ^ diesc rathspersonon : Caspar
Geiszler, Augustinus Copenbiler, Hans Fintlich, Adam FrSUcbj
Hans Wyttygk, Barttel Baudisch, auch viel mittwooer und el-
disten aus der gemein zusambt den Kryblitzern, Aldesfettem,
Hubruckem, Parsznitzern und die pauem vom Dr>berlin und
Kautt etc. etc.
Item auf des wolgebornen herm N. vom Nachods seiten
sind diese hienach beschriebene herm und leute auf dio gre-
nitzen komen, dieselbigen geholfen, alles, so darzu von nStcn*
richtig zu machen, wie dan geschehen ist etc. etc. und sind
diese hienach beschriebene hern und leute zur stellc gewesen :
item zum ersten der her Jan Buchlowzky z Krzysslowj^tz,
dieser zeit haubtman auf Náchod, und der pan PRter Straka
z Studitz, der pan Gyrsik M. Pisars, schreiber auf Náchod, mit
sambt diesen gemeinen pauersleuten, die Pauszwít7.erj die
Schwadowitzer, die von Sauchowitz und die von Aupell etc, etc-
Item zum ersten so ist aus befehl eines erbam raths ge-
raciner stadt Trautnaw vorschaffet worden, einen newen míllstein
ausz der spittalmtihl auf Hans Schmids wagen (imd ein wcrck
stiickc) hinaus auf die alte Trautnawische grenitzcn auf den
Stadtberg zu fiihren, wie geschehen ist. also ist das werekatiicke
erstlich abgeladen und zun eineni grenitzstein gemacht worden,
und ist ein grosz kreize darein gehauen und ein the T daruber,
der stadt Trautnaw namen bedeutende. dieser grenilzstoin ist
fome zu, wo der Trautnawer und des hern von Náchod griinde
und grenitzen im anfange winkelrecht zusamenstossan mit den
von der Kriblitz und der von der Pauszwitz erben etc. dassclbigc
ist der crste rechte newe aufgerichte grenitzstein zwisclten den
Trautnawischen und Nachodischen griinden und lierschafteti.
und hat der her Hans Ficker primas in Trautnaw zum ersten
diesen rechten grenitzstain selbst bekreftiget mit dem grenitc-
recht, wie vor alters und nach breuchlich ist, 'das er rait pigncr
hand hat diese drei personen von Trautnaw auf dem ersten gre-
nitzstein mit rutten gestrichen, nemblich Matz Herttehi^ Falten
Wolřfcn, Christof Englern, zum grenitzgedechnis der zeit. es hat
auch der her Jan Buchlowetzky, haubtman auf Náchod, don
Behmen und dem volek in behmischer sprachen angezcigt.
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I
— 267 -
das des hem vom Náchode grúnde beín diesen grenitzstein sich
an der von Trautnaw griinden daselbst endeten und wendeten,
dcsgleichen hat es der her primas unsem leuten in deutscher
sprachen auch vormeldet und angezeiget. item ziim andem sa
sind sie aller von danen auf der grenitz hinausgegangen bis auf
die h6he und spitze des Stadtberges. daselbst ist der newe miil-
stein hingefuret worden auf die alte grenitzstelle, daselbst aut^h
vor 5() jařen zuvor ein alter grenitzstein gestanden hat. auf
diesen newen grenitzstein hat Symon Hittel malér zu Trautnaw
die jarzal also gehauen 1582 und zwei grosse kreize und ein
grossen buchstaben ,the' X g^g^n Trautnaw zu und des hem
vom Náchod wapen |^. Bartel Baudisch hat geholfen, solche
zeichen aushaun. dieser newer grenzmíilstain ist der ander,
und der die rechte alte grenitz zwischen den Trautnawern und
Nachodischen griinden und herschaften haltet gerade den Stadt-
berg herab von einem kreizbaum zum andem, von einem kreiz-
stein zum andem uber die langenwisen gerade auf der grenitzen
bis von dem nechsten grenitzstein bei der Aupen und bis mitten
in das wasser die Aupen etc. etc. und auf solchem grenitzmiil-
stein ist der her Jan Buchlo wzky, haubtman auf Náchod, hienauť
gestiegen und hat nach altem loblichembrauch des grenitzrechteii
zur bestetigung berufifen diese hienach beschriebene 3 personen,
welche der herr selbst mit rutten gestrichen zum frischen gre-
nitzgedechtnis, der zeit zu gedenken. item zum ersten hat dep
her primas gestrichen Adam Gikelbecken den Saxen, der herp
haubtman hat den miiller aus der Pauszwitz Wenzel BrSkeln
auf diesen grenizmulstein gestrichen und Adam Hubnem vom
Aupell etc. etc. von danen sind sic von dem Stadtberge aller
gerade auf der grenitzen gegangen, und in die bewme haben sie
newe kreiz eingehawen. es sind auch den Stadtberg herab
femer drei grenzsteine eingesetzt und aufgerichtct worden bis
zuř buchen unter dem Stadtberge. solche grenitzsteine sind
aller mit grenitzkreizen bezeichnet bis zur kreizbuchen. von
danen ist ein gerade aufgefurte grenitz uber die langen wisen
' Í8 zum wasser Aupa von den Behmen selbst mit dem pflugo
eackert worden, und hat der richter Hanusch von Schwadwitzs
.en pflug gehalten, und haben 10 Behmen daran gezogen. und
on der kreizbuchen an ist der nechste grenitzstain mit eim
^iHli
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n
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krciz bezeichnet und ist mitten auf die newe rechte grenitz
gcsatzt dieser grenitzstain helt auch zwischen Hans Findtlis
und Christof Freysen giltter die grenitze mit. damacb ist aber
mitten auf der wisen auf der grenitze aber ein grosser grenitz-
stain mit einem grossen kreize aufgeriehtet worden. von danen
neben dem wasser Aupa ist der letzte und grósseste grenitz-
stein auf die grenitzen eingesatzt und mit kreizen bezeichnet
worden. von solchem stain anzufahen bis zun dem ersten gre-
nitzsfoine sind in suma acht grosse ansichtige grenitz und kreiz-
steine aufgeriehtet worden. zu mehrer sicherheit ist der her Jao
Buchlowetzky, haubtman von Náchod, auf diesen grenitzstein
gestigen und in mit dem alten grenitzrecht bestetiget, das er
diese hienach beschribenc 3 personen selbst hat mit rutten ge-
strichen zum gedechtnis der grentzungcn; nemblich den Chri-
stof Anděl z Aupitze und den Jan Blassku und den Watzlow
Wrabetz etc. ferner hat der obemelte her hauptman von Ná-
chod dem volcke in behmischer sprachen angezeiget und vor-
meldet: ,aIso ir lieben leute, ir solt alle wisscn, dasdiser neuer
grenitzstain, darauf ich itzt stehe, auf dieser neuwen grenitz, so
gerade von dem Stadtberg herabgehet bis mitten in das wasser
die Aupen, merckt, das dieses die rechte aufrichtig grenzen ist
zwischen den von Trautnaw und zwischen dem hem vom Náchod,
das theil und die seiten, welchs gegen derPauszwitz zugelegen
ist. was aber oberhalb der grenitzen am wasser Aupen hinauf
l}gt gegen Trautnaw wertz zu, das alles ist gen Trautnaw ge-
hSrig, von dem Stadtberge herab uber die wisen und ecker bis
mitten in die Aupen, an demselbigen ufer auf imd ab bis zur
untersten grenitzen mit fischereien und aller alten andern ge-
rechtigkeiten, wie zuvor vor alters. die ander seite aber uber
der Aupen unter dem Tzschischwitzgestaine und mitten in der
Aupen anzufangen und vom ufer gerade auf der newen gre-
nitzen uber die wisen und das stiicke wald am Tzschischwitz-
gestaine gerade den berg hinauf bis auf den kampf, alsoweit
die newen kreizsteine und kreizbewme ausweisen auf der gre-
nitzen, daselb stiick walt, wisen und ufer bis in die helftc dc^
Aupen abwerts ist alles dem herm von Náchod zugehSrig mí
fischereien, holzflSssen und aller recht und gerechtigkeit, wi
es die hem von Trautnaw zuvor auch gehalten haben etc. etc.
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— 269 -
solche ředěn hat auch der her HansFicker, primas in Trautnaw,
zu den Trautnawischen underthenigen geredet und verineldet,
darnach sich meniglich zu riehten westen. item zum andem
thail der grenítzen richtigkeit zu volfuren^ sind die Nachodiachen 244b
leute zusambt den herren und denen von Trautnaw uber das
wasser die Aupen gegangen unter dem walde auf den wisen
hienauf bis wider so auf der andem seiten gegen dem teiclitame
uber. da haben sie am ufer gegen dem Tzschisehwitzgestaine
za angefangen, ein newe grenitzen gerade uber die wisen seibst
aufgefíiret^ und die Behmen am pflugc seibst gezogen bis unter
den wald zun dem grossen kreizstain, darein des hern von
Náchod wapen ward gehawen und krcize. also sind vom be-
meltem grenzstein fiinf kreizsteine auf dieser newen greuitz
auf die grcnitz gesatzt bis an das wasser die Aupen. und auf
den nechsten grenitzstein^ so gegen der Aupen stehet; ist der
her Jan Buchlowetzky gestigen nach grenitz rechtsgebrauch,
solche new gemachte grenitz dem volek in Behmischer sprachen
verkundigt, das die wisen und der walt, so oberhalb der gre-
nitzen dem wasser hinaufwertz, nach den von Trautnaw zuge-
horig sei, aber das theil, so unterhalb der grenitzen dem wasser-
flus nach bis mitten in die Aupen, dasf?elbige ufer gegen dem ge-
staine zu mít fischereien, holzflussen, wisen und dem walde nach 245h
auswtíisung der grenitzen, diese seiten hinab gegen der Pauszwi tz
zu, alles dem hern vom Náchod zugehorig sei. und zum warzei-
chen und gezeugnis, wo es not erfordert, hat der vielgemelte her
haubtman vom Náchod diese 5 personen auf diesem grenitzstein
gcstrichen zun grenitzrecht und frischem gedechtnis der zeit,
nemblich Qiro Řzesnyk z Tekla, Jan Lessekuy, Jan Klauda,
Kzysek z Bartowitzych und clem grossen Rup etc. etc.
Femcr sind sie aller auf der grenitz gerade am Tzschisch-
wengestaine hinaufgegangen und haben den berg hinauf par
viel newe kreize in die bewme und steine gehawen, und die
grenitzen gnugsam ansichtig und kentlich gemacht bis gar zu
íiller óberst auf dem kampf am Tzschischwitzgestainc, da der
grosse alte grenitzstein, welcher nach drei ansichtige alte
kreize hat; von demselbigen grenitzstein sind die alten wapen
weggeschlagen worden, und an solchen grenitzstein ist wider
von newes des hern von Náchod wapen ausgehawen worden.
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und der stadt Trautnaw wapen zur andern seiten verzeichnet
worden. dieser grenitzstein stehet an der stellen^ das daselb
dreier herrn grenitzen daran zu hauíFen stossen, und ein zil und
eckgrenitzstein solcher dreier grentzen ist^ nemblich des hem
2i5b von Ryssenbergs grenitz, des herrn von Náchod grenitzen und
der von Trautnaw grenitzen. solchen alten rechten grenitzstein
haben die hem wiederumb auf beiderseits mit anzeigung allem
volek; das dieser grenitzstein auf dreier hem grenitzen stunde,
von newen bekreftiget nach altem grenitzrecht, wie breichlich.
und zum warzeichen und frischem gedechtnis der newen grenz-
bestetigung so hat der her Jan Buchlowetzky z Krzysslowitz,
haubtman auf Náchod, mehr dan 16 pei-sonen auf diesem gre-
nitzstain mit rutten gestrichen, Behmen und Deutzsche etc. etc.
item der primas der Trautnawer underthane sind auf dem
grenitzstain mit rutten gestrichen worden; die Porsznitzer: der
f5rster, Adam Staude, Adam Baier') . . . .; die vom D5berlin:
des scholzen son Christof Mentzeb; Jokel Mentzein, Matz
Qrontman*) . . . .; die Hohbrtickner: Andres Markels son*)
ott. 15. Anno d. 1582 den 15. tag octobris ist einem e. rath alhie
die obbemelte grenitzverschreibung ubersendet worden ín beh-
mischer sprachen, mit 6 sigillen besigelt worden etc. etc. item
oci. 22. den 22. tag octobris hat ein e. rath dem alten Bern Leiden beide
breiheuser verordnet, darinen zu breien so lang nach beider
part gefallen.
oct*M. Anno domini 1582 den 22. tag octobris ist von einem e.
rath alhie an des her Ilans Findtlichs búrgermeisterambt ein an-
ordnung geschehen, gemeiner stadt Trautnaw grenitzen zu be-
gehen und zu beraumen (wie geschehen), nemblich die grenitz
zwischen gemeiner stadt waldc am hindersten grenitzflosz gen
Pettersdorf zu gelegen und zwischen HamerHansengutter, de^
hamermcisters von Pettersdorf. und sind diese hienach beschrie-
bene personen mitte gcwesen, wie folget: item Wenzel Sclimitt^
GorgeMeue*', Gorge Kneutzel, GorgeKoch, GorgeNipel, Gorge
Meywalt, Symon Geiszler, Symon Hy ttel, Jacob Tzenger, Jacob
Jordán, Beder Melcher, Hans Scheiber, Michel Bock, Adam
Kleyn, Paul Během ; item die gemein aud der Parsznitz : der
*), '), ») Leerer Ranm.
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- 271 —
schulzeJacob Beder; Simon Frey se, HansStaude, Jorge Wicke^
Matz Kolwe, Gorge Gaberla, Kašpar Beder, Adam Staude, Adaii)
Kolwe, Hans Hampel und beide Adam Beyer, Merten RudlolV,
der junge Hans Staude auf dem berge, Jockel Grontman, Merten
Steyner, Faltz Wicke. diese personen haben das grenitzfloass
hienauf durch gestritte und geritt ausgereumbt bis zum grenx-
bron, da die drei fichten stehen, da Streckers garten anwendet ;
von dannen sind wir die rechte alte grenitz hienauf gegangen
und damach auf der dorfgrenitz zwischen dem DSberlin und
Pettersdorf unter dem Hanichengepirge geruhet. da sind dieae
Doberler pauern erst zun uns komen nemblicli : Wenzel Wiszner,
Mertten Kneyrich, Hans Springer, Adel Beyer, Hans Mentzel,
Christof Mentzel. also sind sié das gestaine und den berg aru ^4(íb
Hanichen hienauf gestiegen und sind am kame bei dem holen
staine hienumb gegangen auf dergrenitzen, so weit der Doberler
grenitzen gehen, von dané herein bis zun dem fiosse, das voi*
dem Píaffenwalde fleist und die grenitz helt bis in der Aelszner
wasser, und von dem wasser gerade hinauf an die strassen. alda
hat Gorge Wicke aus der Porsznitz ausgesagt, das zwischen
dem wasser xmd der strassen ein alter grenitzstein gcstanden
hett, der hat drei kreize gehabt ; den solíte Peter Helwerth zuř
Aelsen weggetragen haben, wie George Meuer auch ausgesag(*t
hat, das Petter Hylwerth seinem vater Michel Meuern, Jacolj
Bedern und Hans Beyern hett ausgesagt und auf dem todtbeth
bekenet, wie er den grenitzstain daselbst hett weggethan und
genomen etc. etc. von danen an helt die strasse die rechte alte
Trautnawische grenitzen unter dem Poltzenstain herfíir bis in
die Líitzen, also haltet die Lutzen der wasserlauf die grenitzen
hienab bis zum Nyemtzie horu etc. etc.
Item den 26. octobris ist Mertten Caspar aus der biittelei *^^*^t ^*fl<
zu Trautnaw entlauffen.
Anno d. 1582 den 10. tag novembris hat der wint das dach ^ov. jw.
vom schlosse weggerissen.
Item den 25. tag decembris ist Caspar Mertten in der h,Da»,ji^
christnacht gefangen worden zu Pettersdorf und gen Trautnaw
wieder in die gefengnis bracht worden. dieses jar sind im
Behmerland sibtzig hundert tausend menschen gestorben, zu
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1
247b
ir»83
— 272 —
Prage 80 tausend, zum Hoffe 6 hundert, zu Graetz 14 hundert
Jaromír 1200. >)
Anno domini 1582 in diescm jar ist das recht und der
rath unvornewret blieben von wegen grosser sterben im Beh-
mcrland. das jar ist d<as bíirgermaistcrambt 3mal herumbkomen^
und sind 33 biirgermaister gewesen in eim jar. diescs jar Lat
es zu Trautnaw grossern wochenmarkt gehabt am donerstag
und am montag, dan zu K&niggretz, ursach sie sind von fern
mít getraide hiehergezogen ; dan es in allen umbliegenden
stettcn gar sehr gestorben hat ete. ete. dieses jar sind im Traut-
nawischen weichbilde gestorben 74. und getaufte kinder ein-
hundert und G8, das macht sexdehalbhundert und 8 stritzel").
und 28 par sind getrciet worden. dieses jar ist das kom ara
kauf zu 40 w. gr. aufs teuerste gewest, die gerste 28 w. gr.,
hawer 12 w. gr., der wcis umb 47 w. gr.
1583.
Mcmoriatief was sich im 1 583 jar zu Trautnaw hat zuge-
tragen und verloflFen.
Jan. 1. Anno d. 1583 den 1. tag januari hat der her Tobias p&r-
her alhie seinen kirchkindern diese 3 spruche zum newen jar
geschenkt ete. ete. Si rach am 5 capittel : ,verzeuch dich nicht,
zum hem zu bekeren und scheub es nicht von einem tage zu dem
andern' ete. ete. und Johanes am 3: ^alsohatgottdioweltgeliebt,
das er seines einigen sones* ete. und Mathei 24: ,wer bestendig
bleibt bis ans ende, der wird selig werden' ete. ete.
Jan. 6 Anno d. im 1583 den 6. tag januari am sontage ^) triům
regum hat Augustinus Hyttel die coraedie zu Trautnaw in Gorge
Hitteis hause von h. drei konigen mit zw61f personen geagieret
sie haben aueh mit dem stem herumb in etzlichen heiisern ge-
sungen und haben 4 sch. bekomen ; und habens unter sich ge-
taiiet und ein halb fas bir getrunken.
O Siolio S. 262.
') Am Rande: ,604*, das ware anf 1 Kind 3 Stritzel
») Alter Slil.
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DarnachamlO.tagjanuariaufdeaabendhatBartelKaszda ^), Jaq. lo.
Gorge Fingera todtlich verwuadet uad init eiaem brotmesser
in die seite gestochen, das im der adem ausgegangen. solchs
ist geschehen in Hans Findtlichs hause. und ist Bartel Kaszda
unbetroflPen der gerichte darvon komen etc. etc.
Anno d. 1583 den 14. tag januari ist Gorge Merkel, nach- jan. i4.
dein er ein lange zeit zu Trautnaw in der gefengnis gesessen
hat, schult halben gefenglichen von Trautnaw gen dem Jauer
zu fíiren geforth worden bis gen Bernsdorf. da sich alle, die so
in hollen solten, im scheps volgesoflFen und geschlaffen, ist Gorge
3Ierkel bar ausgegangen. ')
Anno domini 1583 den 30. tag januari hat der her Christot jan. so.
Watzlow Kapaun zu Trautnaw auf dem schlosze das fasgelt
eingenomen von stetten, so in Gretzischen kreisz geh5rig sein,
und die hem.
Anno domini 1583 den 20. tag marci Mei-tten Caspar das ^^^
iirtel verlesen worden. damach den 28. tag marzi am grindo- mw-xm.
nerstag ^ hat Merten Usslt von Hirszperg den Ditrich in des
her Albrechts hause erstochen nachmittag umb 5 uhr.
Anno d. 1583 den 4. lag aprillis hat Thomas Grebisch von ApHi 4.
der Ohlaw biirtig ein bas und posaun mit zweiundfunfzig hiil-
zeme pfeifFen in die orgel alhie gemacht, nu hat die orgel 7hundert
pfeifFen weniger eine. der bas und posaun constat 42 schock.
Damach den 1 6. tag aprillis hat der her hoverichter das recht Apríi le
alhie vemeuret : Hansz Ficker primas, Caspar Geiszler, Michel
Baier, Gorge Meuer, Adam FrSlich, Hans Himpel, Nickel Frei-
walt, Gorge Neydig, Wenzel Krebs, Matz Matzel N **)
Gorge Koch.
Anno d. 1583 den 22. tag aprilis montag*; vor s. Georgi Aprii 22.
ist der her Albrecht Sigler im Mehem®) gestorben. damach den
4. tag mai ist die orgel verfertiget und die stadtembter besatzt Mai 4
^ ) Am Rande von andrer Iland : ,der junger.'
^) Eingeschríeben von spKterer Iland: ,die noth erforderte es, ich hett
es ihme selber gerathen.*
*) Alter Stil.
*) Leerer Raum.
») Alter Stil.
■) ,Mehem' durchstríchen und von spaterer Hand dariiber geschrieben :
,in Ósterreich zue Felflchberg.^
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1
— 274 ~
Mai4, 6. worden. und den 6. tag mai liat der her Gorge vou Walstayn
den schwatzer Lang Matzen lasen hencken. ')
Mfcí 9 Item den 9. tag mai hat der Trautnawische bittel dem
bittel Matz von Bilszdorf die hand abgehauen vor mehr palt-
zern. ^)
Den 21. tae mai die 3 trometter von Arnaw sind auf ein
Mai *!
"* virtel jar zu wechtern auf den 5berturn angenomen worden.
diese zeit bauet Bartel Baudisch sein haus, und der zalmeister
Ilradetzki bauet auch sein hans vor dera miteltor bein der
briicken. den 20. mai Lienharts Hans von Michel Bachraan
am bruche geschnitten und Stentzel Gorge.
j,j^^^ Den 31. Kirsz Gorgen hans gemalet, reime geschrieben.
Juni 21. Anno d. 1583 den 24. junius bauet Tobias Freise seinen
pfcrdestal steinin in dem gaeszlin am meltzhause.
juH iň. Anno d. 1583 jar den 15, tag Julius am montag^) am ta^
der apostelzurtlieilung ist eine ganze gemein aufs rathhaus er-
fordert worden, und ist in durch den her Michel Bayer ange-
zeigt worden der kauf, belangende das dorf Markauschowitz,
welches der herr Bernhart z Schirtten Reyzky auf Katzschken-
stayn eim e. rath zu Trautnaw verkauft hat umb 22 himdert
JuH 21. sch. meisznisch. *) darauf hat im ein e. rath den 21. tag heuw-
mon am sontag *) vor Maria Magdalena 1 1 hundert sch. anf
dem Katzschkenstain ausgezalt. und sobald das ausstendíge gelt
erlegt wirt, sol es solch obbemelt dorf Markauschwitz in die
jnii 20. ia,ndtafel verschricben werden. damach den 20. heumoii haben
die Markauschwitzer pauem gemeiner stadt Trautnaw gehuldet.
Auř. 9. Anno d. 1583 den 9. tag augusti freitag*) am abent vor
Laurenti in der nacht hat man ein fewrige eompression aín
himel in Schlesien, Během und Mehern gesehen, welchs gegen
morgen und mittemacht gestanden und die nacht gewebret hat
Au- 20. Anno d. 1583 den 20. tag augusti hat der her Adam Silber
auf Newhoff und der hen* Herman Tzetris den scholzen von
') Von spaterer Hand eingeschrieben : ,warura wolt er nicht niit seincm
weibe und kindcrn ertrinkenV*
') Von spáteror Hand dancben geschrieben: ,warum half er ihni nicht
hunde schlagen?*
^) Alter Stil.
•) Dariiber geschrieben: .dazu hab ich geben 10 sch.*
••) Alter Stil.
*} Der Abend vor Laurentius fíCllt auf einen Dinstag.
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— 275 —
Petersdorf Hans Kleyn ') lassen zu Trautnaw martern, den
crsten tag 4 ziige. er hat bekant^ wíe er mit 3 hum zu schaffen
hat gehabt.
Anno domini 1583 diese zeit zu Bartoloniei hat der ber^^^*^
(3Jorge Meyer an seinem biirgermeisterambt lassen die stadt-
mauer und turné decken und mit kalcke ausbessem.
Anno domini im 1583 jar den 26. tag augusti den mon- Aug. 86.
tíig ^) vor Johanis enthaubtung ist der scholtze zu Pettersdorf
Hamer Hans Kleyn ^) zu Trautnaw mit dem schwert gericht
worden etc. etc.
Anno d. 1583 den 1. tag im herbstmon am sontag*) vor sept. i.
!Maria geburtstag zu mitage hat der droer Santman die wagen
beraubt und aufgehauen zwischen der Aeissen und Qebersdorf
und hat den Breszlern viel gewiirtz und samat genomen etc. *)
Anno domini im 1583 jar den 12. tag septembris am doms- sept.12.
tage Matemi •) zu mitage ist zu Trautnaw feuer auskomen in
Tdbis Freysen meltzhaus, und ist die stadt in dreien stunden
gar ausgebrant zusambt der vorstadt vor dem 6berthor, andert-
halb hundert und dreissig heuser etc. etc, wie in diesem ge-
sange zu hořen ist, wie man das vatter unser singet etc. etc.
AIs man zaelt tausent fílnfhundert jar,
Und drei und achtzig, das ist war,
Am donerstag Matemy wist,
Grosz jamr und not geschehen ist
Zu Trautnaw wol in der stadt,
Das man gar fem gesehen hat.
In Tobis Freysen meltzhaus bald
Ging auf ein fewer mit gewalt, *
Welches niemands erwehren kundt.
Die stadt brant aus bisz auf den grund.
') jKleyn* durchstríchen und dafdr an den Rand geschrieben: ,Casper.*
^) Alter Stu.
') fKleyn* durchgtríchen, am Rande: ,Han8 Casper*.
Ó Alter Stil.
^) Hier von spiíterer Hand eingeschaltet : ,het man Hans Kenmans bitte
angesehen, so wer vielleicht das nicht geschehen.*
*) Nach altem Stil gerechnet, wie aach alle spiiteren Daten bis zum
Jahre 1686.
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Die vorstadt vor dem Sberthor
Brant lenger, dan viel anders vor. ')
»49b Der wind wehet ganz ungehewr,
Darmit macht er fliegend das fewr,
Kreizweis iiberzwerch in der stadt,
Viel heuser angezúndet hat,
Das also hocli zugleiche bran,
Menschen und viech gar kaiím entran.
Als sie waren in fewers not,
Man, weib und kind schreít als zu gott,
Zu voraus die kinderleiu klein,
Das mocht erbarmet han ein stain.
Anderthalb hundert heuser aucli
Und 30 gingen auf im rauch
Den 12. september sag ich euch,
Als tag und nacht war eben gleich,
Ara donerstag zu mitagen.
Das marktvolk hilf sehr austragen,
Sie stolen viel in solcher flocht
Den armen leuten unbedocht.
Die kirch und pfarhof mit grosz not
Gar kaum man sie erwehret hot.
Als der kirchturn zu Sberst bran,
Fing es auch an der klrchen an.
SVasser man iiber ďmauer zoch
Und langt es darnach h'nauf so hoch.
Die brun vor hitz auszuckt es bald, ^)
Die breiheuser durchs fewers gewalt,
Das bir nach auf den biitten stund,
Vol koln und brend ging als zu grunt
*) Am rechten Rande der zwoi ersten Strojihen steht: ,Phaebu8 init libmin
et bis Rcna tota sub hora horrendo subito TrntnQvia igne perit, se|>-
tembrís bi8 sexta dies non praeterit orta igncque ilagrasti re^'
Tnitnovia. W. R. H. gratis 8crii)ta.
Am linken Rande stelit : ,Wcnzel Krebn hat Trantnnw angeztint i
dem meltzen/
*) UberHchrieben : ,vora feur versilen balt.*
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- 277 —
Die turiD; íleischbenck und all pastein,
Die branten miteinander ein.
Grosz prausen war iiber der stadt,
Vom Pulx man gefunden hat
Verbrant papier auf zwo meilen weit
Und anders, was der wint zurstreit
Hat in 80 gar grausamer flám,
Das jederman grosz wunder nam.
Viel getraid und futters ist verbrant,
Viel samat, seiden, wurtz und gewand,
Viel kasten, leimat und hausrat,
Ah was da ist in einer stadt.
Was sol ich mehr darvon tun jehn !
Vor viel tausend ist schad geschehn !
Eín stům und magt sind mit verbrant;
Giit und bab auch alles sampt
Den biirgern, krámem allen zugleitíh;
Er wer jung, alt, arm oder reicb.
Gottes zom und das grosse fewr
Verschmelzet als ganz ungeheuer.
Hiener und gaensz sind auch verbrant,
Der biirger vorrat alles samt.
Die leut zogen den dorfern zu,
In scheuren, kellem war ir rhu,
Unter den zeunen umb die stadt,
Grosz jamer man gesehen hat.
Daii liebe armut was so grosz,
Ir viel waren halb nackt und blosz,
Vom feur versengt, das sie stunken,
Von fallen, stossen ir viel hunken,
Leich erschraken und heischer gar,
Der dampf in sie gezogen war.
Die arm gemain ist itzt zustrait 250A
In títete, merkt und in dorfern,
Die zechen und ein ersam rath
Sehen grosz jamer mit der that
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-^ 278 ^
An armen gemeinen handwerksman,
Den niemand zusamen bringen kan.
Elend, wust; einsam und ganz still,
Kein wechter sich itzt muntem will,
^lan hořet weder hund nach han,
Sich reget weder ro8Z nach man.
Des rathhauszeiger ist verbrant.
Der ďmacht die zeit und stund bekant.
O Trautnaw ín dem Behmerland,
Wie gar elende und verbrant
Bist du in dreien stunden gar!
Kein holz in dir zu finden war
Zun eim gcbraw bir tiberall.
Es ist nur alles asch und kahl.
Es ist itzt hundert und 7 jar,
Als Trautnaw auch ausbrenet gar^
Sex und 80 heuser zuhand,
Nicht mehr man ihr dieselb zeit fand.
Der Stamling anders prophezeit
Von itzgem brant auf diese zeit.
Gar kurz zuvor hat man gesehn
Fewrzeichcn am himel stehn
Uber die stadt sonst uberall.
Der pfarher warnigts manigmal
Vor stinden und vor trunkenhait,
Die straf gottes waer schon berait.
Doch soln sie aller gott vertraun,
Er wirt in helfen wider baun,
Wie der prophet Jonas spricht zwar,
Das got des ubels reiet gar,
D'weil er in gont sein heiiges wortj
Das wochentlich 7mal gehort.
Allr nachbarschaft bezal es got,
Welch in handreichung in der not
Ihr milde band aus lieb und gunst
Gcreichet nach des fcuers brunst.
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— 279 ~
Dieselben behiit der liebe got,
Das 8Íe nicht faln in feuwers not
Der uns hat dieses Hed geticht,
Derselbig war daheimen nicht.
Grosz herzenlait hat er gesehn,
Wasz der stadt und im ist geschen.
Ein steinern herz must der mcnsch han,
Ders im nicht liesz zu herzen gan.
Anno domini 1583 den 20. tag octobris hat ein e. rath deroct.^20.
stadt Trautnaw dem hern Bernhart Tzsohirtten Reyszke das gelt
22 hundert sch. meisznisch zal follens vorgniiget vor das dorf
Markauschowitz etc. etc.
Anno domini 1583 den 16. noverabris ist der her cantorNov. le.
und organist Andreas Poli wieder von Trautnaw genfíreyffen-
berg gezogen. damach den 25. tag im wintermoii hat man den Nov. r:^.
neuen seiger von Jaromíra bracht vom Johan Hubken. *) er
gestéhet 55 sch.
Damach am 28. tag novembris ist Tobias Freyse gen ííov. 28.
Jaromirs gefenglichen von Prag bracht worden, und den 27. tag ue*. 27.
december ist iiber ihn zu Jaromirs das urteil verlesen worden,
sich mit den Trautnawern zu vortragen von wegen des brands
etc. etc.
Anno d. 1683 den 16. tag im christmon hat ein e. rath das^*-'- *^''
orstc mal im newen breuwliaus zu Trautnaw gebrawen, und ist
das bir verdorben. der alte breier Barn Leyden verderbts.
Den 9. tag decembris hat der biirgermaister Matheus ^^^ '^'
Metzel zu Trautnaw auf dem schlosz umbfrage gehalten unter
der gemein: welcher nicht seinen breitag gemeiner stadt zu
gute die schulden darmit abzuzalen verwilligen wolt, der solt .
einem e. rath 10 sch. von der bawstelln verfalln sein oder aufs
haus gelegt werden. da ihr viel in der gemein aus forcht und
geldesmangelverwilligten. etzliche aber nicht, undderenthalben
gefenglichen eingezogen Gorge Nipel etc. etc. den 1 1. decem- i>u^. ii
bris ist aber ein fewrige compression gen abeud am himel ge-
sehen worden. gott helf uns !
*) jHubkeu* durchstrichen und daruber geschrieben : ,Saudken.*
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- 280 -
Dei. 16. Anno 1583 den 26. tag decembrís ist eín kaiscrlích mandát
gen Trautnaw komen des bapsts, den neuen Gre^orianischcn
corigirten calender anzunemen, welcher vor eim jar im october
Dm. %a, publicirt wardt. den 24. dis monats starb der pfar zu Lang-
naw Martinus Kretschmer seines alters 96 jar etc. etc. dis jar
sind zu Trautnaw ein hundert und sexundfíinfzig getiiuft wor-
den, und 25 par getreiet, und sind ir 85 gestorbcíK das korn
und weisz zu 2 sch. im kauf, arbes 2 sch. 4 w, gn, haber
24 w. gr.
Dieses jar ward der bischof zu Coln am Beyn evangolifcli und h^t
ein kríg mit den papisten bischof Gepart. ')
85U
1584.
iw* Memoriatief was sich zu Trautnaw im 1584 hat zugetragen
und verloffen.
Jan. 1. Anno domini im 1584 jar an des newen jars tíig hat der
herr pfarr Tobias Scharflfenberg den Trautnawern ctas new^e-
bome kindlin Jesu verehret, dis jar vleissig anzubeten^ und
gott zu danken, das er die fewersbrunst zu Trautnaw nach so
gnedig ara tag hat lassen geschehen und nicht in der naeht^ da
sonst etzlich hundert person in fewers not im schlaf mítte wem
verbrenet worden etc. etc. dises jar ist der new Grcgorianiscbe
calender angefangen.
j»n. u. Anno d. 1584 den 11. januari hat man wieder den iialben
seiger von Arn bracht, den Hans Schwarz hat angoricht und
auf Caspar Scliepsen haus gesetzt. man hat das gl^cklin aud
der spitalkirchcn genomen zum seiger, darauf er ^chlecht^ der
in sechtzehende halber wochen nie hat goschlagen otc. etc- dícse
zeit hat man viel holz gefurt und wider gebauct. nntl ist Morť
ten Konigs hausz am ringe erstlich gepauet worden und líiincl
Tzanes in der 'niderstadt. dis jar sind drei und aehtzig heiser
wider erbauet in der stadt und vor der stadt. it(Mn xu wiasen,
das dises 84 jar alles ist nach dem alten Juiianiscben calender
beschrieben worden.
*) Kiirfurst Gebhard v. Koln tritt 1682 zuř reformirtťu Klrt^be iiber,
musB 1585 das Erzstift verlassen.
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i
— 281 —
Item den 4. marci haben die Ghretzer der armen gemein M*r» 4.
zuTrautnaw hundert schock gesciienckt. darnach den 10. marci M&rz 10.
ist der Trautnawische rath vemewet worden zu Kftniggretz
dunten^ desgleichen den vom Hofif und Jaromir auch. item den
17. marci sind aus Mehem brife uber Michel Kyrchnern komen Mars 17.
drSereí halben, da ist er alsbald ins feld getretten etc. etc.
Item a. d. 1584 den 6. tag aprilis ist ein plotzer sturmwind aphi e.
komen und hat Matz Laeders haus, das new erbaut war^ gar
zu grund ubersturtzt und nidergeworfen, alles geholze daran
zuschmetert und zurbrochen, das im mehr dan in die 50 sch.
schaden geschehen ist. es fiel auch das gewelbe ein auf Tobias
Freisen bawstadt. es sind viel kelier eingegangen, welche un-
gedackt haben gestanden. den 23. aprilis haben die weiber und Aprii 23.
kinder den Wenzel Krebs mit steinen zum mittelthor hinaus
getriben und in ein mortbrenner gescholten; weil durch sein
unachtsamkeit das feur aufgegangen und die stadt verderbt
worden etc. etc.
Anno d. 1584 den 24. tag aprilis haben des drSwcrs Gorge »!»>
Santmans knechte einem baur von der Lomitz beim Hirszberg,
eim leimetkauíFer, hundert taler genomen obig der Altenstadt?
wic man auf Trauttenbach fert im grunde, den Michel Kirchner
solt verrathen haben etc. etc. den 26. aprilis gab Hans Krause Apruae.
von der Landshutten 7 taler 24 personen, die da in von Traut-
naw bis gen der Landshutten beleiten. diese zeit war es ganz
unsicher vor Santman und seinem raubischen gesindel. den
29. aprilis zogen 8 auszreiter und 24 landshiitter den Bresz- Aprií«9.
lischen wagen entgogen bis aufs KSnigreich etc. etc. disz jar
sind viel kraepf und gcwechse den kindem an helsen gewaxen
in und umb die stadt.
Anno d. 1584 den 13, tag mai ist die grosse ncw klausen Mai 13.
auf der Kleinaupen erstmals geschlagen worden. sie gestehet
4 tausent taler, ist aus dem grunde bis zu 6berst 36 ringe hoch
etc. etc.
Anno d. 1584 den 7. mai starb der panerher herr Gorge mhi 7.
von Walstayn und ward am donerstag zur erden bestatet. re-
quiescat in páce. den 12. mai ward der grunt angefangen zu m»i 12.
graben zuř kirohen auf der Bergfreiheit. item den 22. tag mai msi 22.
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^
- 282 - I
ist die zigelscheíne iibcr der L5tzschen wieder auferbauet und
verfertiget worden etc. etc.
Mat 27. Anno d. 1584 den 27. mai ist Lignitz ausgebrent.
jaui 2 Anno d. 1584 den 2. juni sind die rh6r in das new brei-
haus eingegraben und das wasser hineingeleitet worden. den
Juni 4. 4. juni ist der erste gruntstain in der Freiheiter kirchen geicgt
Juni u. worden. den 14. juni ist der seiler Hans Můlstayn am sontag
unter der vesper bein die walkmil unterm wer in die tcufe
baden gegangen und aldaselb ertrunken.
JoH 12. Anno d. 1584 den 12. tag bewraon hat man zu sturrae ge-
leutet, da der schwarze Jokel den Doberlin das getreide wolt
wegnemen. es sind ir 11 verwundt worden; 5 wagen haben
in die Trautnawer zurhauen.
«M. Anno d. 1584 den 17. tag augusti ward Hans Kieyn/) |
17,18. Hamer Hansen son, gefangen. den 18. augoisti fing man den
Christof Stangen und fiirt in auf den Schatzler, darnach gen
Glatz etc. etc.
Aug. ID. Anno d. 1584 den 19. augusti bat der Christof Stange sein
bem den Gorge Sandtman verrathen, welcher 5 jar lang ein |
drewer gewesen und auf den bern Stilfrid auf Newrode gedreiet, j
darnacb auf das Gletziscbe kaiserliche ambt. er raubt durch i
seine knecbt in Schlesing, Během und Mebern. es worden seiner
xeln 13 geredert, und er Gorge Santman war an deni obbe-
schribenen tage von Augustihus *) Geiszlem (des hern Krzynetz-
ken wiltschiitzen) erschossen in dem wald zwischen Slabutin und
Markauscbowitz. er ward todt auf den Schatzler gefiirt und den
Aug. 21. 21. augusti verbrant. der henker hat 6 klofftem bolz an im ver-
brant und in zurhauen miissen. man hat viel zauberei bein im
funden: sichtspiegel, kinderherzlin, kreiter und viel andersmehr
nebcn sein drew- und brenbriefen, der viel gewesen soln sein
etc. es haben auch die GlStzer dem Augustinus *) Geiszler hundert
taler verehrt vor den schus, das er ihren feint erlegt hat. gesehe-
hen unter dem her Herman Tzetres auf Schetzler. — itera den
Srpt. 7. 7. septembris war ein c. rath gesunnes, des her Albrecht Sijjle
') ,Haiis Kleyn* durclistrirhen iind díirioben goschrieben : ,Merten Caujn
•) ') ^Augustinus^ durchstauchon und daruberg^cscbriebeu : ^Barttel'.
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í
— 283 ~
hau» zun einem rathhaus zu kaufen. aber der gemein man wie-
d^rrieth solches. — den 15. septembris ward der Christof Stange sept. 15.
gtín Glatz gefiirt etc.
Aano d. 1584 den 18. tag septembris hat der hofrichter, sept. is.
der lier Jan Chutowitz, zu Trautnaw aufm schlosse das reclit
vemewet also : Caspar Geiszler primas, Hans Ficker, Wenzel
Sciímit, Michel Bayer, Matz Melzel, Angustinus Copenbiller,
Mertten Konigk, Gorge Meyer, Bartel Baudisch, Gorge Ney-
digk, Gorge Weiner und Hans Tzan, Gorge Aitman stadtvoit,
Matz Leder gemeinelster, Gorge Koch, Adam FrSlich, Caspar
ScbepSj Wenzel Neidigk rentmaister, Gorge Weiner, Sigmont
Preise Baltzhern, und Paul Během míilher, Wenzel Schmit,
Gorgcs Ansorge die jungsten etc. etc.
Dteee zeit ist grosse sterbe gewest in Oesterreich zu Wien, in Me-
facm EU Olmitz, Prín, Mehríschon Trybo, zur Site, Gorlitz.
Anno d. 1584 jar den 12. octobris ist des scholzen son 252b
ilertten Kleyn *) von Petersdorf aufm Schatzler geradbrecht
worden, weil er Gorge Santmans knecht war, mit mort und
raubte ete. etc.
Anno d. 1584 den 3. tag novembris ward die gemein von nov. s.
Bim e. ruth aufs schlosz beruffen und in durch den h. Wenzel
ScbniUt angezaiget, ein rath wer willens, unter die gemeine das
geltj ao von den abgesanten aus Během, Mehern und Schlesing
von stetten, ann und reich erbelten worden, der armen gemein
zu gut austeilen wolt, auch das die gemeinelsten solches solten
einer gauzen gemein anzeigen, wie viel des gelds und alls, was in
geachanckt ist worden, suma in gerechnet worden etc. etc. also hat
Adam Frolich ein gemeinelster angezeigt, das solchs bettelgelds
wer fuíjfhundert schock und sechs und ^wanzig schock mehr
3 w, gr, als meisznische zal. es hat ein e. rath aufm Kuttenberg
tauácnt Uiler geborget, vom breiorber und miilnnutzungen solch
gelt wiťder zu erlegen. solche tausent taler zusampt dcm bettel-
gelt wartl als ausgetailt, und auf jedeš hausz wardgegeben sie-
l>L'iidolialb schock gratitudo. darnach den 8. tag novembris ist nov. 8.
vur doin oberthor, denen ilir hab und gut vcrbrunen ist, auch
gťltauszgctailet worden, aufjedeshaus anderthalb schock etc. etc.
*} ^Klo^a* (lurchgestriclien uud dariiber ^escliríeben : ,Cu8|>ar^
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— 284 —
Es hat auch diese zeit in den new gebauten stuben vom
kleiben und leim iiberal unzelich viel heimen und grillen ge-
wutien in allen winkeln, das sich die menschen dorvor entsatzt
haben etc. etc.
Des. 25. Anno d. 1584 am abend Stephani hat Simon Wicke und
der Sbertorhutter ....') Taszler wieder angefangen zu wachen,
die nie gewacht, seít Trautnaw ausgebrant ist etc. etc.
D«x. 2». Den 22. decembris hat der her pfarher vormelt, das dis jar
97 personen weren gestorben, dargegen hundert und dreisig
kinder getauft worden, und 16 par getreiet worden etc. etc. diese
zeit ist daa kom zu 48 w. gr. im kauf gewesen, gersten 40 w. gr.,
haber 20 w. gr., weis 8 schilgen.
»3ft 1585.
1585 Memoriál was sich zu Trautnaw im 1585 jar hat zugetragen
und verloffen.
J*n. 7. Anno domini im 1585 jar den 7. tag januari ist die edle
fraw Barbara Stirtzkin gestorben. man hat von irentwegen5sch.
den armen schillern zu gewande ausgetailet in Matz Metzschela
hause auf ihr gelt und begehrn etc. etc.
j«n. 11. Den 11. tag im jener hat ein e. rath mit Tobias Freysen
zum Hoffe ein recht gehalten von wegen des Trautnawischen
brandes, und er das recht verloren hat etc. etc.
j«n. II. Item im 1585 jar den 14. tag januari hat ein ehrbar rath
alhíe ohne bewilligung einer ganzen gemein des her Albrechts
hans gekauft zun činem rathhause umb neun hundert sch., und
haben das alte rathhaus lasen einreisen und abtragen.
Jan. 18. Anno domini im 1585 jar den 18. tag januari hat der her
Adam Sylbcrimd der her Herman Tzetres und der herKrzinetzke
die dórffer, so zum burklin Trautnaw und Schatzlerischer lehens-
guttcrn geh5rigsind, zurtailet, undhatderherBoleslaKrzinetzke
ein hauptman den her Felix Taborszky gen Kxiensdorf gesctzt,
der die newe feste erbawet hat etc. etc.
MKrz 6. Anno d. 1585 jar den 6. tag marci hat der herr Gorge Alt-
man seinen son Gorge ^) gottseligen ein grabstain bein dt
') Loercr Kaum.
') ,Gorge* durchstriclien und ,Merten* darubergCBchríeben.
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— 285 —
grossen kirchtir in die roauer lassen versetzen, wie zu sehen ist
etc. etc.
Anno d. 1585 den 8. tag mertz hat ein ersaraer rath die Marz 8.
drei bawstellen am rathhause gekauft gemeiner stadt zu gut, des
Nicol Arolts balbierers umb 208ch., derKaetenKirchnerin baw-
»teli umb 15 sch., Matz Ekerts bawstell umb 25 sch.
Item den 18. tag mertzi haben die Gebersdorfermit 6 wagen m*«^ is-
steine zur schule gefurt.
Anno d. 1585 den 30. marci ist auf dem schlosse der landtag míu-zso.
verlesen worden. aber die gomain hat nicht gewiliget, die heuser
zu zertailen und ferner breitage darauf zu geben.
Anno d. 1585 jaré den 12. mai hat ein leinenweber aus *•** i*.
Meíxen singschule auf dem schlosz alhie gehalten.
Item den 14. mai hat Christof Sehaeps den berg uber der *^»* **•
Líitzschen einem ersamen rath alhie abgekauft umb vierdehalb
hundert schock, 2 hundert gereit, jerlich 15 sch. meisznisch. er
iíit zinse und scharberg frei. Faelge zuř Hohebrůcken kauft
ein štuek awe.
Anno domini 1585 jar 21. tag mai hat ein e. rath alhie die ma?2i.
sehide steinin zu bawen vordinget Gorge Widman von Garlitz,
Ton jeder klaffter 9 w. gr. er sol selbst handtlanger halten. die
breíte ist 15 elen, die lenge 28 elen on ein viertel. diesen tag
iíít die badstube vor dem mittekor auch abgemessen und ver-
diiiget worden zu bawen, desgleichen die bittelei auf die alte
Stelle, also ist die badstube und bittelei zuvor gebauet worden,
und die schule verblieben.
Item den 10. hewmon ist das wasser in trogbein denfleisch- •'"^ '^•
benken gemacht zu gehen.
Anno d. 1585 jar den 22. tag hewmon hat ein e. rath der •'"" ^•
gaiizen gemein das breien wieder haimgestallt, von idera gebraw
Lír der stadt zu gut ein taler zu geben.
Item den 26. tag im hewmonat hat man den knauf auf das Joh 26.
ncíwe rathtimelin gesetzt und den zeiger.
Anno d. 1585 den 5. tag im augstmon hat man den mittel- Aug. 5.
turn nidergerissen. am 1. tag september hat man erstmals in der sept. 1.
newen badstuben gebadet.
Anno d. im 1585 jar den 17. tag im augstmon hat ein e. Aug. 17.
ratli Tobias Freysen erbegiitter auf der Kriblitz um 8 hundert
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1
~ 286 —
kauft^ 50 stiicke zurtailet und ein gemaine mít zedeln darumb
geloset. docli ist ein stiick tewer als das ander der wirden nach
taxieret und geschatzt worden.
sopt. 5. Den 5. septembrís haben die beken alhie ein refers dem
rath geben uber ir confírmation.
Sept. 12. Anno d. 1585 den 12. septembrís ist die newe biittelei gar
erbawt worden.
Sept. 16. Anno domini im 1585 den 16. septembrís ist ein e. rath
zu Trautnaw vemeuret worden : Caspar Geiszler primas, Hans
Ficker rathman, Michel Bayer, Mertten KSnigk, Augustinus
Copenbiler, Gorge Mayer, Gorge Altman, Bartel Baudisch,
Gorge Wayner, Gorge Neydeck, Adam FrSlich, Matz Schmidt,
Caspar Scheps foit, Gorge Altman rentmaister, Gaber Tomas,
Scholtz Jokel, Rabe saltzher; spitelhern: Wenzel Schmitt der
junge, Tzor Gorge: kirchenbitter: Baltzer Mergans, Wenzel
Klopel, starb; an seiner statt Jacob Baeder.
Sept. 22. Anno d. 1585 den 22. septembrís ist Casper Geiszlers brech-
haus weggebrant mít viel flax, und ist am sontag unter der pre-
digt das geschrein in die kirche komen und ein auflauf worden
ete. ete.
Sept. 28. Am 28. septembrís ist der jarmarkt verruft worden der
sterbe halben in Během.
ocí**i7 Anno domini 1585 den 17. tag octobris ist der knauf aiif
dem Sberturm gesatzt worden. der Sberturn und die bittelei
gestehen 3 hundert seli. zu bawen. der junge Hans Reisse
Stoltzhansel hat zum ersten in der bitelei gesesen im ei^ten
oct. 18. gefengnis. und den 18. tag octobris ist Paul der bittel einge-
zogen. sie haben 15 wochen am turm und bittelei gebauet. den
xov. ifí. 15. novcmber hat Valerius Beier angefangen, die orgel und
canterei zu versorgen. diese zeit hat zu Trautnaw angefangen
die pěst zu grassiren, das man in die 33 personen hat bein der
nacht begraben.
Nov. 28 Anno d. den 28. tag novembris ist die alte Schréterin *)
zu tode gefallen im newen rathhause. diese zeit ist im newen
rathhause das steineme meltzhaus im stalle dahinten gebaue
das korn ein scheffel umb 28 w. gr., ein maltz umb 18 sch.
'} Úberschríeben : ,Bemliardt Eckertin.*
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— 287 -
Den 23. tag christraon starb der kirchenbítter Wenzel i>ei. si.
Klopel etc, etc.
Dis JEir sind zu Trautnaw getauft worden ein Inindert 44-
m diosem jar hat der pfarher Tobias Scharfenberger lassen ab-
í^eheuj cUe taufkindor ein der halí einzusegnen und vorzubeten.
(tÍ3 jar sJnd 21 par getreiet worden, und sind ein hnndert und
sexinukwnnzig gestorben, darunter 33 an der pěst gestorbnn
in der ytndt und vor der stadt. in diesem jar hat es zu Breszlaw
und zitr St-hweidnitz, Hirszberg gewaltig gestorben, zu Pra^
Prin, Bobem, Mehern, Osterreich und Schlesingen etzlich tau
stnt wcggorafft. gott behůt uns.
Iteni den 21. tag decembris hat ein e. rath wiederurab'*"^'
wechtcr ?íutn erstenmal nach dem Trautnawischen brande aiď
don obertum verordnet, die wache zu versorgen, und so der
seiger selilocht, das sie auch alle stunden auf die glocken die
sttmtlen slreiche anschlagen und ánbiasen solten etc. etc.
1586.
r4b
Memoriál was sich zu Trautnaw im 1586 jar verloffen hat. ih^r,
Anno d. 1586 jar alles nach dem newen calendergerechnet. jňn. ».
den 3. tag januari am freitag vor triumregum ist die edle wohl-
elirenreiche vil tugendsame fraw Lucretia, geborne von Gen-
dfírfj dcs her Boleszlaus Krzinetzken gcmahl, auf dem Schetz-
ler in die kirche begraben.
Anno d. im 1586 den 28. januari dinstag nach Pauli be- Jun. iíK
keruTig L:>t. der her Watzlow Zadawsky (her zu Wiltschitz) auf
íiuttwasser gestorben und ist zu Horitz begraben worden.
Anncř li 1586 den 11. tag ťebruari ist herzog Augustus der kurfíirst i'"''- li-
zu Drcaaen gestorben in der 6. stunde nachmitage. er hatte 17 kinder
Item den 7. tag marci hat das mulrat in der nidermiil d( u ^fíí^
miíbťhitz 3 mal herumgeschlenkert auswendig etc. etc. auf den
andcrn Uig darnach kam bein Bartel Baudischen fewr aus.
Annu cL 1586 den ersten tag aprilis hats zu Gitschin blut gereg^et ; Api ti i.
darnach itcri 20. tag disz nionats am sontag misericordia unter der predigt ^P<^1^-
hat ee SEttm andeni mal zu Gitzschin blut geregnet
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Aprii 8. Anno d. 1586 den 8. tag aprílis hat ein e. rath auf Tobias
Freysen erbegut auf der Kriblitz . . . *) stucke unter die gemein
ausgethailet.
Apríl 11. Item den 11. dis monats ist das weikhaus eingefallen hinter
Hans Hanischens hause.
Apriii2. Anno d. im 1686 den 12. tag aprilís sonobend vor quasi-
modogeniti ist der her Yalcrius Bayer zum cantor und organiste
von eim e. rath zu Trautnaw aufgenomen worden.
Apriisr,. Item den 26. tag aprílis ist an des h. Caspar Qeiszler pri-
mas ambt die schule auf dem kirchhof besichtiget und abge-
messen und hinachvolgens erbauet worden von dem m. Gorge
Widman von Gaeiditz meurer, 19 elen lang, 8 breit; und von
solchem baw gibt ein rath ....*)
Mftl II. Anno d. 1686 den 11. tag* mai ist herzog Gorge von Brig gestorben. *)
Mat 82. {^p„ ^en 22. tag mai hat ea zum dríttenmal zu Gitzschin blut geregnet.
Juni 1. Item den 1. brachmon Christof Hancke fechtschule ge-
jani 10. halten. den 10. dis monats junius ist die spitalbriicke erbauet.
Jui.i 13. item den 13. disz monats ist der seiger auf dem ftberturra gc-
macht und das tiirmlin mit weissem bleche gedeekt worden.
Juni 21. Item den 24. tag brachmon hat das wetter in Gorge
Steíidlers garten am Hopenberg eingeschlagen funf schritte
breit und lang^ eines knies tief und 50 schritte am berge herab
3 elen breit.
ju^i*8. Anno d. 1586 den 8. tag julius ist Jokel Wycke von der
Aldenbuchen in Jacob Bayers hause erschlagen worden.
juii 7. Item den 7. tag hewmon ist die frau Anna Tzedlitzin ge-
storben.
Juil 29. Item den 29. tag ím hewmon sind 62 henaer zu Eoniggretz ausgebrenet.
i9°f() Anno domini 1586 jar den 19. und 20. tag augusti sind die
3 graenitzstritte besichtiget worden, nemblich im PfaťFenwald,
im D&berlin beim Hanischen und im walde hinter dem Bíirger-
walde an Caspar Hansen erbgut stossende. und sind diese hem
mitte auf den grentzen gewest: item der her Jareszlaw Grisz-
beck. der her Kunesch Bohdanetzke und her Watzlow Bohda-
*) ') Learer Raum.
') Nach Grotefend starb Gcorg II. v. Bieg 1586 Mai 7.
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— 289 —
netzky, her Peter Straka, her Tzschirny und der her Jaroszlaw
Rychnowzky, welcher der herrn von Trautnaw beistand gewesen.
item den 21. tag augusti so geschach obbemelte grenitzverglei- Aug. ai.
chung auf Newhoff an einem thail durch obbemelte herrn, an-
derthails durch ein e. rath gemainer stadt Trautnaw und durch
dise darzu beruffene personen : Caspar G-eiszler primas, Hans
Ficker, Wenzel Schmidt, Míchel Bayer, Qorge Meyer, Bartel
Baudisch, Matz Schmitt, Qorge Neydigk, Gorge Altman, Hans
Tzan, Gorge Koch, Matz Leder, Wenzel Rymer, Augustinus
Fidler, die von zechen und aus der gemaín: Bartel Tzan, Simon
Hyttel, Hans Renel, Hans Findtlich, Gorge Kneutzel, Adam
Kleyn, Sigmund Freyse, Jacob Tzenger, Hans Newman, Melcher
Beder, Matz Gawer, Matz Funcke. und ist die grentzverglei-
chung aller dreier obbemelter stritte also verglichen worden,
wie folget :
Erstlich nemblich zwischen dem her Herman Tzetrisz auf
Schaetzler und dem herrn Adam Silber auf Newhoff also: item
der strittige wald, so zwischen den zweien flossen nechst Peters-
dorf zu und am Bíirgerwalde herabflíissen in Petersdorfer wasser,
sol der her Adam Silbers sein etc. etc. item zum andern die spi-
talischen griinde als der Pfaffenwald zusambt den wisen und
dem paur Geiszler und die zwei gertnerheuszlin soln alles zun
spitalischen griinden gen Trautnaw gehorig sein und geriiglich
verbleiben den alten grentzen nach uber Helberts von Petersdorf
eingriffe hinaus. und das DSberler erbe soUen wie vor alters mit '
ihren reinen bis hinter den Haynsberg bis an die Bemsdorfer
dorfgrenitz streichen. und sol solcher vertrag mit newen kreuzen
und grenitzbaumen in monatsfrist verschriben, versiegelt und
bekreftiget werden durch die obbeschriebenen und darzu erbe-
tenen sunshem und underhendler etc. etc. was aber die erbe
iiber die Liitzschen belangende ist, sollen die leute, welche sie
umb ihr eigen gelt erkauft haben, geriiglich gebrauchen und
verbleiben etc. etc.
Anno domini im 1586 jar den 4. tag septembris umb 12 ^^^\
uhr zu mittemacht ist die spitalmiil zu Trautnaw vor dem nider-
thor glatt abgebrenet. und ist dem muller Hans Graffen sein weib
Ursula und ihre magt Helena, Hans Hoffmans tochter, sie alle
beide in einem bette zu pulver verbrant und 3 kiie, 19 gense,
19
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- 290 —
9 8ch. eleu leimat, futter, mer dan 3 maidcr malgetraide und
gelt, das sic zum tail 40 taler haben wider funden. und der stadt
grosz Bchaden daraus erfolget ist
Item Caspar Ríicker miller hat die spittalmul wider ange
noraen zu bawen, darvon im ein e. rath 60 sch. gegel>en. hat
aber nicht mit solchem lohn koneu reichen.
Sept. 10. Item den 10. dises raonats ist feur auskoineu im meltzhans
unter dem newen rathhaus, gottlob gedempft worden. item den
Sept. 1.3. \3f. tag dis monats hat man ein fewrige compression auf das land
zu Meyssen zu bein der nacht gesehen, am himel straln feiirige
krigsríistung. die zeit fing die pěst und sterbe zu Trautnaw zu
grasieren, das inerhaib ineimquartalbaldzweihundertpersonen
gestorben etc. ete.
sept.u. Anno 1586 den 14. tag herbstmon hat man dem her hoffe-
richter Jan Chutowitz zu Trautnaw schón ausgeleittet. requiescat
in páce.
Sept. 20. Anno domini 1586 den 20. tag im herbstmon hat der junge
her hofFerichter, des h. Jan Chutowitz son, Benjamin Chutowitz
zu Trautnaw das recht verneuwert : primas Wenzel Schmitt, Hans
Ficker rathroan, Caspar Geiszler, Gorge Meur, Augustinus Co-
penbiler, Michel Bayer, Gorgc Neidigk, Gorge Wayner, Gorge
Altman, Matz Schmidt, Gorge Koch, Gorge Ansorge der junge;
gemeinelsten : Merten K5pf, Konigk, Adam Fr81ich, Bartel
Sept. ÝCu Baudisch, Marx Hampel. item darnach den 26. dis monats sind
die empter vernewret worden: Wenzel Neydigk, stadtvoit; Matz
Schmidt, Hans Tzan rentraaister ; spitalhem : Copenbyller und
Bartel Rukliner ; saltzhern : Tomas Gawer, Hampa Jokel etc.
Opí. 5. — item den 5. tag octobris hat sich der pfarher Bartolomeus
zum Eupel mit eim messer die gorgel abgestochen. — item den
Nov. ifi. 16. tag novembris sind die schuler vor den heusern singen ge-
gangen mendicatum. — item den 4. novembris ist die spitalmu!
gohaben worden. — item disjar sind ein hundert und 42 geboren
und 26 par getreiet und hundert und zweiundachtzig an der
pestilenz gestorben. sonst auch 62 gestorben. gott gnad in. —
ein maltz vor 19 sch., das kom umb 40 w. gr., der weis un
54 w. gr., haber 12 w. gr., gerste zu talern. gottlob, der mic
das jar hat lasen uberlcben. got vorleih weiter sein genade allze
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291 —
1587. 256«
Memoriatief was sich das 1587 jar zu Trautnctw hat ver- isst
loffen und zugetragen, wie folget.
Anno 1587 den 11. tag januari liat Gorge Stentzels tochter J»n. n.
Barbara und Kneyrichs son von der Hobríicken hurerei halben
alhie auf dem kirchhof in der brechen gestanden.
Darnach den 13. januari ist Gorge Zirkler vom Schlesz- J«n. is.
nischen Bentzel mit dem weibe in der Parsznitz gefangen worden,
und hat darnach ein urfriden schweren mussen.
Anno domini 1587 den 16. januari ist Christof Landtmans J»n. w.
sache zwisclien Gorge Aldtman und Landtman der Trautnawi-
schen gefengnis und der gericht halben vortragen worden zu
Koniggraetz vor den hauptleuten des Graetzischen kreises. und
haben Christof Landtman 28 sch. mussen geben schadengelt
ete. etc.
Anno domini 1587 den 24. tag januari hat ire Rom. kais. J»n- 2*.
mjij. ein mandát gen Trautnaw (imd in der ganzen eron Během)
Iieramgeschickt, darin mehr dan siebenerlai zoll aufgericht sind
zu geben, als von wein, bier, kom, weiz, gersten, haber, hirs,
arbes, maltz, putter, kesz, fische, woUe und von ausgelignem
gelde, von kaufmansgut, golt und silbem stucken und edelgestei-
nen oder kleinotten. und solcher zol sol 5 jar waren. also hat
Jorgc Aldtman und Gorge Schrotter mussen ein ait schweren,
den weinzol dem kaiser einzunemen. desgleichen ist auch Au-
gustinus Copenbiler und Jacob Bayer voraidet worden, den
traidezol und die andern obbeschriebene zoelle einzunemen ir
maj. zu gut etc. etc.
Anno d. 1587 den 8. februari hat der her Bohuslaw Krži- f'®^'"- ».
netzki hochzeit zur Wiltschitz gehalten mit der fraw Beatrix,
des alten hern Watzlow Zadowzkcn gottseligers nachgelassenen
wittiw, des h. Cristoff Silbers tochter etc. etc.
Anno d. 1587 d^n 24. tag marci hat ein erbar rath gemai- rnnsi.
ner stadt zu gute sechshundert schock meisznisch zal zu Braune
ausgeborget auf interes etc. etc.
Anno d. 1587 den 1. aprillis ist die gemain 2^uf das schlosz Aprii 1.
bcschickt worden durch den her primas Wenzel Schmidt. alda
19*
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— 292 —
hat die gcmein bewilliget, gemainep stadt zu gut das stainen
meltzhaus vor dem mittelthor zu kaufen umb 8 hundert sch.
2Mb item femer ist vorwilliget worden, von jedem lOeimrigen fasz
wein einem erbar rath 2 sch. gemeiner stadt zu gute einzustellen
und auf kain unerbawte bawstelle zu breien zulassen.
Apr. n. Anno d. 1587 den 11. aprillis ist BaltzerFischers epitaphium
in die kirche alhie gesetzt worden.
M&i s. Anno d. 1587 den 3. tag mai hat ir kais. maj. gemainer
stadt den traidezoll geschenckt.
Mfti 29. Item darnach den 29. tag mai hat ein e. rath dem her To-
biáš Scharffenberg pfarher alhie die wisen, so zum Pfeflfenwalde
gehSrig, wiederumb eingereimet.
Juni ic. Anno 1587 den 16. tag junius ist das turmlin alhie auf die
kirche wiederumb von newes erbawet worden durch Michel
jani 20. Schwan. item darnach den 20. tag im brachmon hat man in der
newen spitalmil erstmals wider angefangen mit zweien gengen
zu malen und itzt mit dreien. femer ist auch von eim e. rath
zugelassen und erlaubt worden, 4 klaftern birkenholz auf jedeš
haus in der stadt am Tzschisswitzergestain scheitten zu lassen.
,^'j7 Anno d. 1587 den 13. Julius hewmon ist aus irer Rom. kais.
maj. befelch ein grentzung am Schwarzenberge angestellet
worden zwischen des herrn ^) . . . . von Walstain auf Arnaw
griinden und ir Rom. kais. maj. griinden imd gepirgen etc. etc.
und sind aller auf der Pergfreiheit ankomen und eingeritten und
haben also lange von dem 13. Julius bis auf gen 27. tag jali
nemblich 15 tage mit der grenitzhandlung umbgegangen und
haben allein in einer herberge beim Gorge Hanken, richter auf
Pergfreiheit, vorzeret einhundert und 24 taler. dan teglich auf
9 tische hern und knechte gespeiset worden daselb. item den
jttU 19. 1 9. tag juli sind auch ankomen ir Rom. kais. maj. procorator und
promissarii, item der her Wilhelm z Wostrowetz, her Watzlow
Kamensky mit seinem son Jan Kamensky, item der h. Lorentí
Weiszperger und ein kamerdiner, her Girsik Kemitzer von
Domdorf, Behmischer kamerschreiber, der her Watzlaw Berka,
257a jjgj. Adam von Sternberg. item nu folgen die kais. comisariep:
her Wilhelm Opersdorfer, her Watzlow Richnowsky, her Jar
*) Leercr liaum.
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— 293 ~
slaw Chruscb, Jaroslaw Einzky z Wchynitz, her Wratislaw
z Mitrowitz, her Jan Kapaun, her Watzlow Wodkolek, her Chri-
stof Bukowsty, her Bohualaw Tyemin, herQéorg der Elste [?],
her Wratislaw z Mitrowitz. item nu folgen ihre zugegebene frein-
de: herÁdamzKunitz, her Albrecht Gottfried, her Watzlow Kj-
zinetzky z Tonowa und der her Albrecht Petzingar, Peter Straka
und drei schreiber, ir Rom. kais. raaj. procoratorií: der h. Daniel
Buchelberger, h. Watzlaw More, h. Tobias More, Daniel Jan.
Diese 26 obbemelte herren und personen sind anstadt ihrer
Rom. kais. maj. zur stel gestanden iind neben in der her Caspar
Kus, forstmaister ir Rom. kais. maj. uber dic Trautnawischen
kaiszrischen gepirge. femer íst der Adam Silber, her Herman
Tzetris und der her Enlibsch, her Watzlow z StornubaStryples [?j,
herr Dywiach Marquaii;, der do der frau Barbara Mitzschanin
tochter hat, diese fiinf herren auch zugegen gewest. und an des
her Wilhelras Mrtzsskowzken stát ist gewest Hans Erhart von
Hohenelben, und anstadt des hem Jaroslaw Krzinetzen ist Maths
Pfeil von Wiltschitz gewesen etc. etc. aber der herm gebriider
von Walstain auf Arnaw, welche mit der Rom. kais. grenitzen,
ihrer aller ganzer beistand von adel und volek ist nicht be-
schriben worden, derer auch gar viel gewesen sind.
Also haben den 22. tag juli und den 23. tag hewmon die ^"^^
kaíserischen comisarien, procurator und promissarii, auch alle
herrn auf baiden parten, die kaisrischen und Walstaínischen,
darzu alle andere herren und herschaften, so ihre graenitzen am
Schwarzenberge zu weisen, haben die graenitzen unterm Schwar-
zenberge angefangen hinter dem Johannisbronnen. dieselbige
graenitz hat der herr *).... von Walstayn zwene tage umb den
Schwarzenberg wider alle einsage aller anderer zuvoraus ir kais.
maj.graenzungen, auch derrerir.maj.untertanen, herren imd her- ssíb
schaíifcen zuwidermit gewalt graenitzen gegan, die zuvor nie erhSrt
oder bci menschen gedenkens nie begraenitzt ist gewesen oder
bewust etc. etc. item bein solchem graenitzbegengnis sind mit
gewesen von Trautnaw : h. primas Wenzel Schmidt, Hans Ficker,
Caspar Geiszler, GorgcMeyer, Matz Schmit, Gorgc Koch, Gorgc
Altman, Bartel Kaszda, Bartel Baudisch, Bartel Tzan, Wenzel
*) Leerer Raum.
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— 294 —
Herolt, Fabián Aust, Hans Scheyber, Míchel Freiwaldt, Jacoli
Beder, Merten Pitzsch, Jacob Ansorge, Hans Ditrich, Wonsel
Schmitt, Hans HauíFe, Jacob Tzenger, Adam Reychel, Ihuis
Kenel, Gorge Krebs; aus der Aldestadt: Gorge Just, Andrt^í*
Ladcr, MatzStande, ChristofGruszher; inderstadt: Jacoli líabe,
Simon Hittel. es sind auch obbemelte personen voraidet wířnlťn,
zeugnis ir Rom. kais. maj. zu geben der gránitzen halben^ t&Q
auf den Trautnawischen gepirgen am Schwarzenberg csijid ge-
grenitzt worden. item es sind auf beider part die grenitzzcugiiís
zwene tage lang verlosen worden gegen einander. solche Bollen
ins landrechtkomen, imd die gracnitzungdaselbstgeSrtert werden
sol, darauf ihr Rom. kais. maj. schon albereit ein grosz iinc^í^t
und viel geldcs darauf gegangcn ist. dan man hat aus kaísers
beittel auf der Pergfrciheit in den herbcrgen vor die hern conii-
sarien aller obbeschriebenen herrn und ir gesinde vor ros?* und
man alles zálet, was verzeret ist worden etc ete.
•'°" ^' Anno d. 1587 den 28. tag juli ist Nicol Freiwaits todjter
Rebeka ertrunkcn in der Aupen; ist erst auf den 8. tag fiinden
worden. densclben abend sind die pferdediebe in der Pařezu i tz
gefangen worden und Barttels Christman im DSberlin etc* c t('-
Sept. 9.
Anno d. 1587 deu 9. tag septembris hat der h. Joliaune^
Rose von Turn aus Preusen, schulmaistcr alhie zu TrautnaWj die
schiilier zum ersten male in der newen schuUen gelem *^t. und
ist der kieinen latein zum erstcnmal gewest: deus gott, pre-
ceptum gebct. und ist Valerius Bayer cantor und organist dieííe
zeit gewest etc. etc.
Anno d. 1587 Maxíini lián, der 4. son ircrKoin. kais. maj. Ma.x i mi I i ji ni
des II. «eliger und hochlohlicher gedechtniř*, crzherzog zu OesterrriTh ivnH
2.')8a '''"'" ťolnischen koenig erwolet den zwei und zwanzigsten tag nugiiiitL
Aug. 22 und fnigens den 28. t^g si']tt.enibri8 hat er zu Polnischen cron zii OlmÍFí
Sept.28. anf doni tmn gi*.sr]iworGn, und im der biscliof . . . . *) Powolowzki iÍatirlP»#l
den aid und das juramen vorgelesen otc. etc. ist darauf bald in rl^H land
zu Polon gezogcn. do im der grosz canzler Samowzki widerstaiiduii bis
zun dca jungcn Hchwcden konigs zukunft. und weiter vil folcks umbUni-rlit
ist worden etc. otc. ')
') Leerer Kaum.
^) Der am 22. Aug. 1 587 zum Konig v. Polen gewiihlte Krzheníog' ner-
zichtet am 28. Juli 1689 auf die Krone.
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— 295 ~
Anno 1587 den 23. tag septembris hat der junge her Ben- sei>t.xs.
jamin Chutowitz hoffrichter zu Trautnaw das recht vomeuret,
iind Í8t der her Hans Ficker primas, Caspar Geiszler, Gorge
Jleuer, Michel Bayer, Gorge Ansorge, Gorge Wainer, Merten
Koníg, Bartel Baudisch; Gorge Koch, Jacob Beder, Saurfleisch,
Jacob Bayer etc. etc.
Item den 2. tag octobrís sind die stadtempter besetzt worden : oct. 2.
Gorge Aldtman stadtvocht; gemeinelsten : Wenzel Schmit, Au-
gustiniis Gopenbiler, Matz Schmitt; Wenzel Neidig und Balzer
Merganskirchenbitter; rcntmaister: Caspar Geiszlcr und Wenzel
Během der schmit; Tomas Gaber wagmaister; saltzhem: Michei
Schleszner und Andres Klrebs.
Item ferner sind den íiinfundzwcnzigsten tag october die oct. 25.
stellen in der kirchen auf der tuchmachcrcor aller maister sitz
und standt anders geordiniret worden, welche 7 jar lang nie
vorendert sind worden. disc zeit war Hans Tzan und Hans Kenel
zechmaister.
Anno 15H7 den 2. novembris ist ein furstontag in der Schlesing f^e- xov. 2.
halten worden, darin bcschloHScn wordon, dem newen koui{^ Maximilian
in Polen volek zu hilfe zu Bchickcn etc. etc.
Item den 30. novembris hat der her Tobias in der friipre- Nor. so.
digt befohlen, die zechen soliten leuchter und lichte auf ihrc
chore machen lassen, darmitte man sehc, wer auf den chořen
wer, zur ehr der kirchen zir und in allen zu gute verschaffen
solten etc.
Anno d. den 4. deceinbris hat ein e. handtwerk der tuch- j^\
macher lassen zum ersten ein eisemen leichter auf das tuch-
machcrcor raachcn, damach fomc auf der schmide choř. IG.disesoex. le.
starb Bartel Kaszda. ')
Item den 29. tag decembris hat Bartel Tzan von Gorge oe* í9.
8teydlern ein lOeimrigs veszlin wein gekauft umb 40 sch. also
teur war der wein dicse zeit, ein seitlin umb 4 creuzer. item
am heiligen christag sind nur 4 person in der kirchen alhie
zum h. w. sacrament gcgangen, und ist sonst die kirche vol volcks
gewesen. gott erbarm dich uber alle arnie siindigc raenschen
amen. item diezcit ein schefFel wais im kauf umb 2 scii. one
') Der lotzte Satz spSter oingeschriobeu.
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■ I" 1^1
— 296 —
3 w. gr., ein scheffel korn umb 8 schilge, die gei^ten umb 40
w. gr., ein scheffel haber umb 16 w gr. item das jar sind in dem
Trautnawischen kirchspiel getaiift worden einhundert uiid 47
personen. es sind gestorben hundert und eins. dtirgegen bíiuI
auch widerum zwai und 40 par leute getreiet wonlen, gott sei
lob und dank, der uns dis jar mit gesund hat lassen íibcrlcben.
gott vorleili uns weiter sein gnad und miltcn segeii anicu, diT
h. Tobias vcreret zum neuen jar allcn das neugeboi ne kíiidlein
Jesu.
»»• 1588.
1588 Memoriatief was sich zu Trautnaw im 88 jar hat zugctragen
und verlofFen ete. etc.
jao. 16. Anno domini 1588 den 16. tag januari ist zu Trautnaw auf
dem sclilosz der becken reversz vor der gemeine vorloj^cn wor-
den. ^) und ist das clause holz verbotten worden, voní wasi^er
nicht zu entwenden bei leibsstrafen, und ein fasz bir umb /.wcnc
taler zu geben. item diese zeit gestundt ein feszlin weín 45 sch,
auszuschencken mit der herngelt und dem kaiserzoll.
2T?95 Anno domini 1688 don 23. tag januari hat der Johanue^ Zain<*Wttkj-,
' ' groszeanzler in Polen, vor Peizen (?) don fiirsten Maxim ilian gcfanguii
und waren inncrhalb einer halben stunde in die 3500 man vAe^i. ^)
iiárz 14. Item den 14. tag marcí dises 88 jar sind 8 stiuideii lung 5u
unseglich viel kroen und tolen 3fach ubereinandi-r uber dsLu
Behmcrland komen gcflogen, von abend gen morgen auf Pol>
nerland zu gczogen.
Apr. 28. Den 28. apriUis hat man am liimol viel wnnderzeichcn ^e^elion, suh-
derlich uber der stadt Krcutzenaw 5 meilen von Mcntz etc. etť.
Mai líí. Anno domini den 19. tag mai hat Mertou Locluuan Hsms
May walden am stein geschnitten und so viel staine von im bracbt,
das sich jederman verwundert, und ist wider gebeiJet durch
Mai 24. gottes hilfc ctc. otc. uud ist den 24. mai musterung zu Koaig-
grctz gehalten worden;
Juni 6. Anno 1588 den 6. tag junius am pfingstmont^ig unter der
friiprcdigt ist umb 7 uhr am halben zeiger hinter Haas Renel^
') Am Bando: ,aber nit gehalten.*
') Da« Treffen bei Pietschen fand am 25. Januar statt.
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— 297 -
bawstelle ein stiick mauer eingefallen auf 20 schritte lang auf
die pflanzen etc. etc. damach den 21. tag brachmon hat sich ein Juni 21.
armer unverstendiger Sclave Bettel-Griger genandt auf dem
Kíichenpusch an ein buche erhengt, der gepurt vom ZeuflFen
etc. etc.
Item dises obbeschriben jares am 15. tag junius ist vor Juni 15.
Trautnaw ein grosz wunderwerk begangen worden mit einem
tanzapfen. *)
Anno domini 1588 den 25. tag julius hewmon am tage s. juh 25.
Jacobi ist ein kaiserlich mandát im Behmerland ausgegangen;
darínen ein munzordnung angeschlagen worden : die kreizer in
Polen und Schweidnitz geschlagen zu 5 pfengen, die 2 kreizer
zu 10 hellern, auch taler und vil ander raUntz darin benamset,
ren wert nach zu gelten. ist aber nicht stett gehalten worden.
Ferner sind im julius und augustus dis jar folgens aus 5
heuser in Trautnaw gebawet worden : Gorge Altman, Jacob
Pilz, Bartel Tirhoff, Hans Ficker, Eenel.
Anno d. 1588 den 1. tag septembris hat der her Benjamin sept. 1.
Chutowitz zu Trautnaw das recht vemeurt, und ist primas wor-
den her Hans Ficker. -)
Den 29. septembris hat ein e. rath dera maister Michel sept.2s)
Schwan den nidertum vordíngt, oben von holzwerg zu batien,
und soUen im 34 sch. darvon geben. und aís er lenger dan 6 26síb
wochen daran hatte gearbeitet, und in Antonis.Scharffen hause
ist die brustwinde gestanden, darmit man das gehtilze hinauf hat
gezogen: also ist anno 1588 den 11. tag novembris an s. Martini nov. n.
abend Absolon Freysen sonlin Absolon ein knabe von 11 jařen
zu der brustwinde gegangcn, und aus uníursichtigkeit ist er mit
der brostwinde an schlafF geschlagen worden, das er in 3 stunden
damach bald ist gestorben. requiescat in páce etc. etc.
Ferner den 26. tag noveraber ist die turmspitz auf den nider- nov. 26.
turn aufgesetzt worden.
Item den 11. decembris hat Gorge Kosckke Dávit Bayern dok. 11.
mit einem eisern pfunde 5 streie auf den kopf geschlagen ; ge-
schchen zu Christof Kochen bei nechtlicher weise beim trunck.
*) Eingeschrieben : ,im flachs geton.*
') Von 268b heríibergenommen.
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und ist aUo Dávit Bayer nie aus dem hause komen, bis er auf
den 13. tag damach von solchen hinterwertlichen sclilegeii auf
Gorgo Koschken erstorben ist. requiescat in páce. und am tage
De». 26. Stepbani gar mit einer langenerlichenprocessionvolckcd, biirgtir,
man und weib und jungfrawen, alr zu paren gangen, erstlích díe
manspersonen, welche von dem hause, daraus die leich getragen
ward, rcichten bis vor Hans Fickers haus, darnach die jung-
frawen und zuletzt die frawen, das diese lange proceesion reicht
vom hause bis auf den kirchhof. und der her Tobias den jung-
ťrawcn und frawen danket, das sie im gehorsamet und ein
schone ordnung im begcngnis der leich bcgrebnis i^ehaltt-n auf
scine vermanung, und hat in glick und segen darzii gcwiínscht
etc. etc.
Item dieses jar ist aus gottes vorhengnis umb Traiitnaw
als zum D6berlin, Markauschowitz, Burckersdorf, Ijíiiigcnawj
auch um Glatz und in der Schlesinge hin und widor auť viel
stellen das rokene getreide . durch miswaxung so wunderbar
gerathen, das also, wan die leutc gepachen und gesíicn Imben,
das sie gar in kopfen wuste und tíirmblicht krank sind worden,
und so man ein gezeiget hat, ist als ein gelwer giftiger jest auť
dem teig geschwumen etwan von miltaw wegen etc. etc. Aa^
korn zu talern ein scheffel. man hat dis jar viel getreide autí der
Schlesing von der Schweidnitz gen Trautnaw gefurt, die gerste
zu 25 w. gr., der haber zu 9 w. gr., ein feszlin weiu umb 4n
sch. item dieses jar sind einhundert 75 kindcr getíiuft wortlen
und 114 gcstorben und 32 par getreiet worden. der her TohÍAs
gab zum neuen jar den geistlichen die patriarchen und pro-
pheten Dávit, Paulům, Jonata, den zuhorern Ninive, den biirgern
Sodoma und Gomora zum exempel, der obr igkeit CcmsUntinum
magnum kaiscr, den jungen chemcncrn den jungen Ti ibías, den
alten weibern Sara und . Elisabeth, den wittewen líanna, dvu
jungfrauen die jungfrau Maria, den gesellen den jungen Josephj
den kindern das kindlein Jcsu und alleu in gemeiji Sirach am
5, capitel: ,vorzeich dich nicht zum hcrn zu bekercn und BcheiW
nicht von einera tage zum andcrn.'
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Á
299 —
1589. M0I
Mcraori«atief uber das 1589 jar wasz sich zu Trautnaw hnt rsi^íi
zugetragen.
Anno d. 1 589 den 3. januari ist ein kaiszrisclie post in Pí^k^ii J*t!. a.
dreilmndert starek zu Jaromír durchgezogen des erzherzogí*
Maxmiliáni halb. item den 20. januari ist zu Trautnaw niiriri J*". í^.
schlosz ein mandát vom kaiser komen, darin das fliszhol/i \nú
leibes und lebensstrafo verbottcn zu stelen oder zu nemen iíit
otc. ete. ferner ist von činem e. rath der gemein angezei^ und
befohlen worden naeh laut der Behmischen stadtrecht: was ein
man mit seiner tochter zum hairatgut mittegibt, sol gegcbeii
bleiben nach irem todc und dem aidam nichts wieder genoiiien ;
desgleicbem einem weibe, so sie schwanger verbleibt nach Iri-n
maneš tode, und das kind getauft wird etc. ete.
Anno 1589 den 21. januari hat der her Bohuszlaw Krj^i Jjin. ai.
netzky seine fraw Lucrecia (geborne von Gendort") aufm Sclietz-
ler wieder in der kirchen lassen ausgraben, welche von des 1Ó8H
jares des 3. tages januarii aus irem ruhbettlin gehaben und grri íím. -i-
Wiltschitz erstlich gcfuret worden in die kirche. ferner nael* der
leichpredigt den 23. jener ist sie gen Roschalowitz gefíin t, und í*" ^^
alda bein ihrem erschen hem von Schellenbergk begrnÍKin
worden.
Anno d. 1589 den 1(>. februari hat Simon Geiszler AlM í^^^t^ n
nusz Baumgarten mit stechrcitcn 3 sch. abgewunen, und huhen
darauf die tuchmacher in 3 stunden vor 7 sch. girstenbir ituu*
gesoffen zu Gorge Haken. ecce.
Anno d. 1589 ist Gorge Scheyber in trunkener weise alk^in
mitoim lichte heimgc;j;angen und hat sich gelegt. das licht int iris
bettstroh gcďallen, und er ist vom fewer erstickt zu mitternaoht
im kleinen heuszlin gegen des hcrr pfarhcrs stellen uber etr. vh\
Anno d. 1589 den 24. t;ig marci ist Gorge Koschkr síUMití^s^,
Trautnaw geťangen und eingesctzt worden von wegen des Ual
schlags, so an Dávit Bayern in des hcrrn Demin hause bcř;au
jen war worden etc. etc.
Den 11. juni ist alhie auťdem schlosz singschule gehalt^sti Juňi ii*
Yorden.
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Juni 88. Anno d. 1589 den 23. junius ist dem herr Adam Silberdas
brechhaus beim Newenhof abgebrent, darin im mehr dan zehen
sch. kloben flax mitte verbrenet ist. geschach gar friie etc. etc.
Anno d. 1589 ist der knauf auf den niderturn gesatzt wor-
den, und ist der niderturn niit bleche gedecket worden. con-
stat 14 sch.
Aug. 5. Item dis jar den 5. tAg augiuti sint zur Site víerdehalbhnndert
Aug. 10. beaser ab^brent. damach den 10. tag augusti ist die stadt Gitzscbin gar
abgebrenet, und ist bei einer bekin vor dem tor das fenr anskomen. ')
Anno d. 1589 hat der gestrenge herr Benjamin Chutowitz,
ir. Rom. kais. maj. hoíferichter des Preger scldosses, den 26. tag
Aug. 26. augusti zu Trautnaw den rath und das recht vernewet, und
260b sind hienach folgende personen in rath erwelet worden : heir
Hans Ficker primas, Caspar Geiszler, Michael Bayer, Gorge
Koch) Gorge Ansorge der junger, Gorge Altman, Toraas Krause,
Adam Krebs, Wenzel Neidigk, Gorge Steidler, Adam Kleyn,
Hans Gorda; die 4 gemeineldisten : Wenzel Schmitt, Gorge
Meyer, Mertten Kónig, Matz Leder. ferner ist dismals die flei-
scherzeche bestetiget worden durch den hern Benjamin Chuto-
witz mit willen eines e. rath und der ganzen gemein wie folget:
item es sollen nicht mehr als 22 fleischbenke in Trautnaw er-
bauet werden. item ein e. rath sol 6 fleischbenke bauen gemei-
ner stadt zu gute, dicselbenzuvorzinsen oderzu vorkaufen nach
irem gefallen. item ferner so sollen die mitwoner in Trautnaw
macht habeU; so oft sie woUen, ihr 4 ein rind zu schlachten und
zu keifeU; auch ir zwene ein schwein zu schlachten im jar, wan
sie und so oft sis bediirfen. ferner mag auch ein jeder mitwoner
eines von kleinem vich schlachten, es sei ein kalb, ein scheps,
schoff, zige oder bock im jar, so oft ers auf sein haus bedarf
und erkauft, so sollen ims die fleischer schlachten; nach laut
irer vorigen privilegia sol in die belohnung vom schlachten cr-
folgen etc. etc,
Aug. 24. Item den 24. tag augusti hat die GUntter Lehne ein jungcn
son geboren, der da zwo nasen hat gehabt, welcheu der herr
Tobias Scharffenberg hat getauft etc. etc.
Sept. II. Item den 1 1. septembris ist am Schwarzenberge der greu -
spruch gegangen zwischcn ir. Kom. kais. maj. gcpirgen und a s
') Uber den Brand von Gitschin vergl. Weleslawin kalendář S. 42ř
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wolgeboren herrn h. Carols v. Walstain gríinden. und hat der
her von Amaw das recht verloren. item es sind viel grentzsteine,
niit wapen gehauen, aufgericht worden. ir. maj. wapen mit
dem adler ist zwischen den Hohenelbischen und kaiserischen
griinden oben neben den weg gesatzt worden, damach des herm
von Sternberg und des herrn Berken von Dube. auch sind etz-
liché eiseme wapen, so auf Hohenelbe gemacht waren, durch
die grenitzbeum geschlagen anstatt des terminus.
Item den 23. tag septembrís, als die son in die wage ging, ist die Sopt. 2S.
furstliche dQrchleichtigkeit Maximilian wieder aus Polen komen und znm
Náchod uber nacht geleget etc. etc.
Item den 24. septembris hat Brick Matz buse getan mitsept.24.
seiner Gretten.
Item den 1. december ist Nickel Reytter vom Schweinen- nes. i.
bratten zu Trautnaw mit dem schwert gerichtet worden diebstal
halben.
Item den 5. december war Michel N. von der Landshutten Des. 5.
alhie diebstal halben gehenkt worden.
Item dieses 89. jar hat es ein so uberaus heissen somer 26ia
gehabt, das die stein auf dem pflaster in stetten so erhitzt sind
von der sonen, das es die menschen an die fiisse gebrenet hat.
es ist auch dis jar gar viel obst gewaxen in Během und Schle-
singen, sonderlich viel pflaumen, bern und apfel. der wein ist
teuer das seidlin umb 2 w. gr. dis jar ist das kom und waisz in
Během miszraten, also das man es mehrtails ausz der Schlesinge
in Bohem gefuret hat. und ist im kauf das korn gewest ein
scheíFel umb acht schilige, der weisz umb 2 sch. und 6 w. gr,,
ein scheflFel gerste umb 1 sch. und 6 w. gr., haber ein scheffel
umb 76 w. gr., erbs ein scheffel umb 8 schilinge, hirse ein schef-
fel umb 5 sch. und 10 w. gr., ein feszlin wein umb 40 sch.
Item dieses jar sind 163 kinder getauft worden und 33 par
getreiet worden und 94 gestorben. der her Tobias vorehrt der
gemein zum newen jar Jesum Christum und sein h. wort. gott
lob, der uns dises jar uber hat lassen erleben.
1590. 86ib
Memoriatief was sich zu Trautnaw hat zugetragen dieses isw
1590 jahr.
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Jan. 8. Anno domini 1590 den 8. tag januarí, alles nach dem neuen
Oregorianischen kalender gerechnet, hat Hans Renel die feuer-
glocke geleuttet, und isteinauflaufworden (aber der sonenschein
hat im geblendet.) und ist auch zum h. Caspar Nus in der Alde-
statt feuwr auskomen und gott lob erwehret worden.
Feb. 24. Anno domini 1590 den 24. tag hornung ist den fleischern
der sprnch, so auf nechstfolgendem blatt stehet^ alhie auf dem
schloKse vorgelesen worden, und ihnen von einem e. rath be-
folileu; allen und jeden ai*tickeln ernstlich, stett und fest nachzu-
leben nach laut des hienach beschribenen Pregischen ausspruchs
etc. etc.
Fftb. sřo. Anno domini 1 590 den 26. tag hornung ist aus zuiassung
cines e. raths und des h. pfarhers des ehrnvesten herrn Bar-
thelmc Koszda von Pocksteyn epitaphium alhieher in die kirche
uber die treskamerthier gegen dem hohen altar úbergesatzt
worden. es gestehet mehr ais 60 taler. der biidschnitzer Paul
Menhart von s. Annenberg burtig imd unter dem gschlosz Kins-
berg bíirtig hat es gemacht etc. etc.
Diese zeit ist Hans Schmids spruch von Prage komen, das
Hans Schniitt ist von wegen seiner ungehorsamkeit von einem
erbarn rath mit sampt weib und son mit dem gefengnis gestraift
worden.
MlrK 4. Dises 1590 jar den 4. marci erobert g^raf Maunis dle stadt Breda. ')
Mirz 12. Anno d. 12. tag marci am montage Gregoři ist zu Trautnaw
auf dem schlosz der landtag verlesen worden, das man ir Rom.
kais. raaj. den birzol vom gebraw 3 sch. und G w. gr. geben soli.
2C2a Erbare vorsichtige lierrn zu Trautnaw! liebc herrn
freunde! gesundheit und alles andere gutes g8ne ich euch
treullch gemě. was belanget die suplication von den gemein
cltisten und der ganzen gemein, sowol auch von den zech-
niaistern und maistcrn des handwerkK der fleischhacker mir
zugestellt, das hábe ich vernoraen, das abermal ein unvernemen
und erbitterung, welche so viel iar nacheinander gewehret und
durch eurcn vorigen herrn hofrichter, meinen geliebten herrn
vater, sowol auch von niir nach hSchster moglickeit, darmit
es zu befridung und vorgleichung komen niochte, darzu ge-
than ist worden und keiner miihe sich brauchen hat lan, (wie
*) Moritz v. Oranien.
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— 303 -
eB dan zu einer fretindlichen vorgleichung und bestetigung
dessen, gott sei dank, gebracht ist), wiederumb zwischen inen
entstehet; an déme ich nicht wenig ungefatlen sammt dem herrn
iintercaminer s. g. trage. und wer solches selbst fíir seine per-
son fiirnimpt und solche vergleichung auszzulegen und zu
deuten sich unterstehet, und andere darauf anfíihret, dem kan
ich da8 keineswegs nicht billichen, aber nach ferner erforschung
solcher unfriedsamen person wird der her untercammer s*. g.
gegen ihn mit der straffe wissen wie zu verfahren. belangend
aber ihr der suplicanten begeren wegen erleutterung des in
der vorgleichung angezogenen artikels als nemblichen, das ein
jeder nachbar und mitwoner der stadt Trautnaw kan und mag
von grossen vich ein rindvich, es wer ein mastschwein, selbst-
vierde oder einer allein fur sich, z wene oder drei miteinander, oder
wie es ihnen mehr gefallen und sie es deuchten mftchte, schlach-
ten und zu ihrer heuszlichen narung zerhauen und zuberaíten
lassen, wie solche gute ordnung anno d. des 80. jares den
montag nach dem sontag judica oder den 21. tag marci běste- Mara 21
tiget und versigelt in sich weiter ausweiset und sclileist. nun
kan mein vorstand solcher freundlichen vorgleichung, was
den obgenanten artickel antrifft, etwan andere auslegungen
deroselben zu machen nicht ergrunden, sondern befinde uei
mir, das es vorstanden soli werden also, das ein jedcr eur der
stadt Trautnaw biirger mag und kan selbst fur sich oder zwene, ituh
drei, vier miteinander ihn lassen eine saw oder vorschnitten
schwein, es wer ein vorschnitten eber j&rig oder zweijahrig,
gemestet oder nicht gar zu ende aufn ort (daramb itzo zwischen
ilmen der zwispalt ist) ausgemestet als nemblichen zu schmer
tauglich schlachten. darumb wird euch als amptspersonen der-
cnthalben befohlen, das ir, wie die gemeineldisten und ganze
gemein, also auch die zechmaister imd maister des fieisch-
hackerhandwerks furfodert und ihnen im namen des hern
untercamers s. g. bevehlet und sie vormanet, das sie sich mit
solcher erleuterung besa^en lassen und weiter diesen artikel
nicht glosiem. was aber den Mathes Eckert belanget, das ihm
die zechmaister und maister des handtwerks der fleischhacker
ctwas von schweinem fleische genommen haben, sollens sie es
wider ihnen befehlen, das es ihnen soli wieder gegeben oder
nach billigkeit von inen gezalet werden. und wie sich die partci
weiter auch wie gehorsam vorhalten haben, das wollet nicht
unterlassen, mit zufelliger potschaft dem herrn untercamer s. g.
zu wissen zu fugen. hiemit s6ttliche gnade mit uns allen.
datum in Prag den dinstag nach sanct Dorothee des 90. jahres. pe^is.
Benjamin Kutowitz von Áuratz auf Hluboczep etc., land-
schreiber der kleinem landtafel und ihr kais. maj. hofrichter
in der kron Během, — den erbam vorsichtigen herrn búrger-
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maistcr und rath der stadt Trautnaw an der Áupen, meinen
lieben herrn freunden.
Disz schreiben Bol in gegenwertigkeit der gemcineldisten
und gauzen gemein^ desgleichen der zechmaister und maister
des handwerks der fleischhaker geoffnet werden.
MaSei Anno domini 1590 den 21. tag marci ist der fleischer ausz-
spruch auf dem schloase vor der gemeine vorlesen worden.
und haben die schuster wieder die fleischer gesuplicieret an
ein e. rath und an die gemeine^ das sie in die leder nicht gonen
zu kaufen^ sondern den dorfschustern liessen.
Apr. 23. Anno domini 1590 den 23. tag aprilis am ostermontag und
dinstag ist die comedie vom jungen und alten Tobiae alhie zu
Trautnaw auf dem schlosz agieret worden, und sind diese per-
sonen mit im spiel gewesen, wie folget :
Precor seu prologus — Tobias Scharffenbergk der junger,
argumentator — Tobias Konig, der alte Tobias — Hans New-
mann^ Hanna sein weib — Augustinus Hittel, der junge Tobia —
Valerius Bayer, cantor und organist diese zeit, Raphael —
Gorge Finger, Raguel — Augustinus Kaszda, Hanna sein weíp
— Abraham Tzschaepe, Sara ire tochter — Dávit Beyer, Bála
— Bartel Leupert, zwo hausmeide^ — Thamar, Johanes Hof-
man, schaffner — Bartel Thierhoff, kelner — Dávit Fuchs,
kemerer — Jaeob Během, ein hausknecht — Hans Walter, der
ander hausknecht — Merten Domnigk, der 3. hausknecht —
Hans Burger, der 4. hausknecht — Tobias Fiedler, der erste
gast — Sigmund Freysse, der ander gast — Nicol Amdt, der
3. gast — Symon Hittel malér, der 4. gast — Gorge Wehner,
Gabel — Augustinus Fydler, Achior — Dávit Geiszler, Nabott
— Hans Dittrich, Stultus — Merten Andres, Asmodus — Balzer
Fischer der junge, Epilogus — Johan Rosa der junger und Hans
Gopenbiler, Dávit Breuwisch ttirwart. suma 30 personen.
Mai 1.1. Anno d, 1590 den 13. tag mai am sontag jubilate hat es
zum HoflF blut geregnet, von 7 rinen ist es geflossen. damach
Mai 81. den 31. mai an der himelfart ist von einem frembden ein spil
(mit token, wie zum kaukelspiel gehSret) vom júngsten gerichte
Mai 29. aufm schlosz alhie gehalten worden. den 29. mai ist Qorg
Koschken spruch von Prage komen, das er solt mit de^
schwerte gericht werden.
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Dieses jar sonobend vor pfingsten ist die spittalbrticke 'an» »
gepauet und vorneuet worden.
Anno domini 1690 den 22. tag im brachmon ist zu Mar- Jun' 88.
kauschowitz ein steinkolbergwerk gefímden worden, welchs
vom wetter und platzregen entpl8set worden, und hat Jacob
Futter von Markauschowitz den freitag vor Johannis das erste
fuder steinkol darvon gen Trautnaw gefiirt und den schmiden
verkaufit,
Anno d. 1590 den 26. brachmon hat der herr Tobias Scharf- Jiní 26.
fenberg gepredigt, das man zum Kaurszim und an etzlichen
enden in Během das mehl zum backen aus der erden griibe und
brodt biich. das mel hab ich auch gesehen etc.
Anno d. 1590 ist gar ein heisser und durrer somer ge- 263b
wesen, das es eine lange zeit nicht hat geregnet, das die gai*-
tenfriichte, als zwipeln, kraut, mehrn, bonen, hanf, lein, alles ist
ausgeprent, verdorben hitzen halb, und nicht kucheispeise
gerathen ist. also auch in Během grosse kom und getreide-
teurung und mahlteurung gewesen, also das ich Simon Hittel
malér, beschreiber dis buchs, selbst hábe gezelet ein tag 60
wagen schwer korn und getraide aus der Schlesing in Během
furen, welchs geschah den 3. tag hewmon, als ich an Christof •'"" '*•
Springers haus malet. es haben auch die weisgerber von der
Schweidnitz imd anders woher alhie in der tuchmacher walck-
míihl miissen walken wassers halben etc.
Anno 1590 den 18. tag augusti hat der gestrenge herr her ^ug. is.
Benjamin Kutowitz von Aurez auf Hluboczeho etc. etc, land-
schreiber der kleinen landtafel und ihr kais. maj hofrichter in
der cron Během, alhie zu Trautnaw das recht vemeurt, und ist
der herr Hans Ficker primas, Michel Baier, Gorge Koch, Gorge
Altman, Gorge Meuer, Gorge Ansorge, Adam Krebs, Hampe
der fleischer, Bartel Ruckliner, Hans Gorden, Tomas Erausse,
Jacob Beder, darnach den 22. tag augusti sind die Trautnawi- ^^« ^•
schen empter besetzt worden: Wenzel Schmidt stadtvogt, Caspar
Geiszler, Matz Leder, Matz der schwarzferber gemeineldisten ;
rentherm: Casper Scheps und Gorge Ansorge der junger.
Anno 90 sonabent nach Bartholomei ist das gestiille mit Ang. 25.
2 sUzetí in die Trautnawische kirche gemacht auf der tuch-
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macherchor. es haben dío tuchmacher zechmaister Michel
Schleszner und Jacob Burger ein ehrlich leichentuch mit 4 hand-
wergswapen dem handwerk zu ehren zum begrebnis machen
lassen aus der zechladen.
Sept. 16. Anno d. 1590 den 16. tag herbstmon am sontag fnie fiwt uinb mit-
ternacht ist ein erschreckliches erdbeben gewesmi, welchs dnrch viel land
und nazionen gegangon, als dnrcb Polen, Ober- und Niederschleslng,
Během, Mehm, Óstereich, Hungern, in Turkei und Deutschland etc. ete.,
das 68 fumeinblieh zu Wien nnd an viel ander orten faat grosse und
mechtige tume, kirchen, heuser, gchlosser und mauren nidergewurfen, wie
man im druck nach der lenge liset. darauf bald in Schleslen und Beheui
und an allen orten grosz banchwe, weisse und rotte ror unter die kinder
kommen, auch alte und jnnge leut viel gestorben an blattem, boulen und
andem neuen unkenlichen krankheiten. es sind auch viel feuerxeichon
dis jar an viel ortem gesehen worden. ')
()ct.*4. Anno d. 1590 den 4. tag weiumon sind 2 pferdediebe Rum-
ler von Arnaw und Simon *) . . . von der Qíilden EIssen ge-
henkt worden, welch auch morden bekennet. iat in zu gnaden
gewent etc.
oct. 9. Anno d. 1590 den 9. tag im weinmon ist der spnicb der
Trautnawer herschaft und der zugehórigen griinde^ und dorfer
halb gegangen, welchen gemeine statt Trautnaw ihr. Rom. kais
maj. unser allergnedig.sten frauen der Behmiscben konigin ir
sonderlichs kamergut etc. verteidigt bis in die 44 jar und ein
tag bei recht erhalten mit groser unkost. und ist ihr kais. maj.
Rudolpho solcher spruch volkomenlich heimgefallen mit sambt
allem ohn allen entgelt nichts ausgeschlossen, wie zur zeit der
Bohmischen konigin Anna hochlSblicher gotseliger gedechtnis
wideinmib.
Nov. 9. Anno d. 1590 den 9. tag novembor freitag vor Martini im
zeichen des widers in der zwolften stunden ist der gestrenge her
Adam Silber von Silberstein auf ScHurtz und Newhoff gen Traut
naw auf den schloszhof komen und der herr Herman Tzettres
vom Schatzler, und haben mit sich bracht alle hienach beschri*
benen richter und ganze gemeinen etc. etc, und hat zukegen ge-
standen anstatt ihrer Rom. kais. maj. der herr Schattney .....')
und der her Christof Schaffer, irkais. maj. buchhalter, und der her
O Nach Pubitschka (Bohin. Gesch. VI. Th. IH. Bd. S. 306) wurde
Prag und andem Orten am 29. Juni ein Erdbeben verspíirt. Ver
Rezek Beckowsky S. 865, wo das Erdbeben zum 15. September t
meldet wird.
') *) Leerer Raum.
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— 307 —
Nicolaus StOBch von Eaunitz auf Altenbuchen^ und der herforst-
maister her Caapar Nus, sowol der herr Hans Ficker primas mit
einem anhoren . da hat der herr Adam Silber mit korzen worten die
d5rfer nnd das volek wieder ihr Rom. kais. maj. abgetretten mit
danksagung der gehorsamkeit des volks unterthenigkeit, desglei-
chen aueh der her Herman Tzetres auf seinem thail gethan hat;
und haben sie obbeschríebenen kais. maj. comisarii nbei^ben.
also hat sie herr Niclas Stosche an ihr kais. maj. stattangenomen,
und ihr Rom. kais. maj. dornach derBehmischen kíinigin holden
und schweren thun nach ordnung, wie folget : die in der Hohe-
briick, in der Aldestat, in der Jungenpuchen, Marschendorf,
in Weygelsdorf, Porznitz, Kautt, Soer, Hertemsdorf, Pettersdorf,
Albendorf, Rehorn, Lampersdorf, Kinigshain^ Bemsdorf, Kriens-^
dorf, Qualsch, Slabutyn^ Bezig, Kriblitz *), Gebersdorf, Wolten.
die 22 doerfer haben nach ordnung gehuldet. also ist der herr
Schattney und der herr puchhalter, auch der her Nicol Stosch 1 1
tage lang zu Trautnaw verblieben und aller dorfer einkomen
und zinse^ robotten beschrieben und ir kais. maj. zum richtigsten
ein new urbaribuch gemacht, auch alle newc gepe w und forbei^e 264b
beschrieben mit ihrem costen und der gegennutzungen. item es
haben obbemelte kais. comiszarien anstatt ihr Rom. kais. maj.
dem her Hans Ficker primas alhie die regierung und haubt-
mannschaft iiber die dorfer und zugeh&rigen pauren befohlen,
sie zu schútzen und die ddrfer mit Trautnawischen bier zu ver-
sorgen^ und auch dem her Caspar Nns solch unterhaubtman-
schaft aufgetragen, bei neben dem herr Hans Ficker die pauren
helfen zu regieren in abwesen des hern primasen etc.
Item diese zeit sind die thor und mauren, pasteien umb den
kirchhoff mit gehiilzwerk und dachung erbauet worden. Jokel
Rabe lis ein ieuchter aufs tuchmacherchor machen am zech-
meisteramt.
Anno d. 1590 den 19. tag wintermon ist die gemein auf dem Nov. 19.
schlosz gewest und der rath zugleich. da hat der herr Caspar
Nus angezeiget, das sie gut bir breien sol ten, das die scholzen
und pauem nicht zu klagen hetten, und ist hinunter gegangen.
da hat ein e. rath beschlossen und durch die gemeineldisten
') fKríblitz* darchfltrichen.
20*
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lassen der gemein anzeigen, das ein rath wolten selbst einmal
auf jedeš haus in der stadt ein malz breien, bis es herumb kem,
gemeiner stadt zu gute, und das ein e. rath sích verwillget hat,
ein jedem vor seinem breitag (wen er an in kem) acht taler
zusampt dem tischpir und trebem geben wolt darauf ein jede
zeche sonderlich vor ein e. rath geruffen worden und sonderlich
die gemeine, die es bewilligteU; sofer ein e. rath alle quartal raí-
tung thet vor den 4 gemeineldisten und allen zechmaistem^ das
sie nicht tiefer in schulden mechten komen^ dan zuvor, ob es
mehr nutzet oder schadet^ dieweil nach niemandes bewust^ wie
es ihr kais. maj. mit solcher herschaft (es wer kurz oder lang)
enden und wenden mocht. — diese zeit ist auch ein kais. camer-
. boten zu Trautnaw gewesen, welcher brife br&cht hat, das ihr
maj. geides benetiget und und umb 9 tausent taler geschriben,
die auszuzelen zwischen hie und s. Georgentag etc. etc.
Nov. 29. Anno d. 1590 den 29. tag novembris ist der herr Wilhelin
Myrtzsskowzky von Miřsskau auf Hohenelbe zu Prage aufin
Ratzssin gestorben und an s. Barbaratage auf der Hohenelbcn
Dec. 4. begraben worden. *)
265a Anno d. 1590 den 3. tag december haben die schuster ein
new zechordnung aafgericht wie folget. item diese zeit ist Nicol
Freywaldt und Melcher Beder zechmaister gewesen. so hat
Hans Plischke das leder zufellt^ und Michel Bayer hat im ins;
handwerk geworben. da ist vom ganzen handwerk der schuster
beschlossen worden und in ir zechbuch eingeschrieben worden:
item erstlich zum zuschneiden ein fas bier und ein gut firfie-
stucke und 10 sch. ins handwerk bar zu erlegen^ ehe dan sie
die schue beschauen. item eines maisters son oder tochter alles
halb so viel, ein halb fas bir, halb friistuck, fiinf taler in die
zechladeu; ut supra.
Der. 5. Anuo 1590 den 5. tag christraon haben Gorge Altman,
Augustinus Fidler, Gorge Finger, Hans Během, Hans Walter,
Merten Anders die 15 hundert sch. von der Wiinschelburg her-
anf einem e. rath alhieher gen Trautnaw bracht, welchs der herr
') Am Rande: ,Diesc zeit ist auch der qualbron vor dem nútteltbo*
crbniiet worden und infl brelhaus geleitet zum breien. znvor ist auc
das Hosz vom rínlin auf die spittalmiilrade gefurt worden, wintersei
der miil zu gute.
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Hans Mttler gemeiner stadt gelihen hat, dorvon sie auf ein jar
die interes und das kaiscrgelt bar erleget haben auf ein jar lang.
Anno d. 1690 den 5. tag christmon ist der herr Valerius oez. 5.
Beyer von der Lignitz komen und hat sich daselbst lassen zum
predigampt ordiniren. und ist anstadt des herrn Petrus Scharf-
fenbergers gotseligers pfarhers gen Marschendorf vocieret
worden, do er doch zuvor alhie ist cantor und organiste ge-
wesen in die 5 jar lang, nemblich anno d. 1586 den 12. tag
aprillis bis auf diese zeit. und am tage Nicolaui sein letzte re- nez. e.
cordati gehalten etc, und den 9. tag im christmon sein crste Dez. a.
messe gesungen.
Anno 151)0 den 23. tag december hat der h. F611 Matz uudnez. 23.
Foli Michel vom Schmideberg (gebriider) gemeiner stadt Traut-
naw 2 tausent sch. auf interes gelien.
Anno d. 1590 den 17. tag christmon hat der biitteljunge oez. 17.
die rathglocke zufellet in 6 stucke.
Den 26. tag christmon hat der h. Dávit Seydel, herr apt d©i. 26.
von Braune, gemeiner stadt Trautnaw 2 tausent sch. auf interes
gelien.
Item den 18. tag cliristmon hat der herr Erasimus Nus ein oez. is.
lantzknecht erschlagen, die in der nacht haben woUen ein-
brechen, und sind die andern zwene gefangon und in der stadt
gefengnis gesetzt worden.
Anno 1590 den 28. tag christmon sind dise kaiserischen oez. 28
comisari gen Trautnaw komen, nemblich der herr Elias Sytauer 265b
und der Behmische her buchhalter Alexander Schmittgryber,
welche auf dem schlosse alhie eine mapa und abris des ganzen
refieres und der herschaft Trautnaw, dorin der HofF und Ja-
romirs mit eingeschlossen, Schatzler und Schurtz, alle gelegen-
heit der dorfer, wie weit eines vom ander gelegen, mit dem
zirkel ausgemessen. femer haben sie scharfe nachforschung
gehabt in Marschendorf, auch bei allen andern dorfschaften,
der richter und schaf&ieřn der forbergc, und haben gar ein new
urbaribuch gemachet und alle ding vleiszig taxieret, was die
forberge bringen, auch wie viel schafFe und vich darin erhalten
wirt etc. etc.
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Jan. 9.
Jun. 28.
— 310 —
Dieses 1590 jar sind zu Trautnaw begraben worden grosz
und klein einhundert und 43 personen; getauil ein hundert 49,
getreiet 29 par. *)
«*»' 1591.
Memoriál des 91. jares uber Trautnaw.
Jan. c. • Den g, januari am sontag triům regum sind die kaiseri-
schen comissarien wieder gen Prage gezogen.
Item den 9. januari íst das new rathglocklin und der seiger
im rathhaus wieder aufgehengt worden.
Anno d. 1591 den 28. tag januari ist der her Andreas Pol
cantor alhie zum organisten und cantor aufgenomen worden aaf
ein jar, und gibt im ein e. rath 40 sch. und 4 scheffel korn und
dieSumbgenge zu Martini, Nicolai und Dorothea neben anderer
aecidentia etc.
Fob. 7. Item den 7. februari hat fraw Anna Tzedlitzin zu Mertzdorf
geborget einem e. rath alhie 23 malder kom bis auf weinachten,
jeden scheffel umb 2 sch. ohne 9 kreizer.
Feb. 8. Item den 8. tag homung dieses 91 . jares hat der lanzknecht
von der Schweidnitz miissen ein urfride schweren.
Miirz 8. Item den 8. tag marci ist Gorge Koschken urteíl verlesen
worden, und er damach gefenglichen ist alhie gesetzt worden
den 14. mai.
mn 12. Item den 12. marci am tage Gregoři ist der h. Andreas
Polus catitor alhieher gezogen.
Mán 16. Item den 16. tag marci ist das rShrwasser in das breihaus
geleitet und gefuret worden vom rorkasten.
}t^\i. Anno d. 1591 den 21. tag im mertzen hat der herr Tobias
Scharffenberg pfarher alhie ein scharf holzmandat verlesen auf
der canzel, darin das gefliiste schwatzerholz zu stelen vcrbotten
worden etc. etc.
') Auf einem am Endo des Codex angehefteten, nicht paginíerton Qnř
blatt steht eine Notiz zum Jahre 1590: ,Aimo 1690 den 10. sou
nach trínitatis ist Hans Nenmans sohn Chrístof unter deni muln
bei der obernmuhl liindnrch geflossen nnd nichts deun ein kni
wonig zustossen* [August 18].
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— 311 —
Anno d. den 3. apríllís ist die new gloke vom kirchturm Aprii s.
geworfen worden an Jacobs Beders burgermeisterambt item
den 27. tag aprilis Lat Matz Leder die linde bein der halí auf Apr. 27.
den kirchhof gesetzt. diesen tag ist die new gloke gen Amaw
gefiirt worden, anders zu gissen.
Anno d. 1591 den 29. tag aprilis hat ein e. rath lassen den Apr. 29.
m. Onoffrius von Greyffenberg die orgelpfeiffen íibersetzen und
stimen, darvon sie ihm 4 taler haben gegeben.
Anno d. 1591 den 4. tag junius am pfingstdinstag sind juoi 4.
3 hundert schwatzer bolzknechte gen Trautnaw auf den schlosz-
liof komen ; da hat ihn ein e. rath 2 fas bier geschenekt und
umb 2 taler brodt ete. etc.
Item den 5. tag im brachmon am quartember ist das alte Juni 5.
rathhaus und die brodbeneke zu Trautnaw auf dem ringe alles
abgeraumbt worden.
Anno d. 1591 den 23. tag im brachmon sontag vor Johanes Juni srs.
tauffers ist ein grosz gewesser vom regen und klausen komen,
das es des alten Wyck Simons heiszlin neben dem balbirer
uber der briicken hat gar weggefíirt. und hat die arche wegge-
fíirt dargegen iiber und die andern heuser sehr zurissen, grossen
schaden durchs Behmerland gethan, also das man in 16 wochen
lang nicht hat konen in der spitalmfil alhie malen, und stille
gestanden ist.
Anno d. 1591 den 25. tag junius sind die newen brotbencke juni 25.
von einem e. rath abgemessen worden 30 elen lang und 12 elen
breit und dem meister Carol dem Wahl von Arnaw vordinget
worden zu welben und niachen. darvon gibt ihm ein e. rath
30 Bch. und ein fasz bier.
Anno d. 91 den 10. julius ist die maur gegen dem rinlinjun 10.
iiber, so 22 schiňtte lang war eingefallen, wieder angefangen
aufzubauen. item den 15. julius hat man die new glocke wider juh 15.
vemeirt von Arnaw bracht. sie wiegt 11 centnéř, gestehet
55 sch.
Anno d. 1591 den 17. tag julius ist der h. CasparNus und juii 17.
der h. Hans Ficker abgesetzt worden von der regieruug und
vorwaltung iiber die kaiserischen dorfer, so zur herschaft Traut-
naw gehórig sein gewest, und ist ir Rom. kais. maj haubtman
darauf eingeweist worden der Felix Táborsky.
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A^.**5. Anno domini 1691 den 5. tag im augstmon ist der grand
zun newen brodbenken gegraben worden.
Ang. ž9. Anno d. 1591 den 29. tag augusti ist das recfat alhie ver-
neuret worden von h. Benjamin Kutowitz ete. etc., und ist der
h. Hans Ficker primas, Michel Baier *)
Sept. e. Darnach den 6. tag septembris sind die embter besetzt
Sept. 14. worden. den 14. tag septembris hat der alte Wenzel Herolt
lassen den langen stein in die halle unter die kirchtier legen
Sept. 17. zun steinin stufFen zum gedechtnis. darnach den 17. septem-
bris sind die brotbenke von einem e. r. gewert genomen wordeu.
diese zeit ist die salzkamer abgegangen und von jeder kuflTen
2 w. gr. zol, von klein 4 heller.
oct. 15. Item den 15. tag octobris zu s. Galii ist der pfeiler vor dem
niderthor gebauet worden ins turhutters gertlin, und gestehet
8 sch. vom bauen. diese zeit ist das stiicke mauer gegen dem
rinlin uber auch aufgebauet und vorfertiget worden.
Nov. 28. Anno d. 1591 den 28. tag novembris haben irer Rom. kais.
maj. rethe den Schatzler sambt der zugehorung an milIeU; for-
bergen, derfern etc. taxieret umb 17 tausent ihr Rom. kais.
maj. zu gutte von den Jendoriischen kaufweis angenomen, und
wiederum mit doerfem derenthalb vorgleichung sol geschehen.
Des. 17. Anno d. 1591 den 17. tag decembris sind hinter vorwissen
des gemeinen maneš zu Trautnaw die Sbermul und mittelmiihl
zusambt dem pferdzoU eilende dem haubtman h. Felix Ta-
borszky abgetretten und eingereumbt. auf ein schlechten kaiser-
lichen befehl aus ihrer nachlessigkeit und versaumnis zeitlicher
anhaltung bein ir Rom. kais. maj. derenthalben etc. geschehen.
Dieses jar und kurz zuvor ist gemeine stadt in die 7. tau-
send in schuld geronnen. táce frater tu habes malá [?] voce [?]
Dm. 80. Item den 30. december hat Erasmus Nus der junger zu
Bartel Tzanes fenster heraus in die Sberste schulstube ge-
schossen, darnach in die schule eingelauffen, die tiiren zu-
schlagcn, den seinen compan gefangen etc.
Dieses jar sind zu Trautnaw gestorben 108 personen, ge
treiet zwei und dreissig par, getauft 155.
*) Ein groseerer leerer Raum.
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1592. 267a
Memoriál und gedechtnis was sich zu Trautnaw ver- 1592
laufen hat ^
Anno d. 1592 den 1. tag januari am neuen jars tage frii •'•°- *•
hat man zwene pferdediebe von Petteradorf gefangen bracht.
Hempel Jokel vom Gotzberge hat 30 pferde bekant. der hat
ihm selbst die gurgel abgestochen. starb, ward also tod aufm
richtplan gekaepft und begraben. item den 25. tag januari Jan. 25.
waren die Dantzker heller verruft, die Kraker kreizer und
2 kreizer.
Item den 6. tag februari am tage Dórothea ist das wasser Febr. 6.
erstraals bein der mittelmil mit der pompen ins breihaus hin-
eingczogen worden. es haben 3 par stechreiter gestochen zu
fasznacht, und wurden die zigel auf den niderturm gezogen.
Item den 6. tag marci hat ein e. rath den herr Melchor Marz «.
Thomas vom Goldberg alhie zum herr cantor und organisten
aufgcnomen. seine jarbesoldung ist 40 taler und 7 scheflTel nutz-
korn und drei umbgengc, item zu Martini die erste, zu Nicolai
die ander, und zu Dórothea die dritte. auch geben sie im 7 klaíF-
tem holz aus dem Pfaffenwald zu hiilfe.
Item den 20. tag aprillis ist der rohrkasten alhie gebauet Apr. 20
worden an Wenzel Schepsen biirgermaisterambt. femer ist den
25. tag aprillis die breche alhie auf den kirchhof gebauwet Apr. 25.
worden.
Item den 15. tag mai haben die kaiserlichen pauren und wai ib.
gertner zur Jungenbuchen zu Trautnaw auf dem schlosse dem
kaiserlichen haubtman herr Felix Taborzky z Gemnik z Ku-
nessowa geholdet, welche leite zuvor der wolgebome her herr
Bohuslaw Kíynetzke in besitz zu underthanen gehabt etc.
Item den 8. tag mai ist der her Melcher Thomas von Arnaw Mai 8.
hergezogen. item ferner so ist der alte cantor h. Andreas Poli
den 16. mai gezogen. Mai 16.
Den 20. mai hat der Schwede-Polnischer konig hochzeit gehalten. Mai 20.
Item den 18. tag brachmon ist die briícke vor dem niderthor J"n» is
gemacht worden. den 20. tag mai ist die newe badstube vor dem
mittelthor bein der mauer abgemessen worden durch ra. Karlen
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J
^ 314 —
Juni 26. von Amaw, und den 26. tag junius ist der grond darzu ge-
jttni 21. graben worden. den 21. juni gebar eines papirgesellen weib
eiu erschreckliche miszgeburt.
adS.'*i8. Item den 18. tag augusti am dinstag zu abens ist Fridrich
Winkel ein kirsznerxell von Hirszberg ertrunken in der Aupen
unter dem pfarrhofe in der teuifen bein der schleissen am fluder^
als er sich hat w&llen baden. diese zeit ist der niderturm mit
geferbten rot und weissen bretten verschlagen worden.
Sopi 10. Item den 10. september ist das recht zu Trautnaw ver-
neurct worden durch den edlen herrn Benjamin Chutowitz;
da sie darnach auf den abend ein tanz aufm schlosz gehalten
haben etc.
Aig. 23. j^gj^ jgjj 23. augstmon wareu die embter besatzt, und be-
schlossen, das girstene bier zu breien.
oct. 21. j|.gjjj ^gjj 24. tag octobris ist alhie in der newen badstuben
durch m. Severinus Neuman bader alhie diese zeit erstmals ge-
badet worden.
Und zu s. Galii hat der Turek sein wínterleger in Krabatten in die
Christenheit nufgeschlagen, welchs zuvor níemals erhoi-et worden ist.
sor. 27. Item den 27. novembris sind die breizedel zum girstenbier
breien ausgetailet worden, allemal 4 nachbam ein malz zu breien
und 4 in der oberstadt und 4 in der niderstadt zu schenken.
Item der herr Tobias ScharfFenbergk unser pfarrher hat
vermeldet, dass dieses 1592 jar sind hundert und 72 kinder in
(lem kirchspiel getciuft worden und 3^2 par getreiet worden, und
sind gestorben klein und grosz 68 personen. dis jar war das
korn zu talcrn. ^)
268a
1593.
1593 Memoriatief des 1593 jares was sich verloffen hat
Jan. 6. Item den 6. jannari die comedie von h. 3 kSnigen gespielt.
haben 9 sch. bekomen.
') Am Knde der Seite von anderer Hand und dann durchstrichcn :
,Wunderwerk, ein jungfraw gebar ein klnd durch zauberei. a. d. den
80. mai 93. gepar forstmaisters gar schone licbe tochter ein kind.
der vater war ein Casper, die paten sind im Puschkreczem aiich zn
erfragen. ward abor aUbald in der jugpend und kindhait vorschickt,
kam doch in kurz wieder ins vaterland, starb zur AldestatS
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— 316 —
Item den 9. tag januari ist zuTrautnaw eín Tiirckensteuer Jan. ».
auferleget worden. und von einem jedem haus in der stadt bat
man ein taler gegeben^ die hausleite zu 3 w. gr., hantwerger
mer weniger^ eilitzige weiber zn w. gr. den 1 1. januari ist an- Jan. u.
gefangen die Tíirckenglok za leiten.
Item den 25. tag januari am tage Pauli bekerung hat irc j«i. ?5.
Rom. kais. maj. gemainer stadt Trautnaw ihre erste confinna-
tion und privilegium, so sie vom konig Ferdinande hochlSblicher
gotseliger gedechtnis bekomen haben den 8. tag januari im
1542 jaré an des herr Casper Jokels biirgermaisterambt etcetc,
wiederumb von newem confirmiret und bestetiget anno d. im
1593 jaré am tage Pauli bekerung, unseres reichs des R6-
mischen im 18. jaré, des Ungrischen im 21., des Behmischen
auch 1 8., gegeben aufin Preger schlosz, ut supra.
Den 25. marei haben die zur Libau hie lassen einen freien M&rs 25.
woehenmarckt ausruffen, alle freitag zu halten, nicht gen Lands-
hutten gen.
Den 30. tag marci ward ein landtag zu Prage gehalten. Marx3o.
da aber ein minzordnung ausging, und die Dantzker heller ver-
botten worden.
Item femer den 7. tag mai dieses 93 jares ward diese new Mai 7.
coniirmation, wie oben vermelt, erstmals vor einer ganzen ge-
mein verlesen worden bcmisch und deutsch.
Item den 1 7. tag mai hat der h. Caspar Nusz, ir Rom. kais. *"■* "
maj. forstmaister uber der herrschaft Trautnaw gepirge, lassen
vor den thoren ausruffen und verbieten, das lange klauseholz
nicht wegzustelen bei verlust leibes und gutes etc. etc.
Item den 7. augusti ist die kirchhof- und niderthormaur ^"^- ''•
gedackt worden sampt h. Hans Heyden haun. item am tage
Maria geburt das recht vemeiet, den 17. september die emptersept.*i7Í
besetzt. den 7. octobris [starb] die Scholtz Jokelin, war ir im kopf. ^*^*- '•
den 15. octobris die stadtmaur gedackt. den 21. dis monats oa." Jí."
starb der herr zu Amaw. den 7. november h. Leonhart Krentz- nov. 7.
haimer hat alhie geprediget. den 12. november herr Watzlow nov. ií.
Richnowzki, der alte herr zu Kaetzelsdorf, ist gestorben und
am tage Lucia *) begraben etc. etc. ^«*- ^^•
'j Ber Todestag hat wohl statt 12. Norember 12. Des. ku heissen.
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— 316 —
N^*i6 ^®^ ^^' noveniber ist der landtag vorlesen worden aufin
schloBz alhic, wclcher am sonabent nach s. Lucas beschlossen, ín
Během damach an der mittwoch Allerheiligen tag ist publicieret
und ausgegangen und angenomen worden, welchen anstatt ihrer
Kom. kais. maj. Rudolpho Rom. kaisers und koniges in Během
etc. der wolgebome herr hcrr Michael Spanowzky z Lisowa
na Pacowie a Wostrie etc, ihr Rom. kais. maj. alleroberster
schreiber des kSnigreichs Během etc, hat declariert, verlesen,
proclamirt und ausgesprochen : das die stadt Trautnaw solte
nu und in ewigen gezeiten in der cron Během andem Behmi-
schen stetten zu gleichen angenomen und zugethan und einge-
leibet werden, die da zuvormals ein sonderlichs kon. kamergut
und einer Behmischen konigin leibgedinge gewest ist etc, das
sie die stadt Trautnaw hinfort keinen pfandsherren solten haben
etc. item es ist Sfache schatzung in solchem landtag auf-
komen. man hat von jedem hause in Trautnaw ein taler Tiir-
kensteur miissen am tage Nicolai erlegen. item die geldein-
legeledlin sind vor alle kirchen zu setzen verordnet. item vom
aimer wein ein ort zol, vom fas bir 6 w. gr., von eim pint
brantenwein ein w. gr., von fischen vom zuber *) . . . w. gr.
item die fleischer sollen gebeu von eim Ungrischen ochsen
15 w. gr., von eim speisochsen 15 w. gr., von eim Polnischen
12 w. gr., von eim einheimischen 10 w. gr., von einer kalbe
6 w. gr., vom eine kaelblin 3 w. gr., von eim ncrschwein 5 gr.,
von schepsen, stcrr, zigen 1 gr., vom bratlemlin 1 klein gr. —
item von einem jeden pauers hause 20 w. gr., ausgenomen die
schmieden, badstuben, hirtenheuser etc
Dan die8cs jar ist ein gewaltig-er Tiirckenzug in Ungem nnd Kra
batten gewest, das vor Sisck sind 16 tausent Tiircken erachlagen nnd er-
seuft worden in der Cnlpa vom feldobersten h. Fridrich Tieifenbach nud
Nov. 24. den lierm Melcher Eeder. damach den 24. novembris hat der her Frid-
rich Tieifenbach die Ptadt VyHeck in Obcmngem eingenomeu, darsu 8(H)
Not. 18. dorfcr gehom. den 18. tag november gewan er das grenzhans Sabatha
und Divini, und Haniaky das schlos und festnng eingenomen, und sind
vor Selsczien gezos^cn und vor Blauenstain. vom 16. bis anf den letztcn
Nuv 16. novembris diese obbemclte grenzhaiscr dem Tilrken oingenomcn. gott
hclf den armen Christen.')
Item es sind dies jar viel fewrige compression am himel
und viel erschreckliche wunderzeichen gesehen worden etc.
*) I^eerer Kaum.
^) Fessler-Klein. Gesch. v. Ungarn IV. 8. 19 flg.
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— 317 —
item den 27. tag no vembris ist der &berste landriehter der cron Nov. 27.
Během der wolgeborne herr Girsik Borzita z Martinitz 7 tage
alhie aufin schlosz gewest und ein extract aus des herr Adam
Silbers registem und aus der stadt Trautnaw privilegion abge-
schríeben etc. dieses jar war ein teurung: ein 8che£fel kom
urab 2 ach. und 8 w. gr., der waisz in eim kaufe^ erbes ein achtel
unb 9 gr.
Dis jar sind 3 tausent und 46 comunicanten gewest in
unserm kirchspiel ; getreiet 29, geboren 140, gestorben 93.
1594.
2C9a
Memoriatief was sich im 1594 jar zu Trautnaw hat zuge- isw
tragen.
Item den 8. tag januari im 94 jar hat sich Hans Hašen jan. 8.
des beken magt vom Schiimbergk in Breiner Jokels bom er-
seuft etc. etc.
Item den 18. januari hat der kaiszrische herr haubtman jan. ib.
herr Felix Kunesch z Gemnik zu Trautnaw aufín schlosse
knechte aufgenomen in krig etc.
Item den 21. januari ertrank der mUljunger in der spitalmul. Jan. 21.
Anno d. 1594 den 30. januari ist erzherzog Ernst von Wien inJan. 30.
Príissel in Brabant eing^zog^n and triamphierUchen angenomen und em-
pfangen.
Item den 16. tag februari bat man 18 bundert centnéř silberkucben Feb. in.
auf 40 wagen von Niirmberg gen Kuttenberg bracbt, taler zu miinzen
auf den krig ins Ungerland.
Den 17. februari ward Matz Zenger und Hans KratzerP«»»- J?-
verwundt durch den jungen Simon Geyszler etc.
Anno d. 1594 den 18. tag februari ist der her pfarher zu Feb. is.
Trautnaw h. Tobias Scharffenberg gen Prage gezogen, da im
der dritte ladebrief vom herr Berken erzbischof von Prage
kam^ und in der h. Caspar Nusz forstmaister hat citieret etc.
alda im vom erzbischof vorbotten wardt, mit demTrautnawischen
kirchenambt zu ruh sein und sich femer mit predigen oder
communiciren einzulasen^ dieweil er nicht vom Behmischen
erzbischof wer ordiniret. alda der h. Tobias den 11. tag marcÍM&rzii.
wieder von Prage komen und in 31 wochen nicht gepredigt
noch comuniciret bis zu seiner valetpredigt etc.
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— 318 —
ío!b. ^^^ diese zeit im 1694 den 10. tag marci den andern sontag in
der fasten hat erzherzog Mathiasch die festung Novigrad in Oberangern
eingenomen mit dem Balvi etc. ')
Miirzso. Item dieses jar den 30. marci lis ein e. rath alhie die stadt-
niaur vom nidertor an decken mit den weikheusem, wie za
sehen ist etc.
Mjirz2:v Anno d, 1594 den 25. tag marci am tage Maria verkůnd-
gung hat der edle wolehrenfeste herr Felix Kunesch z Gemik,
ihrer Rr>m. kais. maj. haiibtman auf dem burcklien und schlosz
zu Trautnaw uber die kaiszrischen dorfer der herschaft Traut-
navv herr etc. etc., vordinget Simon Hytteln dem malér, die
fenster alle umbs schlosz zu malen, und Gorge Kunerten dem
nieur und meister Sachariesen^ die mauer umbs schlosz za
tunchen und meister Micheln dem zimerman, zu bawen, wie
itzt zu sehen ist constat 5 hundert sch. etc. Peter Finger
vom Schatzler verglast die fenster, Merten der tischler macht
die rcmen und laděn.
A^ř^^is. Anno domini 1594 den 19. tag aprillifi ist der schloszhof
abgemessen worden, den zaun heiiimb zu iuren etc. den 23. tag
Apr. 23. aprilis ward uber dem niderthor der gang mit bretten ver-
schlagcn etc.
Apr. 2«». Anno d. 1594 den 28. tag aprillis ist der kirchweg gepflas-
tert worden etc, und ein neur jarmárek den Hohenelbem
alhie lassen ausruffen etc.
Im 1594 zog der her Lehnhart Krentzhaim gen Rognitz.
Mai 1. er that am tage jubilate sein valetpredigt alhie.
Mat 7. Item im 1594 den 7. tag mai »t der kaiser Rudolf us von Prage gen
Regenspurg auf den reichstag gezogen und alda 6 monat verblieben.
***' '^* Item den 12. tag mai hat der her Felix mit 60 personen
geherschauet, in kaisrischen kiaidung rot lukey roecklin, weisz
gebrem, weise nesteln, schwarz und gel hosen, verkert ge-
bremt auf schwarz gelw, auf gelw schwarz, in stlirmhaaben,
seitenwehrn, bíichsen, und haben zum ziel geschossen aaf der
awen beim Neuhoff. er hat in 2 fasz bier verehret etc.
jnni .1. i|;g,jj im ] 594 j^n 3^ tag junius hat das wetter zu Schleszner
Michel Maywalden eingeschlagen, ist gotlobe gedempt i¥ord< i.
') Fessler-Klein 1. c. S. 21 ňg.
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— 319 —
item (len 30. tag junius ist der schatzheber Melcher Scharffen- Juni so.
berger vom Tzotten bei Lembergk alhie geredert worden, der
5 moerde bekant hat ete.
Anno domini 1594 den 5. tag im hewmon juli hat ein J"" &•
e- rath alliie dem maister Bemten ') von Jaromir
vt^piiingt^ tlas rathhausz, den gang zu welben, die kíiehe, die
rathatiibůn^ den pfeiler und altan sampt dem secret und gibel-
fenstem etc, und geben im einhundert und 20 sch. und 2 fas
biev díirvon. und ist alsbald der grunt zum pfeiler angefangen
zti ^vííhíiTí^ wie oben vermelt ist ete.
Item im 1594 jar den 25. tag juli ist ir Rom. kais. maj. J"" 25.
C47miaarH>n der herr Wratislaus Mitrowitz und der pan Capaun,
die liaben die grenitzen zu Marschendorf in nugenschcin ge-
nomen,
Anno d. 1594 den dritten tag augusti haben diese Traut- Aug. «.
nawische fieischer als Jacob Tzenger, Matz Konig, Adam
Stentzel^ Tliins Rukliner, diese haben eine píiíFelsku oder kaiwe
vor 41 sch. gen Trautnaw bracht. die starb in derselbigen
iiacht. Bie kamen alr in schaden ete.
Anno domini 1594 den 12. tag augusti hat man auf das ^^'^^"jj,
kaisf^rliehe mandát, so ankomen, das aller adel in Během sol
in dm hint zu Ungem wieder den Tůreken zu streiten zihen
gen Hrabe, auch das die stette in Během solten den achten
man Bcliícken, aber aufm lande den zehenden man ete.:
also hat die stadt Trautnaw lasen umbschlagen und krigs-
knecltte angenomen, sowol auch der kaiszrische herr haubtman
herr Felix Kunesch z Gemnik in der kaiszrischen herschaft
Trautnaw ete. diesen tag, wie oben vermelt, waren die loszzedel
zuin giratenbir breien ausgetailet ete.
Diese zeit lisz der h. Hans Hayde sein haus vor dem nider- Ang. 15.
thor bauen und malen ete. item den 15. tag augusti ist die
gemein und alle pauern geschatzt worden zum kriegstair.
Anno d. 1594 den 17. tag augusti hat der e. herr TobiasAug. 17.
8chai^Tenberg pfarher alhie von einem ehrbarn rath ein kund-
schuťt aeines vorhaltnis bis in das 19. jar alhier begehret, nach-
dem er gen Hohenelben ist vocieret worden, und ein freund-
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— 320 —
lichen uriaub begehret. da im dan alsbalde gar eine gate
kundschaft ist auf sein begehren gegeben worden etc. item den
Aug. 18. 18. tag augusti ist beck Pitter in der Aldestadt uber dem holz-
klausen ersoíFen etc.
Aug. 26. Anno domini 1594 den 26. tag augusti hat der edle wol-
ehrenfeste lierr Felix Kunesch z Gemnik, ilirer Rom. kais. maj.
Rudolfs etc. etc. kaubtman auf dem burcklehen und schlosz za
Trautnaw uber die kaiszrischen dorfer der herschaft Trautnaw
etc, hienach beschribene zweiundsechzig manspersonen und
kriegsknechte von der herschaft Trautnaw in krieg ins Unger-
land wieder den Tiircken wolgeklaidet und geríistet fortge-
schickt, erstlich auf Coliu auf die mustrunge wie folget etc.
ihre klaidung war rotě lukairoecklin mit offenen fliegenden
ermeln, 6 weisse striche auf jedem ermel gebremet rundum,
forn ein weisz ,er' R, des kaisers Rudolfi naraen, ein cron dar-
iiber, gelw futter, weisse nestel in ermeln, schwarze wames,
gel und Schwarz pluderhosen und strtimpfe versatzt gegen ein-
ander mit eim strich, jede pluderhosen gelw und schwarz ge-
bremt, sturmhauben, behmische tessaken, halbe hakenbúch-
sen, schwarz pulverflaschen etc. item nun folget ihre ordnung
der rotten :
2^ Ob Item die erste rott krigs-
knechte und ihr rottmeister
erstlich :
1. Paul Feyst,
2. Mathes Myller,
3. Gorge Olber,
4. Michel Zepfer,
5. Christof Wittigk,
6. Hans Keyl,
7. Wenzel Katzschner,
8. Paul Titz,
9. Hans Schmiedt,
10. Balzer Kuttieg.
Die ander rott:
1. Hans Mumser vom Kaut,
2. Maths Kluebenstain,
3.
4.
5.
6.
Eraszmus Henrich von
der Freistatt,
Pawel Kluebenstain,
Mertten Spitzer,
Gorge Hoffmann,
7. Hans Haintz,
8. Hans Popel von Eger,
9. Hans Hoffmann vom Soer,
10. Maths Knauer.
Die dritte rott:
1. Hans Haerttel,
2. Baltzer Herman,
3. Hans Berawer,
4. Michel Gaberlae,
6. Simon Kyselí,
6. Maths Phole,
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- 321 —
7, Jacob Wagner,
8, George Goltman,
1>. Michel Scholtz,
1 0. Der furknecht.
Die vierte rott:
1 . Dávit Nucz,
2. Greger Drescher,
3. Peter Hehbodner,
4- Ajiderle Meszlener,
5. Wolf Moherlín,
G. Mathíj Leyttner,
7. irichel Leyttner,
8- Michel Nutz,
9, Píiwel Ilaeonisch,
10- Han sel Kansberger,
Die ťiLnfte rott:
1, Michel HoíFman,
2, Jacob Sturm^
3, H an s I í t) ffman von Ray n-
erz<
4, George Tzom.
5. Michel Steckel.
6. Merten Ilgner,
7. George Eichhorn von
Lignitz,
8. Adam Baudisch,
9. George Wagner,
10. Caspar Augst.
Die sechste rott:
1. Greger Briisell,
2. Mertten Hylbert,
3. Barttel Kneurich,
4. Jacob Finger,
6. Caspar Langfeldt,
6. Mertten Rose,
7. Jacob Knauer,
8. Greger Brendell,
9. Christof MiiUer,
10. Lorenz Grusser.
Zwene zu ross:
1. Timotheus Peysker,
2. Der tepfer Mertten.
Item nim folgen der stadt Trautnaw krigsknechte, nemb-
lich drei imd vierzig personen und 7 troszpuben. der herr Da-
niel Kaszda von Pockstein zeucht auf sein eigen person zu
rosz. etc. und sind in 4 rotten abgetailet worden. ihr klaidung
war also: item geferbt graw tuch pluderhosen, striimpf, lukaisch
offen recklin, oíFen ermel, blaw gefuttert, weisse bendlin an
eniieln, Bchwarze wames, rot und weisz kartteken, feldbinden,
cardelatzaclien, halben muschkettrohren biichsen, sturmhauben
die auf dem heerwagen waren mitgefurt etc. aber der unter-
thaiien von Markauschowitz kleidung warn rotte lukairoecklin,
fl legendě ermel, blaw íutter, blaw burgundische kreizbrem
liliiten und forn mit uber sich gekerten esten, also auf den
roten hosen blawest brom forn herab etc. nun folgen die vier
rotten, zogen den 26. augusti fořt.
Auff. 26
21
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- 322 —
Die erste rott:
3. Andres Encutzachel,
1.
Matlis KSnigk, rottmai-
4. Christof Kugler.
ster,
5. Caspar Ubersebar,
2.
Wenzel Scheps,
6. Daniel líartbnnmer^
3.
Bartel Weysz, drumel-
7. Wenzel Grundtmaii,
schlagr.
8. Falten Geyszler,
4.
Jacob Bayer,
9. Adam Gn:?gcr,
5.
Christof Nicunday,
10. Casper liesznítz^
().
George Hake,
Die vierte rott:
7.
Hans Piker, der junger,
1. MarxRudloff^rottnmister,
8.
9.
Hans Kuchlin,
Hans Wzangk,
2. Matz Lauer,
3. Hans Mentzel,
10.
Caspar Maur von Elbin-
4, Balzar Welbert von
bingen,
Schmidberg,
Die zweite rott:
5. Caspar Fliegner,
1.
Jeremiáš Thulinger von
6. George Hnebner,
Prin,
7. George Kuntz^
2.
Christof Aldtman^
8. MelcherTitz^
3.
Balzer Seyier,
9. Gorge Drescber,
4.
Matz Bock;
1 0. Gorge Koch atifi Meyssen,
5.
Matz Broeck,
Falten Ficker, zainiaiatcr
6.
7.
8.
9.
10.
Matz Tzenger,
Paul Mosiegk,
Mertten Walter,
Adam Tzieres,
Thobias Fiedler,
7 troszpuben :
1. George Langer vom
Schatzler,
2. Gorge Kochj der junger,
3. Wenzel Gnintjderjiingěr,
Die dritte rott:
4. Gorge Stertz,
1.
Joachim von Olstattin,
5. Gorge P&schel,
rottmaister,
6. Hans Kratzig Schadney,
2.
George Kneutzschel,
7. Gorge Fliegner.
271b
Sept. 9. den
Anno domini im 1594 jar den
Christen ins leerer írefallen \\m
9. septembris ist der Tiircke boí Babo
1 in die 4 hundert Hcbauzknerht ge*
scbelt, das der erzherzog Matiasch nnr im hemett blosst ín d^r fincht gen
Rabe bei der nacht konicn und im derTUrck als silberwerk Hlig^riiiii^^cti,
nls geschiitz und speisewagen. aber gottlob- der herr Nickjs Nailfigr-lit
wiederomb den Tiircken aiis der schanz getrieben und ňh-h dnn^in ^legt,
als wieder erobert etc. *)
») Vergl. Fessler-Klein : Geschichte v. Ungam IV. Bd. 8. 22 flg.
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^ 323 —
Diese zeit siud viel ungleubliche newe zeitnngen im
schwange gegangen etc.
Item dieses 94 jar den 14. tag septembris sind die heuserseptu.
in Trautnaw von eim e. rath hart und hoch mit der schatzung
beschwert und angegríffen worden etc.
Anno domini 1594 den 24. tag im herbstmon haben dieReptM.
dr6er im Kůnigreich die Breszlawischen kaufleut angegriffen,
die wagen aufgehanen und in viel gíitter von samat^ seiden^
gSlden basament borten und teurer war genomen.
Anno d. 1594 den 26. tag septembris ist der kirschnersépt.íc.
Albinus Baumgartten zu Markauschwitz auf der kirmes er-
schlagen worden, und ist dieses morts halben ausgetretten
Hamer Hansel der schmidt, sonst Hans Během genant, und
Breyer Jokel, beide als theter etc.
Anno domini 1594 den 2. tag octobris hat der e. heiTTobias oct. s.
Scharffenbergk, unser gewesener pfarherr alhie zu Trautnaw
bis in das neunzehende jar etc, seine yaletpredigt gethan,
alda jederman in der kirchen gewainet. er hat 3 hundert und
sechs comunicanten gehabt auf einmal, die in aller bewaineten
seines abschieds halben, wie er einem jeden stande abdanckt
iind allen ingemein. item er war vleisig in seinem predicament
ambt, alle wochen 7 predigen, am sontage 3, montag 1, dins-
iag 1, mitwoch í, freitag 1. er gab alle quartal den armen
schtilem ein w. gr. zum precem zu hňlfe ; er vermant, das man
den armen schiiUern brott und geld in die putten einlegt, das
tailet er alle sontage unter sie aus etc.
Anno domini 1594 den 8. tag december ward der erwiirdige ^^^ g
herr Gregorius Forbergk vom Lauben auf beger einer gemain
von einem e. rath ordentlich gen Trautnaw vociret und den
19. tag december in pfarhof eingefuret etc. da im ein e. Der. lo.
rath wochentlich 2 sch. geben bis auf Galii etc. den 29. tag
decembris zog er gen Frankfiirt an die Oder zuř ordination.
1595. *"»
Memoriál was sich das 95 jar zu Trautnaw hat zugetragen ^^^
und verloffen etc.
21*
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— 324 -.
jaa. 22. Anno domini 1595 jaré ain 22. tag januarii am sontag
septuageaima hat der ehrwirdig herr Qregorius Forbergk vom
Lauben, pfarherr zu TrautnaW; sein erste mesz gesungen und
comunicirt viel leute etc.
F«b. 2. Item dis jar den 2. tag februari am tage Maria lichtmess
da hat der pfarher Gregorius in der predigt das einlaiten und
den kirchgang der sechswoecherin an sontagen gar abgestelt,
das sie nur an der mittwocl) solten komen, darmit die comu-
nicanten von in unverhindert blieben. jedoch kundt er die
peurin nicht darzu bringen^ sondem sie gehn uneingeleitet
hinein.
Feb. 16. Anno d. dieses 95. jar den 15. tag februari war die sage
zu Trautnaw^ wie des sewhirten junger zu Trautnaw allemal,
wan er das hemedt auszuege^ solt im ein liehter fewriger schein
ubers haupt faren^ das etzliche menschen solchs gesehen haben
etc. diese zeit ward der wanwítzige konig Gustavus aus
Schweden gen Braun ina kloster bracht
Milra 8. Item den 3. %&g marci dieses 9*> jar sagt man den Turkisclien kaLser
Mftn 5. todt. nnd den 6. tag marci hat der princeps Sigismundns in Tburgen
10 taosont Tíircken erlegt etc. ')
Min 15. Item den 15. tag marci zu nacht zu Trautnaw am ringe
ist einem furman 4 aimer wein aus einem fasse gelassen worden.
man hats wol erfaren, der theter ist entloffen etc.
M»r»si. Item dieses 95 jar den 31. tag marci ward der landtag zu
Trautnaw verlesen mit schwerer schatzung zu geben.
Apr. 3. Item den 3. aprillis fing man an die Túrckenglocke zu
leuten. da ward der drSer vom Tzider von Trautnaw gen
Bontzcl in die Schlesingk gefilrt und daselbst gericht etc.
Apr. 17. Anno domini im 1595 jar den 17. tag aprillis zu nacht hat
Matz Falge von der HohbrUcken Melcher Paedem den schuster
zu Trautnaw vor dem Sberthor erschlagen, er hat in gar him-
wondt gehawen etc. rcquiescat in páce.
Mas 7. Item dieses jar den 7. tag mai schickt ein ehrbar rath
alhie 13 personen von Trautnaw gen KSníggretz auf die most-
rung, ein zu ross^ 12 zu fuss. der herr Felix^ ihr Rom. kais. maj.
haubtman aufm schloss^ schickt 25 personen^ 3 zu rosse. aber
*) Vergl. Fesaler-Klein 1. c. S. 30.
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j
— 325 —
díe moBterherm waren zum Tzschaszlen aussen blieben ; blieb
alls ungemostert.
Anno d. 1695 den 8. tag mai ist der erste rechtstag in Mai 8.
der newen stainin rathstuben zu Trautnaw aufin rathhause ge-
halten worden,
Iiii 95. jar den 12. tag mai ward das hiilzetíe thor am 272b
s€lilD3zhofe gesatzt und verzewnet. **** *^*
Anno d. 1595 den 22. tag juni ward das greflin von Hardeck zn
Wien pTithaubtet, das er dem Turcken hett Rabi die festong felschlich ^^^^ ^^•
verkfíHfft, yeratten und eingegebcn etc. ')
Item den 15. brachmon hat herr Mathcs Radetzky das
epitaplilum lassen an den kirchturm malen etc.
lUim es war auch dis jar im hewmonat ein kindersterbe
an dra blottern durch ganz Během sowol, als in Trautnaw.
Item den 15. tag juli ertrank in der Parsznitz Kolwen
Frantzon Bartels knawe von 4 jařen.
Anno 1595 den 19. tag hewmon ist der gront an der stainin
schloszbríicken angefangen zu bawen und mauren. der herr Felix
gibt m. Gorge Kunerten 13 sch. darvon etc. item den 22. juli ha-
ben der rath lassen nemen 2 fasz Schatzler bier im Hamerkret-
Bchon und zur Jungenbuchen. ''"" ^'
Anno d. 1595 den dritten tag augusti ist der leinenweber
zechbrief, den sie von Glatz bracht haben, aufm rathhause vor A«g. 3.
der gcmaine vorlesen worden, der zuvor im 1484 jaro den lei-
nenwebern zu Glotz von Graf Hansen von Hardeck gegeben
Wfjrden, und ir zechordnung confirmiret worden etc. item
den L augstmon ist angefangen die decke in der newen rath-
stuben zu molen etc. ^°fif- *•
Anno d. 1595 den 12. tag augusti ist die Muscowitrísche post zu
Prago emkomen, 3 bundert reuter und 60 wagen. sie haben ein morgen Ang. 12.
14 uim<?r brantenwein ausgesoffen und grosse geusz foln pfeffer in die
9€lj ustelu gesehott und mit lafFeln gesopt etc.
Item den 25. tag augusti ist die gemain zu Trautnaw das
allerer&temal zu Trautnaw aufin newen rathhaus in der newen Aug. 25.
rathítuben gewesen. alda ist der newe laděn ans rathhaus ge-
bauet worden etc.
Anno d. 1595 den 28. tag augusti ward der rath zu Traut- Aug. 28.
naw aufm schlosz vomewret etc.
') Vergl. Fessler-Klein 1. c. S.
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Dcs. 2.
Dez. 9.
Vir. M.
— 326 —
oct. 7. Itein den 7. octobrís ist Barttel Kittner vod Retchenbach
zum tode alhie vorurtheilet worden und wieder auBgebeten
worden etc,
Oct. 9. Item den 9. tag octobrís hilt der hen* Gregoríus^ pfarberr
alhie aufm pfarbof, hochzeit mit des hem N. pfarhers Schobri-
cius e. tochter Susanna etc.
í7.i» Anno d. 1595 den 2. tag decembria ist Michel Tzirma von
Langnaw zu Trautnaw gehangen worden. er ward mit 13 pfer-
den beschrien, díe er gestolen hatte etc.
A. d. den 3. christmon hat herr Matts Radetzky hochzeit
mit der e. jungfraw Elisabet Forbergin vom Lauben, des herrn
Gregoři Forbergk pfarhern alhie schwester etc.
Damach den 9. dis monats starb der h. Wentzel Schmit
Item den 23. tag decembris sind 40 reiter mit 7 heerwagen
aus Siebenbíirgen komen und zu Trautnaw durchgezogen in
die sechsstette auf Gorlitz etc.
Item das kom ira kauf ein scheíFel vor 52 w. gr., ein scheffcl
der weisz umb 2 sch. und 2 w. gr., 1 schefifel die gersten ist in
kauf dem kom gleich zu 52 w. gr.^ arbeis ein schefifel umb
zwene taler und 4 w. gr.^ haidengrítze 1 scheffei umb 4 taler
und 8 w. gr.^ ein schefiFeI hirse umb 5 sch. und 10 w. gr., ein
schock krauthaitte umb 10 w. gr.^ die zwibeln sind disz jar
nicht geraten.
In diesem jar habcn die Obristen die stadt Gran wiederumb dem
Ttirken abg^wanen, die Hispaníer haben das běste gethan. aber der alte
graf von Mansfeldt feldoberster starb zu Pressburg nach der eroberaog
der Stadt Gran.')
Item dieses jar sind am lendlin Drens^) etzlich viel hundert paaren
nnd volcks aufriirisch worden der religion halben, nnd sicb ins íéld gelegt.
darzu sich viel andere geschlagen haboa etc.
Item dieses 95 jares sind gestorben einhundert und 6 per-
sonen in dem Trautnawischen kirchspiel und sind dai^egen
getauft worden einhundert und 28 kinder etc. item in diesem
jaré sind sieben und zwenzig par getreuet worden etc.
273b
1596.
1596 Memoriatief was sich des 1596 jares zu Trautnaw hat zu-
getragen etc.
O Vergl. Fessler-Klein 1. c. S. 30.
») Ob der Enns ?
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— 327 -
Anno domini 1596 den 14. tag januari ist die Sew Kaette Jan. h.
au8z dem bronen^ welcher auf Wenzel Gbontmans bawstell ist,
heraosgezogen worden, welche schwanger gewescn imd sich er-
seuft hatte ; ist auf den richtplan begraben worden.
Anuo 1596 den 4. tag febraari ist der konig Sig^smnndas Baton aus pebr. A
Siebenburgen zu Prage auf der post ankomen and den 4. tag mai wieder ^^ |,
Yon hhien auf Hattwan verraiset etc.
Disz jar 96. den 21. februari ist der schmit von RognitZp^^. n.
Hell Hans gefangen gen Trautnaw bracht worden eines morts
halben.
Damach den 4. tag marei ward Baltzer Ladenbach ge- ^^^^ ^
martert und bekant, das er den scholtzen im Qualiseh hat ab-
gebraent und ein pauer zu Albendorf. und an dem 13. tage marei ^y,^^ j^
sind obbemelte zwo person gerichtet worden. Baltzer Ladenbach
ward verbrennt, der schmit Hans Hell ward gefierteilt. er hat
o moerde gethan, 10 pferde gestolen. er hats 25 jar getriben etc.
Anno d. 1596 item den 9 aprilis hat der herr Tobias^priD.
Scharffenberg, pfarher auf Hohenelbe, aus zulassung eines er-
baren raths alhie seiner tochter Maria seliger gedechtnis epi-
taphium alhie in winckel neben dem hohen altar setzen lassen.
constat 6 sch.
Anno d. 1596 den 19. tag mai sind von KSniggraetz ^ai 19.
86 krigsknechte gen Trautnaw auf die besatzung einvorieret
worden in die heuser durch Matz Walter (schmit) von sotoy
furirer h. Elias Tyselbach leittenambt, junker Ley w Poměr fend-
rich, herr Christof Styrtzschky Sberster rittmeister, Hans Hamer
haubtman uber dieses fan. sie sind am 26. tag mai wieder auf- ^^^ ^
gcbrochen und gen K&niggraetz gezogen.
Item den 5. jnni mitwoch nach pfingsten hat der Siebenberger dle j„qj 5
stadt Conadien bein Temeszwar gewunen nnd ein castel in Siebenbtirgen
Nahglach genant an s. Veixtag. der Niclas Balvi hat Scharbock einge-jy^i ^5
nomen in Ungern, mít pulyer vprbrant. ')
Anno 1596 den 24. tag junius sind die 3 comisarien zujani 24.
Trautnaw au{s schlosz ankomen mit namen Gottlob Birke^ Sa-
charias Wentschura und der herr von Rosenhaim. diese haben
zwischen dem wolgebomen herm herm Bohuszlaw Krynetzky
') Yergl. Fessler-Klein 1. c. S 33.
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^^
— 328 —
und dem herrn Felix Kunisch z Gemnik^ dieser zelt ilirer Rom.
kais. maj. etc. haubtman uber die herschaft Trautnaw etc,
daselbst gehandelt zwischen baiden parten obbemelter herreit in
ihren sachen zum verhoer vertrags halben etc.
Dise zeit liat der konig in Hispanien mit tíI tausent dte evAu^li^hén
reichsstctt woln ubensihn. aber der konig von Navarra umí dít krítii|rin von
Engellant haben im alle seine macht erlegt, haben in nicht rlcti poj^ v^f-
giint, darch ir lant zu ziehen.
jifn*Í6 Anno d. 1596 den 16. tag juli ist ein kaiserliche comisiun
zu Trautnaw ankonien, die da haben alle zechen und alle hanti-
rung und hendler, kramer, handwerger geschatzt und t^xíret etc
juii 28. Darnach ist den 28. tag juli ein newer comcta oder straus-
steni gcgen demmitternachtigen tail der welt ersohinen, wdclier
ein monat lang geschinen hat. darauf ist ein grosse schwere
schatzung 4fach im Behmerlanden erfolget, Turkcnstcur zu
geben, contribucion, essengelt, belírn, hauszsteur und auflagcctc.
Juli 30. Item den 30. tag juli hat der her Wilhelm von Donerstciii
aus Schwaben ein bcfehl vom Pracgischen erzbischof Eerke uud
vom eonsistorium bracht dem h. Felix Kuness z Gcniniku, in
die Trautnawische pfar einzusetzen, und hat dio kirche alhle
besucht etc. item diese zeit holet Merten Wíndisch der
kunstschreiber, der 701ei geschrift kunt schrciben^ holet seioen
geburtsbrief zu Trautnaw. er war 13 jar aussen gewesen iu
Preysen, Denmark, Schweden, Norwegen, Engt^liant und zu
Lisabona in Hispanien. itzt wont er zu Dantzkcn mit viel
schonen testimonion etc.
Aug. 25. Anno d. 1596 den 25. tag augusti ist von dor canzcl vom
h. pfar Grcgorius Forbergk erstlich das kais. gcbett mandát
wider den Tiircken zu betten, morgens, mitags und abends »u
betten, verlesen worden.
Sept. 20. Anno d. 1596 den 20. tag september sind die embter zn
Trautnaw vcrnewert worden an des h. Caspar Gcyssílers primas
ambtszeit, als Matz Metzschel stattvogt ward und I>avít Oeyszler
kirchenbitter.
Sept. 20. Item im 1596 jar den 20. tag september kt tlic orbaro
zeche der zichner und leinenweber zu Trautnaw contirmiret uní^
bestettiget worden mit der stadt Trautnaw groaserem anlian
genden sigill. und sind nach allen verlesenen zechen die lete"
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IV"
— 329 —
und juDgste zeche. und ist dis der erste zechmaister Matz Stertz
und Michel Gompricht neben ihm etc.
Dise zeit haben die torhíitter miissen aide schweren, das sie
solten anzeigen, wer dem kaiser schwatzer holz entwendet etc.
Item den 22. tag septembris hat der pfarherr Gregorius Sept 22.
Forbergk verkíindiget, alle aposteltage genzlich zu feiern, wie
vor alters.
Item den 14. tag octobris hat man zu Trautnaw in krig oct. i4.
umgeschlagen und 21 personen aufgenomen, in wartgelt gegeben
und den 23. octobris gen Gratz auf die mustrung geschickt; oct. 23.
verseumlich worden, zu Jaromirs aufriirig beschedigt etc.
Anno 1596 den 22. tag octobris hat sich Matz Himpels oct. 22.
tSchterlein im seiffensidehause in eim kessel vol heis ínselt,
dorein sie von oben herab ist gefallen, zu tode verbrandt etc.
Anno d. 1596 den 28. tag octobrís am tage Simoni Jnde sind die q^^ 28.
Christen dem Tiircken ins leger gefallen, in daraus verjagt, sie aber das
Tiirckeniager gcpliiudcrt. dariiber der Tíirck 4 fdrsten und vil Christen
gesebelt hat, den Stirtzken gefangen weggefUrt, der Kinski nmbkomcn.
Anno domini 1596 jar den 13. tag novembris hat gemeine 274b
stadt Trautnaw ein ehrbar rath 21 ^) personen auf die mustrung ^^^*
gen Tznam geschickt, wie folget nemblich diese:
Marx Kudolf rottenraaister,
Peter An3orge von Braun, tuchmacher zum Hoff,
Valten Geyszler von Trautnaw,
Mertten Spilner von Gaszwitz,
Gorge Gráser von Freiwalde,
Christof Schlechter vom Reichstein,
Hans Bock von Forst, schlosserxell,
Hans Gorge von Glatz,
Hans Krause von der Schweidnitz,
Jokel Hornigk von der Aldestadt,
Jacob Gotsche von Albendorf,
Gorge Filtzman, tuchmacher von Trautnaw,
Hans Freyse, schneiderxel von Trautnaw,
Balzer Glaser von Trautnaw,
Gorge Birckner von Trautnaw,
') Nominativ sind nur 19 angefuhrt.
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— 330 -
Hans Ruchlin, fleischer von Trautnaw,
Matz Br5ck, fleicher von Trautnaw,
Gryger Adel von Trautnaw,
Bartel Weysz, drumelschlager.
Und der ehrbar facrr Caspar Scheps ein rathsperson ist mitte-
gezogon bis auf den musterpiatz eie auszuzalen. síe habeu in
schfítzcnroecklin^ handschuch^ mitzen, sturmhauben, seiten-
wehrn, helparten, bticlisen und halb schlachtschwert mitge-
geben zum wehm. sie sínd aber wieder remittirt worden bis
auf ferneren beschait.
Item eine vorzeichnis der krigsknechte, so der h. Felix
Kunesch kais. haubtman von der herschaft Trautnaw gen Gretz
oct. 28. auf die mustrung geschiekt dises 96 jar den 23. octobris etc. ;
und hat in wochentlich zu talem wartgelt gegeben, bis sie wider
geurlaubt sínd worden auf femern beschait nach lichtmes des
97 jares etc. díese sind nicht gen Tznam gezogen.
Mertteu PfafF, Christoph Wagner vom Máhrischen Schúm-
bergk, Caspar Ilgner, das 1. glit.
Hans Hoifman, Mcrtten Janitsch^ Míchel Euhald, 2. glit.
Christoph Altman; Matz Fischer, Gorge Wagner, das 3. glit
Greger Bresel, Christof Hertel, George Ilgner, 4. glit.
Adam Knap, George Breytter, Hans Schmitt, 5. glit.
Nickel Stayner, Lorenz Meyszner, Hans Waltzke, G. glit.
Jokel Ilgner, Matz Flegel, Gorge Stentzel, 7. glit.
Mertten Gebauer, Gorge Baudisch, Valten Finger, 8. glit
Christof Wagner, Meiiten Albrecht, Mertten Blymel, 9. glit
Michel Gittncr, Peter Ruprecht, Matz Schmitt, 10. glit
Wondracku *), Jan Kunesch z Gemnik, Merten
Meltzer, 11. glit
Der schlager.
oct. 1. Anno 1596 den ersten tag octobris ist der kellerhals vor
dem rathhause fornen vor der thiir heraus gebawet mit der tíir
gogen den brotbenken.
Dises jar ist das korn zu 2 sch. gewest, der weis ein firttel
per 16 w. gr.
') Leerer Raum.
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-- 331 —
Item díses jar sind zu Trautnaw getreit 22 par^ getauft 140^
gestorben 61 personen etc. gott lob.
1597. 275a
Memoriatief auf das 1597 jar wasz sich zu Trautnaw hat 1597
zugetragen.
Anno d. 1í)97 den 15. tag februari ist der gestrenge herrFeb. 1.1.
Adam Silber aufm Schurtz gcstorben^ den man krank von Prage
hat heimgefiirt^ und ist zur Wiltschitz begraben worden den
24. februari, seines alters 48 jar, 2 monat, 3 tage. Fob. 24.
Item den 2. tag marci war 80 grosz wind, der die decher mi™ 2.
wegreÍBZ und groszen schaden an gebeuden that.
Anno d. 1597 den 10. tag aprillis kauft der herr TobiasApr 10.
Scbarffenberger von des her Adam Sylbers frawen den Neuen-
hoflf umb 2 tauscnt sch., 50 schafe, 6 kíie, 4 pferde. den 3, mai Mai 3.
legt der herr Tobias tausent sch.; ist in den Newenhoff durchs
h. Adams haubfman eingeweist worden.
Den 5. mai ist die grosse glocke zu Trautnaw abgenomen mbi 5.
worden, und newe zapfen drein gemacht worden. den 29. mai Mai 29.
haben sie einander umb das kom und getraide geschlagen zu
Trautnaw aufm marek; so angenem isťs gewesen. man hat
das kom zu Marschendorf zu 5 talern vor 1 scheffei míissen
geben, den haber zu 50 w. gr.
Anno d. 1597 den 20. tíig julius hat cin erbar rath alhieJuii 20.
dem maister Jeremiáš Schweikern, uhrraacher von der Schweid-
nitz, ein halben seiger vordingt zu machen, der 4 virtel all stundcn
schlegt, auf demSberturm mitzwoseigersperen zuweisen. darvon
sollen sie im 80 taler geben, oder er gestehet viel mehr dan
100 taler. der newe zimbel ist virdehalben stein schwer, darauf
der vírtelstundenzeiger schlegt. den 22. november waren die nov. 22.
2 seigersperen aufgemacht.
Item den 21. tag september war ein anfrur zu Prage, da 7 fanon
walonen in der Newstadt Prage ankomen waren. bliben bei 20 personen
tot oder mebr etc. *)
Item den 6. september ward das recht verneit zu Trautnaw. sopt. 6.
len 25. septembris lissen die HSfer ein kommarkt alhie au8-8ept.25.
rufiFen, frei gen Hoff zu furen.
») Vergl. Balbin epitome. 8. 609
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— 332 —
oct. 10. Item den 10. october waren 2 groše stiick eisemc bílchseii
zu 4 elen das ror auf halben wegen zu Trautnaw aufin scIiIohk
abgcschossen, die Heinrich Duschke zu Marschendorf in seínera
hamer gemacht hat. worden gen Prage gefurt durch dcs herrn
Felix Kunesch haubtmans angeben etc.
Nov. 18. Den 18. november starb die Nichel Pachin^ Beyer Anlin
genant; es verordnet ein erbar rath 8 fíinninder den 4 kindern,
die furmiinder hatten 8 tage lang das gut und krám zu ínvcn
tiren und zu beschreiben. so viel war vorhanden: leimat, eiseiij
gewíirtz, schneidende war, getraide, puter, kese, vicli on alle
ligende erbgíiter, gerten und ackerstick etc.
Am palmsontag worden zu Trautnaw gehangen der lange
Gryger, Maria und der peltzman Casper Tzan.
Nov. 18. Anno d. 1597 den 18. tag november starb der herr Peíziagar
zu Grades, Hans Pctzingar.
275b') Item das 1597 newe jar taílt der herr Grcgorius aus : pfar-
herrn und lehrherrn verehrte er die taube Noe mit dcm obi-
zweige, den zuhftrern gottlichs worts die knechtschafl den die
ohrn an der tirpfosten durchboret ist, regentenherm den pelli-
can, den handtwergsleuten die binen und ohmeissen, den haus*
vaetern und miitern die klugkhenne, den kindern den storchj
den ehmennern Nohe weinstock und weinreben, den Qhwcibern
die liebe Sara, den jungen xellen den liben TobiaSj den jun-
frawen die liebe Ráchel, den alt vaetern den schwan, den alten
weibern die liebe Hana, den boten die schwalm mit ireni ge-
schwinden flug, den krigsleuten den kSnig Dávit, den bottel-
leuten den liben Lazarus, den pawern Adam, den pewrin Eva.
276» 1598.
1598 Memoriatief was sich im 1598 jar hat zugetragen,
Jan. 14. Anno 1598 den 14. januari ist der herr Felix Kuniscb^
Rom. kais. haubtman aufin schlosz zu Trautnaw uber die kais,
dorfer etc, in der 10. stund in der nacht gestorben. ligt
gegen dem predigstull begraben. requiescat in páce.
') 275b ist unbeschríeben. Der folgcnde Absatz ist dem nicdt pa^laier*
ten SchluBsblatte des Codex entnommen.
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— 333 —
Item darnach liaben die pauren von den kaiszrischen dor-
fern den 29. tag januari dem herrn Caspar Nusz forstmaister Jan. 29.
und dem herrn Hans Ficker primas gehuldet; anstadt ihrer
Rom. kais. maj. sie die regienmg versorgt bis auf weitem be- .
scheit.
Anno 1598 den 14. tag februari ist Pangratz Schmitt von Peb. u.
Hirsperg gehangen worden sampt dem blinden CasperLangfeldt.
Anno 1598 den 29. tag marci am sontag quasimodo geniti 8 stnnden Milrz 29.
vor tage hat der graf von Schwarzborg aus Diiringen von der stadt Arm [?]
stathalter zu Wien die festung Rabe eingenomen. dem Turcken abge-
schlagen. *)
Den 3. tag mai predigt der h. pfař Greger Forberg von haí 3.
Lauen: ein scheneke hett ein schenckel von einem gehangnen
ins birfas gehengt, er wist es grunt etc.
Den achten tag mai ut supra hat h. Christof Rustworm zu Mai 8.
Trautnaw 40 knechte angenomen und in Ungern gefurt.
Anno 1698 den 1. tag im brachmon sind die kaiserlichen ^J^**^
comisarien zu Trautnaw auf das schlosz komen und alda ver-
bliben bis auf den 19. junius. haben also die kaiszrischen doerfer
taxirt und abmarscheiden lassen^ und sind diese personen ge-
wesen: der edle und gestrenge herr Dávit TschitoflFsky von
Dromssdorf^ i. Rom. k. maj. Behmischer buchhalter der Bemi-
Bchen k. kamer, der edle gestrenge herr Fridrich von Wilden-
stein, i. R. k, m. haubtman der herrschaft Pardubitz, der herr
Sigmunt Boyschanoyffsky von Bytyschky, haubtman der herr-
schaft Chlumytz, item der her Schaffer von Schafifendorf, ir
Rom. kais. maj. hoffemaister des bergampts auf Kuttenberge^
der lantmesser pan Simon Podolsky von Podoly, malér von Prag,
in der Altenstadt, in der Langengassen aufm Guldenfelsz
wonende.
Item im 1598 jar den achtzehenden tag augusti hat sich die Maldaw 276b
bcin Prage so grosz ergossen, nnd das wasser in die Aldcstadt Prage ge- Aug. 18
gangen nnd menschen nnd vich ertrenckt. darauf grosse storbe zu Prago
erfolgt, das zn Prag von Michaelis bis zu weinachten 17900 gestorbcn.
Die Neisse das wasser hat grossen schaden umb Glatz g^ton, darauf
cín grosse viehsterbe in der Schlesing erfolget.
Item den 25. tag augusti ward zu Trautnaw aufm rath- au^. 25.
hause umbfragc gebalten^ ob man die kaiszrischen dorfer solte
kaufen mit (bedrengter) bewiligung iders gemainen mans selbst-
*) Vergl. Fessler-Klein 1. c. S. 39.
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— 334 -
anflage. waa sich mít Peter Scheibern daiuals zutrug, ist me-
niglich bewust.
Auff. 24. Anno 1598 den 24. augusti ist dor wolgebome herr Boha-
. slaw Krzinetzky von Ronowa herr auf Wiltschitz, die Tentz
und Jessengk^ gestorben etc.
Oct. 9. Anno 1598 den 9. tag octobrís hat der erzhersog Mathias Offen in
llngern dem Turcken eingenomen, und sind 8000 Turcken nidergeeebelt
worden.
Es ist dis jar grosse hausteir und krigsgelt schatzung ge-
west, das auf ein -wirt ongefehr 7 taler sind komen.
Das kom kauft man ein scheffel umb 2 sch. und 20; die
gerste zu 9 orttem, erbes ein scheffel umb 2 sch. und 10 w.
gr., haber ein scheffel umb 24 w. gr., hirse ein scheffel umb
5 sch., saltz ein achtel per 24 kreitzer. ^)
Item das jar sind geboren 97 kinder, item getreiet 24 par,
item gestorben 78 klein und grosz.
877a
1599.
1599 Anno domini 1599 memoriatieP was sich zu Trautnaw hat
zugetragen etc.
jao. 12. Anno d. 1599 den 12. januari ist der edle ehrentfeste herr
Benjamin Chutowitz von Aurasz auf Hlubočerpitz etc., ihrer
Rom. kais. maj. landschreiber der kleinen landtafel und unter-
hoferichter des Praeger schlosses etc., zum Solnitz in gott
ruende verschieden.
Febr. 7. 1599 dcu 7. fobruarí bracht ein e. rath tausend scheffel
kom gen Trautnaw auf burg vom h. Nickel z Bubenka.
Feb. 12. 1599 den 12. februari kam zu Jacob Kaben fewr aus und
ward gottlob erwehret.
Mara22. 1599 den 22. marci lisz ein e. rath lengere ellen und
waiffen und rechte masz und virtel machen uiid einen freien
marckt ausruffen,
M&rx 19 A. d. 1599 den 19. marci hat ein e. rath die fieischbenke
den fleischern verkauft zu hundert und 10 sch. ein ider. und
hat ein h. Adam Landicke, diser zeit gemeinelster, dem jungen
') Am Rande : ,letzlich am neuen jahres abent [das korn] 3 sch. 6 w. gr.«
den weizen auch so teur, die gerste umb 2 sch. 4 w. gr., den hábem
umb 26 w. gr.*
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- 336 —
Hans Ficker fieischer eine íleisckbanck geschUnckt von wegen
der gemain. ego nescio etc.
1599 den 7. apríllis ist Áugustinus Fiedler^ eines e. rath Apr. 7.
getreier boten, als er von Prage ausgangen auf Trautnaw zu,
wardt er beim Kinigstetlin jemerlich beraubt und ermordet,
gottseliger gedechtnis.
1599 den 2. tag aprillis geschach der kauf zu Prage zwi- Apr. 2.
sclien ihrer Rom. kais. maj. und der stadt Trautnaw etc. umb
die ganze herschaft der kaiserischen dorfer aller, so zum burk-
lehen zu Trautnaw und Schetzler gehórig 8ind, die 24 bekente
dorfer etc. in suma umb funftmdfíinfzig tausent und auf
4 termín und gfilden zu bezalen. *)
1599 den 28. tag aprillis erschlug das mittelthor den m. Apr. 28.
Michel Schwan'-^, den man Zimermich^In nante. gott gnad ihm.
1699 jaré den 7. tag juli haben die pawem alle der neier- Juii 7.
kauften obvermelten doríer aufm schlosz gehuldet gemainer
stadt Trautnaw burgermaister, dem h. Hans Steydler, anstadt
eines erbarn ratbs und der gemainen etc.
1599 den 30. aprillis erkaufte der wolgeborne h. h. N. Apr. 30.
Quintus von einem e. rath die 4 dorfer Qualisch; Petersdorf,
Slabutin, Besigk umb ^) tausend.
1599 den 1. raai lisz die Behmische landschaft zu Traut- JjJ^^
naw umbschlagen und nam knechte auf zur besatzung ins
Ungerlandt etc.
1599 den 21. tag junius erschlug das wetter Just Adeln Juui 21.
ubig des weiszgerbers walckmúl nibig der papirmil. gott gnad
im. den 28. junius erfroren die schwalmen in Během und Juni iřs.
Schlesingen.
1599 den 29. tag julius ward der galgen das gerichte be- jaii 29.
raubt in der nacht^ und 5 cirper vom galgen gefellet etc.
item darnach waren die theter den 10. december zum Konigs- vez. 10.
lioffe mit dem schwert gericht, dan ir 5 hatten dtis gerichte
beraubt.
') Vergl. die Kanfsurkunden bei Lippert S. 188 flg. und ,Illastrirte
Chronik v. Bohmen' I. 8. 726 flg.
') ,8chwan* durchstríchen und am Bandě dafiir ,Ueinríoh^ gesetzt
^) Leerer Ranin.
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— 336 -
Jali 29. 1599 den 29, tag julius hat der kuastreich m. Christof
Frey denbergk von Schinaw die orgel alhie wieder von newea ůber-
saetzet; und sind sibendehalb hundert pfeiffen und 5 in der orgel.
Diese zelt fing es an cn Prage und Koniggraetz sebr an der pěst
zu sterben und in viel Behmischen stetten und dorfern war groMe sterbe
unter dem ríndvich, das in manchem dorfe kaara 3 kiie gefunden wnrden.
Sept. 18. 1599 den 18. september worden zn Trautnaw die embter
s«pt.a6. vcmewret; und den 26. september bracht man neien most acht
tage vor Michaelis. diese zeit braňte das rathhaus auf der
Bergfreiheit ab.
oct. 10. 1699 den 10. octobris lei tet der alte Fischer mit der grossen
glocke zu Bturme.
oet. 18. 1599 den 12. octobris kauffte dié edle wolehrentugendsame
fraw Beatrix, geborne Silberin von Silberstein airf Wiltschitz,
etc. zu Trautnaw aufm scblosz von einem e. rath das dorf
Herttemsdorf und Glacsendorf umb 5 tausent sch. meisznisch.
oct í6. 1599 den 26. octobris braňte des h. Jacob Baeders gerbe-
haus bein der mittelmul ab und verbranten zwei kinder^ das
sie starben. der flachs war entbrant; den die brecherin an ofen
gelegt hatten etc.
Nov. 6. 1599 den 6. november starb in Wenzel Schepsen hause die
edle frau Ludmila Krackwitzin, des h. Felix Kunesch fraw, und
wardt zum Doholtzich zum grabe geflirt, gotseliger gedechtnis.
Nov. 10. Item den 10. díses mondens kam feuwr aus beim Bittner im
pferdestall unter dem scliloszstiblin, ist gottlob gedempft worden.
Nov. 25. A. d. 1599 den 25. tag november hub der h. forstmaister
h. Caspar Nusz an zu Marschendorf zu breien das erstemal gut
bir^ das fasz umb 4 taler etc.
Deř. 10. 1599 den 10. december verehret h. Christof Koch vor
10 taler parttes zur kirchen und zur canterei. er lisz sie vom
Nttrmbergk heraus bringen etc.
De«. 14. 1599 den 14. tag decembris hat eín e. rath und die gemaine
dem h. apt von Grissaw diese dorfer verkauflEt: Kynigshain,
Bernsdorf, Potschendorf und Lamperszdorf etc. umb 13 tausent
Dez. 20. 1 599 den 20. december ward so grosser markt zu Trautnaw,
das zum niderthor hinaus auf Breszlaw zugefuret worden ist
50 malter waiz weniger ein malder. dan diese zeit starb es noch
in Mehem, Během und Schlesingen etc. und ward taxieret, das
dises jar mehr dan in die 4 msH hundert tausent menschen an
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- 337 —
der post gpstorben waren. gott behutte uns. dic tewrung und
schatzung Iiiit noch fortgeweret, das man das korn kaiifFte
ein acbeíFtil umb 2 sch. und 20 w. gr., den waisz urab ^)
die gerste omb 2 sch. 20 gr., den haber umb zu sch., die arbeis
3 scli» 6 w. gr.
Di.^z ]at sind zu Trautnaw und auf den dSrfern geboren
wordcn anderthalb hundert, dis jar sind ir so viel getreiet worden
achtiuulzwenzig par, dises jar seind ihr also viel gestorben an-
derlhalb hundert, darunter 40 an der pěst gestorben sind.
Im IfídS und im 1599 jar sind zu Prage gestorben einhundert und
40 Uos^nd personen. ^)
1600. «78b
Jleniorial des 1600 jares was sich zu Trautnaw hat verloffen. i«oo
Iiu ICOf) jar den 13. januari starb die Steidler Hansin an J*n. i3.
der Peíit etc.
I tem den 1. februari ward der herr Dávit Bayer stadtschrei- Feb. i.
ber zu Trautnaw.
Itein den 1. mertz ist zu Wiltschitz fewr auskomen aufn warz i.
Behlotiss. es verbrantvie, leimat und silbern und gulden kleinodien.
i tem den 28, aufm Humel feur auskomen bein der schefferin, MJir. 28.
ward gottlob crweret.
líeni den 21. aprillis ist der tiirmer Hans Reyssel aufgeno- Apr. 21.
nien wordeiij die kirche mit der musica zu ziren und die
naditwíLch zu versorgen. hilt am tage Stephani seinen umbgang
etc. ferner den 15. aprilis ist des h. Valerius Grttnbergers Apr. 15.
epitiipliium gesetzt. ferner den 28. aprillis hat ein e. rath der Apr. 28.
gemeine das breien wider eingestellet, von jedem gebraw dem
rath 5 sch* zu geben.
Item den 2. junius haben die herrn das dorfergelt gen Prage Juni 2.
gefilrt. gemain stát Trautnaw perrestat noch 40.000 sch., darvon
die interes jerlich facit 2000 sch.
Item den 6. junius wardt die mangel hereingefurt zum Juni fi.
"crber. item den 25. dis monats sind 45 reiter gelw und weis
*) TergL Ptibitschka Chron. Gesch. VI. Thl. UI. Bd. S. 341
22
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~ 338 —
jani 25. durch Trautnaw gezogeo. i tem den 25. dis moDats wardt die
jani 12. zigelscheine auf den fiwigk gebawet. item den 12. juni hilt die
witfraw Beatrix KKnetzkin hochzeit zu Prage mit dem wol-
gebornen herm Hans Wentzel Popel, ihr Rom. kais. maj. haubt-
man der Alten- und Newenstadt Prage.
Juii 7. Item den 7. julius ward ein erdbeben umbs tagezeit item
juii 3. den 3. tag hewmon sind 5 pferdediebe gehangen wordenHampel
Adel aus der Parsznitz, Barttel Stentzel, Christoff Polack vom
Qotzberge, Hans Scholtzen und Hans Kratzigk, Andres vom
Tzotten.
Aug. G. Item den 6. augusti verlasz der herr pfar das holzmandat
auf der canzel, das holz nicht dem kaiser zu nemen. item damach
Aug. 17. den 17. augusti hat sich ein magt zuř Hohenbriieken auf Felgen
Aug. 2 ;. erbe an ein kirszbaum erhenckt. item den 20. tag augusti kam
fewr aus zu Merckel Hansen vorm niderthor. item den 24. tag
augusti ist ein grosz wetter ubers Risengebirge komen und
hat ubig Arn im seiťFen 13 personeu ertrenckt und die heuser
weggefiirt.
Sept. 3. Item den 3. september ist der h. Adam Silber mit dem
h. von Donaw und mit dem hem Saurman in der kais. iegation
in die Muscaw gezogen, aber von Polaken verhindert worden.
Sept. 9. den 9. septembris ward zu Trautnaw das recht vemewt durch
den herrn Jan z Bomsa, ingresator bein der grossen landtafel,
und den herm hofrichter ir Rom. kais. maj. in der cron Během,
h. Jan z Wulkanowa herr auf Solnitz, herr Adam Myller. dar-
|®P{ Janách den 15. wurden die empter vernewert. den 27. hat ir kais.
maj. den Rumpfen geurlaubt.
Item den II. hat der rath new verschreibung gemacht
mit 12 sigeln versigelt ete.
Sept 12. itein den 12. dis monats sind wnnderzaichen.fewríger adier ani biroel
gesehen worden. da hat der Tiircke Kanischa eíngenomen.
Nov. 1. Item den ] . november sind in der nacht die gehangenen
Nov. 11. vom Galgen abgehawen worden. den 11. november ward die
prange verfertiget durch Gorge Iglawer. constat 30 taler.
Dox. 24. Item den 24. december ward die Baier Jokelin eingesatzt
verdacht halw.
Dis jar waren 29 par getreiet und hundert und 5 getai
und 89 gestorben.
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- 339 —
1601. 279a
Memoriál des 1601 jares, was sich zu Trautnaw verlofFen. leoi
Anno 1601 den 11. tag januarl wardtHans Schrottem der Jan. n.
arm entzwei gehawen von Wenzel Schmids sone.
BiseB 1601 den 15. tag januari ward Heinrich PfeiflFer ge- Jan. 15.
kaepftj diirumb das er zwai ehliche weiber hatte.
Anno 1601 den 17. tag januarius ward die Bayer Jokelin Jan. 17.
gekeptj da^z sie hat kinder abgetriben und ermort. sie bekante,
das Urban von Qrades hett sie haissen das kind abtreiben, und
Kopenbillcr solte auch mit ihr gehuret haben etc.
Den 10. januari erschein ein newer comet gegen dem ni- Jan. 10.
dergang der sonnen, der schain ein monat lang.
Anno 1601 den 9. februari hat eine e. rath das steineme Fob. 9.
meltzhaug vor dem mittelthore gekaufft umb 12 hundert sch.
zusanibt dem garten gemainer stadt zu gutte. damach den
19. februari hat ein erbar rath den mitwonem 6 feszlin schaeps Pcb. 19.
genomen etc.
Anno d. 1601 den 4. junius hat ein e. rath ihrer kais. maj. Juni *•
zwaí rosz gen Wien geschickt. dise zeit war ein grosz wetter.
Anno domini 1601 den 13. junius haben die pauern dem J^ni la.
jungen herr Adam Sylber geholdet zuRognitz und aufm Schurtz.
Iteni den 22. september ist zu Trautnaw das recht vemeurt sept 22.
wnrden* damach den 8. october haben sie die emter verneurt oct. s.
Anno 1601 den 2. tag septembris hat Jacob Baeder auím sept. 2.
ratUhaust; miissen ein aid schweren, er und Augustinus Fidler,
díis sie zu Trautnaw von einem jedem gebraw bier zu breien
vcm jedem, der breiet, zuvor 13 sch. und 6 w. gr. birgeid sollten
cinnemen der stadt zu gute, das sie gemeiner stadt schulden
konten desterbasz ablegen. aber mit diesem artikel schwechen
sie ihre alten kaiserlichen briefe, so der kaiser Kudolfus und
sein groszvatter Ferdinandus der stadt Trautnaw hat gegeben,
das die mitwoner frei breien solten ohne solche schwere auflage
oder gelt geben.
Item den 8. septembris ward das new gestiile in die kirche sept. 8.
gemacht vor der hern banck.
22»
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oct. 15 Anno 1601 den 15. tag octobris hatHaníí Gittner von Halle
dem alten balbirer Nicol Arnt den stár gestoclien, das er wider
sehende ist worden.
Oct. 11. Den II. octobris wardt ein gaukelspiel g^hulten zti Traut-
naw aufn rathhause von der Judit und dem katser OetiiTÍaniis.
Nov. 7 Den 7. november waren 17 schtósser von scheínen gestolen
und den kessel in der walkmúl.
Dez. 10. Anno 1601 den 10. tag decembris hat Silber Gorge von
Gaebersdorf Scholtz Hansen den fleischer erliawen in kop in
Siber Matzen hause. Siber Matz hat ím auch eín schlag mit dem
knetscheit ins genicke gegeben. er starb auf den 4 tng. item den
De«. 4. 4. tag decembris sind die drei quitanzen aufm ratltliauae ver-
laesen worden der dorfer halben, so sie dem kaiser haben ab-
gekauft und bezalet, auch den refers daruber, das es in die land-
tafel verschrieben ist worden. solche vorschreibung gjestehet
400 und 70 sch. etc.
Dises jar seind 39 par getreit worden und Imndert und 20
kinder getauft worden und 82 gestorben.
Diser h. Gregorius Forbergk hat das erstemal in dem jaře
angefangen; erstlich an h. Georgen Ansurgen ungí^tauftem kinde
die ungetauften kinder mit der ganzen schule zu teiten, síngen
und zur erde zu bestatten.
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n.
DER AUSZUG.
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J
Ein kurzer auszu^ aus dem aieinoriatief Simon Hiittelsj
mnlers 7a\ Traiitnaw etť.. welche^ er geraaclit liat anstat einer
LTonica uLer flic stadt Trautnaw t^tc* von dem 149o jar an bÍHZ
in dus 1682 JHfj darinnen 34 pfarhem iind capellanen imd von
26 schul maÍBtí!rnj cantoren und organísteii, bo íg 82 (?) jarcn
alliiebcr gen Trnutnaw vociret siiid wordcn, nemblich 59 per-
soucii ordentliehen beschriben, aucli ín welclmm jar und durcii
wen die kirche alhio gebauet hat, auch von allen altcn při vile -
gien und convírmatíonen, registur und dic jarzal von dem
14i*3 jar an bis Ín dag 1582 jar div l\\ pTarhern und eapelaneUj
HO zii Trautnaw nach einander gcwcatj auch der 26 sdíulmoí-
etenij cíiutoressen und organisten der jarasal nach, beschrieben
durch Simon ílyttel, malér zu Trautnaw, ^)
A. D. 1582 den 4 nov. seines alters ím Lil jar.
SepteMbrls hh stXta dless non praeterlt orta
IgneqVe fLagrastl regla trVtnoVia 15S4 ^)
Phoeb Vs lult LlbraM et bis sena tota sVb hora
horenDo s Vbito trVtnoVIa Igne perlt.
Simon Hutelus pictor civis civitatiti TrutnawienBis aetas G7»^}
*) Die ŽifFerDí din nU-hi durchwegs íibcrtíiuBtiíniTioti^ etelien theihvoiíte
jiuf ratlierton Steileii-
^ Der gronMo Brj*mi ííliu\ im Jahre ÍS^lí statt*
^) Kti ist wohl nícht imthwendig, aiif den WiíU^npruch in der AHori-
a&gabc Híittetii híuafiuwcisen (S. Vurredo.J
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3a Die jarzal register der 35 pfarhern und capelanen so in
hundert und 3 jařen zu Trautnaw gewesen sint
1493 her Caspar Gyrik teebendt 1
1500 her Paulus Ohllerus 2
1513 her Petrus der schloszmiinch 3
1514 her Johannes Pechatzsch 4
1520 h. Johannes N. von der Neysse 5
1520 h. Bemhart N. von der Neysse 6
1521 h. Nicolaus N. von der Neysse 7
1621 h. Petrus N. von der Neyssen 8
1521 h. Andreas Ron von der Landsh 9
1522 h. Martinus Linificiarius 10
1522 h. Matem von Franckstein 11
1523 h. Johannes Schwerdt 12
1524 h. M. Wenceslaus Biittner 13
1525 h. Conradus Preusse 14
1625 h. George Springer 15
1526 h. Johannes im Korbě 16
1528 h. Matheus N. von Polkenhayn 17
1530 h. M. Wenceslaus Butner 18
1531 h. Mathaua N. von Lttca 19
1535 h. Martinus Tabemator 20
1538h. Franciscus Ay . 21
3b 1540 h. Johannes Agricola Híibner 22
1542 h. Matheus Sew von der Schweid 23
1543 h. Martinus von der Gabel 24
1544 h. Matheus Schweintzer 25
1545 h. Frantz N. von Grisse 26
1546 h. Johannes Muhr 27
1557 h. Andreas EilfBnger ^"
1563 h. Johannes Hintz techent
1563 h. Fabián Korb
1664 h. Albrecht Bamberg
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— 345 —
1568 ih. Hieronimus Hirsch |
I Johannes Cascanus (
1568 h. Johannes Timus 33
1576 h. Tobias Scharfifenbergk 34 ^
1594 h. Gregorius Forbergk 35 ')
Nu folgen die namen der 24 schulmaister, cantores und
organisten, so zu Trautnaw gewest vom 1493 jar bis ins 1592,
ordentlichep. bescArieben durch Simon Hyttel malér zu Trautnaw.
Die jarzal, der schulmeister und cantor namen : ^
1492 h. Johannes Rubínu s schulm. 1
1504 h. Adamus Dock schulm 2
1512 h. Bartel Olmitzer Pameischen 3
1514 h. Bemhardt Lapcida schulm 4
1517 h. Friderich Pechatzsch schulm 5
1520 h. Caspar Malweisz schulm 6
1521 h. George Heroldt schulm 7
1522 h. Nicolaui Jon schulm. statschreiber 8
1527 h. Johannes Fabry Hancke schulm 9
1635 h. Johannes Libetaller schulm 10
1542 h. Johannes Geíszler schulm 11
1543 ^) h. Irael Geiszler schulm 12
1544 h. Johannes Faber schulm 13
1546 h. Johannes Tzenker Lorentz 14
1546 h. Valerius Gríinbergk 15
1568 h. Sigmunt H&bner cant 16
1569 h. Matheus Mylner schulm 17
1570 h. Adam Kretzmer cant 18
1572 h. Christof Herxel schulm 19
1572 h. Johannes Rosa schulm 20
1576 h. Johannes Hartman cant 21
1576 h. Johannes Debyssus cant 22 4b
1579 h. Frantz Winckler cant 23
1581 h. Andreas Polus cant 24
1586 h. Valerius Baier cant 25
1592 h. Melchor Thomas cant 26 «)
») Am Rande : ,27 in 13 jařen/
') Am Rande: ,Johane8 Hensler.*
') Ara Rande: ,vom Goltborge.* — Von 4b bis 17a ist der Wortlaut
bereits S. 17 flg. (yergleiche die Anm. 8. 17) al)gedruckt worden.
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— 346 —
1M3 /^'^ ^' ^^'1 Anno domini ein taufient {anfhundert und
Feb. 80. jj^ dreizelienden jar den andern sontag in der fasten zog hieher
genTrautnawauf das schlosz derehrwirdigherPetrusN., deran-
der schloszmunch, und war auch des alten her techents her Caspar
Girks capelan. er bilte viel jegermessen auf dem h. altar. also
waren drei pfarrhem alhie zu Trautnaw, aber der her Caspar
Girik war der Sberste, her Paulus sein caplan und her Potrus
war der schloszmónch. diese zwene priester haben ihre tegliche
prebenda Von dem schlosse alhier gehabt. aber dieser obbe-
melte her Petrus der schloszmíinich war gar eiu grosser scor-
tator, das er auf ein zeit mit einer etc. ist hinaus in die Golt-
gruben gegangen, die renes zu purgim. da seind im der hem
von Schumburg hoffgesinde nachgeschlichen (aus befehl ihrer
hem), und als der gute her Peter am besten gelaboriret, seind
8Íe in larven vermumbt herzugeschlichen und haben ira die
kutten ganz kurz vor dem hindern weggeschnitten und haben
ihn flux abgeblaun. da ist der her Peti*us aus iren henden in
die stadt entlauíFen und auf dem schlosse geklagt^ es hetten
ihn die rauber beraubt und also zugericht. da haben die hem
zuvor alles gewust und haben auf ein beschSnung mit rossen
den raubem lassen nacheilen. aber es ist also auf in angeiegt
worden, da hat im der teufel erst die rechte kapen angehengt
auf papistisch etc.
?oa [Zu S. 49 Z. 4 v, o.] Anno domini im 1521 den 28. oc-
( tobris am tage Simoni Jude zog der her Andreas von derLands-
hutten alhieher gen Trautnaw und ward von eim ehrsamen rath
und der ganzen gemcin zun činem pfarher aufgenomen. und in
kurzer zeit nach der stcrbe zog der her Andrcs zur Gulden
Aelssen hinaus und ward pfarher daselbst. und wan er abge-
20b predigt am sontag, so verkiindigt er dan dem volek und pauern:
wer da wolt was lassen von kleidern machen, dera wolt ers in
der wochen mit bereitten und machen; dan er arbeitet das
schneiderhandwerk neben seincn beruflf etc.
22* [Zu S, 57 Z. 16 v, o.] Und in kurzer zeit damach bracht
1526 man gen Trautnaw gar new Lutrische bucher, das new testa-
ment, cathegismus und postillen, das die burger sehr kauften
und studierten, also hat dieser her Johannes im Korbě ange-
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18b
1521
Oct. 28,
— 347 —
fisuigen, des doctor Martínus Lutter biicher und lehr zu ver-
damen, wie er ein new falsche ketzerische lehr in die welt
brechte, und hat offentlich auf der canzel gesagt^ wie er hett
ein Lutherisch testament auf dem pfarrhof in kacheloffen ge-
worfen; alsbalde hett es angefangen zu krachen^ wie man ein 22b
hackenbtlchsen abgeschossen hett und nach harter. also hett
gott ein zeichen gegeben^ das des Lutters lehre falsch wer.
darauf hat im lUatheus Freyse der seufFensieder, ein mitbiirger
und rathsher, widersprochen und uberlaut gesagt in der kirchcn :
,eur pristerlicher wirden ambt auszgenomen, her Johans im
Korb, du leugst in hals. des doctor Martinus Luthers lehr ist
recht, nach den schriften der propheten und aposteln das klare
wort gottes. aber des pabsts und der papisten lehr ist falsch
und erlogen* etc. und oftmals darnach wan der her Johans m
Korb predigt ausz der legenden und vorsteig sich zu hoch am
papistenberg; <las er wol ein leitter hett bedorft; das man im
wieder herab hett geholfen^ so íing dan der obgenantc Matheus
Freyse an auf in in der kirchcn zu pfeiffen. das verdrosz dan
den her Johansen im Korb sehr, und das bracht in am aller-
meisten von Trautnaw hinweg etc.
[Zu S. 60 Z. 4 v. u,] Da zog der her Johannis Fabri 22b
von Newrode hieher gen Trautnaw und ward schulmaister
6 jar und zog darnach gen der Hohenelben von Arnaw etc.
[Zu S, 61 Ta, 1 v. u.J Zu der zcit ist der her magister ^
Wentzeslaus Bittner wiederumb alhieher gen Trautnaw ge-
zogen und ist alda pfarher verblieben bisz ins 1535 jar, bisz er
starb. dieser oft gemelte lier Wentzeslaus hat der kirchen auch
ein gulden kelch beachaidcn. (wie sic dan auch nach neun
giildene kelche in der Trautnawischen kirchen haben, die da
alle zuvor von den alten pristern darzu beschaiden sind wor-
den^ ohn alle kreitz oder patzam und monstranzen.) und als er
solte sterben hat er gebetten, man solt in gegen dem Christo-
pherus uber in die kirche begraben, und seine fraw solt ein
grabstain lassen auf in aushaun. es ist aber nicht geschehen,
sondern die dielen oder brethe seind uber sein grab gedielet
worden unter der fraw pfarrin gestfile^ da er ligt begraben etc
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- 348 —
ísM l^^^ ^' ^^ *) ^* ^ ^* ^*^ Anno domini im 1535 am montag
oct 4. nach Michaelis zog der her Johannes Pabri, sonst Hanke ge-
nand, schulmaister von Trautnaw gen Amaw. und zog einer
M&ni2. aus der Schlesinge hieher am tage Gregoři, der her Johannes
Libethaler genant, und ward schulmaister zu Trautnaw. dieser
her Johannis Lybethaller het ein sohn von 7 jařen, den gab er
einem Trautnawischen biirger (Wenzel Patzelt genant). der
erzog in und lisz in das schusterhandwerk zu Prage leren etc.
imÍ /^" ^' ^^ ^* ^ ^'' ^'J I^í^sem her Matheus ward zu Traut-
naw der namen gegeben Seuwmatz von wegen des sewhirten
tochter Anna genant, die er so ofte absolvirt, bisz sie wieder
ein tochter het, die auch Anna genant, welche magt itzund
beim Balzer Nicundeien dienet. *)
24a [Zu S. 101 Z. 3 ť. oj grosse studiosi Behmische von Prag.
Si /^" ^' ^^^ ^' ^^ ^- ^'] Christof Pewel genant, der sein
ministrant war. er lisz in zu Prag das schlosserhandwerk
lehren, und zog der miinich gen Olmitz etc.
IMS /^^" ^' ^^^ ^' ^ ^' ^'J ^^ diesem 1543 jar nach dem tode
des alten her Johannis Geyszler ward sein sohn Israel Geyszler
schulmaister zu Trautnaw an seines vattem stadt. dieser her
Israel Qeiszler ') lemet auch das beckerhandwerk alhie bein
Caspar Jokeln, der zur selbigen zeit biirgermaister war. und
er freiet im des biirgermaisters tochter Ludimilla. als er das
beckerhandwerk ein zeit lang getreiben, zog der her Israel
mit einem Trautnawischen mitwoner (seins handwerks ein
Schneider) gen Wittenbergk, und lissen sich daselbst den her
Philippus Melanchton ordinieren. also war der her Israel
Geiszler Goldtbergensis pfarher zu Piliíkau, und der her And-
reas Dreilingk von Breszlaw ward pfarher zu Fridelandt etc.
f5r4 [^^ ^' ^^5 Z. 10 v, w.y Anno domini 1544 her Mathftus
N. von der Schweidnitz zog gen Trautnaw in das cantorheusz-
') Siehe auch S. 72.
«) Die Worte ,wclcho mafft — dienet* sind durdistrichen und darfibei
geschrieben: ,er zog wider gen die Schweidnitz ins closter/ — Vgl
auch S. 100.
') Am Rande: ,den 20. mai*.
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— 349 —
lei a, iu welchem alle vorige capelanen ihr wohnung gehabt
Iiaben er war kleiner person und kunde malen.
[Zii S, 105 Z. 3 v. u.] Diser (Johanes Faber) hilf die pro- 25b
ccssion limb den kirchhofif abstellen. damach erfreiet er im
clil altcs weib, die alte Bleschkin. sie war alt, er war jung,
also geritten sie mit einander gen Prage vor das geistliche recht
11 nd ItsBen sich schaiden. also muste die alte Bleschkin dem
lier Johanis Faber viel dings von hauszrat und gelt geben.
[Zu S. 108 Z. 10 v, o.] 7a\x der zeit zog der her Johanes 26a
Faber von der schule ab. also versorget der her Lorenz von
Braune die schulmeisterei 2 monat
[Zu S. 145 Z. 22 v. o.] Anno domini 1557 jar den 30. tag «^»
jantiari bat der her Andreas Eylffinger, pfarher zur Rognitz, J»n- zo-
rnit dem her Martinus Kretzschmer ein beredung gehabt, das
der her Andreas das gestiíFte zu Trautnaw ein jar lang solt 26b
versorgen wochentlich alle freitage auf dem gestiťFtaltar (eine
sehlmesse zu lesen). es wolt im aber solch messen sehmieden
die kost nicht ertragen. dan der gute her Andres vorzeret
nnch zwo kuhe zu Trautnaw neben seinem gestifft halten etc.
von der jarzal 1557 an zu rechnen ist fortan weitter kein caplan
mehr auf das gestiíFte oder gestifftaltíir gehalten worden, son-
tlem der alte her Martinus Kretzschmer hat jerlich 4 sch. ge-
nomen und das gestiíFte mit freitagsmessen versorgt, und von
dem zeíger stellen und vom orgelwerk hat der her Mertten
jerlich ucht sch. gehabt, alle quartal 2 sch. etc.
[Zv S. 176 Z. 8 v. oj Anno domini im 1564 jar den 23. tag 26b
maí am pfingstdinstag ist der oft und vielgemelte alte Traut- Mai 23.
nawische pfarher Martinus Tabernator (welcher lenger dan
29 jar 5berster pfarher alhie gewesen) gen Langnaw gezogen,
aldaaelbst er auch schon allbereit bis in das dreizehende jar
lang ihr pfarher zu Langnaw ist. es ist auch idermeniglich allen
zu Trautnaw kund, das der her Mertten nie kainmal irgend
ein evangelia aus einigerlai biichem auf der canzel niemals hat
abgeleasen, sondern alles ohn buch auswendig gepredigt, aber
zun den episteln hat er alle mal den Spangenbergischen cor-
vinua gehabt etc.
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1
— 350 —
»J» [Zn S. 179 Z. 1 v. v.] Darnach im 1565 jar den 20. tag
Apriiao. appjllig am gutten freitag liat der her Johanis Hintze abge-
schafft; das man hinfurt nicht mehr solt in der fasten und mar-
terwochen klapfem und schnarren, sondem er befahl mit der
grossen gloken zu leutfen, welchs zuvor niemals geschehen war.
[Zu S. 180 Z, 10 v, o,] den schnarnigen, heisscrn pfarbern
von Mobern.
2;b
1565
27b
1565
[Zu S. 180 Z. 20 v. o.] Dieser her Johannis Hintzius hat
Juni 21. auch glatt abgestallt, den feurtag und fest den 21. tag im brach-
mon am domstag des heiligen fronleichnamstag nicht mehr die
procession zu halten, nach mit der monstranzen umb den ring
zu gehen, auch nicht auf den altar mehr herauszusetzen. dieser
her Johannes Hintzius hat auch von der Eustachia fraw von
Gendorf wider erlanget, den Pfaffeiiwalt zusambt den wisen
zu nutzen, genissen und griiglichen zu gebrauchen, ohn eini-
gerlei verhinderung oder einsag etc.
1M5 l^^ ^' ^^^ ^' ^^ "• ^'7 U"^ ^^^ jeder pastor muste sein
eigene thema und predigt schriftlichen und miindtlich in der
Trautnawischen kirchen predigen und erkleren. sie hatten auch
ihre leges, wie sie sich ohnergerlich solten halten in der klei-
dung und allem, was wider gott und ehre wer etc.
28a [Zu S. 182 Z. 15 v. o,] Mathias ClSselus primus
huius districtus senior, Martinus Tabernator, pfar-
lier zu Langnaw Adamus Czinck, pastor zum Schwulle
bein Jermer. ')
Also wan diese obbemelte pfarbern ein zusamenkunft
hatten, so gab ein jeder ein behmischen groschen ; so kauften
sie ein fasz bir und lissens auf den pfarhof schrutten. so gab
in der her Johannes Hintzius zu essen zun dem bir. also hilten
sie nach ihrem examen ein convivium und freie musicam
etc
28b Solche predigten machten, das viel volcks in die kirche
ging; dan jederraan wolt gern die neuen prediger anhoren etc.
*) Der neuere Glossator ani Rande: ,Zwole bei Jaromierz*. (Die g
nannten werden als bei der Ziisammenkunft anwesend genannt, nic
ala Wochenprediger.)
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^'4
- 351 ■>-
der her J. H. tcchent schlief wochentlich nur zwo nacht bein 29a
seiner ehírauen^ an der mitwoch zn nacht iind am sonnobende
zu nacht. sonst war sie alle zeit mit den kindem im forberg
oder hausse auf der widmat vor dem thor. also wartet der her
Hintzius seines studirens.
fZu S. 187 Z, 10 v. o.] dieweil der schulmaister her Vale- ^
ríus diese zeit im willen war, sich auf dle OUsysche vocation
zu ordiniren lassen und von der schule abstehen, wie dan ge-
schach etc.
[Zu S. 187, 188,] Anno domini 1568 den 24. tag aprillis »^
den sonnabend vor Georgi ist der her Hieronimus Hirsch von Aprii24.
Meyxen gen Trautnaw geschickt worden von dem ehrwirdigen
her Johannes Hincius, das er das pfarherambt zu Trautnaw
solte versorgen (bisz so lange gemaine statt Trautnaw ein
andem pfarher mScht bckoraen, dieweil der her Johannes
Hintz zu der zeit gen dem Ehlnbogen zog.) dieser obbemelte
her Hieronimus Hirsch war im krige ein feldprediger gewest. sob
er war auch sonst ein guter bibasticus. er hat auf ein zeit in
trunkener weise mit einer blossen wehr dem her Valerius Grun-
bergk in die schuUe eingelauťFen und hat den her cantor Sig-
mund Hůbner durchs schulfenster herausspringende verjagt.
aber der her Vallerius ist im hinten uber den ofen in ein kamer
entrunnen und hat sich verschlossen. also ist er mit blossem
tesaken uber den kirchhoff geloffen, da ist im Paul Cipfel der
birschrStter begegnet, dem hat er baldě die naše mitten von
einander géhauen. (dan er hat denselbigen tag ein opfer von
den pauerssechswochnerin. die hat er alle uberredet, er wolt
das opfergelt geben und die ůrtten im wein vor sie zalen. so
waren sie mit im zu Samson Freissen alr zum wein gegangen
in das haus neben Hans Neuman ; da hat der gutte her Hiero-
nimus flugs geschlembt mit den pauersweibem. als sie ein
schock und 18 w. gr. an der &rtten gehabt hatten, hat er dem
wirt und der wirtin ernstlichen befohlen, sie solten kein weib
lassen ausz der irtten hinweg gehen, bisz sie im die ůrtten be-
zalten. hat sich kegen in ihres ehrentrunks bedankt und ist
darvon in die schuUe geschwermbt, wie oben bemelt.) also hat
ein peurin gelacht, die ander gewaint, die dritte gescholten etc.
und haben zalen mussen.
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— 352 —
Man hat den her Hieronimus in mitteltorn eingesetzt da
hat er inwendig die thiir mit steinen vorranet und mit steinen
herab auf die leutte geworfen, wan sie zuna tor aua oder ein-
gingen. er hat die bethtiicher all zuschnitten und aneinander
geknupft und hat sie zum fenster vor dem thor hinunter lassen
3u hengen. da aber viel volcks zugelaufFen und sich verwundert
liaben, wie er sich von den turn herabgelassen hett und entrun-
nen wer. als er aber alle rede auf dem turn gehóret hat, da hat
sich der her Hirsch eilends auszgezogen bisz aufs hembde und
ist ganz emst eilends in das tumfenster gesprungen und hat
das volek angeschrieren, sie solten eilends wegweichen^ er wolt
flugs hinabspringen, und hat geschrieren: ^o die Trautnawi-
schen herren bringen mich zu dem fahť. da ist alles volek vor
schrecken erstumet. aber der her Michel Bayer hat diese zeit
das stadtvochtambt gehabt^ der hat gebettén^ er solts nicht
thon, hat im auch geschworen, er wolt baldě den turn auf-
schlissen und den her Hieronimus mitte haim zum frústíick
riemen. hat gesagt, er schenke bir^ er solt nur flux trínken, er
vrolt im die tirtten gem schenken. hat im auch ein redlicha
trinkgelt von wegen eines ehrsamen raths zugesagt und ihm
versprochen, forthin nimmermehr zu Trautnaw einzusetzen.
auf solchs hat der her Hieronimus die steine wieder inwendig
von der tumthir weggeraumet und ist lachende herausgegangen
und gesagt : ^ich weis nach wol die Trautnawischen hern zu
zwingen^ also hat er beim her Michel Bayer seiner zusage
nach verwarttet. da hat im ein ersamer rath vortreglichen
gemacht und ein gutte kundtschaft gegeben und ein eriichs
trinkgelt gegeben etc.
Da ist der obbemelte her Hieronimus Hirsch von Trautnaw
hinweggeschwermbt gen Michelsdorf hienunter und hat dém
her Álbertus Hambergh^ pfarher zu Michelsdorf^ seine frauw
empffirt und hat sein armes weib mit zweien kinderlein alhíe
zu Trautnaw bószlich verlassen etc.
81b fZu S. 188 Z. 10 v. u.P) Dieser her Johannes Timus hat
lf»68
zum ersten angefangen, das capittel alle morgen in der Traut-
') Dort ist geradezu auf den ,Au9zng* beziehang^sweise aaf das Jar-
register* verwiesen, Vergl. auch S. 214, 217 bis 222.
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!lír^1^^!É9j
— 353 -
nawischen kirchen zu halteD, ausgenomen am donerstag, da
Í8t markt; nnd am sonuabeude. er hat angefangen die ganze
biblia vom anfang bisz zum ende alle bucher, so dorine verfast
Sein, nach ordnuDg ein ides capitel geprediget und ausgelegt.
zu solchem predigen hat er sieben jar zeit můssen haben, ehc
ers zum ende bracht im 1576 den 22. tag im weínmon. ferner oct'22.
hat er auch geordnet den kleinen chatechismus und die kinder-
lehr, das in die scfauUer alle suntage zur vesper recetiret haben.
cr hat das fasten salvě singen gar abgestelt^ dargegen hat er
das kindergebet (zu mitages, wan man leuttet) aufgerichtet
mit singen, bethen etc. er staelte das einlaitten der breite an
den hochzeiten gar ab. er schaíFte, das man in hochzeiten mu-
sicam singen solt und dem her cantor mit eim leiergelt ver-
sehen. er schafFt, das das tuch, so man vormals in der fasten
in der kirchen vor dem hohn altar, nimer solt aufhenken. er
schafft, das man auf kaiuem altar mer solt leichter haben oder
lichter brennen, auszgenommen aufn hohcn altar. er schafFt,
das man die fahnen ausz der kirchen aufiraumet. er nam die 32a
waxkerzen von den húlzen handwerkskerzen, die sie zun den
leichbegrebnissen brauchten, und studirt darbei, bis er solchs
auch in abgang brachte, das nimer kerzen darauf gesteckt
werden. er legt ein schlosz somers zeiten vor den kirchtum
und wolt nicht lassen zum wetter leutten. er vermanet vleissig,
den armen leutten und schillem pfenige und bi'ott in die putten
an kirchthiren einzulegen. er thailet allemal selbst das brott
und gelt unter die schtiller und armen leutte. er buch oftmals
von seinem eigen korn brott und thailets unter die armen leutte
und arme schúller. er šach selbst scharf in der schullen zu, das
die schúller nicht an der lehr versaumet worden. er bauet den
predigstuU fořt, er lisz viel newe benck in die kirche machen.
er staellet die osterkerze ab, das man sie nicht mehr solt her-
ausstecken. er schaffte, das man am sontage nicht solt mit der
grossen glocken zur predigt leutten, sondern mit der mittel-
glocken. da das etzliche sontage also gehalten war, wolt es
einem e. raťh und der gemainen nicht gefallen, soudem bc-
fohlen, man solt mit der grossen glocken zur predigt und zum
gehor gSttliches worts flugs leutten. darnach wolt der her Timus,
man solde allemal ein taller dem schulmaister geben, wan er
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— 354 --
einer leuchen mit der grossen glocken auszleuttet. solche neue-
3sb ruDg und leges gefíel niemandis; und wolt es ein e. rath nicht
willigen. darnach wolt er, die kirchenvatter solten im alle
suntage 7 pfennige aus dem gemeinen kirchensekel geben, so
wolt er das volek zu geben vermanen ; es soiten ihm auck die
kirchenbitter allemal raitunge thun, wie viel der kirchen geldes
einkem. das wolt ein e. ratb nicht gestatten. da wolt er forthin
das volek nie keinmal vermanen, ein heller zu geben, darmit
die kirche, pfarrhof und schule bauhaftig erhalten m&cht wer-
den, wiewol es billich ihm imd allen evangelischen christliehen
lehrern zustehet mit vormanung und furbitt, wie oben bemelt,
zum kirchen geben etc, es verklagt der her Johannis Timus
ein e. rath gegen dem her camerer dem her Adam Spanovzky.
er {urt in in pfarrhof und zeicht im den und sagt, ein e. rath
wer nachlessig, den pfarrhof zu bauen. darauf im ein e. rath
geantwortet hat, er wer nach viel nachlessiger, in der kirchen
das volek zum kirchen almus geben zu vormanen. wan er die
zeit uber, so lange er pfarher zu Trautnaw wer gewest, auf
alle suntage und fest allemal ein vormanung zum einlegen ge-
than hett, solte schon sand und kalk beim pfarhofFe im vorrat
zum bauen sein. wan er aber allemal 7 pfenig aus dem gemain
almus šekel wolt zu lohn haben, wtirde der tiberschus klein
sein. also bleibt bis auf die zeit ungebauet und unvormanet.
(es ist aber beides unloblich.) ja wen es nach geschech, so
mScht es gutt werden der kirchen, dem pfarrhof und schulen etc.
Dieser her Johannes Timus war ein grosser eiferer und
hitzig. was im in sin war, das repetirt er die predigt durchaus
33a etzlich vilmal, nicht einen tag, nicht eine woche, sondem viel
predigten, das er auch zuletzt sich so tief einlisz mit namhaf-
tigen predigen wider den her CasparNusz, das sie miteinander
1575^ zu Prage an das recht geritten im 1575 den 21. aprilis. alda
der her Johannis Timus in die 40 taller verzeret, und solchs
ein e. rath aus gemeiner stadtbeutel vor in gezalet mit ver-
manung, von solchem taidingen abzustehen. da hat er in zom
zu Prage von dem her Wenzel Schmiett (dieser zeit primas
zu Trautnaw) ein urlaub begeret, der im hienachmals gegebei
worden. der war der erste pfarher zu Trautnaw, der sich hic
verehlicht und auf dem pfarrhoff hochzeit bilte, er kam alhic
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Apr. 21
— 365 -
bein der gemain in ein ungunst, von wegen das er dem her
Przibigk Mirtzkowzken auf Newhoff den PfafiFenwalt zusambt
der zugehSrigen wiesen wieder hat ubergeben. das war alao
offenbar: Hans Schmit, den man Kretzschem Hampl auf der
Kriblitz nennet, der hat den her Johanis Tiraus umb ein baum
im Pfaffenwalde gebetten abzuhauen. da hat im der her Timus
ein zettel an den hern auf NcwhofFgegeben und in an hern gc-
wiesen. also hat Kretzem Harape den brief Bartel Tzan ge-
weiset. der hat gesagt, er solt eim e. rath den zedel zusteln
und nicht dem hern auf NeuhofFe. als ein e. rath solchen zedel
gclesen, haben sie 2 rathsperson nach dem her Timus ge-
schickt, im gebeten, zun einem e. rath zu komen. da im solche
des PfaflFenwalts und wisen ubergebung der herdchaft auf New-
hoff fíirgehaiten worden, da er sehr gelaugnet hat, bisz er mit
seiner eigen handschrift uberwisen ist worden. das hat in jemehr
zur rach geraizet, und da er im 1576 jar am ostersontage seine 1570
bucher und predigten aller besclilusz, sagt er frei offentlichen ^''
auf der canzel: er welt auf den morgenden ostertag seine valet-
predigt thun und wolt alle personen darinen namhaftig machen,
welche seine widcrsacher weren, und welche in von Trautnaw
wcgbrcchten etc. also hilt ein e. rath die kirchen zugeschlossen
(mehr zwitracht zu vorhutten.) da hat der her Johannis Timus
das pauersvolk angeruffen, sie sol ten mit im hienaus auf den
Neuenhoff gehcn, er wolt in wol auf den sáhl daussen pre-
digen, wie den auch geschehen, und nach der predig hat er den
Przibig und die fraw Beningna gebetten, sie soHen befehlen,
das die pauern zu Gebersdorf zur kirchen gingen gen der Olsse,
die von Wolten gen der Aldestadt etc. an diesom ostermontag
hat sich der her Johannes Timus gar trunken getrunken, und
vor des her Hans Fickers thir hat er den vogt Gorge Altman
an seinen ehrn geschmehet und auf in geruffet: ,du hundc*
stecker kom her!^ da ist Gorge Altman kommen in zorn bewegt
und hat im ein maulbandt gegeben etc. (nihil sine causa.)
Anno domini im 1576 lar den 26. tag .mai ist der her Jo- i.stg
hanis Timus von dem pfarhoff zu Trautnaw in sein haus vor
das niderthor gezogen, und darnach den 4. tag septembrís ist
aus vergunst eines e. raths dem her Johannes Timus erlaubet
worden, sein und seiner in gott ruenden frauen Gertrud epi-
23*
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Mai 26.
— 366 —
taphia auf allersellen altar an die maur zu setzen und an kirch-
tum das crucifix zu malen und die grabschrifi zu schreiben etc.
sept.?4. darnach den 24. tag septembris ist der her Johanis Timus gar
weg von Trautnaw gezogen 40 meilen von hinnen gen Schwett
in die Marek unter den graffen von Vierrhaden. da er bisz in
da« dritte jar gelebet und pfarher gewesen. man sagt, er solt
in 8 jařen zu Trautnaw 8*) hundert taller haben erubrigt, welchs
gelt er etzlichen gezaigt solte haben etc. requiescat in pacc.
Sb'9 [Zu S. 189 Z. 13 v. u.J da ist er [Matheus Mylter] schul-
1572 maister verbliben bis in das 1672 jar, da er gen der Jungen-
buchen zum predigtambt vociret ist worden. aldaselbst ist er
nach pfarher etc.
im /^^ ^' ^^ ^' ^ ^'' '""J "^^^^ Kretschmern, des alten her
Martinus Kretzschmers sohn.
1M5 l^^ ^'' ^^^ ^' ^ ^' ^'J ®^ [Johannes Hartmann] erfreiet im
Qorge Weyners tochter zu Trautnaw und zog im 1676 jar den
nÍ5'*8 ®' ^o novembris*) wieder gen Arnaw etc. diesen tag hat man
dem kaiser Maximilian zu Trautnaw ausgeleuttet.
ift76 [Zu S. 221 Z. 5 v, o.] Anno domini 1576 den 3. tag mai
^** ^' am donerstag des heiligen kreuztag erfíndung ist der ehrwirdig
herr Tobias Scharffenbergk (der geburdt von Liwenthal), ge-
wesener schulmaister zu Polkenhayn, gen Trautnaw vocieret
zun einem pfarhern. seine erste predigt war das bekandtnusz
odersimbohims. Athanasii von der heiligen dreifaltigkeit wieder
die Arrianer zur fríiepredigt. die ander predig war von dem
gutten hirten, Johan. 10, und zur vesper auch dergleicben etc.
') Die ,8^ durchstrichen und ,4* dafiir eingesetzt.
^) S. 222 heisst es, dass er am 25. Juli Urlaub erhalten.
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IIL
BEILAGEN.
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Dany od panna Hersse z Želesna panu Petrowi od téhož 94a
statku dole psaného przed namy Jakubem z Porssycz a naKocz-
lirzowie, Martynem Bakalarzem od miesta Dworu prziseznimy
k saudu manstwy kraje Truttnowzkeho : urozeny wladíka pan
Heressz z Železná a na Trzemessnie oznamiel, žie gest dal a
mocznie dawa statek swuy kteryz mansky miel a dřzal gmeno-
waty Nemotowity s tym ze wssym czož k tomu přzislussi s lesy
s lukamy s rybníkem s potoky se wssemv wodoteczimy s kussem
labe 8 pustinamy wssemy a wssym przyslussenstvym czož k tomu
od starodawna przislussalo gast a przyslussi a jaký gest toho
sam w dřzeny byl a toho vziwal to gest pak dal urozenému
wladyce panu Petrowy z Železná a na Borkach streycy swemu
na tom sobye any swym budauczym zadně prawa y zadně
zwlastnasty nepozustawugytz. to a takowe daný tolíbizce wsta- 94b
huje a ma wstahowaty na dyetitze a budaucy pana Petra nade-
psaného, stalo se Léta Božího 1528 we cztwrtek przed swatym
Valentínyra. ')
2.
Praegische zechordnung.
Index und ordnung auf semeln und rokenbrott baken, loob
erstlich auf das semelbrott.
Item so der weiss gílt eín schafFel 16 w. gr., so soli eín
semel wegen Praegisch gewichte 28 lott :
Umb 17 w. gr. sol die semel per 2 d. wegen 26 lott 2 quintlein
. 18 . 25 , - „
« 19 . 23 „ 2 „
„ 20 „ 22 , 2 ,
.21 , 21 „ 1 „
,, 22 „ 20 „ 1 „
» 23 „ 19 „ 2 „
v 24 „ 18 „ 3 „
M 2o „ 18 „ f)
„ 26 „ 17 „ 1 „
') Gehort zu Seite 58 nach Zeilc 15.
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— 360 -
Umb 27 w. gr.
9« 28 ,,
16 lott 2 quintleín
16 ,, — „
Auf rockenbrott, so ein scheflFel 10 w. gr. gilt, so sol ein
. • 8 lib. 3 lott
brot wegen Pragisch gewichte
Umb 11 w. gr. ein scheíFel
12
99
9}
99
99
99
99
99
99
99
n
14
15
IG
17
18
19
20
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7
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6
5
5
5
4
4
4
4
11
24
7
25
12
2
24
16
8
2
Und es sol ein jeder brott 7 pfenig gelten.
2 quintlein
zu Trautnaw (verstorben:) *)
Der alte Jeger.
Knolle Veyx.
Hornigk Gorge.
Humler Hak Barttel.
Ramler Kratzig. *)
Ruklyner.
Teycnina.
Othe Matz.
Michel Breckner.
Freyse Mertten der alte.
Gawert.
Jager Paul.
Der alte Fenger.
Gawer Mertten.
Bayer der fleischer.
Der alte Stentzel Hans.
Kumatz.
Tzipell.
Nipel Wolff. 3)
Der alte Renel.
Kun Kasper.
Grontman Sens. (?\
') Wohl keine Sterberegister, da einzelne als lebend nacligewiesen
werden konnen.
') ^KratKÍg* durchstríchon, dariiber gtíschrioben: ,8fhuster* daríiber:
,Matem'.
^) ,Nipell Wolf durchstrieben, daneben: ,Nippartt*.
Anno domini 1605 burger
Samper Griger.
Pocha Furtz.
Frumptter.
Barttel Meierla.
Schwartz Wenzel.
Der alte Folant.
M5nch Hans.
DSmel.
Pitter Lapcida.
Der Schwarze Seiler.
Knol Veyx.
Gepertt.
Der alte Lux.
Jong Jokel, statvogt.
Der alte Paltzer Hittel.
Schaffer Wenzel.
Malweysse.
Dieprach (?) Hase.
Schuwert.
Futter Fitz.
Kotzwer Orben.
Parneuschen Barttel,
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j
— 361
Der alte Harttel.
Peclíatzsch Greger.
Ber alte Just Pitter.
Lux.
Ilreyerla.
Der alte Springer.
Jeachke.
Scliiinler; becker.
(jírontma Wenzel.
Tilscher Paul SchSwerla.
Bock Fitz.
Neigen Findt.
Petzelt Wenzel.
Ocitz Hans.
Huek Barttel.
Paul Kolbe.
Kriszner.
llguer.
PfeifFer Hans.
Herlett der alte.
Hope der alte.
SchSwel.
Faehrle Tomel.
Patzkendorffer.
Mentzel Paul.
Thalner Hans.
Pitzsch Wenzel.
Finger Hans der alte.
Der alte Nirmberg.
Der Schwabe.
PfeifFer Hans, war burgermai-
ster, hat aus dem statbuch
bletter gesehnitten, ward zu
Trautnaw auíFen ringe ge-
kept anno 1505.
1515.
Ib
Ellaíí Frise, tuchmacher.
Gfírj^e Scheiber, wagner.
Wenzel Patzelt, burger.
Gor^^^e Weniger, rossarzt.
Adam Renel, schmit.
Híuis Reysse, Schneider.
Míítz Futter, schmit.
I)*'r alte Hans Baier, fleischer.
<Jlniíitof Haintz der alte^
sehwarzferber.
Lorentz Bock, Schneider.
VitK Futter, schuster.
Wtjysz Hans, der alte.
lieek Fitze, stattvoit.
Gruaz Pitter, Bartl Ilacke ge-
uant.
Der alte Merten Freise.
Wenzel Patzelt.
Falton Kfinigk, der schuster.
Hans Othe, fleischer.
Hawel Pechatzsch, fleischer.
Wenzel Bock; sperner.
Goi'ge Scheyber, wagner.
llertten Gawer, schmit.
Mertten Rack, schlosser.
Bartel Meyerla.
Valten Tusel.
Pawel; stattfoit schmitt.
Wenzel Herolt, tuchmacher.
Wenzel Patzelt.
Michel Fidler, beckmichel.
Faltz Jokel, becker.
Matz Quirentz, doctus.
Wenzel Krebs, schlosser.
Matz Freyse, seifensieder.
Barttel Poschel, toepfer.
Der alte Hans Seiler, schuster.
Fetter Mertten, der becke.
Bcrnt Schubert, der Schneider.
Hans Weiss, stattvogt.
Mitwoner in Trautnaw
in der halben stát gen
Hopenberg.
Bartel Mauer.
Stoltz Hansel.
Alt Stange.
Obbrecht.
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— 362
Míinch Hans.
Kley Jorge.
Gorge Gumperlein.
Schneider Míchel.
Andrea Besser.
Hans Otte.
Tzschur Matz.
Simon Fogelnest.
Petter Jan.
Michel Briick.
Jager Paul.
Bock Fitz.
Stentzel Hans.
Roericht.
Freise Merten.
Hittel Baltzer.
Der alte Lux.
Patzelt Wenzel.
Grosz Bartel.
Merten Conrad.
Wanke Kaszda.
Jíartin Zlatník.
Pock Lorenz.
Grosz Bartel.
Blasig Andreas.
Poscbel Ender.
Ylgener.
Stang Diterich.
Lorenz Schmit.
Piker Jeckel.
Hans Jekel.
Mikulasch.
Bartel Seiler.
Merten Himpel.
Futter Fitz.
Jong Jokel.
Klein Beck.
Der Grosse.
Fraw Barbora Burszkin.
Matz Futterschmit
Gorge Tzipel.
Fraw Stoschin.
KíJnig Griger.
Hinernast (WawHnss.)
SchaíFer Wenzel.
Naigen Fendt.
Der junge Lux.
Předměstí e.
Casper Lamler.
Gorge Brocknerin.
Kolbe.
Weiman.
Patzelts Forberg.
Domek Kaplowsky.
Stiek Michel.
Matias Riidel.
Ficker Falten.
Bock Hans.
Futter Bartel.
Peter Jost.
Hans Nipel.
Bredtschneíder.
Asman.
Schlawísch.
Lasskott.
4.
Uberschriften der Kapitol der Chronik Hiittels
liber díe Grundung Trautenaus und der Nach-
bardorfer.
1. Wíc Jaroraierus blínd war (1002).
2. Der fliichtigc Abzug des polnischen Fiirsten Městech
mit seinem Kriegsvolk (1003).
3 Der Ursprung des Thurmes, so im Anfang zu Trautení
auf dem Schlosse íst erbauet worden (1003).
4. Zertheilung der Riiuberrotten (1003).
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o. Ursprung des alten Schatzler Thurmes (1003).
6. Wie das Kaubhaus Rechenberg ist erbauet worden (1005).
7. Wie der Raubthurin zu Trautenau aufgefunden wurae
(1006).
8. Wie der Fiirst Jaromierus ausschicket die REuber zu
fangen.
9. Der Abzííg nach dem Schatzlaer Thurm.
1 0. Wie der gefangene RSuber das Volk zuř Nachtzeit speiset.
1 1. Wie der blinde Furst Jaromierus die 16 Ráuber seinern
Bruder Herzog Ulrich nach Prag absendet.
12. Wie der Fiirst Ulrich den Albrecht Trautenberger ins
Gebirge legt, die RHuberei zu vertilgen (1006).
13. Wie der llauptmann Albrecht Trautenberger mít seinem
Volk allshiiir ins Gebirge ist angekommen (1006).
14. Wie das Dorf Altstadt erbauet worden ist (1006).
15. Herr Trautenberger bauet eine Briicke bei des Nieszlaus
Raubthurm (1006).
16. Wie Herr Trautenberger den Schatzlaer Raubthurm zu
besichtigen zog (1006).
17. Wie das Dorf Trautenbach seinen Namen erhalten.
18. Wie aus dem Raubthurm ein Schloss gebauet wurde
(1006).
19. Wie Konigshain erbaut und seinen Namen bekám.
20. Zu welcher Zeit das warme Bad unter dem Schwarzen-
berge erfuuden wurde (1006).
21. Wie die Kirche in Altstadt auferbauet wurde.
22. Wie der Lindwurm gefunden und gefangen wurde.
23. Als Herr Trautenberger seinem Volke anzeiget, dass
er beim Fiirsten zu Prag um RMh, llilfe, Freiheit, Privi-
legia uber seinen Bau und Herrschaft woUe ansprechen.
24. Herr Trautenberger iiberreichte dem Landesfiirstcn Ul-
rich sein Dupplikat und crhielt folgende Contirmation,
welche lautet in bohmischer Sprache (1006).
25. Der Landesfiirst schicket eine Commission von Prag nach
Trautenau, die Stelle und den Grund einzuweihen und
zu besichtigen.
26. Von dem herrlichen Auszug von Prag des Herrn Trau-
tenbergers (1006).
27. Wie die Kirche zu Altstadt ist eingeweihet worden (1006).
28. Erste Prozession, Einweihung des Platzes, der Kirche
und des Kirchhofes.
29. Wie Trautenberger Burggraf der Herrschaften wurde.
30. Von der zweiten Prozcssion und Einweihung des Funda-
nients und Grundes der Stíidt Neutrantenan, und was
sich zugetragen.
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31. Wie alle 3 Thore der Stadt Trauteaau sind eingeweihet
worden.
32. Wie das Thor und Pforten am Schloss oder Brúcklein
ist eingeweihet worden.
33. Die erste Errichtung des Raths in Trautenau (1006\
34. Die Abmessung der Dorfer, deren Revier-Zertheiliing
zur Stadt (1006).
35. Wie die Losszettel sind ausgetheilet undgegeben worden
(1006).
36. Neue Confirmation des Mannrechtsmandats vom Fůrsten.
37. Eidschwur.
38. Die Erbauung der Ortschaften.
39. Wer das Dorf Altstadt erbaut hat und welche Zeit
40. Wer das erste Haus in Trautenau erbaut hat (1006).
41. Wer das Dorf Trautenbach erbaut hat (1006).
42. Wer das Mittelthor hat lassen steinern aufbaueu (1006).
43. Wer das Niederthor und die Krieblitz erbauet hat
44. Hohenbruck. Wer das Oberthor in Trautenau hat bauen
lassen.
46. Wie ein hí^Izemes Kirchlein und der Kirchhof gebauet
ward (1006).
46. Wer das Lehngut Neuenhof erbauet hat (1006).
47. Wer das Lehngut zunAchst dem Spittelberge erbauet
hat (1006).
48. Wer das unverríickt Lehngut obig der Obermíihl er-
bauete (1006).
49. Wer die Kochan amKtichenberge auferbauet hat (1006).
50. Wer das Dorf Kriensdorf aufen)auet hat (1006).
51. Wer das Dorf Lampersdorf auferbauet hat (1006).
62. Wer das Dorf Gabersdorf erbauet hat (1006).
53. Wer das Dorf Burkersdorf erbauet hat (1006).
64. Wer den Polzenstein bei Gabersdorf erbauet hat (1006).
56. Wer das Dorf Welhota erbauet hat (1006).
66. Wer das Dorf TrUbenwasser hat erbauet (1008).
57. Wer das Dorf GoldenSls auferbauet hat (1007).
58. Wer das Dorf Weigelsdorf erbaut hat (1007\
69. Wer das Dorf Rognitz und daselbst das Schloss erbauet
hat (1008).
60. Jungbuch (1008).
61. Woltau (1007).
62. Prausnitz (1007).
63. Wemersdorf am Rehorn (1008).
64. Glasendorf (1007).
65. Bernsdorf (1008).
66. Marschendorf (1007).
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67. Wiidschitz (1007).
68. Hartmansdorf (1010).
69. Tscherna (1009).
70. Rudelsdorf (1009).
71. Dorf BSsíg (1009).
72. Albendorf ober Marschondorf (1011).
73. Potschendorf (1011).
74. Wer die Glashutte auf den Haynichen erbauet hat (1011).
75. Wer den Katzauerbcrg erbauet hat und wie es zugteng
(1008).
76. Wer die Pomplusche im Besitz gehabt hat (1007).
77. Wer Langenau erbaut hat (1007).
78. Pilnikau (1008).
79. Michelsdorf (1012).
80. Petenidorf (1012).
81. Kaile (1012).
82. Das SUdtlein Aeypel (1013).
83. Wann die Stadtmauem sind verfertiget worden (1013).
84. Pausnitz (1014).
85. Radschitz (1014).
86. Staudentz (1015).
87. Kottwitz (1015).
88. Nemkowitz (1015).
89. Soor (1015).
90. Albendorf und Bertclsdorf (1018).
91. Altenbuch (1019).
92. Schwadowitz (1020).
93. Qualisch (1020).
94. Slatin (1023).
95. Radowenz (1023).
96. Komár (1023).
97. Markausch (1024).
98 Sauchwitz (1029).
99. Parachnitz (1006).
100. Wie der Lindwurm nach Brunn gefíihret wurde (1024).
101. Begnadigung der StadtTrautenaii mitgrosserem Insiegel
(1024).
102. Der Lindwarm in Briinn am Kathhaus.
103. Wer das Schloss Bcrgstein oder Silberstein erbaut hat
(1056).
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Auszugswcisc Ubersetzung der in der Chronik vorkom-
menden tscheehischen Urkunden.
[1]') Friedrich von SeliUDibiirg und Jan von Kozogcd vergleiclien
sich in dem Strcito betreffs gewisser Leistungeu, zu wclchen die ITiitcr-
thancn an das Schloss von Schumburg verpfliclitct seicn. Jan von Kozoged
zeigt einen MajcsUitsbríef Konig Johann des Blinden vor, woranf Friedricli
von Schumburg crkliirt, ihm seiu Kecht nie bestrittcn za haben, sich auf
das Zcugnis dcs Herm Kuneš von Železná und Jan Podstranskjr, i»owie
auť Herm Prozbys berufend. Es wird zu Recht befundcn, das beide gogen-
Hoitig ihre Gcrechtigkeiten anerkennen sollen, der fiir das Vorjahr zn
zahlendo Hafer sei nachzusehen, fiir dieses Jahr aber zu leiaten.
Donnerstag vor Sanct Barbara 1489, Dez. 3.
[2.] ' Jan von Kozoged auf Chotowitz, Jan Sylber von Pilnikan and
in fíreczteyn als Hevollmachtigte nach Hans Sylber von AUbnchen iiber-
geben an Herm Friedricli von Schumburg und von Pirsstensteyn anf
Trautcnau das Dorf Hartmannsdorf als erblichen Besitz mit allen Kochten
vor Alex von Schonau und auf Arnau als Stelly ertreter des Kouigs und
den Herren Hans von Warasdorf, Kuneš von Železná, Jan von Haber
und Fhilipp von KÓniginhof.
Froitag, am Tage der heil. Barbara 1489, Dez. 4.
[3] ^) Vorgleich in der Klago der Trautcnauer Biirger gogen Jan
Sylber, der gegcn ihre Rechte in Jungbuchen Bier braue. Jan Sylber
zeigt einen Pergauientbrief, wornach cr nicht verpflichtet sei, von den
Trautenauorn Bier zu nehmen, sondern seine Vettern Nikel Sylber und
Jan Sylber hStten freiwillig in dem Kretzschem in Jungbuchen dieses Prí-
vileg gemách t, was die Trautcnauer nicht gel ten lassen vvoUteu. Von den
Herren Mannen Jan von ^ Kozoged auf Chotowitz» Hans von Wamsdorf
auf Altbuchen, Heres von Železná und aufXřemešna, Wenzel von Bchonau
und auf Arnau^ Jan Lytoborzky von Chlum und in Schaizlar, Wenzel Sochor
aus Koniginhof wird fiir Recht befunden: Da Jan Sylber keine andere
Gerechtigkeit vorgezeigt, als das von seinen Vettern gemachte Privilcg,
diirfo er in Jungbuchen kein Bier braiien, sondern miisse es so haltcu,
wie 08 seit Alters her geschah. Und in Betreff der Klage der Koniginhofer,
Arnauer und Trautcnauer gegen Jan Sylber betreifs des Tuchschneidens,
Salzschiittens ct-c., wie auch in Wiltschitz, Jungbuchen und Pilnikau wnrdc,
da Jan Sylber kein Recht nachweisen konnte, fíir Recht befunden: Jan
Sylber soUe das Salzschiitten und Tuchschneidcn in den genanuton
Dorfern seinen Louten lassen.
Donnerstag vor Chr. Beschneidung, 1502, Dez. 29.
[4] *) Kaufvertrag zwischen dem Herm Jan Kruschina und Herm
Goorg Butzky von Wamsdorf vor Jacob von Porssitz und auf Kotzlirzow,
Martin Radikowsky von Hrádek und auf Jawornitz, Beneš Štos von Star-
') 8. 9. Die dort angefllhrto Jahrcszahl 1481 ist cin Fehler des Schreibcrs, drr in
1481) f.u corrigiren ist.
') 8. 10.
') 8. 27.
') 8. 59.
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kowits, Martin Bakalarz von Koniginhof als Beisitzern des Lehnsgdríchtes
dea Trantenauer Kreises: Herr Jan Kraschina von Lichtenbnrg zeígt an,
dass er sein Hans in der Stadt Trantenau (geg. d. schlesische Thor) und
das Dorf Trautenbach sammt Lenten, Zinsen und ZoU dem edlen Herm
Georg Butzky von Wamsdorf und der Fraa Johanna von Biesenburg,
seiner Gemahlin, um 300 Meissner Groschen verkauft hábe.
Trantenau, Mittwoch nach St. Pet^r und Paul 1529, Juni 30.
[6.] *) Kaufvertrag. Herr Jindřich Berka von Duba auf Drzebenitz,
oberster Richter des Konigreiches Bohmen, iibertragt an Herm Christof
von Gendorf und auf Hohenelbe die tausend Schock bohm. Groschen, die
ihm der Konig auf seinem Schloss Schatzlar verschrieben, von nftchstom
GalU in der Weise, dass Christof von Gendorf davon 400 Sch. Gr. an
Herm Adam Sylber von Pilnikov zur Auslosung fiir die Dorfer, welche Herr
Berka an Sylber verpfííndot, 200 Sch. Gr. gleich an baarem Gelde, die
ubrigen 400 Sch. aber zu Galii sicher stellen bis zum kommenden Georgi
oder baar zahlen solíte. Die Gerichtssporteln, welche der bisherige Besitzer
von Schloss Schatzlar bezogen, soUen ihm und seinen Erben bleiben.
Samstag nach St. Aogidi 1639, Sept. 6.
[6.]^) Befehl Kaiser Ferdinands an den obersten Hoft-ichter Jan
Popel von Lobkowitz, wonach das Ansuchen des Herrn Christof von Gen-
dorf und auf Hohenelbe, — welcher einzelne zu dem Trantenauer Lehen ge-
horíge Guter kaufen wolle und gebcten hábe, dass auch seine Tochter,
da cr keine Sohne hábe, nach ihm erben durfen, — bewiUigt wird, doch
nur unter der Bedingung, dass diese Lehnsgiiter wieder an die bohm.
Konige fallen soUten, wenn diese seine Tochter ohne mannliche Erben
sterben wúrden.
Wien, an Simon und Juda, 1539, Oct. 28.
[7] ') Lehnscid den Herr Christof von Gendorf dera Kaiser Ferdinand
der Schatzlar' schcn Lehensgiiter halbor leistet:
leh schwore Gott dem Herm, dem dnrchlauchtigsten Filrsten und
Herm Hr. Ferdinand, romischen, ungar. und bohm. Konige, Infanten von
Spanien, Erzherzog von Ósterreich und Markgrafeu von Máhren, Fiirston
von Luxemburg und Schlesien und Markgrafcn von der Lnusitz, meinem
gnádigstcn Herrn als Konlg von Bohmen und seincn Erben und der ge-
sammten b<)hmischen Krone Treue und Ergebenheit mit allen Besitzungcn
und Lehensgiitem und verspreche dieselbe Treue und Ergebenheit zu
halteu und zu bewahren, wie es einem gutcn und trcuen Lchnsmanne
geziemt., ganz in der Weise, wie es das Lehnsrecht des konigl. Hofes
zeígt. Und wo immer ich welche verschwiegene Lehen wiisste, gelobe ich,
diese nicht zu verheimlichen, sondern in all dem mich treu uni wahr zu
seiner konigl. und der bohmischen Krone zu verhalten,. wie es einem
treuen Manne geziemt, und dies weder der Gunst noch Ungunst wegen
noch ans einem andem Grunde anders zu thun. So wahr mir Gott hclfe
und alle seine Heiligen.
[8.] **) Mit Bewilliguug des obersten Ilofríchters des Konigreiches
Bohmen, Jan des Altercn von Lobkowitz und auf Zbirz, ward ein Kauf-
vertrag zwischen den Briidern Wilem, Hynek und Bernhart Kruschina
von Lichtenburg einer- und Christof von Gendorf auf Hohenclbo andercr-
seits in die HoftafeI eingetragon.
Samstag nach St. Acgidi, 1539, Sept. 6.
•) 8. 59.
») S. 79.
') S. 81.
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— 368 -
Die Bríider Wilem, Hynek und Bernhart Knuchina vou Licbtenburg
verkaufon vor den Herren Hynek Sspetler von Yanowitz und Girsik
Wachtel von PatoĎow an Herrn Chrístof von Gendorf anf Hohenelbe ihre
Antheile an den Besitznngen nnd Lehnadorfern : das halbe Schloss Schatziar
init den Dorfern Trautteubach, Kriensdorf, Goldenols, Lampersdorf, das
halbe Dorf Konigsbain mit allem Zngebor fur vierbondert vier und dreissig
Schock vier und zwanzig Oroschen; und soli Herr von Gendorf dies in
die Hoftafel eintragen lassen und von kommenden Galii sammt Inte-
rcssen durch eine Yerschreibun^ auf dieselben Besitzungen sicber stellen.
Wenn einer der drei Briider scinen Theil innerhalb dreier Jahre und
18 Wochcn erbeben wollte, solle er ihn aus der Hoftafel loschen lassen;
wenn aber drei Jabre und 18 Wochen vom Datum des Verirages ver-
ítoBsen sind, kann jeder scinen Theil ' erbeben und einmabnen ohne jedeš
Hindemiss. Und die Herren Wilem und Hynek Kruscbina soUen ihre
Theile morgen oder iibermorgen in die Hoftafel eintragen lassen ; Bernhart
sci ein leeres Blatt in der Hoftafel zu lassen, daniit er seinen Theil bis
zum nSchsten Georgi eintragen lasse, und Gendorf solle jedem von ihnen
seinen Theil sicber stellen ; bis zum kiinftigem Wenzeslai selen diesc
Lebngiiter von den drei Bríidem an Christof von Gendorf zu íibergeben.
Doch jeder verkauft nur seinen Antheil, der des verstorbenen Jan Kruscbina
ist nicht verkauft worden. Christof von Gendorf soli auch gleich am nachsten
Tage den Brudem Kruscbina die Interessen von kommenden Galii bis zum
nftehsten Jahre zahlen«
Montag nach St. Aegidi 1539, Sept. 8.
Die Abflchrift aus der Hoftafel wurdo berausgegeben ini Auftrage
des obersten Hofrichters Jan des Alteren von Lobkowitz auf Zbirz.
Montag nach St. Stanislaus 1640, Mai 10.
[9.] ') Lebnsbrief, durch welcben Konig Ferdinand an Chrístof von
Gendorf das von diesem gekaufte Lehnsgut Schloss Schatzlar verleibt
und gestattet, dass dessen Tochter dasselbe nach ihm erben diirfen; doch
soli nach deren ohne Hinterlassuug m&nnlicbcr Erben crfolgtem Tode
dieses Lehnsgut — mit den dazu gehorigen Ortschaften, nfimllch Alt-
stadt (Staré miesto), Triibenwasser (Kaina woda), Lampersdorf, Jung-
buchen (Mladie buky), Trauttenbacb, Glascudorf (Sklenarzowitze), Lisetziny,
Wolta (Woletiny), Wemersdorf (Wemirzowitzc), Rehom (Richory), Alben-
dorf (Walbergice), Marscbendorf (Marssow) mit zwei Hlimmcm, Bemsdorf
(Bechartice), Goldenols (Olessnitzc) und Potsehendorf (Betzkow) — wieder
an die bohm. Konige fallcn. Und wer diesen Brief mit des Herm duistof
von Gendorf Wissen und Willen bat, soli dasselbe Recht haben wie er.
Regcnsburg, Montag nach Apostelzertbeilnng 1641, Juli 18.
[10.]' Christof von Gendorf wird, nachdem er dem Konige Ferdinand
den Lcbnseid geleistet, mit dem Scblosse Schatzlar und den dazu ge-
horigen Ortschaften belehnt, namlich mit Altstadt (Staré miesto), Triiben-
wasser (Kaina woda), Lampersdorf, Jungbuchen (Mlado Buky), Trautten-
bach, (>lasendorf (Sklenarzowitze) , Marschendorf (Marssow) mit zwei
Hammem, Bemsdorf (Berhartice), Goldenols (Olessnice) und Potsehendorf
(Bezkow), femer mit den zum Trautenauer Lehen gehSrígen Dorfern^
nSmlich mit Ždiar (Zdiary), Hartmannsdorf (Hertwikowitze), Petersdorf
(Petrzikowitze), Hohenbmck (Humburk), Kaltenhof (Wowlanow), Burgers-
dorf (Strzitez), Parschnitz (Porssitze), Konigshain, Kríensdorf, Qualisch
(Kwalisch), Slatin (Slawetin), Bosig (Bezdiekow) und Kríblitz (Kriblitxo)
mit allem Zugebor — durch Jan den Álteren von Lobkowitz, den obersten
kijnigl. Richter als Stellvertreter des Konigs.
Samstag nach St. Stanislaus 1542, Sept. 29.
») 8. 84.
') 8. 97.
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— 369 —
Diese Abscbríft aus der Hoftafel wurde lierausgegeben im Auftrage
des Herm Hendrych von Ssamberg des Álteren, obersten Hofríchters.
Mittwoch vor St. Bartholomaeus 1548, Aug. 22.
[11], ') Ein ncuer Lebnsbrief Konig Ferdinands^ womach Herr ChrÍBtof
von Gendorf und seine Tochter, da er kcine Sohne hat, sowic sie schon
kurze Zeit vorher mit dem Srhlosse Schatzlar und einígen dazu gehorígen
Ortscbaften gemass der Umiindernng des Lehnsbriefes Konig Georgs belehnt
wurden — nun auch einige zum Trautenauer Lehen geborige Ortscbaffcen,
nlimlich die Dorfer Ždiar (Zdiary)^ Hartmannsdorf (Hertwikowitze), Peters-
dorf (Petrzikowitze) , Holienbnick (Humburck), Kaltenhof (Wowlanow),
Bui^ersdorf (Strzitetz), Parschnitz (Porssitze), Konigshain, Kriensdorf,
Qnalisch (Kwalisch), Slatin (Slawetin), Bosig (Bezdiekow) und Eriblitz
(Kriblitze) mit allem Zugehor zu Lehen empfangen, wobei abermals her-
vorgehoben wird, dass diese Ortschaften sowie das Schloss Schatzlar mit
allem dazu gehorigen nach dem Lehnflrechte wieder an das Konigreich
Bolimen fallen sollen, falls die Tochter Christofs von Gendorf ohne mSnn-
liche Nachkommen sterben soUtcn.
Prag, Mittwoch nach drei Eonigen 1542 Jan, 11.
[12.]') AnfVerlangen der Konij^n Anna ladet Konig Ferdinand den
Herm Adam Sylber auf den Montag" nach St. Bartholomaeus wegen Ab-
losung des Schlosscs und der Stadt Trautenau mit allem Zugehor auf die
Prager Burg vor.
Prag, Mittwoch nach St. Margareth 1643, Juli 18.
Hier entscheidet nun der oberste Hofmeister des Konigreiches
Bohmen, Zdieslaw Berka von Duba : Da offenbar ist, dass einst die Konigin
von Bohmen das Trautenauer Gut verpfSndet, und er sich mit nichts
answeisen k^nne, als mit der Bewillig^ng einer Abschfitzung seitens der
Briider Berka von Duba und Jan Chwalkowsky von Hustierzan, wíe die
Landtafel es ausweist, auf die Šumme von 447 Schock und 16 bohm.
Groschen: Sylber hábe diese Šumme erhaltcn und hábe somit diescs
Gut sammt allem Zugehor an die Konigin abzutreten. Wenn abor jeniand
ein Recht haben wollte auf eine grossere Šumme, als gegen welche daA Gut
verpfSndet oder abgeschStzt wurde, soli es ihm nicht benommen wcrden.
Prag, Samstag nach St. Klement 1543, Nov. 24.
^ [13.]') In drei ausgeschnittenen Zettein fordert Dorothea von Daupa,
— Ábtissin des Konvents der Kloster am Zdaras und in Schwaz, des Or-
dens der Kreuzherrn von Jerusalem und vom allerheil. Grabe des Herrn
— den Herm Christof von Gendorf und auf Hohenelbe auf, offen und
riickhaltlos zu erklKren:
1) ob er in Zukunft das Grandrecht des Konvents des Zdaraser
Klosters auf das Dorf Doberle (Dobrno), Kirchenpatronat Dlubecz,
ancrkenen wolle, was er bishor nicht gethan ;
2) ob er ihr und des Konvents Rechte auf den zur Trautenauer
Pfarre gehbrigen Spitals-Wald in Zukunf achten wolle, denn er hábe den-
sclben grossentheils abholzen und das Holz durch seincn Heger verkaufen
lassen gegen die Stiftung und des genanuton Klosters Privilegien ;
3) ob er ihr und des Konventes Rechte auf den zur Trautenauer
Pfarre gehíJrigen Bach, den er sich gegen alles Recht angeeignct hábe,
anerkennen wolle.
Auf dem Kloster Zdaras, Freitag nach Petři Kettenfeior 1660, Aug. 2.
[14.] ') Christof von Gendorf auf Hohenelbe antwortet auf die ihm
durch Stanislaus Bumey aus Tahá und Martin Trabaschke iiberbrachten
«) 8. 98.
») 8. 101.
») 8. 102.
•) 8. 104.
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— 370 —
drei aasgeschnittenen Zettel: £r hábe nie gehort, dass je die Ábtissin
und der Konvent oder ihre Voi-fahron anf den genannten Giitem and
Ortschaften Grundrechte aasgeiibt hiitten, sondern immer seien die Konige
von Bohmen nnd die fríiheren Besitzer des Trautenauer nnd Schaiz-
laťschen Gutes im Besitz nnd Gennss jener Gerechtigkeiten gewesen,
und er hábe anch nor nach dem ihm ausgcstellten kaiserlichen Revers
und dem empfangenen konigl. Lehen gehandelt, womach sich der Kon-
vent wohl werde richten miissen.
(AusgeBchnittener Zettel), Montag nach St Mathei 1560, Sept 23.
[16.] *) Chrisiof von Gendorf nnd auf Hohenelbc ubergibt in Er-
nianglung mUnnlicher Erben seinen Tochtem Paula, Eustachia, Benigna,
Cordaníe, Eleonoře und Lnkrezia und ihren Erben m£nn1ichen Geschlechtcs
seine Lebensgilter, nSmlich Schloss Schatziar mtt dem StlCdtchen und die
Dorfer Altstadt, Triibenwasser, Lampersdorf, Jungbuchen, Trauttenbach,
Glasendorf, Lisetziny, Wolta, Wernersdorf, Rehom, Albendorf, Marschen-
dorf mit zwei llaramcrn, Bemsdorf, Goldenols und Potschcndorf, ebeuso
Ždiar, Hartmannsdorf, Petersdorf, Hohenbrnck, Kaltenhof, Bnrgersdorf^
Farschnitz, Konígshain, Kriensdorf, Qualisch, Slatin, Bosig und Kríblitz
mit allem Zugehor, welche Ubergabe mit Znstimmnng des obcrsten Hof-
richters des Konigreiches Bohmen, Adam von Stcmberg und aof Griin-
berg, geschah.
Donncrstag nach St. Franciscus 1663, Oct. 5.
[16.] ^) Hans Czetryz (Tzeteritz) von Karysz empfSngt von dem
obersten Hofrichter des Konigreiches Bohmen, Adam von Stcmberg und
auf GiŤinberg, nachdem er dem Kónige Ferdinand den Eid der Treue ge>
Icistet, an Stelle seiner Gemahliii Paulině und seinor SchwSgorínen, der
Schwestem Eustachia, Benignia, Kordania, Eleonoře und Lnkrezia von
Gendorf die Lehnsguter Christofs von Gendorf, des Vaters dicser Schwestem,
namlich das Schloss Schatziar mit dem dnrunter liegenden Stadtchen und
den Dorfern Altstadt, Triihcnwassor, Lampersdorf, Jungbuchen, Trautten-
bach, Glasendorf, Lisetziny, Wolta, Wemerdorf, Rehom, Albendorf, Mar-
schendorf mit zwei Hamraern, Bemdorf, Goldenols und Potschendorf,
ferner Ždiar, Hartmannsdorf, Petersdorf, Hohenbruck, Kaltenhof, Burgers-
dorf, Parschnitz, Konigshain, Kriensdorf, Qualisch, Slatin, Bosig und
Kríblitz mit allem Zugehor — nnd er verspricht alles zu erfiíllen und za
hal ten, wie es einem guten Mannen ge^iemt.
Montag nach St Francisus 1553.
Die Abschrift dicser Lchnsiibernahmc wurde aus der konigl. Hof-
tafel herausgegeben mit Bewilligung des Heim Jan Schumburg und auf
Kloster Míihlhausen (na Miliwskem Klastcrze), obersten Hofríchters des
Konigr. Bohmen.
Donnerstag nach St. Lukas 1556, 23. Okt. — (Unterschrieben von Ni-
kolaus von Getrzihowitz als Stell vortretor des Hofríchters).
[17.] 3) Lehnseid des Hans Tzeteritz von Karysz, vollst&ndig gleich-
lautend mit dem unter [7] angefiihrten.
>) 6. 134.
») S. 143.
3) 8. 144
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IV.
SPRACHE, GLOSSAR
UND
REGISTER.
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Sprache der Chronik.
Die Sprache der Chronik ist ein mitteldeutscher Dialekt 5
vor allem finden sieh viele Beriihrungen mit dem bairischen
Dialekte vor. — Die Hinweisungen beziehen sich auf die drei
Werke Karl Weinholds : Alemannische Grammatik (AI. Gr.)
1863. Bairische Grammatik (Bayr. Gr.) 1867 und Mittelhoch-
deutsche Grammatik (Mhd. Gr.J 1877. Die letztere wurde na-
mentlich beniitzt, um eine Ersclieinung als im Mitteldeutscheu
vorkommend zu erweisen. Die folgenden Zeilen geben eine
kurzgefassteDarstellung der Lautverhaltnisse unserer Chronik.
I. Voeale.
a ist fiir o eingetreten in nacti 4. 13. 37. 40. 43. 54. etc. sal 60.
erhafften 92. bahrer 234. laffeln 325. abgeschriebene 9. —
(AI. Gr. §. 11. Bayr. Gr. §. 6. Mhd. Gr. §. 22). Fur das
aus i entstandene e steht es in darweil 25. verjahet 7 1 . pfen-
wardt 139. quall 115. qualbron 308. (Mhd. Gr. § 23. AI.
Gr. §. 11.) An Stelle des ursprunglichen ei finden wir a
in zwanzig 63 (^neben zwentzig); fór fremdes i ist a einge-
treten in samat 157. 275. 277 etc. ; und durch falsche Ana-
logie trat es in weiland 252 an Stelle eines friiheren e. Fíir
u und neben o begegnet a in warden 9 ; es wechselt mit e
in leimat; leimet (s. Glossar). Fíir i steht es in awisch-
berren, awischbaume 235,
e, ae, d werden ohne Unterschied gebraucht: graeblin, greblin
1 1 . Praegischen 1 7. Pregischen 1 6. staerbe 32. sterbe 22. 33.
waelden 69. welden 5. 14. walt 113. laeger 51. belegerung
61. raethe 89. rethen 91. grenitz, graenitzen 89. vaeterl31.
vatter 132. — In Folge von ungenauer Aussprache tritt e
fur o ein: kenigreich 10. gekepft 23. 31. 08. kepft 31.
derffer 120. schene 136. ebrikeit 138. 139. 142. feiligkeit
67. (folligkeit 67.) zuffeherig 137. aufhert 139. etc. Auch
hier findet sich die Schreíbung ae: daerfern 14. 18. 31. 32.
daerfer (dSrfer 17) 17. Gaerlitz 31.41. GSrlitzschen 31.
kaepfen 34 etc. Bayr. Gr. §.13. — Anstatt des mhd. ie
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steht e in demotig 14., anstatt i in den FremdwSrtern Ca-
tíiarena 45. 52. 53. recediren 353., statt o in verfurdern
89. vgl. o. — Da u niit o und beider Umlaute mit einander
wechsein und 5 mit e wechselt, so tritt auch fur ii ein e
ein: brenlin 124 neben brunlin 124. — Fiir ei ist e ein-
getreten in zwentzig 2. 3. wegera 136. 139. urtel 140.
vortel 265. entzweder 242. An Stelle eines a findet sich e
in alsden 119. 139. 140. erbeisz 196 (arbeisz 195.326 etc.)
erbes 70. 71. 317. etc. lonerbter 252. tuchraemen 211.
ebtischin 129 (abtischin 102.) Die Schreibunff ee begegnet
in heer44.60. peen 140. steete 60. zweene 62. bevorsteet 86.
seclen 123. Der Riickunilaut tritt nicht immer ein: genent
16- obgenenntem 5. 47. bekente 325. vorweuten 19. ge-
seizt 43. 48. ausgebrennet 51. etc. c ist syncopiert inglúck-
selige 4. gnaedigiichen 17. (genaedige 68). gsellen 136.
glit 330. zedl 102. zedlen 104. welchs 105. mangl 136.
alr 298. drumelschlagr 322. griiglichen 350 etc. — Dem
steht dle Anfiigung eines e gegeniiber im praeterítam
der starken Verben : hilte 24. starbe 47. sahe 52. galdte
64. zoge 108. etc.
i stelit selir L&uíig fíir ii : (= mhd. ii und iie) geblrt 4. un-
verbrichlichen 6. spitaimil 22. hallentir 28. schiller 30.
hiltzen 32. hiner 33. bliten 36. hingefirt. 39. versindiget
53. miller 40. 56. grin 60. zutrig 75. witten 122. geplin-
dert 122. notirftieg 136. flisholz 299. obenberir er 137.
finfhundert 142. etc. Auch diese Erscheinung beruht auf
ungenauer Aussprache und ist nainentlich in Alemannien
(vgl. Alem. Gr. §. 22) und Bavern (Bayr. Gr. §. 19) zu
íinden. i tritt ein fur das gebrocnene e in wilcher 14. wilchs
169. pirgvolk 122. Pirgkfreiheit 132. miltaw 298. giraten-
bir 299. íiwigk 338 ein, was sowohl im Allemanischen
und Bayrischen, namentlich aber im Mitteldeutschen sich
vorfindet. (vgl. Alem. Gr. §. 21. Bayr. Gr. §. 18 und Mhd.
Gr. §. 39). Auf mhd. é geht i zuriick in rich 24. schni
(schne) 223. zwine 249. (zwene 249) schnie 182 (vgl. ie)
liehngutt 175. burklien 318 (lehngutt 175). (Vgl. Bayr.
Gr. §. 52 — auch mitteldeutsch ist dieses i vgl. Weinh.
Mhd. Gr. §. 73). Fíir a steht i in dem praeteritum hilf
100. 101. 276. 349. hielfen 52 ; eingeschoben ist es in befe-
lich 194. 207. 225. (befelch 219).
ie dient als Langenbezeiclmung^ es ist kein Diphthong mehr*
dcnn es begegnet nicht nur da, wo urspriinglich ie Dipb
thong war (wie 1. sie 1. lieben 1. dienst 3. geniessen )
bier 6. verbieten 19. etc.) soudem es steht auch da, ^
urspriinglich i sich findet: dieses 1. viel 1. verschrieben i
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wíer 2. 3. 17. giebet 2. 3. sieben 3, umblie<?ende 6. ewieg
o. wiesen 5. begrieffe 6. vorschwiege 6. blíebe 6. liegen
18. etc. Dass das ie nicht diphthongisch gesprochen wurde,
zeigt, dass in denselben Wortern ie míti weehselt (dieser 1.
dise 4. brief 2. brif 2. umbliegende 13. ligt 1 3. verschrieben 2.
beschriben 14. dieben 52. dibe 53. consecrieren 15, conse-
criret 15. Ludwyeg 33. Ludwig33 etc.) und ganz besonders,
dass ie da sich hndet, wo das i fiir einen anderen Vocal ein-
ge tře ten ist: furé in: schnie 32.80. 182 (schni 223. schne
33.80) liehngutt 175) burklien 318. (lehngutt 175); fíir (i
Tmhd. ůe, ii) in: siede: 33. grien 65 (grin 60). hiener 117
(hinner 33. 117). darieber 136. mielwasser 136 etc. Diesz
i fiir ie ist eíne Eigenthíimlichkeit des Mitteldeutschen.
Mhd. Gr, §. 73. — Doppel i findet sich in sii 4.
u tritt fůr und neben o auf; mhd. o entspricht es in: wulfeil
24. Scheindurf46. ( — dorf46) zugebrucken 55 (zogebruke
55) turwerter 55. (niederthorhutter 55) herkumen 89.
(herkomen 90) etc. ; mhd, ó entspricht es in : schutten 22.
tudschlag 38. nutdorf 60. grus 77. (grosser 80) zug 130.
liiszzuzelen, luszgezalt 152 etc. (Bayr. Gr. §. 28. 63. AI. Gr.
§. 29. Mhd. Gr. §. 44. 88.) Im Praefix zuř, zu steht u fíir
e: zurteilung 13.39. zurst6ret2l. zurging33. zursprungen
44. zurstoretens 52. zutrent 63. zurspalten 64. zusprengt
77, etc. (mitteldeatsch beiiebt vgl.Mhd. Gr. §. 285.) Neben
der Silbe nis findet sich nus : bekendtnus 6. finstemus 73.
berednus 81. 95, 108 (—nis 95. 108). vorbundtnus 111.
bildnusz 135. In der Endsilbe findet sich u in nachfol-
gunde 130. Verkiirzt aus mhd. ú steht es in ufflauf 153
(vgi. off 72).
UjU Der Umlaut von u hat doppelte Bezeichnung: ii und u
(zz: mhd. ii, und iie) ; beide wechseln : kunig 2. kiinig 2.
berurte 3. beriirten 2. gňter 17. gutern 2. Lůtzen 17.
Lutzschen 18. muhle 6. muhl 6. funf 2. fiinften21. giilden,
gulden 87. brunlein, briinlein 124 etc. — Schwanken
zwischen u und ů ist haufig: uber 2. uber 6. fíihren 6.
fuhrcn 18. fur 6. fíir 4. gríinde 16. grunde 16. guldner 47.
gulden 87. unschuldig 53. schiildig 96. 109. verkiirtzen
1 18. kiirze 19. kurze 20. fíinften 16. funtzig 15 etc._ Uber
Gebíihr ausgedehnt ist der Umlaut in : gesiindert 25. ziir-
hawen 37. kupferne 41. schiildig 47. belegeriing 51. etc.
In hausgeniisin 238. steht ii fíir o, Dass i fíir ii eintrat,
ist oben gesagt worden; auch das umgekehrte findet statt
in bezucht 31. tuti 67. buttelei 286. — Wie u und o wech-
selu; so auch ii und o. S. das letztere.
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O bezeichnet eine Trilbung von a in: montoge 6. hot 9.
gethon 18. dormite 18. schmoch 30. kloftern 35. spot
37. ziimol 38. sonnobent 49. 101. 108. noch 69. ohn 75.
nochtail 94. gedochten 95. schwoger 40. argwon 119.
omachtl21. dorinnen 137. wohr 152. schoffstal 158 etc.
(Bayr. Gr. §. 21. 56. AI. Gr. §. 25. Mhd. Gr. §. 45. 80.)
— o wechselt mit u und zwar, wo es mhd. u entsprícht
(steinbroch 11, erfoUen 14. gront 22. 35. worden 33.
armbrosteii 42. nutdorf 00. bedorfen 60. dorfen 133.
weggesprongen 149. mosterherr 325. mostrung 324. orber
245. verbronen 86 etc), und wo es mhd. uo entspricht :
demotig 14. eeforet 15. hoffeisen 122. thon 164. Tdas letz-
tere ist mitteld. vgl. Mhd. Gr. §. 77.) — Fur mhd. ů steht
es in off. 72. daroffe 71. of 110. Mhd. Gr. §. 44. — Neben
dem Praefix ver erscheint vor: vorwarung 15. vorschinen
17. 54. 76. 77. vorschieden 43. vorsorgen 43. 44. vor-
sehen 48. unvorbrochlich 60. vor&Uen 6. 279. vorschei-
nung ] 25. vorriinen 352 etc. (Mhd. Gr. §. 36. doch auch
Bayr. Gr. §. 24.) Mhd. ou entspricht es in weiroch 12.
verloffen 22. 24. 27. 30 (veriaufen 2).
o, dj oe. Der Umlaut hat die Bezeichnung o, 6, seltener oe :
kónigin 2. konig 16. dSrfer 17. dorfer 75. doerfer 108.
6rtem 24. ortem 31. dSrfen 6. dorfen 121 etc. Auch oe
findet sich in gefr&este 38 (gefrSste 38.) — Sowie u und
o wechseln, tritt auch 6 neben ii auf : mónich 55, míinich
73. sone 14. 15. sSnen 14. 18. 109. sunen 108. 109. konigin
2. konig 2. 16. 17. kunig 2. urtte 351. 352. urtengesellen
172. 173. Srtengesellen 172. 173. schSpfe 148. schQpfen
148. kóchelspeise 195. kiichelspeise 305. herabflóssen 113.
. geflust 185. kunde lO. kiinte 151, kónten 48. gSldene 122.
gulden 13. 43; zum sing. schus 229. ist der plur. sch5sse
229 etc. — - (Bayr. Gr. §. 33. 26. — ) Dass o und e wech-
seln, ist bereits oben gesagt worden ; hier noch folgende
Beispiele : zw61f 8. 25. 37. w511e 1 8. schoepfen 1 14. kroen
296. — Uebermászig erwcitert finden wir den Umlaut in :
fbrderste: 12.52. obersten 15. erobert 32. oberhern 19.
5berturn 40. s611en 44. stSssend 146. &brikeit 136. (Vgl.
Bayr. Gr. §. 25. §. 57.) — Anderseits tritt Schwankeu
ein: olgarten 36. ohlgarten 36. fordern 158. 172. fordem
173. gehorig 117. zugeherig 137. dorfer 102. d5rfer 17 etc.
— Fiir e ist o eingetreten in moltworfhauffe 196. — Noch
zu erwahnen ist jenes 6, welches fur mhd. 6u eintritt : nie-
derbrShaus 234. droeri 31. drSere 281. dr&erei 281. dr6-
brief 214. drSer 275. 323. 324. (drSwer 281.) neben
drewbrif 281. drewer 281. dreiw 50. dieuwen52. dreien
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281. (Bayr. Gr. §. 59). Neben oi steht 6 in fStei 83. 238.
240. (voitei 5. vogtei 3).
II. Diphthonge.
ei\ ai entsprechen sowohl mhd. i als ei; mhd. i ist nur in richs-
tage 61 bewahrt. Oft steht ei fiir eu und zwar fur jenes,
das auf mhd. iu zuruckgeht (durchleichtigen 2. kreitz 12.
22. 29. kreizherr 13. 15. neinzehen 17. leiten 18. leichten
32. kreitzer 52. heiszlin 78. 100. heiser 33. handwerks-
breiche 22. breichlich 33. reispert 101. zigelscheinen 44.
schainen 159.), wie fiir das auf álteres ou zuriickgehende
(dreiw 50, ereigten 113. beigel 138. dreien 282 — neben
ereugeten 113. beugel 137). Vgl. daniber Bayr. Gr. §. 79
und Mhd. Gr. §. 92). Neben fiesem ei begegnet der un-
getriibte Laut: verseimt, versaumbt 39. verkeiffen, ver-
kauffen 138. 141. — Aus Contraction ist ei hervorgegangen
in leit 18. 70. gejaiden 65. 66. getraide 6. 17. 24. getreide
24. 26. teiding 224. — Die starken Verben der i-Klasse
zeigen noch ofter ei im praeteritum : bleib 53. 73. 110.
vertreib 64. erscheih 64. schreib 13. 24. 29. 118. treib 32.
wegreisz 331. erschein 339. vorsteig 347. — ei findet man
fíir knrzes i in: abscheit 58. wir seind 130. 133. sie seind
179. 252. 337. getreiben 348. fíir kurzes a in teigteglich
137. (Vgl. Bayr. Gr. §.296 und Mhd. Gr. §. 90 und §. 104).
Fíir mhd. se steht ei in umbdreiet 229 (umbgedrewten 254).
au entspricht mhd. ů und ou und wird in unserer Chronik auch
durch aw, auw bezeichnet.
e«, Uu ist Umlaut von au (= mhd. ů und ou), wofur auch die
Bezeichnungen eu, eíi, euw, euv begegnen : dreuweten 34,
gepew 2. 3. gebeuden 11. hewser 19. gemeur 21. feld-
meusse etc. Schwankungen zeigen sich bei haubtern 60.
haubter 121. 122. beum 68. beuwme 131. awisch-baume
235. bereumen 150. 204. bereimen 249. beraumen 191.
262. 270 etc. Femer vertritt eu (au) den mhd. Diphthong
iu in verneuret 5. freund 14. leuten 18. getrewen 18. creuz-
briidern 21. — Wie ei fur eu, so tritt eu fíir ei ein: beude
62. frew 66. seuflFen 71. teuchen 95. freuw 160. (Mhd. Gr.
§. 109. Bayr. Gr. §. 87. AI. Gr. §. 100.) — Noch zu er-
wahnen sind die Formen der 3. sing. praes. der u-Klasse:
er zeucht 5. 321. abzeicht 223. fleist 27. schleist 303. —
imp. scheib 298. —
oi aus oge zusammengezogen in foit 5. 6. 70. voitei 5.
ue. Ob dieses als Diphthong, entsprechend mhd. iio aufge-
fasst werden soli, ist sehr fraglich ; es begegnen folgende
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— 378 ~
Belege: fuegende 1 9. darzue 4G. fuercn 83 (doch furen
fíiren 105) beruertin 136. zue 142. auszuege 324. friie-
predigt 35Í).
Zerdehnung.
Als zcrdehnte Formen bieten sich dar: befehel 51. melier
73. 107. mehers 1. mehern 135. eher 244. stehen, gehen.
III. Consouanten.
1. Lippenlautc.
b wird oft nach m ein- und angeschoben: heiltumb 1. sambt
3. nemblich 4. 17. bisehofchumbs 15. entfrembden 19. vor-
nembste 21. bapsttumb 28. zusambt 37 etc. Fur p steht es
in den Fremdwortern : bapstumb 28. gebrophezeiet 117.
ben 139. betschir 142. Es ist weggefallen in warum 133.
amachts 152. kamme 131. 150. etc. Ueber den Wechsel
mit w und m siehe w und m.
p steht híiufigfur und neben b: goldpergwerg 122. bergwerg
122. pret 133. breth 133. brodt 136. protl36. ampt 1. ambt
13. gepew 2. 3. gebeuden 11. pauersleute 7. weip 9. aufzu-
pauen 18. entpere 20. putter 35. purch 53. potmesigkeiten
65. 66. pěst 65. pillich67.verprunnen86. verbronen 86. pier-
preier 89 etc. (Mhd. Gr. §. 152. f.) Eingeschoben ist es
in kómpt 20. — p, pp steht fiir zu erwartendes pf : apel 36.
hoppen 193. gekept 339. 361. (gekepft 339). (Vgl. AI. Gr.
§. 151. Bayr. Gr. §. 123. Mhd. Gr. 154.) Ebenso erscheint
pf neben und fiir p, pp : geríimpfel 36. traepfe 243. 258. rath-
traepfe 191. gedempt 318. (gedempft 241. 254. 290) tuch-
knapfe 135. klapfern 350. — řVgl. Mhd. Gr. §. 158).
IlervorzuhebenistnochdieFormKampf 131. 150. Ž03.207.
209. 268. 269 wo pf fur mhd. p = b stelit. ~ pf verschárft
aus f tritt nach in und n (t) ein : enpfremdungen 20. en-
pfremdunge 20. empfallen 108. entpfallen 1 14. empfiiret 135.
/, v. f wechselt mit v : fierliundcrt und vier 3. convirmation und
coníirmation 15. foradt 136 etc. ff fiir v steht in freffel 143.
Ausgefallen ist f in funtzig 16. v dient auch zuř Bezcich-
nung des u-Lautes.
w begegnet neben b in Kolbe, Kolwen 22. forwerk 159. 229.
forberg 33. 109. 148. 216 etc. ehrwern 179. knawe 325.
(lagegen scharberfr 285 fiir scharwerk. (Bayr. Gr. 136).
Auch auslaut-nd findet sich w: gelw 63. 318. 320. 338.
gegeníiber gel 318. 320. witiw 239. halw 333, wo w fiir b
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379
eingetreten ist. (Mlíd. Gr. 166. 168). Dagegen diirfte w zuř
Bezeiclmung des u-Lautes dienen in heuwmon 26. fruw 38.
feuwr 73. pauwfellig 74. gepeuw 75. treuwlich 76. beuwme
131. neuw 158 (new lo8). In frewel 140 steht w fiir v. Aus-
gefallen ist w in befiiren 170.
m entstanden aus n vorf, pf begegnetin: einpfremdunge 20.
empfallen 108. emffingen 112. empfuret 13Í5. Es tritt mit-
unter m fiir n ein, so dass oft der Dativ statt des Accusativs
zu stehen scheint: unsauberm 137. eim 141. einem 141.
meinem 142. eim 171. zum thoren 166. eim 364; seims
348. turm 41. 47. 48. (turn 36. 40. 41. 44). m fur b findet
sich in schwalm 332. schwalmen 335.
2. Zungenlaute.
d tritt oft fiir t ein: word 3. vierden 4. stád 6. alden 9. 17.
solden 46. ford 60. himelfard 73. gude 118. kelde 247 etc.
(Bavr. Gr. 145. 146. 149.) An- und eingescboben ist d in
Wťilend, wailand 74. 76. 77. aigendlichen 93. fendrich
116. 168. nahend 122. 131. gewendlichen 138. 140. fendlin
168. Vgl. auch zeídel 199. 231. — Ausfall hat stattge-
funden in donerschlegen 77. wilpert 119, er wir 120. sic
M'ern 120. aben8 241.
t fiir d findet sich namcntlich im An- und Auslaute: getempt
12. g<»tempft 26. meszgewant 13. fant 22. tamm 33. golt-
grube 36. gnint 52. turft 71. ait 71. wirt 123. ertreich 122.
verwiltern 123. (Mhd. Gr. §. 181. ff. Bayr. Gr. §. 160 f.).
An- und Einschub eines t begegnetin: wissentlich 3. an-
derthalb 3. 64. derselbten 19. selbtigen 32. unserentwegen
47. unsertwegen 77. unserethalben 86. aussenthalben 96.
diirrethalben 167. ausgeruflFent 286. wetterleuchten 247.
ohrentfeste 234. (AI. Gr. §. 1 76. Bayr. Gr. 1 42. Mhd. Gr. 1 82).
Ausgefallen ist t in elsten 4. 14. einhunderste 7. 42. 08.
nutdorf 60. biirgermeisteramb 106. jarmarken 107. vor-
mechnis 129, gedeclmis 130. marg 137. erschen 299; und
ferner in Zusammensetzungen : mitage 5. 12. 1 1 1. bapstumb
28. 41. achtage 56. pfing8tag61. noturft 139. (Bayr. Gr.
142. 143. AI. Gr. 177. Mhd. Gr. §. 182 und 183).
Die Dentalaspirata wird ohne jede Consequenz durch s,
ss, sz, tz bezeichnet.
8. Reines s ist getriibt in aptischin 15. 19.20.21. 102 (ab-
tissin 104). ebtischin 129. muschkett 321, wie auch in
den Verbindungen si, sm, sn etc. iiberall die Trubung
Platz gegriflFen hat; nursneider 60 ist zu erwáhnen. An-
geschobcn ist s (z) in niemands 80. 122. irgends 173. umbs
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-. 380 —
328. íbigens 125^ eingeschoben in vorgunst 97. In Zu-
sammensetzungen ist s ausgefidlen : krigstair 319. hausteir
334. Statt s finden wir z in seltzamer 48. alzo 60. selt<
zam 123. Vgl. auch zeiger 55. 62. 111. und seiger 40.
63. 69 etc. z ist eÍDgeschoben in entzweder 242.
I ist aus^efallen in sanittermacher 128. 129. saniter 120;
eingeschoben ist es in schwilbogen 170. Durch Angleichung
des n ist es entstanden in miller 136. (miloer 105) ; es
wechselt mit n in k&chelspeise 195. k&chenspeise 213.
r geht oft auf álteres s zuriick: war, gefrim 136. etc. An-
und Einschub hat stattgehabt in berkreftigung 66. jedem
60. 339. iders 333. geschrieren 153. angeschrieren 352.
baíderst 185. neberger 234. quartember 311. desterbasz
339., w&hrend es in verf5dem, vorfodern 89. welt 347. und
in derZusammensetzungforadt 136 ausgefallen ist — Me-
tathese hat stattgefunden in wilpert 119. Ueber hr und
rh siehe h.
n. Wie m mit n, so wechselt n mit m, so dass ofier dort
der Accusativ zu stehen scheint, wo der Dativ zu stehen
hat: einen 142. ihn 165. aufn 337. n fiel aus in: eine-
mung 18. worde 21. volkomer47. nai 152. techetei 180.
181. (techent 181). dreilig 228. (dreiling 250). schilige 301.
schilgen 284. 296. eilitzig 315. pfennigen 137. Dem Ausfall
steht die An- und Einfugung gegenuber : heilingen 70.
ihmen 74. beineinander 118. zurůcken 133. wiedcrnmen
139. daheimen 176. verordnenten 136. fomen 263. boten
335. (AI. Gr. §. 201 f. Bayr. Gr. 168. Mhd. Gr. §. 199).
Hier ist auch die tiberaus háufíg begegnende Anfiigung
eines n an Prápositionen anzufUhren : zun der Hallenthúr
13. bein dem ampt 15. zun eim hembde 22. bein der
magt 22. zun den heiTcn 25. zun dem ^estift 25. bein
dem Franzosen 26. bein die Aupen 34. bein einer firtel
stunden lang 35. bein den Schumbergern 35. bein ihrer
herrschaft 42. bein sich 49. zum einem fenster 53. zun
sich 53. 118. bein das niderthor 105. zun im 105. etc
Vgl. zuá (i= zu des) Silbers vatters 70. — m ist ent-
standen aus rr in verner 47. 138. 139. fernen 89. neben
ferrer 92. 139. Aus friiherem t erwuchs n in leinkauf 250.
4. Eehllaute.
(j ist oft erweicht aus k: handwerg 28. 49. bergwerg 36 <
goldpergwerg 122. bergwerge 122. marg. 137. (Mhd. Gr.
§. 208.) fiir ch steht es in zunegst 25. (Bayr. Gr. §. 176.
Slhd. Gr. §. 205). Ausfall hat stattgefunden in margraf 60.
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- 381 -
forber 194. (vgl. sonstíges forberg 33. 109. 148 etc.)
junfrawen 332. (vgl. Mhd. Gr. §. 207). Es tritt fur h
ein in geligen 199. 229. ausgelignem 291. vorzigen 161.
Žh findet sich in peghen 142. gk in klugkhenn 332.
wigk 338 ; hangtwerk 142 zeigt £inschub eines g. (Ist
eg aus dem Wechsel zwischen ng und níi, nt zu erklaren
vgl. Bayr. Gr. §. 171?).
k fiir g in kegenwertigen 17. berkleute 36. kegen 96. —
Ausgefallen ist es in wirdigeit 13. marscheider, mar-
scheiden 190. kh findet sich in rokhen 136. 137. sekhe 140.
ch fiir und neben k und g : geriichlichen 56. beruglichen 92.
chron 67. 93. chraft 66. angezeichtem 76. handwercher
89. perchwerg 96. 97. handlwerch 130. pachwerch 136.
angezeichet 166. geschichligkeit 187. gebachen 196. sarch
241. (Bayr. Gr. §. 186. Mhd. Gr. §. 217. 219.) Fiir h
trat ch ein in vich 16. 33. 66. hoch 47. 124. befelchs-
brief 76. beschicht 76. bevelch 76. 79. 171. 181. 219.
schleclit 287. zeicht 364, wie iiberhanpt fur altes ht cht
eingetreten ist. Ausfall des ch fand statt in zimlikeit 137.
billikeit 137. kirmes 181. 236 (vgl. Mhd. Gr. §. 216).
h fállt aus in geweiet 13. 28. weit 21. schwacheit 20. schul-
taisen 76. schmeungen 164. zin 242. (Mhd. Gr. §. 226.
Bayer. Gr. §. 191. 19t. AI. Gr. 231. 234). Zwischen
Vocalen findet es sich : befreihet 66. freihe 89. vgl. Zer-
dehnung. — Haufig ist h Dehnungszeichen : ihn 2. ihme
3. (ime 3. iem 14.) fiihren 6. (fóren 6.) sfthnen 14. (s5ne
14.J vorwahrung 21. (verwaret 21.) stethe20. (stette 20.)
gethan 3. rath 3. (rete 3.) aufrhur 26. bethen 49. be-
rhurter 66. behriirte 67. rhor 72. befohlen 136 etc. Vor-
geschoben ist h in her 63. 66. 204. 227. 243. — haussen
ist Zusammensetzung aus hie aussen 194. Fiir j ist h
eingetreten in sehen 117.
j Fiir j ist h eingetreten in sehen (vgl. oben), i steht
fiir j in iast 118. ietzlich 142. neben jetzlich 136. 141.
X fiir gs, ks, kz, chs, chts findet sich oft: sex 37. 112.
sextě 49. waxen 122. flux 61. blix 179. blixen 61. 168.
nix 81. 163. wexelten 168. xellen 190. fiir tz steht es
in Veixtanz 327.
Die Orthographie ist der Abfassungszeit unserer Chronik
entsprechend eine regeliose.
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Glossar.
Abbrennen (jemand) 327 ihm Haua
und Hof abbrennen.
abgang 1 6 Manžely dat Fthlen einer
Sache,
abgehen 28, 57. 287, eingehen, au/-
hořen; abschaffen.
ablessig Í2Í, nacMUaiig^ trcíge.
abmnrscheiden 190. 333, ábgrenzen^
dle Orenzen bestiminen^ vergl,
maracheid.
abnutzong 100. dat Reehí der Ah-
nuUungy NieAébrauch.
abranm J70, toaě wegzurUumen Utj
Schutíy Krde,
abreissen 177, 103. abzeichnen., ah-
ntalen,
abschlagen 263. mit Gewalt ne/imen,
enlrewen.
abwegen 114, 115, 124, messen.
almer 163. 234. Sehrank, Kastcn.
altarherr 25, 36. Geietiichery der von
einer auf einem hettimmten Altar
geetifieten Mease lébt,
amacht 152. Amt.
anfahl 53. Erbe.
anfiirdern 155. vorladen vor Qericht.
ankerben 231, Einschnitte {Kerbe)
in dcu Kerbholz machen,
anlangen 86. 88. 252. bitten,
anlegen 3, anwenden^ gebrauchen^
verwenden,
anleitnng 99, Eintetzung eine» um
Schadenersatz Klagenden in des
Beklaglen Giiter.
anrechen 262. at^fzdhlen,
ansichtig 268, 269. nehtbar, ékutUck
anaprechig 96. angefochUn^ an^-
klagt,
anstand 113, 126. Ansiellung, And.
antworten 166. UherantiDoríeny Uber-
geben.
anwenden 205, 212. 27 1, angrenxen.
arbeisz, arbes, erbeísz 195. 196. SSO.
291, 326. 337. Erb$e vergl. erbcs.
arche 184, 185, 311, Brfettigung det
U/ert gegen da$ ReÍ9»en de» Stro-
mei. — 231: ein Vorbau, Erker
on einem Oebdude.
asch 123. forellennhnlicher Ftut*-
fiseh (thymallus L.).
aufhaaen 323. brechen.
anfkronen 247. aufaetxen wie tine
Krone.
aufreissen 177. den Auf riss machen.
vergl. abreissen.
aufspreitzen 121. auseinandenpan-
tien, (maul) aufreiasen.
auszbintlicb 137. vorz&glich.
ansbiindig 7. ausgcieichnet^ vor-
zúglich.
autffellig 47. nicht zualimmend.
ausladung 124. 170. uber die senk-
' reehie Linie eines Hauaet hinaut-
reichendery uber die Strašte tor-
springender Bau.
ausreiter 281. ein Diener^ wei*
nur zu bestimmien VerrichtuiŘ>
ausgceendet tourde und dam >
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— 383 -
aíéch die Geschdfte eines Poatboten
hesorgle.
aasBatzung Ausataitung, Dotierung.
aussetzen 6, 60. 89» ausstatten^ do-
tieren.
ausspensen 12,
auszeisen 182. vom Eisfrei machen,
aasziehen 97, auanehmefiy vorbehalten.
aiisziehang 18, AtisnaJime.
anszucken 276, ausztehen^ wegziehen ;
ait4trocknen.
auszwenden 60. au/horen, enden.
awischbanm 235. EihUchhaum,
awisclibehre, — berre 255, Beere
vom EibUchbaum.
Bahrer 234, Bohrer.
basamentborten 323, Bor ten, die zur
EinfoěRung oder Verzierung dienen.
begabung, begebung 17. 18. Schen-
kung.
begnadcn 35. ein Privileg erfkeilen,
begrebnis 64. Grabstatte.
begreifen 128. ťn ňc?i faeaen.
bcgreifdng 127. Inkalt.
bchelf 127. AuMflucht^ Vorwand,
beitler 50. der Beuíel macfU, Riemer^
Lederarbeiter ; oder einer, der
durchbeuteltf durcTmieht.
beklagen (einen) 165. uber oderge-
gen ihn klagen
belistigung 120. ÚberlUtung.
bemeldtlich 126. angeblich.
ben 139. s. pen.
beniigik machen 67. zufrieden sfellen,
be/riedigen.
beranmen, bereumen, bereimen 150.
191. 204. 249. 262. 270. featsetzen,
bestimmen.
bercmffteln 118. berauben (vergl.
rampfen raffen^ und rampfel, hab-
suchtige Person, Schmeller Fromm.
Bayer. Wb. //. 100.)
bergeisen 148. Werkzeug zum Stein-
brechen.
bera, behrn 157. 193. 235. 328. Ab-
gabe, Síeuer.
beruglichon 92. in Ruhe vergl, ge-
riiglich.
bescheiden 124, klar, deuUich.
bescbreiben 5. aehriftíich festaetzen.
beschreien 326 (mit 13 pferden) : „der
Diebj der Morder werden besckrie-
en, Zeter wird uber sie geru/en.^
vergl. Orhnm Wb. 1. 1595.
bestandt 9á. Mielhe, Pacht; in be-
standweis 107. bestandwois 246.
mietíiweiae.
bestandtbrief 92. Pachtbrief.
bestandtgelt 94. 113. 126. PacIUgelcf.
bestandtjahr 94. Miethjahr.
bestandsleut 93, Pdchter, Miether.
bestehen 120. alt Miether (ein Out)
antreten, ea iibemehmen.
betschir 124. Petachaft, Siegel.
bengel, beigol 137, 138. ein ring-
fórmigea Geback.
beviiren 170. daa letzte Reinniachen
dea Maurera beim Gypaen, (Sehmid.
SchwUh, Wb. 209.)
beweglich 114. 264. bewegendy 6c-
atimmend.
bezucht 31, Beachuldigung.
birglocke 211. betreffa der Biergfocke
gab ea verachiedene Beatimmungen:
ao u?ar ea verboten, nach der h. ,án
ein offéns liechť avf die Gaaae
zu gehen, oder úberhaupt avf der
Gaaae aich zu zeigen; nach der
Bierglockenzeit durfte in den
Wirthahauaem weder getrunktn
noch geapielt werden vergl, Lexer
mhd. Hwb. 1. 268.
bittel 286. Amta-, Gerichta-, Polizei-
Botě.
bittelei, biittelei 285. 286. Strafhaua,
Arreat f
blix 179. Blitz,
blixen 61. 168. blitzen.
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— 384 —
bockstolle Í70, Baugeriut, hoherneg
Gestell.
breche 30. 183, 223, 290, 3Í3. eine
Vorrichtung^ tn welcher Personen
wegen gevUser Vergéhen zur Strafe
der offentlichen Beachdmung aus-
gMtelft wurden.
breiorber 2 3, Brauertrag, Brauzins.
brenbrief 282, Brandhrief.
bíichsenschíftcr 229. der BUehsen-
tchdfle macht,
burkfrid, purkfried 138. 139, dat
unmittelbare Oebiet einer Stadi,
Weiehbild,
Danssen 234, 355, draussen,
derfterdrin 105 meretríx. Zu d£rchen
umherschlendern^ 9Ích mUssig her-
umlreiben und Tňne7 vgl. Vilmar
Hess. Idioiikon 478.
deacbten 222, 303. dUnken.
ding gehegtes 70. versammelte Ge-
riehtsšitzung.
donder 64, 179. Donner.
dondern, tondem 61, 64. 251, don-
nem.
dornstag, dorstag. 63. 71. 80. 147. etc.
Donnerstag,
dreiljg 228. ein Biermasa, {= 24
Eimer).
dreiling 250, ein runder Holzblock
von hestimmter L'dnge,
drew 50, Drohung, drowbríef, dro-
brief 214, 282. Drohbrief.
drewen, dreien 52, 282. drohen.
drewer, drower, droer, droer 21 í.
281. 282. 275. 323. 324. Droher,
droore, droerei, droeri 31. 83. 281.
Drohung.
dumplachter, dnmplochter 190, ein
LangennuMM von 4 {Dum-) EUen.
Eine dúm-elle (Daum-Ellé) tH
daa M(U8 von der Spitze des Dau-
mens bis zum Ellenbogen.
dunten 281. da unten, drunten.
Eígenes feuwr 122. im Gegentatz zun
angelegten.
eilitzig 315. einzeln.
einbilden 205. einprdgen,
einlegen 138. au/nehmen. einlegen
ins recht 157, die KJage hei 6e-
rieht vorbringen, 249. eimahlenf
einleíben 86. 87. 316. einverleiben.
einlossen sich 142. 9Íeh genllenj
begeben zu —
einsage 293. 350. Einredey Ein-
spraehe.
eÍDvoríeren 327, einquarderen »,
furírer.
elmerlein 234, hleine Álmer,
elschleger 60. OhlmUller.
entrAgen 259. wegtragen.
entreiten (etwaa) 52. toegreilen, enť
fiiehen mit —
erbeisz 196. s. arbeisz und dcu/ol-
gende.
erbes, erbs 70. 71. 317. 334. Erbte
vergl. arbeisz.
erdbidem 197. 230. Erdbeben.
ereugen, ereigen 113. 126. 253.
zeigen.
erkundiget 12. kundig.
erreglich 244. woě erregt, wozu be-
tcegt.
eiszlinge 52. von rucktcartt.
ertag 87. Dienstag.
essebrot 196. essbares Brot.
essengelt 328, Haussteuer.
Fach 186. eine Strecke von unge^
fahr 25 Fuss L&nge.
faecbel 247. F&cher.
fan 327. 331. ein Haufe von Kriegi-
leuten.
fasgelt 273. Abgabe /Ur ein Foitf
fehr 205. Querfurehe.
feixtanz 42, Veitstanz,
fenerstreim 168. 183. 238. 251./ei
riger Streifen.
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— 385 —
ťeTierstrftiiilig' lf*8. mit feurigen
Streifůn,
fleckeD J3f'j. ZeichůH, Orenzzeiehen
machr.n,
íleí-knis 13S. Grt^m:;eieheuj vergl.
fleckwerk f50. Úrrn^zeiehen.
fladertieTir 2ty2, Hohwehre.
rohro 12X itiH. Forelle,
ftjldt 1GB. ííf>lhiamUij,
fóllung^ íi5, Verii^f}t»;j, im Gegensatz
Zit posi^e^ Jt. fJ.
furwerkí forlierg-, forl>erch forbrecht
as. S7, M, m. 109. 143, 169.
2Í^. 220. 229. ^Jc. forber 194 vor
der Sttídi gehgf^nf^* Géhofte^ Land-
guL
iúrhorgsťúcke 24}. Stucke^ Grund^
^íturke ZUTU f. tjehorig,
forilergnť /5íí. sehr^ hesonders gut.
fordťsrn, f(>rdcrn ÍM. 172. 173. for-
dem » fi f^tf ti riH itjfn .
fornteiťhlju 2'íU fln kieiner Forellen-
teírh ; vergl. foLre,
fňriíthftber 9. lífíhfr als Abgahefur
das Wfíídnutzuiigjirecht.
fořt 247. foTÍan.
forttnťFten 18:1, die HohhVócke forť
Arhtr^mvifn^ fortntitjrsen.
fiTig-e 31. die ppinlirfte Frage, Tortur,
freJcn 55. prirlhiperen,
frcifocliter 257. Uniata privilegiatus.
{Grtmm m,)
fuhre 7, UnierhaJL
taná 12. uĚu^ntderkte Lageratutte.
fumvmmt mít recht s. reclit.
faiirer 527, Fomírr. vergl. ein-
nirtréc}unch0ii 5G^ vorsichtíg.
■artbriiíler Í3, herumziehende, her*
reníi>nf Leute^ Krieger^ Lands-
tstnng 2írK Vrrpjhgung und Be-
htrhtrgung von Fremden,
gaasz pl. geusz 325, die liohle Hand,
gebundene zeit 182. wo Recht und
Oericht auf gewisae Handlungen
heachrankt aind,
gefeW 86, Ahgdbe; EinkUn/te,
geflecke 209, 261, Grenzzeiehen vgK
flecknis.
gefroste 38, Frost.
gehling 30. jahj steil.
gejaid 65, 66, 67, 69, 113. 126. Jagd.
geldeinlegeiedMn 316, Oeldbiirfiae, —
lade.
gemehl 193. 218. Maferei, Verziemng.
genatieret 55. natUrlich geachaffen,
geniesz 93. Nutznieasung ; Ertrag,
gereicht 256, gerduchert.
gereit 158. fertig. 169. 189. 215.
285. baar.
geritte 204. 271. Land, daa durch
Beuien urbar gemaehl worden.
gcriichlichen, gerugb'chen, gertihlicli,
geriiglich, gruglich, 56, 90. 165.
289. 350. ruhig.
genimpfel 36. Larm.
geschmachen 136. schmackhaft.
gestritte 204. 271. Busch, GebUsch.
gewandt sein der zeche, 138. ihr
angehoren, vergl. verwandt.
gewehrschaft 108. 109. rechUkrUflig
gesicherter Besitz.
gewerechaft 66. Oewahrleistung^
Stcheratellung^ Burgachaft.
gezeug 192, OercUhachaften^ Hanď
werkazeug.
gezwang 118, 119. Bedrlingnia,
glach 156. Gelage,
glimpf 154. Fug, Befugnia; guter
Leumund.
gliibnis GelUbde, Verapreehen.
gotzenwagen, gotzsch«nWagen 51.
236. 255. Kubiche.
graenitzen 147. 293. 294. die Gren-
zen beatimmen. (begrenitzen 298.)
grenitzstrítt 288, atrittigeGreme vgl ,
stritt.
25
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386 —
1
g^ne horínge 236. ťm Gegeiuatz zu
ger&ucheríen,
giilt 46, 66. 66, 67. tcas man šchuldeí,
Srhuld, Schuldigkeil.
gater freitag Í79, 238, 350. Char-
freitag.
Haderlonte 184, zankaUchtige Leute.
hame 6. 60. Angelruthe, Ángelkaken.
hamer 96. Hammencerk.
Iiamermeister 270. Betitzer eines
Hamtnerwerkeš.
handtfeat 129. ěchriftliche Yerti-
cherung^ Urkunde,
' harnischgelt 140f
heime 284. HeimcJ^en, Orille.
heirat Í09. Heiratagut.
henimschlenkem 287. heruniachtnin'
gen,- échleudem.
hlnderstellig 187. riickatdndig ^ zu-
riiekgeblieben.
hinfuran Í38. in Zukunft.
hinter^-ertlich 298. von rUckwUrts.
hockschar 122, viergliedrige Schar,
Menge.
hofrecht Í78 auf h. aufKosten desěen,
*u dem man kommt.
hofstat 97. Orund und Boden^ unorauf
ein Hof mit den dazu gehorigen
Gebauden steht oder stehen konnte.
hoftafel 96. 108. 109. Hofgericht.
hohseite, hoseíto 248. 260 f —
holzríeseu 185. 186. 209. 238. kiinsť
liché aua glatten BaumstUmmen
erhante Rinne an einem Berge, ín
tpelcher Wasaer, Gestem y Sand
oder geachlagenes Holz herahge-
achoasen wird.
hundestecker 355. Sehinder.
husser Í66. Huaaar.
Inhaltung 3. Jnhalt.
irrte a. urtte.
itzunder 12. jetzt.
Jast 118. Eile, Haat^ Aufgeregthal.
jegermcBse 346. eine kurze, ýUchtige
Meaae.
jehn 277. aagen.
jest 298. Giachty Schaum.
jetzlich, ietzlich 136. 141. Í42.jeder,
— e. — ea.
Kaigergelt 309. Steuer, die dem
Kaiaer zu zahlen iat.
calaun /70. = lat. colamna.
calkirsn 36. 60. calcare, (Ba!ken)
treten.
kamm, kampf 13í, 150. 203. 207
209. 268. 269. Bergrueken.
cardelatzsch 321. breite Klinge; eine
Arl Degen,
kartteken 321. aua aeidenem Gewirk
gefertigt.
kasell 12. prieaterlichea Kleid.
kaufbereduis 78. Kavfvertrag.
kaulhaubt 123. Kaulhara.
kellerhals 330. vorapringendery gt-
wolbter Eingang einea Kellera.
kifferea 72, eon KieJerJiolz.
kirchenbitter 24. 36. 37. 266. 286.
296. 328. 364. tcol aoviel ala
kirchenvater, kirchvater 262. 354.
KtreheniUteater.
kirmes 23. 236. Kirchtceihe, Jahr-
markt.
klause, wasserklause 186. 186. 190.
217. 218. 222. 260. 311. 281. ehe
Árt Schlevae, tcelche zur Á^faU^U'^
ung und AnachweUung einea aonat
nicht hinldnglich aiarken Gehirga-
waaaera ťn einer dazu tauglichen
FelaenaMuclU aua Baumatammen
aufgefuhrt wird, und bei deren
Offnung der durch die Verachiiea-
aung nach oben z« angeaekweUi
Bach in aolcher StUrke hervoi
aturzt, ala er braucht, um daa w.
den fRiaen^ (vergl. nesen holzríes
herahgeachoaaene und ťn adnt
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— 387
BinTisal Uegende Floééholz (flosz-
holz, flíszholz 299) forttragen zu
konnen. klanse 256 = das Wasser
derselhen ; klausewasser 222. 238.
klausen 256. mittels der Waaaer-
klauae forUchaffen; holzklansen
320. clauseholz 296. 315. vei^gl.
schwatzerholz. — klausemeister
222. der Aufseher bet einer klanse.
kleiben 30, 284. mit Lehm ver-
streichen,
klobe 800. cín Biindel Werg^ heste-
hend aus 24 gebundenen HUmpfeln
oder Docken^ wte man solche auf
der Breche bindety um aieaufdie
Walkmiihle zu bringen. (Bierlinger
Angsbarg. Id. 282). —
knirren J2í. knarren^ schreien.
knopf Í22. Knauf.
knott 195. Holzbime.
kochelspeise, kuchelspeise 195. 305.
kochenspeise 213. HuUenfruchte
oder daa bloaa enthiilate zu Oriitze
oder Oraupen verarbeitete Getreide.
kreizbaiim 260. 264. 265. 268. Orenz-
baum mit eingeachniítenem Kreuz-
zeiehen.
kreizbnche 261. — kiefer 261. —
steín 260. 265. 268. — tanne 260.
261. Buche, Kiefer, Stein, Tanne.,
mit eingeachniítenem oder eingegra-
benem Kreuz ala Grenzzeteken.
kreizahrla 260. ErleŤ miíaolchem
Zeiehen,
kragstein 124. 170. ava der Mauer
hervorragender Stein ala Trdger
einea Balkena.
kr&ppicht 35. aich apreizendy práh-
leriachy lebhaft; oder = kroppicht,
mit einem Kropf behaftet f
kťatzbehro 195. Bromheere.
kratze 12. ein Werkzeug zum Kratzen,
Seharren,
krauthaittc 326. Kohlkopfe.
credenzbricf 227. Beglaubiguvga-
aehreiben, Vollmarht.
kiichelspeise a. kocbelspeise.
kucbler 238. KuchenbOcker.
kUhschlussel 173. „m der Gcaellen-
aprache der Spottname der aua-
gelemten Lehrlinge, zumcU der
Tiaehler^ aolange aie noeh nieht
durch die Ceremonie der Hobelung
(deposition) «n die Bruderachaft
der Geaellen a^fgenommen aind. —
Hí^hluBsel 174. Nach Friach I. 654.»
iat kahscbliissel „ein Zwangamittelj
daaa ein Jung, der aúagelemt hal,
Geaell auf einem Handtoerkwerden
muaa, damit die Geaellen ihre Ge-
buhr von ihm bekommen,*^ alao
eigentlich woKl ein gelindea Marter-
werkzeug^ {vergl. Grimm Wb. snh
▼oce k— ).
kurze 207. VerkOrzung, Naehtheil.
kattelbof 238. Schlachthof.
Ladebríef 317. Vorladungaachreiben.
landsbutter 281. eineArtBewaffneter.
landsterbe 44. PeatilenZy die Uber
ein ganzea Land verbreitet iat.
langbelmicht 100. mit langem Stiel.
lanbe 18. 216. 226. Erlaubnia.
laxfohre 30. Laehaforelle.
lehonfall 113. 126. Anheimfall einea
Lehena; waa dem Herm einea
Gutea entrichtet wirdj wenn daa-
aelbe durch Tod oder aonatwie den
Beaitzer 8.ndert.
lehenscbaft, geistlicbe 1. 113. 126.
JUB patronatns, PrHaentationarecht.
Icichwappen 241,
leíerg^lt 353, Geld fur Geaang und
Spiel.
lelm 284. Lehm.
leimatt, leimat 69. 250. 277. 290.
332. 337. Leintcand.
leimcn 72. von Lehm.
leimetkauffér 281. Leinwandhdndler.
leinkauf ^-^d. 250. Gelbbniatrunk beim
Abachlv^a einea Handela.
lescblin 149 f
25*
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— 388
1
Icugbar 31, hugnend,
lochter 190. 19 U 226. KíaftervergL
dumplachter.
lonerbter 252. Lohnarbeker.
Inkai — lukai — roecklin, lakaisch
(offen) recklin, 318. 320. 321 zu
lakei? vergl. Grimm Wh. VI. 79:
ha wie schone panlanrocklin, wanň
die ermel entzwei geschnitten sind,
• dasz die lackeyen daher fliegen etc.
vergl. auch flageyenschuhe, leíchte
Schuhe zu hoehzeitUcken Tdnzen''
Schmid. Schwab. Wb. pag. 339.
Maltheuning 167. 305. Meldlheu-
erung.
mangel ^^7. Aíange.
mansgliib, mansglubde 75. 76. Qe-
lobn%8y Lehenseid.
marscheidt 190. Besttmmung der
Grenze. maracheider 190. der die
Grenze bestimmt. vergl, abmar-
scbeíden.
niaulbandt 220. .H55. Mauhckelle.
messcn 44. von Measing. m. klobe
ein Haken aus M.
miltaw 298. Mehlihau.
mitefaste 250. Mitífagten^ Sonnt/ig
Ldtare.
molkendib 240. Schnielterling.
moltworfhauffe 196. Maulwurshiigel.
mulher 283. Vorateher einer Muhle.
mulschitz 287. MUhljunge.
munich 50. verschntltenes Pferd.
muBterherr, mosterheir 116. 325.
Comniandanty Ordner bei einer
Ileerschau.
musterung, mustrunge, moBtrang 296.
320. 324. 329. 330. Aufgeboí aller
Hatiawirthe zu der Waffenheer-
schau. musterplatz 330. Orty tco
die m. ábgehalten wird.
Neberger 234. Bohrer,
uerschwein 248. 316. Náhr-^ Zuchť
schwein.
nibíg 44. 336. neben.
notreif 29. toenig reif.
Obig 115. 177. 193. 250. 281. 364.
obeity oberhalb.
Olgotz 155. Holzgotzef
omacht 121. Ohnmacht.
orber s. urbar.
orbern 244. 245. steh hervorUiuv,
anelrengen.
ort 42. Spitze^ Ende.
ort 158. 178. 193. 252. 316. 331
der vierte Theil von Mitmen^ na-
mentlich von einem Gulden.
ortengeselle, urtengeselle 172. 173.
ut bei einigen Handwerkem der-
jenigey welcher den ankommenden
Wandergeeellen den Willkomm
reicht.
ortem 294. genau unfereuehen, er-
brtem.
Prange, pranger 115. 123. 338.
Zwangsbehiilíer, in den der Ver-
breeJier zur offentlicfien echavMel-
lenden Stra/e eingeachloMen icird^
oder ein P/ahl^ an den ergefestelt
wird. '
prantschettig 137. brandig.
prechtig 58. 119. lUrmend, prahle-
riseh.
pamper 158. der Sehalle^de.
panerher 281. Herr dea Bannt^ der
GerichUbarkeit.
passion 25. 257. ein Bildwerk^ dat
die LeidenageeehicJUe Christi sum
Gegengtande hal.
patzam 347. Krem^ welchet bei dn
Me^ae zum Kiiaaen dargereiehtttird.
(Aua lat. pacem vgl. Miiller Zam-
cke rahd. Wb. 11. 457).
peltzmann 332. Propfer, Oarlm
oder PelzMndlerf
pen, ben 96. 140. Slrafe.
penvellig 76. alrajffallig,
pfawenschwanz 119. ComeL
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- 389 —
pfénwardt Í39. wa» einen Pfennig
wert iat; Ware,
porstube 148, 230, hoehgelegene Slube,
{zu der eine Treppe fUhrt.)
porkirche, purkirche 36. 41. 50.
Emporkirche.
posport 13, Eeisepaěs.
posse 33. Bildioerkj Ahhildungen
in erhahener Arheit, vgl. Grimm.
Wb. I. 266. Schmid Schwab, Wb.
] ag. 87, u. Vilmar, Kurhess, Id,
aub. v, bosseln.
^ualbrou 308. Quelle,
quall 115. Quelle,
quitanze 340. Quittung.
Kaiten 93, 113, 125, 128, rechnen.
raitang 96. 262, raitunge 354. Rech-
nung.
rathtírnelin 285. Bathhauathurm,
rathtraepfe 191, Treppe j die zum
Ralhhausehinauffuhrtf «. trapfe.
ratíg 137, mit ,rať* d. i, Unkraut ver-
mišcht.
recheu Í84, 185, eine Art Bríicke
diet échrdg Uher einen Flusě gebauty
die Bestimmung hat, dat herab^
achwimmende Flosěholz aufzuhalten
und in einen Nebenkanal zu leiten,
recbt. ersnchen mit r, 108, ins r.
reden 146, vor Gerickt tprechen.
im rechten stritig sein 16 í, 165.
zum rechten schreiten 264. das r.
verliereu. 301. an das r. reiten
334. T. begeren zu — 6. furnemen
mil r. 101 102. 104,
rechtrertigen 5. gerichtlich verfolgen,
hestra/en,
rechtsins 209. nach rcchta,
redsprecliig 31. beredt,
reiterei 45, JRduberei vrgl. rotterei.
renfahn 241, Kriegafatine^ Fahne,
renther 305. Rentmeisler,
reverenda 180. ein Sonníagakleid.
rích 24, ein Reh.
rodeliAw 198, eine Haue zum Roden.
rotterei 45, Rduberei vrgl, reiterei
und Schmeller Fronam. II. 178,
rumpeln 41, 50. l&rmen, vrgl, ge-
riimpfel.
niren (gerurter aeker 133) zum
zweitenmale pflUgen.
rutte 70. 71. Ruthe, ein Fldchennuus.
Saltzher 283. 286. 290. 295. Vor-
síeher der ^salzkammer^ (89,)
samat 275, 277. 323. Sammet,
sandsoiger 55, 69. Sanduhr.
saniter 12^. 5a/^e/ei'. sanittermacher
128.
schaeps, scheps 273. 339, eine Art
Nochbier^ Covent.
sehaft 635. Scha/tlange (Ma^a).
scharberg 285, Frohnarbeit,
schatzen 52. 319, jemandem eine
gewiase Šumme als Lonegeld auf^
erlegen; eine Zahlung auferlegen,
schatzung 121. 316, 323, etc, abge-
nommenea Oeld; Abgabe.
schoider 136. eine Art BUckergeaelle.
Bcheiten 292. apallen.
schetze, schetz 236, 249, Schopa,
sehichtig 45, in Schichten^ achicht-
weiae.
schíckwoisz 208, achrUge, achief.
Bchickwlirts 131, daaaelbe.
schiefferíeren 49, grollen zanken f
vrgl. ,ein achiferiger Mensch iat
der, welcher gleich Vertceine oder
bisaige Worte entgegenaetzeV Hofer
III. pag. 84. und Lexer, Kdmt,
Wb. pag. 217.
schiig 192, = schildig? vrgl, Stalder
II. 318. g^schiltig atta Theilen br-
atehend; achildfórmig gefleckt.
Bchlack 246, nach dem schlack, der
Reihe naehf in der jeder Metzger
zum Schlachten kommt,
Bchlager 330 =^ dmmelschlager daa^
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— 390 —
schlegel 148. Werkzeug zum Sckkb-
gen^ Kůule^ Hammer.
schmíeran ló3, prtígeln,
schnarnig 180. 350. der ůchnarrl^
ěchwalzt,
schnecke 153. Wendeltreppe.
Bchopfe 148. ein Oeriitt, von den
aus man sur Slrafe íim Waaser
geackteudert ("„geschiipfť* vrgl.
schupien) wurde.
Bchottenkramer 135. der mit Quark^
Molken kandelL
BchoBz 61. Ahgahe.
schreckenberger 158. eine in KuV'
ěochsen besonders in den eraten
Jahren des 16. Jahrhunderts ge-
prdgte und nach dem Schrecken-
herg (nackher undjetzt noch Anna-
berg) genannle MUnzey deren Wert
3 oder 3 V, gule Orosehen betrug.
Vilmar Kurh. Id. pag. 369.
schuknecht 135. 257. Schuětergeselle.
schiipfen 148. von der schopfe (a.
diea Wort) ins Waaaer achleudern.
schwatzer 180. 186. 214, 217. 222.
257. 274. 311. wol = Floaaer^ da
schwaizerholz 310. 329 ebenaoviel
bedeutet ala clanseholz, floszholz,
vrgl. schwatteln bci Schmeller
Fromm. 11. 662.
schwebellichtlin 234. kleinea Schwe-
fel', Pechlicht.
Bchwilboge 170. Schwiboge.
Becrett 234. 319.heiml%che$Gemach]
AborL
seiger 40. 63. 69. 117, 169. 175. u.
aonat aehr oftj Uhr, vrgl. auch
zeíger.
Beigerspehr 55. 180. 331. Uhrzeiger.
seind 252. aeil,
setzen an einen 121. ihn feindlich
angreifen.
seufFen, Beiffcn 71. 3S8. Bach. seuf-
fengerin 255y wo der souffen rinnt^
Jiieaat.
Bichtíg,8ichtlig55. 131. 133. 205. 207.
aichlbar, deuUich. ansichtíg 205.
sider 253. hemack, apater^ sieder
aeit 40.
BÍdeschneider 252. der auagedroache-
nea Stroh zu Hiickerling achneideL
siede 33. zum Abaieden oder Ab-
brUhen ala ViehfuUer geeigneter
GetreideabfalloderSpreu. (Schmel-
ler Fromm. II. 340).
Bpeiflochse 316. Zuchtochaef
BpickBchwein 2A8. Maataehwein.
Bpitalher 290. wohl daaaelbe toas
spitalmeister v. Bierlingr Augah.
Wb. pag. 408. vrgl. saltzher.
Bp<5mer, spemer 132. 361. Verfer-
tiger von Spořen.
Btamlig 117. atammelnd.
Btathaftíg- 136. dU bedingenden Um-
atilnde er/tUlend; vom Bache:
waaaerreich.
Btaupe 211. Schandpfahlj woroH ein
Verbrecher gebunden wirdj um mil
Ruthen gepeitacht zu werden.
atechreitan 299. Tumier; Btechreiter
313. Streiter im Tumier.
Btehen auf jemanden 38. ihm au/-
lauem,
stehendig 146. aiehendf
stehlin 62. von Stáhl.
Bterr 316. Widder.
Btick 157. von stuck; gulden st.
Goldeloffe.
fitock 223. Bločky Werkzeug, icomií
die Fuaae der Gefangenen ge/esaelt
wurden; G^ángnia.
stockmeÍBtcrei 239, daa Aml eines
Gefdngniawiirtera.
s toren 173. aich gegen die 2htn/l-
ordnung Arbeit verachaffen durch
Hausieren oder Herumziehen von
Ort zu Ort ; ein aolcher heiaat ein :
storer, steiror 89. 160. 173.
straszwagea 158. Laatucagen.
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— 391 —
sirausz 62. BUackel. stramBiem 328,
Camet
strempfel in werkzeigstrempfel 41.
Munzstempely PrHgětock.
strensen (sich) 120. die Fedem aus-
einander ětrUuheny sichgroas^ hreit
machen,
stríchwind 69. der Uber einen Land-
ělrieh kin tceht.
stritt 133, 205. 246. 261. Slreit,
namentlich um eine Grenze. — 243,
246. die strittige Gheniie aelhst.
vrjí, grenitzstrítt.
suiuher 289. Sehiedšherr, Schieds-
richteTj vrgl. versunsher.
Taeonea 242. von der Tanne.
Ufem 83. Schenke, Trinkstuhe,
taidingen 364. gerichtlich verkandeln.
tesák, tessak 187. 320. 351. ein
langes Measer^ eine Art Waffe.
tesse 224. 226. 233, Á»t^ Zweig, na-
mentlich von Fichten und Temněn^
ober auch Nadelholz tíberhavpt.
tetzem, tetzum 168. 170, Zehení,
teufe 30. 282, 314. Tiefe.
theilzedel S9. Theilungsvertntg,
thuren 71. durfen.
tischpir 308. —
tondern s. dondern.
trapfe 243. 268. Treppe.
treid 95. Getreide. treidezoll 291. 292,
treien 68, 272, 280, 284. 287, 290.
296. etc. vermlihlenj trauen.
treskamer 26. 176. 180. 234. Schatz-
kammer^ Sacriatei, treskamerthier
302. ThUre dazu.
trewbrief, treibríef 5^. Vermahlunga-
Trauhrief.
taclikiiapfe 136. Tuchmachergeselle.
tiinich 193. Tunche.
tiirmblicht 261. 298. achwindlig.
libergehen 118. Uher (elwas) kommen^
treffen.
ubei-schreckt 247. f
uberschweUg 26. iiberatu ange-
schtcollen,
nbig 114. 130. 207. 338. oberhalb.
vrgl. obig, DÍbig.
umbdrewen 264. mil der N<idel (mhd.
drihe) sticken^ umnahen.
umbschlagen 319^ 329. 336. inallen
Gassen die Trommel echlagen,
damit das Kriegsvolk eich sammle.
ungelt 193. Ábgabe.
angewehrlich 32, g^fdhrlich
iinszlet 236, Unseklitt,
imvennaefaligt 2. unbesch&digt,
unvememen 302. echlechteě Einver-
nehjnen,
unverzechet 138. ohne der Zeche
anzugehoren.
urbar, orber 94. 246. Gut, daa Ziné
oder Lebensítbgaben trSgt. urbari-
buch, urberpuch 93. 307. 309-
Verzeicknis von ZinagiUem u. Áb-
gctben,
urfríde 291. Urfehde.
iirtte, irtte 361. 352. Zeche. vrgl.
ortengeselle.
Verbehren 193. mit einer Abgábe (s.
bem) belegen.
vereig^en 26. aU Eigenthum uber-
l<M8en.
vergeben 143. vergi/ten.
vergUiben (aich) 173. aich durch
HandgelUbde binden.
verholzen (fordfc) 122. (Wdlder)
abholzen, Holz achlttgen.
Terjaben 71. ausaagen.
verjnngen (aich) 241. gebUren.
verlassen 107. vermíelhen, ub^^rlasseii.
verlebt 201. bejahrt, betagt.
verleszlicb atiagelaaaen, frech unan-
atdndig.
vermessung 121. unriehtigea Meaaen^
Tauachung.
verrufen 247. 260. 286. durch óffenť
liché VerkUndung abaagen; {MUnze)
auaaer Coura aetzen.
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— 392
▼errUneii, Torninen 188, 352, ver-
rammeln,
Terscheinen, vor- 8, 17. 54, 65, 76-
77, etc, vergehen,
ver- voracheinung 113, 125. 126,
128, etc, Ablauf^ Veilauf.
TerscbioBzen 12, raach ahftiessen,
Terschlemen 192, forUchleppen,
versehenlich 94. aorgsam,
versesno Zins 47, 248. dienichtzur
gehorigen Zeit gezahlt worden^ also
iioch ausétdndig aind.
versilen 276, versiegenf vrgl, sil =
AbzugskancUj Viltnar Kvrh, Id.
pag, 385.
verepecht 119, zu spachen Schmeller
Fromm. II. 654 Ť toas (durch Áus-
trocknung) den Zusammenhang ver-
loren haty geboraien.
versprecher 140. der Uehles redet;
versprechung 140, uble Rede,
versunsher 264. der eine Veraohnung
zu Stande brtngen aoll, Schieds-
herr, vrgl, sunsher.
vertreiben 121. verkau/en.
vertreien, vertreuwen 48. 54, ver-
mahlen vrgl, ireien.
vesperbild 36, ein Bild der Jung-
frau Mariuj wie sie den vom Kreuz
genommeaen Leiehnnm dea Sohnes
auf ihrem Schosa hdlt.
verwant 76, belheiligty verpflicktet,
verwiedern (atch) 114. aich atrduben
gegeuy verweigem.
verwilUgung 167. bewilligung. 244,
EntacJduaa.
vorforder, vorfurder, vorfoder 2,89.
Vorfahr.
vorforsten 60, einen Wald, d, h. iíber
ihn die aogenannlefdrailiche Ober-
hokeit in Anapruch nehmeny den
Bann darauf legen.
vorgenugen 6. be/rledigen,
vorbalten 100. vorenthalten.
vorbalten 5. bekandt vorb. t<Mn denen
man weiaa, trie aie aich aujgejuhri
habemy anerkannt unbeach»Uen.
Yornblicb 172. ublicb.
Wacbregiater 178.
waehrbolz 185. wehr 250. Holzblock
von bealimnUer Lange nnd Dlcke.
wagbaum 234. Detchaelf
wagmeister 295. der die Aufaicht
uber die atddtiache Wage hal,
wabl 21. Italiener oder Franzoae,
waif 334. Haapel.
waltlocbter 186. 226. Klafter der
Bergleute, vrgl. lacbter.
wandel 139, 140, Strafe.
wamigen 278, wamen.
warten einem umb arbeit 172. ihm
Arbeit verachaffen,
wasserbríesz 13 í. 209. vrgl. bolz-
ríeseiL
wasserlei 18. 20. welcherlei,
waxen 13. aua Wacha
wccbste 121, der Verachlagenatty Li-
atigate,
wegem 136, 139. verweigem.
weicbfasten 181. Quatember/aaten.
weidenzwiesel 203, 260. Weidenbauniy
deaaen Stdmme (Aeate) eine Gahel
(ZwieBel) bilden.
weikhaos 262. 288. 318. Featungt-
thumiy Blockhaua.
weisz, weizy weis, waisz, waiZ|Weis
136. 193. 290. 291, 295. etc. Weizen.
wenden 267. 308. grdnzen^ enden.
endeten nnd wendeten ein uralUr
JReim vrgl, Mullenhoff und Sche-
rery Denkm. • p€ig. 255.
irvendtstein 153. Wendeltreppe.
wehr, wehr *. waehrbolz.
werkgenosse 137. 140. Handwerkť
genoaae.
werckstucke 266. iat ein ^tnulaiei
genannt.
wesens ^56'?
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— 393 —
widmat, widinet ÍÍ7, 175. 35 L die
zu einer widem (die zur dotation
einerPfarrkirchegeatiftetenOrund-
ětiicke oder Qebaude) gehbrende
Wiese.
wiederkeren 6. verguten,
wiltpan 113. 126, Wildfiegung, Wilď
park; Jagdbezirk und Rechtdarin
zu jagen,
wilpert 119. Wildbrdt.
windsbrant €8. Sturmwind.
windstile, windstil 68. 251. Sturm-
wind,
wixen 43, = -w-axen 13. aun Waclia.
wolkenbrast 192, Wolkenbruch.
wullen 54, in Wolle (Biiszgewand)
gekleidet^
wanweide 93, Wiesenland.
Zal 250. eine bestimmte Anzahl :
funfzig wer ist ein zal, 50 zal ist
ein taasent.
zaspel 72, ein gewhises Maas gC'
kaspelten Game* ; in Hessen ist es
ein Strang, hestehend gewohnlich
au9 10 — 20 zálen, und jede zál
aus 10—20 Oebunden. Vilmar
Kurh. Id. 8. v. zaspel.
zeche 172, 277, Handwerksgilde ;
zechbuch 308, zochbrief 247, 248.
326, zechlade 306. 308, zech-
meiflter 22. 136, 137. etc. zecb-
meisteramt 243.307. zechordnung
22. 308.
zeidel 199, 231. = zeile, Reihe,
Zeile.
zeiger55, 62. 111. 1£7, 278, = seiger.
zengen 36. anachaffeji^ die Koaten
bestreiten,
zichner 328, Ziecheniceber,
ziehen zu £2. Anspruch erheben au/.
ziinbel 331. kleinere {mit eineni llam-
mer geschlagene) Olocke,
zufítzen 72, ein Kunstwort der Weber
und Tuncher: das Einflechten des
Einechlags oder desaen^ was den
Einschlag vertritt, indenÁufzug;
bei den Tunchem daa EinJiecJiien
der Oerlen in die Schalholzer,
Vilmar Kurch, Id, a, v.
zi}g221, Regiater — der zitternde zug.
zugehoríge die 159. Zugehbr.
zuscbickegroschen 173. den deran-
gekommene Handwerkageaelle mit
den OertengeaeUen (a. dieae) ver-
trinktj nachdem aie ihm Arbeit
veradiafft haben,
zwerchholz 234, Querholz — G*'iff
{beim Bohrer),
zwirbelwind 68. Sturmwind,
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Register*)
A.
Aachen Stadt 42, 166.
Adel, Brliaer 236.
Adel Gryger, Kriegsknecht 330.
Adel JuBt 335.
Adelsbach Gottfríed 269.
Aelsen 8. Óls-Bohmisch und Gol-
denoU.
Aerttel Kašpar aus Lehn 245.
A g r i c o 1 a Johannes (Hubner), Kap-
lan 8t, 344.
Aichspalter Peter,Kanzlerl6, 20.
Albendorf (Walbeřice) Dorf 1 bt.
no. v. T. 84, 95, 114, 134, 144,
3U7, 327, 329, 365. Kirche 13, 18.
Albrecht Alcibiades, Markgraf v.
Brandenburg 130, 147.
Albrecht Herzog (f 1508) 32, 34.
Albrecht Herzog von Preussen 190.
Albrecht der alte, Todtengraber
45, 106.
Albrecht der alte aus Wolta 161.
Albrecht Jan aus Neustadt 145.
Albrecht Merten, Kriegsknecht 330.
Alex der alte, Beutlcr 116, 123.
Alex der kleine, Schneider 2i'0.
A 1 g i e r (Algair, Alkayr) in Afrika 85.
Altenbuch (Aldenbuchen, Altbu-
chen, Starybuki) Dorf 1 St. s. v.
T. 4, 10, 34, 45, 50. 54, 288, 365,
Kirche 13, 180, Pfarrer 182, WaU-
fahrt 49, 54, 55.
Altenburg Stadt in Sachsen 190.
A 1 1 m a n ( Aldtman) Christof, Kriegs-
knecht 322, 330.
„ Georg 201, 206, 212, 213,
214, 216, 218, 220, 223,
228, 241, 251, 258, 288,
286, 289, 290, 291, 293,
296, 297, 300, 305, 308, 365.
„ Georg (Merten), des ▼ori-
gen Sohn 284.
„ Jakob 166.
Altstadt (Aldenstadt, Aldestadt,
Starý mésto) Dorf V, St. n. w.
v. T. 5, 37, 52, 53, 84, 89, 95,
97, 114, 115, 132, 134, 144,199,
207, 228, 266, 281,294,301,307,
314, 320, 329, 355, 363, Kirebe
13, 28, 80, 180,363, Pfarrer 182,
Wallfahrt 49.
Anděl Christof z Aupitze 268.
Andres (A ndora) Merten 304, 308.
„ der Stammling 1 17 flg., 278.
„ vom Tzotten 338.
Anna Konigin, Gemahlin Fenli
nands I. 63, 92 flg., 101 flg-.
106, 107, 111, 114, 306.
*) Abkurzungen : n. — nordlich, s. — sudlich, b. — ostlich, w. — w
Ijch^ X. — Trautenau. Die ohne andere Bezíehung angefúbr
Personen sind in der Regel Trautenauer Einwohner.
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396
Anna KoDÍgin, Gremahlin Wladis-
laos' 26, 31.
Anna Erxherzogin, Tocliter Fer-
dinanda I. 58.
Anna Magd, Tochter des Sauhir-
ten 22, 348.
Annenberg S. Stadt 302.
Ansorge (Ansurge) Georg, Tnch-
macher 156, 198, 259, 283,
296, 305, 340.
„ Georg der jnnge 290, 300,
305.
„ Hans 201.
„ Jakob, Kirchenbitter 49,
177, 213, 249, 260, 294.
„ PetervonBraunau, Tnch-
macher,Krieg8knecht 329.
A n to ni 8, Kriegsknecht 63.
Antwerpen (Antorff; Stadt 222.
A r n a u (Am, Arnaw, Hostinné) Stadt
27,50,60, 72,122, 132, 146,154,
158, 183, 198, 214,216,220,221,
222, 241, 259, 274,280,306,311,
313, 314, 315, 338,347,348,366,
Kirche 13, Pfarrer 182.
Aroldt (Amdt, Arnt, Arolt) Nikel,
Barbier 116, 183, 201, 224, 243,
250, 267, 286, 304, 340.
A 8 man Biirger 362.
As mu 8 Hans, kais. Kommissar 176.
Angsburg Stadt 143, 149, 184,262.
A n g 8 1 (Aust) Caspar, Kriegsknocbt
321.
n Fabián, Fischer 30, 72, 226,
294.
August, Karfúrst von Sachsen 287.
Anpa-Gross, Dorf am Fusse der
Schneekoppe 186.
Anpa-Klein, Dorf ani Fusse der
Schneekoppe 186, 281.
Aupa (Aupe, Auppa) Fluss 5, 8, 12,
26, 32, 34, 37, 38,61, 71,84,89,
114, 115. 121, 122, 131,132,133,
168, 184, 186, 203, 204, 210, 220,
222, 227, 228, 238, 262, 260, 264,
265, 267, 268, 269, 294, 814, Briicke
33, Fischrecht 5, 18, 123, 133,
264, 266, 268, 269.
Au pel 8. Eipel.
Aussig Stadt 176, 186.
Ay Franziscus, Kaplan 73, 344.
Aychler s. Eichler.
Aylfinger b. Eylfinger.
B.
Bachman Michel 274.
Ba der Hans 83.
„ Melcher 193.
Baeder s. Beder.
Baier (Ba jer, Beyer) Adam aus
Parschnitz 260, 270, 271.
„ Adel aus Doberte 271.
„ Anlin Frau 332.
„ Bartel 164, 177, 196,201, 213.
„ David 297, 298, 299, 304.
„ Hans der alte, Fleischer 360,
361.
„ Hans, Schuster78, 119,217.
„ Hans, Erbrichter aus Kríens-
dorf 69, 60.
„ Hans aus Parschnitz 201,
203 — 206, 271.
„ Jakob 288, 291, 295, Kriegs-
knecht 322.
„ Jokelin 338, 339.
„ Matz92,124, 151, 163,164,
196.
„ Merten 184, dessen Sohn
Adam 184.
„ Michel, Stadtvogt 166, 184,
196, 213, 216, 227, 235, 240,
243, 249, 258, 263, 273, 274,
283, 286, 289, 290, 295, 300,
306, 308, 312. 362.
„ Thomas 206.
„ Valeríus, Cantor 286, 288,
294, 304, 309, 346.
Baiern Land 66.
Bakalarz Martin v. Koniginhof 69,
369.
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— 396 -
Balvi 8. Palfy.
Bamberg Albortua ( Albrecht), Ka-
plan n. Pfarrerin Michelsdort 176,
179, 187, 344, 352.
Bamberg Stadt 131, 134, 155.
Barbara Kímigin, Gemahlin Sig-
munds 2.
Bartholomeus Horzog 39, 62.
Bartholomens Pfarrer in Eipel
290.
Basol Stadt 62.
Bathory Sigmund, Fur8t324, 327.
y, Stephan (Weida) 222, 227.
B a u d i 8 c h Adam, Kriegskiíccht 32 1 .
„ Bartel 261 , 268, 259, 263,
266, 267, 274, 283, 386,
287, 289, 290, 293, 295.
„ Georg, Kriegsknecht 330.
„ Valten 130, 132.
BaudÍ8ch*s Mertcn Toclitcr aus
Bohmischols 247.
Bauernkrieg in Deutschland 66.
Baumgarten Albinus, Kiirschner
299, 323.
Baycr-8. Baicr.
Beck Fitze, Stadtvogt 361.
^ Michol 92.
Beder (Baeder, Boeder, Paedcr)
Caspar ans Parschnitz.
„ Jakob aus Parschnitz 162^
201, 204, 205, 206, 213, 271,
286, 294, 295, 306, 311, 336,
339.
„ Melcher206,270,289,d08,324.
„ Merten aus Parschnitz 260.
Bohem (Behm) Georg 166, 249.
„ Hans 166, 308.
„ Jakob 304'
, Paul, Miihlhorr 166, 249,
270, 283.
„ Wenzel, Schniied 296.
Beier-Winkel s. Kaut.
Bel grád (Bělehrad, Bylirad, Grie-
chisch-Weisseuburg) Stadt 12, 40,
48, 66.
Bentsel s. Bunzlau.
Berawer Hans, Kriegsknecht 320*
Berger (Perger) Faltz aus Jnng-
buch 207, 209, 266, 267.
„ Lorenz aus Jungl>uch 71,
131.
„ Merten aus Jnngbuch 207.
209.
„ Peter aus Jungbut-h 131.
Bergfrcihcit s. Freihcit.
Bergvirorkc (Berglcute) 36, 63, 88,
96, 97, 113, 119, 122, 126, 128,
148, 227, 262 flg., 306.
Berka (Byrke) Heinri h von Duba
78, 79.
„ Erzbischof von Prag 317, 328.
„ Jaroslaw yon 119.
„ Waclaw 292, 301 (?).
„ Zdieslaw von Duba 102.
Bern Stadt 34.
Bernatice (Berhartice) s. Bems*
dorf.
Berndorf bei Schmiedoberg 262.
Berudt Jakob, Tischler in Lands-
hut 172.
Beruhard von der Neisse, Krenz-
herr 46, 344.
Bernsdorf (Bernatice, Beruharts-
dorf, Berhartice, Bemszdorff) Dorf
2 St. n.-6. v. T. 6, 64, 84, 95,
97, 114, 134, 144, 215,273, 289,
307, 336, 364, Kirche 13, 18, 181.
Bcrnsteiner s. Pernstein.
Bcrnt, Man rcrmei ster aus Jaro-
mirsch 319.
Bertelsdorf 365.
Besser Andres 362.
B e s z n i t z Casper, Kriegsknecht 322.
Bettel-Grygor, Sclavo (?) 296.
Beyer s. Baier.
Bezdiekow s. Bosig.
Bezkau s. Potschendorf.
Bidschow (Bidschoff) SUdt 112,
160.
Bilszdorf 274.
Birckhan Balzer 152.
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— 397 —
Bircklian Jentzel, Schoppe ans
Landshat 70.
Birckner (Birknor , Byrckner)
„ Georg , Kriegsknecht
329.
„ Hans ans Marschcn-
dorf 130, 132.
„ Philipp 1 79, 206, dessen
Schwester, Magd 179.
Birke Gireslaw, Herr 202.
„ Gottlob, kais. Commissar 327.
B i 1 1 n e r (Bíitner, Biittner, Byttner)
Wenzel, Pfarrer 54, 61, 62, 64,
69, 170, 344, 347.
Blaschke Benisch aus Prausznitz
2l0.
Blasig Andreas 362.
Blassek Jan 268.
Bleschkin die alte 105, 349.
BUmel (Blirael) Nikel 258.
Blymel Merten, Kriegsknecht 330.
Bober (Rower) Fliiss in Schiesien
196.
Bock (Pock) Friedrich (Fitze) 34,
48, 160, 184, 361, 362.
„ Hans von Forst, Schlosser-
gesell, Kriegsknecht 329, 362.
^ Lorenz, Schneider 361, 362.
„ Matz, Kriegsknecht 322.
„ Michel 165, 20 1 , 215, 2 1 6, 270.
„ Siground, Kanzler zu Líegnitz
159, 188, Rosina seine Toch •
ter 179.
y, Wenzel, Spomer 192, 201,
227, 361 (?).
Bodanitsch (?) 160.
B o h m e n (die Tschechen von der
Nachoder Herrschaft) 52, 225, 262,
266, 267, 269, 270.
B o s i g (Besigh, Bezdiek, Bczdiekow,
Bezig) Dorf bei Qualisch 98, 99,
114, 146, 147, 307, 335, 365.
Bohdanctzky (Bohdanetzke) Ku-
nesch 288.
« Waclav 288.
Bolkenhain (Polkenhayn) BfcoJt
in Schiesien 111, 151, 187, 2^1,
243, 256, 356.
Bologna (Bononia) in Italien 38, G í .
B o m s a Jan von, kaiserl.Beamtc r 3:^8*
Boretzky Peter 58.
Bowor s. Bober.
Boyschanoyffsky Sigmund v*>n
Bytyschky, Haiiptmann von Cbíu*
inetz 333.
B r a t k u Waclaw ans Neustadt 145.
Brauna u (firaunaw, Brauno) Stmít
110, 187,192, 291,329,349, Kl*^
ster 55, 255, 309, 324.
Braunschweig Stadt 131.
Breckner Michel 360.
BredaStadtindenNiederlauden3U2,
Bredtschneidor, Burgcr.362.
Breisgau (Bryskauw) Landsclmft
186.
B r e n d e 1 Grcger, Kriegsknecht 32 1 .
„ aus Kuttenberg 226.
„ Mathes , Schoppe nrn
Landshut 70.
B rosol Greger, Kriegsknecht 3h1<í.
Breslau (Bressel, Breszlaw) Rtinlt
54, 57, 73,86, 145, 157, 174, ŽHJ^
336, 348, Kaufleute275, 28K3-':L
Bresznytz s. Pressnitz.
Brethgrund bei Schatzlar 51.
BrcthschneyderNikolaus, TistOi-
ler in Landshnt 172.
Breuer Adam 254.
Breuwisch David 304.
Breyer Jokel 323.
Breyerla, Biirger 361.
Broyttner Georg, Kriegsknet-bt
330.
Brick Matz 301.
B r i e g (Brige) Stadt in Schiesien 2'"»íJí
Brix s. Briix.
Brocknerin Goorg 362.
Broeck Matz, Kriegsknecht -122,
330.
Brockel, Schankwirth 83.
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1
^ 398
B r 5 k e l Wenzel, MttUer au8 Pransz-
nitz 267.
Bruck, Kriegsknecht 330.
„ Midiel 362.
Briigg^e (Brnck) in Belgicn 8.
Briinn (Prin, Priin, Pryen, Pryn)
Stadt 23, 44, 67, 154, 283, 287,
322, 365.
B r u s e1 1 Greger, Kríegsknecht 321.
Brussel 8tadt 317.
Brux (Bríx) Stadt 39l
BryBzkanw s. Breisgau.
Bubenka Nikel Yon 334.
Bachberger aus Kuttenberg 226.
Buchlowetzky (Buchlowzky) z
KržÍ88lowitz, Hanptmann auf Ná-
chod 263, 266—270.
Buchélborger Daniel, kais. Pro-
kurátor 293.
Burger Hans 304.
„ Jakob 306.
Butncr, Buttner s. Bittner.
Bukowaky Christof, kais. Com-
missiir 293.
B a n z 1 au (Bentzel, Bunczlaw,Buntz-
law) in Schlcsien 46, 291, 324.
Burgersdorf (Burkorsdorf, Citer,
Strzitetz, Střiteže) Dorf \% St.
8. v. T. 98, 99, 114,134, 144, 195,
298, 364.
Burianin Benigna 215.
B u r n e y Stentzcl von Tahá (Thaha)
102 155.
Burszkin Barbara Frau 106, 362.
Butzky (Butzkey, Butzky, Butzko)
Georg von Wamsdorf 59,
78, 91, 92, 119, 152.
„ Tobias von Altenbuch 1 ] 6.
Byle 56.
Byler Heintze 45.
Byl i rad s. Bclgrad.
Byrckner 8. Birkner.
By rke s. Berka.
Byrszitzky Jan, Bnrggraf 146.
Byttner s. Bittner.
Calais (Kales) in Frankreich 147,
148.
Capann r. Kapann.
Ca rol (Wahl), Meistor ans Anum
311, 313, 314.
Cascanus Johannes, Geistlieher
346.
C as par Jakob (Jokel) 70, 9S, 105,
119, 316, 348, Ludmila s.
Tochter 848.
„ Merten (Kleyn) aus Petors-
dorf 271, 273, 283.
C a s p o r , Bauer in Weigelsdorf 218.
„ Hans, Zechmeister der
Schuster 22.
Caszda s Kaszda.
Cephalonia Insel 197.
Chlumetz (Chlumytz) Herrschaft
333.
Chotwitz 8. Kottwitz.
Christman Bartel 294.
Christof, Herzog von Wíirtein-
berg 190.
Christof der Maurer 218.
Chrudim (Chrudym) Stadt 73, 129.
C h r u 8 c h Jaroslav, kais. CommissSr
293.
Chůdka Hans, Pfarrer von Kanr-
schim 12.
Chutowitz (Kutowitz) Benjamin v.,
Hofrichter290,296,297,
300, 302 flg., 312,314,
334.
„ Johannvon, Hofríchter
234, 236,240,246,248,
26 ť, 258, 283, 290.
Chwalkowsky Jan von Hnstier-
zan 102.
C i n c k Hieronymns, Henricns, A<
mus, Pfarrer znm Schwul 182, 3.
Cipfel Paul 8. Tzippel.
Ciťeř s. Burgersdorf.
Clemens VIL, Papst 01.
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r
- 399 —
€l58eliusMathia8,PfarrerinArnan
182, 350.
Cometaw s. Kommotan.
Conrad IV., Kaiser 16.
Conrad Merten 362.
Copenbiller (Capenbiller, Cap-
penbiller, Coppenbiller, Goppen-
biller, Koponbillcr) Augustin 206,
212, 213, 216, 216, 228, 236, 238,
241, 251, 258, 266, 283, 286, 290,
291, 296, 339.
Cremona Schlacht bei 34.
Cypern Insel 194.
Czastlwitz 8. Zummerfeldt.
Cseikel Greorg^, Hauptmann in
Ungarn 52.
C z i r n y Barbara von, auf Stirpitz 46,
Časlau (Czaszlaw, TzschaMlaw;
Stadt 60, 160, 169, 326.
Domnigk (Domnik) Christof 177,
178.
Domnigk Georg 151, 196.
„ Merten 304.
Donat Glockengiesser aus Anian
f.O, 158.
Don au (Tonaw, Tone) Fluss 39,
168, 230.
Donerstein Wilhelm von 328.
Dreilingk Andreas aus Breslau
348.
Drescher aus Altstadt 132.
„ Georg , Kriegsknecht
321, 322.
Dresden (Dressen) Stadt 287.
Duke i 8. Tokai.
Dnschke Heinrich aus Marschen-
dorf 332.
Dvůr kralowé s. Koniginhof.
Danemark Land 183, 328.
D a n z i g SUdt 328, Hellor aus 313,
315.
D a u p a Dorothea v., Ábtissin 102 ílg.
Debissus Johannes, Heniochus
Nissensis, Schulmeister 222, 228,
241, 346.
Demin, Herr 299.
Demyn in Ponunem 257.
DeuBewalt der alte.
Dietenkofen Stadt 148.
Dietrich, Kramer 135.
Ditrichin Franz 249.
D i 1 1 r i c h Christian, Bucldialtcr aus
Kuttenberg 186.
Dittrich (Ditrich) Hans 215, 221,
249, 258, 294, 304.
Dock Adam, Schulmeister 29, 36,
345.
Doberle (Doberlin) Dorf 1 St. no.
v. T. 17, 18, 26, 103, 117, 158,
204, 206, 258, 266, 270, 271, 288,
289, 294, 298.
Domel Nikel, Zcchmeister der Schu-
ster 22, 360.
Eckert Matz 286, 303.
Eckertin Bemhart s. Schroteria
die alte.
Effenberg Jeremiáš 252.
Eger Stadt 320.
E i c h I e r (Aychler) Georg 224, 227,
229, 236, 241, 252.
Eichhorn Georg aus Liegnitz,
Kriegsknecht 321.
Eípcl (Aupel, Aupell, Aiipell, Eu-
pel) Stadt 68, 236, 238, 266, 267,
290, 366, Kirche 13, 181.
Eisleben SUdt, 41, 110.
Elbe Fluss 122, 178.
Elbogen (Ehlenbogen) Stadt 267,
351.
Eli as der alte, Jude 106.
Elisabeth Konigin von England
328.
Elisabeth die alte Stadtschrei-
boriu 215.
Elsass Land 41.
E m I e r Adam 58.
Engler Christof 266.
Enlibsch Herr 293.
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^ 400 —
Erb ar t Hans von Hohonelbe 293.
Erich Herzog von Braiinschweig
190.
Ernst Erzherzog 317.
Euhald Michel, Kriegaknecht 330.
Eylfin ger (Aylfinger, Eilffinger)
Andreaa, Pfarrer zu Rognitz 146,
344, 349.
F.
Faber (Fabry) Johannes, genannt
Hancke, Schulmelster 60, 105,
345, 347, 348, 349.
Fabri Theopbil, Tlschler 228.
Fackelmayr Johannes, Geist-
liclier 54.
Faehrle Tomci 361.
Falge (Faelge) Matz ans Hohon-
bmck 286, 324.
Falz Jokel, Blicker 361.
Feldhaim Lienhart von (Feld-
hammor) Hauptmann 160.
Fels Lenhart von 106, 107.
Fenger der alíe 360.
Ferber Hans 151.
Ferber Michel 72.
Ferdinand I. Kaiser 67, 68, 61
bis 66, 73 flg.. 79, 85 flg., 107,
112 flg., 124 flg., 147, 148, 166,
168, 176, 177, 252, 315, 339.
Ferdinand Erzherzog, Sohn Fer-
dinands I. 59.
Fetscher (Fetzscher) Hans, Pa-
piermacher 145, 148.
Fetter Martin 106, 119, 132,
Schuster 361.
Feyst Paul, Kriegsknecht 320.
Fichtenwasser das 208.
Fichtner der alte 22.
Ficker (Fiker, Vicker) Falten 106,
123, 362, Zahlmeister 322.
„ Hans 71, 106, 115, 177,
178, 200, 213, 216,221,225,
226, 228, 233, 234, 237, 240
bis 243, 248, 249, 251, 265,
268,263,266,267,269,270
273, 283, 286, 289, 290, 293,
296, 297, 298, 300, 306,307,
311, 312, 333.
y, Hans der jange, Fleischer,
Kríegsknecht 322, 335.
Fieďler (Fidler, Fydler) Angasti-
nns 166, 177, 196, 201,
212, 228, 289, 304, 308,
336, 339.
„ Hans 161, 161, 168, 169,
366.
„ Michel 132, Beckrnichd
.361.
„ Tobías 304, Kriegsknecht
322.
Filipp, Kríegsknecht 63.
Filtzman Georg, Tuchmacher,
Kriegsknecht 329. ■
Findt (Fendt) Neigen 361, 362.
Findtlich (Fintlich) Hans 201,
258, 260, 263, 266, 268, 270,
273, 289.
Finger Feyx 66.
„ Oeorg 273, 804, 308.
„ Hans der alte.
„ Jakob, Kriegsknecht 321.
„ Peter aus Schatzlar 318.
, Valten, Kriegsknecht 330.
F i r X Nikel aus Petorsdorf 204, 206.
Fischbach (Feschbach) in Schle-
sien 66, 86.
Fischer der alte 336.
„ Balzor 292.
„ Balzcr der junge 304.
„ Matz, Kriegsknecht 330.
„ Matz, Schuhknecht ans
Elbogen 267.
Fitze (Fite) der alte 46.
„ Jokel 115.
„ Simon 106, 129, 167, 15'*
Flach neruš Christof, Pfarrer
Rognitz 182.
Flandnrn I^nd 62.
Flegel Matz, Kriegsknecht 33(
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— 401 —
Flemling s. Niederlande.
Fliegner Casper, Krieg^knecht 322.
y, Georg, Trossbabe 322.
Florenz Stadt 61.
F o c h 8 (Fnchs) David 228, 249, 304.
F o c h 8 Hans der alte aus Schatzlar 52.
Foli Matz Yon Schmiedeberg 309.
^ Michel aus Schmiedeberg 309.
Fogel Simon 60.
Fogelnest Simon 362.
Forbergk Gregorius, Pfarrer 323,
324, 326, 329, 332, 333,
340, 345.
„ Elisabeth, des rorigen
Schwester 326.
F o r 8 1 e r Merten, Schoppe in Lands-
hut 70.
Foyt Georg 136.
Frankenstein (Franckstayn) in
Schlesien 49, 69, 170.
Frankfurt a. M, 7, 42, 147, 161,
166, 167.
Frankfurt a. d. O. 31, 81, 323.
Frankreich 24, 26, 167, 176,
188, 198.
Franz I. Konig von Frankreich
54, 66.
Franz von Griissau, Kaplan 106, 344.
F r a n z N., Baumeister von Konigin-
hof 239.
Freiheit (Bergfreiheit, Pirgkfroi-
heit) StSdtchen 1 8t. nw. v. T.
132, 197, 207, 224, 227, 233, 244,
245, 262 flg., 292, 294, 336, Kirche
281, 282.
F r e i s e (Fraise, Frayso, Freyse) Ab-
salon 215, 297.
„ Absalon, des vorigon Sohn
297.
„ Christof 164, 177, 178, 196,
268.
„ Hans , Schneidergeselie,
Kriegsknocht 329.
„ Matheus, Soifensieder 57,
68, 117, 347, 361.
FreiseMerten (der alte?) 69, lai,
132, 162, 162, 163, ŽU2,
208, 360, 361, 362.
„ Samson 183, 861.
„ Sigmund 283, 289, 304.
„ Simon aus Parschnitz 271,
„ Thomas, MuUer 106, im,
„ Tobias 216, 236, 241, '24í>,
262, 274, 276, 279, iHl,
284, 286, 288.
F r e i w a 1 d (Frey waldt, Frey w al t)
aus Weigelsdorf 34, ;m8.
^ Adam, des vorigen Suhii
34.
„ Michel 206, 249, 1ÍU4.
„ Nikel 163, 163, 196,
213, 215, 216, 219, ^róli,
273, 294.
„ Rebekka, des vcrrígen
Tochter 294.
Frey Benedikt, Papiermacher ž45,
266, 262.
Freydenbergk Christof von
Schonau, Orgelbauer 336.
Friedbryegh bei Liebthul ja
Schlesien 147.
Friedland in Schlesien 181,345*
Friedrich il. Kaiser 16.
Frie-drich IV. Kaiser 7, 11, 11
Friedrich H. Hcrzog von Líog-
nitz 60.
Friedrich lU. Herzog von Lfeg^
nitz 73.
Friedrich ra. Pfalzgraf 222,
Friedrich der Weise, Kurfíirst
von Sachsen 66.
Frise Elias, Tuchmachor 361,
Frisen Familie aus Briinn 57,
Frolich (Frolich) Adam 235, Uí,
261, 258, 263, 266, 273, il$'A,
286, 290.
Frumtter (Frumptter) Biirger ít2,
360.
Fuchs 8. Fochs.
Funcke Matz 289.
2ti
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J
— 402 —
Futor Hans 239.
Futter Bartel 262.
^ Oreger 131.
„ Jakob ans Markaiuch 305.
„ (Fntterschmit) Mata,
Schmied 361, 362.
^ Vita 860, 361. 362.
Gabel Stadt 101.
Ga berla (Gaberle, Gaberlae, Ga-
ber, Gawer) Georg aus
Parschnits 271.
„ Malhes aus Altstadt 132,
146, 161, 162, 191, 213,
224, 289.
„ Merten, Schmied 86, 361.
„ Michel, Kríegsknecht 330.
^ Thomas 206, 241, 286,
290, 295.
Gabersdorf(Geberflorff)Dorfl8t.
nno. v. T. 6, 17, 18, 25, 96, 224,
243, 275, 285, 807, 355, 864.
G a n 8 Caspar, Pfarrer in Mohern 182.
Gatasche Merten, BSckerknecht
239.
G 6 b a a e r Merten, Kríegsknecht 330.
Gebhard (Gepart) Kurfurst von
Koln 280.
Geising Bergstadt 57.
G e i 8 z 1 e r (Geyszler) Augustinus
(Bartel) Wild8chut»282.
^ Bauer 289.
Caspar 196, 201, 206,
212, 213, 233, 236, 241,
249, 251, 268, 263, 266,
273, 283, 286, 288, 289,
290, 293, 296, 300, 305,
328.
„ David 304, 828.
,, Falten , Kríegsknecht
322, 329.
^ Johannes, Bchulmeíster
100, 101, 346, 348.
G e i 8 z 1 e r Israel, des vorigen Sohn,
Schulmeíster, Pforrer in
Pilnikan 78, 100, 101,
106, 182, 345, 318.
Simon 206, 270, 299.
„ Bimon der jung© 317.
Geiszler Waldrevier 131, 132.
Gei8zlingen 108.
Geitz (Geytz) Hans, 36, 361.
G e I d n e r Viktorin, bbhm. Kammer-
schreiber 176.
Gelynek Jan, Hauptmann 151.
G e n d o r f (Gandorflf, Jandorťf) Chri-
stof von 65 flg., 73 flg.,
81, 83,85 flg., 91,95 flg.,
102, 108 flg., 112 flg.,
120, 123, 124 flg., 132,
134, 135, 146 flg., 157
flg,, 162, 165, 169, 179.
„ Benlgna von, Chňstofa
Tochter 108, 134, 144,
215, 223, 8. Mrzkowzky.
„ Cordania von, Christo(»
Tochter 134, 144.
„ Eustachia von. Christofii
Tocliter 134, 144, 148,
169, 160, 161, 165, 168,
188, 350.
„ Leonore von, Christofs
Tochter 108, 134, 144.
„ Lukrezia von, Christofe
Tochter 134, 144.
^ Margaretha von, Christofe
Gemahlin 215.
„ Paula von, Christofe Toch-
ter 134, 144.
Gensobott Anna von Kottwitz 135.
Gent Stadt 8.
Genna Stadt 129, 197.
Georg von Podiebrad, Konig 2,
87, 117.
Georg Herzog von Baiem 29.
G e o r g II. Herzog von Brieg 256, 288.
Georg Markgraf v. Bi andenburg 50.
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— 403 —
Georg der kleine ans Leapersdorf
197.
Gepart (Gepertt) TodtengrSber 45,
360.
Gernt Thomas 206, 212.
Gertrutt Thomas 208.
Gikelbeck Adam derSachse Í67.
Gilige Herr 166.
Girg (Girck, Gyrick, Gyrik, Gyrk)
Caspar, Pfanrer 18, 21, 26, 36,
43, 344, 346.
Girsik der alte 33.
Gistrjtzky Herr 263, 264.
Giszdorf B. Hohenelbe.
G i t fl c h i n (Gltzschixi) Stadt 43, 198,
287, 288, 300.
Gittner Hans aus Halle 340.
„ Michel, Kriegsknecht 330.
Glaeser Merten 246.
Glasendorf (Glaesendorf, Skle-
nařowice) Dorf ly, 8t. n. v. T.
84, 96, 98, 114, 131, 134, 144,
210, 227, 336, 364.
G laser Balzer, Kriegsknecht 329.
Glatte 8. Klattan.
Glatz Grafschaft 65, 66 flg., 74, 86.
Glatz Stadt 110, 116, 187, 282,
283, 298, 329, 333.
Glogau (Qlogaw) in Schlesien 40.
Goder Goorg, Tischler 227.
Goemperlinder Schneider 42.
Goldberg in Schlesien 100, 189,
196, 199, 222, 313.
G o 1 d e n o 1 s (Aelsen, Guldenols, 01-
sen, Olsse, Ólsz, Olessnitze, OIcš-
nice) Dorř V/., St. nno. v. T. 6,
49, 76, 76, 82, 84, 96, 98, 110,
114, 134, 144, 189, 216,242,271,
275, 306, 346, 350,366,364, Kirche
13, 18, 181, 234, Wasser 271.
Goldgrnbe Bergwerk g. Traute-
nan Goldgrnbe.
G o 1 1 m a n Georg, Kriegsknecht 321 .
Gompricht Michel 329.
Gorda (Gorden) Hans 300, 305.
Gorg BrKner ans Schatzlar 221.
Gorge Bader and Salnitermaeher
128.
Gorge Hans ans Glatz, Kriegs-
knecht 329.
Gorlitz (Gaerlitz,Gorlitz) Stadt 31,
283, 285, 288, ^6.
Gotha (Gotte) Stadt 186.
Gottesberg (Gotzberg) Stadt in
Schlesien 313, 338.
Gottfried Albrecht 293.
Gotsche Jakob ans Albendorf,
Kriegsknecht 329.
Gottsche Hans, Kanzler 196.
Gradlitz (Grades) StSdtchen 3 St
s. v. T. 332, 339, Kirche 13, 180.
G r S s e r Georg ans FreiwaW, Kriegs-
knecht 329.
Graff Hans, MiUler 289.
„ Ursnla, des vorígenFran 289.
G ran in Ungam 326.
Grebisch Thomas, Organist zn
Aman 221, 259, 273.
Greger Adam Kriegsknecht 322.
Greifenberg (Grejffenberg) in
Schlesien 256, 279, 311.
Gregor, Bischof von Prag 16, 18.
Gretz s. Koniggratz.
Grimmenstein Stadt 186.
Griszbeck Jaroslav 288.
Gr is z beck i n Anna s. Silber Adam.
Groligk Jakob 213.
Grondt s. Grnndt.
Grontman (Gront, Grontma) Jokel
ans Parschnitz 271.
Grontman Matz ansDoberle 270.
Grontman Wenzel 241, 327,360,
361.
Grosse der 362.
Grosser Christof 249.
Grosznykel ó.
Griinberg (Griinberger, Grunberg)
Valerius, Schnlmeister 110, 128,
148, 162, 159, 162, 166, 187, 189,
337, 345, 351.
26*
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— 404 —
Griissau (Grísaw, Gríssaw, Griitz,
Grjssaw) Kloster in Schlesien 65,
83, 86, 106, 149, 192, 336.
Grambach Herr von 186.
Grundt (Grondt) Jorg 115, 201,
212, 215.
Grundtxnan Georg, Stadtvogt 02,
161, 152, 206, 209,
216.
„ Weiizel,Kríeg8knecht
322.
Grunt Wenzel der jnnge, Tross-
bube 322.
GrQschina 8. Kruschina.
G r u 8 8 e r Lorenz, KríegBknecht 321.
Grusz-Bartel (Grossbartol) s.
Hack.
GruBzher Christof aus Altstadt 294.
Gryger der lange 332.
Giintter Lene die 300.
Gantz8ch Merten 249.
Gnmperlein Georg 362.
Gustav, Konig von Scbweden 324.
Guttenstein Albrecht Herr zum,
auf Ronsperg 66.
Guttwasscr 287.
Gyula in Ungam 184.
H.
Haber Jan Ton 10.
Hack (Hake) (Grusz-Bartel) 41, 48,
50, 361, 362.
„ der alte 22.
„ Andreas 64, 92.
„ Georg 299, Kriegsknccht 322.
Haeonisch Pawel, Kriegsknecht
321.
Haerttel Hans, Kriegsknecht 320.
Haindorf Dorf bel Prausznitz 66.
H a i n t z Bartel, SchwarzfSrber 1 52,
166, 183, 196.
„ Cliristof der alte, Schwarz-
farber 361.
„ Hans 163 , Kriegsknecht
320.
Hainwald, Wald zwischen Lem-
berg und Goldberg in Schlesien 196.
Halle in Preussen 340.
Hamer Hans, Hanptmann 327.
H ani m e r Hans (Hans Casper, Hans
Kleyn j Richter von Peters-
dorf 215, 219, 237, 242,
243, 246, 270, 275, 282.
„ Hansel, derSchmied, Bě-
hem Hans genannt 323.
„ Paul 154.
Hampa Jokel 290.
Hampe der Fleischer 305.
H a m p e 1 Adel aus Parschnitz 338.
„ Hans aus Parschnitz 271.
„ Marx 290.
„ Merten der alte aus Parsch>
nitz 201, 204, 20G.
Hainpoles Mykulasch aus Nacliod
146.
Hancke Christof 288.
Hanek e s. Fabry.
Hanichengebirge (Hanischcn,
Haynischcn) bei Petersdorf 271,
288, 365.
Hanisch (liannisch) Hans 64,
249, 288.
Han ke Georg, Richter in Frciheit
292.
Hannover (Honoffer) Stadt 131,
134.
Hans Caspar 288.
„ Jekel 362.
„ Kríegskneclit 63.
Hantzsch Merten 89.
Hanuš ch Richter von Schwado-
witz 267.
Hardcck Graf Hans zu 65 flg.,
73 flg., 86 flg., 326.
Hartbrunner Daniel, Kriog-s-
knecht 322.
Hartel s. Hortel.
Hartcnsdorf (Harttensdorf) in
Schlesien 78.
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— 405 -
Hartman Johannes, Cantor 2*20,
222, 345, 356.
Hartmansdorf (Hartemsdorf,
Herdtmesdorf, Hertemsdorf, Hert-
mesdorfi^ Hertwikowice) Dorf 1 y,
St no. v. T. 9, 10, 29, 98, 99,
114, 130, 134, 144, 254, 307,
336, 365.
Hase Dieprach (?) 360.
„ Hans, BScker 317.
Hattawnsz Sigmand aos Hohen-
elbe 145.
Hatwan in Ung^am 327.
Hauffe Hans 294.
H a w e I der alte, Forster aus Stau-
dentz 202, 203.
Hayer Christof, Botě 165.
Hayniger Andreas 160.
Haynisch (Hayntsch) Maths 70,
210.
„ Prokop, dos vorigen
Sohn 70, 210.
H ay n s b e r g Berg bei Doberle 289.
Heidelberg Scbloss 77.
Heinrich H. Konig von Frank-
reich 149.
Heinrich Uí. Konig von Frank-
reich 213, 219.
Heinrich IV. Konig von Frank-
roich 328.
Heinrich Herzog von Braun-
schweig 106, 107, 188.
Heinrich Herzog zu Liegnitz 161.
Heinrich II. Herzog von Miinster-
berg 73.
Heinrich der Fromme, Herzog
von Sachsen 85, 88.
Heintz(Haintz) Christof 132,249.
y, Georg 201, 260.
Hel ber t von Petersdorf 289.
Ileldt Adam, Tischler 172.
Helfenstein (Helffenstain) "Wald-
revier 131, 132, 206 flg., 209,
225, 257.
H e 1 1 Hans, Schmied aus Rognitz 327.
Helwerth (Hylwerth) Peter von
Goldenols 271.
Hempel Jokel ausGottesbergStS*
Henrich Erasmus aus Frei^tndt,
Kriegsknecht 320.
Herdtwigk Christof von Pir» (V)
242.
Hergesell (Hergesel, Herxel) Bul*
zer 258.
„ Christof, Schulme i ať er
198, 345.
„ Matz 151, 152, 159,
163, 165, 167,168,171,
172, 178.
Her let (Herlett) der alte 361*
„ Daniel 104, 155.
^ Wenzcl 175.
Herman Balzer, Kriegsknecht 320,
Hermanseifen (Seuffen, ZeufTon)
Dorf 1\ St. nw. v. T. 2íí7,
Kirche 14, 180.
Herold (Herolt) Daniel 178,
„ Georgius, Schulmeisti^r 17,
345.
„ Wenzel, Schuster 151, 177,
245.
„ Wenzel, Tuchmacher lil,
115, 123, 130, 146, ir>l,
176, 177, 178, 202, :ŽUG
bis 209, 212, 294, :J12,
361 (?).
Her tel (Hartel, Herttel) der řiUo
4, 361.
„ Christof, Kriegsknecht "i^O.
„ Georg 163, 177, 196, 201,
202. 206, 207, 209.
„ Matz 266.
Hertwikowice s. HartmaiiJídorf,
Heuszlor (Heiszler) Johíiitnos,
Cantor 100, 345.
Heyde (Hayde) Hans 315, 31',^.
Hieronymus von Briinn, Gloií ken-
giesser 44.
Himpel (Himpell) Georg 163, 196,
201, 213, 216, 225, 235,
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^ 406 —
Himpel 241, desseii Tochter die
MittelmuUerin 264.
„ Hans 110, 21S, 231, 283,
240, 249, 266, 268, 263, 273.
„ Matz 329.
„ Merten der alte 92, 106,
202, 362.
Himpelin die alte 196.
Hinernast (WawřinBB?) 362.
llints (HintiuB, Hintze. Hyntiua)
Johanuea, Pfarrer 170, 171, 176,
178—181, 187, 188, 344,350,361.
Ilirsch Hieronymas, Kaplan 187,
188, 345, 351, 352.
„ MatbeuB (Hanke) Diákon
ZQ Arnau 182.
„ Urban Y Baumeister aus
Lemberg 170.
Hirscbberg (Hirsperg, Hirszberg)
in Schlesien 36, 174, 183, 196,
236, 242, 273, 287, 314, 333.
Hittel 8. Hattel.
Hittelin Hans 249.
Hodawsky kais. Commissar 149.
Hof, Hoff s. Koniginhof.
Hoffman Achacius, Pfarror 269.
„ Acbacius deB , vorigen
Sohn 259.
^ Gcorg,Krieg8knecbt320.
^ Hans der alto 49, desscn
Tochter Helena 289.
„ Hans aus Reinerz,Kricgs-*
knecht 321.
„ Hans aus Soor, Kriegs-
knecht 320.
„ Joachim 259.
„ Merten 218.
„ Michel , Kriegsknecht
321.
„ Peter 269.
„ Veit 191.
Hobenbrack( Hochbriick, Uohen-
briick, Hubmck, Humburky) Dorf
V, St. fl. v. T. 5, 89. 98, 99, 114,
134, 144, 162, 199, 266, 270, 286,
291, 307, 338, 364.
Hohenelbe (Giszdorf) Stadt 110,
116, 136, 142, 146, 158, 169, 179,
184, 188, 191, 216,219,221,223,
229, 293, 301, 308, 318,319,327,
347, Kircho 14, 180.
Hohenstein Waldrevier 261.
Hohenmaat (Hohemaut, Maatten)
Stodt 41, 129.
Holey Hofíiarr 166.
Holey Kriegsknecht 165.
H ono f far s. Hannover.
H ope der alte 47, 361.
Hope Andres 249.
Hoppe Georg 177.
Hoppe Hans 177, 178.
H o r n i gk (Homiegk, Homik) Georg
der alte 202, 206, 360.
„ Jokel ans der Ahstadty
Kriegsknecht 329.
, Lorenz 130, 132.
Hornsberg s. Schellenberg.
Hoscynus Matheus, kais. Proku-
rátor 212.
Hostinné s. Aman.
Hosyannas. Traatenau (Glocken).
Hradetzki Zahimeister 274.
Hotzscben (?) Hans von Kinast
auf der Fischbach 66.
Hreitter Matz, Buttel 166.
Hrobschitzky Jeronymas, kais.
Commissiir 146.
Hriidel Merten 129, Sabina aeine
Tochter, Simon Htittels Gemah-
lin 129.
Hryssenburg s. Riesenburg.
Hubke (Sandke) Johann aos Jaro-
mirsch 279.
Hubel Familie aus Bríinn 57.
Hubel Pfarrer aus Briinn 23.
Hubner Adam aus Eipel 267.
H u e b n e r Georg, Kneg^kaocht 32S.
Hubner Sigmund, Schnlmeister 187,
345, 361.
Hubner s. Agrícola, s. Seholx
Stephan.
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— 407 —
Huttel (Hittel, Hyttel, Hutelius)
Ang^stinufl 272, 304.
„ Balthasar 26, 360, 362.
„ Bartel 124, 191.
„ David 201, 260.
„ Friedrich 169.
„ Georg 215, 241, 249, 272.
„ Marx 178, 196.
Merten 191, 236.
„ Nikel 186.
„ Simon, Malér, Chronist 1,
68, 129, 134, 146, 148,
161, 167, 171, 177, 178,
182, 190, 192, 196, 201,
206, 211, 212, 213, 215,
216, 221, 226, 226, 227,
231, 267, 268, 260, 267,
270, 274, 289, 294, 304,
305, 318, 343, 346, 362.
„ Sabina, seine Frau 129.
„ Kriegsknecht 63.
Humbnrky s. Hohenbnick.
Humel (?) 337.
Humler Hack Bartel 360.
Hylbert Merten, Kriegsknecht 321.
Hylwerth a. Helwerth.
Hyper Nikel 177.
Hyttel 8. Huttel.
I.
Iglau (Iglaw, Yglaw) Stadt 22, 36,
61, 160, 246, 266, 262.
Iglawer Georg .H38.
Ilgncr (Ylgener) Burger 361, 362.
„ Casper, Kriegsknecht 330.
„ Christof 148.
„ Geor^, Kriegsknecht 330.
„ Jokel, Kriegsknecht 330.
„ Merten, Kriegsknecht 321.
Innsbrucki Izbmck) Stadt 63, 197.
Isabella Konigín von Portugal 66.
Italien Land 178.
Jacob Bischof zn Neisse 80.
Jacob Hans s. Tzan Bartel.
Jacobs Kriegsknecht.
Jager Pani 360, 362.
Jan Daniel, kais. Procurator 298.
Jan .. Fleischer ans Eipel 236.
Jandorf s. Gendorf.
Janitsch Merten, Kriegsknecht 830.
Janke der Behom, Thorwficbter
226, 266.
Jaromír Herzog von Bohmen 362,
363.
Jaromirsch (Jarmer, Jaromír, Ja-
romyrss, Jermer) Stadt 61, 122,
129, 160, 233, 236, 263, 272, 278,
281, 299, 309, 319, 329, 360.
Janer (Jaur, Yanr) ín Schlesien
49, 72, 167, 174, 106, 269, 273.
Jawornítzky Herr ron Mohem
37, 41, 133.
Jeger der alte 360.
•'^emnischen Balthasar, Malér 197.
Jeremiáš der hinkende Bader 1 96.
Jerusalem Stadt 11.
Jeschke Bíirger 361.
Johann Konig v. Bohmen 4, 6, 9.
Johann Friedrich I. Kurfiirst von
Sachsen 111, 112, 116, 136.
Johann ďAustria 213.
Johann Bischof von Olmiitz 201.
Johann Kreuzherr aus Neisse 13,
43, 344.
Johann Probst v. Wissehrad, Bi-
schof von Prag 14, 17, 28.
Johannesbrunn (Johannisbad,
Johanisbron, Johannsbronn, Jo-
hanniswarmbrunn) 1% St. nw. v.
T. 6, 71, 131, 132,207,208, 212,
293, 363.
John (Jon) Georg aus Parschnitz
201, 204, 263.
„ Nicolaus, Schulmeíster, Stadt-
schreiber 49, 62, 346.
Jong Jokel, Stadtvogt 360, 362.
Jordán Jakob 270.
Jost Peter 362.
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— 408
Jndengrand derbei Weigelsdorf 51.
J ti s 1 1 i n Brantweinsch&iiker.
Jula 8. Gyula.
Julius m. Papst 24, 32, 124, 143.
Jungbnch (Jungebuche, Jungen-
buche, Mladibuky) Dorf IV, St.
nw. v. T. 5, 6, 27, 28, 70, 84,
89, 97, 114, 130 flg., 134, 144,
206 flg., 209, 226, 307, 313, 326,
366, 364, Kirche 14, 180, Sau-
hirt von 23G.
Ju8t Georg 256, 294.
„ Peter 148, 169-
„ Simon in Altstadt 266.
Kadeř man, Falschmtinzer 40.
Kaile 8. Eeule.
Kahl Gregor, Kadeř 184.
Kal es 8. Calais.
Kaina woda (Kalumwoda) , s. Trii-
benwasser.
Kaltenhof (Oblanow, Wowolanow)
Dorf bei Altenbuch 98, 99, 114,
134, 144.
Kamentzke xVlbrecht (der Zelst-
borze), kais. Commissar 176.
Kamensky Wcnzol, kais. Beamter
292.
„ Jan, des vorigen Sohn
292.
Kamm stoinerner im Riesenge-
birge 131.
Kanischa in Ungam 338.
Kank Stlidtchen bei Kuttenberg 23.
Kansberger Hansel, Kriegsknecht
321.
Kanwarsz in Konigingríitz 230.
Kapaun (Capaun) Gírzik z Wey-
kowa, Unterburggraf 146,
146, 194, 263, 264.
„ Christof Waclaw 273.
„ Jan, kais. Commir^sar 293,
319.
Kaplowskj (Domek) 362.
Karl V., Kaiser42, 46, 66, 57, 61,
62, 72, 85, 111, 147, 166.
Karl IX., Konig von Frankreich 219.
Karl Erzberzog, Sobn Ferdiuands I.
77.
Karlstein Schloss 166.
Kascbka Johannes, Pfarrer von
Mohem, Diakonus 180, 360.
Kas zda (Caszda, Kazda) Augusti-
nus 304.
„ Bartel 134, 146, 151—164,
167, 169, 161—164, 175,
196, 201, 206, 207, 209, 211,
220, 229, 273, 293, 295.
„ Hans 136, 167, 235, 241.
„ Wanke 362.
Katharina von Meklenburg 73.
Katzauer Berg 365.
„ Wasser 115.
Katzelsdorf 8. Ketzelsdorf.
Katzenstein (Katzschkcnstayn)
Schloss 52, 274.
Katzianer Hans von, Feldherr 73.
Katzschner Wenzel, Kriegsknecht
320.
Kauffung Sigmund, Ritter 39,
67, 64.
Kaunitz N. von, kais. CommissSr
149.
Kaurschim (Kaurszim) Stadt 305.
Kaut (Kautt, Kauty) Dorf jetzt zu
Parschnitz gerecbnet, im Volks-
munde Beierwinkel 6, 89, 114,
261, 307, 320.
K e m i t z e r Jirsik von Dorndorf 292.
Ketzelsdorf (Kaetzelsdorf, Kaz-
zelsdorf) Dorf 2 St. sw. v. T. 157,
178, 263, 316, Kircbe 13, 180.
Keule (Kaile) Dorf bei Markausch
3C5.
Kcyl Hans, Kriegsknecht 320.
Khall, Baaer ans Qualisch 128.
K i n a 8 1 s. Schafgotsche (Kotzschen).
Kinel Matz aus Hartmansdorf 29
Kinigstetlin s. Konigstadtl.
Krinsberg Schloss 302.
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— 409
Klnskj Jaroslaw von Wchjnitz,
kais. Commissar 293.
Kirchon-Lyne die 26.
Kircíhner (Kyrchner) Georg 249.
, Michel 281.
KircřinDrin KKthe 285.
Kirsi Geíirg 274.
K i 1 1 Q o T Hartel aus Reichenbach326.
K 1 a m p e r Georg 78.
Klampcr Georg, Schíiler 108.
KUttau (Qlatte) Stadt 46.
KU lid a Jan 269.
Klatifíí*n s. Wasserklausen.
Klein (Kleyn) Adam 249, 270, 289,
3í)0.
^ Hnns aus Petersdorf s. Ham-
mfiir Hans.
„ Hnus, des vorígen Sohn 282.
Klein-Alex 163.
KUin-Beck 362.
Kleiu-Mouer (Meier) 115, 124.
Klein-Nikel 92, 152.
Kleme Střbastian, Tischler 172.
Klejr Gěurg 362.
„ Hans 157.
Klej-ber Georg 201, 213.
Kltipoi Wenzel 286, 287.
Kluebanstain Mathes, Kriegs-
knecht 320.
,ijp Paul, Kriegs-
kneclit 320.
Kly met der Schneider 116.
Knap Adam, Kriegsknecht 330.
Kuapín die alte 249.
Knanor Andreas aus Jnngbnch
131, 207, 209.
^ Jakob, Kriegsknecht 321.
rt Maths, Kriegsknecht 320.
Knaur-l^Mosslein 71.
R T) e i C £ e 1 (Kneutzel) Georg 201 ,
235, 241, 251, 270, 289.
K n a u r í c b Bartel, Kriegsknecht 32 1 .
K n e u t E a ť h e 1 And reas, Kriegs-
knecht 322.
If Georg, Kriegs-
knecht 322.
Kneyrich Merten aus Doberle 271.
„ aus Hohenbruck 291.
K n o II e (Knoll, Knol) Joseph, Schuh-
knecht 135.
„ Veyx 360.
K ob las z Jan aus Neustadt 145.
Koch Christof 336.
y, Georg 201, 213, 215. 246,
260, 270, 273, 283, 289, 290,
293, 295, 300, 805.
„ Georg der junge, Trossbube
322.
„ Georg aus Meissen, Kriegs-
knecht 322.
„ Kratzig 247.
„ Wenke 124.
Kochau die 364.
Kodaur, Herr 263.
Koberlin Benigna die alte 167.
Koln in Bohmen s. Kolin.
Koln am Rhein 61.
Konig (Konigk, Konig) Balzar 164,
177.
„ Falten, Schuster 361.
„ Gregor 362.
„ Maths, Kriegsknecht 322.
„ Matz, Fleischer 319.
Merten 216, 228, 246, 251,
258, 280, 283, 286, 290,
295, 300.
„ Pankraz, Stadtschreiber 1 32,
134.
„ Elisabeth des vorígen Ge-
mahlin 183, 189.
„ Simon 166.
„ Tobias 304.
Koniggraetz (Gretz) Stadt 3, 21,
38,43, 71, 72,129, 160,225,227,
229, 230, 247, 248, 259, 263, 272,
281, 588, 291, 296, 324, 327, 329,
330, 336, Kreis 37, 38, 130, 224,
273, 291.
Koniginhof (Hof, Hoff, Konigs-
hof, Dvůr králové) Stadt 4, 6, 22,
27, 51, 58, 59, 129, 151, 170, 178,
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410
184, 239, 244, 269, 261, 263, 272,
281, 284, 304, 309, 331, 335.
KiJniginhof Philipp von 10.
Konigreich (Konigreich, Kunig-
reich, KunigreicU) Waldstrecke
zwiBchea Trantenau a. Koniginhof
9, 68, 167, 176, 177, 215, 217,
281, 323.
KonigBhain (Ktinighain, Kunigs-
hain, Kynigshain) in Schlesien 75,
70, 82, 83, 95, 98, 99, 114, 134,
144, 307, 336, 363 Teiche, Sumpf
bei 64, 97.
Konigstadtl (Kinigstetlin) SUdt
336.
Kopf Merten 290.
Kolbe (Kolwe) Adam aus Parsch-
nitz 271.
„ Franz Barřel 325.
„ Matz aus Parschnitz 232,
260, 271.
„ Merten aus ParBcImitz 260.
„ Paul 9, 22, 361.
KolbenfloBzlein 132, 210.
Kolhaw WaldBtrecke 208.
Kolin (Colin, Koln) Stadt 160,320.
Kolwenthal 217.
Kommotau (Oometaw) Stadt 56,
SchlosB 66.
Kopenbiler s. Copenbiller.
Kopidlantzky Qeorg 31.
„ HauB 31.
Kopitz Dorf bei Brtix 20.
Korb Fabián, Kaplan 171, 344.
Korbě JohanneB im, Pfarrer 57,
344, 346, 347, Rosina Rcine Kb-
chin 57.
Koschke der alte 115, 124.
„ Georg 297, 298, 299,
304, 310.
Koschkin die alte 166.
Kos zda Barthelme ron Pockstein
302.
„ (Kaszda) Daniel von Pock-
stein 321.
K o 1 1 w i t z (Chotwitz, Chotowita)
Dorf 2 St 8W. Y. T. 9, 73,
365, Kirche 13.
Kotzwer Urban, Thorwlchter 55,
360.
Kotzwerla Ziromermann (?) 47.
Kozoged Jan von 9, 10, 27.
Krajiř Wolf z Kragku (Wolf de
Kreys) 99.
Krakauer Krenzer 313.
Krakwitzin Ludmila, desKunesch
Felix Fran 336.
Kratzer Hans 317.
Kratzig Hans 338.
„ (Kretzig), Schaffer 257
240.
Kratzigs Graben 11, 116.
Kranse Elias 249.
„ Georg 151, 164, 196, 201,
202, 203, 205—209, 212,
215.
„ Hans ans Lfandshut 281.
„ Hans von der Schweidnita,
Kríegsknecht 329.
Thomas 300, 305.
Krebs (Kraebs) Adam 210, 213,
249, 300, 306.
„ Andres 295.
Geog 294.
„ Matz 153, 159, 163—166,
170.
„ Wenzel, Schlosser 361.
Stadtvogt 1 14, 228, 273, 28 1 .
Kreitsche Maresch zAupice 202.
K r e n t z h a i m e r (Krentzhaim) Leon-
hard, Prediger 815, 318.
Kreppelhof (Krepfelhof) bei T.
149, 190.
Kretschem Georg 162.
Kretschmer (Kretemer) Adam.
Cantor 190, 197,
218, 345.
„ Hana, Schoppe ia
Landshat 70.
„ Wenzel 196, aeine
Tochter 180.
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r^
— 411 —
Kretschmer 8. Tabernator.
Kretzig 8. Kratzíg.
Krenznacb (Kreutzenaw) Stadt 296.
Kriblitz B. Trantenan.
Kriensdorf (Krinszdorf, Kryens-
dorf) Dorf bei Scbatzlar 69, 60,
76, 76. 82, 96, 98, 99, 114, 184,
144, 284, 307, 364.
K r i 8 z n e r (Kiyszner) der alte, Kir-
cbenbitter 24, 2ó, 63, 361.
Kroatien Land 314, 316.
Kruschina (Grussyna, Krussina)
Johann von Licbten-
hnrg 43, 69, 60, 76.
„ Anna von 61.
„ Bernhard ron 81.
9 Ignaz Ton 81.
n Wilhelm yon 43, 81.
„ Wondra, Hauptmann
132.
Krjmitzsch in Meissen 189.
K rys z ne r s. Kríszner.
Krzinetzky (Rrzynetzke) Boha-
slaw, Hen* von Ro-
nowa 282, 284, 287,
291, 299, 313, 327,
334.
„ Lukrezias.Gemahlin,
gebor. Gcndorf 287,
299.
„ Beatrix, zweíte Ge-
roahlin, verwittwete
Zadowske, geb. Silber
291, 388.
„ Waclaw von Tonau
293, 338.
Kncbenberg Berg 363.
KUchenpusch Wald 297.
Kflbau (Kuhaw) Flur 167.
Kun Thomas 166.
KGnin (Kynin) Thomaa 249.
unstadt Herr von, kais. Com-
missftr 160.
n g 1 e r Christof, Kriegsknecht 322.
nmatz, Burger 360.
[nn Caspar 360.
Kunert Georg, Manrer 318, 326.
KnnertBvraldaw Dorf bei ? 70,
Kunescb Felix z Gemnik, kais.
Hauptmaiin317, 318,319,
320, 324. 326, 328, 330,
332, 336. Ludmila seine
Fraa s. Krakwitzin.
„ Jan z Gemnik, Kríegs
knecht 330.
Kunitz Adam von 293.
Kun z (Kuntz) Falten, Tuchmacher
166, 167, 169, 163, 178.
„ Georg, Kriegsknecht 322.
„ Wenzel 71.
Kuporberg Herr auf 72.
Eupferberg in Schlesien 171, 223.
Kapferwasser Bach 190.
Kuttenberg Stadt 3, 29, 32, 87,
184, 186, 216, 233,283, 317, Be*
arate 184, 186, 190, 216, 226,231,
333, Bergleute 12, 23, 263, Kir-
chen 32, Landtag 4, 6, 34, Wai-
sen 24*'.
K a 1 1 i e g Balzer, Kriegsknecht 320.
Kuttowitz 8. Chutowitz.
Kwalisch 8. Qualisch.
Kyffor Michelyn, Thorwfirter 66.
y, Marysh, despen Fniu 66.
Kylian N., Bergmann 63.
Kynín s. Kunin.
Kyrszner Stentzel ans Hohenelbe
146.
Kyselí Simon, Kriegsknecht 320.
Kywatzsch, Falschmíinzer 40.
Laděn bach Balzer 327.
Lader Andres aus Altstadt 294.
Ladislans, Konig 2, 10, 24,86,87.
Ladung Waldstrecke 208.
Laeder (Leder) Matz aus Altstadt
207, 247, 281, 283, 289, 300,
306, 311.
L&mberg s. Lemberg.
Lahn der Hiihnerknecht von 197.
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1
— 412 —
Lamler Casper 362.
Lanapcrsdorf (Lampertice) Dorf
bei Schatzlar 75, 7G» 82, 84, 96,
97, 114, 134, 144, 307, 336,364.
Landicke Adam 334.
Landshnt (Landisliutten, Landisz-
hutt, Landghntt) Stadt in Schlesiou
42, 49, 56, 57, 61, 70, 71, 134,
149, 172—174, 184, 187, 192, 210,
243, 281, 301, 315, Schloss 3.
Landtman Christof 291
Landtmann Hans, Schoppe in
Landshut 70.
Lan^ Matz, Schwatzer 274.
Lange Georg 115.
„ Matz aus Marschendorf 238.
„ Paul, Kriegsknecht 63.
Langenan (Langenaw, Langnaw)
DorfbeiHohenelbel71, 175, 176,
280, 298, 326, 349, 350, 365,
Kirche 14, 180.
Langer Goorg von Schatzlar, Tross-
bube 322.
Langfeldt Caspar der blindc 333.
„ Caspar, Kriegsknocht
321.
L a p c i d a (Laptzida) Bemhard,Schul-
mcister 37, 40, 345.
„ Pitter 360.
Lasskolt, Biirger 362,
Lauban in Schlesicn 323, 324.
Lauer Matz, Kriegsknocht 322.
Lniin (Lanwen) Stfidt 41.
Lausitz Landschaffc 130.
L e d e k Friedrich Fortat, TTauptmaun
auf Náchod 202.
Leder s. Lacdcr.
Lchn ? 245.
L e i d c n Bern (Barn) der alte Brfiuer
270, 279.
Leimgrube Jakob, Pfarrer in Alt-
bnch 182.
Leipzig (Leybzig) Stadt 105.
Leitmeritz (Ley ttenbrytz) Stadt 35.
L c m b e r g (Laemberg, Lymberg) ín
Schlesien 54, 71, 147, 170, 196,
235, 319.
Lepán to Schlacht 197.
Lessekuy Jan 269.
Lessel Christof, Bader 184.
Len per t Bartcl 304.
Leyttenbrytz s. Leitmeritz.
Leyttncr Maths, Kriegsknecht 32 1 .
„ Michcl, Kriegsknecht 321.
Libcthaler (Libentaler) Johannes,
Schulmeister 70, 72, 78, 346, 348.
Liebau (Libavr, Líbe, Lywen) in
Schlesien 61, 81, 221, 223, 316.
Liebthal (Liwenthal) in Schlesien
147, 356.
Liefland Land 148.
Licgnitz in Schlesien 196, 259,
282, 321.
Lienharďs Hans 274.
Lindau (Lipetim) Dorf bei Brux 20.
Linificiarius Martinns, Pfarrer
49, 53, 344.
Linz in Oberostreich 12, 166, 168,
223.
Lipetim 8. Lindan.
Lissabon Stadt 328.
Lobkowitz Popel Jan v. 80, 81,
98, 99.
Loch man Merten 296.
Loder Hans 58.
„ Mei-ten 249.
Loge Gcorg 227, 257, 259.
Lomiti; bei Hirschberg 281.
Lorenz von Braunau 8. Tzenker
Johannes.
Lothar II. Kaiser 14.
Ludwig, Konig von Bohracn 31,
33, 48, 50, 51, 52, 56, 57.
Ludwig X., Herzog zu Landsh"*
106, 107.
L íi t s c h e (Lotzschen, Liitsche
Fluss 6, 25, 158, 249, 271, 2>
285, 289.
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— 413 —
Lupenz (Lotzschen, Liitzen, Liitz-
schen) Theil von Goldenbls 17,
18, 168, 271.
L u t h e r (Lutter) Martin Reformátor
28, 41, 48, 107, 110, 200, 346, 347.
LatherÍ8cheBucher57, 346, 347.
Lux der alte 360, 362.
„ der junge 48, 362.
Ljsetznitz (Lisotziny) (?) Dorf 84,
114, 134, 144, 370.
Lytoborzky Jan von Chlum 27.
Mahren Land 63, 130, 160, 193,
261, 273, 274, 281, 282, 283,
287, 306,
Mahrisch - Triibau (Mehrische
Triebe, Trybe) Stadt 85, 283.
Mfitzel (MUtzscbcI, Metzel, Metz-
schel) Matz, Kramer 221, 273, 279,
283, 284, 328.
Magdalena Erzherzogin, Tochter
.Ferdinands I. 63.
Magdeburg (Maydburg) Stadt 1 24.
Mahl Doktor 160.
Mail and (Meyland) Stadt 24, 26,
49, 64.
Mainz (Mentz) Stadt 3, 296.
Malta Inscl 183.
Malweysz (Malwcysso) der alte
34, 360.
„ Kašpar, Schulmeister
44, 47, 346.
M a n n Stenzeslaus, Vogt in Lands-
but 70.
Mansfeld Graf von 326.
M.iutua Stadt 123.
Margaretba von Mecklenburg 73.
Maria Kaiserin, Geraablin Max II.
129, 166, 167, 168, 194, 196, 227.
Maria Konigin, Gemablin Ludwigs
von Bohmen 48, 60, 61, 148.
Mariaberg Stadt 83.
Markauscb (Markauscbowitz) Dorf
1% St. o. v. T. 146, 147, 181,
274, 279, 282, 298, 306, 321,
323, 366.
M a r k e 1 Andrcs aus Ilohcnbruck 270.
Maria der 332.
Marquart Dywisch 293.
Marschendorf (Marssow, Maršo w)
Dorf bei Freiheit 84, 89, 95, 97,
114, 130, 131, 134, 144, 177, 180,
186, 190, 209, 238, 260, 307, 309,
319, 331, 332, 336, 364, 366, Erbe
131, 132, Kirche 181.
Martinitz Boržita Girzig von 317.
Martinus von Gabel, Kaplan 101,
344.
Martinuzzi Monch 86, 129.
Masig Nikel 157.
Massauer (Mossaur , Mussaur)
Georg, Unterburggraf 263, 264.
Matheus aus Bolkenhain, Kaplan
des Johannos im Korbě
68.
„ aus Bolkenhain, Kaplan
des Tabcrnator 110, 111,
344.
^ Monch von Luca, Kaplan
62, 344.
„ Monch von Schweidnitz,
Kaplan (gcnannt Sew-
matz) 86, 100, 106, 344.
348.
Mathias Konig von Ungarn 7, 8,
10, 24.
„ Erzherzog 318, 322.
Mattern (Matcmy) Sigmund von
Kweyttnitz (Quittnitz) 199, 200,
229.
Matterne (Matem) N., Kaplan aus
Frankstein 49, 344.
Mat z Buttcl aus Bilszdorf 274.
„ der Schwarz fiirber 306.
Mauer Bartel 361.
Maur Caspar v. Elbingen 322.
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- 414 —
Maximilian L Kaiser 7, 8, 10,
12, 13, 22, 24, 34
41, 42.
Maximilian li. Kaiser 57, 116,
129, 156, 161, 166
bis 169, 176, 184,
192, 194, 222, 223,
253, 294, 356.
Maximilian Enherzog, Konig von
Polen 294, 295, 296,
299, 801.
May Bartel 152.
Majer (Meier, Meuer, Meueilae,
Meur, Meyer) Bartel, Todten-
grSber 45, 360, 361.
„ Georg 201, 206, 213, 226, 238,
251, 258, 260, 262, 263, 270,
271, 278, 275, 283, 286, 289,
290, 293, 295, 300, 305.
„ Michel 85, 106, 132, 161,
159, 164, 166, 166, 177, 178,
202, 204, 271.
Mobrgans (Mehrgansz, Mergans)
Balzer 231, 233, 249,
255, 286, 295.
„ Falten 249, 254.
„ Georg 135, 166.
Meier 8. Majer.
Meichsner aus Mohem 132.
M e i n h a r d (Menardus) Biscbof von
Prag 14.
Meissen (Mejxen) Stadt 35, 111.
„ Land 193, 285, 290.
Melanchthon (Melanthon) Phi-
lipp, Reformátor 155, 348.
Melnik (Mjebiick) Stadt 129.
M e 1 1 8 e r Merten, Kríegsknecbt 330.
Menbart Pani, Bildscbnitzer aus
Annenbcrg 302.
Ment z 8. Mainz.
Mentzel Bartel 237.
„ Christof aus Doberle 270,
271.
„ Georg, Scbuster 132, 151.
„ Georg, Tischler 193.
Mentsel Gregorias, Stadftacbreibtr
151, 152, 154.
„ Han8 aus Doberle 271.
n Hans, Kriegsknecht 321
„ Jokel aus Doberle 270.
Mentzell Pani, Áltester 4. 361.
Merkel (Merckel) Georg 273.
„ Hans 221, 235, 236, 241,
251, 338.
„ der alte, EichterYonHohen-
bruck 162.
„ der alte aos Mokem 132.
M e r k e 1 8 d o r f Dorf bel Adersbach 13.
Merlin Hans, Míiller aus Gabers-
dorf 224.
Merten Mittelmuller 40.
„ der Tischler 318.
„ der Topfer, Kríegsknecbt 321 .
Mertzdorf Dorf bei (?) 310.
Mestoch polnisoher FQrst 362.
Meszlener Anderle, Kríegsknecbt
321.
Metz Stodt 130.
Met ze I Georg, Scbuster 221.
Meuer, Meuerlae, Meur s. Majer.
Meyer s. Majer.
Meyszner Lorenz,Kríegsknecht 330.
M e y w al d t (Maywald, MeywaU)
Georg 271.
„ Hans 296.
f, Micbel (Scbleszner)
318.
„ N., Scbuster 241.
Michael Abt zu Grussan 85.
Micbel N. Ton der Landabut 301.
„ N., Papiermachergeselle
182.
„ Zimmermann 318.
Micbelsdorf (Micbesdorf) 170,
178, 179, 352, 365.
Mikulasch 362.
Milberg B. Mublberg.
Miller Kríegsknecbt 63.
Milstein (MUlstayn) Hana, Seiler
206, 282.
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415 —
Milstensky (Mylstenzky) Peter,
Hanptmann 224, 227, 233.
Mitrowits Wratislaw von, kai8.
Commissllr 293, 319.
Miischanin Barbara, Fran 293.
Mladibaký a. JtmgbDch.
M o h au b t Andreas, Pfarrer in Soor
182.
Fytz 148.
, der alte 84.
„ vor dem Mittelthor 236.
Mo berlin Wolf, Kríe9pknecht321.
Mohern (Ohem) Dorf ly^ nw. v.
T. 132, 133, 180, 182, 208, 254,
257, Kircbe 14, l80, 350.
Moldau (Muldaw, Mulde) 26, 333.
Moncb (Míincb) Hans 48, 360, 362.
More Tobias, kais. Prokurátor 293.
„ Waclaw, kais. Prokurátor 293.
Moritss Yon Oranien 302.
„ Ton Sachsen 85, 111, 130,
131, 134.
Mosiegk Pani, Kriegsknecbt 322.
Mosig Nickel 237.
^ Borothea, seine Toehter 237.
Moskau (Moschkow, Muscaw) in
Rassland 176, 338.
Mrzkowsky (Mirczowzke, Mirt-
zow8ki,Myr8zkowk7,
Myrtzschkowskj u.
drgl.) Przibig von
Stropschitz 169, 168,
177, 182, 196, 221,
365.
„ Benigna von, dcssen
Fran 169, 160, 168,
356.
„ Eustacbia von 192.
Wilhelm von 179,
194, 293, 308.
M u h I b e r g (Milberg) Scblacht 111.
MUblhauseu im Elsass 30.
M ii I e r Hans aus Wunschelburg 309.
Miiller Christof, Kriegsknecbt 321.
Miinieb Soor s. Saar.
Munsterberg (Monsterberg) Karl
▼on 51, 52.
Munzer Thomas 56.
M um ser Hans aus Kaut, Kriegs-
knecbt 320.
Mur (Muhr) Jobannes, Kaplan 108,
344.
M y ku 1 a 8 c h Baumeister aus Ko-
niginhof 151.
Myller Adam, kais. Beamter 338.
„ Mathes, Kriegsknecbt 320.
M y 1 n e r Matbeus, Scbulmeister 189,
345, 356.
N.
Náchod Stadt 87, 146, 202, 22b,
301, Herrscbaft (Hauptmann v.)
260, 262 flg.
Nadasdi Niklas, Feldherr 322.
Naše Merten 178.
Neapel Stadt 176.
Neideck (Neidigk, Neydeck, Ney-
dig) Christof 103.
„ Georg 249, 273, 283, 286,
289, 290.
, Wenzel 283, 290, 296,
300.
N eis se Fluss 333.
„ (Neusse, Neysse) Stadt in
Scblesien 1 3, 48. Bischof
von 43.
Nemogowitz (Ncmkowltz) Giit-
eben am Walde Konigreicb 58,
365.
Nepell Hans 33.
Neubauer s. Neupaucr.
Neuman (Newmann) Falten, 201,
211, 249.
„ Hans 221, 228, 235, 239,
241, 2.1, 258, 263, 289,
h04, 351.
„ Christof dcs vorigen Sobn
810.
„ Beverinus, Bader 314.
1
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— 416
Neuper (Neubauer) Hans, Glocken-
giesser aas Bistrítz 210, 211, 212.
Ne u sol (Neuwsol) in Ungam 262.
Neustadt (Neuwstadt) a. d. M.
Stadt 145.
Nicolaus Ton der Neisse, Kreuz-
herr 46, 47, 344.
N i c u n d e i (Nicunday , Nicundej)
Balzer 213, 215, 348.
Christof 163.
„ Christof, Kriegsknecht
322.
„ Gcorg 146, 161, 162,
198, 201, 216.
„ Hans aus Kriblitz 162,
260.
Niederlande (Flemling) Land 7,
:í2, 24, 85, 184, 188, 194, 198.
Nieszlaus Ranbthiirm 363.
Niraburg (Nymburg) Stadt 21.
Nipel Georg 249, 262, 270, 279.
p Hans 362.
Nirmberg der alte 361.
Novigrad in Ungam 318.
Nucz David, Kriegsknecht 321.
Niirnberg (Niirmberg, Nunnberg)
Stadt 64, 68, 85, 130, 166, 161,
194, 219, 317, 336, Reich8tag49,
61, Schlacht 26.
Niissel Hans, Palvermacher 167.
Nus (Nusz) Erasmus 309, 312.
„ Kašpar, Forstmeistcr 206, 207,
208, 212, 217, 218, 260, 254,
256, 257, 265, 29.Í, 302, 307,
311,314,315,317,333,336,354.
„ Wilhelm des vorigen Sohn 238.
Nutz Michel, Kriegsknecht 321.
Nyemtzie hora 271.
Nyparth Georg, Áltester 4.
N y p e r t (Nipel) Wolfgang, Miillcr 56.
„ Hans dessrn Sohn 56.
Obbrecht, Biirger 361.
Obcrosterreich 326.
Ochial; Konig von Algier 197.
Ochs Matz 247.
Oecolampadius Johannes 56, 62.
Ohler (Óhllerias) Paulus, Pfarrer
26, 35, 343.
Ols-Bohmisch (Ael8en)Dorf boi
Arnau 247, Kirche 13, 180.
Ólse (Golden) s. GoldenoU.
„ Herzog von 71.
Ofen in Ungam 8, 10, 24, 66, 67,
85, 87, 230.
Ohern s. Mohem.
Olauw (Ohlaw) s. Wohlaa.
Olber Georg, Kriegsknecht 320.
Olešnice, Olessnitze s. Gol-
denols.
Olmitzer Bartholomeus (Faraey-
schen Bartel), Schulmeister 35,
36, 346.
0 1 m u t z in Mahren 63, 283, 294, 348.
Olstattin Joachim von, Bottiaei-
ster 322.
Olszner 6.
O n o f f r i u s von Greifenberg, Orgel-
bauer 311.
Oppersdorfer Wilhelm, Munx-
meister, kais. Commissiir 176,
225, 292.
Otěr Hans aus Anssig, Klausen-
meister 185.
Othe Matz 360.
Otlas Hans 226.
Otte (Oth, Othe) Hans, Burger-
meister 30, 48, Fleischer 361, 362.
O t to kar H., Konig von Bohmen
16, 20.
Otyng, Graf von 48.
P a c h i n Nickcl Frau (Beyer AuUa)
332.
Padaussowitz 178.
Pádu a Stadt 34.
Paeder s. Boeder.
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417 —
PaganÍB Hugo de, Probst 15, 20.
Palfy (Balvi)Nikla8, Feldherr3l8,
327.
PardabitzStadt73,Herr8chaft833.
Parneyschen Bartel 36, 360.
„ seine Tochter 35.
Parschnitz (Parsznitz, Porsitze,
Porsnitz, Porsznytz, Pořiči) Dorf
. V, St. 6. v.T. 6, 89, 98, 99, 114,
134, 144, 151, 162, 199,201,202,
204, 205, 206, 210,228,232,248,
249, 260, 261, 262, 266, 270, 291,
294, 307, 325, 338, 365.
Passan Concilium 38.
Patzelt (Pctzelt) Mathcs 130, 132,
146, 151, 154, 164, 236.
„ Wenzel, 48, 68, 130, 151,
156, 348, 360, 361, 362.
„ Anna seine Tochter 58,
„ sein Vater 64.
Patzelts Forberg 362.
p Gestein 12.
Patzkendorffer, Bargcr 361.
Paul Buttel 286.
Paul US Kaplan 28, 346.
Panr Kašpar 249.
Pávi a Stadt 56.
Pa wel (Pewel) Christof 101, 163, 249,
348, 361.
„ Christof, Schuler 101.
Payer Matz 132.
Pecliatzsch (Pechacz , Pechatz)
Friedrich, Schulme!-
ster 40, 345.
„ Greger 361.
„ Hawel, Fleischer 37,
48, 68, 361.
^ Johannes , Geistli-
cher 37, 344.
P e c i n a Merten Stenzel aus Náchod
145.
Peizen s. Pietschon.
Pendol Joacliim deNovodomo 160.
Perger s. Berger.
Pernstein (Bemsteiner) A. v. 65.
Pesth in Ungam 88, 100.
Peter (Pytter) Anna die einhiin-
dige 37.
„ Just 168.
„ Katheus, Stadtschreiber 1 59,
160,162,163, 164,168,169,
176, 199, 212, 226, 228, 233,
237, 239.
„ Schlossmonch 36, 344, 346.
Petersdorf (Pettersdorf, Petřiko-
wice) Dorf 1 St o. v. T. 6, 98,
99, 114, 134, 144, 151, 204, 205,
215, 219, 237, 242, 248, 245, 270,
271, 275, 283, 289, 307, 312,
335, 365.
Petersdorfer Bach 5, 289.
Petrus von ,der Neissc, Kreuzherr
48, 344.
„ der alte, Kirchenbitter 37.
Petřikowice (Petrzikowitze) h.
Petersdorf.
Pettor Jan 362.
Petzelt s. Patzelt.
Petzelts Kettlin 156.
Petzingar Albrecht, kais. Beamter
293.
„ Hans, Herr zu Grades
332.
Pewel s. Pawel.
Peysker Timothens, Kriegskneclit
321.
Pfaff Jokel 167, 192.
„ Merten, Kríegsknecht 330.
Pfalz die 193.
Pfeiřfor Heinrich 339.
Pfeil Maths von Wildschitz 293.
Pfoyffer Hans, 30, 31, 361.
„ Hansin die 32.
Philipp n., Konig von Spanien
143, 147, 149, 328.
Philipp der Schone 30.
Philipp Landgraf von Hessen 1 88.
Pholo Maths, Kríegsknecht 325.
27
/
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— 418 —
Pietschen (Peizen) Schlacht 296.
Piker Jekel 362.
P i 1 n i k a u CPilmensadorf, Pilnikaw)
Stádtchen 1 St. sw. v. T. 10, 27,
244, 348, 365, Kirche 18, 180, 182.
Pilsen Stadt 31.
PilE Jacob 297.
Pinker Yodl, Bildschnltzer 36.
Pirgkfreiheit s. Freihelt.
P i B B ar 8 (PisařsB) Girflig z Ertems-
dorf 202, 263, 266
PitBch (PitzBch) Merten 213, 215,
294.
„ Wenzel, Áltester 4, 361.
Pitter B&cker in Altstadt 320.
„ Just der alte 361.
Plischke Hans 808.
Pochen (Pocha) Furtz, StadUogt
36, 42, 360.
Podolsky Simon von Podoly, Land-
messer 333.
Podstransky Jan 9.
Poschel Bartel, Topfer 361.
^ ' Ender 362.
Poeschel Georg, Trossbube 322.
Pol (Poli, Polus) Andreas, Canti.r
256, 279, 310, 313, 343.
P o 1 a c k Christof aus Gottesbcrg 838.
„ dergrosse, Falschmunzor40.
Polák Jan, Kartenmacber 177, 224.
Polen Land 251, 294-297, 299,
301, 306.
Po lit z Stadt 129, 238.
Polkenbayn s. Bolkenhnin.
Polotzko Stadt in Polen 256.
Polzenstein (Polzenstain) Scliloss
bei Gabersdorf 128, 271, 364.
Poměr Leyw, Fahnrich 327.
Pop Simon 78.
Popel Hans aus Eger, Kriegsknecht
320.
„ Hans Wenzel, kais. Haupt-
mann 388.
Pordel Wenzel 151.
Pornitzin Barbara, Edelfrau 35.
Po r sni ta (Pořiíi, Porsitae) s-
Parschnitz.
Porssitz Jakob von 59, 359.
Posers Han 250.
Potschendorf (Betikow, Bezkan)
Dorf IV4 St. s6. v. Schatzlar 84,
97, 114, 134, 144, 178, 336, 365.
Potzkendorfer Áltester 4.
Powolowzki Bischof 294.
Poxdorf Conrad von 104, 156.
Prag Stadt 9, 10, 15, 19, 20, 24,
26, 31, 34, 41, 46, 48, 60, 61, 62,
64, 65, 66, 68, 76, 76, 77, 87, 90,
95, 101 flg., ÍIO flg., 126, 127,
128, 130, 166, 156, 167, 159-162,
166, 166, 180, 194,217,218,223,
231, 233, 236, 237, 240, 242, 250,
261, 254, 266, 259,261,262,272,
279, 287, 302, 303,304,310,315,
317, 318, 325, 327, 331, 33?, 336,
337, 338, 348, 354, 363. Alt-
stadt 38, 58, 111, 333. An-
gezd 102 flg. BSckertaxe
369, 360. Bradatsch der 26-
Briicke 68. Erzbischof 106,
166. Geistliches Recbt 349,
354. Giildenfels in der Lan-
gen-Gasse 333. Hradschin 86,
»08, Hoftafel 9. 10, 27, 68,
59, 95, 97, 108, 134, 143, 146,
218. Kares zum 239. Kirche
St. Niklas 26, Tein 11, 21, 101,
St. Veit 24, 34, 223. Klein-
seite 34, 68, 86, 111, 239. Lange
Gasse 333. Neustadt 68, lil,
331. Rosztok in der Neustadt
23. Schl 08 s 67, 85,- 86, 88, 166,
223. Stndenten 100, 348.
Pratman Hans 160.
Pransznitz (Pauszwitz) Dorf 2 St.
8. v. T. 17, 202, 210, 215, 229,
258, 260, 263, 266-269, 364,
365, Kirche 18.
Preszburg in Ungam 326.
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- 419
Preaznitž (Bresznjtz) Sftadt im
Erzgebirge 56.
Pretwitz HaoB Zeman 202.
Přenesen Land 55, 828.
P r e y 8 8 e (Preusse) Gonrad, Monch
55, 56, 344.
P r i t e n e r Wenzel, Pfarrer in Wih-
schitz 182.
Prodnitzky 151.
Prozbys Herr 9.
Prnssius Antonius, Krzbischof
von Prajf 166
Purman der lange, Schalze in
Markansch 181.
Pnrwitz die bohmische 177.
P u s c h Melcher, Stadtschreiber von
Landshat 172, 174.
Puschman von Markanch 228.
Pycker Jackel 48.
Pytter s. Peter.
Q n al i 8 c h (Kwalisch , Qualesch,
Qualsch) Dorf IV, St. o. v. T.
98, 99, 114, 128, 134, 144, 147,
243, 307, 327, 335, 365. Kirche 13,
181.
Qnierentz Matz 92, 115, Doctns
361.
Qttintnfl N., Herr 335.
Raab (Rabe) tn Ungarn, 322, 325,
333.
Eabe Georg 152, 175, 211, 213, 294.
„ Jokel 307, 334.
„ Kašpar 211.
„ Salzherr 286.
Rack Merten, Schlosser 92, 361.
n Wenzel, Stadtvogt 92.
Radetzky Mathcs 325, 326.
R a d i k o w 8 k y Mai'tín v. Hrádek 59.
Radowenz Dorf o. v. Markansch
365.
Radschitz s. Ratsch.
Raemler Kratzig 360.
Ramler s. Remler.
Ratsch (Radschitz) Dorf ly, St.
86. v. T. 865.
Razné Girsig yon, Goldschmied und
Markscheider ans Kuttenberg 190.
Rechenberg Raubburg 363.
Reder Melcher, Feldherr 316.
Regensburg Stadt 29, 40, 84, 85,
107, 110, 143, 186, 222, 318.
R e h o r n (Rychory) Dorf bei Schatz-
lar 84, 114, 307.
Rehorn-Giilden Waldrevlerzwi-
schen Freiheit nnd Schatzlar 134,
144, 227, 244, 252 flg., 364.
R e i c h e 1 1 (Reycbel) Adam 250, 294.
Reichonbach bei Schweidnítz 50,
826.
Reichstein 329.
Reinere (Raynerz) in Schlesien
321.
Reinsperger (Reinspergk) Ferdi-
nand 215.
R e i 8 8 e Hans (Stolzhansel) 286, 36 1 .
Remler (Ramler) Matem, Pfarrer
4, 8, 12.
„ Paul, Schnster 4, 7.
Renel (Renell) Adam, Schmied 92.
361.
p der alte 860.
p Hans 201, 206, 212, 226,
243, 249, 261, 289, 294,
295, 297, 302.
Ressel Georg 213.
Reuter'8 Matz Wittwe 239.
Reycheltin die alte 179.
Roym Bartel, Tischler 172.
Reynspergk s. Reinsperger 215.
Reysse Hans, Schneider 78, 361.
Reyssel Hans, Thiirmer 337.
Reytter Nikel vom Schweinen-
bratten 301.
Rhein Fluss 38.
Rhodn8(Rodis,RodÍ8z) In8el49,50.
27*
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— 420 —
Richnowak© (Ry chnowzky) Jaro-
Blaw S89.
^ Waclaw v. KAetzels-
dorf 263, 264, 292,
315.
^ Dislaw, Bein Sohn
268.
„ Jaroalaw 289.
Richter (BychteOLorena 169,168.
Riesenberg der grosse (Schnee-
koppe) 190, 226.
Riesenbnrg (Hrysřenburg, Ry«-
senberg , RysBen-
borgk) Bemhard ▼.
146, 147, 261, 270.
^ Johanna ron 59.
„ Gut 3, 5.
Riesengebirge 12, 72,121,122,
168, 180, 185, 190, 193, 217.
Riesengrund 35, 119, 122, 190.
Rimer (Rymer) Wenzel, Stadt-
schreiber 242, 249, 289.
Rodis, Rodisz s. Rhodos.
Roricht 362.
„ Matz 152.
Rognitz Dorf 1 St. s5. ▼. T. 105,
145, 171, 175, 182, 192, 211, 254,
318, 327, 339, 364, Kirche 13, 181.
Rolap Jakob, Apotheker 196.
Rom Stadt 12, 24, 57, 62, 108,
143, 176.
Rompler aus Parscbnitz 262, 263.
Ron Andreas ausLandshut, Pfarrer
49, 344, 346.
Ronsperg s. Guttenstein.
Rosa Johannes, Schnlmeister 199,
228, 239, 294, 345.
„ Jobann dor jungere 304.
Roscbalowitz 299.
Rose Merten, Kriegsknecht 321.
Rosenberg Heinrich von 16, 20.
Rosenheim Herr von, kais. Com-
missSr 327.
Roszperg (?) Kirche 13, 181.
Rubinus Johannes, Schnlmeister
12, 29, 345.
Ruchlin Hans, Kriegsknecht 322,
330.
Rudelsdorf eig. Rudersdorf Dorf
bei Eipel 365.
Rudloff (Rndolf) Marx, Rott-
lueister 322.
„ Merten aus Parscbnitz
271.
Rudolf n. Kaiser 57, 219, 226,
230, 231, 233, 236, 240, 252 flg.,
260, 261, 262, 291 flg., 299, 302,
306, 316, 316, 318, 339.
Riibenzagel — Riibezahl 222.
Rudel Mathias 362.
Ruker (Riicker, Ruker) Caspar,
MuUer 192, 247, 290.
Rukliner Bartel 290, 305.
Hans, Fleischer 319,
360 (?)
Rumler aus Arnau 806.
Rup der Grosse aus Prausznitz
263, 269.
Ruprecht Peter, Kriegsknecht 330.
Rustworm Christof, Herr 333.
Ry chory s. Rehom.
Řzesnyk Giro z Tekla 269.
Řzysek z Bartowitzych 269.
Saar (Munich Soer) Kloster in
M&hren 25.
Sadowzky (Ssadowzke, Zadawsky)
Wenzel von Slaupna 257, 259,
287, 291, Beatrix seine Frau 291.
Salm Niklas, Graf von 123.
S alzburg(Saltzbrigk),Bisthum 197.
S a m o w z k i (Zamowzky) Johannes,
polnischer Kanzler 294, 296.
Samper Griger 360.
Hans 42, Margaretha seine
Tochter 42.
Samson Hawle, Prokurátor 146.
Samuel (Samel), Jude 81, 106.
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"^m
— 421 —
Sanctuariensky (Saturínsky) Au-
gustin, Bischof 21.
Santman (Sandiman) G^org, Biiu-
ber 276, 281, 282, 283.
Sandke s. Hubke.
S a n g w i t z (Sauchowitz, Sauchwitz)
Dorf bei Eipel 266, 365.
Saurfleisch 295.
Saurman Herr, kais. Legat 338.
Schachowitz s. Tschachwitz.
Schadnej Hans Kratzig, Kríegs-
knecht 322.
S c h a f f e r Cbrístof, kaís. Buchhalter
306.
„ Wenzel der alte 47, 64,
360, 362.
„ von Scbaffendorf, kais.Be-
amte von Kuttenberg 333.
Scbafgotsche (Schoffgotscbe)
Hans vom Kinast auf Kreppelhof
83, 85, 109.
Schamberg Heinrich von 98.
Scharff Antonius 221, 297.
S c h a r f f en b e r g e r (Scharff enbergk)
Melcher, Schatzgrfiber 319.
y, Petrus 309.
„ Tobias, Pfarrer 221, 231,
233, 235, 237, 239, 247,
256, 257, 259, 263, 272,
2S0, 2»7, 292, 295, 296,
298, 300, 301, 305, 310,
314, 317, 319, 323, 327,
331, 345, 356, Maria seine
Tochter 327.
„ Tobias der jungere 304.
Scharman der alte aus Mohem
132, 208.
Schattney Georg von Olivett,
Munzschreiber aus Kuttenberg
186, 306.
Schatzlar (Schatzler) StSdtchen,
Lehengut, Schloss 2 8t. n. y. T.
2, 61, 52, 79 flg., 84, 95 flg., 108,
114, 134 flg., 143 flg., 149, 168,
160, 228, 243, 247, 258, 282, 283,
284, 299, 309, 312, 318, 325, 336,
Glashutte 166, Kirche 181, 287,
Baubthurm 363, Rentschreiber 166.
Scbeffer Georg 71, 206.
Scheiber (Schayber ,. Scheuber,
Scbeyber) Georg 64,
66, 92, 132, 202, 206,
231, der alte 299, Wag-
ner 361.
„ Hans 201, 206, 249,
260, 270, 294.
„ Hans von Weigelsdorf,
Baumeister 124.
„ Matz von Weigelsdorf
249.
„ Peter 196, 213, 214,
216, 226, 236, 241,
251, 334.
Scheisinsrinlin Hans Stenzels
Sohn 83.
ScheUenberg (Schellendorf,
Scbelndurf) Friedrich von auf
Hornsberg, Hofrichter 46, 299 (V).
Scheps (Schaeps, Schaps) Caspar
280, 283, 305, 330.
„ Christof 286.
„ Hans 236.
Veit 46, 178, 188, 237.
„ Wonzel 318, 336, Kriegs-
knecht 322.
Scheubel der alte 206.
„ Georg aus Hartmans-
dorf 130, 132, 183.
„ Lorenz 208.
„ Valten 130, 132, 133.
Schiateczky 99.
S c h i e I e r Ender, Schoppe in Lands-
hut 70.
Schilachwitz in Schlesien 167,
Schiller Johannes de Brega 28.
Schimler Blícker 361.
Schinaw (Schonau ?) 336.
Schiroczky Christof z Kiidowa,
kais. Commissar 145.
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422 —
Schirtten Hejseky Bernhard
von, auf Katzenatein 274.
Bchlan (Sehlaun) Btadt 35.
Scfalawisch Barger 362.
Schlechter ChrUtof von Reich-
stein, Kríegsknecht 329.
Schlesien, Schlesier 22, 52, 63,
69, 70, 130, 157, 160, 193, 227,
235, 251, 259, 274,282,283,287,
295, 298, 301, 306,333,335,336.
Schlesxner Michel (Majwald) 295,
306, 318.
Schlockendorf (?) Kirche 181.
Schl ope die, Frau des Ay Fran-
siskus 73.
S c h m i c k (Schwieck) Wilhelm 1 33.
Schmiedeberg in Schlcsien 69,
195, 223, 224, 235,262,309,322.
S c h m i 1 1 (Schiniedt,Schmidt,Schmid,
Schmit) Andreas, Papier-
machcr 256, 262.
„ Hans 266, 302.
„ Hans (Kretschem Hampel)
auf der Kríeblitz 355.
„ Hans, Kríegsknccht 320,
330.
„ Lorenz 362.
„ Matz 31, 286. 289, 290,
293, 295.
„ Matz, Kríegsknecht 330.
„ Pankraz 333.
„ Wenzel 201, 205, 206, 213,
214, 216, 218, 226, 234,
241, 251, 258, 260, 263,
270, 283, 289, 290, 291,
293, 294, 295, 300, 305,
326, 354.
„ Wenzel der junge 286, 339.
Schinittgryber Alexander, kais.
Buchhalter 309.
Schnoekoppe 8. Riesenberg.
Schneider Michel 48, 362.
Bchneyder Caspar aus Náchod 1 46.
Schobricius Pfarrer 326, Su-
sanna seine Tochter 326.
Se hon au Alex von 10.
„ Wenzel von 10.
Schonberg (Schumbergk) Mah-
ríBch, Stadt 330.
Schowel 361.
Schdwerla Paul, Tischler 361.
Scholz (Scholtz) Ilans, Fleischer
338, 340.
„ Jokel 286.
„ Jokelin 315.
„ Michel, Kríegsknecht 321.
„ Stephan (Hubner) 1 16, 124,
12'í, 143, 152, 169, 170,
176, 185, 188.
SchrSterín die alte (Eckertin
Bernhard) 286.
Schrotter Hans 339.
Schrotter Georg 291.
Schubert (Schuwert) Bemt, Schnei-
der 360, 361.
„ Wenzel 54.
Schumbergk (?) 317.
Schultzo Johannes, Tischler in
Landshut 172.
„ Michel,Tischler i n Lands>
hut 172.
Schumburg Bernhard von, auf
Pirschenstein 23, 24,
29.
„ Friedrich von 2, 3,
7, 9, 10, 11, 64,87.
„ Hermann von 32, 37,
39, 42, 44, 46, 48,
51, 52, 77, 78.
„ Jon von 39.
Karl von 39, 42, 43,
44, 52, 57.
„ Beatrix von 42.
Schnrtz an der Elbe 123, 264,
309, 331, 339.
Schwabe der, Biirger 361.
Scliwabenitz (Schwabenich) £gi-
diu8v.l4,17,18, 19.
„ Bezko von 14, 18.
^ Vitkovonl4,18,l9.
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— 423
Schwadowits (Schwadwite) Dorf
bei Eipel 266, 267, 365.
S chw amber g Herr von, kais.
CommisBSr 176.
S c h w a n Michel (Zimmermichel)
292, 297, 336.
Schwarz (Schwarcz) Hans 280.
„ Wenzel 48, 360.
Schwarzbrunnen-FloAs 178.
Schwarzenberg Adolf, Graf 333.
Schwarzenberg, Berg im Riesen-
gebirge 131, 146, 186, 208, 212,
29-2, 293, 294, 300, 363.
Schwatz (Schwetitz) Kloster, Áb-
tissin 15, 19, 102 flg.
Scbweblin das klcine, Baumcister
30.
Schwedeii Land 183, 328.
Bchweidnitz (Schweinitz,
Schweintz, Schweydnitz) in Scble-
sien 49, bO, 52, 53, 55, 85, 105,
160, 174, 269, 2SZ, 297, 298, 305,
310, 329, 331.
Schweiker Jeremiáš, Uhrmacher
aus Schweídnitz 331.
Schweinfurt Stadt 131, 142.
Schweintzer Mathens, Geistlicher
344.
S c h w e i z , Schweizer 24, 30, 34, 63.
S c h w e n d i Lazar (Schwendt), Feld-
herr 183.
Schwentner aus Kniienberg 226.
Schwerdnitz in Schlesien 69.
S c h w e r t (Schwerdt) Johamies,
Mónch 52, 53, 344.
Schwett in der Mark 222, 356.
Schwieck s. Schmick.
Scbwul, Schwulle s. Zwoll.
Sehbodner Peter, Kriegsknecht
321.
Seiler (Soyler) Bartel 48, 36 í,
Kriegsknecht 322.
„ Georg, Hauptmann 36.
„ Hans der alte, Schuster 92,
361.
Seiler der schwarze 360.
Seldner Georg ron Kiinigshain 83.
Seufen der neae 71, 186, 209, 255.
Senffersdorf 105.
Sew-Kfithe 327.
Sew-Matz s. Matheas, Monch.
Seydel David, Abt von Braunau
309.
Siber Matz 340.
SiebenbttrgenLand324,826,3 7.
Sigler (Sygler) Albrecht Hanpt-
mann 193,196,200,211,213,216,
228, 241, 249, 251,258,262,273,
282.
S i g m u n d I., Konig v. Polen 64, 1 1 6.
Sikingen Franz 48.
S i I b e r (Sylber, Zilwar, Zylwar) v.
Silborstein, Familie 9, 27.
n von Silberstein Adam, Herr
anf Wildschiitz 42, 61, 69,
70, 83, 91, 92, 95 flg.,
101 flg., 106, 108 flg., 123,
202 flg., 207, 215, 227,280.
„ Christof scin Sohn 60, 108
flg., 150, 171, 177, 207,
208, 212, 224, 227, 228,
233, 236, 241, 259.
„ Hans, Adams Sohn 108 flg.
„ Sabina, Christofs Gemablin
(geb. von Wrzedwitz) 244,
245, 257.
Silber Adam (der jtingere) anf Nen-
hof 226, 232, 235, 236, 239,
241, 242, 254, 263, 274,
284, 289, 293, 300, 306,
307, 331, 338, 339.
f, Anna geborene Griszbeck,
des vorigen Fran 232, 241.
„ Anna, seine Tochter 241,
248, 250.
„ Carol Christof, acin Sohn
232, 236, 254.
„ Hans Florian, scin Sohn
232, 235.
- Beatrix von Silberstein 336.
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- 424 —
Silber Qeorg von Gebersdorf 340.
„ Hanusch von Altenbuch 10.
„ Johana voiiPilnikau 10, 27,
69, 132.
„ Nikel 27.
Silberstoin Schloss 366.
Simon Bernhart 5.
Simon aufl Goldenols 306.
Simon N., Maurermeister aus Ko-
niginhof 170.
Sissek in Ungarn 316.
Site 8. Zittau.
Skalj (Skally) Schloss 52.
Sklenařowitzo s. Glasendorf.
Slatin (Slabutyn, Slatina, Slawe-
tyn, Slawntyn) Dorf bci Qualisch
98, 99, 114, 134, 144, 147, 282,
307, 335, 366.
Smirschitz (Smyrsitz, Zmyrzitzko
etc.) Jaroalaw von 150, 161, 263,
264, 266.
SobieslawHerzog von Bohmcnl4.
Sochor Wenzel aus Koniginhof 27.
Sockoel Stadt in Polen 266.
Soliman Sultán 48, 56, 69.
Solnitz (?) 334.
Sofia K5nigin von Bohmen 129.
Soor (Soer, Soher) Dorf 1'/, St. s.
v. T. 66, 69, 170, 264, 307, 320,
366, Kirche 13, Pfarrer 182.
Spaerner Christine 239.
Spanowsky Adam, K&nmerer 354.
„ Michael von Lissa 316.
„ Valentin, kais. Com-
missiir 196.
Speier Stadt 194, Reichstag 59,
88, 100.
Spiegelgrund im Riesengebirge
208.
Spicgelwasser im Riesengebirge
208, 212.
Spilner Merten von Gaszwitz,
Kriegsknecht 329.
S p i t z o r Merten, Kriegsknecht 320.
„ Simon aus Konigshain 83.
Sporner Gorgin die 78.
Springer der alte 361.
„ Geoig, Caplan 65, 56,
344.
„ Hans aus Doberle 271.
„ Jakob 306.
Sspetler Hynek von Yanowitz
81 flg.
SstosB BeDesch von Starkowitx 59.
Stadtrecht bohmisches 299.
Stange-Alt 361.
„ Chrístof, Hauptmann zu
Amau 132, 179.
„ Chrístof, Rauber 282, 283.
„ Dietrich 48, 362.
„ Mikulasch 151, ' 02, 263.
Starymiesto s. Altstadt.
Staude Adam aus Parschnitz 270,
271.
„ Chrístof aus Parschnitz 204 ,
206.
,. Hans, Richter aus Parsch-
nitz 151, 168, 201, 242,
243, 260, 271.
^ Hans der junge auf dem
Bergo aus Parschnitz 271.
„ Matz aus Altstadt ;'94.
Staudentz Dorf iVj St. s3. v. T.
202, 366.
Stayner Nikel, Kriegsknecht 830.
S t e ck e I Michel, Kriegsknecht 321.
Steiermark Land 193.
Steinkohlenbergwerke 306.
Stentzol Adam, Fleischer 319.
„ Bartel 338.
„ Georg 274, 29 1, Barbara
seine Tochter 291.
„ Georg, Kriegsknecht 330.
„ Hans 83, 360, 362.
„ Hansen die alte 31.
„ Lorenz 177, 213, 218,
238, 246.
Sternberg Stadt 73.
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425
Sternberg Adam yon 134, 144,
292, 301.
Stertz Georg, Kriegsknecht 322.
„ Matz 329.
Stendler (Steidler, Steydler) Georg
288, 295, 300.
„ Hans 336.
„ Hansin 337.
Steyerin die alte 153.
S t e y n e r Merten ans Parschuítz 271.
Stick Michel 362.
Stilfried auf Neurode 282.
S ti rt z kin Barbara, Edelfrau 284.
Stoltz Hansel s. Reisse Hans.
Stornuba Stryples Waclaw von
293.
Stosch Georg 152, 153.
„ Johann von, Hcrr zu Alt-
buch 50.
„ Nikel Yon Kaunitz auf Alt-
bnch 152, 153, 307.
„ Sigmund 152, 153.
Stoschin Frau 362.
Straka (Stracka) Peter von Studitz
263, 264, 266, 289, 293.
Strassbnrg Stadt 24, 42.
Streck Georg 205.
Streckers Garten 271.
Striegau (Strygaw) in Schlesien
167, 162.
Stři téže (Strites) s. Burgoredorf.
Sturm Adam, Hofrichter213, 216.
„ Jakob, Kriegsknecht 321.
Styrtzschky Christof, Bittmeister
327.
S a n d g a u (Sundtkaw) 186.
Syber der alte ans Altstadt 207.
Sydonenske Pbilipp , Bischof
32.
Sytauer Elias , kais. Commissar
309.
Syxta, Stadchen in Ungarn 226,
Sziget in Ungarn 184.
Tabernator (Kretschmer) Marti-
nus Kaplan, Pfarrer 33, 69, 73,
81, 100, 101, 105, 111, 117, 146,
169, 170, 171, 176, 176, 181,
280, 344, 349, 350, 356, Adam
sein Sohn 356.
Taborzky Felix, Hauptmann in
Krionsdorť 284, 311, 312, 313.
Taszler, Tborwfichter 284.
Temeswar in Ungarn 327.
Tes zl e r Nikel ans Bemdorf 261,
262.
Tenffel Hans 148.
Teych Kašpar aiis Markausch
181.
Tey chrna, BUrger 360.
Thalnar (Thalner) Hans aus Alt-
buch 4, 8, 361.
Thilesins Melcber, Pfarrer in
Altstadt 182.
T h i m u 8 (Thim, Thymus) Johannes,
Pfarrer 188, 214, 216 — 222,
345, 352 flg., Gertnid seine Frau
214, 355, 356.
Thomel FSrlae, Altester 4.
Thomas Melcher, Cantor 313,
345.
Thor Nikel 196.
Thoru (Tum) in Preussen 199,
294.
Thuringen Land 111.
Thusell Maths 115.
Thnlinger Jeremiáš aus Briinn,
Kriegsknecht 322.
Tiefenbach Friedrich, Feldherr
316.
Tilscherin die alte 78.
Tirhoff (Thierhoflf) Bartel 297,304.
Tirschonreut (Tirsenrcitt) in der
Pfalz 229.
Titz Melcher, Kriegsknecht 322.
„ Paul, Kriegsknecht 320.
T o b i a s c h, Fleischer aus Eipel 236.
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426
Tokai (Dakei) Stadt in UDgarn
183.
T o m a 8 , Bentschreiber in Schatzlor
156.
Tonaw s. Donau.
Tranteiiau (Trautnaw, Trauttnaw,
Trutnow).
A 1 1 u 8 1 c (Gcmelndefiltaste) 4, 46,
107, 111, 164, 170, 191, 196,
201, 206, 213, 217, 228, 235,
241, 246, 252, 264, 266, 283,
290, 295, 300, 302 flg., 305,
307, 308, 334.
Arbeitslohno 252.
A ne 116, 130, 207, 250, 318.
Au88chu88 der Gomeinde 159,
162, 165, 166.
Bader 128, 149, 184, 195, 314.
Badstube 37, 115, 123, 149,
223, 285, 313, 314, 315.
Bttcker (Handwerk) 116, 191,
193, 239, 247, 259, 261, 286,
296, 317, 348, 861. Ordnnng
der Biickerzeche 135 flg.
Bannmeile 6, 89, 160.
Barbiorer 116, 183, 224, 243,
285, 311, 340.
Basteien 64, 72,262, 277,307.
Bauern 7, 69, 156, 235, 265,
274, 307, 319, 333 flg, 355.
Bern 8. Steuern.
Bettelgeld fíir die Abgebrann-
ten 283.
Beutler (Handwerk) 116.
Bier (Branen. Schank)6, 63, 89,
93, 120, 160, 200, 212, 232,
250, 270, 279, 285, 291, 302,
307, 308, 314, 319, 336, 337,
339.
Bierschroter 231.
Bildschnitzer 35.
Boten 165.
Bower (?) Sumpf 149.
Brauhau8-Niederl97, 234,270,
276.
Trantenan Brfiubaas- Ober 115,
123, 183, 270, 276.
Br&uhauB- Nenes 279, 282, 308,
310, 313.
Brftnurbar 283.
Brandweín (Schank) 49, 214,
232, 248, 252, 316, 339.
Breche 30, 123, 223, 290, 313
BrieftrSger 31.
BrodbSnke 18, 136 flg., 191,
193, 311, 312, 330.
Brucken 61, 114, 116,151,180,
311, 31 i.
Burgergrnnd 89, 162, 248,249.
B iirgorineister 4^ 36, 41, 46,
48, 60, 64, 61, 68, 88, 90,
91—94, 105, lil, 114, 118 flg.,
130, 151 flg., 161, 163-166,
170, 20^ 201, 210, 211, 214,
216, 218, 220, 224, 225, 229,
236, 238, 239, 251, 260, 262,
270, 272, 276, 279, SOS, 304,
311, 313, 315, 835, 348, 361.
BQrgorwald 166, 2)4, 205,
219, 242, 243, 24S, 246, 249,
288, 289.
Buttol 156, 274, 286.
Butteloi 157, 163, 271, 285,
286.
Biitteljunge 309.
Burggasse 115.
Burgleben 37, 216, 284, 318,
320, 835.
Burgstadel 71, 210.
BuBchkrotBchem der 314.
Cometener8cheinangS0,62,
63, 64, 73, 143, 226, S2^ 339.
Comodienspiel iWeihnachts-
spiel) 128, 158, 189, 191, 239,
256, 272, 304, 314, 3:0.
Epidemien 23, 32,44, 45, 48,
122, 182, 196, 251, 263, 286,
290, 306, 325, 336.
Erbe da8 kleiue (Gnt) 158, 194,
195, 216, 249.
£r db eben 338,
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~ 427 —
Trautenau Falscbmunser 40,
41.
Fechtschule 235, 267, 288.
Feste 156.
FeaersbrHnste 32, 88, 40, 122,
145, 154, 156, 157, 169, 167,
182, 183, 189, 224, 236, 241,
264, 275 flg., 286, 289, 290,
300, 302, 334, 336, 338, 343.
Fibig (Fiweg, Vieweg) 22, 159,
167, 175, 189, 232, 236, 338.
Fischer 5, 80, 72.
Fischrecht 89, 90, 120, 160.
Fleischbftnke 12, 17, 18, 288,
241, 249, 261, 254, 277, 285,
300, 334, 335.
Fleischer (Handwerk) 37, 68,
195, 214, 226, 288, 241, 248,
249, 264, 300, 302 flg., 306,
316, 319, 330, 334, 335, 340
360.
Fleischercbor in der Kirche
214, 226.
Fleischmarkt freior 235,238,
241, 246.
Fleischerzeche 246, 247, 248,
300, 302 flg.
Fladerwehr 252.
Forellenteicb (Fomteichlein) ,
251.
Galgen 53, 170, 245, 836, 338.
Oalgenberg 11, 115, 167.
Gasthofe (Taferne) 46, 64, 83,
158, 169, 228.
Gerieht (Richter) 5, 6, 90, 91,
93, 94, 107, 164, 164, 220, 326.
Gerichtspeitsche 152, 153,
164.
Gericbts siegel 164.
Glooke die grosse (Hosyanna)
44, 50, 178, 179, 210,
243, 331, 336, 353, 364.
„ die mittlere 210, 211,
212, 353.
„ die neue (Anna) 50, 72,
158, 169, 197, 211, 212,
214, 311.
Glocke Biergiocke 197, 211.
„ Feuerglocke 143, 302.
„ Ratbsglocke 167, 225,
243, 309, 310.
„ Turkenglocke 315, 324.
Glockengieser 44, 50, 158,
211, 212.
Goldgrube Bergwerk bei T.
35, 122, 148, 346.
GrSnzen des Stadtbesitzes ,
Griinzbegehungen 70, 71, 130
flg.. 146, 147, 149 flg., 176 flg.,
201 flg., 219, 225, 229, 267,
258, 260 flg., 288 flg., 292 flg.,
300, 301, 319.
Gregor i-Umzng d^r SchUler 223.
Hammerkretschem 325.
Hausberg 84.
Henker 31, 179, 195, 211, 213,
224, 282.
Henkersbub 234.
Herrscbaft dio v. T. 65 flg.,
74, 76, 76, 86 flg., 117, 260 flg.,
306, 309, 311, 318, 333 flg.
Himmelserscbeinungen 41,
62, 63, 73, 81, 111, 168, 183,
198, 217, 238, 247, 251, 256»
259, 260, 263, 274, 278, 279,
290, 306, 316, 338.
Hinrichtangen 83, 197, 213,
224, 225, 246, 275, 282, 283,
301, 319, 326, 327, 332, 333,
338, 339.
Hirschentenfe 30.
Holzamt kaiserliches 252.
Holzflosserei 126, 184, 186,
265, 268, 269, 296, 299, 310,
315, 329, 338.
H o Izkn e c h t e (SchwaUer) 180,
186, 214, 217, 267, 274, 311.
Hopfenbcrg (Hoppenberg) 11,
36, 78, 298, 361.
Jagd 69, 113, 126.
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428 -
Trautenau JahrmSrkte 107,
142, 286, 334.
Juden 61, 62, 81, 106, 211,213,
214.
Judenhauser 81, 106.
K a 1 6 n d e r Gregorianischcr in T.
280, 287, 302.
Kalkofen 34, 239.
Kapelle Bteinerae 32.
Kirche (Stadtkirche) 12, 13i
14 flg., 28, 30, 33, 36, 86, 39»
41, 43, 46, 48, 66, 67, 61, 64,
116, 117, 130, 136, 146, 166,
158, 171, 176, 177, 180, 181,
191, 192, 196, 198-201, 212,
214, 218, 221, 222, 224, 226,
227, 228, 231, 233, 234, 236,
238, 239, 240, 243, 254, 265,
267, 258, 276, 286, 286, 291,
296, 302, 306, 312. 323, 327,
328, 336, 337, 339, 343, 364.
Kirche nbauern 117, 237.
Kircheiibitter(Vater) 24,36,
37, 158, 177, 213, 214, 231,
262, 286, 287, 295, 328, 354.
K i r c h e n b r u c k e 78.
Kirchhof 12, 30, 40, 44, 60,
56, 64, 78, 110, 183, 190,216,
223, 234, 288, 290, 298, 307,
310, 313, 315, 349, 351, 364.
Kircbspiel 44.
Kirchthurme41,44,47,48, 68,
119, 143, 180, 212, 223, 276,
311, 325, 353, 356.
Kirchuhr 55, 117, 175, 179,
180.
Kirchweg 318.
Kirche des Spitals, s. Špital.
Kochenberg 239.
Kriblitz (Kryblitz, Kryblitze)
Vorstadt 34, 98, 99, 114, 134,
144, 162, 199, 260, 266, 285,
288, 307, 356, 3G4.
Kriegsknechte 319 flg., 327,
329, 330, 333, 335.
Trautenau KUrschner (Hand-
werk) 314, 823.
Kurscbner Zeche 262.
Knttelhof 238
Lebensmi ttelpreise 24, 63,
64, 81, 193, 196, 231, 244, 272,
280, 284, 290, 296, 296, 298,
301, 314, 316, 317, 326, 330,
331, 334, 337.
Leinenweberzeche 325, 328,
329.
Liigenhiibel 26, 262.
Mannbu ch 9, 10, 27, 68, 59, 218.
Mannechaft (Lohen) 6, 7, 9,
37, 38, 59, 66 flg., 76, 77, 79 flg.,
97 flg., 120, 134, 144, 146,364,
M au e r n (Stadtmanem) 8, 11, 276,
307, 316, 318, 365,
Maurer (Handwerk) 318, 319.
MelzhauB 115, 123, 274, 276,
*i86, 291, 339.
Missgeburten 232, 314.
Misswachs 30, 298, 301, 305.
Mu hlen 6, 17, 18, 74, 80, 93,
94, 96.
Mittelmuhle8, 40, 69, 148,
149, 184, 194, 195, 246,31í,
313, 336.
Niederinuhle 287.
Obermuhle66,124, 194, 195,
?46, 247, 310, 312, 364.
Schlossmiihle 6.
Spitalmiihle 8, 40, 89, 106,
184, 192, 199, 266, 289, 290,
292, 308, 311, 817.
Muhlherrn (stSdtiBche) 283.
MUhlnutzungen (stSdtische)
283.
Muller (Handwerk) 40, 66, 106,
168, 192, 247, 289, 290.
N e u h o f (Neuenhof , NowhořF ,
Weltzl) Gut 87, 148, 168, 182,
216, 223, Í89, 300, 318,331,364.
Neutrautonau 14, 17—20, 263.
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•^v^
v.1i.'-v:T:..
429
Trautenau Orgel in der Kirche
36, 41, 44, 60, 117, 175, 321,
223, 259, 273, 311, 336.
Fapiermuhle 30, 72, 93, 145,
148, 194, 195, 220, 245, 246,
256, 262, 335.
Pfaffenwald25, 117,122,148,
237, 242, 271, 288, 289, 292,
313, 350, 355.
Pfandschaft (der Stadt) 46 flg.,
65 flg., 73 flg., 85 flg., 101 flg.,
107, 112 flg., 124 flg., 146,160,
16t, 316.
Pfarrer 13, 15, 23, 33, 35, 36,
45, 48, 49, 53, 54, 65, 57, 61,
6a, 64, 69, 117, 145, 168—171,
17ft, 176, 178, 180—183, 187,
188, 196, 199, 213, 214, 216,
217, 219, 220, 221, 231, 233,
234, 235, 247, 256, 267, 259,
27ř, 278, 284, 287, 292, 295,
296, 298—302, 309, 310, 314,
317, 3l9, 323, 326, 327, 329,
332, 333, 340, 343 flg.
Pfarrei (Pfarrhof) 37, 40, 53,
55, 102 flg., 155, 182, 221,237,
239, 240, 252, 262, 276, 314,
323, 326, 328, 347, 354, 355.
Pfarreibach 102.
Pflaster 115, 179, 221, 318.
P o p 1 a s 8 y (Pomplusche) Hof 248,
365.
Pranger (Prange) 30, 115, 123,
238, 338.
Primas 196, 201, 206,213,214,
216, 218, 225, 226, 228, 233,
234, 236, 237, 240, 241, 243,
248, 261, 256, 258, 260, 263,
266, 267, 269, 270, 273, 283,
286, 288, 289, 290, 291, 293,
295, 297, 300, 306, 307, 312,
328, 333, 354.
Privilegien4flg., 8, 14, 88 flg.,
107, 120, 167, 169, 316, 316,
317, 339.
Trautenan Pulvermacher 167.
Palverstampfe 167.
Radegasse 81.
Rath (Stadtrath, Rathmannon) 4,
5, 8, 43, 46, 48, 64, 58, 63, 78,
83, 88, 90-93, 107, 111, 114,
116, 117, 119 flg., 130, 132,
161 flg., 159, 161—169, 171,
172, 175, 176, 184, 187-191,
194, 195, 198, 199, 201, 202,
204, 206, 210, 212-229, 2ál
—243, 245, 260, 261, 262, 266
—260, 262-266, 270, 272, 274,
277, 279, 283—289, 291, 292,
297, 299, 300, 302, 303, 304,
307, 308, 313, 318, 319, 323,
324, 326, 329, 331, 332, 334
—339, 346, 362—366. .
RathhauB 42, 46, 54, 69, 90,
116, 124, 151, 153, 157, 169,
160—167, 170, 171, 176, 191,
199, 219, 220, 225, 229, 233,
236, 237, 242, 247, 249, 250,
266, 268, 262, 274, 283, 284,
2S6, 290, 310, 311, 319, 326,
330, 333, 339, 340.
Rathhausuhr 278, 279, 280,
285, 310.
Rathsglocke s. Glocken.
Rathseid 163.
Rathswahl (Rathserneuemng)
6,89, 91, 92, 94, 146, 151 flg.,
169, 162, 163, 196, 213, 216,
233, 234, 240, 261, 258, 273,
281, 283, 286, 290, 295, 297,
300, 305, 312, 314, 325, 331,
336, 338, 339, 364.
Rentmeister 213, 283, 286,
290, 295, 305.
Ring (Ringplatz) 30, 32, 33, 46,
68, 116, 143, 241, 262, 266,.
280, 311, 324, 350.
Rinlin das 36, 44, 60, 192,261,
308, 311.
Róhrkasteu s. Wasserleitung.
Salnitermacher 12S«
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— 430 ~
Traatenau Salzherm 20t, 241,
283, 286, 290, 295.
Salsskammer 89, 160, 236,312.
Saliverkauf 27, 89.
Sanerainpfhubel 210.
Sauerampfwiese 131, 132.
Saahirt 85, 100, 324, 348.
Schfiforei 194, 195, 216, 235,
240, 246, 248, 260.
SchloBS 2, 3, 25, 35, 37, 61,
65, 71, 74, 77, 81, 87,93, 112 flg.,
115, 120, 123, 124 flg., 149,
151 flg., 156, 177, 182, 188,
194, 211, 216, 230—233, 239,
247, 265, 256, 271, 273, 279,
283, 285, 291, 296, 299, 302,
304, 307, 309, 314, 316, 317,
818, 320, 324, 335, 327, 332,
333, 336, 346, 862.
Schlossberg 8, 72, 149.
ScblosBbrunnen 8.
8cblos8bof 8, 161, 237, 240,
306, 311, 318, 326.
SchloBBthurm 41, 124, 149.
Scblosser (Handwork) 229, 329,
361.
Scbmiede (Handwcrk) 295, 305,
323, 327, 361.
Scbmiedecbor 295.
Scbneider (Handwerk) 31, 42,
49, 116, 200, 256, 329, 861.
Bcbnlden der Stodt 159, 167,
194, 199, 212, 216, 248, 283,
291, 308, 309, 312, 384, 337,
339, 340.
Se bule (Schalgebfiude) 29, 35,
86, 40, 78, 96, 100, 101, 187,
190, 198, 224, 228, 242, 286,
288, 294, 812, 340, 351, 3;^3, 354.
Scbulgarten 26, 189.
Schulmeister li, 29, 35, 36,
37, 40, 44, 47, 60, 62, 70, 72,
78, 100, 106, 110, 128, 148,
187, 189, 198, 199, 222, 223,
228, 229, 239, 294, 343 flg.
Tnintenau Sebuler 223, 284*
290, 294, 323, 348, 353.
Scbiilercbor mderKirche214.
SchQBter (Handwerk) 18, 22,
23, 28, 132, 151,200,201,217,
221, 241, 254, 304, 308, 324,
361, Dorfscbuster 304.
ScbuBtercbor in der Kirche
200, 201, 218.
ScbwarzfXrber (Handwerk)
183, 305, 337, 861.
Scbwatser 8. Holzknecbte.
Seifeneieder (Handwerk) 57,
58, 361,
Seiler (Handwerk) 282.
SingBchule 285, 299.
SonnenfinsternisBe 8. Him-
melserscbeinnngen.
Špital (Spittel) 14 flg., 22, 25,
26, 102 flg., 105, 155, 192,
242, 258.
Spitalberg 24, 364.
Spitalbrucke 192, 222, 223,
288, 305.
Spitalg&rten 32, 210, 231.
Spitalglocke 210, 214, 280.
Spitalgrttnde (Felder) 9, 22,
210, 289.
Spitalberrn (Spitalmeister) 201,
213, 286, 290.
Spitalkirche 23, 24, 25, 26,
28, 80, 154, 280.
Spitalkirchhof 221.
Spitalmuhle s. Miiblen.
Spitalwald 102.
8tadtberg202,210,260,262flg.
Stadtbucber 31.
StadtBcbliiBBel 152, 165,171.
Stadtschreiber 86, 62, 132,
151, 160- 163, 168, 169, 176, 189,
199, 212, 228, 233, 237, 239, 242.
Stadtsiegel 152,162,163, 171,
199, 328, 365.
Steinbracb 11.
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— 431 -
Trmntenau Steinweg 7, 61, 124,
179, 213, 221.
S t e u e r n (Berne, Haussteuer etc.)
167, 193, 284, 315, 316,319,828.
Stockmeisterei 239.
Thearung^ 69, 110, 121, 160,
193, 195, 305, 331, 337.
Thore derStadt 7, 69, 116,236,
307, 364.
Mittelthor 33, 61, 106, 114,
116, 124, 161, 182, 200, 213,
215, 236, 238, 245,268,281,
286, 291, 308, 313, 336, 339,
352, 364.
Niedorthor (Schlesisches) 8,
22, 24, 26, 32, 49, 66, 69,
106, 116, 130, 168, 167, 176,
189, 191, 192, 217,221,222,
236, 247, 261, 256, 289, 312,
313, 316, 318,319,336, 338,
366, 364.
Oberthor 66, 169, 178, 188,
189, 193, 197, 198, 226, 275,
276, 283, 324.
Thorwachter, Thorwarter 56,
72, 165, 226, 236, 266, 274,
284, 312, 329.
Thurme (Stadtthurme) 277.
Mittelthurm 187, 188, 285,
362.
Niederthnrm 22, 297, 300,
313, 314.
Oberthurm 31, 40, 72, 143,
274, 286, 287, 288, 331.
Thurmschlussel 164.
Teiche 71, 93, 96, 195, 217.
Tischler (Handwerk) 172 flg.,
193, 227, 228, 318, Zechord-
nung 172—174.
T<5pfer (Handwerk) 361.
Tuchmacher (Handwerk) 27,
166, 198, 224, 296, 299, 306,
329, 361.
T n c h m a c h e r c h o r in der Kirche
199, 224, 231, 243, 296, 306, 307.
Tuchsclineider 27.
Trantenan Túrkensteuer 184,
316, 316, 328.
Ůbersehwemmnng 12,26,61,
180, 191, 192, 213, 222, 236, 238,
256, 311.
U m 1 a g e n der Gemeinde 212, 220,
237, 238, 240, 323, 333, 334.
Unwetter (Gewitter, Sturm,
KSlte, Schnee etc.) 36, 61, 64,
65, 68, 69, 72, 80, 154, 223,
235, 247, 251, 281, 288, 318,
331, 336, 338, 339.
Urbarbuch 93, 94, 307, 309.
Vogt (Stadtyogt) 5, 36, 90, 92,
114, 151, 164, 167, 175, 184,
213, 214, 228, 241, 252, 258,
283, 286, 290, 295, 306, 328,
362, 355, 360, 361, 362.
Vogtei 6, 35, 83, 200,218,238,
240, 352.
Vorstadte 210, 276, 276, 280,
287, 314, 362.
Vorwerk 33, 42, 74, 93, 96,
159, 194, 195, 216, 220, 240,
242, 246, 248, 308, 309.
W lil der 18, 63, 217, 219, 223
—226, 233, 237, 263, 257.
Wagmeíster 295.
Wagner (Handwerk) 361.
Wallfahrten 49.
Walkhaus 72.
Walkmahlel48, 239, 282,305,
336, 340.
Wasserleitung (RShrkasten)
72, 116, 120, 123, 124, 184,
282, 286, 3t0, 313.
Wassermangel 38, 63, 306.
Weikhfiaser 262, 288, 318.
Weiszgerber (Handwerk) 2l7.
Wochenmarkt 6, 6, 89, 160,
261, 272, 336, 363.
Zechen der Handwerker 161,
199, 210, 217, 229, 232, 246,
247, 248, 252, 256, 277, 289,
295, 302 flg., 306, 308, 326,
328, 329.
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432
Trautenan Zechmeister 166,
191, 213, 224, 238, 243, 252,
264, 261, 296, 306, 307, 308, 329.
Zechorduungen 172,232,236,
302 flg., 308, 326.
Ziegelscheune 44, 250, 251,
282, 338.
Zimmerleate 149,237,238,318.
Zolle (ZoUamt) 6, 8, 165, 192,
246, 291, 292, 296, 302, 312.
Zollner 213, 291.
Zolllade 165.
Zollzeichen 165.
Zugbrucken 55, 106, 191.
T r a u t e n b a c h (Tranttonbach) Dorf
IY4 St. n. v.T. 6, 59, 75, 76,82,
84, 95, 97, 109, 134, 144, 281, 363,
364, Richter, Gerícht 6, 59, 60,
Zoll 59.
Trautenberger Albrecht, Haupt-
mann 363.
Trier Stadt 48.
Trotha (Trodt) Thilo von 111.
Trubaschke Martin auf Anjezd
102 flg., 155.
Triibenwasser (Triebenwasser,
Kaina voda, Kalumwoda) Dorf bei
Jungbnch 84, 95, 98, 114, 134,
144, 364.
Tschachwitz (Schachowitz) bei
Kaaden, Alaunbergwerk 112, 125.
Tscherna (Tschirne) Dorf 364,
Kirche 180.
Tschítoffsky David von Droms-
dorf, kais. Commiss&r 333.'
Tschirne 8. Tscherna.
Tschischwitzgestein (Czysch-
kengestain, Tzschyskengestaiu,
ZBchÍBchwenge.steínu.dergl.)Wald-
revier 160, 201 flg., 210, 226, 229,
260 flg., 292.
Tiinla (Tinlin), Buttnor 221, 234,
236.
Tttrken Volk 85, 143, 183, 184,
194, 197, 226, 227, 230, 306, 314,
316, 319, 320, 322, 324—326, 328,
329, 333, 338.
Tiisel Falten 361.
Tunis in Afrika 72, 213.
T a n k e 1 th a 1 im Riesengebirge 238,
250.
Tu man (Tůma) Stadt 230.
T y e m i n Bohnslaw, kais. CommbBár
293.
TyselbachElias, Lieutenant 327.
Tyt z (Ditz) Hanla aus Markausch
181.
Tyt ze die, Sohne desRichters von
Qualisch 128.
Tzan Bartel, Tuchmacher 135, 152,
196, 206, 212, 215, 224, 226,
256, 280, 289, 293, 296, 312,
365.
„ Caspar, Felzmann 332.
„ Chrístof, Bartels Sohn , Drack-
formsetzer 256.
„ Hans 249, 283, 289, 290, 295.
T z e d 1 i t z von Neukirch, kais. Com-
misslir 150.
Tzedlitzin Anna 288, 810.
Tzemisch Hans aus Tirschenreut
229.
T z e n g e r Jakob, Fleischer 216, 270,
289, 294, 319.
„ Matz, Kriegsknecht 322.
T z e n k e r Johannes, Schulmeister
110, 345, 349.
T ze tria (Cetres, Tzettres) Hans
von Karysz 109, 144, 150,
152, 179, Paulině Beine
Gemahlin 144.
„ Hermann auf Schaizlar
225, 243, 246, 247, 256,
274, 282, 284, 289, 293,
306, 307.
Tzider (?) 324.
Tzieres Adam, Kriegsknecht 322.
Tzippel (Cipfel, Tzipel) Georg
360, 362.
- Falten 201.
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— 433 —
T í i p p e 1 (Cipfel, Zlpfel) Paul, Bier-
schroter 187, 231, 351.
T z i r m a Michel ans LaDge&au 326.
Tznam s. Znaim.
Tzor Georg 286.
Tžorn Georg, Kríegskneeht 321.
Tzotten bei Lemberg 310, 338.
Tzichaepe Abraham 304.
Tzscheppe Jakob, Tischler 172.
Tzsehirny Herr 289.
TzBchirtten Reyszke Bernhart
279.
TzBchampel Bernhard 70.
Tzschur Matz 362.
Tzyder Flusschen 192.
U.
Ůbersehar Caspar, Kríegsknecht
322.
Ulrich, Herzog von Bohmen 363.
„ Herzog von WHrtoinberg
41, 42, 123.
UUtett Wolfgang von 43.
Ungarn Land 8, 10, 11, 24, 26,
31, 36, 40, 61, 66, 88, 130, 143,
147, 166, 226, 227, 306, 316, 317,
319, 320, 333, 336.
Ungersberg bei Schlettstadt 13.
Unterkftmmerer 93, 94, 303.
Urban ans Qradlítz 339.
Usslt Merten ang Hirschberg 273.
V.
Venedig Stadt 7, 34, 60, 166,
190, 197.
Vicker s. Fiker.
Yierraden (V ierrhaden) , Grafen
von 222, 366.
Yillach Stadt 64, 66.
Vdlantt (Folant^ der alte 4, 360.
Vorreyters Han 260.
Yylleck iu Ungarn 316.
W.
Waber Hansin die alte 196.
W a c h t e 1 Girsik von Patenow 81 flg.
Wagner Chrí8tof ans MlUirísch*
Schonberg, KriegBknecht
330.
„ Georg, Kriegsknecht 321 ,
330.
„ Jakob, Kriegsknecht 321.
Waka rz Feyck aas Hohenelbe 145.
Walbeřice, Walweřzitzi s.
Albendorf.
Walditein (Walstein) Carol, Herr
▼on 292 flg., 301.
9 Georg Ton, auf Arnau
73, 149, 178, 212, 247,
255, 268, 274, 281.
„ Wilhelm von 263.
Walter Hans 304, 308.
„ Matz, Schmied 327.
„ Merten, Kriegsknecht 322.
„ Paul 132.
„ Simon 236.
Waltzel N. 168.
Waltzke Hans, Kriegsknecht 330.
Warmbrunn (Warm Born) in
Schlesien 85.
Warnadorf Bernhard von 87.
Hans von (Wolffel) 2,
3, 10, 27, 34, 86, 87.
„ Chrístof, Hana^ Sohn
34.
Wartenberg (Warttenburg) Jo-
hanu, Herr zu 66.
„ Ursula von 72.
WasserklausenimRíeseugcbirge
185, 186, 190, 217, 218, 222,
238, 260, 266, 281, 311, 320.
W a y n e r ( Wainer, Weiner, Weyner;
Georg 115, 124, 262, 268,
283, 286, 289, 296, 366.
„ Georg, Malér ans Lands-
hut 66.
,, Georg, Maurer 191.
„ Jorge 50.
-^ Kratzig, Malér ans Hirsch^
berg 36.
Weber Andreas 201, 213.
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Weber Matz 1G3.
„ Nikel 6.
Wehner Georg 304.
Weida s. Bathorv.
W e i g e 1 8 d o r f ( Weikemsdorf, Wey-
gelsdorř, Weygkelsdorff) Dorf V^St.
w. v. T. 5, 34, 61, 89, 124, 218,
249, 307, 364, Kirche 181.
Weiman 362.
Weissenstein Waldrevier, 209.
Weisz [Weysz] Bartel, droramel-
schlager 322, 330.
„ Georg, Stadtschreiber 36.
„ Hans, Stadtvogt 132, 169,
160, 162, 163, 164, 167,
176, 361, Katharína seine
Tochter 175.
Weisz enberg Berg 132.
Weiszperger Lorenz, kais. Be-
amter 292.
Welbert Balzer aua Schmiedo-
berg, Kriegsknecht 322.
W e 1 h o t a (Welilliott, Wellhott) Dorf
I St. o. v. T. 89, 146, 364.
Wels in Oberosterreich 7.
Weltzl 8. Neuhof.
Weniger Alexander 176, 183.
„ Georg 86, 111, 123, 361.
„ Hans 161.
Wentschura Zacharias, kaiserl.
Kommissar 327.
W e n z e 1 der Heilige 26.
W'e n z e 1 I. Konig von Bohmen
16, 17 flg.
Wenzelsdorf, Dorf bei Briix 20.
Werdthaymer Peter 143.
Werneradorf (bohmisch) (Wer-
neřowice, Weruirzowitze) Dorf 2 St.
nmv. v. T. 84, 114, 134, 144,
255, 364, Kirche 13, 181.
Weygel Hans, Weisagfirber 217,
Heleně seine Tochter 217.
„ Nikel, Schoppe in Lands-
hut 70.
Wicke (Wike, Wyck) Faltz aua
Parachnitz 271.
„ Georg aus Parschnitz 201,
204, 271.
„ Jokel aus Altenbnch 288.
„ Simon, Thorwachter 284,
311.
Widman Georg aus Gorlitz 286,
288.
Wien Stadt 64, 57, 69, 64, 92
117, 154, 160, 168, 177, 230, 261,
262, 283, 317, 325, 333, 330.
Wildenstein Friedrich von, kais.
Hauptmann von Pardubitz 333.
Wildner die drei 131.
Wilhelm Herzog von Baiern 123.
Wilhelm Johann, Herzog von
Weimar 213.
Wiltschitz (Wiltzschitz, Wlčice)
Dorf 1 St.w.v.T., Herrschaft27, 51,
61, 123, 182, 208, 225, 227, 235,
236,241,248,287, 299, 331, 337,
365, Bier 83, Kirche 13, 180.
W i n d i 8 c h Merten, Kunstschrei-
ber 328.
Winkel Friedrich 314.
„ Nikel, Schneider 256.
Win klér Franz, Cantor 243, 256,
345.
W is z n e r Jakob aus Prausznitz 215.
„ Wenzel aus Doberle 271.
Wittenberg Stadt 41, 348, hohe
Schule 26.
Wittig (Witigk, Wyttygk u. ilrg.)
Christof, Kriegsknecht 320.
„ Hans 228, 235, 239, 241,
261, 266.
Wladislaw Konig von Bohmen
2, 4, 6, 7, 12, 26, 31, 33, 34, 38,
40, 87, 107.
W odkolek Waclaw, kais. Com-
missSr 293.
Wohlau (Olauw, Ohlaw, Wolaw
in Schlesien 26, 221, 273.
Woletini 8. WolU.
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Wolf [Wolff) Falten 266.
„ Nipel 360.
„ de Kreys s. Krajiř.
Wo 1 f g a n g Herzog von Anhalt 190.
Wolfa tainWaldrevier 132, 177.210.
Wolta (Walten, Woltau, Wolte,
Wolten, Woletini) Dorf % St.
nno. v. T. 84, 95, 114, 134, 144,
161, 307, 365, 364, Vorwerk 169.
Wondratzke Hans 136, zur Stau-
dentz 202.
Worms Stadt (Wurms) 98, 107,
143.
Wostrowetz Wilhelm von, kais.
Prokurátor 292.
Wowolanow s. Kaltenhof.
Wrabetz Waclaw 268.
Wřesowitz Wolf von, auf Neu-
schloss 93.
Wiinchelburg 60, 308.
Wiirtemborg Land 29.
Wurzburg Stadt 131, 134, Bi-
scbof 147, 148.
Wulkanowa Jan von, Herr auf
Solnitz 338.
Wurchlabi [?] 108.
Wzangk Hans, Kríegsknecht 322.
Y.
Yauer s. Jauer.
Yglaw s. Iglau.
Tlgener (Ylgner) der alte 25, 48
8. Jlgner.
Ylgnerin die alte 86.
Yockel Lucas, Zeehmeister der
Schuster 22.
Yong, Kríegsknecht 63.
Z.
Zacharias Manrermeister 318.
Zadawsky s. Sadawzky.
Zamozky s. Sainowzkí.
Zda ras (Zderas) Kloster, Ábtissin
16 flg., 102 flg., 165.
Zdiary s. Ždiar.
Z e d 1 i t z (Szedlitz) Christof von 2 .
„ Georg von 2.
Zelstborze s. Kamenske.
Zenker Matz 317.
Zepfer Michal, Kríegsknecht 320.
Z e r i n s. Zríny.
Z e u f f e n s. Hermanseifen.
Zierhowskny (Zierhoffszky) Bem-
hard 146, 147, 160.
Zimmermichels. Schwan Michel.
Zirkler Georg aus Bnnzlau in
Schlesien 291.
Zittan (Sitte) in der Lausitz 283,
300.
Zlatnik Martin 362.
Z n a i m (Tznam) in Mahren 329, 330.
Zriny (Zerín) Johanu von 72.
„ Nikolaus von 72.
Zstirtzke Herr 161.
Zúmmerfeldt Erazim, alias Czastl-
witz, kais. Commissar 176.
Zwickau (Zwikaw) Stadt 188.
Zwingli (Tzwinglius) Ulrích 56,
62.
ZwoU (Schwul, SchwuUe, Zwole)
Dorf bei Jaromirsch, Kirche 13, 181,
Pfarrer 182, 350.
Ždiar (Zdiary) Dorf 98, 99, 114,
134, 144.
Železný (Želesna) Here& von 27,
369.
„ Kunesch von 9, 10, 27.
n Peter von 369.
Žižka Johanu 21.
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SínnstOrende DruckíelilGr.
8. 2. Z. 17 y. a. lies statt ^beramten* — yberíirten^
8. 2. Z. 14 v. a. ^ „ fC^welten' — ,^iiielten^
8. 9. Z. 11 v. o. \, „ ,Runi|preich( — ,kuiiigreich^
8. 9. Z. 28 v. o. „ „ ^rzezennemu* *— yneczennemu^
8. 9. Z. 4 v. Q. „ M ,loiiykeho* — ^lonskeho^
8. 16. Z. 16 v. o. Í8t der Beistrích swischen ,k3nig' and ,Wenzel^ za
itreichen and nach dem Worte 3ehem* ein Beistrích
za setzen.
8. 46. Z. 6 v. a. lies statt ,vor Czimy* — ,von Czirny*.
8. 97. Z. 8 v. a. ist przed nicht za tronnen.
8. 114. Z. 17 v. o. lies statt ,8trziles* — ,8trzite8*.
8. 116. Z. 14 v. o. „ „ ,Grawlin' — ,gTawlinS
8. 144 ist zwischen Zeile 16 and 16 einzaschalten : ,Strítez, Porssitze,
Kynigshayn, Kríenszdorf .
8. 219. Anm. 2 lies statt ,Heinricli 11' — ,Heinrich III'.
8. 277. Z. 4 v. o. „ „ ,Palx* — ,palver'.
8. 288. Anm. 3 ^ „ fiieg" — ^Bríeg".
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Inhaltsverzeichniss.
Einleitung I.
Das Memoríativ 1
Der Anssng 843
Beila^n 867
Bprache der Chruiiik 871
Glosgar 872
Begister 894
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